Norske Skog Walsum 2014 Umwelterklärung
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Norske Skog Walsum 2014 Umwelterklärung
Norske Skog Walsum 2014 Umwelterklärung Inhalt Das Werk 3Vorwort der Geschäftsführung 4Umweltpolitik des Norske Skog Konzerns 5Umweltleitsätze von Norske Skog Walsum 6Qualität und Kundenorientierung 6Arbeits- und Gesundheitsschutz Der Umweltschutz 10Umweltverträglichkeit hat für uns viele Aspekte Die Umweltaspekte 12Roh- und Hilfsstoffe 13Energie 14Emissionen 15Wasser 17Abfall 18Transport und Verkehr 18Notfallvorsorge 7Das Managementsystem 8Das Werk Duisburg-Walsum Papier zwischen Industrielandschaft und Naturschutzgebiet 9Unser Papier Zahlen und ziele 19Meilensteine des Umweltschutzes 19Glossar 20Zielkontrolle – Programmschwerpunkte 9Der Fertigungsablauf 21Aktuelle Ziele 22Input-/Output-Bilanz 2 Norske Skog Umwelterklärung 2014 Wenn wir Papier produzieren, denken wir nicht nur an Papier Umweltschutz, nachhaltige Entwick lung und der Klimawandel sind zen trale Themen unserer Zeit. Sie bestim men unser unternehmerisches Handeln maßgeblich und sind für uns Teil un serer gesellschaftlichen Verantwortung und Verpflichtung den künftigen Gene rationen gegenüber. Entsprechend umfassend und von hoher Qualität sind unsere Umwelt leistungen: der effiziente Einsatz von Energie durch Wärmerückgewinnung, die Minimierung unseres Wasser verb rauchs sowie die Nutzung von Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern sind einige Beispiele hierfür. Bei allen Investitionen in moderne und innovative Technik haben wir immer auch unsere Umwelt im Blick. Dass der Umweltschutz eine langjährige Tradition bei uns genießt, zeigen un sere bisher erreichten Zertifizierun gen: bereits 1995 wurde das Walsumer Qualitätsmanagementsystem nach der internationalen Norm ISO 9001 zerti fiziert. Von Anfang an wurden dabei die Bereiche Umwelt- und Arbeitsschutz integriert. Das Umweltmanagement system ist seit 1997 nach ISO 14001 zertifiziert. Die Umwelterklärung ist nach der EG-Öko-Audit-Verordnung validiert. Die Zertifizierung des Werkes nach dem PEFC™-Chain-of-Custody Regelw erk zur Herkunftsüberprüfung von Holz und Holzprodukten im Jahr 2004 so wie die FSC®(FSC-C101850)-Chainof-Custody Zertifizierung im Jahr 2010 stellen weitere Meilensteine des Wal sumer Umweltm anagements dar, und dienen der Sicherstellung und kontinu ierlichen Verbesserung einer nachhalti gen Forstw irtschaft. Unser integ riertes Managementsystem ist im Werk zu ei nem selbstverständl ichen Arbeitsi ns trument geworden – Handlungsbedarf wird schnell erkannt und entsprechende Maßnahmen werden rasch umgesetzt. Unternehmerische Verantwortung um fasst für uns natürlich auch den Ar beits- und Gesundheitsschutz unserer Mitarbeiter, der im Werk wie im Kon zern oberste Priorität genießt. Unser Ziel ist klar: Unser Werk soll unfallfrei sein! Dass wir hier auf dem richtigen Weg sind, zeigt nicht nur die 2005 erreichte Zertifizierung nach OHSAS 18001, son dern vor allem auch die deutliche Redu zierung unserer Arbeitsunfälle. Bei all unseren Aktivitäten steht die kon tinuierliche Weiterentwicklung unserer Produktions- und Umweltstandards im Mittelpunkt. Umfangreiche Verbesse rungsprojekte, in die alle Abteilungen involviert sind, befassen sich mit der Einsparung von Energie, dem effizienten Einsatz von Rohstoffen sowie der Opti mierung unserer Maschinen und Ver fahren. Wir haben uns für die nächsten Jahre klare Ziele gesteckt: Durch wei tere Energieeinsparung gekoppelt mit gesteigerter Energieeffizienz möchten wir unseren Beitrag zur Verhinderung indirekter Emissionen und damit zum Klimaschutz leisten. Darüber hinaus stehen die kontinuierliche Optimierung unseres Wassermanagements sowie die weitere Förderung der nachhaltigen Forstwirtschaft ganz oben auf unserer Agenda. So werden wir auch in Zukunft unserer Verantwortung für unsere Umwelt, die Region und die nachfolgenden Genera tionen gerecht werden können. Trond Sverre Flaten Geschäftsführer Norske Skog Walsum GmbH Norske Skog Umwelterklärung 2014 3 Umweltpolitik des Norske Skog Konzerns Die Umweltpolitik von Norske Skog ist integraler Bestandteil der Strategie zur Erreichung der Gesamtziele des Konzerns. Sie ist darauf ausgerichtet, die nachhaltige Entwicklung der Umwelt und der natürlichen Ressourcen zu unterstützen. Die Verpflichtung gegenüber der Umwelt steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Verpflichtung des Unternehmens gegenüber Gesundheit und Sicherheit sowie der sozialen Verantwortung des Konzerns. Die Umweltstrategie und -politik von Norske Skog kommt in allen Geschäftseinheiten zur Anwendung. Norske Skog ist bestrebt, entsprechende Umweltstandards auch in Joint Ventures und allen Untern ehmen, an denen Anteile gehalten werden, umzusetzen. •Norske Skog ist bestrebt, im Rahmen der Führung und Entwicklung der Geschäftseinheiten die Umweltleis tung kontinuierlich zu verbessern und die Umwelta uswirkungen der Geschäftstätigkeit auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Grundvoraussetzung dabei ist die Einhaltung aller Gesetze und Vorschriften. •Vorrangiges Ziel in allen Produk t ions e inheiten sind effiziente Produkt ionsprozesse mit optimaler Nutzung von Rohstoffen und Energie. Umweltr elevante Aspekte werden in strategische Überlegungen und operative Entscheidungen einbezogen. •Umweltrelevante Aufgaben und Ver antwortungsbereiche sind eindeutig zu definieren und innerhalb der gesamten Organisation verpflichtend. 