Paraguay 2015 - Pädagogische Hochschule Weingarten
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Paraguay 2015 - Pädagogische Hochschule Weingarten
Erfahrungsbericht Paraguay 2015 Deutsche Schule Asunción, Colegio Goethe Laura-‐Sophie Wick Deutsche Schule Asunción, Colegio Goethe 16.02.2015 – 27.03.2015 Pädagogische Hochschule Weingarten Mathematik, Geographie, Sport und Gesundheit Lehramt an Grundschulen 6./7. Semester Praktikumsbericht Deutsche Schule Asunción, Paraguay Vorbereitung Zur Vorbereitung für meinen Auslandsaufenthalt nahm ich an dem Spanisch Kurs, der während der Vorlesungszeit statt gefunden hat, der pädagogischen Hochschule Weingarten teil. Mit den mündlichen und schriftlichen Prüfungsergebnissen, sowie weiteren Unterlagen stellte ich beim DAAD einen Antrag auf ein Stipendium. Die Deutsche Schule Asunción (Colegio Goethe) Die in Asunción gelegene Deutsche Schule, Colegio Goethe ist eine private Schule an der die Eltern Schulgeld für die Schulbildung ihrer Kinder bezahlen. Die modern ausgestattete Schule verfügt über eine Mensa, eine Sporthalle, einen Sportplatz, PCRäume, naturwissenschaftliche Fachräume, sowie über zwei Bibliotheken. 120 paraguayische und deutsche Lehrer und Lehrerinnen unterrichten die insgesamt 1150 Schüler und Schülerinnen in den Fremdsprachen Deutsch und Englisch, sowie in den Landessprache Spanisch und Guaraní. Weitere Fächer sind: Mathematik, Sozialkunde, Biologie, Physik, Chemie, Geschichte, Technologie, Musik, Sport, Religion und Kunst. Die Schullaufbahn gliedert sich in drei Stufen. 1. Vorschule (4 – 6-jährige Kinder) 2. Grundschule Primaria (1. – 6. Klasse) 3. Oberstufe Sekundaria (7. – 12. Klasse) Wahrend der gesamten Schulzeit tragen die Kinder und Jugendliche eine Schuluniform. Bereits in der Vorschule lernen die Kinder Lieder, Rituale und Regeln in der deutschen Sprache, indem in der jeder Klasse zwei Erzieherinnen sind, wovon jeweils eine Deutsch und eine Spanisch mit den Kindern spricht. Um eine Hörverstehens- und Sprechkompetenz entwickeln zu können, werden die in der Vorschule gelernten Inhalte in der Grundschule aufgegriffen und mit neuen Inhalten verknüpft. Für den Deutschunterricht werden die drei Jahrgangsklassen nochmals in fünf Klassen aufgeteilt, damit die Klassen für den Deutschunterricht kleiner sind, die Schüler haben dadurch größere Möglichkeiten die deutsche Sprache zu sprechen. Meine Erfahrungen an der Deutschen Schule Asunción (Colegio Goethe) An dem Colegio Goethe wurde ich sehr herzlich aufgenommen. Dank dem freundlichen und hilfsbereiten Lehrerkollegium habe ich mich innerhalb kürzester Zeit sehr wohl gefühlt. Wahrend meines Aufenthaltes hospitierte ich in den Klassenstufen 1 bis 4 in den Fächern Deutsch und in der 4. Klasse in Mathematik auf Deutsch. Meinen Stundenplan durfte ich mir nach drei bis vier Tagen selbstständig zusammenstellen. Neben dem Vorbereiten und Durchfuhren der Unterrichtsstunden in der 1,2 und 4 Klassenstufe im Fach Deutsch gehörten das Korrigieren der Hausaufgaben und Tests, sowie die Betreuung einzelner schwächerer Schüler und Schülerinnen zu meinen Aufgaben. In der ersten Klasse habe ich mit den Schülern den Maler Wassely Kandinsky behandelt. Dieses Projekt ging über 5 Stunden und im ersten Teil davon behandelten wir das Leben des Malers und welche berühmten Werke er gemalt hatte. Im zweiten Teil des Projektes durften die Kindern die Techniken des Malers selbst anwenden und sie gestalteten Unterwasserlebewesen wie Kandinsky in seinem Werk:Sky Blue. In der zweiten Klasse durfte ich teilweise Stunden zu dem Projekt „Das kleine Quadrat“ übernehmen. Hier gestalteten die Schüler ein Heft in dem die Geschichte des kleinen Quadrates dargestellt wurde. In der vierten Klasse war ich am Montag und am Dienstag in der F2 Gruppe, eine der leistungsstarken Klassen und habe hier den Matheunterricht