DIE IWC: EIN- UND AUSBLICK - WDC, Whale and Dolphin

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DIE IWC: EIN- UND AUSBLICK - WDC, Whale and Dolphin
{ whales.org }
Weihnachtsgeschenktipps
Nachrichten von WDC, Whale and Dolphin Conservation
Winter 2014 | Nr. 9
DIE IWC: EINUND AUSBLICK
Editorial
WDC-Kampagne
Neue Geschenkstipps
von WDC
Die Tagung der internationalen Walfangkommission
Einblick und Ausblick
Liebe Wal- und
Delfinfreundin,
Lieber Wal- und
Delfinfreund,
die aktuelle Ausgabe von Wal&Meer
spannt einen schönen Bogen unserer
vielfältigen Arbeit. Unsere Kampagnenleiterin Astrid Fuchs vermittelt Ihnen
einen plastischen Eindruck von den
Einflussmöglichkeiten einer Non-ProfitOrganisation in einem internationalen
Gremium – der Internationalen Walfangkommission.
Was wir dank intensiver Forschung Neues über Orcas wissen, erfahren Sie auf
den Seiten 4 und 5. Und bei dem rosa
Delfin auf der Titelseite handelt es sich
um einen Boto oder Amazonas-Flussdelfin. WDC engagiert sich stark für den
Schutz dieser Tiere – mehr dazu erfahren Sie auf Seite 6.
Für Ihre Suche nach einem schönen und
sinnvollen Weihnachtsgeschenk darf ich
Ihnen unsere diesjährigen Geschenkpatenschaften mit neuem vierteiligen
Kartenset mit wunderschönen Wal- und
Delfinmotiven oder für Kinder mit einem
tollen Delfinbuch ans Herz legen. Mehr
dazu auf der letzten Seite.
Ich wünsche Ihnen eine interessante
Lektüre und eine schöne Advents- und
Weihnachtszeit.
Herzlichst
Franziska Walter
Geschäftsführerin
WDC Deutschland
WDC-Kampagnenleiterin Astrid Fuchs war im
September 2014 bei der Tagung der Internationalen Walfangkommission in Slowenien.
Die IWC tagt seit 2012 nur noch alle zwei
Jahre, das IWC-Wissenschaftskomitee weiterhin jährlich. Gemeinsam mit ihrer Kollegin, Vanesa Tossenberger, arbeitet Astrid eng
mit verschiedenen Delegierten und anderen
NGOs zusammen, damit der kommerzielle
Walfang und alle unter einem Deckmantel
geführten Walfangprogramme mit kommerziellem Charakter eines
Tages Geschichte sein werden.
Astrid, bei der diesjährigen IWC-Tagung hat es wieder ein Tauziehen
zwischen Walfanggegnern und –befürwortern gegeben. Bevor wir später in inhaltliche Details gehen, kannst du uns schildern, wie deine Arbeit in Vorbereitung der IWC und auf der IWC-Tagung selbst aussieht?
Wir beraten die Pro-Walschutz-Regierungen und verfassen dazu wissenschaftliche Evaluierungen oder Briefings zu den Tötungsmethoden, dem
wissenschaftlichen Walfang oder Regelwidrigkeiten. Bei Bedarf erstellen
wir Rechtsgutachten und analysieren die vorhandenen Regelwerke. Wir
bewerten öffentlich zugängliche Dokumente und beraten die Regierungen, wie sie aus unserer Sicht auf die Vorschläge reagieren sollen.
Im Vorfeld der Tagungen arrangieren wir Treffen mit den diversen Delegationen, um die jeweils heißen Themen zu diskutieren. Vor Ort kommen wir mit ihnen zwischen den Sitzungen oder in Kaffeepausen zu
kurzfristig anberaumten Meetings zusammen.
In diesem Jahr war ein WDC-Kollege von mir wenige Wochen vor der
Tagung in Grönland, um aktuelle Belege für den steigenden Verkauf der
Walprodukte an Touristen zu sammeln. Aus den Bildern und Berichten,
der er mitgebracht hat, haben wir dann ein Briefing für die Delegierten
in Slowenien erstellt.
