Leuetatze 6/13

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Leuetatze 6/13
Personalzeitschrift des Kantons Thurgau
Nummer 6 · Dezember 2013
Leuetatze
Sozial versichert im
Thurgau
Namenswechsel für das Amt für AHV und IV
Roesch-Bilder in
neuem Glanz
Wandmalereien im Staatskeller aufgefrischt
Advent, Advent!
British Christmas auf Schloss Arenenberg
Schwerpunkt
3–4
Das neue Sozialversicherungszentrum
Personalinfos
5–7
Neue Slogans für Inserate gewählt
Information
8–10
· Er sorgt für den Datenschutz
· Er leitet neu das Amt für Informatik
Kultur
14–15
Advent auf Schloss Arenenberg
Pensionierte
Gesund und fit durch den Winter
16–17
Vorletzte Seite
Singen im Gospelchor
Regierungspräsident Bernhard Koch.
Foto Kirsten Oertle
23
Titelseite: Zusammen geht’s besser: Die soziale Sicherheit
in der Schweiz ist gut abgestützt.
Foto Susanna Horber
2 Schwerpunkt
Zum Jahreswechsel
Editorial
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
«Ich geniesse jetzt das Leben, was nachher ist, kümmert mich nicht besonders»:
Mehr und mehr Einwohnerinnen und
Einwohner der Schweiz sorgen nicht
mehr selber für das Alter vor. Sie überlassen es dem Staat, denn die soziale
Sicherheit in der Schweiz ist gross. Die
Folge sind wachsende Ausgaben im
Bereich der Ergänzungsleistungen. Und
weil die Bevölkerung immer älter wird,
wächst auch der Bedarf an Mitteln im
Bereich der 1. und 2. Säule. Das führt
dazu, dass die Leistungen der Altersvorsorge mittel- und langfristig nicht
ausreichend finanziert sind. Damit das
Leistungsniveau der Altersvorsorge erhalten bleibt, plant der Bundesrat eine
Reform bei der AHV und bei der Pensionskasse. Diese sei nötig, sagt auch
Anders Stokholm, Leiter des Amtes für
AHV und IV, das sich ab 2014 Sozialversicherungszentrum Thurgau nennt.
Lesen Sie mehr darüber auf den folgenden Seiten.
In dieser letzten Ausgabe des Jahres
stellen wir ausserdem zwei neue Führungspersonen vor und zeigen, wie das
Napoleonmuseum Weihnachten zelebriert: Very british, mit Lametta, Santa
Claus und Knallbonbons.
Erinnern Sie sich an das Jahr 2003? Das Jahr mit dem Jahrhundertsommer weckt bei mir positive Erinnerungen. Ebenso positiv
ist mir das damalige Jubiläumsjahr «200 Jahre Kanton Thurgau»
präsent. Auch damals durfte ich den Regierungsrat präsidieren.
Eines unserer Ziele im Jubiläumsjahr war die Nachhaltigkeit.
Deshalb ist hier die Frage erlaubt: Hat sich der Kanton Thurgau
in den letzten zehn Jahren nachhaltig entwickelt? Hat eine Entwicklung stattgefunden, die die Bedürfnisse der Thurgauer Bevölkerung aktuell befriedigt, ohne dass dabei riskiert wird, dass
künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse aufgrund fehlender Ressourcen nicht mehr befriedigen können? Betrachtet man
die ökonomische, die soziale und die ökologische Nachhaltigkeit,
haben in den letzten zehn Jahren wesentliche Veränderungen
stattgefunden. Die Energiepolitik mit dem geplanten Ausstieg aus
der Kernenergie bekam auch im Thurgau einen anderen Stellenwert, der öffentliche Verkehr wurde massiv ausgebaut oder in der
Raum- und Verkehrsplanung sprechen wir vom qualitativen und
nicht vom «ungebremsten» Wachstum. Diese Entwicklung ist
auch von Ihnen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gefördert
und getragen, ja mitgestaltet worden, obwohl Sie persönlich vielleicht andere Schwerpunkte gesetzt hätten. Sie hätten sich z.B.
anlässlich der Revision der Pensionskassenverordnung bessere
Leistungen gewünscht. Selten war die Personalpolitik im Sinne
des Ausgleichs zwischen Personal und Politik so unterschiedlich.
Der Regierungsrat wird aber alles daran setzen, aus der vom
Grossen Rat beschlossenen Lösung für Sie das Beste zu machen.
Wir sind überzeugt, dass wir für eine nachhaltige Weiterentwicklung unseres Kantons auch in Zukunft auf ein leistungsfreudiges,
bewegliches Personal zählen dürfen, mit dem die erhöhten Anforderungen wie der demografische und technologische Wandel,
aber auch politische Veränderungen zweifellos gemeistert werden
können. Es freut mich, dass ich Ihnen auch heute wieder für Ihre
konstant guten Leistungen danken darf, und ich wünsche Ihnen
beruflich und privat für das neue Jahr 2014 herzlich alles Gute.
Bernhard Koch, Regierungspräsident
Die Redaktion der Leuetatze wünscht
Ihnen frohe Festtage und alles Gute für
das Jahr 2014!
Susanna Horber
Die Arbeitsplätze im Verwaltungsgebäude am Marktplatz bieten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern derzeit sehr wenig Raum.
Fotos Susanna Horber
Schwerpunkt 3
Neun Dienste für die soziale Sicherheit
unter einem Dach
Am 1. Januar 2014 wird das heutige
Amt für AHV und IV in «Sozialversicherungszentrum Thurgau (SVZTG)»
umbenannt. Im modernen Gebäude
am Marktplatz in Frauenfeld arbeiten
185 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in neun Sozialversicherungsbereichen. Ab 2014 werden sie über mehr
Platz verfügen.
Früher stand an dieser Stelle der idyllische Stadt-Bahnhof der Frauenfeld-WilBahn samt Güterschuppen und Depot.
Anfang der 90er-Jahre wurden die Bahnbauten abgebrochen und 1996 durch
das «Verwaltungsgebäude am Marktplatz» ersetzt. Schon zu Beginn nahmen
die Büros des Amtes für AHV und IV
rund die Hälfte des dreigeschossigen
Gebäudes ein. Im Laufe der Jahre wurden dem Amt laufend neue Aufgaben im
Bereich soziale Sicherheit übertragen
(siehe Box). Gleichzeitig stieg das Auftragsvolumen. Im Jahr 2012 überschritt
es erstmals die Marke von einer Milliarde Franken.
Ein Rundgang durch die Arbeitsräume
im südlichen Teil des Gebäudes macht
klar: Die Platzverhältnisse in den zum
Teil mit 40 Personen besetzten Grossraumbüros sind prekär. «Bezüglich
Lichteinfall, Belüftung, Lärmbelastung
und Abstand zum nächsten Arbeitsplatz
sind die Verhältnisse nicht mehr ideal»,
betont Amtsleiter Anders Stokholm. In
den letzten zehn Jahren seien rund 50
neue Arbeitsplätze dazugekommen –
dies bei praktisch gleichbleibender Bürofläche. Professionelle Bedingungen für
Sachbearbeiter, die auch am Telefon
Auskünfte geben müssten, seien kaum
mehr gewährleistet.
Mehr Platz
Mehr Platz gibt es ab Anfang 2014.
Dann werden das Personalamt sowie das
Amt für Berufsbildung und Berufsberatung (ABB) samt der Berufs- und Studienberatung ins nahe Bollag-Gebäude an der
Schlossmühlestrasse umziehen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
neuen Sozialversicherungszentrums
Thurgau wird somit drei Viertel der Fläche des Verwaltungsgebäudes am Marktplatz zur Verfügung stehen. «Mit dem
Namenswechsel wollen wir zudem klar
machen, dass unsere Tätigkeit viel mehr
Bereiche der sozialen Sicherheit umfasst
als die kantonale AHV-Ausgleichskasse
und die IV-Stelle», führt Stokholm aus.
Diese zwei Bereiche sind zwar nach wie
vor die grössten Aufgabenfelder. Im Jahr
2012 wurden insgesamt 515,9 Mio.
Franken an AHV-Geldern ausbezahlt.
Die Steigerung von 6,25 Prozent spiegelt
die Zunahme des Anteils der älteren
Bevölkerung. Bei der IV wurden 177,7
Mio. Franken ausgerichtet – eine Abnahme um 2,48 Prozent, dies aufgrund der
konsequenten Bearbeitung der Gesuche
und der Bemühungen «weg von einer
Rentenversicherung hin zu einer Eingliederungsversicherung». Eine eigene Abteilung mit nicht weniger als vier Eingliederungsteams kümmert sich heute um die
Erhaltung der Arbeitsplätze beziehungsweise die Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit.
Mehr als eine Milliarde Franken
Als ebenfalls wichtig bezeichnet Stokholm die Aufgaben der weiteren sieben
Sozialversicherungsbereiche. Hier wurden 2012 total 344 Mio. Franken von
der Ausgleichskasse ausbezahlt. Dass
insgesamt erstmals ein Volumen von
über einer Milliarde Franken bewältigt
wurde, zeuge vom grossen Einsatz und
der hohen Professionalität der Mitarbeitenden. «Damit trägt das SVZTG wirkungsvoll dazu bei, die finanziellen Auswirkungen von Krankheit, Stellenlosigkeit und Verwitwung zu lindern.»
Florian Stöckli
Neun Sozialversicherungsbereiche
Das neue Sozialversicherungszentrum Thurgau umfasst neun Sozialversicherungszweige.
2012 wurden folgende Beträge (in CHF) ausbezahlt:
Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), kantonale Ausgleichskasse: 515,95 Mio.
Invalidenversicherung (IV), IV-Stelle: 177,74 Mio. Ergänzungsleistungen (EL): 98,84 Mio.
Individuelle Prämienverbilligung (IPV): 125,58 Mio.
Pflegefinanzierung: 23,18 Mio., Unterstützung im Bereich Heimaufenthalt, je nach Pflegestufe
Familienausgleichskasse (FAK): 71,4 Mio. Erwerbsersatzordnung (EO): 9,68 Mio.
Mutterschaftsentschädigung (MSE): 7,42 Mio.
Familienzulagen für die Landwirtschaft: 8,06 Mio.
Anders Stokholm leitet das Amt für AHV und IV, das ab Januar 2014 Sozialversicherungszentrum heissen wird.
Foto Susanna Horber
4 Schwerpunkt
«Wir stecken in einer ständigen Herausforderung»
Die kantonale IV-Stelle wird ab Januar
2014 verselbständigt und wie die kantonale Ausgleichskasse als eigene
öffentlich-rechtliche Anstalt organisiert. AHV und IV bleiben wie bisher
als Amt unter einem Dach zusammengefasst. Das bisherige Amt für AHV
und IV wird umbenannt und heisst
neu Sozialversicherungszentrum
Thurgau. Was ändert sich damit?
Das wollte die Leuetatze bei Amtschef
Anders Stokholm in Erfahrung
bringen.
Herr Stokholm, handelt es sich beim
neuen Sozialversicherungszentrum nur
um einen Namenswechsel oder gibt es
für Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter damit ab 1. Januar 2014
konkrete Veränderungen bei der täglichen Arbeit?
Es wechselt nur der Name. Inhaltlich
ändert sich nichts. Zufällig ist aber auf
diesen Zeitpunkt eine räumliche Ausdehnung in unserem Gebäude am
Marktplatz möglich und somit ändert
sich für einige Mitarbeitende der
Arbeitsplatz. Was neu sein wird, ist die
E-Mail-Adresse zu …@svztg.ch.
Inwiefern wird die IV-Stelle neu organisiert und übernimmt neue Aufgaben?
Gar nicht. Strukturanpassungen wurden
bereits per 1.1.2012 vorgenommen, als
die IV-Stelle in zwei Abteilungen neu
organisiert wurde. Es sind keine weiteren Veränderungen geplant. Die Gesetzesänderung per 1. Januar 2014 ist nur
eine juristische Angelegenheit, die
inhaltlich keine Auswirkungen auf unsere IV-Stelle hat.
Die Personalkosten des Sozialversicherungszentrums trägt der Bund, Sie und
Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
sind jedoch beim Kanton Thurgau angestellt. Ist das korrekt?
Nicht ganz. Der Bund trägt nur für die
IV-Stelle die Personalkosten, die übrigen
trägt die Ausgleichskasse Thurgau. Das
heisst, die Personalkosten gehen knapp
zur Hälfte zu Lasten des Bundes, die
andere Hälfte trägt die Ausgleichskasse.
Wir sind ein etwas komplexer Haufen
mit verschiedenen Rechnungen und
Budgets, aber es ist alles klar abgegrenzt.
