Malaysia fuer Geschaeftsleute 08 - Kooperation
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Malaysia fuer Geschaeftsleute 08 - Kooperation
MALAYSIA FÜR GESCHÄFTSLEUTE Ein Reiseführer der Deutsch-Malaysischen Industrie- und Handelskammer Malaysia für Geschäftsleute 2. Auflage 2008 Herausgegeben von: Deutsch- Malaysische Industrie- und Handelskammer/ AHK Malaysia Suite 47.01, Level 47, Menara AmBank No. 8, Jalan Yap Kwan Seng 50450 Kuala Lumpur, Malaysia Tel: +603- 9235 1800 Fax: +603- 2072 1198 Website: http://malaysia.ahk.de E-mail: [email protected] Inhaltsverzeichnis Seite i. AHK Malaysia- Ihr Ansprechpartner vor Ort 3 1. Unser Service 2. Wo Sie uns finden 3 6 ii. Malaysia-Fakten 6 1. 2. 3. 4. 5. 6. Geschichte Geographie / Klima Bevölkerung Sprache Wirtschaft Politik iii. Malaysia aus deutscher Perspektive 6 7 8 9 9 10 11 1. Das Gesichtskonzept 2. High-Context-Kultur 3. Pünktlichkeit 11 12 12 iv. Als Besucher in Malaysia 13 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 13 13 15 16 16 17 18 18 19 19 Reisevorbereitung Ankunft in Malaysia, Abflug von Malaysia Botschaft/ Visum Zoll Geld Sicherheit Geschäftszeiten Medizinische Versorgung Zeitumstellung Elektrizität 11. 12. 13. 14. 15. 16. Telefon, Internet und Post Medien Unterkunft Essen und Trinken Kleidung Transport in Malaysia v. Geschäftswelt Malaysia 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Namen Visitenkarten Einladungen Geschenke/ Mitbringsel Das malaysische Unternehmen Verhandlungsführung Die Bedeutung des Vertrages in Malaysia Herangehensweise an Verhandlungen Mitarbeiterführung Das „Ja“ in Asien Standort Malaysia vi. Nützliche Adressen 1. Adressen in Deutschland 2. Adressen in Malaysia 3. Andere Adressen und Telefonnummern 19 21 22 22 24 25 28 28 30 31 33 35 36 39 40 43 48 49 51 51 52 55 i. AHK Malaysia- Ihr Ansprechpartner vor Ort 1. UNSER SERVICE Die AHK Malaysia, gehört zu dem weltweiten Netz der in über 80 Ländern vertretenen deutschen Auslandshandelskammern und Delegiertenbüros. Sie wurde 1986 in Form eines Delegiertenbüros gegründet und besitzt seit 1991 den offiziellen Status einer Auslandshandelskammer. Mit fundierten Kenntnissen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Gastlandes und dem Fachwissen der einzelnen Abteilungen fungiert die AHK Malaysia als Sprungbrett für die deutsche Wirtschaft auf dem malaysischen Markt. Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen lassen sich auf diesem Weg Geschäftsmöglichkeiten vermitteln, bei gleichzeitig deutlicher Verminderung des Risikos eines Auslandsgeschäfts. Die Arbeit der AHK wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit Zuschüssen gefördert. Unter der globalen Servicemarke DEinternational bietet die AHK Malaysia ihren Mitgliedern und Kunden sowohl individuelle Dienstleistungen als auch weltweit einheitliche Basisdienstleistungen an. Dies ermöglicht eine schnelle Anpassung an sich 3 verändernde wirtschaftliche Bedingungen und hilft, die Standortvorteile, die Malaysia und Deutschland bieten, optimal nutzen zu können. Die Leistungen der AHK Malaysia umfassen: • Marketing: Erstellung von Marktberichten, Sektorreporten und Analysen, Vermittlung von Geschäftskontakten zwischen deutschen und malaysischen Unternehmen in den verschiedenen Bereichen und Betreuung zahlreicher Delegationen. Ziel ist es, deutsche und malaysische Unternehmen bzw. Geschäftsleute zusammen zubringen und somit Handel, Technologieaustausch und Investitionen zu fördern. • Internationale Messen: Interessierte Unternehmen werden über Messen in Malaysia und in Deutschland informiert, wobei die Messen München und Nürnberg im Vordergrund stehen. Außerdem übernimmt die Messeabteilung die Betreuung von Ausstellern und organisiert gegenseitige Messebesuche. • Investitions- und Rechtsberatung: Auskünfte zu deutschen und malaysischen Rechts- und Investitionsfragen sowie Hilfe bei Firmengründungen, Anwaltssuche und wichtige Übersetzungen. Ein weiterer Service ist die Bereitstellung von Informationen über das Wirtschaftsrecht in Deutschland und Malaysia. 4 • Firmenpool: Mehrere Unternehmen bilden eine Interessengemeinschaft und lassen ihren Auslandseinstieg über ein Auslandsbüro einrichten, welches u.a. Geschäftspartner sucht, Verhandlungen leitet und Sprachbarrieren abbaut. • Mitgliederbetreuung: Im Rahmen der Mitgliederbetreuung organisiert die AHK Malaysia zahlreiche Veranstaltungen wie beispielsweise Geschäftsessen und dem monatlichen „Sundowner“ (geselliges Beisammensein zum Auffrischen und Schließen von Geschäftskontakten und Bekanntschaften). Des weiteren werden Weiterbildungsworkshops, Seminare und Präsentationen über kulturelle Aspekte des jeweils anderen Landes angeboten. • Public Relations: Die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der AHK Malaysia publiziert das Kammermagazin „MGCC Quarterly“. Hierin wird alle zwei Monate über aktuelle deutsch-malaysische Wirtschaftsbeziehungen berichtet. Es bietet außerdem Unternehmen die Möglichkeit, durch Anzeigen ihre Produkte und Dienstleistungen vorzustellen. Des weiteren unterstützt die PRAbteilung Unternehmen bei der Organisation von Veranstaltungen wie z.B. Tagungen und Pressekonferenzen. 5 2. WO SIE UNS FINDEN Malaysian-German Chamber of Commerce and Industry (MGCC) Menara AmBank (Suite 47.01, Level 47) No. 8 Jalan Yap Kwan Seng 50450 Kuala Lumpur Malaysia Tel: (0060)-3-9235 1800 Fax: (0060)-3-20721198 Website: http://malaysia.ahk.de E-mail: [email protected] Unsere Bürozeiten: Mo-Fr, 9.00-13.00 und 14.00-18.00 ii. Malaysia-Fakten 1. GESCHICHTE Auf Grund der strategisch günstigen Lage an der Straße von Melaka , die das Südchinesische Meer mit dem Indischen Ozean verbindet, ist Malaysia für die verschiedensten Kolonialmächte schon immer von großem Interesse gewesen. So ist auch die Geschichte des Landes gekennzeichnet vom Umgang mit auslän-dischen Mächten und fremden Einflüssen unter-schiedlichster Art. Die Portugiesen, welche im Jahre 1511 das Sultanat Melaka eroberten, brachten erste europäische Elemente nach Malaysia. 1641 fassten die Holländer 6 Fuß in Melaka, gaben es jedoch 1824 endgültig an die Briten ab, die sich unter Francis Light auf der Insel Penang niederließen. Durch die Gründung von Singapur durch Stamford Raffles 1819 gelang es den Briten, ihre Macht auf der gesamten Halbinsel wesentlich auszubauen. Auch der Staat Sabah auf Borneo wurde 1888 britisches Protektorat, während Sarawak, das zuvor von den sogenannten „White Rajas“ regiert wurde, nach der japanischen Kapitulation zum Ende des zweiten Weltkrieges zur britischen Kronkolonie wurde. Besonders nach dem zweiten Weltkrieg verstärkte sich in Malaysia jedoch eine Bewegung, die die Unabhängigkeit des Landes forcierte. Am 31. August 1957 (heute Nationalfeiertag) erlangte die Föderation von Malaysia diesen Status. Im gleichen Jahr wurde Malaysia Mitglied des Commonwealth. 1963 bildete sich, nach der Eigenständigkeit Singapurs und Bruneis, der heutige Staat Malaysia. 2. GEOGRAPHIE / KLIMA Malaysia ist durch das Südchinesische Meer in zwei Bereiche geteilt. Der eine Teil befindet sich auf der malaysischen Halbinsel und der andere, größere Teil befindet sich auf der Nordhälfte der Insel Borneo, getrennt durch etwa 650 km des südchinesischen Meeres. Die Landfläche Malaysias entspricht mit 329.750 Quadratkilometern in etwa der Deutschlands. Der höchste Berg ist der Gunung Kinabalu auf Borneo, er ist 4.100 Meter hoch. 7 In Malaysia herrscht tropisches Klima. Die Temperaturen sinken fast nie unter 20 Grad Celsius, auch nicht bei Nacht, und steigen am Tag auf ca. 30 Grad Celsius oder auch mehr an. Es regnet das ganze Jahr über und die Luftfeuchtigkeit liegt immer zwischen 70% und 90%. Bestimmte Gebiete stehen unter dem Einfluss des Monsun, so dass beispielsweise von November bis März an der Ostküste der Halbinsel mit erhöhten Regenfällen zu rechnen ist. Es empfiehlt sich daher stets einen Regenschirm bei sich zu haben. 