Leuatze 2/16
Transcription
Leuatze 2/16
Personalzeitschrift des Kantons Thurgau Nummer 2 · Juni 2016 Leuetatze Hinter den Gefängnismauern Der Justizvollzug wird im Kanton neu geregelt, der Alltag im Gefängnis bleibt Abschied nach 13 Jahren Kaspar Schläpfer erinnert sich an besondere Momente als Regierungsrat Wenn alle Stricke reissen Das Case Management Berufsbildung hilft jungen Menschen auf dem Weg ins Berufsleben Schwerpunkt 3–5 Im Gefängnisalltag helfen Menschlichkeit und Seelsorge Personalinfos 6–7 Pater Martin Werlen sprach vor Führungskräften Information 8–11 · Das AFI bietet mehr Service · Ermässigte Preise bei den SBB Kultur 12–13 Krieg und Biber Carmen Haag und Monika Knill bilden das erste weibliche Duo an der Spitze des Thurgauer Regierungsrates. Foto Bettina Kunz Lernende Erfahrungen im Wahlzentrum 20 Vorletzte Seite Edgar Sidamgrotzki lebt fürs AWA und die Musik 31 Titelseite: Die Bewegungsfreiheit der Gefangenen ist eingeschränkt – auch nach oben hin. Foto Bettina Kunz 2 Seite zwei Der Thurgau ist in Frauenhand Der Sonntag, 10. März 1996, war ein Tag für die Thurgauer Geschichtsbücher. Nachdem die Stimmberechtigten bis zu diesem Zeitpunkt 80 Männer in die Regierung gewählt hatten, schaffte es damals erstmals eine Frau. Die Romanshornerin Vreni Schawalder war überhaupt erst die dritte Frau, welche für die Regierung kandidierte, Brigit Hänzi und Odette Butz gelang die historische Wahl zuvor nicht. «Damenwahl», kommentierte die Thurgauer Zeitung im März 1996 dann trotz des historischen Ereignisses eher nüchtern. Die Tatsache, dass erst vor 20 Jahren überhaupt eine Frau in die Regierung gewählt wurde, mutet aus heutiger Sicht ziemlich komisch an. Denn seit dem 1. Juni 2015 besteht im Thurgau in der Regierung eine Frauenmehrheit – als erst drittem Kanton in der Schweiz. Und zwar nicht ganz so historisch wie der 10. März 1996, aber zumindest denkwürdig war der Mittwoch, 25. Mai 2016. Da hat der Grosse Rat Monika Knill zur Regierungspräsidentin 2016/17 und Carmen Haag zur Vizepräsidentin gewählt. Weil Cornelia Komposch im kommenden Jahr zur Vizepräsidentin gewählt werden dürfte, wird der Kanton Thurgau gleich drei Jahre hintereinander eine Regierungspräsidentin haben. Doch trotz der aktuellen Frauenmehrheit besteht auch im Kanton Thurgau noch Nachholbedarf. Seit der Einführung des Frauenstimmrechts im Jahr 1971 wurden 18 neue Regierungsräte gewählt und nur vier davon waren Frauen. Während es in der Exekutive mittlerweile eine Frauenmehrheit hat, hinkt die Legislative noch immer hinterher. Im Grossen Rat sind derzeit lediglich 33 Frauen vertreten, bei 130 Mitgliedern entspricht das nur gerade 25,4 Prozent. Immerhin: Das Parlament wird 2017/18 voraussichtlich ebenfalls von einer Frau präsidiert. Die formell höchste Thurgauerin dürfte dann die jetzige Vizepräsidentin Heidi Grau-Lanz sein. Markus Zahnd Editorial Seit dem 1. Januar hat der Kanton Thurgau ein Amt für Justizvollzug. Dessen Mitarbeiter begleiten eine Person von der Verurteilung bis zur Entlassung. Wer ins Gefängnis muss, muss man nicht nur mit sich selber, sondern auch mit dem streng geregelten Alltag zurechtkommen. In unserem Schwerpunkt haben wir uns hinter die dicken Gefängnismauern gewagt. Wir beschreiben, weshalb es das neue Amt für Justizvollzug braucht, haben mit Gefängnisleiter Ernst Scheiben über den Alltag hinter Schloss und Riegel gesprochen und zeigen, wie ein Gefängnisseelsorger arbeitet. Schon hundert Jahre her ist der Erste Weltkrieg. Das Historische Museum ruft mit einer Sonderausstellung die Erinnerungen an die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts ins Gedächtnis. Besonders interessant sind die verschiedenen Thurgauer Aspekte der Sonderausstellung. Die Museumsmacher zeigen auf, wie stark der Erste Weltkrieg das Leben von Thurgauerinnen und Thurgauern verändert hat. Verändert hat den Thurgau auch ein Ereignis vor 50 Jahren: Damals wurden die ersten zwei Biber freigelassen. Das Naturmuseum beleuchtet in einer Ausstellung die verschiedenen Sichtweisen im Umgang mit dem Biber. Auf der letzten Seite startet die zweite der drei neuen Rubriken. Das Team der Kantonsbibliothek gibt Medientipps: Dieses Mal empfiehlt uns die Expertin ein Buch eines Lokalhistorikers und eine CD einer besonderen Rockband. Wir wünschen bei diesen und allen anderen Beiträgen gute Lektüre. Markus Zahnd So sieht das Organigramm des Amts für Justizvollzug aus. Schwerpunkt 3 Ein neues Amt für den Strafvollzug Seit dem 1. Januar gibt es das neu geschaffene Amt für Justizvollzug. Es kommt zum Zug, wenn die Gerichte Urteile fällen, die eine Strafe enthalten. Nötig wurde das neue Amt vor allem aus organisatorischer Sicht – und weil das Strafgesetzbuch in den vergangenen Jahren verschärft wurde. Ein neues Amt schafft man nicht einfach so. Das ist ein Prozess, der sich im Fall des Amtes für Justizvollzug über gut zwei Jahre hingezogen hat. Seit dem 1. Januar 2016 gibt es das Amt nun, am 1. Oktober nimmt der neue Chef Silvio Stierli seine Arbeit auf. Der Amtsleiter wird mit seinem Stab die bisherigen Räumlichkeiten der Abteilung Straf- und Massnahmenvollzug beim Kantonalgefängnis beziehen. Die bisherigen Abteilungen Bewährungsdienst sowie Straf- und Massnahmenvollzug sind an der Zürcherstrasse 194a untergebracht, in den ehemaligen Räumen des Amtes für Gesundheit. Ein neues Amt schafft man aber nur zeitlich nicht einfach so. «Mittlerweile haben die meisten Kantone ein solches Amt», sagt Stephan Felber, Generalsekretär des DJS. «Wir versprechen uns Synergien, denn bis anhin hatten der Bewährungsdienst, der Straf- und Massnahmenvollzug inklusive Kantonalgefängnis und regionale Untersuchungsgefängnisse sowie das Massnahmenzentrum Kalchrain eigene Strukturen.» Und da Felber selber Chef von Teilen dieses Justizvollzugs war, gab es auch Kritik an der Organisation des Generalsekretariats. Statt sich vorwiegend mit Stabsaufgaben zu beschäftigen, war Felber auch in die Umsetzung konkreter Massnahmen involviert. Heftige Reaktionen ausgelöst Auslöser für die Schaffung des neuen Amtes war also in erster Linie die organisatorische Ebene. «Parallel dazu ereigneten sich aber auch schlimme Vorfälle im Strafvollzug in anderen Kantonen, die in der Öffentlichkeit teils heftige Reaktionen ausgelöst haben», sagt Felber, der seit 1992 als Generalsekretär des Departements arbeitet. Zudem verweist er auf politische Entscheide wie die Ausschaffungsinitiative oder die Revision des Sanktionenrechts im Strafgesetzbuch. «Diese Entwicklungen erforderten je länger je mehr ein eigenes Amt.» Zum Zug kommt das Amt, wenn die Gerichte Urteile fällen, die eine Strafe enthalten. Dann muss entschieden werden, wann der oder die Verurteilte in welche Anstalt muss. «Der Thurgau ist Mitglied des Ostschweizer Strafvollzugskonkordates. Jeder Kanton führt dabei im Auftrag der Ostschweizerischen Strafvollzugskommission aufgabenteilig unterschiedliche Einrichtungen», sagt Felber. Im Thurgau gibt es das Massnahmenzentrum Kalchrain für junge Erwachsene, davon existieren in der Schweiz nur vier Einrichtungen. Bei schweren Delikten kommen die Verurteilten beispielsweise in die Justizvollzugsanstalt Pöschwies im Kanton Zürich, sofern es dort Platz hat. Im Amt wird ein kompletter Vollzugsplan erstellt. Um die Verurteilten auf den rechten Weg zurückzuführen, wird es während der Haftzeit zu einer sukzessiven Lockerung kommen, bis hin zu einer bedingten Entlassung. Dann klinkt sich auch die Bewährungshilfe ein, welche die Person begleitet und beispielsweise darauf achtet, dass die mit der Entlassung verbundenen Auflagen eingehalten werden. Das Amt kümmert sich also um die Leute von der Verurteilung bis zur definitiven Entlassung. Die Praxis entscheidet Der Strafvollzug hat sich laut Felber in den vergangenen Jahren verändert. So sei das Strafgesetzbuch sehr oft angepasst worden: «Immer, wenn etwas Schlimmes passiert, wird revidiert. So gab es zum Beispiel die Verwahrungsinitiative. In der Schweiz befindet sich derzeit indessen lediglich eine Person in lebenslänglicher Verwahrung.» Das Strafgesetzbuch wurde verschärft, dadurch gibt es mehr Menschen, die länger in den Gefängnissen bleiben müssen. Das kostet, der Strafvollzug wurde teurer. Wie stark sich der Justizvollzug im Thurgau durch das neue Amt verändern wird, kann Felber noch nicht sagen. «Im Vollzugs- und Bewährungsdienst könnte es Verlagerungen geben, aber dies muss die Praxis in den neuen Strukturen entscheiden.» Markus Zahnd Oben: Ab 17.30 Uhr bleiben die Zellentüren geschlossen. Unten: Eine Zelle für Insassen, die sich innerhalb der Mauern nicht an die Regeln halten. Den Freigang begehen die Frauen im Gefängnis hinter diesen Gittern. Gefängnisleiter Ernst Scheiben auf einem Rundgang durchs Gebäude. Fotos Bettina Kunz 4 Schwerpunkt Hinter Schloss und Riegel Am Rande der Hauptstadt – zwischen McDonalds und Strassenverkehrsamt – steht das Thurgauer Kantonalgefängnis. Die Delikte und Strafmasse der Insassen könnten unterschiedlicher nicht sein. Trotz teils schlimmer Taten setzt sich Gefängnisleiter Ernst Scheiben seit 25 Jahren für einen menschlichen Umgang mit Insassen ein. Das Kantonalgefängnis hat Platz für 56 Personen, die von 17 Aufseherinnen und Aufsehern rund um die Uhr bewacht werden. Vier Zellen sind für Frauen reserviert. Der Alltag ist streng geregelt. Jeder Tag ist gleich. Sieben Tage die Woche. Tagwache und Zellenkontrolle um 7.00 Uhr, anschliessend Morgenessen und Arbeiten bis 10.30 Uhr. Vor dem Mittagessen, das in der Zelle eingenommen wird, gibt es eine Stunde Freigang im Innenhof. Zwischen 13.30 und 16.30 Uhr wiederum ist Arbeitszeit und Zeit für Deutsch-, Englisch- oder Kreativkurse. Um 17.30 Uhr werden die Insassen wieder in ihren Zellen eingeschlossen bis zum nächsten Morgen. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit Sanktionen rechnen. Eigens dafür gibt es zwei Arrestzellen. Maximal zwei Wochen am Stück können die Häftlinge in einer solchen (siehe Foto) untergebracht werden. Besuch ist im Vollzug einmal in der Woche erlaubt. Eine Stunde. 20 Nationen versammelt Hinter den gelben Backsteinmauern im Osten Frauenfelds sitzen Frauen wie Männer, von jung bis alt, wegen unter- schiedlichster Taten ihre Strafe ab. «Quer durch das Strafgesetzbuch reichen die Taten unserer Insassen», so Gefängnisleiter Ernst Scheiben. Von Sexual- über Vermögensdelikten bis hin zu Zuwiderhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Tötungsdelikten ist alles vorhanden. Eine eindeutige Hierarchie unter den Gefangenen gibt es laut Scheiben heute weniger als früher – dies hänge unter anderem mit den unterschiedlichen Herkunftsnationen und den damit verbundenen Sprachbarrieren der Gefangenen zusammen. Rund 20 Nationen sind im Schnitt hinter den Frauenfelder Gittern versammelt. Dazu kommt die meist eher kurze Aufenthaltsdauer, die ein hierarchisches Gruppieren ebenfalls erschwert. Zwar gibt es Gefangene, die mehrere Jahre im Kantonalgefängnis leben, doch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt rund drei Wochen. Nebst der U-Haft und einer ein- bis mehrtägigen Haftstrafe etwa wegen unbezahlter Bussen sitzen Personen auch in Ausschaffungshaft oder aufgrund sämtlicher Vollzugsformen wie Strafvollzug, Polizeihaft oder Sicherheitshaft. Der verurteilte Straffällige ist gesetzlich zur Arbeit verpflichtet. Doch die Beschäftigung der Gefangenen stellt das Kantonalgefängnis vor Schwierigkeiten. Immer weniger Firmen würden laut Scheiben Aufträge an das Kantonalgefängnis vergeben. Früher gab es etliche Firmen, die einfache Aufträge wie das Zusammenfalten von Schachteln oder Zusammenstecken von Teilchen durch Gefängnisinsassen hätten ausführen lassen. Die Zahl dieser Aufträge ist jedoch stark zurückgegangen – der Konkurrenzdruck durch Maschinen grösser geworden. «Viele Firmen vergeben solche einfachen Arbeiten wahrscheinlich auch aus ideellen Gründen lieber an Behinderteninstitutionen oder aus Kostengründen ins Ausland als an das Kantonalgefängnis», so Ernst Scheiben. Zudem seien die Qualitätsanforderungen hoch – viele Gefangene hätten jedoch noch nie leistungsorientiert gearbeitet. Der Wunsch vor der Pension Ernst Scheiben hat das Kantonalgefängnis in den vergangenen 25 Jahren als Leiter geprägt. Diesen Frühsommer geht er in Pension. Einen Wunsch hätte er jedoch noch: «Die Gefängnisplanung muss wieder auf die politische Agenda. Mit knapp 60 Plätzen hat das Gefängnis eine ungute Grösse.» Mit dem Personal sei man seit Jahren am Limit – auch im Quervergleich mit anderen Kantonen, so Scheiben. Er habe immer versucht, die Person hinter dem Gefangenen zu sehen. Das zeichnet ihn aus, auch wenn er daran zweifelt, ob Strukturen wie das Gefängnis die Menschen verändern können. Ziel sei es jedoch, in jedem Fall auf die Entlassung hinzuarbeiten, um den Delinquenten zumindest die Chance zu geben, nach dem Austritt im Alltag wieder Fuss zu fassen. Bettina Kunz Der katholische Theologe Gerd Zimmermann ist an einem Nachmittag pro Woche für die Insassen des Kantonalgefängnisses in Frauenfeld da. Foto Christof Widmer Schwerpunkt 5 «Versagen und Verbrechen gehören zu dieser Welt» Je ein Gefängnisseelsorger der beiden Landeskirchen kümmern sich um die Insassen des Kantonalgefängnisses. Ihre Hilfe benötigen vor allem die Untersuchungsgefangenen. Mit einer ungeheuren Breite an Gefühlen sei er in den Zellen konfrontiert, berichtet Seelsorger Gerd Zimmermann. «Mein Menschenbild ist positiv», sagt Gerd Zimmermann. Sein strahlender Gesichtsausdruck unterstreicht, dass er das ernst meint. Dabei beschäftigt sich der katholische Theologe