Liste der Ausgezeichneten mit ihren Verdiensten

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Liste der Ausgezeichneten mit ihren Verdiensten
STAATSMINISTERIUM
PRESSESTELLE DER LANDESREGIERUNG
Folgende Bürgerinnen und Bürger aus Baden-Württemberg wurden für ihr
ehrenamtliches Engagement im Rahmen von Kommunalpartnerschaften
mit EU-Mitgliedsstaaten mit der Staufermedaille des Landes BadenWürttemberg ausgezeichnet:
Cornelia Brückl, Sozialpädagogin aus Mannheim
Frau Brückl ist seit mehr als 30 Jahren in der Jugendarbeit des SV Waldhof
Mannheim aktiv. Ihr Vater begründete 1972 den Austausch zwischen den
Fußballjugendmannschaften des SV Waldhof und des Vereins Cwm Albion Colts
aus Swansea/Wales, das seit 1957 Partnerstadt Mannheims ist. Zunächst
unterstützte sie ihren Vater mit ihren Englischkenntnissen, übernahm in den
Folgejahren dann immer mehr Verantwortung bei der Organisation der Besuche,
bis sie letztlich ihren Vater als Verantwortlichen ablöste. Seitdem organisiert sie
bei den einmal jährlich zu Pfingsten ausgerichteten Treffen, die eine Woche
dauern, u. a. Unterbringung und Versorgung der Gastmannschaften und der
mitreisenden Betreuer, die Fußballbegegnungen sowie das umfangreiche
Begleitprogramm.
Seit Gründung des Fördervereins Städtepartnerschaften Mannheim e. V. im April
2002 ist Frau Brückl dort Schriftführerin und unterstützt dabei mit großem
Engagement den Vorstand in allen anfallenden Aufgaben. Für den
Vereinsvorstand ist sie die Ansprechpartnerin für den Bereich „Sport“; im
Gegenzug vertritt sie im Vorstand die Interessen des Sports. Aufgrund ihres
ehrenamtlichen Engagements innerhalb des SV Waldhof wurde Frau Brückl im
November 2002 stellvertretende Jugendleiterin des Vereins. Damit zusammen
erfolgte die Übernahme der Organisation des Vereinsbüros, der Elternabende
und verschiedener Sitzungen, Feste und Turniere. Dabei kommt ihr ihre
Ausbildung als Sozialpädagogin zugute. Mittlerweile verwaltet Frau Brückl auch
die Finanzen des SV Waldhof.
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Im Rahmen des offiziellen Städtepartnerschaftstreffens in Mannheim 2007 zum
50-jährigen Jubiläum der Partnerschaft betreute Frau Brückl die Delegation aus
Swansea während ihres Aufenthaltes und leistete hierbei die notwendigen
Dolmetscherdienste. Frau Brückl hat sich mit ihrer Tätigkeit im Bereich der
Jugendarbeit große Verdienste und Anerkennung erworben; sie hat diese
Tätigkeit mit der Städtepartnerschaftsarbeit verbunden und so im Zeichen des
Sports internationale Jugendbegegnungen ermöglicht und nachhaltig vertieft.
Walter Danner, Betriebselektriker i.R. aus Öhringen
Herr Danner war von 1975 bis 2004 Kreiskinderturnwart im Turnkreis Öhringen
und hat in dieser Funktion von 1976 bis 2006 Kinderturnfeste organisiert. Von
1977 bis 1987 war er Sportkreisjugendleiter im Sportkreis Hohenlohe und von
1981 bis 2000 Referent für Internationales. In dieser Funktion hat er sich
besondere Verdienste um den europäischen Jugendaustausch erworben. Im
Jahr 1981 initiierte er – zunächst noch außerhalb einer offiziellen
Städtepartnerschaft – Jugendbegegnungen mit der Gemeinde Wickersley,
einem Stadtteil der Stadt Rotherham im Norden Englands. Dieser
Jugendsportaustausch wurde und wird noch heute jährlich von ihm organisiert.
