Geschäftsbericht 2004
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Geschäftsbericht 2004
al Geschäftsbericht 2004 Der Lufthansa Konzern im Überblick 2004 2003 Veränderung in Prozent Umsatzerlöse Mio. ¤ 16 965 15 957 6,3 davon Verkehrserlöse Mio. ¤ 12 869 11 662 10,3 EBITDA Mio. ¤ 2 071 1 654 25,2 EBIT Mio. ¤ 922 – 444 – Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit Mio. ¤ 1 004 – 147 – Konzernergebnis Mio. ¤ 404 – 984 – Operatives Ergebnis Mio. ¤ 383 36 – Investitionen* Mio. ¤ 1 783 1 155 54,4 Operativer Cashflow Mio. ¤ 1 881 1 581 19,0 Bilanzsumme Mio. ¤ 18 070 16 732 8,0 Eigenkapital Mio. ¤ 3 974 2 653 49,8 Mitarbeiter zum 31. Dezember 2004 90 673 93 246 – 2,8 Mio. ¤ 4 813 4 612 4,4 Ergebnis pro Aktie** ¤ 0,94 – 2,51 – Dividendenvorschlag ¤ 0,30 – – Personalaufwand *Ausweis Investitionen ohne Equity. **Anzahl Aktien nach Kapitalerhöhung auf 457,9 Millionen gestiegen, Vergleichszahl 2003 wurde angepasst. Vorjahreswerte nur bedingt vergleichbar wegen Änderung des Konsolidierungskreises. Abschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) unter Berücksichtigung der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC). Veröffentlichungstag: 23. März 2005 Strategisches Leitbild des Lufthansa Konzerns Der Traum vom Fliegen hat die Menschheit schon immer beflügelt. Aus dem Traum ist heute fast schon Selbstverständlichkeit geworden. Lufthansa hat seit ihrer Gründung die Weiterentwicklung der Luftfahrtindustrie stets aktiv mitgestaltet, damit dieser Traum für möglichst viele Menschen Wirklichkeit werden konnte. Triebfeder für den Erfolg unseres Konzerns bleibt auch in Zukunft die Fähigkeit, wegweisende Ideen zu entwickeln und Neues umzusetzen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich Lufthansa zu einem erfolgreichen und globalen Unternehmen entwickelt. Jetzt positionieren wir uns als fokussierter Luftfahrtkonzern, dessen Kern die Passage-Fluggesellschaften sind. Unterstützt und gestärkt werden diese von allen Geschäftsfeldern, die als Airline-Dienstleister auftreten. Hauptziel des Konzerns ist langfristig profitables Wachstum. Dazu muss die führende Stellung der Fluggesellschaft und ihrer Partner in Europa gefestigt und ausgebaut werden. Auf globaler Ebene bietet Lufthansa im Verbund mit der Star Alliance das größte Netzwerk. Unsere Werte bilden die Basis zur Erreichung dieser Ziele: Fokus auf Kundennutzen Der Kunde steht im Zentrum. Wir richten uns an den Kundenbedürfnissen aus und bieten darauf zugeschnittene Produkte an. Wir führen eine breite Produktpalette für verschiedene Kundengruppen. Alle Leistungen sind serviceorientiert, sie stehen für Qualität, Innovation, Kompetenz und Zuverlässigkeit. Ausrichtung an Kernkompetenzen Wir richten unsere Aktivitäten konsequent an unseren Kernkompetenzen aus. Dazu gehören das Management von Flugnetzen, Partnerschaften und operativen Abläufen am Boden und in der Luft sowie die Bereitstellung und Pflege von Infrastruktur und Produktionsfaktoren. Vorsprung durch Systemintegration Wir bauen unsere Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Standorten, Fluggesellschaften und Allianzen durch eine starke Systemintegration aus. Wir arbeiten mit wesentlichen Partnern, Lieferanten und Infrastruktur-Anbietern eng zusammen, um die Kernprozesse zu integrieren und zu optimieren. Attraktives Arbeitsumfeld Unsere Mitarbeiter sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Wir bieten ihnen gute Arbeitsbedingungen, angemessene Weiterentwicklungsmöglichkeiten und eine fördernde und internationale Unternehmenskultur. Dadurch sind wir ein attraktiver Arbeitgeber für qualifizierte, motivierte und dienstleistungsorientierte Mitarbeiter. Langfristige Profitabilität Für unsere Kapitalgeber streben wir eine dauerhafte und in der Luftfahrt-Industrie führende Wertschaffung an. Ein solides Finanz- und Risikomanagement unterstützt dieses Ziel. Gesellschaftliche Verantwortung Balance halten ist für uns Verpflichtung. Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung sind vorrangige Ziele unserer Unternehmenspolitik. Zudem engagieren wir uns aktiv in sozialen Projekten. 1 Wieder zu Ihren Diensten 2 ı An unsere Aktionäre 4 ı Vorstand 7 ı Organisationsübersicht 8 ı Geschäftsfelder 9 ı 50 Jahre Lufthansa 10 Wieder zu Ihren Diensten Unter diesem Motto stellte sich Lufthansa vor fünfzig Jahren der deutschen Öffentlichkeit vor und warb für ihre neuen Flüge. Die junge Fluggesellschaft ging in der Tradition der ersten Lufthansa an den Start, sie nutzte den guten Namen und das Markenzeichen der liquidierten Airline. Das Logo wurde damals zeitgemäß präsentiert – mit Parabel und Versalien, wie es auf dem Umschlag unseres Geschäftsberichts zu sehen ist. Als Lufthansa in den sechziger Jahren auch wirtschaftlich auf eigenen Füßen stand und keine staatlichen Subventionen mehr benötigte, ließ sie ein modernes Corporate Design entwickeln – von niemand geringerem als Otl Aicher und der Ulmer Hochschule für Gestaltung. Aicher war bis zu seinem Tod 1991 einer der prägendsten Gestalter in Deutschland. Sein Corporate Design hat bei Lufthansa heute noch Bestand. Schon damals waren Qualität, Kompetenz, Innovation, Zuverlässigkeit und Sicherheit die Merkmale der Lufthansa. Im seinerzeit regulierten Markt fand der Konkurrenzkampf über diese Faktoren statt, die Preise wurden über die IATA festgelegt und bedurften der behördlichen Genehmigung. Lufthansa hat sich durch Zuverlässigkeit und technische Kompetenz schnell einen Namen gemacht und in Kombination mit einem hochwertigen Borddienst ein Qualitätsprodukt angeboten. Immer wieder erregte sie mit Innovationen Aufsehen: Sie war die erste Fluggesellschaft, die die Boeing 747 als Frachter einsetzte, sie entwickelte in den sechziger Jahren einen ShuttleDienst, den „Airbus“, mit einfacher Abfertigung und sie betrieb elf Jahre lang auf Flughöhe Null den Lufthansa Airport Express als Alternative zu den Kurzstreckenflügen Köln–Frankfurt. Lufthansa hat zudem Boeing dazu bewegt, mit der Boeing 737 ein zweimotoriges Düsenflugzeug für die Kurzund Mittelstrecke zu bauen. Der Jet wurde das meistverkaufte Verkehrsflugzeug der Welt. Auch heute haben Innovationen bei Lufthansa einen hohen Stellenwert. Mit dem Ende 2004 vorgestellten HON Circle-Programm zum Beispiel hat Lufthansa sich an die Spitze des Wettbewerbs gesetzt, und mit FlyNet bietet sie als erste Fluggesellschaft an Bord einen Internet-Zugang mit vom Boden gewohnter Qualität. Dienstleistungen werden von Menschen erbracht. Ihre Kompetenz, ihre Einsatzbereitschaft, ihre Kreativität, ihre Zuwendung zum Kunden prägen das Lufthansa Image. Für die Sicherung der Qualität arbeiten aber nicht nur Mitarbeiter im direkten Kundenkontakt, diese Aufgabe wird auch in den zuarbeitenden Bereichen von unzähligen Lufthanseaten mit Sorgfalt und Enthusiasmus wahrgenommen. In unserem Geschäftsbericht zeigen wir stellvertretend eine Reihe von Beispielen aus dem Lufthansa Konzern – vom LSG-Einkäufer über den IT-Fachmann bis zur Trainerin der Flugbegleiter. Leistungen, die unsere Kunden gar nicht bewusst wahrnehmen, die aber die Qualität des Lufthansa Produkts prägen und mitgestalten. 2 Wieder zu Ihren Diensten 2 ı An unsere Aktionäre 4 ı Vorstand 7 ı Organisationsübersicht 8 ı Geschäftsfelder 9 ı 50 Jahre Lufthansa 10 Inhaltsverzeichnis 2 Wieder zu Ihren Diensten 4 An unsere Aktionäre 8 Organisationsübersicht 10 50 Jahre Lufthansa: Von der Staatsfluglinie zum globalen Luftfahrt-Konzern Der Lufthansa Konzern Finanzinformationen 14 Corporate Governance 90 Bericht des Aufsichtsrats 18 Strategie 94 Lufthansa Aktie 25 Aktionsplan 28 Unsere Kunden 39 Unsere Mitarbeiter 47 Flotte und Innovation 52 Nachhaltigkeit Die Geschäftsfelder des Lufthansa Konzerns 60 Geschäftsfeld Passage 68 Geschäftsfeld Logistik 72 Geschäftsfeld Technik 75 Geschäftsfeld Catering 78 Geschäftsfeld Touristik 83 Geschäftsfeld IT Services 86 Service- und Finanzgesellschaften 102 Lagebericht Lufthansa Konzern 2004 105 111 – Geschäftsverlauf – Investitionen und Finanzierung 115 125 126 – Risikobericht – Ausblick – Perspektiven der Geschäftsfelder 130 KonzernGewinn- und Verlustrechnung 131 Konzernbilanz 132 Konzern-Eigenkapital 133 Kapitalflussrechnung 134 Konzernanhang 144 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 154 Erläuterungen zur Bilanz 176 Sonstige Erläuterungen 191 Bestätigungsvermerk 192 Aufsichtsrat und Vorstand 196 Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 202 Zehn-Jahres-Übersicht 206 Glossar 3 nach dem Krisenjahr 2003 hat sich Lufthansa erfolgreich in die Gewinnzone zurückgemeldet. Wir konnten im vergangenen Jahr eindrucksvoll demonstrieren, dass wir profitabel am Wachstum des Luftverkehrs partizipieren: Erstmals seit Gründung des Unternehmens haben wir mehr als 50 Millionen Passagiere an Bord begrüßt – ein toller Erfolg, mit dem wir in unser 50. Jubiläumsjahr gestartet sind. Trotz einer im weltweiten Vergleich noch immer schwächeren konjunkturellen Entwicklung in Deutschland – mit entsprechender Zurückhaltung der Konsumenten – konnten wir im Jahr 2004 einen operativen Gewinn in Höhe von 383 Mio. ¤ erwirtschaften. Das war nicht selbstverständlich. Es war – einmal mehr – die beachtliche Mannschaftsleistung aller Lufthanseaten, denn besonders der dramatische Anstieg der Treibstoffpreise hat uns – trotz Absicherung – sehr zu schaffen gemacht. Dank des erfolgreichen Geschäftsjahres können Aufsichtsrat und Vorstand in diesem Jahr auch wieder eine Dividendenzahlung (in Höhe von 0,30 Euro) vorschlagen. Im Jahr 2004 gab es einige Ereignisse, die für das Unternehmen wegweisenden Charakter hatten. Die Kapitalerhöhung, die wir im Juni 2004 äußerst erfolgreich durchgeführt haben, war für Sie, liebe Aktionäre, sicher das augenfälligste. Ich danke Ihnen, dass Sie uns hierbei vertraut und unterstützt haben. Damit kann Lufthansa, Ihr Unternehmen, nun bei künftigen Investitionsplanungen flexibler agieren. Positiv ist ebenfalls anzumerken, dass unsere Produkt-Innovationen beim Kunden sehr gut ankommen, dass wir intern und extern weiter erfolgreich Kostensenkungen realisieren und an unserem Portfolio gearbeitet haben. Die Losung hier heißt: Fokus auf das jeweilige Kerngeschäft, auf Kernkompetenzen und auf Rentabilität. Jedes Geschäftsfeld muss und wird sich künftig auf das jeweilige Kerngeschäft fokussieren. Weniger ist also mehr. Die Entwicklung unserer Geschäftsfelder ist im vergangenen Jahr unterschiedlich verlaufen. Die Airline hat sich recht erfreulich entwickelt. Dem steigenden Kostendruck durch die hohen Rohölpreise sind wir technisch und operationell begegnet. Wir haben den Rohölpreis abgesichert und, um die akuten Spitzen abzufedern, eine Fuel Surcharge eingeführt. Dies konnte jedoch nicht verhindern, dass wir für Treibstoff 35,4 Prozent mehr ausgeben mussten als im Vorjahr. Erfreulich verlaufen ist die Weiterentwicklung unseres zweiten Drehkreuzes in München. Das Europa-Angebot ist in München mittlerweile größer als in Frankfurt. Der Interkontinental-Verkehr wurde seit der Eröffnung von Terminal 2 verdoppelt und wächst weiter. Mit der Eröffnung unseres First Class Terminals in Frankfurt und den beiden Lounges sowie der Einführung eines neuen HON Circle-Status haben wir zum Jahresausklang weltweit Maßstäbe gesetzt für Exklusivität, Qualität und Service. Lufthansa ist und bleibt „Erste Klasse“. Unsere Attraktivität steigt für unsere Kunden und Partner. Lufthansa Cargo ist trotz Euro-Stärke und scharfem Wettbewerb operativ wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Die Organisation wird verschlankt und schlagkräftiger gemacht; Qualitätsverbesserungen und Optimierung im Netz und bei den Produkten sind auf den Weg gebracht. Die Gründung 4 von „Jade Cargo International“, der gemeinsamen Frachtfluggesellschaft von Lufthansa Cargo und der chinesischen Shenzen-Airlines, eröffnet der Cargo Airline weitere Wachstumsmöglichkeiten in Asien. Und zu Lufthansa Technik und IT Services gibt es auch weiterhin nur Gutes zu vermelden, so etwa die Serienreife von FlyNet, dem Internet an Bord. Es steht nicht nur für eine beispielhafte Zusammenarbeit im Lufthansa Konzern, sondern auch für unsere Vorreiterrolle in der Branche bei kundenorientierten, technischen Entwicklungen. Die Verlängerung des Ameco-Beijing-Joint Ventures zwischen Lufthansa Technik und Air China um 25 Jahre ist ein großer Erfolg – auch mit Blick auf unsere Positionierung in Asien. Lufthansa Systems konnte neue Kunden gewinnen und damit ihren Außenumsatz erneut erhöhen. Thomas Cook ist inzwischen auf einem guten Weg. Der Trend zeigt deutlich nach oben. Condor verzeichnet einen starken, über Plan liegenden Gästezuwachs. Das neue Team hält Kurs und hat bisher alle Etappenziele erreicht. Die Situation im Geschäftsfeld Catering ist nach wie vor schwierig, aber auch das LSG-Problem wird gelöst. Die Restrukturierungsprogramme laufen auf vollen Touren. Betriebsschließungen sind veranlasst. Erste Erfolge bei der Kostenreduktion sind offensichtlich, auch wenn es noch eine Weile dauern wird, bis sich das – insbesondere im US-Markt – auch im Ergebnis widerspiegelt. Wir sind in allen Geschäftsfeldern aktiv: Wir analysieren, wir identifizieren, wir setzen um. Um die Profitabilität zu steigern, haben wir Anfang 2004 begonnen, unseren Aktionsplan konsequent abzuarbeiten. Mit Erfolg – wir konnten bis zum Ende des Berichtsjahrs 378 Mio. ¤ realisieren und haben eine Produktionssteigerung um 11,7 Prozent ohne Mitarbeiterzuwachs bewältigt. Auch die zu Jahresende erfolgte Einigung auf neue Tarifverträge war ein entscheidender Schritt für die Zukunftsfähigkeit von Lufthansa. Wir müssen und werden an unserem Kostensenkungskurs festhalten und auch die Produktivität weiter steigern. Unsere aktuellen Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir bessere operative Ergebnisse brauchen. Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen wir die Margen ausbauen und für die Volatilität in unserer Branche gerüstet sein. Blick in die Zukunft Unsere Branche befindet sich in einem Umbruch, der für alle Marktteilnehmer eine Herausforderung bedeutet. Der Wettbewerbsdruck hat durch Liberalisierung und zunehmende Globalisierung deutlich zugenommen. Neue Geschäftsmodelle haben sich etabliert und sorgen für Überkapazitäten und zusätzlichen Preisdruck. Der Kostendruck, der daraus resultiert, ist deutlich spürbar. Wir erwarten mittelfristig eine Konsolidierung unserer Branche, aus der sowohl globale Airlines als auch regionale Anbieter hervorgehen werden. Unser Ziel ist es, im Interesse unserer Aktionäre, unserer Kunden und des Standortes, diese Marktentwicklung aktiv mitzusteuern. Wir sind gerüstet für den Umbruch. – Wir verfügen über eine starke Premiummarke, die für Qualität, Zuverlässigkeit, Sicherheit, Kompetenz und Innovation steht. – Unsere hoch qualifizierten Mitarbeiter, deren Enthusiasmus, Serviceorientierung und Know-how, sind klarer Teil der Erfolgs-Marke Lufthansa. – Die Anpassungsfähigkeit unseres Unternehmens ist enorm hoch: Wir reagieren schnell auf Krisen und agieren, wenn wir Marktchancen sehen. 5 Wir haben in den vergangenen 50 Jahren viele Herausforderungen gemeistert und dabei Ihr Unternehmen von einer anfänglich kleinen, staatlichen Fluggesellschaft hin zu einem weltweit renommierten, erfolgreichen und globalen Luftfahrtkonzern entwickelt. Auch den zukünftigen Veränderungen werden wir mit einer konsequenten Weiterentwicklung und Profilierung des Konzerns mit Fokus auf den Kern begegnen. Die Basis dafür haben wir geschaffen, wir sind hervorragend aufgestellt: – Unsere Produkte sind die innovativsten, sichersten und zuverlässigsten und unser Service ist weltweit exzellent. – Wir verfügen über eine moderne Flotte und ein weit verzweigtes eigenes Netz und – zusammen mit unseren Partner-Airlines über das dichteste europäische Netz. – Im Rahmen der Star Alliance haben wir das führende und größte globale Flugnetz. Auch künftig wollen wir sowohl organisch als auch durch Erweiterung unseres Partnerverbundes wachsen. Der Kundennutzen unserer Strategie liegt auf der Hand. Zusätzlich werden sich durch die breite Netzabdeckung und hohe Frequenzen auch erhebliche Kostenvorteile ergeben. Diese Vorteile werden sich langfristig auch durch den Einsatz des Airbus A380 in unserer Flotte verstärken. Zur weiteren Absicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit arbeiten wir hier am Standort Deutschland bereits eng mit unseren Systempartnern zusammen. So haben wir beispielsweise die Initiative „Luftverkehr für Deutschland“ ins Leben gerufen, um zusammen mit Bund, Ländern, Verbänden und Infrastruktur-Partnern wie die Deutsche Flugsicherung, Fraport, Flughafen München, u. a. den Luftverkehrsstandort Deutschland zu sichern und weiterzuentwickeln. Unser Standort ist Deutschland. Unser Heimatmarkt ist Europa. Unser Wachstumsmarkt ist die Welt. Um am globalen Wachstum teilzuhaben, werden wir neben den bewährten Wegen auch immer wieder neue beschreiten müssen. Nur wenn wir die Veränderungen und die Probleme von heute als Chancen für morgen begreifen, können wir Ihr Unternehmen, liebe Aktionäre, auch für künftige Generationen sichern. Ich danke Ihnen, dass Sie unseren Kurs unterstützen. Danke für Ihr Vertrauen – bleiben Sie uns gewogen! Wolfgang Mayrhuber Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG 6 Wieder zu Ihren Diensten 2 ı An unsere Aktionäre 4 ı Vorstand 7 ı Organisationsübersicht 8 ı Geschäftsfelder 9 ı 50 Jahre Lufthansa 10 Wolfgang Mayrhuber (Bildmitte) Vorstandsvorsitzender, geb. 1947, Ingenieur Vorstandsmitglied seit 2001, Vorsitzender seit 2003, bestellt bis 31. Dezember 2010, bei Lufthansa seit 1970 Dr. Karl-Ludwig Kley (im Bild rechts) Vorstandsmitglied, Ressort Finanzen, geb. 1951, Jurist Vorstandsmitglied seit 1998, bestellt bis 31. August 2008, bei Lufthansa seit 1998 Stefan Lauer (im Bild links) Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor, Ressort Aviation Services und Human Resources, geb. 1955, Jurist Vorstandsmitglied seit 2000, bestellt bis 30. April 2010 bei Lufthansa seit 1990 Aufgaben und Funktionen siehe nächste Seite, Mandate Seite 195 7 Organisationsübersicht Konzernvorstand Dr. Karl-Ludwig Kley Stefan Lauer Ressort Passage Ressort Finanzen Ressort AviationServices und Human Resources Bestellt bis 31.12.2010 Bestellt bis 31.8.2008 Bestellt bis 30.4.2010 Konzernstrategie Investor Relations Konzern-Personalpolitik Konzernpolitik Konzernfinanzen Führungskräfte Konzern Konzern-FlugzeugBewirtschaftung Mergers & Acquisitions Human Resources Business Services Wolfgang Mayrhuber Vorsitzender Zugeordnete Konzernfunktionen Konzerncontrolling Konzernkommunikation Konzernrevision Rechnungswesen, Konzernbilanzen und Steuern Justitiariat Konzern-Tarifpolitik/ Soziale Sicherung Konzern-Sicherheit Informationsmanagement Konzern Versicherungen Lufthansa Commercial Holding Geschäftsfelder Passage Airlines Infrastrukturprojekte und Facility Management Konzern Touristik Service- und Finanzgesellschaften Logistik Technik Catering IT Services Regionen Russland China Indien Vorstandsausschüsse Finanzausschuss Markenpolitik Stand: März 2005 8 Wieder zu Ihren Diensten 2 ı An unsere Aktionäre 4 ı Vorstand 7 ı Organisationsübersicht 8 ı Geschäftsfelder 9 ı 50 Jahre Lufthansa 10 Geschäftsfelder Vorstände und Geschäftsführer der Konzerngesellschaften Passage Das Geschäftsfeld Passage ist das Kerngeschäft des Lufthansa Konzerns. Im Jahr 2004 wurden hier 63,3 Prozent des gesamten Konzernumsatzes erwirtschaftet. Neben Lufthansa sind Air Dolomiti und Lufthansa CityLine im Geschäftsfeld Passage konsolidiert. Lufthansa Passage Airlines Wolfgang Mayrhuber Thierry Antinori Carsten Spohr Carl Sigel Dr. Holger Hätty Logistik Lufthansa Cargo AG Aufgabe des Geschäftsfelds Logistik ist Verkauf und Abwicklung des Frachttransports im Lufthansa Konzern. Lufthansa Cargo vermarktet neben eigenen Frachter-Diensten auch die Frachträume der Lufthansa Passage Airline, der CityLine, der Condor, der Spanair und von US Airways. Jean-Peter Jansen Stephan Gemkow Dr. Andreas Otto Technik Lufthansa Technik AG Lufthansa Technik ist einer der weltweit größten zivilen Anbieter luftfahrttechnischer Dienstleistungen (MRO) wie Wartung und Überholung von Flugzeugen sowie Instandhaltung und Reparatur von Triebwerken, Geräten und Komponenten. Zum Technik-Verbund gehören heute 24 MRO-Betriebe in aller Welt. Catering Mit einem Marktanteil von rund einem Drittel gehört mit LSG Sky Chefs der Weltmarktführer im Bereich Airline Catering zum Lufthansa Konzern. Das Unternehmen stellt sich mit einem umfangreichen Restrukturierungsprogramm auf die Reduzierung des Bordservice bei vielen Fluggesellschaften ein. Die Gruppe umfasst weltweit rund 140 Unternehmen. August-Wilhelm Henningsen Dr. Thomas Stüger Dr. Peter Jansen Wolfgang Warburg Vorsitz Marketing und Vertrieb Service und Personal Operations Netzmanagement, IT und Einkauf Vorsitz, Logistik und Produktion Personal und Finanzen Marketing und Vertrieb Vorsitz Produkt und Service Finanzen Personal LSG Lufthansa Service Holding AG Walter Gehl Jochen Müller Thomas Nagel Vorsitz, Finanzen, Human Resources, Informationsmanagement, Konzernfunktionen Inflight Service Solutions Operations und Vertrieb Touristik Thomas Cook AG Der integrierte internationale Touristikkonzern Thomas Cook AG (Lufthansa Anteil 50 Prozent) umfasst sämtliche touristischen Wertschöpfungsstufen wie Flug, Hotel, Veranstalter, Vertrieb und Serviceagenturen. Auf die Krise in der Touristikbranche reagiert der Konzern mit Umstrukturierungen und durchgreifenden Sanierungsmaßnahmen. Wolfgang Beeser Dr. Peter Fankhauser Heinz-Ludger Heuberg Ralf Teckentrup IT Services Lufthansa Systems Group GmbH Die in diesem Geschäftsfeld agierende Lufthansa Systems-Gruppe hat sich zu einem der weltweit führenden Airline- und Aviation-IT-Provider entwickelt. In den letzten Jahren konnte sich das Unternehmen auch in verwandten Branchen als kompetenter Partner etablieren. Dr. Peter Franke Wolfgang F. W. Gohde Dr. Gunter Küchler Vorsitz Produkt Finanzen und Personal Airlines Vorsitz (bis 31. März 2005) Vorsitz (ab 1. April 2005) Vertrieb und Marketing 9 Von der Staatsfluglinie zum globalen Luftfahrt-Konzern 1. April 1955. In Hamburg und München starten nahezu zeitgleich zwei Flugzeuge mit dem Kranich am Leitwerk. Mehr als zwei Jahre nach Gründung der Deutschen Lufthansa konnte die junge Fluggesellschaft endlich den Linienbetrieb aufnehmen. 1951 hatte die Bundesregierung den ehemaligen Verkehrsleiter der ersten Lufthansa, Hans M. Bongers, beauftragt, sie beim Aufbau des deutschen Luftverkehrs zu beraten. 1953 wurde die Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf gegründet, die sich im August 1954 auf ihrer zweiten Hauptversammlung in Deutsche Lufthansa AG umbenannte. Bei ihrer Gründung traf die Deutsche Lufthansa AG – trotz aller Bemühungen der Gründer – auf wenig Interesse bei privaten Anlegern. Lufthansa startete deshalb als staatliches Unternehmen, die Aktien lagen 1953 nahezu vollständig in öffentlicher Hand. Ihre Mitarbeiter wurden Mitglieder der Zusatzaltersversorgung des öffentlichen Dienstes VBL, in die Lufthansa – anfangs auch die Mitarbeiter selbst – monatlich Beiträge einzahlte. Dies sollte sich bei der Privatisierung als hinderlich erweisen. Schnell hat Lufthansa sich ihren Platz erobert unter den renommierten Fluggesellschaften. Mit ihrer technischen Kompetenz, ihrem Qualitätsanspruch und der Begeisterung ihrer Mitarbeiter etablierte sie sich am Markt und verzeichnete stetiges Wachstum. Hatte sie zehn Jahre nach der Aufnahme des Flugbetriebs 2,6 Millionen Fluggäste im Jahr befördert, so stieg die Zahl weitere 15 Jahre später auf 13,7 Millionen. Das Streckennetz spannte sich immer weiter um den Erdball. Im Jahr 2004 konnte Lufthansa erstmals über 50 Millionen Fluggäste an Bord begrüßen. Auch die Fracht gewann dank des deutschen Wirtschaftswunders und der starken Exportorientierung der deutschen Industrie an Bedeutung: Lufthansa war die erste Fluggesellschaft, die 1972 den JumboFrachter einsetzte. 10 Für alle Dienstleistungen, die zum Betrieb einer Fluggesellschaft gehören, bauten die Lufthanseaten eigene Abteilungen auf: Technik, Ausbildung des fliegenden Personals, Bordverpflegung, Bodenservice. In Hamburg entstand die technische Basis für die Überholung der Flugzeuge. Frankfurt entwickelte sich zur Heimatbasis der Fluggesellschaft mit den Bereichen Flugbetrieb, Catering und Wartung, in Bremen wurde die Fliegerschule angesiedelt. Gesteuert wurde das Unternehmen von der Kölner Hauptverwaltung. Erste Privatisierungsschritte bereits 1965 In den sechziger Jahren kam auch der wirtschaftliche Erfolg. Hatte der Staat in den Anfangsjahren noch Verluste ausgleichen müssen, so konnte er 1969 erstmals von seiner Fluggesellschaft Dividende kassieren. Seitdem gab es keine staatlichen Subventionen mehr, aber fast regelmäßig Dividendenzahlungen. Den ersten Gewinn hatte Lufthansa 1964 erwirtschaftet. Dies war der Zeitpunkt, Privatanleger zu interessieren und den Ausstieg des Staats einzuleiten. Bei einer Kapitalerhöhung verzichtete die Bundesregierung auf einen Teil ihrer Bezugsrechte und bot Privataktionären die Gelegenheit, Lufthansa Aktien zu erwerben. Das Interesse war groß, die Aktien mussten zugeteilt werden. Im März 1966 folgte die Zulassung der Lufthansa Aktie zum Börsenhandel, die amtliche Notierung begann am 14. April. Der Anteil des Bundes sank damit auf 74,31 Prozent. Die anhaltend gute Entwicklung des Unternehmens bot dem Staat die Chance, sich immer weiter zurückzuziehen. Sein Anteil sank 1987 auf 65 Prozent, 1989 lag er nur noch bei 51,62 Prozent, also knapp über der wichtigen 50-ProzentMarke. Vor einer weiteren Privatisierung musste eine Lösung für die VBL-Problematik gefunden werden. Die VBL-gleiche Altersversorgung und eine Lufthansa eigene Betriebsrente wurden geschaffen. Rechtlich notwendig war zudem der Nachweis, dass Lufthansa mehrheitlich in deutschem Besitz ist. Denn nur als deutsche Airline kann sie die bilateral ausgehandelten internationalen Verkehrsrechte wahrnehmen. Bei der Reduzierung des Staatsanteils auf 35,68 Prozent im Jahr 1994 sicherte die Gesellschaft für Luftverkehrswerte mit ihrem Anteil von 10,05 Prozent am Lufthansa Kapital gemeinsam Wieder zu Ihren Diensten 2 ı An unsere Aktionäre 4 ı Vorstand 7 ı Organisationsübersicht 8 mit den öffentlichen Anteilseignern Bahn, Post und dem Land Nordrhein-Westfalen die deutsche Mehrheit. Drei Jahre später bestimmte die Regierung per Gesetz (LuftNaSiG), dass deutsche Luftverkehrsgesellschaften ausschließlich vinkulierte Namensaktien ausgeben dürfen. Jeder Aktionär und seine Nationalität muss in einem Aktienregister erfasst werden, damit der geforderte Nachweis möglich ist. Im September 1997 wurden alle Lufthansa Aktien in vinkulierte Namensaktien umgewandelt: Der Weg war damit frei für die vollständige Privatisierung am 13. Oktober 1997. Krise in den neunziger Jahren In ihrer über 50jährigen Geschichte musste Lufthansa auch Rückschläge verkraften. Der Go Slow der deutschen Flugsicherung in den siebziger Jahren, Konjunkturschwankungen und Kriege unterbrachen in einigen Jahren den positiven Trend und führten zu Verlusten, die aus eigener Kraft ausgeglichen wurden. Anfang der neunziger Jahre erlebte Lufthansa die bisher schwierigste Zeit. Die Auswirkungen von Golfkrieg, Wirtschaftskrise, Liberalisierung des Luftverkehrs in Europa trafen ein Unternehmen, das in den achtziger Jahren stark gewachsen war und zusätzlich einen überdimensionierten Flottenausbau zu verkraften hatte. Nur unter großen Anstrengungen, einem umfassenden Sanierungsprogramm, einem völligen Umbau des Unternehmens und dem sozialverträglichen Abbau von 8 000 Arbeitsplätzen konnte das Überleben gesichert werden. Dies wurde flankiert von einem Open-Sky-Abkommen mit den USA, das Lufthansa mehr Freiheiten gab und den Weg ebnete für die Kooperation mit United Airlines. 1997 wurde die Star Alliance gegründet. Auch das Kundenbindungsprogramm Lufthansa Miles & More entstand mit Sondergenehmigung in diesen Jahren. Aufbau eines Luftfahrt-Konzerns Die Krise führte auch zu völligem Umdenken im Unternehmen. Das Kostenbewusstsein wurde geschärft, es entstanden ergebnisorientierte Strukturen, die auf eigenständiges Wirtschaften setzten. 1995 folgte die Überführung der Unternehmensbereiche Technik, Luftfracht und IT Services in eigenständige Unternehmen, die sich in ihren Branchen behaupten und die Marktführerschaft anstreben sollten. Durch mehr unternehmerische ı Geschäftsfelder 9 ı 50 Jahre Lufthansa 10 Initiative besonders im Hinblick auf das Geschäft außerhalb der Lufthansa und eine höhere Kostentransparenz arbeiten die neuen Einheiten insgesamt produktiver und können so die Erträge steigern. Das Passagegeschäft wurde fortan als eigenständiger Geschäftsbereich mit Ergebnisverantwortung in der Muttergesellschaft betrieben. Den Bereich Catering hatte Lufthansa bereits 1966 als LSG Lufthansa Service GmbH ausgegründet. Condor wurde 1997 in ein gemeinsames Touristikunternehmen mit KarstadtQuelle eingebracht. So entstand aus der monolithisch strukturierten Fluggesellschaft ein Luftfahrt-Konzern, der – mit starken Einzelunternehmen – in sechs strategischen Geschäftsfeldern agiert. Sie sind zudem gehalten, langfristig Wert zu schaffen. Ziel dieser Konstruktion war es auch, Lufthansa abzukoppeln von den Einflüssen des volatilen Luftfahrtgeschäfts und wirtschaftlich auf eine breitere Basis zu stellen. Der so entstandene AviationKonzern erwirtschaftete in den Folgejahren die besten Ergebnisse in der Unternehmensgeschichte. Im Rekordjahr 1998 belief sich das operative Ergebnis auf 1,1 Mrd. ¤, im Jahr 2000 konnte dieses Ergebnis nahezu wieder ausgewiesen werden. Der Aktienkurs erreichte 1998 mit 28,10 ¤ das Allzeithoch. Eckpfeiler für diesen Erfolg war die gute Entwicklung der Passage. Die positive Entwicklung wurde durch die Folgen des 11. September 2001 jäh unterbrochen. Der Weltluftverkehr geriet in die größte Krise, betroffen davon war nicht nur die Passage, sondern auch die übrigen Geschäftsfelder des Konzerns. Obgleich sich 2004 Erholungstendenzen zeigten, ist die gesamte Branche von den wirtschaftlichen Erfolgen der Neunziger Jahre noch weit entfernt. Der verstärkte Wettbewerb durch neue Marktmodelle wie No-Frills Fluggesellschaften stellt die Traditions-Airlines vor große Herausforderungen. Lufthansa hat sich darauf eingestellt und die Fokussierung auf das größte Geschäftsfeld Passage in den Mittelpunkt ihrer Strategie gestellt. Die Weiterentwicklung der übrigen Geschäftsfelder orientiert sich an deren Relevanz für das Passagegeschäft. Auch die in den Krisen erworbenen Fähigkeiten und Tugenden werden dazu beitragen, dass Lufthansa sich künftig erfolgreich am Markt behaupten wird. 11 Lufthansa Konzern Corporate Governance 14 Strategie 18 Aktionsplan 25 Unsere Kunden 28 Unsere Mitarbeiter 39 Flotte und Innovation 47 Nachhaltigkeit 52 „Eine gute Atmosphäre schaffen, in der sich alle wohl fühlen – das ist die Philosophie des HON Circle-Konzepts. Um die kleinen und großen, die alltäglichen und außergewöhnlichen Wünsche unserer Gäste zu erfüllen, entwickeln wir kreative Ideen und überraschen mit unkomplizierten Lösungen.“ Zdenka Vucković Personal Assistant, First Class Terminal Deutsche Lufthansa AG 12 13 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Corporate Governance bei Lufthansa Der Begriff Corporate Governance steht nach internationalem Verständnis für gute und verantwortungsvolle Führung und Überwachung von Unternehmen – zum Wohle der Aktionäre. Im Februar 2002 hat eine Regierungskommission den Deutschen Corporate Governance Kodex verabschiedet mit dem Ziel, das deutsche System für internationale Anleger transparent und vergleichbar zu machen. Der Gesetzgeber fordert Aufsichtsrat und Vorstand aller börsennotierten Unternehmen auf, einmal im Jahr zu erklären, inwiefern den Empfehlungen des Kodex entsprochen wird. Im Lufthansa Konzern sichern effiziente Strukturen und Prozesse eine verantwortungsbewusste und transparente Unternehmensführung, die auf nachhaltige Wertschöpfung ausgerichtet ist und sich an den Rechten der Aktionäre orientiert. Grundlage für die Ausgestaltung der Führungs- und Überwachungsstruktur des Konzerns bilden insbesondere das deutsche Aktien-, Mitbestimmungs- und Kapitalmarktrecht sowie unsere Satzung und der unternehmensspezifisch umgesetzte Corporate Governance Kodex. Eine umfassende Anpassung unserer Strukturen an den Kodex war nicht erforderlich. Im Geschäftsbericht 2002 und im Internet (www.lufthansafinancials.de) haben wir die Corporate Governance bei Lufthansa ausführlich dargestellt. Wir beschränken uns hier auf die Entwicklungen im Geschäftsjahr 2004. Vorstand und Aufsichtsrat der Lufthansa haben am 8. Dezember 2004 die folgende Entsprechenserklärung abgegeben: „Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG erklären gemäß § 161 AktG, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex mit der Einschränkung einer nicht individualisierten Veröffentlichung der Vergütungen der Vorstandsmitglieder im Anhang des Konzernabschlusses entsprochen wurde. Ferner erklären Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG gemäß § 161 AktG, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex zukünftig uneingeschränkt entsprochen werden wird. Die in Ziffer 4.2.4 Satz 2 des Kodex enthaltene Empfehlung individualisierter Veröffentlichung der Vergütungen der Vorstandsmitglieder im Anhang des Konzernabschlusses wird erstmals im Geschäftsbericht 2004 umgesetzt werden, da die Vorstandsmitglieder zwischenzeitlich ihr Einverständnis mit der Veröffentlichung erklärt haben.“ Lufthansa befolgt darüber hinaus auch die meisten fakultativen Anregungen des Kodex. Im Internet (www.lufthansa-financials.de) halten wir eine Tabelle bereit, die über die Einhaltung jeder einzelnen Empfehlung oder Anregung Auskunft gibt. Aktionäre und Hauptversammlung Seit einigen Jahren ermöglichen wir Anmeldung und Bestellung der Eintrittskarte zur Hauptversammlung per Internet. Auch die vom Unternehmen bestellten Stimmrechtsvertreter können online mit der Wahrnehmung der Stimmrechte betraut werden. Als neuen Service haben wir 2004 die Möglichkeit geschaffen, die im Aktienregister geführte Anschrift direkt per Internet zu aktualisieren. Wir werden die Nutzung des Internets für die Organisation der Hauptversammlung ausbauen und erstmals im Jahr 2005 14 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 einen Teil der Einladungen per E-Mail verschicken. Darüber hinaus können die Aktionäre den Bericht des Vorstands und des Aufsichtsrats bei der Hauptversammlung per Internet verfolgen. Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat und seine Ausschüsse regelmäßig, umfassend und zeitnah über die Entwicklung des Unternehmens, den Gang der Geschäfte sowie über für das Unternehmen relevante Fragen der Risikovorsorge und des Risikomanagements. Er stimmt die strategische Ausrichtung mit dem Aufsichtsrat ab und erörtert mit ihm die Umsetzung. In der Geschäftsordnung für den Vorstand sind die Berichtspflichten des Vorstands und ein Katalog zustimmungspflichtiger Geschäfte festgelegt. (Siehe dazu den Bericht des Aufsichtsrats auf Seite 90 des Geschäftsberichts.) Vorstand und Aufsichtsrat sind bei schuldhafter Verletzung der Sorgfaltspflicht der Gesellschaft gegenüber zu Schadenersatz verpflichtet. Lufthansa hat deshalb für beide Gremien eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O) mit einem angemessenen Selbstbehalt abgeschlossen. Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat Die Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand sehen neben einer fixen Jahresgrundvergütung eine variable Vergütungskomponente vor, deren Bemessung sich sowohl an der absoluten Höhe des operativen Konzernergebnisses nach IFRS orientiert als auch an dessen Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Grundlage ist das im Geschäftsbericht veröffentlichte Ergebnis. Für je 100 Mio. ¤ operativen Gewinn und Ergebnisverbesserung werden jeweils Zuschläge von durchschnittlich 12 Prozent auf die fixe Jahresvergütung gezahlt. Die Vorstandsmitglieder können sich zudem mit einer Eigeninvestition von bis zu 60 000 ¤ am LH-Performance-Programm beteiligen. Dies war erstmals bei LH-Performance 2002 der Fall. Nach den Programmbedingungen beläuft sich die höchste Auszahlungssumme auf 252 000 ¤ (siehe dazu Sonstige Erläuterungen des Konzernanhangs, Seite 167). Aktienoptionspläne oder vergleichbare Gestaltungen für Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung und Risikocharakter sind bei Lufthansa nicht als Vergütungsbestandteile vorgesehen. Wir haben die Vergütung des Vorstands für das Jahr 2004 individualisiert im Anhang Seite 187 ausgewiesen – aufgegliedert nach fixen und variablen Bestandteilen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten – nach dem entsprechenden Beschluss der Hauptversammlung 2003 – für ihre Tätigkeit eine fixe Vergütung von 20 000 ¤. Hinzu kommt ein variables Entgelt von 1000 ¤ für jeden von der Hauptversammlung beschlossenen Gewinnanteil von 0,01 ¤ je Aktie, der über einen Gewinnanteil von 0,25 ¤ je Aktie hinaus an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Der Vorsitzende erhält das Dreifache, der stellvertretende Vorsitzende das Anderthalbfache dieser Beträge. Jedes Mitglied eines Ausschusses erhält darüber hinaus 25 Prozent, der Vorsitzende 15 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 eines Ausschusses 50 Prozent dieser Beträge. Sie werden jedoch nur dann gezahlt, wenn der Ausschuss mindestens einmal im Geschäftsjahr getagt hat. Die Aufsichtsrats-Mitglieder erhalten zusätzlich den Ersatz ihrer baren Auslagen (insbesondere Reisekosten) und ein Sitzungsgeld in Höhe von 500 ¤ für die einzelne Sitzung. Im Jahr 2004 wurden an die AufsichtsratsMitglieder keine Vergütungen gezahlt oder Vorteile gewährt für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen. Die im Berichtsjahr auf die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats entfallenden Beträge haben wir in den „Sonstigen Erläuterungen“ des Konzernanhangs auf Seite 189 veröffentlicht. Aufsichtsrat und Ausschüsse Die derzeitigen Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat wurden am 18. Juni 2003 von der Hauptversammlung, die Arbeitnehmervertreter bereits im Frühjahr 2003 von den Mitarbeitern gewählt. Die Amtszeit des Aufsichtsrats endet mit Ablauf der Hauptversammlung im Jahr 2008. Im Berichtsjahr haben die Arbeitnehmervertreter Ilona Ritter und Peter Geisinger ihre Mandate niedergelegt. Steffen Kühhirt, ver.di-Gewerkschaftssekretär, wurde als Nachfolger von Ilona Ritter vom Amtsgericht Köln in den Aufsichtsrat bestellt. Flugkapitän Thomas von Sturm ist als gewähltes Ersatzmitglied für Peter Geisinger in den Aufsichtsrat nachgerückt. In der letzten AufsichtsratsSitzung des Jahres 2004 hat sich der Aufsichtsrat mit der Frage der Effizienz seiner Tätigkeit befasst. Der Lufthansa Aufsichtsrat hat drei Ausschüsse gebildet: das Präsidium (Personalausschuss), den Prüfungsausschuss (Audit Comittee) und den obligatorischen Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitBestG. Die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat und ihre Mandate sowie die AR-Ausschüsse haben wir auf Seite 192 des Geschäftsberichts veröffentlicht. Transparenz und Information der Aktionäre Wir nutzen das Internet, um Aktionäre, Investoren, Analysten und Öffentlichkeit gleichberechtigt und zeitgleich zu informieren. Hier veröffentlichen wir alle Ad-hoc-Meldungen, unsere Geschäfts- und Zwischenberichte, die Meldungen nach § 15a Wertpapierhandelsgesetz und die monatlichen Leistungsdaten unserer fliegenden Konzerngesellschaften – alles in deutscher und englischer Sprache. Auf unserer Website sind auch alle unsere Entsprechenserklärungen zum Deutschen Corporate Governance Kodex verfügbar. Hier können sich unsere Aktionäre zudem über den Konzern, seine Gremien und Organisationsstrukturen informieren. Soweit das Gesetz nicht zwingend etwas anderes bestimmt, veröffentlichen wir die Bekanntmachungen der Gesellschaft im elektronischen Bundesanzeiger. Dies ist so in unserer Satzung verankert. Im Berichtsjahr wurde eine nach Kodex-Ziffer 6.6 angabepflichtige Transaktion vorgenommen: Am 13. August 2004 hat der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Mayrhuber 3 500 Lufthansa Aktien zum Kurs von 8,52 ¤ erworben. Angaben über weitere entsprechende Geschäfte liegen nicht vor. Die Vorstandsmitglieder haben sich zwar im September 2004 an „LH-Performance 2004“ beteiligt, die damit verbundenen Transaktionen blieben aber jeweils unter der bis zum 30. Oktober 2004 mitteilungspflichtigen Grenze von 16 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 25 000 ¤. Angabegemäß besitzt kein Vorstands- oder Aufsichtsrats-Mitglied Aktien, Optionen oder Derivate im Wert von größer als 1 Prozent der ausgegebenen Aktien. Auch der Gesamtbesitz aller Vorstands- und Aufsichtsrats-Mitglieder übersteigt den Wert von 1 Prozent der ausgegebenen Aktien nicht. Rechnungslegung und Abschlussprüfung Der Aufsichtsrat hat im September den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer PwC Deutsche Revision Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Düsseldorf mit der Prüfung der Jahresabschlüsse 2004 beauftragt. Die vorgelegte Unabhängigkeitserklärung wurde vom Prüfungsausschuss zur Kenntnis genommen. Der Aufsichtsrat hat den Wirtschaftsprüfer gebeten, den Prüfungsausschuss über während der Prüfung auftretende und nicht unverzüglich zu beseitigende mögliche Ausschluss- oder Befangenheitsgründe zu unterrichten. Er soll zudem über wesentliche Feststellungen und Vorkommnisse berichten, die in Widerspruch stehen zu der von Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Entsprechenserklärung (siehe Bericht des Aufsichtsrats Seite 90). Verbesserung des Anlegerschutzes Am 30. Oktober 2004 ist das Anlegerschutzverbesserungsgesetz (AnSVG) in Kraft getreten. Ziel ist es, den Anlegerschutz im Bereich der Kapitalmarktinformation zu verbessern und den Schutz vor unzulässigen Marktpraktiken zu gewährleisten. Das neue Gesetz machte die Änderung einschlägiger Bestimmungen des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) notwendig. Das betraf insbesondere das Insiderrecht, das Recht der Ad-hoc-Publizität und die Regelungen zu Marktmanipulationen. Lufthansa hat sich früh auf diese Veränderungen eingestellt. Das neu eingerichtete Compliance Office stellt sicher, dass die gesetzlichen Neuerungen umgesetzt und eingehalten werden. Eine aus verschiedenen Fachbereichen zusammengesetzte Ad-hoc-Clearingstelle prüft Sachverhalte auf ihre Ad-hoc-Relevanz. Zudem wurden sämtliche Personen mit Zugang zu Insiderinformationen in Insiderverzeichnisse aufgenommen und über die sich daraus ergebenden rechtlichen Pflichten informiert. Neu geregelt wurde auch der § 15a WpHG. Danach sind Organmitglieder (Aufsichtsrat/Vorstand) und vergleichbare Manager der Deutschen Lufthansa AG dazu verpflichtet, Geschäfte mit Lufthansa Aktien oder sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten zu melden, sobald die Gesamtsumme der Eigengeschäfte einen Betrag von 5 000 ¤ im Kalenderjahr überschreitet. Die Meldepflicht obliegt auch natürlichen und juristischen Personen, die mit o. g. Personen in enger Beziehung stehen. Wir werden diese Transaktionen melden und entsprechende Informationen auf unserer InternetSeite veröffentlichen. 17 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Konzernstrategie – Fokussierter Luftfahrt-Konzern mit Schwerpunkt auf das Geschäftsfeld Passage Airlines Der Weltluftverkehr befindet sich im Umbruch. In diesem veränderten Umfeld hält Lufthansa eine Fokussierung des Konzerns auf das größte Geschäftsfeld Passage für notwendig und sinnvoll. Die Weiterentwicklung der anderen Geschäftsfelder orientiert sich an ihrer Relevanz für das Passagegeschäft. Daneben soll die Sanierung der zum Teil problembehafteten Geschäftsfelder vorangetrieben werden. Basis für diese Strategie ist die finanzielle Stabilität und Flexibilität des Konzerns. Der Luftverkehr ist eine Wachstumsbranche mit prognostizierten jährlichen Wachstumsraten von 5 bis 7 Prozent. Dies wurde im Jahr 2004 eindrucksvoll demonstriert: So ist der Passagierverkehr um 14 Prozent (Passagierkilometer) und der Frachtverkehr um 13 Prozent (Frachttonnenkilometer) gestiegen. Nach dem Schock des 11. September 2001 und dem Krisenjahr 2003 durch Irak-Krieg, SARS und Wirtschaftsflaute haben sich die Fluggesellschaften wieder zurückgemeldet. Die hohen Wachstumsraten gingen allerdings teilweise mit Ertragseinbußen einher, da der Wettbewerb durch Überkapazitäten und den Druck durch die No-Frills Fluggesellschaften weiter zugenommen hat. Der hohe Ölpreis belastete zusätzlich die Kostenseite, was durch Einsparungen nicht vollständig kompensiert werden konnte. Vor diesem Hintergrund erwarten wir mittelfristig eine Marktkonsolidierung in Europa, aus der sowohl global agierende Fluggesellschaften als auch regionale Anbieter hervorgehen werden. Luftfahrt: Langfristige Wachstumsbranche Marktgröße 2002 in Mrd. Passagierkilometer und jährliche Wachstumsraten 2003–2022 in Prozent 5,7 5,0 4,1 ▲ 5,6 5,1 7,3 Quelle: Boeing Market Outlook 18 ▼ 5,6 5,1 5,1 = 200 8,4 (China) 4,5 Marktgröße 2002 in Mrd. PKT Interkontinentale Verkehre Intrakontinentale Verkehre x,x Marktwachstum 2003–2022 in Prozent Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Lufthansa mit solider Basis – starke Marke und Kompetenz Der Lufthansa Konzern verfügt über eine solide Basis, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Lufthansa hat eine starke Premiummarke mit eindeutigem Markenversprechen. Der Name steht weltweit für Qualität, Innovation, Zuverlässigkeit, Kompetenz und Sicherheit. Der Konzern verfügt aber auch über die notwendigen Kernkompetenzen und Produktionsmittel, um sich erfolgreich im Markt behaupten zu können. Er ist wirtschaftlich und finanziell hervorragend aufgestellt und beschäftigt engagierte, serviceorientierte und gut ausgebildete Mitarbeiter, die mit ihrem Enthusiasmus und Know-how für den weiteren Erfolg der Lufthansa stehen. Konzernstrategie – Fokussierter Luftfahrt-Konzern mit Schwerpunkt auf Passage Airlines 1991 Integrierte Funktionen Monolithische Fluggesellschaft Finanzinvestitionen 1994 Divisionen Passage Cargo Technik Systems Globe Catering Condor Ground Equant DHL Amadeus ▼ ▼ 1997 Strategische Geschäftsfelder Passage Cargo Technik Systems Globe Ground ▼ seit Aktives Portfolio Management 2000 11. September 2001 Verkauf Catering Condor ▼ ▼ ▼ Sky Chefs Th. Cook AnteilsAkquisition Akquisition verkauf ▼ ▼ IPO IPO Anteils- Wandelverkauf anleihe ▼ Anteilsverkauf Fokussierter Luftfahrt-Konzern Im letzten Jahrzehnt hat Lufthansa sich von einem funktional gegliederten, monolithischen Unternehmen in einen Luftfahrtkonzern mit eigenständigen Geschäftsfeldern gewandelt. Die Konzerngesellschaften müssen ihre Wettbewerbsfähigkeit in ihren jeweiligen Märkten unter Beweis stellen und sind gehalten, langfristig Wert zu schaffen. Aber auch diese Branchen befinden sich durch exogene Faktoren und erhöhte Wettbewerbsintensität mehr und mehr im Umbruch. Dies gilt in besonderem Maße für das Geschäftsfeld Catering, das seit den Einbrüchen im Jahr 2001 noch nicht wieder an die Geschäftsentwicklung der früheren Jahre anknüpfen konnte. Hier ist – speziell im größten Markt der Branche, den USA – ein Veränderungsprozess in Gang gekommen, der vom Branchenführer umfassende Restrukturierungen fordert. Wir gehen davon aus, dass auch in Zukunft keine Rückkehr zur Catering-Nachfrage auf das Niveau vor den Krisen unterstellt werden kann. Große Veränderungen sind auch in der Touristik zu 19 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 beobachten, wo sich durch die Erfolge der No-Frills Branche das Nachfrageverhalten verändert hat und die Kunden sich immer stärker von der Pauschalreise hin zum individuell zusammengestellten Paket orientieren. Durch die Umbrüche in den Branchen der Geschäftsfelder bedingt, wird es dem Konzern voraussichtlich kaum möglich sein, alle Geschäftsfelder auch langfristig als Marktführer zu positionieren. Eine Fokussierung des Konzerns ist daher sinnvoll und notwendig. Die Passage bildet hinsichtlich Kernkompetenzen und Größe das natürliche Zentrum. Die Relevanz der Geschäftsfelder für die Passage und der Kompetenz-Fit mit der Passage wird entscheidend sein für die weitere Entwicklung des Konzerns. Dem Kern am nächsten stehen deshalb Gesellschaften, die die Wettbewerbsfähigkeit der Passage als Dienstleister für wesentliche Produktionsfaktoren und Infrastruktur absichern oder Flugnetze und operative Abläufe organisieren und betreiben. Aktive Portfoliomaßnahmen in diese Richtung hat der Lufthansa Konzern im abgelaufenen Jahr bereits durchgeführt, wie den Verkauf der Anteile an der Amadeus Global Travel Distribution S.A., Lufthansa Gebäudemanagement, Chef Solutions und von Anteilen an der Autobahn Tank & Rast Holding. Unsere Strategie dient den Interessen der Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter gleichermaßen. Denn nur ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen kann sich die finanziellen Mittel für Investitionen erarbeiten, die den Kunden adäquate Dienstleistungen, den Mitarbeitern qualifizierte Arbeitsplätze und den Aktionären eine attraktive Geldanlage sichern. Um den Luftfahrt-Konzern weiterzuentwickeln und um langfristiges Wachstum zu generieren, werden wir die Sanierung der zum Teil problembehafteten Geschäftsfelder vorantreiben und erfolgreich abschließen. Die Geschäftsfelder mit Schwerpunkt Passage Airline werden wir gezielt weiterentwickeln. Strategien der Geschäftsfelder Die Passage soll als führende Netzwerk-Fluggesellschaft in Europa ausgebaut werden. Dabei wird als Maßstab nicht nur die Transportleistung, sondern auch die langfristige Wertschaffung herangezogen. Im Vordergrund steht der marktgerechte Aufbau und das effiziente Management von Flugnetzen sowohl innerhalb des Konzerns als auch im Verbund mit Allianz-, Codeshare- und Regional-Partnern. Dabei spielt die Star Alliance eine herausragende Rolle. Gemeinsam mit den Partner-Airlines wollen wir die Harmonisierung unserer Systeme vorantreiben. Dazu gehört die Steigerung der Servicequalität und die stärkere Nutzung von Synergien, die unsere Kosten reduzieren. Die Marktstellung im Allianzverbund sichert zusätzliche Vorteile beispielsweise bei Flughafen- und Terminalneubauten, dem Einkauf von Kommunikationsdienstleistungen oder der Spezifikation von Flugzeugen. Mit neuen Partnern baut die Star Alliance ihre Führungsposition gegenüber anderen Luftfahrtbündnissen aus. Von großer Bedeutung ist hierbei auch die weitere Stärkung des europäischen Zubringernetzwerks. 20 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Der nachfragegerechte Zuschnitt unseres Angebots ist ein weiterer Meilenstein unserer Strategie. Lufthansa bietet dem preisbewussten Kunden die einfache Transportleistung zu einem günstigen Preis und dem anspruchsvollen Kunden ein qualitativ hochwertiges Angebot mit flexiblen Buchungsmöglichkeiten und ergänzenden Servicebestandteilen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir die Business Class sowohl auf der Langstrecke als auch auf der Kurzstrecke beträchtlich aufgewertet und uns im First Class-Segment mit dem neuen eigenen Terminal sowie dem HON Circle-Angebot an die Spitze des Wettbewerbs gesetzt. Mit Miles & More verfügen wir zudem über das führende Kundenbindungsprogramm Europas, das durch neue Partner außerhalb der Reisebranche auch künftig noch an Attraktivität gewinnen wird. Auf der operativen Ebene sind wir ebenfalls hervorragend aufgestellt. Unser Hubsystem mit den Drehkreuzen Frankfurt und München schafft Wachstumspotenziale. Die Nutzung weiterer Drehkreuze im Rahmen unserer Partnerschaften erlaubt eine Multi-Hub-Strategie mit zusätzlichen Wachstumsmöglichkeiten. Es verschafft uns durch Ausbau der Frequenzen und den Einsatz größerer Flugzeuge Kostenvorteile gegenüber kleineren Wettbewerbern. Diese Tendenz wird in Zukunft durch die Indienststellung des größten Verkehrsflugzeugs, des Airbus A380, ab 2007 noch verstärkt. Wir arbeiten konsequent daran, die Wettbewerbsfähigkeit unseres Angebots durch Kostenmanagement, Reduzierung von Abhängigkeiten und Überprüfung der Fertigungstiefe zu erhalten. Aktuelles Beispiel ist der Aktionsplan, mit dem wir ab Ende 2006 eine jährliche Ergebnisverbesserung in Höhe von 1,2 Mrd. ¤ erzielen werden (siehe Seite 25). Durch Einflussnahme auf relevante Stufen der Wertschöpfungskette werden wir unsere Kosten senken und so unser Kerngeschäft stärken. Ein Beispiel hierfür ist die Initiative Luftverkehr für Deutschland. Zusammen mit Bund, Ländern, Verbänden und Infrastruktur-Partnern wie Flugsicherung und Flughäfen werden Maßnahmen ergriffen, die Effizienz des Luftverkehrs zu steigern und damit die Wachstumschancen des Standorts Deutschland im internationalen Wettbewerb zu sichern. In der Logistik rückt neben der Verstärkung der Kooperationen ebenfalls die Globalisierung immer mehr ins Blickfeld. Lufthansa Cargo setzt hier einen Schwerpunkt im Zukunftsmarkt China. Das Logistikunternehmen engagierte sich 2004 im Betrieb des neuen Frachtzentrums in Shenzhen und beteiligte sich dort zudem an der Gründung einer chinesischen FrachtAirline. Lufthansa Cargo wird weiterhin als führender Logistikanbieter im Airport-zu-Airport-Segment tätig sein und mit profitablen Premium- und Standard-Produkten am Wachstum partizipieren. Hierbei legen wir unser Augenmerk aber auch auf die Anpassung der Fertigungstiefe und Reduktion der Komplexität. So wird der Logistiker flexibler auf Marktschwankungen reagieren können. 21 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Im Geschäftsfeld Technik setzen wir darauf, dass sich die Lufthansa Technik AG durch ihr überzeugendes Produktportfolio am Markt behaupten wird. Die Strategie sieht den weiteren Ausbau des Geschäfts mit konzernexternen Kunden vor. Dabei spielt die Internationalisierung der Produktion eine große Rolle. Lufthansa Technik verkürzt mit dem Ausbau der internationalen Standorte den Weg zum Kunden, nutzt die günstigeren Kostenstrukturen vor Ort zur Senkung der Stückkosten und verringert damit den Einfluss von Währungsrelationen auf das wirtschaftliche Ergebnis. Lufthansa Technik ist nicht nur im Instandhaltungsgeschäft aktiv, sondern steigert seine Attraktivität durch Asset-Management-Kompetenzen und Entwicklung neuer Produkte. Auch bei den IT-Services gewinnt das Geschäft außerhalb des Lufthansa Konzerns weiter an Bedeutung. Neben der Entwicklung spezifischer IT-Lösungen für die Airline-Industrie sucht die Systems-Gruppe ihre Abnehmer auch in verwandten Branchen. Und sie verbessert ihre Kostenstruktur und Wettbewerbsfähigkeit durch Auslandsaktivitäten auf der Produktionsseite. LSG Sky Chefs wird weiterhin auf Restrukturierungskurs gehalten. Im sich dramatisch veränderten Geschäftsumfeld des Airline Catering werden wir uns auf Kostenreduktion und Erhöhung der Flexibilität konzentrieren. Dies werden wir durch die Standardisierung von Prozessabläufen und Anpassungen im Portfolio erreichen. Neben der Optimierung der Prozesse für Massenprodukte werden hochwertige Qualitätsprodukte entwickelt. Die Touristikgruppe Thomas Cook wird sich in Zukunft gezielt in ihren Kernmärkten auf zwei Segmente fokussieren: Reiseveranstalter und Fluggesellschaften. Diese beiden Bereiche werden gleichgewichtig betrieben, um die Ausnutzung der Synergien im Thomas Cook-Konzern zu optimieren. Dies geschieht vor allem in den Bereichen IT, Einkauf, Hotel- und AirlineHandling. Finanzstrategie Die Finanzstrategie der Lufthansa zielt auf hohe finanzielle Flexibilität und eine solide Unternehmensbonität. Die Bedeutung dieser Ziele ist durch die volatilen Entwicklungen der vergangenen Jahre in der Luftverkehrsindustrie sehr deutlich geworden. Sie bieten daneben auch entscheidende Wettbewerbsvorteile in dem erwarteten Konsolidierungsprozess der Branche. Vor diesem Hintergrund wurde die Finanzstrategie des Konzerns in 2004 weiterentwickelt und konkretisiert. Lufthansa beabsichtigt eine nachhaltige Stärkung der Kapitalstruktur. Hiermit wird eine solide Grundlage für das langfristige Wachstum des Konzerns geschaffen. Die in 2004 durchgeführten Kapitalmaßnahmen leisteten bereits einen wesentlichen Beitrag zur Unterlegung des geplanten Flottenwachstums mit angemessenen Eigenmitteln. Mittelfristig soll die Eigenkapitalquote von derzeit 22,0 Prozent auf 30 Prozent gesteigert werden. Neben angemessenen Gewinnrücklagen trägt hierzu in besonderem Maße die in 2004 begonnene Ausfinanzierung der Pensionsverbindlichkeiten bei. Über einen Zeitraum von 10–15 Jahren sollen die Pensionsverbindlichkeiten in einem Treuhandmodell (CTA) ausfinanziert werden, um eine nachhaltige Absicherung der Versorgungsleistungen zu erreichen. Die noch in der 22 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Konzernbilanz ausgewiesenen Pensionszusagen werden seit 2004 in die Berechnung der Gearing-Kennzahl des Konzerns einbezogen. Das die Pensionen beinhaltende Gearing von derzeit 93,5 Prozent soll mittelfristig in den unverändert belassenen Zielkorridor von 40–60 Prozent zurückgeführt werden. Dividendenzahlungen der Lufthansa orientieren sich am operativen Ergebnis, dabei muss das Konzernergebnis die Zahlung einer Dividende ermöglichen. Innerhalb dieser Rahmenbedingungen strebt Lufthansa Dividendenkontinuität an. Außerordentliche Erträge können bei Erreichung der Kapitalstrukturziele jedoch zu außerordentlichen Ausschüttungen führen. Lufthansa unterhält eine jederzeit verfügbare Liquiditätsreserve, um den Mittelbedarf gegen zyklische Schwankungen und volatile Finanzierungsmärkte abzusichern. Das Liquiditätsniveau soll hierzu den Betrag von 2 Mrd. ¤ nicht unterschreiten. Bei der Anlage der Mittel steht die zweckorientierte Verfügbarkeit im Vordergrund. Die gute Unternehmensbonität der Lufthansa schafft Vertrauen bei den Investoren. Sie unterhält zu diesen langjährige Partnerschaften. Darüber hinaus verfügt Lufthansa als derzeit einzige europäische Fluggesellschaft über „Investment Grade“ Bewertungen der Rating-Agenturen Moody’s und Standard&Poor’s und kann somit eine Vielzahl weiterer Investoren über den Kapitalmarkt ansprechen. Durch den umfassenden Marktzugang verfügt Lufthansa über eine in der Industrie herausragende Flexibilität bei der Auswahl und Ausgestaltung der Finanzierungsinstrumente. Diese Flexibilität wird aktiv zur Optimierung des Portfolios eingesetzt. Für die Finanzierung des Konzerns analysiert Lufthansa die Möglichkeiten sämtlicher Märkte. Die Auswahl der Instrumente erfolgt unter besonderer Würdigung der Finanzierungskosten unter Einhaltung der Flexibilitäts- und Bonitätsziele. Die Wahrung eines signifikanten Anteils unbelasteter Flugzeuge leistet einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung einer hohen finanziellen und operativen Flexibilität und stützt somit auch die Bonität. Zum Bilanzstichtag 2004 waren rund 80 Prozent des Fluggeräts im Konzern unbelastet. Im Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Risikomanagements wurde im Projekt „Lufthansa Finance Cockpit“ das Finanzmanagement im Lufthansa Konzern analysiert und methodisch überarbeitet. Die Ergebnisse werden 2005 umgesetzt. Das Dach des weiterentwickelten Finanzmanagements bildet eine für den Lufthansa Konzern weltweit gültige Finanzverfassung, mit der eine integrierte Betrachtung aller finanziellen Risiken festgelegt wird. Dieses Steuerungssystem berücksichtigt die unterschiedlichen Anforderungen von Risikomanagement, Bilanzierung, Unternehmensbonität und Unternehmenswertsteuerung. 23 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Die wesentlichen Anpassungen in der Steuerung der Finanzrisiken liegen in einer optimierten Risikoanalyse und einem durchgängigen Risikomanagement. In der Devisen- und Treibstoff-Preissicherung wird zum einen eine stärkere risikobezogene Differenzierung vorgenommen und zum anderen eine regelgebundene Absicherung zur Minimierung der Preisschwankungen verfolgt. Im Zinsmanagement wird die branchenspezifische Abhängigkeit von konjunkturellen Veränderungen berücksichtigt und dieser mit einer stärkeren Gewichtung variabler Zinsen Rechnung getragen. Die methodische Umsetzung des Risikomanagements wird durch eine konsequente Aufbauorganisation in Konzern-Finanzmanagement, KonzernFinanzcontrolling und Konzern-Revision unterstützt. Moderne IT-Systeme, eine regelmäßige Risikoberichterstattung sowie laufende FinanzrisikoAusschüsse unterstützen dabei die konzerninterne Kommunikation. Finanzielle Stabilität und Flexibilität als Resultat der umfassenden Finanzstrategie bilden die Basis für die profitable Umsetzung der Wachstumsstrategie der Lufthansa in den kommenden Jahren. Unsere Mitarbeiter sind Eckpfeiler unseres Erfolges Grundvoraussetzung für unseren Unternehmenserfolg ist eine hohe Leistungsfähigkeit, Kompetenz und Kundenorientierung unserer weltweit 90 000 Mitarbeiter. Als global agierender Servicekonzern verfolgen wir daher eine klare und durchgängige Personalstrategie. Sie basiert auf Achtung, Fairness, Qualität, nachhaltiger Weiterbildung und Perspektive. Starke Marke und Kompetenz Auszeichnungen für Lufthansa 2004 Business Traveller Award 2004: „Sicherste Airline in drei Kategorien: innerdeutsche und europäische Flüge, Flüge nach Nord- und Südamerika sowie Flüge nach Asien/Pazifik“. Zusätzlich erster Platz für den Internet-Auftritt. Business Traveller Deutschland Five Star Diamond Award 2004 „Für hervorragende Qualität und Serviceleistung“ American Academy of Hospitality Sciences Mercury Award 2004 Für die Qualitätssicherung der edlen Weine an Bord mit Glasverschluss „Vinolok“ International Flight Catering Association IFCA Deutscher Umwelt-Reporting Award 2003/2004 Lufthansa CityLine für besten Umweltbericht Wirtschaftsprüferkammer Berlin BIRD – Beste Investor Relations Deutschland 2004 Für die beste IR-Arbeit bei den deutschen Blue Chips „Börse online“ Deutschland 24 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Umsetzung des Aktionsplans auf gutem Weg Lufthansa hat zur Sicherung des profitablen Wachstums einen Aktionsplan aufgelegt, der bis Ende 2006 nachhaltig eine jährliche Ergebnisverbesserung von 1,2 Mrd. ¤ generieren wird. In der Umsetzung ist das Unternehmen im abgelaufenen Jahr ein gutes Stück vorangekommen, wenn auch die angestrebten Ziele nicht ganz erreicht werden konnten. Bis zum Jahresende 2005 soll es aber dabei bleiben, eine Ergebnisverbesserung von 780 Mio. ¤ zu erreichen. In den letzten Jahren hat sich das Umfeld für den Luftverkehr speziell in Europa und in Deutschland stark verändert. Nach den Krisenjahren hat auch die wieder angesprungene Nachfrage die Ertragslage vieler Fluggesellschaften nicht durchgreifend verbessert, da Überkapazitäten und der hohe Ölpreis die positive Entwicklung dämpften. Hinzu kommt der erstarkende Markt der No-Frills Anbieter, die mit ihrem niedrigen Preisniveau das Konsumentenverhalten veränderten. Um auch unter diesen Bedingungen profitables Wachstum erzielen zu können, hat Lufthansa im abgelaufenen Jahr einen Aktionsplan aufgestellt, der ab Ende 2006 jährliche Ergebnisverbesserungen von 1,2 Mrd. ¤ generiert. Dazu werden zum einen Kosten gesenkt und die Produktivität gesteigert, und zum anderen durch Optimierung der Produktionsprozesse zusätzliche Erträge erzielt. Der Aktionsplan besteht aus vier Elementen: Externe und interne Lieferanten leisten ebenso ihren Beitrag wie die Mitarbeiter. Außerdem werden die Produktionsrahmenbedingungen und Prozesse verbessert. Im Jahr 2004 sind von den geplanten 430 Mio. ¤ Einsparungen in Höhe von 378 Mio. ¤ realisiert worden 99 Mio. ¤ 110 % Externe Lieferanten 90 Mio. ¤ 119 Mio. ¤ 103 % Produktionsrahmenbedingungen & Prozesse Interne Personal 120 Mio. ¤ Lieferanten & Prozesse 115 Mio. ¤ 105 Mio. ¤ 70 Mio. ¤ 67 % 90 Mio. ¤ 75 % Bei der Umsetzung des Aktionsplans haben wir im abgelaufenen Jahr große Fortschritte erzielt. Alle Bereiche haben ihre Beiträge geleistet. Allerdings konnten die angestrebten Kostenreduzierungen bei den Personalkosten im Jahr 2004 nicht im vollen Umfang realisiert werden, da sich die Verhandlungen mit den Tarifpartnern länger hinzogen als erwartet. Erst im Dezember wurden Tarifvereinbarungen für das Cockpit- und für das Bodenpersonal geschlossen, die ab dem Jahr 2005 die Personalkosten deutlich senken werden. Für das Kabinenpersonal dauern die Verhandlungen 25 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 noch an. Deshalb konnte Lufthansa das für 2004 angepeilte Ziel, bereits 430 Mio. ¤ Verbesserungspotenzial zu realisieren, nicht ganz erreichen. Mit einer Kostenreduzierung von 378 Mio. ¤ blieb sie um 52 Mio. ¤ darunter. Die Lücke wird im laufenden Jahr geschlossen. Bis Ende 2005 ist eine Ergebnisverbesserung von insgesamt 780 Mio. ¤ angestrebt. Bis Ende 2005 werden insgesamt 780 Mio. ¤ Kostenreduzierung realisiert sein Externe Lieferanten 205 Mio. ¤ Produktionsrahmenbedingungen & Prozesse Interne Personal 170 Mio. ¤ Lieferanten & Prozesse 230 Mio. ¤ 175 Mio. ¤ 2004–2005: 780 Mio. ¤ 2006: 420 Mio. ¤ ab Ende 2006 1,2 Mrd. ¤ nachhaltige Ergebnisverbesserung Externe Lieferanten Im Bereich Externe Lieferanten hat Lufthansa das für 2004 gesteckte Ziel von 90 Mio. ¤ sogar übertroffen und eine Ergebnisverbesserung von 99 Mio. ¤ erreicht. Einen wesentlichen Beitrag lieferte das Nettopreis-Modell, das Lufthansa zum 1. September 2004 für ihren Deutschland-Vertrieb eingeführt hat. Danach entfallen Handelsvertreterstatus der Reisebüros und damit die bisherigen Provisionszahlungen. Die Reisebüros und auch Lufthansa berechnen ihren Kunden nun für Beratung und Buchung ein Serviceentgelt. Die Umstellung hat reibungslos funktioniert. Rückgänge im Ticketverkauf waren nicht zu verzeichnen. In weiteren Ländern Europas wurde das Vertriebsmodell ebenfalls verändert und so die Zahlung von Agenturprovisionen deutlich reduziert. Die Stärkung des Direktvertriebs reduzierte den Aufwand für Reisebüroprovisionen zusätzlich. Zum Aktionsplan gehört auch die strikte Steuerung des Einkaufs und dessen verstärkte elektronische Abwicklung. Zudem soll die Star Alliance stärker zu gemeinsamen Einkäufen genutzt werden, um Kostenvorteile zu sichern. Beispielhaft sind hier der Vertrag mit BEA Systems zum Einsatz der BEA-Struktur-Software und die Spezifikation und Beschaffungsstrategie für Regionalflugzeuge zu nennen. Wichtigstes Projekt in diesem Bereich ist die Initiative Luftverkehr für Deutschland. In dieser gemeinsamen Initiative wollen der Bund und die Länder mit den am Luftverkehr beteiligten Unternehmen die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland verbessern. Bei den Externen Lieferanten haben wir uns bis Ende 2005 eine Ergebnisverbesserung in Höhe von insgesamt 205 Mio. ¤ vorgenommen. 