Für die Budgetfreigabe, was die IV
betrifft, ist das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) zuständig. Die Personalführung liegt aber bei mir und die
oberste Personalinstanz des Amtes ist
der Regierungsrat. Der Bund ist die Aufsichtsstelle in fachlicher Hinsicht, kann
aber keine Personalentscheide treffen.
Welche Herausforderungen kommen auf
Ihr Amt in den nächsten Jahren zu?
Wir stecken in einer ständigen Herausforderung und es gibt ganz verschiedene
Ebenen. Es ist einerseits die weitere
Umsetzung der IV-Revisionen, die ja
zum Ziel haben, dass die IV irgendwann
kostendeckend ist und Schulden abbauen kann. Die Eingliederung wird verstärkt, gewisse Leistungen werden abgebaut. Das ist die eine Schwierigkeit. Auf
Seite der AHV-Ausgleichskasse fordert
uns die Demographie heraus. Die ständig älter werdende Bevölkerung belastet
die Ressourcen und das System AHV
insgesamt. Und schliesslich müssen wir
die Kostensteigerungen im Bereich
Ergänzungsleistungen in den Griff
bekommen. Das alles in einem Umfeld,
dessen Komplexität nicht ab-, sondern
zunimmt.
Im Jahresbericht 2012 äussern Sie sich
sorgenvoll über das heutige System und
fordern Massnahmen, um die Kosten
der AHV und der Ergänzungsleistungen
im Griff zu behalten. Was sollte denn
Ihrer Ansicht nach geändert werden?
Das ganze System ist einer Belastungsprobe ausgesetzt. Bei den Ergänzungsleistungen muss man das Anreizsystem
ändern. Die You-Only-Live-Once-Kultur im Sinne von «ich geniesse jetzt das
Leben, und was nachher ist, kümmert
mich nicht gross» ist eine schwierige
Entwicklung. Bei der AHV muss man
schauen, dass sie auch langfristig gesichert ist. Es wird nicht reichen, das Frauenrentenalter auf 65 anzuheben, das
Rentenalter muss generell erhöht werden. Meine Bedenken sind, dass es im
politischen Hickhack einfach zu lange
dauert, bis man zu politischen Lösungen
kommt.
Interview: Susanna Horber
Die Jury: v.l. Bernhard Koch, Beda Blöchlinger, Ricarda Zurbuchen, Karin Domeisen,
Linus Lüthold, Edgar Sidamgrotzki.
Fotos Esther Schindler
Ulrike Baldenweg, Leiterin der Dienststelle für Statistik,
mit ihrem prämierten Slogan.
Personalinfos 5
70 kreative Vorschläge für Inserate
Insgesamt 70 Vorschläge für neue Slogans für die Stelleninserate sind auf den Aufruf in der Leuetatze 4/2013 beim
Personalamt eingegangen. Zwanzig aktive und pensionierte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ihrer Kreativität freien
Lauf gelassen und sich am Wettbewerb beteiligt.
Die Vielfalt der eingegangenen Vorschläge war sehr gross.
Witzige, originelle Textkreationen, aber auch zeitkritische
Slogans, z.B. zum Thema der Situation unserer Pensionskasse,
entsprangen aus der Feder der Wettbewerbsteilnehmerinnen und
-teilnehmer. Einige ausgewählte Beispiele:
BÜROGUMMI – Bei uns werden Sie nicht wegradiert!
BEAMTENLEIDEN – Geteiltes Leid ist halbes Leid, bewerben Sie sich jetzt.
GLÜCKSKÄFER – Bei uns können Sie punkten.
SUPERGAU? – Im Gegenteil: THURgau!
GESCHÜTZTE WERKSTATT – Wasserdicht und krisensicher.
Eine Jury, bestehend aus Regierungsrat Bernhard Koch, Edgar
Sidamgrotzki und Beda Blöchlinger (Vertreter des Markenrates),
Ricarda Zurbuchen (Vizepräsidentin der Personalkommission),
Karin Domeisen (Leiterin Human Resources Kantonspolizei)
sowie Linus Lüthold (Leiter des Personalamtes), bewertete die
Vorschläge. In einem ersten Schritt wurden alle 70 Slogans nach
Gesamteindruck, Werbewirksamkeit, Originalität und Verwend-
Wichtige Änderungen per 1. Januar 2014
Die vom Regierungsrat geplante Lohnrunde fand im Grossen Rat mit grossem Mehr Unterstützung. Somit stehen die folgenden finanziellen Mittel (in
Prozent der Lohnsumme) zur Verfügung: 0,4 % für generelle Besoldungsanpassungen; 1,0 % für individuelle Besoldungsanpassungen; 0,2 % für strukturelle Besoldungsanpassungen (Klassenwechsel); 0,5 Mio. Franken für
Leistungsprämien. Das ist eine erfreuliche Lohnrunde!
Nach Würdigung der zahlreichen Vernehmlassungsantworten hat der
Regierungsrat das Personalrecht wie folgt angepasst:
• Die Kündigungsfrist ab 2. Dienstjahr beträgt 3 Monate, sofern im Einzelfall
keine andere Regelung getroffen wurde.
• Der altersmässige Rücktritt kann zwischen dem 58. und 65. Altersjahr
erfolgen.
barkeit beurteilt. In einem zweiten Schritt ging es darum, die
besten und originellsten Slogans auszuwählen, wobei die Jurymitglieder intensiv darüber diskutierten. Die Jury prämierte
schliesslich die vier folgenden Vorschläge:
SEGELTÖRN – Mit uns brechen Sie zu neuen Ufern auf.
• Walter Ebinger, Frauenfeld
ELFMETER – Unsere kurzen Wege sind selten länger.
• Geri Schwager, Forstamt
WELTREISE – Im Thurgau kommen Sie weiter
• Martin Oberhänsli, Amt für Informatik
SEERÜCKEN – Ein Job im Thurgau gibt Rückenwind
• Ulrike Baldenweg, Dienststelle für Statistik
Wie geht es nun weiter?
Die bewerteten Slogans und die Diskussion und Rückmeldungen
der Jury bilden die Basis für die Auswahl der Slogans, die im
nächsten Jahr umgesetzt werden. Die Texte werden sprachlich
noch verfeinert und aufbereitet, so dass die neue Auswahl der
Slogans für die Stelleninserate ab nächstem Jahr zur Verfügung
steht.
Damian Kalbermatter, Personalamt
• Eine Weiterbeschäftigung über 65 ist nur im Ausnahmefall und bei besonderem Interesse des Kantons möglich. In diesem Fall findet eine Umwandlung in ein befristetes Dienstverhältnis statt, das auch rentenbildend ist.
• Pro Familie wird maximal eine volle Familienzulage ausbezahlt. Zulagenansprüche bei öffentlichen Arbeitgebern im Kanton (PHTG, TSME, Schulgemeinden, politische Gemeinden, die keine eigene Regelung vorsehen)
werden verrechnet. Damit findet eine Rückkehr zur Praxis vor 2011 statt.
• Der maximale Beschäftigungsgrad aller entgeltlichen Haupt- und Nebenbeschäftigungen darf 110 % nicht übersteigen.
• Die Autokilometerentschädigung für Dienstfahrten beträgt generell 70 Rp.
• Für die Whistleblowing-Regelung sind noch Detailabklärungen nötig,
Personalamt
weshalb sie aufgeschoben wurde.
Ostwind und ZVV spannen auch beim Firmenabo zusammen.
Foto Susanna Horber
Foto Susanna Horber
6 Personalinfos
Ostwind neu mit Z-Pass
Per 15. Dezember 2013 wird das Ostwindgebiet (Kantone TG,
AI, AR und SG) zum gleichen Preis um den Kanton Glarus
erweitert. Zudem hat die kantonale Verwaltung das seit Jahren
beliebte Ostwind-Gebiet mit dem Z-BonusPass ergänzt. Damit
können Personen, die im Kanton Zürich wohnen einen ZBonusPass Ostwind-ZVV beziehen. Bedingung ist ein Beschäftigungsgrad von mindestens 30 Prozent und ein Anstellungsverhältnis, das ab Abschlussdatum noch länger als drei Monate dauert. Der Z-BonusPass wird mit einem Rabatt auf dem
regulären Tarif abgegeben, wobei nur die Zonen zu bezahlen
sind, die für die Reise vom Wohnort zum Arbeitsort nötig sind.
Das Abo ist trotzdem im ganzen Verbundgebiet gültig und
kann auch in der Freizeit genutzt werden.
Der einheitliche Kantonsbeitrag von 450 Franken wird auf
dem Lohnausweis ausgewiesen. In der Steuererklärung kann
jedoch unter Berufsauslagen der reguläre Preis dieses
Abonnements abgezogen werden.
Die Tarife, der Zonenplan und der Bestelltalon sind im
Einstiegsportal unter der Rubrik «Personelles – Vergünstigungen» zu finden. Bei Fragen gibt das Personalamt,
Tanja Strahm, gerne Auskunft: [email protected] oder
T 052 724 1347.
Personalamt
Feiertage und
Brückentag
Die Ruhe- und Feiertage im Jahr 2014
Neujahr 2014
Mittwoch, 1. Januar
Berchtoldstag
Donnerstag, 2. Januar
Karfreitag
Freitag, 18. April
Ostermontag
Montag, 21. April
Tag der Arbeit
Donnerstag, 1. Mai
Auffahrt
Donnerstag, 29. Mai
Pfingstmontag
Montag, 9. Juni
Bundesfeier
Freitag, 1. August
Weihnachten
Donnerstag, 25. Dezember
Stephanstag
Freitag, 26. Dezember
Arbeitsschluss vor Karfreitag und Auffahrt um 16.00 Uhr,
vor Weihnachten und Neujahr um 12.00 Uhr.
Brückenbildung 2014/2015
Sofern es die betrieblichen Verhältnisse zulassen, bleiben
die Dienststellen der kantonalen Verwaltung ab Dienstag,
23. Dezember 2014, 18.00 Uhr, bis Montag,
5. Januar 2014, 06.30 Uhr, geschlossen.
Die Brückentage 2014/2015 sind:
Mittwoch, 24. Dezember 2014 (Vormittag)
Montag, 29. Dezember 2014
Dienstag, 30. Dezember 2014
Mittwoch, 31. Dezember 2014 (Vormittag)
Zur Erinnerung
Über Weihnachten/Neujahr 2013/2014 bleiben die Büros der
kantonalen Verwaltung von Freitag, 20. Dezember 2013,
18.00 Uhr, bis Montag, 6. Januar 2014, 06.30 Uhr,
geschlossen. Die zwei zusätzlichen für die Brückenbildung
benötigten Tage sind vorzuholen (Abbau von Mehrzeitsaldo)
oder durch Ferientage auszugleichen.
Kurze Pause bei der Büroarbeit für die körperliche Entspannung nutzen.
Foto Suva
Generelle Lohnerhöhung als Weihnachtsgeschenk.
Foto fotolia
Personalinfos 7
Skifahren beginnt
im Büro
Im Jahr 2010 verunfallten gemäss Unfall-Statistik ca.
25 000 Personen beim Skifahren und 8500 mit dem Snowboard. Skifahrer trugen meistens Knie-Verstauchungen,
Zerrungen oder Sehnenrisse davon, gefolgt von Verletzungen an Schulter und Oberarm mit Prellungen und Quetschungen. Snowboardfahrer erlitten am häufigsten Prellungen und Quetschungen an Rumpf, Rücken und Gesäss,
auch hier gefolgt von Schulter- und Oberarmblessuren.
Diese Verletzungen sind meist langwierig und schmerzen
während Wochen.
Abgesehen von Helm und Rückenpanzer reduziert eine gute
körperliche Verfassung das Risiko von Stürzen und Verletzungen und verhilft zu mehr Spass auf der Piste. Deshalb gehen
viele kurz vor den Winterferien schnell ins Skitraining... Kräftige Muskeln entstehen aber nur langsam und mit Üben, Üben,
Üben. Nutzen Sie doch die in der letzten Leuetatze empfohlenen Mikropausen zum Training! Vor allem dem Gleichgewicht
und der Koordination muss Aufmerksamkeit geschenkt
werden, Kraft und Ausdauer werden schon beim Radfahren,
Laufen, Inline-Skaten, Schwimmen, Treppenlaufen oder Nordic Walking trainiert. In der Mikropause also auf einem Bein
stehen und Kniebeugen üben? Am Türpfosten stehen und den
Hals dehnen? Ja! – denn das nützt nicht nur für den Wintersport, sondern auch unserer Konzentration und unserem
Nacken. Im Portal unter «Personelles – Gesundheit» ist eine
Power-Point-Präsentation «Bleiben Sie in Bewegung» zu finden, die für jeden Tag eine Anzahl an Übungen am Arbeitsplatz zeigt. Diese helfen gegen Stress, gegen Unfälle und
machen ganz allgemein widerstandsfähiger.
