Tierisches 2010 - Quellenhof Passbrunn

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Tierisches 2010 - Quellenhof Passbrunn
Aus dem Landkreis Dingolfing-Landau · Dezember 2010 · kostenlose Ausgabe
www.quellenhof-passbrunn.de
Jahresrückblick der
Anja-Wojahn-Stiftung
und des Tierschutzvereins
Dingolfing-Landau e. V.
Tierschicksale aus dem
Quellenhof
Tipps rund ums Tier
Tiergestützte Therapien
Titelmodel: Tierheimchef Salou
IMPRESSUM
Herausgeber:
Anja Wojahn Stiftung
Stieglitzhöhe 3
84130 Dingolfing
[email protected]
Tel.: 08734 - 937 261
Tierschutzverein
Dingolfing-Landau e.V.
Postfach 1529
84126 Dingolfing
Quellenhof Passbrunn
Passbrunn 1, 94419 Reisbach
Redaktion v.i.S.d.P.
Ilona Wojahn, Cordula Steiger
Fotos:
Miriam Allinger, Andrea Mayer, Marion
Kerscher, Monika Bergbauer, Dorothèe
Kreuzer-Kuttenhofer, Cordula Steiger,
Sonja Tschöpe, www.bunny-in.de,
Claudia Gärtner, Wolfgang Fleißner
Druck:
ORTMAIER DRUCK GmbH
Birnbachstraße 2, 84160 Frontenhausen
Druckauflage:
2.500 Exemplare
Assistenz:
Sabine Blankenburg, Bianca Groß, Sonja Tschöpe,
Margarete Kobel, Susanne Kornacher
Erscheinungsweise:
einmal jährlich im Dezember
Layout (ehrenamtlich):
Cordula Steiger, Mediengestaltung
Der Druck dieser Zeitung wurde durch
die Inserate der Firmen finanziert.
Spendenkonto Tierheim:
Anja Wojahn Stiftung, Konto 100 092 223, BLZ 743 913 00, Volksbank-Raiffeisenbank Dingolfing
Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Bitte geben Sie Ihre Adresse an. Vielen Dank!
Sie halten heute eine besondere Zeitschrift in der Hand: Die erste Ausgabe unserer Quellenhof-Zeitung.
Der Kalender 2010 hat nur noch wenige Blätter, die Advents- und Weihnachtszeit beschert uns ruhige, besinnliche
Stunden, und damit die Zeit und Gelegenheit zum Lesen, aber auch zum Nachdenken. Es ist die Zeit, die uns verleitet
zurückzublicken, Ereignisse und Erlebnisse Revue passieren zu lassen, schöne Erinnerungen aufzufrischen, aber auch
über weniger Erfreuliches nachzudenken.
Diese Tradition wollen wir mit unserer Quellenhof-Zeitung aufgreifen und Rückschau auf die ersten anderthalb Jahre
Tierheimbetrieb am Quellenhof Passbrunn halten. Diese sind verbunden mit zahlreichen Tierschicksalen und mit einem
immensen Arbeitsaufwand an 365 Tagen im Jahr zur Betreuung unserer Schützlinge. Wir wollen Sie teilhaben lassen an
glücklichen Momenten und der Freude, die uns die Tiere geben. Andererseits möchten wir Ihnen aber auch die andere
Seite unserer Arbeit zeigen, die uns oft an unsere psychischen und physischen Grenzen bringt und so manches mal auch
leise weinen lässt.
Der Quellenhof ist eine Stätte zahlreicher Aktivitäten und wir freuen uns über das Interesse und den regen Besucherverkehr zu den Öffnungszeiten sowie zu all unseren Veranstaltungen.
Dem Motto unseres Projekts: „Quellenhof Passbrunn – Lebens(t)raum für Mensch und Tier“ gerecht werdend, wurde
im Jahr 2010 besonderes Augenmerk auf den Ausbau der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gelegt. Im Zeitungsteil
„Für unsere kleinen Tierschützer“ erfahren Sie, was sich in diesem Bereich am Quellenhof so alles tat.
An dieser Stelle ist es uns ein Herzensbedürfnis, allen zu danken, die uns bei unserer Arbeit zur Seite standen:
• den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bei Veranstaltungen, im täglichen Tierheimbetrieb,
in Tierschutzangelegenheiten und beim Gassigehen
• unseren Tierpaten und den Mitgliedern des Tierschutzvereins Dingolfing-Landau e.V.
• allen, die einem Tierheimtier ein liebevolles Zuhause geben
• allen Sponsoren, die uns mit Geld-, Futter- und Sachspenden halfen
• Herrn Landrat Heinrich Trapp und dem gesamten Landratsamt Dingolfing-Landau
• dem Markt Reisbach für die unbürokratische Hilfe
• Presse, Radio und TV für die umfangreiche Berichterstattung und Hilfe bei der Tiervermittlung
• den Beamten der Polizeiinspektionen des Landkreises und den Ordnungsämtern der Gemeinden
• allen Tierärzten, die uns am Quellenhof oder in Tierschutzangelegenheiten unterstützten
• der FFW Reith.