4 Norske Skog Umwelterklärung 2014 Die Geschäftseinheiten haben durch entsprechende Aus- und Weiterbildung sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter nicht nur die Umweltpolitik und deren Anforderungen kennen und verstehen, sondern auch, welche Erwartungen an ihre tägliche Arbeit daraus resultieren. •International anerkannte und zerti fizierbare Umweltmanagementsysteme sind im Management aller Produk tionsstandorte aktiv anzuwenden. •Zur Unterstützung der Umweltpolitik und der strate g ischen Ziele des gesamten Konzerns verfügen die Prod ukt ionss tandorte von Norske Skog über Umweltprogramme mit eindeutigen Vorgaben und jährlich festgelegten Zielen. •Norske Skog erwartet von seinen Lieferanten für Waren und Dienst leist ungen innerh alb der Wert schöpfungskette vergleichbar hohe Umweltleistungen, wie sie auch im eigenen Unternehmen erbracht werden. Der Konzern unterstützt die Zertifizierung der Forstwirtschaft und gibt zertifizierten Holzlieferanten den Vorzug. •Norske Skog ist bestrebt, mit seiner Umweltleistung seine Kunden bei der Erreichung ihrer Umweltziele zu unterstützen. •Norske Skog ist bestrebt, alle Geschäftsbereiche mit Respekt und Verständnis gegenüber den im je w eiligen Land des Standortes existierenden sozialen und kulturellen Werten zu führen und weiterzuent wickeln. •Norske Skog ist bestrebt, mit allen Interessensg ruppen aktiv das Gespräch zu suchen und zu allen Umweltfragen eine offene Kommuni kation zu pflegen. Umweltleitsätze von Norske Skog Walsum Norske Skog ist einer der weltweit führenden Anbieter von Magazin- und Zeitungspapier. Das Werk Walsum bekennt sich zur Umweltpolitik des Konzerns Norske Skog. Wir zeigen diese Verpflichtung, indem wir •unsere Geschäftsbereiche in Bezug auf Rohstoffe, Papierherstellung, Abfall entsorgung, Emissionen und Abwasser verantwortungsbewusst und effizient führen. •alle werksrelevanten Gesetze, Vorschrif ten und Bescheide erfüllen. •unsere Umweltaktivitäten transparent und verständlich dokumentieren und sie sowohl nach innen als auch nach außen offen und ehrlich kommuni zieren. •dafür sorgen, dass unser ManagementSystem eine lebende Einheit ist und die Mitarbeiter ständig an der Weiter entwicklung des Systems arbeiten. •unsere Umweltleistungen kontinuier lich innerhalb der Organisation und bei der Zusammenarbeit mit Kunden, Lieferanten, Behörden und Öffentlich keit verbessern. •Umweltziele definieren, ihre Umsetzung verfolgen und die Ergebnisse bewerten. •die Zertifizierung nach der ISO 14001 und die Validierung nach der EMASVerordnung mit der Eintragung in das Standortregister durch die IHK auf rechterhalten. •unsere Zertifizierung nach PEFC™Chain-of-Custody und FSC®-Chainof-Custody sicherstellen und damit gewährleisten, dass zur Herstellung unseres Papiers ausschließlich Holz und Zellstoff aus nachhaltiger Forst wirtschaft eingesetzt wird. •durch ein effizientes Energiemanage ment unseren Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Das Management-Team Norske Skog Walsum GmbH Norske Skog Umwelterklärung 2014 5 Unsere Verantwortung Qualität und Kundenorientierung • I m Mittelpunkt unserer Bemühungen steht der Kunde. Seinen Anforde rungen an die Qualität und Umwelt verträglichkeit unserer Papiere wollen wir gerecht werden. • Mit der Sicherung und Weiterent wicklung unserer Qualitätsstandards bei der Beschaffung, der Produktion sowie beim Service engagieren wir uns für die laufende Verbesserung unserer Produkte. Durch diese Flexibilität und Innovation wollen wir den Kundenw ünschen gerecht werden und ein optimales Preis-/ Leistungsverhältnis bieten. • Wir handeln zielorientiert. Umfang reiche Optimierungsprogramme, in die sich jeder Mitarbeiter einbringen kann, und in denen sämtliche Pro duktions- und Arbeitsabläufe geprüft werden, dienen dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Alle Prozesse werden dokumentiert und sind somit nachvollziehbar. • Unsere langjährigen Kundenbezie hungen zeigen, dass wir mit unseren Bemühungen richtig liegen. 6 Norske Skog Umwelterklärung 2014 Arbeits- und Gesundheitsschutz: Der Mitarbeiter steht immer ganz vorne • D er Arbeits- und Gesundheitsschutz unserer Mitarbeiter ist für uns unver zichtbarer Bestandteil des Arbeits lebens und der unternehmerischen Gesamtverantwortung. Gesundheit und Sicherheit (H&S) gehen vor Produktion. Arbeitsschutz bedeutet für uns sowohl technischer Schutz als auch der Schutz der Gesundheit, zum Beispiel durch Umwelt- oder Brandschutz. • Jeder muss sich seiner Verantwortung für die eigene Sicherheit und die seiner Mitarbeiter und Kollegen bewusst sein. Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit werden permanent über dacht und umgesetzt. • Im Vordergrund steht die Prävention. Aus der Unfallanalyse wissen wir, dass unangepasstes und unachtsames Verhalten die häufigste Unfallursache ist. Mit Aktionen zu ausgewählten Themen versuchen wir, Gefahren quellen bewusst zu machen. Umfang reiche Schulungs- und Informations- maßnahmen, Vorbildfunktion der Vorgesetzten und Engagement der Mitarbeiter bilden die Basis. Hierfür werden alle Möglichkeiten der Ausbil dung und Kommunikation genutzt, wie z. B. die Durchführung verhaltens bezogener Audits (BBA = Behaviour Based Audits) oder die Verwendung eines DV-Programms zur Erfassung und statistischen Auswertung von Vorfällen. Denn H&S hat höchste Priorität für alle. Lückenloses Umweltmanagement Unser integriertes Managementsystem Investitionen zur Verbesserung des Ar beits-/Gesundheitsschutzes bzw. zur Steigerung