Mit welchen Ländern bzw. Delegierten klappt die Zusammenarbeit besonders gut?
Es gibt einige Länder, deren Arbeit wir als besonders Walschutz-­orientiert
herausstellen können. Darunter sind unter anderem die südamerikanischen Länder, die Mitglieder der sogenannten Buenos Aires Group
(BAG) sind, Monaco, Australien sowie Deutschland, Großbritannien,
Belgien, Österreich und die Niederlande. Die Bemühungen der genannten europäischen Länder werden jedoch massiv durch die unbewegliche
Haltung der EU-Kommission und die Pro-Walfang-Politik der dänischen
Regierung erschwert bzw. teilweise verhindert.
Kannst du ein Beispiel dafür anführen, inwiefern sich die Delegierten bei
der IWC-Tagung für die Wale zu Wort melden?
Die Delegierten haben während der
Sitzung die Möglichkeit, durch eine
sogenannte „Intervention“ das Wort
zu ergreifen. Der deutsche Delegationsleiter, Walter Dübner, hat sich in
diesem Rahmen zum Beispiel für eine
Berichtspflicht der betroffenen Länder
über Kleinwaljagden ausgesprochen
und die Vorlage von Daten zu Tötungsmethoden und Todeszeitraten
bei den Großwalen gefordert. Erfreulicherweise wurde in diesem Jahre eine
Resolution – eingereicht von Chile –
verabschiedet, die diese Möglichkeit
in Zukunft auch für uns NGOs bietet.
Wir hatten jedoch bereits in diesem
Jahr das Recht, uns in eingeschränktem Rahmen ganz zum Ende eines
Agendapunkts zu Wort zu melden. So
habe ich im Namen von WDC und AWI
(eine unserer Partnerorganisationen)
eine Intervention zu Grönlands erhöhtem Quotenantrag vorgetragen.
Der Subsistenz-Walfang Grönlands
hat seit einigen Jahren kommerzielle
Ausmaße angenommen: Bei der letzten Tagung der Kommission im Jahr
2012 in Panama hatte Dänemark für
Grönland versucht, erhöhte Fangquoten im Rahmen des Indigenen Subsistenzwalfanges zu erhalten. Der Antrag
war in einer spektakulären Abstimmung gescheitert, weil besonders
die EU-Mitglieder Besorgnis über die
zunehmende Kommerzialisierung der
Jagd und den Verkauf des Fleisches
an Touristen ausgedrückt hatten.
Dänemark ist es in diesem Jahr unter
Androhung eines IWC-Austritts gelungen, die EU-Kommission zu einer
180 Grad-Wende zu zwingen. Die EU
unterstützte in Slowenien genau die
Quotenforderung, die sie 2012 noch
abgelehnt hatte und setzte sich darüber hinaus für eine Aufweichung der
strengen Regelungen des Subsistenzwalfangs ein.
Was sind nun aus Walschutzsicht die Erfolge bei der diesjährigen IWC?
Es war ein sehr intensives Treffen mit
Hoch- und Tiefpunkten. Ich freue mich
über einige starke Etappenerfolge, wie die
Annahme der Neuseeland-Resolution zu
Japans wissenschaftlichem Walfang und
die Ablehnung des japanischen Antrags
auf eine kommerzielle KüstenwalfangQuote.
Sehr begrüßenswert ist auch der im
Konsens verabschiedete Resolutionsvorschlag Chiles, der es NGOs ermöglicht,
in Zukunft ein besseres Mitspracherecht
innerhalb der IWC auszuüben.
Ein persönliches Highlight waren für mich
zudem die zahlreichen Statements verschiedener Länder, die einen besseren
Schutz von Kleinwalen und Delfinen gefordert haben und ihre Besorgnis über die
direkte Bejagung der kleinen Meeressäuger ausdrückten.
