2014-07 Verona - Infoblatt

Transcription

2014-07 Verona - Infoblatt
Opernreise VERONA
Opernreise VERONA
Die Stadt und die Oper
3 Tage vom 19. bis 21. Juli 2014
Auf unserer Opernreise erleben wir eine der schönsten Städte Italiens und Europas. Wir besichtigen das antike Verona mit dem Amphitheater („Arena“),
das umgeben ist von Plätzen mit großartigen Palastfassaden – die Brücke Ponte Scaglieri mit dem gewaltigen Castelvecchio – die Reste des römischen Triumphbogens – die dreigeschossige monumentale Porta Borsari – die Piazza
delle Erbe, einst Marktplatz der mittelalterlichen Stadtrepublik – den mittelalterlichen Uhrturm – Barockbauten und Bürgerhäuser mit großartigen Fresken
– den „Balkon von Romeo und Julia“, den Dom und die Basilica San Zeno
Maggiore mit den berühmten Bronzetüren.
Nach der Ankunft können wir auf einer ersten Runde die Sehenswürdigkeiten
Veronas besichtigen und abends (ab 21 Uhr) in der Arena Verdis „Maskenball“
erleben. Am zweiten Tag können wir die Besichtigungen fortsetzen und das
Flair dieser wunderbaren Stadt atmen – oder Sie ruhen vor der abendlichen
„Aida“ im Hotel. Bevor wir zusammen in die Arena gehen, gebe ich im Hotel
eine Einführung in die Oper und die Hintergründe der Handlung und der
Musik.
1
Opernreise VERONA
Der Name Verona kommt von deutsch: „Bern“. Nachdem Attila 452 die Stadt
geplündert hatte, besiegte 489 der Ostgotenkönig Theodorich den am Hofe
Attilas aufgewachsenen Odoaker und die Sage verlieh dem Sieger den Namen
„Dietrich von Bern“. (Der lateinische Name der Schweizer Stadt Bern lautet
ebenfalls Verona). Als
Übergang der BrennerLinie zur Po-Ebene war
die Stadt zu allen Zeiten strategisch wichtig.
Schon ab 89 v. Chr. war
Verona römisch, später
wurde es unter Kaiser
Augustus als wichtige
Kolonie eine blühende
Stadt, was sich noch
heute in den römischen
Bauwerken zeigt. Im
13. Jahrhundert entwickelte sich Verona unter den Scaligern in ein politisches
Machtzentrum Oberitaliens, so dass Mailand und Venedig zweihundert Jahre
lang gegen Verona um den beherrschenden Einfluss kämpften. Von der einstigen Bedeutung der Stadt als politischem und wirtschaftlichem Zentrum zeugen heute noch die zahlreichen Monumente aus mehreren Jahrhunderten.
Das Stadtbild ist geprägt von dem weltberühmten Amphitheater: der Arena,
die um 50 n.Chr. zur gleichen Zeit wie das Kolosseum in Rom erbaut wurde.
Das Innere besteht aus 45 Sitzreihen, die zu den jährlichen Opernaufführungen 22.000 begeisterten Zuschauern Platz bieten.
2
Opernreise VERONA
Umschlossen wird die Arena von der Piazza Bra („breiter Platz“) mit dem
Liston. Die von Cafés und Restaurants gesäumte Flaniermeile der Veroneser
verläuft vor den Fassaden der Palazzi bis zu dem römischen Triumphbogen
Arco dei Gavi.
Die Flaniermeile Liston
Triumphbogen Arco die Gavi
Erinnerung an die große Zeit als römische Kolonie wecken das dreigeschossige monumentale ehemalige Stadttor Porta dei Borsari und das Löwentor, die
Porta dei Leoni.
Hoch eindrucksvoll ist das 1355 unter dem Scaliger Cangrande II. della Scala
erbaute Castelvecchio an der Etsch mit der Zinnen bekrönte Festungsbrücke,
der Scaligerbrücke, die nur von den Herrschern betreten werden durfte und
als Fluchtweg zum anderen Ufer der Etsch angelegt war. Mit ihren drei Bögen
und fast 50 Meter Spannweite war sie damals die größte Segmentbogenbrücke
der Welt.
3
Opernreise VERONA
Das Museum im Castelvecchio beherbergt neben einer bedeutenden Gemäldesammlung auch das berühmte Reiterstandbild: „der Lächelnde Ritter zu
Pferde“ aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, das „Cangrande della Scala“ darstellt, den mächtigsten Herrscher der Scaliger-Dynastie. Die Statue ist berühmt
wegen des ungewöhnlichen geheimnisvollen spöttischen Lächelns des Ritters,
das sehr unterschiedlich gedeutet wird.