der Umweltleistung werden Qualität, Umwelt, sowie Arbeits- und im Rahmen des zur Verfügung stehen Gesundheitsschutz sind gleichrangige den Budgets getätigt. Darüber hinaus Bausteine unseres Managementsystems. gehende Investitionen bedürfen der Die Zertifizierungen nach DIN EN Freigabe der Konzernleitung. ISO 9001 und 14001 sowie die Validie rung nach der EG-Öko-Audit-Verord Personelle Organisation nung liegen vor. Die geforderten Wieder holungs- und Über w achungsaudits Die Gesamtverantwortung für den werden regelmäßig durchgeführt. Umweltschutz liegt bei der Geschäftsfüh rung. Sie setzt mit ihrenFachabteilungen Ziele und Maßnahmen zur Ver die Maßnahmen am Standort um. Ihnen besserung der Produktqualität, der zur Seite steht der Umweltbeauftragte, Umweltsituation und des Arbeits- und der in Personalunion auch als Beauf Gesundheitsschutzes sind dokumentiert tragter für das Managementsystem und und werden kontinuierlich verfolgt. als Betriebsbeauftragter für Immissi Werk Duisburg-Walsum Geschäftsführer Verantwortlicher nach BlmSchG § 52a Strahlenschutzverantwortlicher Umwelt-/ Managementbeauftragter Fachabteilung Sicherheitsfachkraft Betriebsbeauftragte • Strahlenschutz • Gefahrgut • Entnahme von Brunnenwasser • Brandschutz • Gewässerschutz Sicherheitsbeauftragte, interne Auditoren ons-, Gewässerschutz, Gefahrgut und Abfall tätig ist. Betriebsbeauftragte für Strahlenschutz, Brandschutz und die Entnahme von Brunnenwasser sind ebenfalls bestellt. Ein Auditorenteam, das sich aus Mitarbeitern aller Abteilungen zusammens etzt, überprüft regelmäßig die Funktionsweise und Aktualität der Vorg aben. Sicherheitsbeauftragte neh men ihre Aufgaben in den einzelnen Ab teilungen wahr. Weiterentwicklung Neben der täglichen Morgenbespre chung treffen sich regelmäßig Geschäfts führer, Führungsk räfte, Betriebsrat, Umweltbeauftragter und Sicherheits fachkraft, um aktuelle Themen in den Bereichen Qualität, Umwelt sowie Ar beits- und Gesundheitsschutz zu dis kutieren. Daraus werden erforder liche Maßnahmen abgeleitet und deren Umsetzung kontrolliert. Durch spe zielle Schulungen zu Umwelt- und Ar beitss icherh eitst hemen bilden sich unsere Mitarbeiter weiter. Das betriebliche Vorschlagswesen, umfang reiche Optimierungsprogramme und der direkte Dialog sind Möglichkeiten, Ver besserungsvorschläge einzubringen. Stab-/Linienorganisation Fachliche Zusammenarbeit Norske Skog Umwelterklärung 2014 7 Das Werk Duisburg-Walsum Papier zwischen Industrielandschaft und Naturschutzgebiet Bis Ende Dezember 2013 stellten im Werk Walsum rund 520 Mitarbeite rinnen und Mitarbeiter jährlich über 400.000 Tonnen hochwertiges Rollen druckpapier auf zwei Produktionslinien, bestehend aus jeweils einer Papierma schine und einer Streichmaschine, her. Mitte Januar 2014 wurde die Produkti onslinie 4 permanent stillgelegt. Unser Standort liegt im Industriegebiet des Duisburger Stadtteils Walsum. Das Werksgelände hat eine Größe von 44 Hektar. Davon ist die Hälfte bebaut. Das Werk liegt direkt am Rhein und verfügt über eine eigene Kaianlage. An zwei Seiten grenzen Wohngebiete an unser Gelände. In der unmittelbaren Umgebung des Werkes liegt die 550 Hektar große Rheinaue Walsum, die seit 1983 zum internationalen Feuchtgebiet „Unterer Niederrhein“ gehört. 1990 wurde die Rheinaue unter Naturschutz gestellt. In diesem Lebensraum Aue wurden über 200 Vogelarten und 380 Pflanzenarten gezählt. 8 Norske Skog Umwelterklärung 2014 Unser Papier In Duisburg-Walsum produzieren wir hochwertige, leichtgewichtige und zwei seitig gestrichene Rollendruckpapiere. Die Produkte tragen den Markennamen Norcote und werden für die Herstellung von Magazinen, Katalogen, Beilagen und Prospekten eingesetzt. Unsere Kunden sind Verlage, Druckereien und Werbe treibende, die Papier im Heatset-Offset und Tiefdruck einsetzen. Der Großteil der Produktion wird im Inland sowie im europäischen Raum abgesetzt. Geringere Mengen werden nach Übersee geliefert. Der Fertigungsablauf Hackschnitzel Vordämpfung Zellstoff Suspension Pigmente Suspension Frischwasser Zerfaserung Das Flächengewicht unserer Papiere liegt zwischen 45 und 80 Gramm pro Quadratmeter. Diese leichtgewichtigen Sorten erfordern – bezogen auf die bedruckbare Fläche – weniger Rohstoff einsatz, weniger Verpackung und haben ein geringeres Transportgewicht als hö her gewichtige Papiere. Produktion [t] 500.000 400.000 300.000 200.000 100.000 2006 07 08 09 10 11 12 13 Papier Betriebsstoffe Hilfsstoffe Sortierung Fremdstrom Fremddampf Holzstoff Nachmahlung Bleiche Erdgas Zellstoff Mahlung Füllstoff Rohstoffaufbereitung Papierherstellung Stoffzentrale Former Frischwasseraufbereitung Pressenpartie Trockenpartie Wasserwerk Abluft Poperoller Abroller Streichaggregat Abwasserreinigung Abwasser Abfall Trockenaggregat Satinierkalander Poperoller Rollenschneider, Packanlage Rollendruckpapier Kühlwasser Norske Skog Umwelterklärung 2014 9 Umweltverträglichkeit hat für uns viele Aspekte Beurteilung direkter und indirekter Umwelteinwirkungen Für eine umfassende Betrachtung und Be urteilung der Umweltwirkungen unserer Papierfertigung wurden alle standort relevanten direkten und indirekten Um weltaspekte ausgewählt und bewertet. Es wurden die folgenden Teilaspekte mit den dazu beschriebenen Umwelt wirkungen analysiert: Umweltaspekt Betrachtete Teilaspekte Rohstoffe Holzrohstoffe, Pigmente, HilfsstoffeVerbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen, Verursachung von Transportintensitäten, indirekte Umweltwirkung bei Lieferanten