Für das BGM Team: Anita Enz
Personalthurgau
Lohnrunde 2014
Personalthurgau forderte 1 % individuelle Lohnerhöhung
und 1,5 % generelle Lohnerhöhung zur Anpassung des
Lohnniveaus an umliegende Kantone. Unerwarteter- und
erfreulicherweise sieht der Regierungsrat in seinen Lohnrichtlinien tatsächlich 0,4 % generelle Lohnerhöhung vor –
trotz einer erwarteten Minusteuerung von 0,1 %.
Personalthurgau begrüsst dieses positive Signal im Anschluss
an den sehr enttäuschend verlaufenen politischen Prozess um
die Ausfinanzierung der Pensionskasse Thurgau (pktg). Der
Regierungsrat begründet, dass eine Annäherung an das Lohnniveau umliegender öffentlicher Verwaltungen und relevanter
Wettbewerber erreicht werden soll. Erwähnt werden aber auch
zusätzliche Belastungen durch die Pensionskasse. Die Lohnrichtlinien enthalten eine detaillierte Liste guter Gründe für die
Reallohnerhöhung für alle.
In der Debatte des Grossen Rats vom 20. November 2013 kam
es zu wenig Kritik an diesem Beschluss. Es wurde vereinzelt
darauf hingewiesen, dass diese generelle Lohnerhöhung nicht
angebracht sei oder dass die Besoldungsverordnung diese gar
nicht erlaube. Mehrere Parteien anerkannten aber den
Beschluss ausdrücklich. Auch der Grosse Rat hat offenbar
erkannt, dass das Personal nun ein handfestes positives Signal
braucht und nicht nur ein Schulterklopfen. Das soll auch – wie
von einem Parlamentarier ausdrücklich angesprochen – auf
Anerkennung stossen. Allerdings muss auch gesagt werden,
dass der Anstieg der Personalkosten 0,2% unter dem liegt, was
die GFK als Zielsetzung festgelegt hatte.
Das Jahr 2014 bringt einiges an Unwägbarkeiten, die das
Personal sehr direkt betreffen – die Leistungsüberprüfung, die
Motion Tanner mit vorgesehenen Einschränkungen bei der
generellen Lohnerhöhung und die Anpassung des Pensionskassenreglements an die Vorgaben des Grossen Rates.
Ziehen wir uns also fürs 2014 warm an!
Mette Baumgartner, Leiterin Geschäftsstelle Personalthurgau
Fritz Tanner, der neue Datenschutzbeauftragte des Kantons Thurgau, konsultiert vor der Rechtsfindung die Gesetze.
Foto Susanna Horber
8 Information
«Es landet alles Mögliche und Unmögliche
auf meinem Tisch»
Seit dem 1. März 2013 ist mit Fritz
Tanner der neue Datenschutzbeauftragte des Kantons Thurgau im Amt.
Fast täglich bekommt der im Kanton
Aargau wohnhafte Rechtsanwalt
Anfragen aus der Bevölkerung zu den
verschiedensten Themenbereichen.
«Meine Aufgabe besteht darin, dafür
Sorge zu tragen, dass im Kanton Thurgau die Persönlichkeitsrechte der Einwohnerinnen und Einwohner nicht in
Vergessenheit geraten», so umschreibt
Fritz Tanner in kurzen Worten seine
Tätigkeit als kantonaler Datenschützer.
Nach der Pensionierung seines Vorgängers ist nun ein Neuaufbau der Stelle im
Gang. «In diesem Sinn ist es sehr interessant, ein zwar schon bestehendes, aber
dennoch neuartiges Gebilde aufzubauen», erklärt Fritz Tanner. Befragt nach
den Voraussetzungen, die ein Datenschützer mitbringen muss, meint er:
«Beim Datenschutz handelt es sich einerseits um eine juristische und andererseits
um eine technische Angelegenheit,
wobei die Juristerei den grösseren Teil
ausmacht.» Wenn es technisch werde,
hielten sich viele Juristen lieber zurück,
das dürfe der Datenschützer aber nicht,
denn ohne das technische Interesse verliere man den Faden schnell. Darüber
hinaus müsse er auch die erforderliche
Unabhängigkeit und Selbständigkeit
mitbringen. Diese wird damit sichergestellt, dass er nicht vom Kanton angestellt sondern für eine fixe Dauer von
vier Jahren gewählt ist. Administrativ ist
er neu bei der Staatskanzlei und nicht
mehr bei der Finanzkontrolle angesiedelt.
Unwichtige Daten können wichtig
werden
«Die Bevölkerung hat mich bereits entdeckt», stellt Tanner erfreut fest. Mittlerweile kommen fast täglich Anfragen.
Als Beispiele nennt er Erkundigungen,
wie es sich mit der neuen Überwachungskamera des Nachbars verhält,
weshalb im Internet die Namen der
Hauseigentümer zu finden sind oder ob
datenschutzrechtlich überprüft werden
muss, wenn die Polizei eine neue Software einsetzt. «Daneben landet so alles
Mögliche und Unmögliche bei mir auf
dem Tisch», ergänzt der Datenschützer.
Er stellt auch fest, dass sich die Leute
vermehrt Gedanken über die eigenen
Daten und über den Schutz der eigenen
Persönlichkeit machen. Früher hätte
man oft gesagt, dass man nichts zu verbergen habe, heute aber merke man,
dass auch angeblich unwichtige Daten
plötzlich wichtig werden könnten. Deshalb werde nicht mehr alles sofort ins
Netz gestellt.
Auf die Frage, ob er den Datenschutz
eher eng oder eher liberal auslege, antwortet Fritz Tanner: «Man sagt, es gebe
bei den Datenschützern nur sogenannte
‹enabler› oder ‹disabler›, also Personen,
die datenschutzrechtlich alles erlauben
oder dann solche, die alles verbieten
wollen.» Beim Datenschutz dürfe man
sich aber nicht vorschnell eine Meinung
bilden und sich auf das Bauchgefühl ver-
lassen. Er halte sich an den bewährten
Leitsatz: «Ein Blick ins Gesetz erleichtert
die Rechtsfindung ungemein.» Es gehe
somit nicht darum, eine datenschutzrechtliche Politik zu betreiben, sondern
das Gesetz richtig anzuwenden.
Fritz Tanner arbeitet zu 60 Prozent als
Datenschutzbeauftragter für den Kanton
Thurgau, daneben aber weiterhin als
Anwalt in seinem Wohnkanton Aargau.
Das sei für ihn eine perfekte Lösung,
auch wenn er morgens früher aufstehen
müsse, wenn er in Frauenfeld arbeitet.
Für die Bewahrung seiner Unabhängigkeit komme ihm die Trennung von
Arbeits- und Wohnkanton entgegen,
und es sei im Übrigen auch in anderen
Kantonen durchaus üblich, dass der
Datenschutzbeauftragte nicht im
Arbeitskanton wohne. Ganz ohne Bezug
ist er aber trotzdem nicht zu unserer
Region, denn seine beiden Elternteile
sind in der Ostschweiz aufgewachsen,
weshalb sein Dialekt im Aargau etwas
östlich töne: «Demgegenüber bin ich
hier im Thurgau als Aargauer dialektmässig nicht integriert. Hauptsache ist
aber, dass wir uns trotzdem verstehen.»
Walter Hofstetter
Veronika Bosshard bei der Restaurierung der Roesch-Wandmalereien im Staatskeller.
Fotos Mario Gaccioli
Carl Roesch stellt in seinen Bildern den Jahreszyklus der Bauern dar,
so auch die Erntezeit.
Information 9
Carl Roeschs Wandmalereien erstrahlen
in neuem Glanz
Rund einen Monat lang arbeitete die
Restauratorin Veronika Bosshard an
den Wandmalereien von Carl Roesch
im Staatskeller des Regierungsgebäudes. Sie hat die über 70 Jahre
alten Bilder gereinigt, restauriert und
konserviert. Nun erfreuen die Bilder
mit Szenen des ländlichen Thurgauer
Lebens wieder das Auge der Betrachterin und des Betrachters.
Zwei Bauern bestellen im Frühling den
Acker, im Winter schlagen und sägen sie
im Wald Holz, im Herbst werden Äpfel
geerntet und Wein gelesen, im Sommer
geniessen sie im Wirtshaus ein Glas Rotwein. Dieser Jahreszyklus des bäuerlichen Lebens im Thurgau ist Inhalt von
Carl Roeschs Fresken. «Hierbei handelt
es sich um Secco-Malerei», erklärt die
Bischofszeller Restauratorin Veronika
Bosshard. Secco-Malerei heisst, dass die
Farben – im Gegensatz zum Malen «al
fresco» – nicht auf den frischen, noch
feuchten Kalkputz, sondern auf das
schon trockene Mauerwerk aufgebracht
werden.
Mit viel Geduld, Gespür und Sensibilität
für die Farben sowie ihrer langjährigen
Erfahrung als Restauratorin arbeitet
Veronika Bosshard sozusagen «unter
Tag», im dunklen Staatskeller. Es ist oftmals eine einsame Arbeit im Licht der
verschiedenen künstlichen Lichtquellen,
die notwendig sind, um die Bilder bearbeiten zu können. Auch Demut gegenüber dem Werk, das sie restauriere, sei
notwendig, sagt Veronika Bosshard:
«Ich rette und konserviere die Bilder, ich
mache sie wieder lesbar, meine Arbeit
bleibt aber eine Annäherung an die
Originale.»
Sie behandelt die Bilder mit grosser
Sorgfalt. Dazu verwendet sie ganz verschiedene Werkzeuge wie feine Pinsel
oder Schwämme für die feuchte Reinigung, aber auch Spachtel und das Skalpell. Grösstenteils verwendet sie ähnliche Farben wie Carl Roesch im Jahr
1944. Es sind wasserunlösliche Mineralfarben, die sich mit dem Putz verbinden.
An feinen Stellen, wo nur ein Hauch notwendig ist, trägt sie Aquarellfarben auf.
Wichtige Vorarbeiten in diesem Projekt
leistete der Steinrestaurator Tobias
Hotz. Den stellenweise hohl liegenden
Putz festigte er mit Mörtelinjektionen
auf den Untergrund, er ergänzte Ausbrüche im Putz und kittete Risse. Erst diese
Arbeiten ermöglichten die fachgerechte
Restauration der Fresken.
Eine Herausforderung stellte die Reinigung der Bilder an den Aussenwänden
dar. Diese litten mehr als die anderen
unter den klimatischen Bedingungen im
Staatskeller, der bis zur Sanierung feucht
und schlecht belüftet war. Zudem entstanden Schäden bei der Renovation und
beim Ausbau des Staatskellers. Nachdem
diese nun behoben sind und das Klima
verbessert worden ist, werden die restaurierten Bilder wieder über Jahrzehnte im
ursprünglichen Glanz erstrahlen.
Veronika Bosshard kennt das Werk von
Carl Roesch bestens. Sie hat schon mehrere seiner Bilder auf Leinwand und auf
Papier restauriert. Dennoch betont sie:
«Es ist nicht in erster Linie wichtig, das
Werk des Künstlers zu kennen, sondern
die Materialien, mit denen er gearbeitet
hat.» Das ist denn auch Teil der Faszination ihrer Tätigkeit. Jedes Bild sei eine
neue Herausforderung, weil eben jedes
Bild und auch jede Künstlerin oder jeder
Künstler anders sei. Sie arbeitet seit vielen Jahren mit viel Freude als Restauratorin, und immer, wenn sie vor einem
Werk steht, das es zu restaurieren gilt,
sagt sie sich: «Es kann nur besser werden». Und besser, viel besser sind sie
geworden, Roeschs Szenen einer
vergangenen Idylle im Thurgau.
Walter Hofstetter
Der Thurgauer Maler, Aquarellist und Zeichner Carl Roesch wurde 1884 geboren und
wuchs in Diessenhofen auf. Nach Wanderjahren vorab in Deutschland kehrte er im
Jahr 1911 nach Diessenhofen zurück und
blieb dort bis zu seinem Tod 1979. Er hinterliess ein umfangreiches Werk und wurde
auch durch seine Kunstwerke in und an
öffentlichen Gebäuden bekannt. Roesch
gehört zu den bedeutenden Persönlichkeiten
der schweizerischen Kunstgeschichte der
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Leo Kuster will als Chef des Amts für Informatik seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Spielraum lassen.
