Leuatze 2/16

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Leuatze 2/16
Personalzeitschrift des Kantons Thurgau
Nummer 2 · Juni 2016
Leuetatze
Hinter den
Gefängnismauern
Der Justizvollzug wird im Kanton neu geregelt, der Alltag im Gefängnis bleibt
Abschied nach 13 Jahren
Kaspar Schläpfer erinnert sich an besondere Momente als Regierungsrat
Wenn alle Stricke reissen
Das Case Management Berufsbildung hilft jungen Menschen auf dem Weg ins Berufsleben
Schwerpunkt
3–5
Im Gefängnisalltag helfen Menschlichkeit
und Seelsorge
Personalinfos
6–7
Pater Martin Werlen sprach vor
Führungskräften
Information
8–11
· Das AFI bietet mehr Service
· Ermässigte Preise bei den SBB
Kultur
12–13
Krieg und Biber
Carmen Haag und Monika Knill bilden das erste weibliche Duo an der Spitze des Thurgauer Regierungsrates. Foto Bettina Kunz
Lernende
Erfahrungen im Wahlzentrum
20
Vorletzte Seite
Edgar Sidamgrotzki lebt fürs AWA
und die Musik
31
Titelseite: Die Bewegungsfreiheit der Gefangenen ist
eingeschränkt – auch nach oben hin. Foto Bettina Kunz
2 Seite zwei
Der Thurgau ist in Frauenhand
Der Sonntag, 10. März 1996, war ein Tag für die Thurgauer Geschichtsbücher. Nachdem die Stimmberechtigten bis zu diesem Zeitpunkt 80
Männer in die Regierung gewählt hatten, schaffte es damals erstmals
eine Frau. Die Romanshornerin Vreni Schawalder war überhaupt erst die
dritte Frau, welche für die Regierung kandidierte, Brigit Hänzi und
Odette Butz gelang die historische Wahl zuvor nicht. «Damenwahl»,
kommentierte die Thurgauer Zeitung im März 1996 dann trotz des
historischen Ereignisses eher nüchtern.
Die Tatsache, dass erst vor 20 Jahren überhaupt eine Frau in die Regierung gewählt wurde, mutet aus heutiger Sicht ziemlich komisch an. Denn
seit dem 1. Juni 2015 besteht im Thurgau in der Regierung eine Frauenmehrheit – als erst drittem Kanton in der Schweiz. Und zwar nicht ganz
so historisch wie der 10. März 1996, aber zumindest denkwürdig war
der Mittwoch, 25. Mai 2016. Da hat der Grosse Rat Monika Knill zur
Regierungspräsidentin 2016/17 und Carmen Haag zur Vizepräsidentin
gewählt. Weil Cornelia Komposch im kommenden Jahr zur Vizepräsidentin gewählt werden dürfte, wird der Kanton Thurgau gleich drei
Jahre hintereinander eine Regierungspräsidentin haben.
Doch trotz der aktuellen Frauenmehrheit besteht auch im Kanton Thurgau noch Nachholbedarf. Seit der Einführung des Frauenstimmrechts im
Jahr 1971 wurden 18 neue Regierungsräte gewählt und nur vier davon
waren Frauen.
Während es in der Exekutive mittlerweile eine Frauenmehrheit hat, hinkt
die Legislative noch immer hinterher. Im Grossen Rat sind derzeit lediglich 33 Frauen vertreten, bei 130 Mitgliedern entspricht das nur gerade
25,4 Prozent. Immerhin: Das Parlament wird 2017/18 voraussichtlich
ebenfalls von einer Frau präsidiert. Die formell höchste Thurgauerin
dürfte dann die jetzige Vizepräsidentin Heidi Grau-Lanz sein.
Markus Zahnd
Editorial
Seit dem 1. Januar hat der Kanton Thurgau
ein Amt für Justizvollzug. Dessen Mitarbeiter begleiten eine Person von der Verurteilung bis zur Entlassung. Wer ins Gefängnis
muss, muss man nicht nur mit sich selber,
sondern auch mit dem streng geregelten
Alltag zurechtkommen. In unserem Schwerpunkt haben wir uns hinter die dicken
Gefängnismauern gewagt. Wir beschreiben,
weshalb es das neue Amt für Justizvollzug
braucht, haben mit Gefängnisleiter Ernst
Scheiben über den Alltag hinter Schloss
und Riegel gesprochen und zeigen, wie ein
Gefängnisseelsorger arbeitet.
Schon hundert Jahre her ist der Erste Weltkrieg. Das Historische Museum ruft mit
einer Sonderausstellung die Erinnerungen
an die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts
ins Gedächtnis. Besonders interessant sind
die verschiedenen Thurgauer Aspekte der
Sonderausstellung. Die Museumsmacher
zeigen auf, wie stark der Erste Weltkrieg
das Leben von Thurgauerinnen und Thurgauern verändert hat. Verändert hat den
Thurgau auch ein Ereignis vor 50 Jahren:
Damals wurden die ersten zwei Biber freigelassen. Das Naturmuseum beleuchtet in
einer Ausstellung die verschiedenen Sichtweisen im Umgang mit dem Biber.
Auf der letzten Seite startet die zweite der
drei neuen Rubriken. Das Team der Kantonsbibliothek gibt Medientipps: Dieses Mal empfiehlt uns die Expertin ein Buch eines Lokalhistorikers und eine CD einer besonderen
Rockband. Wir wünschen bei diesen und
allen anderen Beiträgen gute Lektüre.
Markus Zahnd
So sieht das Organigramm des Amts für Justizvollzug aus.
Schwerpunkt 3
Ein neues Amt für den Strafvollzug
Seit dem 1. Januar gibt es das neu
geschaffene Amt für Justizvollzug. Es
kommt zum Zug, wenn die Gerichte
Urteile fällen, die eine Strafe enthalten. Nötig wurde das neue Amt vor
allem aus organisatorischer Sicht –
und weil das Strafgesetzbuch in den
vergangenen Jahren verschärft wurde.
Ein neues Amt schafft man nicht einfach
so. Das ist ein Prozess, der sich im Fall des
Amtes für Justizvollzug über gut zwei
Jahre hingezogen hat. Seit dem 1. Januar
2016 gibt es das Amt nun, am 1. Oktober
nimmt der neue Chef Silvio Stierli seine
Arbeit auf. Der Amtsleiter wird mit seinem
Stab die bisherigen Räumlichkeiten der
Abteilung Straf- und Massnahmenvollzug
beim Kantonalgefängnis beziehen. Die bisherigen Abteilungen Bewährungsdienst
sowie Straf- und Massnahmenvollzug sind
an der Zürcherstrasse 194a untergebracht,
in den ehemaligen Räumen des Amtes für
Gesundheit.
Ein neues Amt schafft man aber nur zeitlich nicht einfach so. «Mittlerweile haben
die meisten Kantone ein solches Amt»,
sagt Stephan Felber, Generalsekretär des
DJS. «Wir versprechen uns Synergien,
denn bis anhin hatten der Bewährungsdienst, der Straf- und Massnahmenvollzug inklusive Kantonalgefängnis und
regionale Untersuchungsgefängnisse
sowie das Massnahmenzentrum Kalchrain eigene Strukturen.» Und da Felber
selber Chef von Teilen dieses Justizvollzugs war, gab es auch Kritik an der Organisation des Generalsekretariats. Statt
sich vorwiegend mit Stabsaufgaben zu
beschäftigen, war Felber auch in die
Umsetzung konkreter Massnahmen
involviert.
Heftige Reaktionen ausgelöst
Auslöser für die Schaffung des neuen
Amtes war also in erster Linie die organisatorische Ebene. «Parallel dazu ereigneten sich aber auch schlimme Vorfälle im
Strafvollzug in anderen Kantonen, die in
der Öffentlichkeit teils heftige Reaktionen
ausgelöst haben», sagt Felber, der seit
1992 als Generalsekretär des Departements arbeitet. Zudem verweist er auf
politische Entscheide wie die Ausschaffungsinitiative oder die Revision des
Sanktionenrechts im Strafgesetzbuch.
«Diese Entwicklungen erforderten je länger je mehr ein eigenes Amt.»
Zum Zug kommt das Amt, wenn die
Gerichte Urteile fällen, die eine Strafe enthalten. Dann muss entschieden werden,
wann der oder die Verurteilte in welche
Anstalt muss. «Der Thurgau ist Mitglied
des Ostschweizer Strafvollzugskonkordates. Jeder Kanton führt dabei im Auftrag
der Ostschweizerischen Strafvollzugskommission aufgabenteilig unterschiedliche Einrichtungen», sagt Felber. Im Thurgau gibt es das Massnahmenzentrum
Kalchrain für junge Erwachsene, davon
existieren in der Schweiz nur vier Einrichtungen. Bei schweren Delikten kommen
die Verurteilten beispielsweise in die
Justizvollzugsanstalt Pöschwies im Kanton Zürich, sofern es dort Platz hat.
Im Amt wird ein kompletter Vollzugsplan
erstellt. Um die Verurteilten auf den rechten Weg zurückzuführen, wird es während
der Haftzeit zu einer sukzessiven Lockerung kommen, bis hin zu einer bedingten
Entlassung. Dann klinkt sich auch die
Bewährungshilfe ein, welche die Person
begleitet und beispielsweise darauf achtet,
dass die mit der Entlassung verbundenen
Auflagen eingehalten werden. Das Amt
kümmert sich also um die Leute von der
Verurteilung bis zur definitiven Entlassung.
Die Praxis entscheidet
Der Strafvollzug hat sich laut Felber in den
vergangenen Jahren verändert. So sei das
Strafgesetzbuch sehr oft angepasst worden: «Immer, wenn etwas Schlimmes passiert, wird revidiert. So gab es zum Beispiel
die Verwahrungsinitiative. In der Schweiz
befindet sich derzeit indessen lediglich eine
Person in lebenslänglicher Verwahrung.»
Das Strafgesetzbuch wurde verschärft,
dadurch gibt es mehr Menschen, die länger in den Gefängnissen bleiben müssen.
Das kostet, der Strafvollzug wurde teurer.
Wie stark sich der Justizvollzug im Thurgau durch das neue Amt verändern wird,
kann Felber noch nicht sagen. «Im Vollzugs- und Bewährungsdienst könnte es
Verlagerungen geben, aber dies muss die
Praxis in den neuen Strukturen entscheiden.»
Markus Zahnd
Oben: Ab 17.30 Uhr bleiben die Zellentüren geschlossen.
Unten: Eine Zelle für Insassen, die sich innerhalb
der Mauern nicht an die Regeln halten.
Den Freigang begehen die Frauen im Gefängnis hinter
diesen Gittern.
Gefängnisleiter Ernst Scheiben auf einem
Rundgang durchs Gebäude. Fotos Bettina Kunz
4 Schwerpunkt
Hinter Schloss und Riegel
Am Rande der Hauptstadt – zwischen
McDonalds und Strassenverkehrsamt
– steht das Thurgauer Kantonalgefängnis. Die Delikte und Strafmasse der
Insassen könnten unterschiedlicher
nicht sein. Trotz teils schlimmer Taten
setzt sich Gefängnisleiter Ernst Scheiben seit 25 Jahren für einen menschlichen Umgang mit Insassen ein.
Das Kantonalgefängnis hat Platz für 56
Personen, die von 17 Aufseherinnen und
Aufsehern rund um die Uhr bewacht
werden. Vier Zellen sind für Frauen
reserviert. Der Alltag ist streng geregelt.
Jeder Tag ist gleich. Sieben Tage die
Woche. Tagwache und Zellenkontrolle
um 7.00 Uhr, anschliessend Morgenessen und Arbeiten bis 10.30 Uhr. Vor dem
Mittagessen, das in der Zelle eingenommen wird, gibt es eine Stunde Freigang
im Innenhof. Zwischen 13.30 und 16.30
Uhr wiederum ist Arbeitszeit und Zeit
für Deutsch-, Englisch- oder Kreativkurse. Um 17.30 Uhr werden die Insassen
wieder in ihren Zellen eingeschlossen bis
zum nächsten Morgen. Wer sich nicht an
die Regeln hält, muss mit Sanktionen
rechnen. Eigens dafür gibt es zwei
Arrestzellen. Maximal zwei Wochen am
Stück können die Häftlinge in einer solchen (siehe Foto) untergebracht werden.
Besuch ist im Vollzug einmal in der
Woche erlaubt. Eine Stunde.
20 Nationen versammelt
Hinter den gelben Backsteinmauern im
Osten Frauenfelds sitzen Frauen wie
Männer, von jung bis alt, wegen unter-
schiedlichster Taten ihre Strafe ab.
«Quer durch das Strafgesetzbuch reichen die Taten unserer Insassen», so
Gefängnisleiter Ernst Scheiben. Von
Sexual- über Vermögensdelikten bis hin
zu Zuwiderhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Tötungsdelikten
ist alles vorhanden. Eine eindeutige Hierarchie unter den Gefangenen gibt es
laut Scheiben heute weniger als früher –
dies hänge unter anderem mit den unterschiedlichen Herkunftsnationen und den
damit verbundenen Sprachbarrieren der
Gefangenen zusammen. Rund 20 Nationen sind im Schnitt hinter den Frauenfelder Gittern versammelt. Dazu kommt
die meist eher kurze Aufenthaltsdauer,
die ein hierarchisches Gruppieren ebenfalls erschwert. Zwar gibt es Gefangene,
die mehrere Jahre im Kantonalgefängnis
leben, doch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt rund drei Wochen.
Nebst der U-Haft und einer ein- bis
mehrtägigen Haftstrafe etwa wegen
unbezahlter Bussen sitzen Personen auch
in Ausschaffungshaft oder aufgrund
sämtlicher Vollzugsformen wie Strafvollzug, Polizeihaft oder Sicherheitshaft.
Der verurteilte Straffällige ist gesetzlich
zur Arbeit verpflichtet. Doch die
Beschäftigung der Gefangenen stellt das
Kantonalgefängnis vor Schwierigkeiten.
Immer weniger Firmen würden laut
Scheiben Aufträge an das Kantonalgefängnis vergeben. Früher gab es etliche
Firmen, die einfache Aufträge wie das
Zusammenfalten von Schachteln oder
Zusammenstecken von Teilchen durch
Gefängnisinsassen hätten ausführen lassen. Die Zahl dieser Aufträge ist jedoch
stark zurückgegangen – der Konkurrenzdruck durch Maschinen grösser geworden. «Viele Firmen vergeben solche einfachen Arbeiten wahrscheinlich auch aus
ideellen Gründen lieber an Behinderteninstitutionen oder aus Kostengründen ins
Ausland als an das Kantonalgefängnis»,
so Ernst Scheiben. Zudem seien die Qualitätsanforderungen hoch – viele Gefangene hätten jedoch noch nie leistungsorientiert gearbeitet.
Der Wunsch vor der Pension
Ernst Scheiben hat das Kantonalgefängnis in den vergangenen 25 Jahren als Leiter geprägt. Diesen Frühsommer geht er
in Pension. Einen Wunsch hätte er
jedoch noch: «Die Gefängnisplanung
muss wieder auf die politische Agenda.
Mit knapp 60 Plätzen hat das Gefängnis
eine ungute Grösse.» Mit dem Personal
sei man seit Jahren am Limit – auch im
Quervergleich mit anderen Kantonen, so
Scheiben. Er habe immer versucht, die
Person hinter dem Gefangenen zu sehen.
Das zeichnet ihn aus, auch wenn er
daran zweifelt, ob Strukturen wie das
Gefängnis die Menschen verändern können. Ziel sei es jedoch, in jedem Fall auf
die Entlassung hinzuarbeiten, um den
Delinquenten zumindest die Chance zu
geben, nach dem Austritt im Alltag
wieder Fuss zu fassen.
Bettina Kunz
Der katholische Theologe Gerd Zimmermann ist an einem Nachmittag pro Woche für die Insassen des Kantonalgefängnisses in Frauenfeld da.
Foto Christof Widmer
Schwerpunkt 5
«Versagen und Verbrechen gehören zu dieser Welt»
Je ein Gefängnisseelsorger der beiden Landeskirchen kümmern sich um die Insassen des Kantonalgefängnisses. Ihre
Hilfe benötigen vor allem die Untersuchungsgefangenen.
Mit einer ungeheuren Breite an Gefühlen sei er in den Zellen konfrontiert, berichtet Seelsorger Gerd Zimmermann.
«Mein Menschenbild ist positiv», sagt Gerd Zimmermann.