Energie Strom-, Dampf-, ErdgasverbrauchVerbrauch endlicher Ressourcen, Abgabe von Abwärme Emissionen Luftemissionen (CO2, Feststoffe), Geruch, Lärm Beitrag zum Treibhauseffekt, Beeinträchtigung von Mitarbeitern und Nachbarschaft Wasser/Abwasser Frischwasserverbrauch, Brunnenwasser, Produktionsabwasser Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen, Belastung des Vorfluters Abfall Entsorgungsverfahren, Überwachungsbedürftigkeit des Abfalls Emissionen bei der Abfallverbrennung, Verursachung von Transportintensitäten Transport und Verkehr Ausliefer-, Zuliefer- und Produktionsverkehr Verkehrsbedingte Luftverunreinigungen, Energieverbrauch Produkt Transport, Entwicklung, Verpackung Verursachung von Transportintensitäten Notfälle Havarien mit wassergefährdenden Stoffen, Ölleckagen Gefährdung von Boden, Gewässern und Grundwasser im Havariefall 1) Bereits getroffene Maßnahmen zur Minderung der möglichen Umwelteinwirkungen sind in den folgenden Kapiteln zu den Umweltaspekten näher beschrieben. Maßnahmen zur weiteren Verbesserung sind im Ziele programm zum Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz auf Seite 21 aufgeführt. 10 Norske Skog Umwelterklärung 2014 mögliche Umwelteinwirkungen1) Zur Bewertung unserer Umweltaspekte wurden Kriterien festgelegt, bei denen z. B. werksspezifische Umweltkennzahlen, das Einwirken auf Belegschaft, Nachbarschaft und Natur sowie die gültigen Rechts grundlagen berücksichtigt wurden. Mit den Kategorien „gering“, „mittel“ und „hoch“ wurden sowohl die Umwelt mittel Rohstoffeinsatz Transport und Verkehr Notfälle Geruchs- und Lärmemissionen gering Umweltrelevanz hoch Energie Luftemissionen relevanz als auch das Verbesserungs potenzial der Umweltaspekte eingestuft. Die Einstufung des Verbesserungs potenzials orientierte sich dabei an den technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Realisierungs- und Einflussmöglichkeiten. Das Ergebnis lässt sich in einem Portfolio darstellen. Produktionsabwasser Hilfs- und Betriebsstoffe Portfolio: Umweltrelevanz und verbesserungspotenzial unserer Umweltaspekte Der Umweltaspekt Produktionsabwasser wird von uns als wesentlich angesehen. Trotz der Einhaltung der Überwachungs parameter unseres abwasserrechtlichen Erlaubnisbescheides steht die Red u zierung der Abwassermenge und die Minderung der Abwasserbelastung für uns im Vordergrund. Darüber hinaus finden auch alle anderen Umweltaspekte, insbesondere der Energiebedarf, unsere höchste Aufmerksamkeit und sind Be standteil unseres kontinuierlichen Ver besserungsprozesses. Wasserbedarf Abfall Produkt gering mittel hoch Potential zur Minderung der Umweltrelevanz Norske Skog Umwelterklärung 2014 11 Roh- und Hilfsstoffe Fichten-Hackschnitzel sind in DuisburgWalsum der mengenmäßig bedeutendste Rohstoff. Sie werden beim StammholzEinschnitt in Sägewerken als Nebenpro dukt erzeugt. In einem thermo-mecha nischen Verfahren stellen wir daraus Holzstoff (Thermo-Mechanical Pulp) her. Die Hackschnitzel werden mit Dampf vorbehandelt, um das Lignin, die Kitt substanz des Holzes, zu erweichen. Anschließend wird der Faserverbund zwischen gegeneinander rotierenden Mahlscheiben aufgelöst. Die Ausbeute liegt bei 90 Prozent. In einem weite ren Prozessschritt wird der so erhaltene Holzstoff zur Aufhellung ohne Chlor verbindungen (TotalChlorFrei) mit Was serstoffperoxid gebleicht. Da das Was serstoffperoxid gegenüber den im Holz natürlich vorkommenden Eisen- bzw. Mangan-Ionen nicht stabil ist, wird der Holzstoffbleiche zur Maskierung die ser Metallionen ein Komplexbildner (Na5-DTPA) zugesetzt. Von Nachteil ist allerdings, dass dieser Komplexbildner schwer biologisch abbaubar ist und so mit in der betriebseigenen Kläranlage nicht eliminiert werden kann. Es stehen zwar biologisch abbaubare Komplex bildner zur Verfügung, die allerdings nicht die hohen Anforderungen der Holzstoffbleiche an Stabilität und Kom plexierungsvermögen erfüllen, so dass bisher keine Substitution des Na5-DTPA möglich war. In der Literatur werden bei der Holzstoffbleiche Na5-DTPA-Dosier mengen bis zu 5 kg/tTMP als Stand der Technik angesehen. Im Werk Walsum werden ca. 2 kg/tTMP verwendet. Zellstoff bildet den zweiten Grundstoff für unser Papier. Der Zellstoff, der im wesentlichen aus Kiefernholz hergestellt wird, verleiht unserem Papier neben Helligkeit vor allem die nötige Festig keit, so dass das Papier abrissfrei durch die Druckmaschinen unserer Kunden läuft. Einhergehend mit der freiwilligen Selbst verpflichtung der europäischen Papier industrie zur Förderung der nachhalti ger Forstwirtschaft und Bekämpfung des illegalen Holz-Einschlags und -Handels (Code of Conduct für die Papierindus trie) ist das Werk Walsum nach dem PEFC™- und nach dem FSC®-Chain-ofCustody-Regelwerk zur Herkunftsüber prüfung von Holz und Holzprodukten in der Produktkette zertifiziert. Im Rahmen dessen stellen wir sicher, dass die in un serem Herstellungsprozess verarbeiteten Holzrohstoffe aus nachhaltig bewirt schafteten Wäldern stammen. Darunter ist zu verstehen, dass die Waldbesitzer auf Basis definierter Managementprozesse die biologische Vielfalt erhalten, Rück sicht auf die Ertragsfähigkeit des Waldes nehmen und auf eine Vielzahl weiterer Werte achten, die mit einem verantwor tungsvoll beforsteten Wald in Verbin dung gebracht werden. Pigmente werden als „Strich“ auf die Papierober f läche aufgetragen und als Füllstoff im Rohpapier eingesetzt. Durch das Streichen wird die Papier weiße und Opazität erhöht. Bei der ab schließenden