Foto Susanna Horber
10 Information
Der neue AfI-Chef will etwas bewegen
Leo Kuster ist seit dem 1. September
neuer Chef des Amts für Informatik.
Die hochkomplexe Umgebung versetzte anfänglich sogar den ausgewiesenen Fachmann in Staunen.
Sich engagieren, mit einer Aufgabe identifizieren, etwas bewegen – dazu als
Mannschaft zusammen arbeiten und den
Spielraum ausnützen: Auf diesen kurzen
Nenner könnte man das Arbeitsprinzip
von Leo Kuster, dem neuen AfI-Chef,
bringen. Seit drei Monaten im Amt, verschaffte er sich zuerst einen Überblick
über die Gesamtzusammenhänge. «Ich
muss nicht alle Details kennen – das
würde beim AfI Jahre dauern – sondern
fokussieren und mich dort tief einarbeiten, wo die Herausforderungen liegen»,
fasst der 46-Jährige zusammen. Eines
der ersten Projekte ist aktualitätsbedingt
die Überarbeitung der Mobile-Strategie.
Eine Ablösung von Blackberry scheint
wahrscheinlich: «Wir werden die Sicherheit hochhalten, wollen aber das Kundenbedürfnis besser abdecken.» Im
Fokus steht zudem die Datensicherung,
«die Lebensversicherung jeder Organisation», die bezüglich Kapazität und Technologie an ihre Grenzen stösst.
Fokussieren, sich tief einarbeiten, nicht
locker lassen – und dabei Spass haben:
Das stand bereits am Anfang von
Kusters Karriere. Begonnen hatte sie mit
einem «kleinen Defizit», wie er es selber
nennt. Nach einer Lehre als Elektromonteur stand während des anschliessenden
Ingenieurstudiums «Informatik» auf
dem Stundenplan. Der damals 20-jährige Leo hatte den Eindruck, seine Kollegen seien ihm voraus. Er beschloss aufzuholen und entdeckte den Bereich für
sich. Nach drei Jahren als InformatikAssistent an der Hochschule in Buchs
und einem kurzen Abstecher in einen
anderen Bereich, begann er als Netzwerkmanager bei der Firma Bühler AG
in Uzwil und stieg dort kontinuierlich
auf. Die letzten sechs von total 17 Jahren
war er als Head of IT Infrastructure für
den Betrieb der Datacenter am Hauptsitz sowie des globalen Netzes an weltweit 60 Standorten verantwortlich und
lenkte sämtliche IT-Infrastrukturprojekte.
Seit dem 1. September ist der Diepoldsauer Chef des AfI. «Das Amt ist sehr
vielschichtig, die Umgebung hoch komplex», erklärt er. 80 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sorgen dafür, dass die
Grundinfrastruktur und alle Anwendungen laufen und Projekte realisiert werden. Was einfach tönt, ist für Laien
kaum durchschaubar. Zur Grundinfrastruktur gehören nebst der Büroumgebung ein riesiges Netzwerk mit höchsten
Sicherheitsanforderungen sowie ein
Rechenzentrum mit Hunderten von
Servern. Die gesamte kantonale Verwaltung, Schulen und Gemeinden sind darauf angewiesen. Hinzu kommen rund
200 Anwendungen. «Anfangs staunte
ich fast täglich, wie viele es sind», sagt
Kuster. Fast jedes Amt habe eigene Fachanwendungen und tausche Daten mit
anderen aus. All dies stabil und sicher zu
halten und den sich ändernden Bedürfnissen anzupassen, sei eine grosse Herausforderung. «Das alles funktioniert
nur dank vielen hochmotivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.»
Seinen Führungsstil bezeichnet Kuster
als kooperativ. «Ich delegiere Verantwortung und vertraue den Leuten.» Er
lasse ihnen viel Spielraum – etwas, das er
selber auch immer geschätzt habe –
müsse sich aber auf sie verlassen können. «Ziel ist es, die optimale Leistung
aus jedem Einzelnen zu holen. Dazu
muss man die Leute nach ihren Stärken
einsetzen.»
Bleibt bei all dem noch Zeit für Entspannung? «Die Wochenenden verbringe ich
mit der Familie – das ist mir sehr wichtig», sagt Kuster. Er und seine Frau
begleiten ihre drei Buben (18, 16 und 13
Jahre) oft zu Fussballspielen. «Wobei
auch die Spiele teils nervenaufreibend
sein können», so Kuster mit einem
Augenzwinkern. Apropos Fussball: Vor
vier Jahren rutschte er als Nicht-Sportler
und Nicht-Fussballer ins Amt des Präsidenten des FC Diepoldsau-Schmitter,
das er seitdem mit Herzblut führt. In seiner Freizeit arbeitet er als Ausgleich
gerne mit den Händen, sei es beim
Unterhalt des eigenen Hauses oder bei
der Gestaltung des Gartens. «Meine
Frau hat die kreativen Ideen, ich setze sie
um.»
Karin Enzler
Isabel Seier erklärt den Zuhörerinnen und Zuhörern die Methoden der NassKonservierung an diversen Beispielen.
Fotos Anita Enz
Apéro im Foyer des Cinema Luna im Anschluss an die Filmvorführung.
Foto Susanna Horber
LT unterwegs 11
Rückblick
Der Hai im Glas
«Cinemapéro» im Luna
Barbara Richner, Sammlungskuratorin, und Isabel Seier,
wissenschaftliche Assistentin und zuständig für die Revision der Nass-Sammlung, begrüssten das kleine Grüppchen im Foyer des Naturmuseums. «576 Nasspräparate
gehören zur historischen Sammlung, und da sie Flüssigkeit verloren, mussten wir handeln», so Barbara Richner.
Im Januar lädt die Leuetatze zum traditionellen Feierabendvergnügen ins Cinema Luna ein. Der Film des Abends
ist noch nicht bekannt, ein unterhaltsamer «Cinemapéro»
ist aber garantiert. Reservieren Sie sich doch schon den
22. Januar 2014!
Wie aufmachen?
«Die Schwierigkeiten beginnen schon beim Öffnen des Deckels», erzählt Isabel Seier. «Manche Gläser sind kaputt, manche denkbar ungeeignet», und sie zeigt dabei auf ein Honigglas
mit Kunststoffdeckel. Manchmal geht auch der Deckel nicht
auf – «Haben Sie es schon mit Klöpfeln probiert?», fragt einer.
Wenn dann das Glas offen ist, wird die Flüssigkeit darin
bestimmt: Ist es Formaldehyd oder ist es Alkohol? Bei letzterem soll der Alkoholgehalt etwa 70 Prozent betragen. Bei einer
tieferen Konzentration zersetzen sich die Präparate. Bei einer
höheren Konzentration trocknen sie aus. Isabel Seier mischt
destilliertes Wasser mit reinem Alkohol, misst den Gehalt
immer wieder und erreicht so schliesslich die richtige Konzentration. Sie lacht: «Damit bin ich schneller als mit Berechnen.»
Der Hai
Der Hai im Glas ist das jüngste Stück der Nasssammlung, erst
seit wenigen Tagen ist er im Naturmuseum. «Wir wissen nicht,
woher er ursprünglich stammt, noch warum er in den Thurgau
kam. Und es ist ein Wunder, dass er noch so gut erhalten ist»,
fasst Isabel Seier zusammen. Er wurde aus einer Liquidation
hierher gebracht. Eigentlich sollten Präparate im Thurgauer
Museum etwas mit dem Thurgau zu tun haben, oder zumindest mit der Geschichte eines Thurgauers oder einer Thurgauerin in Verbindung zu bringen sein. Aber eben: Wenn ein Hai im
Glas kommt, drücken auch eine Kuratorin und ihre wissenschaftliche Mitarbeiterin mal ein Auge zu. Einen Hai im Glas
bekommt man ja auch nicht alle Tage!
Anita Enz
Das Cinema Luna stellt sein Programm nicht nach wirtschaftlichen, sondern nach rein qualitativen Kriterien zusammen. Im
Cinema Luna laufen vor allem die kleinen, wertvollen Filme
aus aller Welt, natürlich in Originalversion mit deutschen
Untertiteln. Anfang Januar wird feststehen, welcher Film an
diesem Abend geboten wird. Ob Komödie, Krimi, Dokumentarfilm, Drama oder Romanze, beste Unterhaltung ist garantiert. Und danach: ein feiner Apéro mit Häppchen und Rebensaft. Die Details werden Anfang Januar auf dem Intranet/Portal
erscheinen, anmelden kann man sich aber jetzt schon – die
Plätze sind begrenzt!
Datum Mittwoch, 22. Januar 2014
Ort Cinema Luna, Lindenstr. 10, Frauenfeld (Nordseite des Bahnhofs)
Zeit 17.30–20.00 Uhr (Filmbeginn: 17.45 Uhr, Apéro ca. 19.15 Uhr)
Teilnahme Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen
Verwaltung und deren Angehörige
Kosten Fr. 10.– /Pers. für Eintritt ins Kino sowie Apéro
Anmeldung Bis Montag, 20. Januar 2014, an Informationsdienst,
Sybille Baumgartner, T 058 345 53 20 oder [email protected]
Wir freuen uns auf einen unterhaltsamen Cinemapéro!
Susanna Horber
Dominique Zimmer am Brunnen an der Frauenfelder Promenade. Er überwacht die Wasserversorgung im Thurgau,
die auf verschiedenen Detailkarten visuell dargestellt wird.
Fotos Susanna Horber
12 Pingpong
Zwölf Fragen an Dominique Zimmer
Zur Person
Name: Dominique Zimmer
Alter: 33
Amt: Amt für Umwelt
Funktion: Fachexperte Wasserwirtschaft
Beim Kanton seit: 2012
Beschreibe dich selbst in einem Satz.
Ich bin ein ruhiger, einigermassen feinfühliger und anpassungsfähiger Zeitgenosse,
der stets offen für Neues ist, aber auch
gerne dazu neigt, kritisch und hoffentlich
konstruktiv zu hinterfragen.
Was schätzt du am meisten an deiner
Arbeit?
Dass man das Gefühl hat, etwas «Gutes»
und Wertvolles für die Menschen, die
Gesellschaft und nicht zuletzt auch für die
Umwelt zu tun.
Welchen Beruf würdest du auch gerne
ausüben?
Die naiv-romantische Vorstellung der
Archäologie hat mich schon als Kind
begeistert. Ich stelle es mir äusserst spannend vor, wenn bei einer Grabung nach
und nach mysteriöse Dinge zum Vorschein kommen.
Was genau sind deine Aufgaben und mit
wem arbeitest du zusammen?
Einerseits übe ich die Oberaufsicht über
die Wasserversorgungen im Kanton Thurgau aus und andererseits bin ich für den
planerischen Grundwasserschutz zuständig. Am meisten Berührungsfelder habe
ich wohl mit dem kantonalen Laboratorium und dem Feuerschutzamt.
Wo und wie kannst du am besten abschalten und auftanken?
Wenn das Wetter und die Temperatur
stimmen, fahre ich am liebsten mit meinem Buell-Motorrad aus. Ansonsten
funktioniert das Abschalten und Auftanken auch ganz gut beim Musikhören oder
Gitarrezupfen.
nach einer Erzählung von Peter S. Beagle,
ein wenig kitschig geraten ist, berührt
mich die Geschichte um Schein und Sein,
Heldentum, Liebe, Tragik und Schicksal
jedes Mal aufs Neue. Die Filmmusik, mit
den traumhaft-schönen Balladen der
Gruppe America, untermalen den Film
dabei perfekt.
Woran denkst du, wenn du das Thurgauer
Lied singst?
Dass ich vielleicht doch besser endlich
Gesangsunterricht nehmen sollte.
In welchem Verein bist du aktiv und
weshalb?
Einen beachtlichen Teil meiner Freizeit
investiere ich in die Pfadi. Mich fasziniert
es, die Kinder und Jugendlichen in einem
geschützten Umfeld, ohne Druck der
Eltern oder der Schule, möglichst sich
selbst sein zu lassen. Nebenbei versucht
die Pfadi, ihre Mitglieder nicht nur sportlich oder musisch zu fördern, sondern hat
den Anspruch, dies «ganzheitlich» zu tun.
Die Idee der Pfadi potenziert sich im internationalen Kontext. Es beeindruckt mich
immer wieder, wie einfach und friedlich
Menschen aus aller Welt trotz unterschiedlichem kulturellem Hintergrund
zusammen eine gute Zeit haben.
Wofür gehst du meilenweit?
Für ein gutes Konzerterlebnis. Insbesondere wenn die Künstler selten auf Tour
gehen oder höchstens einmal in einer
Dekade bis in unsere Breitengrade vordringen.