Japan fängt auch im Rahmen seines
Küstenwalfangprogramms Wale. Was
hat es damit auf sich und hat dieses Dass es einem einzigen EU-Mitglied Liebe Astrid, vielen Dank für das Gespräch
Thema bei der diesjährigen IWC-­ gelungen ist, die Gesamtheit der ande- und alles Gute für die WDC-Kampagne geTagung eine Rolle gespielt?
ren EU-Länder in die Knie zu zwingen, gen den Walfang. Aus Platzgründen konnist ein Armutszeugnis für die Union. ten wir nicht das vollständige Interview
Japan legt seit Jahren immer wieder Die EU unterstützt damit eine neue mit Astrid Fuchs abdrucken, dieses finden
Variationen eines Antrag vor, der dem Form des kommerziellen Walfangs und Sie auf whales.org
Land im Rahmen seines Küstenwal- untergräbt so die Regelungen der IWC.
fangprogrammes eine kommerzielle
Quote erlauben soll - in diesem Jahr
war es ein Antrag auf sogenannten
Frederic Chemay – Walschützer aus Passion
Küstenwalfang von 17 Zwergwalen.
Ein Nachruf
Damit hat Japan ganz klar versucht,
die Grenzen zwischen SubsistenzwalDer Leiter der belgischen IWC-Delegation Frederic Chemay
fang, der der Selbstversorgung von
verstarb wenige Tage nach der vergangenen Tagung der
indigenen Gemeinden dienen soll, und
Internationalen Walfangkommission (IWC), am 1. Oktober
kommerziellem Walfang aufzuwei2014. Frederic war ein Mann mit großem diplomatischen Gechen. Der Antrag Japans wurde zum
schick, das er in den Dienst des Walschutzes stellte. Er ließ
Glück abgelehnt.
sich auch bereits in seinem ersten Jahr zum Vizevorsitzenden
der Kommission wählen. In diesem Jahr hätte er den Vorsitz
Ein weiteres Schwerpunktthema für
übernehmen sollen. Es ist ein großer Verlust für den WalWDC ist der Subsistenzwalfang von
schutz, dass er diese Position nun nicht mehr antreten wird.
Grönland. Dänemark wirft sich hierbei
Frederic hatte die politische Weitsicht, Synergien zwischen der IWC und anderen
für seine autonome Nation Grönland
internationalen Foren zu suchen und zu fördern. Stets arbeitete er dabei auch eng
ins Zeug und stellt sich damit gegen
mit Umweltschutzverbänden zusammen. WDC ist über die Nachricht seines Todes
die Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten.
zutiefst betroffen und möchte auf diesem Weg seiner Familie ihr aufrichtiges BeiWelche Auswirkungen hat das auf die
leid ausdrücken und seinen wichtigen Beitrag für den Walschutz würdigen.rdigen.
EU?
WDC-Wissen
WDC-Wissen
SIND ALLE ORCAS GLEICH?
Sie sind alle schwarz-weiß gefärbt und leben im Meer. Doch
betrachtet man ihr Verhalten, ihre Kultur, ihre Nahrungsvorlieben und ihre Dialekte, treten auffällige Unterschiede
zwischen den Orcagruppen zu Tage, sodass Wissenschaftler inzwischen zehn Ökotypen identifiziert haben. Fünf davon leben in den Meeren der Nordhalbkugel, fünf auf der
Südhalbkugel. Während einige Schwertwalgemeinschaften
intensiv studiert werden, steckt die Forschung in anderen
Gebieten erst in den Kinderschuhen.
Schwertwale sind die größten Kosmopoliten unter den Walen und sind vielleicht nach dem Menschen die am weitesten
verbreitete Art auf unserem Planeten. Wissenschaftler kennen momentan 40 Orcapopulationen weltweit und diskutie-
Die fünf Ökotypen der Nordhalbkugel
ren darüber, ob wir zurzeit das Phänomen der Artenbildung
bei Schwertwalen beobachten können. Die Artenbildung
ist eine der wichtigsten Folgen der Evolution, wobei in den
meisten Fällen physische Barrieren der Grund dafür sind,
dass eine neue Art entsteht. Im Meer gibt es keine solchen
Barrieren und doch sieht so es aus, als ob einige Orcapopulationen sich erheblich von anderen unterscheiden.