26 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Interne Lieferanten Leicht über Plan liegt auch der Bereich Interne Lieferanten mit 119 Mio. ¤. Hier war für 2004 eine Kosteneinsparung in Höhe von 115 Mio. ¤ vorgesehen. Gemeinsam mit den Passage Airlines hat Lufthansa Technik zum Beispiel die Wartungsarbeiten für die Flotten der Konzern-Airlines neu organisiert und gestrafft. LSG Sky Chefs hat die Servicekonzepte für die Kurzstrecke überarbeitet und den Materialeinkauf optimiert. Lufthansa Systems entwickelte ein neues IT-Arbeitsplatzmodell und unsere Versicherungs-Tochtergesellschaft DELVAG half, den Versicherungsaufwand für die Flotte zu reduzieren. Die Internen Lieferanten werden bis Ende 2005 einen Beitrag von insgesamt 230 Mio. ¤ leisten. Personal und Prozesse Für den Bereich Personal lag das avisierte Ziel für 2004 bei 105 Mio. ¤. Umgesetzt wurden 70 Mio. ¤ bis zum Jahresende 2004. Dies wurde erreicht durch Steigerung der Produktivität beim Cockpit- und Kabinenpersonal, Optimierung der Eincheck-Prozesse an den Flughäfen und die neue Tarifvereinbarung bei Lufthansa CityLine. Die im Dezember geschlossenen Tarifvereinbarungen für Cockpit- und Bodenpersonal der Lufthansa ermöglichen im Jahr 2005 eine Senkung der Personalkosten von rund 6 Prozent beim Cockpit-Personal und 4,1 Prozent beim Bodenpersonal. Sie hatten naturgemäß im Jahr 2004 noch keine Auswirkungen (Einzelheiten zu den Tarifverträgen siehe Seite 39/40). Vor diesem Hintergrund wird der Bereich Personal 175 Mio. ¤ zum Gesamtziel des Jahres 2005 beisteuern. Produktionsrahmenbedingungen und Prozesse Der Beitrag zur Ergebnisverbesserung aus diesem Bereich war für 2004 auf 120 Mio. ¤ beziffert. Davon konnten 90 Mio. ¤ erreicht werden. Eine Reihe von Maßnahmen speziell im Kontinentalverkehr hat zu dieser Ergebnisverbesserung beigetragen. Seit Anfang 2004 wird der Regionalverkehr nach einem neuen Konzept abgewickelt. Die Lufthansa Partner-Airlines Air Dolomiti, Augsburg Airways, Contact Air, Eurowings und Lufthansa CityLine fliegen im Produktionsverbund „Lufthansa Regional“ auf Deutschlandund Europa-Strecken. Lufthansa chartert die Flugzeuge einschließlich Crew und setzt sie auf den Routen ein. Sie übernimmt auch das Ertragsrisiko für diese Strecken. Die Partner-Airlines bewältigen bereits knapp die Hälfte des Lufthansa Angebots in Deutschland und Europa. Ein weiteres Projekt in diesem Bereich ist die Umstrukturierung des Kontinentalverkehrs. Durch den so genannten Ping-Pong-Verkehr, die Verkürzung der Bodenzeiten und die Synchronisierung der An- und Abflugzeiten in Frankfurt, gelang es, die Produktivität der Kontinentalflotte zu steigern. Einsparungen wurden auch durch die Verringerung der Warteschleifen, verbesserte Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit erzielt. Bis Ende 2005 sind Ergebnisverbesserungen in Höhe von insgesamt 170 Mio. ¤ geplant. 27 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Für jeden Kunden das passende Angebot Im Jahr 2004 hat Lufthansa ihren Anspruch, Marktführer im Premium-Bereich zu sein, eindrucksvoll untermauert. Das neue HON Circle-Konzept bietet den besonders häufig fliegenden Kunden im neuen First Class Terminal in Frankfurt einen anspruchsvollen Service. Mit dem neuen Angebot für die Business Class sowohl auf Langstrecken als auch auf Kurzstrecken haben wir die Produktdifferenzierung weiterentwickelt. Ausgebaut wurden auch die High-TechServiceangebote. In einem Dienstleistungsunternehmen wie Lufthansa hat die Orientierung am Kunden einen hohen Stellenwert. Dies gilt nicht nur im besonderen Maße für die Passage Airlines, sondern auch für die anderen Konzerngesellschaften. Sie orientieren ihre Angebote, Services und Strukturen an den Wünschen ihrer Kunden. Denn nur so können sie sich in einem dynamischen Marktumfeld behaupten und erfolgreich wirtschaften. Qualitätsimage der Lufthansa Die Marke Lufthansa ist geprägt durch Qualität und Innovation. Dieses Image hat seine ersten Wurzeln schon in der Fluggesellschaft der dreißiger Jahre, es wurde untermauert und ausgebaut in den 50 Jahren seit der Wiederaufnahme des Flugbetriebs. Und wir werden weiterhin alles daran setzen, dass dies so bleibt. Dabei haben wir den Ehrgeiz, unser Produkt so zu gestalten, dass wir allen Kunden eine angemessene Qualität bieten. Demjenigen, der Sicherheit und Zuverlässigkeit zu einem günstigen Preis sucht, bieten wir ein einfaches, effizientes Produkt. Für unsere Kunden mit hohen und höchsten Ansprüchen haben wir in den letzten Jahren eine Reihe von Innovationen eingeführt, die unsere gute Position im PremiumSegment ausbauen. Neue Premium-Services für HON Circle- und First Class-Gäste Mit unseren neuen Premium-Services für HON Circle-Mitglieder und First Class-Gäste haben wir uns an die Spitze des Wettbewerbs gesetzt. Das HON Circle-Konzept wurde in Rekordzeit entwickelt und umgesetzt: Nach nur 18 Monaten Planung und zehn Monaten Bauzeit haben wir im Dezember 2004 am Flughafen Frankfurt das First Class Terminal und zwei neue First Class Lounges in Betrieb genommen. Zeitgleich wurde der HON Circle als neuer Status im Miles & More-Programm oberhalb des Senator eingeführt. Diesen neuen Status erwerben Fluggäste, die innerhalb zwei aufeinander folgender Kalenderjahre mindestens 600 000 HON Circle-Meilen gesammelt haben. Das sind Statusmeilen, die dem Kunden auf von Lufthansa, Lufthansa Regional, Austrian Airlines, LOT Polish Airlines, Air Dolomiti, Air One und United Airlines durchgeführten Flügen gutgeschrieben werden. Unsere besonders viel fliegenden Gäste wurden in die Entwicklung der neuen Services einbezogen; wir haben auf Top-Kunden-Veranstaltungen ihre Vorstellungen und Wünsche aufgenommen. Terminal und Lounges stehen unseren First Class-Gästen und HON Circle Members offen. „LSG Sky Chefs hat hohe Qualitätsstandards entwickelt, die neben absoluter Lebensmittelsicherheit auch kulinarischen Genuss garantieren. Die Frische und Güte der verwendeten Lebensmittel spielen dabei eine große Rolle. Als Einkäufer achte ich darauf, dass diese Standards stets eingehalten werden.“ 28 Helmut Safar Manager Procurement Germany, Einkäufer, LSG Sky Chefs Deutschland GmbH Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 High Tech Service-Angebote Per Internet: Umfassende Information über Flüge, Services, Preise, Abflug-/ Ankunftszeit, Gate-Nummer, Buchung und Ticketkauf, Einchecken Miles & More per Internet: Neuanmeldung, Profiländerung, Kontostand-Abfrage, Nachträgliche Meilengutschrift, Prämienbuchung (Flug, Upgrade, Sachprämie), Meilen kaufen/verschenken Per SMS: Information über Abflug-/ Ankunftszeit, Gate-Nummer, Verspätung und Annulierung, Einchecken, Miles & More-Kontoabfrage Per WAP: Information über Abflug-/ Ankunftszeit, Gate-Nummer, sowie Flugplan allgemein, Einchecken, Miles & More-Kontoabfrage Per Automat: Einchecken mit Karte oder Magnetstreifen-Ticket, zum Teil mit Gepäck, Ausdruck von Tickets, Druck von Miles & More-Kontoauszug 30 Im First Class Terminal können unsere HON Circle- und First ClassGäste in anspruchsvollem Ambiente höchsten Komfort genießen. Unser Angebot reicht von à la carte-Gerichten, separaten Ruheräumen und Büroeinheiten bis zu exklusiven Badezimmern mit Dusche und Wannenbad. Wir vereinfachen zudem im First Class Terminal die notwendigen Formalitäten vor dem Abflug: Dazu gehört das Parken des eigenen Autos ebenso wie das Einchecken und die Begleitung durch die Pass- und Sicherheitskontrolle. Und wir bringen unsere Gäste mit einem speziellen Limousinenservice in einer Mercedes S-Klasse oder einem Porsche Cayenne direkt zu ihrem Flugzeug. Während des Aufenthalts im Terminal wird jeder Gast von einem Personal Assistant betreut. HON Circle Member genießen auch in Wien und auf 65 weltweiten Destinationen außerhalb Europas einen besonderen Service. Hier steht bei Ankunft und Abflug ein Personal Assistant für die persönliche Betreuung zur Verfügung. Er begleitet sie zum Beispiel auf verkürztem Weg durch die Sicherheits-, Pass- und Zollkontrolle. Darüber hinaus arbeiten wir weiterhin an einer weltweiten Optimierung der Serviceleistungen für HON Circle Member. Produktdifferenzierung ausgeweitet Deutlich angehoben haben wir auch unser Business Class-Produkt für die Langstrecken und im Kontinentalverkehr. Wir bieten unseren Kunden mit FlyNet auf unseren Fernflügen und mit WLAN Hotspots in den Lounges einen schnellen Zugriff ins Internet. FlyNet und die neue Business Class mit ihrem zwei Meter langen Schlafsitz werden mit Beginn des Sommerflugplans 2005 bereits auf der Hälfte unserer Langstrecken-Jets angeboten. Der neue Sitz wird von den Kunden sehr gut bewertet und hat die Zufriedenheit mit dem Sitzkomfort deutlich gesteigert. Die Umrüstung der kompletten Langstreckenflotte wird 2006 abgeschlossen sein. Hohen Zuspruch bei unseren Kunden findet auch die neue Business Class auf Kurzstrecken. Neben dem freien Mittelsitz haben wir an Bord das Mahlzeiten- und Getränkeangebot verbessert und auf den meisten deutschen Stationen Business Class Lounges eingerichtet. Dort bieten wir zudem unseren Statuskunden für die Sicherheitskontrollen Fast Lanes. Die Qualität des Lufthansa Produkts wird zusätzlich geprägt von der Aufmerksamkeit und Liebenswürdigkeit, die unsere Fluggäste bei der Betreuung an Bord erleben. Persönliche Hinwendung zum Kunden, spürbare Sicherheit, Liebe zum Detail, Respekt vor Status und Kultur sowie Professionalität in Erscheinungsbild und Auftritt – dies sind die Serviceversprechen, die wir durch die Initiative Service Excellence umsetzen. In den nächsten zwei Jahren machen sich Purser und Flugbegleiter in speziellen Veranstaltungen mit den vielfältigen Möglichkeiten vertraut, den Service an Bord individueller zu gestalten und damit für eine persönlichere Atmosphäre zu sorgen. Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Entwicklung der Internet-Plattform „www.lufthansa.com“ 2004 2003 Seitenaufrufe Mio. 561,1 485,0 Segment-Buchungen Mio. 1,8 1,5 Registrierte Kunden Mio. 5,2 3,6 508 521 582 029 Miles & More-Anmeldungen Qualität, Innovation und Vertrauen sind auch die Inhalte der internationalen Imagekampagne, die Lufthansa im August 2004 gestartet hat. Mit der zentralen Botschaft „Alles für diesen Moment“ soll die Marke Lufthansa wieder stärker emotionalisiert und noch stärker als Airline des Vertrauens positioniert werden. Der neue Auftritt wird auch im Direkt- und OnlineMarketing umgesetzt und ist in mehr als 40 Ländern präsent. Miles & More: Entwicklung der Mitgliederzahl Dez 2004 10,2 Dez 2001 6,0 Dez 1999 3,9 Dez 1997 2,6 Dez 1995 Dez 1993 1,7 0,8 in Millionen Aktuelle jährliche Wachstumsrate rund 20 Prozent Einsatz von IT im Kundendienst weiter ausgebaut Die Nutzung der IT-Technologie für Buchung, Check-in und Boarding gehört ebenfalls zu den Lufthansa Produktmerkmalen. Elektronische Tickets, Checkin per Automat, Internet und SMS Push Service, das Self Boarding oder die Kommunikation mit den Kunden über diese Kanäle werden künftig noch an Bedeutung gewinnen. Um Reservierung und Ticketkauf per Internet noch einfacher zu gestalten, wird die Lufthansa Website im Laufe des Jahres 2005 eine neue Plattform erhalten, die dem neuesten Stand der Technik entspricht. Noch attraktiver wird die Internet-Buchung durch die seit Januar 2005 wirksame Absenkung der Servicegebühr. Diese war am 1. September 2004 im Zusammenhang mit dem Nettopreis-Modell für den Vertrieb im deutschen Markt eingeführt worden. Nach dem Wegfall der bisherigen Provisionszahlungen stellen Reisebüros und auch Lufthansa ihren Kunden ein Serviceentgelt für Beratung und Buchung in Rechnung. Mittlerweile ist etix® das für Lufthansa Flüge am häufigsten genutzte Ticket. Seit November 2004 können elektronische Tickets auch für Flüge mit unserem Star Alliance-Partner Air Canada ausgestellt werden. Im Jahr 2005 wird diese Möglichkeit sukzessive auf alle weiteren Star Alliance-Partner ausgeweitet. Weiter an Beliebtheit gewann auch das Einchecken am Automaten. Im Jahr 2004 haben täglich bis zu 26 000 Kunden an einem der über 350 Lufthansa Automaten eingecheckt. In Deutschland nutzte jeder dritte Fluggast diesen Service. Lufthansa Quick Check-in Automaten gibt es bereits an über 50 Flughäfen in ganz Deutschland und Europa, an zehn dieser Standorte kann auch das Gepäck am Automaten aufgegeben werden. Lufthansa wird das Quick Check-in Angebot mit Gepäckaufgabe im Jahr 2005 ausweiten. Quick Boarding-Drehkreuze wurden mittlerweile an sechs deutschen Flughäfen an ausgewählten Abfluggates eingerichtet. Sie ermöglichen dem mit etix® reisenden Gast ein zügiges Self Boarding. Rund die Hälfte der Gäste haben an diesen Gates den Self Boarding Service genutzt. Im Rahmen eines zweimonatigen Probebetriebs wurden in München neue Geräte getestet. Sie werden dort ab Juni 2005 sukzessive installiert. 31 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Das Lufthansa Kundenbindungsprogramm Miles & More konnte im elften Jahr seines Bestehens den 10millionsten Teilnehmer begrüßen und untermauerte damit seine Führungsposition in Europa. Das bereits umfangreiche Partnerportfolio wurde im Jahr 2004 nochmals erweitert. Neben neuen Partner-Airlines wie Air India oder Adria Airways gewann Lufthansa Miles & More mit Bogner und Peek & Cloppenburg zwei premiumpositionierte Non-Travel-Partner hinzu. Umfassendes Netzwerk mit attraktivem Flugangebot Ausschlaggebend für den wirtschaftlichen Erfolg der Lufthansa ist nicht zuletzt die Attraktivität des Flugangebots. Neben Direktflügen zwischen zwei Orten bietet Lufthansa vor allem Verbindungen über ihre Hubs Frankfurt und München an. Kurze Übergangszeiten, schnelle Transfers und Pünktlichkeit prägen hier die Qualität der Flugdienste. Die Voraussetzungen dafür werden in den Arbeitsabläufen und Strukturen der Hubs geschaffen. Welche Bedeutung dies für Lufthansa hat, zeigt die im Oktober installierte neue Organisationsstruktur. Die Hubmanagements Frankfurt und München berichten nun direkt an den Bereichsvorstand Passage, sie haben die unternehmerische Verantwortung für die Weiterentwicklung der Hubs übernommen. Dazu gehört neben der Bündelung von Funktionen und Prozessverantwortung für die Bodenservices auch die Koordination aller konzernübergreifenden Standortinteressen. Nach dem Krisenjahr 2003 hat Lufthansa im abgelaufenen Jahr ihre Kapazitäten deutlich aufgestockt. In Europa lag im Rahmen der EU-Erweiterung der Schwerpunkt in Osteuropa, wo wir ab Frankfurt nun auch Tallinn, Rostov und Ufa sowie ab München Bratislava, Krakau, Danzig und Posen anfliegen. Im Interkontinentalbereich haben wir neben der Wiederaufnahme von Flügen nach Fernost unser Streckennetz erweitert um neue Ziele in Nordamerika – zum Beispiel Charlotte ab München – und Asien. Mit diesem Angebot konnte Lufthansa 12,0 Prozent Fluggäste hinzugewinnen und erstmals in einem Jahr mehr als 50 Millionen Fluggäste befördern. Auch die Auslastung unserer Flüge verbesserte sich um 0,9 Prozentpunkte auf 74,0 Prozent. Wir werden auch 2005 damit fortfahren, unsere Kapazitäten auf nachfragestarke Märkte mit profitablen Wachstumschancen zu konzentrieren. Seit Februar 2005 verbinden wir bereits Frankfurt mit Hyderabad in Indien, einem aufstrebenden Markt im IT- und Biotech-Segment. Lufthansa Cargo verstärkt die Kundenorientierung und gewinnt neue Partner für das wichtigste Kundenbindungsprogramm. Der Umbau von Frankfurt zum Sicherheits-Hub bietet den Kunden verbesserte Sicherheitsstandards. In China hat sich Lufthansa Cargo beim Betrieb eines Luftfrachtzentrums in Shenzhen engagiert und die chinesische Fracht-Airline Jade Cargo International gegründet. 32 Lufthansa Cargo verstärkt Präsenz in China Im abgelaufenen Jahr konnte Lufthansa Cargo die beförderte Frachtmenge deutlich steigern und Marktanteile zurückgewinnen. Damit einher ging allerdings ein deutlicher Rückgang der Durchschnittserlöse. Auf dieses veränderte Umfeld hat das Unternehmen mit dem Programm „Excellence + Growth“ reagiert. Mit einer neuen Organisation sollen die Kundenorientierung intensiviert, interne Strukturen verschlankt und Prozesse beschleunigt werden. Die Bemühungen zur Verbesserung der Kundenkommunikation wurden im Oktober 2004 belohnt: Im Image Ranking von Logistik Inside erreichte Lufthansa Cargo mit 766 Imagepunkten den ersten Platz in der Kategorie Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Logistikdienstleistungen. Im Auftrag des logistischen Wirtschaftsmagazins hatte das Bielefelder Marktforschungsunternehmen Emnid für diesen Wettbewerb 240 Logistikverantwortliche aus Industrie und Handel befragt. „Global Partner“, das wichtigste Kundenbindungsprogramm von Lufthansa Cargo konnte im abgelaufenen Jahr um drei neue Mitglieder – ABX Logistics (Belgien), Eagle Global Logistics und Menlo Worldwide (beide USA) – erweitert werden. Das Global Partnership Programm hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Stabilitäts- und Wachstumsprogramm entwickelt. Mittlerweile macht Lufthansa Cargo 40 Prozent ihres Geschäfts mit den elf großen, weltweit tätigen Speditionen. Im Jahr 2004 stand das Thema Sicherheit im Fokus. Im September 2004 wurde in Frankfurt der Aufbau des Security Hubs abgeschlossen. Modernste Überwachungstechnik, Schranken und Barrieren machen das ca. zwei Quadratkilometer große Gelände von Lufthansa Cargo zu einem der am besten überwachten und abgesicherten Luftfrachtzentren der Welt. Vom hohen Sicherheitsstandard der Lufthansa Cargo zeugt auch die Zertifizierung nach C-TPAT (Customs-Trade Partnership against Terrorism), die das Unternehmen im Juni 2004 von der amerikanischen Zollbehörde erhalten hat. Damit kann Lufthansa Cargo für ihre Kunden Transporte in die USA noch schneller und reibungsloser abwickeln. Seit Beginn des Sommerflugplans 2004 profitieren die Kunden von DHL und Lufthansa Cargo durch häufigere Verbindungen zwischen den amerikanischen, europäischen und asiatischen Märkten von der intensivierten Partnerschaft der beiden Logistik-Unternehmen. Vorteile für die Kunden bringt auch die neue Kooperation mit US Airways, für die Lufthansa Cargo seit 1. September die Frachtkapazität von Europa nach USA vermarktet. Flüge von Amsterdam, München und Paris nach Philadelphia sowie von Frankfurt nach Charlotte, Pittsburg und Philadelphia standen am Anfang der Kooperation, einen Monat später folgten Verbindungen ab London nach Charlotte, Pittsburg und Philadelphia sowie von Madrid, Manchester und Rom nach Philadelphia. Weitere Strecken sind für den Sommer 2005 geplant. Von besonderer Bedeutung für Lufthansa Cargo ist der chinesische Markt. Neben der Ausweitung der Kooperation mit Cathay Pacific und dem Neuanflug von Guangzhou engagierte sich das Logistik-Unternehmen 2004 für den Betrieb eines Frachtzentrums in Shenzhen und unterzeichnete dafür mit dem Flughafen Shenzhen, dem viertgrößten der Volksrepublik, ein Abkommen zum Aufbau eines Gemeinschaftsunternehmens. Im Oktober 2004 gründete Lufthansa Cargo (25 Prozent Anteil) zudem gemeinsam mit Shenzhen Airlines (51 Prozent) und der DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (24 Prozent) – eine chinesische Fracht-Airline. Jade Cargo International wird den Flugbetrieb voraussichtlich im Herbst 2005 aufnehmen und zunächst Ziele in China, Indien, Malaysia, Singapur und Thailand bedienen. 33 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Lufthansa Technik festigt ihre Position als einer der globalen Marktführer und baut das Angebot technischer Dienstleistungen aus. Besonders gefragt waren 2004 die Serviceangebote für Charter- und No-Frills Fluggesellschaften sowie für Leasinggesellschaften. Das abgelaufene Jahr stand aber auch im Zeichen der Vorbereitung auf den Airbus A380, für dessen Geräteversorgung eine Kooperation mit Air France geschlossen wurde. 34 Lufthansa Technik baut MRO-Dienste für Airbus A380 auf Die Lufthansa Technik-Gruppe konnte im Jahr 2004 mit einem modernen Produktportfolio marktgerechte technische Dienstleistungen anbieten und ihre globale Führungsposition festigen. Im Jahr 2004 waren die „Total Support“ Verträge besonders gefragt. Die Zahl der betreuten Flugzeuge stieg auf über 1000 von mehr als 80 Fluggesellschaften oder VIP-Jet-Betreibern. Neben neuen Verträgen mit asiatischen Kunden gelang Lufthansa Technik durch den Abschluss eines „Total Component Support (TCS)“-Vertrags mit einer amerikanischen Airline ein wichtiger Durchbruch in den USA. Erstmals kann einer Fluggesellschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika eine komplette Komponentenversorgung angeboten werden – mit Betreuung vor Ort, verknüpften IT-Systemen und dem Rückgriff auf einen zentralen Materialpool. Dieses Engagement eröffnet neue Chancen im weltgrößten Markt für Wartung und Instandhaltung von Flugzeugen (MRO). Für Charter und No-Frills Airlines wurde das Serviceangebot weiter ausgebaut. Mehr als 50 Airline-Kunden aus diesem Marktsegment sichern sich bereits die hohe technische Zuverlässigkeit von Lufthansa Technik. Insbesondere Start-Up-Unternehmen mit kleinen Flotten können Logistikund Ersatzteilkosten durch die Beteiligung an Pools der Lufthansa Technik reduzieren. Im stark wachsenden Marktsegment Regional Jets hat Lufthansa Technik das bestehende Serviceangebot für Canadair Regional Jets um die Rundumversorgung mit Flugzeuggeräten für Embraer Regional Jets erweitert. Auch für das erfolgreiche Produkt „Total Asset Support“ (TAS) mit technischen Services für Flugzeugeigentümer wie Banken oder Leasinggesellschaften konnte die Kundenbasis ausgebaut werden. Neben den umfassenden technischen Services für den Übergang des Flugzeugs an einen neuen Leasingnehmer bietet Lufthansa Technik jetzt gemeinsam mit Leasinggebern auch Flugzeuge einschließlich aller erforderlichen technischen Dienstleistungen an. 2004 war für Lufthansa Technik auch ein Jahr der Vorbereitung auf den Airbus A380. Seit Jahren arbeiten Ingenieure der Lufthansa mit bei der Spezifikation des Flugzeugs und der Entwicklung seiner Instandhaltungssysteme. Zur Indienststellung des Flugzeugs bei Lufthansa im Jahr 2007 soll Lufthansa Technik in Frankfurt über einen Hangar mit bis zu vier Docks für die Line Maintenance verfügen. Mit Air France Industries hat Lufthansa Technik eine Kooperation zur kompletten Geräteversorgung vereinbart, deren Services den A380-Kunden weltweit zur Verfügung stehen werden. Ebenfalls ab 2007 wird das 2003 gegründete Gemeinschaftsunternehmen mit Rolls-Royce, N3 Engine Overhaul Services, in der Nähe von Erfurt/ Thüringen die Instandhaltung von Rolls-Royce-Triebwerken für den A380 sowie weitere Airbus-Langstreckenflugzeuge übernehmen. Lufthansa Technik wurde von zwei Flugzeugherstellern für hohe technische Zuverlässigkeit von ihr betreuter Flotten ausgezeichnet. So hat Airbus Lufthansa als Betreiber einer großen A340-Flotte mit dem „A340 Operational Excellence Award“ ausgezeichnet. Dieser Preis wird alle zwei Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Jahre für die höchste technische Zuverlässigkeit einer Flotte im Flugbetrieb verliehen. Die japanische Fluggesellschaft The Fair erhielt von Bombardier eine Auszeichnung für die höchste Abflugzuverlässigkeit ihrer CanadairFlotte, für die Lufthansa Technik Wartungs-, Reparatur- und Überholungsleistungen liefert. Mit neuen Produkten stellt sich die LSG Sky Chefs-Gruppe auf den Rückgang der Bordservice-Angebote bei vielen Fluggesellschaften ein. Dazu zählt neben Buy-on-Board auch die Zubereitung besonderer Mahlzeiten. In der Nähe des Flughafens Frankfurt wurde zum Beispiel eine Halal-Küche eröffnet. LSG Sky Chefs entwickelt neue Produkte zur Bewältigung der Krise Im Jahr 2004 hielt die Tendenz der Fluggesellschaften, das Catering an Bord einzuschränken, unverändert an. Dies gilt in besonderem Maße für die USA. Hohe Ticketpreisabschläge führten zu Umsatzrückgängen und die wiederum zwangen die Fluggesellschaften zu Budgetkürzungen. Heute bieten nur noch drei Fluggesellschaften freie Mahlzeiten auf 900 inneramerikanischen Kurz- und Mittelstreckenflügen in der Coach Class an, im Jahr 2000 waren es noch 7 700 inneramerikanische Flüge pro Tag. Die Situation wird weltweit noch verschärft durch den wachsenden Marktanteil der No-Frills Airlines, die traditionsgemäß ihren Kunden keine freie Bordverpflegung bieten. LSG Sky Chefs hat dem entstehenden Umsatzrückgang proaktiv durch die Entwicklung neuer Produkte entgegengewirkt. Ein Beispiel ist Buy-on-Board. LSG Sky Chefs hat eine Auswahl von Mahlzeiten und Snacks entwickelt, die dem Kunden an Bord zum Kauf angeboten werden. Buy-on-Board hat sich in den USA bereits gut etabliert und wird dort von elf Fluggesellschaften genutzt. Für Buy-on-Board gewann LSG Sky Chefs inzwischen weitere Airline-Kunden in Europa. Nach Germanwings, Hapag Lloyd Express und bmibaby können nun auch die Fluggäste von Jet Blue, Ryanair und Easyjet diese Mahlzeiten an Bord kaufen. Ein weiterer Trend im Catering ist die wachsende Nachfrage nach so genannten „Special Meals“ aus gesundheitlichen, religiösen oder ethnischen Gründen. Insgesamt werden rund 30 verschiedene Arten von „Special Meals“ angeboten. Beispiele sind vegetarische oder kohlehydratarme bzw. koschere oder Halal-Mahlzeiten. LSG Sky Chefs hat sein Angebot und seine Expertise in diesem Bereich kontinuierlich erweitert. So wurde nach den im Jahr 2003 übernommenen Betrieben in London und Malaysia nun auch in der Nähe des Frankfurter Flughafens eine Halal-Küche eröffnet. Das neue Mahlzeitenangebot wird von Singapore Airlines, Air India und Asiana an Bord eingesetzt. Im Jahr 2004 konnte LSG Sky Chefs im traditionellen Catering eine Reihe von globalen Verträgen mit Fluggesellschaften in Europa, Asien und Amerika schließen, verlängern oder ausweiten. Generell geht der Trend hin zu regionalen oder globalen Verträgen. 35 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Mit der Neuausrichtung von Condor Flugdienst und der Repositionierung von Neckermann-Reisen konnte Thomas Cook neue Kunden gewinnen. Im Markt gut etabliert hat sich auch Thomas Cook Reisen. In Großbritannien bietet Thomas Cook die erste VeranstalterWebsite mit dynamischen Preisen und flexiblen Kombinationsmöglichkeiten aller Reisebausteine. 36 Thomas Cook mit Neckermann-Reisen und Condor wieder im Aufwind Thomas Cook hat im Geschäftsjahr 2003/2004 die Veranstaltermarken repositioniert und den Markennamen Condor wieder aufleben lassen. Die Fluggesellschaft wurde im Mai 2004 strategisch neu positioniert. Orientierte sie sich früher vornehmlich an den Transportwünschen der Veranstalterkunden, so hat sie heute verstärkt auch die Individualreisenden im Visier. Sie nutzt wesentliche Elemente der Marketingstrategie von No-Frills Airlines wie niedrige Einstandspreise, ein Flugprogramm, das einer Linienfluggesellschaft nahe kommt, und einfache Buchung über das Internet. Mit ihren 99-Euro-Tickets hat Condor als erste Fluggesellschaft auch die Langstrecke in die Preissystematik der No-Frills einbezogen. Das neue Konzept traf auf großes Interesse der Kunden: Die Zahl der Einzelbuchungen wuchs um 40 Prozent. Neckermann-Reisen hat im Berichtsjahr zu seiner traditionellen Stärke zurückgefunden, ein breit gefächertes Spektrum an Reisen zu günstigen Preisen anzubieten. Thomas Cook Reisen hat sich nach den zu erwartenden Schwierigkeiten in der Einführungsphase fest im Markt etabliert. Das Programm im gehobenen Marktsegment ist auf individuelle Reisewünsche zugeschnitten und konnte die Kundennachfrage im zweistelligen Bereich steigern. Großer Beliebtheit erfreuten sich auch die neuen Preismodelle: Neckermann Preisknüller bot erstmals für einen Teil seines Reiseprogramms dynamisches Pricing an, der Extraknüller warb mit attraktiven Eckpreisen, Thomas Cook Reisen offerierte Reisepakete, aus denen auch einzelne Bausteine gebucht und beliebig kombiniert werden können. Hinzu kamen Frühbucheranreize, durch die im abgelaufenen Geschäftsjahr der Anteil der preisreduzierten Last-Minute-Reisen auf unter 30 Prozent gesenkt werden konnte. Hohe Nachfragezuwächse verzeichneten die Bereiche Fernreisen und „All Inclusive“. Fernreisen vor allem zu Zielen in der Karibik und in Nordamerika waren dank des schwächeren Dollar zu günstigeren Preisen zu haben. Bei „All Inclusive“ schätzen die Kunden die Budgetsicherheit ihrer Urlaubsausgaben. Auf der deutschen Vertriebs-Website (www.thomascook.de) wurde eine neue Funktionalität eingeführt: „Mix&Travel“ erlaubt Reisenden, die Bausteine für ihren Urlaub selbst zusammenzustellen. Er behält dabei stets die volle Transparenz und Kalkulationssicherheit, da der Preis für jeden einzelnen Bestandteil dynamisch ermittelt und angezeigt wird. Auf der Condor Website findet der Kunde neben attraktiven Flugangeboten mittlerweile 7 500 Hotels aus dem Thomas Cook-Portfolio. In Großbritannien bietet Thomas Cook seinen Kunden mit „flexibletrips“ die erste Veranstalter-Website mit dynamischen Preisen und flexiblen Kombinationsmöglichkeiten aller Reisebausteine. Die individuell zusammengestellten Reisen unterliegen der üblichen Veranstalterhaftung. Über die Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Website „rooms and hotels“ können die Kunden zudem Hotels vom Standard- bis zum Luxussegment in mehr als 700 Zielorten buchen. Im Dezember 2004 hat Thomas Cook in Großbritannien die neue Marke „latitude“ eingeführt. Sie ist im Luxussegment positioniert und bietet luxuriöse Reisen zu Preisen von durchschnittlich 11000 Pfund Sterling an. Mit dem Lido Route Manual hat Lufthansa Systems ihr Angebot für die Airline-Industrie erweitert. Darüber hinaus konnte das Unternehmen einen weiteren Kunden im Finanzsegment für die IT-Infrastruktur-Übernahme gewinnen. Lufthansa AirPlus bietet die AirPlus Corporate Card als erste Firmenkreditkarte weltweit mit Miles&MoreSammelfunktion an. IT-Services für Airlines und Geschäftsreisende Die Lufthansa Systems-Gruppe hat im abgelaufenen Jahr ihr Angebot von IT-Services für die Fluggesellschaften um das Lido Route Manual erweitert. Die neuen Navigationskarten werden elektronisch aus der Lido Navigationsdatenbank generiert und kontinuierlich aktualisiert. Sie werden seit September 2004 – derzeit noch in gedruckter Version – in den Lufthansa Cockpits genutzt. Lufthansa Systems hat 2004 für ihre Kunden der Star Alliance zudem den Aufbau des StarNet Data Network abgeschlossen. Die Mitglieder des weltweit führenden Luftfahrtbündnisses verfügen damit über das erste auf dem Internet-Protokoll basierende Netzwerk für die Luftfahrtbranche. Künftig sollen auch Flughäfen und Stadtbüros eingebunden werden. Das Netzwerk beschleunigt Kommunikation und Datenaustausch der Partner und strafft so die Geschäftsabläufe. Das von Lufthansa Systems entwickelte electronic interlining ermöglicht die Nutzung des elektronischen Tickets etix® auch zwischen Partner-Airlines. Mit der Übernahme der IT-Infrastruktur der European Bank for Fund Services (ebase) und der Cominvest Asset Management GmbH in München hat Lufthansa Systems einen weiteren Großauftrag aus dem Finanzsektor gewonnen. Für den Betrieb von insgesamt 175 ebase-Servern und die Betreuung von 450 Arbeitsplätzen hat Lufthansa Systems in München ein Rechenzentrum eingerichtet und einen zentralen Benutzerservice aufgebaut. Auch der Spezialwerkstoff-Hersteller Almatis hat Aufbau und Betrieb einer neuen IT-Infrastruktur der Lufthansa Tochter übertragen. Lufthansa AirPlus hat für ihre Kunden das Leistungspaket im Geschäftsreise-Segment ausgeweitet und bietet nun die AirPlus Corporate Card als erste Firmenkreditkarte weltweit mit Miles & More-Sammelfunktion an. Ausgedehnt wurden auch die Versicherungsleistungen. Firmenkunden können sich zudem seit März 2004 jederzeit über den aktuellen Stand der abgeflogenen Lufthansa Ticket-Coupons informieren. So kann das Travel Management zum Beispiel erkennen, welche Strecken von den Mitarbeitern bereits abgeflogen sind, und verhindern, dass ungenutzte Ticket-Coupons verfallen. 37 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Mehr als 3 500 Gäste flog die Condor innerhalb weniger Tage nach der Flutkatastrophe in Asien zurück nach Deutschland. Ärzte und Special Assistance Teams betreuten sie vor dem Abflug, während des Fluges und nach ihrer Ankunft. Die Fluggesellschaften des Konzerns übernahmen auch den Transport von Hilfsgütern in die Region. 38 Kundenbetreuung auch unter schwierigen Bedingungen Die Flutkatastrophe in Asien stellte den Lufthansa Konzern vor besondere Herausforderungen. Mehr als 5 000 Gäste allein von Thomas Cook aus ganz Europa befanden sich am zweiten Weihnachtstag in der Region um Phuket, in Sri Lanka und auf den Malediven. Sie mussten unter teilweise chaotischen Umständen kontaktiert werden, um für sie den Rücktransport zu organisieren. Thomas Cook hat innerhalb von acht Tagen mehr als 3500 Gäste zurück nach Deutschland geflogen. Dazu wurden neben den zwölf regulären Flügen vier Sonderflüge der Condor organisiert, die auf dem Hinflug 60 Tonnen Hilfsgüter und 200 Vertreter der Hilfsorganisationen kostenlos ins Krisengebiet mitnahmen. Die Zahl der Mitarbeiter vor Ort – Thomas Cook Reiseleiter und Condor Stationspersonal – wurde umgehend verstärkt. Auch Lufthansa Mitarbeiter aus Bangkok reisten zusätzlich nach Phuket, um Condor bei der Abwicklung der Flüge und bei der Betreuung der Gäste zu unterstützen. In enger Zusammenarbeit mit den Behörden in Deutschland und in den Krisengebieten hat Lufthansa viele Reisende – bei unbürokratischem Umgang mit Tickets und Buchungen – von Bangkok zurück nach Deutschland gebracht. Rund um die Uhr wurden in Bangkok Gäste betreut, mit Kleidung versorgt, Hotelzimmer organisiert und Reisedokumente ausgestellt. Ein Ärzteteam des Medizinischen Dienstes der Lufthansa war vor Ort, Ärzte und Psychologen wurden kostenlos ins Krisengebiet befördert. Hilfe leisteten auch die Mitglieder der Special Assistance Teams. Sie kümmerten sich um die verletzten und traumatisierten Reisenden in Colombo, Phuket und auf den Malediven, flogen auf den ersten Rückflügen mit und unterstützten die Crews bei der Betreuung. Und sie standen an allen deutschen Flughäfen bereit, auf denen Flüge von Condor und Lufthansa mit Flutopfern erwartet wurden. In den Special Assistance Teams arbeiten 1100 Lufthanseaten freiwillig mit und unterstützen Crews, Fluggäste und Angehörige in Krisenfällen. Sie werden in speziellen Seminaren auf den Einsatz in Grenzsituationen vorbereitet. Lufthansa Cargo hat internationale Hilfsorganisationen, Regierungen und Behörden unterstützt und für den Transport von Hilfsgütern in die Krisenregion Sonderkonditionen angeboten. Die vom Lufthansa Konzern geleistete Hilfe entspricht einem Geldwert von mehr als 2 Mio. ¤. Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Mit Tarifpartnern auf Senkung der Personalkosten verständigt Der Lufthansa Konzern konnte 2004 die deutliche Produktionssteigerung mit einer niedrigeren Mitarbeiterzahl bewältigen. Für die nächsten Jahre ist von den neuen Tarifverträgen für das Cockpit- und Bodenpersonal eine Entlastung der Personalkosten zu erwarten. Im Jahr 2004 hat Lufthansa im Bereich Human Resources den Einsatz von IT-Services ausgebaut und mit der Einrichtung eines zentralen HR Shared Services administrative Personalprozesse der Konzerngesellschaften gebündelt. Im Jahr 2004 haben die Fluggesellschaften des Lufthansa Konzerns ihre Beförderungsleistung spürbar gesteigert. Die Zahl der Fluggäste, die beförderte Frachtmenge und der Absatz weisen zweistellige Zuwachsraten auf. Auch der Umsatz lag um 6,3 Prozent über Vorjahr. Dennoch blieb die Zahl der am 31. Dezember 2004 beschäftigten Mitarbeiter mit 90 673 um 2,8 Prozent unter dem Vorjahr. Der Personalaufwand nahm überwiegend aufgrund höherer Rückstellungen für die Altersversorgung um 4,4 Prozent zu. Der Wettbewerbsdruck im Weltluftverkehr hielt 2004 unverändert an. Das machte sich nicht nur bei den Fluggesellschaften des Konzerns bemerkbar, auch in den Geschäftsfeldern Catering, IT Services und Technik ist ein Preisverfall zu beobachten. Dieses Umfeld zwang Lufthansa, die Maßnahmen zur Sicherung von Wachstum und Beschäftigung durch den Aktionsplan (siehe Seite 25) im Konzern auszuweiten. Im Personalbereich gelang es, durch die konzertierte Aktion der Sozialpartner die Personalkosten künftig zu verringern und damit die Stückkosten abzusenken. Die erzielten Vereinbarungen umfassen den Verzicht auf Lohnanhebungen, eine Steigerung von Produktivität und Flexibilität sowie strukturelle Maßnahmen insbesondere für neue Mitarbeiter. Am 4. Dezember 2004 wurde eine Einigung mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, am 8. Dezember mit der Gewerkschaft ver.di erreicht. Flankiert werden die tariflichen Neuregelungen von zahlreichen betrieblichen Maßnahmen. Die Verhandlungen mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO dauern derzeit noch an. Umsatz je Beschäftigungsjahr Lufthansa Konzern Tarifabschluss Cockpit Der Tarifabschluss für das Cockpit-Personal sieht eine Verlängerung der Laufzeit der Vergütungstarifverträge ohne Lohnsteigerung (Nullrunde) um 23 Monate bis zum 31. März 2006 vor. Innerhalb der ersten fünf Jahre wird zudem die Vergütung für Copiloten um eine Stufe abgesenkt. Höhere Flugstundenlimits und eine neue Regelung zur Vergabe freier Tage verbessern die Produktivität und Flexibilität des Cockpit-Personals. Dazu wird auch die erweiterte Möglichkeit zum Kapazitätsausgleich zwischen den Flotten beitragen. Parallel zur Tarifeinigung für den Lufthansa Konzern konnte auch für Condor und Condor Berlin ein Sanierungstarifvertrag geschlossen werden. Hier wurde der Tarifvertrag mit einer Nullrunde um 19 Monate bis zum 31. Dezember 2005 verlängert. Außerdem wurden Flugstundenlimits erhöht, unbezahlte Sonderurlaube eingeführt, die Anzahl der freien Tage reduziert und für neue Mitarbeiter gänzlich überarbeitete, abgesenkte Tarifbedingungen vereinbart. Die Tarifpartner verständigten sich weiter darauf, im Lufthansa Konzern unter Einbeziehung von Germanwings ein einheitliches Low-Cost-Tarifniveau zu etablieren. Dabei ist es gemeinsames Verständnis der Tarifpartner, dass sich diese Tarifbedingungen auch künftig am Low Cost/No-Frills Umfeld 201 2004 183 2003 2002 197 2001 * 199 244 2000 in Tausend ¤ * Hohe Abweichung wegen Veränderung des Konsolidierungskreises 39 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 orientieren werden. Bei voller Wirksamkeit der vereinbarten Maßnahmen wird eine Entlastung der Personalkosten um 6 Prozent erwartet. Die Verlängerung der Vergütungstarifverträge ohne Tarifsteigerung ist darin noch nicht enthalten. Im Zuge der Tarifeinigung haben wir nun auch für die Cockpit-Mitarbeiter die VBL-gleiche Altersversorgung abgelöst und auf das neue System der beitragsorientierten Altersversorgung Lufthansa Betriebsrente umgestellt. Soweit sich durch diese Umstellung der Versorgungsaufwand erhöht, werden die Mehraufwendungen kompensiert durch die Anhebung der Regelaltersgrenze für das Ausscheiden aus dem Dienst von 55 auf 60 Jahre. Für das Boden- und Kabinenpersonal erfolgte die Ablösung der VBL-gleichen Versorgung bereits im Jahr 2003. Tarifabschluss Boden Die Tarifpartner haben für das Bodenpersonal eine Verlängerung der im Februar 2003 geschlossenen Vergütungstarifverträge ohne Lohnanhebung um 24 Monate bis zum 31. Dezember 2006 vereinbart. Statt der in der Schlichtung 2003 vorgesehenen dauerhaften Vergütungsanhebung um durchschnittlich 0,8 Prozent erhalten die Mitarbeiter – soweit kein Sanierungsfall vorliegt – für die Jahre 2005 und 2006 jeweils eine Einmalzahlung von 217 bzw. 695 ¤. Beschlossen wurde auch ein Ausbau der Flexibilisierungsinstrumente: Der Ausgleichszeitraum für die Jahresarbeitszeit wurde auf 18 Monate verlängert und eine Öffnungsklausel zur Einführung geschäftsfeldspezifischer Arbeitszeitkorridore eingeführt. Sie erlaubt den Tarifpartnern der Geschäftsfelder, die Wochenarbeitszeit entsprechend der Kapazitätsanforderungen bei Anpassung der Vergütung um bis zu 2,5 Stunden zu erhöhen oder abzusenken. Zuschläge für Überarbeit fallen nunmehr nur noch bei mehr als zehn Stunden Arbeit am Tag oder mehr als 48 Stunden in der Woche an bzw. wenn an einem freien Tag gearbeitet werden muss. Im Bedarfsfall können die Geschäftsfelder zudem Lebensarbeitszeitkonten zum weiteren Kapazitätsausgleich einrichten. Zur wettbewerbsorientierten Kostengestaltung haben sich die Tarifpartner darauf geeinigt, bis zum 31. März 2005 die Verhandlungen über geschäftsfeldspezifische Vergütungssysteme abzuschließen und umzusetzen. Im Rahmen des Tarifabschlusses haben die Sozialpartner bei gleich bleibendem Ausgangsvolumen das Lufthansa Programm zur Ergebnisbeteiligung weiter ausdifferenziert und wertschöpfungsnäher ausgestaltet. Verlängert wurden auch die so genannte Krisenklausel aus dem Schlichtungsergebnis 2003 und der Tarifvertrag Altersteilszeit. Er gilt nun – angepasst an die geänderte gesetzliche Grundlage – bis zum 31. Dezember 2006. „Beim Emergency Training geht es um das wichtigste Gut im Luftverkehr: die Sicherheit von Passagieren und Besatzung. Wir schulen die Crews intensiv für Situationen, die hoffentlich niemals eintreten. Damit sie in Notfällen souverän agieren und die Lage beherrschen können. Wir stützen uns dabei auch auf neueste Erkenntnisse zur Flugsicherheit und Lehrmethodik. Die Qualität unseres Crewtrainings wird auch geprägt durch den hohen Standard des Emergency Trainings.“ 40 Burçak Aykut Trainerin, Lufthansa Flight Training GmbH Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Personalstand Lufthansa Konzern nach Geschäftsfeldern IT Services 3 190 Serviceund Finanzgesellschaften 1105 Passage 34 700 Catering 28 596 Technik 18 102 Personal zum 31.12. 2004 gesamt 90 673 Logistik 4 980 Auch beim Bodenpersonal wurden für neu eingestellte Mitarbeiter gänzlich überarbeitete Tarifbedingungen vereinbart: Schicht- bzw. Nachtzulage entfallen, Sonn- und Feiertagszuschläge werden reduziert und der Erholungsurlaub wird nach Dienstalter auf zunächst 25, später 27 und schließlich 30 Tage gestaffelt. Die Rahmenvereinbarung Bestandssicherung wurde – mit Einschränkungen bei der LSG – ebenfalls bis zum 31. Dezember 2006 verlängert. Auf Grundlage der erreichten Gesamtlösung sagte Lufthansa zu, bis zum 31. Dezember 2006 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Bei fristgerechtem Abschluss der Verhandlungen zu den neuen Vergütungssystemen für die einzelnen Geschäftsfelder ist eine Verlängerung dieser Zusage bis zum 31. Dezember 2007 vorgesehen. Die zwischen den Sozialpartnern vereinbarten Maßnahmen führen beim Bodenpersonal zu über die Jahre ansteigenden Kosteneinsparungen. Im Jahr 2005 wird ein Volumen von 4,1 Prozent, im Jahr 2009 von 7,1 Prozent erwartet. Die Verlängerung der Vergütungsverträge ist hierbei nicht berücksichtigt. Arbeitszeitflexibilisierung und Arbeitszeitmanagement Lufthansa hat im Jahr 2004 eine Reihe von Maßnahmen zur weiteren Flexibilisierung der Arbeitszeit in die Praxis umgesetzt. In einer „ArbeitszeitDatenbank“ halten wir Best-Practice-Beispiele aus dem Konzern mit unterschiedlichen innovativen Arbeitszeitmodellen bereit, die den einzelnen Konzernbereichen Anregungen für den Aufbau eigener Modelle geben. Zudem wurde ein Organisationskonzept entwickelt, das Führungskräften und Personalmanagement bei Teilzeitangeboten oder Arbeitszeitverkürzungen Entscheidungsgrundlagen und entsprechende Anleitungen liefert. Die im Dezember geschlossenen Vereinbarungen haben die tariflichen Rahmenbedingungen für einen noch größeren Flexibilisierungsspielraum geschaffen. Im Jahr 2005 werden Arbeitszeit-Workshops veranstaltet, die anhand praxisbezogener Beispiele dem Management Entscheidungshilfen bieten. Mitarbeiter in den Geschäftsfeldern Im Jahr 2004 entwickelte sich die Zahl der Mitarbeiter in einigen konsolidierten Geschäftsfeldern des Lufthansa Konzerns rückläufig. Das Geschäftsfeld Catering meldete den deutlichsten Rückgang. Allein der Verkauf von Chef Solutions ließ die Zahl der Mitarbeiter um rund 2 600 absinken. Ein zusätzlicher Abbau resultiert aus der laufenden Restrukturierung vor allem bei LSG Sky Chefs USA als Reaktion auf die anhaltende Schwäche des Airline Catering-Marktes. Zum Jahresende beschäftigte die LSG Sky Chefs-Gruppe mit 28 596 Mitarbeitern 9,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auch im Geschäftsfeld Logistik war ein Personalrückgang um 1,9 Prozent zu verzeichnen. Ohne die neu konsolidierte Gesellschaft Air Liance sank auch im Geschäftsfeld Technik die Zahl der Beschäftigten um 0,4 Prozent. Einschließlich Air Liance lag die Zahl der Mitarbeiter um 0,1 Prozent über dem Vorjahr. Im größten Geschäftsfeld Passage stieg die Zahl der Beschäftigten zum 31. Dezember 2004 im Vorjahresvergleich um 0,4 Prozent auf 34 700. 42 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Lufthansa Arbeitsplätze in aller Welt Region Beschäftigte Beschäftigte 2004 2003 2004 Anzahl Anzahl Anteil 2003 Anteil Veränderung zu Vorjahr Anzahl Prozent Deutschland 59 396 58 813 65,5 63,1 + 583 + 1,0 davon Frankfurt Hamburg München Köln Berlin übriges Deutschland 34 379 9 573 5 801 2 191 1 507 5 945 33 940 9 721 5 529 2 199 1 607 5 817 37,9 10,6 6,4 2,4 1,7 6,6 36,4 10,4 5,9 2,4 1,7 6,2 + 439 – 148 + 272 –8 – 100 + 128 + 1,3 – 1,5 + 4,9 – 0,4 – 6,2 + 2,2 Ausland 31 277 34 433 34,5 36,9 – 3 156 – 9,2 davon übriges Europa Nord-/Mittelamerika Südamerika Afrika/Nahost Asien/Pazifik 11 619 12 075 1 688 785 5 110 11 038 17 695 247 1 497 3 956 12,8 13,3 1,9 0,9 5,6 11,8 19,0 0,3 1,6 4,2 + 581 + 5,3 – 5 620 – 31,8* + 1 441 + 583,4* – 712 – 47,6 + 1 154 + 29,2 weltweit 90 673 93 246 100,0 100,0 – 2 573 – 2,8 *Hohe Abweichung wegen Änderung der regionalen Zuordnung bei LSG Sky Chefs Während beim Bodenpersonal die Zahl der Beschäftigten um 0,5 Prozent zurückging, war beim fliegenden Personal ein leichtes Plus von 1,2 Prozent zu beobachten. Das Geschäftsfeld IT Services verzeichnete mit 3190 Mitarbeitern ebenfalls leicht höhere Personalzahlen (+1,0 Prozent). Der Anteil der im Ausland beschäftigten Lufthanseaten sank gegenüber dem Vorjahr leicht und erreichte 34,5 Prozent. Ausschlaggebend war der Personalabbau bei der LSG Sky Chefs-Gruppe. In Deutschland entwickelte sich das Angebot an Arbeitsplätzen unterschiedlich. Der Ausbau des Drehkreuzes München ließ dort die Zahl der Mitarbeiter um 4,9 Prozent anwachsen. Auch Frankfurt meldet Zuwachsraten von 1,3 Prozent. In Berlin (–6,2 Prozent), Hamburg (–1,5 Prozent) und Köln (–0,4 Prozent) ging dagegen die Zahl der Arbeitsplätze zurück. Der Frauenanteil im Lufthansa Konzern lag mit 40,5 Prozent nur leicht unter Vorjahr. Die höchste Quote verzeichnete mit 63,6 Prozent wieder das Geschäftsfeld Passage. Über das Thema Chancengerechtigkeit berichten wir im Kapitel „Nachhaltigkeit“ (Seite 56). Trotz angespannter Situation – Verantwortung für Ausbildung Im Berichtsjahr schlossen 562 Auszubildende – 18,3 Prozent mehr als 2003 – ihre Ausbildung im Lufthansa Konzern ab. Auch die Zahl der Übernahmen lag mit 7 Prozent deutlich über Vorjahr. 450 junge Menschen begannen 2004 im Lufthansa Konzern eine Ausbildung, im Vorjahr verzeichneten wir 588 Neueinstellungen. Ursache für den deutlichen Rückgang ist zum einen die angespannte Situation in der Branche und zum anderen ein gewisser 43 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Sättigungseffekt durch die hohen Ausbildungsquoten der Vorjahre. Am 31. Dezember 2004 absolvierten 1683 junge Menschen im Lufthansa Konzern eine Ausbildung in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf, 264 von ihnen werden außerhalb Deutschlands ausgebildet. Die Belebung der Nachfrage nach Luftverkehrsleistungen ließ die Zahl derer, die zu Service Professionals ausgebildet wurden, um 10 Prozent auf 565 ansteigen. Außerdem wurde 118 Piloten der Verkehrsfliegerschule eine Übernahme in den Flugdienst in Aussicht gestellt, sobald der letzte Teil des Trainings auf dem jeweiligen Flugzeugmuster abgeschlossen ist. Damit konnten auch die Absolventen des letzten Jahres berücksichtigt werden. „eLearning” ergänzt Präsenztraining Vor dem Hintergrund des gestiegenen Kostenbewusstseins, knapper Personalressourcen und des wachsenden Informations- und Trainingsbedarfs setzt Lufthansa verstärkt auf „eLearning“ als effiziente Ergänzung der Wissens- und Informationsvermittlung. Das eLearning Competence Center (eCC) hat im Berichtsjahr den Einsatz von „eLearning“ strategisch weiterentwickelt. Wurden in der Vergangenheit die digitalen Lernmedien meist aufwendig extern erstellt, so können die Fachabteilungen heute mit Hilfe so genannter Autorentools Lern- und Wissensmodule ohne Programmieraufwand selbständig produzieren. Damit lässt sich „eLearning“ in Zukunft auch bei kleinen und spezialisierten Mitarbeitergruppen effizient einsetzen. Im Jahr 2004 stieg entsprechend der bildungspolitischen Ausrichtung die Zahl der im Konzern genutzten Lernprogramm-Stunden im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf 1800 Lernstunden in mehr als 400 Lernprogrammen. Verstärkt eingesetzt werden diese Medien vor allem im Training von Piloten, technischem Personal und Anwendern von IT-Systemen. Der Anteil von „eLearning“ an allen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen stieg von 8 Prozent Anfang 2002 auf derzeit 25 Prozent. „eLearning“ wird in vielen Fällen auch mit dem konventionellen Präsenztraining kombiniert. JobChange – Stellenvermittlung im internen Arbeitsmarkt Auch das Jahr 2004 hat durch Umstrukturierungen und Rationalisierungsmaßnahmen einem Teil unserer Mitarbeiter eine berufliche Neuorientierung abverlangt. Um diesen Prozess effektiver unterstützen zu können, haben wir ein neues Vermittlungsverfahren eingerichtet, dem sich die Konzerngesellschaften angeschlossen haben. Es verpflichtet sie, alle freien Stellen zunächst über die zentrale Steuerungseinheit JobChange zu melden und so den betroffenen Mitarbeitern zugänglich zu machen. Das erfolgreich eingeführte Verfahren berücksichtigt nicht nur die tarifrechtlichen Vorgaben, es macht in der Regel den Umsetzungsprozess effektiver und wirtschaftlicher. Zielvereinbarungssystem an Wertentwicklung orientiert LH-Bonus, das Zielvereinbarungssystem für Führungskräfte, ist ein wesentlicher Baustein der wertorientierten Konzernsteuerung bei Lufthansa. Das System verknüpft die persönliche Leistung mit der Wertentwicklung des Unternehmens und setzt diese in ein ausgewogenes Verhältnis. Die Höhe der Bonuszahlung orientiert sich an der Erreichung der mit dem Vorgesetzten vereinbarten individuellen Ziele und dem wirtschaftlichen Erfolg des 44 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Unternehmens. Dabei ist für bis zu 60 Prozent des Bonus der Wertbeitrag des Konzerns und des jeweiligen Geschäftsfelds ausschlaggebend. Ab 2005 wird LH-Bonus noch stärker an der Wertentwicklung des Konzerns ausgerichtet. Ein Gewichtungsfaktor adjustiert die Bonushöhe je nach erreichter Wertsteigerung nach oben oder nach unten. Die Führungskräfte partizipieren so noch stärker als bisher an den Chancen, aber auch an den Risiken des Geschäfts. Über die Aktienprogramme für unsere Mitarbeiter berichten wir im Kapitel „Aktie“ (Seite 100). Führungskräfte-Entwicklung Lufthansa hat im Jahr 2004 die Systeme der Führungskräfte-Entwicklung und der leistungsabhängigen variablen Vergütung weiterentwickelt und miteinander vernetzt. So konnten der Nutzen der Führungsinstrumente deutlich erhöht und die Managementprogramme der Lufthansa School of Business – Deutschlands erster Corporate University – besser als bisher an die individuelle Situation der Führungskräfte angepasst werden. Die FührungskräfteEntwicklung wird unmittelbar an die strategischen Herausforderungen der Lufthansa angebunden. Der neue Prozess verbindet systematisch zentrale und dezentrale Elemente miteinander. Die Ergebnisse haben zur Fokussierung des Programmportfolios der School of Business geführt. Für die neue Strategieanbindung wurde sie mit dem international renommierten Preis „Excellence and Innovation in Corporate Learning“ ausgezeichnet, der jährlich durch die amerikanische Corporate University Xchange in Kooperation mit dem „Fortune Magazine“ verliehen wird. Mehr als 100 international tätige Unternehmen waren dafür untersucht worden. „eBase“ unterstützt Digitalisierung der Arbeitswelt Lufthansa stellt ihren Mitarbeitern mit dem Konzernportal eBase eine konzernweit einheitliche Portalinfrastruktur zur Digitalisierung der Arbeitswelt zur Verfügung. Im Jahr 2004 wurde eBase nicht nur als Kommunikationsplattform, sondern auch als Integrationsplattform zur Digitalisierung von Prozessen genutzt. Dazu gehören die prozessgesteuerte Publikation von Inhalten, die IT-gestützte Zusammenarbeit in Collaboration Rooms und Funktionen des Wissensmanagements. Die digitalen Arbeitsplätze bieten den rollenbasierten Zugang zu Funktionen, Applikationen, Informationen und Dokumenten. Ergänzend stehen IT-Security Services zur Verfügung. Lufthansa wird das Konzernportal eBase weiterentwickeln. Schwerpunkt ist die Integration von Applikationen und die digitale Form der Zusammenarbeit. eBase bietet auch heute schon die Möglichkeit, Abläufe über das Intranet abzuwickeln. Das reicht zum Beispiel im Human Resources-Bereich von der Bewerbung auf eine interne Stellenbeschreibung über die Einsichtnahme bzw. Änderung abgespeicherter persönlicher Daten bis hin zu Arbeitzeiterfassung und Dienstreisebuchung und -abrechnung. Für Mitarbeiter, die keinen Zugang zu einem persönlichen PC haben, wurden zentral verfügbare Terminals entwickelt. 45 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Personalauswahl durch Digitalisierung optimiert Im Jahr 2004 gingen allein bei Lufthansa in Deutschland nahezu 30 000 Bewerbungen ein – trotz der bekannten Gesamtsituation des Unternehmens und des geringen Angebots an freien Stellen. Davon waren 42 Prozent Initiativbewerbungen, 78 Prozent kamen online. Lufthansa hat das Bewerbermanagement sukzessive optimiert und für alle Zielgruppen einen durchgängigen digitalen Bewerbungsprozess etabliert. Die Erstansprache der potenziellen Mitarbeiter und die ersten Schritte der Personalvorauswahl wurden ins Web verlagert. Internetfähige Auswahltools ordnen die Qualifikationen der Bewerber den Anforderungsprofilen der Fachbereiche zu, Online Assessment Tools erleichtern den Auswahlprozess und reduzieren die Menge der Bewerber, die zur zweiten Stufe der Auswahl von Lufthansa eingeladen werden. Auch der interne Bewerbungsprozess vollzieht sich bereits online. Selbst das Schalten interner und externer Personalanzeigen in elektronischen oder Printmedien wird über ein Redaktionssystem direkt über das Mitarbeiterportal einfach, schnell und im Konzernstandard realisiert. Der Einsatz von IT-Technologie im Bewerbermanagement strafft und beschleunigt die Abläufe und reduziert die Kosten deutlich. HR Business Services bündelt Servicefunktionen des Konzerns Ein weiteres wesentliches Projekt zur nachhaltigen Kostenreduzierung ist „HR Shared Services“. Es ist unmittelbar beim Konzernvorstand Human Resources angesiedelt und setzt den in den beteiligten Konzerngesellschaften eingeleiteten Strukturwandel fort. Am 1. Oktober 2004 wurde die neue Organisationseinheit „HR Business Services“ eingerichtet, in der die Servicefunktionen des Konzerns wie Vergütungs- und Reisekostenabrechnung, die medizinischen Dienste, die Arbeitssicherheit, das Ideenmanagement und weitere Dienstleistungen zusammengeführt sind. Damit realisierte der Lufthansa Konzern die konsequente Trennung von steuernden und serviceorientierten Arbeitseinheiten in der Personalarbeit. Zum 1. April 2005 wird die zweite Stufe umgesetzt. Die administrativen Personalprozesse der beteiligten Konzerngesellschaften werden gebündelt und in ein zentrales HR Shared Services Center überführt. Die neue Struktur senkt nicht nur die Kosten, sie verbessert auch die Service- und Kundenorientierung durch optimierte Prozesse, eindeutig definierte Leistungsangebote, verbindliche Qualitätsstandards und die erhöhte Kompetenz der klar fokussierten Mitarbeiter. Als erster Ansprechpartner in allen personellen Angelegenheit fungiert ein neuer Kommunikationskanal, die „HR Service Line“. Sie entlastet die dezentralen Personalbereiche, so dass sich diese stärker auf ihre Aufgaben als strategische Berater und Wegbegleiter der Fachbereiche konzentrieren und den weiteren Strukturwandel vorantreiben können. 46 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Neue Flugzeuge und innovative Produktentwicklungen der Konzerngesellschaften Mit der Indienststellung von zwölf neuen Langstrecken-Jets und der Bestellung weiterer sieben Airbus A340-600 setzt Lufthansa 2004 das Flottenerneuerungs-Programm fort. Lufthansa Technik hat zusammen mit Partnern Systeme für Bordunterhaltung – etwa Internet an Bord – bis zur Serienreife entwickelt. Lufthansa Systems bietet mit dem electronic Route Manual die erste elektronisch erzeugte Navigationskarte. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Lufthansa wie geplant das Flottenmodernisierungs-Programm fortgesetzt: Insgesamt zehn neue Airbus A340-600 und sechs von zehn bestellten Airbus A330-300 fliegen auf InterkontinentalRouten. Die letzten A340-200 und Boeing 747-200 haben wir inzwischen ausgemustert. Alle A340-600 und A330-300 sind mit der neuen Business Class und dem Zwei-Meter-Schlafsitz ausgestattet. Der neue LangstreckenAirbus A340-600 wird in Zwei-Klassen-Konfiguration eingesetzt. Die A330300 verfügen neben der neuen Business Class und der Economy Class auch über eine First Class und fliegen auf Routen nach Afrika, in den Mittleren Osten, nach Zentralasien sowie zu ausgewählten Destinationen in Nordamerika. Die neuen Flugzeugmuster bieten nicht nur mehr Komfort für unsere Kunden, sie fliegen auch wirtschaftlicher und umweltfreundlicher als ihre Vorgängermodelle. (Weitere Informationen siehe Kapitel Nachhaltigkeit, Seite 52.) Im Dezember 2004 hat Lufthansa weitere sieben Airbus A340-600 bestellt, die ab August 2006 ausgeliefert werden. Sie lösen überwiegend derzeit geleaste A340-300 und A330-200 ab. Ein Jahr später wird Lufthansa mit dem ersten Airbus A380 ein weiteres hochmodernes Flugzeug einsetzen. Die Betriebskosten für dieses größte Passagierflugzeug der Welt werden um Konzernflotte Bestand Verkehrsflugzeuge und Beschaffungsprogramm Lufthansa AG (LH), Lufthansa Cargo (LCA), Lufthansa CityLine (CLH) und Air Dolomiti (EN) am 31. Dezember 2004 Hersteller/Typ Konzern- Eigentümer Eigenflotte gerät LH LCA CLH EN Finance Lease Operating Lease Betreiber LH LCA CLH EN Zugänge Zusätz2005 liche bis 2015 Optionen Airbus A 300 15 14 – – – 14 – 1 15 – – – – – Airbus A 310 6 6 – – – 6 – – 6 – – – – – Airbus A 319 20 20 – – – 20 – – 20 – – – – – Airbus A 320 36 36 – – – 36 – – 36 – – – – – Airbus A 321 26 24 – – – 24 2 – 26 – – – – – Airbus A 330 10 6 – – – 6 – 4 10 – – – 4 – Airbus A 340 40 38 – – – 38 – 2 40 – – – 7 10 Airbus A 380 – – – – – – – – – – – – 15 5 Boeing 737 64 62 – – – 62 – 2 64 – – – – – Boeing 747 35 30 3 – – 33 2 – 32 3 – – – – Boeing MD-11F 19 – 19 – – 19 – – – 19 – – – – Canadair Regional Jet* 72 4 – 49 3 56 16 – 4 – 63 5 – 10 ATR 16 – – – 3 3 5 8 – – – 16 – – Avro RJ85 18 – – 5 – 5 – 13 – – 18 – – – 377 240 22 54 6 322 25 30 253 22 81 21 26 25 Flugzeuge gesamt *Die im Eigentum der Lufthansa befindlichen Flugzeuge sind an Eurowings vermietet. 