als Gefängnisseelsorger mit Menschen, denen Böses vorgeworfen wird – und die es oft auch getan haben. «Versagen und Verbrechen gehören zu dieser Welt», sagt Zimmermann. Sich in einer schwierigen Situation zu verbessern und dabei zu wachsen, darauf komme es an. An einem Nachmittag pro Woche besucht Zimmermann Insassen des Kantonalgefängnisses in Frauenfeld. An einem anderen Nachmittag kommt sein reformierter Kollege Hansruedi Lees. Beide arbeiten je in einem Zehn-Prozent-Pensum, das von der jeweiligen Landeskirche finanziert wird. Konfession oder Religion spielen bei den Besuchen aber keine Rolle. «Wir sind da für die, die uns brauchen», sagt Zimmermann. Nicht das Delikt im Vordergrund Meistens haben die Seelsorger mit Untersuchungsgefangenen zu tun. Diese stehen nach ihrer Festnahme psychisch unter starkem Druck. «Manche stehen unter Schock. Da bricht eine Welt zusammen, ob einer nun schuldig ist oder nicht», sagt Zimmermann. Die Untersuchungshäftlinge haben Angst, ihre Stelle zu verlieren, die Miete nicht mehr zahlen zu können oder dass Familie und Bekannte nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollen. Ihr Kontakt zur Aussenwelt ist massiv eingeschränkt. Jedes Wort müssen sie auf die Goldwaage legen und sich verteidigen. «Der Seelsorger ist der einzige Mensch, mit dem sie offen reden können.» Für Zimmermann steht der Mensch im Vordergrund, nicht das Delikt. Den geschützten, persönlichen Rahmen für die Gespräche mit den Seelorgern bietet den Gefangenen die eigene Zelle. Hier besuchen die Seelsorger sie. So seien intime Gespräche eher möglich als im neutralen Besucherzimmer, sagt Zimmermann. Er respektiert die Zelle als persönlichen Raum. Er bleibt an der Schwelle stehen und stellt sich vor, sagt, dass er nicht zur Gefängnisverwaltung gehört und dass er der kirchlichen Schweigepflicht unterstehe und den Strafverfolgungsbehörden nichts weitersagen dürfe. Wenn er willkommen ist, tritt er ein. Wut, Angst, Ohnmachtsgefühle oder gar psychische Störungen wie Verfolgungswahn – mit einer ungeheuren Breite an Gefühlen ist der Seelsorger in den Zellen konfrontiert. Er könne helfen, diese Gefühle zum Ausdruck zu bringen, sagt Zimmermann. «Dazu braucht es grosse Ohren, Wärme und Einfühlungsvermögen.» Mit der Religion drängt er sich nicht auf. In der Zelle gehe es aber ums Existenzielle. Da breche das Religiöse früher oder später sowieso hervor. Manchmal spricht Zimmermann mit einem Insassen ein Gebet, legt ihm dabei die Hand auf die Schulter. Wenn Zimmermann die Zelle betritt, weiss er nicht, was dem Insassen vorgeworfen wird. Er könnte sich zwar nach der Aktenlage erkundigen. Das tue er aber meist nicht. «Ich will mir ein eigenes Bild machen.» Er habe noch nie einem Gefangenen die Betreuung verweigert. Manchmal aber kommt er als Seelsorger an seine Grenzen. Zum Beispiel, wenn ein Sexualstraftäter keine Einsicht zeigt, seine Taten schönredet. «Dann fühle ich mich wie in einem Sumpfgelände.» Bei all seinen Besuchen hat sich Zimmermanns positives Menschenbild nicht geändert. Es habe sich differenziert, präzisiert er. «Ich habe immer gewusst, dass jeder Mensch seine dunklen Seiten hat.» Die Frage sei, wie einer mit ihnen umgeht und in welchen Situationen sie zum Vorschein kommen. Ihm sei bewusst geworden, dass eine gute Selbsteinschätzung Kraft gebe, mit den eigenen dunklen Seiten umzugehen. Wer sich überschätze oder unterschätze, dem könne dieser Boden fehlen. Auch wenn die Gefängnisseelsorge ein gutes Stück weit psychische Betreuung ist – ein Seelsorger könne etwas Entscheidendes bieten, was einem Psychologen fehle, sagt Zimmermann. Der Seelsorger könne Probleme nicht nur aufdecken. Er könne darüber hinaus mit Gott einen Ort bieten, wo ein Mensch seine Anliegen deponieren kann. «Das ist ein Urbedürfnis jedes Menschen», sagt Zimmermann. Das könne Hoffnung geben in einer hoffnungslosen Situation. Christof Widmer Rund 60 Führungskräfte hörten gespannt den Ausführungen von Pater Martin Werlen zu. Fotos Damian Kalbermatter Pater Martin Werlen stellte in seinem Referat die Frage nach dem Bleibenden. 6 Personalinfos Nicht in Zahlen denken, sondern in Menschen Dreimal im Jahr organisiert das Personalamt ein Forum für die Führungskräfte der Kantonalen Verwaltung Thurgau (F Plus). Verschiedene Referenten setzen in einem Referat einen Impuls und regen zum Nachdenken an. Rund 60 Führungspersonen sind der Einladung des Personalamtes gefolgt und haben mit grossem Interesse den Worten von Pater Martin Werlen zugehört. Twitter verständigte er die SOB, er erhielt umgehend eine Rückmeldung: «Hoppla. Das tut mir leid…». Kurze Zeit später dann die Nachricht: «Grüezi. Wir haben das Billett im Automaten gefunden. Sie können das Geld am Schalter in Einsiedeln abholen. Entschuldigen Sie bitte die Umstände.» Hier merke man, dass jemand nicht in Zahlen, sondern in Menschen denke. Sei es beim Verfolgen der Wirtschaftsnachrichten, sei es beim Lesen von Geschäftsberichten: Es gehe immer um Zahlen. Erfolg oder Misserfolg würden in Zahlen gemessen. «Die Werte, denen man heute nacheifert, sind ein möglichst gutes Jahresergebnis, ein möglichst hoher Bonus. Man denkt in Zahlen. Und das ist falsch. Was man machen sollte, ist: Man sollte in Menschen denken. Und das ist verloren gegangen.» Dieses vor wenigen Jahren aufgenommene Zitat von Bankier Hans Vontobel, der im Januar 2016 im Alter von 99 Jahren verstarb, war zugleich Einstieg und Thema des Referats von Pater Martin. Pater Martin schloss seinen Vortrag mit den Worten: «Zahlen sind wichtig – aber nicht das Wichtigste. Ich bin überzeugt: Zukunft haben Institutionen, die nicht in Zahlen denken, sondern in Menschen. Wir alle haben die Möglichkeit, was verloren gegangen ist, wieder zu leben: In Menschen denken in unserem persönlichen Leben, in unseren Familien und Gemeinschaften, an unserem Arbeitsplatz. Das bleibt.» Vieles verändere sich im Laufe des Lebens. Bei all dem Wandel stelle sich aber immer wieder die Frage nach dem, was bleibe. Pater Martin erläuterte am Beispiel seiner Notizen aus seiner Mittel- und Hochschulzeit: «In meinen mit blauer Tinte geschriebenen Notizen habe ich das Wichtige mit einem gelben Leuchtstift angestrichen. Wenn ich die Blätter heute anschaue, ist noch alles lesbar – ausser das Wichtige. Der Leuchtstift hat es aufgefressen.» Im Gegenzug seien handgeschriebene, über 1000 Jahre alte Bücher auch heute noch lesbar. In unserem schnellen Lauf der Zeit stelle sich daher die Frage, was denn bleibe, umso deutlicher. Er erläuterte weiter, dass der Schweizer Journalist Constantin Seibt in einem Artikel zum Schluss gekommen sei, dass es das Know-how und die Menschen seien, die blieben. Geld und Zug waren weg Martin Werlen schilderte, wie er am Morgen beim Billettautomaten ein Zugbillett lösen wollte: «Das Geld war weg, aber das Ticket kam nicht heraus. Warten Sie bitte, hiess es. Und ich wartete und wartete. Und da war auch der Zug weg.» Via Damian Kalbermatter, Personalamt Pater Martin Werlen P. Martin Werlen ist Benediktiner. Seit 1983 lebt er als Mönch im Benediktinerkloster Einsiedeln. Der Walliser studierte Philosophie, Theologie und Psychologie in der Schweiz, in den USA und in Italien. Von 2001 bis 2013 war er Abt des Klosters und Mitglied der Schweizer Bischofskonferenz. Pater Martin Werlen setzt sich aktiv für einen Kulturwandel in der katholischen Kirche ein. Er hat mehrere Bücher geschrieben, die weit über die Kirchengrenzen hinaus zu Bestsellern wurden, zuletzt «Heute im Blick. Provokationen für eine Kirche, die mit den Menschen geht» (Herder Verlag). Im Kloster ist er Novizenmeister und Lehrer am Gymnasium. Er ist ein gern gehörter Referent in kirchlichen und weltlichen Kreisen. Geschätzt wird seine immer wieder überraschende Weise, wie er anstehende Fragen angeht. P. Martin Werlen ist ein aktiver Nutzer von Twitter unter @MoenchMartin. Steht die Thermosflasche stets griffbereit, denkt man eher daran, auch im Büro genügend zu trinken. Foto Anita Enz Personalthurgau setzt sich dafür ein, dass Vätern mehr als zwei Tage Vaterschaftsurlaub gewährt wird. Foto zVg Personalinfos 7 Personalthurgau Trinken im Büro Trinkt der Mensch zu wenig, können gesundheitliche Probleme auftreten. Es ist deshalb ratsam, auch im Büro stets genügend Flüssigkeit aufzunehmen. Wie sehr eine Thermosflasche im Büro nützen kann, zeigt der folgende Erfahrungsbericht. Eine chinesische Erinnerung taucht auf: Der Menschenstrom aus der U-Bahn fliesst zum nahen Hochhaus. Fast alle haben eine Thermosflasche unter dem Arm – andere haben eine dieser viereckigen Nescafé-Gold-Glasbüchsen mit dem braunen Deckel dabei, mit einem grünen Kraut drin. Als ich in so einem Büro bin, sehe ich, wozu das gut ist: In allen Büros gibt es Wasserkocher, und das grüne Kraut ergibt den Tee – als Gast bekam ich später jeweils zwar Schwarztee angeboten oder auch nur heisses Wasser, das Kraut ergab einen für mich etwas zu bitteren Tee. Trinken ist fester Bestandteil in vielen Ritualen der Gastfreundschaft. Und es ist wichtig, dass der Körper mit genügend Flüssigkeit versorgt wird. Durst entsteht laut einer Internetquelle, wenn der Körper mehr als 0,5 Prozent seines Gewichts verloren hat, bei 60 Kilogramm Körpergewicht sind das also drei Deziliter. Wird dieser Flüssigkeitsverlust nicht ersetzt, können sehr störende bis gravierende Erscheinungen auftreten, wie trockene Haut und Schleimhäute, aber auch Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Verdauungsstörungen. Viel besseres Körpergefühl Als Richtwert wird empfohlen, über den Tag verteilt etwas über einen Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Der Rest wird bei vernünftiger Ernährung durch Obst und Gemüse aufgenommen. Als Flüssigkeit zählen Fruchtsäfte, Tees, Kaffee, Wasser – aber nicht alkoholische Getränke: Diese entziehen dem Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe. Nun gehe auch ich mit der Thermosflasche arbeiten und ich merke: Seit ich mindestens diesen Liter am Tag trinke (Kräutertee, wechselnde Aromen, ohne Zucker), habe ich weniger Verdauungsstörungen, weniger trockene Lippen, einen tieferen Schlaf und das Körpergefühl ist viel besser. Der Clou an dieser Teegeschichte? Ohne weitere Massnahmen sind ein paar überflüssige Kilos verschwunden! Anita Enz, Amt für Umwelt, BGM-Team Ferien und Vaterschaftsurlaub Es waren nicht die einzigen Themen beim Sozialpartnergespräch mit Regierungsrat Jakob Stark und Personalamtschef Linus Lüthold im April, aber sie gaben viel zu diskutieren. Immer wieder wird das Anliegen nach Vervollständigung der fünften Ferienwoche an Personalthurgau herangetragen. Mitarbeitende drücken zudem Unverständnis über die Tatsache aus, dass der Kanton nur zwei Tage Vaterschaftsurlaub gewährt. Am 1. Januar 2018 wird es zehn Jahre her sein, seit der Kanton die Ferien bei bis 49-Jährigen auf 23 Tage angehoben hat. Ganz gereicht hat es damals für die fünfte Ferienwoche offenbar nicht, auch wenn in Schweizer Betrieben mit 100 und mehr Angestellten 2010 schon 70 Prozent der Mitarbeitenden fünf oder mehr Wochen Ferien hatten. Die Kantonsrechnung schloss wieder positiv ab, die Mitarbeitenden tragen die LÜP mit, bei der Pensionskasse mussten sie Leistungsverschlechterungen und Sanierungsbeiträge in Kauf nehmen. Aus unserer Sicht genügend Gründe, um spätestens nach zehn Jahren die fünfte Woche endlich zu vervollständigen. Der Kanton Appenzell Ausserhoden hat einen zukunftsweisenden Schritt gemacht und im März einen Vaterschaftsurlaub von zehn Tagen beschlossen. Personalthurgau setzt sich auch hier für eine Verbesserung ein. Weitere Themen des Sozialpartnergesprächs waren die Reorganisation der Kreisämter, die Revision B+F und die Suche nach einem Präsidium für die Pensionskasse Thurgau. Die Website von Personalthurgau wird 2017 vollständig überarbeitet. Ab Ende Juni wird auf www.personalthurgau.ch eine Umfrage aufgeschaltet, mit der wir die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer erheben. Unter den Teilnehmenden wird ein attraktiver Preis verlost. Mette Baumgartner, Leiterin Geschäftsstelle Personalthurgau Beratung und Begleitung in personalrechtlichen Fragen durch Personalthurgau T 052 720 15 41, [email protected]. Die Dienstleistungen von Personalthurgau sind für Mitglieder von Personalverbänden kostenlos, für Nichtmitglieder kosten sie 120.-/Stunde. 1 3 5 2 4 6 8 Personalinfos Mehr als 13 Jahre Volkswirtschaftsdirektor Am 8. Januar 2003 hat Kaspar Schläpfer die Leitung des Departements für Inneres und Volkswirtschaft übernommen. Diesem blieb er über 13 Jahre lang treu. Am 31. Mai 2016 legte Kaspar Schläpfer sein Amt im Alter von 65 Jahren nieder. Damit endet eine lange und erfolgreiche juristische und politische Laufbahn. In der Leuetatze blickt Schläpfer auf einige Höhepunkte seiner Amtszeit zurück. 1 2 Mit Bundesrat Schneider-Ammann stimme ich überein, dass die Erhaltung von möglichst vielen Arbeitsplätzen in Industrie und Gewerbe für die Schweiz von grosser Bedeutung ist, einerseits damit genügend Lehrstellen vorhanden sind, andererseits um die Arbeitslosigkeit tief zu halten. In meiner Amtszeit lag die Arbeitslosigkeit im Thurgau immer bei tiefen 2,5–3,5 Prozent und damit fast ein Prozent tiefer als im schweizerischen Durchschnitt. Unsere RAV setzen alles daran, Stellensuchende zu beraten und bei Arbeitslosigkeit wieder einzugliedern. Der öffentliche Verkehr im Kanton Thurgau ist eine Erfolgsgeschichte. Der Fahrplan wurde dichter, die Fahrzeuge sind bequem und modern, die Benutzerzahlen steigen ständig. Werner Müller, der dienstälteste Mitarbeiter in meinem Departement, hat wesentlichen Anteil an diesem Erfolg. 