Sein strahlender Gesichtsausdruck unterstreicht, dass er das
ernst meint. Dabei beschäftigt sich der katholische Theologe als
Gefängnisseelsorger mit Menschen, denen Böses vorgeworfen
wird – und die es oft auch getan haben. «Versagen und Verbrechen gehören zu dieser Welt», sagt Zimmermann. Sich in einer
schwierigen Situation zu verbessern und dabei zu wachsen,
darauf komme es an.
An einem Nachmittag pro Woche besucht Zimmermann Insassen des Kantonalgefängnisses in Frauenfeld. An einem anderen
Nachmittag kommt sein reformierter Kollege Hansruedi Lees.
Beide arbeiten je in einem Zehn-Prozent-Pensum, das von der
jeweiligen Landeskirche finanziert wird. Konfession oder Religion spielen bei den Besuchen aber keine Rolle. «Wir sind da
für die, die uns brauchen», sagt Zimmermann.
Nicht das Delikt im Vordergrund
Meistens haben die Seelsorger mit Untersuchungsgefangenen zu
tun. Diese stehen nach ihrer Festnahme psychisch unter starkem
Druck. «Manche stehen unter Schock. Da bricht eine Welt
zusammen, ob einer nun schuldig ist oder nicht», sagt Zimmermann. Die Untersuchungshäftlinge haben Angst, ihre Stelle zu
verlieren, die Miete nicht mehr zahlen zu können oder dass
Familie und Bekannte nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollen. Ihr Kontakt zur Aussenwelt ist massiv eingeschränkt. Jedes
Wort müssen sie auf die Goldwaage legen und sich verteidigen.
«Der Seelsorger ist der einzige Mensch, mit dem sie offen reden
können.» Für Zimmermann steht der Mensch im Vordergrund,
nicht das Delikt. Den geschützten, persönlichen Rahmen für die
Gespräche mit den Seelorgern bietet den Gefangenen die eigene
Zelle. Hier besuchen die Seelsorger sie. So seien intime Gespräche eher möglich als im neutralen Besucherzimmer, sagt Zimmermann. Er respektiert die Zelle als persönlichen Raum. Er
bleibt an der Schwelle stehen und stellt sich vor, sagt, dass er
nicht zur Gefängnisverwaltung gehört und dass er der kirchlichen Schweigepflicht unterstehe und den Strafverfolgungsbehörden nichts weitersagen dürfe. Wenn er willkommen ist, tritt er
ein. Wut, Angst, Ohnmachtsgefühle oder gar psychische Störungen wie Verfolgungswahn – mit einer ungeheuren Breite an Gefühlen ist der Seelsorger in den Zellen konfrontiert. Er könne helfen,
diese Gefühle zum Ausdruck zu bringen, sagt Zimmermann.
«Dazu braucht es grosse Ohren, Wärme und Einfühlungsvermögen.» Mit der Religion drängt er sich nicht auf. In der Zelle gehe es
aber ums Existenzielle. Da breche das Religiöse früher oder später
sowieso hervor. Manchmal spricht Zimmermann mit einem
Insassen ein Gebet, legt ihm dabei die Hand auf die Schulter.
Wenn Zimmermann die Zelle betritt, weiss er nicht, was dem
Insassen vorgeworfen wird. Er könnte sich zwar nach der
Aktenlage erkundigen. Das tue er aber meist nicht. «Ich will
mir ein eigenes Bild machen.» Er habe noch nie einem Gefangenen die Betreuung verweigert. Manchmal aber kommt er als
Seelsorger an seine Grenzen. Zum Beispiel, wenn ein Sexualstraftäter keine Einsicht zeigt, seine Taten schönredet. «Dann
fühle ich mich wie in einem Sumpfgelände.»
Bei all seinen Besuchen hat sich Zimmermanns positives Menschenbild nicht geändert. Es habe sich differenziert, präzisiert
er. «Ich habe immer gewusst, dass jeder Mensch seine dunklen
Seiten hat.» Die Frage sei, wie einer mit ihnen umgeht und in
welchen Situationen sie zum Vorschein kommen. Ihm sei
bewusst geworden, dass eine gute Selbsteinschätzung Kraft
gebe, mit den eigenen dunklen Seiten umzugehen. Wer sich
überschätze oder unterschätze, dem könne dieser Boden fehlen.
Auch wenn die Gefängnisseelsorge ein gutes Stück weit psychische Betreuung ist – ein Seelsorger könne etwas Entscheidendes
bieten, was einem Psychologen fehle, sagt Zimmermann. Der
Seelsorger könne Probleme nicht nur aufdecken. Er könne darüber hinaus mit Gott einen Ort bieten, wo ein Mensch seine
Anliegen deponieren kann. «Das ist ein Urbedürfnis jedes
Menschen», sagt Zimmermann. Das könne Hoffnung geben in
einer hoffnungslosen Situation.
Christof Widmer
Rund 60 Führungskräfte hörten gespannt den Ausführungen von Pater Martin Werlen zu. Fotos Damian Kalbermatter
Pater Martin Werlen stellte in seinem Referat die Frage
nach dem Bleibenden.
6 Personalinfos
Nicht in Zahlen denken, sondern in Menschen
Dreimal im Jahr organisiert das Personalamt ein Forum für
die Führungskräfte der Kantonalen Verwaltung Thurgau
(F Plus). Verschiedene Referenten setzen in einem Referat
einen Impuls und regen zum Nachdenken an. Rund 60
Führungspersonen sind der Einladung des Personalamtes
gefolgt und haben mit grossem Interesse den Worten von
Pater Martin Werlen zugehört.
Twitter verständigte er die SOB, er erhielt umgehend eine
Rückmeldung: «Hoppla. Das tut mir leid…». Kurze Zeit später dann die Nachricht: «Grüezi. Wir haben das Billett im
Automaten gefunden. Sie können das Geld am Schalter in Einsiedeln abholen. Entschuldigen Sie bitte die Umstände.» Hier
merke man, dass jemand nicht in Zahlen, sondern in Menschen denke.
Sei es beim Verfolgen der Wirtschaftsnachrichten, sei es beim
Lesen von Geschäftsberichten: Es gehe immer um Zahlen. Erfolg
oder Misserfolg würden in Zahlen gemessen. «Die Werte, denen
man heute nacheifert, sind ein möglichst gutes Jahresergebnis,
ein möglichst hoher Bonus. Man denkt in Zahlen. Und das ist
falsch. Was man machen sollte, ist: Man sollte in Menschen denken. Und das ist verloren gegangen.» Dieses vor wenigen Jahren
aufgenommene Zitat von Bankier Hans Vontobel, der im Januar
2016 im Alter von 99 Jahren verstarb, war zugleich Einstieg und
Thema des Referats von Pater Martin.
Pater Martin schloss seinen Vortrag mit den Worten: «Zahlen
sind wichtig – aber nicht das Wichtigste. Ich bin überzeugt:
Zukunft haben Institutionen, die nicht in Zahlen denken, sondern in Menschen. Wir alle haben die Möglichkeit, was verloren gegangen ist, wieder zu leben: In Menschen denken in
unserem persönlichen Leben, in unseren Familien und Gemeinschaften, an unserem Arbeitsplatz. Das bleibt.»
Vieles verändere sich im Laufe des Lebens. Bei all dem Wandel
stelle sich aber immer wieder die Frage nach dem, was bleibe.
Pater Martin erläuterte am Beispiel seiner Notizen aus seiner
Mittel- und Hochschulzeit: «In meinen mit blauer Tinte
geschriebenen Notizen habe ich das Wichtige mit einem gelben
Leuchtstift angestrichen. Wenn ich die Blätter heute anschaue,
ist noch alles lesbar – ausser das Wichtige. Der Leuchtstift hat
es aufgefressen.» Im Gegenzug seien handgeschriebene, über
1000 Jahre alte Bücher auch heute noch lesbar. In unserem
schnellen Lauf der Zeit stelle sich daher die Frage, was denn
bleibe, umso deutlicher. Er erläuterte weiter, dass der Schweizer Journalist Constantin Seibt in einem Artikel zum Schluss
gekommen sei, dass es das Know-how und die Menschen
seien, die blieben.
Geld und Zug waren weg
Martin Werlen schilderte, wie er am Morgen beim Billettautomaten ein Zugbillett lösen wollte: «Das Geld war weg, aber
das Ticket kam nicht heraus. Warten Sie bitte, hiess es. Und ich
wartete und wartete. Und da war auch der Zug weg.» Via
Damian Kalbermatter, Personalamt
Pater Martin Werlen
P. Martin Werlen ist Benediktiner. Seit 1983 lebt er als Mönch im
Benediktinerkloster Einsiedeln. Der Walliser studierte Philosophie,
Theologie und Psychologie in der Schweiz, in den USA und in Italien.
Von 2001 bis 2013 war er Abt des Klosters und Mitglied der Schweizer Bischofskonferenz. Pater Martin Werlen setzt sich aktiv für einen
Kulturwandel in der katholischen Kirche ein. Er hat mehrere Bücher
geschrieben, die weit über die Kirchengrenzen hinaus zu Bestsellern
wurden, zuletzt «Heute im Blick. Provokationen für eine Kirche, die mit
den Menschen geht» (Herder Verlag). Im Kloster ist er Novizenmeister
und Lehrer am Gymnasium. Er ist ein gern gehörter Referent in kirchlichen und weltlichen Kreisen. Geschätzt wird seine immer wieder
überraschende Weise, wie er anstehende Fragen angeht. P. Martin
Werlen ist ein aktiver Nutzer von Twitter unter @MoenchMartin.
Steht die Thermosflasche stets griffbereit, denkt man eher daran, auch im Büro
genügend zu trinken. Foto Anita Enz
Personalthurgau setzt sich dafür ein, dass Vätern mehr als zwei Tage Vaterschaftsurlaub gewährt wird. Foto zVg
Personalinfos 7
Personalthurgau
Trinken im Büro
Trinkt der Mensch zu wenig, können gesundheitliche Probleme
auftreten. Es ist deshalb ratsam, auch im Büro stets genügend
Flüssigkeit aufzunehmen. Wie sehr eine Thermosflasche im
Büro nützen kann, zeigt der folgende Erfahrungsbericht.
Eine chinesische Erinnerung taucht auf: Der Menschenstrom aus
der U-Bahn fliesst zum nahen Hochhaus. Fast alle haben eine Thermosflasche unter dem Arm – andere haben eine dieser viereckigen
Nescafé-Gold-Glasbüchsen mit dem braunen Deckel dabei, mit
einem grünen Kraut drin. Als ich in so einem Büro bin, sehe ich,
wozu das gut ist: In allen Büros gibt es Wasserkocher, und das
grüne Kraut ergibt den Tee – als Gast bekam ich später jeweils zwar
Schwarztee angeboten oder auch nur heisses Wasser, das Kraut
ergab einen für mich etwas zu bitteren Tee. Trinken ist fester
Bestandteil in vielen Ritualen der Gastfreundschaft. Und es ist
wichtig, dass der Körper mit genügend Flüssigkeit versorgt wird.
Durst entsteht laut einer Internetquelle, wenn der Körper mehr als
0,5 Prozent seines Gewichts verloren hat, bei 60 Kilogramm Körpergewicht sind das also drei Deziliter. Wird dieser Flüssigkeitsverlust nicht ersetzt, können sehr störende bis gravierende Erscheinungen auftreten, wie trockene Haut und Schleimhäute, aber auch
Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Verdauungsstörungen.
Viel besseres Körpergefühl
Als Richtwert wird empfohlen, über den Tag verteilt etwas über
einen Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Der Rest wird bei vernünftiger Ernährung durch Obst und Gemüse aufgenommen.
Als Flüssigkeit zählen Fruchtsäfte, Tees, Kaffee, Wasser – aber
nicht alkoholische Getränke: Diese entziehen dem Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe. Nun gehe auch ich mit der Thermosflasche arbeiten und ich merke: Seit ich mindestens diesen Liter
am Tag trinke (Kräutertee, wechselnde Aromen, ohne Zucker),
habe ich weniger Verdauungsstörungen, weniger trockene Lippen, einen tieferen Schlaf und das Körpergefühl ist viel besser.
Der Clou an dieser Teegeschichte? Ohne weitere Massnahmen
sind ein paar überflüssige Kilos verschwunden!
Anita Enz, Amt für Umwelt, BGM-Team
Ferien und
Vaterschaftsurlaub
Es waren nicht die einzigen Themen beim Sozialpartnergespräch mit Regierungsrat Jakob Stark und Personalamtschef
Linus Lüthold im April, aber sie gaben viel zu diskutieren.
Immer wieder wird das Anliegen nach Vervollständigung der
fünften Ferienwoche an Personalthurgau herangetragen. Mitarbeitende drücken zudem Unverständnis über die Tatsache
aus, dass der Kanton nur zwei Tage Vaterschaftsurlaub
gewährt.
Am 1. Januar 2018 wird es zehn Jahre her sein, seit der Kanton
die Ferien bei bis 49-Jährigen auf 23 Tage angehoben hat.
Ganz gereicht hat es damals für die fünfte Ferienwoche offenbar nicht, auch wenn in Schweizer Betrieben mit 100 und mehr
Angestellten 2010 schon 70 Prozent der Mitarbeitenden fünf
oder mehr Wochen Ferien hatten. Die Kantonsrechnung
schloss wieder positiv ab, die Mitarbeitenden tragen die LÜP
mit, bei der Pensionskasse mussten sie Leistungsverschlechterungen und Sanierungsbeiträge in Kauf nehmen. Aus unserer
Sicht genügend Gründe, um spätestens nach zehn Jahren die
fünfte Woche endlich zu vervollständigen.
Der Kanton Appenzell Ausserhoden hat einen zukunftsweisenden Schritt gemacht und im März einen Vaterschaftsurlaub
von zehn Tagen beschlossen. Personalthurgau setzt sich auch
hier für eine Verbesserung ein. Weitere Themen des Sozialpartnergesprächs waren die Reorganisation der Kreisämter, die
Revision B+F und die Suche nach einem Präsidium für die Pensionskasse Thurgau.
Die Website von Personalthurgau wird 2017 vollständig überarbeitet. Ab Ende Juni wird auf www.personalthurgau.ch eine
Umfrage aufgeschaltet, mit der wir die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer erheben. Unter den Teilnehmenden wird ein
attraktiver Preis verlost.
Mette Baumgartner, Leiterin Geschäftsstelle Personalthurgau
Beratung und Begleitung in personalrechtlichen Fragen durch Personalthurgau T 052 720 15 41, [email protected]. Die Dienstleistungen von Personalthurgau sind für Mitglieder von Personalverbänden
kostenlos, für Nichtmitglieder kosten sie 120.-/Stunde.
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8 Personalinfos
Mehr als 13 Jahre Volkswirtschaftsdirektor
Am 8. Januar 2003 hat Kaspar Schläpfer die Leitung des Departements für
Inneres und Volkswirtschaft übernommen. Diesem blieb er über 13
Jahre lang treu. Am 31. Mai 2016 legte
Kaspar Schläpfer sein Amt im Alter
von 65 Jahren nieder. Damit endet
eine lange und erfolgreiche juristische
und politische Laufbahn. In der Leuetatze blickt Schläpfer auf einige Höhepunkte seiner Amtszeit zurück.
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Mit Bundesrat Schneider-Ammann
stimme ich überein, dass die Erhaltung von möglichst vielen Arbeitsplätzen in Industrie und Gewerbe für
die Schweiz von grosser Bedeutung
ist, einerseits damit genügend Lehrstellen vorhanden sind, andererseits
um die Arbeitslosigkeit tief zu halten. In meiner Amtszeit lag die
Arbeitslosigkeit im Thurgau immer
bei tiefen 2,5–3,5 Prozent und damit
fast ein Prozent tiefer als im schweizerischen Durchschnitt. Unsere RAV
setzen alles daran, Stellensuchende
zu beraten und bei Arbeitslosigkeit
wieder einzugliedern.
Der öffentliche Verkehr im Kanton
Thurgau ist eine Erfolgsgeschichte.
Der Fahrplan wurde dichter, die
Fahrzeuge sind bequem und
modern, die Benutzerzahlen steigen
ständig. Werner Müller, der dienstälteste Mitarbeiter in meinem Departement, hat wesentlichen Anteil an
diesem Erfolg.
3
Am 25.5.2011 wählte mich der
Grosse Rat zum zweiten Mal zum
Regierungspräsidenten. Präsident
des Regierungsrates zu sein, ist nicht
nur eine schöne Ehre, sondern auch
mit zusätzlichen Verpflichtungen
nach aussen und nach innen verbunden: den Thurgau auch ausserhalb
des Kantons gut zu repräsentieren
und die Sitzungen sowie die übrigen
Anlässe des Gesamtregierungsrates
geschickt zu leiten.