47 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 15 bis 20 Prozent unter denen der Boeing 747-400 liegen. Lufthansa hat insgesamt 15 A380 fest bestellt, die bis 2015 schrittweise aufgeliefert werden. Sie sollen auf aufkommenstarken Routen nach Asien und Nordamerika zum Einsatz kommen. Umstrukturiert wird zudem die im Zubringerdienst eingesetzte Regionalflotte. Im Laufe des Jahres 2005 werden wir sukzessive 13 Propellerflugzeuge und kleinere Jets durch geleaste Avro Jets oder BAe146 ersetzen. Lufthansa Cargo hat im Februar des laufenden Jahres das 2003 beschlossene Flottenmodernisierungs-Programm abgeschlossen. Im November 2004 wurde der erste umgebaute gebrauchte MD-11-Frachter in Dienst gestellt, im Februar 2005 die fünfte MD-11 an Lufthansa Cargo ausgeliefert. Wie geplant hat die Fracht-Airline alle acht Boeing 747-200 Frachter verkauft, davon sechs an Air Atlanta Icelandic. Drei dieser Jets werden bei Bedarf zurückgechartert. Der Lufthansa Konzern verfügte zum 31. Dezember 2004 über eine Flotte von insgesamt 377 Flugzeugen. Davon entfielen 253 auf Lufthansa, 81 auf Lufthansa CityLine, 21 auf Air Dolomiti und 22 auf Lufthansa Cargo. Die Leasingquote betrug 15 Prozent. Das Durchschnittsalter der Flugzeuge lag mit 9,3 Jahren deutlich unter dem Durchschnitt der IATA-Fluggesellschaften. Die 2004 erstmals konsolidierte Lufthansa Flight Training GmbH (LFT) betreibt in Bremen eine Flotte von vier Piper Cheyenne Schulflugzeugen. Hinzu kommen 28 Piper Bonanza und sechs Grob G120A, die im Airline Training Center Arizona, einem 100-prozentigen Tochterunternehmen der LFT, stationiert sind. Darüber hinaus verfügt Lufthansa Flight Training über 30 Full-Flight-Simulatoren an den Standorten Frankfurt, Bremen und Berlin. Im Berichtsjahr wurden drei Simulatoren – für die Flugzeugmuster Airbus A330-300, A320-200 und Boeing 747-400 – in Betrieb genommen. Ein Boeing 737-Simulator wurde verkauft. Systeme für Bordunterhaltung und Kabinenmanagement Als Dienstleistungsunternehmen wendet der Lufthansa Konzern keine nennenswerten Beträge auf für Forschung und Entwicklung. Wir unterstützen aber verschiedene Forschungsprojekte, die sich mit der Emission von Schadstoffen oder Fluglärm beschäftigen (siehe dazu Text Nachhaltigkeit). Die Konzerngesellschaften Lufthansa Technik und Lufthansa Systems haben im Jahr 2004 – zumeist gemeinsam mit Partnern – eine Reihe von Systemen entwickelt, die das Leistungsspektrum erweitern und neue Kundenkreise gewinnen sollen. Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit bei Lufthansa Technik waren auch 2004 Bordunterhaltungs- und Kabinenmanagementsysteme. Zusammen mit Partnern wie Cisco Systems (Netzwerke, USA), IDEO (Industriedesign, GB), „Alle Bauteile an einem Flugzeugtriebwerk werden regelmäßig einer zerstörungsfreien Werkstoffprüfung, wie hier an einem komplexen Titanteil des Hochdruckkompressors, unterzogen. Alle Risse im Bauteil müssen gefunden werden. Diese Arbeit darf nur von besonders qualifiziertem und entsprechend zertifiziertem Personal ausgeübt werden.“ 48 Hartmut Peters NDT(Nondestructive Testing)-Prüfer, Lufthansa Technik AG Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Videon (Digitale Audio/Video-Lösungen, USA), QinetiQ (High-Tech-Entwicklungen, GB) oder Thrane & Thrane (Satellitenkommunikation, Dänemark) ist das Innovation Engineering innerhalb kürzester Zeit zu einem wichtigen „Think Tank“ für Bordunterhaltungs- und Kabinenmanagementsysteme geworden. Lufthansa Techniks niceTM ersetzt die zahlreichen unterschiedlichen Bordunterhaltungssysteme mit ihren getrennten Netzwerken zur Steuerung der Unterhaltungs- und Kabinenkontrollfunktionen. Das System integriert sämtliche Kabinenfunktionen und verteilt Audio/Video- und Daten-Signale über ein digitales Ethernet-Netzwerk. niceTM bedient sich neuester Technologien wie Voice over IP oder WirelessLAN, das Lufthansa Technik als erster Luftfahrtbetrieb im Flugzeug für Datenübertragung nutzen darf. Das System wird auch unabhängig vom Einbau durch Lufthansa Technik dem General Aviation Markt, Completion Centern und Herstellern angeboten. Ein weiteres Projekt in diesem Bereich ist das satellitengestützte AirTrackTM System. Es wurde gemeinsam mit TEAC Aerospace entwickelt und stellt präzise 2D- und 3D-Landkarten, Satellitenbilder und Luftaufnahmen zur Verfügung. Den Passagieren kann so die Erdoberfläche anschaulich dargestellt und die Flugstrecke bis ins kleinste Detail gezeigt werden. Als vielversprechendes Feld flugzeugtechnischer Entwicklung gilt der Bereich der Kabinenakustik. Die gemeinsam mit dem britischen High-TechUnternehmen QinetiQ entwickelte und patentierte flache Lautsprechertechnologie ermöglicht die Nutzung der Seitenverkleidungen in der Kabine als Hochleistungslautsprecher. Bei Internet an Bord-Installationen bietet Lufthansa Technik Komplettlösungen an. Das Unternehmen erhielt die Zulassung für den Betrieb drahtloser Netzwerke an Bord von Großraumflugzeugen und wurde als weltweit erstes Unternehmen für die Installation des Connexion by Boeing-Systems an Bord von Airbus-Flugzeugen zertifiziert. Fluggesellschaften können bei ihrem Wunsch nach Internet an Bord schnell und kompetent betreut werden – vom Engineering bis zum Release-to-Service. Neben der Ausstattung der Lufthansa Langstreckenflotte mit „FlyNet“ arbeiten die Ingenieure der Lufthansa Technik auch an der Integration des connexion by Boeing-Systems für Scandinavian Airlines. Lufthansa Systems war ebenfalls an der Entwicklung des Internet an Bord beteiligt. Die IT-Experten der Lufthansa Tochter haben ein komplexes System für die Kommunikation zwischen Flugzeug und Boden aufgebaut, das die Übermittlung der Inhalte des von Tomorrow Focus Technology aufgebauten Portals auf die mobilen Server im Flugzeug ermöglicht. Sie erhalten alle Daten und Informationen sowohl über Satellit als auch über terrestrische Verbindungen. Lufthansa Systems realisierte gemeinsam mit Lufthansa Technik den Einbau der Netzwerktechnologie an Bord und stellt nun deren Betrieb sicher. Elektronisches Kartenwerk fürs Cockpit und Internet Booking Engine Mit der Entwicklung des electronic Route Manual im Jahr 2004 nimmt Lufthansa Systems eine Vorreiterrolle im Bereich der Navigationskarten ein. Die erstmals elektronisch aus einer Datenbank generierten Karten verfügen über eine eindeutige Farbgebung und stellen topografische Informationen 50 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 maßstabsgetreu dar. So sind sie für die Piloten schnell erfassbar. Sie können die Informationsdichte der neuen Karten für jeden Kartenausschnitt durch Zoomen individuell wählen. Weiterer Vorteil: Das electronic Route Manual reagiert sofort auf eine Änderung der Flugroute und bietet automatisch die neue Kartenauswahl an. Im April 2004 haben sich Airbus und Lufthansa Systems im Rahmen eines Memorandum of Understanding darauf verständigt, gemeinsam elektronische Flugrouten-Handbücher mit dynamisch generierten Streckenkarten auf allen Airbus-Flugzeugtypen anzubieten. Die elektronische Anzeige im Cockpit ist nur noch eine Frage der geeigneten Hardware im Cockpit und der Genehmigung durch die weltweiten Luftfahrtbehörden. Erste integrierte Installationen werden für die Testflüge des Airbus A380 im Frühjahr 2005 erwartet. Mit der Modernisierung der Lösung MultiHost ging Lufthansa Systems Ende 2004 in eine entscheidende Phase. Im Rahmen des Projektes FACE – Future Airline Core Environment – realisiert der IT-Dienstleister eine von globalen Distributionssystemen (GDS) unabhängige Hosting-Lösung für alle Passagierprozesse. Mit dem neuen Passagiermanagement-System können Airlines verschiedene Distributionskanäle wählen und durch erhöhte Flexibilität schnell auf veränderte Marktbedingungen reagieren. Lufthansa Systems hat außerdem eine Internet Booking Engine entwickelt, die das Handling der Passagierdaten von der Buchung über die Fluggastabfertigung bis hin zur Buchhaltung ermöglicht. Die Fluggesellschaften, für die dieses Produkt entwickelt wurde, können damit auf eine GDS-Anbindung an ein globales Reservierungssystem verzichten und so Kosten sparen. Ein weiteres innovatives Angebot ist der Digital Pen, den Lufthansa Systems gemeinsam mit der Portal Systems Consulting GmbH entwickelt hat. Er funktioniert wie ein Kugelschreiber, kann aber gleichzeitig filmen, speichern und die Informationen weltweit in ein digitales System übertragen. Handschriftliche Informationen können so bereits während des Schreibens elektronisch erfasst und binnen weniger Minuten an ein Auftragssystem übermittelt werden. Neue Technik und zukunftsweisende Konzeption für Catering-Betriebe Auch LSG Sky Chefs meldet technologische Innovationen. In Kooperation mit Hobart, dem führenden Spülmaschinen-Hersteller, hat das Unternehmen eine neue, effizientere und umweltfreundliche Generation von Spülmaschinen entwickelt. Ihr Einsatz reduziert in Europa die Kosten um rund 260 000 ¤ pro Jahr. Im November 2004 wurde der erste Prototyp im Brüsseler LSGBetrieb installiert, die Maschinen sollen sukzessive in allen LSG Sky ChefsBetrieben eingeführt werden. Das Produkt steht derzeit zur Patentierung an. Ein weiteres Projekt von LSG Sky Chefs ist die Neukonzeption eines Catering-Betriebs nach lean-Prinzipien. Das Design für den neuen Küchenbetrieb in Bangkok ist so ausgelegt, dass der Betrieb flexibel und ohne großen Kostenaufwand an alle Veränderungen – Auftragsvolumen, Produktionsprogramm oder Produkttypen – angepasst werden kann. Das zukunftweisende Modell soll künftig bei allen neuen Küchenbetrieben von LSG Sky Chefs umgesetzt werden. 51 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Nachhaltigkeit im Zeichen des Kranichs Im Jahr 2004 konnte Lufthansa den spezifischen Treibstoffverbrauch weiter reduzieren. Die neuen Jets in der Lufthansa Flotte sind auch deutlich leiser als ihre Vorgängermodelle. Zur Reduzierung des Fluglärms und der Emissionen unterstützt Lufthansa zudem diverse Forschungsprojekte. Die Förderung der Chancengerechtigkeit ließ den Anteil der Frauen in der Pilotenausbildung und im Management-Nachwuchsprogramm deutlich ansteigen. Die Help Alliance unterstützt Projekte in Indien, Sri Lanka, Thailand und Indonesien, die nach dem Seebeben in der Region dem Wiederaufbau von Schulen und Kindergärten gewidmet sind. Die Deutsche Lufthansa bekennt sich in ihren Unternehmensgrundsätzen und strategischen Leitsätzen zum Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Umwelt werden systematisch erfasst, dokumentiert und bewertet. Und wir beziehen auch die Folgen für die Umwelt in unsere Entscheidungsprozesse ein – zum Beispiel bei der Bestellung neuer Flugzeuge. Moderne Flotte, geringer Treibstoffverbrauch Durch kontinuierliche Flottenmodernisierung und den Einsatz besonders emissionsarmer Flugzeuge gelang es Lufthansa auch im vergangenen Jahr, ihr Verkehrswachstum von den Umweltauswirkungen deutlich zu entkoppeln. So fand auch 2004 über die Hälfte des Wachstums ohne zusätzliche Belastung der Umwelt statt. Von 1991 bis 2004 hat zum Beispiel die Lufthansa Passage Airline die Transportleistung (TKT) um 119 Prozent gesteigert, während der absolute Treibstoffverbrauch sich im gleichen Zeitraum nur um 55 Prozent erhöhte. Auch die Erfolgsgeschichte, den spezifischen Treibstoffverbrauch kontinuierlich zu reduzieren, konnte im Jahr 2004 fortgesetzt werden: Um einen Passagier 100 Kilometer weit zu fliegen, benötigten die Jets der Lufthansa Passage Airline im Durchschnitt 4,5 Liter Kerosin – ein Minus gegenüber dem Jahr 2003 von 0,2 Prozent. Das treibstoffeffizienteste Flugzeug im Konzern ist mit 4,1 Litern/100 verkaufte Passagierkilometer (PKT) der neue Airbus 340-600. Das übergeordnete Umweltziel, den spezifischen Treibstoffverbrauch von 1991 bis 2012 um insgesamt 40 Prozent zu verringern, wird weiter fortgeschrieben. Heute hat Lufthansa davon bereits eine Verbesserung von 31,9 Prozent erreicht. Hätte die Lufthansa Passage Airline ihre Transportleistung des Jahres 2004 noch mit der Flotte von 1991 erfüllt, so wären über 2,2 Mrd. Liter Kerosin mehr verbraucht und über 5,6 Mio. Tonnen Kohlendioxid mehr emittiert worden. Strenge Umweltstandards beim Einkauf Beim Kauf neuer Flugzeuge legen die Experten des Konzern-Flottenmanagements strenge Maßstäbe im Hinblick auf Lärm, Treibstoffverbrauch und Umweltperformance an. Das reduziert nicht nur die Treibstoffkosten, sondern auch die Gebühren, da sich diese an vielen Flughäfen bereits am gemessenen Lärm orientieren. Leisere Flugzeuge können zudem an vielen Flughäfen wesentlich flexibler eingesetzt werden. Investitionen in innovative Umweltund Flugzeugtechnik machen sich also bezahlt Der Airbus A330-300, der Neuzugang des Jahres 2004, wurde umweltund vor allem lärmtechnisch bestmöglich ausgestattet. Mit dem Trent 700Triebwerk des Herstellers Rolls-Royce kaufte Lufthansa den leisesten Motor für diesen Flugzeugtyp am Markt. Der Erfolg lässt sich hören: Der 85 dB(A)Lärmteppich – das entspricht etwa dem Schallpegel eines in fünf Metern im 52 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Umweltforschungsprojekte mit Lufthansa Beteiligung CARIBIC EU-Projekt zur AtmosphärenGrundlagenforschung mit Hilfe eines Langstreckenflugzeugs der Lufthansa MOZAIC EU-Projekt zur Beobachtung der Erdatmosphäre durch die kontinuierliche Messung von klimarelevanten Spurengasen in Reiseflughöhe Verbundprojekt „Leiser Verkehr“ Forschungsverbundprogramm zur Minderung der Lärmbelastungen durch den Verkehr FREQUENZ Forschungs- und Entwicklungsprojekt für Nachrüstungen zur Lärmreduzierung an Flugzeugen AERONET EU-Projekt zur Koordinierung der europäischen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Emissionsreduzierung im Luftverkehr CONSAVE 2050 EU-Projekt zur Prognose des Luftverkehrswachstums und der Emissionen CORAXX Optimierung eines wichtigen Modells der Atmosphärenchemie durch 14 CO-Messungen im Reiseflug DOSMAX EU-Projekt zur kontinuierlichen Messung der Höhenstrahlung in Reiseflughöhe während erhöhter solarer Aktivität Emissionsmessungen an Triebwerken Messung von Triebwerkemissionen zur Untersuchung von Alterungsprozessen mit Hilfe optischer Messverfahren Epidemiologische Studie Höhenstrahlung Untersuchung eventueller Zusammenhänge zwischen Höhenstrahlung und Mortalitätsrisiken beim fliegenden Personal Stadtverkehr vorbeifahrenden Lastkraftwagens – bleibt mit 3,56 km2 gleichermaßen auf das Flughafenareal begrenzt. Der Treibstoffverbrauch liegt mit 4,2 Litern/100 PKT deutlich unter dem Konzerndurchschnitt und 29 Prozent unter dem des Vorgänger-Modells, des Airbus A310-300, obwohl die A330 fünfzig Passagiere mehr transportiert. Die letzte A310 hat im vergangenen Jahr die Lufthansa Passage-Flotte verlassen. Auch der Airbus A380 wird aufgrund seiner weiter entwickelten Triebwerke und Aerodynamik deutlich leiser sein als das heute größte Verkehrsflugzeug, die Boeing 747-400. Mit über 500 Passagieren an Bord wird er im Herbst 2007 seinen Liniendienst bei Lufthansa aufnehmen und laut Hochrechnungen nur 3,3 Liter je 100 Passagierkilometer verbrauchen. Die internationalen Emissionsgrenzwerte werden ebenfalls deutlich unterschritten. Ziel der Lufthansa ist es, das weitere Verkehrswachstum so umweltneutral wie möglich zu gestalten. Der A380 ist ein wichtiger Schritt hierzu. Alle Flugzeuge der Lufthansa unterschreiten die derzeitigen Lärmgrenzwerte der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO – zum Teil erheblich. Bereits heute erfüllen über 90 Prozent der Flotte die erst ab April 2006 für neue Flugzeuge geltenden und verschärften ICAO-Lärmgrenzwerte einer Absenkung um zehn Dezibel. Forschung zur Reduzierung des Fluglärms unterstützt Lufthansa verfolgt bei der Strategie zur Lärmreduzierung drei Wege: Sie kauft moderne und lärmarme Flugzeuge, sie unterstützt Forschung und Entwicklung, um die bestehende Flotte lärmtechnisch weiter zu verbessern, und fördert Untersuchungen, um die An- und Abflugverfahren im Rahmen der operationellen Möglichkeiten zu optimieren. So arbeitet Lufthansa mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Forschungsverbundprogramm „Leises Verkehrsflugzeug“ zusammen. Dort soll unter anderem durch die detaillierte Erforschung der unterschiedlichen Schallquellen am Flugzeug die Lärmemission bei Anund Abflügen reduziert werden. Überflugmessungen im Sommer 2004 mit einer Lufthansa A319 brachten hier einen weiteren Durchbruch. Eine der Erfolg versprechendsten Maßnahmen ist der Anbau so genannter Wirbelgeneratoren. Diese Strömungsleitbleche lenken die anströmende Luft an faustgroßen Öffnungen der Tanküberdruckventile an der Flügelunterseite vorbei und helfen so, zwei charakteristische Heultöne nahezu komplett zu unterdrücken. Da sich vier dieser Öffnungen an der Neue Flugzeuge – weniger Emissionen, weniger Lärm, Unterschreitung der Grenzwerte Lärm* StickoxydEmission** Kohlenmonoxid- Unverbrannte Emission** Kohlenwasserstoffe** Airbus A330-300 um 19 EPNdB um 29 % um 86 % Airbus A340-600 um 24 EPNdB um 28 % um 86 % um 98 % Airbus A380-800 um 30 % um 50 % um 50 % um 17 EPNdB um 82 % *Unterschreitung des ICAO Kapitel 3-Grenzwertes **Unterschreitung des ICAO CAEP-2-Grenzwertes 53 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Unterseite eines jeden A319-, A320- und A321-Flügels befinden, ist das Lärmminderungspotenzial enorm. Allein Lufthansa verfügt über knapp 80 Flugzeuge aus dieser Familie. Von der Entlastung könnten alle Flughäfen, die von der Airbus-Kurzstreckenflotte angeflogen werden, profitieren. Ziel ist es nun, gemeinsam mit dem Hersteller Airbus die jetzt erprobten Lösungen zur Serienreife zu entwickeln. Innovatives Projekt zur Klimaforschung gestartet Pünktlich zur Weltklimakonferenz im Dezember 2004 startete Lufthansa im Rahmen ihres Global Compact Engagements das für die Klimaforschung völlig neuartige EU-Projekt CARIBIC. Über 50 verschiedene Gase und Partikelverbindungen werden im Reiseflug in acht bis zwölf Kilometern Höhe aufgezeichnet. Hier können weder Satelliten noch bodengestützte Messungen klimarelevante Parameter in ausreichender Auflösung erfassen. Eine wichtige Beobachtungslücke wird so geschlossen. Das EU-Projekt wird detaillierte Aufschlüsse über die chemischen Prozesse und Transportvorgänge in der Erdatmosphäre geben. Auf bis zu vier Flügen im Monat wird ein mit rund 20 wissenschaftlichen Instrumenten bestückter, insgesamt 1,5 Tonnen schwerer Laborcontainer im Dienste der Wissenschaft unterwegs sein. Lufthansa hat dafür den werksneuen Airbus A340-600 mit dem Kennzeichen D-AIHE umgerüstet. CARIBIC fliegt für mindestens zehn Jahre mit Lufthansa. Das Forschungsprogamm ist bereits das dritte von Lufthansa geförderte EU-Klimaprojekt. Mehr als zehn namhafte wissenschaftliche Einrichtungen aus sechs europäischen Ländern sind unter Federführung des Mainzer Max-PlanckInstituts für Chemie dem innovativen Projekt angeschlossen. Forschungsministerium und Europäische Union fördern das Vorhaben. Infrastruktur-Engpässe verschwenden Ressourcen Mit anziehendem Luftverkehr hat sich das Problem der Anflugverzögerungen im vergangenen Jahr wieder verschärft. Der zusätzliche Treibstoffverbrauch durch unzureichende Infrastruktur am Boden und in der Luft beläuft sich auf über 100 000 Tonnen Kerosin im Jahr. Mit dieser Treibstoffmenge ließen sich elf Langstreckenflüge zwischen Frankfurt und New York durchführen. Schwerpunkt der Verspätungen ist und bleibt Frankfurt mit einem Anteil von über 40 Prozent. Vermeiden ließen sich diese Umweltbelastungen durch einen bedarfsgerechten Ausbau der Infrastruktur am Boden sowie die dringend erforderliche Reform der europäischen Flugsicherung. Nach Schätzungen der Weltluftfahrtorganisation ICAO wären bis 2015 global durch eine Modernisierung der Flugsicherung Einsparungen von fünf Prozent des weltweiten Treibstoffverbrauchs möglich. Weil jeder Umweg Energie kostet, arbeiten die Lufthansa Experten auch gezielt daran, die Flugrouten – insbesondere auf den langen Strecken nach Asien – zu verkürzen. So werden seit September 2004 auf der Strecke Frankfurt–Hongkong durch Öffnung eines neuen Luftweges für Hin- und Rückflug 40 Minuten und sieben Tonnen Kerosin gespart. 54 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Grundwerte des „UN Global Compact“ Menschenrechte Der Generalsekretär hat Unternehmen weltweit aufgefordert: Prinzip 1: in ihrem Einflussbereich für den Schutz der internationalen Menschenrechte einzutreten und diese zu respektieren; und Prinzip 2: dafür zu sorgen, dass das eigene Unternehmen keine Mitschuld an Menschenrechtsverletzungen auf sich nimmt. Beschäftigung Der Generalsekretär hat Unternehmen weltweit aufgefordert, einzutreten für: Prinzip 3: die Versammlungsfreiheit und die wirkliche Anerkennung des Rechts auf Tarifverhandlungen; Prinzip 4: die Abschaffung aller Arten von Zwangsarbeit; Prinzip 5: die endgültige Abschaffung von Kinderarbeit; und Prinzip 6: die Beseitigung von Diskriminierung in Arbeit und Beruf. Umwelt Der Generalsekretär hat Unternehmen weltweit aufgefordert: Prinzip 7: bei umweltpolitischen Herausforderungen eine vorbeugende Strategie zu verfolgen; Prinzip 8: Initiativen zu starten, die größeres Verantwortungsbewusstsein bezüglich der Umwelt fördern; und Prinzip 9: die Entwicklung und Verbreitung von umweltfreundlichen Technologien zu fördern. Bekämpfung der Korruption Prinzip 10: Die Wirtschaft soll alle Formen der Korruption bekämpfen, einschließlich Erpressung („extortion“) und Bestechung („bribery“). Unterstützung von Natur- und Artenschutzprojekten Lufthansa fördert seit vielen Jahren die internationale Arbeit deutscher und internationaler Umweltorganisationen und engagiert sich in zahlreichen Umweltprojekten weltweit – zum Beispiel, wenn es um den Erhalt von Brutund Rastplätzen der Kraniche, des Wappenvogels der Lufthansa, geht. Um die Menschen zu sensiblem und verantwortungsbewusstem Umgang mit der Natur anzuregen, wird an Bord der Langstreckenflugzeuge das Video „Vielfalt Leben – Faszination Natur“ gezeigt. Der Film entstand in Zusammenarbeit mit der Umweltstiftung Euronatur und dem Bundesamt für Naturschutz. Mit Tier- und Artenschutzorganisationen und Zooverbänden arbeitet auch Lufthansa Cargo zusammen. Der Luftfrachtanbieter nimmt keine Aufträge an, bei denen wild gefangene Tiere zu kommerziellen Zwecken versandt werden. Darüber hinaus hat das Unternehmen ein Transportembargo für besonders bedrohte Tierarten wie Primaten, Wale, Delfine und Elefanten verhängt. Global Player – globale Verantwortung Die Deutsche Lufthansa AG bekennt sich in ihren Unternehmensgrundsätzen zum Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Mit ihrem Beitritt zum „UN Global Compact“ – der „Good Corporate Citizenship“-Initiative von UN-Generalsekretär Kofi Annan – als erste Airline weltweit wurde dieses Bekenntnis zusätzlich manifestiert. Ziel des internationalen Forums ist die freiwillige Verständigung global agierender Unternehmen, Institutionen und Organisationen auf wesentliche Grundsätze zu „Menschenrechten“, „Arbeit“, „Umwelt“ und „Korruptionsbekämpfung“. Oberste Maxime ist, die Auswirkungen der Globalisierung auf Menschen aller Nationen so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Der Lufthansa Konzern unterstreicht mit diesem Beitritt seine Verpflichtung, auch weiterhin neben den wirtschaftlichen Aspekten den Verantwortungen im Umwelt- und Sozialbereich gerecht zu werden, um Wachstum nachhaltig zu sichern. Weltoffenheit als Markenzeichen – Qualität durch Vielfalt 90 673 Mitarbeiter aus rund 150 Nationen mit ungezählten kulturellen Prägungen, Sichtweisen und Fähigkeiten arbeiten für Lufthansa. In der Vielfalt ihrer Mitarbeiterschaft sieht Lufthansa ihre Stärke. Sie ist die Basis der weltoffenen und toleranten Unternehmenskultur, und sie hilft, die Wünsche unserer Kunden aus aller Welt zu verstehen und auf sie einzugehen. So fördert Lufthansa mit der Initiative „Global Feel – Local Touch“ seit langem die persönliche Beziehung zu ihren Fluggästen aus anderen Kulturkreisen. Seit 2004 betreuen auf den Flughäfen Frankfurt und München Muttersprachler unsere Gäste aus China, Korea, Japan, den GUS-Staaten und den arabischen Ländern als so genannte „Welcome Agents“. Andererseits arbeiten 34,5 Prozent aller Lufthanseaten für den Konzern im Ausland. 55 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Chancengerechtigkeit Über 40 Prozent der Lufthansa Beschäftigten sind Frauen. Sie nehmen 13,3 Prozent aller Managementfunktionen im Aviation-Konzern wahr. Damit hat sich ihr Anteil in diesen Positionen seit 1990 mehr als versechsfacht. Von den Vorgesetzten mit Personalverantwortung sind sogar über ein Viertel weiblich. Im Cockpit beträgt der Frauenanteil heute 3,4 Prozent und liegt damit deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 2,5 Prozent. Erfreulich entwickelt hat sich der Frauenanteil in der Pilotenausbildung. Im Jahr 2004 waren von den 120 neuen Flugschülern 16 Frauen, das entspricht einem Anteil von 13,3 Prozent. Die Quote hat sich seit 1997 verdreifacht. Die Förderung der Chancengerechtigkeit ist für Lufthansa ein wichtiges Instrument, um qualifizierte Mitarbeiterinnen zu gewinnen. Deshalb stieg auch der Anteil der Frauen in Management-Nachwuchsprogrammen um ganze zehn Prozent. Im Rahmen der betrieblichen Familienförderung hat Lufthansa Regelungen geschaffen, die helfen, Beruf und Familie zu vereinbaren. Neben der dreijährigen gesetzlichen Elternzeit wurde die „Lufthansa Familienzeit“ eingerichtet. Sie bietet allen Mitarbeitern die Möglichkeit, für ein Jahr unbezahlten Urlaub zu nehmen, um einen Familienangehörigen oder Lebenspartner zu betreuen und zu pflegen. Darüber hinaus stehen diverse Arbeitszeitmodelle zur Verfügung, die es erlauben, in Abstimmung mit dem Unternehmen individuelle Lösungen zu entwickeln. Lufthansa verfolgt auch bei der Gruppe der Mitarbeiter mit Behinderung die volle Integration und Gleichbehandlung. Hier lag die Beschäftigtenquote 2004 konzernweit in Deutschland knapp über drei Prozent, bei einigen Gesellschaften – wie zum Beispiel der LSG Sky Chefs – deutlich über fünf Prozent. Eine Erhöhung der Quote im Gesamt-Konzern gestaltet sich schwierig, weil beim Fliegenden Personal – immerhin rund 30 Prozent der Lufthansa-Beschäftigten – laut Bestimmung des Luftfahrtbundesamtes keine Menschen mit Behinderungen beschäftigt werden dürfen. Ausbildung und neue Jobs bei Lufthansa Gleich zu Jahresbeginn bestätigte Lufthansa, dass sie in punkto Ausbildung, Arbeitsplätzen und Jobsicherung ein verlässlicher Partner ist. 450 junge Menschen haben 2004 im Konzern einen Ausbildungsplatz gefunden. Außerdem wurden 118 Absolventen der Verkehrsfliegerschule in den Liniendienst übernommen. Im Jahr 2005 ist zudem die Einstellung von 500 Flugbegleitern vorgesehen. In Thüringen entstehen bei „N3 Engine Overhaul Services“ – einem neuen Gemeinschaftsunternehmen von Lufthansa Technik und Rolls-Royce – 500 neue, hochwertige Arbeitsplätze. Das gerade eröffnete First Class Terminal der Lufthansa am Frankfurter Flughafen schafft rund 160 neue Jobs. 56 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Flutwelle in Südostasien: Soforthilfe und langfristiges Engagement In den ersten Tagen nach dem Seebeben lag für Lufthansa die oberste Priorität in der schnellen, unbürokratischen und professionellen Soforthilfe. Die Mitarbeiter des Lufthansa Konzerns haben in der Krisenregion die Gäste einfühlsam betreut und für ihre Heimreise gesorgt. Zahlreiche Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und Hilfsgüter wurden kostenlos in die Region gebracht (siehe auch Seite 37). Neben diesen Sofortmaßnahmen leistet Lufthansa in einer zweiten Stufe langfristige Hilfe, um den Wiederaufbau zu begleiten. Lufthansa Vorstand und Help Alliance haben hierzu die Initiative „Den Kindern eine Zukunft“ gestartet. Mit ihr werden Projekte gefördert, die Kindern und Jugendlichen in Indien, Sri Lanka, Thailand und Indonesien eine Perspektive geben. Unterstützt wird der Wiederaufbau von Schulen und Kindergärten sowie der Bau von Waisenhäusern. Das Unternehmen stellte zunächst einen Grundbetrag von 100 000 ¤ bereit und rief zugleich alle Lufthanseaten auf, eine Arbeitsstunde zu spenden. Insgesamt kamen bis Ende Januar rund 14 000 Arbeitsstunden zusammen mit einem Gegenwert von über 300 000 ¤. Diesen wird Lufthansa in die Initiative einzahlen. Zusätzlich spendeten Mitarbeiter direkt noch einmal rund 180 000 ¤. Die eingegangenen Gelder wurden auf 1 Mio. ¤ aufgerundet. Die Help Alliance ist eine Initiative von Lufthansa und Thomas CookMitarbeitern. Sie koordiniert eine Vielzahl gemeinsamer Projekte weltweit. Mit viel persönlichem Engagement pflegt die Help Alliance dabei den Kontakt zu den Hilfsorganisationen vor Ort. Nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe ist das übergeordnete Ziel. Lufthansa leistet dabei logistische, verwaltungstechnische und auch finanzielle Unterstützung. Lufthansa erneut mit Spitzenposition in Nachhaltigkeit Die Deutsche Lufthansa AG belegt auch für das Jahr 2005 die führende Position bei den Fluggesellschaften in den Dow Jones Sustainability Indexes World und STOXX. Sie hat diesen Spitzenplatz seit 1999 inne. Nach dem Urteil der schweizerischen SAM Sustainable Asset Management Indexes GmbH liegt Lufthansa im ökonomischen Bereich klar über dem Industrie-Durchschnitt. Auch die Kompetenz im Umweltbereich erzielt Bestnoten. Die jährliche Bewertung beeinflusst die Investitionsentscheidungen von Anlageverwaltern aus 14 Ländern. Das Investitionsvolumen ist gegenüber dem Vorjahr um knapp 30 Prozent gestiegen und beläuft sich auf heute rund 3 Mrd. ¤. Umfassende Information zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit finden Sie auf der Lufthansa Homepage http://umwelt.lufthansa.com und in unserem Journal für Luftverkehr, Umwelt und Nachhaltigkeit „Balance“, das Mitte 2005 neu erscheint. Sie können das Heft bereits heute per E-Mail bestellen unter [email protected]. 57 Geschäftsfelder des Lufthansa Konzerns Passage 60 Logistik 68 Technik 72 Catering 75 Touristik 78 IT Services 83 Service- und Finanzgesellschaften 86 „Qualitätsicherung trotz höchster Eile hat bei uns oberste Priorität. Durch maximale Transportgeschwindigkeit und reibungsloses Ineinandergreifen garantieren wir bei time:matters gemeinsam mit Lufthansa Cargo absolute Zuverlässigkeit und stellen sicher, dass die spezifischen Kundenanforderungen optimal erfüllt werden.“ Boris Merle Global Account Manager, time:matters GmbH A company of Lufthansa Cargo 58 59 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Passage-Gruppe erzielt trotz hoher Belastung durch Ölpreis einen operativen Gewinn von 265 Mio. ¤ Mit zweistelligen Zuwachsraten profitierte die Passage-Gruppe überproportional vom globalen Wirtschaftsaufschwung im Jahr 2004 und konnte den operativen Gewinn um 220 Mio. ¤ verbessern. Die Leistungssteigerung wurde praktisch ohne Mitarbeiterzuwachs bewältigt. Die Einführung des HON CircleProgramms war die wichtigste Produktinnovation. Das Jahr 2004 brachte für die Luftfahrtbranche erstmals seit 2001 wieder eine spürbare Belebung der Nachfrage und deutliches Wachstum bei der Beförderungsleistung. Insgesamt gelang es den IATA-Fluggesellschaften mit bis zu zweistelligen Zuwachsraten wieder auf einen stabilen Wachstumskurs einzuschwenken. Belastet wurde die wirtschaftliche Entwicklung allerdings von den massiv angestiegenen Ölpreisen. Im Oktober übertraf der Treibstoffpreis pro Fass sogar die 50-US$-Marke und erreichte den Rekordwert von 51,56 US$. Die Lufthansa Passage-Gruppe profitierte vom Wirtschaftsaufschwung überproportional und konnte 2004 ihre Transportleistung deutlich steigern. Sie beförderte erstmals in einem Jahr mehr als 50 Millionen Fluggäste und steigerte ihren Absatz um 14,7 Prozent. Das gezielte, nachfragegerechte Kapazitätsmanagement führte außerdem zu einer Verbesserung der Auslastung. Die Einführung des Lufthansa Regional-Konzepts zum 1. Januar 2004 beeinträchtigt die Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen. Lufthansa Passage-Gruppe* 2004 2003 Veränderung in Prozent in Mio. ¤ 11 207 10 208 9,8 davon mit Gesellschaften des Lufthansa Konzerns in Mio. ¤ 473 434 9,0 Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit in Mio. ¤ 396 339 16,8 . /. Nettoeffekte aus Abgang/Wertaufholung von Finanzvermögen und Stichtagsbewertung in Mio. ¤ – 17 103 – + Ergebnis aus Equity-Bewertung in Mio. ¤ –1 – 79 98,7 Segmentergebnis in Mio. ¤ 412 157 – Operatives Ergebnis ** in Mio. ¤ 265 45 – EBITDA in Mio. ¤ 1 480 – 157 – Segmentinvestitionen in Mio. ¤ 1 265 678 86,6 davon aus Equity-Bewertung in Mio. ¤ Umsatz Mitarbeiter zum 31. Dezember 2004 53 – – 34 700 34 559 0,4 Fluggäste in Mio. 50,9 45,4 12,0 Angebotene Sitzkilometer in Mrd. 140,6 124,0 13,4 Verkaufte Sitzkilometer in Mrd. 104,1 90,7 14,7 Sitzladefaktor in Prozent 74,0 73,1 0,9 P *Vergleichbarkeit der Vorjahreszahlen durch Einbeziehung von „Lufthansa Regional“ beeinträchtigt **Ableitung siehe Tabelle Operatives Ergebnis, Seite 110 60 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Entwicklung der Durchschnittserlöse pro verkauften Sitzkilometer 2004 99,1 103,2 2003 107,6 2002 106,9 2001 106,4 2000 Index 1999 = 100 Ergebnis deutlich gesteigert Im Geschäftsjahr 2004 erwirtschaftete die Lufthansa Passage-Gruppe ein Segmentergebnis von 412 Mio. ¤ und übertraf so das Ergebnis des Vorjahres um 255 Mio. ¤. Zum Segmentergebnis der Lufthansa PassageGruppe haben im Wesentlichen die Lufthansa AG, die Lufthansa CityLine und Air Dolomiti beigetragen. Deutlich verbessert wurde auch das operative Ergebnis. Die PassageGruppe weist einen operativen Gewinn von 265 Mio. ¤ aus. Im Krisenjahr 2003 war er mit 45 Mio. ¤ spürbar niedriger ausgefallen. Die Umsatzerlöse konnten um 9,8 Prozent auf 11,2 Mrd. ¤ gesteigert werden. Sie enthalten Verkehrserlöse in Höhe von 10,5 Mrd. ¤, das waren 10,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Da die Durchschnittserlöse im Wesentlichen aufgrund des schwachen Dollars auch 2004 noch unter Druck waren und um 4,0 Prozent (währungsbereinigt um 1,5 Prozent) je verkauften Passagierkilometer zurückgingen, konnte die Entwicklung der Verkehrserlöse nicht ganz Schritt halten mit der Zuwachsrate beim Absatz. Zusammen mit den übrigen Segmenterträgen – 987 Mio. ¤ – erwirtschaftete das Geschäftsfeld Passage Segmenterträge in Höhe von 12,2 Mrd. ¤, das waren 7,6 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Segmentaufwendungen beliefen sich auf 11,8 Mrd. ¤. Die Steigerung des Aufwands um 5,5 Prozent konnte deutlich unter dem Produktionszuwachs von 13,4 Prozent gehalten werden. Im Jahr 2004 übertrafen die Segmentinvestitionen mit 1,3 Mrd. ¤ den Vorjahreswert um 86,6 Prozent. Davon entfielen allein 1,1 Mrd. ¤ (Vorjahr: 0,5 Mrd. ¤) auf Flugzeuge und Anzahlungen auf Fluggerät. Die PassageGruppe hat sechs Airbus A340-600, sechs Airbus A330-300, zwei ATR-700 und zwei CRJ-200 neu in Dienst gestellt. Leistungsdaten wachsen zweistellig Die Lufthansa Passage Airlines konnten im Berichtsjahr 50,9 Millionen Fluggäste an Bord begrüßen, das waren 12,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. In den Zahlen enthalten sind neben den konsolidierten Airlines Lufthansa, Lufthansa CityLine und Air Dolomiti auch die Passagiere der übrigen Fluggesellschaften – Augsburg Airways, Contact Air und Eurowings –, die Bestandteil des neu geschaffenen Produktionsverbunds „Lufthansa Regional“ sind. Die abgesetzte Leistung wuchs um 14,7 Prozent, sie übertraf mit 104 Mrd. verkauften Sitzkilometern erstmals die 100-Mrd.-Grenze. Lufthansa hatte die Kapazität entsprechend der angesprungenen Nachfrage um 13,4 Prozent ausgeweitet und konnte die Auslastung um 0,9 Prozentpunkte auf 74,0 Prozent steigern. Besonders gefragt waren die Langstrecken-Flüge der Lufthansa. Die höchsten Steigerungsraten verzeichnete das Verkehrsgebiet Asien, das im Vorjahr am stärksten unter den Auswirkungen von SARS gelitten hatte. Aber auch in den anderen Interkontinental-Regionen war eine erfreuliche Entwicklung zu beobachten. 61 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Angebot, Absatz und Kapazitätsauslastung Lufthansa Passage-Gruppe 140,6 2004 104,1 124,0 2003 90,7 119,9 2002 88,6 126,4 2001 90,4 123,8 2000 92,2 in Mrd. Sitzkilometer angebotene Sitzkilometer verkaufte Sitzkilometer Sitzladefaktor in Prozent 2004 74,0 2003 73,1 2002 73,9 2001 71,5 2000 74,4 Europa einschließlich Deutschland Im gesamten Verkehrsgebiet Europa flogen 39,5 Millionen Fluggäste mit Lufthansa, das waren 11,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Kapazitätsausweitung von 8,7 Prozent konnte vollständig am Markt platziert werden. Der Absatz stieg um 10,2 Prozent, so dass die Auslastung um 0,8 Prozentpunkte auf 63,9 Prozent verbessert werden konnte. Im Jahr 2004 hat Lufthansa im Rahmen der EU-Osterweiterung ihr Flugprogramm speziell nach Osteuropa ausgeweitet und ab Frankfurt Tallinn, Rostov und Ufa sowie ab München Bratislava, Danzig, Krakau und Posen neu ins Streckennetz aufgenommen. Seit 1. Januar 2004 setzt Lufthansa im Rahmen von „Lufthansa Regional“ die Flugzeuge der Partner im Wet-Lease-Modell ein. Das heißt, Lufthansa erchartert das Fluggerät der Partner Airlines inklusive Cockpit- und Kabinenpersonal und trägt nunmehr Chancen und Risiken aus der Vermarktung der zusätzlichen Kapazitäten. Knapp die Hälfte aller Lufthansa Flüge innerhalb Deutschlands bzw. Europas wird inzwischen von den Partner-Airlines des „Lufthansa Regional“-Verbunds durchgeführt. Im Verkehrsgebiet Europa erwirtschaftete Lufthansa Verkehrserlöse von 5,4 Mrd. ¤, das waren 8,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Ursache für den hohen Zuwachs waren die Steigerung der Transportleistung und die Einbeziehung von Lufthansa Regional. Nordamerika Auf den Nordatlantikstrecken nahm die Zahl der beförderten Fluggäste um 8,0 Prozent zu und erreichte 5,4 Millionen. Lufthansa hatte das Angebot um 7,1 Prozent erhöht und konnte diese zusätzliche Kapazität erfolgreich am Markt platzieren. Der Absatz nahm um 8,9 Prozent zu, infolgedessen stieg der Sitzladefaktor um 1,3 Prozentpunkte auf 79,3 Prozent. Die Angebotserweiterung umfasste unter anderem neue Verbindungen von München nach Charlotte und Vancouver. Die Verkehrserlöse lagen mit 2,1 Mrd. ¤ nur um 5,9 Prozent über dem Vorjahr. Südamerika Auch im Verkehrsgebiet Südamerika gelang es der Lufthansa, die hohe Kapazitätsaufstockung von 39,3 Prozent am Markt voll abzusetzen. Da der Absatz um 41,6 Prozent stieg, entwickelte sich auch der Sitzladefaktor positiv und verbesserte sich um 1,3 Prozentpunkte auf 79,1 Prozent. 0,6 Millionen Fluggäste wurden transportiert, dies entspricht einer Steigerung von 37,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Lufthansa hat durch die Umstrukturierung der Verbindung Frankfurt–Buenos Aires und den Anflug von Rio de Janeiro sowie den Einsatz des Airbus A340-600 das Angebot deutlich erweitert. Die Verkehrserlöse nahmen um 34,3 Prozent zu und erreichten 0,3 Mrd. ¤. 62 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Nahost Trotz anhaltend schwieriger politischer Situation im Verkehrsgebiet Nahost konnte Lufthansa die Zahl der Fluggäste auf 0,9 Millionen, (+ 34,3 Prozent) steigern und erwirtschaftete um 15,5 Prozent höhere Verkehrserlöse von 0,3 Mrd. ¤. Der Absatz erreichte mit einem Plus von 32,8 Prozent nicht ganz die Steigerungsrate des Angebots (+ 34,7 Prozent), so dass der Sitzladefaktor sich leicht auf 69,5 Prozent verringerte. Lufthansa hat im Berichtszeitraum entsprechend der steigenden Nachfrage die Frequenzen auf den Routen München–Dubai und München–Teheran sowie von Frankfurt nach Dubai, Sanaa und Amman erhöht. Afrika Im Verkehrsgebiet Afrika hat Lufthansa im Jahr 2004 die Kapazitäten nur geringfügig ausgeweitet (+0,4 Prozent), konnte aber den Absatz um 1,6 Prozent steigern. Die Auslastung verbesserte sich um 0,9 Prozentpunkte auf 73,3 Prozent. Die Zahl der Fluggäste wuchs um 3,2 Prozent auf 1,0 Millionen. Die Verkehrserlöse blieben mit 0,4 Mrd. ¤ auf dem Niveau des Vorjahres. Zum Winter 2004/2005 hat Lufthansa das Südafrika-Programm leicht umstrukturiert. Ein A340-300 fliegt nun täglich nonstop von Frankfurt nach Kapstadt, gleichzeitig wurde die Verbindung München–Johannesburg gestrichen. Das Wirtschaftszentrum Südafrikas ist aber weiterhin täglich über Frankfurt zu erreichen. Die Bedienung von Frankfurt nach Kairo wurde auf zwei tägliche Flüge aufgestockt. Entwicklung der Verkehrsgebiete Lufthansa Passage-Gruppe NettoVerkehrserlöse in Mio. ¤ Außenumsatz Anzahl Fluggäste in Tsd. Verkaufte Sitzkilometer in Mio. Angebotene Sitzkilometer in Mio. Sitzladefaktor in Prozent Zahl der bedienten Ziele im Lufthansa Streckennetz Linie* 2004 2003 2004 2003 2004 2004 2004 2004 Europa 5 353 4 944 39 457 35 541 26 691 24 231 41 757 38 400 63,9 63,1 151 148 Nordamerika 2 138 2 019 5 363 4 965 36 450 33 480 45 976 42 910 79,3 78,0 110 102 Südamerika 317 236 625 455 5 689 4 017 7 190 5 163 79,1 77,8 12 9 Nahost 268 232 862 642 3 149 2 371 4 531 3 365 69,5 70,5 12 11 2003 2003 2003 2003 350 347 969 939 4 567 4 494 6 233 6 210 73,3 72,4 19 19 Asien/Pazifik 2 087 1 765 3 603 2 860 27 493 22 070 34 922 27 893 78,7 79,1 43 43 Summe Linie 140 609 123 942 332 Afrika 10 513 9 542 50 879 45 403 104 039 90 663 Charter 5 7 22 37 25 45 Gesamt 10 518 9 549 50 901 45 440 104 064 90 708 74,0 73,2 347 85 63,2 52,7 – – 140 648 124 027 74,0 73,1 – – 39 *einschließlich Code-share, ohne Bodentransporte (Bus/Zug) 63 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Asien/Pazifik Das Verkehrsgebiet Asien/Pazifik hatte im Jahr 2003 durch die Auswirkungen der Lungenepidemie SARS hohe Einbußen erlitten. Die während der Krise aus dem Markt genommene Kapazität wurde zwar sukzessive bereits im Verlauf des Vorjahres wieder aufgestockt, im Jahresdurchschnitt hatte die Angebotsrücknahme dennoch 4,5 Prozent betragen. Im Jahr 2004 hat Lufthansa die Kapazität um 25,2 Prozent ausgeweitet. Der Absatz konnte um 24,6 Prozent gesteigert werden. Der Sitzladefaktor betrug 78,7 Prozent und lag damit 0,4 Prozentpunkte unter dem des Vorjahres. Die Zahl der Fluggäste wuchs um 26,0 Prozent auf 3,6 Millionen. Verkehrserlöse konnten in Höhe von 2,1 Mrd. ¤ erwirtschaftet werden, dies entspricht einer Steigerung um 18,2 Prozent. Mit neuen Verbindungen von München nach Hongkong, Shanghai, Guangzhou und Peking partizipiert Lufthansa an der gestiegenen Nachfrage nach China-Verbindungen. Das Indien-Programm wurde durch Flüge von Frankfurt nach Bangalore und Madras sowie von München nach Delhi ebenfalls deutlich aufgestockt. Seit Februar 2005 fliegt Lufthansa auch dreimal pro Woche von Frankfurt nach Hyderabad. Aufwand wächst infolge Angebotsausweitung Die Steigerung der Segmentaufwendungen resultiert in erster Linie aus den produktionsbedingt höheren flugabhängigen Kosten. Vom Gesamtaufwand – 11,8 Mrd. ¤ – entfiel demzufolge mehr als die Hälfte auf den Materialaufwand. Er wird mit 6,4 Mrd. ¤ ausgewiesen und lag damit um 17,7 Prozent oder 955 Mio. ¤ über dem Vorjahr. Davon betreffen 385 Mio. ¤ den Treibstoffaufwand, der um 35,0 Prozent auf 1,5 Mrd. ¤ anwuchs. Die Kostensteigerung durch den höheren Verbrauch und den teilweise auf Rekordniveau liegenden Ölpreis konnte durch die erfolgreiche Preissicherung, den starken Euro und die im August eingeführte Fuel Surcharge gemildert werden. Parallel zur Produktion entwickelte sich der Aufwand für Gebühren. Er nahm um 11,7 Prozent zu und wird mit 2,2 Mrd. ¤ ausgewiesen. Auf die Gebühren für Flugsicherung entfallen davon 652 Mio. ¤ (+9,4 Prozent), auf die Sicherheitsgebühren 124 Mio. ¤ (+12,9 Prozent). Die Aufwendungen für andere bezogene Leistungen kletterten um 23,5 Prozent auf 1,3 Mrd. ¤. Ursache sind die in dieser Position enthaltenen Charteraufwendungen für die „Lufthansa Regional“-Flotte durch die Umstellung auf das neue Wet-LeaseModell ab 2004. Die Abschreibungen blieben um 5,5 Prozent hinter dem Vorjahr zurück, da die Abschreibungsfristen für eine Reihe älterer Flugzeuge im Berichtszeitraum abliefen. Trotz des erheblich ausgeweiteten Geschäftsvolumens sanken die Verkaufsprovisionen um 12,0 Prozent – ein Erfolg des neuen NettopreisModells im deutschen Markt seit Anfang September 2004. 64 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Produktivität gestiegen Angebotene Sitzkilometer pro Beschäftigungsjahr 476,3 2004 2003 415,0 2002 411,3 2001 420,6 2000 430,8 Anzahl der Mitarbeiter blieb nahezu konstant Deutlich gestiegen ist der Personalaufwand. Mit 2,3 Mrd. ¤ lag er um 6,8 Prozent über dem des Vorjahres. Bei einer nahezu unveränderten Personalzahl (+ 0,4 Prozent) stiegen die Aufwendungen für Löhne und Gehälter um 4,9 Prozent. Dies ist neben den im Februar 2003 vereinbarten Tariferhöhungen für das Boden- und Kabinenpersonal im Wesentlichen auf die spürbar höheren Rückstellungen für Altersteilzeitverträge und für die Ergebnisbeteiligung im Jahr 2004 zurückzuführen. Im Vorjahr hatte zudem die zwischen dem 15. April und 31. August wirksame Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich für das Bodenpersonal und die zwischen dem 1. April und 30. Juni geltende Kurzarbeit des Kabinenpersonals den Personalaufwand reduziert. Um 9,3 Prozent angestiegen sind auch die Pensionsrückstellungen, sie enthalten einen Einmaleffekt aus der Umstellung der AltersversorgungsTarifverträge für die Mitarbeiter des Cockpit-Personals. Tsd. Sitzkilometer Neue Organisationsstruktur stärkt Hubs Funktionierende Drehkreuze sind für Lufthansa von elementarer Bedeutung. Mit einer neuen Organisationsstruktur hat Lufthansa im Oktober 2004 Hubmanagements für ihre Drehkreuze Frankfurt und München etabliert, die direkt an den Bereichsvorstand Passage berichten. Sie tragen die unternehmerische Verantwortung für die Weiterentwicklung der Hubs und verfügen über die notwendigen Kompetenzen, um die Zielvorhaben im Hinblick auf Kundenfreundlichkeit, Qualität, Kostenentwicklung und Effizienz umzusetzen. Deutliche Fortschritte hat Lufthansa im Berichtsjahr bei der Restrukturierung des Kontinentalverkehrs erzielt. Mit einem transparenten Tarifkonzept und der Aufwertung der Business Class an Bord und am Boden wurden die Lufthansa Angebote attraktiver. Das Tarifkonzept gliedert sich nun in den Economy Basic, den Economy Flex und Business Tarif und bietet jedem Kunden den passenden Tarif. Außerdem senken neue Produktionsprozesse flächendeckend die Kosten, die Produktivität der Kontinentalflotte wurde im Sommer 2004 gesteigert. Im laufenden Jahr ist eine weitere Produktivitätssteigerung und die Optimierung der Produktbestandteile der gesamten Servicekette im Fokus. Am 1. September 2004 hat Lufthansa für ihren Deutschland-Vertrieb das Nettopreis-Modell eingeführt. Über das Ticket wird nur noch die unmittelbare Flugleistung der Airline berechnet. Der Kunde honoriert die Beratungs- und Serviceleistungen der Reisebüros und der Lufthansa eigenen Verkaufsstellen separat über ein Serviceentgelt. Die Umstellung hat reibungslos funktioniert. Rückgänge im Ticketverkauf waren nicht zu verzeichnen. Allianzen und Partnerschaften Im Jahr 2004 hat sich der Kreis der Star Alliance-Mitgliedgesellschaften erweitert. Im Mai ist US Airways dem weltweit führenden Airline-Bündnis beigetreten, im Juni wurde die Aufnahme von South African Airways (SAA) und TAP Air Portugal beschlossen. Lufthansa wird als langjähriger Partner 65 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Die Drehkreuze der Lufthansa und ihrer Partner-Airlines Kopenhagen Warschau London Frankfurt Wien Vancouver Toronto Lissabon München Philadelphia Madrid Chicago Washington San Francisco Charlotte Peking Delhi Seoul Bombay Bangkok Tokio Singapur S ão Paulo Johannesburg Auckland Im Sommer 2005 umfasst der Lufthansa Flugplan 373 Destinationen in 94 Ländern – in Deutschland sind es 24, in Europa 134, in Amerika 132, in Asien/Pazifik 50 und in Afrika/Nahost 33 Zielorte. Sie werden direkt, über die Lufthansa Drehkreuze Frankfurt und München oder die der Partner-Airlines bedient. die Integration von SAA federführend begleiten. SAA bedient allein in Afrika 48 Ziele und verfügt über eine der jüngsten Flotten der Welt. TAP wird zusammen mit Spanair und VARIG eine wichtige Rolle innerhalb der Star Alliance im Europa–Südamerika-Verkehr spielen. US Airways sorgt mit ihren Drehkreuzen in Philadelphia und Charlotte für eine weitere Verbesserung des Netz- und Produktangebots der Allianz in den USA und in der Karibik. Star Alliance hat auch im Regionalbereich an Stärke gewonnen. Die finnische Fluggesellschaft und SAS-Tochter Blue1 sowie Adria Airways und Croatia Airlines, beide langjährige Partner der Lufthansa, sind die ersten Mitglieder des neuen Star-Regionalkonzepts. Damit werden auch regionale Zielorte in das globale Streckennetz der Allianz integriert. Die Star Alliance-Partner-Airlines konnten im Jahr 2004 weitere Synergien beim Einkauf realisieren. Ein im Mai geschlossenes Abkommen für den Media-Einkauf ermöglicht Millionen-Einsparungen für die Fluggesellschaften. Zu den gemeinsamen Projekten zählen ferner die gegenseitige Nutzung und Akzeptanz von elektronischen Tickets und Check-in Automaten sowie das gemeinsame Vorgehen bei Flughafen- und Terminalneubauten wie zum Beispiel in Narita (Tokio/Japan). Die wirtschaftlichen Probleme der amerikanischen Airline Industrie zwangen die Star Alliance-Partner United Airlines, Air Canada und US Airways Gläubigerschutz zur Restrukturierung nach Chapter 11 bzw. unter dem CCAA (Kanada) zu suchen. Air Canada konnte das Restrukturierungsver- 66 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 fahren Ende September verlassen. Für United Airlines ist mit einer Beendigung des Verfahrens im Laufe des Jahres zu rechnen. Da die Airlines ihren Flugbetrieb normal fortsetzen, sind keine wirtschaftlichen Auswirkungen für Lufthansa oder die Star Alliance zu verzeichnen. Bei den bilateralen Partnerschaften sind die im Jahr 2004 geschlossenen Kooperationsabkommen in den prosperierenden Märkten Indien und China hervorzuheben. Lufthansa und Air India bieten seit Oktober 2004 ihre Flüge zwischen Deutschland und Indien sowie auf ausgewählten Anschlussstrecken in Europa im Codesharing-Verfahren an. Lufthansa konnte so ihr Flugangebot in Indien ausbauen und hier ihre Position als führende europäische Airline stärken. In China hat Lufthansa zusätzlich zur erfolgreichen Kooperation mit Air China eine enge Zusammenarbeit mit Shanghai Airlines vereinbart. Star Alliance 2005 Gesamtangebot der Partner-Airlines im Sommer 2005* Tägliche Flüge Flotte 14 554 2 554 Zielorte 795 Angeflogene Länder 139 * Stand: Planung Februar 2005 Neue Produkte und neue Flugzeuge Im Jahr 2004 hat Lufthansa besonders im Premium-Bereich ihr Serviceangebot verbessert. Die neue Business Class auf der Langstrecke mit dem Zwei-Meter-Bett wird nun bereits auf der Hälfte unserer InterkontinentalDienste angeboten. 2006 wird die Umrüstung der gesamten Langstreckenflotte abgeschlossen sein. Zu diesem Service gehört ein neues Unterhaltungskonzept und das Internet an Bord. Hohen Zuspruch findet auch die neue Business Class auf der Kurzstrecke. Dies alles wird flankiert durch Serviceverbesserungen am Boden wie WLAN-Anschlüsse in den Lounges oder Fast Lanes für die Sicherheitskontrolle. Höhepunkt für unsere Top-Kunden war der Start des HON Circle-Programms im Dezember 2004. Das neue Statuskunden-Programm richtet sich an besonders treue Kunden, die in zwei aufeinander folgenden Kalenderjahren 600 000 HON Circle-Meilen gesammelt haben. Für sie und die First Class-Gäste hat Lufthansa in Frankfurt ein First Class Terminal und zwei Lounges eingerichtet. Im luxuriösen Ambiente können sie zahlreiche Annehmlichkeiten genießen – bis hin zum Limousinen-Service direkt ans Flugzeug (siehe auch Seite 28). Nahezu abgeschlossen ist das 2003 begonnene Flotten-Modernisierungsprogramm. Insgesamt zehn neue Airbus A340-600 und sechs von zehn bestellten A330-300 werden bereits eingesetzt. Die restlichen vier A330 werden bis November 2005 ausgeliefert. 67 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Die Logistik-Gruppe profitiert von Konjunkturbelebung und erwirtschaftet operativen Gewinn von 34 Mio. ¤ Lufthansa Cargo konnte im Jahr 2004 das Zusatzangebot von 9,9 Prozent voll am Markt platzieren und die Auslastung verbessern. Trotz der Belastung durch den hohen Ölpreis erwirtschaftete das Geschäftsfeld wieder ein positives operatives Ergebnis. Mit dem Programm Excellence + Growth soll in der Zukunft profitables Wachstum sichergestellt werden. Die Weltwirtschaft zeigte im Jahr 2004 Wachstumstendenzen unterschiedlicher Ausprägung in den einzelnen Regionen. Während in Asien die Wirtschaft boomte und in den USA Wachstumsraten von über vier Prozent verzeichnet wurden, kamen die Eurozone und Deutschland über einen Zuwachs von 1,8 bzw. 1,6 Prozent nicht hinaus. Im vierten Quartal hatte der hohe Ölpreis und der weiterhin starke Euro die positive Entwicklung gedämpft und das BIP-Wachstum verlangsamt. Die Konjunkturbelebung in wichtigen Märkten ließ nach dem Krisenjahr 2003 die Nachfrage nach Luftfracht-Leistungen wieder ansteigen. Die Logistik-Gruppe profitierte von dieser Entwicklung und meldet deutlich höhere Leistungsdaten als im Vorjahr. Lufthansa Cargo weitete im Jahr 2004 die Gesamt-Frachtkapazitäten um 9,9 Prozent aus und konnte das Zusatzangebot voll am Markt platzieren. Der Absatz stieg sogar um 12,3 Prozent auf 8,0 Mrd. Tonnenkilometer, so dass sich die Auslastung um 1,4 Prozentpunkte auf 67,0 Prozent verbesserte. Die Frachtkapazität auf den vermarkteten Passagediensten lag um 15,8 Pro- Lufthansa Logistik-Gruppe* 2004 2003 Veränderung in Prozent 14,3 in Mio. ¤ 2 469 2 161 davon mit Gesellschaften des Lufthansa Konzerns in Mio. ¤ 14 14 0,0 Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit in Mio. ¤ 55 36 52,8 . /. Nettoeffekte aus Abgang/Wertaufholung von Finanzvermögen und Stichtagsbewertung in Mio. ¤ 1 6 – 83,3 + Ergebnis aus Equity-Bewertung in Mio. ¤ 8 4 100,0 Segmentergebnis in Mio. ¤ 62 34 82,4 Operatives Ergebnis ** in Mio. ¤ 34 – 16 – EBITDA in Mio. ¤ 169 177 – 4,5 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Mio. ¤ Umsatz Mitarbeiter zum 31. Dezember 2004 154 31 – 4 980 5 075 – 1,9 10,9 Fracht und Post in Tsd. Tonnen 1 753 1 580 Angebotene Fracht-Tonnenkilometer in Mio. 11 880 10 814 9,9 Verkaufte Fracht-Tonnenkilometer in Mio. 7 961 7 089 12,3 Nutzladefaktor in Prozent 67,0 65,6 1,4 P *Vorjahreswerte nur bedingt vergleichbar wegen Konsolidierungskreis-Veränderung **Ableitung siehe Tabelle Operatives Ergebnis, Seite 110 68 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Entwicklung der Durchschnittserlöse je verkauften Tonnenkilometer Fracht/Post 2004 * 2003 * 96,2 101,7 110,3 2002 115,8 2001 113,7 2000 Index 1999 = 100 * zur Vergleichbarkeit wurden Chartererträge nicht einbezogen zent über Vorjahr, auch dieser Zuwachs konnte voll abgesetzt und der Verkauf dort um 20,7 Prozent gesteigert werden. Lufthansa Cargo beförderte 1,8 Mio. Tonnen Fracht und Post, 10,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Verkehrsgebiet Asien verzeichnete Lufthansa Cargo ein Absatz-Plus von 10,3 Prozent, in Amerika von 13,8 Prozent. Beide Gebiete melden auch erfreuliche Auslastungswerte von 72,8 bzw. 69,5 Prozent. Das Ergebnis der Logistik-Gruppe umfasst neben der Lufthansa Cargo AG erstmals die Lufthansa Cargo Charter Agency GmbH, time:matters GmbH, cargo counts GmbH, Jettainer GmbH sowie drei FlugzeugleasingGesellschaften. Dies beeinträchtigt die Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen. Ergebnis gegenüber Vorjahr verbessert Die Logistik-Gruppe erwirtschaftete im Jahr 2004 um 14,3 Prozent höhere Umsatzerlöse von 2,5 Mrd. ¤ als im Vorjahr. Davon entfallen 2,4 Mrd. ¤ auf die Verkehrserlöse. Sie stiegen mit 11,4 Prozent weniger deutlich an als der Absatz, da die Durchschnittserlöse in 2004 um 5,3 Prozent (währungsbereinigt um 0,6 Prozent) nachgaben. Ursache waren die anhaltenden Überkapazitäten im Markt mit entsprechendem Druck auf die Preise und die gegenläufigen Währungseffekte. Die für die Logistik-Gruppe wichtigsten Währungen entwickelten sich gegenüber dem Euro besonders negativ: Der US-Dollar verlor im Vergleich zum Vorjahr 9,6 Prozent an Wert, der japanische Yen sank um 2,6 Prozent und die indische Rupie um 7,0 Prozent. Insgesamt weist die Logistik-Gruppe Segmenterträge von 2,6 Mrd. ¤ aus. Der Segmentaufwand erhöhte sich um 11,5 Prozent auf knapp unter 2,6 Mrd. ¤. Dabei stieg der Treibstoffaufwand sogar um 36,1 Prozent auf 332 Mio. ¤. Die Kostenbelastung durch höheren Verbrauch und die Preissteigerung um 34,9 Prozent konnte durch die Dollarschwäche und die erfolgreiche Preissicherung nur zum Teil ausgeglichen werden. Auch der Charteraufwand wuchs signifikant, da das DHL Interkont-Joint Venture und die Flottenflexibilisierung zusätzlichen Charterbedarf erzeugten. Geänderte Abrechnungsmodalitäten mit den Lufthansa Passage Airlines und die Mengenentwicklung wirkten sich zusätzlich auf den Charteraufwand aus. Trotz der um 1,9 Prozent niedrigeren Zahl der Mitarbeiter nahm auch der Personalaufwand um 8,6 Prozent auf 342 Mio. ¤ zu. Ursache waren höhere Rückstellungen für Altersteilzeit, Effekte aus der Erstkonsolidierung sowie Vorsorge für beschlossene Restrukturierungsmaßnahmen. Im Jahr 2004 erwirtschaftete die Logistik-Gruppe mit 62 Mio. ¤ ein um 82,4 Prozent besseres Segmentergebnis als 2003. Das operative Ergebnis in Höhe von 34 Mio. ¤ lag um 50 Mio. ¤ über Vorjahr. Investitionen deutlich angewachsen Infolge des angelaufenen Flotten-Erneuerungsprogramms stiegen die Segmentinvestitionen um 123 Mio. ¤ auf 154 Mio. ¤. Sie enthalten Anzahlungen, Anschaffungs- und Umbaukosten für fünf gebrauchte MD-11-Frachter in Höhe von 147 Mio. ¤. Auch in den im August 2004 abgeschlossenen Ausbau des Security Hub in Frankfurt hat die Logistik-Gruppe investiert. Hinzu 69 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Angebot, Absatz und Kapazitätsauslastung Fracht/Post 11,9 2004 8,0 10,8 2003 7,1 10,7 2002 7,2 11,3 2001 7,1 11,2 2000 7,7 in Mrd. Tonnenkilometern angebotene Tonnenkilometer verkaufte Tonnenkilometer Fracht-/Post-Nutzladefaktor in Prozent 2004 67,0 2003 65,6 2002 66,6 2001 62,8 2000 68,2 kommen diverse IT-Programme zur Prozessverbesserung und Kommunikation mit den Kunden. So konnte sich das System „EasySales“ als weltweite Plattform zur Unterstützung der Kundenbetreuung und des Kundenservice durchsetzen und wurde weiter ausgebaut. Im Rahmen des Projekts FOReSIGHT, des bislang größten IT-Projekts der Lufthansa Cargo, waren bereits einige Teilprojekte abgeschlossen und somit eine Grundlage zur künftigen Prozessunterstützung geschaffen. Dies reduziert Kosten und Komplexität erheblich. Zur Verbesserung der Datensicherheit hat Lufthansa Cargo eine weltweite Governance eingeführt. Aus einer eingehenden Risikoanalyse der Daten wurden konkrete Maßnahmen wie Verschlüsselung von E-Mails abgeleitet. Produkte und Qualität Lufthansa Cargo hat sich als der im Markt führende Premium-Anbieter positioniert und ergänzt mit logistischen Dienstleistungen das Airport-toAirport-Kerngeschäft. Die Marktdurchdringung der Expressprodukte bietet der Logistik-Gruppe gegenüber den Wettbewerbern höhere Durchschnittserlöse. Zusammen mit den für die Anforderungen bestimmter Branchen maßgeschneiderten Service-Packages konnte Ende 2004 der Anteil der Premium-Produkte an den Gesamterlösen aus der Frachtbeförderung auf 37 Prozent ausgebaut werden (Vorjahr: 35,5 Prozent). Im Bereich Qualitätsmanagement setzt Lufthansa Cargo auf das international anerkannte „Business Excellence“-Modell der European Foundation for Quality Management (EFQM). Damit soll der Leistungsgrad des Unternehmens auf hohem Niveau gehalten und noch weiter verbessert werden. Im Jahr 2004 wurde der Status „Recognised for Excellence“ erreicht. Mit „Business Excellence“ hat Lufthansa Cargo ein Qualitätsmanagementsystem gewählt, das zur Analyse und kontinuierlichen Verbesserung des gesamten Unternehmens eingesetzt wird. Die starke Abhängigkeit der Branche von konjunkturellen Zyklen federt Lufthansa Cargo mit langfristigen Rahmenverträgen ab. Bestandteil der Abmachungen ist die langfristige Abnahme einer bestimmten FrachtraumKapazität zu festen Preisen. Zum Jahresende 2004 hat Lufthansa Cargo bereits 37 Prozent der zentral aus Deutschland gesteuerten Kapazitäten im Winterflugplan 2004/2005 durch Long Term Contracts verkauft. Excellence + Growth Angesichts des weiter zunehmenden Wettbewerbsdrucks hat Lufthansa Cargo mit „Excellence + Growth“ ein Programm gestartet, das nachhaltiges profitables Wachstum sicherstellen soll. Im Mittelpunkt stehen die Schaffung einer prozessorientierten Organisation und die Verschlankung interner Strukturen einschließlich Abbau von zehn Prozent der Arbeitsplätze. Zudem sollen in den Bereichen Einkauf von Leistungen, Netzoptimierung, Absatzsteigerung, Yieldmanagement und tarifliche Vereinbarungen die Maßnahmen gebündelt und die Prozesse gestrafft werden. Das Projekt wird bis Ende 2006 seine volle Ergebniswirkung erzielt haben. 70 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Beteiligungen, Allianzen und Partnerschaften Nach der Harmonisierung der Express-Produkte und der Schaffung des weltweit größten Express-Netzwerks haben die Partner-Airlines von WOW im Oktober 2004 nun auch ihren Gefahrgut-Service vereinheitlicht. Wie bei der Standard-Fracht greift auch hier die time-definite-Systematik: Die Sendungen werden innerhalb klar definierter Zeitfenster transportiert und zu festen Zeiten verfügbar gemacht. Zu den Gefahrgütern zählen etwa Explosivstoffe, entzündliche Gase, Feststoffe und Flüssigkeiten. Im Jahr 2004 wurde die Kooperation mit DHL ausgebaut. Die bereits 2003 begonnene Zusammenarbeit im Interkontinental-Bereich wurde 2004 um vier Strecken nach Nordamerika und Asien ausgeweitet. Auf diesen Gemeinschaftsstrecken fliegen sowohl MD-11-Frachter von Lufthansa Cargo als auch geleaste MD-11. In Europa nutzt Lufthansa Cargo die Flüge der DHL Worldwide Express für ihr Nachtflugnetz. Seit September vermarktet Lufthansa Cargo auf Flügen von Frankfurt, München, Amsterdam und Paris nach Philadelphia und Charlotte die Frachtkapazität von US Airways. Im Oktober kamen noch die Dienste von Madrid, Rom, London/Gatwick und Manchester hinzu. Lufthansa Cargo hat im Geschäftsjahr 2004 im strategischen Kernmarkt China weitere Kooperationen gegründet. Am Flughafen Shenzhen wurde im September das Frachtterminal ICCS eröffnet. Es wird betrieben von einem Gemeinschaftsunternehmen von Lufthansa Cargo und dem Flughafenbetreiber Shenzhen und gehört beiden Partnern zu gleichen Teilen. Im Oktober haben Lufthansa Cargo und Shenzhen Airlines mit Beteiligung der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft die chinesische Fracht-Airline Jade Cargo International mit Sitz in Shenzhen gegründet. Sie wird voraussichtlich im Herbst 2005 den Betrieb aufnehmen. Positive Entwicklungen sind bei den Lufthansa Cargo-Töchtern time:matters, Lufthansa Cargo Charter Agency, Cargo Counts und Jettainer zu verzeichnen. Cargo Counts konnte mit AirAsia und Hapag-Lloyd Flug zwei prominente Kunden für die Vermarktung der Belly-Kapazitäten gewinnen. Lufthansa Cargo Charter und time:matters steigerten den Umsatz gegenüber Vorjahr deutlich. WOW-Allianz 2005 Gesamtangebot der Partner-Airlines Drehkreuze Frankfurt, Köln (Lufthansa Cargo) Kopenhagen, Stockholm, Oslo, Göteborg (SAS Cargo) Singapur (Singapore Airlines Cargo) Tokio/Narita, Osaka/Kansai (Japan Airlines Cargo) Zielorte 523 weltweit Bediente Länder 103 weltweit Kontinente 5 Flotte 45 Frachtflugzeuge und 883 Passagierflugzeuge 71 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Lufthansa Technik steigert Geschäftsvolumen und erzielt deutliche Ergebnisverbesserung Im Jahr 2004 gewinnt die Technik-Gruppe 255 neue Verträge und steigert die Umsatzerlöse um 7,3 Prozent. Das operative Ergebnis kann nochmals um über 30 Prozent verbessert werden. Die Vorbereitungen auf den Airbus A380 laufen auf Hochtouren: Kooperationsabkommen mit Rolls Royce und Air France wurden dafür geschlossen. Die Maintenance-, Repair and Overhaul-Branche (MRO) verzeichnete im Jahr 2004 erstmals seit drei Jahren wieder einen Aufwärtstrend – wenn auch auf niedrigerem Preisniveau. Die Fluggesellschaften fragten zwar verstärkt Technik-Leistungen nach, sie verlangten aber wegen ihrer schwächeren Ertragslage Preiszugeständnisse. Der starke Euro belastete im Dollar-getriebenen MRO-Markt die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Anbieter zusätzlich. Trotz aller Krisen ist in der MRO-Branche noch keine Kapazitätsbereinigung zu beobachten. Die Hersteller von Original-Flugzeug- und Triebwerksteilen (Original Equipment Manufacturer/OEM) versuchen ihre sinkenden Verkäufe durch Leistungen im After-Sales-Bereich auszugleichen, die sie zu niedrigen Preisen am Markt anbieten. Außerdem positionieren sich aus Zusammenschlüssen entstandene neue Wettbewerber. Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung spielen daher weiterhin eine zentrale strategische Rolle, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Die Lufthansa Technik-Gruppe profitierte von der Belebung der Nachfrage. Sie konnte im Berichtsjahr 255 neue Verträge mit Kunden außerhalb des Lufthansa Konzerns und einem im Jahr 2004 wirksamen Rekord-Umsatzvolumen von 330 Mio. ¤ abschließen. Dazu gehört ein 15-Jahres-Vertrag mit Spirit Airline zur Geräteversorgung der A320-Flotte, mit dem Lufthansa Technik erstmals die komplette Geräteversorgung einer US-Fluggesellschaft Lufthansa Technik-Gruppe 2004 2003 Veränderung in Prozent in Mio. ¤ 3 060 2 852 7,3 davon mit Gesellschaften des Lufthansa Konzerns in Mio. ¤ 1 360 1 265 7,5 49,3 Umsatz Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit in Mio. ¤ 227 152 . /. Nettoeffekte aus Abgang/Wertaufholung von Finanzvermögen und Stichtagsbewertung in Mio. ¤ 3 – – + Ergebnis aus Equity-Bewertung in Mio. ¤ 3 6 – 50,0 Segmentergebnis in Mio. ¤ 227 158 43,7 Operatives Ergebnis * in Mio. ¤ 205 157 30,6 EBITDA in Mio. ¤ 333 310 7,4 Segmentinvestitionen in Mio. ¤ 107 80 33,8 davon aus Equity-Bewertung in Mio. ¤ Mitarbeiter zum 31. Dezember 2004 4 – – 18 102 18 075 0,1 *Ableitung siehe Tabelle Operatives Ergebnis, Seite 110 72 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Umsatzstruktur Lufthansa Technik-Gruppe 1360 2004 1700 1265 2003 * 1587 1186 2002 * 1623 1294 1541 2001 * 1156 1109 2000 in Mio. ¤ Umsatz mit Gesellschaften des Lufthansa Konzerns Außenumsatz *Vergleichbarkeit der Zahlen durch Veränderung des Konsolidierungskreises beeinträchtigt. übernimmt. Außerdem hat Mid East Jet, ein Betreiber von VIP- und Business Jets, die Live-Cycle-Betreuung seiner kompletten Flotte an Lufthansa Technik vergeben und seine Heimatbasis nach Hamburg verlagert. Im Jahr 2004 hat Lufthansa Technik Aufträge für 514 Kunden bearbeitet – 12,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die betreute Flotte wuchs um 4,5 Prozent auf 1002 Flugzeuge, während die Zahl der Triebwerke um 1,8 Prozent auf 1517 abnahm. Gegenüber dem Jahr 2003 wurde der Konsolidierungskreis der TechnikGruppe lediglich um die Lufthansa Technik Objekt- und Verwaltungsgesellschaft mbH erweitert. Dies beeinträchtigt die Vergleichbarkeit der Vorjahreszahlen nicht. Ergebnis deutlich verbessert Im Berichtszeitraum steigerte die Lufthansa Technik-Gruppe die Umsatzerlöse um 7,3 Prozent auf 3,1 Mrd. ¤. Die Umsätze aus den neuen Verträgen konnten den Rückgang im Triebwerk- und Completionbereich sowie die aus dem starken Euro resultierenden negativen Währungseffekte ausgleichen. Während die Außenumsätze um 7,1 Prozent anwuchsen, erhöhten sich die Umsätze mit Gesellschaften des Lufthansa Konzerns um 7,5 Prozent. Dies ist auf die laufende Umrüstung der Lufthansa Langstreckenflotte mit der neuen Business Class und zusätzliche Triebwerk- und Überholungsereignisse zurückzuführen. Die Lufthansa Technik-Gruppe erwirtschaftete Segmenterträge in Höhe von 3,2 Mrd. ¤ (+5,6 Prozent). Die Segmentaufwendungen nahmen um 3,5 Prozent und damit unterproportional zu und werden mit 3,0 Mrd. ¤ ausgewiesen. Hier macht sich das erfolgreiche Kosten- und Kapazitätsmanagement der Technik-Gruppe positiv bemerkbar. Im Vorjahr hatte zudem eine außerplanmäßige Abschreibung auf den Firmenwert der amerikanischen BizJet die Aufwandsposition belastet. Während der Materialaufwand um 8,5 Prozent anzog, stieg der Personalaufwand um 9,4 Prozent. Ursache für diese Entwicklung war die erstmals in 2004 erfolgte Einbeziehung der Mitarbeiter von AirLiance in den Konzernabschluss sowie eine Tarifanhebung und die deutlich höheren Rückstellungen für Altersvorsorge. Lufthansa Technik konnte im Jahr 2004 das Segmentergebnis des Vorjahres um 43,7 Prozent übertreffen und weist einen Segmentgewinn von 227 Mio. ¤ aus. Auch das operative Ergebnis fällt mit 205 Mio. ¤ deutlich besser aus als im Vorjahr, in dem ein Gewinn von 157 Mio. ¤ erzielt wurde. Investitionen und Mitarbeiter Die Segmentinvestitionen kletterten im Jahr 2004 um 27 Mio. ¤ auf 107 Mio. ¤. Sie entfielen auf Reservetriebwerke, den Bau einer neuen Wartungshalle für die Condor Cargo Technik GmbH in Frankfurt und eines Triebwerkprüfstands in Amerika sowie technische Anlagen. Die Lufthansa Technik-Gruppe beschäftigte am 31. Dezember 2004 mit 18 102 Mitarbeitern 0,1 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Im Berichtsjahr haben 180 neue Auszubildende bei Lufthansa Technik ihre Ausbildung begonnen. Lufthansa Technik hat im Dezember 2004 eine Personaldienstleistungsgesellschaft gegründet. Aviation Power, Tochter der Lufthansa Technical Training und der Manpower Deutschland GmbH, wird 73 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Umsatzanteile der Geschäftsbereiche 2004 FlugzeugÜberholung und VIP/ Business Jet 15 % FlugzeugWartung 25 % Completion Center 2% TriebwerksWerkstatt 35 % Übrige 1% InstrumenteBetreuung 22 % künftig Auszubildende der Lufthansa Technik übernehmen, die ab Januar 2005 ihre Ausbildung beenden. Damit bieten sich für die Berufseinsteiger Perspektiven entweder bei Lufthansa Technik oder in anderen luftfahrttechnischen Betrieben. „Perspektiven Technik“ zur Ergebnissicherung eingerichtet Die Entwicklung in der MRO-Branche macht deutlich, dass auch in den Folgejahren Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen notwendig sind, um im Markt erfolgreich bestehen zu können. Lufthansa Technik hat dazu unter dem Namen „Perspektiven Technik“ ein Programm etabliert, das bis 2006 zusätzliche Einsparungen und Verbesserungen von 240 Mio. ¤ erreichen soll. Die einzelnen Maßnahmen in den Bereichen Personal und Material wurden in vorstandsunmittelbaren Programmleitungen gebündelt. Weiteres Kostensenkungspotenzial will die Technik-Gruppe durch die Intensivierung der Zusammenarbeit im weltweiten Technik-Verbund beim Vertrieb, beim Einkauf und in der Produktion generieren. Kooperationen ausgebaut Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Air China und Lufthansa beim größten Flugzeuginstandhaltungsbetrieb in China, Ameco (Aircraft Maintenance & Engineering Corp.), wird um 25 Jahre verlängert. Der im Juli 2004 geschlossene Vertrag sieht in den nächsten vier Jahren eine Kapitalerhöhung von 100 Mio. US$ vor. Damit soll die Infrastruktur des Unternehmens ausgebaut und an die wachsende Flotte von Air China angepasst werden. Lufthansa Technik und Rolls-Royce haben 2004 das Gemeinschaftsunternehmen „N3 Engine Overhaul Services GmbH & Co. KG“ für die Instandhaltung der Rolls-Royce-Triebwerke vom Typ Trent 500, Trent 700 und Trent 900 gegründet. Das Unternehmen wird in Arnstadt bei Erfurt aufgebaut und ab 2007 mit zunächst 250 Mitarbeitern die Überholung der modernen Triebwerke für Airbus A330, A340-500/600 und A380 für die Märkte Europa, Amerika und Afrika übernehmen. Die beiden großen europäischen MRO-Anbieter Lufthansa Technik und Air France Industries wollen die komplette Geräteversorgung für den Airbus A380 im Rahmen einer Kooperation anbieten. Die Partner planen, nicht nur die insgesamt 25 fest bestellten A380-Flugzeuge von Lufthansa und Air France zu betreuen, sie wollen diesen Service auch anderen A380Betreibern anbieten. Dazu gehören die Instandhaltung, das Management eines Geräte-Pools und alle Logistik-Leistungen an den A380-Drehscheiben. BizJet, die Tochtergesellschaft von Lufthansa Technik mit Sitz in den USA, ist nun auch Partner von Platinet – The Global Support Network. Der weltweite Premium-Service für VIP-, Regierungs- und Business Jets für Nord- und Südamerika bündelt und koordiniert alle Dienstleistungen ausgewählter Partnerunternehmen weltweit, egal ob es sich um technische, logistische oder flugoperationelle Leistungen handelt. (Weitere Informationen über neue Produkte und Kundenprogramme von Lufthansa Technik siehe Seite 48 und Seite 34.) 74 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 LSG Sky Chefs hat durch Kostenreduzierung und Flexibilisierung das Ergebnis deutlich verbessert Im weiterhin schwierigen Airline Catering-Markt kann LSG Sky Chefs den Verlust des Vorjahres um nahezu 80 Prozent reduzieren. Nach dem Verkauf von Chef Solutions konzentriert sich der Konzern auf das Kerngeschäft Airline Catering. Durch das Projekt „Triangle“ wird die Restrukturierung des Unternehmens fortgesetzt und eine weitere Verbesserung der Ergebnissituation sichergestellt. Der weltweite Airline Catering-Markt konnte im Jahr 2004 von der Erholung des Weltluftverkehrs noch nicht profitieren. Der hohe Ölpreis und der unverändert harte Wettbewerb mit zunehmendem Preisdruck veranlasste viele Fluggesellschaften, ihren Bordservice weiter einzuschränken oder gar ganz einzustellen. Seit Beginn der Krise im Jahr 2001 ist der Markt für Airline Catering um rund 30 Prozent geschrumpft. Am stärksten betroffen war der amerikanische Markt: Hier ging das Volumen sogar um mehr als 40 Prozent zurück. Die LSG Sky Chefs-Gruppe hat auf diese Marktveränderungen reagiert und zahlreiche Initiativen erarbeitet, um die Kosten zu reduzieren und die Flexibilität zu erhöhen. Nach den strukturellen Veränderungen und Prozessoptimierungen in den Jahren 2001 bis 2003 wurden im Berichtsjahr weitere einschneidende Restrukturierungsmaßnahmen ergriffen. Betroffen waren sämtliche Ebenen des Unternehmens. Unrentable Küchen wurden geschlossen, Betriebe zusammengelegt und Überkapazitäten abgebaut. Durch Neuverhandlung wurden für langfristige Miet- und Pachtverträge günstigere Konditionen erzielt. Schließlich wurde das nicht zum Kerngeschäft zählende Geschäftsfeld Chef Solutions verkauft. Mit der Entwicklung von Produktalternativen mit niedrigerem Preisniveau hat LSG Sky Chefs zudem auf die Marktveränderungen reagiert und konnte so die Marktposition behaupten. LSG Sky Chefs-Gruppe* 2004 2003 Veränderung in Prozent in Mio. ¤ 2 334 2 667 – 12,5 davon mit Gesellschaften des Lufthansa Konzerns in Mio. ¤ 496 467 6,2 Konzern-Umsatz Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit in Mio. ¤ – 142 – 730 80,5 . /. Nettoeffekte aus Abgang/Wertaufholung von Finanzvermögen und Stichtagsbewertung in Mio. ¤ 41 103 – 60,2 + Ergebnis aus Equity-Bewertung in Mio. ¤ 11 7 57,1 Segmentergebnis in Mio. ¤ – 172 – 826 79,2 Operatives Ergebnis** in Mio. ¤ – 167 – 215 22,3 EBITDA in Mio. ¤ 63 217 – 71,0 Segmentinvestitionen in Mio. ¤ 47 148 – 68,2 davon aus Equity-Bewertung in Mio. ¤ 2 – – 28 596 31 734 – 9,9 Mitarbeiter zum 31. Dezember 2004 *Vorjahreswerte nur bedingt vergleichbar wegen Konsolidierungskreis-Veränderung **Ableitung siehe Tabelle Operatives Ergebnis, Seite 110 75 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Umsatzstruktur LSG Sky Chefs-Gruppe 496 2004 * 1838 467 2003 2 200 2002 ** 2001 ** 2000 Der Konsolidierungskreis hat sich im Wesentlichen durch den Verkauf der Chef Solutions-Gruppe verändert, sie wurde zum 8. Juni 2004 entkonsolidiert. Die LSG Sky Chefs-Gruppe umfasst nunmehr 140 Unternehmen, von denen 92 vollständig in den Konzernabschluss einbezogen sind. 446 2 630 449 2 067 408 644 in Mio. ¤ Umsatz mit Gesellschaften des Lufthansa Konzerns Außenumsatz *Rückgang wegen Verkauf des Bereichs Chef Solutions **Hohe Abweichung durch die Einbeziehung der LSG Sky Chefs-Gruppe USA in den Konsolidierungskreis ab 1. Juni 2001. Verlust konnte spürbar reduziert werden Im Jahr 2004 erwirtschaftete die LSG Sky Chefs-Gruppe Umsatzerlöse von 2,3 Mrd. ¤, das waren 12,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Ursache waren im Wesentlichen die Entkonsolidierung von Chef Solutions, Währungseffekte und das weiterhin rückläufige Geschäftsvolumen im Airline CateringMarkt USA. Zusammen mit den übrigen Segmenterträgen weist die Gruppe Segmenterträge von 2,5 Mrd. ¤ aus. Die Segmentaufwendungen sanken um 28,1 Prozent auf 2,7 Mrd. ¤. Im Vorjahr waren außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 705 Mio. ¤ für Wertberichtigungen hauptsächlich auf Vermögensgegenstände in Nordamerika angefallen. Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen von 23 Mio. ¤ auf Produktionsbetriebe in Skandinavien vorgenommen. Rückläufig waren auch der Materialaufwand (–13,2 Prozent) und der Personalaufwand (–8,2 Prozent). Dazu beigetragen haben neben dem Verkauf von Chef Solutions Währungseffekte und die Restrukturierungsmaßnahmen. Die Zahl der Mitarbeiter zum 31. Dezember 2004 verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 9,9 Prozent auf 28 596. Die LSG Sky Chefs-Gruppe weist für das Geschäftsjahr 2004 ein Segmentergebnis von –172 Mio. ¤ aus und konnte damit den Verlust des Vorjahres (–826 Mio. ¤) deutlich reduzieren. Das operative Ergebnis verbesserte sich ebenfalls in Folge der Restrukturierung von –215 Mio. ¤ im Jahr 2003 auf –167 Mio. ¤ im Berichtsjahr. Die Segmentinvestitionen blieben im Jahr 2004 mit 47 Mio. ¤ (Vorjahr: 148 Mio. ¤) auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Geschäftsverlauf im Airline Catering-Bereich Trotz des schwierigen Marktumfelds gelang es der LSG Sky Chefs-Gruppe in ihrem wichtigsten Geschäftsbereich Airline Catering die Verträge mit einigen bedeutenden Kunden zu verlängern. Dazu gehören der Generalvertrag mit Lufthansa über Catering-Leistungen an 75 Standorten weltweit und der Vertrag mit Thomas Cook. Auslaufende Verträge konnten mit Neugeschäft kompensiert werden. Dennoch sanken die Umsatzerlöse in diesem Bereich um 2,9 Prozent auf 2,0 Mrd. ¤. Neben Währungseffekten wirkten sich hier die Reduzierung der Service-Angebote durch die Fluggesellschaften und die Preiszugeständnisse bei den neuen Verträgen negativ aus. Wegen des Verkaufs von Chef Solutions stieg der Anteil des Airline Catering am Außenumsatz auf 86,7 Prozent (Vorjahr 78,1 Prozent). Die Region Amerika war am stärksten vom Umsatzrückgang betroffen. Hier sank zum einen trotz des stabilen Wirtschaftswachstums in den USA das Catering-Volumen wegen deutlich reduzierter Servicekonzepte zum vierten Mal in Folge, zum anderen ließ die Umrechnung in Euro den in US$ erzielten Umsatz um 8,1 Prozent absinken. 76 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Verteilung Außenumsätze LSG Sky Chefs-Gruppe Geschäftsfelder Chef Solutions* 8% Übrige Aktivitäten 5% Airline Catering 87 % * nur bis 8. Juni 2004 konsolidiert Airline Catering Umsatz in Regionen Europa, Afrika, Nahost 57 % Asien, Pazifik 6% Nordund Südamerika 37 % In Europa/Afrika/Nahost führte die Belebung des Luftverkehrs nach den Krisen des Vorjahrs zu einem leichten Umsatzwachstum. Die deutlich höhere Zahl der Fluggäste konnte die Effekte aus reduzierten Servicekonzepten und Preiszugeständnissen kompensieren. Mit dazu beigetragen hat auch die ganzjährige Einbeziehung von Abela in England. In Asien ist das Airline Catering Volumen im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Ursache ist neben dem Wirtschaftswachstum in der Region auch die erstmals für ein volles Geschäftsjahr konsolidierte LSG Sky Chefs Korea. Im Vorjahr war diese Region in besonderem Maße von den Auswirkungen von SARS betroffen. Verkauf von Chef Solutions Mit Wirkung vom 8. Juni 2004 wurde das Geschäftsfeld Chef Solutions an den amerikanischen Investor Questor veräußert. Das Management von LSG Sky Chefs sah unter den gegebenen Umständen keine Möglichkeit, die Chancen dieses Geschäftsfelds ohne erhebliche Investitionen verbessern zu können. Bis zum 8. Juni erwirtschaftete Chef Solutions Außenumsätze von 181 Mio. ¤ (Gesamtjahr 2003: 465 Mio. ¤) und repräsentiert damit nur noch einen Anteil am Außenumsatz von 7,8 Prozent (Vorjahr: 17,4 Prozent). In den anderen Geschäftsfeldern – Flughafenrestaurants und Lounges, Sicherheitsdienste und Qualitätsmanagement – stieg der Außenumsatz um 8,8 Prozent. Ursache war im Wesentlichen die Ausweitung des Geschäfts der LSG Sky Chefs Supply Chain Solutions. „Triangle“ senkt Verwaltungskosten Nach der in den letzten Jahren umgesetzten Standardisierung und Flexibilisierung der Produktion hat die LSG Sky Chefs-Gruppe mit „Triangle“ ein Projekt eingerichtet, das zum Ziel hat, die gesamte Organisation des Catering-Konzerns zu überprüfen und so die Verwaltungskosten bis 2006 um rund 30 Prozent zu senken. Bisher wurden über 250 Einzelmaßnahmen identifiziert, von denen ein Teil bereits im abgelaufenen Jahr umgesetzt werden konnte. Hierzu zählt zum Beispiel die Zusammenführung der globalen Verwaltung in Neu-Isenburg, die Schaffung einer globalen Sales und Service-Funktion anstelle der bisherigen regionalen Vertriebsorganisation sowie die Bündelung der Einkaufsmengen zu höheren Losgrößen. Im Berichtsjahr und in den ersten Monaten des laufenden Jahres wurde der Vorstand der LSG Sky Chefs-Gruppe in mehreren Etappen neu besetzt. Das neue Management soll die notwendige Restrukturierung zügig vorantreiben und Potenziale für die Zukunft entwickeln. 77 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Eingeleitete Sanierungsmaßnahmen verbessern Ergebnis der Thomas Cook AG Im Berichtsjahr verzeichnet Thomas Cook erstmals seit zwei Jahren wieder steigende Gästezahlen. Bei höherem Umsatz begrenzte das eingeleitete Sanierungsprogramm die Aufwandsentwicklung. So war eine deutliche Reduzierung des Vorjahresverlusts möglich. Mit dazu beigetragen hat die Neupositionierung der Condor und die Stärkung von Neckermann Reisen. Nach zwei Krisenjahren verzeichnete die Tourismusbranche im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals eine leichte Erholung, die Ausgaben der Konsumenten für organisierte Reisen nahmen wieder zu. Die Thomas Cook AG war in ihren wichtigsten Märkten auch 2004 einem harten Wettbewerb ausgesetzt, konnte aber mit erfolgreicher Kapazitätsanpassung ruinöse Preiskriege vermeiden. Der Anteil der preisreduzierten Last-Minute-Angebote nahm entsprechend ab. Gleichwohl verstärkten sich die Markttrends der Vorjahre – Preissensibilität, kurzfristige Buchungsentscheidungen, Wachstum der No-Frills Airlines, hohe Zuwächse im E-Commerce-Geschäft. Thomas Cook hat auf diese Entwicklung reagiert und die Reiseangebote modifiziert: Frühbucherrabatte wurden ausgedehnt, Online-Plattformen ausgebaut und die Angebotsstrukturen in den wichtigsten Märkten verbessert. Außerdem wurde das Einzelplatzgeschäft der Fluggesellschaften durch die Übernahme der Preis- und Marketinglogik der No-Frills Carrier ausgebaut. So konnte Thomas Cook nahezu überall Marktanteile hinzugewinnen. Thomas Cook AG 1. November 2003 bis 31. Oktober 2004 Veränderung in Prozent Umsatz in Mio. ¤ 7 479 7 242 3,3 davon Veranstalter in Mio. ¤ 6 402 6 110 4,8 davon Fluggesellschaften in Mio. ¤ 620 667 – 7,0 Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit in Mio. ¤ – 86 – 214 59,8 Ergebnis vor Steuern in Mio. ¤ – 149 – 280 46,8 Jahresfehlbetrag in Mio. ¤ – 176 – 251 29,9 Bilanzsumme in Mio. ¤ 4 091 4 236 – 3,4 Beförderte Gäste in Tsd. 13 093 12 574 4,1 23 954 25 164 – 4,8 Mitarbeiter zum 31. Oktober 2004 78 1. November 2002 bis 31. Oktober 2003 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Zahl der Kunden und Umsatz steigt wieder Im Geschäftsjahr 2003/2004 entschieden sich 13,1 Millionen Kunden für eines der Thomas Cook-Angebote. Das waren 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zielgebiete Türkei und Ägypten konnten im Berichtsjahr den Negativtrend des Vorjahres stoppen und verzeichneten wieder erfreuliche Zuwächse. Wichtigstes Zielgebiet blieb aber – trotz des anhaltenden Rückgangs – Spanien. Besser als die Feriengebiete Europas entwickelte sich das Geschäft auf Fernstrecken. Dabei wiesen die Regionen, die Ende Dezember von der Flutkatastrophe heimgesucht wurden, das größte Gästewachstum auf: Sri Lanka verzeichnete einen Zuwachs von 50 Prozent, Indien von 42 Prozent und die Malediven von 30 Prozent. Dennoch ist ihr Anteil am Gesamtumsatz mit etwas mehr als einem Prozent relativ gering. Die Dollarschwäche ließ die Nachfrage nach Amerika-Reisen sprunghaft ansteigen: nach USA flogen 39,1 Prozent mehr Gäste als im Vorjahr, nach Kanada 43,7 Prozent. Urlaub in Deutschland und den Nachbarländern war 2003/2004 wegen des schlechten Wetters weniger gefragt. Von November 2003 bis Oktober 2004 stieg der Konzern-Umsatz verglichen mit dem Vorjahr um 3,3 Prozent auf 7,5 Mrd. ¤. Davon wurden 46,5 Prozent in Deutschland erzielt, das damit wichtigster Markt für den Touristik-Konzern bleibt. Hier konnte nach zwei Krisenjahren in Folge ein um 1,0 Prozent höherer Umsatz von 3,5 Mrd. ¤ erwirtschaftet werden. In Großbritannien wies der Konzern mit einem Plus von 5,0 Prozent einen deutlich höheren Zuwachs aus. Die in diesem Markt umgesetzten 2,4 Mrd. ¤ machen 32,1 Prozent der gesamten Brutto-Umsatzerlöse aus. Drittgrößter Markt ist Westeuropa. In Frankreich und den Benelux-Ländern wurden 20,0 Prozent der Konzern-Umsätze generiert. Der Bereich International, in dem das Geschäft in Osteuropa und in Übersee zusammengefasst ist, erzielte einen Umsatz von 107 Mio. ¤ und erhöhte damit den Anteil am Gesamtumsatz von 1,0 auf 1,4 Prozent. Die sonstigen betrieblichen Erträge fielen im Berichtsjahr mit 230 Mio. ¤ deutlich niedriger aus (–49 Mio. ¤) als im Vorjahr, in dem Buchgewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen in Höhe von 76 Mio. ¤ enthalten waren (Berichtsjahr: 14 Mio. ¤). Kostenmanagement begrenzt Aufwandsentwicklung Die Aufwendungen für touristische Leistungen wuchsen im Berichtszeitraum unterproportional um 2,2 Prozent auf 5,7 Mrd. ¤ – begünstigt durch das erfolgreiche Kostenmanagement, das die Aufwandssteigerungen bei Treibstoff (+13,6 Prozent) und Sicherheitsgebühren für den Flugbetrieb ausgleichen konnte. Demzufolge verbesserte sich der Rohertrag um 6,9 Prozent auf 1,8 Mrd. ¤. Die Rohertragsmarge stieg auf 23,5 Prozent. Gesenkt werden konnten dagegen die Konzerngemeinkosten. Sie gingen um 2,0 Prozent zurück. Der Personalbestand sank im Berichtsjahr um 1210 auf 23 954 Mitarbeiter. Am Personalabbau sind nahezu alle Absatzmärkte und Geschäftsbereiche beteiligt, der größte Anteil resultiert 79 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Überleitung zum Equity-Ergebnis Thomas Cook AG in Mio. ¤ Geschäftsjahr 2003/2004 Geschäftsjahr 2002/2003 – 176 – 251 Wertaufhellung – –9 – Ergebnisanteile Minderheitsgesellschafter 0* –2 Jahresfehlbetrag (IFRS) Thomas Cook-Gesellschaftern zustehendes Ergebnis – 176 – 262 davon Lufthansa Anteil 50 % – 88 – 131 – Eliminierung der vorzeitigen Anwendung von neuen IFRS Standards – 13 – – 101 – 131 Segmentergebnis Thomas Cook *gerundet unter 1 Mio. ¤ jedoch aus der Kapazitätsanpassung der Fluggesellschaften in Deutschland und aus den Restrukturierungsmaßnahmen im Vertrieb von Thomas Cook UK und bei Thomas Cook Voyages in Frankreich. Dennoch gingen die Lohn- und Gehaltskosten aufgrund von Tariferhöhungen nur um 0,7 Prozent auf 709 Mio. ¤ zurück. Im Zuge der anhaltenden Restrukturierungsund Sanierungsmaßnahmen erhöhten sich die laufenden Kosten sowie die Vorsorge für Abfindungsleistungen und Sozialplankosten noch einmal gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent auf 24 Mio. ¤. Ergebnis deutlich verbessert Im Geschäftsjahr 2003/2004 erwirtschaftete der Thomas Cook-Konzern ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Geschäftsund Firmenwerte (EBITA). Es verbesserte sich um mehr als 100 Mio. ¤ von –79 Mio. ¤ auf 22 Mio. ¤. Der Verlust vor Ertragsteuern hat sich mit 149 Mio. ¤ im Vergleich zum Vorjahr (–280 Mio. ¤) nahezu halbiert. Im Ergebnis ist ein Saldo aus Sonderbelastungen und -erträgen in Höhe von 177 Mio. ¤ enthalten. Ursache sind die verschlechterten Ertragsaussichten in einzelnen Beteiligungen und Geschäftsfeldern. Der größte Teil resultiert aus einer außerplanmäßigen Abschreibung von 109 Mio. ¤ auf die Thomas Cook-Aktivitäten in Frankreich. Demgegenüber entfielen die planmäßigen Abschreibungen auf Geschäfts- und Firmenwerte aufgrund der bereits im Abschluss 2003/04 gewählten Anwendung des IFRS 3. „Die Zufriedenheit der Kunden ist für uns im Condor Individuell Servicecenter der Maßstab für Qualität. Täglich werden wir mit den unterschiedlichsten Fragen und Problemen konfrontiert, für die wir gemeinsam mit den Reisemittlern Lösungen entwickeln.“ 80 Tina Di Liberto Mitarbeiterin im Condor-Servicecenter Thomas Cook AG Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Bei der Ermittlung des Segmentergebnisses hat Lufthansa die Effekte aus der vorzeitigen Einführung neuer IFRS-Standards im Jahresabschluss der Thomas Cook AG eliminiert. Das aus der Equity-Bewertung resultierende Segmentergebnis beträgt deshalb –101 Mio. ¤ (Vorjahr: –131 Mio. ¤). Thomas Cook hat von November 2003 bis Oktober 2004 mit 66 Mio. ¤ deutlich weniger investiert als in den Vorjahren, 2003 waren es noch 204 Mio. ¤. Zwei Drittel des Investitionsvolumens entfielen auf die Vorbereitung und Anpassung der EDV-Systeme an das veränderte Wettbewerbsumfeld sowie auf den Ersatz für Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Netto-Kreditverschuldung konnte von 1,0 Mrd. ¤ auf 596 Mio. ¤ zurückgeführt werden. Sanierungsprogramm im deutschen Markt Die deutliche Ergebnisverbesserung ist ein Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen zur Sanierung des Konzerns. Anfang 2004 hatte der neue Vorstand die Verantwortung übernommen und damit das vorrangige Ziel, Thomas Cook aus der Verlustzone zu führen. Entsprechend wurde ein umfangreiches Sanierungsprogramm mit Schwerpunkt im deutschen Markt in Gang gesetzt. Wesentliche Eckpfeiler waren der Kapazitätsabbau bei den konzerneigenen Fluggesellschaften und bei den garantierten Hotelkontingenten, Personalabbau, Abflachung der Führungsstrukturen, Verschlankung der Konzernzentrale und deutliche Reduzierung sämtlicher Kostenpositionen. Im Berichtsjahr wurden zehn Condor-Flugzeuge verkauft und die Produktivität der Flotte verbessert. Die Neuausrichtung der Condor mit verstärktem Fokus auf den Einzelplatzverkauf verbesserte die Auslastung um 1,5 Prozentpunke auf 85,9 Prozent. Die Garantiezusagen an die Vertragshotels wurden um 50 Prozent, die Zahl der Mitarbeiter um 5,2 Prozent reduziert. In langwierigen Verhandlungen mit den Sozialpartnern konnten die Personalkosten flexibilisiert und der veränderten Ertrags- und Wettbewerbslage angepasst werden. Durch einen effizienteren Einkauf wurden alle Lieferantenverträge nachverhandelt und so die Ausgaben für Vorleistungen gemindert. Für Kostensenkung sorgte auch die neue Profitcenter-Struktur, die Etablierung einer internen Shared-Service-Organisation, über die alle Aufwendungen für interne Dienstleistungen dem Nutzer der Leistung zugewiesen werden, sowie das Outsourcen von IT-Support und kaufmännischen Leistungen. Dies wurde flankiert durch die Weiterentwicklung von Produkten und Prozessen, die auf die geänderten Ansprüche der Kunden zugeschnitten sind. So wurden neue Rabattformen eingeführt, die All Inclusive-Angebote erweitert und Kunden durch Frühbucheranreize zum frühzeitigen Buchen bewegt. Gleichzeitig lag ein Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung der virtuellen Vertriebskanäle. Es wurden neue Direktmarken für den InternetVerkauf entwickelt und neue Funktionalitäten eingeführt. 82 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Lufthansa Systems bleibt auf Gewinnkurs und steigert Ergebnis um 56 Prozent Mit neuen Kunden steigert die Systems-Gruppe im Jahr 2004 die Umsätze außerhalb des Lufthansa Konzerns um 8,7 Prozent und erwirtschaftet ein operatives Ergebnis von 61 Mio. ¤. Das Produktportfolio wurde ausgebaut durch die Modernisierung von Passagesystemen, die es auch in einzelnen Modulen gibt, und die „electronic Route Map“ für das Cockpit. Die Belebung des Luftfahrtmarktes im Jahr 2004 ließ auch die Investitionsbereitschaft der Branche allmählich ansteigen. Die erhofften hohen Wachstumsraten im Auftragsvolumen der IT-Branche blieben jedoch aus, da die wirtschaftliche Lage der Fluggesellschaften weiter schwierig war. Dennoch konnte die Lufthansa Systems-Gruppe im harten Wettbewerb einige Fluggesellschaften als neue Kunden gewinnen. Die lateinamerikanische Fluggesellschaft TACA beispielsweise nutzt für die wichtigsten Kernprozesse wie Reservierung und Check-in zukünftig die Passagesysteme von Lufthansa Systems. Außerdem setzt TACA die NetLine-Produkte zur Flugplanung und –steuerung, ProfitLine/Yield im Bereich Revenue Management und Lido OC für die Flugwegeplanung ein. Die Aktivitäten außerhalb der Luftfahrtindustrie führten zu zwei größeren Verträgen mit neuen Kunden wie die Cominvest-Gruppe in München für das IT-Outsourcing sowie den Ausbau des Geschäfts mit Logistik-Dienstleistern. Der Anteil von Neuverträgen im externen Markt liegt bei knapp 40 Prozent der gesamten Vertragsabschlüsse. Lufthansa Systems-Gruppe Veränderung in Prozent 2004 2003 in Mio. ¤ 628 611 2,8 davon mit Gesellschaften des Lufthansa Konzerns in Mio. ¤ 390 392 – 0,5 Umsatz Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit in Mio. ¤ 69 63 9,5 . /. Nettoeffekte aus Abgang/Wertaufholung von Finanzvermögen und Stichtagsbewertung in Mio. ¤ – 8 – + Ergebnis aus Equity-Bewertung in Mio. ¤ – – – Segmentergebnis in Mio. ¤ 69 55 25,5 Operatives Ergebnis* in Mio. ¤ 61 39 56,4 EBITDA in Mio. ¤ 104 95 9,5 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Mio. ¤ 47 48 – 2,1 3 190 3 159 1,0 Mitarbeiter zum 31. Dezember 2004 *Ableitung siehe Tabelle Operatives Ergebnis, Seite 110 83 Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Umsatzstruktur Lufthansa Systems-Gruppe 390 2004 238 392 2003 219 368 2002 * 189 352 2001 126 318 2000 118 in Mio. ¤ Umsatz mit Gesellschaften des Lufthansa Konzerns Außenumsatz *Hoher Zuwachs wegen Veränderung des Konsolidierungskreises. Operatives Ergebnis steigt auf 61 Mio. ¤ Die Lufthansa Systems-Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2004 ihre Umsatzerlöse um 2,8 Prozent auf 628 Mio. ¤ steigern. Dabei wuchsen die mit Gesellschaften außerhalb des Lufthansa Konzerns erzielten Erlöse um 8,7 Prozent, ihr Anteil am Gesamtumsatz erreichte damit 37,9 Prozent. Der Einsatz neuer, kostensparender Technologien sorgte trotz der Volumensteigerung gegenüber dem Vorjahr für einen Rückgang der Umsätze mit Gesellschaften des Lufthansa Konzerns um 0,5 Prozent. Im Jahr 2004 erwirtschaftete das Geschäftsfeld IT Services Segmenterträge von insgesamt 661 Mio. ¤ (+1,7 Prozent). Die Segmentaufwendungen blieben mit 592 Mio. ¤ um 0,5 Prozent unter Vorjahr. Dabei sank der Materialaufwand auf Grund von Umstrukturierungen um 13,0 Prozent, während der Personalaufwand um 8,3 Prozent höher ausfiel als 2003. Am 31. Dezember 2004 beschäftigte die Lufthansa SystemsGruppe 3 190 Mitarbeiter, das waren 1,0 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Für den Anstieg der Personalkosten sind im Wesentlichen die höheren Rückstellungen für die Altersvorsorge verantwortlich. Lufthansa Systems konnte im Geschäftsjahr 2004 mit 69 Mio. ¤ das Segmentergebnis des Vorjahres um 25,5 Prozent übertreffen. Das operative Ergebnis wird mit 61 Mio. ¤ ausgewiesen. Im Vorjahr war ein operativer Gewinn von 39 Mio. ¤ erwirtschaftet worden. Die Segmentinvestitionen sanken um 2,1 Prozent auf 47 Mio ¤. Produktportfolio ausgebaut Schwerpunkt der Weiterentwicklung des Produktportfolios war im Jahr 2004 die Modernisierung und Modularisierung der Passagiersysteme. Die Erneuerung der Systeme ging mit dem Projekt FACE in eine entscheidende Phase. Ziel ist, künftig ein von globalen Distributionssystemen unabhängiges Passagesystem anzubieten. Die Kernelemente Reservierung, Inventory und Check-in werden dafür auf eine neue technische Plattform umgesetzt. Mit dem von Lufthansa Systems neu entwickelten Airline Availability Manager wurde im Dezember 2004 ein neues System für die Verarbeitung von Verfügbarkeitsanfragen entwickelt. Damit kann die Fluggesellschaft bisher anfallende Transaktionskosten senken und ihre Vertriebskanäle besser steuern. Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt ist das Lido Route Manual. Die neuen elektronisch generierten Navigationskarten werden bereits in den Lufthansa Cockpits eingesetzt. Informationen dazu und zu weiteren von Lufthansa Systems entwickelten Produkten finden Sie auf Seite 50. „Hochverfügbarkeit im Rechenzentrum ist keine Zauberei, sondern das Produkt sorgfältiger Planung, professioneller Prozesse und langjähriger Erfahrung im Umfang mit hochsensiblen Kundensystemen.“ 84 Ulrich Baur Director Systems Management & Operation Lufthansa Systems Infratec GmbH Corporate Governance 14 ı Strategie 18 ı Aktionsplan 25 ı Unsere Kunden 28 ı Unsere Mitarbeiter 39 ı Flotte und Innovation 47 ı Nachhaltigkeit 52 Segmentergebnis der Service- und Finanzgesellschaften steigt durch Verkäufe von Beteiligungen auf 490 Mio. ¤ Die hohe Steigerung des Ergebnisses im Jahr 2004 resultiert aus der Veräußerung von Anlagevermögen im Rahmen der Portfoliobereinigung des Konzerns. Positiv entwickelt haben sich auch Lufthansa AirPlus und Lufthansa Flight Training. Die Aktivitäten des Lufthansa Konzerns werden durch Unternehmen im Finanz- und Dienstleistungsbereich unterstützt. Im Geschäftsfeld Service- und Finanzgesellschaften sind im Jahresabschluss 2004 neben der Lufthansa Commercial Holding GmbH die Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH, die Lufthansa Flight Training GmbH (LFT) und Finanzgesellschaften wie der Lufthansa Pension Trust e.V. konsolidiert. Der in den Vergleichszahlen des Vorjahres ausgewiesene Umsatz stammt von der START AMADEUS GmbH, die bis zum 28. Februar 2003 zum Konsolidierungskreis gehörte. Die Erlöse aus Schulungsleistungen (LFT) und die Kreditkartenprovisionen (AirPlus) weisen wir ebenso wie die Beteiligungserträge und die Erträge aus Anlagenverkäufen unter den übrigen Segmenterträgen aus. Die korrespondierenden Aufwendungen werden entsprechend in den sonstigen Segmentaufwendungen verbucht. Das Segmentergebnis des Geschäftsfelds Service- und Finanzgesellschaften in Höhe von 490 Mio. ¤ (Vorjahr: 128 Mio. ¤) ist im Jahr 2004 im Wesentlichen geprägt vom Verkauf von Anlagevermögen im Rahmen der Portfoliobereinigung des Konzerns. Service- und Finanzgesellschaften* 2004 2003 in Mio. ¤ – 30 davon mit Gesellschaften des Lufthansa Konzerns in Mio. ¤ – Umsatz 0 ** Veränderung in Prozent – – Übrige Segmenterträge in Mio. ¤ 778 335 132,2 davon aus Equity-Bewertung in Mio. ¤ –5 17 – Segmentaufwendungen in Mio. ¤ 288 237 21,5 Segmentergebnis in Mio. ¤ 490 128 – Investitionen in Anlagevermögen in Mio. ¤ 771 99 – 1 105 644 71,6 Mitarbeiter zum 31. Dezember 2004 *Vorjahreswerte nur bedingt vergleichbar wegen Veränderung des Konsolidierungskreises **gerundet unter 1 Mio. ¤ 86 Passage 60 ı Logistik 68 ı Technik 72 ı Catering 75 ı Touristik 78 ı IT Services 83 ı Service- und Finanzgesellschaften 86 ı Finanzinformationen 89 Im Jahr 2004 wurden Segmenterträge in Höhe von 778 Mio. ¤ erzielt. Sie entfielen im Wesentlichen auf Buchgewinne aus der Veräußerung eines 13,2 Prozent-Anteils an der Amadeus Global Travel Distribution S.A. (292 Mio. ¤), aller Anteile an der Autobahn Tank & Rast GmbH (53 Mio. ¤) und an der Lufthansa Gebäudemanagement (13 Mio. ¤). Auf Erträge aus dem Reisemanagement (AirPlus) entfallen 121 Mio. ¤, auf Erträge aus Schulungen (LFT) 81 Mio. ¤. Die Segmentaufwendungen belaufen sich auf 288 Mio. ¤ (Vorjahr: 237 Mio. ¤). Die Segmentinvestitionen stiegen auf 771 Mio. ¤. Darin enthalten sind 605 Mio. ¤, die im Rahmen der Ausgliederung der inländischen Pensionspläne an den Lufthansa Pension Trust übertragen wurden. Im abgelaufenen Jahr wurde das Beteiligungsportfolio der Lufthansa Commercial Holding erweitert und ausgebaut: Neu gegründet wurden zum Beispiel die DLH Fuel Company mbH und die Lufthansa Service-Center Kassel GmbH, während 49 Prozent der Anteile an der GlobeGround Deutschland GmbH hinzugekauft wurden. Lufthansa AirPlus hat die Karten-Abrechnungsumsätze in den internationalen Märkten um fast 40 Prozent steigern können und behauptete in Deutschland die klare Marktführerschaft. Das Abrechnungsvolumen erhöhte sich auf über 10 Mrd. ¤. Weltweit setzen über 22 000 Firmenkunden in 26 Ländern in ihrem Geschäftsreise-Management auf AirPlus. Lufthansa Flight Training konnte trotz des schwierigen Umfelds in der Luftfahrtbranche das Ergebnis des Vorjahres übertreffen. Dabei flossen auch Einmaleffekte in das positive Ergebnis ein. Während die Nachfrage nach Lehrgängen an der Verkehrsfliegerschule und nach Kurstagen im Service Training sank, konnte der Absatz von Trainingsstunden im Bereich Simulator Training um 1,9 Prozent gesteigert werden. Lufthansa Flight Training weist für das Jahr 2004 einen Segmentgewinn von 26 Mio. ¤ aus. 87 Finanzinformationen Bericht des Aufsichtsrats 90 Lufthansa Aktie 94 Lagebericht 102 Risikobericht 115 Ausblick 125 Jahresabschluss 130 Konzernanhang 134 Erläuterungen G+V 144 Erläuterungen zur Konzernbilanz 154 Sonstige Erläuterungen 176 Bestätigungsvermerk 191 Aufsichtsrat und Vorstand 192 Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 „Eine hochqualitative und sichere Treibstoffversorgung ist lebenswichtig für den Lufthansa Flugbetrieb. Wir beim Treibstoffeinkauf sorgen dafür, dass es auch bei logistischen Problemen wie zum Beispiel Niedrigwasser des Rheins keine Versorgungsengpässe gibt.“ Katja Kleffmann Treibstoffeinkäuferin Deutsche Lufthansa AG 88 89 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Dipl.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Jürgen Weber Vorsitzender des Lufthansa Aufsichtsrats Bericht des Aufsichtsrats Das aus Sicht der Lufthansa herausragende finanzpolitische Ereignis im Geschäftsjahr 2004 war die im Frühjahr durchgeführte und von Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss eng begleitete Kapitalerhöhung. Die über ein hochwertiges Konsortium aus 14 Banken durchgeführte Emission war die größte jemals von einer Luftverkehrsgesellschaft durchgeführte Kapitalerhöhung. Bei einem Bezugspreis von 9,85 ¤ ist dem Unternehmen neues Eigenkapital in Höhe von 752 Millionen ¤ zugeflossen. Neben der Kapitalerhöhung stand vor allem die wirtschaftliche Entwicklung der Deutschen Lufthansa AG und ihrer Konzern- und Beteiligungsgesellschaften im Mittelpunkt der Sitzungen des Aufsichtsrats, die im Geschäftsjahr 2004 am 24. März, 15. Juni, 22. September und 8. Dezember stattgefunden haben. Kein Mitglied des Aufsichtsrats hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen teilgenommen. In den Sitzungen des Aufsichtsrats hat der Vorstand zeitnah über alle wichtigen unternehmenspolitischen Entscheidungen und die beabsichtigte Geschäftspolitik einschließlich der geplanten Investitions- und Beteiligungsvorhaben sowie der vorgesehenen Maßnahmen zur Konzernfinanzierung informiert. In der September-Sitzung wurde die Konzern-Strategie unter Einbeziehung der zukünftigen Optimierung des Konzern-Portfolios ausführlich vorgestellt und diskutiert. Im Kerngeschäftsfeld Passage stimmte der Aufsichtsrat der Bestellung von sieben A340-600 zur Erweiterung der Interkontinental-Flotte in 2006 90 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 und 2007 zu. Weitere wichtige Themen waren der dramatische Anstieg der Treibstoffkosten und die Fortschritte bei den im Vorjahr zu einem Aktionsplan zur Kostenentlastung zusammengefassten Initiativen „Luftverkehr für Deutschland“, „Zukunft Kont“ und „Konzertierte Aktion Personal“. Die gegen Ende des Jahres nach langwierigen Verhandlungen mit den Sozialpartnern abgeschlossenen Tarifverträge wurden vom Aufsichtsrat mit Anerkennung für die darin erreichten Produktivitätsverbesserungen zur Kenntnis genommen. Ferner befasste sich der Aufsichtsrat mit dem Lufthansa Qualitätsmanagement und den Gläubigerschutzverfahren der nordamerikanischen Star-Alliance-Mitglieder Air Canada, US Airways und United Airlines. Im Beteiligungsbereich galt das Hauptaugenmerk des Aufsichtsrats wie schon im Vorjahr den beiden mit Verlust arbeitenden Geschäftsfeldern Catering und Touristik. Die wirtschaftliche Lage der Gesellschaften LSG Lufthansa Service Holding AG und Thomas Cook AG war mehrmals Gegenstand ausführlicher Präsentationen und Erörterungen. In diesem Zusammenhang stimmte der Aufsichtsrat der Veräußerung aller Anteile der LSG Holding AG an der defizitären US-amerikanischen Gesellschaft Chef Solutions Inc. zu. Im Rahmen der angestrebten Optimierung des Konzern-Portfolios billigte der Aufsichtsrat auch die zu Jahresbeginn erfolgte Veräußerung von Aktien an der Amadeus Global Travel Distribution S.A. Ferner wurde sowohl dem vollständigen Verkauf der Lufthansa-Gebäudemanagement-Gesellschaften und der Autobahn Tank & Rast Holding GmbH als auch den im Zusammenhang mit der Verlängerung des Joint Ventures Ameco Beijing erforderlich gewordenen Kapitalmaßnahmen zugestimmt. Schließlich ließ sich der Aufsichtsrat wie jedes Jahr turnusmäßig über Umfang, Abwicklung und Kontrolle der Geschäfte mit derivativen Instrumenten berichten. Die Berichtspflichten des Vorstands und den Katalog zustimmungspflichtiger Geschäfte hat der Aufsichtsrat in einer Geschäftsordnung für den Vorstand festgelegt, die ebenso wie die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat in der September-Sitzung überarbeitet und weiterentwickelt worden ist. Auch zwischen den Sitzungen wurde der Aufsichtsrat durch schriftliche Berichte über wichtige Entwicklungen auf dem laufenden gehalten. Ferner hat der Vorsitzende des Aufsichtsrats die Protokolle der Vorstandssitzungen eingesehen und in regelmäßigen Gesprächen insbesondere mit dem Vorsitzenden des Vorstands geschäftspolitische und strategische Fragen erörtert. Der Aufsichtsrat hat somit während des gesamten Geschäftsjahres die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Geschäftsleitung des Vorstands überwacht und dessen Entscheidungen mit seinem Rat begleitet. In seiner Dezember-Sitzung hat der Aufsichtsrat die Effizienz seiner Arbeit geprüft und eine aktualisierte, uneingeschränkte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex verabschiedet. Für Inhalt, Gestaltung und Abschluss der Anstellungsverträge mit den Vorstandsmitgliedern sowie für sonstige personelle Angelegenheiten von Vorständen und Prokuristen ist das Präsidium zuständig. Mitglieder des Präsidiums sind neben dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und seinem 91 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Stellvertreter die Herren Diekmann und Vorwerk. Sitzungen des Präsidiums haben am 24. März, 15. Juni, 22. September, 15. November sowie am 8. Dezember stattgefunden. Auf Vorschlag des Präsidiums hat der Aufsichtsrat in seiner JuniSitzung die Bestellung von Herrn Stefan Lauer zum Vorstandsmitglied, Ressort Aviation Services und Personal, sowie zum Arbeitsdirektor der Deutschen Lufthansa AG bis April 2010 verlängert. In der Bilanzsitzung am 22. März 2005 wurde Herr Wolfgang Mayrhuber auf Empfehlung des Präsidiums bis zum Dezember 2010 erneut zum Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Lufthansa AG bestellt. Außerdem wurde dem Aufsichtsrat auf Vorschlag des Präsidiums in der Dezember-Sitzung eine modifizierte Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand vorgestellt, die zukünftig für die Bemessung des variablen Vergütungsbestandteils neben der absoluten Höhe des operativen Konzernergebnisses nach IFRS auch dessen Verbesserung zum Vorjahr heranzieht. Mitglieder des gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz obligatorischen Vermittlungsausschusses sind neben dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und seinem Stellvertreter die Herren Diekmann und Rörig. Der Ausschuss hat im Berichtsjahr nicht getagt. Mitglieder des Prüfungsausschusses, der nach Zuweisung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden insbesondere Fragen der Rechnungslegung, der Wirtschaftsprüfung und des Risikomanagements zu erörtern hat, sind Herr Dr. Schlede als Vorsitzender sowie die Herren Calsow, Hartmann und Dr. Wollstadt. Der Ausschuss hat am 9. März und am 22. Oktober jeweils im Beisein der Wirtschaftsprüfer getagt. Außerdem hat der Prüfungsausschuss in einer außerordentlichen Sitzung am 10. Mai den zeitnah vor der Durchführung der Kapitalerhöhung zu bestimmenden konkreten Bedingungen der Aktienausgabe zugestimmt. Über die Tätigkeit des Präsidiums und des Prüfungsausschusses wurde der Aufsichtsrat jeweils zu Beginn seiner Sitzungen unterrichtet. Die von der Hauptversammlung 2004 als Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer gewählte PwC Deutsche Revision Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, ist vom Aufsichtsrat mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses, der Lageberichte und des Risikomanagement-Systems beauftragt worden. Der Auftrag umfasst gemäß dem Deutschen Corporate Governance Kodex auch die Pflicht zur Unterrichtung des Aufsichtsrats über während der Prüfung auftretende und nicht unverzüglich zu beseitigende mögliche Ausschluss- oder Befangenheitsgründe. Ebenfalls zu berichten ist über wesentliche Feststellungen und Vorkommnisse einschließlich solcher Tatsachen, die eine Unrichtigkeit der von Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Entsprechenserklärung zum Kodex ergeben. In seiner Oktober-Sitzung hat der Prüfungsausschuss die vom Wirtschaftsprüfer vorgelegte Unabhängigkeitserklärung zur Kenntnis genommen und die Schwerpunkte der Abschlussprüfung abgestimmt. Der Konzernabschluss wurde wie im Vorjahr unter Ausnutzung des in § 292 a) HGB enthaltenen Wahlrechts nach Maßgabe der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Die PwC Deutsche Revision hat den Jahres- und den Konzernabschluss der Deutschen Lufthansa AG 92 Bestätigungsvermerk 100 ı Aufsichtsrat und Vorstand 100 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 100 ı Zehn-Jahres-Übersicht 100 ı Glossar 100 und die jeweiligen Lageberichte zum 31. Dezember 2004 unter Einbeziehung des Rechnungswesens entsprechend den gesetzlichen Vorschriften geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Abschlussprüfer hat weiter bestätigt, dass das vom Vorstand eingerichtete Risikomanagement-System geeignet ist, Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden. In der Sitzung des Prüfungsausschusses am 7. März 2005 wurden Vorabexemplare der Prüfungsberichte im Beisein der Wirtschaftsprüfer, des AR-Vorsitzenden und des Finanzvorstands eingehend erörtert. Rechtzeitig vor der Bilanzsitzung am 22. März 2005 haben die Abschlussprüfer ihre Prüfungsberichte an die Aufsichtsratsmitglieder übersandt. An der Bilanzsitzung haben die den Jahresabschluss unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer teilgenommen, über ihre Prüfungsergebnisse berichtet und dem Aufsichtsrat zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung gestanden. Der Aufsichtsrat hat Jahres- und Konzernabschluss der Deutschen Lufthansa AG und die jeweiligen Lageberichte sowie den Gewinnverwendungsvorschlag eingehend geprüft und keine Einwendungen erhoben. Jahres- und Konzernabschluss wurden gebilligt. Damit ist der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss 2004 der Deutschen Lufthansa AG festgestellt. Dem Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns hat sich der Aufsichtsrat angeschlossen. Der Aufsichtsrat dankt Vorständen, Führungskräften, Betriebsräten und Mitarbeitern aller Konzerngesellschaften für ihre persönlichen Beiträge zum positiven Konzernergebnis. Ausdrücklich würdigen möchte der Aufsichtsrat auch den unermüdlichen Einsatz einer großen Zahl von Lufthanseaten und Thomas Cook-Mitarbeitern bei der Unterstützung der humanitären Hilfsmaßnahmen nach der Flutkatastrophe in Südostasien. Im Geschäftsjahr 2004 haben sich im Aufsichtsrat zwei personelle Veränderungen ergeben. Ende Juni ist Frau Ilona Ritter aus beruflichen Gründen aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. An ihrer Stelle ist Herr Steffen Kühhirt vom Amtsgericht Köln gemäß § 104 AktG in den Aufsichtsrat bestellt worden. Herr Peter Geisinger ist Ende November in den Ruhestand gegangen und damit gemäß § 24 Abs.1 MitBestG aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. An seiner Stelle ist das von den Arbeitnehmern gewählte Ersatzmitglied, Herr Flugkapitän Thomas von Sturm, Präsident der Vereinigung Cockpit, in den Aufsichtsrat nachgerückt. Der Aufsichtsrat dankt beiden ausgeschiedenen Mitgliedern für ihre engagierte und kritische Mitarbeit sowie für die in den Jahren ihrer Zugehörigkeit zu diesem Gremium getragene Verantwortung. Köln, den 22. März 2005 Der Aufsichtsrat Jürgen Weber Vorsitzender 93 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Die Lufthansa Aktie – 2004 durch hohe Ölpreise belastet Die Lufthansa Aktie gehörte im Jahr 2004 vor allem aufgrund des hohen Ölpreises zu den Verlierern. Die Kapitalerhöhung um 20 Prozent verunsicherte im Sommer die Anleger zusätzlich. Mit der Intensivierung der Finanzkommunikation konnte die Aktie bei Analysten im Jahresverlauf wieder an Vertrauen gewinnen. Für das Geschäftsjahr 2004 wird eine Dividende von 0,30 ¤ pro Aktie vorgeschlagen. Die deutschen Aktienmärkte setzten im Jahr 2004 im Sog einer kräftig wachsenden Weltwirtschaft den Aufwärtstrend des Vorjahres fort. Am Jahresende schloss der DAX mit 4 256 Punkten und verzeichnete damit ein Plus von über 7 Prozent. Der Mittelwerte-Index M-DAX legte mit über 20 Prozent noch stärker zu. Weniger gefragt waren im abgelaufenen Jahr die Technologiewerte. Negative Vorgaben wie der anhaltend hohe Ölpreis und der starke Euro belasteten die DAX-Schwergewichte aus der Automobilbranche. Auch die Lufthansa Aktie gehörte zu den Verlierern. Der Schlusskurs des Jahres 2004 lag mit 10,55 ¤ um 20 Prozent unter dem des Vorjahres. Zusätzlich drückte die im Juni 2004 durchgeführte Kapitalerhöhung den Kurs der Lufthansa Aktie. Vergleicht man den Börsenwert der Lufthansa jeweils am Jahresende, so betrug der Rückgang trotz der um 20 Prozent gestiegenen Anzahl der Aktien etwas über 4 Prozent. Mit hohen Erwartungen auf steigende Konjunkturdaten und eine gute Entwicklung der Unternehmen waren die Anleger ins Jahr 2004 gestartet. Nach dem Krisenjahr 2003 wurde insbesondere den Fluggesellschaften viel Verbesserungspotenzial zugetraut. Am 22. Januar erreichte die Lufthansa Aktie den Wert von 15,21 ¤, den höchsten Kurs des Jahres 2004. Der rapide steigende Ölpreis ließ dann den Kurs im Jahresverlauf wieder abbröckeln. Und als der Ölpreis im Sommer mit rund 50 Dollar pro Fass notiert wurde, markierte die Lufthansa Aktie ihr Jahrestief von 8,63 ¤. Die Lufthansa Aktie Werte in ¤ je Aktie 2003 2002 2001 2000 – 2,58 1,88 – 1,66 1,81 – 0,60 – 0,60 27,50 Ergebnis je Aktie ¤ 0,94 Dividende ¤ 0,30* Kurs: Höchster 15,21 13,95 19,69 27,10 Niedrigster 8,63 6,91 8,54 8,88 19,45 Jahresende 10,55 13,25 8,78 14,83 27,45 457,9** 381,6 381,6 381,6 381,6 5,1 3,4 5,7 10,5 Zahl der Aktien in Mio. Börsenwert am Jahresende in Mrd. ¤ * Vorschlag ** nach Kapitalerhöhung im Juni 2004 94 2004 4,8 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Kursverlauf Lufthansa Aktie im Vergleich zum DAX seit Anfang 2004 120 110 100 90 80 70 60 Jan 2004 Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Lufthansa Kurs DAX indexiert auf 1. Januar 2004 Im abgelaufenen Jahr wurde die Lufthansa Aktie stärker gehandelt als im Jahr zuvor: Das Volumen übertraf das Vorjahr um mehr als 50 Prozent. Mit 1,1 Milliarden gehandelten Papieren wurde der frei verfügbare Aktienbestand der Lufthansa dreimal umgeschlagen. Der Umsatz stieg um 62 Prozent auf 12,4 Mrd. ¤, da die Papiere deutlich höher notierten als 2003. Der DAX verzeichnete dagegen bei der Zahl der gehandelten Aktien einen Rückgang von 6 Prozent und steigerte den Umsatz um 5 Prozent. Der Anteil der Lufthansa Aktie an allen im DAX gehandelten Papieren erhöhte sich von 2,8 Prozent im Jahr 2003 auf 4,4 Prozent im abgelaufenen Jahr, der Anteil am Gesamtumsatz mit DAX-Papieren kletterte von 1,0 auf 1,6 Prozent. Der überwiegende Teil des Handels mit Lufthansa Aktien – 95,6 Prozent – wurde über das XETRA-Handelssystem der Deutschen Börse abgewickelt. Die Monate Juni, August und Oktober waren mit einem Volumen jenseits der 100-Millionen-Grenze die stärksten Monate. Im August wurden sogar fast 150 Millionen Lufthansa Aktien gehandelt. Die geringsten Aktivitäten gab es im April, als nur 49 Millionen Stück den Besitzer wechselten. Dividendenzahlung Aufgrund des positiven Ergebnisses schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 25. Mai die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,30 ¤ pro Aktie für das Geschäftsjahr 2004 vor. Im Vorjahr war wegen des hohen Verlustes die Zahlung einer Dividende nicht möglich. 95 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Börsenwert der Deutschen Lufthansa AG jeweils am Jahresende 4,8 2004 5,1 2003 3,4 2002 5,7 2001 10,5 2000 in Mrd. ¤ Kapital um 20 Prozent erhöht Lufthansa hat im Juni 2004 eine Kapitalerhöhung durchgeführt und 76 320 000 neue Aktien auf den Markt gebracht. Die neuen Aktien trafen auf hohe Nachfrage, die Bezugsquote lag bei 99,82 Prozent. Der erzielte Brutto-Emissionserlös betrug rund 750 Mio. ¤. Lufthansa hatte die Kapitalerhöhung am 24. Mai angekündigt und ihren Aktionären ein Bezugsrecht von 5:1 eingeräumt. Sie konnten für fünf Bezugsrechte eine neue Aktie zum Bezugspreis von 9,85 ¤ erwerben. Die neuen Aktien sind für das Geschäftsjahr 2004 voll dividendenberechtigt. Sie wurden am 17. Juni an allen deutschen Wertpapierbörsen in den Aktienhandel einbezogen. Die Kapitalerhöhung dient zur Finanzierung des hohen Investitionsbedarfs für den Ausbau des interkontinentalen Netzwerk-Carrier-Modells und der erheblichen Flottenexpansion mit der Einführung des Airbus A380. Er soll bei Lufthansa ab 2007 zum Einsatz kommen. Damit verbunden sind auch beträchtliche Vorlaufinvestitionen, im Wesentlichen in den Aufbau der Infrastruktur. Das Grundkapital der Lufthansa beträgt nun 1172 275 200 ¤, es ist aufgeteilt in 457 920 000 Stückaktien. Der Anteil der Aktie am Grundkapital beträgt 2,56 ¤. 91,4 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz und werden von 451000 Aktionären gehalten. Lufthansa Aktien sind vinkulierte Namensaktien, um den in den Luftverkehrsabkommen geforderten Nachweis einer mehrheitlich in deutschem Besitz befindlichen Gesellschaft führen zu können. Dazu führt Lufthansa ein Aktienregister, in dem Käufe und Verkäufe von Lufthansa Aktien registriert werden. Lufthansa ist verpflichtet, alle drei Monate eine nach Nationalitäten aufgegliederte Aktionärsstruktur in einem oder mehreren Börsenpflichtblättern zu veröffentlichen. Dies geschieht im „Bundesanzeiger“, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und im Internet. Zum 31. Dezember 2004 lagen 81,8 Prozent des Grundkapitals in deutschen Händen. Das Verhältnis Privataktionäre gegenüber professionellen Anlegern war mit 32,2 zu 67,8 Prozent auf Vorjahresniveau. Im Rahmen der Kapitalerhöhung wurde der Wandlungspreis für die am 4. Januar 2002 begebene Wandelanleihe von 20,16 ¤ auf 19,86 ¤ je Lufthansa Aktie angepasst. Die Inhaber dieser Anleihe haben bis zum 31. Dezember 2004 keinen Gebrauch von ihrem Wandlungsrecht gemacht. Die Wandelanleihe mit einem Volumen von 750 Mio. ¤ hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Zum 4. Januar 2006 haben die Inhaber der Anleihe erstmalig die Möglichkeit, von ihrer Put-Option Gebrauch zu machen und die Anleihe fällig zu stellen. Die Wandelanleihe wird an der Luxemburger Börse gehandelt. 38 160 000 Lufthansa Aktien aus dem 1999 genehmigten Kapital sind zum Handel an den deutschen Börsen zugelassen, sie haben volle Dividendenberechtigung für das Geschäftsjahr, in dem die Wandlungserklärung nach Maßgabe der Anleihebedingungen wirksam wird. „Für den Lufthansa Konzern ist die Transparenz und Qualität unserer Berichterstattung von höchster Bedeutung. Sie liefert dem Management die Basis für seine Entscheidungen.“ 96 Jan-Christoph Düdden Referent Konzerncontrolling Deutsche Lufthansa AG Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Eigentümerstruktur nach Nationalitäten Schweiz Belgien Luxemburg Deutschland 2,7 % 2,4 % 2,2 % 81,8 % 4,9 % 2,8 % 3,2 % Großbritannien USA Übrige (140 Länder) Streubesitz 91,4 % GENUJO Achte Beteiligungs GmbH Stand: 31. Dezember 2004 98 8,6 % Genehmigte Kapitalmaßnahmen Die 51. Hauptversammlung am 16. Juni 2004 hat den Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zu zehn Prozent des Grundkapitals an eigenen Aktien zu erwerben. Die Ermächtigung gilt bis 15. Dezember 2005. Die Aktionäre haben außerdem die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals von bis zu 25 Mio. ¤ für die Ausgabe von Belegschaftsaktien beschlossen. Mit Zustimmung des Aufsichtsrats kann der Vorstand bis zum 15. Juni 2009 das Grundkapital entsprechend erhöhen. Von der am 15. Juni 2004 ausgelaufenen früheren Ermächtigung hat der Vorstand keinen Gebrauch gemacht. Der Vorstand ist außerdem ermächtigt, bis 18. Juni 2007 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von 1 Mrd. ¤ zu begeben. Dabei kann er den Inhabern Wandlungsrechte oder Optionsrechte auf bis zu 38 160 000 Aktien gewähren. Einzelheiten: www.lufthansa-financials.de. Die Lufthansa Aktie aus Sicht der Financial Community In den ersten Monaten des Jahres 2004 hat sich die positive Entwicklung der Weltwirtschaft verfestigt, dies ließ auch die Nachfrage nach Luftverkehrsleistungen wieder deutlich ansteigen. Dennoch beobachteten Investoren und Analysten die von Lufthansa eingeleitete Kapazitätsoffensive kritisch, da sie Überkapazitäten und einen Rückgang der Auslastungswerte befürchteten. Die monatlich veröffentlichten Verkehrszahlen konnten dies sukzessive entkräften. Der rasante Anstieg des Ölpreises dämpfte jedoch die Erwartungen. Trotz erfolgreicher Treibstoff-Preissicherung des Konzerns geriet die Lufthansa Aktie in den Sog der schwachen Bewertung der Branche. Die anhaltende Krise speziell der großen amerikanischen Traditions-Airlines verstärkte den Druck noch zusätzlich. Auch die Kapitalerhöhung führte zur Verunsicherung der Märkte, da viele Experten Zeitpunkt und Begründung mit Skepsis betrachteten. Erst im Herbst war nach vielen intensiven Gesprächen mit Investoren ein Umdenken zu beobachten. Die Entwicklung des Ölpreises führte auch zu einer spürbar kritischeren Bewertung des No-Frills Segments. Auslöser waren Insolvenzen von Startups, Liquiditätsmangel und Gewinnwarnungen. Die Substanz der NetzFluggesellschaften fand dagegen bei Investoren und Analysten wieder mehr Beachtung. Der niedrige Kurs zum Jahreswechsel 2004/2005 führte – trotz der erkannten Risiken – dazu, dass die meisten Wertpapieranalysten die Lufthansa Aktie mit „Kaufen“ einstuften – diese Empfehlung gilt speziell für risikobewusste Anleger. Die Mehrzahl der Analysten unterstellt der Aktie ein kurssteigerndes Potenzial. Ausschlaggebend dafür ist die solide Bilanzstruktur, die in den letzten Jahren zurückgeführte Verschuldung und die eingeleiteten Maßnahmen zur Sanierung der Geschäftsfelder Touristik und Catering. Begrüßt wurde auch die erklärte Fokussierung des LuftfahrtKonzerns auf die Passage. Aufgrund der unverändert kritischen Situation in der amerikanischen Luftfahrtindustrie stehen US-Investoren Airline-Aktien generell abwartend gegenüber. Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Kommunikation mit den Finanzmärkten Im Jahr 2004 haben wir die Kommunikation mit den Finanzmärkten deutlich intensiviert. Dazu beigetragen hat naturgemäß auch die Kapitalerhöhung. Im Rahmen von Roadshows besuchten der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Mayrhuber und Finanzvorstand Dr. Karl-Ludwig Kley sowie die Mitarbeiter von Investor Relations institutionelle Anleger in Boston, Brüssel, Edinburg, Frankfurt, Kopenhagen, London, Mailand, München, New York, Paris, Philadelphia, Stockholm sowie Zürich und erläuterten die Situation und Perspektiven des Konzerns. Erstmals wurden auch Wertpapieranalysten, die Papiere unter dem Sustainability Aspekt bewerten, in Paris besucht. Ferner nutzte der Lufthansa Finanzvorstand eine Reihe von Investorenkonferenzen namhafter Bankinstitute zur umfassenden Darstellung des Lufthansa Konzerns. Lufthansa hat im Jahr 2004 Analystenkonferenzen zum Jahresergebnis 2003 im März und zum Neun-Monats-Ergebnis im November veranstaltet. Im August lud der Finanzvorstand zu einem Investorentag nach Frankfurt ein. Im Fokus der Präsentationen und Diskussionen standen neben den Ergebnissen des Halbjahrs die Themen Kapitalerhöhung und Netzplanung sowie die eingeleiteten Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung in den Geschäftsfeldern Touristik und Catering. Das Ergebnis des ersten Quartals 2004 und die Kapitalerhöhung wurden in Conference Calls präsentiert und erläutert. Informationen und Berichte zu diesen Veranstaltungen sind auch im Internet verfügbar. Analysten und Investoren wurden daneben laufend telefonisch oder per E-Mail über aktuelle Entwicklungen des Lufthansa Konzerns informiert. Auch im Jahr 2004 wurde Lufthansa für gute Investor Relations-Arbeit ausgezeichnet. Nach dem zweiten Platz im „Capital“-Ranking im Jahr 2003 erreichte Lufthansa im Berichtsjahr den ersten Rang des Award „BIRD – Beste Investor Relations Deutschland“ in der Kategorie Blue Chips. Für den BIRD untersucht „Börse online“ alljährlich die Kapitalmarkt-Kommunikation von 160 deutschen Aktiengesellschaften. Einen großen Sprung nach vorne machte der Lufthansa Geschäftsbericht im Wettbewerb „Die besten Geschäftsberichte“ des „Manager Magazins“. Er rangierte 2004 sowohl bei den DAX-Unternehmen als auch im Gesamtranking auf Platz 4. Rund 200 Geschäfts- und Zwischenberichte der wichtigsten deutschen und internationalen Unternehmen werden in diesem Wettbewerb von vier hochkarätigen wissenschaftlichen Gutachterteams und einer Experten-Jury analysiert und unabhängig voneinander bewertet. 