Heimische Steinbrüche zur Gewinnung von Werkstein – notwendige
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Heimische Steinbrüche zur Gewinnung von Werkstein – notwendige
Heimische Steinbrüche zur Gewinnung von Werkstein – notwendige Ressource für Denkmalpflege und Neubau Implusvortrag anlässlich des Rohstoff Kolloquium 2016 des am 14.07.2016 durch Martin Graser. AGENDA Firmenvorstellung Bamberger Natursteinwerk Abbau von Naturwerkstein in heimischen Steinbrüchen Abbautätigkeit früher und heute Probleme und Restriktionen Vorteile und Kompromisslösungen Verwendung von heimischem Naturstein in der Denkmalpflege Verwendung von heimischem Naturstein im Neubau Das Bamberger Natursteinwerk ist ein leistungsstarkes Unternehmen, das vom Steinbruch über die Produktion bis zur Montage auf der Baustelle alles aus einer Hand anbietet • Gegründet als Einzelfirma 1965 durch Hermann Graser sen. • Geschäftsführung der Firma inzwischen in zweiter Generation durch Hermann Graser jun. und Martin Graser • Errichtung Werk Bamberg 1985-1991, Maschinenpark auf neuestem Stand der Technik • Niederlassungen für Konstruktion und Bauleitung in Dresden und Potsdam • Übernahme aller Steinbrüche der Naturstein Vetter GmbH in 2012 • Inzwischen insgesamt 21 eigene Steinbrüche • Eigenes Personal zur Montage auf der Baustelle Natursteine aus eigenen Steinbrüchen Werk Bamberg. Die Steine werden zunächst mit modernsten Maschinen gesägt und vorgefräst Werk Bamberg. Eine Säulentrommel mit einer Höhe von ca. 2,20 m wird maschinell vorgefertigt Werk Bamberg. Fräsen von Konsolgesims und Kapitell mittels Robotertechnik Werk Bamberg. Maschinell vorgefertigte Architravsteine mit Radius an Vorder- und Rückseite Werk Bamberg. Bildhauer bei der Vollendung eines Eckkapitells Werk Bamberg. Fertige Werkstücke für den Neubau der Fassaden des Brandenburger Landtags als Rekonstruktion der historischen Fassade des ehemaligen Potsdamer Stadtschlosses Die Montage auf der Baustelle wird von erfahrenen Mitarbeitern durchgeführt und von Steinmetzmeistern und Bauingenieuren überwacht und geleitet Versetzten einer Säulentrommel, Höhe ca. 2,20 m und eines Säulenkapitells, Höhe ca. 1,05 m mittels Turmdrehkran Versetzen des letzen Architravsteines mit verdecktem Steinschloss für senkrechten Fugenschnitt Abbautätigkeit früher und heute » » » » » » » Naturwerkstein wurde auch in Deutschland schon sehr früh als Baustoff verwendet, der Bamberger Dom beispielsweise ist inzwischen gut 1000 Jahre alt. Anfänglich war die Gewinnung nur schwer möglich und so konnten es sich nur ausgewählte Bauherren erlauben, mit diesem Baustoff zu bauen (Kirchen, Schlösser) Die Zahl der Steinbrüche stieg im Mittelalter. Die Blütezeit der Werksteingewinnung war nach der Industrialisierung ab ca. 1880 bis ca. 1920, da der Stein leichter gewonnen werden konnte und der Materialbedarf der wachsenden Städte enorm war. In den 1920er Jahren war die Verwendung auf Grund der wirtschaftlichen Krise etwas niedriger, zu Zeiten des Nationalsozialismus wieder relativ hoch. Ab den 1950er Jahren war die Werksteingewinnung deutlich rückläufig, der Baustoff hatte zum einen ein altertümliches Image und zum anderen war er auch vielmals zu teuer. Heute wird Naturwerkstein nur noch in vergleichsweise wenigen Steinbrüchen abgebaut, auf Grund des geringen Materialbedarfs sind die Steinbrüche manchmal nur diskontinuierlich für wenige Wochen im