Welche Musik verleiht dir Flügel?
Dazu fällt mir spontan das Lied «Given to
Fly» von Pearl Jam ein. Der Riff basiert
locker auf Led Zepplins «Going to California». Die Dynamik im Stück beginnt
gemächlich, gewinnt aber stetig an Fahrt
und plötzlich meint man abzuheben. In der
Stratosphäre scheinen die Klänge dann zu
explodieren und anschliessend schwebt
man behutsam wieder zurück auf die Erde.
Was hast du zuletzt gelesen?
«Ein Appenzeller in der Waffen SS» von
Vincenz Oertle. Eine recht trockene
Abhandlung über ein politisch geprägtes
Soldatenleben, insbesondere aber auch
über dessen tragisches Familienschicksal.
Was schätzt du an deinem Wohnort?
Trotz der bescheidenen Grösse hat
Bischofszell eine gewisse Zentrumsfunktion und somit ist eigentlich alles Wesentliche innert nützlicher Frist auf Schusters
Rappen erreichbar. Ich mag Bischofszell
auch wegen der idyllischen Altstadt, dem
Zusammenfluss von Sitter und Thur
sowie der guten Lage zwischen St. Gallen
und Konstanz.
Welcher Film hat dich am meisten berührt?
Ganz klar «Das letzte Einhorn». Auch
wenn der emotionale Fantasy-Trickfilm,
Im nächsten Pingpong: Svenja Gada,
Sekretariat Feuerschutzamt
Interview: Cathy Eugster
Der 4. Thurgauer Anti-Littering-Preis ging an die Kinder- und Jugendarbeit Arbon für
die Aktion «Clean Day Weiher Arbon». Regierungsrat Jakob Stark übergab den Preis
in der Höhe von 8000 Franken im Rahmen des 7. Anti-Littering-Forums in Frauenfeld.
Foto Susanna Horber
Eröffnung der Ausstellung «Kunst und Bau» für den Vorplatz des Regierungsgebäudes.
Jury-Mitglieder diskutieren mit den Kunstschaffenden: (v.l.) Staatsschreiber Rainer
Gonzenbach, Künstlerin Anita Zimmermann, Michael Friedli (Kulturkommission),
Künstlerin Rahel Müller und Kantonsbaumeister Markus Friedli. Foto Susanna Horber
People 13
Prominente Besucher am traditionellen Bestimmungstag der Museen und des
Staatsarchivs: Markus Keller und Uwe Schuran von «KellerSchuran».
Foto Alexander Leumann
Der Regierungsrat traf sich mit Mitgliedern der Industrie- und Handelskammer
Thurgau zu einer Aussprache. Im Vorfeld fand eine Besichtigung des Regierungsgebäudes statt, dessen Sanierung kurz vor dem Abschluss stand.
Foto Susanna Horber
Vernissage des Historischen Lexikons der Schweiz (HLS) im Rathaus Frauenfeld.
Im neuesten Band 12 wird die Thurgauer Geschichte aufgrund des neuesten
Forschungsstandes dargestellt. Die Autoren André Salathé und Verena Rothenbühler
im Gespräch mit Ernst Tremp (Stiftungsrat HLS) und Marco Jorio (Chefredaktor HLS).
Foto Urban Stähelin
Schweizer Erzählnacht 2013 im Schloss Frauenfeld: Im Bergfried war eine richtige
Detektei eingerichtet und empfing die jungen Zeitdetektive.
Foto Alexander Leumann
In der sonst etwas ruhigeren Zeit in den Monaten November und Dezember lockt das Napoleonmuseum jeweils mit besonderen Aktivitäten zur
Advents- und Weihnachtszeit. Dieses Jahr ist Great Britain mit seinen reichen Traditionen in den Räumen des Schlosses Arenenberg (Bild links)
zu Gast und mit zahlreichen Geschenkartikeln im Museumsshop (Bild rechts) präsent. Fotos Christina Egli
14 Kultur
Advent auf Schloss Arenenberg: typically british!
Schon seit 2011 begeht das Napoleonmuseum auf Schloss Arenenberg
den Advent unter dem Motto «Noël!
Noël!». Stand in den ersten zwei Jahren Johann Wanner, der Couturier des
Weihnachtsbaums, im Mittelpunkt, so
gibt sich dieses Jahr Great Britain die
Ehre.
Warum gerade England? Die Briten
waren doch die grössten Feinde von
Napoleon I. Aber keine 20 Jahre später
galten Queen Victoria und ihr Mann
Prince Albert als nahe Freunde und
Unterstützer des französischen Kaiserpaares. Ja, jedes Mal, wenn es Probleme
gab, flüchtete Prinz Louis Napoléon
nach Grossbritannien, 1831, 1832/33,
1838, 1846 und schliesslich 1871. Er
starb sogar auf der «grossen Insel» in
Chislehurst und liegt in der Krypta der
St.-Michaels-Abtei in Farnborough
begraben. Für das Napoleonmuseum
Grund genug, einen weihnachtlichen
Blick über den Kanal zu werfen.
Eintauchen in die «gute alte Zeit»
Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, die deutsche Ehefrau des englischen
Königs George III., brachte die Tradition
des Weihnachtsbaums Ende des 18.
Jahrhunderts nach England. Verbreitung
fand er aber erst durch Prince Albert.
Das Wort Christmas Tree findet sich
bereits ab 1835 im Sprachgebrauch.
Weihnachtskarten – übrigens eine englische Erfindung – wurden ab 1843 verschickt. Und die typisch britischen
Crackers auf dem Esstisch sind eine
Weiterentwicklung des französischen
Bonbons.
In den Arenenberger Salons und im Esszimmer stehen jetzt in der Adventszeit
die für britische Weihnachten so typi-
Ein besonderes Geschenk
Im neuen Band der «Konstanzer Beiträge zu Geschichte und Gegenwart» finden sich wieder viele Bezüge zur Thurgauer Historie. Gernot
Blechner (Konstanz) beschreibt die Befestigungen der «Kreuzlinger
Vorstadt» und Heidi Hofstetter (Kreuzlingen) widmet sich Johann
Konrad Müller, dem «Tausendsassa aus Emmishofen». Dominik Gügel
(Arenenberg) beschäftigt sich gleich mit zwei Aspekten: Der sagenumwobenen Geschichte von Schloss Gottlieben und dem «Thurgauer
Konzil (1414–1418)». Thurgauer Konzil? Ohne Zweifel! Denn wer die
beiden Aufsätze des Arenenberger Museumsdirektors gelesen hat,
kommt sicher zum gleichen Ergebnis wie er: Ohne den Thurgau hätte der grösste Kongress
des Mittelalters nie in Konstanz stattfinden können. Ein schöner Einstieg ins Jubiläumsjahr
2014, der das Konzil erstmals aus der Sicht des heutigen Kantons betrachtet. Zu erwerben ist
der Band 11 von «Das DelphinBuch» im Arenenberger Museumsshop und in Buchhandlungen.
schen Turkey, Christmas Pudding,
Cookies, Mince Pies und natürlich Tee
auf den Tischen. Und auch die Dekoration der Museumsräume mit Girlanden,
Misteln, Stechpalmen und vielem mehr
entführt in die gute alte Zeit nach britischer Art. Und wenn noch die Christmas Carols leise erklingen, kommt endgültig Weihnachtsstimmung auf.
Der Museumsshop bietet eine Fülle von
Geschenkideen, ganz nach dem Motto
typically british. Der von Johann
Wanner wieder prächtig geschmückte
Weihnachtsbaum im Vestibül darf trotzdem nicht fehlen.
Jeden Sonntag Veranstaltungen
Seit Ende November steht jeden Sonntag
eine Veranstaltung auf dem Programm,
bis zu Weihnachten gibt es noch folgende: Am 15. Dezember liest Ute Fuchs aus
der «Weihnachtsgeschichte» von Charles Dickens für Gross und Klein. Und am
22. Dezember findet ein Adventsgottesdienst mit den beiden FranziskanerMönchen von der Insel Werd statt.
Gleichzeitig gibt es an den beiden Sonntagen auch Führungen in historischen
Kostümen für Kinder von 6 bis 12 Jahren, Führungen für Erwachsene durch
die Sonderausstellung zu den englischen
Traditionen sowie Kutschenfahrten –
vielleicht sogar durch die verschneite
Landschaft.
Christina Egli, Napoleonmuseum
www.napoleonmuseum.tg.ch
(> Veranstaltungen > Noël! Noël! 2013)
Seinen Namen trägt der Schönbär nicht ohne Grund.
Foto Armin Dett
Attraktive Karten laden zum Entdecken im Museum ein.
Foto Alexander Leumann
Kultur 15
Schönbär und Nonne im
Naturmuseum
Geschichtendock mit
Kati und Sven
Das Kabinett im zweiten Obergeschoss des Naturmuseums bietet auf wenigen Quadratmetern Ausstellungsfläche für besondere Themen. In der neuen Kabinettausstellung sind Nachtfalter das Thema, vom Konstanzer
Fotografen Armin Dett gekonnt ins beste Licht gesetzt.
Alle zwei Jahre lanciert die Leseförderung Thurgau das
«Geschichtendock», eine Fortsetzungsgeschichte im Netz
für Primarschüler. Für 2014 entsteht unter dem Titel «Kati
und Sven und die geheimnisvolle Mitra» eine Geschichte
mit Bezug zum Konziljubiläum. Dabei arbeitet die Leseförderung eng mit dem Historischen Museum Thurgau
zusammen.
In der Schweiz und in Deutschland gibt es über 3500 Nachtfalterarten. Trotzdem liegt bei vielen von ihnen das Wissen
über ihre Lebensweise buchstäblich «im Dunkeln». Kein Wunder, denn Nachtfalter sind vornehmlich in den Dämmerungsund Nachtstunden aktiv. Angezogen durch eine Lichtquelle
flattern sie aufgeregt umher und die meisten von uns verscheuchen sie mit hastigen Bewegungen.
Die päpstliche Mitra ist verschwunden. Die Konstanzer sind in
Aufruhr, als sie die Nachricht aus Frauenfeld erhalten. Die wertvolle Kopfbedeckung wurde aus dem Historischen Museum
Thurgau gestohlen. Dabei wäre die Mitra für eine Ausstellung
zum Konziljubiläum vorgesehen. Dies ist die Ausgangslage
der zwölfteiligen Fortsetzungsgeschichte von Autor Daniel
Badraun, bei der Schülerinnen und Schüler die Fortsetzung
mitbestimmen können. Ziel des «Geschichtendock» ist, bei den
9- bis 13-jährigen Kindern die Lust am Lesen zu wecken.
Nachtfalter ins Licht gerückt
Nicht so der Konstanzer Armin Dett. Er schenkt den Nachtfaltern seine ganze Aufmerksamkeit. Mit Akribie, Leidenschaft
und Geduld hat er in den letzten drei Jahren über 230 Arten in
seinem Garten in Radolfzell-Markelfingen am deutschen
Bodenseeufer beobachtet und fotografiert. Die Ausbeute ungezählter nächtlicher Stunden mit der Kamera im eigenen Garten
hat er in einem kürzlich erschienenen Buch veröffentlicht.
Seine Fotografien rücken Nachtfalter für einmal ins richtige
Licht, indem sie uns den erstaunlichen Formen- und Farbenreichtum dieser Tiere und ihre unerwartete Schönheit präsentieren. Eine Auswahl der im Buch abgebildeten Fotografien
sind erstmalig im Rahmen der neuen Ausstellung im Kabinett
des Naturmuseums zu sehen. Die Ausstellung wird ergänzt
durch eine Hörstation, in der Armin Dett über seine Arbeit
erzählt. Die neue Kabinettausstellung «Schönbär und Nonne.
Licht ins geheime Leben der Nachtfalter» ist vom 13. Dezember 2013 bis 25. Mai 2014 im Naturmuseum Thurgau zu
sehen. Ausser am 25. Dezember ist das Museum auch über die
Weihnachtsfeiertage geöffnet.
In der neuen Geschichte spielen neben Kati und Sven zwölf
mittelalterliche Objekte aus dem Schloss Frauenfeld eine
Hauptrolle, jede Woche ein neues. Zu diesen Objekten gibt es
im Museum wöchentlich eine neue Karte mit Wissenswertem,
Rätseln und Aufträgen zum Lösen. Diese Karte ist in der jeweiligen Woche im Museum gratis erhältlich. So erfahren die jungen Museumsbesucher jede Woche Spannendes über das
Leben im Mittelalter. Die zwölf Objekte spielen nämlich nicht
nur bei Kati und Sven eine wichtige Rolle. Sie haben auch
sonst eine Menge zu erzählen. Dabei besteht erst noch die
Möglichkeit, an einem Wettbewerb teilzunehmen. Nach dem
Abschluss des «Geschichtendock» sind die zwölf Karten dann
als komplettes Set im Museumsshop erhältlich und laden
Familien und Kinder weiterhin ein, auf den Spuren von Kati
und Sven im Schloss Frauenfeld auf Entdeckungsreise zu
gehen.