99 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Kennnummern der Lufthansa Aktie Wertpapier-Kennnummer WKN 823212 ISIN International Security Identification Number DE0008232125 Kürzel ADR-Programm DLAKY Kürzel Deutsche Wertpapierbörse und Xetra LHA Reuters Kürzel LHAG.F (Frankfurter Wertpapierbörse) Lufthansa Aktien werden an allen deutschen Wertpapierbörsen gehandelt. Für den Handel in den USA haben wir mit der Bank of New York ein ADR-Programm (Sponsored American Depositary Receipt Program) aufgelegt, das zunächst auf 1 Prozent des Grundkapitals beschränkt ist. Kommunikation im Internet Für den Kontakt mit Analysten, Investoren und Privatanlegern gewinnt das Internet weiter an Bedeutung. Es ist inzwischen längst über die reine Informationsplattform hinausgewachsen, denn Vorgänge wie Anmeldung zur Hauptversammlung und Beauftragung der Stimmrechtsvertreter werden seit einiger Zeit über das Internet abgewickelt. Der Service erfreut sich bei den Aktionären zunehmender Beliebtheit. Wir bieten seit der Hauptversammlung 2004 zusätzlich die Möglichkeit, per Internet die Adressänderung im Aktienregister vorzunehmen. Diese Services werden wir künftig noch intensiver nutzen und die Einladung zur Hauptversammlung sowie Informationen zur Lufthansa Aktie auch per E-Mail versenden. In einem ersten Schritt haben wir im November 2004 den Empfängern unserer „Aktionärsinfo“ die Möglichkeit gegeben, ihre Einwilligung für den E-Mail-Versand durch die Registrierung ihrer E-Mail-Adresse im Aktienregister zu geben. Über 2 500 Aktionäre haben ihre E-Mail-Adresse bereits im Aktienregister hinterlegt. Wir werden diese Möglichkeit allen Lufthansa Aktionären zusammen mit der Einladung zur Hauptversammlung offerieren. Die daran nicht interessierten Aktionäre werden weiterhin auf dem Postweg ihre HV-Unterlagen erhalten. Im Mai/Juni 2004 haben wir eine spezielle Website eingerichtet mit umfassenden Informationen zu unserer Kapitalerhöhung. Wir planen für unsere Website www.lufthansa-financials.de im laufenden Jahr eine Überarbeitung mit neuen Services. Das ausführliche Informationsangebot wird weiter ausgebaut: Geschäftsberichte, Zwischenberichte, monatliche Veröffentlichung der Konzern-Leistungsdaten und Darstellung aller relevanten Informationen zur Aktie und zum Konzern bleiben auch in Zukunft feste Bestandteile unseres Internet-Angebots. Die Aktienprogramme für Mitarbeiter und Führungskräfte Vorstand und Führungskräfte hatten auch im Jahr 2004 wieder die Möglichkeit, an „LH-Performance“ teilzunehmen. Das Programm verbindet ein Investment in Lufthansa Aktien mit einer Outperformance-Option. Aus der Option erhalten die Teilnehmer bei Programmende eine Zahlung, wenn sich 100 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 die Lufthansa Aktie besser entwickelt hat als ein Vergleichskorb, der sich aus den Aktien europäischer Konkurrenzunternehmen zusammensetzt. Der Korb von „LH-Performance 2004“ umfasst die Aktien von Air France/KLM und British Airways mit jeweils 25 Prozent sowie die Aktien von Iberia, Alitalia, Swiss, Ryanair und easyJet mit jeweils 10 Prozent. Das Programm kann zu drei möglichen Ausübungsterminen nach drei, dreieinhalb oder vier Jahren beendet werden. Die Bonuszahlung wird anhand der erzielten Outperformance ermittelt und ist bei 30 Prozent Outperformance begrenzt. Am 19. Januar 2004 wurde das Programm „LH-Performance 2000“ mit einer Outperformance von 12,5 Prozent beendet. Die laufenden Programme aus den Jahren 2001 bis 2004 wiesen zum Jahresende 2004 keine Outperformance aus. Neben Vorstand und Führungskräften konnten auch außertariflich bezahlte Mitarbeiter unterhalb der Leitungsebenen im Berichtsjahr wieder an einem Performance-orientierten Incentive Programm teilnehmen. „LH-PerformanceAT 2004“ ist strukturell an das Führungskräfteprogramm „LH-Performance 2004“ angelehnt und ermöglicht den Teilnehmern ebenfalls eine Bonuszahlung bei Outperformance der Lufthansa Aktie. „LH-Performance“ wurde von der Fondsgesellschaft Union Investment im August 2004 zum dritten Mal in Folge als bestes Aktienoptionsprogramm aller DAX 30-Unternehmen ausgezeichnet. Im Berichtsjahr hat Lufthansa kein Mitarbeiter-Aktienprogramm aufgelegt, da für das Geschäftsjahr 2003 keine Ergebnisbeteiligung gezahlt wurde. Lufthansa Aktie in wichtigen Indizes Die Lufthansa Aktie ist im DAX 30, im FAZ-Index, im FTSE Eurotop 300 und im Prime Standard, dem Qualitätssegment der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Seit einigen Jahren gehört Lufthansa auch zu den Unternehmen, die aufgrund ihrer sozialen und ökologischen Strukturen in unterschiedliche Nachhaltigkeitsindizes aufgenommen wurden. So ist Lufthansa in den Dow Jones Sustainability Indexes World und Stoxx, im FTSE4Good Global und Europe sowie den Ethibel Sustainability Indices Global und Europe vertreten. Zusätzlich konnte Lufthansa sich auch für den von Vigeo und Stoxx neu aufgelegten ASPI (Advanced Sustainable Performance Index) qualifizieren, der sich aus den 120 besten Unternehmen der DJ Euro Stoxx Indexes zusammensetzt. 101 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Lufthansa erzielt operativen Gewinn von 383 Mio. ¤ Im Jahr 2004 beflügelte die sich erholende Weltwirtschaft das Luftfahrtgeschäft des Konzerns und ließ die Umsatzerlöse um 6,3 Prozent auf 17,0 Mrd. ¤ anwachsen. Trotz des hohen Ölpreises konnte das operative Ergebnis um 347 Mio. ¤ gesteigert werden. Der Konzerngewinn beläuft sich auf 404 Mio. ¤. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen eine Dividendenzahlung von 0,30 ¤ pro Aktie vor. Lufthansa hat 2004 eine Kapitalerhöhung durchgeführt und im Rahmen der Portfoliobereinigung eine Reihe von Beteiligungen veräußert. Entwicklung Gesamtaufkommen Weltluftverkehr und Lufthansa Konzern Kumulatives Wachstum 125,4 123,9 2004 2003 111,9 109,1 2002 109,2 107,2 2001 107,7 104,8 108,7 109,1 2000 Index 1999 = 100 Gesamt-Tonnenkilometer Lufthansa Konzern Gesamt-Tonnenkilometer Weltlinienluftverkehr 102 Die Lage der Weltwirtschaft hat sich im Jahr 2004 spürbar verbessert. Auch Deutschland verzeichnete nach der schwachen Entwicklung der vergangenen drei Jahre wieder ein Wirtschaftswachstum. Dies beflügelte die Luftverkehrsbranche: Die Nachfrage nach Luftverkehrsleistungen stieg deutlich an. Der hohe Ölpreis und der anhaltende Preisverfall dämpften jedoch die wirtschaftliche Entwicklung der Branche. Der Lufthansa Konzern erzielte trotz erheblicher Belastungen auf der Aufwandsseite einen operativen Gewinn von 383 Mio. ¤. Auch das Ergebnis nach Steuern war – nach dem Verlust des Vorjahres von 984 Mio. ¤ – mit 404 Mio. ¤ wieder positiv. Vorstand und Aufsichtsrat werden deshalb der Hauptversammlung eine Dividende von 0,30 ¤ pro Aktie vorschlagen. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Projekts D-Check im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir einen Aktionsplan zur nachhaltigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit aufgelegt, um unsere Aufwandsposition im Hinblick auf die Strukturveränderungen in der Branche zu entlasten. Er wird ab Ende 2006 zu einer nachhaltigen Ergebnisverbesserung von 1,2 Mrd. ¤ führen. Externe und interne Lieferanten leisten ebenso ihren Beitrag zur Kostensenkung wie die Mitarbeiter. Hier haben wir bereits für das Cockpit- und das Bodenpersonal Tarifvereinbarungen geschlossen, die ab 2005 zu einer deutlichen Senkung der Personalkosten und zu Produktivitätssteigerungen führen werden. Weiteres Potenzial ist von der Straffung der Produktionsabläufe zu erwarten. Bestandteil des Aktionsplans ist die Einführung des Nettopreis-Modells im Deutschland-Vertrieb zum 1. September 2004. Damit verbunden ist der Wegfall des Handelsvertreterstatus der Reisebüros und der bisherigen Provisionszahlungen. Lufthansa hat im Juni 2004 eine Kapitalerhöhung durchgeführt und 76 320 000 neue auf den Namen lautende vinkulierte Stückaktien auf den Markt gebracht. Die neuen Aktien wurden am 17. Juni erstmals an den deutschen Börsen gehandelt, sie sind für das Geschäftsjahr 2004 voll dividendenberechtigt. Im Juli 2004 haben wir 565 Mio. ¤ in Aktien- und Rentenfonds, die in einem Masterfonds zusammengefasst sind, angelegt. Sie wurden im Rahmen eines CTA-Modells – Contractual Trust Agreement – am 20. Dezember 2004 per Vermögensübertragung an einen Vermögenstreuhänder, den Lufthansa Pensions Trust, übertragen. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Wert des Fondsvermögens 605 Mio. ¤. Es ist geplant, den Trust jährlich mit durchschnittlich 565 Mio. ¤ zu dotieren. Innerhalb der kommenden zehn bis 15 Jahre soll die Transaktion beendet sein. Die bisher in der Bilanz ausgewiesenen Pensionsrückstellungen wurden um den Wert des Trustvermögens zum Stichtag gekürzt. Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Lufthansa Verkehrsanteil am Weltluftverkehr 4,2 2004 4,3 2003 4,2 2002 4,3 2001 2000 4,1 in Prozent Quelle: ICAO Anpassung des Konzernportfolios Wir haben im Berichtsjahr das aktive Portfoliomanagement zur Stärkung des Kerngeschäfts konsequent weiter vorangetrieben und eine Reihe von Beteiligungen veräußert. Am 13. Februar wurde ein Anteil von 13,2 Prozent an der Amadeus Global Travel Distribution S.A. über die Börse Madrid platziert, der Anteil an Amadeus sank demzufolge von 18,3 auf 5,1 Prozent. Durch die Transaktion haben wir einen Buchgewinn von 292 Mio. ¤ realisiert. Mit Wirkung vom 8. Juni hat Lufthansa die US-Unternehmensgruppe Chef Solutions (Geschäftsfeld Catering) an den US-amerikanischen Finanzinvestor Questor und zum 1. Juli die Lufthansa Gebäudemanagement Gruppe an die Hochtief-Facility Management GmbH verkauft. Zusammen mit den übrigen Gesellschaftern haben wir am 17. November unseren 30,6 Prozent-Anteil an der Autobahn Tank & Rast Holding GmbH an die Terra Firma veräußert. Auf 49 Prozent aufgestockt haben wir mit Wirkung vom 1. April unseren Anteil an der Eurowings Luftverkehrs-AG. Änderungen im Konsolidierungskreis Im Berichtsjahr hat sich der Konsolidierungskreis erneut verändert, das beeinträchtigt die Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen. Zehn Gesellschaften wurden erstmalig konsolidiert, vier davon sind im Jahr 2004 neu gegründet worden. Zum 8. Juni 2004 haben wir die sieben Gesellschaften des Bereichs „Chef Solutions“ im Geschäftsfeld Catering verkauft. Diese schieden damit aus dem Konsolidierungskreis aus. Eine weitere Gesellschaft wurde liquidiert. Einzelheiten dazu siehe Konzernanhang, Erläuterung 4, Seite 136. In den folgenden Erläuterungen und Analysen haben wir, soweit sinnvoll, beide Geschäftsjahre vergleichbar gerechnet, indem wir die Auswirkung der Veränderungen in beiden Jahren eliminiert haben. Die bereinigten Werte haben wir jeweils in Klammern neben die tatsächlichen Daten gestellt. Wie in den Vorjahren wurde der Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) unter Berücksichtigung der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) aufgestellt. Wirtschaftliches Umfeld Im Geschäftsjahr 2004 boomte die Weltwirtschaft mit einem BIP-Wachstum (vorläufige Zahlen) von 4,8 Prozent. Wachstumsmotor waren neben den USA die Märkte in Asien, insbesondere China. In Asien zeigen die vorläufigen Zahlen ein BIP-Wachstum von 7,7 Prozent. Im letzten Quartal schwächte sich jedoch die Dynamik in allen Weltregionen ab. Ursache für die Wachstumsverlangsamung war vor allem der kräftige Anstieg des Ölpreises. In Japan und Westeuropa dämpfte die Dollarschwäche zusätzlich den Aufschwung. 103 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Entwicklung operatives Ergebnis 2004 in Mio. ¤ Quartalsergebnis kumulativ 1. Quartal – 116 – 116 2. Quartal + 149 + 33 3. Quartal + 218 + 251 Gesamtjahr + 383 Operatives Ergebnis* 383 2004 36 2003 718 2002 28 2001 1042 2000 in Mio. ¤ *Ableitung siehe Tabelle „Operatives Ergebnis“ auf Seite 110 104 Die Eurozone und Deutschland verzeichneten ein BIP-Wachstum von real 1,8 bzw. 1,6 Prozent (vorläufige Zahlen). Starke positive Impulse gingen in Deutschland vor allem vom Außenhandel aus. Im Jahr 2004 wurden hier Rekordwerte erzielt und Deutschland setzte sich an die Spitze der Exportnationen. Die Inlandsnachfrage blieb dagegen verhalten, die unverändert wirksamen Belastungsfaktoren dämpften insbesondere den privaten Konsum. Neben der weiterhin angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt und der Angst vor weiterem Sozialabbau belastete der hohe Ölpreis das Konsumklima. Die privaten Konsumausgaben gingen um 0,3 Prozent zurück. In diesem Umfeld verzeichnete die Luftfahrtindustrie wieder hohe Zuwachsraten in den Transportleistungen. Nach Angaben des Branchenverbandes IATA haben die Fluggesellschaften 15,3 Prozent mehr Passagiere und 13,4 Prozent mehr Fracht befördert als im Vorjahr. Die wirtschaftliche Entwicklung der Branche konnte damit jedoch nicht Schritt halten: Die Ertragsseite wurde belastet durch Überkapazitäten und die Konkurrenz der No-Frills Airlines, während sich auf der Kostenseite vor allem die Entwicklung der Ölpreise negativ auswirkte. Die IATA erwartet deshalb auch für 2004 für die Branche erneut Verluste in Höhe von 4,8 Mrd. US-Dollar. Lufthansa Konzern: Operativer Gewinn steigt auf 383 Mio. ¤ Im Geschäftsjahr 2004 erwirtschaftete der Lufthansa Konzern trotz erheblicher zusätzlicher Belastungen auf der Aufwandsseite ein positives operatives Ergebnis von 383 Mio. ¤. Im Krisenjahr 2003 hatte Lufthansa einen operativen Gewinn von 36 Mio. ¤ erzielt. Die betrieblichen Erträge stiegen um 6,1 Prozent auf 18,8 Mrd. ¤. Mit dazu beigetragen hat neben der positiven Entwicklung des Fluggeschäfts mit einem Plus bei den Verkehrserlösen von 10,3 Prozent auch die Realisierung von Buchgewinnen in Höhe von 446 Mio. ¤ (Vorjahr: 258 Mio. ¤). Gleichzeitig sanken die betrieblichen Aufwendungen leicht – um 0,3 Prozent – auf 17,8 Mrd. ¤. Hier verhinderte im Wesentlichen der hohe Ölpreis eine stärkere Entlastung. Die Aufwendungen des Vorjahres hatten außerplanmäßige Wertberichtigungen für Firmenwerte und sonstiges Anlagevermögen in Höhe von 783 Mio. ¤ enthalten. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit stieg von –147 Mio. ¤ im Vorjahr auf ein positives Ergebnis von 1,0 Mrd. ¤. Die Veränderung der Währungsparitäten hat in Summe auf das betriebliche Ergebnis keinen Einfluss gehabt. Auch das Finanzergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert werden, es lag mit –413 Mio. ¤ um 225 Mio. ¤ über dem Vorjahresergebnis (–638 Mio. ¤). Nach Abzug latenter und effektiver Steuern und der auf Dritte entfallenden Gewinnanteile beläuft sich das positive Konzernergebnis auf 404 Mio. ¤. Im Vorjahr war hier ein Konzernverlust von 984 Mio. ¤ ausgewiesen worden. Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Ergebnisstruktur Lufthansa Konzern in Mio. ¤ Veränderung in Prozent 2004 2003 Betriebliche Erträge 18 803 17 714 6,1 Betriebliche Aufwendungen 17 799 17 861 – 0,3 Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 1 004 – 147 – Finanzergebnis – 413 – 638 35,3 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 591 – 785 – Sonstige Steuern – 50 – 29 – 72,4 Ergebnis vor Ertragsteuern 541 – 814 – – 133 – 164 18,9 –4 –6 33,3 404 – 984 – Ertragsteuern Fremdanteile am Gewinn Konzernergebnis Geschäftsverlauf Verkehrserlöse gesteigert Im Jahr 2004 hat der Lufthansa Konzern im Fluggeschäft die Kapazität – gemessen in angebotenen Tonnenkilometern – um 11,7 Prozent und den Absatz um 13,7 Prozent auf 18,4 Mrd. Tonnenkilometer gesteigert. Die dabei erwirtschafteten Verkehrserlöse nahmen wegen des anhaltenden Drucks auf die Durchschnittserlöse nur um 10,3 Prozent zu und werden mit 12,9 Mrd. ¤ ausgewiesen. Die Passage-Fluggesellschaften konnten 12,0 Prozent Passagiere hinzugewinnen und übertrafen mit 50,9 Millionen Fluggästen erstmals in einem Jahr die 50-Millionen-Grenze. Dabei gelang es im Geschäftsjahr 2004, das zusätzliche Angebot an Sitzkilometern (+13,4 Prozent) nicht nur voll abzusetzen, sondern darüber hinaus noch den Sitzladefaktor um 0,9 Prozentpunkte auf 74,0 Prozent zu steigern. Der Absatz – gemessen in verkauften Passagierkilometern – stieg um 14,7 Prozent. Die Verkehrserlöse wuchsen unterproportional um 10,1 Prozent auf 10,5 Mrd. ¤, da die Durchschnittserlöse pro verkauften Passagierkilometer um insgesamt 4,0 Prozent nachgaben. Allein die Stärke des Euro war für einen Yieldverfall von 2,5 Prozent verantwortlich. Das Geschäftsfeld Logistik hat ebenfalls die Kapazitäten im Jahr 2004 wieder deutlich – um 9,9 Prozent – aufgestockt und konnte diese Produktionssteigerung voll am Markt platzieren: Der Absatz wurde um 12,3 Prozent gesteigert. Der Fracht/Post-Nutzladefaktor verbesserte sich so um 1,4 Prozentpunkte auf 67,0 Prozent. Auch im Frachtgeschäft war ein weiterer Yieldrückgang von 5,3 Prozent zu beobachten, der allerdings nahezu ausschließlich währungsbedingt ist (–4,7 Prozent). Das Geschäftsfeld Logistik erwirtschaftete Verkehrserlöse von 2,4 Mrd. ¤ und übertraf damit das Vorjahr um 11,4 Prozent. 105 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Außenumsatz Anteil der Geschäftsfelder Technik Logistik Catering 10,0 % 14,5 % 10,8 % Passage IT Services 63,3 % 1,4 % Anteil der anderen Betriebserlöse weiter gesunken Die anderen Betriebserlöse waren auch im Geschäftsjahr 2004 rückläufig. Sie sanken um 4,6 Prozent auf insgesamt 4,1 Mrd. ¤ (bereinigt um 80 Mio. ¤ oder 2,0 Prozent). Allein aus der Umrechnung der Umsatzerlöse der Gesellschaften, deren Landeswährung nicht die Konzernwährung Euro ist, ergaben sich im Jahr 2004 – verglichen mit den Kursrelationen des Vorjahres – um 127 Mio. ¤ niedrigere Umsätze. Insgesamt nahmen deshalb die Umsatzerlöse nur um 6,3 Prozent auf 17,0 Mrd. ¤ zu. Der Anteil der Verkehrserlöse am Konzern-Umsatz stieg weiter und liegt im Berichtsjahr bei 75,9 Prozent (Vorjahr: 73,1 Prozent). Vom Außenumsatz des Konzerns entfielen auf die Geschäftsfelder Passage 63,3 Prozent, Logistik 14,5 Prozent, Catering 10,8 Prozent, Technik 10,0 Prozent und IT Services 1,4 Prozent. Sonstige betriebliche Erträge auf Vorjahresniveau Mit einer Zunahme von 1,4 Prozent (bereinigt: –0,5 Prozent) blieben die sonstigen betrieblichen Erträge im Jahr 2004 mit knapp 1,8 Mrd. ¤ nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Sie enthalten 446 Mio. ¤ Buchgewinne aus Verkäufen von Anlagevermögen. Davon entfallen 31 Mio. ¤ auf die Veräußerung von Fluggerät und Reservetriebwerken und 10 Mio. ¤ auf sonstige Sachanlagen. Hinzu kommt ein Buchgewinn von 292 Mio. ¤ aus dem Verkauf von 13,2 Prozent Anteilen an der Amadeus Global Travel Distribution und von weiteren insgesamt 113 Mio. ¤ aus den Verkäufen der Lufthansa Gebäudemanagement Gruppe, der Autobahn Tank & Rast Holding und weiterer Gesellschaften. Im Vorjahr waren insgesamt Buchgewinne von 258 Mio. ¤ erzielt worden, davon 151 Mio. ¤ aus dem Verkauf von Fluggerät und 79 Mio. ¤ aus dem Verkauf sämtlicher Anteile an der START AMADEUS GmbH. In den betrieblichen Erträgen sind auch Kursgewinne enthalten, sie resultieren überwiegend aus der Entwicklung der Währungsparität zwischen dem Zeitpunkt der Entstehung und der Realisierung von Forderungen und Leistungsdaten der Luftverkehrsgesellschaften im Lufthansa Konzern 2003 Veränderung in Prozent Tsd. 50 901 45 440 Prozent 74,0 73,1 Tsd. Tonnen 1 753 1 580 Fracht-Nutzladefaktor Prozent 67,0 65,6 Angebotene GesamtTonnenkilometer Mio. 25 950 23 237 11,7 Mio. 18 445 16 227 13,7 Prozent 71,1 69,8 647 785 543 549 Fluggäste Sitzladefaktor Fracht/Post Verkaufte GesamtTonnenkilometer Gesamt-Nutzladefaktor Anzahl der Flüge 106 2004 12,0 0,9 P 10,9 1,4 P 1,3 P 19,2 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Treibstoff-Preissicherung im Lufthansa Konzern 2004 Q4 73 69 Q3 54 Q2 36 Q1 2003 Q4 29 24 Q3 Q2 15 53 Q1 in Mio. ¤ pro Quartal Ergebnis der Sicherungsmaßnahmen pro Quartal in den Jahren 2003 bis 2004. Verbindlichkeiten sowie aus Bewertungen zum Bilanzstichtag. Im Jahr 2004 fielen sie um 153 Mio. ¤ niedriger aus, die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthaltenen korrespondierenden Kursverluste gingen ebenfalls um 171 Mio. ¤ zurück. Betrieblicher Aufwand um 0,3 Prozent gesunken Der betriebliche Aufwand betrug insgesamt 17,8 Mrd. ¤ und lag damit um 0,3 Prozent unter dem Vorjahreswert (bereinigt um 0,6 Prozent über dem Vorjahr). Nach Eliminierung der außerplanmäßigen Abschreibungen, die im Vorjahr 783 Mio. ¤ betrugen, wäre der Aufwand um 4,0 Prozent (bereinigt 5,0 Prozent) höher ausgefallen als 2003. Dabei haben die Effekte aus der Umrechnung der Beiträge der Gesellschaften, deren Landeswährung nicht der Konzernwährung Euro entspricht, den Aufwand noch gegenläufig um 146 Mio. ¤ entlastet. Materialaufwand Innerhalb der betrieblichen Aufwendungen weist der Materialaufwand mit einer Zunahme von 14,4 Prozent (bereinigt: 15,5 Prozent) auf 8,2 Mrd. ¤ die höchste Steigerungsrate auf. Die Effekte aus der Währungsumrechnung der Abschlüsse ausländischer Gesellschaften haben den Materialaufwand noch um 62 Mio. ¤ reduziert. Hauptkostentreiber war der Treibstoff. Im Jahr 2004 mussten wir für Kerosin 1,8 Mrd. ¤ aufwenden, das waren 467 Mio. ¤ oder 34,5 Prozent mehr als im Jahr 2003. Die höhere Produktion ließ die Treibstoffmenge um 14,4 Prozent ansteigen. Die Treibstoffpreise in USD einschließlich Preissicherung lagen um 32,4 Prozent über Vorjahr, während die Stärke des Euro die Aufwandsposition um 12,3 Prozent entlastete. Das Preissicherungsergebnis war im Jahr 2004 mit 232 Mio. ¤ (Vorjahr: 121 Mio. ¤) erneut positiv. Ohne die Treibstoff-Preissicherung hätten wir also 578 Mio. ¤ mehr für Kerosin ausgeben müssen als 2003. Der Anteil der Treibstoffkosten am Gesamtaufwand erhöhte sich damit auf 10,2 Prozent (Vorjahr: 7,6 Prozent). Der Rückgang der übrigen Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren um 4,0 Prozent auf 2,1 Mrd. ¤ ist ausschließlich auf die Veränderungen des Konsolidierungskreises, insbesondere den Abgang der verkauften Gesellschaften des Bereichs Chef Solutions zum Juni 2004, zurückzuführen. Bereinigt wäre der Aufwand um 1,9 Prozent höher als im Vorjahr ausgefallen. Der Aufwand für bezogene Leistungen betrug insgesamt 4,3 Mrd. ¤ und stieg um 17,9 Prozent (bereinigt +16,0 Prozent). Mit einem Zuwachs von 11,0 Prozent auf 2,5 Mrd. ¤ entwickelten sich die Gebühren parallel zum Gesamtangebot (Passage und Fracht) der Fluggesellschaften des Konzerns (+11,7 Prozent). Davon entfallen 995 Mio. ¤ (+8,5 Prozent) auf Abfertigungsund 714 Mio. ¤ auf Flugsicherungsgebühren (+8,8 Prozent). 107 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Umsatz und betriebliche Aufwendungen im Lufthansa Konzern Veränderung gegenüber Vorjahr +6,3 Umsatz +34,5 Treibstoff +11,0 Gebühren* +4,4 Personal Abschrei- –42,4 bungen AgenturProvisionen –9,0 in Prozent Umsatz 17,0 Mrd. ¤ Treibstoff 1,8 Mrd. ¤ Gebühren* 2,5 Mrd. ¤ Personal 4,8 Mrd. ¤ Abschreibungen 1,1 Mrd. ¤ Agentur-Provisionen 0,8 Mrd. ¤ *Die an deutschen Flughäfen erhobene Sicherheitsgebühr (124 Mio. ¤ in 2004, 100 Mio. ¤ in 2003) ist eingerechnet. Die Beträge wurden ertragswirksam vereinnahmt. Seit 1. Januar 2004 setzt Lufthansa Passage im Rahmen von „Lufthansa Regional“ auch Flugzeuge der Partner Eurowings, Augsburg Airways und Contact Air im so genannten Wet-Charter ein. Das heißt, Lufthansa chartert das Fluggerät der Partner-Airlines inklusive Cockpit- und Kabinenpersonal. Die in den Charterraten entrichteten festen Beträge für die Nutzung des Fluggeräts sind als Operating Lease-Aufwendungen für Fluggerät verbucht, während die übrigen Kosten als Charteraufwand ausgewiesen werden. Beide Aufwandspositionen stiegen um insgesamt 52,1 Prozent und machen nunmehr 812 Mio. ¤ der bezogenen Leistungen aus. Zur Entwicklung des Gesamtaufwands für bezogene Leistungen haben auch die von Dritten bezogenen (Fremd-)Technikleistungen beigetragen. Sie stiegen im Wesentlichen aufgrund des Geschäfts- und Umsatzwachstums im Geschäftsfeld Technik von 445 Mio. ¤ im Jahr 2003 um 14,8 Prozent auf 511 Mio. ¤. Personalaufwand Der Lufthansa Konzern beschäftigte im Jahresdurchschnitt 92 743 Mitarbeiter, das waren 2,2 Prozent weniger als im Vorjahr (bereinigt: –1,6 Prozent). Der Personalaufwand stieg um 4,4 Prozent (bereinigt um 4,5 Prozent) auf 4,8 Mrd. ¤. Die Umrechnung der Beiträge der Gesellschaften, deren Landeswährung nicht der Euro ist, entlastete den Personalaufwand im Geschäftsjahr 2004 um insgesamt 46 Mio. ¤. Innerhalb des Personalaufwands nahmen die Löhne und Gehälter um 0,6 Prozent (bereinigt: um 0,9 Prozent) zu. Ursache waren im Wesentlichen die im Februar 2003 vereinbarten, stufenweisen Tariferhöhungen für das Bodenpersonal in Deutschland sowie höhere Rückstellungen für Ergebnisbeteiligungen im Jahr 2004. Im Vorjahr hatte zudem die zwischen dem 15. April und 31. August wirksame Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich für das Bodenpersonal und die zwischen dem 1. April und 30. Juni geltende Kurzarbeit des Kabinenpersonals den Personalaufwand reduziert. Während die Sozialabgaben um 7,4 Prozent auf 581 Mio. ¤ stiegen, nahmen die Aufwendungen für Altersversorgung um 66,7 Prozent auf 345 Mio. ¤ zu. Hier wirken sich die Effekte aus der Umstellung der Altersversorgungs-Tarifverträge für das Cockpit-Personal, im Vorjahr für das Bodenund Kabinenpersonal, aus. Damit verbunden waren jeweils Einmaleffekte für die Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen (so genannte „past serviceEffekte“). Erstmalig im Jahr 2004 wurden Beiträge zur neu eingerichteten, voll rückgedeckten Unterstützungskasse für das Kabinenpersonal entrichtet, die ebenfalls in den Aufwendungen für Altersversorgung enthalten sind. Am 31. Dezember 2004 beschäftigte der Lufthansa Konzern 90 673 Mitarbeiter (Vorjahr: 93 246 Mitarbeiter). Abschreibungen Die planmäßigen Abschreibungen im Jahr 2004 betrugen 1,1 Mrd. ¤, das ist ein Minus gegenüber dem Vorjahr von 6,0 Prozent (bereinigt: –3,4 Prozent). Dabei lagen die Abschreibungen für Fluggerät um 28 Mio. ¤ unter Vorjahr. Im Geschäftsjahr 2004 haben wir 23 Verkehrsflugzeuge veräußert, außer- 108 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 dem ist die Abschreibungsfrist für eine Reihe älterer Flugzeuge abgelaufen. Die Abschreibungen für 21 neu zugegangene Flugzeuge konnten diesen Rückgang nicht voll ausgleichen. Im Jahr 2004 waren außerplanmäßige Abschreibungen nur in Höhe von 34 Mio. ¤ vorzunehmen. Sie entfielen überwiegend auf Flugzeuge und andere technische Anlagen, die auf den voraussichtlichen Veräußerungspreis abzuschreiben waren. Hinzu kamen Gebäudeeinrichtungen und sonstiges Vermögen, deren Nutzungswert unter den Buchwert gesunken war. Dagegen waren im Vorjahr außerplanmäßige Abschreibungen von insgesamt 783 Mio. ¤ vorzunehmen. Darin enthalten waren 27 Mio. ¤ Abschreibungen auf neun endgültig stillgelegte bzw. zum Verkauf bestimmte Flugzeuge und Reservetriebwerke sowie insgesamt 126 Mio. ¤ auf immaterielle Werte, Gebäude und sonstige Betriebsanlagen. Hinzu kam die Wertberichtigung der Firmenwerte der LSG Sky Chefs USA-Gruppe um 580 Mio. ¤ und der BizJet International um 50 Mio. ¤. Sonstiger betrieblicher Aufwand Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen fielen mit 3,6 Mrd. ¤ nochmals deutlich geringer aus als im Vorjahr. Sie sanken insgesamt um 11,8 Prozent bzw. 0,5 Mrd. ¤ – bereinigt um 9,9 Prozent. Die in Euro umgerechneten Beiträge der Gesellschaften, deren Landeswährung nicht der Konzernwährung entspricht, haben diese Aufwandsposition um 30 Mio. ¤ entlastet. Trotz des erheblich ausgeweiteten Geschäftsvolumens sanken infolge der Einführung des Nettopreis-Modells im deutschen Markt Anfang September 2004 die Agenturprovisionen um 9,0 Prozent oder 78 Mio. ¤. Auch die Kursverluste verminderten sich – ebenso wie die im sonstigen betrieblichen Ertrag ausgewiesenen Kursgewinne – nämlich um 171 Mio. ¤. Nahezu alle übrigen Positionen konnten gleichfalls reduziert werden. Die Versicherungsaufwendungen für den Flugbetrieb blieben auf hohem Niveau und betrugen 83 Mio. ¤. Finanzergebnis und Ergebnis nach Steuern Das Finanzergebnis wird im Berichtsjahr mit –413 Mio. ¤ ausgewiesen (Vorjahr: –638 Mio. ¤). Es setzt sich zusammen aus einem negativen Beteiligungsergebnis von 42 Mio. ¤ (Vorjahr: –137 Mio. ¤), einem leicht verbesserten negativen Zinssaldo von 331 Mio. ¤ (Vorjahr: –341 Mio. ¤) und den übrigen Finanzposten von –40 Mio. ¤ (Vorjahr: –160 Mio. ¤). Das Beteiligungsergebnis hat sich 2004 gegenüber dem Vorjahr um 95 Mio. ¤ verbessert. Dazu hat British Midland plc. 72 Mio. ¤ beigetragen und den auf Lufthansa entfallenden Anteil am Verlust gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr insgesamt –4 Mio. ¤ reduziert. Im Vorjahr lag der Betrag bei –76 Mio. ¤ einschließlich einer außerplanmäßigen Abschreibung auf den Firmenwert in Höhe von 66 Mio. ¤. Deutlich verringert hat sich auch der auf Lufthansa entfallende Anteil am Verlust der Thomas Cook AG, der sich auf 101 Mio. ¤ beläuft (Vorjahr: –131 Mio. ¤). 109 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Operatives Ergebnis in Mio. ¤ 2004 2003 Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 1 004 – 147 Buchgewinne aus Anlagenabgängen – 446 – 258 – 31 – 151 – davon aus Flugzeugen – davon aus Finanzanlagen – übrige Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen Zuschreibungen Anlagevermögen – 405 – 16 – 10 – 91 – 195 – 179 –6 – 12 – 30 –5 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 52 – 23 Stichtagskursbewertung langfristige Finanzschulden und Derivate 14 – 89 Buchverluste aus Anlagenabgängen 44 29 – 38 – 34 Ergebnis aus kurzfristigen Finanzinvestitionen Drohverlustrückstellungen 34 783 – 571 212 Sonstige Steuern – 50 – 29 Operatives Ergebnis 383 36 Außerplanmäßige Abschreibungen Saldo der Eliminierungen Der negative Zinssaldo in Höhe von –331 Mio. ¤ (Vorjahr: –341 Mio. ¤) enthält Zinsaufwand in Höhe von 246 Mio. ¤ (Vorjahr: 241 Mio. ¤) aus der Aufzinsung der Pensionsverpflichtungen. Die in den übrigen Finanzposten enthaltenen Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere sowie das negative Ergebnis aus der Marktbewertung von Derivaten sind im Jahr 2004 um insgesamt 120 Mio. ¤ niedriger ausgefallen und haben so zur Verbesserung des Finanzergebnisses beigetragen. Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit und Finanzergebnis saldieren sich zu einem Vorsteuergewinn von 591 Mio. ¤. Im Vorjahr hatten wir einen Verlust vor Steuern von 785 Mio. ¤ ausgewiesen. Nach Abzug der sonstigen Steuern in Höhe von 50 Mio. ¤, des überwiegend latenten Ertragsteueraufwands von 133 Mio. ¤ und der Gewinnanteile von Minderheitsgesellschaftern von 4 Mio. ¤ wird für das Geschäftsjahr 2004 ein Konzerngewinn von 404 Mio. ¤ erwirtschaftet. Das ist eine Verbesserung um 1,4 Mrd. ¤ gegenüber dem Verlust des Vorjahrs in Höhe von 984 Mio. ¤. Gewinnverwendung Die Deutsche Lufthansa AG als Obergesellschaft des Konzerns weist für das Geschäftsjahr 2004 nach HGB einen Jahresüberschuss von 265 Mio. ¤ aus. Nach einer Einstellung von 128 Mio. ¤ in die Gewinnrücklagen ergibt sich ein Bilanzgewinn von 137 Mio. ¤. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 25. Mai 2005 vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn eine Dividende von 0,30 ¤ je Stückaktie auszuschütten. 110 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Gewinn- und Verlustrechnung der Deutschen Lufthansa AG nach HGB in Mio. ¤ Erlöse aus den Verkehrsleistungen Andere Betriebserlöse Umsatzerlöse Veränderung in Prozent 2004 2003 10 950 8 727 25,5 220 343 – 35,9 11 170 9 070 23,2 958 1 551 – 38,2 – 12 295 – 10 690 – 15,0 – 167 – 69 – 142,0 Finanzergebnis 450 – 1 090 – Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 283 – 1 159 – Steuern – 18 – 64 71,9 Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 265 – 1 223 – Entnahmen aus Kapitalrücklagen – 509 – Entnahmen aus Gewinnrücklagen – 714 – Einstellungen in Gewinnrücklagen – 128 – – Bilanzergebnis 137 – – Dividendenvorschlag in ¤ je Aktie 0,30 – – Sonstige betriebliche Erträge Betriebliche Aufwendungen Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit Investitionen und Finanzierung Investitionen gestiegen Der Lufthansa Konzern hat im Berichtsjahr mit 1,8 Mrd. ¤ deutlich mehr investiert als im Vorjahr (1,2 Mrd. ¤). Davon entfielen 1,3 Mrd. ¤ auf sechs Airbus A330-300, sechs Airbus A340-600, fünf Boeing MD-11, von denen vier zum 31. Dezember noch im Umbau zum Frachter waren, zwei Canadair CRJ200, zwei ATR 700 sowie auf Anzahlungen für Fluggerät und Reservetriebwerke. Insgesamt 23 Flugzeuge, vier Boeing 737-300, sieben Boeing 747-200 (davon fünf Frachtflugzeuge der Lufthansa Cargo), ein Airbus A340-200, neun Fokker 50 und zwei ATR 500 wurden verkauft. Weitere 317 Mio. ¤ wurde in Gebäudeausstattung, Software und sonstige Sachanlagen investiert. Für Käufe von Unternehmensanteilen und für die Ausstattung von Beteiligungen mit Eigenmitteln und Darlehen wurden insgesamt 136 Mio. ¤ ausgegeben. 111 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Investitionen, Cashflow und Abschreibungen Lufthansa Konzern 1783 1881 2004 1155 1581 2003 880 2002 2 312 in Mio. ¤ Investitionen1) Operativer Cashflow Abschreibungen 2004 1 112 Mio. ¤ 2003 1 930 Mio. ¤ 2002 1 243 Mio. ¤ 1) Ausweis der Investitionen ohne anteilige Jahresergebnisse aus der Equity-Bewertung. Netto-Kreditverschuldung Lufthansa Konzern 2004 –0,4 0,6 2003 1,1 2002 3,8 2001 1,5 2000 in Mrd. ¤ 112 Operativer Cashflow erreicht 1,9 Mrd. ¤ Das deutlich verbesserte Ergebnis des Geschäftsjahres 2004 ließ den operativen Cashflow um 19,0 Prozent bzw. 300 Mio. ¤ auf 1,9 Mrd. ¤ ansteigen. Bereinigt um Abschreibungen, die dem Ergebnis vor Ertragsteuern wieder zugerechnet werden, und Buchgewinne, die eliminiert werden, lag das Cashflow-wirksame Ergebnis des Jahres 2004 um 244 Mio. ¤ über dem des Vorjahres. Zur Erhöhung des operativen Cashflow hat außerdem die Entwicklung des Working Capital beigetragen, die mit 202 Mio. ¤ um 130 Mio. ¤ über dem Vorjahr lag. Die Ertragsteuerzahlungen des Berichtsjahres, die im Wesentlichen aus der Zahlung der in Vorjahren bereits zurückgestellten Nachbelastungen aus einer Betriebsprüfung sowie aus Ertragsteuerzahlungen ausländischer Konzerngesellschaften resultierten, minderten den Cashflow um 68 Mio. ¤. Die Netto-Investitionen – der Saldo der Ausgaben und Einnahmen aus dem Kauf bzw. Verkauf von Anlagevermögen einschließlich Zahlungsrückflüssen aus diesen Investitionen – waren mit 820 Mio. ¤ negativ (Vorjahr: –557 Mio. ¤). Von den insgesamt nach Netto-Investitionen verbliebenen Mitteln von 1,1 Mrd. ¤ haben wir 837 Mio. ¤ zunächst kurzfristig in Wertpapiere angelegt. Davon haben wir am 20. Dezember 2004 im Wege der Vermögensübertragung Wertpapiere im Werte von 605 Mio. ¤ an einen Vermögenstreuhänder, den Lufthansa Pension Trust, übertragen. Sie stehen nunmehr ausschließlich für die Finanzierung von Zahlungen aus AltersversorgungsVerpflichtungen zur Verfügung und werden seitdem als „plan assets“ gemäß IAS 19 mit den Pensionsrückstellungen saldiert. Zu den Einzelheiten siehe Erläuterung 33 im Konzernabschluss der Deutschen Lufthansa AG. Aus der Kapitalerhöhung vom 14. Juni 2004 flossen Lufthansa netto 740 Mio. ¤ und aus der Aufnahme langfristiger Finanzschulden weitere 641 Mio. ¤ zu. Nach Abzug der Zinsausgaben und Tilgung von Finanzschulden verblieb ein Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit von insgesamt 610 Mio. ¤. Im Vorjahr hatte der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit 1,3 Mrd. ¤ betragen. Insgesamt nahmen die Flüssigen Mittel des Konzerns um 834 Mio. ¤ zu, im Vorjahr waren 450 Mio. ¤ verbraucht worden. Der Konzern weist zum Jahresende 2004 ein Netto-Vermögen von 418 Mio. ¤ aus und konnte die zum Jahresende 2003 noch vorhandene Netto-Kreditverschuldung von 591 Mio. ¤ um 1,0 Mrd. ¤ verbessern. Das Gearing, jetzt ermittelt als Verhältnis von Netto-Kreditverschuldung zuzüglich bilanzierter Pensionsverpflichtungen zu bilanziellem Eigenkapital, konnte um 91,9 Prozentpunkte auf 93,5 Prozent abgebaut werden. Ende 2003 hätte das Gearing nach jetziger Definition noch 185,4 Prozent betragen. Eigenkapitalquote steigt auf 22,0 Prozent Die Konzern-Bilanzsumme wuchs um 8,0 Prozent bzw. 1,3 Mrd. ¤ auf 18,1 Mrd. ¤. Auf der Aktivseite nahm das Anlagevermögen um 293 Mio. ¤ und das Umlaufvermögen um 1,1 Mrd. ¤ zu. Die Investitionen des Berichtsjahres ließen im Anlagevermögen insbesondere die Position Flugzeuge und Reservetriebwerke (+502 Mio. ¤) ansteigen, während die übrigen Positionen Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 mit Ausnahme des sonstigen Sachanlagevermögens zurückgingen. Ursache für den Anstieg des Umlaufvermögens ist fast ausschließlich die Zunahme der Flüssigen Mittel und Wertpapiere (+1,1 Mrd. ¤). Auf der Passivseite spiegelt sich der Anstieg der Bilanzsumme fast vollständig im Eigenkapital, das um 1,3 Mrd. ¤ auf 4,0 Mrd. ¤ zunahm. Die Kapitalerhöhung vom 14. Juni 2004 stärkte das Eigenkapital um netto 740 Mio. ¤. Der Jahresgewinn und die positive Veränderung der Rücklagen aus der erfolgsneutralen Marktbewertung von Finanzinstrumenten und andere neutrale Eigenkapital-Veränderungen in Höhe von 177 Mio. ¤ trugen ebenfalls zur positiven Entwicklung des Eigenkapitals bei. Demzufolge beträgt die Eigenkapitalquote 22,0 Prozent nach 15,9 Prozent zum Jahresende 2003. Auch das langfristige Kapital nahm aufgrund des Anstiegs des Eigenkapitals und der langfristigen Verbindlichkeiten wieder deutlich, um 1,5 Mrd. ¤, zu, so dass das Anlagevermögen weiterhin voll durch langfristig zur Verfügung stehende Mittel gedeckt ist. Die Deckung beträgt 111,4 Prozent (Vorjahr: 101,6 Prozent). Das kurzfristige Fremdkapital wurde um 119 Mio. ¤ abgebaut. Wertschöpfung Lufthansa Konzern in Mio. ¤ Entstehung: Umsatzerlöse Bestandsveränderung und aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Zinserträge Beteiligungserträge Unternehmensleistung Materialaufwand Abschreibung auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens Beteiligungsverluste 2004 2003 16 965 15 957 85 29 1 753 1 728 174 183 66 60 19 043 17 957 8 244 7 205 40 160 108 197 3 630 4 114 12 022 11 676 7 021 6 281 Abschreibungen 1 112 1 930 Netto-Wertschöpfung 5 909 4 351 Verwendung: Personalaufwand Sonstiger betrieblicher Aufwand Vorleistungen Brutto-Wertschöpfung 4 813 4 612 Zinsaufwand 505 524 Steuerergebnis 183 193 Fremdanteile am Gewinn Konzernergebnis Netto-Wertschöpfung 4 6 404 – 984 5 909 4 351 113 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Netto-Wertschöpfung um 1,6 Mrd. ¤ gesteigert Der Lufthansa Konzern hat im Geschäftsjahr 2004 mit 5,9 Mrd. ¤ eine um rund 1,6 Mrd. ¤ höhere Wertschöpfung erzielt als im Vorjahr. Die BruttoWertschöpfung konnte um 740 Mio. ¤ gesteigert werden. Ursache war zum einen die um 1,1 Mrd. ¤ höhere Unternehmensleistung, die sich im Wesentlichen aus dem Wachstum der Umsatzerlöse ergibt. Zum anderen war es gelungen, den Anstieg der Vorleistungen auf 346 Mio. ¤ zu begrenzen. Da auch die Abschreibungen im Jahr 2004 deutlich geringer ausfielen – im Vorjahr waren außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 783 Mio. ¤ angefallen – konnte die Netto-Wertschöpfung sogar um 1,6 Mrd. ¤ gesteigert werden. Kapitalkosten für den Konzern und die einzelnen Geschäftsfelder in Prozent WACC 2004 Konzern 8,6 Passage 8,6 Logistik 8,9 Technik 8,3 Catering 8,6 IT Services 8,3 Wertorientiertes Management Seit Anfang 2000 steuern wir den gesamten Lufthansa Konzern nach den Grundsätzen des wertorientierten Managements. Basis dafür ist das CashValue-Added-Konzept (CVA). Die Lufthansa verfügt über ein geschlossenes System der wertorientierten Steuerung, das inzwischen in allen Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozessen verankert ist. In diesem System wird der CVA auf Konzern-, Geschäftsfeld- und Bereichsebene geplant, berichtet und kontrolliert. Darüber hinaus fließt der CVA als Beurteilungsgröße in das Entlohnungssystem der Top-Führungskräfte ein. Wir haben im Geschäftsbericht 2002 unser wertorientiertes Management ausführlich erläutert, der Text ist auch im Internet abrufbar. Gegenüber dem Jahr 2003 haben wir für das Berichtsjahr die Kapitalkosten der Geschäftsfelder Catering und IT Services verändert. Die Anpassung resultiert aus Ergebnissen interner und externer Befragung bezüglich geschäftsfeldspezifischer Beta-Faktoren. Sie wurden im Geschäftsfeld Catering angehoben, während sie im Geschäftsfeld IT Services abgesenkt wurden. In Anpassung an die Neuregelung der IFRS-Rechnungslegung (IAS 36 i. V. m. IFRS 3) werden zukünftig für die bisher erworbenen Firmenwerte deren Buchwerte als Anschaffungswerte angesetzt. Im Jahr 2004 wurde im Geschäftsfeld Passage wieder Wert geschaffen. Auch die Geschäftsfelder Technik und IT Services erzielten wie bereits in den letzten Jahren einen positiven CVA. Weiterhin trägt der Buchgewinn Wertschaffung des Lufthansa Konzerns und der einzelnen Geschäftsfelder in Mio. ¤ CVA 2004 Konzern 151 – 745 404 – 628 Passage 64 – 217 77 – 217 Logistik – 26 – 43 510 – 90 Technik 86 37 114 34 – 274 – 363 – 229 – 423 40 30 37 34 403 25 29 30 Catering IT Services Service- und Finanzgesellschaften 114 2003 2002 2001 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 aus dem teilweisen Verkauf der Amadeus-Anteile zur Kompensation der negativen Wertbeiträge einzelner Geschäftsfelder bei. In Summe hat der Lufthansa Konzern damit trotz erheblicher Belastungen im Jahr 2004 Wert geschaffen. Risikobericht Risikofrüherkennungs-/Risikomanagement-System Die Deutsche Lufthansa AG ist als international tätiges Luftverkehrsunternehmen naturgemäß unternehmerischen und branchenspezifischen Risiken ausgesetzt. Schwerpunkte sind Kapazitäts- und Auslastungsrisiken, Strategierisiken, politische Risiken, operationelle Risiken, Beschaffungsrisiken, tarifpolitische Risiken, Informatikrisiken sowie Finanz- und Treasury-Risiken. Die Risikopolitik der Deutschen Lufthansa AG erlaubt die Nutzung sich bietender Geschäftsgelegenheiten, solange die Risiken im Rahmen der Wertschaffung angemessen und tragbar sind. Risikomanagement ist ein grundlegendes Element der Geschäftsprozesse und –entscheidungen. Die bewusste Steuerung von Chancen und Risiken ist integraler Bestandteil der Unternehmensführung. Folglich besteht das Risikofrüherkennungs-/Risikomanagement-System aus einer Vielzahl von Bausteinen, die systematisch in die gesamte Aufbau- und Ablauforganisation der Gesellschaft bzw. ihrer Konzernunternehmen eingebettet sind. Es besteht keine eigenständige Aufbauorganisation. Risikomanagement wird vielmehr als originäre Aufgabe der Leiter aller Geschäftseinheiten sowie der Prozessund Projektverantwortlichen in den Konzerngesellschaften verstanden. Diese sorgen im Rahmen ihrer Führungsaufgaben auch für die Einbindung der Mitarbeiter in das Risikomanagement-System. Der Risikomanagement-Ausschuss stellt sicher, dass eine laufende funktions- und prozessübergreifende Erkennung und Bewertung von Risiken erfolgt. Er ist verantwortlich für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Systems und überzeugt sich von dessen Wirksamkeit. Hierbei erstattet er regelmäßig Bericht an den Vorstand. Er entwickelt die risikopolitischen Grundsätze weiter und überwacht deren Einhaltung. Er kommuniziert zudem die Risikopolitik, legt die Dokumentationserfordernisse fest und initiiert notwendige Überprüfungen von Teilaspekten des Risikomanagement-Systems durch die interne Revision. Alle wesentlichen, potenziell ergebnis- und bestandsgefährdenden Risiken werden in einer Risikolandkarte dokumentiert, die regelmäßig aktualisiert und ergänzt wird. Als wesentliche Risiken sind solche Risiken definiert, die für sich genommen einen Schaden von mindestens einem Drittel des zum Werterhalt notwendigen Ergebnisses verursachen können. Mögliche Interdependenzen zwischen Risiken werden berücksichtigt. Die im Rahmen des Risikomanagement-Systems der Lufthansa AG vorgesehenen Maßnahmen zur Früherkennung, Begrenzung und Bewältigung dieser Risiken werden ebenfalls regelmäßig überprüft und ergänzt. Zur Beherrschung der Risiken sind über adäquate Versicherungslösungen hinaus jeweils risikoindividuelle Bewältigungsmaßnahmen vorgesehen. 115 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Eine Risikoanalyse sowie Möglichkeiten zur Begrenzung und Bewältigung von Risiken sind auch in der Strategieentwicklung verankert und fließen in die operative Konzernplanung ein. Die PwC Deutsche Revision AG hat das Risiko-Früherkennungssystem der Lufthansa AG im Rahmen der Jahresabschlussprüfung untersucht. Es entspricht den an ein solches System gestellten Anforderungen. Risiken und Chancen der künftigen Entwicklung Die Effekte der weltweiten Konjunktur bzw. die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und deren Schwankungen haben elementaren Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung des Lufthansa Konzerns. So profitierte die Deutsche Lufthansa AG im Jahr 2004 von der sich erholenden Weltwirtschaft insbesondere im Langstreckenverkehr, wo sie 15,8 Prozent mehr Passagiere beförderte und das deutlich aufgestockte Angebot bei währungsbedingt leicht gesunkenen Yields nicht nur voll am Markt platzieren konnte, sondern auch die Auslastung der Flugzeuge steigern konnte. Auch Lufthansa Cargo konnte die zusätzlich angebotene Menge an Tonnenkilometern (+9,9 Prozent) absetzen und den Verkauf sogar um 12,3 Prozent steigern, allerdings zu deutlich niedrigeren Durchschnittserlösen. Dagegen wirkt eine sich abschwächende Konjunktur in der Regel dämpfend auf die Nachfrage im Linienluftverkehr und beeinträchtigt auch die wirtschaftliche Entwicklung des Lufthansa Konzerns. Chancen für die zukünftige Entwicklung liegen insbesondere in einer schnelleren Rückbildung der Treibstoffpreise vom historischen Hoch in 2004 und einer sich hieraus weiter belebenden Konjunktur. Hiervon könnten die Geschäftsfelder Passage, Logistik und Touristik profitieren. Nach der EU-Osterweiterung bieten sich außerdem für die Geschäftsfelder Passage und Touristik zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten in diesen Regionen, in denen Lufthansa bisher schon stark vertreten ist. Der Lufthansa Konzern wird in allen Geschäftsbereichen von dem aus dem branchenweiten Kostendruck resultierenden Trend zum Outsourcing von bisher selbst erstellten Leistungen profitieren können. Zudem ist der Konsolidierungsdruck in der Luftverkehrsbranche in nahezu allen Märkten weiterhin hoch. Aufgrund der stabilen finanziellen Situation bieten sich für Lufthansa aus dem notwendigen Konsolidierungsprozess in Europa weitere Chancen. Wettbewerb Die Wettbewerbsfähigkeit in der Luftverkehrsbranche wird bei ausgeprägter Abhängigkeit von konjunkturellen Einflüssen wesentlich davon beeinflusst, wie flexibel eine Gesellschaft auf Veränderungen der Nachfrage und des Wettbewerbsumfelds reagieren kann. Die Variabilisierung von Fixkostenblöcken hat hierbei erhebliche Bedeutung und kann wettbewerbsentscheidend sein. Durch die im Dezember 2004 im Rahmen der Konzertierten Aktion mit den Tarifpartnern vereinbarten Tarifabschlüsse für die Mitarbeiter der Bereiche Boden und Cockpit ist es gelungen, die Personalkosten weiter 116 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 zu flexibilisieren. So kann der Konzern schnell auf Nachfrageschwankungen reagieren und wirtschaftliche Folgen besser ausgleichen. Konkurrenzfähige, geschäftsfeldspezifische Tarifverträge sind erforderlich, um auf der Kostenseite mit Wettbewerbern, insbesondere No-frills Fluggesellschaften in Europa, Schritt halten zu können. Auch auf der Produktionsseite hat sich Lufthansa der veränderten Wettbewerbslandschaft weiter angepasst. Durch die Entzerrung von Verkehrsspitzen (Depeaking) in den Drehkreuzen Frankfurt und München wurden Flugzeug- und Personalproduktivität weiter gesteigert. Damit hat Lufthansa die Voraussetzungen geschaffen, an der Nachfrage nach preisgünstigen innereuropäischen Flugreisen über das Sondertarifsegment partizipieren zu können. Anfang des Jahres 2004 hatte Lufthansa einen umfassenden Aktionsplan zur Kostensenkung aufgestellt. Die Kosten konnten hierdurch um 378 Mio. ¤ gesenkt werden. Bestandteil dieses Aktionsplans war unter anderem die Aufkündigung des historischen Handelsvertretermodells in zahlreichen Märkten, darunter auch in Deutschland, und die Umstellung auf ein Nettopreis-Modell (Nullprovision) an die Vertriebspartner. Die gegen die Einführung des Nettopreis-Modells gerichtete Klage des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbands e.V. (DRV) wurde am 8. März 2005 zurückgenommen. Die Sicherung profitabler Durchschnittserträge erfordert Angebote für den Geschäftsreiseverkehr, die sich qualitativ deutlich vom Sondertarifsegment absetzen und den Bedürfnissen der Geschäftsreisenden nach zügigem Bodenservice und komfortabler Beförderung gerecht werden. Lufthansa hat diesem Bedürfnis durch Aufwertung des Sitzkomforts des Business Class-Produktes auf der Langstrecke durch das 2-Meter-Bett und auf der Kurzstrecke durch den geblockten Mittelsitz Rechnung getragen. Auf der Langstrecke besteht zudem die weltweit einmalige Möglichkeit, an Bord einen Breitband-Internetzugang zu nutzen. Mit der Einführung des neuen Services für HON Circle-Mitglieder und First Class-Gäste sowie der Eröffnung des First Class Terminals in Frankfurt bietet Lufthansa diesen Kunden eine neue Dimension exklusiven Reisens an. Infrastruktur Dem geplanten Ausbau des Start- und Landebahnsystems auf dem Frankfurter Flughafen kommt im Hinblick auf die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Lufthansa eine erhebliche Bedeutung zu. Auch die hessische Landesregierung hat sich nach der eindeutigen Empfehlung der Mediationsrunde für einen Ausbau des Start-/Landebahnsystems ausgesprochen. Er ist eine wichtige Voraussetzung für die Zukunft des Frankfurter Flughafens als internationales Luftverkehrsdrehkreuz. Dies gilt auch für den Bau der Airbus A380Wartungshalle. Das neue Großraumflugzeug soll ab 2007 bei Lufthansa eingesetzt werden. Die derzeit im Zusammenhang mit der Ausbauentscheidung diskutierten Auflagen lassen jedoch eine bedarfsgerechte Nutzung nicht zu. So ist insbesondere eine praktikable Nachtflugregelung unabdingbar. Ohne sie müsste die Deutsche Lufthansa AG mittelfristig ihre Flugplanstruktur in Teilen auf andere geeignete Alternativdrehkreuze umstellen. 117 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Engpässe der Flugsicherungen Europas führen noch immer zu erheblichen Verspätungen im Luftverkehr. Die Infrastrukturmängel belasten die Ergebnisse aller europäischen Fluggesellschaften. Darüber hinaus gefährden sie das nachfragegerechte Wachstum des Luftverkehrs. Mit ihren Wettbewerbern fordert Lufthansa deshalb weiterhin mit Nachdruck von der EUKommission und den nationalen Regierungen die Schaffung eines leistungsfähigen europäischen Flugsicherungssystems. Die Bedeutung des infrastrukturellen Umfelds hat Lufthansa durchgehend betont und mit der Initiative „Luftverkehr für Deutschland“ mit den Partnern Flughäfen, Flugsicherung und Behörden institutionalisiert. Entwicklung der Allianzen Eine der tragenden Säulen des wirtschaftlichen Erfolgs ist die Einbettung der Lufthansa in das weltweit führende Allianz-System, die Star Alliance. Sie bietet ihren Kunden im Sommer 2005 abgestimmte Flugverbindungen zu 795 Zielen in 139 Ländern. Die Verlustsituation, in der sich ein großer Teil der Linienfluggesellschaften weltweit befindet, hat bei einigen Partnergesellschaften Existenz bedrohende Ausmaße angenommen. Im Dezember 2002 hat der zentrale US-Partner United Airlines Gläubigerschutz zur Restrukturierung gemäß Chapter 11 des US-amerikanischen Konkursrechts beantragt. Ihm folgte am 1. April 2003 der kanadische Partner Air Canada mit einem entsprechenden CCAA-Antrag nach kanadischem Konkursrecht. Während Air Canada das Restrukturierungsverfahren zum 30. September 2004 erfolgreich beendet und deutliche Verbesserungen in der Kostenstruktur erreicht hat, befindet sich United Airlines weiterhin in der Restrukturierung. Lufthansa beobachtet die Entwicklungen bei United Airlines sorgfältig und steht bei den Restrukturierungsmaßnahmen aktiv beratend zur Seite. Der zweite US-amerikanische Star Alliance-Partner US Airways hat zum 12. September 2004 erneut Gläubigerschutz nach § 11 des US-amerikanischen Konkursrechts beantragt. Nachdem US Airways bereits im Zeitraum von August 2002 bis zum 1. April 2003 Gläubigerschutz in Anspruch nahm, zeigte sich unter den veränderten Rahmenbedingungen und hier vor allem der Treibstoff-Preisentwicklung, dass die Kostenposition der US Airways noch nicht ausreichte, um im Wettbewerb zu bestehen. Der Erfolg einer Restrukturierung von US Airways ist ungewiss, United Airlines werden jedoch als drittgrößter amerikanischer Fluggesellschaft mit bereits deutlichen Sanierungserfolgen große Chancen eingeräumt, nachhaltig erfolgreich aus dem Chapter 11-Verfahren hervorzugehen. Mit einer Beendigung der Restrukturierungsverfahren bei United Airlines und Rückkehr in den normalen Wettbewerb ist im Laufe des Jahres 2005 zu rechnen. Damit werden die notwendigen Anschlussverbindungen zur flächendeckenden Bedienung des wichtigen US-amerikanischen Marktes beitragen. Mit United Airlines und Air Canada wurden hierzu langfristige und enge Kooperationsverträge abgeschlossen, die auch die Billigung der Konkursgerichte fanden und die Ausschöpfung der Synergiepotenziale weitestgehend sicherstellen. 118 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Steuerung von Finanzmarktrisiken Die Sicherungspolitik zur Begrenzung der Treibstoffpreis-, Zins- und Devisenkurs-Änderungsrisiken wird vom Vorstand der Deutschen Lufthansa AG vorgegeben. Sie ist in internen Richtlinien dokumentiert, die auch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente vorsehen. Dabei werden auch Zins- und Devisenkurs-Sicherungsgeschäfte mit nicht konsolidierten Konzerngesellschaften abgeschlossen. Die Einhaltung der Richtlinien wird vom KonzernFinanzcontrolling und der Konzernrevision überwacht. Darüber hinaus wird die aktuelle Sicherungspolitik laufend in bereichsübergreifenden Managementgremien erörtert. Geeignete Management- und Kontrollsysteme werden zur Messung, Überwachung und Steuerung der Risiken eingesetzt. Über die Risikopositionen und die erzielten Sicherungsergebnisse wird dem Aufsichtsrat regelmäßig berichtet. Über den Stand der Währungs-, Zins- und Treibstoffpreis-Sicherungsgeschäfte im Einzelnen gibt der Konzernabschluss der Deutschen Lufthansa AG, Erläuterung 39, Auskunft. Sicherung des Treibstoffpreis-Änderungsrisikos Der jährliche Treibstoffverbrauch des Lufthansa Konzerns liegt bei etwa 6 Millionen Tonnen Kerosin. Wie für die gesamte Luftfahrtindustrie stellt daher der Treibstoffverbrauch für den Lufthansa Konzern eine wesentliche Aufwandsposition dar. Er machte im abgelaufenen Geschäftsjahr gut 10,2 Prozent der betrieblichen Aufwendungen aus; dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Starke Veränderungen der Treibstoffpreise können somit das betriebliche Ergebnis erheblich beeinflussen. Die gegenwärtige Politik der Sicherung des Treibstoffpreises gibt die Höhe des maximal zulässigen Preissteigerungsrisikos, der maximal zulässigen Auszahlungen aus Sicherungsgeschäften im Fall sinkender Treibstoffpreise und der maximal zulässigen Prämienzahlungen sowie die Mindestsicherungsgrade vor. Dabei werden grundsätzlich bis zu 90 Prozent des Treibstoffverbrauchs der folgenden 24 Monate auf einer revolvierenden Basis gesichert. Das Risiko ungünstiger Treibstoffpreis-Entwicklungen wird primär durch Sicherungsgeschäfte in Rohöl begrenzt. Zusätzlich werden Sicherungsgeschäfte über die Preisdifferenz von Gasöl zu Rohöl, Kerosin zu Gasöl oder direkt Kerosin zu Rohöl abgeschlossen und in Einzelfällen auch Sicherungsgeschäfte direkt in Gasöl oder Kerosin vorgenommen. Zum Stichtag bestanden für ca. 69,8 Prozent des voraussichtlichen Treibstoffbedarfs des Jahres 2005 Rohöl-Sicherungen in Form von Bandbreitenoptionen und sonstigen Sicherungskombinationen. Bei 35,2 Prozent des gesicherten Bedarfs für 2005 ist die Wirkung der Sicherung gegen Preisanstieg infolge abgeschlossener Gegengeschäfte auf ein durchschnittliches Rohöl-Preisniveau von ca. 41,7 USD pro Fass begrenzt. Darüber hinaus bestehen für 7,6 Prozent des voraussichtlichen Treibstoffbedarfs des Jahres 2005 Sicherungen über die Preisdifferenzen zwischen Gasöl und Rohöl beziehungsweise zwischen Kerosin und Gasöl. 119 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Für das Jahr 2006 bestanden zum Stichtag für ca. 3,7 Prozent des voraussichtlichen Treibstoffbedarfs Sicherungen in Form von sonstigen Sicherungskombinationen. Der Schutz vor Preisanstieg ist bei diesen Sicherungen infolge abgeschlossener Gegengeschäfte auf ein durchschnittliches Rohöl-Preisniveau von ca. 49 USD pro Fass begrenzt. Ein Rückgang der Treibstoffpreise im Jahr 2005 unter das Preisniveau zum Ende des Geschäftsjahres würde den Aufwand der Lufthansa deutlich reduzieren. Die hiermit potenziell verbundene Entlastung wird allerdings durch die mit den Preissicherungen verbundenen verkauften Put-Optionen teilweise eingeschränkt. Aufgrund der gewählten Sicherungsinstrumente liegt das Preisniveau der Put-Optionen jedoch deutlich unterhalb des Preisniveaus zum Ende des Geschäftsjahres 2004. Sicherung der Wechselkursänderungsrisiken Lufthansa befindet sich bezüglich des US-Dollar, insbesondere aufgrund der Flugzeuginvestitionen, in einer Nettozahler-Position. Entsprechend der Sicherungspolitik werden Flugzeuginvestitionen unmittelbar nach Festkontrahierung zur Hälfte gegen Wechselkursänderungsrisiken abgesichert. Die Sicherung der zweiten Hälfte wird in Abhängigkeit von der erwarteten Marktentwicklung vorgenommen. Zum Jahresende 2004 lag der Sicherungsgrad für Flugzeuginvestitionen bei 84 Prozent. Das US-Dollar-Exposure aus dem operativen Geschäft beträgt derzeit 0,2 Mrd. ¤, der Sicherungsgrad erreicht ebenfalls 84 Prozent. In allen übrigen Währungen liegen grundsätzlich NettoeinzahlungsÜberschüsse vor. Der Euro-Gegenwert der anderen sicherungsrelevanten Währungen beträgt derzeit 2,2 Mrd. ¤. Als Hauptrisiken gelten die Währungen Britisches Pfund, Schweizer Franken, Japanischer Yen und Schwedische Kronen. Die zu erwartenden Zahlungsströme in den einzelnen Währungen werden im Regelfall zu maximal 50 Prozent des jeweiligen Währungsexposures für einen Zeitraum von 18 Monaten gesichert. Zur Absicherung des Wechselkursänderungsrisikos werden sowohl Termingeschäfte als auch Bandbreitenoptionen eingesetzt. Sicherung der Zinsänderungsrisiken Die Sicherungspolitik der Lufthansa sieht vor, fest kontrahierte, variabel verzinsliche Verbindlichkeiten bis zu 100 Prozent gegen Zinsänderungsrisiken zu sichern. Der Euro-Gegenwert der sicherungsrelevanten Finanzverbindlichkeiten beträgt derzeit 3,3 Mrd. ¤, diese sind zu 61 Prozent gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert. Die Zinssicherung erfolgt mittels Interest Rate Swaps und Cross Currency Swaps. Die Cross Currency Swaps dienen gleichzeitig der Eliminierung von Wechselkursänderungsrisiken aus Finanzierungen in Fremdwährungen. Geplante Liquiditätsunter- oder -überdeckungen können in einer Höhe von bis zu 50 Prozent für einen Zeitraum von maximal 24 Monaten abgesichert werden. Das sich aufgrund des im Jahr 2004 durchgängig bestehenden Liquiditätsüberschusses ergebende Zinsänderungsrisiko wurde teilweise durch Forward Rate Agreements abgesichert. 120 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Weiterentwicklung der Sicherungspolitik Im Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Risikomanagements haben wir im Verlauf des Geschäftsjahres neue Sicherungskonzepte entwickelt, die ab dem Geschäftsjahr 2005 schrittweise eingeführt werden sollen. Die weiter entwickelte Treibstoffpreis-Sicherungspolitik ersetzt die Vorgabe von Grenzen für die Höhe des maximal zulässigen Preissteigerungsrisikos, der maximal zulässigen Auszahlungen aus Sicherungsgeschäften im Fall sinkender Treibstoffpreise sowie der maximal zulässigen Prämienzahlungen durch eine Benchmark-basierte Steuerung, die sich an einem linearen Aufbau der Sicherungsgeschäfte über einen Zeitraum von 24 Monaten orientiert. Die Vorgabe von Mindestsicherungsgraden wird beibehalten. Währungsrisiken aus dem geplanten operativen Exposure sollen künftig 24, 18, 12 und 6 Monate vor Ein- bzw. Ausgang der Zahlung zu jeweils 20 Prozent eines Zahlungsstromes durch Termingeschäfte abgesichert werden. Weit in der Zukunft liegende Zahlungsströme werden so zu einem geringeren Grad abgesichert als Zahlungsströme in der nahen Zukunft. Damit wird der Unsicherheit der zukünftigen Geschäftsentwicklung Rechnung getragen. Der durchschnittliche Sicherungsgrad liegt damit bei 50 Prozent. Flugzeuginvestitionen sichern wir weiterhin unmittelbar nach Vertragsabschluss in Höhe von 50 Prozent des Auftragswertes. Von den verbleibenden 50 Prozent werden 24, 18, 12 und 6 Monate vor Ausgang der Zahlung zu jeweils 10 Prozent des zukünftigen Zahlungsstromes abgesichert. Das Zinsänderungsrisiko aus Finanzverbindlichkeiten soll künftig grundsätzlich zu 15 Prozent abgesichert werden. Die verbleibenden 85 Prozent unterliegen einer variablen Verzinsung. Durch dieses Vorgehen wird sowohl dem Ziel der langfristigen Zinsaufwandsminimierung als auch der Reduzierung der Ergebnisvolatilität Rechnung getragen. Das Sicherungsvolumen von 15 Prozent hat sich nach ausführlicher Analyse als für Lufthansa unter Kosten- und Risikoaspekten optimal erwiesen. Liquidität Die Intensität, mit der weltwirtschaftliche und weltpolitische Krisen, Terror und Epidemien die Luftverkehrsbranche betreffen können, rücken das Risiko nicht ausreichender Liquiditätsreserven zunehmend stärker in den Vordergrund. Lufthansa hat ihre komplexen Finanzplanungssysteme weiter verbessert. Auf Basis einer Mehrjahresplanung unter Krisensimulation wurde die Höhe der als notwendig erachteten Liquiditätsreserven, definiert als Barreserven zuzüglich freier Kreditlinien, entsprechend angepasst und bisher nicht unterschritten. Darüber hinaus wurde für alle mehrheitlich zum Lufthansa Konzern gehörenden Gesellschaften ein neues Finanzberichtssystem eingeführt, das auf Ebene einzelner Gesellschaften Informationen über den tatsächlichen Finanzstatus sowie über zu erwartende Zahlungsströme enthält. Die Daten stehen zentral in einer einheitlichen Struktur zur Verfügung. Zum jeweiligen Monatsende berichten alle Gesellschaften ihre finanziellen Vermögenswerte 121 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Bilanzstruktur in Prozent Aktiva Liquide Mittel 20,9 % Vorräte 2,1% Forderungen 14,8 % Anlagevermögen 62,2 % Bilanzsumme 18,1 Mrd. ¤ Passiva Kurzfristiges Kapital 32,4 % Langfristiges Kapital 45,6 % Eigenkapital 22,0 % Bilanzsumme 18,1 Mrd. ¤ und Schulden. Aus dem Finanzstatus lassen sich Aussagen zu Liquidität und Netto-Kreditverschuldung/-vermögen ableiten. Zusätzlich hinterlegen die Konzerngesellschaften monatlich eine währungsdifferenzierte Planung der Zahlungsströme für den Zeitraum von 18 Monaten (künftig 24 Monaten). Mit Hilfe dieser monatlich revolvierenden Planung entsteht ein aktuelles Bild über die zu erwartende Liquiditätsentwicklung. Kapitalmarkt Lufthansa verfügt über eine in der Branche herausragende Flexibilität bei der Auswahl und Ausgestaltung ihrer Finanzierung. Sie hat Zugang zu den weltweiten Finanz- und Kapitalmärkten. Diese Flexibilität basiert auf der hohen Unternehmensbonität sowie einer vorausschauenden Finanzierungspolitik. Die operative Stärke und ein angemessenes Finanzprofil sind die Grundlagen des Vertrauens der Investoren in die Lufthansa. Dieses Vertrauen schlägt sich auch in den Bonitätsbewertungen der Rating-Agenturen nieder. Lufthansa verfügt als derzeit einzige europäische Fluggesellschaft über Investment Grade Ratings. Sie wird von Standard&Poor’s mit „BBB“ und von Moody’s mit „Baa2“ bewertet. Aufgrund ihrer guten Bonität stehen Lufthansa umfangreiche Finanzierungsalternativen zu attraktiven Konditionen zur Verfügung. Lufthansa nutzt diese Flexibilität zur stetigen Optimierung ihres Finanzierungs-Portfolios. Die Auswahl der Instrumente zielt auf eine Reduzierung der Finanzierungskosten, wobei die operative und finanzielle Flexibilität gewahrt wird. So verfügt Lufthansa im Konzern über einen Anteil unbelasteter Flugzeuge von derzeit mehr als 80 Prozent, der jederzeit zur Besicherung von Flugzeugfinanzierungen zur Verfügung steht. Lufthansa hält darüber hinaus jederzeit verfügbare Liquidität in Höhe von mindestens 2 Mrd. ¤ vor, die sie gegen zyklische Schwankungen und Volatilitäten an den Finanzierungsmärkten absichert. Darüber hinaus unterhält Lufthansa langjährige Beziehungen zu einer Vielzahl von Bankinstituten. In den Krisen der Vergangenheit haben sich diese Banken unabhängig von Kapitalmarktschwankungen als zuverlässige Partner der Lufthansa erwiesen. Kreditrisiken Der Verkauf von Passage- und Frachtdokumenten wird größtenteils über Agenturen abgewickelt. Diese Agenturen sind überwiegend länderspezifischen Clearingsystemen angeschlossen. Die Bonität der Agenten wird von den jeweiligen Clearingstellen fortlaufend überprüft. Das Debitoren-Kreditrisiko bei Verkaufsagenten ist aufgrund der breiten Streuung weltweit relativ gering. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Luftverkehrsgesellschaften werden auf bilateraler Basis oder mittels Verrechnung über ein Clearing House der International Air Transport Association (IATA) beglichen. Die grundsätzliche Verrechnung mittels Saldierung aller Forderungen und Verbindlichkeiten in monatlichen Intervallen führt zu einer deutlichen Reduzierung des Debitoren-Ausfallrisikos. Im Einzelfall wird im jeweiligen Leistungsvertrag für sonstige Geschäfte eine gesonderte Sicherheit gefordert. Im Falle eines Konkurses einer Luftverkehrsgesellschaft unter dem US-ame- 122 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 rikanischen Chapter 11 oder einem in anderen Ländern vergleichbaren Verfahren sind die Risiken ebenfalls begrenzt. In der Regel stellen die Schutz beantragenden Fluggesellschaften beim Konkursgericht einen Ausnahmeantrag, der der unveränderten Aufrechterhaltung der bisherigen Geschäftsverbindung dient. Dieser Ausnahme wurde bisher immer entsprochen und damit die Fortführung des umsatzstarken und für beide Parteien lukrativen Interline-Geschäfts erlaubt. Mit Erteilung der Ausnahmeregelung ist die bedingungslose Zahlung aller Altforderungen und eine besonders strenge Kontrolle des Zahlungsverhaltens während der Restrukturierungsperiode verbunden. Im Falle einer ablehnenden Entscheidung des Konkursgerichts ist Lufthansa berechtigt, alle Leistungen unverzüglich einzustellen. Lufthansa schließt in vielfältiger Weise Finanzmarktgeschäfte ab. Das Kontrahentenausfallrisiko aus Finanzmarktgeschäften ist definiert als das Risiko, das aus einem potenziellen Ausfall eines Kontraktpartners resultiert. Die Zielsetzung der bei Lufthansa verwendeten Kontrahentenlimit-Systematik ist die fortlaufende Einschätzung und Steuerung dieses Kontrahentenausfallrisikos. Sie wurde im Rahmen der Verabschiedung der Richtlinie für die Sicherung von Zins- und Währungsrisiken sowie der Richtlinie für die Sicherung des Treibstoffpreises vom Vorstand genehmigt. Pro Kontrahent (in der Regel Banken und Mineralölgesellschaften) ist eine maximale Risikobereitschaft festgelegt. Diese leitet sich überwiegend aus der Bonitätseinstufung anerkannter Rating-Agenturen ab. Die Durchführung von Sicherungsgeschäften ist bei Mineralölunternehmen meist in Tochtergesellschaften ausgelagert, die über kein eigenes Rating verfügen. Sofern keine Garantieerklärung der Muttergesellschaft vorliegt, kann für diese Unternehmen ein Kreditrahmen in Höhe von maximal 10 Mio. ¤ festgelegt werden. Im Rahmen des gewährten Kontrahentenlimits ist es für den Handel möglich, Einzelgeschäfte wie beispielsweise Geldanlagen, Devisen-, Zinsund Treibstoff-Finanzderivate sowie Leasinggeschäfte direkt mit den Kontrahenten abzuschließen. Die Ausnutzung der Kontrahentenlimite durch bestehende Finanzmarktgeschäfte wird werktäglich ermittelt und berichtet. Bei Überschreiten der Limite wird ein Eskalationsprozedere angestoßen, in dessen Rahmen über einzuleitende Maßnahmen entschieden wird. Versicherung Der Deutsche Luftpool, der bisher führende Versicherer für die Luftfahrtrisiken des Lufthansa Konzerns, hat zum Jahresende 2003 seine Zeichnungstätigkeit eingestellt. Obwohl sich dadurch die Versicherungslandschaft für die Deckung dieser Risiken grundlegend verändert hat, konnte die Police problemlos im internationalen Luftfahrtversicherungsmarkt platziert werden. Die Kosten für die Versicherung der Flotte konnten zwar reduziert werden, bewegen sich gleichwohl weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Absicherung von Terrorrisiken bleibt ein wichtiges Thema. Um eine langfristige und umfassende Abdeckung dieses Risikos zu gewährleisten, bedarf es weiterhin der intensiven Zusammenarbeit der internationalen Versicherungswirtschaft und möglichst auch der Staatengemeinschaft. 123 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Luftverkehr bleibt Wachstumsindustrie Prognose für den grenzüberschreitenden Verkehr: Zuwachs 2004 bis 2008 weltweit 5,3 Prozent p. a. 4,8 5,2 6,9 7,7 5,5 4,9 (Quelle: IATA-Passenger Forecast 2004–2008) Angaben in Prozent Luftverkehr innerhalb des Kontinents Luftverkehr zwischen den Kontinenten Konzerngesellschaften Passagierrückgang, Reduzierung des Flugangebots sowie außerdem Einschränkungen im Bordserviceangebot der amerikanischen Fluggesellschaften als Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 haben das Flugcatering-Geschäft der LSG Sky Chefs-Gruppe ebenfalls erheblich betroffen. Die anhaltende Krise der etablierten Luftverkehrsgesellschaften in den USA hat die erhoffte Erholung der Nachfrage nach Flugcatering-Leistungen dort bisher ausbleiben lassen. Trotz weiterer Kapazitätsreduktionen inklusive der Schließung nicht rentabler Küchen, straffem Kostenmanagement und des im Jahr 2004 erfolgreich vollzogenen Verkaufs des defizitären Teilbereichs „Fertigmahlzeiten für den Einzelhandel (Chef Solutions)“ ist es im Jahr 2004 noch nicht gelungen, ein ausgeglichenes Ergebnis in der LSG USA-Gruppe zu erzielen. Das neue Management verfolgt den Sanierungsplan, der weitere Kostensenkungen in den Betrieben und in den administrativen Bereichen vorsieht, konsequent weiter. Die bis Mitte des Jahres 2004 weiter anhaltenden konjunkturellen Unsicherheiten in Deutschland in Verbindung mit der nach wie vor nicht verbesserten Situation am Arbeitsmarkt haben das Touristikgeschäft der Thomas Cook-Gruppe auch im Geschäftsjahr 2004 belastet. Die Wiedereinführung der Marke „Condor“ und deren Positionierung im Niedrigpreissegment, die Belebung der Marke Neckermann und die Schließung unrentabler Reisebüros im Absatzmarkt Deutschland haben zur Neupositionierung der Gruppe und zu einer deutlichen Ergebnisverbesserung im operativen Geschäft beigetragen. Darüber hinaus tragen Maßnahmen in 124 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 allen Unternehmensteilen zur Verbesserung der Kostenposition bei. Das Nachsteuerergebnis 2003/2004 ist allerdings durch notwendige außerplanmäßige Abschreibungen auf das Beteiligungsengagement in Frankreich belastet. Es liegt deutlich über dem des Vorjahres, ist aber noch negativ. Ausblick Das Jahr 2004 war nach den Krisen des Vorjahres geprägt von einer spürbaren Erholung der Nachfrage nach Luftverkehrsleistungen. Allerdings haben die hohen Ölpreise die Erfolge in 2004 deutlich geschmälert. Diese Rahmenbedingungen werden auch im Jahr 2005 vorherrschen. Der Lufthansa Konzern bewegt sich weiterhin in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld. Verzerrende Wettbewerbsbedingungen, Überkapazitäten und neue Wettbewerber verstärken in allen Geschäftsfeldern den Marktdruck und lassen einen weiteren Verfall der Durchschnittserlöse befürchten. Es ist auch nicht damit zu rechnen, dass der Ölpreis sich kurzfristig wieder deutlich nach unten bewegt. In diesem schwierigen Umfeld halten wir unbeirrt an unserem Ziel der Wertschaffung für den gesamten Konzern fest. Dafür ist die konsequente Umsetzung des Aktionsplans und eine schnelle Schließung noch existenter Verlustquellen zwingende Voraussetzung. Für das Jahr 2005 wird von einer anhaltend positiven Entwicklung der Weltkonjunktur ausgegangen. Die deutlichsten Zuwächse werden in den USA und in China erwartet, während die Experten in Euroland und Japan ein moderates Wirtschaftswachstum sehen. Deutschland trauen die Prognosen nur ein geringes Wachstum zu. Die unerwartete Abschwächung im vierten Quartal 2004 hat die Analysten zwar verunsichert, sie sind aber zuversichtlich, dass das erste Quartal 2005 wieder merklich besser wird. Lufthansa wird nach der starken Kapazitätsausweitung des Sommers 2004, vor allem auf der Langstrecke, im laufenden Jahr nur moderat wachsen. Wir werden auch in Zukunft unsere Instrumente zum Kapazitäts- und Yieldmanagement einsetzen und unser Flugangebot auf nachfragestarke Märkte mit profitablen Wachstumsperspektiven konzentrieren. Unser Hauptaugenmerk bleibt neben der Restrukturierung der beiden Geschäftsfelder Touristik und Catering unser Aktionsplan. Wir werden mit Hochdruck weiter daran arbeiten und im laufenden Jahr das aufholen, was wir im Jahr 2004 noch nicht umsetzen konnten. Unter der Annahme, dass im laufenden Jahr keine neuen Krisenbelastungen eintreten und die Ölpreise keinen weiteren Höhenflug vollziehen, planen wir, ein operatives Ergebnis über dem Vorjahr zu erzielen. 125 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Perspektiven der Geschäftsfelder Passage Die spürbare Erholung der Nachfrage belebte im abgelaufenen Jahr das Passagegeschäft. Vor allem im Interkontinental-Verkehr konnten wir deutliche Zuwächse verzeichnen. Wir haben unser Angebot auf der Langstrecke, vor allem durch den Einsatz neuen Fluggeräts, aber auch durch die Wiederaufnahme von Diensten, die durch die Krisen reduziert waren, deutlich ausgebaut. Dabei gelang es uns, auch die Auslastung unserer Flugzeuge zu erhöhen. Erstmals in der Geschichte wurden mehr als 50 Millionen Passagiere in einem Jahr befördert. Wir haben die zweite Drehscheibe München gestärkt und hier das Angebot deutlich aufgestockt. Unsere Kunden profitieren von der Vielzahl an Flugzielen, attraktiven Flugzeiten und verbesserten Umsteigemöglichkeiten. Die erfreuliche Entwicklung wurde aber überschattet vom unverändert harten Wettbewerb, der von den No-Frills Anbietern mit ihrem niedrigen Preisniveau ausgeht. Weiterer Druck wird erzeugt durch die amerikanischen Fluggesellschaften, die zunehmend im Schutze des amerikanischen Konkursrechts ihre Kapazitäten mit entsprechenden „Kampfpreisen“ vom notleidenden Heimatmarkt auf den Nordatlantik umleiten. Wir müssen uns auf weiterhin schwache Durchschnittserlöse einstellen und werden deshalb unsere Maßnahmen zur Kostensenkung vorantreiben. Gleichzeitig setzen wir unseren eingeschlagenen Weg fort und bauen unsere Premiumprodukte weiter aus. Für 2005 erwartet die Lufthansa Passage ein operatives Ergebnis über dem Vorjahresniveau. Logistik Der Luftfrachtmarkt wird auch 2005, getragen vom weiterhin prosperierenden Welthandel, ein Wachstumsmarkt sein. Dennoch steht Lufthansa Cargo vor großen wettbewerblichen Herausforderungen. Asiatische und osteuropäische Fluggesellschaften drängen in den europäischen Markt und lassen Überkapazitäten und Preisdruck noch weiter anwachsen. Die Geschäftspolitik der Spediteure, ihr Luftfracht-Aufkommen zu Serienchartern zu bündeln, belastet die Entwicklung von Lufthansa Cargo zusätzlich. Das Hauptaugenmerk wird deshalb auf die Umsetzung unseres Programms „Excellence + Growth“ gerichtet werden. Das mittel- und langfristige Optimierungsprogramm der Lufthansa Cargo soll bis zum Jahr 2006 einen operativen Ergebnisbeitrag von über 200 Mio. ¤ erzielen. Ziel von „Excellence + Growth“ ist die Optimierung von Strukturen und Prozessen, die Steigerung der Erträge und die Senkung der Kosten. Auf der Ertragsseite soll die Produktivität durch Optimierung der Netzstrukturen erhöht, das Marktwachstum forciert und die Durchschnittserlöse verbessert werden. Mit der erfolgreichen Umsetzung der angestoßenen Themen und Maßnahmen ist für 2005 – stabile makroökonomische Parameter vorausgesetzt – insgesamt ein Ergebnis über Vorjahr zu erwarten. 126 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Technik Nach der Trendwende im Maintenance-, Repair- und Overhaul (MRO)-Markt wird für das Jahr 2005 mit einer weiter steigenden Nachfrage nach TechnikLeistungen gerechnet. Der gegenwärtige Preisdruck wird sich dabei eher noch verstärken. Die Ursachen liegen aufgrund der Überkapazitäten im Markt im andauernden Preiskampf der Airlines sowie in der verschärften Konkurrenzsituation im MRO-Markt selbst. Die Fähigkeit, im Wettbewerb dieser Branche bestehen zu können, hängt immer stärker davon ab, dem steigenden Druck auf die Durchschnittserlöse und dem dollarkursbedingten Erlösrückgang durch substanzielle Kostensenkungen im Sach- und Personalkostenbereich zu begegnen. Mit Partnern werden eigene Kooperationen und Joint Ventures gebildet, um neue innovative Produkte anbieten zu können, Skaleneffekte zu nutzen und neue Produktsegmente zu besetzen. Auch die Verlängerung des Joint Ventures mit AMECO in China, der Eintritt mit Rolls-Royce in die Triebwerksüberholung der Trent-Triebwerke und die Kooperation mit Air France bei der Geräteinstandhaltung und -versorgung des Airbus A380 werden die Spitzenposition der Lufthansa Technik im MRO-Markt festigen. Das wird flankiert durch das neu aufgesetzte Kostensenkungs- und EffizienzsteigerungsProgramm „Perspektiven Technik“, das die wirtschaftliche Basis verbessern wird. Die Lufthansa Technik-Gruppe rechnet für 2005 mit einem Umsatzwachstum insbesondere im konzernexternen Geschäft. Wir gehen davon aus, dass bei Umsetzung aller Kostensenkungs- und Erlössteigerungsprojekte das gute operative Ergebnis von 2004 wieder erreicht werden kann. Catering Die LSG Sky Chefs-Gruppe hat in den letzten Jahren ihr Geschäftsmodell von einem traditionellen Caterer zum Anbieter von Komplettlösungen weiterentwickelt. Anstatt nur Produkte zu liefern, wird LSG Sky Chefs in Zukunft seinen Kunden ein umfassendes Dienstleistungsangebot für ihren InflightService zur Verfügung stellen. Dadurch wird die wirtschaftliche Basis breiter und flexibler. Die Kostenstruktur der LSG Sky Chefs Gruppe wird permanent überprüft und den Marktgegebenheiten angepasst. Gegebenenfalls wird sich die Gesellschaft aus unrentablen Märkten zurückziehen. Das Portfolio des Unternehmens wird bereinigt. Strategische Optionen für nicht zum Kerngeschäft zählende Gesellschaften werden überprüft. Zahlreiche Sparmaßnahmen, die im Rahmen des Projektes „Triangle“ identifiziert wurden, werden im laufenden Jahr realisiert, die Effekte dieser Einsparungen werden 2005 spürbar. Basierend auf dem umfassenden Restrukturierungsplan und den bisher erzielten Resultaten, ist das Management zuversichtlich, in den USA eine signifikante Ergebnisverbesserung 127 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 erzielen zu können. Die allgemeine konjunkturelle Lage und insbesondere die einsetzende Erholung der Flugbranche lassen Anzeichen für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erkennen. Die bisher eingeführten Kostensenkungs-Maßnahmen zeigen Erfolge, was sich in gesteigerter Produktivität niederschlägt. Die Gesellschaft schaut deshalb heute mit verhaltenem Optimismus nach vorn. Für das Jahr 2005 erwarten wir ein positives operatives Ergebnis vor außerordentlichen Restrukturierungsaufwendungen. Thomas Cook Für die Touristikbranche wird eine Fortsetzung der spürbaren Belebung der Nachfrage in 2004 auch für das begonnene Geschäftsjahr erwartet. Fasst man die Prognosen aus unterschiedlichen Quellen zusammen, so dürfte 2004/05 in Europa mit einem Gästewachstum von zwei bis drei Prozent zu rechnen sein. Dies gilt allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Welt nicht erneut durch exogene Faktoren wie Terroranschlägen in touristischen Zielgebieten oder kriegerischen Auseinandersetzungen konfrontiert wird. Thomas Cook möchte am Wachstum überproportional partizipieren. Entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg wird sein, ob es gelingt, die eigenen Produkte an sich veränderndes Konsumentenverhalten und damit an die langfristigen Markttrends anzupassen. Neben der Weiterentwicklung der klassischen Pauschalreise sieht Thomas Cook in der Übernahme der Geschäftslogik der No-Frills Anbieter im Airlinebereich, der aggressiven Vermarktung der eigenen Produkte über die neuen Medien sowie der Entwicklung völlig neuer Kalkulationsmodelle zur Preisfindung aller Bausteine der Wertschöpfungskette deutlich mehr Chancen als Risiken. Die ersten Schritte sind durch die Stärkung des Einzelplatzverkaufs und das „Fliegen“Preiskonzept bei Condor sowie dem Ausbau der eigenen Onlineplattformen „thomascook.de“ zu einem virtuellen Veranstalter bereits eingeleitet. Um sich auf die Neuausrichtung von Prozessen und Systemen konzentrieren zu können, wird sich der Thomas Cook-Konzern mittelfristig von Konzernaktivitäten trennen, die nicht zum unmittelbaren Kerngeschäft gehören. Die restriktive Investitionspolitik wird fortgesetzt. Durch eine konsequente marktorientierte Kapazitätsplanung, die fortgesetzte Verschlankung von Prozessen und Strukturen, die eindeutige Zuordnung von Ergebnisverantwortung sowie die Neupositionierung von Veranstaltermarken und der Fluggesellschaft Condor hat der TouristikKonzern die Voraussetzungen für eine nachhaltige Gesundung des Konzerns geschaffen. Thomas Cook ist daher zuversichtlich, im Geschäftsjahr 2004/05 wieder ein positives Konzernergebnis zu erzielen. 128 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 IT Services Aufgrund der erwarteten leichten Erholung der Airline-Industrie geht Lufthansa Systems für 2005 von einer zunehmenden Investitionsbereitschaft der Fluggesellschaften aus. Die Talsohle im Airline- und Aviation IT-Markt dürfte durchschritten sein. Lufthansa Systems hat ihre Beratungs- und Softwareentwicklung konsequent an der Airline- und Aviation-Prozesskette orientiert und baut dabei auf ein breites Spektrum an Erfahrungen innerhalb des Lufthansa Konzerns. Der IT-Dienstleister kann deshalb heute seinen Kunden als einziger im Markt ein integriertes Full Service Portfolio aus einer Hand bieten. Das Portfolio von Lufthansa Systems unterliegt der kontinuierlichen Weiterentwicklung und verschafft Luftfahrtunternehmen vielfältige Möglichkeiten zur Optimierung ihrer Kernprozesse und damit verbundener Effizienzsteigerung. Die Notwendigkeit zur Restrukturierung und Kostensenkung lässt auch weiterhin eine verstärkte Nachfrage nach Outsourcing-Dienstleistungen erwarten. Lufthansa Systems hat hierzu ein umfassendes Portfolio an Business Services Leistungen entwickelt. Auch im Jahr 2005 wird daher wieder ein erheblicher Anteil der Erlöse über das Betriebsgeschäft generiert werden, hinter dem langfristige und stabile Kundenbeziehungen stehen. Die leistungsstarken branchenübergreifenden Infrastruktur-Services im Rahmen von Hosting-Modellen eröffnen Lufthansa Systems ergänzende Wachstumschancen. Das Wachstum der letzten Jahre im konzernexternen Markt wird 2005 weiter fortgesetzt. Neben dem Heimatmarkt Europa wird die Erschließung des amerikanischen und asiatischen Marktes im Mittelpunkt der vertrieblichen Aktivitäten stehen. Lufthansa Systems geht davon aus, die gesunde Ergebnislage auch im kommenden Jahr ausbauen zu können. Wir erwarten ein operatives Ergebnis über dem Vorjahresniveau. Wichtige Ereignisse nach Ablauf des Geschäftsjahres Am 12. Januar haben die Aktionäre von Amadeus Global Travel Distribution S.A., Lufthansa, Air France und Iberia bestätigt, dass sie in exklusive Verhandlungen mit BC Partner und Cinven eingetreten sind. Gegenstand ist ein öffentliches Übernahmeangebot für 100 Prozent der Class A-Aktien von Amadeus zu einem Preis von 7,35 ¤ pro Aktie. Ziel ist, Amadeus von der Börse zu nehmen. Die Fluggesellschaften beabsichtigen, Aktionäre von Amadeus zu bleiben und behalten sich vor, einen Teil ihrer Amadeus-Aktien im Rahmen des öffentlichen Übernahmeangebots zu übertragen. Prognosen über zukünftige Entwicklungen Dieser Geschäftsbericht enthält Angaben und Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung des Lufthansa Konzerns und seiner Gesellschaften beziehen. Die Prognosen stellen Einschätzungen dar, die wir auf Basis aller uns zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder Risiken – wie die im Risikobericht angesprochenen – eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. 129 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2004 Erlöse aus den Verkehrsleistungen Andere Betriebserlöse Umsatzerlöse Anhang 2004 Mio. ¤ 6) 7) 12 869 4 096 Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 8) 9) 10) 11) 12) 13) Ergebnis aus at equity bewerteten Finanzanlagen Übriges Beteiligungsergebnis Zinsergebnis Übrige Finanzposten Finanzergebnis 14) 14) 15) 16) Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2003 Mio. ¤ 16 965 11 662 4 295 15 957 +1 004 29 1 728 – 7 205 – 4 612 – 1 930 – 4 114 – 147 – 413 – + – – – + 591 – 785 85 1 753 – 8 244 – 4 813 – 1 112 – 3 630 – 85 + 43 – 331 – 40 176 39 341 160 638 Sonstige Steuern Ergebnis vor Ertragsteuern 17) – 50 + 541 – 29 – 814 Ertragsteuern Ergebnis nach Steuern 17) – 133 + 408 – 164 – 978 – 4 + 404 – 6 – 984 ¤ + 0,94 ¤ + 0,90 ¤ – 2,51 ¤ – Auf Anteile in Fremdbesitz entfallender Gewinn Konzernergebnis „unverwässertes“ Ergebnis je Aktie „verwässertes“ Ergebnis je Aktie 130 2004 Mio. ¤ 18) 18) Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Konzernbilanz zum 31. Dezember 2004 Aktiva Immaterielle Vermögenswerte Flugzeuge und Reservetriebwerke Übrige Sachanlagen Nach der Equity-Methode bewertete Finanzanlagen Übrige Finanzanlagen Anlagevermögen Anhang 31.12. 2004 Mio. ¤ 20) 21) 22) 24) 24) 19) 819 7 317 1 374 592 672 Reparaturfähige Flugzeugersatzteile Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte Wertpapiere Bankguthaben und Kassenbestände Umlaufvermögen Ertragsteuererstattungsansprüche Rechnungsabgrenzungsposten 25) 26) 26) 27) 28) Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Rücklagen aus der erfolgsneutralen Marktbewertung von Finanzinstrumenten Gewinnrücklagen Konzernergebnis Eigenkapital 17) 29) 30) 460 11 234 404 10 885 6 588 421 1 498 929 720 2 001 5 569 166 82 194 84 18 070 16 732 31.12. 2004 Mio. ¤ 31.12. 2003 Mio. ¤ 31.12. 2004 Mio. ¤ 31) 32) 1 172 1 366 977 809 32) 50 982 404 3 974 – 82 1 933 – 984 2 653 40 43 7 968 4 327 332 3 394 8 053 5 924 3 240 911 1 622 5 773 164 210 18 070 16 732 4 132 348 3 488 33) Langfristige Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Übrige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten 34) 35) 35) Rechnungsabgrenzungsposten 36) Bilanzsumme 10 774 953 6 815 1 297 720 696 10 481 Anhang Anteile in Fremdbesitz Pensionsrückstellungen Ertragsteuerrückstellungen Übrige Rückstellungen Rückstellungen 31.12. 2003 Mio. ¤ 376 1 556 868 952 2 836 Bilanzsumme Passiva 31.12. 2004 Mio. ¤ 3 306 912 1 706 131 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Entwicklung des Lufthansa Konzern-Eigenkapitals Stand am 31. Dezember 2002 Umbuchungen Dividenden Konzernergebnis Marktbewertung von Finanziellen Vermögenswerten und Cashflow-Sicherungen Erfolgsneutrale Übertragung auf Anschaffungskosten Ergebniswirksame Auflösung im Periodenergebnis Übrige neutrale Veränderungen Stand am 31. Dezember 2003 Umbuchungen Dividenden Konzernergebnis Marktbewertung von Finanziellen Vermögenswerten und Cashflow-Sicherungen Erfolgsneutrale Übertragung auf Anschaffungskosten Ergebniswirksame Auflösung im Periodenergebnis Übrige neutrale Veränderungen Stand am 31. Dezember 2004 Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Marktbewertung Sicherungsgeschäfte Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ UnterGewinnschiedsrücklagen betrag aus Währungsumrechnung Mio. ¤ Mio. ¤ 977 809 104 3 – 66 – – – – – – – – – – – – – – – 112 – – – – Konzern- Gesamt ergebnis Mio. ¤ Mio. ¤ 1 581 717 4125 – – – 488 – – – 488 – 229 – 984 – – 229 – 984 4 – – – – 108 – 20 – – – – – 20 – – – 59 – –2 – – – 54 – – 16 – – – 61 – 70 977 809 – 87 5 – 120 2 053 – 984 2 653 – – – – – – – – – – – – – – – – 984 – – 984 – 404 – – 404 – – 46 196 – – – 242 – – 44 – – – – 44 – 195 – 557 – 153 – –1 – – 13 – 20 – – – 154 785 1 172 1 366 – 150 200 – 107 1 089 404 3 974 Der Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung ist in der Bilanz unter Gewinnrücklagen ausgewiesen. Die neutralen Veränderungen im Gezeichneten Kapital und in den Kapitalrücklagen resultieren aus der Kapitalerhöhung von brutto 752 Mio. ¤. Die sonstigen neutralen Veränderungen in den Gewinnrücklagen beinhalten unter anderem die Aufwendungen in Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung in Höhe von 12 Mio. ¤ und neutrale Eigenkapitalveränderungen in Zusammenhang mit der Equity-Bewertung. 132 Marktbewertung übrige finanzielle Vermögenswerte Mio. ¤ Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-Äquivalente des Lufthansa Konzerns im Berichtsjahr verändert haben. Dabei wurden die Zahlungsströme entsprechend IAS 7 nach dem Operativen Cashflow, der dem Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit entspricht, nach der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit gegliedert. Die in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-Äquivalente umfassen die Bilanzposition Bankguthaben (ohne Festgeldguthaben) und Kassenbestände. Der Bestand an flüssigen Mitteln im weiteren Sinne ergibt sich unter Hinzurechnung der Wertpapiere des Umlaufvermögens und längerfristig angelegter Festgeldguthaben. Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Kapitalflussrechnung Kapitalflussrechnung 2004 Mio. ¤ 2003 Mio. ¤ Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-Äquivalente 1.1. 2 001 2 453 Ergebnis vor Ertragsteuern Abschreibungen auf Anlagevermögen (saldiert mit Zuschreibungen) Abschreibungen auf Umlaufteile Ergebnis aus dem Abgang von Anlagevermögen Ergebnis aus der Bewertung at equity Zinsergebnis Gezahlte Ertragsteuern Veränderung der Vorräte Veränderung der Forderungen, der sonstigen Vermögensgegenstände und des Rechnungsabgrenzungspostens Veränderung der Rückstellungen Veränderung der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) Sonstiges Operativer Cashflow 541 1 142 62 – 402 73 331 – 68 45 – 814 2 080 53 – 229 97 341 – 19 – 24 – 106 455 – 275 83 1 881 314 112 – 403 73 1 581 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Investitionen in Finanzanlagen Zugänge an reparaturfähigen Flugzeugersatzteilen Einnahmen aus Verkäufen von nicht konsolidierten Anteilen Einnahmen aus Verkäufen von konsolidierten Anteilen* Ausgaben aus Käufen von nicht konsolidierten Anteilen Ausgaben aus Käufen von konsolidierten Anteilen** Einnahmen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten, Sach- und sonstigen Finanzanlagen Zinseinnahmen Erhaltene Dividenden für Investitionstätigkeit eingesetzte Nettozahlungsmittel –1 647 – 42 – 117 497 63 – 94 – – 839 – 138 – 68 13 – – 45 – 133 295 164 61 – 820 416 182 55 – 557 Erwerb/Veräußerungen von Wertpapieren/Geldanlagen in Geldmarktfonds*** für Investitionstätigkeit und Geldanlagen eingesetzte Nettozahlungsmittel – 837 –1 657 – 137 – 694 Kapitalerhöhung Aufnahme langfristiger Finanzschulden Rückführung langfristiger Finanzschulden Übrige Finanzschulden Gewinnausschüttung Zinsausgaben aus/für Finanzierungstätigkeit freigesetzte/eingesetzte Nettozahlungsmittel 740 641 – 539 – 9 – – 223 610 – 291 – 1 135 13 – 229 – 277 –1 337 834 – 450 Nettoab-/-zunahme von Zahlungsmitteln und Zahlungsmittel-Äquivalenten – 2 2 001 Veränderung Zahlungsmittel aus Wechselkursänderungen Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-Äquivalente 31.12. 1 2 836 Wertpapiere Festgeldguthaben Flüssige Mittel gesamt 952 – 3 788 720 – 2 721 Nettozu-/-abnahme der Flüssigen Mittel gesamt 1 067 – 917 * 2004 abzügl. veräußerter Zahlungsmittel von 2 Mio. ¤ ** im Jahr 2003 abzügl. erworbener Zahlungsmittel von 2 Mio. ¤ *** 2004 inklusive Dotierung des Lufthansa Pension Trust in Höhe von 605 Mio. ¤ Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung siehe Seite 132 133 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Konzernanhang der Deutschen Lufthansa AG 2004 1 Grundlagen und Methoden Der Konzernabschluss der Deutschen Lufthansa AG und ihrer Tochtergesellschaften ist nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des IASB unter Berücksichtigung der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt. Alle für das Geschäftsjahr 2004 anzuwendenden Standards wurden berücksichtigt. Es wurden keine Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden nach deutschem Recht verwendet, die nicht in Übereinstimmung mit den IFRS stehen. Die Voraussetzungen des § 292a HGB für eine Befreiung von der Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach deutschem Handelsrecht sind erfüllt. Die Beurteilung dieser Voraussetzungen basiert auf dem vom Deutschen Standardisierungsrat veröffentlichten Deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 1 (DRS 1). Der vorliegende Konzernabschluss enthält folgende, vom deutschen Recht abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden: – Umrechnung von Valutaforderungen und -verbindlichkeiten zum Stichtagskurs und ergebniswirksame Behandlung der daraus resultierenden Wertänderungen – Bilanzierung selbsterstellter immaterieller Vermögenswerte des Anlagevermögens – anteilige, dem Projektfortschritt entsprechende Gewinnrealisierung bei längerfristigen Kundenaufträgen – Ansatz von längerfristigen Rückstellungen zum Barwert – Verzicht auf die Bildung von Sonstigen Rückstellungen, soweit die Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme unter 50 Prozent liegt – Bilanzierung von latenten Steuern nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode; Aktivierung von latenten Steueransprüchen aus steuerlichen Verlustvorträgen – Aktivierung des Vermögenswertes und Passivierung des Barwertes der Leasingraten bei Finanzierungsleasingverträgen nach den Zuordnungskriterien von IAS 17 – Bewertung der Pensionsrückstellungen nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) unter Berücksichtigung künftiger Gehaltsentwicklungen und der Korridor-Regel gemäß IAS 19 – Bewertung von Finanzinstrumenten mit Ausnahme von ausgereichten Krediten und Forderungen oder von bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinvestitionen zum beizulegenden Zeitwert, wenn dieser verlässlich bestimmbar ist sowie erfolgsneutrale Behandlung der daraus resultierenden Wertänderungen – Bewertung von Finanzinstrumenten, sofern sie als Handelsgeschäfte zu qualifizieren sind, zum beizulegenden Zeitwert und erfolgswirksame Behandlung der daraus resultierenden Wertänderungen. 134 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 2 Konsolidierungsmethoden Alle wesentlichen Tochterunternehmen, die unter der rechtlichen und/oder faktischen Kontrolle der Deutschen Lufthansa AG stehen, sind in den Konzernabschluss einbezogen. Wesentliche Joint Ventures und assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert, sofern der Konzern 20 bis 50 Prozent der Anteile hält und einen maßgeblichen Einfluss ausüben kann. Übrige Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten bzw. zu Marktwerten nach IAS 39 angesetzt. Eine Aufstellung der wesentlichen Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierten Unternehmen befindet sich auf den Seiten 196–201 ff. Bei erstmaliger Konsolidierung von Tochterunternehmen werden die Anschaffungswerte der Beteiligungen dem Konzernanteil am Buchwert des Eigenkapitals der jeweiligen Gesellschaft gegenübergestellt. Die Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem anteiligen Eigenkapital wird grundsätzlich zunächst entsprechend der Beteiligungsquote des Konzerns den Vermögenswerten und Schulden des Tochterunternehmens zugeordnet, wenn deren beizulegende Zeitwerte von den Buchwerten abweichen. Im Rahmen der Folgekonsolidierungen werden die so aufgedeckten stillen Reserven und Lasten entsprechend der Behandlung der korrespondierenden Vermögenswerte und Schulden fortgeführt, abgeschrieben bzw. aufgelöst. Ein verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung wird als Geschäftswert aktiviert und über seine voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Negative Unterschiedsbeträge werden offen von den aktivischen Unterschiedsbeträgen abgesetzt. Sofern sie nicht aus erwarteten Verlusten resultieren, werden sie entsprechend der Entwicklung der zugehörigen Positionen des Anlagevermögens über die Position Abschreibungen aufgelöst. Die Buchwerte von nach der Equity-Methode einbezogenen Beteiligungen werden jährlich um die auf den Lufthansa Konzern entfallenden Veränderungen des Eigenkapitals des assoziierten Unternehmens bzw. Joint Ventures erhöht bzw. vermindert. Auf die Zuordnung und Fortschreibung eines in dem Beteiligungsansatz enthaltenen Unterschiedsbetrags zwischen den Anschaffungskosten der Beteiligung und dem anteiligen Eigenkapital der Gesellschaft werden die für die Vollkonsolidierung geltenden Grundsätze entsprechend angewendet. Die Auswirkungen konzerninterner Geschäftsvorfälle werden eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet, Zwischengewinne und -verluste im Anlage- und Vorratsvermögen werden eliminiert. Konzerninterne Erträge werden mit den korrespondierenden Aufwendungen verrechnet. Auf temporäre Unterschiede aus der Konsolidierung werden die nach IAS 12 erforderlichen Steuerabgrenzungen vorgenommen. Die Konsolidierungsmethoden wurden gegenüber dem Vorjahr unverändert beibehalten. 135 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 3 Währungsumrechnung Die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Ihre funktionale Währung ist überwiegend die jeweilige Landeswährung, in Einzelfällen weicht die funktionale Währung von der Landeswährung ab. Vermögenswerte und Schulden werden mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag, die Gewinn- und Verlustrechnungen mit den Jahresdurchschnittskursen, umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen hieraus sowie aus der Währungsumrechnung von Vorjahresvorträgen werden ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst. Geschäftswerte, die bei ausländischen Tochtergesellschaften aus der Kapitalkonsolidierung entstehen, werden zu historischen Anschaffungswerten fortgeführt. Die wichtigsten im Konzernabschluss verwendeten Kurse haben sich in Relation zum Euro wie folgt entwickelt: 4 2004 Bilanzkurs 2004 GuV-Durchschnittskurs 2003 Bilanzkurs 2003 GuV-Durchschnittskurs USD 0,73513 0,80155 0,80006 0,87965 CAD 0,60746 0,61917 0,61035 0,63112 GBP 1,41123 1,47512 1,42066 1,44514 HKD 0,09453 0,10292 0,10306 0,11297 THB 0,01885 0,01991 0,02018 0,02125 SEK 0,11112 0,10975 0,11025 0,10953 NOK 0,12135 0,11951 0,11875 0,12478 DKK 0,13449 0,13441 0,13435 0,13458 CHF 0,64700 0,64769 0,64107 0,65708 KRW 0,00071 0,00070 0,00067 0,00073 Konsolidierungskreis Der Konsolidierungskreis umfasst neben der Deutschen Lufthansa AG als Obergesellschaft 69 inländische und 98 ausländische Gesellschaften (im Vorjahr 61 inländische und 104 ausländische Gesellschaften). Der Konsolidierungskreis wurde gegenüber dem Vorjahr um die am 20. Januar 2004 gegründete Lufthansa Technik Objekt- und Verwaltungsgesellschaft mbH, um die am 10. Dezember 2004 gegründete GOAL Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Projekt Nr. 7 OHG sowie um die am 20. Dezember 2004 gegründeten Lufthansa Malta Holding Ltd. und Lufthansa Malta Aircraft-Leasing Ltd. erweitert. Darüber hinaus wurden erstmalig die Gesellschaften Lufthansa Flight Training GmbH, cargo counts GmbH, JETtainer GmbH, Lufthansa Cargo Charter Agency GmbH, time:matters GmbH und MUSA Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH Co.KG konsolidiert. Im Konsolidierungskreis sind außerdem Anteile an einem Rentenfonds und vier (Vorjahr: drei) Geldmarktfonds, deren Vermögen dem Konzern zuzurechnen ist, enthalten. Darüber hinaus waren im zweiten Halbjahr 2004 Flüssige Mittel in Aktien- und Rentenfonds, die in einem Masterfonds zu- 136 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 sammengefasst wurden, angelegt. Zum 20. Dezember 2004 wurde der Masterfonds per Vermögensübertragung an einen Vermögenstreuhänder, den Lufthansa Pension Trust, übertragen. Der Fonds schied zu diesem Zeitpunkt wieder aus dem Konsolidierungskreis aus, das Fondsvermögen wird seitdem als Planvermögen nach IAS 19 behandelt und von den Pensionsverpflichtungen abgesetzt. Die Gesellschaften Chef Solutions Inc., I&K Distributors Inc., Pennant Foods Inc., Orval Kent Food Company Inc., Orval Kent Food Company of Linares Inc., Orval Kent de Linares S.A. de C.V. und Orval Kent Food Company S.A. de C.V. wurden zum 8. Juni 2004 verkauft. Aus der Veräußerung sind insgesamt 65 Mio. ¤ zugeflossen. Die Gesellschaften schieden aus dem Konsolidierungskreis aus. Die SC International Services Ireland Ltd. wurde liquidiert. Die Einbeziehung weiterer Tochterunternehmen konnte unterbleiben, da deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist. Diese Gesellschaften machen zusammen bis zu fünf Prozent von Umsatz, Ergebnis und Bilanzsumme aus. Im Konzernabschluss sind zum Bilanzstichtag Beteiligungen an 56 Joint Ventures und 43 assoziierten Unternehmen bilanziert (im Vorjahr 55 Joint Ventures und 42 assoziierte Unternehmen), von denen fünf Joint Ventures (Vorjahr: acht) und 27 assoziierte Unternehmen (Vorjahr: 27) at equity bewertet werden. Nach Veräußerung eines Anteils von 13,2 Prozent an der Amadeus Global Travel Distribution S.A. zum 13. Februar 2004 und von 30,6 Prozent an der Tank & Rast Holding AG zum 23. Dezember 2004 schieden beide Gesellschaften aus dem Kreis der at equity bewerteten Joint Ventures aus. Die verbliebene Beteiligung an der Amadeus Global Travel in Höhe von 5,06 Prozent wird nunmehr nach IAS 39 zum Marktwert bewertet. Nach Durchführung einer Kapitalerhöhung bei der Opodo Ltd., an der Lufthansa nicht teilgenommen hat, ist der Konzernanteil an der Gesellschaft auf 10,2 Prozent gesunken. Die verbliebene Beteiligung wird nunmehr ebenfalls zum Marktwert nach IAS 39 geführt. Die Anteile an der Caterair Airport Services Pty Limited wurden zum 22. Oktober 2004 verkauft. Die am 26. Februar 2004 gegründete LSG Sky Chefs (Thailand) Ltd. wurde dagegen in den Kreis der at equity bewerteten assoziierten Unternehmen aufgenommen. Die übrigen Joint Ventures und assoziierten Unternehmen werden wegen ihrer insgesamt nachrangigen Bedeutung zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Aufgrund der Anteilsquote am jeweiligen Joint Venture sind dem Konzern folgende Vermögenswerte, Schulden sowie Aufwendungen und Erträge zuzurechnen: Mio. ¤ 2004 2003 Anlagevermögen 1 373 2 006 Umlaufvermögen 713 801 Verbindlichkeiten 1 749 2 320 Aufwendungen 3 989 4 379 Erträge 3 924 4 280 137 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Die Auswirkungen der Änderung des Konsolidierungskreises sowie des Kreises der at equity bewerteten Unternehmen sind in den nachfolgenden Tabellen dargestellt. Bilanz Konzern davon aus 31.12. 2004 Konsolidierungskreisänderungen Mio. ¤ Mio. ¤ Konzern davon aus 31.12. 2003 Konsolidierungskreisänderungen Mio. ¤ Mio. ¤ Anlagevermögen 10 774 + 51 10 481 Umlaufvermögen 6 588 +5 5 569 + 154 Bilanzsumme 18 070 + 47 16 732 + 359 Eigenkapital 3 974 +2 2 653 – 34 Minderheitenanteile am Kapital + 183 40 – 43 +9 Rückstellungen 7 968 + 47 8 053 + 63 Finanzschulden 3 306 +6 3 240 + 162 Übrige Verbindlichkeiten 2 782 –8 2 533 + 156 Die Auswirkungen der Änderung des Konsolidierungskreises 2004 auf die Bilanz sind sowohl insgesamt als auch bezogen auf die jeweilige Bilanzposition von untergeordneter Bedeutung. Gewinn- und Verlustrechnung Konzern 2004 Mio. ¤ davon aus Konsolidierungskreisänderungen Mio. ¤ Konzern 2003 Mio. ¤ davon aus Konsolidierungskreisänderungen Mio. ¤ Umsatzerlöse 16 965 + 66 15 957 + 213 Betriebliche Erträge 18 803 + 105 17 714 + 329 Betriebliche Aufwendungen 17 799 + 80 17 861 + 311 Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit +1 004 + 25 – 147 + 18 Finanzergebnis – 413 – 25 – 638 – 27 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit + 591 – 785 –9 Steuern – 183 –1 – 193 –3 Konzernergebnis + 404 +1 – 984 – 12 0* *gerundet unter 1 Mio. ¤ Die die Gewinn- und Verlustrechnung 2004 betreffenden Effekte sind in den Erläuterungen zu den einzelnen Positionen näher beschrieben. Über die Veränderung des Konsolidierungskreises hinaus ist die Vergleichbarkeit einzelner Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung auch dadurch erschwert, dass die im Juni 2004 verkauften Gesellschaften des Bereichs „Chef Solutions“ im Geschäftsfeld Catering im Jahr 2004 nur noch gut fünf Monate (Vorjahr: 12 Monate) konsolidiert wurden. Soweit wesentlich, wird bei den einzelnen Erläuterungen hierauf hingewiesen. 138 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 5 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Ertrags- und Aufwandsrealisierung Umsatzerlöse bzw. Sonstige betriebliche Erträge werden mit Erbringung der Leistung bzw. mit Übergang der Gefahren auf den Kunden realisiert. Bei kundenbezogener, längerfristiger Fertigung werden die Umsätze nach der percentage-of-completion-Methode dem Leistungsfortschritt entsprechend erfasst. Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam. Rückstellungen für Gewährleistung werden zum Zeitpunkt der Realisierung der entsprechenden Umsatzerlöse gebildet. Zinserträge und -aufwendungen werden periodengerecht erfasst. Erträge bzw. Aufwendungen aus Gewinnabführungs- bzw. Verlustübernahmeverträgen werden mit Ablauf des Geschäftsjahres realisiert, Dividenden werden mit Entstehen des Rechtsanspruchs vereinnahmt. Immaterielle Vermögenswerte Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte, aus denen dem Konzern wahrscheinlich ein künftiger Nutzen zufließt und die verlässlich bewertet werden können, werden mit ihren Herstellungskosten aktiviert und jeweils über eine Nutzungsdauer von fünf Jahren planmäßig linear abgeschrieben. Die Herstellungskosten umfassen dabei alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten werden nicht aktiviert. Geschäftswerte aus der Konsolidierung und der Bewertung nach der Equity-Methode werden über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer (zwei bis 20 Jahre) planmäßig abgeschrieben. Die voraussichtliche Nutzungsdauer spiegelt dabei jeweils die Erwartung bezüglich der Ausnutzung der durch den Unternehmenserwerb gewonnenen Marktposition und das Wertschöpfungspotenzial des Unternehmens wider. Aufgrund des ab 1.1. 2005 anzuwendenden IFRS 3 endet die planmäßige Abschreibung zum 31. Dezember 2004. Sachanlagen Materielle Vermögenswerte, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr genutzt werden, sind mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten werden nicht angesetzt. Die zu Grunde gelegten Nutzungsdauern entsprechen den erwarteten Nutzungsdauern im Konzern. Ausschließlich auf steuerlichen Regelungen beruhende Abschreibungen werden nicht angesetzt. Neue Verkehrsflugzeuge und Reservetriebwerke werden über zwölf Jahre bis auf einen Restwert von 15 Prozent abgeschrieben. Für Gebäude werden Nutzungsdauern zwischen 20 und 45 Jahren zu Grunde gelegt, Bauten und Einbauten auf fremden Grundstücken werden entsprechend der Laufzeit der Mietverträge bzw. einer niedrigeren Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungssätze liegen überwiegend zwischen 10 und 20 Prozent pro Jahr. Als Nutzungsdauer von technischen 139 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Anlagen und Maschinen werden bis zu zehn Jahre angesetzt. Betriebs- und Geschäftsausstattung wird bei normaler Beanspruchung über drei bis zehn Jahre abgeschrieben. Finanzierungsleasing Das wirtschaftliche Eigentum an Leasinggegenständen wird gemäß IAS 17 dann dem Leasingnehmer zugerechnet, wenn dieser im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen aus dem Leasinggegenstand trägt. Sofern das wirtschaftliche Eigentum dem Lufthansa Konzern zuzurechnen ist, erfolgt die Aktivierung zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum Barwert der Leasingraten zuzüglich gegebenenfalls vom Leasingnehmer getragener Nebenkosten. Die Abschreibungsmethoden und Nutzungsdauern entsprechen denen vergleichbarer, erworbener Vermögenswerte. Außerplanmäßige Abschreibungen Immaterielle Vermögenswerte sowie Sachanlagen werden zum Bilanzstichtag außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der „erzielbare Betrag“ des Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist. Der „erzielbare Betrag“ wird als der jeweils höhere Wert aus Nettoveräußerungswert bzw. Barwert des erwarteten Mittelzuflusses aus dem Vermögenswert ermittelt. Finanzanlagen Finanzanlagen werden am Erfüllungstag, d. h. zum Zeitpunkt des Entstehens bzw. der Übertragung des Vermögenswertes, zu Anschaffungskosten aktiviert. Langfristige unter- bzw. nichtverzinsliche Ausleihungen werden zum Barwert angesetzt. Für die Folgebewertung zum Bilanzstichtag werden Finanzanlagen unterschieden in solche, die bis zur Endfälligkeit gehalten werden und solche, die zur Veräußerung verfügbar sind. Die zur Veräußerung verfügbaren Finanzanlagen werden zum Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert angesetzt, sofern dieser verlässlich bestimmbar ist. Wertschwankungen zwischen den Bilanzstichtagen werden erfolgsneutral in die Rücklagen eingestellt. Die erfolgswirksame Auflösung der Rücklagen erfolgt entweder mit der Veräußerung oder bei nachhaltigem Absinken des Marktwertes unter die Buchwerte. Finanzanlagen, die bis zur Endfälligkeit gehalten werden, werden zum Bilanzstichtag zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sinkt der erzielbare Betrag zum Bilanzstichtag unter den Buchwert, werden erfolgswirksame Wertberichtigungen vorgenommen. Reparaturfähige Flugzeugersatzteile Reparaturfähige Flugzeugersatzteile werden zu laufend angepassten Preisen, die auf durchschnittlichen Anschaffungskosten basieren, erfasst. Für die Bewertung werden die Ersatzteile den einzelnen Flugzeugmustern zugerechnet und grundsätzlich wie Flugzeuge abgeschrieben. Umlaufvermögen Das Umlaufvermögen umfasst Vorräte sowie finanzielle Vermögenswerte. 140 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Vorräte Der Posten Vorräte umfasst nicht reparaturfähige Ersatzteile, Roh-, Hilfsund Betriebsstoffe sowie bezogene Waren und geleistete Anzahlungen auf Vorräte. Der Ansatz erfolgt zu Anschaffungskosten, die auf Basis von Durchschnittspreisen ermittelt werden, oder zu Herstellungskosten. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten werden nicht berücksichtigt. Die Bewertung zum Bilanzstichtag erfolgt zum jeweils niedrigeren Betrag aus Anschaffungs-/ Herstellungskosten einerseits und realisierbarem Nettoveräußerungspreis abzüglich noch anfallender Kosten andererseits. Dabei wird grundsätzlich der Nettoveräußerungspreis des Endproduktes zu Grunde gelegt. Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte des Umlaufvermögens umfassen Forderungen, Wertpapiere sowie Bankguthaben und Kassenbestände. Alle finanziellen Vermögenswerte des Umlaufvermögens werden am Erfüllungstag, d. h. zum Zeitpunkt des Entstehens der Forderung bzw. der Übertragung des wirtschaftlichen Eigentums, zunächst mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Die Anschaffungskosten von unter- bzw. nicht verzinslichen monetären Forderungen entsprechen deren Barwert zum Entstehungszeitpunkt. Für die Folgebewertung zum Bilanzstichtag werden die finanziellen Vermögenswerte des Umlaufvermögens unterschieden in vom Unternehmen ausgereichte Kredite und Forderungen, zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte, bis zur Endfälligkeit gehaltene und zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte. Ausgereichte Kredite und Forderungen sowie bis zur Endfälligkeit gehaltene Forderungen werden in der Folge zu jedem Bilanzstichtag zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Zu Handelszwecken und zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte werden dagegen am Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Forderungen Forderungen sind, sofern sie nicht zu Handelszwecken gehalten werden, am Bilanzstichtag zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Kundenforderungen aus zum Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossenen Fertigungs- bzw. Dienstleistungsaufträgen sind mit ihren Herstellungskosten plus einem ihrem Fertigstellungsgrad entsprechenden Gewinnaufschlag aktiviert, soweit das Ergebnis des Fertigungsauftrags verlässlich geschätzt werden kann. Übrige unfertige Kundenaufträge sind in Höhe der entstandenen Herstellungskosten aktiviert, soweit diese voraussichtlich durch Erlöse gedeckt sind. Bestehen an der Einbringbarkeit von Forderungen Zweifel, werden diese mit dem niedrigeren realisierbaren Betrag angesetzt. Neben den erforderlichen Einzelwertberichtigungen werden bei erkennbaren Risiken aus dem allgemeinen Kreditrisiko pauschalierte Einzelwertberichtigungen gebildet. In Fremdwährung valutierende Forderungen werden zum Mittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. 141 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Wertpapiere des Umlaufvermögens Wertpapiere des Umlaufvermögens sind als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte zum Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet, sofern dieser verlässlich bestimmbar ist. Wertschwankungen zwischen den Bilanzstichtagen werden erfolgsneutral – soweit erforderlich unter Berücksichtigung latenter Steuern – in den Rücklagen abgebildet. Bankguthaben und Kassenbestände Die Zahlungsmittel sind zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Fremdwährungsbestände sind zum Mittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Derivative Finanzinstrumente Der Lufthansa Konzern setzt entsprechend einer konzerninternen Richtlinie derivative Finanzinstrumente zur Sicherung von Zins- und Devisenkursänderungsrisiken sowie zur Absicherung des Treibstoff-Preisrisikos ein. Basis ist die vom Vorstand definierte und von einem Preissicherungsgremium überwachte Sicherungspolitik. Dabei werden auch Zins- und Devisenkurssicherungsgeschäfte mit nicht konsolidierten Konzerngesellschaften abgeschlossen. Zur Steuerung des Zinsrisikos werden Interest Rate Swaps und Cross Currency Swaps abgeschlossen. Letztere sichern gleichzeitig das Devisenkursänderungsrisiko aus Finanzierungen in Fremdwährungen. Devisen-Termingeschäfte und Devisenoptionen setzt der Lufthansa Konzern zur Absicherung von Wechselkursrisiken ein. Dabei kommen auch Bandbreiten-Optionen zum Einsatz, die Kauf und gleichzeitigen Verkauf von Devisenoptionen derselben Währung kombinieren. Die Bandbreitenoptionen werden als zero-cost-Optionen abgeschlossen, d. h. die zu zahlende Prämie entspricht der Prämie, die aus dem Optionsverkauf resultiert. Treibstoff-Preissicherungen werden in Form von Bandbreiten-Optionen und anderen Sicherungskombinationen primär auf dem Rohölmarkt abgeschlossen. Zusätzlich wird teilweise die Preisdifferenz von Kerosin zu Rohöl gehedgt. Alle Finanzderivate werden zu Anschaffungskosten in der Bilanz erfasst und in der Folge zum Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Sicherungsgeschäfte werden entweder zur Absicherung beizulegender Zeitwerte oder zur Absicherung künftiger Cashflows abgeschlossen. Soweit die eingesetzten Finanzinstrumente wirksame Cashflow-Sicherungen im Rahmen einer Sicherungsbeziehung nach den Vorschriften des IAS 39 sind, führen die Zeitwertschwankungen nicht zu Auswirkungen auf das Periodenergebnis während der Laufzeit des Derivates. Zeitwertschwankungen aus einer wirksamen Cashflow-Sicherung werden erfolgsneutral in der entsprechenden Rücklagenposition erfasst. Ist der gesicherte Zahlungsstrom eine Investition, so wird zum Zeitpunkt des Fälligwerdens des Grundgeschäfts das Ergebnis aus dem Sicherungsgeschäft aus dem Eigenkapital in die Anschaffungskosten der Investition umgesetzt. In allen anderen Fällen wird der angesammelte Wert im Eigenkapital bei Fälligwerden des gesicherten Zahlungsstroms als Gewinn oder Verlust im Periodenergebnis berücksichtigt. 142 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Im Falle einer wirksamen Absicherung von beizulegenden Zeitwerten gleichen sich die Zeitwertschwankungen des gesicherten Vermögenswertes bzw. der gesicherten Schulden und die des Finanzinstrumentes in der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Soweit die eingesetzten Finanzinstrumente nicht als wirksame Sicherungsgeschäfte, sondern als Handelsgeschäfte nach IAS 39 qualifiziert werden, wirken sich alle Zeitwertschwankungen unmittelbar als Gewinn oder Verlust in der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Sicherungspolitik des Konzerns (siehe Erläuterung 39) ist es, ausschließlich wirksame Derivate zur Absicherung von Zins-, Währungs- und Treibstoff-Preisrisiken abzuschließen. Einzelne notwendige Sicherungsgeschäfte, die bei der Treibstoff-Preisund Devisensicherung genutzt werden, sowie Geschäfte mit nicht konsolidierten Konzerngesellschaften erfüllen dennoch nicht die speziellen Wirksamkeitsdefinitionen des IAS 39. Zeitwertschwankungen aus diesen Geschäften sind daher unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Rückstellungen Die Bewertung der Pensionsrückstellungen beruht auf dem in IAS 19 vorgeschriebenen Anwartschafts-Barwertverfahren für leistungsorientierte Altersversorgungspläne. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird als Zinsaufwand im Finanzergebnis ausgewiesen. Steuerrückstellungen und Sonstige Rückstellungen werden gebildet, wenn eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Vermögensabfluss führt und sich dieser zuverlässig schätzen lässt. Konnte keine Rückstellung gebildet werden, weil eines der genannten Kriterien nicht erfüllt war, sind die entsprechenden Verpflichtungen unter den Eventualschulden ausgewiesen. Rückstellungen für Verpflichtungen, die voraussichtlich nicht bereits im Folgejahr zu einer Vermögensbelastung führen, werden in Höhe des Barwertes des erwarteten Vermögensabflusses gebildet. Der Wertansatz der Rückstellungen wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft. Rückstellungen in Fremdwährung sind zum Stichtagskurs umgerechnet. Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasingverträgen werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mit dem Barwert der Leasingraten, übrige Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. In Fremdwährung valutierende Verbindlichkeiten werden zum Mittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Latente Steuerposten Latente Steuern werden gemäß IAS 12 für Bewertungsunterschiede zwischen den Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften und dem Konzernabschluss gebildet. Steuerliche Verlustvorträge, die wahrscheinlich zukünftig genutzt werden können, werden in Höhe des latenten Steueranspruchs aktiviert. Die latenten Steuersätze im Ausland betrugen im Geschäftsjahr 2004 wie im Vorjahr zehn bis 40 Prozent. 143 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 6 Erlöse aus den Verkehrsleistungen Verkehrserlöse nach Tätigkeitsbereichen Mio. ¤ Passage Fracht Post Liniendienste Charter 2004 2003 10 519 9 551 2 238 1 992 112 119 12 869 11 662 12 424 11 296 445 366 12 869 11 662 Die in der Segmentberichterstattung (Erläuterung 40) ausgewiesenen Verkehrserlöse der Lufthansa Cargo AG beinhalten einen Betrag von 1 Mio. ¤ aus der Beförderung von Passagieren auf Frachtflügen (Vorjahr: 2 Mio. ¤), die in der oben stehenden Tabelle den Verkehrserlösen Passage zugeordnet sind. Durch die Erweiterung des Konsolidierungskreises sind die Verkehrserlöse insgesamt um 10 Mio. ¤ gestiegen, die Frachterlöse haben um 13 Mio. ¤ zugenommen. 7 Andere Betriebserlöse Aufteilung nach Tätigkeitsbereichen Mio. ¤ 2004 2003 Technikleistungen 1 627 1 506 Cateringleistungen 1 442 1 530 Convenient Meal Solutions 181 465 Reiseleistungen (Provisionen) 117 107 EDV-Leistungen 238 241 Abfertigungsleistungen Sonstige Leistungen 83 99 408 347 4 096 4 295 Die Technikleistungen stellen den größten Teil der Außenumsätze des Geschäftsfeldes Technik dar. Weitere Umsätze des Geschäftsfeldes Technik aus Materialverkäufen, Material- und Triebwerksverleih sowie logistische Leistungen sind den sonstigen Leistungen zugeordnet. Die als Catering-Leistungen und Convenient Meal Solutions bezeichneten Umsatzerlöse werden ausschließlich vom Geschäftsfeld Catering erbracht. Insbesondere von der LSG Food & Nonfood Handel GmbH und der LSG Airport Gastronomiegesellschaft mbH werden im Geschäftsfeld 144 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Catering außerdem Umsätze erwirtschaftet, die nicht Catering-Leistungen betreffen, sondern unter den sonstigen Leistungen ausgewiesen werden. Unter den EDV-Leistungen sind die Umsätze des Geschäftsfeldes IT-Services abgebildet. Die Erweiterung des Konsolidierungskreises hat sich insbesondere in den Sonstigen Leistungen ausgewirkt, die um 70 Mio. ¤ höher ausfielen. Der Anstieg ist auf die hier zugeordneten Umsatzerlöse der erstmalig konsolidierten Gesellschaften des Geschäftsfelds Logistik zurückzuführen. Dagegen wirkten sich die Änderungen des Konsolidierungskreises in den Werft-, EDV- und Abfertigungsleistungen mit umgekehrten Vorzeichen aus. Insgesamt steigen die anderen Betriebserlöse durch Konsolidierungseffekte um 56 Mio. ¤. Der starke Rückgang im Bereich Convenient Meal Solutions ist auf den Verkauf des Bereichs zum 8. Juni 2004 zurückzuführen. Die anderen Betriebserlöse enthalten auch Erlöse aus unfertigen Leistungen im Zusammenhang mit längerfristigen Fertigungs- bzw. Dienstleistungsaufträgen in Höhe von 130 Mio. ¤ (Vorjahr: 223 Mio. ¤). Diese Erlöse wurden in Höhe der geschätzten, dem Fertigstellungsgrad entsprechenden anteiligen Auftragserlöse erfasst. Wenn das Ergebnis des gesamten Auftrags nicht verlässlich geschätzt werden konnte, wurden die angefallenen Auftragskosten angesetzt. Der Fertigstellungsgrad wurde anhand des Verhältnisses der zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten abgeleitet. Kumulativ, d. h. unter Berücksichtigung in Vorjahren erfasster Beträge, ergeben sich Kosten für unfertige Aufträge in Höhe von 113 Mio. ¤ (Vorjahr: 195 Mio. ¤). Die hierauf verrechneten Gewinne betragen 14 Mio. ¤ (Vorjahr: 36 Mio. ¤). Von Kunden bereits angezahlt wurden 87 Mio. ¤ (Vorjahr: 205 Mio. ¤). Der um Wertberichtigungen verminderte Saldo dieser Beträge ist unter den Forderungen und Sonstigen Vermögenswerten (vgl. Erläuterung 26) ausgewiesen. Es wurden keine Beträge von Kunden einbehalten (Vorjahr: 1 Mio. ¤). 8 Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen Mio. ¤ Erhöhung/Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen Andere aktivierte Eigenleistungen 2004 2003 1 –2 84 31 85 29 145 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 9 Sonstige betriebliche Erträge Mio. ¤ Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 2004 2003 446 258 6 12 Kursgewinne aus Fremdwährungsposten 374 527 Auflösung von Rückstellungen Erträge aus der Wertaufholung von Anlagevermögen 195 179 Erträge aus weiterbelasteten Lieferungen/Leistungen 32 110 Provisionserträge 80 68 Weiterberechnete Gebühren für EDV-Vertriebssysteme 33 31 Auflösung Wertberichtigung auf Forderungen/Ausbuchung Verbindlichkeiten 38 40 Personalüberlassung 29 34 Schadenersatzleistungen 29 23 Mieterträge 28 28 3 10 Subleaseerträge Fluggerät Erträge aus dem Abgang von kurzfristigen Finanzinvestitionen Übrige betriebliche Erträge 34 8 426 400 1 753 1 728 Von den Erträgen aus dem Abgang von Anlagevermögen entfallen 31 Mio. ¤ auf Verkäufe von Flugzeugen und Reservetriebwerken, 292 Mio. ¤ auf den Verkauf der Anteile an Amadeus Global Travel und 53 Mio. ¤ auf den Verkauf der Autobahn Tank & Rast. Im Vorjahr entfielen 151 Mio. ¤ auf Verkäufe von Fluggerät, 79 Mio. ¤ auf den Verkauf von sämtlichen Anteilen an der START AMADEUS GmbH. Die Kursgewinne aus Fremdwährungsposten enthalten im Wesentlichen Gewinne aus Kursveränderungen zwischen Entstehungszeitpunkt (MonatsDurchschnittskurs) und Zahlungszeitpunkt (Kassakurs) sowie Kursgewinne aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Kursverluste aus diesen Vorgängen werden unter den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Erläuterung 13) ausgewiesen. Die Rückstellungsauflösungen betreffen eine Vielzahl von in Vorjahren gebildeten und nicht vollständig verbrauchten Rückstellungen. Dagegen ist der Aufwand aus in Vorjahren nicht ausreichend gebildeten Rückstellungen der jeweiligen primären Aufwandsart zugeordnet. Die übrigen betrieblichen Erträge enthalten Posten, die sich keiner der bereits genannten Positionen zuordnen lassen, unter anderem die geldwerten Vorteile aus Zuwendungen des Arbeitgebers (Gegenposten im Personalaufwand), Werbeeinnahmen und Kantinenerträge. Die erstmalig konsolidierten Gesellschaften haben 39 Mio. ¤ Sonstige betriebliche Erträge beigetragen. 146 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 10 Materialaufwand Materialaufwand Mio. ¤ 2004 2003 Betriebsstoffe für Flugzeuge 1 819 1 352 Übrige Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1 542 1 380 540 789 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren gesamt 3 901 3 521 Gebühren Bezogene Waren 2 542 2 290 Charteraufwendungen 644 456 Fremdleistungen Technik 511 445 Borddienstleistungen 106 109 Operating Lease 168 77 76 63 Fremdleistungen EDV Übrige bezogene Leistungen Aufwendungen für bezogene Leistungen gesamt 296 244 4 343 3 684 8 244 7 205 Der Materialaufwand stieg aufgrund der Erweiterung des Konsolidierungskreises um insgesamt 69 Mio. ¤. Dabei erhöhte sich der Treibstoffaufwand um 6 Mio. ¤, die übrigen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe um 1 Mio. ¤ und die bezogenen Leistungen um 62 Mio. ¤. 11 Personalaufwand Personalaufwand Mio. ¤ 2004 2003 Löhne und Gehälter 3 887 3 864 Soziale Abgaben 581 541 Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 345 207 4 813 4 612 Aus der Erweiterung des Konsolidierungskreises resultiert eine Steigerung des Personalaufwands in Höhe von 43 Mio. ¤, davon entfallen 35 Mio. ¤ auf Löhne und Gehälter, 6 Mio. ¤ auf soziale Abgaben und 2 Mio. ¤ auf Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung. Die sozialen Abgaben enthalten die Arbeitgeberanteile zur gesetzlichen Altersversorgung. Als Aufwendungen für Altersversorgung werden im Wesentlichen Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen (vgl. Erläuterung 33) ausgewiesen. Für Organmitglieder wurden 0,6 Mio. ¤ (Vorjahr: 0,7 Mio. ¤) zugeführt. 147 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 2004 im Jahresdurchschnitt 2003 zum 31.12. 2004 zum 31.12. 2003 Bodenpersonal 72 582 74 562 70 482 73 121 Bordpersonal im Einsatz 18 534 18 535 18 508 18 302 1 627 1 701 1 683 1 823 92 743 94 798 90 673 93 246 Personal in Ausbildung Der Jahresdurchschnitt wird unter Berücksichtigung des Zeitpunktes der Erst- bzw. Entkonsolidierung zeitanteilig berechnet. Auf die erstmalig konsolidierten Gesellschaften entfielen im Jahresdurchschnitt 2004 604 Mitarbeiter, zum 31. Dezember 2004 602 Mitarbeiter. 