Regelmäßig nehmen 20 bis 30 Jugendliche jedes der beteiligten Partner daran
teil, so dass Herr Danner in den vergangenen 26 Jahren rund 1.500 Jugendliche
im Rahmen dieser Sportbegegnungen betreut hat. Diese Begegnungen waren
stets von großer Herzlichkeit geprägt und haben maßgeblich dazu beigetragen,
dass die Verständigung zwischen Deutschen und Engländern, zwischen
Öhringen und Wickersley verbessert und vertieft wurden. Auf Anregung und
unter Federführung von Herrn Danner wurde aus dieser Sportjugendbegegnung
ein Programm für Berufsschnupper-Praktika für ältere Jugendliche ab 17 Jahre
entwickelt, die ihnen Einblicke in die deutsche und englische Wirtschaft im
Hinblick auf das europäische Zusammenwachsen bieten sollen. Aus diesen
Kontakten der Sportkreisjugend erwuchs die offizielle Städtepartnerschaft
Öhringen – Wickersley, die im April 1996 unterzeichnet wurde. Es ist das
Verdienst von Herrn Danner, dass die Sportbegegnungen zum Ausgangspunkt
für die Städtepartnerschaft wurden. Durch sein ehrenamtliches Engagement –
und das seiner Ehefrau und seiner Tochter – wurden die Grundlagen für die
langjährigen Jugend- und Bürgerbegegnungen auf europäischer Ebene gelegt,
die für das Zusammenwachsen Europas unerlässlich sind.
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Heinz Friedel, Pensionär aus Wertheim
Herr Friedel hat sich seit Beginn der Städtepartnerschaften der Stadt Wertheim
im Jahre 1964 mit Elan und Energie für die Ausweitung und Vertiefung der
gegenseitigen Freundschaften eingesetzt. Er war von 1987 bis 1989
Vorsitzender der „Internationalen Partnerschaftsvereinigung Wertheim e.V.“ und
engagiert sich dort bis heute als aktives Mitglied. Von 1987 bis heute gehört er
daneben dem Wertheimer Partnerschaftskomitee an. Als Angehöriger des
Jahrganges 1914 hat Herr Friedel am 2. Weltkrieg teilgenommen und geriet zum
Kriegsende verwundet in Kriegsgefangenschaft. Die Zukunft in einem geeinten
Europa, geprägt vom Zusammenleben seiner Bürger in Frieden und Freiheit, hat
für Herrn Friedel vor diesem Hintergrund eine ganz besondere Bedeutung. Im
Rahmen der Partnerschaften der Stadt Wertheim mit Städten in Frankreich,
England, Ungarn und Italien – bei der die Partnerstädte auch jeweils
untereinander partnerschaftlich verbunden sind – finden seit 1986 jährlich
Jugendsportturniere und Jugendkulturfestivals statt, bei denen sich Jugendliche
aus den 5 Ländern jedes Jahr in einer anderen Stadt treffen. Herr Friedel
gehörte von Anfang an zu dem Betreuerstab für die Jugendlichen und engagiert
sich bis zum heutigen Tag bei diesen Jugendveranstaltungen. Seine
Kontaktfreudigkeit, seine Begabung in der englischen und französischen
Sprache sowie sein gekonnter Umgang mit den Jugendlichen sind dabei von
besonderem Vorteil. So ist er auch heute noch ein beliebter Gesprächspartner
für die jungen Leute. Für Jugend- und Schülergruppen, die aus den
Partnerstädten nach Wertheim reisen, stand er als unermüdlicher Betreuer zur
Seite. 40 Jahre lang begleitete er diese Besuchergruppen bei ihren
Ausflugsprogrammen, führte sie durch Wertheim und brachte ihnen die
Geschichte der Stadt näher. Er machte die Jugendlichen miteinander bekannt,
war bei sprachlichen Barrieren behilflich und führte mit ihnen Gespräche über
ein gemeinsames Europa. Herr Friedel hat sich auf diese Weise vorbildlich und
generationenübergreifend für das europäische Miteinander eingesetzt.