Von dem Mauerumgang des Kastells aus haben wir einen idealen Gesamteindruck der Innenhöfe und Gebäudekomplexe der gewaltigen Anlage an der
Etsch.
Die Piazza Erbe, der Marktplatz und Versammlungsort der mittelalterlichen
Stadtrepublik, ist noch heute das quirlige Zentrum des Veroneser Lebens. Sie
wird von historischen Fassaden aus verschiedenen Jahrhunderten gebildet.
4
Opernreise VERONA
Der Durchgang von der Piazza Erbe zur Piazza dei Signori erinnert an die
wuchtigen römischen Barockbauten, die einst das Stadtbild prägten. Es ist der
Hauptplatz der Scaliger, und hier erhebt sich das Denkmal Dantes, der nach
seiner Verbannung aus Florenz mehrfach in Verona Aufnahme fand.
Weltberühmt sind die dort
aufgestellten Scaliger-Gräber
als Erinnerung an eine aufregende Vergangenheit Veronas.
Die Scaliger fürchteten ihr
Volk und suchten Sicherheit in
beeindruckenden Burgen und
Palästen – aber ihre Herrschaft
verloren sie nicht durch das
Volk, sondern durch jahrzehntelange interfamiliäre Machtkämpfe.
Mit dem 83 m hohen Torre die Lamberti an der Ecke bilden die Piazza Erbe
und Piazza del Signori zusammen einmaliges Ensemble.
Vom Turm aus hat man einen weiten Blick in die geschichtsträchtige Landschaft hat.
Wenige Schritte weiter sammeln sich Romantiker und
Shakespeare-Fans, glücklich und unglücklich Verliebte
in einem Palasthof beim legendären Balkon der Julia.
Die alten Veroneser bauten diesen Balkon aus Shakespeares Drama als touristische Attraktion.
5
Opernreise VERONA
Ein kulturhistorischer Höhepunkt ist die romanische Basilika San Zeno aus
dem 12. Jahrhundert mit der Fensterrose über dem Skulpturenkomplex der
Fassade. Im 1187 geweihten Dom Santa Maria Matricolare sehen wir ein Altarbild von Tizian.
Besonderen Ruhm genießen die beiden Türflügel mit den weltberühmten
Bronzereliefs. Es ist die reichste von allen erhaltenen romanischen Bronzetüren, die um 1150 entstanden sind.
6
Opernreise VERONA
Dreihundert Jahre nach dem Dom wurde die größte gotische Kirche Veronas
nach zweihundertjähriger Bauzeit fertiggestellt: Sant‘ Anastasia. Der dreischiffige Innenraum wird geprägt von dem schönen farbigen Fußboden, hohen Marmorsäulen, gut erhaltenen Fresken und den mit Ornamenten reich
ausgestalteten Gewölben. Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten zählen die
Weihwasserbecken am ersten Säulenpaar, die von zwei berühmten Renaissancefiguren, den „due gobbi“ (zwei Buckligen), getragen werden.
Die Sakristei bietet
einen Höhepunkt der
Freskomalerei: „Der
Aufbruch des hl.
Georg zum Kampf
mit dem Drachen“
von Pisanello gilt in
der Kunstgeschichte
als Höhepunkt und
Endpunkt der höfischen Gotik in Oberitalien, bevor die Renaissance die malerischen Ideale veränderte. Pisanello zeigt,
wie der hl. Georg sich gerade in den Sattel schwingt, um den Drachen zu bezwingen und um die Prinzessin von Trapezunt zu retten. Es zeigt eine Fülle
von Motiven aus dem Ritterleben mit prächtigen Rüstungen und Gewändern,
eine fantastische Prunkfassade der gotischen Stadt im Hintergrund, und ein
einmaliges und für eine Kirche sensationelles realistisches Detail: ein Galgen
mit zwei Gehenkten über der vornehmen Ratsversammlung. Die makabre
Darstellung zeigt noch ein letztes Mal die Macht und Herrlichkeit des gerade
untergehenden Mittelalters. Einmalig ist auch, dass in der viele Male gestalteten Szene hier nicht der Augenblick des Kampfes gezeigt wird, sondern St.
Georgs stiller Abschied von der Prinzessin. Die Gestaltung des Pferdes mit
dem Umfeld realisiert eine starke perspektivische Verkürzung und eine Schaffung von Raumtiefe.
7
Opernreise VERONA
An dem Platz vor Sant’ Anastasia endete die fast 500 km lange Via Postumia,
die in der Römerzeit von Genua über den Apennin nach Verona führte.