3 Am 25.5.2011 wählte mich der Grosse Rat zum zweiten Mal zum Regierungspräsidenten. Präsident des Regierungsrates zu sein, ist nicht nur eine schöne Ehre, sondern auch mit zusätzlichen Verpflichtungen nach aussen und nach innen verbunden: den Thurgau auch ausserhalb des Kantons gut zu repräsentieren und die Sitzungen sowie die übrigen Anlässe des Gesamtregierungsrates geschickt zu leiten. 4 Ein Freudentag in meiner Amtszeit war die Eröffnung des neuen Staatsarchivs am 19. August 2011. Zusammen mit Jakob Stark, mit dem ich die längste gemeinsame Zeit als Regierungsrat verbrachte, durchschneide ich das goldene Band. Endlich hat das Staatsarchiv zweckmässige Räumlichkeiten! 5 Zu den Aufgaben des Departements für Inneres und Volkswirtschaft gehört seit 1996 das Kantonsmarketing. Wer auf der A1 oder der A7 in den Kanton Thurgau fährt, wird mit Willkommens- und Ankündigungstafeln begrüsst. 2015 wurden diese erneuert. Neben mir stehen Edgar Sidamgrotzki (verantwortlich für das Kantonsmarketing) und Rolf Müller (Chef Thurgau Tourismus). 6 Für die Förderung der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz bewilligte der Grosse Rat beträchtliche Geldmittel. In diesem Bereich steht der Kanton Thurgau an der Spitze der Schweizer Kantone; er gehört diesbezüglich zur «Champions League». Die Abteilung Energie in meinem Departement sorgt für einen effizienten Einsatz dieser Mittel. Alle zwei Jahre wurde ein Energiepreis ausgeschrieben, mit welchem zukunftsweisende Projekte bekanntgemacht und belohnt wurden. Das Bild stammt von der Lancierung des Energiepreises 2014 im Schulhaus Steckborn. Rolf Ryser im Dialog mit einer Jugendlichen. Foto Daniela Lüchinger Wenn alle Stricke reissen, helfen Allianzen. Foto zVg Information 9 Wenn alle Stricke reissen Wie bringt man einen Jugendlichen mit schwierigem Hintergrund und «Null-Bock»-Stimmung dazu, trotz aller Widrigkeiten eine Lehrstelle anzutreten? Das Potenzial in einem jungen Menschen zu erkennen und herauszulocken, ist die anspruchsvolle Aufgabe des Case Management Berufsbildung, kurz CMBB, das im Amt für Berufsbildung und Berufsberatung angesiedelt ist. Rolf Ryser, Case Manager, hat ein Lächeln im Gesicht: Der Lehrvertrag der 18-jährigen Jenny ist unter Dach und Fach. Nun heisst es abwarten und hoffen, dass alles gut läuft. Ryser ist einer der Mitarbeitenden des CMBB, die sich rund 200 Stellenprozente teilen. Seit 2010 besteht das vom Bund lancierte Angebot im Kanton Thurgau. Das Angebot des CMBB richtet sich einerseits an Sekundarschülerinnen und -schüler und andererseits an Jugendliche, die Schwierigkeiten in der Berufsbildung oder die keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz haben. Während der Einstieg ins Berufsleben bei rund 80 Prozent der Jugendlichen reibungslos verläuft und rund 15 bis 20 Prozent eine Zwischenlösung absolvieren, tauchen bei einem kleinen Prozentsatz Probleme auf. Sie «verschwinden vom Radar» und verpassen so den Einstieg ins Berufsleben. Das CMBB kommt dann beratend ins Spiel, wenn eine Mehrfachbelastung auszumachen ist, das heisst eine Kumulation von Schwierigkeiten wie zum Beispiel Lernschwierigkeiten, schwierige familiäre Konstellationen sowie Probleme bei der Selbststrukturierung. Jenny ist froh um das Unterstützungsangebot. Sie hat seit ihrer Kindheit eine Lernschwäche, wird jedoch zu Hause kaum unterstützt. Ihre Mutter ist voll berufstätig und hat keine Zeit, ein Vater ist nicht da. Nachdem sie mit Ach und Krach die Sekundarschule abgeschlossen hat, lässt sie sich treiben. Der 18. Geburtstag naht, die Perspektiven sind gleich null. Die Mutter kann letztlich nicht mehr zusehen und meldet ihre Tochter bei den Beratenden des CMBB an. Der Weg zum Ziel «Warst du schon in der Berufsberatung? Hast du eine Idee, welcher Beruf dir Freude machen würde?» In einem ersten Gespräch lernen sich die Jugendliche und die Beratungsperson kennen. Die Situation der Ratsuchenden wird systematisch und in allen Lebensbereichen erfasst. Probleme und Möglichkeiten, Schwächen und Stärken werden gemeinsam herausgeschält und bilden die Grundlage für das weitere Vorgehen. Geklärt wird insbesondere, ob bereits andere Beratungsstellen involviert sind. Jenny würde zwar gerne etwas anpacken, fühlt sich aber ohnmächtig und alleine gelassen. Wenn alle Stricke reissen, heisst es, Allianzen zu bilden. Das CMBB tritt als starker Partner der Jugendlichen auf und unterstützt sie auf dem holprigen Weg in die Berufsbildung. Wichtig ist das Commitment der jungen Menschen – der Wille zur Zielerreichung muss da sein. Das Ziel ist, notabene, eine Berufslehre zu absolvieren. Ein gutes Rezept Wie schaffen es die Case Manager, trotz all der Probleme, die es zu bewältigen gibt, motiviert zu bleiben? «Man muss die Jugendlichen und jungen Erwachsenen mögen», betont Sabine Arnet, Leiterin des CMBB. «Es geht nicht darum, den Schmerz mitzutragen, sondern die Ressourcen aus den Jugendlichen herauszuholen. Dazu gehört, als Türöffner zu fungieren und wohlgesinnte Unterstützer zu finden, welche die Teenager auf ihrem Weg begleiten können», erklärt Rolf Ryser sein Rezept. Daniela Lüchinger Neues Instrument zur Früherkennung der Berufsbildungsfähigkeit Um den Übergang der Volksschule in die berufliche Grundbildung zu verbessern, wurde die Webseite der Perspektive Thurgau www.ff-web.ch mit dem Thema Berufsbildung ergänzt. Das webbasierte Instrument unterstützt Lehrpersonen der Sekundarschule dabei, festzustellen, ob ihre Schülerinnen und Schüler fit sind für den Übertritt in die Berufsbildung. Dazu gibt es Adressen und Informationen über geeignete Massnahmen. Das Spiel der Kantonspolizei gibt es seit 44 Jahren, nun werden neue Mitglieder gesucht. Foto zVg Für Kantonsangestellte sind SBB-Tageskarten während vier Wochen zu ermässigten Preisen erhältlich. Foto zVg 10 Information Spiel der Kantonspolizei sucht Verstärkung Steht die Tuba schon seit einiger Zeit unbenutzt in der Ecke oder wäre es mal wieder an der Zeit, die Trompete zu entstauben? Egal ob die Finger etwas eingerostet sind oder ob man noch immer regelmässig musiziert, beim Spiel der Kantonspolizei Thurgau sind neue Musikantinnen und Musikanten willkommen. Wo sie aufspielen, herrscht gute Laune. Das Spiel ist seit 44 Jahren ein wichtiges Aushängeschild der Kantonspolizei Thurgau und versteht sich auch als Repräsentant des Kantons Thurgau. Regelmässig tritt es an Konzerten und Festen auf und geniesst in der Thurgauer Bevölkerung grosse Sympathie. Die Hälfte ist nicht bei der Kantonspolizei Thurgau Während in den Anfangszeiten noch bis zu 40 Korpsangehörige musizierten, sind es unterdessen noch rund 30 Personen. Rund die Hälfte davon sind Zivilpersonen. Der Altersdurchschnitt ist eher hoch. Deshalb hat sich jetzt eine Projektgruppe zum Ziel gesetzt, neue Mitglieder zu werben, und zwar sowohl innerhalb der Kantonspolizei als auch in der kantonalen Verwaltung. Zudem strebt die Vereinsleitung eine Klangerweiterung in Richtung Harmoniebesetzung an. Unterschiedlichen Informationen zufolge ist bekannt, dass innerhalb der Kantonspolizei und der kantonalen Verwaltung zahlreiche aktive und ehemalige Musikantinnen und Musikanten arbeiten. Die Angehörigen des Spiels würden sich sehr freuen, wenn zahlreiche Musikantinnen und Musikanten dem Aufruf nach Verstärkung folgen würden. Instrumente stehen zur Verfügung. Probetag ist der Donnerstagabend von 20 bis 22 Uhr, Probeort ist Müllheim. Weitere Informationen finden sich unter www.polizeimusik-tg.ch. Für Fragen stehen Dirigent Roland Schneiter, Polizeikommando Thurgau, oder Gottlieb Kuhn, Präsident Spiel Kantonspolizei Thurgau, zur Verfügung. Daniel Meili, Mediendienst der Kantonspolizei Thurgau Bahnfahrten mit ermässigten Tageskarten Sommerzeit ist Reisezeit. Das gilt diesen Sommer speziell für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen Verwaltung. Während vier Wochen können bei den SBB Tageskarten zu ermässigten Preisen bezogen werden. Das Angebot gilt für die ganze Familie. Vom 25. Juli bis 21. August können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen Verwaltung von ermässigten Preisen für Tageskarten der SBB profitieren. Die Bundesbahnen bieten die Preisreduktion für die ganze Familie für die Nutzung in der Freizeit an. Die ermässigten Tageskarten sind während der genannten Dauer ausschliesslich online über sbb.ch/ticketshop mit der Eingabe des Promo-Code: kanton-tg-aktionstageskarte verfügbar. Preise · Tageskarte 2. Klasse mit Halbtax Fr. 53.— statt Fr. 73.— · Tageskarte 2. Klasse ohne Halbtax Fr. 69.— · Tageskarte 1. Klasse mit Halbtax Fr. 78.— statt Fr. 124.— · Tageskarte 1. Klasse ohne Halbtax Fr. 103.— Wer weitere Informationen benötigt, findet diese im Einstiegsportal unter Home Informationen KT. Bei Fragen kann man sich an Tanja Strahm via Telefon 058 345 66 73 oder Mail [email protected] wenden. Tanja Strahm, Personalamt Organisieren den Frauentreff am See (von links): Sonja Uzunoglu, Melanie Seng und Judith Eggenberger. Foto zVg Laut dem Schichtenmodell liegt der Fokus des AFI vermehrt auf den Kunden. Foto AFI Information 11 Neue Leitung für Frauentreff am See gesucht Mehr Service für AFI-Kunden Der Frauentreff am See besteht seit 21 Jahren und erfreut sich immer noch grosser Beliebtheit. Er entstand aus dem Projekt «Taten statt Worte» der Kantonalen Verwaltung Thurgau. Rita Nägeli, eine der Gründerinnen, hat sich zusammen mit Gleichgesinnten sehr dafür eingesetzt. Auf den 1. März 2016 hat das Amt für Informatik (AFI) eine Reorganisation umgesetzt. Neu ist die Organisation des Amtes konsequent auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet. Mit der Einführung standardisierter IT-Prozesse soll zudem die Qualität der Dienstleistungen spürbar erhöht werden. Die «Kantonsfrauen» treffen sich viermal jährlich zu kulturellen, sportlichen oder informativen Anlässen. Die Treffen sollen den Kontakt und Austausch zwischen den Ämtern fördern und den Teilnehmerinnen einen Blick hinter die Kulissen diverser Institutionen gewähren. Die Organisatorinnen versuchen, jährlich einen guten Mix von Betriebsbesichtigung, kultureller Veranstaltung, Vortrag und sportlicher Herausforderung zusammenzustellen. Die Anlässe sind jeweils am frühen Abend, dauern nicht länger als eineinhalb Stunden und klingen mit einem Apéro und angeregten Gesprächen aus. In den vergangenen zwei Jahren gewährten folgende Betriebe einen interessanten Blick hinter die Kulissen: Ifolor in Kreuzlingen, Haus-Sauce AG in Tägerwilen, Internationales Blindenzentrum in Landschlacht, Ekkarthof in Lengwil. Sportliche Herausforderungen erlebten die Frauen beim Segeln auf dem Bodensee, an einem Golfschnupperkurs in Lipperswil. Rita Nägeli aus Landschlacht führte ins Yoga ein und Magdalena Schumacher aus Altnau in den Line Dance. Ganz besonders beliebt sind auch die kulturellen Anlässe, wie zum Beispiel Stadtführungen in Konstanz und Weinfelden, öffentliche Probe des See-Burgtheaters in Kreuzlingen oder Atelierbesuche bei Künstlern. Nach gut zehnjährigem Engagement tritt nun Sonja Uzunoglu als Mitorganisatorin zurück. Der Frauentreff am See sucht daher eine Nachfolgerin für sie, die gemeinsam mit Melanie Seng die spannende Aufgabe übernimmt. Es gibt noch einen grossen Ideenkatalog, den die Frauen gerne umsetzen möchten. Als wichtigste Massnahme hat das AFI die Aufbauorganisation angepasst. Die Abteilung Kunden-Services ist für alle Belange der Ämter zuständig. Sie unterteilt sich in die Ressorts «Service Management» und «Service Desk & Vor-Ort-Support». Beide arbeiten eng mit den Abteilungen «IT-Anwendungen» und «IT-Betriebe» zusammen. Der Vorteil dieser neuen Struktur ist, dass sich die Ämter künftig mit allen Anliegen an die Abteilung Kunden-Services wenden können. Bei allgemeinen Fragen und Problemen oder zur Bestellung von IT-Mitteln steht den kantonalen Angestellten wie bisher der «Service Desk & Vor-Ort-Support» zur Verfügung. Die Abteilung «Service Management» kommt hingegen dann zum Einsatz, wenn bestehende IT-Strukturen erweitert oder angepasst respektive neue Lösungen erarbeitet werden sollen. Die Service Manager nehmen die Anliegen der Kunden auf und erarbeiten einen Vorschlag. Gleichzeitig kümmern sie sich um die Abwicklung innerhalb des AFI oder ziehen bei Bedarf einen externen Partner bei, der bei der Problemlösung hilft. Für die Ämter bedeutet dieses Vorgehen eine grosse Entlastung, da sie ihre Anliegen in kompetente Hände geben und immer mit dem gleichen Ansprechpartner verhandeln können. Nähere Auskünfte erteilen gern Sonja Uzunoglu ([email protected]) und, in Vertretung von Melanie Seng, die bis Ende März 2017 im Schwangerschaftsurlaub weilt, Cynthia Lengler ([email protected]). Steuern und überwachen Zur optimalen Unterstützung und zur Steuerung sowie zur Überwachung der IT-Prozesse wird zudem eine neue IT-Service-Management-Software eingeführt. In diesem Tool werden beispielsweise die Anfragen oder Störungsmeldungen erfasst und deren Bearbeitung koordiniert. Ausserdem soll ein ITServicekatalog, der als wichtige Grundlage die AFI-Leistungen definiert, ausgearbeitet und anschliessend publiziert werden. Sonja Uzunoglu Cornelia Trefzer Kurz vor Kriegsende, im November 1918, gipfelt der Unmut der Schweizer Arbeiterschaft im Generalstreik. Vier Thurgauer Persönlichkeiten werden in der Ausstellung durch die Kriegsjahre begleitet. Fotos Raphael Hitz 12 Kultur Die Schweiz und der Thurgau im Krieg Der Erste Weltkrieg verblasst nach und nach im kollektiven Gedächtnis. Überschattet von den Gräueln des Zweiten Weltkriegs und angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen verliert er in unseren Köpfen zusehends an Bedeutung. Dabei waren die Auswirkungen des Kriegs verheerend und gleichzeitig wegweisend für die Schweiz von heute. Mit der Wanderausstellung «14/18 – Die Schweiz und der Grosse Krieg» ruft das Historische Museum Thurgau die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg und dessen Einfluss auf die Schweiz ins Gedächtnis. Als vermeintlich neutraler Staat blieb die Schweiz von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont, die Folgen des Krieges auf die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse waren aber enorm. Teuerung und Versorgungsschwierigkeiten führten dazu, dass im Sommer 1918 rund 700 000 Menschen auf öffentliche Hilfe angewiesen waren. Die Löhne der Arbeiter büssten an Kaufkraft ein und von den politischen Entscheiden blieb die Arbeiterschaft weitgehend ausgeschlossen. Im November 1918 entluden sich die sozialen Spannungen im schweizerischen Landesstreik. Im Zentrum der Ausstellung stehen die gesellschaftlichen Aspekte, insbesondere die Bedrohung des nationalen Zusammenhaltes, die prekäre Ernährungslage, die fortschreitende Verarmung und soziale Konflikte, die mit Fotografien, Filmen, Dokumenten, Originalobjekten und Hörstationen vermittelt werden. In die Ausstellung eingebettet ist die Situation im Kanton Thurgau während der Kriegsjahre. Es sind einfache Alltagsgegenstände, die veranschaulichen, wie stark der Erste Weltkrieg das Leben verändert hat. Rationierungsmarken, die von der schwierigen Versorgungslage zeugen, oder Briefe, die Heimweh oder Sehnsucht dokumentieren. Aber auch Fotos, Auftragsbücher und neue Küchenutensilien zum Energiesparen zeigen, dass der Krieg das Leben im Thurgau beeinflusst hat. Auf den öffentlichen Führungen werden diese Zeitdokumente in einem Handwagen mitgeführt und Besucherinnen und Besucher erhalten die Möglichkeit, sie aus nächster Nähe zu betrachten. Als roter Faden ziehen sich vier Thurgauer Biographien durch die Ausstellung. Sie geben einen Einblick in die vom Krieg geprägte Situation vor Ort und die Veränderungen in der Schweiz während der Kriegsjahre. Darunter befinden sich die Unternehmerin Anna Susanna KellerForster, die das Geschäft ihres Gatten während dessen Abwesenheit weiterführt, sowie der schweizweit bekannt gewordene Max Daetwyler, der sich vom Rekruten zum umtriebigen Pazifisten wandelt. Dazu gesellen sich der Veterinärstudent Max Merk aus gutem Hause und der Bauer Jakob Lüthy, der trotz seines fortgeschrittenen Alters mit seinem Pferd einrücken muss. Vielseitiges Rahmenprogramm Begleitet wird die Ausstellung von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm. Im Zentrum der öffentlichen Führungen stehen Themen rund um den Thurgau im Krieg. Ein Höhepunkt ist die wissenschaftliche Tagung am 15. und 16. September in Frauenfeld. Renommierte Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland referieren zur Erinnerungskultur des Ersten Weltkriegs. An der Filmmatinée vom 25. September im Cinema Luna kommentiert Historiker und Filmemacher Peter Neumann den Film «Füsilier Wipf» aus dem Jahr 1938. Unter dem Titel «Donnerklang» formieren sich am 5. Oktober verschiedene Instrumente zu einer aussergewöhnlichen Kammermusik, die zusammen mit Texten und Interventionen die Innovation zeigt, die sich im Zuge des Krieges in künstlerischer Hinsicht entfaltet hat. Die Ausstellung im Alten Zeughaus Frauenfeld dauert bis 23. Oktober und ist Di – So, 13 – 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Cornelia Tannheimer, Historisches Museum Thurgau Öffentliche Führungen (ohne Anmeldung): · Mittwoch, 13. Juli, 18 Uhr: Engpass. Wie der Krieg das Leben im Thurgau veränderte. · Samstag, 23. Juli, 15 Uhr: Thurgauer Wirtschaft. Von Verlusten und Profiteuren. · Samstag, 13. August, 15 Uhr: Neutralität. Thurgauer zwischen den Fronten. · Samstag, 10. September, 15 Uhr: Der Thurgau im Ersten Weltkrieg anhand ausgewählter Objekte aus der Sammlung des Historischen Museums Thurgau. · Samstag, 22. Oktober, 13.30 und 15 Uhr: Die Schweiz im Ersten Weltkrieg. Aussetzungsaktion von 1969 am Nussbaumersee (Anton Trösch links mit kariertem Hemd) Foto Nachlass A. Trösch Impressionen aus dem Archäobotanischen Museumsgarten. Foto Helmut Scham Kultur 13 Der Biber und seine Rückkehr in den Thurgau Vor 50 Jahren haben engagierte Privatpersonen im Kanton Thurgau Biber ausgesetzt. Heute ist der Thurgauer Bestand der grösste der Schweiz. Die neue Ausstellung im Naturmuseum Thurgau beleuchtet seine erfolgreiche Rückkehr. Am 12. November 1966 werden im Stichbach bei Bottighofen die ersten zwei Biber im Thurgau freigelassen. Treibende Kraft dahinter ist der Kreuzlinger Anton Trösch (1921–2003). Zusammen mit Gleichgesinnten wildert er bis 1969 insgesamt 18 Biber im Kanton aus. Heute ist die Art wieder vielerorts im Thurgau zu Hause: Nach letzten Schätzungen dürften rund 500 Biber hier leben. Der Thurgauer Bestand ist damit der grösste der Schweiz. Erstmals gezeigtes Film- und Bildmaterial aus dem Nachlass von Anton Trösch dokumentiert die Geschichte der erfolgreichen Wiederansiedlung des Bibers im Thurgau. Eine Hörstation lässt erahnen, mit wie viel Enthusiasmus die Rückkehr des Bibers geplant und umgesetzt wurde. Gleichzeitig wird deutlich, dass zahlreiche Hindernisse und Widerstände zu überwinden waren, bis der erste Biber freigelassen werden konnte. Ausrottung und Rückkehr des Bibers in den Thurgau sind nicht zuletzt ein spannendes Stück Thurgauer Zeitgeschichte. Landschaftsgestalter mit Konfliktpotenzial Der Erfolg zeigt heute aber auch Schattenseiten. Wie keine andere Tierart gestaltet der Biber seinen Lebensraum. Zwar profitieren zahlreiche Tier- und Pflanzenarten nachweislich vom Wirken des Bibers. Doch so positiv das aus Sicht der Artenvielfalt zu werten ist, so konfliktträchtig sind seine Aktivitäten in einer vom Menschen genutzten Kulturlandschaft. Eindrückliche Präparate, Filme und Tonstationen veranschaulichen Biologie, Lebensweise und Verhalten des emsigen Baumeisters. Dabei wird augenscheinlich, dass ein konfliktfreies Zusammenleben von Biber und Mensch in Zukunft nicht einfach sein wird: Flaggschiff erfolgreicher Naturschutzarbeit oder schadenstiftende Konfliktart? Die Ausstellung bringt die unterschiedlichen Sichtweisen zum Ausdruck. Rückkehr eines Pioniers im August Die Ausstellung ist bis 13. November 2016 im Naturmuseum Thurgau in Frauenfeld zu sehen. Am 12. November, dem Jubiläumstag, ist Vernissage eines Buches, das den Weg des Bibers zurück in den Thurgau, die aktuelle Bestandssituation und kommende Herausforderungen mit dieser Tierart wissenschaftlich aufarbeitet und diskutiert. Teil der Ausstellung ist ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Führungen, Familienworkshops oder einem Tischgespräch, an dem das Publikum mit Experten über das anspruchsvolle Zusammenleben zwischen Biber und Mensch diskutiert. Im August schliesslich kehrt einer der beiden 1966 freigelassenen Biber nach 50 Jahren zurück ins Naturmuseum. Infos unter www.naturmuseum.tg.ch. Hannes Geisser, Museumsdirektor Gesucht wird das schönste Gartenbild Seit 20 Jahren ist der Museumsgarten des Naturmuseums und des Museums für Archäologie Thurgau eine grüne Oase im Herzen Frauenfelds. Zum Jubiläumsprogramm gehört ein Fotowettbewerb. Mitmachen lohnt sich: Die schönsten Bilder des Museumsgartens werden ausgestellt. Mit seinen zahlreichen Pflanzenarten und -sorten bietet der Archäobotanische Museumsgarten auf 300 Quadratmetern unzählige Fotosujets. Garten- und Naturbegeisterte sind eingeladen, mit ihrer Kamera den Museumsgarten zu entdecken und die schönsten Motive in ausdrucksstarken Bildern festzuhalten. Den Gewinnern winken attraktive Preise und die Produktion einer Postkarte ihres prämierten Bildes. Eine Auswahl der besten Aufnahmen wird ab Oktober im Naturmuseum Thurgau in der Ausstellung «Gartenblicke – Der Archäobotanische Museumsgarten in Bildern» präsentiert. Einsendeschluss für die Bilder ist der 15. August 2016. Informationen zu den Teilnahmebedingungen und den Anforderungen zu Bildformat und Bildauflösung finden sich unter www.naturmuseum.tg.ch Rubrik Ausstellungen Museumsgarten. Daniel Böhi arbeitet seit 2001 beim Kanton, seit 2011 ist er Kantonsforstingenieur. Foto Bettina Kunz 14 Pingpong 17 Fragen an Daniel Böhi Zur Person Name: Daniel Böhi Alter: 42 Amt: Forstamt Funktion: Kantonsforstingenieur Beim Kanton seit: 2001 Beschreibe dich selbst in einem Satz. Ich bin bescheiden, zuverlässig und zielorientiert. Was schätzt du am meisten an deiner Arbeit? Was vermisst du dabei? Am wichtigsten ist, dass das meiste irgendwie mit Wald zu tun hat. Mir gefällt aber auch die Aufteilung zwischen Büro und Wald. Zudem machen die zahlreichen Kontakte zu Menschen mit ganz verschiedenen Interessen den Alltag spannend und erweitern den eigenen Horizont. Manchmal dürfte es für meinen Geschmack etwas mehr praktische Arbeit sein. Welchen Beruf würdest du auch gerne ausüben? Wildhüter. Was treibt dir die Zornesröte ins Gesicht? Das geschieht selten, denn dazu braucht es einiges. Lügen oder Unzuverlässigkeit sind Eigenschaften, die mir sehr missfallen. Und ich mag es nicht, wenn Abmachungen nicht eingehalten werden. Wo und wie kannst du am besten abschalten und auftanken? Allein oder mit meinem Hund im Wald. Ich habe einen jagdlich geführten Luzerner Niederlaufhund. Über welche Fähigkeiten würdest du auch gerne verfügen? Fliegen wäre schon toll, da könnte man die Wälder aus der Vogelperspektive betrachten. Wie ist es dazu gekommen, dass du in deiner Freizeit jagen gehst? Mein Vater ist Jäger, so bin ich früh damit in Berührung gekommen und war als kleiner Bub schon mit einem Holzgewehr unterwegs. Auf diese Weise hat sich das ganz natürlich ergeben. Hat dich die Begegnung mit dem Tod der Tiere in so jungen Jahren nie erschreckt oder gar traumatisiert? Nein, ich habe das Werden, Sein und Vergehen in der Natur immer als normal empfunden. Ich habe gesehen, dass jedes Jahr Jungtiere zur Welt kommen und die Jagd als Teil eines Zyklus erkannt. Meiner Ansicht nach sind Bilder auf Bildschirmen oder Papier in ihrer Abstraktheit eher geeignet, junge Menschen zu traumatisieren. Kochst du auch Wild? Das Zerwirken und pfannenfertige Zubereiten des Wildfleisches übernehme ich meist selber, das eigentliche Kochen indessen überlasse ich lieber meiner Frau. Wo und wie verbringst du deine nächsten Ferien? Die Skiferien habe ich mit meiner Familie in Savognin verbracht; in diesen Sommerferien sind ein paar Tage am Neuenburgersee geplant. natürlich die Geburt meiner Kinder. Ich habe ein Mädchen und zwei Buben und war bei allen Geburten dabei. Welche Musik verleiht dir Flügel? Musik sagt mir wenig, ich besitze keine einzige CD. Was hast du zuletzt gelesen? Ich lese Tageszeitungen, etwa die Thurgauer Zeitung und die NZZ am Sonntag, und Fachzeitschriften, aber keine Bücher. In welchem Verein bist du aktiv und weshalb? Ich bin natürlich Mitglied einer Jagdgesellschaft, zudem bin ich bei einer Jagdhornbläsergruppe dabei; im Schützenverein bin ich heute nur noch wenig aktiv. Dann bin ich Mitglied beim Verband Thurgauer Forstpersonal sowie bei Jagd Thurgau. Was schätzt du an deinem Wohnort? Was gefällt dir am Thurgau? In Schönholzerswilen gefallen mir vor allem die ländliche Umgebung und die Ruhe. Letztere wird im Moment jeweils frühmorgens durch eine freche Krähe gestört… (lacht). Der Thurgau ist meine Heimat. Das ist einfach so. In den sanften Hügellandschaften fühle ich mich zu Hause, der Wechsel von Wald und offenem Land gefällt mir sehr. Allerdings missfallen mir die zunehmend verbauten Flächen. Wo siehst du dich nach deiner Pension? Im Wald oder auf Weltreise mit meiner Frau. Kanada oder Skandinavien reizen mich ganz besonders. Wofür gehst du meilenweit? Für einen aus Sicht des Jägers interessanten, heimlichen Rehbock oder ein Wildschwein. Interview: Nathalie Pfäffli Was vergisst du nie? Den 100-KilometerMarsch in der Offiziersausbildung und Im nächsten Pingpong: Paul Witzig, Kantonstierarzt Joggen und zwischendurch eine Übung: Einige sportliche Kantonsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter wagten sich auf den Vitaparcours. Fotos Anita Enz Die Fischbrutanlage in Romanshorn gibt es seit bald 50 Jahren, die Anlage für die Seeforellen seit 2007. Foto Markus Zellweger LT Unterwegs 15 Rückblick Ausgleich und Bewegung Lediglich einige Unentwegte haben sich am LT unterwegs auf den Frauenfelder Vitaparcours gewagt. Schade eigentlich. Vor dem Wald ein paar blaue Löcher in der Wolkendecke – hinter dem Wald drohte schon eine graue Wand. Nichtsdestotrotz: Fünf Unentwegte setzten sich unter der Führung von Michael Krucker vom Sportamt auf dem Vitaparcours oberhalb Frauenfelds in Bewegung. Die Schreibende ist immer noch dankbar für das – für die andern wohl etwas gemütliche – Tempo. Sie konnte deshalb, ausser dort, wo es merklich bergauf ging, auch bis zum Schluss mithalten. Bei jedem Posten gab uns Michael seine Spezialrezepte auf den Weg – oder machte eine ganz andere Übung mit dem angebotenen Gerät. Die kleinen Änderungen verrieten die Absicht: Die Übungen hat er für uns so angepasst, dass sie auch im Büro durchgeführt werden können. Statt auf das Holzgerüst stützen wir uns dort am Bürotisch ab oder am Rollkasten – «und denkt dran: nicht am Stuhl, der hat Räder!» Bei den Übungen sieht er uns die Anstrengung an und ermahnt uns, kontrolliert zu atmen und dabei den Mund offen zu halten: «Das baut den Überdruck ab, dann bekommt ihr keinen roten Kopf.» Und