Brita Heetel, Kauffrau aus Baden-Baden
Frau Heetel ist seit 1967 in Baden-Baden wohnhaft und eine überaus engagierte
und aktive Bürgerin dieser Stadt. Die Städteverbindungen Baden-Badens hat sie
in den letzten Jahren mit Leben erfüllt. So begründete sie 1987 zusammen mit
dem damaligen Oberbürgermeister nach den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 25jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft mit Menton/Frankreich den „Verein
zur Pflege der Städtepartnerschaften in Baden-Baden“, bis zum Jahr 2000 war
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sie dessen stellvertretende Vorsitzende und Geschäftsführerin, seither ist sie
Vereinsvorsitzende. Innerhalb dieses Vereins war sie insbesondere zuständig für
die Pflege der Städtepartnerschaft mit Menton, einer Stadt im französischen
Département Alpes-Maritimes an der Côte d'Azur. Jährlich organisiert und leitet
sie eine Bürgerreise nach Menton und unterstützt organisatorisch und personell
die seit der Begründung des Vereins stattfindenden regelmäßigen
Schüleraustausche zwischen den Gymnasien und Berufsschulen beider Städte.
Ungezählte Male hat sie die Stadt Baden-Baden bei verschiedenen Anlässen in
Menton als offizielle Vertreterin zusammen mit den jeweiligen Bürgermeistern
repräsentiert, Veranstaltungen organisiert und Vereine und Bürger der beiden
Partnerstädte beraten. Seit diesem Jahr hat sie es sich zum Ziel gesetzt, der
Überalterung des Partnerschaftsvereines entgegenzuwirken, die bezeichnend
für so viele Partnerschaftsvereine ist. Zu diesem Zweck hat sie innerhalb des
Vereines einen Ausschuss „Jugend und Vereine“ gegründet und insbesondere
neue junge Mitglieder für die Vorstandstätigkeit im Verein geworben. In diesem
Sommer plante sie anlässlich des 20-jährigen Bestehens des
Partnerschaftsvereins ein „Partnerschaftsfest“ in Baden-Baden, um die
Vereinsarbeit der Bevölkerung und insbesondere der Jugend und jungen
Familien vorzustellen, um die jüngere Generation nachhaltig einzubinden. Die
langjährigen Aktivitäten von Frau Heetel bei der Europa-Union Deutschland
ergänzen diese verdienstvolle ehrenamtliche Tätigkeit für die Stadt BadenBaden.
Dr. Wolfgang Grimm, Chemiker i.R. aus Biberach
Herr Dr. Grimm erlebte als Kind den 2. Weltkrieg in Darmstadt und lebt seit 1967
in Biberach. Schon in seiner Jugend hat er erfahren, dass Europa zueinander
finden muss und dass dies vor allem für die Jugend gilt. Dies hat er in seinem
privaten Engagement in Biberach umgesetzt. Bereits 1967 trat er dem neu
gegründeten Partnerschaftskomitee bei und förderte als Mitglied die
entstehenden Partnerschaften zwischen den Gymnasien in Valence/Frankreich
und Biberach. Nachdem 1989 aus dem Partnerschaftskomitee der
„Partnerschaftsverein Biberach e.V.“ gegründet worden war, wurde Dr. Grimm
sein Vorsitzender, und blieb dies bis heute. Gleich zu Beginn seines Vorsitzes
initiierte er die Bildung einer Jugendabteilung im Verein und unterstützte deren
Engagement nach Kräften. Mittlerweile hat der Verein 500 Mitglieder aus
Biberach und Umgebung und pflegt neben der Partnerschaft mit
Valence/Frankreich (seit 1967) 5 weitere Partnerschaften in Europa. Jährlich
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finden hierbei rund 100 Aktivitäten und Begegnungen statt, wobei Dr. Grimm