Glättung (Kalandrierung) wird eine glatte Papieroberfläche erzeugt. Als Pigmente setzen wir die natürlich vorkommenden Mineralstoffe Kaolin und Calcium-Carbonat ein. Hilfsstoffe benötigen wir beim Bleichen des Holzstoffs und vor allem beim Strei chen der Papierbahnen. Die jeweiligen Einsatzmengen zur Rohstoffaufbereitung und Bleiche, Papierherstellung und zur Papierveredlung sind dabei im Wesent lichen von den Qualitätsanforderungen unserer Kunden abhängig. Zur Herstel lung unserer Produkte werden, abhän gig von dem Wassergehalt der eingesetz ten Handelsware, spezifisch ca. 100 kg Hilfsstoffe je Tonne verwendet. Um ein marktfähiges aber auch den Umwelt anforderungen entsprechendes Papier herzustellen, arbeiten wir permanent an der Optimierung des Hilfsstoffbedarfs. Beim Einkauf und beim Einsatz aller Hilfsstoffe wird darauf geachtet, dass die Umweltausw irkung so gering wie mög lich bleibt. Rohstoffe Zertifizierte Holzrohstoffe Hilfsstoffe [%] [kg/t] [kg/t] 100 500 150 80 400 60 300 40 200 20 100 100 50 2008 09 10 11 12 2006 13 07 08 09 10 11 %-Anteil PEFC-zertifiziert Holzstoff je Tonne Papier (otro) %-Anteil FSC-zertifiziert Zellstoff (otro) 12 Norske Skog Umwelterklärung 2014 12 13 2006 07 08 09 10 11 12 13 Hilfsstoffe je Tonne Papier (Handelsware) [t] [t] (Handelsware) 700.000 50.000 Energie ENERGIEBEDARF Zur Papierherstellung benötigen wir En ergie in Form von Strom, Dampf und Erdgas. Der Strom wird vor allem zum An trieb der Papier- und Streichmaschinen und zur Zerfaserung der Hackschnit zel in der TMP-Anlage benötigt. Der gesamte Strombedarf wird aus dem öffentlichen Versorgungsnetz bezogen. Unter Zugrundelegung des deutschen Strommixes wurden ca. 24 Prozent des Strombedarfs des Jahres 2013 durch Strom aus erneuerbaren Energien ge deckt. Dampf wird zur Trocknung des Papiers an den Papiermaschinen und im Aus rüstungsbereich eingesetzt. Über 40 Pro zent unseres Dampfbedarfs decken wir durch eigenerzeugten Dampf aus dem Rückg ewinnungsp rozess der TMP-Anlage. Den restlichen Anteil des Dampfb edarfs beziehen wir aus dem Kraft-Wärme-Kopplungsprozess des be nachbarten Steinkohlekraftwerks. Nach der Nutzung leiten wir das Kondensat mit dem verbliebenen Wärmegehalt an das Kraftwerk zurück. Für den Betrieb der Infrarot-Trockner und Heißlufthauben in den Streich maschinen setzen wir Erdgas ein. Ge ringe Mengen an Heizöl werden bei Be darf in mobilen Heizgeräten verbraucht. Energie WÄRMERÜCKGEWINNUNG Die in der TMP-Anlage zum Antrieb der Mahlscheiben eingesetzte Energie wird zu einem großen Teil als thermische Energie zurück gewonnen. Im Jahresdurchschnitt entspricht dies über 40 Prozent des TMP-Stromverbrauchs. Das TMP-Ver fahren erfordert hohe Temperaturen und hohen Druck. Dadurch kann die im Mahlprozess entstehende Reibungs wärme zur Erzeugung von Dampf genutzt werden. Dieser wird in das Dampfnetz eingespeist und in der Trockenpartie der Papiermaschine ein gesetzt. Auch wird er für die Trocknung des Papierschlamms aus der werks eigenen Abwasserreinigungsanlage ver wendet. Darüber hinaus nutzen wir weitere Möglichkeiten der Wärmerück gewinnung, zum Beispiel durch eine Viel zahl von Wärmetauschern in den Wasser kreisläufen oder in der Trockenpartie der Papiermaschine. [kWh/t] 2200 2000 1800 2006 07 08 09 10 11 13 12 Strombedarf je Tonne Papier [GJ/t] [MWh] 6 1.500.000 5 4 1.000.000 3 2 1 500.000 2006 07 08 09 10 11 12 13 Fremddampf je Tonne Papier 2006 07 08 Papier 09 Erdgas je Tonne 10 [t] 11 12 13 Fremddampf Fremdstrom Erdgas 700.000 500.000 300.000 100.000 2005 06 07 08 Hackschnitzel (lutro) 09 10 11 12 Pigmente (otro) Zellstoff (otro) Norske Skog Umwelterklärung 2014 13 Emissionen Luftemissionen Luftemissionen spielen am Standort Duisburg-Walsum nur eine unterge ordnete Rolle. Da kein eigenes Heiz kraftwerk betrieben wird, ist eine Hauptemissionsquelle nicht vorhanden. Das benachbarte Kohlekraftwerk kann durch unseren Wärmebedarf das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung nutzen und so wesentlich umweltschonender Energie erzeugen als bei der reinen Ver stromung der Kohle. Energiebedingte Emissionen entstehen lediglich durch den Einsatz von Erd gas an den Trocknungsaggregaten der Streichm aschinen. Durch wiederkeh rende Messungen durch ein externes Messinstitut werden die verbrennungs bedingten Emissionen regelmäßig über prüft. Die Emissionen z. B. für die Para meter Stickoxide, Schwefeldioxid oder Staub liegen dabei unterhalb der rele vanten Massenkonzentrationen bzw. Massenströme der TA-Luft. Durch die verbrennungsbedingte Frei setzung von Kohlendioxid unterliegen die Trocknungsaggregate der Streich maschinen dem Treibhausgasemissions handelsgesetz (TEHG). Mit jährlich we niger als 25.000 Tonnen bezogen auf den Betrieb zweier Streichmaschinen werden am Standort Walsum vergleichsweise geringe Mengen an Kohlendioxid frei gesetzt.Weitere Treibhausgase wie z.B. Methan oder Schwefelhexaflourid wer den nicht emittiert. Geruchsemission Hohe Temperaturen und anaerobe Bedingungen in den geschlossenen Wasser kreisläufen können in Papierfabriken dazu führen, dass organische Substanzen schnell zu „faulen“ beginnen. Sulfat, welches in Hilfsstoffen enthalten ist, wird in Sulfid umgewandelt und kann als Schwefelwasserstoff-Geruch wahr nehmbar sein. Um der Geruchsbildung vorzubeugen, wird auf eine hohe Durchlaufgeschwindigkeit des Wassers und eine gute Belüftung aller Ausgleichsund Pufferbehälter geachtet. Kohlendioxid-Emissionen [t] 30.000 20.000 10.000 2006 Lärmemission 07 08 Art und Größe unserer Produktions anlagen, der 24-Stunden-Betrieb an 7 Tagen in der Woche sowie die Nähe zu Wohngebieten erfordern besondere An s trengungen beim Lärmschutz. Alle Abluftöffnungen in den Produk tionshallen sind mit Schalldämpfern ausgestattet. Bei Umbauarbeiten wurde immer auf eine optimierte Schalldäm mung geachtet. Messungen belegen, dass die Grenzwerte zu jeder Zeit eingehalten werden. 