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Ein Freudentag in meiner Amtszeit
war die Eröffnung des neuen Staatsarchivs am 19. August 2011.
Zusammen mit Jakob Stark, mit
dem ich die längste gemeinsame Zeit
als Regierungsrat verbrachte, durchschneide ich das goldene Band. Endlich hat das Staatsarchiv zweckmässige Räumlichkeiten!
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Zu den Aufgaben des Departements
für Inneres und Volkswirtschaft
gehört seit 1996 das Kantonsmarketing. Wer auf der A1 oder der A7 in
den Kanton Thurgau fährt, wird mit
Willkommens- und Ankündigungstafeln begrüsst. 2015 wurden diese
erneuert. Neben mir stehen Edgar
Sidamgrotzki (verantwortlich für
das Kantonsmarketing) und Rolf
Müller (Chef Thurgau Tourismus).
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Für die Förderung der erneuerbaren
Energien und der Energieeffizienz
bewilligte der Grosse Rat beträchtliche Geldmittel. In diesem Bereich
steht der Kanton Thurgau an der
Spitze der Schweizer Kantone; er
gehört diesbezüglich zur «Champions League». Die Abteilung Energie in meinem Departement sorgt für
einen effizienten Einsatz dieser
Mittel. Alle zwei Jahre wurde ein
Energiepreis ausgeschrieben, mit
welchem zukunftsweisende Projekte
bekanntgemacht und belohnt wurden. Das Bild stammt von der Lancierung des Energiepreises 2014 im
Schulhaus Steckborn.
Rolf Ryser im Dialog mit einer Jugendlichen. Foto Daniela Lüchinger
Wenn alle Stricke reissen, helfen Allianzen. Foto zVg
Information 9
Wenn alle Stricke reissen
Wie bringt man einen Jugendlichen
mit schwierigem Hintergrund und
«Null-Bock»-Stimmung dazu, trotz
aller Widrigkeiten eine Lehrstelle
anzutreten? Das Potenzial in einem
jungen Menschen zu erkennen und
herauszulocken, ist die anspruchsvolle Aufgabe des Case Management
Berufsbildung, kurz CMBB, das im
Amt für Berufsbildung und Berufsberatung angesiedelt ist.
Rolf Ryser, Case Manager, hat ein
Lächeln im Gesicht: Der Lehrvertrag der
18-jährigen Jenny ist unter Dach und
Fach. Nun heisst es abwarten und hoffen, dass alles gut läuft. Ryser ist einer
der Mitarbeitenden des CMBB, die sich
rund 200 Stellenprozente teilen. Seit
2010 besteht das vom Bund lancierte
Angebot im Kanton Thurgau. Das Angebot des CMBB richtet sich einerseits an
Sekundarschülerinnen und -schüler und
andererseits an Jugendliche, die Schwierigkeiten in der Berufsbildung oder die
keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz
haben. Während der Einstieg ins Berufsleben bei rund 80 Prozent der Jugendlichen reibungslos verläuft und rund 15
bis 20 Prozent eine Zwischenlösung
absolvieren, tauchen bei einem kleinen
Prozentsatz Probleme auf. Sie «verschwinden vom Radar» und verpassen
so den Einstieg ins Berufsleben. Das
CMBB kommt dann beratend ins Spiel,
wenn eine Mehrfachbelastung auszumachen ist, das heisst eine Kumulation von
Schwierigkeiten wie zum Beispiel Lernschwierigkeiten, schwierige familiäre
Konstellationen sowie Probleme bei der
Selbststrukturierung.
Jenny ist froh um das Unterstützungsangebot. Sie hat seit ihrer Kindheit eine
Lernschwäche, wird jedoch zu Hause
kaum unterstützt. Ihre Mutter ist voll
berufstätig und hat keine Zeit, ein Vater
ist nicht da. Nachdem sie mit Ach und
Krach die Sekundarschule abgeschlossen
hat, lässt sie sich treiben. Der 18. Geburtstag naht, die Perspektiven sind gleich null.
Die Mutter kann letztlich nicht mehr
zusehen und meldet ihre Tochter bei den
Beratenden des CMBB an.
Der Weg zum Ziel
«Warst du schon in der Berufsberatung?
Hast du eine Idee, welcher Beruf dir
Freude machen würde?» In einem ersten
Gespräch lernen sich die Jugendliche
und die Beratungsperson kennen. Die
Situation der Ratsuchenden wird systematisch und in allen Lebensbereichen
erfasst. Probleme und Möglichkeiten,
Schwächen und Stärken werden gemeinsam herausgeschält und bilden die
Grundlage für das weitere Vorgehen.
Geklärt wird insbesondere, ob bereits
andere Beratungsstellen involviert sind.
Jenny würde zwar gerne etwas anpacken, fühlt sich aber ohnmächtig und
alleine gelassen. Wenn alle Stricke reissen, heisst es, Allianzen zu bilden. Das
CMBB tritt als starker Partner der
Jugendlichen auf und unterstützt sie auf
dem holprigen Weg in die Berufsbildung.
Wichtig ist das Commitment der jungen
Menschen – der Wille zur Zielerreichung
muss da sein. Das Ziel ist, notabene, eine
Berufslehre zu absolvieren.
Ein gutes Rezept
Wie schaffen es die Case Manager, trotz
all der Probleme, die es zu bewältigen
gibt, motiviert zu bleiben? «Man muss
die Jugendlichen und jungen Erwachsenen mögen», betont Sabine Arnet, Leiterin des CMBB. «Es geht nicht darum,
den Schmerz mitzutragen, sondern die
Ressourcen aus den Jugendlichen herauszuholen. Dazu gehört, als Türöffner
zu fungieren und wohlgesinnte Unterstützer zu finden, welche die Teenager
auf ihrem Weg begleiten können»,
erklärt Rolf Ryser sein Rezept.
Daniela Lüchinger
Neues Instrument zur Früherkennung
der Berufsbildungsfähigkeit
Um den Übergang der Volksschule in die
berufliche Grundbildung zu verbessern,
wurde die Webseite der Perspektive Thurgau
www.ff-web.ch mit dem Thema Berufsbildung ergänzt. Das webbasierte Instrument
unterstützt Lehrpersonen der Sekundarschule dabei, festzustellen, ob ihre Schülerinnen
und Schüler fit sind für den Übertritt in die
Berufsbildung. Dazu gibt es Adressen und
Informationen über geeignete Massnahmen.
Das Spiel der Kantonspolizei gibt es seit 44 Jahren, nun werden neue Mitglieder gesucht. Foto zVg
Für Kantonsangestellte sind SBB-Tageskarten während
vier Wochen zu ermässigten Preisen erhältlich.
Foto zVg
10 Information
Spiel der Kantonspolizei sucht
Verstärkung
Steht die Tuba schon seit einiger Zeit
unbenutzt in der Ecke oder wäre es
mal wieder an der Zeit, die Trompete
zu entstauben? Egal ob die Finger
etwas eingerostet sind oder ob man
noch immer regelmässig musiziert,
beim Spiel der Kantonspolizei Thurgau sind neue Musikantinnen und
Musikanten willkommen.
Wo sie aufspielen, herrscht gute Laune.
Das Spiel ist seit 44 Jahren ein wichtiges
Aushängeschild der Kantonspolizei
Thurgau und versteht sich auch als
Repräsentant des Kantons Thurgau.
Regelmässig tritt es an Konzerten und
Festen auf und geniesst in der Thurgauer
Bevölkerung grosse Sympathie.
Die Hälfte ist nicht bei der Kantonspolizei Thurgau
Während in den Anfangszeiten noch bis
zu 40 Korpsangehörige musizierten, sind
es unterdessen noch rund 30 Personen.
Rund die Hälfte davon sind Zivilpersonen. Der Altersdurchschnitt ist eher
hoch. Deshalb hat sich jetzt eine Projektgruppe zum Ziel gesetzt, neue Mitglieder
zu werben, und zwar sowohl innerhalb
der Kantonspolizei als auch in der kantonalen Verwaltung. Zudem strebt die
Vereinsleitung eine Klangerweiterung in
Richtung Harmoniebesetzung an. Unterschiedlichen Informationen zufolge ist
bekannt, dass innerhalb der Kantonspolizei und der kantonalen Verwaltung
zahlreiche aktive und ehemalige Musikantinnen und Musikanten arbeiten.
Die Angehörigen des Spiels würden sich
sehr freuen, wenn zahlreiche Musikantinnen und Musikanten dem Aufruf
nach Verstärkung folgen würden. Instrumente stehen zur Verfügung. Probetag
ist der Donnerstagabend von 20 bis 22
Uhr, Probeort ist Müllheim.
Weitere Informationen finden sich unter
www.polizeimusik-tg.ch. Für Fragen stehen Dirigent Roland Schneiter, Polizeikommando Thurgau, oder Gottlieb
Kuhn, Präsident Spiel Kantonspolizei
Thurgau, zur Verfügung.
Daniel Meili, Mediendienst der
Kantonspolizei Thurgau
Bahnfahrten
mit ermässigten
Tageskarten
Sommerzeit ist Reisezeit. Das gilt diesen Sommer speziell für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen Verwaltung. Während vier Wochen
können bei den SBB Tageskarten zu
ermässigten Preisen bezogen werden.
Das Angebot gilt für die ganze Familie.
Vom 25. Juli bis 21. August können
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
kantonalen Verwaltung von ermässigten
Preisen für Tageskarten der SBB profitieren. Die Bundesbahnen bieten die Preisreduktion für die ganze Familie für die
Nutzung in der Freizeit an. Die ermässigten Tageskarten sind während der
genannten Dauer ausschliesslich online
über sbb.ch/ticketshop mit der Eingabe
des Promo-Code: kanton-tg-aktionstageskarte verfügbar.
Preise
· Tageskarte 2. Klasse mit Halbtax
Fr. 53.— statt Fr. 73.—
· Tageskarte 2. Klasse ohne Halbtax
Fr. 69.—
· Tageskarte 1. Klasse mit Halbtax
Fr. 78.— statt Fr. 124.—
· Tageskarte 1. Klasse ohne Halbtax
Fr. 103.—
Wer weitere Informationen benötigt, findet
diese im Einstiegsportal unter Home  Informationen KT. Bei Fragen kann man sich an
Tanja Strahm via Telefon 058 345 66 73 oder
Mail [email protected] wenden.
Tanja Strahm, Personalamt
Organisieren den Frauentreff am See (von links): Sonja Uzunoglu, Melanie Seng und
Judith Eggenberger. Foto zVg
Laut dem Schichtenmodell liegt der Fokus des AFI vermehrt auf den Kunden. Foto AFI
Information 11
Neue Leitung für Frauentreff am See gesucht
Mehr Service für
AFI-Kunden
Der Frauentreff am See besteht seit 21 Jahren und erfreut
sich immer noch grosser Beliebtheit. Er entstand aus dem
Projekt «Taten statt Worte» der Kantonalen Verwaltung
Thurgau. Rita Nägeli, eine der Gründerinnen, hat sich
zusammen mit Gleichgesinnten sehr dafür eingesetzt.
Auf den 1. März 2016 hat das Amt für Informatik (AFI) eine
Reorganisation umgesetzt. Neu ist die Organisation des
Amtes konsequent auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet. Mit der Einführung standardisierter IT-Prozesse soll
zudem die Qualität der Dienstleistungen spürbar erhöht
werden.
Die «Kantonsfrauen» treffen sich viermal jährlich zu kulturellen, sportlichen oder informativen Anlässen. Die Treffen sollen
den Kontakt und Austausch zwischen den Ämtern fördern und
den Teilnehmerinnen einen Blick hinter die Kulissen diverser
Institutionen gewähren. Die Organisatorinnen versuchen,
jährlich einen guten Mix von Betriebsbesichtigung, kultureller
Veranstaltung, Vortrag und sportlicher Herausforderung
zusammenzustellen. Die Anlässe sind jeweils am frühen Abend,
dauern nicht länger als eineinhalb Stunden und klingen mit
einem Apéro und angeregten Gesprächen aus.
In den vergangenen zwei Jahren gewährten folgende Betriebe
einen interessanten Blick hinter die Kulissen: Ifolor in Kreuzlingen, Haus-Sauce AG in Tägerwilen, Internationales Blindenzentrum in Landschlacht, Ekkarthof in Lengwil. Sportliche
Herausforderungen erlebten die Frauen beim Segeln auf dem
Bodensee, an einem Golfschnupperkurs in Lipperswil. Rita
Nägeli aus Landschlacht führte ins Yoga ein und Magdalena
Schumacher aus Altnau in den Line Dance. Ganz besonders
beliebt sind auch die kulturellen Anlässe, wie zum Beispiel
Stadtführungen in Konstanz und Weinfelden, öffentliche Probe
des See-Burgtheaters in Kreuzlingen oder Atelierbesuche bei
Künstlern. Nach gut zehnjährigem Engagement tritt nun Sonja
Uzunoglu als Mitorganisatorin zurück. Der Frauentreff am See
sucht daher eine Nachfolgerin für sie, die gemeinsam mit Melanie Seng die spannende Aufgabe übernimmt. Es gibt noch einen
grossen Ideenkatalog, den die Frauen gerne umsetzen möchten.
Als wichtigste Massnahme hat das AFI die Aufbauorganisation angepasst. Die Abteilung Kunden-Services ist für alle
Belange der Ämter zuständig. Sie unterteilt sich in die Ressorts
«Service Management» und «Service Desk & Vor-Ort-Support». Beide arbeiten eng mit den Abteilungen «IT-Anwendungen» und «IT-Betriebe» zusammen. Der Vorteil dieser neuen
Struktur ist, dass sich die Ämter künftig mit allen Anliegen an
die Abteilung Kunden-Services wenden können.
Bei allgemeinen Fragen und Problemen oder zur Bestellung
von IT-Mitteln steht den kantonalen Angestellten wie bisher
der «Service Desk & Vor-Ort-Support» zur Verfügung. Die
Abteilung «Service Management» kommt hingegen dann zum
Einsatz, wenn bestehende IT-Strukturen erweitert oder angepasst respektive neue Lösungen erarbeitet werden sollen. Die
Service Manager nehmen die Anliegen der Kunden auf und
erarbeiten einen Vorschlag. Gleichzeitig kümmern sie sich um
die Abwicklung innerhalb des AFI oder ziehen bei Bedarf einen
externen Partner bei, der bei der Problemlösung hilft. Für die
Ämter bedeutet dieses Vorgehen eine grosse Entlastung, da sie
ihre Anliegen in kompetente Hände geben und immer mit dem
gleichen Ansprechpartner verhandeln können.
Nähere Auskünfte erteilen gern Sonja Uzunoglu
([email protected]) und, in Vertretung von Melanie Seng, die bis
Ende März 2017 im Schwangerschaftsurlaub weilt, Cynthia Lengler
([email protected]).
Steuern und überwachen
Zur optimalen Unterstützung und zur Steuerung sowie zur
Überwachung der IT-Prozesse wird zudem eine neue IT-Service-Management-Software eingeführt. In diesem Tool werden
beispielsweise die Anfragen oder Störungsmeldungen erfasst
und deren Bearbeitung koordiniert. Ausserdem soll ein ITServicekatalog, der als wichtige Grundlage die AFI-Leistungen
definiert, ausgearbeitet und anschliessend publiziert werden.
Sonja Uzunoglu
Cornelia Trefzer
Kurz vor Kriegsende, im November 1918, gipfelt der Unmut der Schweizer
Arbeiterschaft im Generalstreik.
Vier Thurgauer Persönlichkeiten werden in der Ausstellung durch die Kriegsjahre begleitet.
Fotos Raphael Hitz
12 Kultur
Die Schweiz und der Thurgau im Krieg
Der Erste Weltkrieg verblasst nach und
nach im kollektiven Gedächtnis. Überschattet von den Gräueln des Zweiten
Weltkriegs und angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen
verliert er in unseren Köpfen zusehends an Bedeutung. Dabei waren die
Auswirkungen des Kriegs verheerend
und gleichzeitig wegweisend für die
Schweiz von heute.
Mit der Wanderausstellung «14/18 – Die
Schweiz und der Grosse Krieg» ruft das
Historische Museum Thurgau die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg und dessen Einfluss auf die Schweiz ins Gedächtnis. Als vermeintlich neutraler Staat blieb
die Schweiz von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont, die Folgen des
Krieges auf die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse waren
aber enorm. Teuerung und Versorgungsschwierigkeiten führten dazu, dass im
Sommer 1918 rund 700 000 Menschen
auf öffentliche Hilfe angewiesen waren.