zur Eduardsruh hinauf rennen wir rückwärts, das «fördert die Orientierungssicherheit» – und braucht nebenbei noch ein paar bisher ungenutzte Muskeln. So haben wir nach einer knappen Stunde die 2,7 Kilometer bewältigt. Johannas Schrittzähler zeigt rund 3300 Schritte an. Die Übungen haben unsere Muskeln von der Wade bis zur Schulter genutzt und damit durchblutet, haben Gleichgewicht und Orientierungssicherheit gefördert. Danke, Michael! Tief eingeatmet haben wir die harzig-erdig duftende Waldluft, den Vögeln haben wir beim Zwitschern zugehört, ein Eichhörnchen wurde gesichtet. Auf den weichen Wegen des Parcours war es schön und federnd zum Joggen. Noch ein kleiner Umtrunk im Minigolfrestaurant – und dann war der Himmel überall grau und die ersten Tropfen fielen. Gerade geschafft! Anita Enz Im Becken mit der Seeforelle In Romanshorn betreibt der Kanton eine Fischbrutanlage. Unter anderem werden dort Seeforellen gehalten, damit diese Art nicht ausstirbt. Am Mittwoch, 6. Juli, führt Fischereiaufseher Markus Zellweger die Leserinnen und Leser der Leuetatze durch die Anlage. Die Seeforelle ist seit 30 Jahren stark gefährdet, ohne Stützungsmassnahme würde der Fisch aussterben. Damit eben das nicht geschieht, betreibt der Kanton Thurgau in der Fischbrutanlage in Romanshorn eine entsprechende Anlage, um die Art zu erhalten. Rund 600 Seeforellen sind in diesen Becken, die 2007 gebaut wurden. Die Fischbrutanlage Romanshorn selber gibt es bereits seit 1967. Am Mittwoch, 6. Juli, führt Fischereiaufseher Markus Zellweger durch die Anlage. Zellweger erklärt, weshalb der Kanton die Seeforellen züchtet, und beantwortet weitere spannende Fragen zur Berufsfischerei, die seit einigen Jahren immer mehr zu kämpfen hat. Nach der Führung können die Teilnehmer beim Apéro weiter über die Fische und die Fischerei diskutieren. Datum Mittwoch, 6. Juli 2016 Ort Fischbrutanlage Romanshorn, Seeweg 1, 8590 Romanshorn Zeit 17.30 Uhr Leitung Markus Zellweger, Fischereiaufseher Oberseegebiet des Bezirks Arbon mit Zuflüssen Teilnahme Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen Verwaltung sowie Pensionierte Anmeldung bis Freitag, 1. Juli 2016, an Informationsdienst, Sybille Baumgartner, T 058 345 53 20, [email protected] Markus Zahnd Alljährlich posiert der Regierungsrat für das offizielle Foto. Dieses Jahr standen die Regierungsrätinnen und Regierungsräte beim Staatsarchiv Thurgau in Frauenfeld vor der Linse der Fotografin Kirsten Oertle. Foto Bettina Kunz Regierungspräsident Jakob Stark informierte am Kaderrapport über aktuelle Entwicklungen beim Kanton. Ausserdem erhielt das Kader Informationen über den Relaunch der Kantons-Website. Foto Bettina Kunz 16 People Traditionell besucht der Regierungsrat einmal im Jahr eine Truppe der Schweizer Armee. Dieses Jahr führte der Flug mit dem Super Puma auf die Wichlenalp im Kanton Glarus, dort beobachteten die Gäste eine Übung im Gelände. Foto Markus Zahnd Mitte Mai wurde Martin Bächer in den Ruhestand verabschiedet. Martin Bächer arbeitete viele Jahre im Amt für Mittel- und Hochschulen und war zudem ein langjähriges Mitglied der Redaktion der Leuetatze. Foto Christof Widmer Im April informierte das DEK über den neuen Lehrplan Volksschule Thurgau. Die Medienkonferenz stiess auf grosses Interesse, Journalisten aus der ganzen Schweiz kamen nach Frauenfeld. Foto Bettina Kunz Nach 13 Jahren im Regierungsrat ging Kaspar Schläpfer Ende Mai in Pension. Die Mitarbeiter des Generalsekretariats des Departements für Inneres und Volkswirtschaft lud er zum Abschied zu einem kleinen Fest bei sich zuhause ein. Foto zVg An den Grossratswahlen im April betrieb die Staatskanzlei wieder das Wahl- und Medienzentrum in der Kantonsschule Frauenfeld. Mit dabei ist stets der stolze Thurgauer Löwe. Foto Bettina Kunz Regierungsrätin Monika Knill erläutert an der Eröffnung der Atelierklause im Kunstmuseum anhand eines Buches Fotografien von Barnabas Bosshard, die ihr Büro zieren. Foto Markus Landert People 17 Einmal jährlich lädt die Staatskanzlei zum Journalistentreffen. Dieses Jahr besuchten rund 40 Medienschaffende und Vertreter des Kantons das Massnahmenzentrum Kalchrain. Direktor Armin Malär stellte zuerst den Betrieb vor, ehe er die Besucher durch das ehemalige Kloster führte. Foto Markus Zahnd Jedes Jahr vergibt der Kanton Thurgau Förderbeiträge an Kulturschaffende, die Übergabe fand im Eisenwerk in Frauenfeld statt. Dieses Jahr wurden ausgewählt: Andreas Häberlin, Ray Hegelbach, Isabelle Kaiser, Daniel V. Keller, Rachel Lumsden und Andrea Wiesli. Foto Balz Kubli Seit der Gründung 1988 hat die Ethikkommission Thurgau, die ab 1996 unter der Leitung von Kantonsapotheker Rainer Andenmatten stand, rund 1000 klinische Forschungsprojekte begutachtet und bewilligt. Nun hat sie ihren Betrieb eingestellt, die Aufgaben übernimmt die neue Ethikkommission Ostschweiz. Foto zVg Im Anschluss an die Sitzung der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerates in Frauenfeld hat eine Thurgauer Delegation Verteidigungsminister Guy Parmelin und die Mitglieder der Kommission zum Abendessen empfangen. Foto Walter Hofstetter PSSL-Präsident Beat Benkler ehrt in Amriswil Martha Quenson für ihre langjährige engagierte Mitarbeit im Vorstand. Foto Renate Bruggmann «Im Alter muss man beruflich und privat gelassener werden», sagt Ruedi Buzek. Foto Guido Bruggmann 18 Pensionierte WAS MACHT EIGENTLICH … RUEDI BUZEK? «Begegnungszonen» für Pensionierte «Ich möchte einmal so altern wie meine Tante» Über 1800 Mitglieder der PSSL nahmen im vergangenen Vereinsjahr an 75 Veranstaltungen teil. Die Vereinigung ist und bleibt eine wichtige Plattform für Bewegung und Austausch. Neu im Vorstand sind Margrit Gensch-Friedrich und Guido Bruggmann. Als ich den ehemaligen Abteilungsleiter des Amts für Volksschule in seinem Haus in Dettighofen besuche, legt er gerade seine Bücher beiseite. Ich unterbreche ihn bei seiner Lieblingsbeschäftigung. Ruedi Buzek ist auch sechs Jahre nach seiner Pensionierung noch genauso interessiert am aktuellen Weltgeschehen wie immer. Da gibt es keine Altersgrenze. Während der letzten Jahre seiner Berufszeit konnte er sein Pensum schrittweise bis auf 50 Prozent reduzieren. «Das war für mich der ideale Übergang.» Nach der Pensionierung trat er mit Freude Berater-Tätigkeiten in den Kantonen Schaffhausen und Zürich und für die EDK-Ost an, und als Präsident von Mieterschlichtungsstellen fühlt er sich mit den Menschen und ihrem Schicksal stark verbunden. Als Führer auf dem Arenenberg kann er sein Steckenpferd pflegen: die europäische Geschichte des 19. Jahrhunderts. Zur 40. Jahresversammlung der Vereinigung PSSL (Pensionierte Staat, Spital und Lehrkräfte) trafen sich 340 Mitglieder im Pentorama Amriswil. Zur Eröffnung spielte eine Band der Sekundarschule Amriswil drei bekannte Titel der Popmusik, die gut zu den älteren Semestern im Saal passten, wie Präsident Beat Benkler in seiner humorvollen Begrüssung hervorhob. In seinem Jahresbericht ging er auf die 75 Veranstaltungen ein, an denen insgesamt über 1800 Mitglieder teilnahmen. Spitzenreiter sind die Wanderungen, welche die Bewegung und die Gespräche fördern. Daneben sind kulturelle Anlässe sowie das Kegeln und Jassen gute Gelegenheiten für Begegnungen und den Austausch von Erfahrungen. Martha Quenson wurde für ihre langjährige engagierte Mitarbeit im Vorstand mit einem Blumenstrauss und einem Ausflugs-Gutschein geehrt. Ihre Nachfolgerin ist Margrit GentschFriedrich aus Istighofen. Guido Bruggmann aus Kradolf übernimmt neu das Ressort Medien. Regierungsratspräsident Jakob Stark wies in seiner Grussbotschaft darauf hin, wie wichtig die guten Beziehungen zu den Pensionierten sind. Florian Rexer zeigte schliesslich mit seiner Live Comedy, wie es einem Schwaben in der Schweiz ergeht und welche Pointen ihm die Mundart liefert. Guido Bruggmann Mit dem Älterwerden umzugehen sei keine Kunst, man müsse nur loslassen, beruflich und privat, einfach gelassener werden. Dazu gebe es auch viel Literatur. Der Unfalltod seiner Frau im Jahr 2011 habe sein Leben radikal verändert. Die Umstellung sei gewaltig, umso mehr, als jetzt alle sechs Kinder aus dem Haus seien. Und das Verarbeiten brauche Zeit. «Man muss aktiv werden. Was für ein Privileg, dass ich finanziell unabhängig bin und meine Ferien frei auswählen kann, drei bis vier Mal pro Jahr, und abends länger mit Freunden zusammenbleiben, ohne den Druck, am nächsten Morgen wieder zur Arbeit fahren zu müssen.» Wichtig sei ihm auch die Fitness, und er findet es toll, dass es die Wanderungen des PSSL gibt, wo er alte Kontakte auffrischen und neue knüpfen kann. «Meine hochbetagte Tante ist für mich ein Vorbild: Sie war immer fröhlich und aufgestellt und strahlt auch in ihrem 100. Lebensjahr noch Zufriedenheit und Glück aus.» Das wäre auch für Ruedi Buzek das Ziel. Guido Bruggmann Bei der Wanderung auf die Halbinsel Reichenau führte der Weg auch durch Reben. Foto Walter Ebinger Im Februar mussten sich die Pensionierten für die Wanderung durch Schneelandschaften warm anziehen. Foto Renate Bruggmann Pensionierte 19 Alt ist nur das Schloss Landesgrenze meist irgendwo im Wald Gutes Klima für Gemüse und Reben Mildes Frühlingswetter und noch laubloser Wald waren der ideale Rahmen für beide Wandertage mit Walter Ebinger. Im Steilhangwald ob dem Untersee wachsen vorwiegend Buchen, die wegen der geringen Nachfrage kaum genutzt werden. Viele «Megawatt-Stunden» Faulholz stehen und liegen herum. Von der Neuburg ob Steckborn wurde früher der Handel auf dem Untersee überwacht. Heute steht nur noch eine Ruine. In den diversen Gebäuden von Glarisegg war bis 1980 eine grosse Privatschule. Alt ist nur das Schloss. Heute wird der grosse Komplex von einer Gemeinschaft genutzt. Ein augenfälliger Fixpunkt auf der deutschen Höri ist das gelbliche Schloss Marbach, das während 700 Jahren mehrmals neu gebaut wurde und wegen Geldknappheit vielmals den Besitzer wechselte. Auch das Feldbachareal Steckborn hatte eine wechselvolle Geschichte: Zuerst Kloster, dann Kunstseidefabrik und heute Tourismus. Von Ramsen kennt man meistens nur den Zoll. Es ist aber eines der wenig bekannten Schaffhauser Landdörfer mit einer wechselvollen Geschichte. Ramsen liegt an der Biber und ist eingebettet in ebenes, bestes Agrarland. Schon früh wurde eine Gesamtmelioration durchgeführt. Das Land wird von wenigen Grosssiedlern bewirtschaftet, im Dorf sind die Bauern fast verschwunden. Eindrücklich waren die grossen, blühenden Rapsfelder, die grossen Äcker, Getreideund Spargelfelder. Südlich von Ramsen steht auch die grosse internationale Abwasser-Kläranlage. Die auffällig am Rhein gelegene Bibermüli ist leider nicht zugänglich. Seit «Urzeiten» befinden sich Dorf- und Landesgrenzen irgendwo im Wald, weil es kaum Konflikte gab. Wegen des zusammenhängenden Wegnetzes und den grossflächig bestens gepflegten Mischwäldern ist die Landesgrenze, die wir mehrmals überschritten, kaum erkennbar. Der Zvierihalt war die willkommene Gelegenheit, das gepflegte Dorf kennen zu lernen. Bestens gefragt war die Wanderung auf die Halbinsel Reichenau, die am einfachsten von Ermatingen aus mit Kurs-Schiffen zu erreichen ist. Die vielen Wanderwege sind gut signalisiert. Reichenau ist eine 4,4 Quadratkilometer grosse Eiszeit-Moräne mit vorwiegend kiesigen, meist wasserdurchlässigen Böden. Von der Hochwart, der höchsten Erhebung, hat man den besten Überblick über die Insel und den Untersee. Das sonnige Klima ist gut für Gemüse und Reben. Ins Auge stechen die vielen grossflächigen Treibhäuser, wo Sonne und Wärme optimal ausgenutzt werden und es weniger Wasser, Dünger und Spritzmittel braucht. Das Kloster Reichenau wurde im Jahre 724 von Pirmin gegründet. Es war über Jahrhunderte berühmt für die Buchmalerei, die Goldschmiedekunst und die Gelehrtenschule. Ab Mitte des 14. Jahrhunderts begann aber der Niedergang und das Kloster wurde 1757 aufgelöst. Die Reichenau ist ein Stück «deutsches Tessin». Ferien, Tourismus und Gastronomie sind weitere wichtige Standbeine für die 3400 Einwohner. Armin James Bont 007 Armin James Bont 007 Armin James Bont 007 Nach dem Kopieren verteilen die Lernenden die Wahlresultate an die Medienschaffenden. Im Wahlzentrum in der Kantonsschule Frauenfeld ist jeweils einiges los und die Lernenden sind mittendrin. Fotos Bettina Kunz 20 Lernende Spannende Einblicke ins Wahlzentrum Auch die Lernenden haben am 10. April ihren Teil dazu beigetragen, dass die Abläufe im Wahlzentrum reibungslos funktionierten. Sie waren für die Kopien der Wahlresultate verantwortlich und haben mitgeholfen, die Präsentationen zu erstellen. Am 10. April 2016 fanden im Kanton Thurgau die Grossratswahlen statt. Sechs von uns Lernenden der kantonalen Verwaltung hatten an diesem Tag die Möglichkeit, hinter den Kulissen dabei zu sein und im Wahlzentrum in der Kantonsschule Frauenfeld mitzuhelfen. Während vier Lernende am Info-Desk beim Kopieren der eingegangenen Ergebnisse im Einsatz waren, wirkten die anderen zwei im Hintergrund beim Erstellen von ExcelListen und PowerPoint-Präsentationen mit. Als um die Mittagszeit die ersten Gemeinderesultate eintrafen, begann unsere Arbeit. Die Resultate gingen direkt beim Info-Desk des Wahlbüros ein und wurden ausgedruckt. Wir nahmen sie danach entgegen und machten uns damit auf den Weg zum Kopierraum, wo sich zwei grosse Leistungsdrucker befinden. Jedes Gemeinderesultat wurde von uns rund 20- bis 30-mal kopiert. Die Kopien verteilten wir dann zuerst an die anwesenden Medienleute von Presse, Fernsehen und Radio. Je ein Exemplar hängten wir zur Ansicht an die