Hannes Geisser, Naturmuseum Thurgau
Alexander Leumann, Historisches Museum Thurgau
www.geschichtendock.ch oder www.historisches-museum.tg.ch
Sonnige Schneelandschaften wie hier im Obergoms (Wallis) vertreiben die Winterdepression.
Fotos Susanna Horber
16 Pensionierte
Gesund und fit durch den Winter
Sport im Winter müsse nicht unbedingt Wintersport bedeuten. Alternativen zu den klassischen Winterdisziplinen
gebe es genug. In unserem Alter spiele weniger der Sprint,
sondern die Ausdauer eine entscheidende Rolle. Diese
Feststellungen macht der erfolgreiche Mittelstreckenläufer
und heutige Mediziner Thomas Wessinghagen (Europameister über 5000 Meter, 1982 in Athen) in einer Studie.
Entscheidend sei die Regelmässigkeit. Ich kann das bestätigen:
Täglich eine halbe bis eine Stunde Bewegung macht mich fit
und froh. Für mich etwas überraschend ist, dass Wessinghagen
und andere Fachleute das Fitness-Studio nur für eine Notlösung halten, wenn im Freien gar nichts mehr geht. Das Fitnessstudio sei mit Vitaminpillen zu vergleichen. «Die Tabletten
enthalten zwar viele Nährstoffe, können aber Obst und Gemüse nicht ersetzen.» Wer sich im Freien bewege, setze seinen
Körper vielfältigen Reizen aus, die ein Studio nicht simulieren
könne. Die Bewegung in kühler Luft rege die Durchblutung an
und härte den Körper im Laufe der Zeit ab; die feuchte Luft
mache den Körper widerstandsfähig. Was empfehlen die Fachleute? Nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Zu ehrgeizige Ziele
schrecken ab, kleine Erfolge motivieren. Gemeinsam ist besser
als alleine. Anstrengungen und Erfolg gemeinsam erleben,
macht froh und «gluschtig» auf mehr. Gönnen Sie sich feste
Termine, mit der Zeit werden Sie auf die Bewegung nicht mehr
verzichten können.
Die richtige Bekleidung
Damit ich auch bei prickelnder Kälte weder friere noch in der
Bewegung eingeschränkt bin, beachte ich das Zwiebelprinzip:
Ich trage mehrere Kleidungsstücke übereinander. So kann ich
je nach Wetterlage einzelne Kleidungsstücke ablegen.
Als unterste Schicht ein atmungsaktives Shirt (Mikrofaser).
Dieses sorgt dafür, dass der Schweiss schnell trocknet und ich
nicht friere. Baumwoll-Shirts sind nicht ideal, weil sie zwar die
Feuchtigkeit rasch aufnehmen, aber nur schlecht trocknen.
Über die erste Schicht ein atmungsaktives Langarm-FunktionsShirt, das eng am Körper anliegt. Und am Schluss folgt als letzte Schicht eine Sportjacke. Ich achte darauf, dass sie sowohl
wasser- als auch winddicht ist. Dicke Socken und festes Schuhprofil sind ebenfalls wichtig. Weil der Mensch bis zu 50 Prozent der Körperwärme über den Kopf verliert, ist das Tragen
einer Mütze im Winter unverzichtbar. Natürlich achte ich auch
auf eine gute Sporthose.
Winterdepression ade!
Wenn nur die Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit, schlechte Laune, verminderte Tatkraft, Müdigkeit, das
erhöhte Schlafbedürfnis und das Problem-Grübeln während
der Winterzeit nicht wären! Was kann man dagegen tun?
Die Winterdepression wird auch als saisonale Lichtmangeldepression bezeichnet. Nur wenige können die Winter-Flucht
in sonnenreiche Regionen machen. Doch auch ein mindestens
einstündiger «Gesundmarsch» bei Tageslicht helfe schon spürbar, wenn man sich dazu aufraffen könne. Auch die Lichttherapie soll eine positive Wirkung haben. Damit wird die
Verlängerung der täglichen Lichteinwirkung mittels künstlichem Licht erreicht. Dieses Licht berücksichtigt die normale
Zusammensetzung des natürlichen Sonnenlichts. Das Licht
dieser speziellen Leuchtgeräte müsse aber die Netzhaut erreichen. Deshalb seien Bräunungsapparate erfolglos. Auch antidepressiv wirkende Pflanzenmittel wie das Johanniskraut werden
empfohlen.
Über der Nebeldecke ist der Winter ein Erlebnis
«Der höchste Genuss besteht in der Zufriedenheit mit sich
selbst», schrieb einmal Nietzsche. Doch wo findet man die
eigene Zufriedenheit? Vielleicht ist es eine Winterlandschaft:
watteweicher Schnee, sanfte Hänge, reizvolle Hecken, einsame
Berghütten, unberührte Landschaften, romantische Wanderwege, gemütliches Gasthaus usw. Solche Regionen gibt es viele.
Eine ist weniger bekannt, aber ein Weekend wert, der Name
der Region hat 11 Buchstaben und endet mit …g.
Pius Lang
Schnuppern an wohlriechenden Pflanzen
bei der Vitaplant. Foto Christoph Langenegger
Unterwegs im Steinachtobel auf der Galluswanderung.
Foto Peter Rottmeier
Bewunderung für die Holzkonstruktionen der Gebrüder
Grubenmann in Teufen. Foto Ruedi Götz
Pensionierte 17
Rückblick
Der Gallus-Bär im Steinachtobel
An zwei Wandertagen wurden je 40 Teilnehmende ab Sammelpunkt Arbon per
Postauto zum Start Dürrenmühle / Wittenbach gefahren. Ab hier folgte die Querung
der wilden Molasselandschaft Steinachtobel nach Mörschwil und von dort abwärts
nach Steinach. Die steilen Seitenhänge sind
dicht bewaldet und, ausser auf Wanderwegen, nur schwer zugänglich. Unterwegs,
kaum hatte Wanderleiter René Züst dem
ungläubigen Publikum die Legende vom
heiligen Gallus und dem hilfsbereiten
Bären erzählt, erschreckte und erfreute bei
der Ruine Steinerburg eine menschliche
«Bärenfigur» die Gruppe. Bevor diese wieder lautlos im Wald verschwand, verteilte
sie noch St.Galler Biberli.
• Armin James Bont 007
Herbstwanderung um den
Schneitberg
Für beide Gruppen haben der Zufall und
Organisator Toni Brändli bestes Herbstwetter für die Wanderung um den
Schneitberg ZH ausgesucht. Besonders
auf der Südseite war der Wald in optimaler Herbstfärbung. In Schneit und Hagenbuch liefen noch die letzten Feldarbeiten
vor dem Winter. Mit diesem Anlass wurde
die erfolgreiche Wandersaison 2013 abgeschlossen. Über 700 Pensionierte nutzten
diesen kollegialen Freizeitsport. Die
Anmeldedisziplin aber auch die Organisation waren ausgezeichnet. Im Sonnenhof
Hagenbuch wurde die grosse Arbeit der
Wanderleiter René Züst und Toni Brändli
mit grossem Applaus verdankt.
• Armin James Bont 007
Ausflug nach Teufen
Am 24. September 2013 reiste eine
Gruppe der Altlehrer- und Altlehrerinnen-Vereinigung Untersee bis Hinterthurgau ALVUH nach Teufen. Kurator
Ulrich Vogt empfing uns in der Vorhalle
des ehemaligen Zeughauses, das heute
auch die Grubenmann-Sammlung beherbergt. Das Gebäude wurde 1853–1855
unter der Bauleitung von Architekt Felix
Wilhelm Kubly erstellt. Weil damals im
Erdgeschoss des Artillerie-Zeughauses
die Kanonen untergebracht wurden,
durften keine Deckenstützen eingebaut
werden. Dies führte zu einem Hängetragwerk, das noch heute sichtbar ist. Im
Dachstock ist seit Juni 2012 die Grubenmann-Sammlung beheimatet. Dort wird
Leben und Werk der begabten Bauleute
aus dem 18. Jahrhundert dargestellt. Die
zahlreichen Bauten der aus Teufen stammenden Grubenmann Brüder Jakob,
Johannes und Hans Ulrich und die Orte
ihrer Tätigkeit als Architekten, Holzbauingenieure und Generalunternehmer
werden mit Plänen, Bildern und Dokumenten und Modellen gezeigt.
• Martha Quenson
Vitaplant und Zeller’s Herztropfen
48 sehr interessierte ALVO-Mitglieder
erlebten eine eindrückliche Betriebsführung durch die Heilmittelfirma Max
Zeller Söhne AG in Romanshorn und
die Tochterfirma Vitaplant in Uttwil.
Der verantwortliche Produktionsleiter
Stefan Bauer orientierte über die langjährige, gesundheitseffiziente und erfolgreiche Heilmittelherstellung am Ober-
thurgauer Standort Romanshorn. Das
Unternehmen ist uns ja besonders
bekannt durch Zeller’s Herztropfen. Die
Zeller‘sche Philosophie «Wir pflanzen
Gesundheit» bestätigte sich vollumfänglich beim anschliessenden Besuch in der
Vitaplant in Uttwil. Nicht nur die riesige
Vielfalt der verschiedensten Pflanzen im
modern konzipierten Treibhaus, sondern auch die unzähligen Pflanzbeete an
bester Lage mit Seesicht und der jugendliche, versierte «Heilpflanzen Botaniker» beeindruckten uns gewaltig.
• Sepp Schneider
Schulmuseum Amriswil
Um 14 Uhr treffen 30 interessierte
ALVO-Mitglieder im alten Schulzimmer
im Schulmuseum in Mühlebach ein.
Nach einer kurzen Begrüssung und
Orientierung übernimmt Dr. Hans
Weber für eine kurze Vorstellung des
Schulmuseums. Heini Giezendanner
berichtet von der Entstehung und geht
besonders auf die Pisébauweise ein.
Hans Weber stellt uns dann etwas ausführlicher die Stapfer Enquète vor. Diese
schulgeschichtlich interessante helvetische Schulumfrage aus dem Jahr 1799
gibt einen Einblick in die Schulsituation
um jene Zeit und animiert zu eigener
Nachforschung im Internet. Dann werden wir in einem stündigen Rundgang
durch die jetzige Ausstellung mit dem
Thema «Ansichtssache – Das Bild in der
Schule» geführt.
• Christoph Langenegger
Patricia Zuber, verantwortlich für die Ausbildung der Lernenden, gibt den jungen Leuten Basisinformationen
über die kantonale Verwaltung mit auf den Weg.
Foto Susanna Horber
18 Lernende
Wunschbuch und Stadtgolf am Einführungstag
Im Morgengrauen machten wir uns mit
vielen anderen Neuankömmlingen des
Kanton Thurgaus auf den Weg ins Bildungszentrum Adler. Neugierig und sehr
gespannt hörten wir den drei Hauptverantwortlichen zu. Nach einem informativen Theorieteil kam die ersehnte Pause.
Mit einer kleinen Stärkung im Bauch
machten wir uns daran, die verschiedenen Lehrtypen kennenzulernen. Die
Bandbreite reicht von Forstwart über
Informatiker bis hin zu Kaufmann/
Kauffrau. Auch zu erfahren, wo alle
wohnen und leben, war sehr spannend.
Bevor wir uns auf einen Rundgang
durch die verschiedenen Gebäude der
Verwaltung machten, verewigte sich jede
und jeder mit einem persönlichen und
beruflichen Zukunftswunsch im neu
eröffneten Wunschbuch. Ausserdem
wurden Einzelporträts und Gruppenfotos von uns geknipst – wobei wir eher
widerwillig mitmachten. Auf unserer
kleinen Wanderung lernten wir die Kantonsbibliothek näher kennen. Andreas
Gemperli zeigte uns das Bibliotheksarchiv und die verschiedenen Magazine.
Zudem erklärte er uns die digitale
Bibliothek. Als Lernende des Kantons
profitieren wir von der kostenlosen
Benutzung der Bibliothek. Nach vielen
Informationen waren wir alle sehr hungrig und erhofften uns ein gutes Essen.
Also verschwendeten wir keine Zeit und
wanderten auf direktem Weg zum Pfadiheim Mühletobel.