Die Löhne der Arbeiter büssten an Kaufkraft ein und von den politischen Entscheiden blieb die Arbeiterschaft weitgehend ausgeschlossen. Im November 1918
entluden sich die sozialen Spannungen im
schweizerischen Landesstreik. Im Zentrum der Ausstellung stehen die gesellschaftlichen Aspekte, insbesondere die
Bedrohung des nationalen Zusammenhaltes, die prekäre Ernährungslage, die
fortschreitende Verarmung und soziale
Konflikte, die mit Fotografien, Filmen,
Dokumenten, Originalobjekten und
Hörstationen vermittelt werden. In die
Ausstellung eingebettet ist die Situation
im Kanton Thurgau während der Kriegsjahre. Es sind einfache Alltagsgegenstände, die veranschaulichen, wie stark der
Erste Weltkrieg das Leben verändert hat.
Rationierungsmarken, die von der
schwierigen Versorgungslage zeugen,
oder Briefe, die Heimweh oder Sehnsucht
dokumentieren. Aber auch Fotos, Auftragsbücher und neue Küchenutensilien
zum Energiesparen zeigen, dass der Krieg
das Leben im Thurgau beeinflusst hat.
Auf den öffentlichen Führungen werden
diese Zeitdokumente in einem Handwagen mitgeführt und Besucherinnen und
Besucher erhalten die Möglichkeit, sie
aus nächster Nähe zu betrachten.
Als roter Faden ziehen sich vier Thurgauer Biographien durch die Ausstellung. Sie
geben einen Einblick in die vom Krieg
geprägte Situation vor Ort und die Veränderungen in der Schweiz während der
Kriegsjahre. Darunter befinden sich die
Unternehmerin Anna Susanna KellerForster, die das Geschäft ihres Gatten
während dessen Abwesenheit weiterführt, sowie der schweizweit bekannt
gewordene Max Daetwyler, der sich vom
Rekruten zum umtriebigen Pazifisten
wandelt. Dazu gesellen sich der Veterinärstudent Max Merk aus gutem Hause
und der Bauer Jakob Lüthy, der trotz seines fortgeschrittenen Alters mit seinem
Pferd einrücken muss.
Vielseitiges Rahmenprogramm
Begleitet wird die Ausstellung von einem
abwechslungsreichen Rahmenprogramm. Im Zentrum der öffentlichen
Führungen stehen Themen rund um
den Thurgau im Krieg. Ein Höhepunkt
ist die wissenschaftliche Tagung am
15. und 16. September in Frauenfeld.
Renommierte Expertinnen und Experten
aus dem In- und Ausland referieren zur
Erinnerungskultur des Ersten Weltkriegs. An der Filmmatinée vom 25. September im Cinema Luna kommentiert
Historiker und Filmemacher Peter Neumann den Film «Füsilier Wipf» aus dem
Jahr 1938. Unter dem Titel «Donnerklang» formieren sich am 5. Oktober
verschiedene Instrumente zu einer
aussergewöhnlichen Kammermusik, die
zusammen mit Texten und Interventionen die Innovation zeigt, die sich im
Zuge des Krieges in künstlerischer
Hinsicht entfaltet hat.
Die Ausstellung im Alten Zeughaus Frauenfeld dauert bis 23. Oktober und ist Di – So,
13 – 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Cornelia Tannheimer, Historisches
Museum Thurgau
Öffentliche Führungen (ohne Anmeldung):
· Mittwoch, 13. Juli, 18 Uhr: Engpass. Wie der
Krieg das Leben im Thurgau veränderte.
· Samstag, 23. Juli, 15 Uhr: Thurgauer Wirtschaft. Von Verlusten und Profiteuren.
· Samstag, 13. August, 15 Uhr: Neutralität.
Thurgauer zwischen den Fronten.
· Samstag, 10. September, 15 Uhr:
Der Thurgau im Ersten Weltkrieg anhand
ausgewählter Objekte aus der Sammlung
des Historischen Museums Thurgau.
· Samstag, 22. Oktober, 13.30 und 15 Uhr:
Die Schweiz im Ersten Weltkrieg.
Aussetzungsaktion von 1969 am Nussbaumersee
(Anton Trösch links mit kariertem Hemd)
Foto Nachlass A. Trösch
Impressionen aus dem Archäobotanischen Museumsgarten. Foto Helmut Scham
Kultur 13
Der Biber und seine Rückkehr in den Thurgau
Vor 50 Jahren haben engagierte Privatpersonen im Kanton
Thurgau Biber ausgesetzt. Heute ist der Thurgauer
Bestand der grösste der Schweiz. Die neue Ausstellung im
Naturmuseum Thurgau beleuchtet seine erfolgreiche
Rückkehr.
Am 12. November 1966 werden im Stichbach bei Bottighofen
die ersten zwei Biber im Thurgau freigelassen. Treibende Kraft
dahinter ist der Kreuzlinger Anton Trösch (1921–2003).
Zusammen mit Gleichgesinnten wildert er bis 1969 insgesamt
18 Biber im Kanton aus. Heute ist die Art wieder vielerorts im
Thurgau zu Hause: Nach letzten Schätzungen dürften rund
500 Biber hier leben. Der Thurgauer Bestand ist damit der
grösste der Schweiz. Erstmals gezeigtes Film- und Bildmaterial
aus dem Nachlass von Anton Trösch dokumentiert die
Geschichte der erfolgreichen Wiederansiedlung des Bibers im
Thurgau. Eine Hörstation lässt erahnen, mit wie viel Enthusiasmus die Rückkehr des Bibers geplant und umgesetzt wurde.
Gleichzeitig wird deutlich, dass zahlreiche Hindernisse und
Widerstände zu überwinden waren, bis der erste Biber freigelassen werden konnte. Ausrottung und Rückkehr des Bibers
in den Thurgau sind nicht zuletzt ein spannendes Stück Thurgauer Zeitgeschichte.
Landschaftsgestalter mit Konfliktpotenzial
Der Erfolg zeigt heute aber auch Schattenseiten. Wie keine
andere Tierart gestaltet der Biber seinen Lebensraum. Zwar
profitieren zahlreiche Tier- und Pflanzenarten nachweislich
vom Wirken des Bibers. Doch so positiv das aus Sicht der
Artenvielfalt zu werten ist, so konfliktträchtig sind seine Aktivitäten in einer vom Menschen genutzten Kulturlandschaft.
Eindrückliche Präparate, Filme und Tonstationen veranschaulichen Biologie, Lebensweise und Verhalten des emsigen Baumeisters. Dabei wird augenscheinlich, dass ein konfliktfreies
Zusammenleben von Biber und Mensch in Zukunft nicht einfach sein wird: Flaggschiff erfolgreicher Naturschutzarbeit
oder schadenstiftende Konfliktart? Die Ausstellung bringt die
unterschiedlichen Sichtweisen zum Ausdruck.
Rückkehr eines Pioniers im August
Die Ausstellung ist bis 13. November 2016 im Naturmuseum
Thurgau in Frauenfeld zu sehen. Am 12. November, dem Jubiläumstag, ist Vernissage eines Buches, das den Weg des Bibers
zurück in den Thurgau, die aktuelle Bestandssituation und
kommende Herausforderungen mit dieser Tierart wissenschaftlich aufarbeitet und diskutiert. Teil der Ausstellung ist ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Führungen, Familienworkshops oder einem Tischgespräch, an dem das Publikum mit
Experten über das anspruchsvolle Zusammenleben zwischen
Biber und Mensch diskutiert. Im August schliesslich kehrt einer
der beiden 1966 freigelassenen Biber nach 50 Jahren zurück ins
Naturmuseum. Infos unter www.naturmuseum.tg.ch.
Hannes Geisser, Museumsdirektor
Gesucht wird das schönste Gartenbild
Seit 20 Jahren ist der Museumsgarten des Naturmuseums und
des Museums für Archäologie Thurgau eine grüne Oase im
Herzen Frauenfelds. Zum Jubiläumsprogramm gehört ein Fotowettbewerb. Mitmachen lohnt sich: Die schönsten Bilder des
Museumsgartens werden ausgestellt.
Mit seinen zahlreichen Pflanzenarten und -sorten bietet der
Archäobotanische Museumsgarten auf 300 Quadratmetern unzählige
Fotosujets. Garten- und Naturbegeisterte sind eingeladen, mit ihrer
Kamera den Museumsgarten zu entdecken und die schönsten Motive
in ausdrucksstarken Bildern festzuhalten. Den Gewinnern winken
attraktive Preise und die Produktion einer Postkarte ihres prämierten
Bildes. Eine Auswahl der besten Aufnahmen wird ab Oktober im
Naturmuseum Thurgau in der Ausstellung «Gartenblicke – Der
Archäobotanische Museumsgarten in Bildern» präsentiert. Einsendeschluss für die Bilder ist der 15. August 2016. Informationen zu den
Teilnahmebedingungen und den Anforderungen zu Bildformat und
Bildauflösung finden sich unter www.naturmuseum.tg.ch  Rubrik
Ausstellungen  Museumsgarten.
Daniel Böhi arbeitet seit 2001 beim Kanton, seit 2011 ist er Kantonsforstingenieur. Foto Bettina Kunz
14 Pingpong
17 Fragen an Daniel Böhi
Zur Person
Name: Daniel Böhi
Alter: 42
Amt: Forstamt
Funktion: Kantonsforstingenieur
Beim Kanton seit: 2001
Beschreibe dich selbst in einem Satz. Ich
bin bescheiden, zuverlässig und zielorientiert.
Was schätzt du am meisten an deiner
Arbeit? Was vermisst du dabei? Am
wichtigsten ist, dass das meiste irgendwie mit Wald zu tun hat. Mir gefällt aber
auch die Aufteilung zwischen Büro und
Wald. Zudem machen die zahlreichen
Kontakte zu Menschen mit ganz verschiedenen Interessen den Alltag spannend und erweitern den eigenen Horizont. Manchmal dürfte es für meinen
Geschmack etwas mehr praktische
Arbeit sein.
Welchen Beruf würdest du auch gerne
ausüben? Wildhüter.
Was treibt dir die Zornesröte ins
Gesicht? Das geschieht selten, denn dazu
braucht es einiges. Lügen oder Unzuverlässigkeit sind Eigenschaften, die mir
sehr missfallen. Und ich mag es nicht,
wenn Abmachungen nicht eingehalten
werden.
Wo und wie kannst du am besten
abschalten und auftanken? Allein oder
mit meinem Hund im Wald. Ich habe
einen jagdlich geführten Luzerner
Niederlaufhund.
Über welche Fähigkeiten würdest du
auch gerne verfügen? Fliegen wäre schon
toll, da könnte man die Wälder aus der
Vogelperspektive betrachten.
Wie ist es dazu gekommen, dass du in
deiner Freizeit jagen gehst? Mein Vater
ist Jäger, so bin ich früh damit in Berührung gekommen und war als kleiner Bub
schon mit einem Holzgewehr unterwegs.
Auf diese Weise hat sich das ganz natürlich ergeben.
Hat dich die Begegnung mit dem Tod
der Tiere in so jungen Jahren nie
erschreckt oder gar traumatisiert? Nein,
ich habe das Werden, Sein und Vergehen
in der Natur immer als normal empfunden. Ich habe gesehen, dass jedes Jahr
Jungtiere zur Welt kommen und die Jagd
als Teil eines Zyklus erkannt. Meiner
Ansicht nach sind Bilder auf Bildschirmen oder Papier in ihrer Abstraktheit
eher geeignet, junge Menschen zu traumatisieren.
Kochst du auch Wild? Das Zerwirken
und pfannenfertige Zubereiten des Wildfleisches übernehme ich meist selber, das
eigentliche Kochen indessen überlasse
ich lieber meiner Frau.
Wo und wie verbringst du deine nächsten Ferien? Die Skiferien habe ich mit
meiner Familie in Savognin verbracht; in
diesen Sommerferien sind ein paar Tage
am Neuenburgersee geplant.
natürlich die Geburt meiner Kinder. Ich
habe ein Mädchen und zwei Buben und
war bei allen Geburten dabei.
Welche Musik verleiht dir Flügel? Musik
sagt mir wenig, ich besitze keine einzige
CD.
Was hast du zuletzt gelesen? Ich lese
Tageszeitungen, etwa die Thurgauer
Zeitung und die NZZ am Sonntag, und
Fachzeitschriften, aber keine Bücher.
In welchem Verein bist du aktiv und weshalb? Ich bin natürlich Mitglied einer
Jagdgesellschaft, zudem bin ich bei einer
Jagdhornbläsergruppe dabei; im Schützenverein bin ich heute nur noch wenig
aktiv. Dann bin ich Mitglied beim Verband Thurgauer Forstpersonal sowie bei
Jagd Thurgau.
Was schätzt du an deinem Wohnort? Was
gefällt dir am Thurgau? In Schönholzerswilen gefallen mir vor allem die ländliche
Umgebung und die Ruhe. Letztere wird
im Moment jeweils frühmorgens durch
eine freche Krähe gestört… (lacht). Der
Thurgau ist meine Heimat. Das ist einfach so. In den sanften Hügellandschaften fühle ich mich zu Hause, der Wechsel
von Wald und offenem Land gefällt mir
sehr. Allerdings missfallen mir die zunehmend verbauten Flächen.
Wo siehst du dich nach deiner Pension?
Im Wald oder auf Weltreise mit meiner
Frau. Kanada oder Skandinavien reizen
mich ganz besonders.
Wofür gehst du meilenweit? Für einen
aus Sicht des Jägers interessanten, heimlichen Rehbock oder ein Wildschwein.
Interview: Nathalie Pfäffli
Was vergisst du nie? Den 100-KilometerMarsch in der Offiziersausbildung und
Im nächsten Pingpong:
Paul Witzig, Kantonstierarzt
Joggen und zwischendurch eine Übung: Einige sportliche Kantonsmitarbeiterinnen
und -mitarbeiter wagten sich auf den Vitaparcours. Fotos Anita Enz
Die Fischbrutanlage in Romanshorn gibt es seit bald 50 Jahren, die Anlage für die
Seeforellen seit 2007. Foto Markus Zellweger
LT Unterwegs 15
Rückblick
Ausgleich und Bewegung
Lediglich einige Unentwegte haben sich am LT unterwegs
auf den Frauenfelder Vitaparcours gewagt. Schade eigentlich.
Vor dem Wald ein paar blaue Löcher in der Wolkendecke – hinter dem Wald drohte schon eine graue Wand. Nichtsdestotrotz:
Fünf Unentwegte setzten sich unter der Führung von Michael
Krucker vom Sportamt auf dem Vitaparcours oberhalb Frauenfelds in Bewegung. Die Schreibende ist immer noch dankbar für
das – für die andern wohl etwas gemütliche – Tempo. Sie konnte deshalb, ausser dort, wo es merklich bergauf ging, auch bis
zum Schluss mithalten. Bei jedem Posten gab uns Michael seine
Spezialrezepte auf den Weg – oder machte eine ganz andere
Übung mit dem angebotenen Gerät. Die kleinen Änderungen
verrieten die Absicht: Die Übungen hat er für uns so angepasst,
dass sie auch im Büro durchgeführt werden können. Statt auf
das Holzgerüst stützen wir uns dort am Bürotisch ab oder am
Rollkasten – «und denkt dran: nicht am Stuhl, der hat Räder!»
Bei den Übungen sieht er uns die Anstrengung an und ermahnt
uns, kontrolliert zu atmen und dabei den Mund offen zu halten:
«Das baut den Überdruck ab, dann bekommt ihr keinen roten
Kopf.» Und zur Eduardsruh hinauf rennen wir rückwärts, das
«fördert die Orientierungssicherheit» – und braucht nebenbei
noch ein paar bisher ungenutzte Muskeln.
So haben wir nach einer knappen Stunde die 2,7 Kilometer
bewältigt. Johannas Schrittzähler zeigt rund 3300 Schritte an.
Die Übungen haben unsere Muskeln von der Wade bis zur
Schulter genutzt und damit durchblutet, haben Gleichgewicht
und Orientierungssicherheit gefördert. Danke, Michael!
Tief eingeatmet haben wir die harzig-erdig duftende Waldluft,
den Vögeln haben wir beim Zwitschern zugehört, ein Eichhörnchen wurde gesichtet. Auf den weichen Wegen des Parcours war es schön und federnd zum Joggen. Noch ein kleiner
Umtrunk im Minigolfrestaurant – und dann war der Himmel
überall grau und die ersten Tropfen fielen. Gerade geschafft!
Anita Enz
Im Becken mit der
Seeforelle
In Romanshorn betreibt der Kanton eine Fischbrutanlage.
Unter anderem werden dort Seeforellen gehalten, damit
diese Art nicht ausstirbt. Am Mittwoch, 6. Juli, führt Fischereiaufseher Markus Zellweger die Leserinnen und Leser
der Leuetatze durch die Anlage.