Stellwände, während wir die restlichen Ausdrucke den Fächern der verschiedenen Gemeinden zuteilten. Die Spannung stieg stetig Die Resultate der kleineren Gemeinden, die zuerst eintrafen, stiessen noch nicht auf wirklich grosse Interesse. Sobald aber die Ergebnisse der grösseren Gemeinden oder der ganzen Bezirke veröffentlicht wurden, wurde die Stimmung der anwesenden Personen deutlich gespannter. Mit der Zeit trafen immer mehr Besucher, Kandidaten und deren Familienmitglieder ein. Das Gedränge um die Tische und die ausgelegten Wahlergebnisse in der Aula der Kantonsschule Frauenfeld wurde immer grösser, sodass es für uns schwierig wurde, die Kopien mit den Resultaten zügig zu verteilen. Manche konnten es kaum erwarten Jedes Mal, wenn wir die neusten Gemeinderesultate in die Fächer verteilten, stürzten sich die Gäste regelrecht darauf. Einige besonders Interessierte konnten fast nicht bis dahin abwarten und lauerten uns schon beim Verteilen auf, um die Unterlagen sofort in die Hände zu bekommen. Im Laufe des Nachmittags trafen jeweils mehrere Resultate der verschiedenen Gemeinden gleichzeitig ein und die ganze Stimmung wurde ein wenig hektischer, da alle Ergebnisse möglichst schnell verteilt werden sollten. Wir hetzten dann von Tisch zu Tisch und verteilten den Reportern die schon vorhandenen Dokumente. Kaum Verschnaufpausen In den wenigen freien Minuten, die uns zur Verfügung standen, konnten zuerst die einen, dann die anderen eine verspätete Mittagspause einlegen und genossen die kostenlose Verpflegung in der Mensa der Kantonsschule Frauenfeld. Lange hielt die Verschnaufpause jedoch nicht an, da es schon wieder neue Resultate zu kopieren und zu verteilen gab. Ausserdem wurden im Abstand von jeweils einer Stunde die Hochrechnungen bekannt gegeben, welche bei den Besuchern und den Medienschaffenden noch viel gefragter waren. Sobald die Resultate der Hochrechnungen im Wahlzentrum über das Mikrofon verkündet worden waren, durften wir die Kopien an die wartenden Reporter verteilen. Die eingegangenen Ergebnisse wurden eifrig studiert und verglichen. Als sich der Nachmittag dem Ende zuneigte, trudelten nur noch einzelne Gemeinderesultate ein, denen aber deutlich weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde als noch zu Beginn, da alle nun schon gespannt auf die Endresultate warteten. Enttäuschung und Freude Gegen fünf Uhr war es dann so weit: Die Endresultate wurden verkündet. Während man bei einigen Besuchern Enttäuschung in den Gesichtern lesen konnte, sah man anderen Freude und Erleichterung an. Nach dem Applaus und den vielen Gratulationen löste sich die Menge langsam auf und die Aula der Kantonsschule Frauenfeld leerte sich allmählich. Wir Lernenden waren am Ende dieses anstrengenden Sonntags zwar müde, hatten aber hinter den Kulissen der Grossratswahlen eine spannende Erfahrungen gesammelt. Sina Baumann und Annina Inauen Walter Berger Edgar Sidamgrotzki Leute · Ehrungen 21 Zur Pensionierung Walter Berger Edgar Sidamgrotzki Nach 43-jähriger Tätigkeit im Dienste der Thurgauer Volksschule geht Walter Berger in seine verdiente Pension. Er hat über Jahrzehnte hinweg die Volksschule Thurgau massgeblich mitgeprägt. Seit 2001 wirkte er als Chef des Amtes für Volksschule. Zuvor war er acht Jahre als Primarschulinspektor tätig und konnte bereits damals auf seine 20-jährige Unterrichtserfahrung zurückblicken. In seine Startphase als Amtschef fiel die grosse DEK-Reorganisation. Die heutigen Abteilungen im AV waren weitgehend eigenständige Ämter und Betriebseinheiten und mussten zu einem führungsmässigen und betrieblichen Ganzen zusammenwachsen. In seine 15-jährige Amtszeit fallen unter anderem verschiedene Entwicklungsschritte im Rahmen der Bildungsoffensive, die Entwicklung der Basisstufe, die Erarbeitung des neuen Lehrplans Volksschule Thurgau sowie das neue Volksschul- und das revidierte Beitragsgesetz. Walter Berger war nicht «nur» Amtschef, sondern für viele Menschen auch ausserhalb des Amtes ein geschätzter Kollege und interessanter Gesprächspartner. Die Zusammenarbeit mit Walter Berger war in jeder Hinsicht geprägt von Vorbild, Wertschätzung und Beweglichkeit. Lieber Walter, für die neue Lebensphase wünsche ich dir und deiner Frau Mara alles Gute! Edgar Sidamgrotzki trat am 1. Mai 1998 als Chef des damaligen Amtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit (KIGA) in den Dienst des Kantons Thurgau ein. Mit seinen Erfahrungen aus dem Spitalmanagement, seinem kundenorientierten und privatwirtschaftlichen Denken sowie mit grosser Weitsicht und Tatkraft schaffte er es in kurzer Zeit, das Amt mit Blick auf den ständigen Wandel der Wirtschaft neu auszurichten und zum heutigen Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) weiterzuentwickeln. Das AWA ist nun ein spezialisiertes, öffentliches Dienstleistungsunternehmen mit rund 175 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und zahlreichen Aufgaben in den Bereichen Arbeitslosenversicherung, Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Standortförderung. Nach 18 Jahren intensiver und erfolgreicher Tätigkeit im Amt sowie in zahlreichen Gremien und Institutionen geht er per 30. Juni 2016 vorzeitig in Pension, plant aber, nebenher wieder eine selbständige Beratertätigkeit aufzunehmen. Im Namen des DIV und insbesondere des langjährigen Departementschefs, mit dem er sehr eng zusammenarbeitete, danke ich Edgar Sidamgrotzki herzlich für sein vielfältiges Engagement und wünsche ihm für die Zukunft weiterhin viel Erfolg, Freude und Befriedigung. Monika Knill, Regierungsrätin Chefin Departement für Erziehung und Kultur Andreas Keller Generalsekretär Departement für Inneres und Volkswirtschaft Wir gratulieren Martin Schmid, GIS Projektleiter im Amt für Geoinformation, zum erfolgreichen Abschluss des zweieinhalbjährigen, berufsbegleitenden Studiums «Master of Science FHO in Engineering mit Vertiefung in Spatial Development and Landscape Architecture» an der HSR. Martin Barrucci, Leiter ThurGIS-Zentrum, Amt für Geoinformation Caroline Hado, Konkursverwalterin beim Konkursamt Frauenfeld, zum erfolgreichen Abschluss als pat. Rechtsagentin. Martin Wenk, Konkursamt und Betreibungsinspektorat Peter Imbach, Projektleiter Spezial- und Agglomerationsprojekte im Tiefbauamt, zur bestandenen Prüfung «bfu-Fachperson bauliche Sicherheit». Andy Heller, Kantonsingenieur, und Andi Schuster, Stv. Amtsleiter Janine Rüdisüli, Fachexpertin der Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Familienfragen, zum Master of Arts in Early Childhood (Studiengang Master Frühe Kindheit). Pascal Mächler, Leiter Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Familienfragen René Allenspach Roland Kern Anton Peterhans René Allenspach Roland Kern Anton Peterhans René Allenspach ist am 20. April 1976 als Lehrling beim Grundbuchamt Frauenfeld in den Dienst des Kantons Thurgau eingetreten. 1982 legte er die Fachprüfungen ab und erlangte die Fähigkeitsausweise als Grundbuchverwalter und Notar. Anfang 1984 wurde er zum Substituten des Grundbuchamtes Kreuzlingen befördert und im Jahr 2012 übernahm er die Leitung dieses Amtes. René Allenspach führt das Grundbuchamt Kreuzlingen, das ab dem 1. Juni 2016 den ganzen Bezirk umfasst, sehr zuverlässig und effizient. Zusammen mit seinem Team bewältigt er die umfangreichen Arbeiten des boomenden Immobilienmarktes in Kreuzlingen gut und kundenorientiert. Daneben engagiert sich René Allenspach seit rund 30 Jahren für die Weiterentwicklung des EDV-Grundbuchs TERRIS. Dank seinem Einsatz hat diese Fachanwendung einen sehr guten Stand und einen guten Ruf über die Kantonsgrenzen hinaus erreicht. Ich danke René Allenspach für seine Treue zum Kanton Thurgau, den grossen Einsatz und die gute Zusammenarbeit. Zum ausserordentlichen Dienstjubiläum gratuliere ich ihm ganz herzlich! Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute, viel Glück und Gesundheit! Roland Kern ist am 1. April 1976 als Lehrling beim Grundbuchamt Kreuzlingen in den Dienst des Kantons Thurgau eingetreten. Nachdem er auf verschiedenen Grundbuchämtern und Notariaten tätig war und die Fähigkeitsausweise als Grundbuchverwalter und Notar erlangt hatte, wurde er ab Anfang 1984 als Substitut des Grundbuchamtes Arbon eingesetzt. 1987 wählten ihn die Stimmbürger des Kreises Gottlieben zu ihrem neuen Grundbuchverwalter und Notar. Während fast 30 Jahren leitete Roland Kern das inzwischen in Grundbuchamt und Notariat Tägerwilen umbenannte Amt sehr gewissenhaft, zuverlässig und mit hoher Fachkompetenz. Nach der bezirksweisen Zusammenlegung der Kreisämter per 1. Juni 2016 ist er nun wieder in Kreuzlingen als Grundbuchverwalter und Notar tätig. Roland Kern kann auf 40 Jahre Dienst beim Kanton zurückblicken. Ich gratuliere ihm ganz herzlich zu diesem ausserordentlichen Dienstjubiläum! Ich danke ihm für seine Treue, den grossen Einsatz und die gute Zusammenarbeit. Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute, viel Glück und Gesundheit! Erinnern Sie sich, was Sie am 1. Juni 1976 erlebt haben? Einer weiss es genau. Toni Peterhans trat zu diesem Zeitpunkt nach seinem Psychologiestudium in Freiburg seine Stelle als Jugendpsychologe beim Jugendpsychologischen Dienst des Kantons Thurgau an. Während 40 Jahren hat er im Amt für Volksschule gewirkt und übt seinen Beruf noch heute mit Hingabe und Begeisterung aus. Besonders die Arbeit mit den Kindern und den Eltern erlebt er noch heute als sehr bereichernd und sinnstiftend. Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Schulpsychologe leitet er das schulische Kriseninterventionsteam (SKIT). In dieser Funktion stellt er sich nicht nur für Notfalleinsätze und Pikettdienst zur Verfügung. Er stellt auch die fachliche Weiterbildung des Teams sicher und entwickelt das SKIT-Konzept weiter. Wir kennen und schätzen Toni Peterhans als verlässlichen Partner und humorvollen Kollegen, der mit seinen durchaus auch kritischen Beiträgen die Entwicklung des Amts mitprägt. Ich danke dir herzlich für deine Treue zur Thurgauer Volksschule und wünsche dir für die Zukunft alles Gute! 22 Leute · Ehrungen 40 Dienstjahre Linus Schwager, Grundbuch- und Notariatsinspektor Linus Schwager, Grundbuch- und Notariatsinspektor Beat Brüllmann, Chef Amt für Volksschule Gregor Affolter Christian Dettwiler Anita Enz Leute · Ehrungen 23 25 Dienstjahre Gregor Affolter Christian Dettwiler Anita Enz Am 1. Mai 1991 nahm Gregor Affolter seine Tätigkeit am Arenenberg in der Fachstelle Pflanzenbau auf, nachdem er sein Studium an der ETH und einige Praktika absolviert hatte. Er war beim Aufbau der IP (neue ÖLN) beteiligt. Am Anfang war er ausschliesslich als Berater tätig, übernahm jedoch später zusätzlich die Leitung des Bodenlabors. Heute ist er Berater für Produktionstechnik im Ackerbau, insbesondere für Fragen zur Düngung und Pflanzenernährung (Nährstoffbilanz, Düngungsplanung) sowie im Bereich Boden für die Koordination und die Überwachung des Bodenlabors verantwortlich. Er bereitet die Untersuchungsergebnisse für Landwirte und die Beratung auf. Nebst seiner beratenden Tätigkeit unterrichtet er seit vielen Jahren in der Berufsfachschule und der Modularen Weiterbildung. Seit einigen Jahren übt er auch die Funktion als Stellvertreter im Bereich Pflanzenschutzdienst für den Acker- und Futterbau aus und ist Projektleiter für Versuche im Anbauverfahren auf dem Versuchsbetrieb Brunnegg. Wir danken Gregor Affolter für seine 25-jährige engagierte Tätigkeit zugunsten des BBZ Arenenberg und der Thurgauer Landwirtschaft und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute. Christian Dettwiler wurde auf den 1. April 1991 als Adjunkt des damaligen Vermessungsamtes des Kantons Thurgau angestellt. Nach seiner Beförderung zum Amtsleiter im Jahr 1998 überführte er das damals kleine Vermessungsamt mit Weitblick, Energie und Geschick in die digitalisierte Welt der Geoinformation. Als Kantonsgeometer und Chef des heutigen Amtes für Geoinformation führt er ein zentrales und hochmodernes Querschnittsamt mit Vorbildwirkung bezüglich Kundenorientierung und E-Government. Sein Amt bietet mit den Datenbeständen des ThurGIS unentbehrliche Dienstleistungen für viele Ämter des Kantons sowie für Gemeinden, Wirtschaft und Bevölkerung. Christian Dettwiler war massgeblich am Aufbau des GIS Verbundes Thurgau und an der Erarbeitung der Geoinformationsgesetzgebung beteiligt. Überdies wirkte er in diversen Gemeinden und in zentralen Funktionen an unzähligen Projekten auf nationaler und kantonaler Stufe mit. Im Namen des DIV und insbesondere des langjährigen Departementschefs, mit dem er sehr eng zusammenarbeitete, danke ich Christian Dettwiler herzlich für sein vielfältiges Engagement und wünsche ihm weiterhin viel Erfolg, Freude und Befriedigung in seiner anspruchsvollen Tätigkeit. Anita Enz trat am 15. April 1991 als lic. phil. I beim Amt für Umweltschutz und Wasserwirtschaft ihre Stelle als Leiterin der Umweltschutzberatungsstelle an. Sie war jedoch schon vor ihrer Anstellung im Bereich des Umweltschutzes tätig. 