12 Abschreibungen Eine Aufteilung der Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Flugzeuge und übrige Sachanlagen ist den Erläuterungen der jeweiligen Position zu entnehmen. Die Gesamtabschreibungen betragen 1112 Mio. ¤ (Vorjahr: 1930 Mio. ¤). Im Geschäftsjahr 2004 wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 34 Mio. ¤ (Vorjahr: 783 Mio. ¤) vorgenommen. Die außerplanmäßigen Abschreibungen betreffen mit 11 Mio. ¤ (Vorjahr: 27 Mio. ¤) Flugzeuge und übrige technische Anlagen, die auf den voraussichtlichen Veräußerungserlös abgeschrieben wurden. Weitere 23 Mio. ¤ (Vorjahr: 35 Mio. ¤) betreffen Gebäudeeinrichtungen und sonstiges Sachanlagevermögen, deren Nutzungswert – ermittelt als Barwert der jeweiligen Zahlungsüberschüsse – unter den Buchwert gesunken ist. Im Vorjahr waren darüber hinaus außerplanmäßige Abschreibungen auf Firmenwerte im Segment Catering in Höhe von 580 Mio. ¤ vorgenommen worden, davon 367 Mio. ¤ auf den Teilbereich Chef Solutions und 213 Mio. ¤ auf den Bereich Catering. Auch im Segment Technik mussten 50 Mio. ¤ Firmenwert wertberichtigt werden. Dabei wurde jeweils auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit der erzielbare Betrag ermittelt. Da im Geschäftsfeld Catering der Teilbereich Chef Solutions veräußert werden sollte, wurde hier der voraussichtlich erzielbare Verkaufserlös, in den übrigen Fällen der Nutzungswert zugrunde gelegt. Für die Nutzungswertberechnungen wurden Zinssätze vor Steuern von 8,9 bzw. 9,5 Prozent verwendet. Im Segment Catering waren außerdem in Höhe von 91 Mio. ¤ immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen des Teilbereichs Chef Solutions auf den voraussichtlich erzielbaren Veräußerungserlös abgeschrieben worden. Die erstmalig konsolidierten Gesellschaften trugen 15 Mio. ¤ zu der Position Abschreibungen bei. 148 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 13 Sonstige betriebliche Aufwendungen Mio. ¤ 2004 2003 Verkaufsprovisionen für Agenturen 790 868 Mieten und Erhaltungsaufwendungen 581 617 Personalabhängiger Aufwand 509 524 Aufwendungen für EDV-Vertriebssysteme 242 223 Werbung und Verkaufsförderung 203 149 Kursverluste aus Fremdwährungsposten 298 469 Prüfungs-, Beratungs- und Rechtsaufwendungen 105 124 Aufwendungen aus weiterberechneten Lieferungen/Leistungen 122 162 Sonstige Serviceleistungen 80 80 Versicherungsaufwendungen für den Flugbetrieb 83 102 Wertberichtigungen auf Forderungen 59 144 Aufwand für Nachrichtenübermittlung 51 48 Verluste aus Anlagenabgängen 44 29 Verluste aus dem Abgang von kurzfristigen Finanzinvestitionen 4 3 Verluste aus dem Abgang von übrigem Umlaufvermögen 2 2 14 7 Aufwendungen für Restrukturierung Übrige betriebliche Aufwendungen 443 563 3 630 4 114 Die Kursverluste aus Fremdwährungsposten enthalten im Wesentlichen Verluste aus Kursveränderungen zwischen Entstehungszeitpunkt (MonatsDurchschnittskurs) und Zahlungszeitpunkt (Kassakurs) sowie Kursverluste aus der Bewertung zum Stichtagskurs (vgl. Erläuterung 9). Aufgrund der erstmaligen Konsolidierung der Lufthansa Flight Training nahm der Personalabhängige Aufwand um 59 Mio. ¤ ab, da die bisher hier erfassten, durch die Lufthansa Flight Training erbrachten Schulungsaufwendungen, nunmehr durch Konsolidierung entfallen. Insgesamt reduzierten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus den Veränderungen des Konsolidierungskreises um 47 Mio. ¤. 14 Beteiligungsergebnis Mio. ¤ Erträge aus Gewinnabführungsverträgen Ergebnis aus Joint Ventures Ergebnis aus assoziierten Unternehmen Ergebnis aus übrigen Beteiligungen Aufwendungen aus Verlustübernahme 2004 2003 39 41 – 98 – 106 15 – 58 12 19 – 10 – 33 – 42 – 137 Erträge und Aufwendungen aus Gewinnabführungsverträgen sind einschließlich Organsteuerumlagen/-gutschriften ausgewiesen. Im Ergebnis aus Joint Ventures sind Verluste von 99 Mio. ¤ (Vorjahr: 107 Mio. ¤) sowie im Ergebnis aus assoziierten Unternehmen Gewinne von 14 Mio. ¤ (Vorjahr: Verlust von 69 Mio. ¤) enthalten, die nach der Equity-Methode ermittelt wurden. 149 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Im Geschäftsjahr 2003 hatte das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen eine außerplanmäßige Abschreibung auf das assoziierte Unternehmen British Midland plc von 66 Mio. ¤ enthalten. Durch die Veränderung des Konsolidierungskreises fiel das Beteiligungsergebnis 28 Mio. ¤ niedriger aus. 15 Zinsergebnis Mio. ¤ 2004 Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 2003 3 27 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 171 156 Zinsaufwand Pensionsverpflichtungen – 246 – 241 Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 259 – 283 – 331 – 341 Durch Aufnahme der neuen Gesellschaften in den Konsolidierungskreis des Lufthansa Konzerns erhöhte sich der negative Zinssaldo um 7 Mio. ¤. Die Zinsaufwendungen enthalten 11 Mio. ¤ (Vorjahr: 12 Mio. ¤) aus der Aufzinsung von in Vorjahren abgezinsten längerfristigen Sonstigen Rückstellungen. 16 Übrige Finanzposten Mio. ¤ Abschreibungen auf Finanzanlagen 2004 2003 – 25 – 85 0* –4 – 15 – 71 – 40 – 160 Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens Ergebnis aus der Marktbewertung von Derivaten** * gerundet unter 1 Mio. ¤ ** betrifft Derivatgeschäfte, die als Handelsgeschäfte zu qualifizieren waren 17 Steuern Sonstige Steuern Mio. ¤ Laufender Steueraufwand Auflösung von Steuerrückstellungen/ -verbindlichkeiten Erstattungen für Vorjahre 2004 2003 53 49 –3 –8 0* – 12 50 29 Ertragsteuern Mio. ¤ 2004 2003 25 65 – 18 –1 Laufender Ertragsteueraufwand Auflösung von Steuerrückstellungen Erstattungen für Vorjahre Latente Steuern * gerundet unter 1 Mio. ¤ Erträge sind mit negativem Vorzeichen versehen 150 0* –1 126 101 133 164 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom erwarteten zum tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird das Ergebnis vor Ertragsteuern mit einem Steuersatz von 35 Prozent multipliziert. Dieser setzt sich aus einem Steuersatz von 25 Prozent für Körperschaftsteuer und zehn Prozent für Gewerbeertragsteuer/ Solidaritätszuschlag zusammen. Aufgrund des Flutopfer-Solidaritätsgesetzes waren latente Steuerposten, die sich im Veranlagungszeitraum 2003 umgekehrt haben mit einem Steuersatz von 36,5 Prozent bewertet worden. Mio. ¤ 2004 2004 Bemessungs- Steuergrundlage aufwand Erwartete(r) Ertragsteueraufwand/-erstattung 541 + 189 2003 2003 Bemessungs- Steuergrundlage aufwand – 814 – 285 – 183 Steuerfreie Einnahmen, sonstige Abzugsbeträge und permanente Differenzen + 65 Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf Geschäftswerte 113 + 39 745 + 261 Bei Beteiligungen angefallene Verluste (Vorjahr: thesaurierte Gewinne), die nicht mit latenten Steuern belastet sind – 72 + 25 – 98 + 34 Aufstockung des latenten Steuersatzes auf 36,5 Prozent für temporäre Differenzen, die sich 2003 umkehren (Flutopfersolidaritätsgesetz) – – – +6 Abweichung lokale Steuern vom latenten Konzern-Steuersatz – + 13 – + 55 Nichtansatz bzw. Wertberichtigung steuerlicher Verlustvorträge – + 49 – + 27 Sonstige – +1 – +1 Ausgewiesener Ertragsteueraufwand 133 164 Für den Fall der Vollausschüttung bestehen latente Steueransprüche von 99 Mio. ¤ (Vorjahr: 100 Mio. ¤), die aus den in Vorjahren entstandenen, mit einem höheren Körperschaftsteuersatz versteuerten, thesaurierten Gewinnen resultieren. Im Rahmen der Equity-Bewertung werden latente Steuern auf thesaurierte Gewinne der Beteiligungen in Höhe der bei Ausschüttung fälligen Steuern gebildet. Auf temporäre Unterschiede in Anteilswerten an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen zwischen Steuerbilanz und Konzernabschluss wurden in Höhe von 12 Mio. ¤ (Vorjahr: 5 Mio. ¤) keine latenten Steuerschulden bilanziert, da eine Veräußerung der Gesellschaften in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist. 151 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Im Geschäftsjahr 2004 wurden unter Berücksichtigung von Konsolidierungskreis-Änderungen aktive latente Steuern erfolgsneutral in Höhe von 21 Mio. ¤ (Vorjahr: aktive latente Steuern in Höhe von 52 Mio. ¤) gebildet. Die Steuerabgrenzungen 2004 und 2003 sind den folgenden Sachverhalten zuzuordnen: Mio. ¤ Verlustvorträge und Steuergutschriften Steuerliche Sonderabschreibungen, steuerfreie Rücklagen Pensionsrückstellungen Finanzierungsleasing Fluggerät Abschreibungen Marktbewertung Finanzinstrumente Drohverlustrückstellung Forderungen/Verbindlichkeiten/ übrige Rückstellungen Saldierungen Sonstiges 31.12. 2004 31.12. 2004 31.12. 2003 31.12. 2003 aktivisch passivisch aktivisch passivisch 414 – 238 – 25 – 12 – 183 – 223 – 58 – 77 – – 907 – 688 73 – 50 – 169 – 153 – – 129 41 114 – 731 – 731 – 588 – 588 – – 32 – – 31 166 285 194 208 Neben den genannten latenten Steueransprüchen aus Verlustvorträgen und Steuergutschriften bestehen noch Steueransprüche aus Verlustvorträgen in Höhe von 156 Mio. ¤ (Vorjahr: 143 Mio. ¤), die nicht angesetzt werden konnten. Von diesen sind 3 Mio. ¤ bis 2005, jeweils 2 Mio. ¤ bis 2006, 2007, 2008 und 2009, 1 Mio. ¤ bis 2010, 5 Mio. ¤ bis 2011 und 113 Mio. ¤ bis nach 2012 nutzbar. Die Werthaltigkeit der innerhalb der LSG Sky Chefs USA-Gruppe aktivierten Steueransprüche aus Verlustvorträgen in Höhe von 99 Mio. USD ist dadurch belegt, dass der Konzern über ausreichende Steuerstrategien verfügt, um die Verlustvorträge nutzen zu können. 152 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 18 Ergebnis je Aktie Das „unverwässerte“ Ergebnis je Aktie wird als Quotient aus dem Konzernergebnis und dem gewichteten Durchschnitt der während des Geschäftsjahres in Umlauf befindlichen Aktienzahl ermittelt. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Aktienzahl sind die im Rahmen der Kapitalerhöhung ausgegebenen Aktien ab dem 14. Juni 2004 anteilig zugerechnet worden. Weiterhin wurden die für das Mitarbeiter-Beteiligungsprogramm zurückgekauften und wieder ausgegebenen Aktien in der Berechnung zeitanteilig berücksichtigt. Zusätzlich wurde entsprechend IAS 33 der Bezugsrechtswert aus der Kapitalerhöhung als Bonuselement sowohl im Berichtsjahr als auch bei der Vorjahresberechnung als Anpassung der Aktienanzahl berücksichtigt. Zur Ermittlung des „verwässerten“ Ergebnisses je Aktie werden dem Durchschnitt außerdem die Stammaktien zugerechnet, die bei Ausübung der Wandlungsrechte aus der am 4. Januar 2002 begebenen Wandelanleihe der Deutschen Lufthansa AG maximal ausgegeben werden könnten. Gleichzeitig wird das Konzernergebnis um die für die Wandelanleihe aufgewendeten Beträge erhöht. „Unverwässertes“ Ergebnis je Aktie in ¤ Konzernergebnis in Mio. ¤ Gewichteter Durchschnitt der Aktienanzahl 2004 2003 0,94 – 2,51 + 404 – 984 427 968 792 391 912 564 2004 2003 0,90 – + 404 – + Zinsaufwand Wandelanleihe + 22 – – laufende und latente Steuern –8 – + 418 – 465 171 172 – „Verwässertes“ Ergebnis je Aktie in ¤ Konzernergebnis in Mio. ¤ Berichtigtes Periodenergebnis Gewichteter Durchschnitt der Aktienanzahl 153 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Erläuterungen zur Konzernbilanz Aktiva 19 Anlagevermögen Mio. ¤ Immaterielle Vermögenswerte Flugzeuge und Reservetriebwerke Übriges Sachanlagevermögen Finanzanlagen Summe Anlagevermögen Anschaffungskosten Stand 01. 01. 2004 2 910 15 330 3 238 1 925 23 403 Währungsdifferenzen – 43 –6 – 52 –9 – 110 – 564 14 211 – 126 – 465 Zugänge 63 1 340 254 428 2 085 Abgänge 71 0* 166 0* 448 1 647 Änderung Konsolidierungskreis Umbuchungen 962 – – – Stand 31.12. 2004 2 295 15 716 3 485 1 770 23 266 Abschreibungen Stand 01. 01. 2004 1 957 8 515 1 941 509 12 922 – 29 –3 – 33 1 – 64 – 564 11 120 – – 433 Währungsdifferenzen Änderung Konsolidierungskreis Zugänge 174 728 210 37 1 149 Abgänge 66 848 123 39 1 076 Zuschreibungen – 4 – 2 6 Umbuchungen 4 – –4 – – 1 476 8 399 2 111 506 12 492 Buchwert 31. 12. 2004 819 7 317 1 374 1 264 10 774 Buchwert 01. 01. 2004 953 6 815 1 297 1 416 10 481 Stand 31.12. 2004 * gerundet unter 1 Mio. ¤ Im Sachanlagevermögen sind auch gemietete Vermögenswerte enthalten, die wegen der Gestaltung der zugrunde liegenden Leasingverträge als Finanzierungs-Leasing dem wirtschaftlichen, nicht aber dem juristischen Eigentum des Konzerns zugerechnet werden. Die Entwicklung dieser Vermögenswerte ist in Erläuterung 23 dargestellt. Im Zusammenhang mit Grundstücken und Gebäuden existieren Grundschulden in Höhe von 42 Mio. ¤ (Vorjahr: 46 Mio. ¤). Für Grundvermögen im Wert von 287 Mio. ¤ (Vorjahr: 297 Mio. ¤) besteht ein grundbücherliches Ankaufsrecht. Von dem gesamten Sachanlagevermögen dienen außerdem 1 212 Mio. ¤ (Vorjahr: 726 Mio. ¤) als Sicherheiten für bestehende Finanzierungen. 154 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 20 Immaterielle Vermögenswerte Mio. ¤ Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten Selbsterstellte Software Anschaffungskosten Stand 01. 01. 2004 436 54 2 429 – 25 16 Währungsdifferenzen –9 – – 33 – –1 9 – – 573 – 41 4 Änderung Konsolidierungskreis Zugänge Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Konsolidierung 0* Passivischer Unterschiedsbetrag 0* Geleistete Anzahlungen 0* Gesamt 2 910 – 43 – 564 18 63 21 8 42 – 9 3 – – – 12 465 53 1 781 – 25 21 2 295 Abschreibungen Stand 01. 01. 2004 331 31 1 601 –6 – 1 957 Währungsdifferenzen – 10 – – 20 1 – – 29 7 – – 571 – – – 564 Zugänge 38 7 125 –2 6 174 Abgänge 17 8 39 – 2 66 – – – – – – 8 0* –4 Abgänge Umbuchungen Stand 31.12. 2004 Änderung Konsolidierungskreis Zuschreibungen 0* 71 0* – – Stand 31.12. 2004 357 30 1 096 –7 Buchwert 31. 12. 2004 108 23 685 – 18 21 819 Buchwert 01. 01. 2004 105 23 828 – 19 16 953 Umbuchungen 0* 4 1 476 *gerundet unter 1 Mio. ¤ Nicht aktivierte Forschungs- und Entwicklungskosten für immaterielle Vermögenswerte sind in Höhe von 2 Mio. ¤ (Vorjahr: 4 Mio. ¤) angefallen. Immaterielle Vermögenswerte im Wert von 1 Mio. ¤ (Vorjahr: 5 Mio. ¤) wurden bereits fest bestellt, sind aber noch nicht in die wirtschaftliche Verfügungsmacht des Konzerns gelangt. 155 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 21 Flugzeuge und Reservetriebwerke Mio. ¤ Flugzeuge und Reservetriebwerke Anzahlungen auf Flugzeuge und Reservetriebwerke Anschaffungskosten Stand 01. 01. 2004 15 044 286 Währungsdifferenzen –6 Änderung Konsolidierungskreis 14 Zugänge 1 050 Abgänge Umbuchungen 0* 0* Gesamt 15 330 –6 14 290 1 340 956 6 962 204 – 204 – Stand 31.12. 2004 15 350 366 15 716 Abschreibungen Stand 01. 01. 2004 8 515 – 8 515 Währungsdifferenzen –3 – –3 Änderung Konsolidierungskreis 11 – 11 Zugänge 728 – 728 Abgänge 848 – 848 Zuschreibungen 4 – 4 Umbuchungen – – – Stand 31.12. 2004 8 399 – 8 399 Buchwert 31. 12. 2004 6 951 366 7 317 Buchwert 01. 01. 2004 6 529 286 6 815 *gerundet unter 1 Mio. ¤ In der Position Flugzeuge sind 16 Flugzeuge (13 Boeing MD-11F und 3 Boeing 747-400) mit einem Buchwert von 981 Mio. ¤ (Vorjahr: 1089 Mio. ¤) ausgewiesen, die Gegenstand von Transaktionen sind, die der Realisierung von Barwertvorteilen aus cross border Leasing-Konstruktionen dienen. Bei diesen Transaktionen wird in der Regel ein 40- oder 50-jähriger HeadleaseVertrag mit einem Leasingnehmer auf den Bermudas abgeschlossen. Die von diesem zu entrichtenden Leasingraten werden in einer Summe an den Leasinggeber gezahlt. Gleichzeitig schließt der Leasinggeber einen Sublease-Vertrag mit kürzerer Laufzeit (zwischen 14 und 16 Jahren) mit dem Leasingnehmer ab und der Leasingnehmer entrichtet die hieraus entstehenden Leasing-Zahlungsverpflichtungen in einer Summe schuldbefreiend an eine Bank. Da wie vor der Transaktion Risiken und Chancen an dem Flugzeug ebenso wie das juristische Eigentum im Lufthansa Konzern verbleiben, werden die Flugzeuge gemäß SIC 27 nicht als Leasing-Gegenstände nach IAS 17 behandelt, sondern so, wie sie ohne diese Transaktion behandelt werden würden. Mit der Transaktion sind operative Einschränkungen verbunden; die Flugzeuge dürfen nicht überwiegend im amerikanischen Luftraum eingesetzt werden. 156 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Der realisierte Barwertvorteil aus diesen Transaktionen wird über die Laufzeit des Sublease-Vertrages ratierlich ergebniswirksam vereinnahmt. Im Jahr 2004 wurden hieraus wie im Vorjahr 10 Mio. ¤ im sonstigen betrieblichen Ertrag realisiert. Darüber hinaus enthält die Position 22 Flugzeuge (2 Boeing 747, 6 Airbus A340, 2 Airbus A330, 3 Airbus A320 und 9 Canadair Regional Jet) mit einem Buchwert von 1099 Mio. ¤ (Vorjahr: 15 Flugzeuge mit einem Buchwert von 572 Mio. ¤), die überwiegend mit dem Ziel der Realisierung günstiger Finanzierungskonditionen an japanische und britische LeasingGesellschaften bzw. Leasing-Gesellschaften auf den Bermudas verkauft und zurückgeleast wurden. Die Laufzeit der Leasing-Verträge beträgt zwischen zehn und 26 Jahren. Lufthansa hat das Recht, zu einem bestimmten Zeitpunkt die Flugzeuge zu einem festgelegten Preis zurückzuerwerben. Da Risiko und Chancen an diesen Flugzeugen beim Lufthansa Konzern verbleiben, werden die Flugzeuge ebenfalls nach SIC 27 nicht als LeasingGegenstände behandelt. Operative Einschränkungen bestehen für zwei dieser über LeasingGesellschaften auf den Bermudas finanzierten Flugzeuge. Diese dürfen nicht überwiegend im amerikanischen Luftraum eingesetzt werden. Das Bestellobligo für Flugzeuge und Reservetriebwerke beträgt zum 31. Dezember 2004 3,0 Mrd. ¤ (Vorjahr: 3,8 Mrd. ¤). 22 Übriges Sachanlagevermögen Mio. ¤ Grundstücke und Bauten Als Finanzinvestitionen gehaltene Grundstücke und Bauten Anschaffungskosten Stand 01. 01. 2004 1 417 23 486 1 175 137 3 238 Währungsdifferenzen – 24 – –3 – 22 –3 – 52 Änderung Konsolidierungskreis 25 – 242 – 86 30 211 Zugänge 37 – 16 81 120 254 Abgänge 30 – 19 104 13 166 9 0* 31 18 – 58 1 062 213 3 485 Umbuchungen Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung Geleistete Gesamt Anzahlungen und Anlagen im Bau 0* 1 434 23 753 Abschreibungen Stand 01. 01. 2004 607 4 398 932 – 1 941 Währungsdifferenzen – 11 – –3 – 19 0* – 33 7 – 191 – 78 – 120 Zugänge 73 1 29 107 – 210 Abgänge 9 – 18 96 – 123 Zuschreibungen – – – – – – Stand 31.12. 2004 Änderung Konsolidierungskreis –1 0* –1 –2 – –4 Stand 31.12. 2004 666 5 596 844 – 2 111 Buchwert 31. 12. 2004 768 18 157 218 213 1 374 Buchwert 01. 01. 2004 810 19 88 243 137 1 297 Umbuchungen *gerundet unter 1 Mio. ¤ 157 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Die Anschaffungskosten der Grundstücke und Gebäude bzw. Technischen Anlagen enthalten Rückbaukosten für Mieter-Einbauten in Höhe von 6 Mio. ¤ (Vorjahr: 6 Mio. ¤) bzw. 2 Mio. ¤ (Vorjahr: 2 Mio. ¤). Die ausschließlich als Finanzinvestition gehaltenen Gebäude haben einen Marktwert zum 31. Dezember 2004 von 20 Mio. ¤ (Vorjahr: 20 Mio. ¤). Der Marktwert wurde ohne Einschaltung eines Gutachters aus dem Kaufpreis des Jahres 2000, den zwischenzeitlich angefallenen Sanierungskosten sowie den Herstellungskosten für die neuen Gebäudeteile abgeleitet. Die Mieteinnahmen betrugen wie im Vorjahr 1 Mio. ¤. Fest bestellte, aber noch nicht in die wirtschaftliche Verfügungsmacht des Konzerns übergegangene Sachanlagen, weisen folgende Werte auf: Mio. ¤ 31.12.2004 Grundstücke und Bauten Technische Anlagen Betriebs- und Geschäftsausstattung 31. 12. 2003 2 3 10 17 61 37 73 57 23 Gemietete und vermietete Vermögenswerte Mio. ¤ gemietete gemietete Flugzeuge Bauten und Reservetriebwerke Anschaffungskosten Stand 01. 01. 2004 481 728 Währungsdifferenzen – – Änderung Konsolidierungskreis – – Zugänge 32 Abgänge 131 vermietete Bauten und Grundstücke gemietete Technische Anlagen gemietete Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 22 0* 34 0* – 0* –2 – – – –2 – 10 – – – 169 – 5 – 0* 10 2 – 110 – 1 – – Stand 31.12. 2004 346 618 136 23 – 20 Abschreibungen Stand 01. 01. 2004 Umbuchungen 385 424 63 3 – 28 Währungsdifferenzen – – –1 – – –3 Änderung Konsolidierungskreis – – – – – –2 Zugänge 19 45 3 1 – 2 Abgänge 142 – 3 – – 11 – – – – – – – 65 – 139 – 1 – 2 Stand 31.12. 2004 197 330 62 5 – 16 Buchwert 31. 12. 2004 149 288 74 18 96 304 68 19 – 0* 4 Buchwert 01. 01. 2004 Zuschreibungen Umbuchungen *gerundet unter 1 Mio. ¤ 158 vermietete Flugzeuge und Reservetriebwerke 6 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Finanzierungsleasing Die Summe der gemieteten Vermögenswerte, die dem wirtschaftlichen Eigentum des Konzerns gemäß IAS 17 zuzurechnen sind, beträgt 366 Mio. ¤ (Vorjahr: 378 Mio. ¤), davon entfallen 288 Mio. ¤ (Vorjahr: 304 Mio. ¤) auf Flugzeuge (2 Boeing 747, 2 Airbus A320, 14 Canadair Regional Jets). Die Flugzeug-Finanzierungsleasingverträge sind in der Regel im Rahmen einer festen Grundmietzeit, die mindestens vier Jahre beträgt, unkündbar und haben eine maximale Gesamtlaufzeit von zwölf Jahren. Nach Ablauf der Mietzeit besteht in der Regel ein Ankaufsrecht oder eine faktische Ankaufsverpflichtung für den Leasingnehmer zum jeweiligen Restwert. In einigen Fällen ist zuzüglich ein Aufschlag von 25 Prozent der Differenz zwischen dem Restwert gemäß Leasingvertrag und einem höheren Marktwert zu entrichten. Übt der Leasingnehmer in diesen Fällen die Option nicht aus, wird der Leasinggeber das Flugzeug bestmöglich am Markt verwerten. Die über den Restwert hinaus erzielten Überschüsse stehen zu 75 Prozent dem Leasingnehmer zu. Liegt der Vermarktungserlös unter dem Restwert, ist die Differenz vom Leasingnehmer auszugleichen. In den Verträgen sind variable Leasingzahlungen insoweit vereinbart, als der darin enthaltene Zinsanteil an die Marktzinsentwicklung, in der Regel an den 3- oder 6-Monats-Libor, gekoppelt wurde. Daneben bestehen Finanzierungs-Leasingverträge für Gebäude und Gebäudeteile und Betriebs- und Geschäftsausstattung in unterschiedlichsten Ausprägungen. Die Buchwerte dieser geleasten Vermögenswerte betreffen das Geschäftsfeld Catering mit 52 Mio. ¤ und das Geschäftsfeld Passage mit 26 Mio. ¤. Für Gebäude und Gebäudeteile liegen die Vertragslaufzeiten zwischen 17 und 30 Jahren. Die Leasingverträge beinhalten Leasingraten, die teilweise auf variablen, teilweise auf fixen Zinssätzen basieren, außerdem zum Teil Kaufoptionen zum Ende der vertraglichen Laufzeit. Eine Auflösung der Verträge ist nicht möglich. Vertragsverlängerungsoptionen liegen – soweit vorhanden – entweder auf Seiten des Mieters oder des Vermieters. Für Betriebs- und Geschäftsausstattung liegen die Vertragslaufzeiten zwischen einem und dreizehn Jahren. Die Verträge enthalten teilweise fixe, teilweise variabel ermittelte Leasingraten sowie in Einzelfällen Kaufoptionen zum Ende der Leasinglaufzeit. Eine Verlängerung der Verträge seitens des Leasingnehmers ist nur teilweise möglich bzw. erfolgt automatisch, sofern nicht widersprochen wird. Die Verträge sind nicht auflösbar. Aus den Finanzierungs-Leasingverträgen werden in den Folgeperioden folgende Leasingzahlungen fällig, wobei die variablen Leasingraten auf Basis des zuletzt gültigen Zinssatzes fortgeschrieben wurden: Mio. ¤ 2005 2006–2009 ab 2010 Leasingzahlungen 69 171 106 Abzinsungsbeträge 3 13 41 66 158 65 Barwerte 159 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Im Vorjahr waren aus den Finanzierungs-Leasingverträgen folgende Beträge genannt worden: Mio. ¤ Leasingzahlungen Abzinsungsbeträge Barwerte 2004 2005–2008 ab 2009 150 201 147 4 14 49 146 187 98 Operating Leases Neben den Finanzierungs-Leasingverträgen sind in erheblichem Umfang Mietverträge abgeschlossen, die von ihrem wirtschaftlichen Inhalt her als Operating-Lease-Verträge zu qualifizieren sind, so dass der Leasinggegenstand dem Leasinggeber zuzurechnen ist. Neben weiteren 30 Flugzeugen, für die Operate-Leasevereinbarungen bestehen, handelt es sich hauptsächlich um die im Rahmen des Lufthansa-Regional-Konzeptes gemieteten Flugzeuge sowie um Gebäudemietverträge. Die Operating-Lease-Verträge für Flugzeuge haben Laufzeiten zwischen einem und zwölf Jahren. Die Verträge enden in der Regel automatisch nach Ablauf der Vertragslaufzeit, zum Teil bestehen Mietverlängerungsoptionen. Die Mietverträge für Gebäude haben Laufzeiten bis zu 25 Jahren. Die Einrichtungen auf den Flughäfen Frankfurt und München sind auf 30 Jahre gemietet. Folgende Beträge werden in den Folgeperioden fällig: Mio. ¤ 2005 2006–2009 ab 2010 Flugzeuge 140 66 12 p.a. Diverse Gebäude 207 801 179 p.a. Übrige Mietverträge Einzahlungen aus Untervermietung (Sublease) 61 174 41 p.a. 408 1 041 232 p.a. – – – Im Vorjahr wurden folgende Beträge aus Operating-Leaseverträgen genannt: Mio. ¤ Flugzeuge Diverse Gebäude Übrige Mietverträge Einzahlungen aus Untervermietung (Sublease) 160 2004 2005–2008 ab 2009 65 80 37 233 908 277 p.a. 95 263 58 p.a. 393 1 251 – 3 4 4 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Acht Flugzeuge, die Ende 2004 im wirtschaftlichen und juristischen Eigentum des Konzerns stehen, sind im Wege von nicht kündbaren OperatingLeases vermietet. Aus diesen Verträgen, die Laufzeiten bis zu drei Jahren haben, resultieren folgende Einzahlungen: Mio. ¤ Einzahlungen aus Operating-Lease-Verträgen 2005 2006–2009 ab 2010 12 11 – Neun Flugzeuge, die Ende 2003 im wirtschaftlichen und juristischen Eigentum des Konzerns standen, waren im Wege von nicht kündbaren OperatingLeases vermietet. Aus den Verträgen resultierten folgende Einzahlungen: Mio. ¤ Einzahlungen aus Operating-Lease-Verträgen 2004 2005–2008 ab 2009 2 – – 161 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 24 Finanzanlagen Finanzanlagen entwickelten sich im Geschäftsjahr 2004 wie folgt: Mio. ¤ Anschaffungskosten Stand 01. 01. 2004 Währungsdifferenzen Ausleihungen an verbundene Unternehmen Anteile Ausleihungen Anteile an Ausleihungen an an assoziierten an assoziierte Joint Ventures Joint Ventures Unternehmen Unternehmen 157 219 0* 541 164 427 3 –2 – –7 – 0* – 25 – 102 Zugänge 49 12 Abgänge 52 39 221 94 – – – 39 – 58 129 90 333 12 0* 486 34 0* 57 40 7 168 – – – 0* – Änderung Konsolidierungskreis – – – – – – Zugänge 6 4 6 1 8 – Abgänge 15 23 – 1 – – – – – 0* – – – – – 42 –1 – – 25 38 4 6 176 – Änderung Konsolidierungskreis Umbuchungen Stand 31.12. 2004 Abschreibungen Stand 01. 01. 2004 Währungsdifferenzen Zuschreibungen Umbuchungen Stand 31.12. 2004 0* 54 – – – 0* 84 9 18 0* –1 11 – Buchwert 31.12. 2004 104 52 329 6 310 11 Buchwert 01. 01. 2004 123 162 501 157 259 3 Mio. ¤ Beteiligungen Anschaffungskosten Stand 01. 01. 2004 41 Ausleihungen an Beteiligungen Wertpapiere des Anlagevermögens Sonstige Ausleihungen Vorfinanzierung von Mietobjekten Gesamt 1 67 291 14 1 925 Währungsdifferenzen 0* – 0* 0* – –9 Änderung Konsolidierungskreis – – – 1 – – 126 Zugänge Abgänge 197 0* – 2 21 0* 428 – 0* 22 2 448 92 – 5 – 1 – Stand 31.12. 2004 330 1 74 291 13 1 770 Abschreibungen Stand 01. 01. 2004 1 – 62 140 – 509 Währungsdifferenzen – – 1 – – 1 Änderung Konsolidierungskreis – – – – – – Zugänge 3 – – 9 – 37 Abgänge – – – – – 39 Zuschreibungen – – 1 1 – 2 Umbuchungen 44 – – –1 – – Stand 31.12. 2004 48 – 62 147 – 506 Buchwert 31.12. 2004 282 1 12 144 13 1 264 Buchwert 01. 01. 2004 40 1 5 151 14 1 416 Umbuchungen *gerundet unter 1 Mio. ¤ 162 Anteile an verbundenen Unternehmen Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Die Positionen Ausleihungen und Vorfinanzierung von Mietobjekten enthalten Beträge in Höhe von 35 Mio. ¤ (Vorjahr: 27 Mio. ¤) bzw. 2 Mio. ¤ (Vorjahr: 2 Mio. ¤), die eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr haben. In den Anteilen an Joint Ventures bzw. assoziierten Unternehmen sind 313 Mio. ¤ bzw. 279 Mio. ¤ (Vorjahr: 486 Mio. ¤ bzw. 234 Mio. ¤) enthalten, die nach der Equity-Methode bewertet wurden. Unter den Finanzanlagen sind in den Positionen Beteiligungen sowie Wertpapiere des Anlagevermögens Vermögenswerte enthalten, die zur Veräußerung verfügbar sind. Soweit ein Marktwert verlässlich bestimmbar war, sind sie zu diesem angesetzt. Bei Beteiligungen mit einem Buchwert von 189 Mio. ¤ (Vorjahr: 197 Mio. ¤) und Wertpapieren des Anlagevermögens mit einem Buchwert von 11 Mio. ¤ (Vorjahr: 5 Mio. ¤) war ein Marktwert nicht zu ermitteln, da kein aktiver Markt mit öffentlich zugänglichen Marktpreisen besteht. Der Buchwert der Ausleihungen und der Vorfinanzierung von Mietobjekten entspricht deren Marktwert. Im Geschäftsjahr 2004 wurden Beteiligungen mit einem Buchwert von 37 Mio. ¤ (Vorjahr: 0,2 Mio. ¤) verkauft, die vorher nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden konnten, da kein aktiver Markt bestand. Hierbei wurden insgesamt Gewinne in Höhe von 15 Mio. ¤ (Vorjahr: 6 Mio. ¤) erzielt. 25 Vorräte Mio. ¤ Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Fertige und unfertige Erzeugnisse und Waren Geleistete Anzahlungen 31.12. 2004 31. 12.. 2003 319 355 57 66 0* 376 0* 421 * gerundet unter 1 Mio. ¤ Der Buchwert der zum niedrigeren Netto-Veräußerungswert angesetzten Vorräte beträgt 194 Mio. ¤ (Vorjahr: 213 Mio. ¤). Im Berichtsjahr wurden in Vorjahren vorgenommene Abschreibungen in Höhe von 5 Mio. ¤ (Vorjahr: 5 Mio. ¤) wieder aufgeholt. Vorräte im Wert von 7 Mio. ¤ (Vorjahr: 18 Mio. ¤) sind als Kreditsicherheiten verpfändet. 163 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 26 Forderungen und Sonstige Vermögenswerte Mio. ¤ 31.12.2004 davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr 31. 12. 2003 davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1 556 7 1 498 1 davon: aus unfertigen Aufträgen abzüglich erhaltener Anzahlungen (59) – (68) – Forderungen gegen verbundene Unternehmen 117 1 151 15 davon: aus unfertigen Aufträgen abzüglich erhaltener Anzahlungen (3) – (0)* – Forderungen gegen Joint Ventures 41 – 97 38 davon: aus unfertigen Aufträgen abzüglich erhaltener Anzahlungen (2) – (1) – Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 21 1 53 2 davon: aus unfertigen Aufträgen abzüglich erhaltener Anzahlungen (1) – (1) – Forderungen gegen übrige Beteiligungen 21 – 14 – (0)* 139 – – (0)* 126 – Positive Marktwerte aus Finanzderivaten Sonstige Vermögenswerte 529 137 488 115 2 424 146 2 427 171 davon: aus unfertigen Aufträgen abzüglich erhaltener Anzahlungen – *gerundet unter 1 Mio. ¤ Von den Forderungen gegen verbundene Unternehmen entfallen 42 Mio. ¤ (Vorjahr: 46 Mio. ¤), von den Forderungen gegen Joint Ventures 35 Mio. ¤ (Vorjahr: 29 Mio. ¤), von den Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 8 Mio. ¤ (Vorjahr: 28 Mio. ¤) und gegen übrige Beteiligungen 7 Mio. ¤ (Vorjahr: 13 Mio. ¤) auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Insgesamt sind in den genannten Positionen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 92 Mio. ¤ (Vorjahr: 116 Mio. ¤) enthalten. Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen waren 7 Mio. ¤ (Vorjahr: 8 Mio. ¤) als Kreditsicherheiten begeben. Die Sonstigen Vermögenswerte enthalten Steueransprüche an Finanzbehörden und Steuerämter von 27 Mio. ¤ (Vorjahr: 30 Mio. ¤), die nicht Ertragsteuern betreffen. Erwartete Erstattungen für rückgestellte Verpflichtungen sind mit 5 Mio. ¤ (Vorjahr: 4 Mio. ¤) in der Gesamtsumme der Sonstigen Vermögenswerte enthalten. Insgesamt 13 Mio. ¤ (Vorjahr: 30 Mio. ¤) monetäre Vermögenswerte waren als Kreditsicherheiten begeben. Die ausgewiesenen Buchwerte der unter den Forderungen und Sonstigen Vermögenswerten erfassten finanziellen Vermögenswerte sind mit Ausnahme der Sicherungsgeschäfte zu fortgeführten Anschaffungskosten ermittelt, da es sich ausschließlich um vom Unternehmen ausgereichte Forderungen bzw. Kredite handelt. Die fortgeführten Anschaffungskosten dieser monetären Vermögenswerte entsprechen deren Marktwerten. 164 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 27 Wertpapiere des Umlaufvermögens Sofern ein Marktwert verlässlich bestimmbar war, sind Wertpapiere in Übereinstimmung mit IAS 39 zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Für Wertpapiere mit einem Buchwert von 1 Mio. ¤ (Vorjahr: 3 Mio. ¤) war kein Marktwert verlässlich bestimmbar. 28 Bankguthaben und Kassenbestände Die Euro-Guthaben bei Kreditinstituten waren zum Bilanzstichtag wie im Vorjahr bei verschiedenen Banken zu Zinssätzen zwischen 2,1 und 2,3 Prozent verzinst. USD-Guthaben waren zum Zinssatz von durchschnittlich 1,9 Prozent angelegt (Vorjahr: 1,0 Prozent). Währungsguthaben sind zum Kurs am Bilanzstichtag bewertet. 29 Ertragsteuererstattungsansprüche Der Posten enthält aktive latente Steuern in Höhe von 166 Mio. ¤ (Vorjahr: 194 Mio. ¤). 30 Rechnungsabgrenzungsposten Der Rechnungsabgrenzungsposten enthält vorausbezahlte Beträge, bei denen der dazugehörige Aufwand Folgejahren zuzuordnen ist. 42 Mio. ¤ (Vorjahr: 45 Mio. ¤) weisen eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr auf. 165 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Erläuterungen zur Konzernbilanz Passiva 31 Gezeichnetes Kapital Das Grundkapital der Deutschen Lufthansa AG beträgt 1172 Mio. ¤. Das Grundkapital ist in 457 920 000 auf den Namen lautende Stückaktien eingeteilt, auf jede Stückaktie entfällt ein Anteil von 2,56 ¤ am Grundkapital. Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 19. Juni 2002 wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 18. Juni 2007 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um bis zu 200 Mio. ¤ durch einoder mehrmalige Ausgabe von neuen, auf den Namen lautende Stückaktien (Genehmigtes Kapital A) gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Den Aktionären ist grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Bei Aktienausgabe gegen Sacheinlagen kann das Bezugsrecht ausgeschlossen werden, im Falle der Aktienausgabe gegen Bareinlagen können Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre ausgenommen werden. Im Rahmen dieser Ermächtigung hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom 24. Mai 2004 das Grundkapital der Gesellschaft mit Wirkung vom 14. Juni 2004 von 977 Mio. ¤ um 195 Mio. ¤ auf 1172 Mio. ¤ durch Ausgabe von 76 320 000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von 2,56 ¤ je Aktie und mit voller Dividendenberechtigung für das Geschäftsjahr 2004 gegen Bareinlage erhöht. Danach verbleibt noch ein genehmigtes Kapital A von 5 Mio. ¤. Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 19. Juni 2002 wurde der Vorstand bis zum 18. Juni 2007 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals auf den Inhaber oder auf den Namen lautende Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen bis zu einer Milliarde ¤ mit Laufzeiten bis zu 15 Jahren zu begeben. In diesem Zusammenhang besteht bedingtes Kapital zur bedingten Erhöhung des Grundkapitals um 97 689 000 ¤ durch Ausgabe von 38 160 000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als die Inhaber von Wandelschuldverschreibungen oder von Optionsscheinen aus Optionsschuldverschreibungen von ihrem Wandlungsund/oder Optionsrecht Gebrauch machen. Mit Wirkung zum 4. Januar 2002 hatte die Lufthansa AG eine Wandelanleihe über 750 Mio. ¤ begeben. Das Bezugsrecht der Altaktionäre wurde ausgeschlossen. Es wurden insgesamt 750 000 Wandlungsrechte ausgegeben, die das Recht zur Wandlung in bis zu 37 202 380 Aktien der Lufthansa AG zu einem Kurs von 19,86 ¤ (nach Kapitalerhöhung) verbriefen. Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 16. Juni 2004 wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 15. Juni 2009 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um 25 Mio. ¤ durch Ausgabe von neuen, auf den Namen lautenden Aktien an die Mitarbeiter (Genehmigtes Kapital B) gegen Bareinlage zu erhöhen. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. 166 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Im Geschäftsjahr 2004 hat die Lufthansa AG insgesamt 439 161 eigene Aktien zum Durchschnittskurs von 9,67 ¤ erworben. Dies entspricht 0,1 Prozent vom Grundkapital. Diese Aktien wurden als Teil der leistungsorientierten variablen Vergütung für Führungskräfte und außertariflich beschäftige Mitarbeiter der Lufthansa AG und 33 weiterer verbundener Unternehmen und Beteiligungsgesellschaften zum Kurs von 9,73 ¤ unter Berücksichtigung eines Abschlags von 30 Prozent verwendet. Die Lufthansa AG und ihre Konzerngesellschaften gewähren für diese Aktien eine Outperformance-Option mit einer Laufzeit von drei bis vier Jahren. In Abhängigkeit von der Wertentwicklung der Lufthansa Aktie im Vergleich zu einem Konkurrenzindex erhält der Inhaber bei Ausübung eine Barzahlung. Die Option ist im letzten Jahr der Laufzeit ausübbar, sofern die Aktie bis zur Ausübung gehalten wird. Eine inhaltlich gleich strukturierte Outperformance-Option wurde von der Lufthansa AG und ihren Konzerngesellschaften als Teil der leistungsorientierten variablen Vergütung für Führungskräfte bereits 2001, 2002 und 2003 gewährt. Die Laufzeiten der Programme betragen jeweils drei bis vier Jahre. Die Outperformance-Option des Jahres 2001 konnte im Geschäftsjahr 2004 nach Ablauf von drei Jahren erstmalig ausgeübt werden. Die bereits im Vorjahr hierfür gebildeten Rückstellungen wurden teilweise verbraucht. Zum 1. Januar 2004 haben Führungskräfte/Kapitäne und außertariflich angestellte Mitarbeiter im Rahmen der Programme insgesamt 1390 709 Aktien, zum 31. Dezember 2004 insgesamt 1737 996 Aktien gehalten. Da der innere Wert der Optionen zum Bilanzstichtag nicht positiv ist, wurden die aus dem Vorjahr vorhandenen, nicht verbrauchten Rückstellungen in Höhe von 4 Mio. ¤ aufgelöst. Zum Bilanzstichtag waren keine eigenen Aktien mehr im Bestand. 32 Rücklagen Die Kapitalrücklage enthält nur das Agio aus Kapitalerhöhungen sowie einer Wandelanleihe. Die in den Gewinnrücklagen enthaltene gesetzliche Rücklage beträgt unverändert 26 Mio. ¤, im Übrigen handelt es sich um andere Gewinnrücklagen. 167 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 33 Rückstellungen Mio. ¤ 31.12.2004 davon im Folgejahr fällig 31. 12. 2003 davon im Folgejahr fällig Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 4 132 148 4 327 129 63 63 124 124 285 – 208 – 17 17 22 22 Verpflichtungen aus noch nicht ausgeflogenen Flugdokumenten 718 718 630 630 Ausstehende Rechnungen 881 847 928 905 1 872 1 474 1 814 1 489 7 968 3 267 8 053 3 299 Rückstellungen für laufende Ertragsteuern Rückstellungen für latente Steuern Rückstellungen für laufende Sonstige Steuern Sonstige Rückstellungen Pensionsrückstellungen Für Mitarbeiter im Inland sowie für die ins Ausland entsandten Mitarbeiter bestehen betriebliche Altersversorgungszusagen. Für Mitarbeiter, die vor 1995 in den Konzern eingetreten waren, wurde zunächst die Gesamtversorgungszusage der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder als Betriebsrentenzusage fortgeführt. Mit den im Jahr 2003 abgeschlossenen Tarifverträgen zur Vereinheitlichung der betrieblichen Altersversorgung für das Boden- und Kabinenpersonal wurde die betriebliche Versorgungszusage für Mitarbeiter des Boden und Kabinenpersonals, im Rahmen der Tarifvereinbarung vom 4. Dezember 2004 auch für Mitarbeiter des Cockpitpersonals auf einen Durchschnittsgehaltsplan umgestellt. Die Zusage entspricht nunmehr der auch bisher schon für die Mitarbeiter, die nach 1994 neu eingestellt wurden, gültigen Versorgung. Dabei wird jeweils ein Gehaltsbaustein in einen Rentenbaustein umgewandelt und die Altersrente als Summe der Rentenbausteine definiert. Nach IAS 19 sind diese Zusagen als leistungsorientierte Zusagen einzustufen und dementsprechend im Verpflichtungsumfang und bei den Kosten berücksichtigt. Mitarbeitern des Bordpersonals ist zusätzlich eine Übergangsversorgung zugesagt, die den Zeitraum ab Beendigung des fliegerischen Beschäftigungsverhältnisses bis zum Einsetzen der gesetzlichen/betrieblichen Altersversorgung abdeckt. Die Versorgung hängt vom Endgehalt vor dem Ausscheiden ab (Endgehaltspläne). Für Mitarbeiter im Ausland hängen die zugesagten Leistungen im Wesentlichen von der Dienstzugehörigkeit und dem zuletzt bezogenen Gehalt ab. Die Finanzierung der betrieblichen Alters- und Übergangsversorgung erfolgt überwiegend über Pensionsrückstellungen. Die zugesagten Leistungen werden jährlich unter Anwendung des Verfahrens der laufenden Einmalprämie (Projected Unit Credit Methode) bewertet. Im Geschäftsjahr 2004 wurde mit dem Aufbau eines Fondsvermögens zur Finanzierung künftiger Rentenzahlungen begonnen. Es wurden zunächst 565 Mio. ¤ dotiert, Ziel ist die vollständige Ausfinanzierung der Versorgungsverpflichtungen innerhalb von 10 bis 15 Jahren. Das Fondsvermögen wurde zum 20. Dezember 2004 168 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 per Vermögensübertragung an einen Vermögenstreuhänder, den Lufthansa Pension Trust, übertragen. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Wert des Vermögens 605 Mio. ¤. Für die Mitarbeiter des Geschäftsfelds Catering in den USA, die vor 1996 eingestellt wurden, besteht ein Anspruch auf Alters- und medizinische Versorgung, der im Wesentlichen von der Dienstzugehörigkeit und dem bezogenen Gehalt abhängig ist. Die Leistungen werden über einen externen Fonds finanziert. Bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen und der Ermittlung der Pensionskosten wird die 10 Prozent-Korridor-Regel angewendet. Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste werden nicht berücksichtigt, soweit sie zehn Prozent des Verpflichtungsumfangs nicht übersteigen. Der den Korridor übersteigende Betrag wird über die durchschnittliche Restdienstzeit der aktiven Belegschaft ergebniswirksam verteilt und bilanziell erfasst. Wegen nicht erfasster versicherungsmathematischer Verluste sind die bilanzierten Pensionsrückstellungen niedriger als der Barwert der Pensionsverpflichtungen: Finanzierungsstand Mio. ¤ 2004 2003 Barwert der nicht fondsfinanzierten Pensionsverpflichtungen 2 676 4 507 208 222 Barwert fondsfinanzierter Pensionsverpflichtungen USA Barwert fondsfinanzierter Pensionsverpflichtungen Deutschland 2 473 – Externes Planvermögen USA – 109 – 97 Externes Planvermögen Deutschland – 604 – Nicht erfasste versicherungsmathematische Verluste – 512 – 305 4 132 4 327 Die Veränderung des Finanzierungsstands gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Veränderung der Bewertungsannahmen. Das von den Pensionsverpflichtungen abgesetzte Planvermögen ist zu Marktwerten bewertet. In den Geschäftsjahren 2004 und 2003 haben sich die Pensionsrückstellungen wie folgt entwickelt: Pensionsrückstellungen Mio. ¤ 2004 2003 Vortrag 4 327 4 020 Währungsdifferenz Vortrag –3 – 11 Änderung Konsolidierungskreis 31 17 – 130 – 145 Zuführung 535 439 Auflösung – –4 Gezahlte Renten Dotierung von Planvermögen/Mitarbeiterwechsel – 628 11 Endstand 4 132 4 327 169 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Im Jahr 2004 wurden Vermögenswerte in Höhe von 605 Mio. ¤ in den Lufthansa Pension Trust eingebracht. Weitere 22 Mio. ¤ wurden in die Pensionsfonds für die Mitarbeiter des Geschäftsfelds Catering in den USA eingezahlt. Der in der Gewinn- und Verlustrechnung enthaltene Aufwand aus der Dotierung der Pensionsrückstellung setzt sich wie folgt zusammen: Mio. ¤ Dienstzeitaufwand 2004 2003 224 209 Amortisierte versicherungsmathematische Verluste/Gewinne 13 12 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 52 – 23 Aufzinsung der erwarteten Pensionsverpflichtungen 256 248 Erwarteter Ertrag des externen Planvermögens – 10 –7 535 439 Der Dienstzeitaufwand und die amortisierten versicherungsmathematischen Gewinne werden als Personalaufwand, die Aufzinsung der erwarteten Pensionsverpflichtungen, gemindert um den erwarteten Ertrag des externen Planvermögens, als Zinsaufwand ausgewiesen. Der tatsächliche Ertrag des externen Planvermögens betrug im Jahr 2004 6 Mio. ¤ (Vorjahr: 17 Mio. ¤). Zur Ermittlung der Pensionsverpflichtungen wurden folgende Prämissen zu Grunde gelegt: Versicherungsmathematische Annahmen 31.12. 2004 in Prozent 31.12. 2003 in Prozent 31.12. 2002 in Prozent 5,0 5,5 6,0 Gehaltssteigerungstrend 2,75 2,75 3,0 Rentensteigerungstrend Zinssatz 1,0 – 2,75 1,0 – 2,75 2,0– 3,0 Krankenkostentrend Rentner 12,0 10,0 11,0 Erwarteter Ertrag des externen Planvermögens USA 8,25 8,75 9,5 Erwarteter Ertrag des externen Planvermögens Deutschland 5,75 – – Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die Richttafeln Heubeck 1998 verwendet, die Fluktuationswahrscheinlichkeit wurde alters- und geschlechtsspezifisch geschätzt. 170 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Sonstige Rückstellungen Im Geschäftsjahr 2004 haben sich die einzelnen Rückstellungsgruppen wie folgt entwickelt: Mio. ¤ Personal- Meilenbonus- Gewährkosten programm leistungen Drohende Umwelt- Laufende Restruktu- Sonstige Verluste aus lastenProzesse rierungsschwebenden sanierung maßnahmen Geschäften Stand 01. 01. 2004 141 28 20 50 527 491 17 Änderung Konsolidierungskreis 1 – – – – – 1 5 Währungsdifferenzen – 22 – – –3 – – – –2 – 399 – 152 – 11 – 58 –2 –4 – 26 – 360 525 251 19 33 1 10 24 369 1 – – 8 – – – 2 – 25 – 42 –4 – 16 – –6 –5 – 58 5 – – –3 – – –1 – 613 548 21 102 27 20 43 496 Verbrauch Zuführung/Neubildung Aufzinsung Auflösung Umgliederungen Stand 31.12. 2004 540 Die Rückstellungen für Personalkosten betreffen im Wesentlichen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern aus Altersteilzeitverträgen und noch nicht abgerechneten Vergütungsbestandteilen. Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften resultieren aus schwebenden Dauerschuldverhältnissen oder aus sonstigen Vertragsverhältnissen, bei denen Leistung und Gegenleistung nicht ausgeglichen sind. Rückstellungen für laufende Prozesse sind unter Einschätzung des voraussichtlichen Prozessausgangs gebildet. Die einzelnen Rückstellungsgruppen enthalten kurzfristige Rückstellungen mit Laufzeiten unter einem Jahr und längerfristige Rückstellungen. Für die abgezinsten, längerfristigen Rückstellungen innerhalb der einzelnen Rückstellungsgruppen werden folgende Zahlungsabflüsse geschätzt: Mio. ¤ 2005 2006 2007 2008 2009 und Folgejahre Personalkosten 65 51 45 18 Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften 32 15 8 3 8 Umweltlastensanierung 4 3 3 3 19 Restrukturierungsmaßnahmen 4 2 2 1 64 0* *gerundet unter 1 Mio. ¤ 171 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Zum Ende des Geschäftsjahres 2003 waren folgende Zahlungsabflüsse geschätzt worden: Mio. ¤ 2004 2005 2006 2007 2008 und Folgejahre Personalkosten 54 46 33 13 55 Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften 52 34 8 6 9 Umweltlastensanierung 4 4 3 3 19 Restrukturierungsmaßnahmen 4 1 1 0* 0* *gerundet unter 1 Mio. ¤ 34 Langfristige Finanzschulden Langfristige Finanzschulden Mio. ¤ 31.12. 2004 Anleihen 1 027 – 1 003 – 849 69 1 165 90 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige Verbindlichkeiten davon Restlaufzeit unter einem Jahr 31. 12. 2003 davon Restlaufzeit unter einem Jahr 1 430 152 1 072 134 3 306 221 3 240 224 Von den in der Tabelle ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten entfallen 6 Mio. ¤ auf die Veränderung des Konsolidierungskreises. Die nachfolgenden Tabellen enthalten die Laufzeiten und Konditionen der langfristigen Finanzschulden sowie deren Buch- und Marktwerte: Anleihen Effektiver Zinssatz Buchwert 31.12. 2004 Mio. ¤ Marktwert 31.12. 2004 Mio. ¤ Buchwert 31.12. 2003 Mio. ¤ Marktwert 31.12. 2003 Mio. ¤ 5,5 Wandelanleihe AMADEUS GTD 2006 238 248 230 242 6,3 LIF-Anleihe 2006 132 134 128 135 3,2 Wandelanleihe Lufthansa 172 Laufzeit bis max. 2012 657 739 645 721 1 027 1 121 1 003 1 098 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Gewogener Durchschnittszinssatz Zinsbindung bis Laufzeit bis max. Buchwert 31.12. 2004 Mio. ¤ Marktwert 31.12. 2004 Mio. ¤ Buchwert 31.12. 2003 Mio. ¤ Marktwert 31.12. 2003 Mio. ¤ 6,8 2004 2004 – – 27 27 Libor/Euribor plus Marge 2005 2005 7 7 61 61 5,9 2005 2028 57 59 62 66 6,8 2006 2026 41 44 43 47 Libor plus Marge 2006 2006 10 10 11 11 Libor plus Marge 2007 2007 – – 219 219 7,1 2007 2027 92 102 104 116 Libor plus Marge 2008 2008 7 7 10 10 5,7 2008 2028 33 36 33 36 4,7 2009 2009 145 151 145 150 Euribor plus Marge 2009 2009 67 67 22 22 5,8 2010 2010 241 262 277 301 5,5 2011 2011 39 40 37 37 Libor/Euribor plus Marge 2011 2011 96 96 104 104 4,6 2012 2012 4 4 – – Euribor plus Marge 2013 2013 10 10 10 10 849 895 1 165 1 217 Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten waren 139 Mio. ¤ (Vorjahr: 172 Mio. ¤) besichert. 173 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Sonstige Verbindlichkeiten Gewogener Durchschnittszinssatz Laufzeit bis Buchwert 31.12. 2004 Mio. ¤ Marktwert 31.12. 2004 Mio. ¤ Buchwert 31.12. 2003 Mio. ¤ Marktwert 31.12. 2003 Mio. ¤ Libor plus Marge 2004 – – 94 94 Libor/Euribor plus Marge 2005 30 30 37 37 Libor/Euribor plus Marge 2006 25 25 27 27 variabel* 2007 – – 6 6 Libor/Euribor plus Marge 2007 6 6 8 8 6,0 2009 12 13 18 19 Libor/Euribor plus Marge 2010 18 18 24 24 3,6 (YEN) 2011 49 51 50 53 5,3 2011 146 159 154 168 Libor/Euribor plus Marge 2011 24 24 31 31 Libor/Euribor plus Marge 2012 81 81 89 89 6,5 (USD) 2012 2 3 2 2 2,6 (YEN) 2012 34 38 35 41 Libor/Euribor plus Marge 2013 152 152 202 202 7,8 2014 25 31 26 31 Libor/Euribor plus Marge 2014 242 242 60 60 62 % v. Primerate 2015 4 4 5 5 variabel* 2015 4 4 5 5 Libor/Euribor plus Marge 2015 420 420 164 164 2,1 (USD) 2015 124 101 – – variabel* 2035 32 32 35 35 1 430 1 434 1 072 1 101 *US tax exempt bond market Die als Sonstige Verbindlichkeiten ausgewiesenen Finanzschulden betreffen überwiegend Verbindlichkeiten aus Flugzeugfinanzierungen. Die in den oben stehenden Tabellen angegebenen Marktwerte wurden, soweit es sich nicht um notierte Anleihen handelt, auf Basis der am Bilanzstichtag gültigen Zinssätze für entsprechende Restlaufzeiten/ Tilgungsstrukturen ermittelt. 174 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 35 Übrige Verbindlichkeiten 31.12. 2004 Mio. ¤ davon Restlaufzeit unter einem Jahr 31. 12. 2003 davon Restlaufzeit unter einem Jahr Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 64 63 72 Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 69 69 72 72 912 896 911 911 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0* Wechselverbindlichkeiten 0* 0* 70 0* 168 154 195 183 Verbindlichkeiten gegenüber Joint Ventures 10 10 12 12 Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 14 14 36 35 Verbindlichkeiten gegenüber übrigen Beteiligungen 47 47 5 5 Negative Marktwerte aus Finanzderivaten 604 – 488 – Sonstige Verbindlichkeiten 730 655 742 657 – davon aus Steuern (71) (71) (66) (64) Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen – davon aus noch nicht abgeführten Sozialversicherungsbeiträgen (81) (80) (76) (69) 2 618 1 908 2 533 1 945 *gerundet unter 1 Mio. ¤ Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen enthalten auch den passivischen Saldo aus erhaltenen Anzahlungen und Forderungen aus unfertigen Aufträgen in Höhe von 25 Mio. ¤ (Vorjahr: 42 Mio. ¤). Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen entfallen 31 Mio. ¤ (Vorjahr: 21 Mio. ¤), gegenüber Joint Ventures 10 Mio. ¤ (Vorjahr: 12 Mio. ¤), gegenüber assoziierten Unternehmen 6 Mio. ¤ (Vorjahr: 24 Mio. ¤) und gegenüber übrigen Beteiligungen 47 Mio. ¤ (Vorjahr: 3 Mio. ¤) auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Insgesamt sind in den genannten Positionen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 94 Mio. ¤ (Vorjahr: 60 Mio. ¤) enthalten. Die ausgewiesenen Buchwerte der in diesen Positionen erfassten monetären Verbindlichkeiten entsprechen deren Marktwerten. 36 Passiver Rechnungsabgrenzungsposten Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält überwiegend abgegrenzte Buchgewinne aus Finanzierungs-Leasingtransaktionen, die gemäß SIC 27 über die Laufzeit der jeweiligen Leasingverträge erfolgswirksam aufgelöst werden. 29 Mio. ¤ (Vorjahr: 31 Mio. ¤) der gesamten passiven Rechnungsabgrenzungsposten haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. 175 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Sonstige Erläuterungen 37 Erfolgsunsicherheiten und Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Eventualverbindlichkeiten Mio. ¤ 31.12.2004 31. 12. 2003 Aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften 628 771 Aus Gewährleistungsverträgen 899 970 3 3 Aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten In den Bürgschaften ist ein Betrag von 565 Mio. ¤ (Vorjahr: 628 Mio. ¤), in den Gewährleistungen von 323 Mio. ¤ (Vorjahr: 316 Mio. ¤) enthalten, der jeweils Eventualverbindlichkeiten gegenüber Gläubigern von Joint Ventures betrifft. Insgesamt 565 Mio. ¤ (Vorjahr: 628 Mio. ¤) entfallen auf die Übernahme gesamtschuldnerischer Bürgschaften zugunsten nordamerikanischer Betankungs- und Abfertigungsgesellschaften. Diesem Betrag stehen Ausgleichsansprüche gegen die übrigen Gesamtschuldner in Höhe von 549 Mio. ¤ (Vorjahr: 610 Mio. ¤) gegenüber. Soweit Jahresabschlüsse noch nicht vorliegen, sind die vorgenannten Beträge vorläufig. Wegen geringer Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme musste die Bildung verschiedener Rückstellungen mit einer gesamten möglichen finanziellen Ergebnisauswirkung von 340 Mio. ¤ (Vorjahr: 166 Mio. ¤) für Folgejahre unterbleiben. Aus einem Beteiligungsverkauf existieren Kaufpreis-Nachbesserungsansprüche in Höhe von maximal 14 Mio. ¤, von denen 3 Mio. ¤ voraussichtlich in 2005, der Restbetrag in Folgejahren realisiert werden. Im Berichtsjahr wurden 2 Mio. ¤ realisiert. Aus vier zum Jahresende 2003 bereits fest kontrahierten Flugzeugverkäufen sind 49 Mio. ¤ zugeflossen. Hieraus resultierten Buchgewinne von 23 Mio. ¤. Aus Verträgen über den Verkauf eines Flugzeugs sowie eines Gebäudes werden voraussichtlich Veräußerungserlöse von 9 Mio. ¤ und Buchgewinne von 2 Mio. ¤ realisiert. In der Vergangenheit ist der Gesellschaft aus sorgfaltswidrigen Handlungen des ehemaligen Managements der LSG Holding AG in Zusammenhang mit dem Abschluss eines langfristigen Cateringvertrages mit der SAS erheblicher wirtschaftlicher Schaden entstanden. Ein zwischenzeitlich abgeschlossenes Schlichtungsverfahren hatte zum Ergebnis, dass die D & O Police für den Schadensfall besteht. Eine abschließende Klärung des Versicherungsfalls und der Schadenshöhe mit Versicherungen, die ein Volumen von 127,5 Mio. ¤ gezeichnet haben, wird im Laufe des Jahres 2005 durch ein Schiedsgericht verbindlich erfolgen. 176 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 38 Sonstige finanzielle Verpflichtungen Zum 31. Dezember 2004 besteht ein Bestellobligo für Investitionen in das Sachanlagevermögen und für immaterielle Vermögenswerte von insgesamt 3,0 Mrd. ¤ (Vorjahr: 3,9 Mrd. ¤). Darüber hinaus bestehen aus Beteiligungsverhältnissen Eigenkapital- bzw. Gesellschafterdarlehens-Zusagen von 33 Mio. ¤ (Vorjahr: 19 Mio. ¤). Aus Kaufverträgen und gewährten Put-Optionen bestehen Übernahmeverpflichtungen für Gesellschaftsanteile in Höhe von 0,3 Mrd. ¤ (Vorjahr: 0,3 Mrd. ¤). Der negative Marktwert der in Zusammenhang mit dem Erwerb einer Beteiligung gewährten Put-Optionen ist mit 214 Mio. ¤ (Vorjahr: 214 Mio. ¤) unter den Sonstigen Verbindlichkeiten passiviert (vgl. Erläuterung 35). Die übrigen Put-Optionen sind nicht zum Zeitwert bilanziert, da dieser nicht verlässlich bestimmbar war. 39 Sicherungspolitik und Finanzderivate Der Lufthansa Konzern ist als international tätiger Luftverkehrskonzern Wechselkurs-, Zins- und Treibstoff-Preisänderungsrisiken sowie Kredit- und Liquiditätsrisiken ausgesetzt. Unternehmenspolitik ist es, diese Risiken durch ein systematisches Finanzmanagement zu begrenzen. Preisrisiko Wechselkursschwankungen zwischen dem Euro und anderen Währungen, Zinsschwankungen an den internationalen Geld- und Kapitalmärkten sowie Preisschwankungen an den Märkten für Rohöl und Ölprodukte stellen die wesentlichen Preisrisiken für den Lufthansa Konzern dar. Die Sicherungspolitik zur Eingrenzung dieser Risiken wird vom Vorstand vorgegeben und ist in konzerninternen Richtlinien dokumentiert. Sie sieht auch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente vor. Die entsprechenden Finanztransaktionen werden nur mit bonitätsmäßig erstklassigen Kontrahenten abgeschlossen. Der Lufthansa Konzern befindet sich bezüglich des US-Dollars, insbesondere aufgrund der Flugzeuginvestitionen, in einer Netto-Zahlerposition. Diese Flugzeuginvestitionen werden unmittelbar nach Festkontrahierung zur Hälfte gegen Währungskursschwankungen abgesichert. Die Sicherung der zweiten Hälfte wird in Abhängigkeit von der erwarteten Marktentwicklung vorgenommen. In allen übrigen Währungen liegen grundsätzlich NettoEinzahlungsüberschüsse vor. Die zu erwartenden Zahlungsströme in den einzelnen Währungen werden zu maximal 50 Prozent des jeweiligen Währungs-Exposures für einen Zeitraum von 18 Monaten gesichert. Fest kontrahierte, variabel verzinsliche Verbindlichkeiten werden bis zu 100 Prozent gegen Zinsänderungsrisiken gesichert. Die geplanten Liquiditätsunter- oder Liquiditätsüberdeckungen können in einer Höhe von bis zu 50 Prozent für einen Zeitraum von maximal 24 Monaten abgesichert werden. Im Geschäftsjahr 2004 betrug der Anteil der Treibstoffaufwendungen an den betrieblichen Aufwendungen des Lufthansa Konzerns 10,2 Prozent (Vorjahr: 7,6 Prozent). Starke Veränderungen der Treibstoffpreise können daher das Ergebnis des Konzerns erheblich beeinflussen. 177 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Zur Begrenzung des Treibstoff-Preisrisikos kommen verschiedene Sicherungsinstrumente für den Roh- und Heizölmarkt zum Einsatz. Es ist die Politik des Konzerns, bis zu 90 Prozent des Treibstoffverbrauchs der nächsten 24 Monate auf einer revolvierenden Basis zu sichern. Liquiditätsrisiko Komplexe Finanzplanungssysteme sichern die frühzeitige Erkennung der künftigen Liquiditätssituation, wie sie sich aus den Ergebnissen des Konzernstrategie- und Konzernplanungsprozesses darstellt. Diese Systeme zeigen mit einem Planungshorizont von in der Regel bis zu drei Jahren die zu erwartende Entwicklung der Liquidität auf. Darüber hinaus werden monatlich revolvierend währungsdifferenziert die Zahlungsströme über einen Planungshorizont von derzeit 18 Monaten geplant, um so ein aktuelles Bild über die zu erwartenden Liquiditätsentwicklung zu gewinnen. Der Lufthansa Konzern verfügt zum 31. Dezember 2004 über nicht ausgeschöpfte kurzfristige Kreditzusagen in Höhe von 1,9 Mrd. ¤ (Vorjahr: 1,8 Mrd. ¤). Darüber hinaus bestehen kurzfristige Refinanzierungsmöglichkeiten über ein Commercial Paper Programm mit einem maximalen Emissionsvolumen in Höhe von 1,0 Mrd. ¤, das zum 31. Dezember 2004 mit 20 Mio. ¤ in Anspruch genommen war. Kreditrisiko Der Verkauf von Passage- und Frachtdokumenten wird größtenteils über Agenturen abgewickelt. Diese Agenturen sind überwiegend länderspezifischen Clearingsystemen für die Abrechnung von Passage- bzw. Frachtverkäufen angeschlossen. Die Bonität der Agenten wird von den jeweiligen Clearingstellen überprüft. Das Kreditrisiko bei Verkaufsagenten ist aufgrund der breiten Streuung weltweit relativ gering. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Luftverkehrsgesellschaften werden auf bilateraler Basis oder mittels Verrechnung über ein Clearing House der International Air Transport Association (IATA) beglichen, soweit die einer Leistung zu Grunde liegenden Verträge nicht ausdrücklich etwas anderes vorsehen. Die grundsätzliche Verrechnung mittels Saldierung aller Forderungen und Verbindlichkeiten in monatlichen Intervallen führt zu einer deutlichen Reduzierung des Ausfallrisikos. Im Einzelfall wird im jeweiligen Leistungsvertrag bei sonstigen Geschäften eine gesonderte Sicherheit gefordert. Für alle übrigen Leistungsbeziehungen gilt, dass zur Vermeidung von Zahlungsausfällen in Abhängigkeit von Art und Höhe der jeweiligen Leistung Sicherheiten verlangt, Kreditauskünfte/Referenzen eingeholt oder historische Daten aus der bisherigen Geschäftsbeziehung, insbesondere dem Zahlungsverhalten, genutzt werden. Bei erkennbaren Risiken werden angemessene Wertberichtigungen auf Forderungen gebildet. Das Kreditrisiko aus derivativen Finanzinstrumenten besteht in der Gefahr des Ausfalls eines Vertragspartners, also maximal in Höhe der Summe per Saldo positiver Marktwerte gegenüber den jeweiligen Geschäftspartnern. Zum 31. Dezember 2004 betrug dieses 109 Mio. ¤, zum 31. Dezember 2003 178 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 106 Mio. ¤. Das Kontrahentenausfallrisiko aus Finanzmarktgeschäften ist durch die Festlegung des maximalen Risikos unter Berücksichtigung der Bonitätseinstufung anerkannter Rating-Agenturen begrenzt. Zur Absicherung der Wechselkurs-, Zins- und Treibstoff-Preisrisiken bestehen zum Bilanzstichtag folgende Sicherungsgeschäfte: Mio. ¤ Absicherung von Zeitwerten Marktwert 31.12. 2004 Absicherung von Zeitwerten Marktwert 31.12. 2003 Absicherung von Cashflows Marktwert 31.12. 2004 Absicherung von Cashflows Marktwert 31.12. 2003 – 13 –2 2 1 Termingeschäfte Treibstoff-Preissicherung – – – – Bandbreiten-Optionen Treibstoff-Preissicherung – – 46 34 Sicherungskombinationen Treibstoff-Preissicherung – – 43 48 Termingeschäfte Devisensicherung – – – 131 – 110 Zinsswaps Bandbreiten-Optionen Devisensicherung Gesamt – – – 202 – 107 – 13 –2 – 242 – 134 Die Marktwerte der Derivatgeschäfte sind als Sonstige Vermögenswerte aktiviert bzw. als Sonstige Verbindlichkeiten passiviert. Die angegebenen Marktwerte der Finanzderivate entsprechen jeweils dem Preis, zu dem ein unabhängiger Dritter die Rechte und/oder Pflichten aus diesem Finanzinstrument übernehmen würde. Die Marktwerte wurden auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen ermittelt. Die Treibstoffpreis- und Devisen-Sicherungsgeschäfte zur Absicherung von Cashflows werden sich im Periodenergebnis bzw. in den Anschaffungskosten von gesicherten Investitionen nach derzeitigem Kenntnisstand zum Fälligkeitszeitpunkt wie folgt auswirken: Geschäftsjahr Periodenergebnis Mio. ¤ Erstmalige Bewertung von Anschaffungskosten* Mio. ¤ Gesamt Mio. ¤ 2005 110 – 70 40 2006 3 – 26 – 23 2007 – – 65 – 65 2008 – – 91 – 91 2009 – – 62 – 62 2010 – – 21 – 21 2011 – – 10 – 10 2012 – –2 –2 2013 – –2 –2 2014 – –2 –2 2015 – –6 –6 113 – 357 – 244 Gesamt *negative Vorzeichen bedeuten eine Erhöhung der Anschaffungskosten 179 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Darüber hinaus werden sich Zinsswaps zur Absicherung von Cashflows sukzessive über ihre jeweilige Laufzeit bis zur Endfälligkeit im Periodenergebnis wie folgt auswirken: Endfälligkeit Geschäftsjahr Marktwert 31.12.2004 Mio. ¤ 2005 1 2006 0* 2012 1 Gesamt 2 * gerundet unter 1 Mio. ¤ Die Marktwertentwicklung der Derivate, die nicht als wirksame Sicherungsgeschäfte nach IAS 39 qualifiziert werden konnten, ist der Gewinn- und Verlustrechnung (Erläuterung 16) zu entnehmen. 40 Segmentberichterstattung Der Lufthansa Konzern ist in sechs wesentlichen Geschäftsfeldern tätig, im Passagier-Linienluftverkehr („Passage“) durch die Deutsche Lufthansa AG, die Lufthansa CityLine GmbH sowie die Air Dolomiti S.p.A., im Fracht-Linienluftverkehr („Logistik“) durch die Lufthansa Cargo-Gruppe, in der Flugzeugwartung und -überholung („Technik“) durch die Lufthansa Technik-Gruppe, im Bereich Catering durch die LSG Lufthansa Service/Sky Chefs-Gruppe, im Bereich Touristik durch die Thomas Cook-Gruppe und im Bereich EDVDienstleistungen („IT Services“) durch die Lufthansa Systems-Gruppe. Die Lufthansa Commercial Holding, die Lufthansa International Finance (Netherlands) N.V., die AirPlus Servicekarten GmbH, die Lufthansa Flight Training GmbH und bis zum 1. März 2003 die START AMADEUS-Gruppe und weitere Beteiligungen, die das operative Geschäft des Lufthansa Konzerns ergänzen, sind als „Service und Finanzgesellschaften“ zusammengefasst. Das Ergebnis des Geschäftsfelds „Touristik“ ist nur at equity im Konzernergebnis enthalten. Verkäufe und Erlöse zwischen den Geschäftsfeldern werden grundsätzlich zu Preisen erbracht, wie sie auch mit Dritten vereinbart würden. Verwaltungsleistungen werden als Kostenumlagen berechnet. Zu den Außenumsätzen bei den Verkehrserlösen siehe auch Erläuterung 6. 