Jahr im Betrieb. Die einzelnen Steinbrüche sind im durchschnitt größer geworden, früher waren es oft nur kleine, regional verstreute Steinbrüche. Dadurch ist die Zahl der aktiven Vorkommen enorm geschrumpft. Ressourcen sind jedoch nach wie vor ausreichend vorhanden. Firmenwerbung Bayerische Schleifsteinwerke, um 1900 Steinbruch Bayerische Schleifsteinwerke, Breitbrunn Steinbruch Bayerische Schleifsteinwerke, Breitbrunn Lagerplatz Firma Keller am Bahnhof Ebelsbach Steinbruch Firma Keller, Schönbrunn Steinbruch Firma Keller, Schönbach Transport einer Steinwalze mit Pferdefuhrwerk Verbreitung von Steinbrüchen im Abbaurevier Zeil und Ebelsbachtal um 1900 Verbreitung von aktiven Steinbrüchen im Abbaurevier Zeil und Ebelsbachtal 2015 Probleme und Restriktionen beim Abbau von heimischem Naturstein. » » » » » » Die erforderlichen Genehmigungsverfahren sind auch bei nur kleinen Eingriffen oder geringem Mengenbedarf relativ aufwendig. Lange Zeitdauern bis zur Erteilung einer Genehmigung sind die Regel (Monate bis Jahre können vergehen). Eine Genehmigung nach BImSchG verfällt nach drei Jahren Abbauunterbrechung, dies ist insbesondere bei kleinen Vorhaben nachteilig. Zwischenzeitig durch Betriebsunterbrechungen entstandene Biotope führen teilweise zur Blockade der Fortführung des Betriebs Einschränkungen und Auflagen führen zu höheren Einstandskosten und vermindern die Wettbewerbsfähigkeit zu ausländischen Gesteinen, welche diese Restriktionen nicht haben. Rekultivierungsauflagen werden teilweise bis ins letzte Detail geplant und mit Bürgschaften hinterlegt, was nicht zwingend notwendig ist. Oft ändern sich die Gegebenheiten während des Abbaus, so dass anschließend die Rekultivierung auf andere Art und Weise durchgeführt werden muss. Der Betrieb von Steinbrüchen sollte auch in sensiblen Naturschutzbereichen möglich sein » » Bei Berücksichtigung berechtigter Interessen kann der Abbaubetrieb auf Zeiträume eingeschränkt werden, bei denen eine Beeinträchtigung nicht zu erwarten ist (Rücksicht auf Brutzeiten, Winterschlaf, etc.) In Steinbrüchen können extensiv genutzte Bereiche festgelegt werden. Diese sind oft wertvolle Biotope, welche in der intensiv genutzten Landschaft selten sind. Darauf abgestimmte Betriebspläne sichern Lebensräume für bedrohte Arten und Pflanzen, welche ohne den Steinbruchbetrieb nicht existieren würden. » Der Steinbruchbetrieb selbst schafft wertvolle Lebensräume, durch Steilwände, rudimentäre Flächen, Schlammpfützen, Blockschuttansammlungen, etc. » Steinbrüche sind wichtig, um hochwertige Kulturgüter zu erhalten, insofern sind Steinbrüche selbst als Kulturgut einzustufen. Der Gestaltungswille der Menschen führt zu Veränderungen in der Natur, doch auch ohne den Eingriff des Menschen unterliegt die Natur einem ständigen Veränderungsprozess. Allerdings dauern natürliche Veränderungsprozesse oft wesentlich länger, als von Menschen verursachte. Aus Sicht des Menschen einen Naturzustand zu definieren, dessen Errichtung oder Erhaltung gefordert wird, ist nicht zwingend natürlich. Entscheidend ist es, auch die Dimension der Zeit in die Überlegungen mit einzubeziehen, um zum Beispiel nicht dauerhaft gegen eine einsetzende Sukzession anzukämpfen. » » Steinbruch Alte Poste. Bohrgeräte bohren Löcher in das Gestein, um dieses aus dem Berg zu sprengen. Mit Hydraulikspaltkeilen werden die Blöcke weiter zerteilt Steinbruch Alte Poste. Bohrgeräte