Die Seeforelle ist seit 30 Jahren stark gefährdet, ohne Stützungsmassnahme würde der Fisch aussterben. Damit eben das
nicht geschieht, betreibt der Kanton Thurgau in der Fischbrutanlage in Romanshorn eine entsprechende Anlage, um die Art
zu erhalten. Rund 600 Seeforellen sind in diesen Becken, die
2007 gebaut wurden.
Die Fischbrutanlage Romanshorn selber gibt es bereits seit
1967. Am Mittwoch, 6. Juli, führt Fischereiaufseher Markus
Zellweger durch die Anlage. Zellweger erklärt, weshalb der
Kanton die Seeforellen züchtet, und beantwortet weitere spannende Fragen zur Berufsfischerei, die seit einigen Jahren immer
mehr zu kämpfen hat. Nach der Führung können die Teilnehmer beim Apéro weiter über die Fische und die Fischerei diskutieren.
Datum Mittwoch, 6. Juli 2016
Ort Fischbrutanlage Romanshorn, Seeweg 1, 8590 Romanshorn
Zeit 17.30 Uhr
Leitung Markus Zellweger, Fischereiaufseher Oberseegebiet des
Bezirks Arbon mit Zuflüssen
Teilnahme Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen
Verwaltung sowie Pensionierte
Anmeldung bis Freitag, 1. Juli 2016, an Informationsdienst,
Sybille Baumgartner, T 058 345 53 20, [email protected]
Markus Zahnd
Alljährlich posiert der Regierungsrat für das offizielle Foto. Dieses Jahr standen die Regierungsrätinnen und
Regierungsräte beim Staatsarchiv Thurgau in Frauenfeld vor der Linse der Fotografin Kirsten Oertle.
Foto Bettina Kunz
Regierungspräsident Jakob Stark informierte am Kaderrapport über aktuelle Entwicklungen beim Kanton. Ausserdem erhielt das Kader Informationen über den Relaunch
der Kantons-Website. Foto Bettina Kunz
16 People
Traditionell besucht der Regierungsrat einmal im Jahr eine Truppe der Schweizer
Armee. Dieses Jahr führte der Flug mit dem Super Puma auf die Wichlenalp im
Kanton Glarus, dort beobachteten die Gäste eine Übung im Gelände.
Foto Markus Zahnd
Mitte Mai wurde Martin Bächer in den Ruhestand verabschiedet. Martin Bächer arbeitete
viele Jahre im Amt für Mittel- und Hochschulen und war zudem ein langjähriges Mitglied der
Redaktion der Leuetatze. Foto Christof Widmer
Im April informierte das DEK über den neuen Lehrplan Volksschule Thurgau.
Die Medienkonferenz stiess auf grosses Interesse, Journalisten aus der ganzen
Schweiz kamen nach Frauenfeld. Foto Bettina Kunz
Nach 13 Jahren im Regierungsrat ging Kaspar Schläpfer Ende Mai in Pension.
Die Mitarbeiter des Generalsekretariats des Departements für Inneres und Volkswirtschaft lud er zum Abschied zu einem kleinen Fest bei sich zuhause ein. Foto zVg
An den Grossratswahlen im April betrieb die Staatskanzlei wieder das Wahl- und Medienzentrum in der
Kantonsschule Frauenfeld. Mit dabei ist stets der stolze
Thurgauer Löwe. Foto Bettina Kunz
Regierungsrätin Monika Knill erläutert an der Eröffnung der Atelierklause im Kunstmuseum anhand eines Buches
Fotografien von Barnabas Bosshard, die ihr Büro zieren. Foto Markus Landert
People 17
Einmal jährlich lädt die Staatskanzlei zum Journalistentreffen. Dieses Jahr besuchten
rund 40 Medienschaffende und Vertreter des Kantons das Massnahmenzentrum
Kalchrain. Direktor Armin Malär stellte zuerst den Betrieb vor, ehe er die Besucher
durch das ehemalige Kloster führte. Foto Markus Zahnd
Jedes Jahr vergibt der Kanton Thurgau Förderbeiträge an Kulturschaffende, die Übergabe fand im Eisenwerk in Frauenfeld statt. Dieses Jahr wurden ausgewählt: Andreas
Häberlin, Ray Hegelbach, Isabelle Kaiser, Daniel V. Keller, Rachel Lumsden und
Andrea Wiesli. Foto Balz Kubli
Seit der Gründung 1988 hat die Ethikkommission Thurgau, die ab 1996 unter der
Leitung von Kantonsapotheker Rainer Andenmatten stand, rund 1000 klinische
Forschungsprojekte begutachtet und bewilligt. Nun hat sie ihren Betrieb eingestellt,
die Aufgaben übernimmt die neue Ethikkommission Ostschweiz. Foto zVg
Im Anschluss an die Sitzung der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerates
in Frauenfeld hat eine Thurgauer Delegation Verteidigungsminister Guy Parmelin und
die Mitglieder der Kommission zum Abendessen empfangen. Foto Walter Hofstetter
PSSL-Präsident Beat Benkler ehrt in Amriswil Martha Quenson für ihre langjährige
engagierte Mitarbeit im Vorstand. Foto Renate Bruggmann
«Im Alter muss man beruflich und privat gelassener werden», sagt Ruedi Buzek.
Foto Guido Bruggmann
18 Pensionierte
WAS MACHT EIGENTLICH … RUEDI BUZEK?
«Begegnungszonen» für
Pensionierte
«Ich möchte einmal so
altern wie meine Tante»
Über 1800 Mitglieder der PSSL nahmen im vergangenen
Vereinsjahr an 75 Veranstaltungen teil. Die Vereinigung ist
und bleibt eine wichtige Plattform für Bewegung und Austausch. Neu im Vorstand sind Margrit Gensch-Friedrich
und Guido Bruggmann.
Als ich den ehemaligen Abteilungsleiter des Amts für Volksschule in seinem Haus in Dettighofen besuche, legt er gerade
seine Bücher beiseite. Ich unterbreche ihn bei seiner Lieblingsbeschäftigung. Ruedi Buzek ist auch sechs Jahre nach seiner
Pensionierung noch genauso interessiert am aktuellen Weltgeschehen wie immer. Da gibt es keine Altersgrenze. Während
der letzten Jahre seiner Berufszeit konnte er sein Pensum
schrittweise bis auf 50 Prozent reduzieren. «Das war für mich
der ideale Übergang.» Nach der Pensionierung trat er mit
Freude Berater-Tätigkeiten in den Kantonen Schaffhausen und
Zürich und für die EDK-Ost an, und als Präsident von Mieterschlichtungsstellen fühlt er sich mit den Menschen und
ihrem Schicksal stark verbunden. Als Führer auf dem Arenenberg kann er sein Steckenpferd pflegen: die europäische
Geschichte des 19. Jahrhunderts.
Zur 40. Jahresversammlung der Vereinigung PSSL (Pensionierte Staat, Spital und Lehrkräfte) trafen sich 340 Mitglieder im
Pentorama Amriswil. Zur Eröffnung spielte eine Band der
Sekundarschule Amriswil drei bekannte Titel der Popmusik,
die gut zu den älteren Semestern im Saal passten, wie Präsident
Beat Benkler in seiner humorvollen Begrüssung hervorhob. In
seinem Jahresbericht ging er auf die 75 Veranstaltungen ein, an
denen insgesamt über 1800 Mitglieder teilnahmen. Spitzenreiter sind die Wanderungen, welche die Bewegung und die
Gespräche fördern. Daneben sind kulturelle Anlässe sowie das
Kegeln und Jassen gute Gelegenheiten für Begegnungen und
den Austausch von Erfahrungen.
Martha Quenson wurde für ihre langjährige engagierte Mitarbeit im Vorstand mit einem Blumenstrauss und einem Ausflugs-Gutschein geehrt. Ihre Nachfolgerin ist Margrit GentschFriedrich aus Istighofen. Guido Bruggmann aus Kradolf übernimmt neu das Ressort Medien. Regierungsratspräsident
Jakob Stark wies in seiner Grussbotschaft darauf hin, wie
wichtig die guten Beziehungen zu den Pensionierten sind. Florian Rexer zeigte schliesslich mit seiner Live Comedy, wie es
einem Schwaben in der Schweiz ergeht und welche Pointen
ihm die Mundart liefert.
Guido Bruggmann
Mit dem Älterwerden umzugehen sei keine Kunst, man müsse
nur loslassen, beruflich und privat, einfach gelassener werden.
Dazu gebe es auch viel Literatur. Der Unfalltod seiner Frau im
Jahr 2011 habe sein Leben radikal verändert. Die Umstellung
sei gewaltig, umso mehr, als jetzt alle sechs Kinder aus dem
Haus seien. Und das Verarbeiten brauche Zeit. «Man muss
aktiv werden. Was für ein Privileg, dass ich finanziell unabhängig bin und meine Ferien frei auswählen kann, drei bis vier Mal
pro Jahr, und abends länger mit Freunden zusammenbleiben,
ohne den Druck, am nächsten Morgen wieder zur Arbeit fahren zu müssen.» Wichtig sei ihm auch die Fitness, und er findet
es toll, dass es die Wanderungen des PSSL gibt, wo er alte Kontakte auffrischen und neue knüpfen kann. «Meine hochbetagte
Tante ist für mich ein Vorbild: Sie war immer fröhlich und aufgestellt und strahlt auch in ihrem 100. Lebensjahr noch Zufriedenheit und Glück aus.» Das wäre auch für Ruedi Buzek das
Ziel.
Guido Bruggmann
Bei der Wanderung auf die Halbinsel Reichenau
führte der Weg auch durch Reben. Foto Walter
Ebinger
Im Februar mussten sich die Pensionierten für die Wanderung durch Schneelandschaften warm anziehen. Foto Renate
Bruggmann
Pensionierte 19
Alt ist nur das
Schloss
Landesgrenze
meist irgendwo
im Wald
Gutes Klima
für Gemüse
und Reben
Mildes Frühlingswetter und noch laubloser Wald waren der ideale Rahmen für
beide Wandertage mit Walter Ebinger.
Im Steilhangwald ob dem Untersee
wachsen vorwiegend Buchen, die wegen
der geringen Nachfrage kaum genutzt
werden. Viele «Megawatt-Stunden»
Faulholz stehen und liegen herum. Von
der Neuburg ob Steckborn wurde früher
der Handel auf dem Untersee überwacht. Heute steht nur noch eine Ruine.
In den diversen Gebäuden von Glarisegg
war bis 1980 eine grosse Privatschule.
Alt ist nur das Schloss. Heute wird der
grosse Komplex von einer Gemeinschaft
genutzt. Ein augenfälliger Fixpunkt auf
der deutschen Höri ist das gelbliche
Schloss Marbach, das während 700 Jahren mehrmals neu gebaut wurde und
wegen Geldknappheit vielmals den
Besitzer wechselte. Auch das Feldbachareal Steckborn hatte eine wechselvolle
Geschichte: Zuerst Kloster, dann Kunstseidefabrik und heute Tourismus.
Von Ramsen kennt man meistens nur
den Zoll. Es ist aber eines der wenig
bekannten Schaffhauser Landdörfer mit
einer wechselvollen Geschichte. Ramsen
liegt an der Biber und ist eingebettet in
ebenes, bestes Agrarland. Schon früh
wurde eine Gesamtmelioration durchgeführt. Das Land wird von wenigen
Grosssiedlern bewirtschaftet, im Dorf
sind die Bauern fast verschwunden. Eindrücklich waren die grossen, blühenden
Rapsfelder, die grossen Äcker, Getreideund Spargelfelder. Südlich von Ramsen
steht auch die grosse internationale
Abwasser-Kläranlage. Die auffällig am
Rhein gelegene Bibermüli ist leider nicht
zugänglich. Seit «Urzeiten» befinden
sich Dorf- und Landesgrenzen irgendwo
im Wald, weil es kaum Konflikte gab.
Wegen des zusammenhängenden Wegnetzes und den grossflächig bestens
gepflegten Mischwäldern ist die Landesgrenze, die wir mehrmals überschritten,
kaum erkennbar. Der Zvierihalt war die
willkommene Gelegenheit, das gepflegte
Dorf kennen zu lernen.
Bestens gefragt war die Wanderung auf
die Halbinsel Reichenau, die am einfachsten von Ermatingen aus mit Kurs-Schiffen zu erreichen ist. Die vielen Wanderwege sind gut signalisiert. Reichenau ist
eine 4,4 Quadratkilometer grosse Eiszeit-Moräne mit vorwiegend kiesigen,
meist wasserdurchlässigen Böden. Von
der Hochwart, der höchsten Erhebung,
hat man den besten Überblick über die
Insel und den Untersee. Das sonnige
Klima ist gut für Gemüse und Reben. Ins
Auge stechen die vielen grossflächigen
Treibhäuser, wo Sonne und Wärme optimal ausgenutzt werden und es weniger
Wasser, Dünger und Spritzmittel
braucht. Das Kloster Reichenau wurde
im Jahre 724 von Pirmin gegründet. Es
war über Jahrhunderte berühmt für die
Buchmalerei, die Goldschmiedekunst
und die Gelehrtenschule. Ab Mitte des
14. Jahrhunderts begann aber der
Niedergang und das Kloster wurde 1757
aufgelöst. Die Reichenau ist ein Stück
«deutsches Tessin». Ferien, Tourismus
und Gastronomie sind weitere wichtige
Standbeine für die 3400 Einwohner.
Armin James Bont 007
Armin James Bont 007
Armin James Bont 007
Nach dem Kopieren verteilen die Lernenden die Wahlresultate an die Medienschaffenden.
Im Wahlzentrum in der Kantonsschule Frauenfeld ist jeweils einiges los und die Lernenden sind mittendrin.
Fotos Bettina Kunz
20 Lernende
Spannende Einblicke ins Wahlzentrum
Auch die Lernenden haben am 10. April ihren Teil dazu beigetragen, dass die Abläufe im Wahlzentrum reibungslos
funktionierten. Sie waren für die Kopien der Wahlresultate
verantwortlich und haben mitgeholfen, die Präsentationen
zu erstellen.
Am 10. April 2016 fanden im Kanton Thurgau die Grossratswahlen statt. Sechs von uns Lernenden der kantonalen Verwaltung hatten an diesem Tag die Möglichkeit, hinter den Kulissen
dabei zu sein und im Wahlzentrum in der Kantonsschule Frauenfeld mitzuhelfen. Während vier Lernende am Info-Desk beim
Kopieren der eingegangenen Ergebnisse im Einsatz waren, wirkten die anderen zwei im Hintergrund beim Erstellen von ExcelListen und PowerPoint-Präsentationen mit. Als um die Mittagszeit die ersten Gemeinderesultate eintrafen, begann unsere
Arbeit. Die Resultate gingen direkt beim Info-Desk des Wahlbüros ein und wurden ausgedruckt. Wir nahmen sie danach entgegen und machten uns damit auf den Weg zum Kopierraum, wo
sich zwei grosse Leistungsdrucker befinden. Jedes Gemeinderesultat wurde von uns rund 20- bis 30-mal kopiert. Die Kopien
verteilten wir dann zuerst an die anwesenden Medienleute von
Presse, Fernsehen und Radio. Je ein Exemplar hängten wir zur
Ansicht an die Stellwände, während wir die restlichen Ausdrucke den Fächern der verschiedenen Gemeinden zuteilten.
Die Spannung stieg stetig
Die Resultate der kleineren Gemeinden, die zuerst eintrafen, stiessen noch nicht auf wirklich grosse Interesse. Sobald aber die
Ergebnisse der grösseren Gemeinden oder der ganzen Bezirke veröffentlicht wurden, wurde die Stimmung der anwesenden Personen deutlich gespannter. Mit der Zeit trafen immer mehr Besucher,
Kandidaten und deren Familienmitglieder ein. Das Gedränge um
die Tische und die ausgelegten Wahlergebnisse in der Aula der
Kantonsschule Frauenfeld wurde immer grösser, sodass es für uns
schwierig wurde, die Kopien mit den Resultaten zügig zu verteilen.
Manche konnten es kaum erwarten
Jedes Mal, wenn wir die neusten Gemeinderesultate in die
Fächer verteilten, stürzten sich die Gäste regelrecht darauf.
Einige besonders Interessierte konnten fast nicht bis dahin
abwarten und lauerten uns schon beim Verteilen auf, um die
Unterlagen sofort in die Hände zu bekommen. Im Laufe des
Nachmittags trafen jeweils mehrere Resultate der verschiedenen Gemeinden gleichzeitig ein und die ganze Stimmung wurde
ein wenig hektischer, da alle Ergebnisse möglichst schnell verteilt werden sollten. Wir hetzten dann von Tisch zu Tisch und
verteilten den Reportern die schon vorhandenen Dokumente.