ganz besonders die Beteiligung der Jugendlichen fordert und fördert. Es ist ihm
ein Anliegen, die ausländischen Jugendlichen während ihrer Besuche in
Biberach bei Familien mit Jugendlichen unterzubringen, um das Miteinander und
die Kontakte zu fördern. So entstanden unter seinem Vorsitz rege
Schulaustausche und -partnerschaften, ein kommunaler Jugendaustausch in
den Ferien und ein Deutsch-Intensivsprachkurs. Auf Idee von Dr. Grimm binden
bestimmte Projekte und Veranstaltungen Jugendliche auch aus sozial
schwierigen Gruppen der Partnerstädte in die Partnerschaftsarbeit ein. Bei allen
Jubiläen und Partnerschaftswochen – jedes Jahr findet eine solche Woche in
Biberach mit dem Fokus auf eines der Partnerländer statt – werden speziell
Jugendgruppen gesucht und gefördert, die sich am Programm beteiligen. Über
sein großes Engagement in der Städtepartnerschaftsarbeit hinaus setzt sich Dr.
Grimm mit Aktionen wie „Gesicht zeigen - gegen Rassismus und Intoleranz“ für
seine Überzeugung ein. Er ist zudem als Ortschaftsrat für die Biberacher
Ortschaft Mettenberg engagiert.
Hagen Klee, Krankenpfleger aus Ludwigsburg-Oßweil
Herr Klee engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in der europäischen und
internationalen Jugendarbeit des Enzkreises. So ist er seit 1998 eine tragende
Säule des 1987 vom damaligen Jugendpfleger des Enzkreises ins Leben
gerufenen „Internationalen Jugendcamps“, das das Landratsamt Enzkreis
zusammen mit seiner italienischen Partnerprovinz Reggio Emilia und der
spanischen Provinz Albacete vorbereitet, organisiert und durchführt. An dieser
18-tägigen multilateralen Jugendbegegnung nehmen junge Menschen aus den
drei Partnerkreisen und den jeweiligen Partnergemeinden aus ganz Europa teil.
Herr Klee leitete zunächst den Rockmusik-Workshop des Camps, übernahm
dann 2002 die Finanzverwaltung und 2003 die Leitungsfunktion, beteiligte sich
aber auch in allen anderen Bereichen des Camplebens. Herrn Klees Verdienst
liegt darin, auch eher gehemmte Jugendliche zu motivieren und in das Camp zu
integrieren. Dies gelang ihm durch seine mitreißende Art, seine Geduld und
seine jederzeitige Erreichbarkeit für die Jugendlichen. Parallel zu dem
Jugendcamp finden seit 1997 einwöchige Wintercamps statt. Herr Klee hat
deren Organisation übernommen, wenn diese Begegnung in Deutschland
stattfand. Aus diesen Jugendcamps heraus entwickelte Herr Klee die jährliche
einwöchige Jugendbegegnung „Europax“ gegen Ausländerfeindlichkeit. Hier
treffen sich Musiker verschiedener Bands aus Deutschland, Italien, Spanien und
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Frankreich, so u. a. aus dem Enzkreis und seiner Partnerprovinz Reggio Emilia.
Herr Klee war darüber hinaus Mitorganisator und -koordinator der Aktion
„EuroTolerance“, bei der sich Jugendliche aus Spanien, Tschechien, Polen und
Deutschland mit den Themen Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus
auseinandersetzten. Seit 2001 ist Herr Klee Vorsitzender des Kreisjugendrings
im Enzkreis und ist in dieser Funktion Mitglied des Jugendhilfeausschusses des
Enzkreises, um so seine „europäischen Jugendprojekte“ zu sichern. Mit viel
Engagement, Einsatz von Freizeit und Urlaub setzt sich Herr Klee so für
europäische Jugendbegegnungen im Rahmen der Partnerschaften des
Enzkreises ein.