3. BEVÖLKERUNG Im Jahre 2007 betrug die Bevölkerung von Malaysia ca. 27,17 Millionen. Davon leben rund 85% auf der malaysischen Halbinsel, die anderen 15% im wesentlich dünner besiedelten Ostmalaysia. Die Bevölkerung setzt sich vorwiegend aus drei großen Gruppen zusammen: Malaien, Chinesen und Inder. Hinzu kommen Ureinwohner, genannt Orang Asli, sowie verschiedene Stämme Ostmalaysias. Die Malaien bilden mit 50,4% die größte Bevölkerungsgruppe. Die zweitgrößte Gruppe bilden die Chinesen mit einem Anteil von ca. 23,7% an der Gesamtbevölkerung. Die dritte Gruppe bilden die Inder, ihr Anteil an der Bevölkerung beträgt ca. 7%. Die Orang Asli machen insgesamt 11% der Gesamtbevölkerung aus. 8 In Malaysia ist der Islam Staatsreligion. Es herrscht eine gesetzlich zugesicherte Religionsfreiheit. Von der Gesamtbevölkerung sind ca. 60,4% muslimisch, buddhistisch sind 19,2%, christlich sind 9,1% und hinduistisch 6,3%. 4. SPRACHE Die offizielle Amtssprache ist Bahasa Melayu. Englisch ist jedoch Handelssprache und deshalb weit verbreitet. Auch in der Bevölkerung dient Englisch zur Verstän-digung unter den verschiedenen Volksgruppen. Besonders in größeren Städten bereitet es deshalb keine Schwierigkeiten, sich auf Englisch zu verständigen. 5. WIRTSCHAFT Malaysia besitzt einen hohen Lebensstandard und ist nach Singapur und Brunei das am besten entwickelte Land der ASEAN Region. Die Arbeitslosenrate lag im Jahre 2007 bei 3.1%, die Inflation betrug ca. 2%. Schon seit längerem verlässt Malaysia sich nicht mehr allein auf Zinn- und Gummiproduktion, sondern wandte sich der Produktions- und Hightechindustrie zu. Diese Entwicklung wird durch die von der Regierung begünstigten in- und ausländischen Investitionen vorangetrieben. Steuervorteile, Privatisierungen und der Ausbau der entsprechenden Infrastruktur unterstützen diese Entwicklung zusätzlich. 9 Haupthandelspartner Malaysias sind: Staaten aus der ASEAN-Region, USA, Europäische Union, Japan, China und die Republik Korea. Dabei ist Deutschland der größte Handelspartner und Investor aus der EU. Malaysia exportierte im Jahre 2007 Güter im Wert von 53.025 Millionen RM. Dem standen Importe in Höhe von 43.231 Millionen RM gegenüber. Hauptexportgüter sind unter anderem Elektronikartikel, Flüssiggas, Rohöl, Mineralölprodukte und Palmenöl. 6. POLITIK Malaysia ist eine konstitutionelle Monarchie (parlamentarisch-demokratische Wahlmonarchie) und besteht aus 13 Bundesstaaten. Staatsoberhaupt ist der König, er wird für fünf Jahre von den Regierungsoberhäuptern von Perlis, Kedah, Perak, Kelantan, Terengganu, Pahang, Selangor, Negeri Sembilan, und Johor gewählt. Seine Aufgabe ist mehr repräsentativer Natur, er ist befugt, das Parlament aufzulösen. Der Premierminister ist das Regierungsoberhaupt. Er ist Mitglied im Repräsentantenhaus und stellt mit Zustimmung des Staatsoberhauptes das Kabinett auf. Das Parlament hat zwei Kammern. Das Repräsentantenhaus besteht aus 192 Mitgliedern, diese werden in einer öffentlichen Wahl für fünf Jahre gewählt. Der Senat, die zweite Kammer, besteht aus 69 Mitgliedern, diese werden von der Legislative der 10 einzelnen Staaten und vom Staatsoberhaupt für sechs Jahre bestimmt. Das politische System wird als stabil eingeschätzt. Die Regierung wird von der seit 1973 regierenden Koalition Barisan National (BN) gestellt. Seit der Wahl vom 8. März 2008 werden fünf der 13 Staaten von der Opposition regiert. iii. Malaysia aus deutscher Perspektive 1. DAS GESICHTSKONZEPT Ein zentrales Element der malaysischen Kultur ist das Gesichtskonzept. Das Gesicht zu verlieren bedeutet soviel wie die Kontrolle über seine Gefühle zu verlieren. Dies wird als schlechtes Benehmen gewertet. Malaien benutzen daher viele Methoden um ihr Gesicht zu wahren. Lachen zum Beispiel wird oft benutzt um dahinter die wahren Gefühle zu verbergen. Diese können unter anderem Nervosität, Schüchternheit und Missbilligung umfassen. Das Gesicht zu wahren ist besonders in geschäftlichen Angelegenheiten entscheidend. Denn es kann den Ausgang einer Verhandlung stark beeinflussen. 11 Eine Person kann ihr Gesicht verlieren durch: das brechen eines Versprechens, Wut, indem man etwas tut was der Gruppe schadet, einen Vorgesetzten anzweifeln, das Abschlagen einer Bitte oder öffentlich verschiedener Meinung sein. Das Gesicht kann gewahrt werden, indem man ruhig und zuvorkommend bleibt, Fehler in persönlichen Ge-sprächen diskutiert. Wenn man über Probleme spricht sollte man es vermeiden jemanden zu beschuldigen. Sehr wichtig ist es, dem anderen zu erlauben aus einer unangenehmen Situation wieder herauszukommen. 2. HIGH-CONTEXT-KULTUR Malaysia gehört zu den sogenannten High-ContextKulturen. In diesen Kulturen ist die Bedeutung oft nicht so direkt und offensichtlich wie in westlichen Kulturen. Worten wird weniger Bedeutung beigemessen. Vielmehr muss man auf weitere Signale achten wie z.B. Körpersprache, Stimmlage, Augenkontakt und Gesichtsausdruck. Dies ist Aus-druck der malaysischen Kultur der Höflichkeit, Harmonie, Respekt und Gesicht. Direkte Antworten, vor allem negative, werden vermieden um Streitig-keiten zu vermeiden und Harmonie zu wahren. 3. PÜNKTLICHKEIT Die Einstellung gegenüber Pünktlichkeit variiert von Volksgruppe zu Volksgruppe. Während Chinesen von 12 Ihnen erwarten pünktlich zu sein, haben Inder und Malaien eine wesentlich lockerere Einstellung gegen-über Pünktlichkeit. Beachten Sie dies bei der Terminabsprache, oder dem Besuch von Geschäftsveranstaltungen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass diese erst deutlich später beginnen als es auf dem Programm steht. iv. Als Besucher in Malaysia 1. REISEVORBEREITUNG Prinzipiell bekommt man in Malaysia alles zu kaufen was es in Deutschland auch gibt, vor allem in den großen Städten. Bei Kleidung kann es jedoch sein, dass die in Europa gängigen Größen nicht vorhanden sind. Vor der Abreise sollte sich rechtzeitig über notwendige Impfungen und Prophylaxen informiert werden, vor allem wenn Aufenthalte außerhalb der Städte geplant sind. Sinnvoll ist es Mückenspray mitzubringen. Ein guter Reiseführer ist ebenfalls empfehlenswert. 2. ANKUNFT IN MALAYSIA, ABFLUG VON MALAYSIA Der neugebaute, moderne Kuala Lumpur International Airport (KLIA) liegt 57 km südlich von Kuala Lumpur, in Sepang. 13 Für den Transport nach oder von Kuala Lumpur gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am Flughafen selbst (arrival course) sind alle großen Autovermietungen vertreten, diese haben 24 Stunden geöffnet. Taxen verkehren ebenfalls zwischen dem Flughafen und der City. Hier muss man für eine Fahrt in etwa 100 Ringgit rechnen. Empfehlenswert ist, sich ein Taxischein am Schalter beim Ausgang im Flughafen zu besorgen. Taxischeine garantieren eine Fahrt zu einem festen Preis. Besorgt man sich anderswo ein Taxi, dann muss oft über den Preis verhandelt werden. Dieser kann bis zum zweifachen des Schalterpreises betragen. Darüber hinaus fahren verschiedene Airport Coaches (Busse) zwischen KL und dem Flughafen hin und her. Viele Hotels haben einen eigenen Flughafenservice oder werden von solchen Airport Coaches bedient. Eine sehr bequeme Alternative ist der KLIA Ekspres, der seit Juni 2002 im Einsatz ist. Dieser Hochgeschwindigkeitszug verkehrt alle 15 bis 20 Minuten zwischen dem Flughafen und der KL Sentral Bahnstation. Der erste Zug fährt um 5 Uhr morgens und der letzte um 24.00 Uhr. Eine Fahrt kostet für Erwachsene 35 Ringgit und dauert 28 Minuten. Etwas langsamer geht es mit dem KLIA Transit. Dieser Zug verkehrt ebenfalls zwischen KL Sentral und dem Flughafen, hält aber unterwegs noch in Bandar Tasik Selatan, Putrajaya/Cyberjaya und Salak Tinggi. Eine genaue