1978 war sie beim Aufbau der Alusammlung der Stadt Frauenfeld aktiv und machte Presse- und PR-Arbeiten für die Tagung «Rund um Umwelt» in Weinfelden 1989. Anita Enz besuchte in den ersten Anstellungsmonaten die Ausbildung zur Naturund Umweltfachfrau an der SANU (Schweizerische Ausbildungsstätte für Natur- und Umweltschutz) in Biel. Im Jahr 2002 absolvierte sie das Nachdiplomstudium Master of Communication Management an der Universität Lugano. Anita Enz ist im AfU für die Organisation von Tagungen und Kampagnen, die Erstellung von Merkblättern, den Unterhalt der Website tätig und ist Ansprechperson für allgemeine Fragen zum Thema Umweltschutz aus der Bevölkerung. Sie engagiert sich auch seit vielen Jahren in der Redaktionskommission der Leuetatze. Privat engagiert sie sich bei Ausbildungsprojekten im Kongo. Sie ist Präsidentin des Vereins Maendeleo. Liebe Anita, ich danke dir herzlich für dein Engagement, mit dem du die Arbeit unseres Amts massgeblich geprägt hast. Ich wünsche dir für deine Zukunft alles Gute. Andreas Keller, Generalsekretär Departement für Inneres und Volkswirtschaft Beat Baumgartner, Chef Amt für Umwelt Martin Huber, Direktor BBZ Arenenberg Roland Früh Sonja Gnehm Carmelo Iannello Roland Früh Sonja Gnehm Carmelo Iannello Nach erfolgreichen Meisterprüfungen in den Bereichen Automechaniker und -elektriker begann Roland Früh am 1. April 1991 im Strassenverkehrsamt als Verkehrsexperte. Bis zur Eröffnung der neuen Prüfhalle im Jahr 1996 nahm er Fahrzeug- und Führerprüfungen in Amriswil bei der Festhütte, in Kreuzlingen und Frauenfeld ab. Nebst dieser Flexibilität hinsichtlich Arbeitsort forderte ihn in diesen 25 Jahren vor allem die technische Entwicklung im Fahrzeugbau. Das Auto wurde vom mechanischen Benzinoder Dieselschlucker zum fahrenden Computer. Auch die Fülle an gesetzlichen Vorschriften hat sich bekanntlich nicht reduziert sondern vervielfacht. Roland Früh ist heute, als versierter und sehr vielseitig einsetzbarer Fachmann, Stellvertreter des Teamleiters Prüfungen in Amriswil. Er ist kompetent in der Abnahme sämtlicher Fahrzeug- und Führerprüfungskategorien. Roland Früh kann auch als wandelndes Lexikon betreffend aktuellen und schon überholten Vorschriften angesehen werden. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit steht immer der Mensch. Und dieser Mensch ist heute eindeutig kritischer gegenüber dem Staat als Obrigkeit. Dies verlangt bei den Prüfungsabnahmen eine hohe Sozialkompetenz und noch mehr Fingerspitzengefühl, über die Roland zweifelsohne verfügt.Wir danken Roland Früh für seinen Einsatz im «Strassi» und wünschen ihm nebst einer guten Gesundheit weiterhin viel Freude an seiner Aufgabe. Ende August geht mit Sonja Gnehm eine eigentliche «Institution» der kantonalen Verwaltung in Pension. Als Leiterin der Fachstellen für das öffentliche Beschaffungswesen und die Umweltverträglichkeitsprüfung hat sie mit nahezu allen Verwaltungsstellen und Gemeinden Kontakt und ist für ihre ebenso hilfsbereite wie resolute Art geschätzt und respektiert. Wer einen Wegweiser durch den Dschungel des Beschaffungsrechts sucht oder Fragen zur Abwicklung komplexer Umweltverträglichkeitsprüfungen hat, findet bei Sonja Gnehm stets ein offenes Ohr und den erwünschten Rat. Angefangen hat alles am 15.6.1991, als Sonja Gnehm (damals noch als Frau Berner) als Verwaltungssekretärin im Generalsekretariat DBU begann. Schon 1994 folgte die erste Beförderung. Aber Sonja Gnehm wollte ihr Wissen und ihren Arbeitsbereich erweitern. Als per 1.7.1997 das Gesetz über das öffentliche Beschaffungswesen und die zugehörige Verordnung in Kraft traten, sah sie ihre Chance gekommen. Nach Abschluss der Ausbildung zur Verwaltungsökonomin TG wurde sie per 1.9.1997 zur Ressortleiterin «Fachstelle für das öffentliche Beschaffungswesen» befördert. Per 1.1.2001 übernahm sie zusätzlich die Fachstelle Umweltverträglichkeitsprüfung. Ich danke ihr für ihren Einsatz, ihre Hilfsbereitschaft und Loyalität und wünsche ihr Gesundheit, eine erfüllte Zeit ohne Beschaffungsprobleme und viele gute Erinnerungen an ihre Ära im Departement für Bau und Umwelt. Carmelo Iannello verbrachte seine Jugendzeit am Untersee. Nach seiner Ausbildung zum Maurer suchte er bald eine neue Herausforderung. Diese fand er bei einer Holzverarbeitungsfirma in Ermatingen. Mit 28 Jahren bewarb sich der Jubilar beim kantonalen Tiefbauamt im damaligen Unterhalts-Bezirk 4 in Diessenhofen. Die freie Stelle konnte er dann am 1. April 1991 antreten. Zu dieser Zeit hatte noch fast jeder Strassenwart Winterdienstpikett. Das heisst, er musste zu allen Tages- und Nachtzeiten einen Lastwagen einer Fremdfirma begleiten, um bei Einstellungen des Pfadschlittens und bei Wendemanövern mitzuhelfen. Der Jubilar hat sich in den vielen Jahren zum Bauspezialisten entwickelt, davon zeugt auch die baldige Beförderung vom Unterhaltsarbeiter zum Handwerker. Seine Fähigkeiten sind vor allem bei Arbeiten an Randabschlüssen, Entwässerungen und bei Belagsarbeiten gefragt. In seiner Freizeit hat es Carmelo gerne etwas ruhig und geniesst die arbeitsfreie Zeit mit seiner Freundin. Am besten erholt sich der Jubilar jeweils im Herbst, wenn er für zwei Wochen in seine Heimat, nach Sizilien, verreist. Lieber Carmelo, im Namen von allen Arbeitskameraden gratuliere ich dir ganz herzlich zu deinem Jubiläum und danke dir für deinen langjährigen Einsatz. Für die berufliche und persönliche Zukunft wünschen wir dir alles Gute. 24 Leute · Ehrungen 25 Dienstjahre Ernst R. Anderwert, Geschäftsführer Strassenverkehrsamt Marco Sacchetti, Generalsekretär DBU Max Koradi, Bezirkschef Bezirk 4, Kantonales Tiefbauamt Jakob Jägli Alberto Knöpfli Caroline Liechti Leute · Ehrungen 25 25 Dienstjahre Jakob Jägli Alberto Knöpfli Caroline Liechti Jakob Jägli hat am 1. April 1991 in der damaligen Arbeitserziehungsanstalt Kalchrain seine Stelle als Leiter der internen Malerei angetreten. Als Maler mit Meisterprüfung gab er sich mit Leib und Seele in seine Arbeit ein. Die differenzierte Betrachtung und Unterstützung zu Themen der Farbgebung sind ihm grosse Anliegen. Vor allem aber liegt ihm die Ausbildung unserer Eingewiesenen am Herzen. Mit grossem Engagement hat er in den vergangenen 25 Jahren vielen jungen Menschen den Malerberuf vermittelt und sie zu guten Berufsleuten ausgebildet. Ab und an gewann einer dieser Eingewiesenen auch einen Preis an Malerwettbewerben, was nur dank der Unterstützung von Jakob Jägli möglich war. Auch dem Unterhalt des historischen Klosters, in dem das Massnahmenzentrum Kalchrain untergebracht ist, widmet er viel Energie und kann dabei sein grosses Fachwissen einbringen. In den vergangenen 25 Jahren hat sich auch die Resozialisierung der Eingewiesenen verändert und entwickelt. Stand in der Vergangenheit die Berufsausbildung und berufliche Integration im Zentrum, so ist die Persönlichkeitsentwicklung mit Risikoorientierung zunehmend in den Fokus gerückt. Jakob Jägli hat sich immer für diese Weiterentwicklungen interessiert und eingegeben. Ich danke Jakob Jägli für seine Treue zum Massnahmenzentrum Kalchrain und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute, viel Glück und Gesundheit. Alberto Knöpfli trat nach seinem Masterstudium für Geoinformationssysteme am 1. April 1991 eine Stelle als Organisator/Analytiker für die Erarbeitung eines kantonalen Geoinformationssystems an. Daraus entwickelte sich das bekannte ThurGIS. Zu Beginn übernahm er das Management zentraler IT-Systeme für die technisch orientierten Ämter. Im September 1992 wurde Alberto Knöpfli die Leitung des Kompetenzzentrums Technik übertragen, welches verschiedenste Lösungen wie das Grundbuchsystem TERRIS, das Strasseninformationssystem STRADA und verschiedene IT-Anwendungen in den Bereichen Umwelt, Bau, Forst, Archäologie, Raumplanung, Denkmalpflege einführte. Im Juli 1999 wurde er zum Chefexperten Informatik gewählt und blieb dies bis 2015. Ab 2000 wurde die Standardisierung der IT-Arbeitsplätze stark vorangetrieben und hunderte PC mit einem neuen Office bestückt. Alberto Knöpfli war massgeblich für die Verbreitung von TERRIS verantwortlich. Mit seinem Wirken hat sich TERRIS stetig weiterentwickelt, so dass es heute eine der beiden führenden Grundbuchlösungen darstellt. Ich gratuliere Alberto Knöpfli herzlich zum Dienstjubiläum und wünsche ihm alles Gute. Caroline Liechti, damals noch Caroline Soller, trat am 1. Mai 1991 beim Amt für Umweltschutz und Wasserwirtschaft ihre Stelle als Sekretärin an. Als Abteilungssekretariate eingeführt wurden, übernahm sie das Sekretariat der Abteilung Tank und Lager. Bevor es soweit war, schloss Caroline Liechti 1987 ihre Lehre als Käserin ab und absolvierte danach die Handelsschule. Damit war ihr Weg offen für ihre Anstellung beim Kanton Thurgau. Heute arbeitet Caroline Liechti in der Abteilung Abwasser und Anlagensicherheit als Abteilungssekretärin zusammen mit Angelika Grossglauser. Nebst dem Sekretariat hat sie sich zur technischen Sachbearbeiterin im Bereich Tank und Lager weiterentwickelt. Waren früher mehr Routinearbeiten zu bewältigen, hat in den vergangenen Jahren die Zahl von individuellen Beratungen zugenommen. Dies macht die Arbeit abwechslungsreich, verlangt aber auch mehr Flexibilität. Privat beschäftigt sich Caroline Liechti gerne in ihrem Haus und in ihrem Garten. Und sie ist eine grosse Loriot-Anhängerin. Die kollegiale Art von Caroline Liechti wird von den Mitarbeitenden des Amtes für Umwelt sehr geschätzt. Caro, wir danken dir herzlich für dein 25-jähriges Engagement, mit dem du massgeblich zum guten Stand bei den Tankanlagen beigetragen hast! Leo Kuster, Chef Amt für Informatik Irene Purtschert, Leiterin Abteilung Abwasser und Analgensicherheit, Amt für Umwelt Armin Malär, Direktor Massnahmenzentrum Kalchrain Foto Bettina Kunz 26 Leute · Ehrungen Die anderen runden Zahlen 20 Dienstjahre Ernst-Rudolf Anderwert, Geschäftsführer, Strassenverkehrsamt Beat Andrist, Chef Rechtsdienst, Generalsekretariat DIV Monika Bisig, Sachbearbeiterin Fachsekretariat, KESB Frauenfeld Hansjörg Brem, Kantonsarchäologe, Amt für Archäologie Daniel Bühler, Abteilungsleiter Beiträge, Sozialversicherungszentrum Thurgau Ubaldo Cappelli, Sachbearbeiter Kundendienst, Strassenverkehrsamt Paul Christen, Ersatzmitglied, Enteignungskommission Heinz Erb, Leiter RAV, Amt für Wirtschaft und Arbeit Ursula Graner, Lehrbeauftragte, Bildungszentrum für Bau und Mode Kreuzlingen Kurt Henauer, Mitglied, Rekurskommission Landwirtschaftssachen Thomas Ilg, Berufsschullehrperson, Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden Marianne Luginbühl, Bezirksrichterin, Bezirksgericht Arbon Reinhold Nussmüller, Präsident, Schlichtungsstelle/Gleichstellungsgesetz Urs Obrecht, Bezirksrichter, Bezirksgericht Münchwilen Markus Peterli, Fachexperte Revision, Sozialversicherungszentrum Thurgau Elisabeth Tanner, Leiterin Administration, Staatsanwaltschaft Bischofszell Marlene Voramwald, Sachbearbeiterin, Staatsanwaltschaft Frauenfeld Dr. Paul Witzig, Kantonstierarzt, Veterinäramt 25 Dienstjahre Marlene Gerber, Teamleiterin, Sozialversicherungszentrum Doris Janke, Revisorin, Finanzkontrolle Peter Labhart, Berufsschullehrer, Bildungszentrum für Bau und Mode Reto Menzi, Sozialarbeiter, Bewährungsdienst/Amt für Justizvollzug Christoph Müller, Restaurator, Amt für Archäologie 30 Dienstjahre Peter Giger, Mittelschullehrer, Kantonsschule Frauenfeld Irene Hasler, Sachbearbeiterin Kantonalgefängnis, Amt für Justizvollzug Francesco Lanzicher, Mittelschullehrer, Kantonsschule Frauenfeld Guido Meier, Arbeitsagoge, MZ Kalchrain Willi Müller, Lehrbeauftragter, Bildungszentrum für Bau und Mode Kreuzlingen 35 Dienstjahre Christoph Bachmann, Mittelschullehrer, Kantonsschule Frauenfeld Andreas Brack, Grundbuchverwalter/Notar, Grundbuchamt und Notariat Frauenfeld Susanne Bühler, Lehrbeauftragte HS, Bildungs-und Beratungszentrum Arenenberg Emil Diem, Lehrbeauftragter, Gewerbliches Bildungszentrum Weinfelden Stephan Hartmann, Grundbuchverwalter/ Notar, Grundbuchamt und Notariat Weinfelden Rolf Hölzli, Leiter Finanz- und Rechnungswesen, Finanzverwaltung Walter Scherb, Friedensrichter und Grundbuchverwalter/Notar, Betreibungsamt Kreuzlingen und Grundbuchamt/Notariat Kreuzlingen Willi Spring, Rektor, Gewerbliches Bildungszentrum Weinfelden Albert Vock, Lehrer Brückenangebote, Gewerbliches Bildungszentrum Weinfelden 45 Dienstjahre Renato Ballinari, Lehrer Brückenangebote, Bildungszentrum für Bau und Mode Kreuzlingen Walter Häberlin, Stabsstelle Amtsleitung, Konkursamt und Betreibungsinspektorat Elsbeth Stutz, Ressortleiterin, Steuerverwaltung Foto Bettina Kunz Leute · Ehrungen 27 Kommen und Gehen Austritte Renate Bär, Sekretärin, Konkursamt und Betreibungsinspektorat Hejko Bartholdi, Polizist, Kantonspolizei Selina Bäuerle, Kundenberaterin, Strassenverkehrsamt Caroline Beyeler, Jugendänwältin, Staatsanwaltschaft Linda Biedermann, Eingliederungsspezialistin, Sozialversicherungszentrum Thurgau Beatrice Deflorin, Sachbearbeiterin, Friedensrichter- und Betreibungsamt Felben-Wellhausen Theres Di Bella, Sachbearbeiterin ALE, Amt für Wirtschaft und Arbeit, Arbeitslosenkasse Erika Dörflinger, Sekretärin, Betreibungsamt Kreuzlingen Jan Egger, Eingliederungsspezialist, Sozialversicherungszentrum Thurgau Edith Gähler, Sachbearbeiterin, Bezirksgericht Münchwilen Alexandra Grünenfelder, Fachspezialistin, Sozialversicherungszentrum Thurgau Rosmarie Günthör, Mitglied, KESB Arbon Lorenz Hübner, Leiter Walderhaltung, Forstamt Florence Kägi, Sachbearbeiterin, Sozialversicherungszentrum Thurgau Urs Kaufmann, Vizepräsident, Bezirksgericht Arbon Daniela Lussi Casanova, Bibliothekarin, Kantonsschule Frauenfeld Jörg Marti, Fachspezialist Energie, Generalsekretariat DIV, Energie Pascal Merz, Fachspezialist, Steuerverwaltung Rudolf Mettler, Fachspezialist, Amt für Umwelt Sascha Rellstab, Vermittler, Amt für Wirtschaft und Arbeit, RAV Frauenfeld Miriam Salvisberg, Zivilstandsbeamte, Amt für Handelsregister und Zivilstandswesen Samantha Schmalz, Sachbearbeiterin, Sozialversicherungszentrum Thurgau Dr. Barbara Schmid, Abt.leiterin Historische Bestände und Sammlungen, Kantonsbibliothek Philip