Peter Kumm, Studiendirektor i.R. aus Meßkirch
Seit über 30 Jahren bringt sich Herr Kumm aktiv in die Partnerschaftsarbeit der
Stadt Meßkirch ein. Seit 1976 hat er jährliche Schüleraustausche zwischen dem
Martin-Heidegger-Gymnasium in Meßkirch und der Partnerschule in
Sassenage/Departement Isère/Region Rhône-Alpes in Frankreich. Zusammen
mit seinem französischen Kollegen war er „Motor und Seele“ des Austauschs. In
diesen 30 Jahren haben über 1.000 Jugendliche aus Meßkirch und Umgebung
das Leben in einer französischen Familie und den Alltag ihrer französischen
Austauschschüler kennen gelernt. Das Engagement von Herrn Kumm geht aber
über diesen Schüleraustausch hinaus, denn dieser war Keimzelle für die 1981
begründete Städtepartnerschaft zwischen Meßkirch und Sassenage. Herr Kumm
füllte als ehrenamtliches Mitglied des Partnerschaftsausschusses der Stadt
Meßkirch diese Städtepartnerschaft mit Leben, indem er sich nicht nur mit Ideen
einbrachte, sondern auch als Gastgeber für die französischen Gäste, als
Übersetzer und Dolmetscher sowie als charmanter Moderator vieler deutschfranzösischer Veranstaltungen. Dabei steht er nicht nur Meßkircher Vereinen mit
Rat und Tat bei Austauschen mit Vereinen aus Sassenage zur Seite, sondern
auch der Stadtverwaltung steht er als Ratgeber und Helfer zur Verfügung.
Weitere Verdienste hat Herr Kumm erworben, als er ab 1995 einen zweiten
Schüleraustausch begründete, diesmal mit einer italienischen Partnerschule in
Pavia/Lombardei/Italien. Auch hier hat er über zehnmal als Verantwortlicher die
Austausche junger Meßkircher mit Jugendlichen aus Pavia organisiert und
begleitet. Diese Schüleraustausche waren und sind die Quelle und die tragende
Säule der Städtepartnerschaften von Meßkirch mit Sassenage. Herr Kumm hat
mit seinem Engagement gezeigt, wie aus einem Schüleraustausch eine
Freundschaft zwischen zwei Städten entstehen kann. Sein Engagement ging
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dabei weit über seine beruflichen Pflichten und Aufgaben hinaus - mit seinem
Handeln verkörpert er die Städtepartnerschaft.
Martine Laemlin-Delmotte, Bürgermeisterin und Dozentin aus Chalampé
Frau Laemlin-Delmotte hat sich im Rahmen ihrer grenzüberschreitenden
Tätigkeiten besonders um die Entwicklung der Zweisprachigkeit und um
Bürgerbegegnungen verdient gemacht. Ihr Werdegang zeugt von einer
besonderen Hinwendung zur deutschen Sprache und Kultur: Dem Abitur mit
Schwerpunkt „Sprachen“ folgte ein Germanistik-Studium sowie eine langjährige
Tätigkeit als Leiterin des Fachbereichs Deutsch an der Fachhochschule für
Verkaufswesen in Mulhouse (Mühlhausen). Seit dem Jahr 2001 ist sie
Bürgermeisterin der elsässischen Gemeinde Chalampé und als Vizepräsidentin
des von sechs elsässischen Gemeinden gebildeten Zweckverbandes „Porte de
France Rhin Sud“ insbesondere für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit
und die Bereiche Vereine, Bildung und Schulen sowie Umwelt zuständig.