Übersicht über die 14 Fahrpreise und Fahrzeiten findet man unter www.kliaekspres.com Manche Fluglinien bieten ihren Passagieren bei Benutzung des KLIA Ekspres den Service an, das Gepäck bereits am KL Sentral aufzugeben. Es wird dann automatisch transferiert. Für die Einreise nach Malaysia benötigt man einen Reisepass, der noch mindestens ein halbes Jahr gültig ist! 3. BOTSCHAFT/ VISUM Deutsche Staatsangehörige brauchen nur dann ein Visum, wenn der geplante Aufenthalt die Dauer von drei Monaten überschreitet. Jedoch darf man mit diesem Touristenvisum keiner Beschäftigung nachgehen. Auskünfte über Arbeitserlaubnisse gibt die malaysische Botschaft in Berlin. Die Adresse ist: Botschaft von Malaysia Klingelhöferstraße 6 10785 Berlin Tel.: 030-8857490 Fax: 030-88574950 E-mail: [email protected] Bei Fragen oder Problemen kann die deutsche Botschaft vor Ort helfen. Die Adresse der deutschen Botschaft in Malaysia ist: 15 Botschaft der Bundesrepublik Deutschland (Embassy of the Federal Republic of Germany) 26th Floor Menara Tan&Tan 207 Jalan Tun Razak, 50400 Kuala Lumpur Malaysia Tel.: (0060)-(0)3-2170 9666 Fax: (0060)-(0)3-2161 9800 Web: www.german-embassy.org.my 4. ZOLL Folgende Güter dürfen zollfrei nach Malaysia eingeführt werden: 1Liter Alkohol, 225g Tabak bzw. 200 Zigaretten oder 50 Zigarren, Souvenirs und Geschenke im Wert von maximal RM 200 oder RM 500 bei Einreise von Langkawi oder Labuan (zollfreie Inseln). Kameras, Radios, Parfum, Kosmetik und Uhren fallen nicht in die Kategorie zollpflichtig. Die Einfuhr folgender Güter nach Malaysia ist verboten: gefälschte Währung, Waffen (auch Imitationen), Feuerwerkskörper, Drogen, pornographisches Material oder sonstiges, als gefährlich für die malaysische Gesellschaft erachtetes Material. Bitte informieren Sie sich über die jeweils aktuellen Bestimmungen. 5. GELD Die lokale Währung ist der malaysische Ringgit (RM). Ein Ringgit sind 100 sen. 16 Es ist empfehlenswert immer etwas Kleingeld dabei zu haben. Viele Händler und Taxifahrer akzeptieren selbst bei höheren Beträgen keine 50 RinggitScheine. Viele internationale Banken sind in Kuala Lumpur vertreten. Dort können, wie in manchen Hotels und an autorisierten Wechselstuben, Bargeld und Traveller-Schecks getauscht werden. Kreditkarten werden außerdem fast überall akzeptiert, am weitesten verbreitet sind Visa und Mastercard. Auch andere Karten, wie zum Beispiel EC-Karten werden von vielen Geldautomaten akzeptiert, wenn sie dem Cirrus, Maestro oder Plus Netz angehören. 6. SICHERHEIT Die Kriminalität in Malaysia ist gering. Zugenommen haben aber Taschendiebstähle und Handtaschenraub. Man sollte deshalb sein Geld und sonstige Wertsachen immer eng am Körper tragen und nicht einfach in einer locker umhängenden Tasche. Gefährlich sind auch Motorradfahrer, welche ihren Opfern im Vorbeifahren die Tasche entreißen. Tragen Sie deshalb Ihre Tasche immer auf der straßenabgewandten Seite. Höchste Vorsicht ist in Malaysia in Bezug auf Drogen geboten. Die hiesigen Drogengesetze sind sehr streng, schon der Besitz einer relativ kleinen Menge kann die Todesstrafe nach sich ziehen. 17 Achten Sie auch am Flughafen/ Bahnhof etc. darauf, Ihr Gepäck nicht unbeaufsichtigt zu lassen. 7. GESCHÄFTSZEITEN Behörden haben Montag bis Freitag 8.00 - 16.15 geöffnet, wobei meist von 12.45 - 14.00 Mittagspause ist. Banken haben wochentags vorwiegend von 10.00 - 15.00 geöffnet, Samstags von 9.30 11.30. Kleinere Geschäfte haben Mo - Sa von 9.00 bis 18.00 geöffnet, große Departmentstores oder Malls haben meist 7 Tage die Woche von 10.00 21.00 oder 22.00 auf. Bürozeiten sind üblicherweise wochentags von 9.00 - 17.00 und zum Teil am Samstag von 9.00- 12.00. Von dieser Regelung gibt es jedoch immer Ausnahmen, so z.B. in den Staaten Kedah, Perlis, Kelantan und Terengganu, welche den Freitag als Feiertag haben, sowie den Samstag Nachmittag. 8. MEDIZINISCHE VERSORGUNG Die Qualifikation der Ärzte und die Ausstattung der Krankenhäuser sind gut und entsprechen größtenteils dem europäischen Standard. Bei schwerwiegenden Krankheiten sollte man am besten ein Großstadtkrankenhaus aufsuchen. In allen Großstädten sind neben Ärzten aller westlichen Fachrichtungen auch chinesische Ärzte zu finden, die traditionelle chinesische Heilmethoden praktizieren. 18 Chinesische und westliche Apotheken findet man in Supermärkten und Einkaufszentren. Viele Medikamente, die in Deutschland rezeptpflichtig sind, gibt es hier ohne Verschreibung. 9. ZEITUMSTELLUNG Die Zeitdifferenz zwischen Deutschland und Malaysia beträgt im Sommer +6h, im Winter +7h. Ist es also in Deutschland 12.00 mittags ist es in Malaysia bereits 18.00 bzw. 19.00. 10. ELEKTRIZITÄT Das malaysische Stromnetz hat eine Spannung von 220 - 240 Volt und 50 Hertz. Die Stecker sind dreiadrig, wie in England. Die meisten größten Hotels stellen Adapter zur Verfügung. Andernfalls kann man diese auch in den größeren Einkaufszentren kaufen. 11. TELEFON, INTERNET UND POST Internationale Telefongespräche kann man am besten mit sogenannten IDD (International Direct Dial) Karten machen. Diese kann man in kleineren Telefonläden/ Ständen oder in den großen Einkaufszentren kaufen. Man bekommt sie im Wert von RM 50 oder RM 100. Der Preis pro Minute für ein Gespräch nach Deutschland liegt bei RM 1-2. Allerdings sollte man vorher fragen, ob diese Karten 19 auch vom Mobiltelefon funktionieren oder nur vom Festnetz. Möchte man vom Handy aus telefonieren, so empfiehlt es sich eine einheimische SIM-Karte zu kaufen. Die Preise für eine Minute für ein Telefonat nach Deutschland liegen bei ca. RM 1. Es gibt dabei auch die Möglichkeit eine Billigvorwahl, z.B. 132, zu verwenden. Die Preise liegen dann bei 20 sen pro Minute. Es kann jedoch vorkommen, dass der Service nicht immer verfügbar ist. Die billigere Alternative ist jedoch, sich von Deutschland aus hier auf dem Handy anrufen zu lassen. Mit einer Billigvorwahl kann schon für ca. 3 Cent/Minute telefoniert werden. Aktuelle Preise findet man bspw. Unter www.billigertelefonieren.de. Aus vielen Internetcafes und Telekomagenturen kann man ebenfalls direkte IDD calls (ohne Karte) machen. Die Vorwahl von Malaysia ist 0060, die von Deutschland ist 0049. Hier die Vorwahlen einiger größerer malaysischer Städte: Ipoh: 05, Johor Baru: 07, Kota Baru: 09, Kota Kinabalu: 088, Kuala Lumpur: 03, Kuala Terengganu: 09, Kuantan: 09, Kuching: 082, Melaka: 06, Penang: 04, Die Vorwahl von Malaysia nach Singapur ist die 02. 20 In den größeren Städten sind Breitbandinternetanschlüsse in Wohnungen weit verbreitet. Auch Cafes und Restaurants bieten oft einen W-Lan Internetzugang an. Dies eröffnet die Möglichkeit anstelle mit einem Festnetztelefon oder Handy mittels Voice over IP zu telefonieren. Ein Standardbrief nach Deutschland kostet RM 1,50, eine Postkarte RM 0,50. Die Post braucht im Durchschnitt 5 - 7 Tage nach Deutschland. Briefmarken bekommt man in den Postniederlassungen (Pos Malaysia) und in einigen Geschäften. Die Öffnungszeiten der Postfilialen variieren in den verschiedenen Staaten, meist gilt jedoch: Mo-Sa 8.30- 17.00. 12. MEDIEN In Malaysia gibt es Tageszeitungen in malaiischer, englischer und chinesischer Sprache sowie in Tamil. Die wichtigsten englischen Ausgaben sind die New Straits Times und The Star. Beide publizieren auch eine Sonntagsausgabe. In größeren Buchhandlungen kann man auch europäische Zeitungen finden. Diverse Radio- und Fernsehsender senden ebenfalls Nachrichten in englischer Sprache. Sendungen der Deutschen Welle (dw) können über Kanal 92 des Satellitensenders ASTRO empfangen werden. Die Zeiten sind unterschiedlich, meistens werden jedoch in der Zeit von 18.00 und 20.00 englische Nachrichten gesendet. 