Diese neuen, wissenschaftlichen Erkenntnisse und Schlussfolgerungen über Orca-Ökotypen und die mögliche Bildung
neuer Arten sind sehr spannend und für den Schutz der
Populationen von großer Bedeutung. Sie helfen uns dabei,
die Rolle zu verstehen, die Schwertwale im Ökosystem der
Meere spielen und sind wichtige Maßstäbe bei der Entwicklung von Schutzmaßnahmen für die Tiere.
Die fünf Ökotypen der Südhalbkugel
„Residents“
Antarktis Typ A
„Bigg´s Orcas“
Großer Typ B oder Orcas des Packeises
„Offshores“
Kleiner Typ B oder Gerlache-Orcas
(Ortstreue oder ortsgebundene Orcas): Wissenschaftler erforschen diesen Orcatyp an der
Westküste der USA und vor Kamtschatka. Es sind die am besten erforschten Schwertwale
weltweit und zu ihnen zählen die WDC-Patenwale. Sie werden ca. 7,2 Meter lang.
Diese Schwertwale sind sehr groß (bis fast 10 Meter lang), leben in küstenfernen, eisfreien
Gewässern und ernähren sich von Zwergwalen und Seeelefanten. Im antarktischen Winter
wandern sie vermutlich in die niederen Breiten, eventuell sogar in tropische Gewässer.
(Früher „Transients“ = Wandernde Orcas): Dieser Ökotyp ist ebenfalls von der Westküste der
USA und vor Kamtschatka bekannt. Sie gehören zu den großen Orcatypen und werden ca. 8
Meter lang. Sie wurden nach einem Pionier der Orcaforschung, Michael Bigg, in Bigg´s Orcas
umbenannt.
Orcas dieses Ökotyps leben zirkumpolar und werden oft im Packeis beobachtet. Aufgrund der
dort vorkommenden Algenarten sind sie häufig gelblich gefärbt. Ihr Augenfleck ist sehr groß.
(Küstenfern lebende Orcas): Dieser Orcatyp wurde in den 1990er Jahren zum ersten Mal
beobachtet und wird auch heute nur sehr selten gesichtet. Einige Gruppen ziehen von Alaska
bis ins südliche Kalifornien. Sie ernähren sich häufig von Haien und haben stark abgewetzte
Zähne, da die Haut der Haie sehr rauh ist.
?
Sie sind kleiner als die Orcas des Packeises, ebenfalls gelblich gefärbt und werden häufig in
der Gerlache-Straße (Antarktis) gesehen. Ihr Augenfleck ist im Verhältnis zum Körper noch
größer als derjenige der Orcas des Packeises, auch hat er eine spitz zulaufende Form.
?
Nordatlantik-Typ 1
Typ C oder Orcas des Rossmeers
Während die Orcas im Nordwestpazifik schon seit mehr als 40 Jahren studiert werden, ist die
Forschung im Atlantik um einiges jünger. Dieser Typ ist momentan nur aus den Gewässern
vor Norwegen bekannt.
!
Im Gegensatz zu Typ B ist bei diesem Orcatyp der Augenfleck schräg und schmal. Es handelt
sich um die kleinsten Schwertwale, bei denen männliche Tiere nur 6 Meter lang werden.
Wissenschaftler vermuten, dass die Tiere sich von Schwarzen Seehechten ernähren.
?
Nordatlantik-Typ 2
Typ D
Zu diesem Ökotyp gehört eine Gruppe von nur neun Schwertwalen, die in den Gewässern
um die schottische Inselgruppe der Hebriden leben. Die Orcas haben in den letzten Jahren
kein Kalb zur Welt gebracht und wir fürchten, dass diese Gruppe bereits in naher Zukunft
aussterben könnte. Dieser Ökotyp wird ca. 8,5 Meter lang.
?
Nahrungsspektrum (Fische, Robben, Delfine, Wale, Haie, Pinguine)
?
Die Studien stützen sich erst auf wenige Beobachtungen
Ökotyp D ist erst vor kurzem entdeckt worden. Die Tiere leben im Südlichen Ozean um die
Subantarktischen Inseln. Sie sind mit ihrem winzigen Augenfleck und rundlichen Kopf unverwechselbar. Die Tiere wurden in der Nähe von Fischerbooten, die mit Langleinen fischen,
beobachtet. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass diese Orcas Fische von den Angelhaken
fressen.