Kaum Verschnaufpausen
In den wenigen freien Minuten, die uns zur Verfügung standen,
konnten zuerst die einen, dann die anderen eine verspätete Mittagspause einlegen und genossen die kostenlose Verpflegung in
der Mensa der Kantonsschule Frauenfeld. Lange hielt die Verschnaufpause jedoch nicht an, da es schon wieder neue Resultate
zu kopieren und zu verteilen gab. Ausserdem wurden im Abstand
von jeweils einer Stunde die Hochrechnungen bekannt gegeben,
welche bei den Besuchern und den Medienschaffenden noch viel
gefragter waren. Sobald die Resultate der Hochrechnungen im
Wahlzentrum über das Mikrofon verkündet worden waren, durften wir die Kopien an die wartenden Reporter verteilen. Die eingegangenen Ergebnisse wurden eifrig studiert und verglichen. Als
sich der Nachmittag dem Ende zuneigte, trudelten nur noch einzelne Gemeinderesultate ein, denen aber deutlich weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde als noch zu Beginn, da alle nun
schon gespannt auf die Endresultate warteten.
Enttäuschung und Freude
Gegen fünf Uhr war es dann so weit: Die Endresultate wurden
verkündet. Während man bei einigen Besuchern Enttäuschung
in den Gesichtern lesen konnte, sah man anderen Freude und
Erleichterung an. Nach dem Applaus und den vielen Gratulationen löste sich die Menge langsam auf und die Aula der Kantonsschule Frauenfeld leerte sich allmählich.
Wir Lernenden waren am Ende dieses anstrengenden Sonntags
zwar müde, hatten aber hinter den Kulissen der Grossratswahlen eine spannende Erfahrungen gesammelt.
Sina Baumann und Annina Inauen
Walter Berger
Edgar Sidamgrotzki
Leute · Ehrungen 21
Zur Pensionierung
Walter Berger
Edgar Sidamgrotzki
Nach 43-jähriger Tätigkeit im Dienste der
Thurgauer Volksschule geht Walter Berger in seine verdiente Pension. Er hat über
Jahrzehnte hinweg die Volksschule Thurgau massgeblich mitgeprägt. Seit 2001
wirkte er als Chef des Amtes für Volksschule. Zuvor war er acht Jahre als Primarschulinspektor tätig und konnte
bereits damals auf seine 20-jährige Unterrichtserfahrung zurückblicken. In seine
Startphase als Amtschef fiel die grosse
DEK-Reorganisation. Die heutigen Abteilungen im AV waren weitgehend eigenständige Ämter und Betriebseinheiten und
mussten zu einem führungsmässigen und
betrieblichen Ganzen zusammenwachsen.
In seine 15-jährige Amtszeit fallen unter
anderem verschiedene Entwicklungsschritte im Rahmen der Bildungsoffensive, die Entwicklung der Basisstufe, die
Erarbeitung des neuen Lehrplans Volksschule Thurgau sowie das neue Volksschul- und das revidierte Beitragsgesetz.
Walter Berger war nicht «nur» Amtschef,
sondern für viele Menschen auch ausserhalb des Amtes ein geschätzter Kollege
und interessanter Gesprächspartner. Die
Zusammenarbeit mit Walter Berger war
in jeder Hinsicht geprägt von Vorbild,
Wertschätzung und Beweglichkeit.
Lieber Walter, für die neue Lebensphase
wünsche ich dir und deiner Frau Mara
alles Gute!
Edgar Sidamgrotzki trat am 1. Mai 1998
als Chef des damaligen Amtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit (KIGA) in den
Dienst des Kantons Thurgau ein. Mit
seinen Erfahrungen aus dem Spitalmanagement, seinem kundenorientierten
und privatwirtschaftlichen Denken
sowie mit grosser Weitsicht und Tatkraft
schaffte er es in kurzer Zeit, das Amt mit
Blick auf den ständigen Wandel der
Wirtschaft neu auszurichten und zum
heutigen Amt für Wirtschaft und Arbeit
(AWA) weiterzuentwickeln. Das AWA ist
nun ein spezialisiertes, öffentliches
Dienstleistungsunternehmen mit rund
175 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
und zahlreichen Aufgaben in den Bereichen Arbeitslosenversicherung, Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Standortförderung. Nach 18 Jahren intensiver und
erfolgreicher Tätigkeit im Amt sowie in
zahlreichen Gremien und Institutionen
geht er per 30. Juni 2016 vorzeitig in
Pension, plant aber, nebenher wieder
eine selbständige Beratertätigkeit aufzunehmen.
Im Namen des DIV und insbesondere
des langjährigen Departementschefs, mit
dem er sehr eng zusammenarbeitete,
danke ich Edgar Sidamgrotzki herzlich
für sein vielfältiges Engagement und
wünsche ihm für die Zukunft weiterhin
viel Erfolg, Freude und Befriedigung.
Monika Knill, Regierungsrätin
Chefin Departement für Erziehung und
Kultur
Andreas Keller
Generalsekretär Departement für Inneres und Volkswirtschaft
Wir gratulieren
Martin Schmid, GIS Projektleiter im
Amt für Geoinformation, zum erfolgreichen Abschluss des zweieinhalbjährigen,
berufsbegleitenden Studiums «Master of
Science FHO in Engineering mit Vertiefung in Spatial Development and Landscape Architecture» an der HSR.
Martin Barrucci,
Leiter ThurGIS-Zentrum,
Amt für Geoinformation
Caroline Hado, Konkursverwalterin
beim Konkursamt Frauenfeld, zum
erfolgreichen Abschluss als pat. Rechtsagentin.
Martin Wenk, Konkursamt und
Betreibungsinspektorat
Peter Imbach, Projektleiter Spezial- und
Agglomerationsprojekte im Tiefbauamt,
zur bestandenen Prüfung «bfu-Fachperson bauliche Sicherheit».
Andy Heller, Kantonsingenieur,
und Andi Schuster, Stv. Amtsleiter
Janine Rüdisüli, Fachexpertin der Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Familienfragen, zum Master of Arts in Early
Childhood (Studiengang Master Frühe
Kindheit).
Pascal Mächler, Leiter Fachstelle für
Kinder-, Jugend- und Familienfragen
René Allenspach
Roland Kern
Anton Peterhans
René Allenspach
Roland Kern
Anton Peterhans
René Allenspach ist am 20. April 1976
als Lehrling beim Grundbuchamt Frauenfeld in den Dienst des Kantons Thurgau eingetreten. 1982 legte er die Fachprüfungen ab und erlangte die Fähigkeitsausweise als Grundbuchverwalter
und Notar. Anfang 1984 wurde er zum
Substituten des Grundbuchamtes Kreuzlingen befördert und im Jahr 2012 übernahm er die Leitung dieses Amtes.
René Allenspach führt das Grundbuchamt Kreuzlingen, das ab dem 1. Juni
2016 den ganzen Bezirk umfasst, sehr
zuverlässig und effizient. Zusammen mit
seinem Team bewältigt er die umfangreichen Arbeiten des boomenden Immobilienmarktes in Kreuzlingen gut und kundenorientiert.
Daneben engagiert sich René Allenspach
seit rund 30 Jahren für die Weiterentwicklung des EDV-Grundbuchs TERRIS. Dank seinem Einsatz hat diese
Fachanwendung einen sehr guten Stand
und einen guten Ruf über die Kantonsgrenzen hinaus erreicht.
Ich danke René Allenspach für seine
Treue zum Kanton Thurgau, den grossen Einsatz und die gute Zusammenarbeit. Zum ausserordentlichen Dienstjubiläum gratuliere ich ihm ganz herzlich!
Ich wünsche ihm für die Zukunft alles
Gute, viel Glück und Gesundheit!
Roland Kern ist am 1. April 1976 als
Lehrling beim Grundbuchamt Kreuzlingen in den Dienst des Kantons Thurgau
eingetreten. Nachdem er auf verschiedenen Grundbuchämtern und Notariaten
tätig war und die Fähigkeitsausweise als
Grundbuchverwalter und Notar erlangt
hatte, wurde er ab Anfang 1984 als Substitut des Grundbuchamtes Arbon eingesetzt.
1987 wählten ihn die Stimmbürger des
Kreises Gottlieben zu ihrem neuen
Grundbuchverwalter und Notar. Während fast 30 Jahren leitete Roland Kern
das inzwischen in Grundbuchamt und
Notariat Tägerwilen umbenannte Amt
sehr gewissenhaft, zuverlässig und mit
hoher Fachkompetenz. Nach der
bezirksweisen Zusammenlegung der
Kreisämter per 1. Juni 2016 ist er nun
wieder in Kreuzlingen als Grundbuchverwalter und Notar tätig.
Roland Kern kann auf 40 Jahre Dienst
beim Kanton zurückblicken. Ich gratuliere ihm ganz herzlich zu diesem ausserordentlichen Dienstjubiläum! Ich danke
ihm für seine Treue, den grossen Einsatz
und die gute Zusammenarbeit. Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute, viel
Glück und Gesundheit!
Erinnern Sie sich, was Sie am 1. Juni
1976 erlebt haben? Einer weiss es genau.
Toni Peterhans trat zu diesem Zeitpunkt
nach seinem Psychologiestudium in Freiburg seine Stelle als Jugendpsychologe
beim Jugendpsychologischen Dienst des
Kantons Thurgau an. Während 40 Jahren hat er im Amt für Volksschule
gewirkt und übt seinen Beruf noch heute
mit Hingabe und Begeisterung aus.
Besonders die Arbeit mit den Kindern
und den Eltern erlebt er noch heute als
sehr bereichernd und sinnstiftend.
Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Schulpsychologe leitet er das schulische Kriseninterventionsteam (SKIT). In dieser
Funktion stellt er sich nicht nur für Notfalleinsätze und Pikettdienst zur Verfügung. Er stellt auch die fachliche Weiterbildung des Teams sicher und entwickelt
das SKIT-Konzept weiter. Wir kennen
und schätzen Toni Peterhans als verlässlichen Partner und humorvollen Kollegen, der mit seinen durchaus auch kritischen Beiträgen die Entwicklung des
Amts mitprägt.
Ich danke dir herzlich für deine Treue
zur Thurgauer Volksschule und wünsche
dir für die Zukunft alles Gute!
22 Leute · Ehrungen
40 Dienstjahre
Linus Schwager,
Grundbuch- und Notariatsinspektor
Linus Schwager,
Grundbuch- und Notariatsinspektor
Beat Brüllmann,
Chef Amt für Volksschule
Gregor Affolter
Christian Dettwiler
Anita Enz
Leute · Ehrungen 23
25 Dienstjahre
Gregor Affolter
Christian Dettwiler
Anita Enz
Am 1. Mai 1991 nahm Gregor Affolter
seine Tätigkeit am Arenenberg in der
Fachstelle Pflanzenbau auf, nachdem er
sein Studium an der ETH und einige
Praktika absolviert hatte. Er war beim
Aufbau der IP (neue ÖLN) beteiligt. Am
Anfang war er ausschliesslich als Berater
tätig, übernahm jedoch später zusätzlich
die Leitung des Bodenlabors.
Heute ist er Berater für Produktionstechnik im Ackerbau, insbesondere für Fragen zur Düngung und Pflanzenernährung (Nährstoffbilanz, Düngungsplanung) sowie im Bereich Boden für die
Koordination und die Überwachung des
Bodenlabors verantwortlich. Er bereitet
die Untersuchungsergebnisse für Landwirte und die Beratung auf.
Nebst seiner beratenden Tätigkeit unterrichtet er seit vielen Jahren in der Berufsfachschule und der Modularen Weiterbildung. Seit einigen Jahren übt er auch
die Funktion als Stellvertreter im Bereich
Pflanzenschutzdienst für den Acker- und
Futterbau aus und ist Projektleiter für
Versuche im Anbauverfahren auf dem
Versuchsbetrieb Brunnegg.
Wir danken Gregor Affolter für seine
25-jährige engagierte Tätigkeit zugunsten des BBZ Arenenberg und der Thurgauer Landwirtschaft und wünschen
ihm für die Zukunft alles Gute.
Christian Dettwiler wurde auf den
1. April 1991 als Adjunkt des damaligen
Vermessungsamtes des Kantons Thurgau angestellt. Nach seiner Beförderung
zum Amtsleiter im Jahr 1998 überführte
er das damals kleine Vermessungsamt
mit Weitblick, Energie und Geschick in
die digitalisierte Welt der Geoinformation. Als Kantonsgeometer und Chef des
heutigen Amtes für Geoinformation
führt er ein zentrales und hochmodernes
Querschnittsamt mit Vorbildwirkung
bezüglich Kundenorientierung und
E-Government. Sein Amt bietet mit den
Datenbeständen des ThurGIS unentbehrliche Dienstleistungen für viele
Ämter des Kantons sowie für Gemeinden, Wirtschaft und Bevölkerung. Christian Dettwiler war massgeblich am Aufbau des GIS Verbundes Thurgau und an
der Erarbeitung der Geoinformationsgesetzgebung beteiligt. Überdies wirkte er
in diversen Gemeinden und in zentralen
Funktionen an unzähligen Projekten auf
nationaler und kantonaler Stufe mit.
Im Namen des DIV und insbesondere
des langjährigen Departementschefs, mit
dem er sehr eng zusammenarbeitete,
danke ich Christian Dettwiler herzlich
für sein vielfältiges Engagement und
wünsche ihm weiterhin viel Erfolg, Freude und Befriedigung in seiner anspruchsvollen Tätigkeit.
Anita Enz trat am 15. April 1991 als lic.
phil. I beim Amt für Umweltschutz und
Wasserwirtschaft ihre Stelle als Leiterin
der Umweltschutzberatungsstelle an. Sie
war jedoch schon vor ihrer Anstellung im
Bereich des Umweltschutzes tätig. 1978
war sie beim Aufbau der Alusammlung
der Stadt Frauenfeld aktiv und machte
Presse- und PR-Arbeiten für die Tagung
«Rund um Umwelt» in Weinfelden 1989.
Anita Enz besuchte in den ersten Anstellungsmonaten die Ausbildung zur Naturund Umweltfachfrau an der SANU
(Schweizerische Ausbildungsstätte für
Natur- und Umweltschutz) in Biel. Im
Jahr 2002 absolvierte sie das Nachdiplomstudium Master of Communication
Management an der Universität Lugano.
Anita Enz ist im AfU für die Organisation
von Tagungen und Kampagnen, die
Erstellung von Merkblättern, den Unterhalt der Website tätig und ist Ansprechperson für allgemeine Fragen zum Thema
Umweltschutz aus der Bevölkerung. Sie
engagiert sich auch seit vielen Jahren in
der Redaktionskommission der Leuetatze. Privat engagiert sie sich bei Ausbildungsprojekten im Kongo. Sie ist Präsidentin des Vereins Maendeleo. Liebe
Anita, ich danke dir herzlich für dein
Engagement, mit dem du die Arbeit unseres Amts massgeblich geprägt hast. Ich
wünsche dir für deine Zukunft alles Gute.
Andreas Keller, Generalsekretär
Departement für Inneres und
Volkswirtschaft
Beat Baumgartner, Chef Amt für
Umwelt
Martin Huber,
Direktor BBZ Arenenberg
Roland Früh
Sonja Gnehm
Carmelo Iannello
Roland Früh
Sonja Gnehm
Carmelo Iannello
Nach erfolgreichen Meisterprüfungen in
den Bereichen Automechaniker und -elektriker begann Roland Früh am 1. April 1991
im Strassenverkehrsamt als Verkehrsexperte. Bis zur Eröffnung der neuen Prüfhalle im
Jahr 1996 nahm er Fahrzeug- und Führerprüfungen in Amriswil bei der Festhütte, in
Kreuzlingen und Frauenfeld ab. Nebst dieser Flexibilität hinsichtlich Arbeitsort forderte ihn in diesen 25 Jahren vor allem die
technische Entwicklung im Fahrzeugbau.
Das Auto wurde vom mechanischen Benzinoder Dieselschlucker zum fahrenden Computer. Auch die Fülle an gesetzlichen Vorschriften hat sich bekanntlich nicht reduziert
sondern vervielfacht. Roland Früh ist heute,
als versierter und sehr vielseitig einsetzbarer
Fachmann, Stellvertreter des Teamleiters
Prüfungen in Amriswil. Er ist kompetent in
der Abnahme sämtlicher Fahrzeug- und
Führerprüfungskategorien. Roland Früh
kann auch als wandelndes Lexikon betreffend aktuellen und schon überholten Vorschriften angesehen werden. Im Mittelpunkt
seiner Tätigkeit steht immer der Mensch.