Mit Golfschläger und Smartphone
durch die Stadt
Doch die leeren Bäuche konnten wir erst
nach dem fleissigen Mithelfen und
Kochen füllen. Es wurde nicht lange
über die Verteilung der Arbeit diskutiert,
alle fassten sofort einen Job. Es wurden
fleissig Gemüse gerüstet, Würste gebraten, Dekorationen gebastelt und Tische
aufgestellt. In kurzer Zeit war ein liebevoll zubereitetes Essen parat. Ein Buffet
wurde errichtet und jeder konnte sich
holen, was ihm schmeckte. Am Mittagstisch entstanden viele Gespräche und
neue Bekanntschaften wurden geschlossen. Nach dem Dessert wurden der
Abwasch und Aufräumarbeiten erledigt,
obwohl der eine oder die andere lieber
ein Mittagschläfchen halten wollte. Als
alles blitz-blank geputzt und aufgeräumt
war, konnten wir das Pfadiheim Mühletobel mit gutem Gewissen verlassen. Wir
trafen uns alle auf dem grossen Kiesplatz
unterhalb des Pfadiheimes, wo die Gruppen für den Nachmittagsplausch ausgelost wurden. In sechs Gruppen machten
wir uns, bewaffnet mit Golfschläger und
Golfbällen, auf zum Stadtgolf und Fotowettbewerb. Das Frauenfelder Stadtgolf
besteht aus 14 Posten, verteilt über die
ganze Stadt. Die Mischung aus Golf und
Minigolf war vielen noch unbekannt.
Wir streiften dabei durch verschiedene
Stadtteile Frauenfelds. Das Ziel des
Fotowettbewerbs war, während dem
Stadtgolf mithilfe eines Smartphones
möglichst viele Amtsbeschriftungen
der kantonalen Verwaltung zu fotografieren.
Treffpunkt war dann um 16.00 Uhr
beim Bildungszentrum Adler, wo die Siegerehrung stattfand. Es gab eine grosse
Auswahl an attraktiven Preisen. Die Verantwortlichen des Einführungstages
waren sehr stolz auf die Gruppen, die in
dieser kurzen Zeit zum Teil bis zu 30
Amtsstellen gefunden hatten. Danach
gab es noch eine kleine Feedbackrunde,
in der jeder und jede seine Meinung äussern konnte. Allgemein war das Feedback zum ganzen Tag positiv. Kurz darauf verabschiedeten wir uns voneinander und kehrten müde, aber mit vielen
neuen Erfahrungen und Bekanntschaften nach Hause zurück.
Uns persönlich hat dieser Einführungstag sehr gut gefallen, weil wir die
Möglichkeit hatten, die anderen Lernenden aus allen Berufen der kantonalen
Verwaltung kennenzulernen.
Manuel Bieg und Petra Imhof, Lernende
Kaufmann/Kauffrau
Michael Janser
Max Dössegger
Leute · Ehrungen 19
25 Dienstjahre
Zur
Pensionierung
Die anderen
runden Zahlen
Michael Janser
Max Dössegger
20 Dienstjahre
Am 14. Dezember 1988 trat Michael
Janser seine Stelle als Jurist beim damaligen Baudepartement an und wurde 1989
zum Stv. Chef Rechtsdienst befördert.
Nur fünf Jahre später übernahm er die
Gesamtverantwortung für die Abteilung. Im Jahr 2000 schloss er erfolgreich
ein Nachdiplomstudium in internationalem Wirtschaftsrecht an der Universität
Zürich ab. Michael Janser hat seit seiner
Beförderung zum Leiter Rechtsdienst
schätzungsweise rund 3600 Entscheide
und rund 1000 Fachstellungnahmen und
Berichte gelesen. In jüngster Zeit prägten
umfangreiche Gesetzgebungsaufgaben
seinen Arbeitsalltag. Sein grösstes Projekt, das neue Planungs- und Baugesetz
(PBG), hat sogar die Hürde der Volksabstimmung überwunden.
Michael Janser ist in Quinten, am rechten Ufer des Walensees, geboren und
aufgewachsen. Da Quinten nur mit dem
Schiff oder zu Fuss erreichbar ist, musste
er seinen Schulweg zur Sekundarschule
in Unterterzen selbständig paddelnd mit
dem Boot zurücklegen. Diese Erfahrungen aus der Jugend dürften viel dazu beigetragen haben, dass Michael Janser
auch im Berufsleben sein Schiff mit
sicherer Hand durch den Ozean der
Paragraphen steuert.
Ich danke Michael Janser für seinen Einsatz und hoffe, dass er noch viele Jahre der
Hüter des Planungs-, Bau- und Umweltrechts in unserem Departement bleibt.
Am 31. Oktober ging Dr. Max Dössegger
in Pension. Max Dössegger war zuerst
stellvertretender Kantonsarzt, während
rund sechs Jahren Kantonsarzt und
anschliessend als ärztlicher Fachexperte
tätig. Beschränkten sich die Aufgaben zu
Beginn seiner Tätigkeit im Wesentlichen
auf die Abwehr von Gesundheitsgefährdungen und die gesundheitspolitische
Aufsicht über die Berufe im Gesundheitswesens, hat sich das Aufgabenfeld des
Kantonsarztes innert weniger Jahre massgeblich erweitert. So bekam die Prävention mehr Bedeutung, die Kostengutsprachen für ausserkantonale Spitalbehandlungen wurden immer mehr, vermehrte
Audits im Bereich der Alters- und Pflegeheime und der verstärkte Einbezug bei
ausserordentlichen Lagen machten die
Arbeit des Kantonsarztes sicher auch vielseitiger und interessanter. Hervorheben
darf ich den besonderen Einsatz von Max
Dössegger bei der Vogel- und Schweinegrippe, seine Weitsicht bei der Erarbeitung
des Pandemieplanes sowie die Neuorganisation und Betreuung des Rettungsdienstes. Ich danke Max Dössegger für seinen
Einsatz und für die angenehme, immer
loyale und kompetente Zusammenarbeit.
Ich wünsche Max Dössegger und seiner
Gattin Barbara viele gemeinsame Stunden
im dritten Lebensabschnitt und viel Zeit,
die Grosskinder, den Bodensee und die
gewonnene Freiheit geniessen zu können.
Marco Sacchetti, Generalsekretär DBU
Regierungsrat Bernhard Koch, Chef
Departement für Finanzen und Soziales
Ursula Angst, Lehrbeauftragte BLS,
Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg
Ruzia Ciric-Basic, Mitarbeiterin Reinigung,
Kantonsschule Frauenfeld
Alfons Loser, Ressortleiter Netzwerke,
Amt für Informatik
Rene Gilbert, Aufseher,
Generalsekretariat DJS
Marc Zürcher, Arbeitsagoge,
Massnahmenzentrum Kalchrain
25 Dienstjahre
Heidi Bosshard-Leiser, Sachbearbeiterin,
Grundbuchamt Sirnach
Marianne Pelosi-Brander, Sekretärin,
Grundbuch- und Notariat Aadorf
Thomas Soliva, Gerichtsschreiber,
Obergericht
35 Dienstjahre
Walter Mathies, Handwerker, Chauffeur,
TBA-Betrieb
Anneke Plug, Berufsschullehrerin HBB,
Bildungszentrum für Gesundheit und Soziales
40 Dienstjahre
Egon Hubli, Angestellter Sicherheitspolizei,
Kantonspolizei
Pius Zahner, Hauswart Hauptgebäude,
Kantonsschule Frauenfeld
Foto Susanna Horber
20 Leute · Ehrungen
Wir gratulieren
Franziska Sutter, Staatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft
Bischofszell, und Michael Grädel, Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Frauenfeld, zum erfolgreichen Abschluss der
Studien zum Master of Advanced Studies in Forensics am
Competence Center Forensik und Wirtschaftskriminalistik
(CCFW) in Luzern.
Grazia Eisenring, Sachbearbeiterin Rechtsdienst und Entscheide, Amt für Wirtschaft und Arbeit, zum erfolgreichen
Abschluss der Ausbildung «Sachbearbeiterin im gesetzlichen
Sozialbereich».
Edgar Georg Sidamgrotzki, Chef Amt für Wirtschaft und Arbeit
Hans-Ruedi Graf, Generalstaatsanwalt
Claudia Berner Lennon, Mitarbeiterin beim Amt für Handelsregister und Zivilstandswesen, und Nadine Dudli Affentranger, Zivilstandsbeamtin beim Zivilstandsamt Bezirk Arbon,
zur Erlangung des eidgenössischen Fachausweises für Zivilstandsbeamtinnen.
Giacun Valaulta, Amt für Handelsregister und Zivilstandswesen
Marcel Aus der Au, Stabsdienste, zum erfolgreichen Abschluss
des dreijährigen, berufsbegleitenden Studiums mit eidg.
Diplom als Dipl. Betriebswirtschafter HF am Bildungszentrum
Wirtschaft Weinfelden.
Thomas Fuchs, Leiter Stabsdienste, Tiefbauamt
SKIZZEN AUS DEM CALANCATAL
«Ein Augenblick Ewigkeit» ist der Titel einer Ausstellung im Foyer des
Verwaltungsgebäudes Promenade. Markus Friedli, Kantonsbaumeister, zeigt Skizzen mit Blaukreide aus dem Calancatal,
die in den Jahren 2012 und 2013 entstanden. Der Erlös aus dem
Verkauf der Zeichnungen soll zur Einrichtung einer genossenschaftlichen Käserei für die Bevölkerung im Calancatal beitragen.
Die Ausstellung ist vom 4. bis 19. Dezember zu sehen und während
der Bürozeiten frei zugänglich.
Folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen
Verwaltung haben den «Führungslehrgang für neue Führungspersonen – Führung und Persönlichkeit» Kurs A+B 2013
erfolgreich abgeschlossen:
Peter Brägger, Amt für Informatik
Lorenz Escher, Landwirtschaftsamt
Brigitta Gerosa, Amt für Wirtschaft und Arbeit
Eveline Gisel, Amt für Raumplanung
Silvan Hengartner, Grundbuchamt und Notariat Amriswil
Michael Hermann, Grundbuchamt Münchwilen
Roman Huwiler, Amt für AHV und IV
Raphael Iselin, Amt für AHV und IV
Arthur Keller, Strassenverkehrsamt
Christoph Kindler, Strassenverkehrsamt
Eveline King, Finanzverwaltung
Yvonne Kutter, Strassenverkehrsamt
Corinne Maurer, Bezirksgericht Weinfelden
Corinne Morgenegg, Amt für Berufsbildung und Berufsberatung
Irene Purtschert, Amt für Umwelt
Thomas Recher, Amt für AHV und IV
Manuela Renner, Amt für Raumplanung
Walter Schild, Landwirtschaftsamt
Martha Schlegel, Amt für AHV und IV
Rolf Stöckli, Jugendanwaltschaft
Martin Sträuli, Friedensrichter- und Betreibungsamt Sirnach
Peter Töngi, Amt für Volksschule
Stefan Vullhorst, Amt für Wirtschaft und Arbeit
Die Vorgesetzten und die Lehrgangsleitung gratulieren herzlich.