180 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Segmentinformationen nach Geschäftsfeldern 2004 in Mio. ¤: Passage Logistik1) Technik Catering2) Touristik IT Services Lufthansa PassageGruppe Lufthansa LogistikGruppe Lufthansa TechnikGruppe LSG Sky ChefsGruppe Thomas CookGruppe Lufthansa SystemsGruppe Außenumsätze 10 734 2 455 1 700 1 838 – 238 – 16 965 – davon Verkehrserlöse 10 518 2 351 – – – – – 12 869 Serviceund Finanzgesellschaften3) Summe der Segmente Konzerninnenumsätze 473 14 1 360 496 – 390 – 2 733 Umsatzerlöse 11 207 2 469 3 060 2 334 – 628 – 19 698 987 158 131 158 – 101 33 778 2 144 Übrige Segmenterträge – davon aus EquityBewertung –1 8 3 11 – 101 – –5 – 85 Materialaufwand 6 353 1 660 1 538 1 043 – 47 17 10 658 Personalaufwand 2 243 342 919 1 018 – 222 73 4 817 660 119 98 190 – 34 30 1 131 – davon außerplanmäßig 3 8 – 23 – – 10 44 Sonstiger betrieblicher Aufwand 2 526 444 409 413 – 289 168 4 249 Segmentergebnis 412 62 227 – 172 – 101 69 490 987 Abschreibungen – davon aus Equity-Bewertung –1 8 3 11 – 101 – –5 – 85 Segmentvermögen 7 743 1 394 1 994 1 247 263 215 3 237 16 093 – davon aus Equity-Bewertung Segmentschulden – davon aus Equity-Bewertung Segmentinvestitionen 182 9 75 63 263 – – 592 6 871 660 1 471 746 – 224 1 265 11 237 – – – – – – – – 1 265 154 107 47 – 47 771 2 391 – davon aus Equity-Bewertung 53 – 4 2 – – – 59 Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen 29 1 3 9 – 5 1 48 Mitarbeiter zum Stichtag 34 700 4 980 18 102 28 596 – 3 190 1 105 90 673 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 34 695 5 042 18 128 30 572 – 3 178 1 128 92 743 1) Vorjahreszahlen aufgrund von Konsolidierungskreisänderungen nur bedingt vergleichbar. Vorjahreszahlen aufgrund des Verkaufs von Chef Solutions zum 8. Juni 2004 nur bedingt vergleichbar. 3) Vorjahreszahlen aufgrund des Verkaufs der START AMADEUS zum 28. Februar 2003 sowie der Konsolidierung der Lufthansa Flight Training zum 1. Januar 2004 nicht vergleichbar. 2) 181 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Segmentinformationen nach Geschäftsfeldern 2003 in Mio. ¤: Logistik Technik Catering Touristik IT Services Lufthansa PassageGruppe Lufthansa LogistikGruppe Lufthansa TechnikGruppe LSG Sky ChefsGruppe Thomas CookGruppe Lufthansa SystemsGruppe Serviceund Finanzgesellschaften Summe der Segmente Außenumsätze 9 774 2 147 1 587 2 200 – 219 30 15 957 – davon Verkehrserlöse 9 549 2 113 – – – – – 11 662 Konzerninnenumsätze 434 14 1 265 467 – 392 Umsatzerlöse 10 208 2 161 2 852 2 667 – 611 30 18 529 1 121 174 171 211 – 131 39 335 1 920 – 176 Übrige Segmenterträge – davon aus EquityBewertung 0* 2 572 – 79 4 6 7 – 131 – 17 Materialaufwand 5 398 1 391 1 418 1 201 – 54 10 9 472 Personalaufwand 2 101 315 840 1 109 – 205 45 4 615 698 120 152 933 – 32 46 1 981 – davon außerplanmäßig 19 6 52 705 – – 36 818 Sonstiger betrieblicher Aufwand 2 975 475 455 461 – 304 136 4 806 Segmentergebnis 157 34 158 – 826 – 131 55 128 – 425 Abschreibungen – davon aus Equity-Bewertung – 79 4 6 7 – 131 – 17 – 176 Segmentvermögen 7 184 1 368 1 908 1 586 283 186 1 746 14 261 – davon aus Equity-Bewertung Segmentschulden – davon aus Equity-Bewertung Segmentinvestitionen – davon aus Equity-Bewertung Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen 129 8 78 70 283 – 152 720 6 622 585 1 330 816 – 222 724 10 299 – – – – – – – – 678 31 80 148 – 48 99 1 084 – – – – – – 4 4 183 5 –8 22 – –1 – 201 Mitarbeiter zum Stichtag 34 559 5 075 18 075 31 734 – 3 159 644 93 246 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 34 935 5 127 17 861 32 967 – 3 121 787 94 798 * gerundet unter 1 Mio. ¤ 182 Passage Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Überleitung der Segment- auf Konzernzahlen in Mio. ¤: Summe der Segmente Überleitung 2004 2003 Außenumsätze 16 965 – davon Verkehrserlöse 12 869 Konzern 2004 2003 2004 2003 15 957 – 11 662 – – 16 965 15 957 – 12 869 2 733 2 572 11 662 – 2 733 – 2 572 – Umsatzerlöse 19 698 – 18 529 – 2 733 – 2 572 16 965 15 957 Übrige Erträge 2 144 1 920 – 306 – 163 1 838 1 757 – 85 – 176 85 176 – – Materialaufwand 10 658 9 472 – 2 414 – 2 267 8 244 7 205 Personalaufwand 4 817 4 615 –4 –3 4 813 4 612 Abschreibungen 1 131 1 981 – 19 – 51 1 112 1 930 44 818 – 10 – 35 34 783 4 249 4 806 – 619 – 692 3 630 4 114 Ergebnis 987 – 425 17 278 1 004 – 147 – davon aus Equity-Bewertung – 85 – 176 85 176 – – 16 093 14 261 1 977 2 471 18 070 16 732 Konzerninnenumsätze – davon aus Equity-Bewertung – davon außerplanmäßig Sonstiger betrieblicher Aufwand Vermögen – davon aus Equity-Bewertung Schulden 592 720 – – 592 720 11 237 10 299 2 819 3 737 14 056 14 036 – – – – – – Mitarbeiter zum Stichtag 90 673 93 246 – – 90 673 93 246 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 92 743 94 798 – – 92 743 94 798 – davon aus Equity-Bewertung In der Überleitungsspalte sind die aus Konsolidierungsvorgängen resultierenden Effekte ebenso enthalten wie die Beträge, die sich aus der unterschiedlichen Definition von Inhalten der Segmentposten im Vergleich zu den dazugehörigen Konzernposten ergeben. Die eliminierten Umsätze der Geschäftsfelder, die mit anderen ebenfalls konsolidierten Geschäftsfeldern erzielt wurden, sind in der Überleitungsspalte erkennbar. Bei den übrigen Segmenterträgen wurden ebenfalls die Erträge eliminiert, die aus Beziehungen mit den anderen Geschäftsfeldern stammen (Überleitungsspalte Übrige Erträge). Im Geschäftsjahr 2004 waren dies insbesondere Kursgewinne aus im Konzern vergebenen Fremdwährungsdarlehen in Höhe von 90 Mio. ¤ (Vorjahr: 105 Mio. ¤) sowie Erträge aus Serviceleistungen im Konzern von 49 Mio. ¤ (Vorjahr: 48 Mio. ¤). Stehen den eliminierten Umsätzen und Sonstigen Erträgen bei den Gesellschaften, die die Leistungen in Anspruch genommen haben, Segmentaufwendungen gegenüber, so wurden diese ebenfalls eliminiert (Überleitungsspalten Aufwandsarten). Bestimmte Ergebnisteile des Konzern-Finanzergebnisses sind ebenfalls den Segmenterträgen des Geschäftsfeldes zugerechnet, insbesondere die Ergebnisse aus der Equity-Bewertung von Beteiligungen des Geschäftsfeldes. Da diese aus Konzernsicht aber nicht dem betrieblichen, sondern dem Finanzergebnis zugerechnet werden, sind sie für das betriebliche Konzernergebnis in der Überleitung zu eliminieren. Umgekehrt sind Bestandteile des betrieblichen Ergebnisses wie zum Beispiel Gewinne aus kurzfristigen Finanzinvestitionen im Segmentergebnis nicht enthalten, müssen aber für das betriebliche Ergebnis wieder hinzugerechnet werden und sind damit ebenfalls Bestandteil der Überleitung. 183 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Die Beträge in der Überleitungsspalte Ergebnis resultieren überwiegend aus der Wiederhinzurechnung der negativen Ergebnisse aus der EquityBewertung und aus der Eliminierung sonstiger Finanzposten, die Bestandteil der Segmentergebnisse der Geschäftsfelder, nicht aber des betrieblichen Konzernergebnisses sind. Die Überleitungsspalte für den Bereich Segmentvermögen/-schulden enthält die eliminierten Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Geschäftsfeldern, die Differenz zwischen Marktwerten und Buchwerten von Finanzinstrumenten sowie – auf der Vermögensseite – die im Rahmen der Kapitalkonsolidierung eliminierten Beteiligungsbuchwerte. Segmentinformationen nach Regionen 2004 in Mio. ¤: Europa Nordinklusive amerika Deutschland Mittelund Südamerika Asien/ Pazifik Nahost Afrika Sonstiges Summe der Segmente Verkehrserlöse1) 8 984 1 461 275 1 718 171 260 – 12 869 andere Betriebserlöse 1 950 1 129 100 620 218 79 0* 4 096 Übrige Segmenterträge2) 1 640 43 19 55 17 7 57 1 838 Erträge aus Equity-Bewertung – 110 4 4 17 – – – – 85 Segmentvermögen 14 408 1 034 78 456 65 52 – 16 093 – davon aus Equity-Bewertung Segmentinvestitionen – davon aus Equity-Bewertung 467 45 12 68 – – – 592 2 326 48 2 11 0* 4 – 2 391 53 1 – 5 – – – 59 Nahost Afrika Segmentinformationen nach Regionen 2003 in Mio. ¤: Europa Nordinklusive amerika Deutschland Mittelund Südamerika Asien/ Pazifik Sonstiges Summe der Segmente Verkehrserlöse1) 8 145 1 349 223 1 545 154 246 andere Betriebserlöse 1 812 1 516 112 544 207 104 1 562 71 8 42 16 8 50 Übrige Segmenterträge 2) – 0* 11 662 4 295 1 757 Erträge aus Equity-Bewertung – 193 4 2 11 – – – – 176 Segmentvermögen 12 300 1 315 105 431 65 45 – 14 261 – davon aus Equity-Bewertung 594 47 13 66 – – – 720 Segmentinvestitionen 938 62 4 77 0* 3 – 1 084 4 – – – – – – 4 – davon aus Equity-Bewertung * gerundet unter 1 Mio. ¤ Die Aufteilung der Verkehrserlöse erfolgt hier nach Ursprungsverkaufsorten. 2) Die übrigen Segmenterträge entsprechen den betrieblichen Erträgen des Konzerns (inklusive Erträge aus Finanzvermögen). 1) 184 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Die Aufteilung der Verkehrserlöse auf die Regionen erfolgt nach Ursprungsverkaufsorten, die der anderen Betriebserlöse nach dem geographischen Sitz des Kunden und die der übrigen Segmenterträge nach dem Ort der Leistungserbringung. Die aus der Equity-Bewertung resultierenden Posten werden den Regionen abhängig vom Firmensitz des Equity-Unternehmens zugeordnet. Die Definition der Regionen folgt grundsätzlich geographischen Regeln. Abweichend hiervon sind die in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion, in der Türkei und Israel erzielten Verkehrserlöse Europa zugeordnet. Die Spalte „Sonstiges“ enthält die Posten, die keiner Region zugerechnet werden können. Lufthansa steuert ihre Luftverkehrsaktivitäten über Netzergebnisse und nicht über regionale Ergebnisbeiträge. Ähnliches gilt für das Geschäftsfeld Catering. Eine Darstellung regionaler Segmentergebnisse ist daher für den Lufthansa Konzern nicht aussagekräftig. Eine Aufteilung der Verkehrserlöse des Geschäftsfeldes Passage nach Verkehrsgebieten statt nach Ursprungsverkaufsorten befindet sich in den Erläuterungen zum Geschäftsfeld Passage im allgemeinen Teil des Geschäftsberichtes. 41 Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen Die Geschäftsfelder des Lufthansa Konzerns erbringen im Rahmen ihrer normalen Geschäftstätigkeit zahlreiche Leistungen auch für nahe stehende Unternehmen. Umgekehrt erbringen die jeweiligen Konzernbeteiligungen im Rahmen ihres Geschäftszwecks auch Leistungen für den Lufthansa Konzern. Diese umfangreichen Liefer- und Leistungsbeziehungen werden zu Marktpreisen abgewickelt. Darüber hinaus bestehen zwischen dem Konzern und nicht konsolidierten Tochterunternehmen zahlreiche Abrechnungsverträge, die zum Teil gegenseitige Inanspruchnahme von Dienstleistungen regeln. In diesen Fällen werden die erbrachten Verwaltungsleistungen als Kostenumlagen berechnet. Das Cash-Management des Lufthansa Konzerns ist zentralisiert, insoweit nimmt der Lufthansa Konzern auch gegenüber den nicht konsolidierten Konzerngesellschaften eine „Bankenfunktion“ wahr. Die einbezogenen, nicht konsolidierten Konzerngesellschaften legen ihre baren Mittel im Konzern an bzw. nehmen dort bare Mittel auf und tätigen dort ihre derivativen Sicherungsgeschäfte. Alle Transaktionen werden zu Marktkonditionen abgewickelt. Aufgrund der zum Teil räumlichen Nähe existiert eine große Zahl von Untermietverträgen zwischen dem Lufthansa Konzern und nahe stehenden Unternehmen, in denen in der Regel die vom Lufthansa Konzern selbst gezahlten Mieten und Umlagen anteilig weiterberechnet werden. 185 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Aus der folgenden Tabelle ist das Volumen der wesentlichen an nahe stehende Unternehmen erbrachten bzw. von nahe stehenden Unternehmen in Anspruch genommenen Leistungen ersichtlich: Unternehmen Volumen der erbrachten Leistungen Volumen der in Anspruch genommenen Leistungen 2004 2003 Mio. ¤ Mio. ¤ 2004 Mio. ¤ 2003 Mio. ¤ AFC Aviation Fuel Company mbH 2 4 212 Aircraft Maintenance and Engineering Corp. 1 1 5 8 Albatros Versicherungsdienste GmbH 14 45 25 58 Alitalia Maintenance Systems S.p.A. 27 3 34 – Amadeus Global Travel Distribution S. A. 31 129 175 177 British Midland plc 11 11 34 31 Cargo Future Communications (CFC) GmbH 1 0* 197 6 6 41 21 50 139 179 Delvag Luftfahrtversicherungs-AG 33 48 7 Eurowings Luftverkehrs AG 33 63 202 5 Global Tele Sales Ltd. 1 1 6 7 Global Tele Sales of North America LLC 3 7 8 18 HEICO Aerospace Holdings Corp. – 0* 13 8 65 65 Condor Flugdienst GmbH 19 18 Lufthansa Bombardier Aviation Services GmbH 7 6 Lufthansa Engineering and Operational Services GmbH 5 4 Lufthansa Global Tele Sales GmbH 1 1 7 7 Lufthansa Shannon Turbine Technologies Limited 3 3 11 15 Lufthansa Systems Hungaria Kft 1 0* 8 2 Lufthansa Systems Network Services GmbH 0* 0* 18 16 Lufthansa Technical Training GmbH 9 6 24 26 Lufthansa Technik Budapest Repülögép Nagyjavı́tó Kft. 2 2 18 26 Lufthansa Technik Logistik of America LLC 2 3 10 10 Lufthansa Technik Malta Limited 1 1 6 5 Lufthansa Technik Tulsa Corporation 2 3 5 17 46 LRS Lufthansa Revenue Services GmbH 0* 0* 21 23 1 3 32 LZ-Catering GmbH 10 8 11 9 Miles & More International GmbH 40 9 1 1 Lufthansa WorldShop GmbH *gerundet unter 1 Mio. ¤ Es gibt keine einzelnen Aktionäre der Lufthansa AG mit maßgeblichem Einfluss auf den Konzern. Zu Beziehungen mit Vorständen und Aufsichtsratsmitgliedern vgl. die Ausführungen in Erläuterung 42. 186 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 42 Aufsichtsrat und Vorstand Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind auf Seite 192/193 angegeben. Vergütungsbericht Vorstand Für die Festlegung der Vorstandsvergütung ist das Präsidium des Aufsichtsrats zuständig. Die Vorstandsvergütung setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen: – Die Grundvergütung wird monatlich als Gehalt ausgezahlt. – Die Tantieme richtet sich nach dem operativen Ergebnis sowie der Veränderung des operativen Ergebnisses im Vorjahres-Vergleich des Lufthansa Konzerns. Darüber hinaus kann das Präsidium dem Vorstand eine Ermessenstantieme zuteilen. – Den Vorstandsmitgliedern wird ferner die Teilnahme an dem unter Erläuterung 31 dargestellten Optionsprogrammen für Führungskräfte ermöglicht. Für die Mitglieder des Vorstandes fielen im einzelnen im Jahr 2004 (2003) folgende Vergütungen an: Angaben in ¤ Grundvergütung Tantieme Jahresveränderung des Anspruchs aus Optionsprogrammen (innerer Wert) Sonstiges3) Gesamt Wolfgang Mayrhuber1) 600 000 (549 900) 620 500 (245 650) –11 079 (11 079) 63 407 (44 283) 1 272 828 (850 912) Dr. Karl-Ludwig Kley 450 000 (450 000) 365 000 (158 000) –11 079 (11 079) 29 585 (33 650) 833 506 (652 729) Stefan Lauer 450 000 (450 000) 365 000 (158 000) –11 079 (11 079) 41 422 (31 031) 845 343 (650 110) – (343 278) – (212 915) – (2 379) – (558 572) 1 500 000 (1 793 178) 1 350 500 (774 565) Dipl.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Jürgen Weber (bis 18. Juni 2003)2) Tatsächliche Vergütung für das Geschäftsjahr – (–) –33 237 (33 237) 134 414 (111 343) 2 951 677 (2 712 323) Überleitung auf gebuchte Vergütung: Aufwandsmäßige Berücksichtigung der Tantieme 2003 in 20044) – – zusätzlicher Aufwand für nicht zurückgestellte Tantieme 2002 – – – Auszahlung aus Optionsprogramm 2000 an Wolfgang Mayrhuber5) – – Aufwand laut GuV im Geschäftsjahr 1 500 000 (1 793 178) 774 565 (–774 565) – – – – (14 400) – – – – – (14 400) – – – – – (24 849) – (24 849) 2 125 065 (14 400) –33 237 (33 237) 134 414 (136 192) 774 565 (–774 565) 3 726 242 (1 977 007) 1) Bis 18. 6. 03 stellvertretender Vorsitzender. Darüber hinaus wurden im Jahr 2003 weitere 397168 ¤ bezogen, die in den laufenden Zahlungen an ehemalige Vorstandsmitglieder enthalten sind. 3) Sonstige Bezüge beinhalten insbesondere geldwerte Vorteile aus der Nutzung von Dienstwagen, aus Beförderungsvergünstigungen unter Berücksichtigung einschlägiger IATA-Bestimmungen sowie Sitzungs- und Tagegelder aus der Tätigkeit in den Aufsichtsräten verbundener Unternehmen. 4) Die Ermessenstantieme wurde im April 2004 für 2003 beschlossen. 5) Die Teilnahme am Optionsprogramm 2000 erfolgte vor Aufnahme der Vorstandstätigkeit. 2) 187 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 In den zur Zeit laufenden Optionsprogrammen werden von den Vorstandsmitgliedern folgende Aktien gehalten: Programm 2002 Programm 2003 Programm 2004 Anzahl Max. aus Eigen- Ausz. mitteln Betrag ¤ erworbener Aktien Anzahl Max. aus Eigen- Ausz. mitteln Betrag ¤ erworbener Aktien Anzahl Max. aus Eigen- Ausz. mitteln Betrag ¤ erworbener Aktien Wolfgang Mayrhuber 5 102 184 488 6 024 251 984 8 808 252 000 Dr. KarlLudwig Kley 5 102 184 488 1 609 67 304 1 835 52 500 Stefan Lauer 5 102 184 488 1 609 67 304 2 936 84 000 Für Pensionszusagen gegenüber Mitgliedern des Vorstands hat die Lufthansa AG Pensionsrückstellungen von 9,5 Mio. ¤ (7,9 Mio. ¤) gebildet, die in den Pensionsrückstellungen unter Ziffer 33 enthalten sind. Die laufenden Zahlungen an ehemalige Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen betrugen 3,2 Mio. ¤ (3,1 Mio. ¤). Darin enthalten sind von Tochterunternehmen gewährte Bezüge sowie geldwerte Leistungen und Beförderungsvergünstigungen. Für ehemalige Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebenen bestehen Pensionsverpflichtungen in Höhe von 42,2 Mio. ¤ (40,7 Mio. ¤). Diese Beträge sind ebenfalls in den Pensionsrückstellungen unter Ziffer 33 enthalten. Vergütungsbericht Aufsichtsrat Der Aufwand für die Bezüge des Aufsichtsrats enthält im Geschäftsjahr 2004 Aufwand für feste Vergütungen für die Aufsichtsratstätigkeit bei der Lufthansa AG in Höhe von 509 T¤ (Vorjahr: 500 T¤). Darüber hinaus fallen variable Vergütungen von 112 T¤ an. Die variablen Vergütungen sind abhängig von der gezahlten Dividende für das Geschäftsjahr. Auf die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats entfallen die in der Tabelle auf Seite 189 aufgelisteten Beträge. Sonstige Bezüge, überwiegend Sitzungs- und Tagegelder, fielen in Höhe von insgesamt 86 T¤ (Vorjahr: 51 T¤) an. Diese Beträge schließen diejenigen Beförderungsvergünstigungen ein, die sich unter Berücksichtigung entsprechender IATA-Bestimmungen ergeben. Darüber hinaus bekamen Mitglieder des Aufsichtsrats der Lufthansa AG, die Aufsichtsratsmandate bei Konzerngesellschaften wahrnehmen, für diese Tätigkeit 51 T¤ (Vorjahr: 57 T¤) vergütet. 188 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Zusammensetzung AR-Vergütungen 2004/2003 variable Vergütungen AR-Vergütungen gesamt 2003 feste Vergütungen ¤ Vergütung für Ausschusstätigkeit ¤ ¤ ¤ Dipl.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Jürgen Weber, Vorsitzender (ab 18. Juni 2003) 60 000 12 500 15 000 Frank Bsirske, stellvertretender Vorsitzender 30 000 6 250 Dr. Josef Ackermann (ab 18. Juni 2003) 20 000 – – – Manfred Calsow (ab 18. Juni 2003) 20 000 6 250 Dr. Gerhard Cromme 20 000 Michael Diekmann (ab 18. Juni 2003) 20 000 Dipl. Vwt. Jürgen Erwert (ab 18. Juni 2003) 20 000 Name 2004 feste Vergütungen AR-Vergütungen gesamt ¤ Vergütung für Ausschusstätigkeit ¤ 87 500 32 301 5 384 37 685 7 500 43 750 30 000 5 000 35 000 5 000 25 000 10 767 – 10 767 – – 9 233 – 9 233 5 000 31 250 10 767 2 692 13 459 – 5 000 25 000 20 000 – 20 000 6 250 5 000 31 250 10 767 2 692 13 459 – 5 000 25 000 10 767 – 10 767 – – – – 9 233 – 9 233 Peter Geisinger (bis 30. November 2004) 18 306 – 4 577 22 883 20 000 2 308 22 308 Robert Haller (ab 18. Juni 2003) 20 000 – 5 000 25 000 10 767 – 10 767 Ulrich Hartmann 20 000 6 250 5 000 31 250 20 000 5 000 25 000 – – – – 9 233 – 9 233 Dr. Rolf-E. Breuer (bis 18. Juni 2003) Herbert Flickenschild (bis 18. Juni 2003) Roland Issen (bis 18. Juni 2003) ¤ 6 230 – 1 557 7 787 – – – 20 000 – 5 000 25 000 20 000 – 20 000 Eckhard Lieb (bis 18. Juni 2003) – – – – 9 233 – 9 233 Franz-Eduard Macht (bis 18. Juni 2003) – – – – 9 233 2 308 11 541 Steffen Kühhirt (ab 9. September 2004) Dr. Otto Graf Lambsdorff – – – – 9 233 – 9 233 Ilona Ritter (bis 30. Juni 2004) 10 000 – 2 500 12 500 20 000 – 20 000 Willi Rörig 20 000 – 5 000 25 000 20 000 – 20 000 Dr. Klaus G. Schlede AR-Vorsitzender (bis 18. Juni 2003) 20 000 12 500 5 000 37 500 38 466 14 616 53 082 Werner Schmidt (ab 18. Juni 2003) 20 000 – 5 000 25 000 10 767 – 10 767 Jan G. Stenberg (bis 18. Juni 2003) – – – – 9 233 – 9 233 Dr. Alfons Titzrath (bis 18. Juni 2003) – – – – 9 233 2 308 11 541 Franz Ludwig Neubauer (bis 18. Juni 2003) 1 694 – 423 2 117 – – – Mirco A. Vorwerk (ab 18. Juni 2003) 20 000 6 250 5 000 31 250 10 767 2 692 13 459 Patricia Windaus 20 000 – 5 000 25 000 20 000 – 20 000 Dr. Hans-Dietrich Winkhaus 20 000 – 5 000 25 000 20 000 – 20 000 Dr. Michael Wollstadt 20 000 6 250 5 000 31 250 20 000 5 000 25 000 Dr. Klaus Zumwinkel 20 000 – 5 000 25 000 20 000 – 20 000 446 230 62 500 111 557 620 287 450 000 50 000 500 000 Thomas von Sturm (ab 1. Dezember 2004) gesamt 189 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Sonstiges Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind nach § 15a Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet, Erwerb oder Veräußerungen von Aktien der Lufthansa AG in Höhe von mehr als 5 000 ¤ offen zu legen (bis 29. Oktober 2004 mehr als 25 000 ¤). Unter Anwendung dieser Vorschriften ergab sich folgende Meldung: 2004 2003 Wolfgang Mayrhuber Kauf von 3 500 Aktien am 13. 8. 2004 zum Kurs von 8,52 ¤ – Dr. Karl-Ludwig Kley – – Stefan Lauer – – 43 Entsprechenserklärung nach § 161 AktG Die nach § 161 AktG geforderte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde von Vorstand und Aufsichtsrat abgegeben und den Aktionären im Internet zugänglich gemacht. Köln, den 25. Februar 2005 Deutsche Lufthansa Aktiengesellschaft Der Vorstand 190 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Bestätigungsvermerk Wir haben den von der Deutsche Lufthansa Aktiengesellschaft, Köln, aufgestellten Konzernabschluss, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004 geprüft. Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses nach den International Financial Reporting Standards des IASB (IFRS) liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung zu beurteilen, ob der Konzernabschluss den IFRS entspricht. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise für die Wertansätze und Angaben im Konzernabschluss auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den IFRS ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres. Unsere Prüfung, die sich nach den deutschen Prüfungsvorschriften auch auf den vom Vorstand aufgestellten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004 erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Überzeugung gibt der Konzernlagebericht zusammen mit den übrigen Angaben des Konzernabschlusses insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des Konzerns und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar. Außerdem bestätigen wir, dass der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004 die Voraussetzungen für eine Befreiung der Gesellschaft von der Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichts nach deutschem Recht erfüllen. Düsseldorf, den 8. März 2005 PwC Deutsche Revision Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pape Wirtschaftsprüfer Dr. Husemann Wirtschaftsprüfer 191 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Aufsichtsrat und Vorstand Aufsichtsrat Dr. Wolfgang Röller Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats Dresdner Bank AG, Ehrenvorsitzender Stimmberechtigte Mitglieder Dipl.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Jürgen Weber Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands Deutsche Lufthansa AG Vorsitzender Frank Bsirske Vorsitzender ver.di, Arbeitnehmervertreter, Stellvertretender Vorsitzender Dr. Josef Ackermann Vorstandssprecher Deutsche Bank AG Manfred Calsow Betriebswirt, Arbeitnehmervertreter Ulrich Hartmann Vorsitzender des Aufsichtsrats E.ON AG Steffen Kühhirt Gewerkschaftssekretär ver.di, Arbeitnehmervertreter (ab 9. September 2004) Dr. Otto Graf Lambsdorff Rechtsanwalt, Ehrenpräsident Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. Dr. Gerhard Cromme Vorsitzender des Aufsichtsrats ThyssenKrupp AG Ilona Ritter Gewerkschaftssekretärin ver.di, Arbeitnehmervertreterin (bis 30. Juni 2004) Michael Diekmann Vorsitzender des Vorstands Allianz AG Willi Rörig Kaufm. Angestellter, Arbeitnehmervertreter Dipl.-Vwt. Jürgen Erwert Kaufm. Angestellter, Arbeitnehmervertreter Dr. Klaus G. Schlede Ehemaliger stellvertretender Vorstandsvorsitzender Deutsche Lufthansa AG Peter Geisinger Flugkapitän, Arbeitnehmervertreter (bis 30. November 2004) 192 Robert Haller Kaufm. Angestellter, Arbeitnehmervertreter Werner Schmidt Vorsitzender des Vorstands Bayerische Landesbank Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Thomas von Sturm Flugkapitän, Arbeitnehmervertreter (ab 1. Dezember 2004) Mirco A. Vorwerk Purser, Vorsitzender UFO, Arbeitnehmervertreter Patricia Windaus Flugbegleiterin, Arbeitnehmervertreterin Dr. Hans-Dietrich Winkhaus Mitglied des Gesellschafterausschusses Henkel KGaA Dr. Michael Wollstadt Kaufm. Angestellter, Arbeitnehmervertreter Ausschüsse des Aufsichtsrats Präsidium Dipl.-Ing. Dr. Ing. E. h. Jürgen Weber (Vorsitzender) Frank Bsirske (Stellv. Vorsitzender) Michael Diekmann Mirco A. Vorwerk Prüfungsausschuss Dr. Klaus G. Schlede (Vorsitzender) Manfred Calsow Ulrich Hartmann Dr. Michael Wollstadt Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 MitbestG Dipl.-Ing. Dr. Ing. E. h. Jürgen Weber (Vorsitzender) Frank Bsirske (Stellv. Vorsitzender) Michael Diekmann Willi Rörig Dr. Klaus Zumwinkel Vorstandsvorsitzender Deutsche Post AG Vorstand Wolfgang Mayrhuber Vorsitzender des Vorstands Dr. Karl-Ludwig Kley Mitglied des Vorstands Ressort Finanzen Stefan Lauer Mitglied des Vorstands Ressort Aviation Services und Personal 193 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Andere Mandate der Aufsichtsratsmitglieder der Deutschen Lufthansa AG Stand: 31. Dezember 2004 bzw. Datum des Ausscheidens aus dem Organ Dipl.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Jürgen Weber a) Allianz Lebensversicherungs-AG Bayer AG Deutsche Bank AG Deutsche Post AG Thomas Cook AG (AR-Vorsitz) Voith AG b) Loyalty Partner GmbH1) (AR-Vorsitz) Tetra Laval Group, Schweiz Frank Bsirske a) DAWAG – Deutsche AngestelltenWohnungsbau AG IBM Holding GmbH (stellv. AR-Vorsitz) RWE AG (stellv. AR-Vorsitz) Dr. Josef Ackermann a) Bayer AG Linde AG Siemens AG Manfred Calsow a) Lufthansa Technik AG1) (stellv. AR-Vorsitz) Dr. Gerhard Cromme a) Allianz AG Axel Springer Verlag AG E.ON AG E.ON Ruhrgas AG Hochtief AG Siemens AG ThyssenKrupp AG (AR-Vorsitz) Volkswagen AG b) BNP Paribas S. A., Frankreich Suez S. A., Frankreich Michael Diekmann a) Allianz Lebensversicherungs-AG2) (AR-Vorsitz) Allianz Versicherungs-AG2) (AR-Vorsitz) Allianz Global Investors AG2) (AR-Vorsitz) BASF AG Dresdner Bank AG2) (AR-Vorsitz) Linde AG (stellv. AR-Vorsitz) b) Assurances Générales de France2) (Vizepräsident) Riunione Adriatica di Sicurtà S.p.A.2) (Vizepräsident) 194 Ulrich Hartmann a) Deutsche Bank AG E.ON AG (AR-Vorsitz) Hochtief AG IKB Deutsche Industriebank AG (AR-Vorsitz) Münchener RückversicherungsGesellschaft AG b) ARCELOR, Luxemburg (Verwaltungsrat) Henkel KGaA (Gesellschafterausschuss) Dr. Otto Graf Lambsdorff a) D.A.S. Allgemeine RechtsschutzVersicherungs-AG HSBC Trinkaus & Burckhardt KGaA IVECO Magirus AG (AR-Vorsitz) NSM-Löwen Entertainment GmbH (AR-Vorsitz) (bis 6. Dezember 2004) Ilona Ritter a) Lufthansa CityLine GmbH1) (bis 30. Juni 2004) Willi Rörig a) Lufthansa Cargo AG1) (stellv. AR-Vorsitz) Dr. Klaus G. Schlede a) Deutsche Postbank AG Deutsche Telekom AG Werner Schmidt a) Deutsche Kreditbank AG3) Drees & Sommer AG (stellv. AR-Vorsitz) Herrenknecht AG (stellv. AR-Vorsitz) Jenoptik AG Wieland-Werke AG b) DekaBank Deutsche Girozentrale (Verwaltungsrat) Landesbank Saar Girozentrale3) (stellv. Verwaltungsratsvorsitz) LB (Swiss) Privatbank AG, Zürich3) (Verwaltungsratsvorsitz) Liquiditäts-Konsortialbank GmbH (stellv. Verwaltungsratsmitglied) Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Dr. Hans-Dietrich Winkhaus a) BMW AG Degussa AG ERGO-Versicherungsgruppe AG Schwarz-Pharma AG (AR-Vorsitz) b) Henkel KGaA (Gesellschafterausschuss) Dr. Klaus Zumwinkel a) Deutsche Postbank AG4) (AR-Vorsitz) Deutsche Telekom AG (AR-Vorsitz) KarstadtQuelle AG b) Morgan Stanley, USA (Board of Directors) Mandate des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG Wolfgang Mayrhuber a) BMW AG Eurowings Luftverkehrs AG LSG Lufthansa Service Holding AG1) Lufthansa Cargo AG1) Lufthansa CityLine GmbH1) (AR-Vorsitz) Lufthansa Technik AG1) Thomas Cook AG Münchener RückversicherungsGesellschaft AG b) HEICO Corp., Florida (Board of Directors) Dr. Karl-Ludwig Kley a) Delvag Luftfahrtversicherungs-AG1) (AR-Vorsitz) Gerling Allgemeine Versicherungs-AG LSG Lufthansa Service Holding AG1) Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH1) (AR-Vorsitz) Lufthansa Cargo AG1) Lufthansa Technik AG1) Merck KGaA Thomas Cook AG Vattenfall Europe AG b) Amadeus Global Travel Distribution S. A., Madrid (Board of Directors) KG Allgemeine Leasing GmbH & Co. (Verwaltungsrat) Stefan Lauer a) LSG Lufthansa Service Holding AG1) (AR-Vorsitz) Lufthansa Cargo AG1) (AR-Vorsitz) Lufthansa Systems Group GmbH1) (AR-Vorsitz) Lufthansa Technik AG1) (AR-Vorsitz) b) AMECO Corp., Beijing (stellv. Vorsitz Board of Directors) E.ON Academy GmbH (Aufsichtsrat) Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Verwaltungsrat) Lufthansa Flight Training GmbH1) (AR-Vorsitz) Universitätsklinikum Marburg (Aufsichtsrat) a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten b) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen 1) Von der Deutschen Lufthansa AG beherrschte Unternehmen 2) Von der Allianz AG beherrschte Unternehmen 3) Von der Bayerischen Landesbank beherrschte Unternehmen 4) Von der Deutschen Post AG beherrschtes Unternehmen 195 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Wesentliche Beteiligungsgesellschaften Wesentliche verbundene Unternehmen zum 31.12. 2004 Name, Sitz Kapitalanteil Stimmrechtsanteil Geschäftsfeld Passage Air Dolomiti S.p.A. Linee Aeree Regionali Europee, Ronchi dei Legionari, Italien Giulietta Aircraft Leasing Limited, Dublin, Irland GOAL Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Projekt Nr. 5 KG, Grünwald GOAL Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Projekt Nr. 7 oHG, Grünwald LLG Nord GmbH & Co. Bravo KG, Grünwald LLG Nord GmbH & Co. Charlie oHG, Grünwald Lufthansa CityLine GmbH, Köln Lufthansa Leasing GmbH & Co. Alfa-Golf KG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Alfa-Mike KG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Alfa-November KG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Alfa-Tango KG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Bravo-Juliett KG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Bravo-Mike KG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Bravo-November KG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Fox-Alfa oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Fox-Bravo oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Fox-Charlie oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Fox-Delta oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Fox-Echo oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Fox-Golf oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Fox-Hotel oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Fox-Quebec oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Fox-Romeo oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Fox-Sierra oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Fox-Tango oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Fox-Uniform oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Fox-Victor oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Fox-Yankee oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Golf-Lima oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Golf-Mike oHG, Grünwald Lufthansa Malta Aircraft-Leasing Ltd, Luqa, Malta Lufthansa Malta Holding Ltd, Valetta, Malta 100 % 0% 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 51% 83 % 67 % 67 % 67 % 100 % 50 % 50 % 50 % 50 % 50 % 50 % 50 % 67 % 67 % 67 % 67 % 67 % 67 % 67 % 67 % 67 % 67 % 67 % 67 % 67 % 67 % 67 % 67 % 100 % 100 % 51 0 –16 26 –1 0 121 –3 –3 –3 –3 –3 –3 –3 5 5 5 12 12 3 3 3 3 3 3 3 3 2 2 2 0 0 24 0 SPE –3 0 4 0 46 1 1 0 0 0 0 0 1 1 1 5 5 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 0 0 Geschäftsfeld Logistik cargo counts GmbH, Hattersheim Jettainer GmbH, Raunheim Lufthansa Cargo AG, Kelsterbach Lufthansa Cargo Charter Agency GmbH, Kelsterbach Lufthansa Leasing GmbH & Co. Echo-Zulu oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Fox-Whiskey oHG, Grünwald Lufthansa Leasing GmbH & Co. Golf-India oHG, Grünwald time:matters GmbH, Kelsterbach 100 % 67 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 67 % 100 % 100 % 67 % 67 % 67 % 100 % 0 1 356 0 14 0 –1 0 4 1 37 3 2 0 –1 5 SPE: konsolidierte Zweckgesellschaften (Special Purpose Entities) 196 Eigenkapital Mio. ¤ Ergebnis nach Steuern Mio. ¤ Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 . . . Wesentliche verbundene Unternehmen zum 31.12. 2004 Name, Sitz Geschäftsfeld Technik AirLiance Materials LLC, Wilmington, USA BizJet International Sales & Support, Inc., Tulsa, USA Condor/Cargo Technik GmbH, Frankfurt/M. Hamburger Gesellschaft für Flughafenanlagen mbH, Hamburg Hawker Pacific Aerospace Inc., Sun Valley, USA Hawker Pacific Aerospace Ltd., Hayes, Großbritannien JASEN Grundstücksgesellschaft mbH & Co. oHG, Grünwald Lufthansa A.E.R.O. GmbH, Alzey Lufthansa Airmotive Ireland (Leasing) Ltd., Dublin, Irland Lufthansa Airmotive Ireland Holdings Ltd., Dublin, Irland Lufthansa Airmotive Ireland Ltd., Dublin, Irland Lufthansa Technik AG, Hamburg Lufthansa Technik Aircraft Services Ireland Limited, Dublin, Irland Lufthansa Technik Immobilien- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg Lufthansa Technik Logistik GmbH, Hamburg Lufthansa Technik North America Holding Corp., Wilmington, USA Lufthansa Technik Objekt- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg Lufthansa Technik Philippines, Inc., Manila, Philippinen Shannon Aerospace Ltd., Shannon, Irland Geschäftsfeld Catering 41/42 Bartlett (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika AIRO Catering Services Eesti OÜ, Tallinn, Estland AIRO Catering Services Sweden AB, Stockholm, Schweden Capital Gain International (1986) Ltd., Hongkong, Hongkong Consolidated Catering Services (China) Ltd., Hongkong, Hongkong Feenagh Investments (Proprietary) Ltd., Johannesburg, Südafrika Inflight Catering (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika LSG / Sky Chefs France S.A., Bobigny, Frankreich LSG Asia GmbH, Kriftel LSG Catering China Ltd., Hongkong, Hongkong LSG Catering Guam, Inc., Guam, USA LSG Catering Hong Kong Ltd., Hongkong, Hongkong LSG Catering Saipan, Inc., Saipan, Mikronesien LSG Catering Thailand Ltd., Bangkok, Thailand LSG Holding Asia Ltd., Hongkong, Hongkong LSG Lufthansa Service Asia Ltd., Hongkong, Hongkong LSG Lufthansa Service Cape Town (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika LSG Lufthansa Service Catering- und Dienstleistungsgesellschaft mbH, Neu-Isenburg LSG Lufthansa Service Enterprises Ltd., Hongkong, Hongkong LSG Lufthansa Service Europa/Afrika GmbH, Kriftel LSG Lufthansa Service Guam, Inc., Guam, USA LSG Lufthansa Service Holding AG, Neu-Isenburg LSG Lufthansa Service Saipan, Inc., Saipan, Mikronesien Kapitalanteil Stimmrechtsanteil Eigenkapital Mio. ¤ Ergebnis nach Steuern Mio. ¤ 50 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 51% 100 % 50 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 51% 100 % 9 48 2 193 51 0 –1 17 3 37 42 352 4 0 –2 103 0 49 59 2 –1 7 11 2 –3 –1 3 1 7 3 172 3 5 5 –3 –1 2 4 100 % 54 % 54 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 54 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % – 3 8 1 1 5 0 –35 0 2 –1 55 0 7 0 40 0 – 1 1 0 0 6 0 –7 –1 0 0 4 0 1 0 1 0 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 0 0 –31 5 438 12 1 0 –83 0 –441 1 197 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 . . . Wesentliche verbundene Unternehmen zum 31.12. 2004 Name, Sitz Kapitalanteil Stimmrechtsanteil Eigenkapital Mio. ¤ LSG Lufthansa Service USA, Corp., Wilmington, USA LSG Sky Chefs Belgium N.V., Zaventem, Belgien LSG Sky Chefs Building AB, Stockholm, Schweden LSG Sky Chefs Catering Logistics GmbH, Neu-Isenburg LSG Sky Chefs Danmark A/S, Kastrup, Dänemark LSG Sky Chefs Deutschland GmbH, Frankfurt/M. LSG Sky Chefs International, L.L.C., Wilmington, USA LSG Sky Chefs Korea Co Ltd., Seoul, Korea, Süd LSG Sky Chefs Norge AS, Oslo, Norwegen LSG Sky Chefs S.p.A., Mailand, Italien LSG Sky Chefs Schweiz AG, Zürich, Schweiz LSG Sky Chefs Supply Chain Solutions, Inc., Irving, USA LSG Sky Chefs Sverige AB, Stockholm, Schweden LSG Sky Chefs Taxfree AB, Sigtuna, Schweden LSG Sky Chefs UK Ltd., London, Großbritannien LSG Sky Chefs US Acquisition, Inc., Wilmington, USA LSG Sky Chefs US Holding 2, Inc., Wilmington, USA LSG Sky Chefs US Holding, Inc., Wilmington, USA LSG Sky Chefs Verwaltungsgesellschaft mbH, Kriftel LSG Sky Chefs/GCC Ltd., Feltham, Großbritannien LSG/Sky Chefs Europe Holdings Ltd., London, Großbritannien LSG-Airport Gastronomiegesellschaft mbH, Frankfurt/M. LSG-Food & Nonfood Handel GmbH, Frankfurt/M. LSG-Hygiene Institute GmbH, Neu-Isenburg LSG-Sky Food GmbH, Alzey Orderich Company Ltd., Hongkong, Hongkong Riga Catering Service SIA, Riga, Lettland Sky Chefs Barcelona S.A., Barcelona, Spanien Sky Chefs Madrid S.A., Madrid, Spanien LSG Sky Chefs, Inc., Dover, USA 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 80 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 50 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 32 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 80 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 50 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 59 % 100 % 100 % 100 % –20 1 2 1 –10 11 –33 28 –1 2 –2 –64 –2 1 7 1609 1 197 1 215 614 7 68 2 1 0 –1 0 1 5 –6 103 *die LSG Sky Chefs, Inc.-Gruppe beinhaltet bereits 40 vollkonsolidierte Gesellschaften (Eigenkapital und Ergebnis der konsolidierten Gruppe) 198 Ergebnis nach Steuern Mio. ¤ –15 1 –1 12 29 –8 36 7 12 3 1 –11 7 1 –4 1 0 0 0 3 0 1 –5 0 3 0 1 –2 –3 –128 * Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 . . . Wesentliche verbundene Unternehmen zum 31.12. 2004 Name, Sitz Kapitalanteil Stimmrechtsanteil Eigenkapital Mio. ¤ Ergebnis nach Steuern Mio. ¤ Geschäftsfeld IT Services Lufthansa Systems Aeronautics GmbH, Frankfurt/M. Lufthansa Systems Airline Services GmbH, Raunheim Lufthansa Systems Americas, Inc., East Meadow, USA Lufthansa Systems AS GmbH, Norderstedt Lufthansa Systems Berlin GmbH, Berlin Lufthansa Systems Business Solutions GmbH, Raunheim Lufthansa Systems Group GmbH, Kelsterbach Lufthansa Systems Infratec GmbH, Kelsterbach Lufthansa Systems Passenger Services GmbH, Kelsterbach Lufthansa Systems Process Management GmbH, Neu-Isenburg 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 5 1 –5 0 2 –2 20 5 1 0 –1 7 –1 7 3 5 105 68 14 2 Geschäftsfeld Service- und Finanzgesellschaften Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH, Neu-Isenburg Lufthansa Commercial Holding GmbH, Köln Lufthansa Flight Training GmbH, Frankfurt/M. Lufthansa International Finance (Netherlands) N. V., Amsterdam, Niederlande MARDU Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. oHG, Grünwald MUSA Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. oHG, Grünwald 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 12 425 29 0 – 18 –7 12 512 20 0 –8 –1 und 5 Spezialfonds Co-Strategy-ABS, Luxemburg, Luxemburg DG Hawk Fonds, Frankfurt/M. Fonds DB-Falcon, Frankfurt/M. HI-EAGLE-Fonds, Frankfurt/M. OP-Buzzard, Luxemburg, Luxemburg 879 18 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % SPE SPE SPE SPE SPE SPE: konsolidierte Zweckgesellschaften (Special Purpose Entities) 199 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 . . . Wesentliche verbundene Unternehmen zum 31.12. 2004 Name, Sitz der Gesellschaften innerhalb der LSG Sky Chefs, Inc.-Gruppe Agencia de Servicios del Sur S. A., Puerto Montt, Chile Arlington Services de Mexico, S.A. de C.V., , Mexiko Arlington Services Holding Corp., Wilmington, USA Arlington Services Panama S.A., Panama Arlington Services, Inc., Wilmington, USA Arlington Transition Corporation, Wilmington, USA Bahia Catering Ltda., Salvador, Brasilien Caterair Airport Properties, Inc., Wilmington, USA Caterair Australia Pty Limited, Sydney, Australien Caterair Holdings Corporation, Wilmington, USA Caterair In-Flight Services of V.I., Inc., Virgin Islands, USA Caterair International Corporation, USA Caterair International Japan Limited, Tokio, Japan Caterair Portugal – Assistencia A Bordo, Lda., Sacavém, Portugal Caterair Services de Bordo e Hotelania S.A., Rio de Janeiro, Brasilien Caterair Taiwan In-Flight Services Limited, Taiwan, Taiwan Catersuprimento de Refeicoes, Ltda., Brasilien Cocina del Aire de Provincia, S.A. de C.V., Mexiko Comercializadora de Services Limitada, Santiago de Chile, Chile Comisariato de Baja California, S.S. de C.V., Mexiko Comisariatos Gorte, S.A. de C.V., Mexiko Inversiones Turisticas Aeropuerto Panama, S.A., Panama LSG Sky Chefs de Venezuela C.A., Caracas, Venezuela LSG Sky Chefs New Zealand Limited, Wilmington, USA LSG Sky Chefs, Inc., Dover, USA LSG/Sky Chefs do Brasil Catering – Refeicoes Ltda., Brasilien Marriott Export Services, C.A., Venezuela Marriott International Trade Services, C.A., Venezuela SC International Services, Inc., USA SC International Transportation Corporation, Dover, USA SCIS Air Security Corporation, Wilmington, USA ServCater International Ltda., Sao Paulo, Brasilien Sky Chefs Argentine, Inc., Wilmington, USA Sky Chefs Canada Company, Toronto, Kanada Sky Chefs Chile S.A., Santiago de Chile, Chile Sky Chefs De Mexico, S.A. de C.V., Mexiko Sky Chefs de Panama, S.A., Panama City, Panama Sky Chefs International Corporation, Wilmington, USA Sky Chefs, Inc., Wilmington, USA Western Aire Chef, Inc., Wilmington, USA **in der LSG Sky Chefs, Inc., Dover, Delaware, USA schon voll konsolidiert SPE: konsolidierte Zweckgesellschaften (Special Purpose Entities) 200 Kapitalanteil 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 95 % 100 % 100 % 2% 2% 2% 2% 27 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 80 % 100 % 100 % 100 % 80 % 80 % 100 % 100 % 100 % 90 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % Stimmrechtsanteil 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 95 %** 100 %** 100 %** 100 %** SPE 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 80 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 90 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** 100 %** Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Wesentliche Joint Ventures zum 31.12. 2004* Name, Sitz Kapitalanteil Stimmrechtsanteil Geschäftsfeld Logistik Global Logistics System Europe Company for Cargo Information Services GmbH, Frankfurt/M. Shanghai Pudong International Airport Cargo Terminal Co. Ltd., Shanghai, China 46,85 % 29,00 % 42,86 % 22,22 % Geschäftsfeld Technik Aircraft Maintenance and Engineering Corp., Beijing, China Alitalia Maintenance Systems S.p.A., Rom, Italien 40,00 % 40,00 % 42,86 % 40,00 % Geschäftsfeld Touristik Thomas Cook AG, Oberursel 50,00 % 50,00 % Kapitalanteil Stimmrechtsanteil Geschäftsfeld Passage British Midland plc, Donington Hall, Großbritannien Eurowings Luftverkehrs AG, Nürnberg 30,00 % 49,00 % 30,00 % 49,00 % Geschäftsfeld Technik BELAC LLC, Wilmington, USA HEICO Aerospace Holdings Corp., Hollywood, USA 20,00 % 20,00 % 20,00 % 20,00 % Geschäftsfeld Catering Aerococina S.A. de C.V., Mexico City, Mexiko Airest Restaurant- und Hotelbetriebsgesellschaft mbH, Wien, Österreich Airport Restaurants Ltd., Barbados, Barbados Antigua Catering Services Ltd., Antigua, Antigua und Barbuda Barbados Flight Kitchen Ltd., Barbados, Barbados CateringPor – Catering de Portugal, S.A., Portugal China Air Catering Ltd., Hongkong, Hongkong CLS Catering Services Ltd., Vancouver, Kanada Cocina de Vuelos S.A. de C.V., El Salvador Hongkong Beijing Air Catering Ltd., Hongkong, Hongkong Hongkong Shanghai Air Catering Ltd., Hongkong, Hongkong Inflight Holdings (Cayman) Ltd., San Salvador, Kaimaninseln Jamestown Investments Ltd., Hongkong, Hongkong LSG Lufthansa Service Hong Kong Ltd., Hongkong, Hongkong LSG Sky Chefs (Thailand) Ltd., Bangkok, Thailand Nanjing Lukou International Airport LSG Catering Co Ltd., Nanjing, China Sancak Havacilik Hizmetleri A.S., Istanbul, Türkei Siam Flight Services Ltd., Bangkok, Thailand St. Lucia Catering Services Ltd., St. Lucia, St. Lucia St. Thomas Catering Corp., USA Versair In-Flight Services Ltd., Jamaika Xian Eastern Air Catering Co. Ltd, Xian, China ZAO Aeromar, Moskau, Russland 49,00 % 30,00 % 49,00 % 49,00 % 49,00 % 49,00 % 50,00 % 40,00 % 49,00 % 45,00 % 45,00 % 49,00 % 37,50 % 38,12 % 30,00 % 40,00 % 50,00 % 49,00 % 49,00 % 33,00 % 24,00 % 30,00 % 49,00 % 49,00 % 30,00 % 49,00 % 49,00 % 49,00 % 49,00 % 50,00 % 40,00 % 49,00 % 45,00 % 45,00 % 49,00 % 37,50 % 38,12 % 25,00 % 40,00 % 50,00 % 49,00 % 49,00 % 33,00 % 24,00 % 28,57 % 49,00 % Wesentliche assoziierte Unternehmen zum 31.12. 2004* Name, Sitz *Einbeziehung at equity 201 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Zehn-Jahres-Übersicht 2003 2002 2001 2000 1999* 1998* 1997* 1996* 1995* Gewinn- und Verlustrechnung Lufthansa Konzern 1) Umsatz2) Mio. ¤ 16 965 15 957 16 971 16 690 15 200 12 795 11 737 11 049 10 667 10 175 Ergebnis Operatives Ergebnis 3) Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 4) Ergebnis vor Steuern Steuern Konzernergebnis 5) Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ 383 1 004 591 591 183 404 36 – 147 – 785 – 785 193 – 984 718 1 592 952 952 230 717 28 – 316 – 745 – 745 – 140 – 633 1 042 1 482 1 215 1 215 529 689 723 1 012 1 003 1 003 363 630 1 060 1 455 1 269 1 269 537 732 841 1 090 894 894 342 551 – 345 351 351 65 285 – 428 387 836 81 755 Wesentliche Aufwandspositionen Personalaufwand Gebühren Treibstoff Abschreibungen Zinssaldo Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ 4 813 2 542 1 819 1 112 – 331 4 612 2 290 1 352 1 930 – 341 4 660 2 239 1 347 1 243 – 415 4 481 2 311 1 621 1 714 – 398 3 625 2 250 1 499 1 022 – 256 3 232 2 095 908 933 – 219 2 867 1 930 864 866 – 196 2 823 1 844 948 862 – 280 2 943 1 995 912 710 – 45 2 761 1 868 747 696 – 63 Bilanz Lufthansa Konzern 1) Vermögensstruktur langfristiges Vermögen Umlaufvermögen und übrige Aktiva davon Flüssige Mittel Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ 11 234 6 836 3 788 10 885 5 847 2 721 12 103 7 034 3 638 13 244 4 962 1 182 11 082 3 728 970 9 672 3 215 778 8 713 3 579 1 667 7 948 3 712 1 859 6 396 3 161 958 6 368 3 050 1 098 Kapitalstruktur Eigenkapital 6) davon gezeichnetes Kapital 7) davon Rücklagen davon Konzerngewinn/-verlust Anteile Fremder Fremdkapital 8) davon Pensionsrückstellungen davon Finanzschulden9) Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ 3 974 1 172 2 398 404 40 14 056 4 132 3 306 2 653 977 2 660 – 984 43 14 036 4 327 3 240 4 125 977 2 431 717 47 14 965 4 020 4 713 3 498 977 3 154 – 633 30 14 678 3 701 4 446 4 114 977 2 448 689 51 10 645 3 354 2 408 3 691 977 2 084 630 42 9 154 2 993 2 300 3 304 976 1 596 732 10 8 978 2 760 2 375 2 691 976 1 164 551 3 8 966 2 578 2 988 2 737 976 1 656 98 7 6 820 1 875 – 2 528 976 1 444 98 10 6 890 1 689 – Mio. ¤ 18 070 16 732 19 137 18 206 14 810 12 887 12 292 11 660 9 557 9 418 Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ 1 783 1 647 136 1 155 992 163 880 646 234 2 979 2 549 430 2 446 1 769 677 1 938 1 338 600 1 898 1 669 229 1 209 1 036 173 1 016 831 185 698 594 104 Cashflow10) Mio. ¤ 1 881 1 581 2 312 1 736 2 140 809 1 860 1 997 1 248 1 269 Kreditverschuldung brutto netto Mio. ¤ Mio. ¤ 3 370 – 418 3 312 591 4 771 1 133 4 995 3 812 2 444 1 475 2 320 1 542 2 404 737 3 043 1 185 1 690 732 2 108 1 010 Deutsche Lufthansa AG Jahresüberschuss/-fehlbetrag Verlustvortrag Rücklagenzuführung/-entnahme Ausschüttungssumme vorgeschlagen/ausgezahlt Dividende pro Aktie vorgeschlagen/ausgezahlt11) Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ Mio. ¤ ¤ 265 – – 128 137 0,30 – 1 223 – 1 223 – – 1 111 – 797 – 85 229 0,60 – 797 – – – – 445 – – 216 229 0,60 402 – – 188 215 0,56 401 – – 187 215 0,56 441 – – 266 176 0,46 98 – 0 98 0,26 98 – 0 98 0,26 Bilanzsumme Sonstige Finanzdaten Lufthansa Konzern Investitionen davon Sachanlagen davon Finanzanlagen 202 2004 1) 203 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Wirtschaftliche Kennzahlen Lufthansa Konzern 1) Umsatzrendite (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 4)/Umsatz2)) Gesamtkapitalrendite (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 4) plus Zinsen auf Fremdkapital/Bilanzsumme) Eigenkapitalrendite (Konzernergebnis 5)/Eigenkapital 6) ) Eigenkapitalrendite (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 4)/Eigenkapital 6)) Eigenkapitalquote (Eigenkapital 6)/Bilanzsumme) Gearing (Netto-Kreditverschuldung plus bilanzierter Pensionsverpflichtungen/Eigenkapital 6)) Verschuldungsgrad (Netto-Kreditverschuldung/Bilanzsumme) Innenfinanzierung (Cashflow10)/Investitionen) Dynamischer Verschuldungsgrad (Netto-Kreditverschuldung/Cashflow10)) Umsatzeffektivität (Cashflow10)/Umsatz2)) Net Working Capital (Umlaufvermögen . /. kurzfristiges Fremdkapital) 15) Personalkennziffern Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Umsatz2)/Mitarbeiter Personalaufwand/Umsatz2) Leistungsdaten Lufthansa Konzern13) Angebotene Tonnenkilometer Verkaufte Tonnenkilometer Nutzladefaktor Angebotene Sitzkilometer Verkaufte Sitzkilometer Sitzladefaktor Fluggäste Zahlgast-Tonnenkilometer Fracht/Post Fracht/Post-Tonnenkilometer Flüge14) Flugkilometer Blockstunden Verkehrsflugzeuge Die Zahlen wurden auf Millionen Euro-Werte ohne Nach-Komma-Stelle gerundet. Dadurch ergeben sich Abweichungen von den früheren Geschäftsberichten * Umgerechnet in Euro 1) Ab 1997 Aufstellung des Konzernabschlusses nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Die Vorjahre sind daher nicht vergleichbar 2) Für 1998 wurde der Wert wegen geänderter Zuordnung der Provisionen angepasst 3) Vor 1997 kein Ausweis des operativen Ergebnisses 204 2004 2003 2002 2001 2000 1999* 1998* 1997* 1996* 1995* Prozent 3,5 – 4,9 5,6 – 4,5 8,0 7,8 10,8 8,1 3,3 3,8 Prozent 6,1 – 1,6 7,9 – 1,4 10,7 10,3 13,0 10,9 4,9 5,7 Prozent 10,2 – 37,1 17,4 – 18,1 16,7 17,1 22,2 20,5 10,4 12,1 12) Prozent 14,9 – 29,6 23,1 – 21,3 29,5 27,2 38,4 33,2 12,8 15,3 Prozent 22,0 15,9 21,6 19,2 27,8 28,7 26,9 23,1 28,6 26,8 Prozent Prozent 93,5 – 2,3 185,4 3,5 124,9 5,9 214,8 20,9 117,4 10,0 122,9 12,0 105,8 6,0 139,8 10,2 95,3 7,7 106,8 10,8 Prozent 105,5 136,9 262,7 58,3 87,5 41,8 98,0 165,2 122,8 181,8 Prozent – 22,2 37,4 49,0 219,6 68,9 190,6 39,6 59,3 58,7 79,6 Prozent 11,1 9,9 13,6 10,4 14,1 6,3 15,8 18,1 11,7 12,5 Mrd. ¤ 0,9 – 0,3 – 0,4 – 1,5 – 1,0 – 1,1 – 0,2 0,2 1,7 1,2 ¤ Prozent 92 743 182 925 28,4 94 798 168 326 28,9 94 135 180 284 27,5 87 975 189 713 26,8 69 523 218 633 23,8 66 207 193 258 25,3 54 867 213 917 24,4 55 520 199 009 25,5 57 999 183 917 27,6 57 586 176 692 27,1 25 950,3 18 445,0 71,1 140 647,7 104 063,7 74,0 50,9 10 484,0 1 752 900 7 961,0 647 785 798,7 1 351 932 377 23 237,3 16 226,5 69,8 124 026,6 90 708,2 73,1 45,4 9 137,9 1 580 430 7 088,6 543 549 703,6 1 172 034 382 22 755,6 16 080,8 70,7 119 876,9 88 570,0 73,9 43,9 8 922,8 1 624 983 7 158,0 517 922 668,1 1 112 062 344 23 941,3 16 186,9 67,6 126 400,4 90 388,5 71,5 45,7 9 105,4 1 655 870 7 081,5 540 674 687,9 1 157 982 345 23 562,8 16 918,0 71,8 123 800,8 92 160,4 74,4 47,0 9 251,9 1 801 817 7 666,1 550 998 678,0 1 154 442 331 21 838,8 15 529,1 71,1 116 383,3 84 443,1 72,6 43,8 8 458,3 1 745 306 7 070,7 655 589 668,7 1 092 893 306 20 133,6 14 170,4 70,4 102 354,4 74 668,4 73,0 40,5 7 474,1 1 702 733 6 696,3 618 615 636,4 1 010 897 302 19 324,6 13 620,9 70,5 98 750,0 70 581,4 71,5 37,2 7 071,1 1 703 657 6 548,0 596 456 614,6 963 675 286 20 697,5 14 532,8 70,2 116 183,1 81 716,3 70,3 41,4 8 084,8 1 684 729 6 448,0 595 120 720,5 1 000 723 314 19 983,2 14 063,1 70,4 112 147,2 79 085,3 70,5 40,7 7 828,4 1 576 210 6 234,7 580 108 659,0 1 070 238 314 Mio. Mio. Prozent Mio. Mio. Prozent Mio. Mio. t Mio. Mio. Bis 1995 vor Netto-Veränderung des Sonderpostens mit Rücklageanteil 5) Bis 1996 Jahresüberschuss/-fehlbetrag 6) Bis 1995 einschließlich Eigenkapitalanteil des Sonderpostens mit Rücklageanteil und bis 1996 einschließlich Anteile Fremder 7) Kapitalerhöhung in 2004 um ¤195 379 200 (76 320 000 Aktien) 8) Bis 1995 einschließlich Fremdkapitalanteil des Sonderpostens mit Rücklageanteil 9) Vor 1997 keine Separierung der Finanzschulden von dem übrigen Fremdkapital 4) Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Ermittelt als Zahlungsmittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit gemäß Kapitalflussrechnung, bis 1996 Finanz-Cashflow 11) In 1996 ist der Nennwert der Aktie auf 2,56 ¤ herabgesetzt worden, die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst 12) Jahresüberschuss abzüglich des außerordentlichen Ergebnisses 13) Ab 1997 ohne Condor, ab 2003 inkl. Air Dolomiti 10) Ab 2000 werden nur noch „echte Flüge“ ausgewiesen. Da die unter LH-Flugnummer durchgeführten Bodentransporte der Lufthansa Cargo entfallen, sinkt die Zahl der Flüge beträchtlich 15) Ab 2004 Nettokreditverschuldung zzgl. bilanzierter Pensionsverpflichtungen; Vorjahre vergleichbar gerechnet 14) 205 Bericht des Aufsichtsrats 90 ı Lufthansa Aktie 94 ı Lagebericht Lufthansa Konzern 102 ı Jahresabschluss 130 ı Konzernanhang 134 ı Erläuterungen 144 Glossar zum Lufthansa Geschäftsbericht 2004 Begriffe aus dem Luftverkehr Blockstunden: Zeit, in der ein Flugzeug „off blocks“ ist. Eingeschlossen sind die Stunden vom Abrollen des Flugzeugs zum Start („off blocks“) bis zum Stillstand nach der Landung („on blocks“). Durchschnittserlöse/Yields: Die durchschnittlich pro Leistungseinheit erzielten Erlöse. Sie beziehen sich auf verkaufte Sitz-/Passagier- oder Tonnenkilometer, können aber auch für reine Mengeneinheiten – etwa pro Passagier oder Kilometer – ermittelt werden. Nutzladefaktor/Sitzladefaktor: Auslastung der Kapazitäten in Prozent. Der Nutzladefaktor bezeichnet das Verhältnis der verkauften zur angebotenen Leistung. Der Sitzladefaktor (SLF) gilt für die Passage, der Nutzladefaktor (NLF) für den Frachttransport oder die Gesamtleistung. Sitzkilometer/Tonnenkilometer: Leistungseinheit im Luftverkehr. Ein verkaufter Sitz-/Passagierkilometer (PKT) bedeutet: ein Passagier wird einen Kilometer weit befördert; ein verkaufter Tonnenkilometer (TKT): eine Tonne Ladung (Fracht, Passagiere oder beides) wird einen Kilometer weit transportiert. Wet-Lease/Wet-Charter: Das Leasing von Flugzeugen einschließlich Cockpitund Kabinenbesatzung. Finanzbegriffe Cashflow: Kennzahl zur Beurteilung der Finanz- und Ertragskraft eines Unternehmens. Der Cashflow wird ermittelt aus dem Zufluss und Abfluss von Zahlungsmitteln und Zahlungsmittel-Äquivalenten aus der laufenden Geschäftstätigkeit (siehe Kapitalflussrechnung Seite 133). Cash Value Added (CVA): Wertschaffungsmaßstab. Er ist aus dem Cashflow abgeleitet und bestimmt den Shareholder Value eines Geschäftsbereichs, der als Überschuss über die Kapitalkosten erwirtschaftet wurde (siehe Lagebericht Lufthansa Konzern Seite 114). 206 Corporate Governance: Der Begriff „Corporate Governance“ steht für die verantwortliche Leitung und Kontrolle eines Unternehmens. Um die Führungsstrukturen international tätiger Firmen vergleichbar zu machen, wurden Corporate Governance-Standards entwickelt, die für deutsche Unternehmen im Deutschen Corporate Governance Kodex zusammengestellt wurden. Es besteht eine gesetzliche Verpflichtung für alle deutschen börsennotierten Unternehmen, alljährlich zu erklären, inwiefern den Empfehlungen entsprochen wurde und wird. D-Check: Bei der Wartung und Überholung von Flugzeugen steht D-Check für das zeitaufwendigste Ereignis, in dem das Flugzeug in seine Einzelteile zerlegt und jedes Bauteil akribisch untersucht und – wo nötig – erneuert wird. In Analogie zur Generalüberholung eines Flugzeugs hat das im Juni 2001 aufgelegte Projekt „D-Check“ den Lufthansa Konzern auf den Prüfstand gestellt. Das Projekt wurde am 15. Februar 2004 abgeschlossen. Es hat statt der avisierten 1,1 Mrd. ¤ eine Cashflow-Verbesserung von insgesamt 1,6 Mrd. ¤ erzielt. Directors’ Dealings: Unter „Directors‘ Dealings“ versteht man den Handel von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder deren Angehörigen mit Wertpapieren „ihres“ Unternehmens. Es besteht die gesetzliche Verpflichtung, diese Geschäfte zu melden, wenn sie im Kalenderjahr die Grenze von 5 000 ¤ überschreiten. EBIT: Finanz-Kennzahl. Sie umfasst das Ergebnis vor Zinsen und Steuern. EBITDA: Finanz-Kennzahl. Sie wird ermittelt aus dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Der Begriff Abschreibungen umfasst hier neben den Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, Sach- und Finanzanlagen sowie Wertpapiere des Umlaufvermögens auch die im Beteiligungsergebnis enthaltenen Abschreibungen der Goodwills aus der Equity-Bewertung. Eigenkapitalquote: Finanz-Kennzahl. Sie gibt den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital an. Eigenkapitalrendite: Finanz-Kennzahl. Damit bezeichnet man das Verhältnis von Ergebnis nach Steuern/Konzernergebnis zum eingesetzten Eigenkapital. Bestätigungsvermerk 191 ı Aufsichtsrat und Vorstand 192 ı Wesentliche Beteiligungsgesellschaften 196 ı Zehn-Jahres-Übersicht 202 ı Glossar 206 Equity-Bewertung: Bilanzierungsmethode von Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures. Danach werden diese von der bilanzierenden Gesellschaft entsprechend ihrem Anteil am Reinvermögen (Equity) der Beteiligung bewertet. Gearing: Finanz-Kennzahl. Sie zeigt das Verhältnis von Netto-Kreditverschuldung plus bilanzierter Pensionsverpfichtungen zum Eigenkapital. Goodwill-Abschreibung: Möglichkeit der Abschreibung bei neu erworbenen Unternehmen. Mit Goodwill wird der Wert der Marktstellung, der Marke, des Know-hows und des Images eines Unternehmens bezeichnet. Dabei handelt es sich um ein immaterielles Wirtschaftsgut, das beim Kauf als Differenz zwischen den Zeitwerten der Vermögensgegenstände und Schulden sowie dem Kaufpreis sichtbar wird. Der Betrag wird linear über seine voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Innenfinanzierungsquote: Finanz-Kennzahl. Sie gibt an, bis zu welcher Quote die Investitionen aus dem Cashflow finanziert werden konnten. Konsolidierungskreis: Gruppe der Tochterunternehmen eines Konzerns, die in den Konzernabschluss einbezogen werden. Latente Steuern: Posten zur Darstellung steuerlicher Bewertungsunterschiede. Latente Steuern bildet man bei zeitlich begrenzten Differenzen zwischen Konzernbilanz und Steuerbilanz, um den Steueraufwand entsprechend dem Konzernergebnis auszuweisen. Netto-Kreditverschuldung: FinanzKennzahl. Sie zeigt die langfristigen Finanzschulden abzüglich der flüssigen Mittel und der Wertpapiere des Umlaufvermögens. Operatives Ergebnis: Ergebnisgröße. Das operative Ergebnis wird ermittelt aus dem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit, bereinigt um Buchgewinne und -verluste, Rückstellungsauflösungen, Kursgewinne und -verluste aus Stichtagsbewertungen langfristiger Finanzschulden und sonstige aperiodische Erträge und Aufwendungen (aperiodische Posten). Vgl. Seite 110. Thesaurierung: Zuführung von einbehaltenen Gewinnen zum Eigenkapital. Sie dient der Stärkung der Finanzkraft eines Unternehmens. Umsatzrendite: Finanz-Kennzahl. Sie gibt das Verhältnis von Ergebnis vor Steuern/Konzernergebnis zu Umsatzerlösen an. VBL: Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder. Sie gewährt Beschäftigten im Öffentlichen Dienst eine zusätzliche Altersversorgung – bis 1994 auch bei Lufthansa, damals zu über 50 Prozent in öffentlicher Hand. Nach dem Ausstieg aus der VBL hat Lufthansa sich per Tarifvertrag zur sog. „VBL-gleichen Versorgung“ verpflichtet. Ab 1995 eingestellte Mitarbeiter erhalten eine Betriebsrente nach der „Neuen Betrieblichen Altersversorgung“. Im Sommer 2003 hat Lufthansa für das Boden- und Kabinenpersonal und im Dezember 2004 für das CockpitPersonal die VBL-gleiche Altersversorgung abgelöst und in die „Neue Betriebliche Altersversorgung“ überführt. Sie wurde gleichzeitig in Lufthansa Betriebsrente umgenannt. Verkehrserlöse: Erlöse aus dem reinen Flugbetrieb. Dazu zählen Umsätze, die im Passagier- und Frachttransport und damit zusammenhängenden Nebenleistungen erzielt wurden. Wertberichtigung: Außerplanmäßige Abschreibung von Vermögenswerten. Eine Wertberichtigung wird notwendig, wenn der „erzielbare Betrag“ unter den Buchwert gesunken ist. Der „erzielbare Betrag“ wird zum Bilanzstichtag ermittelt: Netto-Veräußerungspreis und Nutzungswert des Vermögenswertes werden überprüft und notfalls korrigiert, als „erzielbarer Betrag“ gilt dann der höhere der beiden Beträge. Planmäßige Abschreibungen stellen dagegen die systematische Verteilung des Abschreibungsvolumens eines Vermögenswertes über dessen Nutzungsdauer dar. Working Capital: Finanz-Kennzahl. Zur Beurteilung der Liquidität eines Unternehmens wird die Differenz zwischen Umlaufvermögen und kurzfristigen Verbindlichkeiten ermittelt. 207 Kontakt Deutsche Lufthansa AG Investor Relations Ulrike Schlosser Von-Gablenz-Str. 2-6, 50679 Köln Telefon: (02 21) 826-24 44 oder (069) 696-9 43 56 Telefax: (02 21) 826-22 86 oder (069) 696-9 09 90 E-Mail: [email protected] Erika Laumer Ralph Link Axel Pfeilsticker Lufthansa Basis, 60546 Frankfurt/Main Telefon: (069) 696-2 86 89, -64 70 oder -9 09 97 Telefax: (069) 696-9 09 90 E-Mail: [email protected] Geschäftsberichte und Zwischenberichte in deutscher und englischer Sprache können am bequemsten über den Internet-Bestellservice oder unter folgender Adresse angefordert werden: Deutsche Lufthansa AG, CGN IR Von-Gablenz-Straße 2-6, 50679 Köln Telefon: (02 21) 826-39 92 oder -26 31 Telefax: (02 21) 826-36 46 oder -22 86 E-Mail: [email protected] Aktuelle Finanzinformationen im Internet: http://www.lufthansa-financials.de Herausgeber: Deutsche Lufthansa AG, Von-Gablenz-Str. 2-6, 50679 Köln Registereintragung: Amtsgericht Köln HRB 2168 Redaktion: Ulrike Schlosser (Ltg.), Elisabeth Heidan, Deutsche Lufthansa AG, Investor Relations Fotos: Frieder Blickle, Hamburg Grafische Konzeption und Herstellung: Koch Mediendesign GmbH, Köln; Deutsche Lufthansa AG, Köln, Ulrich Voßnacke Druck: Broermann Offset Druck GmbH, Troisdorf Umschlag-Realisation: Thomas-Gruppe, Gelsenkirchen Printed in Germany ISSN 1616-0231 Der Geschäftsbericht ist in deutscher und englischer Sprache auch auf CD-ROM zu erhalten. Hinweis: Zur Vereinfachung der Sprache haben wir in unserem Bericht die maskuline Form verwendet. Wir bitten um Ihr Verständnis. 208 Finanz-Termine 2005/2006 2005 11. Mai Veröffentlichung Zwischenbericht zum 1. Quartal 2005 25. Mai Hauptversammlung Köln 26. Mai Auszahlung der Dividende 10. August Veröffentlichung Zwischenbericht zum 1. Halbjahr 2005 10. November Presse- und Analystenkonferenz zum Zwischenbericht Januar–September 2005 2006 23. März Bilanz-Pressekonferenz und Analystenkonferenz zum Jahresergebnis 2005 11. Mai Veröffentlichung Zwischenbericht zum 1. Quartal 2006 17. Mai Hauptversammlung Köln 27. Juli Veröffentlichung Zwischenbericht zum 1. Halbjahr 2006 26. Oktober Presse- und Analystenkonferenz zum Zwischenbericht Januar–September 2006 www.lufthansa.com www.lufthansa-financials.de