21 13. UNTERKUNFT Das Angebot an Hotels ist besonders in den größeren Städten Malaysias sehr gut. In Kuala Lumpur sind viele namhafte Hotels vertreten. Die Hotelpreise sind im Vergleich zu Deutschland günstiger, für RM 300600 kann man schon eine sehr luxuriöse Unterkunft bekommen. Außerhalb der Städte gibt es in der Nebensaison oft Rabatte. Manche Hotels bieten auch besondere Preise für Langzeitgäste an. Für längere Aufenthalte (ab 3 Monate) bietet es sich an ein Appartement in einer Wohnanlage (Condominium) zu mieten. Es werden auch voll möblierte Wohnungen angeboten. Die Preise beginnen bei ca. RM 1000 pro Monat und steigen in Abhängigkeit von Ausstattung und Lage an. Im Internet und lokalen Zeitungen findet man zahlreiche Angebote. Eine Besichtigung vor dem Einzug ist empfehlenswert. 14. ESSEN UND TRINKEN Malaysia bietet dem Besucher eine große Vielfalt verschiedener Gerichte meist zu sehr günstigen Preisen. Die Auswahl erstreckt sich von chinesischen, malaiischen oder indischen Gerichten bis hin zu europäischen Gerichten und Fast Food. Restaurants, Food Stalls bzw. Hawkers (Straßenstände) mit den verschiedensten Angeboten 22 gibt es in einer großen Zahl fast überall. Als Faustregel kann gelten, das solche Restaurants, die bereits mit Einheimischen oder Touristen gefüllt sind, als unbedenklich gelten, wohingegen leere Restaurants unter Umständen fragwürdig sind. Ein Restaurant, welches einen sauberen und gepflegten Eindruck macht, ist meist unbedenklich. Bei Milchprodukten sollte man jedoch vorsichtig sein, besonders wenn man Sie von Straßenständen kauft. Außerdem findet man in Malaysia alle erdenklichen exotischen Früchte, meist aus dem Land selbst, zu Preisen, von denen ein Europäer nur träumen kann. Am unbedenklichsten sind solche Früchte die geschält werden müssen. Ansonsten sollte man darauf achten, Obst vor dem Verzehr gründlich zu waschen. Säfte und andere alkoholfreie Getränke gibt es ebenfalls überall zu kaufen. Alkoholische Getränke sind vergleichsweise teuer und in einigen Staaten verboten. Leitungswasser sollte generell nicht getrunken werden, auch wenn es in den größeren Städten als unbedenklich eingestuft wird. Es ist jedoch immer ratsam, Wasser abzukochen oder es in versiegelten Flaschen zu kaufen. Trinkgelder sind in Malaysia nicht üblich, Hotels und Restaurants erheben eine Service Charge. Im Hotel ist ein Ringgit pro Gepäckstück für den Transport aufs Zimmer angemessen. Generell wird 23 ein Trinkgeld nicht erwartet, aber dennoch gerne gesehen. Manche Hotels und Restaurants schreiben ihre Preise ohne Steuer und Service Charge an. Hier ist noch mit einem Zuschlag von ca. 15% zu rechnen. 15. KLEIDUNG Aufgrund der klimatischen Bedingung ist das tragen von enganliegenden, synthetischen Stoffen draußen unbequem. Die Räume in Malaysia sind oft stark gekühlt, so dass man sich ruhig etwas wärmer kleiden kann, wenn man den ganzen Tag in geschlossenen Räumen verbringt. Der Geschäftsmann trägt im Büro meist ein langärmliges Hemd mit Krawatte. Jacket oder leichter Pullover können empfehlenswert sein. Die Geschäftsfrau trägt ein leichtes Kostüm oder einfach einen Rock mit passender Bluse. Auch hier kann eine leichte Strickjacke durchaus von Nutzen sein. Bei der Auswahl der Kleidung sollte jedoch immer beachtet werden, dass Malaysia ein islamisches Land ist. Deshalb sollte die Kleidung nicht zu aufreizend oder knapp sein. Bei Abendgesellschaften gilt eine vergleichbare Kleiderordnung, wenngleich der Herr mit einem dunklen Straßenanzug oder auch mit einem langärmligen Batikhemd am besten beraten ist. 24 Zur Grundausstattung sollte außerdem ein Regenschirm gehören, da es oft innerhalb von Minuten anfangen kann, sehr heftig zu regnen. 16. TRANSPORT IN MALAYSIA Fliegen: Malaysia Airlines ist einer der Hauptakteure auf dem Inlandsflugmarkt. Die Preise variieren saisonal, sind aber im Vergleich zu Deutschland günstig, außerdem gibt es oft Sonderangebote. Ein Flug in der Economy Class von Kuala Lumpur nach Kota Kinabalu (SabahOstmalaysia) kostet beispielsweise um die RM 650 (returnticket). Ein Flug innerhalb Westmalaysias liegt bei ungefähr RM 350 (return). Auch Air Asia bietet oft günstige Flüge an, so dass es sich durchaus lohnt Preise zu vergleichen. Zug: Das Eisenbahnnetz in Malaysia ist modern und komfortabel, allerdings lassen sich per Bahn nicht alle Orte erreichen, da es im Grunde genommen nur zwei Bahnlinien gibt: Einmal die Strecke SingapurBangkok, die an Kuala Lumpur im Süden und an Butterworth im Norden vorbei führt und zum Anderen die Linie, die ab Gemas (ca. 100 km südlich von Kuala Lumpur) nach Nord-Osten Richtung Kota Bahru abzweigt. 25 Bus: Auch kleinere Städte werden angefahren, manchmal sogar mehrmals am Tag. Transnasional ist die größte private Busgesellschaft, die die meisten Strecken auf der malaysischen Halbinsel bedient. In einigen größeren Städten findet man mehrere Busstationen, einige für lokale/ regionale Busse, andere für Langstreckenbusse. In Kuala Lumpur beispielsweise sind die Busstationen nach Reisezielen unterteilt. Bustickets können teilweise bis zu 60 Tage im Voraus gekauft werden. Es ist dringend zu empfehlen Tickets für längere Fahrten spätestens ein bis zwei Tage vorher zu kaufen, da sonst alle Plätze belegt sein können. Die Vorbestellungen für Rückfahrtickets nehmen nur manche Busgesellschaften entgegen. Plätze kann man ebenfalls reservieren. Reisen mit dem Bus ist komfortabel und bequem und außerdem sehr Preisgünstig. Taxi: Taxis sind eine bequeme Art zu reisen. Preislich sind sie sehr interessant, wenngleich natürlich teuerer als Bus und auch Bahn. Taxis verkehren nicht nur in den Städten, sondern auch auf sogenannten Long-Distance Strecken. Ideal ist diese Möglichkeit, wenn man in einer Gruppe von vier Leuten reist und ein Taxi füllt. Jeder bezahlt dann einen vorher ausgehandelten Anteil. Die Raten einiger Strecken sind von der Regierung festgelegt. Meistens wird der Preis jedoch das Ergebnis von Verhandlungen mit dem Fahrer sein. Jedoch nicht 26 alle Taxis fahren überall hin, vor allem bei Stau oder hohem Verkehrsaufkommen weigern sich die Fahrer oft einen zum gewünschten Ort zu fahren. Es ist auch leider nicht selbstverständlich, dass der Taxifahrer weiß, wo das gewünschte Ziel ist. Es ist daher ratsam, genügend Zeit einzuplanen. In den Städten kann man entweder den Preis über das Taxameter bestimmen lassen oder vorher festlegen. Hier können die Preise stark schwanken. Meist wird der Festpreis aber über dem Preis liegen der mit dem Taxameter herausgekommen wäre. Die Preise für Taxis sind vergleichsweise günstig. Als Faustregel gilt pro Kilometer 1 Ringgit. LRT/ Monorail Eine bequeme und zuverlässige Transportmöglichkeit in Kuala Lumpur bieten die LRT und Monorail. Die Züge sind klimatisiert und verkehren zu den Hauptverkehrszeiten im Drei-Minuten-Takt. Es gibt hier sowohl Monatstickets als auch Einfahrtenkarten. Auto/Motorrad Es herrscht Linksverkehr. Auch Fußgängern sollte be-wusst sein, dass Autos und Motorräder aus der deutschen Perspektive aus der „falschen“ Richtung kommen. Gute Autovermietungen gibt es in allen größeren Städten. Generell sind die Mietwagen in einem guten Zustand, ebenso wie die in Malaysia vorherrschenden Straßenverhältnisse. Der North-South 27 Highway bspw. ist eine sechsspurige, gut ausgebaute Autobahn. Trotzdem kann es auch hier über lange Strecken zu zäh fließendem Verkehr kommen. Auf dem North-South Higway muss man Autobahngebühr zahlen (von Kuala Lumpur bis zur Grenze nach Singapur, ca. 370 km, sind es um die RM 40). Benzin ist mit ungefähr 2,50 RM/Liter sehr günstig. Anschnallen auf den Vordersitzen ist Pflicht. Für Motorradfahrer gilt die Helmpflicht. v. Geschäftswelt Malaysia 1. NAMEN Chinesische Namen fangen mit dem Familiennamen an, gefolgt von dem sogenannten Generationennamen und dem Eigennamen. So wird z.B. Tan Kok Meng als Mr. Tan angeredet. Kok Meng sind dann seine