Foto Susanna Horber
Leute · Ehrungen 21
Kommen und Gehen
Eintritte (siehe auch Seite 22)
Larissa Aeschbacher, Sachbearbeiterin, Amt für AHV und IV
Michèle Blaser, Sachbearbeiterin Zentrale Dienste, Gesundheitsamt
Gerd Bölke, Unterhaltsarbeiter, Tiefbauamt
Sonja Fackler, Mitarbeiterin Postdienst, BLDZ
Barbara Schmid, Abteilungsleiterin, Kantonsbibliothek
Sabrina Velissandro, Sekretärin, Bezirksgericht Weinfelden
Pensionierungen
Walter Bamert, Polizei-Feldweibel, Kantonspolizei
Niklaus Dähler, Technischer Mitarbeiter, Historisches Museum
Bernhard Harder, Magazin-Werkstattchef, Unterhalt, Tiefbauamt
Josef Signer, RZ-Systemspezialist, Amt für Informatik
Bruno Zihlmann, juristischer Sachbearbeiter, Generalsekretariat DJS
Übertritte
Austritte
Nadja Anderes, Sachbearbeiterin, Amt für Bevölkerungsschutz
und Armee
Simone Brändle, Sekretärin RAV Amriswil, Amt für Wirtschaft
und Arbeit
Natascha Casasola, Eingliederungsspezialistin, Amt für AHV und IV
Ramona Dülli, Sozialpädagogin, Massnahmenzentrum Kalchrain
Melanie Hutter, Polizei-Gefreite, Kantonspolizei
Karl Keller, Forstwart, Forstamt
André Kern, Sozialversicherungsfachmann, KESB Frauenfeld
Gian Matossi, Buchprüfer, Steuerverwaltung
Marc André Meyer, Polizei-Gefreiter, Kantonspolizei
Andreas Münch, Veranlagungsexperte, Steuerverwaltung
Peter Müntener, Abteilungsleiter, Amt für Informatik
Atakan Oezcelebi, Jurist, Amt für Wirtschaft und Arbeit
Janina Roth, Sachbearbeiterin Sekretariat Weiterbildung,
Bildungszentrum Wirtschaft Weinfelden
Dunja Salati, Sachbearbeiterin Inventarisation, Amt für Denkmalpflege
Lukas Schobinger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Amt für AHV und IV
Tiziana Schüepp, Sachbearbeiterin, Gesundheitsamt
Frank Schwarz, Sozialpädagoge, Massnahmenzentrum Kalchrain
Verena Tayler, Sekretärin, Friedensrichter- und Betreibungsamt
Frauenfeld
Sabina Tektas, Fachexpertin Recht, Amt für Umwelt
Cornelia Tsipu-Schrögnauer, Mitarbeiterin, Kantonsschule Frauenfeld
Patricia Vetter, Veranlagungsexpertin, Steuerverwaltung
Elisabeth Hefti, Sekretärin/Sachbearbeiterin,
Bezirksgericht Kreuzlingen
Claudia Pietrocola, Sachbearbeiterin, Kindes- und
Erwachsenenschutzbehörde Frauenfeld
Todesfall
Istvan Hobor, Mitarbeiter Garage und Fahrzeugpark,
Kantonspolizei Thurgau
Foto Susanna Horber
22 Leute · Ehrungen
Eintritte
Marion Derhaschnig
Leiterin Zentrale Dienste,
Gesundheitsamt
Jan Egger
Eingliederungsspezialist,
Amt für AHV und IV
Ursula Egli
Mitarbeiterin Hausdienst,
Bildungszentrum Arbon
Richard Engel
Polizei-Gefreiter,
Kantonspolizei
Daniel Frei
Fachspezialist Informatik,
Personalamt
Sieglinde Gerhard
Sachbearbeiterin,
Generalsekretariat DJS
Ernest Heggli
Polizei-Korporal,
Kantonspolizei
Simone Hicks
Raumplanerin,
Amt für Raumplanung
Angelika Kramer
Sekretärin, Bezirksgericht
Weinfelden
Roberto Mellone
Polizei-Korporal,
Kantonspolizei
Anja Mettler
Sachbearbeiterin,
Migrationsamt
Patrick Rösch
Raumplaner, Amt für
Raumplanung
Frieda Scherrer
Sachbearbeiterin,
Friedensrichter- und
Betreibungsamt Amriswil
Karin Schu
Veranlagungsexpertin,
Steuerverwaltung
Juan Eduardo Veas
Olivares
Technischer Mitarbeiter IT,
Dienste Berufsfachschulen
Tobias Werner
RZ-Systemspezialist,
Amt für Informatik
Damian Kalbermatter dirigiert den Gospelchor «Yes» in Aadorf.
Foto Christina Avanzini
Gehört zu den Aufgaben eines Bereichspersonalleiters: Studium von Bewerbungsdossiers.
Foto Florian Stöckli
Vorletzte Seite 23
«Wenn ich den Gospelchor dirigiere,
tanke ich Energie»
Tagsüber arbeitet sich Damian
Kalbermatter im Personalamt durch
Bewerbungsdossiers, leitet Entscheide in die Wege und berät Kadermitarbeiter. In der Freizeit dirigiert
er einen jungen Gospelchor in Aadorf.
«Von ‚Yes‘ kommt viel mehr Energie
zurück, als ich hineinstecke», sagt
er begeistert.
«Am Bettagskonzert stellte der junge
Gospelchor Yes auf besonders stimmige
Art und Weise sein grosses Können unter
Beweis und begeisterte die vielen erwartungsvollen Konzertbesucher mit afrikanischen Songs und bekannten GospelOhrwürmern.» So enthusiastisch schilderte die Presse den ersten offiziellen
Auftritt des Chors in der katholischen
Kirche Aadorf. Ein Echo, das alle Beteiligten natürlich besonders freut und eindrücklich zeigt, dass die rund einjährige
Aufbauarbeit bereits beachtliche Früchte
trägt.
Der Funke springt über
Über fehlende Motivation seiner rund
40 Sängerinnen und Sänger kann sich
Damian Kalbermatter denn auch nicht
beklagen. «Alle sind mit Begeisterung
dabei, geben ihr Bestes und tun alles,
damit der Funke zum Publikum überspringt.» Als Dirigent schaffe er den
Rahmen, dass dies auch möglich werde.
Von der Energie, die dabei fliesse, profitierten der Chor, das Publikum und er
gleichermassen. «Es kommt viel mehr
zurück, als ich hineinstecke.» Nach der
Probe gehe er jeweils trotz langem
Arbeitstag beschwingt nach Hause.
Geprobt wird jeden Mittwochabend im
Kirchgemeindehaus Aadorf während
lediglich gut einer Stunde. Damit soll
ermöglicht werden, dass auch junge
Mütter und Väter, die zuhause noch Verpflichtungen haben, teilnehmen können.
Leben mit Musik
Zum Dirigentenjob kam der gebürtige
Walliser, wie so oft, durch Zufall. Allerdings habe ihn die Musik schon das
ganze Leben lang begleitet. «Als Kind
wollte ich Geige spielen», erzählt er.
Aber seine Mutter habe darauf beharrt,
dass er sich zuerst solide musikalische
Grundkenntnisse auf dem Klavier aneigne. Parallel zum Instrumentalunterricht
begann seine Karriere im Kinder-,
Jugend-, Schul- und Studentenchor. «In
der hektischsten Zeit sang ich in drei
Chören gleichzeitig», erinnert er sich
schmunzelnd. Er belegte Gesangsunterricht und trat während rund sechs Jahren auch als Solosänger auf. «Am Konservatorium war ich aber nie, die Musik
ist und bleibt für mich ein Hobby»,
betont er.
Ausbildung zum Chorleiter
Als sich seine Frau zur schulischen Heilpädagogin weiterbildete, ergriff er die
Gelegenheit und absolvierte seinerseits
an der Musikschule Zug die zweijährige
Ausbildung zum Chorleiter. Davon
erfuhr der Aadorfer Pfarrer Kenneth
Ekeugo, der in seiner Kirchgemeinde
soeben einen Gospelchor gegründet
hatte. Damian wurde zum Mitsingen
eingeladen und durfte bald aufgrund
seiner Ausbildung testhalber eine Probe
leiten. Nach erfolgreichem Verlauf und
seiner Zusage wurde er prompt als neuer
Chorleiter verpflichtet. Ein Entschluss,
den er bis jetzt keine Sekunde bereut hat.
«Es macht mir Spass, Leute zu motivieren und zu Leistungen zu befähigen, die
sie sich vielleicht nicht zugetraut hätten.
Und dies in einem Team, das mehr ist als
die Summe seiner Teile.» Dabei ergäben
sich Parallelen zu seiner Arbeit im Personalamt. «Auch da geht es um die Fragen,
wie ein Team gebildet, zu Leistungen
motiviert und weiterentwickelt werden
kann.» Allerdings führe er ja nicht selber, sondern dürfe Kadermitglieder in
entsprechenden Fragen beraten.
Gesangsfreudige Männer gesucht
Für die Zukunft des Chors ist Damian
Kalbermatter zuversichtlich. «Mit
knapp 40 Mitwirkenden haben wir eine
gute Grösse.» Jetzt gehe es vor allem
darum, das Erreichte zu festigen und
auszubauen. Das Grundrepertoire werde
stufenweise erweitert. Um die Klangfülle
in den tieferen Tonlagen zu verbessern,
möchte man die Bassstimmen verstärken. Im Klartext: Gesangsfreudige Männer sind gesucht. Damian Kalbermatter:
«Sie sind herzlich eingeladen, bei uns
Gesangs- und Gospelluft zu schnuppern.»
Florian Stöckli
Impressum
Redaktionskommission Walter Hofstetter, Informationsdienst (Vorsitz);
Linus Lüthold, Personalamt (Vorsitz Stv.); Martin Bächer, Amt für Mittel- und
Hochschulen; Anne-Mette Baumgartner, personalthurgau; Heinz Brandner,
DEK; Pius Lang, Pensionierten-Vereinigung; Anita Enz, Amt für Umwelt;
Karin Enzler, DBU; Alex Fey, DJS; Peter Guarisco, BLDZ; Susanna Horber,
Informationsdienst; Gabriele Scheiber, DIV; Florian Stöckli, Informationsdienst.
Grafik | Layout Nicola Tauro, dfp Kommunikation AG, Weinfelden
Druck Sonderegger Druck AG, Weinfelden
Redaktion Susanna Horber, Informationsdienst, [email protected]
Administration (Adressänderungen) Karin Schreiner, Personalamt,
Marktplatz, St. Gallerstr. 11, 8510 Frauenfeld, Telefon 052 724 13 46,
Fax 052 724 13 53, [email protected]
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 22. Januar 2014
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SC2011120102 - swissclimate.ch
24 Letzte Seite
Wettbewerb
Leuechralle
95 Antworten gingen ein, 91 waren richtig! Wir gratulieren
den glücklichen Gewinnern und der Gewinnerin sehr
herzlich.
Gedämpfte Stimmung in der Verwaltung
Die richtigen Antworten
1. Bodensee, Thur, Murg
2. E-Banking
3. seit 1989, resp. 25 Jahren
4. Seite 8
Die Gewinnerinnen und Gewinner
1. Sam Mühlemann, Märstetten
(zwei Halbtax-Tageskarten «Ostwind»)
2. Paul Jenni, Scherzingen
(Thurgauer Sackmesser)
3. Nicole Weber, Stein am Rhein
(Thurgauer Schirm)
Wer kennt die Leuetatze?
1. In welchem Gebäude findet man das Sozialversicherungszentrum?
2. In welcher Technik hat Carl Roesch seine Bilder
im Staatskeller gemalt?
3. Wie heissen die beiden Protagonisten des
«Geschichtendock»?
4. Von welcher Seite stammt der obige Bildausschnitt?
Lösungen an Leuetatze-Wettbewerb, Informationsdienst,
Regierungsgebäude, 8510 Frauenfeld oder per
E-Mail an: [email protected], Stichwort: LT-Wettbewerb
Leuetatze-Wettbewerb 6 · 2013
Name
Adresse
Frage 1
Frage 2
Frage 3
Frage 4
Einsendeschluss: 22. Januar 2014
Sie: So, schön dich wieder mal zu sehen. Wie geht’s?
Er: Danke für die Nachfrage, ganz gut. Die Arbeit vermehrt sich
zwar wie von selbst; aber wir bleiben dran und können etwas
bewegen.
Sie: Ja, diesen Eindruck habe ich auch. Jetzt erst recht, wo ihr
offenbar ein neues Telefonsystem in Betrieb habt. Läuft es gut?
Er: Ja, nicht schlecht. Die Funktionen im Programm sind sehr
hilfreich; du musst dich nur daran gewöhnen, dass es sich hie
und da selbständig auf dem Bildschirm in die rechte untere
Ecke verzieht.
Sie: Das geht ja noch; mir ist aber aufgefallen, dass deine angenehme, schöne Stimme ganz anders tönt. So belegt und mit
wenig Emotionen, ähnlich wie ein Gemurmel in einem schallgedämpften Kabäuschen. Ich habe fast den Eindruck, die
Stimmung bei euch ist nicht mehr wie früher. Stimmt’s?
Er: Nein, überhaupt nicht! Wir lachen genau so viel wie früher. Das
mit der Stimme muss einen anderen Grund haben. Es ist mir
auch aufgefallen, dass meine Gesprächspartner ziemlich
anders tönen. Unter uns gesagt, hat es auch einen Vorteil:
Wenn einer ausruft, tönt es weit weg.
Sie: Woran liegt denn das?
Er: Es wird begründet, es sei das Netzwerk. Ich vermute eher, es
könnte mit der Initiative 1:12 zusammenhängen.
Sie: Ziemlich komisch. Wie soll denn das gehen?
Er: Ja, der Kanton hat keinen Handlungsbedarf bei den Löhnen,
die Lohntabelle lässt keine Exzesse zu. Darum gibt es mit VoIP
eine Ersatzhandlung, wie die Psychologen sagen: Sparen bei
der Telefonie, d.h. weg mit den hohen Tönen, ausbremsen der
tiefen. Sparauftrag erfüllt, alle schön mittelmässig zufrieden.
Geri Schwager