Außerdem ist sie Präsidentin der Université Populaire REGIO / REGIO
Volkshochschule. Diese deutsch-französische Einrichtung der
Erwachsenenbildung, die als grenzüberschreitendes Projekt französischerseits
vom Zweckverband „Porte de France Rhin Sud“ sowie der badischen Stadt
Neuenburg am Rhein getragen wird, fördert mit ihren Angeboten
schwerpunktmäßig die Begegnungen der Bürger von beiden Seiten des Rheins.
Außerhalb ihrer beruflichen Tätigkeit hat sich Frau Laemlin-Delmotte seit über 10
Jahren sehr stark für die Entwicklung der Zweisprachigkeit im Bereich der écoles
maternelles (französische Vorschulen) und der Grundschulen ihrer Gemeinde
eingesetzt. Hierbei hat sie sich auch grenzüberschreitend engagiert, als sie
Kontakte nach Neuenburg am Rhein vermittelte und die Einrichtung bilingualer
Klassen in Chalampé und Ottmarsheim initiierte. Um die Eltern von der
Wichtigkeit bilingualen Unterrichts zu überzeugen, organisierte sie Elternabende
und Begegnungsprogramme für Schüler. Auch im außerschulischen Bereich
führt sie grenzüberschreitende Begegnungsprogramme von Kindern und
Jugendlichen durch. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement setzt sie sich so
aktiv für die Völkerverständigung und das europäische Zusammenwachsen ein.
Christa Mutz, Arzthelferin aus Ringsheim
Frau Christa Mutz setzt sich seit über 15 Jahren als Vorsitzende des
„Freundeskreises für Gemeindepartnerschaften“ aktiv und engagiert für die seit
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1993/1994 bestehende Kommunalpartnerschaft der Gemeinde Ringsheim mit
der bei Lyon gelegenen französischen Gemeinde Albigny-sur-Saône (Region
Rhônes-Alpes) ein. In dieser Funktion ist sie federführend für die Gestaltung
dieser aktiv gelebten Gemeindepartnerschaft und die Umsetzung von
Begegnungen der unterschiedlichsten Art zwischen den Einwohnern der beiden
Gemeinden verantwortlich. Schon im Vorfeld der Partnerschaft fungierte sie
aufgrund ihrer guten Französischkenntnisse als Dolmetscherin. Nach mehreren
gegenseitigen Besuchen von Vereinen beider Gemeinden in der Phase des
Kennenlernens war Frau Mutz die treibende Kraft beim Abschluss der
Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden. Seit dieser Zeit organisiert der
„Freundeskreis für Gemeindepartnerschaften“ unter der Leitung von Frau Mutz
alljährlich Begegnungen zwischen den Gemeinden auf kultureller, sportlicher
und politischer Ebene. An herausragenden Veranstaltungen in den Gemeinden
nehmen regelmäßig Bürgerinnen und Bürger der jeweils anderen Gemeinde teil
und bereichern diese durch ihre Anwesenheit oder sogar Mitgestaltung. Einen
Schwerpunkt der Partnerschaftsarbeit bilden die regelmäßigen Begegnungen
von Schülern aus beiden Gemeinden, die dabei die Möglichkeit haben, das
Schulsystem, die Sitten und Gebräuche in den Familien und die Region der
jeweils anderen Gemeinde intensiv kennen zu lernen. Bei allen diesen
Gelegenheiten richtet Frau Mutz großes Augenmerk darauf, dass die
Jugendlichen – ebenso wie alle anderen Gäste aus Albigny-sur-Saône – in
Ringsheim bei Familien privat untergebracht werden. Hierdurch sind vielfältige
und langjährige Freundschaften zwischen den Einwohnern beider Gemeinden
entstanden. Frau Mutz trägt so mit ihrem Engagement wesentlich zur
europäischen Verständigung und zur Stärkung des Bewusstseins der Bürger für
eine gemeinsame europäische Zukunft bei.