Ein besonderer Charme dieser von der Etsch in einem großen Bogen umschlossenen Stadt besteht darin, dass wir nahezu alle Sehenswürdigkeiten ihrer jahrhundertelangen Geschichte zu Fuß erwandern können.
Neben Flair und
Geschichte bietet
Verona eine Einzigartigkeit:
die
Opernfestspiele in
der Arena. Mit
22.000 begeisterten
Opernfans haben
wir Gelegenheit,
zwei der bekanntesten Opern von
Verdi zu erleben.
Ein Maskenball und Aida
Vorlage zu MASKENBALL ist Eugène Scribes Drama Gustave III. über Leben
und Tod des schwedischen Königs. Dieser galt als eine der schillerndsten Persönlichkeiten Europas. Er war ein aufgeklärter Monarch, Kunstfreund, und
berüchtigt für seine Lebenslust. Da er Privilegien des Adels abschaffen wollte,
zog er sich mächtige Feinde zu. Auf einem Maskenball der Stockholmer Oper
wurde er 1792 von einem maskierten Grafen erschossen. Dieser historische
Vorfall inspirierte Verdi, als er von der Oper Neapel einen Auftrag erhielt. Der
Stoff war in Italien revolutionär, denn vier Jahre zuvor hatte es ein Attentat
auf den König von Neapel gegeben, und während Verdi die Oper komponierte, wurde ein Attentat auf Kaiser Napoleon III. in Italien verübt. Als die von
den Bourbonen abhängige Zensur in Neapel die Oper ablehnte, solidarisierten
sich die Opernenthusiasten mit ihrem Nationalhelden Verdi und es kam zu
Tumulten. Daraufhin wollte die Oper von Rom das Werk aufführen. Aber hier
kamen die Probleme von der päpstlichen Zensur, denn in der Oper begeht der
König Ehebruch mit der Frau seines treuesten Freundes und wird deswegen
von ihm erschossen. Schließlich war die Zensur unter der Bedingung einverstanden, dass die Handlung nach Boston verlegt und die Namen der Adligen
geändert werden. Der Titel der Oper musste von Gustav III. geändert werden
in „Ein Maskenball“. Die Uraufführung in Rom wurde zu einem Triumph –
für Verdi und für den Freiheitskampf der Italiener. Der Name VERDI stand an
vielen Wänden und bedeutete: Viva Emanuele Re Di Italia. Die Oper war ein
nationales Politikum geworden: Als 1860 in Neapel die verhassten Bourbonen
gestürzt wurden, war Un ballo in maschera eine der ersten Opern, die im befreiten Neapel aufgeführt wurden.
8
Opernreise VERONA
Hartnäckig hält sich die
Legende, AIDA sei zur
Eröffnung des Suezkanals uraufgeführt worden. Aber sie erlebte die
erste Aufführung in
Kairo erst 2 Jahre später.
Noch ein Jahr nach der
Eröffnung des Kanals
schrieb Verdi einem
Freund: „Eine Oper für
Kairo komponieren! Puh!
Ich gehe nicht hin, weil ich
fürchten müsste, dort
mumifiziert zu werden. …
Aber da meine Bedingungen – die waren hart – toleriert wurden, habe ich den Vertrag
akzeptiert. Wenn mir jemand vor zwei Jahren gesagt hätte, «du wirst für Kairo schreiben», hätte ich ihn für einen Verrückten gehalten. Jetzt sehe ich ein, dass ich der Verrückte bin.“ Aida wurde eine der weltweit erfolgreichsten Opern.
Die erste Opernaufführung in der Arena fand am 10. August 1913 anlässlich
des 100. Geburtstages von Giuseppe Verdi statt. Um das Fest gebührend feiern
zu können, hatte sich die Stadt um einen Ort bemüht, welcher der Größe des
Maestro angemessen erschien. Entgegen aller Befürchtungen war die Akustik
so gut wie in einem geschlossenen Raum. Das war die Geburtsstunde der
weltberühmten Opernfestspiele. Die erste Oper, die vor 100 Jahren hier aufgeführt wurde, steht seither traditionell jedes Jahr auf dem Spielplan. Aida.
Das elegante 4* Hotel Leon
d’Oro mit anspruchsvollem
Frühstück – ca. 15 Min. zur
Arena
Bahnfahrt ab München
09:30-14:58 Hinreise
13:04-18:21 Rückreise
Reisepreis im DZ ca. 470.- €
(EZ + 75.- €)
(Stand Angebote Bahn und
Hotel vom 18. Juni 2014)
Anmeldung:
[email protected]
Tel. 08104/7824
Programmänderungen vorbehalten
Bilder Wikipedia commons und Hotel Leon d‘Oro
9