beiden „Vornamen“. Viele Chinesen haben westliche Vornamen angenommen, welche dann einfach vor den Familiennamen gestellt werden. So wäre also unser Mr. Tan dann z.B. William Tan Kok Meng. Malaiische Namen verfolgen ihre Abstammung über die väterliche Linie zurück, Familiennamen werden traditionell nicht verwendet. Der Name des Vaters wird dem eigenen Personennamen hinzugefügt. So ist der Großvater Isa bin Ahmad, der Vater dann Ali 28 bin Isa, und der Sohn Fauzi bin Ali. Der individuelle Eigenname des Sohnes ist also Fauzi. Man kann ihn als Mr. Fauzi anreden, auf malaiisch ist er „Encik (Mr.) Fauzi“. „Bin“ bei Männern oder „binti“ bei Frauen bedeutet Sohn des oder Tochter des. Im modernen Umgang werden bin/binti jedoch oft ausgelassen. Indische Namen folgen ebenfalls meist der väterlichen Abstammung. Auch sie besitzen keine Familiennamen, sie setzen einfach das Initial ihres Vaters vor den eigenen Namen. M. Thiruselvam hat also einen Vater, dessen Eigenname mit „M“ anfing. Thiruselvam ist der Eigenname des Sohnes. Dessen Sohn würde dann wiederum ein „T“ seinem Namen voranstellen. Die Verwendung von Titeln wird von allen ethnischen Gruppen hochgeachtet und auch erwartet. „Datuk“ und „Dato“ sind Adelsbezeichnungen und entsprechen etwa dem britischen „Sir“. Die Frau eines solchen Titelträgers heißt „Datin“. „Tan Sri“ ist mit einem Grafen vergleichbar, die Frau wird mit „Puan Sri“ angeredet. Den Titel „Tunku“ oder „Tuanku“ führen Angehörige des Königshauses. 29 Wenn Sie nicht wissen, wie Sie chinesische, malaiische oder indische Geschäftspartner ansprechen sollten, dann fragen Sie getrost nach! 2. VISITENKARTEN Visitenkarten sind für Geschäftsverhandlungen in Malaysia ein Muss. Deshalb wird empfohlen, eine ausreichende Anzahl Visitenkarten aus Deutschland mitzubringen und sich, falls diese doch ausgehen, vor Ort Ersatz zu besorgen. Anders als in Deutschland gleicht das Überreichen von Visitenkarten in Malaysia einem Ritual. Es erfolgt unmittelbar nach der Begrüßung oder der Vorstellung durch einen Dritten. Die Visitenkarte wird immer mit beiden Händen gehalten und auch überreicht. Beim Empfang der Karte wird eine leichte Verbeugung angedeutet und der Name des Gegenübers vorgelesen. So kann auch gleich festgestellt werden, wie ein komplizierter Name ausgesprochen wird und der Rang des Gegenübers ermittelt werden. Empfangene Visitenkarten müssen mit Respekt behandelt werden und nicht einfach stillos in der Jackentasche verschwinden. In diesem Zusammenhang ist es sehr empfehlenswert, sich ein kleines Visitenkartenetui zu besorgen. Es kann jedoch vorkommen, dass asiatische Geschäftspartner gegenüber ihren westlichen 30 Kollegen dieses Ritual nicht so förmlich durchführen. Seien Sie darüber nicht überrascht. Das Überreichen mit zwei Hände gilt auch für Dokumente, Geld u.a. Das Überreichen mit nur einer Hand (besonders der linken, da diese mit Unreinheit in Verbindung gebracht wird) gilt als unhöflich. 3. EINLADUNGEN Auf gedruckte Einladungen zu offiziellen Anlässen müssen Sie, egal ob Sie zu- oder absagen wollen, schriftlich antworten. Partner, Kinder oder Freunde begleiten einen in der Regel nicht, es sei denn, dies ist auf der Einladung ausdrücklich vermerkt. Wenn Sie Jemanden zum Essen einladen, nennen Sie ein konkretes Datum und eine genaue Uhrzeit. Ein „Wollen wir zusammen essen gehen?“ wird so verstanden, dass jeder für sich selbst bezahlt. Generell bezahlen Männer für ihre weibliche Begleitung, sollten Sie dieses Prinzip umkehren wollen, werden Sie vermutlich Verwirrung ernten. Geschäftliche Themen werden erst nach Servieren eines Getränkes und nach der Aufgabe der Bestellung angeschnitten. Bei einem chinesischen Essen bestellt der Gastgeber für seine Gäste, bei anderen Essen bestellt jeder selbst. Im Beisein von Ehefrauen werden geschäftliche Belange eher nicht angesprochen. 31 Malaysier sind ausgesprochen gastfreundlich und tolerant. Trotzdem erwarten Sie, dass man ihre kulturelle Eigenständigkeit respektiert. Themen wie Politik, Sex und Religion werden besser gänzlich vermieden. Autoritäten werden aufgrund von Harmoniestreben grundsätzlich nicht in Frage gestellt und hoch geachtet. Auch mit Kritik am eigenen Heimatland ist es vorzugswürdig, sich bedeckt zu halten, denn damit könnten Sie andeuten, das eigene Harmoniesystem zu missachten. Bei allen Themen ist Besserwisserei stets zu vermeiden, da Bevormundung und dergleichen aufgrund der langen Kolonialgeschichte oft empfindlich begegnet werden. Ebenfalls ist es auch nicht angebracht (auch wenn es vielfach vielleicht unbewusst geschieht), westliche Maßstäbe als die richtigen und maßgeblichen hinzustellen. In Asien ist man von mehr als drei Milliarden Menschen umgeben, die anderen Wertkategorien und Maßstäben folgen als der Westen. Diesen Grundsatz sollte man sich auch in Malaysia unbedingt vor Augen halten. Das Verhältnis gegenüber Deutschen ist im Großen und Ganzen positiv. Erheblicher Pluspunkt für Deutschland ist, dass es nie eine große Kolonialmacht war. Es gibt zwischen Deutschland und Malaysia enge Verbindungen in verschiedenen Bereichen. Im Mai 2003 besuchte der damalige 32 Bundeskanzler Gerhard Schroeder und der Wirtschaftsminister Wolfgang Clement Malaysia. Dieser Besuch wurde 2005 durch den Premierminister Abdullah Badawi erwidert. 4. GESCHENKE/ MITBRINGSEL Sowohl beim Aufbau als auch bei der Erhaltung von Beziehungen zu malaysischen Geschäftspartnern ist das Überreichen von Geschenken von besonderer Bedeutung. Besonders wenn von einem persönlichen Anlass erfahren wird, ist es empfehlenswert, die Gelegenheit wahrzunehmen, ein Geschenk zu präsentieren. Diese können eine Heirat oder eine Geburt in der Familie des Geschäftspartners sein, oder auch ein Dienstjubiläum. Zudem sind u.a. die Eröffnung einer neuen Fabrik oder ein Firmenjubiläum geeignete Ereignisse für die Übergabe eines Geschenks. Anzuraten ist es, Leistungen von Personen, die einem bereits im Vorfeld einer Reise nach Malaysia geholfen haben, entweder indem sie Kontakte hergestellt haben oder für einen Informationen besorgt haben, mit einem kleinen Geschenk zu würdigen. Je nach der ethnischen Zugehörigkeit Ihres Gastgebers unterscheiden sich auch die jeweils angebrachten Geschenke. 33 Chinesen macht man Geschenke üblicherweise in gerader Anzahl. Über Geld und kulinarische Lebensmittel freuen sie sich besonders. Geld wird vorwiegend bei Ereignissen wie Geburtstagen oder Hochzeiten verschenkt. Wundern Sie sich nicht, wenn Ihr Geschenk abwehrend entgegen genommen wird und (grundsätzlich) nicht vor Ihren Augen geöffnet wird. Dies verlangt die chinesische Höflichkeit gegenüber dem Gast. Zu vermeiden sind Uhren (mit Ausnahme von Armbanduhren) als Geschenk, da dies oft mit dem Tod in Verbindung gebracht wird. Malaien hingegen schenkt man grundsätzlich kein Geld. Außerdem werden Gastgeschenke nicht bei der Ankunft, sondern erst bei der Abreise übergeben. Willkommene Geschenke sind farbenfrohe Batik, Parfum oder Spielzeug für die Kinder. Vermeiden Sie Geschenke wie Tabak oder Alkohol. Inder packen Geschenke, genau wie die Chinesen nicht in Gegenwart Ihrer Gäste aus. Geldgeschenke sind gern gesehen und bestehen aus ungeraden Beträgen, da diese Glück versprechen. Farbenfrohe Geschenke symbolisieren Fröhlichkeit, vermeiden Sie deshalb die Farben Weiss und Schwarz. Verschenken Sie außerdem nie Jasminblüten, diese werden zu Beerdigungen benutzt. Seien Sie außerdem auch hier mit Alkohol oder Zigaretten vorsichtig, es sei denn, Sie wissen genau, dass Ihr Gastgeber dies gern entgegennimmt. 34 Vorsicht ist allerdings bei Übergabe eines Geschenks unmittelbar vor der Vertragsunterzeichnung geboten, da dies als Bestechung verstanden werden könnte. 