Und dieser Mensch ist heute eindeutig kritischer gegenüber dem Staat als Obrigkeit.
Dies verlangt bei den Prüfungsabnahmen
eine hohe Sozialkompetenz und noch mehr
Fingerspitzengefühl, über die Roland zweifelsohne verfügt.Wir danken Roland Früh
für seinen Einsatz im «Strassi» und wünschen ihm nebst einer guten Gesundheit
weiterhin viel Freude an seiner Aufgabe.
Ende August geht mit Sonja Gnehm eine
eigentliche «Institution» der kantonalen
Verwaltung in Pension. Als Leiterin der
Fachstellen für das öffentliche Beschaffungswesen und die Umweltverträglichkeitsprüfung hat sie mit nahezu allen Verwaltungsstellen und Gemeinden Kontakt
und ist für ihre ebenso hilfsbereite wie resolute Art geschätzt und respektiert. Wer
einen Wegweiser durch den Dschungel des
Beschaffungsrechts sucht oder Fragen zur
Abwicklung komplexer Umweltverträglichkeitsprüfungen hat, findet bei Sonja Gnehm
stets ein offenes Ohr und den erwünschten
Rat. Angefangen hat alles am 15.6.1991,
als Sonja Gnehm (damals noch als Frau
Berner) als Verwaltungssekretärin im Generalsekretariat DBU begann. Schon 1994
folgte die erste Beförderung. Aber Sonja
Gnehm wollte ihr Wissen und ihren
Arbeitsbereich erweitern. Als per 1.7.1997
das Gesetz über das öffentliche Beschaffungswesen und die zugehörige Verordnung
in Kraft traten, sah sie ihre Chance gekommen. Nach Abschluss der Ausbildung zur
Verwaltungsökonomin TG wurde sie per
1.9.1997 zur Ressortleiterin «Fachstelle für
das öffentliche Beschaffungswesen» befördert. Per 1.1.2001 übernahm sie zusätzlich
die Fachstelle Umweltverträglichkeitsprüfung. Ich danke ihr für ihren Einsatz, ihre
Hilfsbereitschaft und Loyalität und wünsche ihr Gesundheit, eine erfüllte Zeit ohne
Beschaffungsprobleme und viele gute
Erinnerungen an ihre Ära im Departement
für Bau und Umwelt.
Carmelo Iannello verbrachte seine
Jugendzeit am Untersee. Nach seiner
Ausbildung zum Maurer suchte er bald
eine neue Herausforderung. Diese fand
er bei einer Holzverarbeitungsfirma in
Ermatingen. Mit 28 Jahren bewarb sich
der Jubilar beim kantonalen Tiefbauamt
im damaligen Unterhalts-Bezirk 4 in
Diessenhofen. Die freie Stelle konnte er
dann am 1. April 1991 antreten. Zu dieser Zeit hatte noch fast jeder Strassenwart Winterdienstpikett. Das heisst, er
musste zu allen Tages- und Nachtzeiten
einen Lastwagen einer Fremdfirma
begleiten, um bei Einstellungen des Pfadschlittens und bei Wendemanövern mitzuhelfen. Der Jubilar hat sich in den vielen Jahren zum Bauspezialisten entwickelt, davon zeugt auch die baldige
Beförderung vom Unterhaltsarbeiter
zum Handwerker. Seine Fähigkeiten sind
vor allem bei Arbeiten an Randabschlüssen, Entwässerungen und bei Belagsarbeiten gefragt. In seiner Freizeit hat es
Carmelo gerne etwas ruhig und geniesst
die arbeitsfreie Zeit mit seiner Freundin.
Am besten erholt sich der Jubilar jeweils
im Herbst, wenn er für zwei Wochen in
seine Heimat, nach Sizilien, verreist.
Lieber Carmelo, im Namen von allen
Arbeitskameraden gratuliere ich dir
ganz herzlich zu deinem Jubiläum und
danke dir für deinen langjährigen Einsatz. Für die berufliche und persönliche
Zukunft wünschen wir dir alles Gute.
24 Leute · Ehrungen
25 Dienstjahre
Ernst R. Anderwert, Geschäftsführer
Strassenverkehrsamt
Marco Sacchetti, Generalsekretär DBU
Max Koradi, Bezirkschef Bezirk 4,
Kantonales Tiefbauamt
Jakob Jägli
Alberto Knöpfli
Caroline Liechti
Leute · Ehrungen 25
25 Dienstjahre
Jakob Jägli
Alberto Knöpfli
Caroline Liechti
Jakob Jägli hat am 1. April 1991 in der
damaligen Arbeitserziehungsanstalt
Kalchrain seine Stelle als Leiter der internen Malerei angetreten. Als Maler mit
Meisterprüfung gab er sich mit Leib und
Seele in seine Arbeit ein. Die differenzierte
Betrachtung und Unterstützung zu Themen der Farbgebung sind ihm grosse
Anliegen. Vor allem aber liegt ihm die Ausbildung unserer Eingewiesenen am Herzen. Mit grossem Engagement hat er in
den vergangenen 25 Jahren vielen jungen
Menschen den Malerberuf vermittelt und
sie zu guten Berufsleuten ausgebildet. Ab
und an gewann einer dieser Eingewiesenen
auch einen Preis an Malerwettbewerben,
was nur dank der Unterstützung von
Jakob Jägli möglich war. Auch dem Unterhalt des historischen Klosters, in dem das
Massnahmenzentrum Kalchrain untergebracht ist, widmet er viel Energie und kann
dabei sein grosses Fachwissen einbringen.
In den vergangenen 25 Jahren hat sich
auch die Resozialisierung der Eingewiesenen verändert und entwickelt. Stand in der
Vergangenheit die Berufsausbildung und
berufliche Integration im Zentrum, so ist
die Persönlichkeitsentwicklung mit Risikoorientierung zunehmend in den Fokus
gerückt. Jakob Jägli hat sich immer für
diese Weiterentwicklungen interessiert und
eingegeben. Ich danke Jakob Jägli für seine
Treue zum Massnahmenzentrum Kalchrain und wünsche ihm für die Zukunft
alles Gute, viel Glück und Gesundheit.
Alberto Knöpfli trat nach seinem
Masterstudium für Geoinformationssysteme am 1. April 1991 eine Stelle als
Organisator/Analytiker für die Erarbeitung eines kantonalen Geoinformationssystems an. Daraus entwickelte sich das
bekannte ThurGIS.
Zu Beginn übernahm er das Management zentraler IT-Systeme für die technisch orientierten Ämter. Im September
1992 wurde Alberto Knöpfli die Leitung
des Kompetenzzentrums Technik übertragen, welches verschiedenste Lösungen
wie das Grundbuchsystem TERRIS, das
Strasseninformationssystem STRADA
und verschiedene IT-Anwendungen in
den Bereichen Umwelt, Bau, Forst,
Archäologie, Raumplanung, Denkmalpflege einführte.
Im Juli 1999 wurde er zum Chefexperten Informatik gewählt und blieb dies
bis 2015. Ab 2000 wurde die Standardisierung der IT-Arbeitsplätze stark vorangetrieben und hunderte PC mit einem
neuen Office bestückt. Alberto Knöpfli
war massgeblich für die Verbreitung von
TERRIS verantwortlich. Mit seinem
Wirken hat sich TERRIS stetig weiterentwickelt, so dass es heute eine der
beiden führenden Grundbuchlösungen
darstellt.
Ich gratuliere Alberto Knöpfli herzlich
zum Dienstjubiläum und wünsche ihm
alles Gute.
Caroline Liechti, damals noch Caroline
Soller, trat am 1. Mai 1991 beim Amt
für Umweltschutz und Wasserwirtschaft
ihre Stelle als Sekretärin an. Als Abteilungssekretariate eingeführt wurden,
übernahm sie das Sekretariat der Abteilung Tank und Lager. Bevor es soweit
war, schloss Caroline Liechti 1987 ihre
Lehre als Käserin ab und absolvierte
danach die Handelsschule. Damit war
ihr Weg offen für ihre Anstellung beim
Kanton Thurgau. Heute arbeitet Caroline Liechti in der Abteilung Abwasser
und Anlagensicherheit als Abteilungssekretärin zusammen mit Angelika Grossglauser. Nebst dem Sekretariat hat sie
sich zur technischen Sachbearbeiterin im
Bereich Tank und Lager weiterentwickelt. Waren früher mehr Routinearbeiten zu bewältigen, hat in den vergangenen Jahren die Zahl von individuellen
Beratungen zugenommen. Dies macht
die Arbeit abwechslungsreich, verlangt
aber auch mehr Flexibilität. Privat
beschäftigt sich Caroline Liechti gerne in
ihrem Haus und in ihrem Garten. Und
sie ist eine grosse Loriot-Anhängerin.
Die kollegiale Art von Caroline Liechti
wird von den Mitarbeitenden des Amtes
für Umwelt sehr geschätzt. Caro, wir
danken dir herzlich für dein 25-jähriges
Engagement, mit dem du massgeblich
zum guten Stand bei den Tankanlagen
beigetragen hast!
Leo Kuster, Chef Amt für Informatik
Irene Purtschert, Leiterin Abteilung
Abwasser und Analgensicherheit, Amt
für Umwelt
Armin Malär, Direktor Massnahmenzentrum Kalchrain
Foto Bettina Kunz
26 Leute · Ehrungen
Die anderen runden Zahlen
20 Dienstjahre
Ernst-Rudolf Anderwert, Geschäftsführer, Strassenverkehrsamt
Beat Andrist, Chef Rechtsdienst, Generalsekretariat DIV
Monika Bisig, Sachbearbeiterin Fachsekretariat, KESB Frauenfeld
Hansjörg Brem, Kantonsarchäologe, Amt für Archäologie
Daniel Bühler, Abteilungsleiter Beiträge, Sozialversicherungszentrum
Thurgau
Ubaldo Cappelli, Sachbearbeiter Kundendienst, Strassenverkehrsamt
Paul Christen, Ersatzmitglied, Enteignungskommission
Heinz Erb, Leiter RAV, Amt für Wirtschaft und Arbeit
Ursula Graner, Lehrbeauftragte, Bildungszentrum für Bau und Mode
Kreuzlingen
Kurt Henauer, Mitglied, Rekurskommission Landwirtschaftssachen
Thomas Ilg, Berufsschullehrperson, Bildungszentrum für Wirtschaft
Weinfelden
Marianne Luginbühl, Bezirksrichterin, Bezirksgericht Arbon
Reinhold Nussmüller, Präsident, Schlichtungsstelle/Gleichstellungsgesetz
Urs Obrecht, Bezirksrichter, Bezirksgericht Münchwilen
Markus Peterli, Fachexperte Revision, Sozialversicherungszentrum
Thurgau
Elisabeth Tanner, Leiterin Administration, Staatsanwaltschaft
Bischofszell
Marlene Voramwald, Sachbearbeiterin, Staatsanwaltschaft Frauenfeld
Dr. Paul Witzig, Kantonstierarzt, Veterinäramt
25 Dienstjahre
Marlene Gerber, Teamleiterin, Sozialversicherungszentrum
Doris Janke, Revisorin, Finanzkontrolle
Peter Labhart, Berufsschullehrer, Bildungszentrum für Bau und Mode
Reto Menzi, Sozialarbeiter, Bewährungsdienst/Amt für Justizvollzug
Christoph Müller, Restaurator, Amt für Archäologie
30 Dienstjahre
Peter Giger, Mittelschullehrer, Kantonsschule Frauenfeld
Irene Hasler, Sachbearbeiterin Kantonalgefängnis, Amt für Justizvollzug
Francesco Lanzicher, Mittelschullehrer, Kantonsschule Frauenfeld
Guido Meier, Arbeitsagoge, MZ Kalchrain
Willi Müller, Lehrbeauftragter, Bildungszentrum für Bau und Mode
Kreuzlingen
35 Dienstjahre
Christoph Bachmann, Mittelschullehrer, Kantonsschule Frauenfeld
Andreas Brack, Grundbuchverwalter/Notar, Grundbuchamt und
Notariat Frauenfeld
Susanne Bühler, Lehrbeauftragte HS, Bildungs-und Beratungszentrum Arenenberg
Emil Diem, Lehrbeauftragter, Gewerbliches Bildungszentrum Weinfelden
Stephan Hartmann, Grundbuchverwalter/ Notar, Grundbuchamt und
Notariat Weinfelden
Rolf Hölzli, Leiter Finanz- und Rechnungswesen, Finanzverwaltung
Walter Scherb, Friedensrichter und
Grundbuchverwalter/Notar, Betreibungsamt Kreuzlingen und
Grundbuchamt/Notariat Kreuzlingen
Willi Spring, Rektor, Gewerbliches Bildungszentrum Weinfelden
Albert Vock, Lehrer Brückenangebote, Gewerbliches Bildungszentrum
Weinfelden
45 Dienstjahre
Renato Ballinari, Lehrer Brückenangebote, Bildungszentrum für
Bau und Mode Kreuzlingen
Walter Häberlin, Stabsstelle Amtsleitung, Konkursamt und
Betreibungsinspektorat
Elsbeth Stutz, Ressortleiterin, Steuerverwaltung
Foto Bettina Kunz
Leute · Ehrungen 27
Kommen und Gehen
Austritte
Renate Bär, Sekretärin, Konkursamt und Betreibungsinspektorat
Hejko Bartholdi, Polizist, Kantonspolizei
Selina Bäuerle, Kundenberaterin, Strassenverkehrsamt
Caroline Beyeler, Jugendänwältin, Staatsanwaltschaft
Linda Biedermann, Eingliederungsspezialistin, Sozialversicherungszentrum Thurgau
Beatrice Deflorin, Sachbearbeiterin, Friedensrichter- und
Betreibungsamt Felben-Wellhausen
Theres Di Bella, Sachbearbeiterin ALE, Amt für Wirtschaft und Arbeit,
Arbeitslosenkasse
Erika Dörflinger, Sekretärin, Betreibungsamt Kreuzlingen
Jan Egger, Eingliederungsspezialist, Sozialversicherungszentrum Thurgau
Edith Gähler, Sachbearbeiterin, Bezirksgericht Münchwilen
Alexandra Grünenfelder, Fachspezialistin, Sozialversicherungszentrum
Thurgau
Rosmarie Günthör, Mitglied, KESB Arbon
Lorenz Hübner, Leiter Walderhaltung, Forstamt
Florence Kägi, Sachbearbeiterin, Sozialversicherungszentrum Thurgau
Urs Kaufmann, Vizepräsident, Bezirksgericht Arbon
Daniela Lussi Casanova, Bibliothekarin, Kantonsschule Frauenfeld
Jörg Marti, Fachspezialist Energie, Generalsekretariat DIV, Energie
Pascal Merz, Fachspezialist, Steuerverwaltung
Rudolf Mettler, Fachspezialist, Amt für Umwelt
Sascha Rellstab, Vermittler, Amt für Wirtschaft und Arbeit,
RAV Frauenfeld
Miriam Salvisberg, Zivilstandsbeamte, Amt für Handelsregister und
Zivilstandswesen
Samantha Schmalz, Sachbearbeiterin, Sozialversicherungszentrum
Thurgau
Dr. Barbara Schmid, Abt.leiterin Historische Bestände und
Sammlungen, Kantonsbibliothek
Philip Steiger, Substitut, Grundbuchamt und Notariat Affeltrangen
Willi Strässle, Friedensrichter/Betreibungsbeamter, Friedensrichterund Betreibungsamt Tägerwilen
Lorena Trinkler, RZ-Systemspezialistin, Amt für Informatik
Patricia Truniger, Sachbearbeiterin, Migrationsamt
Sonja Wolf, Sachbearbeiterin, Staatsanwaltschaft Bischofszell
Pensionierungen
Martin Bächer, Stabsmitarbeiter, Amt für Mittel- und Hochschulen
Walter Berger, Amtschef, Amt für Volksschule (ausführlicher Abschied)
Elisabeth Büchler, Grafikerin/Administration, Naturmuseum
Susanne Dr. Pfeiffer-Munz, Leitende Gerichtsschreiberin,
Bezirksgericht Kreuzlingen
René Gilbert, Aufseher, Generalsekretariat DJS, Strafvollzug
Regina Girod, Sachbearbeiterin, Amt für Umwelt
Alfred Grimm, Substitut, Grundbuchamt Sirnach
Margrit Müller, Sachbearbeiterin Infrastruktur, Amt für Bevölkerungsschutz und Armee, Bevölkerungsschutz