10 11 12 13 Stickoxid-Emissionen [kg] 17.000 15.000 10.000 5.000 2006 07 08 09 10 11 12 13 NOx angegeben als NO2 (berechnet aus Erdgasverbrauch1)) Staub-Emissionen Schwefeldioxid-Emissionen [kg] [kg] 40 200 30 150 20 100 10 50 2006 07 08 09 10 11 12 13 Staub (berechnet aus Erdgasverbrauch1)) 2006 07 08 09 10 11 12 SO2 (berechnet aus Erdgasverbrauch1)) 1) Quelle der verwendeten Emissionsfaktoren: EEOnline Emissionsfaktoren 2004; Herausgeber LUA-NRW 14 Norske Skog Umwelterklärung 2014 09 CO2 (berechnet aus Erdgasverbrauch1)) 13 Wasser Frischwasser Produktionswasserkreislauf Wir decken den Frischwasserbedarf zu ca. 85 Prozent aus dem Rhein und zu ca. 15 Prozent mit Grundwasser. Das Rheinwasser wird durch Sedimentation in einem großen Rundbecken und durch Filtration chemisch-mechanisch geklärt und für die Papierproduktion sowie zur Kühlung von Maschinen und Aggregaten eingesetzt. Ein Teil des zu Kühlzwecken eingesetzten Frischwassers wird nach der Nutzung direkt unverschmutzt in den Rhein zurückgeleitet, der andere Teil fließt in den Produktionsprozess ein. Grundwasser wird ausschließlich zu Kühlzwecken eingesetzt. Im Produktionsprozess wird Wasser als Verdünnungs- und Transportmittel genutzt. Eine hohe Verdünnung des Papierstoffes (Faser- und FüllstoffGemisch) an der Papiermaschine ist eine Grundvoraussetzung für ein qualitativ hochwertiges und gleichmäßiges Papier. Durch die mehrmalige Kreislaufführung verlässt nur ein Bruchteil des zur Produktion benötigten Wassers den Prozess als Abwasser und wird dann durch Frischwasser ersetzt. Spez. Wasserentnahme [m3/t] 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 2006 07 08 09 10 11 12 13 12 13 Brunnenwasser je Tonne Papier Rheinwasser je Tonne Papier Wasserverbleib [m3/t] 30,0 25,0 Brunnen Rhein 20,0 ca. mittlere 3 Wasser- 20.000 m /Tag führung ca. 215 Mio. m3/Tag ca. 3.000 m3/Tag Frischwasserreinigung Kühlung von Maschinen und Aggregaten 15,0 Verdunstung 10,0 ca. 8.000 m3/Tag Papiererzeugung ca. 15.000 m3/Tag 5,0 Verdunstung 2006 Kläranlage Rohstoffaufbereitung Verdunstung 07 08 09 10 11 Kühlwassermenge je Tonne Papier Abwassermenge je Tonne Papier Norske Skog Umwelterklärung 2014 15 Abwasserreinigung Verdunstung Das Wasser wird im Produktionsprozess mit Fasern, Pigmenten und löslichen In haltsstoffen aus Holz und Hilfsstoffen vermischt. Nach Gebrauch wird das Ab wasser der betriebseigenen Kläranlage zugeführt. Dort wird es durch eine me chanische Vorklärung von Feststoffen befreit und anschließend in einer drei stufigen biologischen Reinigung geklärt. Das gereinigte Wasser wird in den Rhein geleitet. Die Qualität unseres Abwassers wird regelmäßig untersucht. Ein Teil des Produktionswassers ver d unstet bei der Trocknung der Papierbahn oder bei der Kühlung von Maschinen und Aggregaten. Soweit möglich gewinnen wir die in der Abluft enthaltene Wärme zurück, um sie erneut zu nutzen. Die übrige Menge wird als Wasserdampf an die Umgebung abgegeben. Abwassermenge und Abwasserbelastung 2013 1.000 500 602 25 10 2 289 3,7 6,4 0,5 0,02 Abwasser CSB [m3/h] [mg/l] BSB5 [mg/l] N [mg/l] Grenzwert Mittelwert der Messungen aus Eigenüberwachung 16 Norske Skog Umwelterklärung 2014 0,1 P [mg/l] AOX [mg/l] Abfall Verwertung und Beseitigung Der größte Teil des im Werk Duisburg Walsum jährlich anfallenden Abfalls sind Faser- und Pigmentreste, die in der Abwasserreinigungsanlage dem Produk tionswasser entzogen und anschließend getrocknet werden. Ein weiterer Teil des Abfalls ist Sägemehl aus der Hackschnit zelsortierung, das beispielsweise bei der Spanplattenherstellung eingesetzt wird. Auch alle anderen Abfälle werden – so weit möglich – verwertet. Die Verwer tungsquote liegt bei ca. 99 Prozent. Alle Abfälle werden nur an zugelassene Entsorger abgegeben und deren Ent sorgung entsprechend den gesetzlichen Vorgaben dokumentiert. üb e r w a c h ung s b e dü r f t ig e Abfälle Abfall [kg/t] 80 Jährlich entstehen im Werk Wal sum um die 100 Tonnen Abfälle, die gemäß KrWG (Kreislaufwirtschaftsge setz) einer besonderen Überwachung bedürfen. Bei diesen so bezeichneten „Gefährlichen Abfällen“, die ca. 0,3 Pro zent der gesamten Abfallmenge ausma chen, handelt es sich im Wesentlichen um ölhaltige Rückstände, Inhalte aus Ölund Benzinabscheidern sowie Altöl aus Maschinen. Im Jahr 2013 musste neben diesen Abfällen zusätzlich ca. 70 Tonnen verunreinigte Natronlauge entsorgt wer den, da nach der Abfüllung einer verun reinigten Anlieferung von Natronlauge der gesamte Inhalt der Tankanlage ent sorgt werden musste. 