Rudolf Nadler, CDU-Kreisgeschäftsführer aus Kenzingen
Seit über 15 Jahren übt Herr Nadler seine ehrenamtliche Tätigkeit für die
europäische Verständigung und eine gemeinsame friedliche Zukunft in Europa
aus. Seine Tätigkeit war Ausgangspunkt für die Anfang Juli dieses Jahres
offiziell begründete Städtepartnerschaft zwischen Kenzingen und
Vinkovci/Kroatien. Aus seinem ursprünglich humanitären Einsatz für kroatische
Kinder und Familien während des jugoslawischen Bürgerkrieges hat sich nicht
nur eine dauerhafte Partnerschaft auf Ebene des Roten Kreuzes zwischen dem
Kreisverband Emmendingen und dem Rot-Kreuz-Verband Vinkovci entwickelt.
Entstanden ist daraus vielmehr auch eine deutsch-kroatische
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Städtefreundschaft. Herr Nadler war und ist als Vorsitzender des
„Freundeskreises Vinkovci“ in Kenzingen tragende Säule dieses Prozesses.
Durch seine Impulse haben sich zahlreiche Verbindungen von Kroatien aus nach
Kenzingen entwickelt. Dabei lag der Schwerpunkt seiner Initiativen auf der Hilfe
für die Kinder und Jugendlichen im kroatischen Bürgerkriegsgebiet. So wurde
1992 Hilfe bei der Unterbringung von 150 kroatischen Kindern und Jugendlichen
gesucht. Hierfür hat Herr Nadler auf Ebene des Landkreises Emmendingen eine
Elterninitiative gegründet und die Unterbringung der Kinder koordiniert sowie ihre
Schulausbildung unterstützt. 20 Kinder kamen bei Familien in Kenzingen und
Umgebung unter. In der Folgezeit wurden Hilfstransporte unter der Organisation
von Herrn Nadler, der seit 1992 Einsatz- und Projektleiter des Roten Kreuzes in
Vinkovci ist, nach Kroatien aufgenommen. Den humanitären Maßnahmen folgten
regelmäßige Schulaustausche. Im Jahr 2000 initiierte Herr Nadler dann die
Städtefreundschaft Kenzingen - Vinkovci. Zahlreiche Begegnungen von Bürgern
und Jugendlichen auf Vereinsebene folgten. 2005 wurde er deshalb von der
Stadt Vinkovci als erster Ausländer mit der Goldenen Plakette des
Stadtwappens ausgezeichnet. 2006 war er Gründungsmitglied des
Freundeskreises Baden-Württemberg - Kroatien. In diesem Jahr wurde seine
Tätigkeit dann durch die offizielle Begründung der Städtepartnerschaft
Kenzingen - Vinkovci gekrönt.
Josef Schaut, Studiendirektor a.D. aus Fronreute
Herr Schaut ist einer der Beteiligten der ersten Stunde der Partnerschaft von
Fronreute mit der polnischen Gemeinde Tarnowo Podgorne: Seit 1987 gab es
auf Initiative der Pfarrgemeinde erste Jugendbegegnungen. Die Familie Schaut
nahm sowohl 1988 beim ersten als auch 1990 beim zweiten Gegenbesuch
Jugendliche aus Tarnowo Podgorne bei sich auf. Von Seiten der Gemeinde
Fronreute wurde 1991 der erste Besuch in Polen organisiert, an dem auch Herr
Schaut teilnahm. 1992 wurde dann ein „Arbeitskreis für die Begegnungen mit
den polnischen Freunden“ mit Herrn Schaut als Sprecher gebildet. Im Juli 1995
wurde die offizielle Städtepartnerschaft durch Unterzeichnung der
Partnerschafts-Urkunde im Rahmen eines Festaktes besiegelt. Insbesondere
Herr Schaut hatte dieses Treffen vorbereitet. Die Jugendbegegnungen wurden
so zur Keimzelle der Städtepartnerschaft. Im November 1995 wurde der
„Deutsch-Polnische Partnerschaftsverein Fronreute-Tarnowo Podgorne e.V.“
gegründet und Herr Schaut zum Vorsitzenden gewählt. Er ist seit dieser Zeit der
Motor der Städtepartnerschaft und überzeugter Verfechter der deutsch-
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polnischen Freundschaft. Neben den jährlichen gegenseitigen Besuchen wird in
Fronreute jeden März ein Treffen organisiert, an dem über zehn deutschpolnische Partnerschaftsvereine teilnehmen. Gemeinsam mit einer Bürgerin aus
Fronreute organisiert Herr Schaut polnische Sprachkurse, die vor allem von den
Jugendlichen unter den Mitreisenden bei den gegenseitigen Besuchen gerne in
Anspruch genommen werden, um sich nicht nur auf Englisch verständigen zu
können. Auf Grund seiner Persönlichkeit gelingt es Herrn Schaut immer wieder,
Mitreisende nach Polen oder Gastgeber für die polnischen Freunde zu finden.