Arthur Peyer, Fachspezialist, Amt für Umwelt
Daniel Reich, Grundbuchverwalter/Notar, Grundbuchamt und Notariat
Romanshorn
Bruno Rudolf, Fachspezialist Rad- und Wanderwege, Tiefbauamt,
Unterhalt
Ernst Scheiben, Leiter Straf- und Massnahmenvollzug,
Amt für Justizvollzug
Beatrice Schmid-Dahinden, Sekretärin, Zwangsmassnahmengericht
René Schoch, Grundbuchverwalter/Notar, Grundbuchamt und Notariat
Affeltrangen
Werner Schoop, Polizei-Adjutant, Kantonspolizei
Edgar Sidamgrotzki, Chef Amt für Wirtschaft und Arbeit, Amt für
Wirtschaft und Arbeit (ausführlicher Abschied)
Anna-Maria Steiner, Revisorin, Steuerverwaltung
Peter Strübi, Sachbearbeiter, Friedensrichter- und Betreibungsamt
Aadorf
Rosmarie Topcu, Sachbearbeiterin, Grundbuchamt Arbon
Urs Tuchschmid, Postwart, Staatskanzlei BLDZ
Übertritte
Daniela Akman, Sachbearbeiterin Personaladministration, Kantonspolizei
Reto Filli, Fachexperte Revision, Sozialversicherungszentrum Thurgau
Therese Schafstall, Mitarbeiterin Besucherservice, Kunst- und Ittinger
Museum
Karin Schmid, Eingliederungsspezialistin, Sozialversicherungszentrum
Thurgau
Sabrina Velissandro, Sachbearbeiterin, Bezirksgericht Kreuzlingen
Foto Bettina Kunz
28 Leute · Ehrungen
Eintritte
Eintritte (ohne Bild)
Besmir Ameti
Sachbearbeiter,
Betreibungsamt Bezirk
Kreuzlingen
Caroline Birrer
Kundenberaterin,
Strassenverkehrsamt
Barbara Bötschi
Sachbearbeiterin,
Staatsanwaltschaft
Bischofszell
Karin Cadonau
Sachbearbeiterin Weiterbildung, Bildungszentrum
für Wirtschaft
Silvia Czibulya
Datenerfasserin OBZ,
Kantonspolizei
Christa Dähler
Raumplanerin,
Amt für Raumentwicklung
Michele Di Vizio
ICT-Systemspezialist,
Amt für Informatik
Rattikarn Egloff
Weibelin, Obergericht
Doris Fernández
Fachspezialistin Arbeitsmarktaufsicht, Amt für
Wirtschaft und Arbeit
Beatrice Forster
Leiterin Seminare und
Tagungen, BBZ
Arenenberg
Annette Forster
Fachexpertin, Grundbuchund Notariatsinspektorat
Oliver Gehrig
ICT-Netzwerk-Spezialist/
Security, Amt für
Informatik
Simone Haefelin
Sachbearbeiterin,
Generalsekretariat DEK
Marco Carletta, Gerichtsschreiber,
Bezirksgericht Arbon
Robin Geisser, Ressortleiter,
Amt für Volksschule
Marcel Horn, Leiter Malerei,
Amt für Justizvollzug / MZ Kalchrain
Kirsten Lehner, Maltherapeutin,
Amt für Justizvollzug / MZ Kalchrain
Jasmin Mesaros, Mitarbeiterin Kasse/
Reinigung, Kantonsschule Romanshorn
Rahel Neuhaus, Mithilfe Cafeteria,
Bildungszentrum für Bau und Mode
Bettina Ritzmann, Bibliothekarin,
Kantonsschule Frauenfeld
Kira Tanner, Wissenschaftliche Mitarbeiterin,
Sozialversicherungszentrum Thurgau
Marina Tüscher, Abteilungsleiterin,
Stv. Chef Hochbauamt
Lucio Vazzoler, ICT-System-Spezialist,
Amt für Informatik
Robin Wägeli, Veranlagungsexperte,
Steuerverwaltung
Foto Bettina Kunz
Leute · Ehrungen 29
Eintritte
Eliane Huber
Museumsgestalterin,
Kulturamt/Naturmuseum
Anastasia Huser
Sachbearbeiterin,
Sozialversicherungszentrum Thurgau
Peter Imbach
Projektleiter, Tiefbauamt
Andrea Kellenberger
Veranlagungsexpertin,
Steuerverwaltung
Reto Kropf
Leiter Vollzugs- und
Bewährungsdienste,
Amt für Justizvollzug
Simone Lafos
Schulpsychologin,
Amt für Volksschule
Ardita Mehmedi
Sachbearbeiterin,
Migrationsamt
Franziska Müller
Fachexpertin Walderhaltung, Forstamt
Nicole Neidhart
Assistentin Amtsleitung,
Amt für Gesundheit
Lia Nohava
Sachbearbeiterin,
Staatsanwaltschaft
Thurgau
Daniela Perone
Eingliederungsspezialistin, Sozialversicherungszentrum Thurgau
Jérome Principe
Sachbearbeiter,
Betreibungsamt
Bezirk Münchwilen
Karin Reich
Sachbearbeiterin mbA,
Stv. Leiterin AMM, Amt für
Wirtschaft und Arbeit
Foto Bettina Kunz
30 Leute · Ehrungen
Eintritte
Luca Rodighiero
Sachbearbeiter,
Sozialversicherungszentrum Thurgau
Juan Rolan
Mitarbeiter Post, Büromaterial-, Lehrmittel und
Drucksachenzentrale
Hans Peter Schmid
Amtschef, Amt für
Bevölkerungsschutz und
Armee
Gabriela Spitaleri
Sachbearbeiterin,
Amt für Justizvollzug/
MZ Kalchrain
Cornelia Stäheli
Wiss. Archivarin für
audiovisuelles Archivgut,
Staatsarchiv
Lorena Studer
Leitende Gerichtsschreiberin, Bezirksgericht Arbon
Patricia Usinger
Juristische Sekretärin,
Sozialversicherungszentrum Thurgau
Simone Villiger
Wissenschaftliche
Mitarbeiterin,
Amt für Gesundheit
René Vogelsanger
Aufseher, Amt für
Justizvollzug/Kantonalgefängnis
Angelika von Niessen
Fachspezialistin,
Amt für Umwelt
Roger Wiesendanger
Chef Konkursamt,
Konkursamt und
Betreibungsinspektorat
Maria Willimann
Sachbearbeiterin,
Bezirksgericht
Münchwilen
Sidonia Zingg
Sekretärin Innenfahndung,
Kantonspolizei
Musik machen tut gut, ob solo als Goldfish (rechts) oder zusammen mit den Frischen Fischen (links). Fotos zVg
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Rocking Eddy
Der Mann steht kurz vor seiner frühzeitigen Pensionierung. Und wirkt
doch so präsent und hellwach wie an
seinem ersten Tag beim Kanton. Ob
ihm wohl sein Hobby dabei geholfen
hat, so jugendlich und fit zu bleiben?
Das ist die melodiöse Geschichte von
Edgar Sidamgrotzki, leidenschaftlicher Musiker und nicht weniger
engagierter Chef des Amtes für Wirtschaft und Arbeit.
Angefangen hat alles in der Blütezeit von
Jimi Hendrix und den Rolling Stones:
Der jugendliche Edgar, die Haarpracht
bedeutend länger und wilder als heute,
absolvierte seine ersten Gehversuche im
Musikbusiness. «Zusammen mit einigen
Schulfreunden», erinnert sich der 61Jährige, «haben wir unsere erste Rockband gegründet.» Geprobt wurde im
Felsenkeller eines Bandmitglieds. Dessen
Vater, ein Gemüsehändler, lagerte sein
Gemüse darin. «Vor jeder Probe mussten wir von neuem die Instrumente und
Verstärker vom Kalk befreien, der sich
in der Zwischenzeit über alles gelegt
hatte», sagt Sidamgrotzki und lacht.
Seine erste Gitarre kostete 400 Franken
– hart erarbeitetes Geld, das sich der
junge Musiker mit Ferienjobs verdiente.
Musikelektronik war schon damals
teuer, so dass sich die Jungs alter Radios
bedienten und diese zu Gitarrenverstärkern umbauten.
Die Eltern zeigten wenig Freude an
Eddys Hobby, sie hätten sich für ihren
einzigen Sohn eine weniger wilde und
verrückte Freizeitbeschäftigung
gewünscht. Nichtsdestotrotz entwickelte
sich die musikalische Karriere des jungen
Mannes in eine positive Richtung.
In unterschiedlichen Formationen
rockten die Bands mit Frontmann Edgar
an Schulfesten, Parties und Open-AirKonzerten, was das Zeug hielt. Die
Musik blieb ein geliebtes Hobby, das
neben seinen vielfältigen Aus- und
Weiterbildungen friedlich, aber doch
sehr präsent, koexistierte.
«Musik machen tut der Seele gut»
Der sympathische Amtschef wirkt heute
gelassen und geerdet. Die rockige Komponente seiner Musik ist etwas bluesiger,
jazziger und souliger geworden. «Musik
machen tut der Seele gut», erklärt der
Hobbymusiker seine Leidenschaft. Es
halte ihn jung, sich mit der heutigen
Musikkultur auseinanderzusetzen.
«Wenn wir neue Stücke einüben, ist das
mentale Fitness pur», lächelt das Bandmitglied der Frischen Fische. Die Band mit
dem tierischen Namen existiert seit gut
fünf Jahren und ist online präsent unter:
www.facebook.com/Diefrischenfische.
Wenn es die Zeit erlaubt, proben die
Musiker einmal pro Woche. Was im
Berufsleben eher zu Konflikten führt,
kann bei diesen Gelegenheiten problemlos praktiziert werden: Krach machen!
Hat denn die laute Musik seinem Gehör
nicht geschadet? Er höre noch recht gut,
vor allem, was der Regierungsrat sage,
erklärt Sidamgrotzki mit Schalk in den
Augen.
Höhepunkte sind die Auftritte vor
Publikum. «Wenn man merkt, dass der
Funke überspringt, ist das ein echter
Aufsteller», meint Sidamgrotzki. Unterwäsche sei bis anhin jedoch noch keine
auf der Bühne gelandet, sagt er mit
einem Schmunzeln.
Auch solo unterwegs
Nicht nur beruflich hat sich der Familienvater stark weiterentwickelt, der
zunächst eine Spitallaufbahn eingeschlagen hatte, um 1998 in die kantonale
Verwaltung zu wechseln. Auch musikalisch hat sich einiges getan: Der Leadsänger der Frischen Fische schwimmt
seit zwei Jahren auch ohne Schwarm als
«Goldfish» umher. «Das Soloprojekt
erlaubt es mir, ruhigeren Sound zu spielen, ohne Einbezug von viel Technik»,
erklärt Eddy Sidamgrotzki. Nur mit
Gitarre und seinem bluesigen und
abwechslungsreichen Gesang präsentiert
er in den Solokonzerten handgemachte
Musik, sowohl mit Covers als auch
selber komponierten Stücken.
Nebst seiner Musik hat der jung gebliebene Sechziger noch weitere Hobbies:
«Mit meinen drei Enkeln gehe ich in
Zukunft wieder gerne fischen», sagt der
Seebub lachend, der Bürger von Steckborn ist und nun in Landschlacht wohnt.
Wie könnte es auch anders sein.
Daniela Lüchinger
Impressum
Redaktionskommission Walter Hofstetter, Informationsdienst (Vorsitz);
Linus Lüthold, Personalamt (Vorsitz Stv.); Anne-Mette Baumgartner, personalthurgau; Heinz Brandner, DEK; Guido Bruggmann, Pensioniertenvereinigung;
Christina Ebersold, DIV; Anita Enz, Amt für Umwelt; Alex Fey, DJS;
Peter Guarisco, BLDZ; Bettina Kunz, Informationsdienst; Daniela Lüchinger,
Amt für Berufsbildung und Berufsberatung; Cornelia Trefzer, Amt für Wirtschaft
und Arbeit; Christof Widmer, Amt für Mittel- und Hochschulen; Markus Zahnd,
Informationsdienst
Layout ADUR Werbung AG, Weinfelden
Druck Sonderegger Publish AG, Weinfelden
Redaktion Markus Zahnd, Informationsdienst, [email protected]
Administration (Adressänderungen) Personalamt, Schlossmühlestrasse 9,
8510 Frauenfeld, [email protected]
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 24. August 2016
klimaneutral gedruckt
Energieeffizient gedruckt und CO 2 kompensiert
SC2011120102 - swissclimate.ch
32 Letzte Seite
Wettbewerb
Mostpresse
93 Antworten gingen ein, 86 waren richtig! Wir gratulieren
der glücklichen Gewinnerinnen herzlich.
Angelus Hux: 33 Frauenfelder Trouvaillen
Die richtigen Antworten
1. Immobilienfinanzierung
2. Michel Roggo
3. Kantonsschule Frauenfeld
4. Seite 3
Die Gewinnerinnen und Gewinner
1. Susanne Diethelm, Amriswil, (zwei HalbtaxTageskarten «Ostwind»)
2. Mirjam Köstli, Gachnang, (Thurgauer Schreibmappe)
3. Angelika Eugster, Wil, (Thurgauer Sigg Bottle)
Wer kennt die Leuetatze?
1. Wie heisst der neue Chef des Amts für Justizvollzug?
2. Wie lange war Kaspar Schläpfer Regierungsrat?
3. Wer setzte im Thurgau vor 50 Jahren zwei Biber aus?
4. Von welcher Seite stammt der obenstehende Bildausschnitt?
Lösungen an Leuetatze-Wettbewerb, Informationsdienst,
Regierungsgebäude, 8510 Frauenfeld oder per
E-Mail an: [email protected], Stichwort: LT-Wettbewerb
Leuetatze-Wettbewerb 2 · 2016
Name
Adresse
Frage 1
Frage 2
Frage 3
In seinem neuen Werk «33 Frauenfelder Trouvaillen»
beleuchtet Lokalhistoriker Angelus Hux Frauenfelder
Orte und Personen, die vielleicht weniger bekannt als
Sämannsbrunnen und Soldatendenkmal, für die
Geschichte der Stadt aber genauso bedeutend sind.
Als Beispiel sei das schmalste Haus der Altstadt
genannt. Das gerade einmal vier Meter breite Haus an
der Zürcherstrasse 168 ist sogar im doppelten Sinn eine
Trouvaille, denn die einstige Buchbinderei und Papeterie
beherbergt heute das Weinlokal «La Trouvaille». Hux
zeigt auf, was uns das Gebäude über die Vergangenheit lehrt: so waren vor dem
ersten Stadtbrand von 1771 viele Wohnhäuser der Altstadt so schmal, beim
Wiederaufbau wurden allerdings viele Neubauten auf der Fläche von zwei oder
gar drei Brandplätzen errichtet. Das «Schmalhaus» ist nur eines von 33 Stücken
spannender Stadtgeschichte, die Hux aufdeckt und dem Untertitel seines
Buches, «Geheimnisse und Rätsel, merk- und denkwürdige Orte», durchaus
gerecht wird.
Angelus Hux (2016): 33 Frauenfelder Trouvaillen. Geheimnisse und Rätsel, merk- und
denkwürdige Orte. Frauenfeld, Genius.
Friedheimer Spatzen: On the way (CD)
Die Friedheimer Spatzen sind eine besondere Rockband
mit Menschen mit besonderen Fähigkeiten: Seit bereits
zwölf Jahren musizieren, komponieren und texten Menschen mit Behinderung aus den Thurgauer Institutionen
Friedheim (Weinfelden), Ekkharthof (Lengwil), Hofacker
(Weinfelden), Lindenweg (Wigoltingen), Rösslihof (Happerswil), WG Freiestrasse (Chupferhammer Weinfelden)
und Stiftung Andante (Eschenz) gemeinsam unter der Leitung qualifizierter
Musiker. Das Resultat ist bemerkenswert: Wer die «Spatzen« bereits live hat
spielen hören, der kennt ihre unbändige Spielfreude, ihre ansteckende Begeisterung für die Musik und natürlich die unverkennbare Stimme von Sänger Lars.
Im Mai 2016 tauften die Friedheimer Spatzen mit «On the way» bereits ihr zweites, professionell produziertes Album. Die 16 Titel von «Alaska» über «Spacy
Dreams» bis «De Karl chocht guet» zeichnen sich durch groovige Beats, heisse
Soli und authentische, entwaffnende Texte aus. Unbedingt hören!
Friedheimer Spatzen (2016): On the way. Weinfelden, Friedheimer Spatzen.
Frage 4
Einsendeschluss: 24. August 2016
Joana Keller, Kantonsbibliothek