Sehr kommunikativ/hochentwickelte Dialekte / Wenig kommunikativ
Gruppengröße
Entfernungen, die die Tiere zurücklegen
WDC-Kampagne
WISSENSCHAFT UND POLITIK IM EINSATZ
FÜR DEN AMAZONAS-FLUSSDELFIN
Der Amazonas-Regenwald ist die Heimat des AmazonasFlussdelfins, auch Boto genannt. In den letzten Jahrzehnten
ist sein Lebensraum zunehmend vom Menschen eingenommen worden. Doch damit nicht genug – Botos werden
immer noch illegal gejagt und getötet, um dann als Fischköder für den Fang von Piracatingas zu dienen.
Dass diese Methode und damit die grausame Tötung von
Botos immer noch praktiziert werden, hat Veronica Iriarte
aus Uruguay herausgefunden. Sie ist mit WDC bereits
seit ihrem Studium verbunden, da sie damals mit unserer
Unterstützung Schwertwale erforschen konnte. Veronica hat
gemeinsam mit einem einheimischen Fischer UndercoverRecherchen durchgeführt und konnte so aufdecken, dass
Botos immer noch mit Harpunen und Äxten gejagt und zum
Teil lebend an Bäume gehängt werden – unvorstellbare
Qualen für die intelligenten Säugetiere.
Doch Veronica will mehr als nur aufdecken, sie will die
Menschen verstehen, deren Vorfahren jahrhundertelang
unter den Kolonialmächten gelitten haben. Für die Menschen
in den betroffenen Gemeinden geht es um ihre Existenz, sie
hängen direkt von den Ressourcen ab, die sie vor Ort finden.
Zusammen mit WDC kämpft Veronica dafür, dass sowohl
die Botos als auch die Fischer überleben können.
Und hier kommt ein zweiter, engagierter Mensch ins Spiel:
der brasilianische Bundesstaatsanwalt Rafael da Silva Rocha.
WDC hat ihn in einer Petition dazu aufgefordert, mehr gegen
die Ausrottung des Flussdelfins zu unternehmen. Allein in
Der Boto ist die am besten erforschte Flussdelfinart.
Deutschland haben 11.000 Menschen unser Anliegen mit
ihrer Unterschrift unterstützt.
Mit Rafael Rocha haben wir einen Menschen angesprochen,
dem das Überleben des Boto am Herzen liegt. Er sieht es
als Privileg, in einem so artenreichen Land zu leben, und
ist auch bereit, die damit einhergehende Verantwortung
gegenüber dem Rest der Welt und zukünftigen Generationen
zu übernehmen.
Daher setzt er sich dafür ein, dass die brasilianische
Regierung ein Gesetz verfasst, das den Fang und den
Handel mit Piracatingas ab 2015 verbietet. Das ist leichter
zu überwachen als die Boto-Jagd selbst. Diese neuen
Regeln sind notwendig, um all jene zu stoppen, die auch
weiterhin auf Boto-Jagd gehen und mit Piracatingas
handeln. Die Überwachung der Fisch-Lagerhallen, deren
Betreiber den Piracatinga von Fischern ankaufen, wird das
Schlüsselelement für die Durchsetzung des Verbotes sein.
Aber was wird aus den Fischern, die mit der Jagd auf die
Piracatingas ihren Lebensunterhalt verdienen?
Piracatinga wird gewöhnlich während der Schonzeit anderer
Arten gefangen. Es gibt bereits staatliche Instrumente, die
ausbleibende Einnahmen der Fischer während der Schonzeit ausgleichen sollen: Sie erhalten von der Regierung eine
Art Ausgleichszahlung. Darüber hinaus werden auch nachhaltige und traditionelle Arbeiten wie die Verarbeitung von
Nüssen unterstützt. Für den Lebensunterhalt existieren also
bereits heute Alternativen zur Piracatinga-Fischerei, die jetzt
auf noch mehr Gemeinden ausgeweitet werden können.