5. DAS MALAYSISCHE UNTERNEHMEN Die Unternehmenskultur in Malaysia wird überwiegend von weit verzweigten Konzernen geprägt, die als Firmengruppen oder Kooperationen in Form von Privatunternehmen oder Aktien-gesellschaften organisiert sind. Alle Unternehmens-gruppen setzen auf Diversifikation und Erweiterung der Geschäftstätigkeit. Marktführer in der Export-wirtschaft und Multikonzerne weisen internationale Erfahrung auf, vorwiegend in arabischen Ländern und auf südasiatischen Märkten. Die chinesischen Firmennetze und Aktivitäten reichen bis nach Australien und in die USA. Unternehmen in Malaysia haben andere Rechtsformen als die in Deutschland. Das ”representative office“ (Vertretung) verfügt über die geringsten Befugnisse. Zwar kann es Kooperations- und Marketingaktivitäten ausführen, nicht aber vertragliche Verhältnisse eingehen, und ist damit für ein ausländisches Unternehmen allenfalls zur Begleitung bestehender Marketingaktivitäten geeignet. Eine limited company (mit einer GmbH vergleichbar) kann als public, z.B Aktiengesellschaft (öffentlich = 35 Berhad, abgekürzt Bhf.) oder privat (Sendirian Berhad, abgekürzt Sdn Bhd) registriert sein. Teilprivatisierte Staatsunternehmen werden als Nasional Berhad bezeichnet. Die Hierarchische Struktur malaysicher Unternehmen ist überwiegend steil. Die gängigen Titel für die obersten Führungskräfte sind Chairman, CEO (Chief Executive Officer), President, Director und Managing Director (MD). Um sich ein genaueres Bild der Organisationsstruktur eines Unternehmens zu machen, ist es äußerst empfehlenswert, um ein Firmenprofil zu bitten. Wenn feststeht, dass ein konkretes Geschäft verhandelt wird, ist dies in Malaysia durchaus üblich. Schließlich ist noch anzumerken, dass malaysische Frauen auf allen Ebenen der Hierarchie eines Unternehmens zu finden sind, durchaus auch in den Bereichen Personalleitung und oberes Management. 6. VERHANDLUNGSFÜHRUNG Malaysische Verhandlungen unterscheiden sich insofern stark von deutschen Verhandlungen, da hier die persönliche Beziehungsebene eine wesentlich wichtigere Rolle spielt. Der Aufbau einer guten persönlichen Beziehung ist hier wichtiger als der bloße Austausch von Fakten und Informationen. So ist es bspw. unabdingbar, sich vor einer Verhandlung mit der Person des Gegenübers auseinanderzusetzen. 36 Bedeutsam ist es, Genaueres über den familiären Hintergrund oder besondere Ereignisse im Leben des Verhandlungspartners zu wissen. Außerdem ist es bedeutsam, sich vorher darüber klar zu werden, welchem Kulturkreis der Geschäftspartner angehört, denn nur so kann man sich auf die in seiner Kultur wichtigen Dinge und Sitten angemessen vorbereiten. So ist es besonders in Malaysia wichtig zu wissen, ob und wenn zu wieviel Prozent er/ sie Chinese, Inder oder Malaie ist, denn nicht selten stammen die Menschen aus zwei verschiedenen Kulturen. In diesen Fällen sollte man wissen, welcher kulturelle Hintergrund dominiert. Wer jedoch sicher in seinen Verhandlungen gehen will, der muss auch über malaysische Geschäftsmanieren Bescheid wissen. Zahlungsmoral, Lauf der Geschäfte im allgemeinen und einiges mehr gehören hier zweifelsohne hinzu. Jeder Geschäftsmann wird sich aber immer auch speziell auf seinen Geschäftspartner und seine Produkte einstellen müssen, so dass es auch hier gilt so viele Informationen wie möglich zu sammeln und effektiv im Gespräch einzusetzen. In dieses Feld gehören die Kenntnisse über das genaue Geschäft des Gegenübers, wie aber auch genaue Informationen über das Umsatzvolumen, Unternehmensorganigramm, Namen führender Mitarbeiter und deren Entscheidungsspielräume sowie eventuell die Namen anderer Geschäftspartner. In diesem Punkt 37 unterscheidet sich die Vorbereitung auf eine Verhandlung nicht wesentlich von der in Deutschland. Denn auch hier sollte jeder Verhandlungspartner sein Gegenüber sowie die eigene Konkurrenz gut kennen. Aber woher soll man die benötigten Informationen nehmen? Andere Kunden des Verhandlungspartners stellen eine recht sichere Informationsquelle dar. Beziehungs- und Vertrauensaufbau brauchen Zeit, sind die Grundsteine jedoch ersteinmal gelegt, dann gehen viele Geschäfte schneller als in Deutschland. Beziehungen müssen natürlich gepflegt werden, d.h. persönlich und permanent. Wer nur einmal im Jahr in Asien bei seinem Geschäftspartner hereinschaut und auch sonst kaum von sich hören lässt, der gibt damit ein klares Signal: Asien ist für ihn nicht wichtig, also auch der Geschäftspartner und die zu ihm aufgebaute Beziehung nicht. Wer einen wirklichen Marktanteil erobern möchte, der muss vor Ort präsent sein. Nur so kann man seine Kunden wirklich kennenlernen. In Malaysia kommt es gut an, gemeinsam Golf zu spielen oder im gleichen Club Mitglied zu sein. Auch gemeinsames Essen nimmt hier einen sehr hohen Stellenwert ein. Weitere nützliche Punkte: Erlernen der fremden Sprache, voller Einsatz für alle Kundenbelange, Ein38 ladungen nach Deutschland und gemeinsame Besuche von Fachmessen. Stets zu beachten ist, dass es in Malaysia eine viel größere Rolle spielt, gute Argumente zu entwickeln um teure Preise wett zu machen. Außerdem ist bei Preisverhandlungen mit Geschäftspartnern aus Malaysia immer zu beherzigen, dass es nicht unüblich ist um den Preis zu feilschen. Nach dem Geschäftstreffen sollten Sie sich noch einmal bei dem Geschäftspartner melden. Dies zeigt ihr ernsthaftes Interesse an dem Geschäft mit ihm. 7. DIE BEDEUTUNG DES VERTRAGES IN MALAYSIA Besser als jeder geschlossene Vertrag ist in Malaysia ohnehin eine solide Beziehungsebene. Wenn das Vertrauen da ist, erleichtert das die Zusammenarbeit mit den Geschäftspartnern erheblich. Mit einem Vertrauensbruch würde man zu viel aufs Spiel setzen. Die wirkt sich natürlich auch auf die Verhandlungsführung aus. Meist ist es so, dass bei Verhandlungen mit Technikern, Ingenieuren oder Angestellten ein Vertrag aufgesetzt wird, den die Vorgesetzten dann unterzeichnen können. Bei Verhandlungen mit Managern oder Eigentümern selbst, sind Verträge manchmal überflüssig. 39 Wenn es jedoch zum Vertragsabschluss kommt, ist sehr zu empfehlen, einzelne Vertragliche Bestimmungen detailliert auszuarbeiten. Andernfalls könnte ein malaysischer Geschäftspartner manche Vertragsbestimmungen anders auslegen als man selbst. Dies gilt teilweise auch für allgemeine Klauseln, die nach dem deutschen Vertragsverständnis als eindeutig gelten. Die Vorsichtsmaßnahmen, die bei der Vertragsgestaltung aufgebracht werden, können beachtliche zukünftige Probleme erst gar nicht entstehen lassen. Zu bedenken ist zudem, dass der Weg zu den malaysischen Gerichten langwierig und teuer ist, wobei die Vollstreckungsaussichten oft fraglich sind. Besser ist es da, gleich von Anfang an eine gute Beziehung zu seinem Gegenüber aufzubauen. 8. HERANGEHENSWEISE AN VERHANDLUNGEN Regel Nummer eins ist, dass man stets nur solche Mitarbeiter in Verhandlungen mit asiatischen Partnern schickt, die bereits Erfahrung darin haben. Nichts ist schlimmer als ein unerfahrener Firmenvertreter, der die asiatischen Andeutungen und Verhaltensweisen komplett missversteht (leider geschieht es noch immer sehr häufig, dass Deutsche schon mit der Erwartung nach Malaysia kommen, hier über den Tisch gezogen zu werden. Daraus resultiert natürlich von Anfang an eine aggressive Grundstimmung, die in jedem Fall verhandlungsschädigend ist). 