Steiger, Substitut, Grundbuchamt und Notariat Affeltrangen Willi Strässle, Friedensrichter/Betreibungsbeamter, Friedensrichterund Betreibungsamt Tägerwilen Lorena Trinkler, RZ-Systemspezialistin, Amt für Informatik Patricia Truniger, Sachbearbeiterin, Migrationsamt Sonja Wolf, Sachbearbeiterin, Staatsanwaltschaft Bischofszell Pensionierungen Martin Bächer, Stabsmitarbeiter, Amt für Mittel- und Hochschulen Walter Berger, Amtschef, Amt für Volksschule (ausführlicher Abschied) Elisabeth Büchler, Grafikerin/Administration, Naturmuseum Susanne Dr. Pfeiffer-Munz, Leitende Gerichtsschreiberin, Bezirksgericht Kreuzlingen René Gilbert, Aufseher, Generalsekretariat DJS, Strafvollzug Regina Girod, Sachbearbeiterin, Amt für Umwelt Alfred Grimm, Substitut, Grundbuchamt Sirnach Margrit Müller, Sachbearbeiterin Infrastruktur, Amt für Bevölkerungsschutz und Armee, Bevölkerungsschutz Arthur Peyer, Fachspezialist, Amt für Umwelt Daniel Reich, Grundbuchverwalter/Notar, Grundbuchamt und Notariat Romanshorn Bruno Rudolf, Fachspezialist Rad- und Wanderwege, Tiefbauamt, Unterhalt Ernst Scheiben, Leiter Straf- und Massnahmenvollzug, Amt für Justizvollzug Beatrice Schmid-Dahinden, Sekretärin, Zwangsmassnahmengericht René Schoch, Grundbuchverwalter/Notar, Grundbuchamt und Notariat Affeltrangen Werner Schoop, Polizei-Adjutant, Kantonspolizei Edgar Sidamgrotzki, Chef Amt für Wirtschaft und Arbeit, Amt für Wirtschaft und Arbeit (ausführlicher Abschied) Anna-Maria Steiner, Revisorin, Steuerverwaltung Peter Strübi, Sachbearbeiter, Friedensrichter- und Betreibungsamt Aadorf Rosmarie Topcu, Sachbearbeiterin, Grundbuchamt Arbon Urs Tuchschmid, Postwart, Staatskanzlei BLDZ Übertritte Daniela Akman, Sachbearbeiterin Personaladministration, Kantonspolizei Reto Filli, Fachexperte Revision, Sozialversicherungszentrum Thurgau Therese Schafstall, Mitarbeiterin Besucherservice, Kunst- und Ittinger Museum Karin Schmid, Eingliederungsspezialistin, Sozialversicherungszentrum Thurgau Sabrina Velissandro, Sachbearbeiterin, Bezirksgericht Kreuzlingen Foto Bettina Kunz 28 Leute · Ehrungen Eintritte Eintritte (ohne Bild) Besmir Ameti Sachbearbeiter, Betreibungsamt Bezirk Kreuzlingen Caroline Birrer Kundenberaterin, Strassenverkehrsamt Barbara Bötschi Sachbearbeiterin, Staatsanwaltschaft Bischofszell Karin Cadonau Sachbearbeiterin Weiterbildung, Bildungszentrum für Wirtschaft Silvia Czibulya Datenerfasserin OBZ, Kantonspolizei Christa Dähler Raumplanerin, Amt für Raumentwicklung Michele Di Vizio ICT-Systemspezialist, Amt für Informatik Rattikarn Egloff Weibelin, Obergericht Doris Fernández Fachspezialistin Arbeitsmarktaufsicht, Amt für Wirtschaft und Arbeit Beatrice Forster Leiterin Seminare und Tagungen, BBZ Arenenberg Annette Forster Fachexpertin, Grundbuchund Notariatsinspektorat Oliver Gehrig ICT-Netzwerk-Spezialist/ Security, Amt für Informatik Simone Haefelin Sachbearbeiterin, Generalsekretariat DEK Marco Carletta, Gerichtsschreiber, Bezirksgericht Arbon Robin Geisser, Ressortleiter, Amt für Volksschule Marcel Horn, Leiter Malerei, Amt für Justizvollzug / MZ Kalchrain Kirsten Lehner, Maltherapeutin, Amt für Justizvollzug / MZ Kalchrain Jasmin Mesaros, Mitarbeiterin Kasse/ Reinigung, Kantonsschule Romanshorn Rahel Neuhaus, Mithilfe Cafeteria, Bildungszentrum für Bau und Mode Bettina Ritzmann, Bibliothekarin, Kantonsschule Frauenfeld Kira Tanner, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Sozialversicherungszentrum Thurgau Marina Tüscher, Abteilungsleiterin, Stv. Chef Hochbauamt Lucio Vazzoler, ICT-System-Spezialist, Amt für Informatik Robin Wägeli, Veranlagungsexperte, Steuerverwaltung Foto Bettina Kunz Leute · Ehrungen 29 Eintritte Eliane Huber Museumsgestalterin, Kulturamt/Naturmuseum Anastasia Huser Sachbearbeiterin, Sozialversicherungszentrum Thurgau Peter Imbach Projektleiter, Tiefbauamt Andrea Kellenberger Veranlagungsexpertin, Steuerverwaltung Reto Kropf Leiter Vollzugs- und Bewährungsdienste, Amt für Justizvollzug Simone Lafos Schulpsychologin, Amt für Volksschule Ardita Mehmedi Sachbearbeiterin, Migrationsamt Franziska Müller Fachexpertin Walderhaltung, Forstamt Nicole Neidhart Assistentin Amtsleitung, Amt für Gesundheit Lia Nohava Sachbearbeiterin, Staatsanwaltschaft Thurgau Daniela Perone Eingliederungsspezialistin, Sozialversicherungszentrum Thurgau Jérome Principe Sachbearbeiter, Betreibungsamt Bezirk Münchwilen Karin Reich Sachbearbeiterin mbA, Stv. Leiterin AMM, Amt für Wirtschaft und Arbeit Foto Bettina Kunz 30 Leute · Ehrungen Eintritte Luca Rodighiero Sachbearbeiter, Sozialversicherungszentrum Thurgau Juan Rolan Mitarbeiter Post, Büromaterial-, Lehrmittel und Drucksachenzentrale Hans Peter Schmid Amtschef, Amt für Bevölkerungsschutz und Armee Gabriela Spitaleri Sachbearbeiterin, Amt für Justizvollzug/ MZ Kalchrain Cornelia Stäheli Wiss. Archivarin für audiovisuelles Archivgut, Staatsarchiv Lorena Studer Leitende Gerichtsschreiberin, Bezirksgericht Arbon Patricia Usinger Juristische Sekretärin, Sozialversicherungszentrum Thurgau Simone Villiger Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Amt für Gesundheit René Vogelsanger Aufseher, Amt für Justizvollzug/Kantonalgefängnis Angelika von Niessen Fachspezialistin, Amt für Umwelt Roger Wiesendanger Chef Konkursamt, Konkursamt und Betreibungsinspektorat Maria Willimann Sachbearbeiterin, Bezirksgericht Münchwilen Sidonia Zingg Sekretärin Innenfahndung, Kantonspolizei Musik machen tut gut, ob solo als Goldfish (rechts) oder zusammen mit den Frischen Fischen (links). Fotos zVg Vorletzte Seite 31 Rocking Eddy Der Mann steht kurz vor seiner frühzeitigen Pensionierung. Und wirkt doch so präsent und hellwach wie an seinem ersten Tag beim Kanton. Ob ihm wohl sein Hobby dabei geholfen hat, so jugendlich und fit zu bleiben? Das ist die melodiöse Geschichte von Edgar Sidamgrotzki, leidenschaftlicher Musiker und nicht weniger engagierter Chef des Amtes für Wirtschaft und Arbeit. Angefangen hat alles in der Blütezeit von Jimi Hendrix und den Rolling Stones: Der jugendliche Edgar, die Haarpracht bedeutend länger und wilder als heute, absolvierte seine ersten Gehversuche im Musikbusiness. «Zusammen mit einigen Schulfreunden», erinnert sich der 61Jährige, «haben wir unsere erste Rockband gegründet.» Geprobt wurde im Felsenkeller eines Bandmitglieds. Dessen Vater, ein Gemüsehändler, lagerte sein Gemüse darin. «Vor jeder Probe mussten wir von neuem die Instrumente und Verstärker vom Kalk befreien, der sich in der Zwischenzeit über alles gelegt hatte», sagt Sidamgrotzki und lacht. Seine erste Gitarre kostete 400 Franken – hart erarbeitetes Geld, das sich der junge Musiker mit Ferienjobs verdiente. Musikelektronik war schon damals teuer, so dass sich die Jungs alter Radios bedienten und diese zu Gitarrenverstärkern umbauten. Die Eltern zeigten wenig Freude an Eddys Hobby, sie hätten sich für ihren einzigen Sohn eine weniger wilde und verrückte Freizeitbeschäftigung gewünscht. Nichtsdestotrotz entwickelte sich die musikalische Karriere des jungen Mannes in eine positive Richtung. In unterschiedlichen Formationen rockten die Bands mit Frontmann Edgar an Schulfesten, Parties und Open-AirKonzerten, was das Zeug hielt. Die Musik blieb ein geliebtes Hobby, das neben seinen vielfältigen Aus- und Weiterbildungen friedlich, aber doch sehr präsent, koexistierte. «Musik machen tut der Seele gut» Der sympathische Amtschef wirkt heute gelassen und geerdet. Die rockige Komponente seiner Musik ist etwas bluesiger, jazziger und souliger geworden. «Musik machen tut der Seele gut», erklärt der Hobbymusiker seine Leidenschaft. Es halte ihn jung, sich mit der heutigen Musikkultur auseinanderzusetzen. «Wenn wir neue Stücke einüben, ist das mentale Fitness pur», lächelt das Bandmitglied der Frischen Fische. Die Band mit dem tierischen Namen existiert seit gut fünf Jahren und ist online präsent unter: www.facebook.com/Diefrischenfische. Wenn es die Zeit erlaubt, proben die Musiker einmal pro Woche. Was im Berufsleben eher zu Konflikten führt, kann bei diesen Gelegenheiten problemlos praktiziert werden: Krach machen! Hat denn die laute Musik seinem Gehör nicht geschadet? Er höre noch recht gut, vor allem, was der Regierungsrat sage, erklärt Sidamgrotzki mit Schalk in den Augen. Höhepunkte sind die Auftritte vor Publikum. «Wenn man merkt, dass der Funke überspringt, ist das ein echter Aufsteller», meint Sidamgrotzki. Unterwäsche sei bis anhin jedoch noch keine auf der Bühne gelandet, sagt er mit einem Schmunzeln. Auch solo unterwegs Nicht nur beruflich hat sich der Familienvater stark weiterentwickelt, der zunächst eine Spitallaufbahn eingeschlagen hatte, um 1998 in die kantonale Verwaltung zu wechseln. Auch musikalisch hat sich einiges getan: Der Leadsänger der Frischen Fische schwimmt seit zwei Jahren auch ohne Schwarm als «Goldfish» umher. «Das Soloprojekt erlaubt es mir, ruhigeren Sound zu spielen, ohne Einbezug von viel Technik», erklärt Eddy Sidamgrotzki. Nur mit Gitarre und seinem bluesigen und abwechslungsreichen Gesang präsentiert er in den Solokonzerten handgemachte Musik, sowohl mit Covers als auch selber komponierten Stücken. Nebst seiner Musik hat der jung gebliebene Sechziger noch weitere Hobbies: «Mit meinen drei Enkeln gehe ich in Zukunft wieder gerne fischen», sagt der Seebub lachend, der Bürger von Steckborn ist und nun in Landschlacht wohnt. Wie könnte es auch anders sein. Daniela Lüchinger Impressum Redaktionskommission Walter Hofstetter, Informationsdienst (Vorsitz); Linus Lüthold, Personalamt (Vorsitz Stv.); Anne-Mette Baumgartner, personalthurgau; Heinz Brandner, DEK; Guido Bruggmann, Pensioniertenvereinigung; Christina Ebersold, DIV; Anita Enz, Amt für Umwelt; Alex Fey, DJS; Peter Guarisco, BLDZ; Bettina Kunz, Informationsdienst; Daniela Lüchinger, Amt für Berufsbildung und Berufsberatung; Cornelia Trefzer, Amt für Wirtschaft und Arbeit; Christof Widmer, Amt für Mittel- und Hochschulen; Markus Zahnd, Informationsdienst Layout ADUR Werbung AG, Weinfelden Druck Sonderegger Publish AG, Weinfelden Redaktion Markus Zahnd, Informationsdienst, [email protected] Administration (Adressänderungen) Personalamt, Schlossmühlestrasse 9, 8510 Frauenfeld, [email protected] Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 24. August 2016 klimaneutral gedruckt Energieeffizient gedruckt und CO 2 kompensiert SC2011120102 - swissclimate.ch 32 Letzte Seite Wettbewerb Mostpresse 93 Antworten gingen ein, 86 waren richtig! Wir gratulieren der glücklichen Gewinnerinnen herzlich. Angelus Hux: 33 Frauenfelder Trouvaillen Die richtigen Antworten 1. Immobilienfinanzierung 2. Michel Roggo 3. Kantonsschule Frauenfeld 4. Seite 3 Die Gewinnerinnen und Gewinner 1. Susanne Diethelm, Amriswil, (zwei HalbtaxTageskarten «Ostwind») 2. Mirjam Köstli, Gachnang, (Thurgauer Schreibmappe) 3. Angelika Eugster, Wil, (Thurgauer Sigg Bottle) Wer kennt die Leuetatze? 1. Wie heisst der neue Chef des Amts für Justizvollzug? 2. Wie lange war Kaspar Schläpfer Regierungsrat? 3. Wer setzte im Thurgau vor 50 Jahren zwei Biber aus? 4. Von welcher Seite stammt der obenstehende Bildausschnitt? Lösungen an Leuetatze-Wettbewerb, Informationsdienst, Regierungsgebäude, 8510 Frauenfeld oder per E-Mail an: [email protected], Stichwort: LT-Wettbewerb Leuetatze-Wettbewerb 2 · 2016 Name Adresse Frage 1 Frage 2 Frage 3 In seinem neuen Werk «33 Frauenfelder Trouvaillen» beleuchtet Lokalhistoriker Angelus Hux Frauenfelder Orte und Personen, die vielleicht weniger bekannt als Sämannsbrunnen und Soldatendenkmal, für die Geschichte der Stadt aber genauso bedeutend sind. Als Beispiel sei das schmalste Haus der Altstadt genannt. Das gerade einmal vier Meter breite Haus an der Zürcherstrasse 168 ist sogar im doppelten Sinn eine Trouvaille, denn die einstige Buchbinderei und Papeterie beherbergt heute das Weinlokal «La Trouvaille». Hux zeigt auf, was uns das Gebäude über die Vergangenheit lehrt: so waren vor dem ersten Stadtbrand von 1771 viele Wohnhäuser der Altstadt so schmal, beim Wiederaufbau wurden allerdings viele Neubauten auf der Fläche von zwei oder gar drei Brandplätzen errichtet. Das «Schmalhaus» ist nur eines von 33 Stücken spannender Stadtgeschichte, die Hux aufdeckt und dem Untertitel seines Buches, «Geheimnisse und Rätsel, merk- und denkwürdige Orte», durchaus gerecht wird. Angelus Hux (2016): 33 Frauenfelder Trouvaillen. Geheimnisse und Rätsel, merk- und denkwürdige Orte. Frauenfeld, Genius. Friedheimer Spatzen: On the way (CD) Die Friedheimer Spatzen sind eine besondere Rockband mit Menschen mit besonderen Fähigkeiten: Seit bereits zwölf Jahren musizieren, komponieren und texten Menschen mit Behinderung aus den Thurgauer Institutionen Friedheim (Weinfelden), Ekkharthof (Lengwil), Hofacker (Weinfelden), Lindenweg (Wigoltingen), Rösslihof (Happerswil), WG Freiestrasse (Chupferhammer Weinfelden) und Stiftung Andante (Eschenz) gemeinsam unter der Leitung qualifizierter Musiker. Das Resultat ist bemerkenswert: Wer die «Spatzen« bereits live hat spielen hören, der kennt ihre unbändige Spielfreude, ihre ansteckende Begeisterung für die Musik und natürlich die unverkennbare Stimme von Sänger Lars. Im Mai 2016 tauften die Friedheimer Spatzen mit «On the way» bereits ihr zweites, professionell produziertes Album. Die 16 Titel von «Alaska» über «Spacy Dreams» bis «De Karl chocht guet» zeichnen sich durch groovige Beats, heisse Soli und authentische, entwaffnende Texte aus. Unbedingt hören! Friedheimer Spatzen (2016): On the way. Weinfelden, Friedheimer Spatzen. Frage 4 Einsendeschluss: 24. August 2016 Joana Keller, Kantonsbibliothek