übernommen. Hierbei geht es nicht um den mathematischen Inhalt, sondern darum, dass die Schüler und Schülerinnen mathematische Begriffe lernen. In meiner Praktikumszeit wurde die Uhrzeit behandelt. Mittwoch bis Freitag war in der F1 Gruppe der vierten Klasse und durfte hier die Deutschstunden an allen drei Tagen übernehmen. Themen in dieser Zeit waren: Fußball und Hobbys. Zusätzlich durfte ich einen Tag in der Vorschule hospitieren, da hier seit 4 Jahren das zwei Sprachen Prinzip angewendet wird. Die Lehrer haben jede Woche eine Stunde pro Jahrgangsstufe um den Unterrichtsstoff zu planen und zusätzlich eine Stunde pro Woche, in der sich alle Primaria Lehrer treffen und allgemein über das Fach Deutsch zu sprechen. Der Deutschunterricht an der Gothe Schule zeichnet vor allem aus, dass das freie Arbeiten der Kinder im Vordergrund steht. Jede Stunde beginnt mit einem Sitzkreis bei dem das Datum und das aktuelle Wetter besprochen werden. Im Sitzkreis werden neue Themen erarbeiten oder gemeinsam ein Buch gelesen. Die Schüler dürfen sich, wenn sie leise sind, frei im Raum bewegen und ihren Ort selbst aussuchen an dem sie arbeiten wollen. Besonders beeindruckt haben mich die paraguayischen Schüler und Schülerinnen mit ihrer liebevollen Art. Dass diese die Lehrer und Lehrerinnen mit einer Umarmung begrüßen und verabschieden ist für mich eine neue tolle Erfahrung. Paraguay Das Binnenland Paraguay weist eine gesamte Fläche von 407.000 km² auf, welche von dem Rio Paraguay in etwa zur Hälfte geteilt wird, zu einem in den dünn besiedelten Gran Chaco im Westen und den Oriente, die Ostregion, in der über 97 Prozent der Bevölkerung leben. Paraguay grenzt an die Nachbarländer Brasilien, Bolivien und Argentinien an. Asunción, die Hauptstadt, liegt direkt an der Ländergrenze zu Argentinien. Als Geographiestudentin hatte ich natürlich großes Interesse das mir noch vor dem Absolvieren meines Praktikums unbekannte Südamerika bzw. Paraguay zu erkunden. Während unserer Praktikumszeit wohnten wir bei Leni, welche Psychologin in der Primaria und im Kindergarten, an dem Colegio Goethe ist. Da Leni eine sehr große Familie hat, konnten wir an jedem Wochenende mit einem Teil der Familie auf einen Ausflug in Paraguay gehen. So besuchten wir mit Andy, ihrem Neffen, Cynthia ihre Nichte mit Familie in Volendam. Volendam ist eine deutsche Kolonie in Paraguay die von Mennoniten gegründet wurde. Leni und ihren Familie sind Mennoniten und sprechen alle Deutsch, weshalb wir auch nur sehr wenig Spanisch sprechen konnten. Gemeinsam mit Lenis Schwester, Elfriede und ihrem Mann Antonio fuhren wir in den Chaco. Hier besuchten wir eine der ersten deutschen Kolonien in Paraguay, Menno. Aus dieser Kolonie stammt auch Lenis Familie. Es war sehr interessant und wir lernten viel über die Mennoniten und ihren Glauben in Paraguay. So durften wir an einer Hochzeit teilnehmen, die auf Deutsch abgehalten wurde. An einem weiteren Wochenende konnten wir mit der Familie von Elfriede und Antonio nach Encarnacion, dem neuen Ferienort von Paraguay reisen. Hier besichtigten wir die Jesuitenruinen. Einer der besten Ausflüge ging in das drei Ländereck: Paraguay, Brasilien und Argentinien. Hier besuchten wir von der brasilianischen Seite aus die Wasserfälle Iquazu. Ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel was sich auf alle Fälle lohnt. Am besten ist es, wenn man sie zusätzlich von der argentinischen Seite aus besichtigt, leider hat uns dafür die Zeit nicht mehr gereicht. In Asuncion selbst haben wir das Zentrum, die Promenade und den Cerro Lambare besichtigt. Der Flughafen von Volendam (Quelle: eigenes Foto) Jesuitenruinen (Quelle: eigenes Foto) Wasserfälle Iquazu (Quelle: eigenes Foto) Hiermit stimme ich zu, dass mein Erfahrungsbericht auf der Homepage des Akademischen Auslandsamtes/ International Office veröffentlicht werden darf.