40 Sollte kein erfahrener Mitarbeiter vorhanden sein, ist es empfehlenswert, dass sich das Unternehmen wenigstens um ein fundiertes interkulturelles Training im Vorfeld der Geschäftsreise bemüht. Außerdem gilt: es ist vorteilhaft, an allen Aktivitäten teilzunehmen, da man sich sonst fremd bleibt und der Aufbau einer Beziehungsebene nicht zustande kommen kann. In diesem Zusammenhang ist es für den Aufbau einer guten Beziehung äußerst positiv, auch wenn man vielleicht keine allzu große Lust hat mit in die Karaoke Bar oder zu einem Bankett zu gehen. Bei Verhandlungen gilt es, immer ruhig und zurückhaltend zu bleiben. Ein ungeduldiger und scharfer Ton wird als unreif angesehen. Wie auch anderswo ist der Preis das wichtigste Argument, meistens sind Asiaten nicht bereit, den verlangten Preis zu zahlen. Man sollte also versuchen, durch Qualität zu überzeugen. In Malaysia sollte man darauf achten, dass man möglichst immer mit dem Entscheidungsträger spricht. Das mittlere Management hat meist keine Entscheidungskompetenzen, so dass keine schnellen Entscheidungen zu erwarten sind. Was geschieht, falls es doch zu Auseinandersetzungen/Blockaden kommt? 41 In Malaysia kommt es bei Verhandlungen fast nie zu heftigen Auseinandersetzungen. Was passieren kann ist jedoch, dass eine Blockade auftritt. Beide Verhandlungspartner sind an einem Punkt angelangt, wo die Gespräche stocken oder die Beziehungsebene gefährdet scheint. Hier kann es helfen, einfach eine Pause zu machen oder ein neues Thema anzuschneiden. Schädigend ist es oft jedoch, den Konflikt auszudiskutieren um festzustellen, wer denn eigentlich Recht gehabt hat. In Asien fährt man besser, wenn man einen Konflikt zunächst unter den Tisch kehrt anstatt offen darüber zu reden. Konfliktgespräche und Streitkultur sind in Malaysia fremd. In sehr schlimmen Fällen kann es auch helfen, einfach einen Dritten einzuschalten, der als Schlichter auftritt. Dieser müsste auf jeden Fall ranghöher sein als die involvierten Parteien. Merke: In Malaysia erfolgt zunächst der Vertrauensaufbau, erst anschließend erfolgen die Geschäfte. Die deutsche Zielorientierung ist hier wenig vielversprechend, eine gewisse Kennenlern- und Beschnupperungsphase muss zwingend für erfolgreiche Verhandlungen einkalkuliert werden. Ruhige und sachliche Gespräche und viel Geduld sind die besten Wege. Stures Pochen auf Klarheit und strikte Vertragseinhaltung versperren vielfach nur den Weg zum Erfolg. 42 9. MITARBEITERFÜHRUNG In Malaysia findet man kompetente, lernwillige, flexible und hoch motivierte Mitarbeiter, die weniger Urlaub nehmen als Deutsche, wesentlich länger arbeiten und deshalb erheblich billiger sind. Der Status des Vorgesetzten wird geachtet, was das Führen erleichtert, da der Chef als Autoritätsperson respektiert wird. Der Abstand zwischen Vorgesetztem und Untergebenem ist größer als in Deutschland. Kritik am Vorgesetzten ist eher selten. Ausführende Arbeiten werden sorgfältig und sehr gewissenhaft erledigt, es wird wenig gemeckert und gemurrt. Was die Führung von Gruppen anbelangt, so verfolgen viele Malaysier einen konsensorientierten Ansatz. Punkte, die bei der Übernahme von Führungsaufgaben beachtet werden sollten sind unter anderem: • Die ganze Verantwortung liegt komplett beim Chef. • Eigenverantwortliches Arbeiten ist vielfach noch in den Anfängen, genaue Anweisungen sind nötig. • Vorausdenken, Kreativität und Eman-zipation findet man eher noch selten, neue Lösungen entwickeln fällt vielen Malaysiern manchmal noch schwerer als ihren deutschen Kollegen. 43 Management by Objectives funktioniert meist nicht. Das heißt, Führungsaufgaben in Malaysia sind umfangreicher als in Deutschland. Der Chef definiert klare Zuständigkeiten und Ziele, er gibt von Anfang bis Ende klare Anweisungen, er muss sicherstellen, dass seine Mitarbeiter ihn auch wirklich verstanden haben, er sorgt für ein permanentes Follow-up. Mitarbeiter tun sich manchmal schwer, wenn sie eigene Ideen entwickeln sollen. Weiterhin ist der Chef Teamleader und Sprachrohr nach außen, er trägt die volle Verantwortung für Leistung und Qualität. Einen großen Teil seiner Zeit verbringt der Führende mit Kontrolle und Motivation. Problemlösungen erarbeitet der Mitarbeiter nur mit Hilfe des Vorgesetzten, ansonsten ist es sehr wahrscheinlich, dass gar nichts geschieht. Der Vorgesetzte muss für seine Mitarbeiter ständig ein offenes Ohr haben, die Mitarbeiter werden ihn wesentlich öfter aufsuchen, auch mit Detailfragen. Darauf muss ein Vorgesetzter zwingend eingestellt sein und so wird er auch seine Zeit einplanen müssen. Genau wie auch anderswo ist auch in Malaysia Geld der Hauptmotivationsfaktor. Durchschnittlich liegen die Gehälter in Malaysia bei einem Drittel der deutschen Gehälter, dafür ist die Produktivität jedoch auch geringer. Durch zusätzliche finanzielle Anreize kann die Produktivität aber gesteigert werden. 44 Nach Gehalt folgt an zweiter Stelle der Bonus. Die Aussicht auf einen bestimmten Bonus wirkt ebenfalls in den meisten Fällen motivationsanregend. An dritter Stelle folgen Sozialleistungen, wie z.B. die Übernahme der Krankenversicherung, Geburtszuschuss oder auch Sparplansysteme, welche die Firma dann bezuschusst, günstige Autokredite, Trainings, Einladungen zu Sportevents usw. Außerdem schätzen Malaysier Teambildungen. Teamarbeit wirkt hier durchaus motivationssteigernd. Malaysia macht Entlassungen nicht einfach. Nach dem Labour Law hat der Arbeitnehmer einerseits einen Anspruch auf eine nach Dienstjahren berechnete Abfindung, andererseits hat er immer noch die Möglichkeit, mit der Entlassungsurkunde vor Gericht zu gehen und seinen früheren Arbeitgeber zu verklagen. Problemlose Kündigungen scheinen nur dann wirklich möglich zu sein, wenn der Mitarbeiter freiwillig geht. In Südostasien sind Meetings eher Infoveranstaltungen. Wer macht gerade was und was wurde erreicht. Konstruktive kritische Diskussionen sind selten, Methoden wie Brainstorming führen nicht zu verwertbaren Ergebnissen. Bei Meetings wird oft folgende Haltung bei Mitarbeitern beobachtet: „Wir 45 beobachten gerne und höheren aufmerksam zu. Allerdings sind wir froh, wenn wir nichts sagen müssen.“ Daraus ergibt sich auch klar, dass Personalführungsinstrumente, die in Deutschland immer breiter zum Einsatz kommen, hier fast keinen Stellenwert haben und deshalb auch nicht angewandt werden. Mitarbeitergespräche und Vorgesetztenbeurteilung sind malaysischen Arbeitnehmern fast fremd. Auch in Malaysia ist Quality Management ein vielbeachtetes Thema. Die ISO Einführung und Zertifizierung helfen, Strukturen, Arbeitsabläufe und Schnittstellen zu erkennen und zu verbessern, allerdings sollte man hier Kosten für Schulungen nicht scheuen und einige Geduld mitbringen. Durch eine fundierte Unternehmenspolitik kann bei den Mitarbeitern eine viel höhere Identifikation mit dem Unternehmen erreicht werden als in Deutschland. So kann es durchaus vorkommen, dass sich ein Mitarbeiter das Firmenlogo aus Überzeugung auf seinen Privatwagen klebt. Um einen solchen Zustand zu erreichen, muss der Unternehmer vorher jedoch seine Mitarbeiter von seinem Unternehmen und dessen Zielen überzeugen. Generell kann man sagen, dass ein Malaysier, der sich in dem o.g. Zustand mit seinem Arbeitgeber identifiziert, auch bereit ist, mehr zu arbeiten, als er tatsächlich muss. 46 Nachdem Arbeitsabläufe, Qualitäts- und Sicherheitsstandards immer wieder trainiert wurden, darf natürlich auch Kontrolle nicht fehlen. Bewährt haben sich hier die folgenden Formen: Personenkontrolle, sorgfältige Personenauswahl, regelmäßige Mitarbeiterschulungen und die Einführung von Mitarbeitergesprächen, Patensysteme, schriftliche Festlegungen von Regeln und Vorgängen. Eine besondere Herausforderung für Führungskräfte in Malaysia ist die ethnische Vielfalt. Unterschiedliche Ethnien lassen sich nicht einfach mischen und dann gleich behandeln. Unabdingbar ist, dass man zumindest die grundlegenden kulturellen Unterschiede kennt und traditionelle Gepflogenheiten achtet. Oft lässt sich beobachten, dass die verschiedenen Kulturen zwar friedlich und durchaus auch gut miteinander arbeiten, dass jedoch dort die Grenze erreicht ist, wo es um Essen und Freizeitgestaltung geht. Deshalb liegt die eigentliche Herausforderung für die Führungskraft darin, die Beziehungsebene zu den Mitarbeitern zu gestalten. Denn das muss für jede Gruppe individuell geschehen, da sonst kein Vertrauen aufgebaut werden kann. Merke: In Malaysia ist es gut, aufgrund der Sprache und dem Wissen um die richtigen Verhaltensweisen, die Beziehungsarbeit lokalen Managern zu übertragen. Von Chinese zu Chinese z.B. ist man 47 unbefangener und lockerer, die Beziehungsarbeit geht sehr viel schneller und besser von der Hand, als wenn man versucht, die Sache selbst in die Hand zu nehmen (auch wenn das interkulturelle Training in Deutschland gut war, oder man bereits einige Asienerfahrung hat). Denn es liegt in der Natur des Menschen, sich am schnellsten mit seinesgleichen anzufreunden. Merke: Auch hier gilt: wütend werden oder aus der Haut fahren ist absolut tabu. Außerdem sollte man wissen, dass man keine Mitarbeiter vor Kollegen bloßstellt. Fehler sollten behutsam erläutert werden, um einen Gesichtsverlust des Mitarbeiters unbedingt zu vermeiden. Drücken Sie sich klar und deutlich aus, welche Aufgaben wie erledigt werden sollen. 