Besonders wichtig sind ihm Treffen der Jugendlichen beider Länder. So wie in
den ersten Jahren der Austausch vorrangig für Jugendliche konzipiert war,
achtet Herr Schaut auch heute darauf, dass sich immer mindestens 30
Jugendliche beider Länder treffen, um die Zukunft der deutsch-polnischen
Freundschaft zu sichern.
Dittmar Zäh, selbständiger Bauingenieur aus Bönnigheim
Herr Zäh engagiert sich auf vielfältige Weise ehrenamtlich für seine Heimatstadt.
Von 1981 bis 1987 war er Leiter der Handballabteilung des TSV Bönnigheim
e.V., seit 1987 ist er Vorsitzender dieses Vereines mit ca. 2.000 Mitgliedern.
Daneben ist er seit 1987 Mitglied des Partnerschaftsausschusses der Stadt
Bönnigheim und derzeit stellvertretender Vorsitzender. Die Stadt Bönnigheim hat
drei Partnerstädte in Frankreich, Ungarn und Sachsen, was bei einer Größe von
rund 7.500 Einwohnern ungewöhnlich ist. Es ist ein wesentlicher Verdienst von
Herrn Zäh, diese Städtepartnerschaften als stellvertretender Vorsitzender des
Partnerschaftsausschusses mit Leben zu füllen. Bei seiner Tätigkeit lag Herrn
Zäh sowohl als Vorsitzendem des TSV Bönnigheim als auch als
Hauptorganisator der Partnerschaftsarbeit die Jugend am Herzen. Denn schon
früh hat er erkannt, dass die Städtefreundschaften nur eine Zukunft haben, wenn
junge Menschen dafür gewonnen werden. So hat er Jugendbegegnungen
initiiert, die als „Sport- und Jugendtage“ seit 1991 in der französischen
Partnerstadt Rouffach im Elsass und als Handballtreffen seit 2002 in der
ungarischen Partnerstadt Balatonboglar stattfinden. Den großen
organisatorischen Aufwand für diese mehrtägigen Jugendbegegnungen, bei
denen stets mehrere Jugendmannschaften in die Partnerstädte reisen, erbringt
Herr Zäh neben seiner selbständigen Arbeit in seiner Freizeit. Bei diesen
Jugendbegegnungen kommt es Herrn Zäh immer darauf an, dass die jungen
Gäste Anschluss an Familien vor Ort bekommen, da hieraus oft persönliche
Verbindungen wachsen, die ein Leben lang halten und gepflegt werden. Auch
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Besucher aus den Partnerstädten werden in Privatquartieren in Bönnigheim
untergebracht. Diese intensive Beschäftigung von Herrn Zäh mit den
Städtepartnerschaften und dem Jugendaustausch ist auch in den Partnerstädten
bekannt und ruft bei den dort Verantwortlichen ein entsprechendes Engagement
hervor. Darüber hinaus ist Herr Zäh seit 1999 Mitglied des Gemeinderates der
Stadt Bönnigheim.