WDC-Vermischtes
WDC-Walheimat-Kampagne
„Die letzten 300“ in Stralsund
Am 15. Januar 2015 eröffnet im Meeresmuseum in Stralsund die WDCAusstellung „Die letzten 300“. Im
Zentrum der Ausstellung stehen der
Schutz der Schweinswale und die
Beiträge des gleichnamigen Kreativwettbewerbs. Mit diesem hatte WDC
auf das Schicksal der vom Aussterben
bedrohten Schweinswale in der zentralen Ostsee aufmerksam gemacht
und die Öffentlichkeit angeregt, sich
aktiv mit dem Thema auseinander zu
setzen. Beteiligt hatten sich außer Designern auch Bands, Künstler, Grafiker
und ganze Schulklassen verschiedenen Alters.
Bundesumweltministerin Dr. Barbara
Hendricks erklärte sich im Juli 2014
bei einem Termin im Ministerium bereit, die Schirmherrschaft für die Ausstellung zu übernehmen.
Zusätzliches Ausstellungsmaterial wurde durch die Kooperation von WDC
mit der Hochschule Anhalt gewonnen.
Im Fachbereich Design wurden im vergangenen Jahr hochwertige filmische
und interaktive Beiträge entwickelt,
die die Gefahren und den Schutz von
Schweinswalen zum Thema haben.
Von Januar bis April werden WDC
und die Partner NABU, ASCOBANS
und Ocean Care die Ausstellung mit
Vorträgen begleiten. Einmal im Monat
wird das eigens für die Ausstellung
konzipierte Theaterstück von Fräulein
Brehms Tierleben (das weltweit einzige Theater für bedrohte Tierarten)
aufgeführt werden.
BfN-Studie bestätigt WDC-Kampagne
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN)
hat im Jahr 2014 eine Studie veröffentlicht, in der der positive Einfluss
von wirksamen Meeresschutzgebieten
auf Fischbestände und die Vielfalt im
Meer belegt wird. Die Studie zeigt klar,
dass die derzeitigen Fangmethoden
der Fischerei sich negativ auf diverse
Arten und Lebensräume im Meer auswirken, so auch in den europäischen
Natura 2000-Schutzgebieten. Besonders betroffen sind Schweinswale, die
sich in den engen Maschen von Stellnetzen verfangen und ertrinken.
Da bis dato in deutschen Nord- und
Erfolgreiche Kinder-Kreativ-Aktion
Ende November endete unsere KinderMal-Aktion „Male Walen ein Zuhause“.
In Kindergärten und Schulen machten
sich junge Wal- und DelfinfreundInnen Gedanken darüber, was so ein
Wal wohl braucht, um glücklich zu
sein: Spielgefährten, Familie und ausreichend Nahrung - aber auch eine
schöne Umgebung standen ganz oben
auf der Liste. In ihren Einsendungen
setzten die Kinder ihre Ideen für ein
perfektes Zuhause für ihre Wale und
Delfine kreativ um.
Im kommenden Jahr wird die Aktion inter­
national durchstarten und
im Rahmen unserer Meeresschutz­
gebiets­­kam­pagnen in Schottland, den
USA und Lateinamerika Kinder in
betroffenen Regionen aufrufen, sich
zu beteiligen. Die regionalen Arten
werden dabei jeweils im Mittelpunkt
stehen.
Weitere Einsendungen finden sich auf
www.wale.org/kids
Ostsee-Schutzgebieten keine Regelungen für die Fischerei existieren, ist
die Studie von großer Bedeutung, um
die Wichtigkeit von Maßnahmen zum
Fischereimanagement – wie sie von
WDC und vielen anderen NGOs schon
lange gefordert werden - zu untermauern.
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WDC, 81371 München, Implerstraße 55, Tel: 089 6100 2393 | Fax: 089 6100 2394 | E-Mail: [email protected] | whales.org
Für den Inhalt verantwortlich: Franziska Walter, Julia Neider | Grafik & Design: Roman Richter
Fotos: © Rob Lott, Fernando Trujillo, WDC
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde in der Regel die männliche Schreibweise verwendet. Wir weisen an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin,
dass sowohl die männliche als auch die weibliche Schreibweise für die entsprechenden Beiträge gemeint ist.
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