10. DAS „JA“ IN ASIEN Ein „Ja“ in Asien ist nicht gleichbedeutend mit einem „Ja“ in Deutschland, sondern es kann auch „Vielleicht“ oder gar „Nein“ bedeuten. Von Geschäftspartnern aus dem Westen wird dies oft als Unzuverlässigkeit oder Unaufrichtigkeit gewertet. Die Menschen in Asien verfolgen jedoch nur eine örtliche Verhaltensnorm. Bevor man einem sozial Höhergestellten widerspricht oder in Frage stellt, hält man sich lieber bedeckt oder flüchtet sich in Unwahrheit. So wird verhindert, dass der andere 48 „sein Gesicht“ verliert, seine Gefühle mutwillig verletzt werden, oder er gar unglücklich wird. Einige Asiaten nehmen das Wort „Nein“ nie in den Mund. Allerdings sagen sie oft nur mit dem Mund „Ja“, mit den Augen und ihren Händen sprechen sie aber ein deutliches „Nein“ aus. Stellen Sie sich auf diese asiatische Verhaltensweise ein, und nehmen Sie nicht sofort jedes „Ja“ als Garant für eine erfolgreich verlaufende Geschäftsverhandlung. 11. STANDORT MALAYSIA Malaysia kann im ASEAN-Vergleich als guter Standort angesehen werden. Seine Vorteile liegen auf der Hand: zentrale Lage, wesentlich geringeres Preisniveau als Singapur, gute Verständigungsmöglichkeiten auf Englisch (im Gegensatz zu Thailand), politische Stabilität, gute Infrastruktur (IT und Verkehrswesen), wenig Hindernisse für Repräsentanzbüros, billigere Arbeit-nehmer als in Deutschland sowie positive Rahmen-bedingungen in den Freihandelszonen. Malaysier können in der ganzen südostasiatischen Region als Vertreter auftreten, da sie überall gut angesehen sind. Hinzu kommt, dass in Malaysia neben Bahasa Melayu auch Englisch, Chinesisch sowie indische Dialekte gesprochen werden. Dies macht Malaysia zu einem guten Ausgangspunkt für 49 die Erweiterung des Geschäfts nach Asien. Für Ausländer ist Malaysia deshalb einfach, weil man sich fast überall leicht zurechtfindet und sonst viele hilfsbereite Menschen findet, mit denen man sich auf Englisch verständigen kann. Im Malaysia wird der kurzfristige Erfolg und Verkauf höher bewertet als langfristige Planung. Deshalb können viele Unternehmen mit langfristig getätigten Investitionen eher wenig anfangen, für sie zählen der baldige Produktionsanstieg und möglichst schnelle Umsatzanstiege. In Malaysia sollte man wissen, dass die Vision 2020 (Wawasan 2020) politisch und wirtschaftlich eine wichtige Rolle spielt. Die Budgets der 5-10 Jahrespläne werden nach dieser Vision ausgerichtet, die vorsieht, dass Malaysia 2020 zur Industrienation wird. Die Regierung fördert vor allem den Technologiesektor durch Standortsicherung und Integration anspruchsvoller Technologien und Produktionssysteme. Merke: Die Menschen in Malaysia und so auch die Behördenmitarbeiter sind hilfreich. Man muss von vornherein viel Zeit einplanen und sollte vielleicht jemanden mitnehmen, der der malaiischen Sprache mächtig ist. Auf alle Fälle gilt: Geduld bewahren und nicht aus 50 der Haut fahren, damit läuft man hier nur vor verschlossene Türen. In Malaysia wartet man lieber ab, als dass man sofort zuschlägt. Eine zurückhaltende Haltung ist hier angebracht. Die AHK Malaysia steht Ihrem Unternehmen gerne mit ihrem erfahrenen und vielsprachigen Personal mit Rat und Tat zur Seite. vi. Nützliche Adressen 1. ADRESSEN IN DEUTSCHLAND a) Malaysische Botschaft Botschaft von Malaysia Klingelhöfer Straße 6, 10785 Berlin Tel: 030- 885 7490 Fax: 030-88574950/ 55 E-mail: [email protected] b) MIDA - Malaysian Industrial Development Authorithy Domprobst-Ketzer Str. 1-9, 50667 Köln Tel: 0221-124008/9 Fax: 0221-136198 E-mail: [email protected] 51 c) Malaysia Tourism Promotion Board Weissfrauenstr. 12-16, 60311 Frankfurt am Main Tel: 069-460 9234 20 Fax: 069-460 9234 99 E-mail: [email protected] Website: www.tourismmalaysia.de d) Bundesagentur für Außenwirtschaft Agrippastr. 87-93 50676 Köln Tel: 0221 2057-0 Fax: 0221 2057-212 E-mail: [email protected] e) Auswärtiges Amt 11013 Berlin Tel: 030-1817-0 In Notfällen: 030-1817-2000 Fax: 030-1817-3402 2. ADRESSEN IN MALAYSIA a) AHK Malaysia MGCC Malaysian German Chamber of Commerce and Industry Suite 47.01, Level 47, Menara AMBank No. 8, Jalan Yap Kwan Seng 50450 Kuala Lumpur Tel: (0060)-3-9235 1800 Fax: (0060)-3-2072 1198 E-mail: [email protected] Website: http://malaysia.ahk.de 52 b) Deutsche Botschaft Embassy of the Federal Republic of Germany 26th Floor, Menara Tan & Tan 207, Jalan Tun Razak, 50400 Kuala Lumpur Tel: (0060)-3-2170 9666 Fax: (0060)-3-2161 9800 Website: www.german-embassy.org.my c) Tourist Office Kuala Lumpur Putra World Trade Centre, 45 Jalan Tun Ismail, 50480, Kuala Lumpur Tel: (0060) 3-2615 8188 Fax: (0060) 3-2693 5884/ 2693 0207 E-mail: [email protected] Website: www.tourism.gov.my d) Goethe-Institut Malaysia Pusat Kebudayaan Jerman Kuala Lumpur 1 Jalan Langgak Golf P.O.B. 1 01 78 55000 Kuala Lumpur Tel: (0060)-3-2142 2011 Fax: (0060)-3-2142 2282 e) Deutsche Schule Kuala Lumpur Lot 5, Lorong Utara B 46200 Petaling Jaya Selangor West- Malaysia Tel: (0060)-3-7956 6557 Fax: (0060)-3-7956 7557 E-mail: [email protected] 53 f) German Malaysian Institute No. 119, Jalan 7/91, Taman Shamelin Perkasa 3 1/ Miles Cheras, 56100 Kuala Lumpur 2 Tel: (0060)-3-9286 1706 Fax: (0060)-3-9286 1707/ 9282 2603 g) Lufthansa German Airline 18th, Floor, Kenanga International Jalan Sultan Ismail Tel: (0060)-3-2052 3428/ 2052 3408 Fax: (0060)-3-2161 3079 h) MIDA - Malaysian Industrial Development Authorithy Block 4, Plaza Sentral Jalan Stesen Sentral 5 Kuala Lumpur Sentral, 50470 Kuala Lumpur Tel: (0060)-3-2267 3633 Fax: (0060)-3-2274 7970 E-mail: [email protected] i) MATRADE - Malaysian External Trade Development Corporation Menara MATRADE Jalan Khidmat Usaha Off Jalan Duta, 50480 Kuala Lumpur Malaysia 54 3. ANDERE ADRESSEN UND TELEFONNUMMERN a) Gesundheit • Notruf: 999 • General Hospital Kuala Lumpur (öffentlich) Jalan Pahang, 50586 Kuala Lumpur. Tel: (0060)-3-2615 5555 • Sunway Medical Centre (privat) No 5 Jalan Lagoon Selatan Bandar Sunway Petaling Jaya, 46150 Selangor Tel: (0060)-3-7491 9191 Fax: (0060)-3-7491 8181 • Ampang Puteri Specialist Hospital (privat) 1 Jalan Mamanda, Teman Dato Ahmad Razali 68000 Ampang, Selangor b) Transport • Malaysia Airlines Main Ticket Office, 0 level Bangunan MAS Jalan Sultan Ismail, 50250,Kuala Lumpur Reservierung: 1 300 88 3000 • KL International Airport (KLIA) Tel: (0060)-3-8777 8888 Fax: (0060)-3-8926 5209 • Taxiunternehmen Tel: (0060)-3-9221 8999 (KL Teksi) Tel: (0060)-3-6259 2020 (PublicCab) Tel: (0060)-3-4023 1267 (Silvertop) Tel: (0060)-3-7875 7333 (Supercab) 55 Deutsch- Malaysische Industrie- und Handelskammer/ AHK Malaysia Suite 47.01, Level 47, Menara AmBank No. 8, Jalan Yap Kwan Seng, 50450 Kuala Lumpur, Malaysia Tel: +603-9235 1800 Fax: +603-2072 1198 Website: http://malaysia.ahk.de E-mail: [email protected]