beim Abbau. Das Gestein ist durch die frische Sprengung schwarz gefärbt Steinbruch Alte Poste. Bohrgeräte und Schrämmsägen beim Abbau. Die geschrämmten Steinbruchwände sind glatt und ohne Verfärbungen Steinbruch Alte Poste. Ein gelöster Gesteinsblock mit ca. 70 Tonnen. Steinbruch Alte Poste. Schrämmsäge beim zerteilen eines Rohblocks mit einem Gewicht von ca. 30 Tonnen Steinbruch Alte Poste. Mit dem Radlader werden die Rohblöcke verladen. Die Rohblöcke werden vor der Verladung vermessen und logistisch erfasst Steinbruch Alte Poste, Doberzeit, Sachsen, Luftbild 1999 Steinbruch Alte Poste, Doberzeit, Sachsen, Lage im landschaftlichen Kontext 2006 Steinbruch Alte Poste, Doberzeit, Sachsen, Lage im landschaftlichen Kontext 2006 Steinbruch Alte Poste, Doberzeit, Sachsen. Nicht im Abbau befindliche Steilwand, im weiteren Verlauf mit Fledermausquartieren. Steinbruch Alte Poste, Doberzeit, Sachsen. Als Ausgleichsmaßnahme angelegtes Biotop im extensiv genutzten Bereich. Steinbruch Alte Poste, Doberzeit, Sachsen. Als Ausgleichsmaßnahme angelegter Totholzstreifen. Verwendung von heimischem Naturstein in der Denkmalpflege » Seit der Mensch baut, kämpft er gegen den Zerfall seiner Bauwerke. Ohne Instandsetzungsarbeiten an historischen Bauwerken wäre unsere Kulturlandschaft um vieles ärmer. » Denkmalpflegerisch korrekte Restaurierung erfordert beim Steinersatz Originalgestein oder zumindest ähnliches Gestein. » Gründe: – Erscheinungsbild soll zum Bestand passen. – Verwitterungsverhalten soll dem Originalstein entsprechen, dadurch gleiche oder ähnliche Patina. – Gleiche oder ähnliche technische Eigenschaften lassen keine Bauschäden erwarten, welche bei unterschiedlichen technische Eigenschaften z.B. durch unterschiedliche Längendehnung, chemisches Verhalten, Wasseraufnahme, etc. auftreten können. – Originalgestein kann durch falsches Ersatzgestein geschädigt werden. Pegelturm und Landungsbrücken, Hamburg Deutscher Bundesrat, Berlin Alte Nationalgalerie, Berlin Karl-Theodor-Brücke, Heidelberg Alte Nationalgalerie und Kolonnaden auf der Museumsinsel, Berlin Kolonnaden vor dem Neuen Museum, Berlin Verwendung von heimischem Naturstein im Neubau Die Vorteile von heimischen Naturstein: » Naturstein ermöglicht die repräsentative Gestaltung von Fassaden und Plätzen. » Die Langlebigkeit von Naturstein wurde über Jahrhunderte bewiesen. » Kein anderer Baustoff gewinnt mit zunehmenden Alter so sehr an Schönheit wie ein patinierter Naturstein. » Naturstein wird nur in dem Maße abgebaut, wie er aktuell benötigt wird. » Bei heimischen Natursteinen sind die Transportwege kurz. » Naturstein enthält keinerlei chemische Hilfsstoffe oder Schadstoffe. » Natursteine besitzen eine hervorragende Ökobilanz, da das Gestein in ausreichenden Mengen in der Natur bereits vorhanden ist und die Verarbeitung sich lediglich auf das Bearbeiten beschränkt. » Eine harmonische Einbindung moderner Architektur mit Bauten im Bestand ist durch das Aufgreifen des gleichen Materials möglich. Rekonstruktion des Monopteros auf dem ehemaligen Militärweisenhaus in Potsdam Brandenburger Landtags Rekonstruktion der historischen Fassade des ehemaligen Potsdamer Stadtschlosses ILC- Krankenhaus, Heidelberg Wilsdruffer Kubus, Dresden Besucherzentrums, Schloss Heidelberg Entreegebäudes, Hambacher Schloss Küstenschutzmaßnahme und Strandpromenade, Norderney Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!