70 60 50 40 30 20 10 2006 07 08 09 10 11 12 13 spez. Abfallmenge Der Anstieg der spezifischen Abfallmenge der letzten Jahre geht einher mit der Kapazitätssteigerung der TMP-Anlage, die im Jahr 2006 durch eine 4te Refiner linie erweitert wurde, sowie mit der Inbe triebnahme einer neuen Hackschnitzel wäsche in der TMP-Anlage im Jahr 2010, wodurch mehr für die Papierproduktion ungeeignete Holzbestandteile bzw. Ver unreinigungen ausgeschleust werden. Norske Skog Umwelterklärung 2014 17 Transport und Verkehr Etwa 50 Prozent der eingehenden Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden über den werkseigenen Rheinkai angeliefert. Die Auslieferung der Papierrollen erfolgt per Bahn-, LKW- oder Schiffstransport. Die Schiffsverladung von einzelnen Pa pierrollen für die USA erfolgt in Zee brugge, Belgien. Die Verschiffung von in Walsum beladenden Containern erfolgt über den Duisburger Hafen, oder Ant werpen, Belgien sowie in Rotterdam, Hol land. Die Rollen gelangen per Bahn, Lkw oder Container zum jeweiligen Hafen und von dort zum Bestimmungsort. Über 20 % des Versands werden so über den Wasserweg abgewickelt. Der Steigerung der Bahnquote stehen Einige Probleme entgegen: eingeschränkte Liefermöglich keiten durch fehlende Gleisanschlüsse bei den Druckereien, die oft gewünschte „just-intime“- Lieferung sowie die höhe ren Kosten der Schienentransporte. Unsere Notfallvorsorge Für alle Fälle gerüstet Unser oberstes Ziel ist es, Vorfälle, die sich auf die Gesundheit der Mitarbeiter und die Umwelt auswirken können, zu vermeiden. Es ist jedoch auch un erlässlich, eine Notfallorganisation festzulegen, um für den Fall eines nicht vorhersehbaren Notfalls vorbereitet zu sein. Die Notfallvorsorge für den 18 Norske Skog Umwelterklärung 2014 Standort Walsum umfasst z. B. folgende Elem ente: Alarm- und Notfallp lan, Brandschutzpläne, Brands chutzo rd nung, die Bevorratung minimalster Mengen umweltrelevanter Stoffe sowie Arbeitsanweisungen über das Verhalten beim Auftreten von umweltrelevanten Zwischenfällen. Meilensteine des Umweltschutzes 1978 Erweiterung der mechanischen Kläranlage um eine biologische Stufe 1985 Bau einer Schallschutzwand zum benachbarten Wohngebiet 1986 Beginn der Wärmerückgewinnung in der TMP-Anlage 1991Erweiterung der Kläranlage um eine Hochlaststufe, einen Biofor-Filter und ein Pufferbecken 1993 Erstmaliger Einsatz von Altpapier 1995 Zertifizierung des Qualitätsmanagementsystems nach DIN EN ISO 9001 1997 Integration von Umwelt- und Arbeitsschutz in das Qualitätsmanagementsystem Zertifizierung des Umweltmanagementsystems nach DIN EN ISO 14001 1998Validierung der Umwelterklärung des Standortes nach der EG-Öko-Audit-Verordnung Steigerung der Wärmerückgewinnung an der TMP-Anlage 1999 Sanierung von Anlagen zur Lagerung wassergefährdender Stoffe 2000 Errichtung einer Hochkonsistenzbleiche, einer Kreislauftrennung mit Nachbleiche und einer Anlage zur Dosierung von Hydrosulfit 2001/2002Leistungssteigerung der Kläranlage durch Umbau des Hochlastbelebungsbeckens zu einem Schwebebettreaktor 2004Zertifizierung des Werkes Walsum nach dem PEFC™-Chain-of-Custody Regelwerk zur Herkunftsüberprüfung von Holz und Holzprodukten in der Produktkette. 2005Kapazitätserweiterung der TMP-Anlage Leistungssteigerung der Kläranlage 2010Zertifizierung des Werkes Walsum nach dem FSC®-Chain-of-Custody Regelwerk zur Herkunftsüberprüfung von Holz und Holzprodukten in der Produktkette. Glossar AOX: Maß für die Summe aller adsorbier baren organischen Halogenverbin dungen im Wasser. BSB5: Biochemischer Sauerstoffbedarf. Gibt die Menge an Sauerstoff an, die innerhalb von 5 Tagen von Mikro organismen beim Abbau der im Abwasser enthaltenen, schnell zer fallenden organischen Verbindungen verbraucht wird. CSB: Chemischer Sauerstoffbedarf. Gibt die Menge an Sauerstoff an, die er forderlich ist, um die im Abwasser enth altenen, langsam zerfallenden organischen Verbindungen voll ständig abzubauen. TMP: T hermo-Mechanical Pulp. Beim TMP-Verfahren werden mit Dampf vorb ehandelte Hackschnitzel unter erhöhten Druck- und Temperatur bedingungen zwischen rotierenden Scheiben mechanisch zerfasert. LWC-Papier: Gestrichenes Papier (Light Weight Coated). Durch gleichmäßige Auf tragung von Streichfarbe erzielt man bei Druckpapieren eine ebene, geschlossene Oberfläche. LUTRO: Lufttrocken OTRO: Ofentrocken Norske Skog Umwelterklärung 2014 19 Zielkontrolle – Programmschwerpunkte Ziele Ziel erreicht? Roh- und Hilfsstoffe Reduzierung des Zellstoffeinsatzes durch Bau einer 3-stufigen Zellstoffmahlung, mit der sich im Zellstoff höhere Festigkeiten erzeugen lassen, so dass sich der Zellstoffanteil im Endprodukt reduzieren läßt. Ja Wasser Stabilisierung des spez. CSB auf unter 3,6 kg/Tonne Papier durch z.B. Optimierung des Sauerstoffeintrages an den Schwebebettreaktoren; Analyse der Schwebebettreaktoren und Installation einer Sauerstoffmessung; Bewertung des Sinkverhaltens der Schwebekörper Stabilisierung der spez. Abwassermenge auf unter 14,0 m3 /Tonne Papier durch z.B. Erarbeitung von Verbesserungspotenzialen sowie deren Umsetzung zur Reduzierung der Abwassermenge und Optimierung der Wassernutzung sowie Vermeidung von Abwasserspitzen. Nein Weiterführung in 2014 mit neuem Zielwert¹) Nein Weiterführung in 2014 mit neuem Zielwert¹) Energie Stabilisierung des Energiebedarfs des Werkes auf unter 11,6 GJ/Tonne durch z.B. Reduzierung der Kondensatverluste durch Installation von zwei Hebeanlagen, Durchführung kleinerer Energieeffizienzmaßnahmen. Weiterführung in 2014 mit neuem Zielwert¹) Einführung eines zertifizierbaren Energiemanagementsystems Weiterführung in 2014 Notfallvorsorge Austausch von 2 Brandmeldeunterzentralen älterer Bauart durch neue Brandmeldeunterzentralen Ja Erweiterung des durch Brandmelder überwachten Bereiches auf den Abwurfbunker Hacke und die Ersatzteilmagazine Weiterführung in 2014 Arbeits- und Gesundheitsschutz Das Werk Walsum soll unfallfrei sein Durch die durchgeführte Stilllegung der Produktionslinie 4 zum Jahreswechsel 2013/2014 ist mit höheren spezifischen Werten für das Jahr 2014 zu rechnen. Aus diesem Grund erfolgt für 2014 eine Anpassung der Zielwerte auf einen Einproduktionslinienbetrieb 1) 20 Norske Skog Umwelterklärung 2014 Nein Nein Nein Nein Weiterführung in 2014 Aktuelle Ziele zu Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz Nr.Ziel Maßnahmen Termine Roh- und Hilfsstoffe 1 Erhöhung des Anteils an FSC®-zertifizierten Beschaffung von FSC®-zertifizierten Holzrohstoffen Holzrohstoffen auf über 5% des gesamten Beschaffungsvolumens 12/2014 Wasser 2 Unterschreitung einer spezifischen Reduzierung des Abwasseranfalls durch Anpassung des 12/2014 Abwassermenge von 15 m3 /tPapier 1) betriebsinternen Wasserhaushalts auf einen Einproduktionslinienbetrieb 3 Unterschreitung einer spezifischen Optimierung des Betriebs der Produktionsanlagen sowie 12/2014 CSB-Fracht von 4,5 kg/tPapier 1) der Abwasserreinigung hinsichtlich der CSB-Belastung auf einen Einproduktionslinienbetrieb Energie 4 Unterschreitung eines spez. Optimierung des werksweiten Dampf- und Stromeinsatzes Energieeinsatzes von 13 GJ/tPapier 1) auf einen Einproduktionslinienbetrieb 5 Einführung eines zertifizierbaren Ermittlung und Implementierung der Anforderungen zur Energiemanagementsystems Einführung eines Energiemanagementsystems nach (Weiterführung aus dem Jahr 2013) DIN EN ISO 50001 Notfallvorsorge 6 Verbesserung der Notfallvorsorge Erweiterung des durch Brandmelder überwachten Bereiches auf den Abwurfbunker Hacke und die Ersatzteilmagazine Arbeits- und Gesundheitsschutz 7 Das Werk Walsum soll unfallfrei sein Umsetzung des Arbeits- und Gesundheitsschutz- Aktivitätenplans 201/2014 1) Verantwortliche Abteilung Abt. Einkauf Abt. Rohstoff-/ Papierproduktion Abt. Rohstoff-/ Papierproduktion 12/2014 alle Abteilungen 12/2014 Werkleitung 12/2014 Abt. Technik 12/2014 alle Abteilungen Siehe Seite 20 Norske Skog Umwelterklärung 2014 21 Input-/Output-Bilanz Input Output 201120122013 Rohstoffe [t] Hackschnitzel (ca. 50 % Feuchte) 368.684 372.424 Zellstoff trocken 62.948 72.171 Pigmente (trocken) 150.472 150.615 Hilfs- und Betriebsstoffe [t] Hilfsstoffe zur Rohstoffaufbereitung und Bleiche 17.169 Hilfsstoffe zur Papierherstellung 2.250 Hilfsstoffe zur Papierveredelung 21.926 Verpackung und Hülsen 3.317 Betriebsstoffe zur Wasserreinigung 2.045 Energie [MWh] Erdgas Heizöl (extraleicht) Fremdstrom Fremddampf (brutto) Treibstoffe Wasser [m3] Grundwasser Oberflächenwasser Trinkwasser 16.449 2.175 24.543 3.377 2.147 349.650 67.825 139.204 16.083 2.099 22.740 3.287 2.119 110.124102.906 94.310 1.395 1.941 1.430 760.510758.788 717.702 438.049 453.864 417.715 2.4822.2632.363 1.223.2821.159.5891.213.787 8.169.5488.187.9617.933.987 57.08756.66355.736 1) F euchtegehalt der angefallenen Faser-/Pigmentreste (2011: 32 %; 2012: 44 %; 2013: 50 %). 2) D er Anstieg gegenüber den Vorjahren erklärt sich daraus, dass aufgrund einer verunreinigten Anlieferung von Natronlauge nach der Befüllung der Tankanlage der gesamte Tankinhalt (ca. 70 Tonnen) entfernt und entsorgt werden musste. 22 Norske Skog Umwelterklärung 2014 201120122013 Produktion [t] Rollendruckpapier (versandfertig) 398.356 397.342 370.813 Abfall [t] Faser-/Pigmentreste 1) Holzreste Papierreste Metall Bauschutt hausmüllähnlicher Gewerbeabfall sonstige Gewerbeabfälle sonstige Wertstoffe gefährliche Abfälle 20.07424.02425.330 3.9363.5883.184 614550510 330313269 223824 163 137 130 9 13 8 298 195 226 75 92 1562) Energie [MWh] Kondensatrückgabe 32.98534.70733.337 Wasser [m3] Produktionsabwasser Kühlwasser Emissionen ins Wasser [t] BSB5 CSB AOX Stickstoff (anorg.) Phosphor 5.841.8495.240.8675.272.664 3.668.261 4.234.1263.980.447 363434 1.4901.2991.526 < 0,2 < 0,2 < 0,1 16,1 16,1 19,4 2,32,32,6 Gültigkeitserklärung Der Unterzeichnete, Dr. Nehm Detlef, EMAS-Umweltgutachter mit der Re gistrierungsnummer DE-.V-0223 akkreditiert oder zugelassen für den Bereich Papier (Nace Scope7), bestätigt, begutachtet zu haben, ob der Standort bzw. die gesamte Organisation, wie in der Umwelterklärung mit der Registrierungs nummer DE-120-00013 angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. Novem ber 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllt/erfüllen. Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass – die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden, – das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen, –d ie Daten und Angaben der Umwelterklärung der Norske Skog Walsum GmbH ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher am Stand ort der Norske Skog Walsum GmbH innerhalb der in der Umwelterklärung angegebenen Bereiche geben. Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigen ständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden. Dr. Nehm DE-V-0223 Co.TÜV-Nord Umweltgutachter GmbH Essen, den 20.08.2014 Dieser Standort verfügt über ein Umweltmanagementsystem. Die Öffentlichkeit wird im Einklang mit dem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung über den betrieblichen Umweltschutz dieses Standorts unterrichtet. Reg. Nr.: D-120-00013 Norske Skog Umwelterklärung 2014 23 Norske Skog Walsum GmbH Theodor-Heuss-Straße 228 47179 Duisburg Phone+49 (0) 2 03 /49 92-0 Fax +49 (0) 2 03 /49 92-1 80 www.norskeskog.com Ansprechpartner in Umweltfragen Dr. Frank Hamacher Telefon+49 (0) 2 03/49 92-2 77 [email protected] Wenn Sie regelmäßig über die Umweltarbeit am Standort Duisburg-Walsum informiert werden möchten oder an weiterem Infor mationsmaterial interessiert sind, wenden Sie sich bitte an den oben genannten Ansprechpartner.