Ganz besonders herzlich bedanken wir uns bei allen Inserenten, die die Herausgabe dieser Zeitung ermöglicht haben.
Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien und Ihren tierischen Familienmitgliedern einen friedlichen und harmonischen
Jahresausklang. Möge das neue Jahr 2011 viel Gesundheit, Glück, Erfolg, gute Begegnungen mit Menschen und Tieren
und an jedem Tag einen Sonnenstrahl für Sie bereit halten.
Ilona Wojahn
Stiftungsvorstand
Salou
Tierheimchef
Angelique Daniltschenko
1. Vorstand Tierschutzverein
www.quellenhof-passbrunn.de
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Der Quellenhof Passbrunn beherbergt
seit Juni 2009 das Tierheim für den
Landkreis Dingolfing-Landau
Grundsteinenthüllung im Oktober 2008
Strahlender Sonnenschein am Tag der Eröffnung
Nach der Grundstein“enthüllung“ guten Sinne dieses Wortes. Besonim Oktober 2008 wurde in weniger derer Wert wird auf die artgerechte
als 8 Monaten das Tierheim in den Unterbringung der Tiere, deren
ehemaligen Stallungen eines abgele- umfassende tiermedizinische Versorgenen Bauernhofs am Ortsrand der gung und ihre Vermittlung auf gute
Gemeinde Reisbach komplett neu Plätze bei neuen Besitzern gelegt. Das
aufgebaut und eingerichtet. Seit Juni Tierheim wurde komplett aus priva2009 bietet der Quellenhof Platz für ten Mitteln finanziert. Es wird von
der Anja Wojahn Stiftung in KoopeHunde, Katzen und Kleintiere.
Er ist ein vorübergehendes Heim im ration mit dem Tierschutzverein
Dingolfing-Landau e.V. betrieben.
Der Tierschutzverein unterstützt das
Tierheim finanziell durch Spenden
und Weitergabe der Fundtierpauschalen, Organisation und Mitwirkung bei Veranstaltungen und durch
unzählige Arbeitsstunden ehrenamtlicher Helfer. Außerdem stellt der
Verein ein Auto für das Tierheim zur
Verfügung.
Öffnungszeiten des Tierheims:
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag,
Samstag von 14-17 Uhr
An Sonn- und Feiertagen
geschlossen.
Im Internet unter www.quellenhof-passbrunn.de finden Sie Informationen zu den betreuten Tieren,
Hinweise zur Tierhaltung, Tiervermissten- und Fundtiermeldungen und Veranstaltungshinweise.
Aktuelles verkündet Tierheimchef und Quellenhofkater Salou in seinem Tagebuch.
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Tierisches 2010
Die Anja Wojahn Stiftung
Die Anja Wojahn Stiftung als rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts wurde im Oktober/
November 2007 gegründet und
durch die Regierung von Niederbayern anerkannt.
Im Andenken und zu Ehren von
Anja Wojahn und in ihrem Sinne
möchte die Stiftung durch Erfüllung der in der Satzung festgelegten
Stiftungszwecke zur Förderung des
Gemeinwohls beitragen.
In der Satzung sind als Stiftungszwecke die Förderung der Bildung und
Erziehung sowie Jugendhilfe und die
Förderung des Tierschutzes verankert.
Die Stiftung fördert im Rahmen
ihrer Möglichkeiten gemeinnützige
Organisationen, deren Tätigkeit und
Projekte mit den Stiftungszwecken
konform sind.
Anja Wojahn (1979 -2007)
Für den Erhalt des Tierheims sind wir auf Spenden angewiesen:
Anja Wojahn Stiftung, Konto 100 092 223, BLZ 743 913 00 bei der Volksbank-Raiffeisenbank Dingolfing
Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Bitte geben Sie Ihre Adresse an. Vielen Dank!
Der Tierschutzverein Dingolfing-Landau stellt sich vor
Der Tierschutzverein DingolfingLandau e.V. wurde 1989 von einigen
tierlieben Aktivisten gegründet. Dies
wurde von vielen Kommunalpolitikern begrüßt, da in Sachen organisierter Tierschutz der Landkreis Dingolfing-Landau bis dahin ein „weißer
Fleck“ auf der Landkarte war.
Die Mitgliederzahl bei der Vereinsgründung war 67, der derzeitige
Stand beträgt knapp 600 Mitglieder.
Seit November 1990 ist der Verein
dem Deutschen Tierschutzbund e.V.
angeschlossen.
Die Tierschutzarbeit wird durch
Spenden, Mitgliedsbeiträge und
Fundtierpauschalen der Gemeinden
finanziert. Alle Helfer des Tierschutzvereins arbeiten ehrenamtlich und
unentgeltlich.
Zwei Tierschutzautos stehen dem
Verein zur Verfügung, die tagtäglich
genutzt werden.
www.quellenhof-passbrunn.de
Aktivitäten:
• Verfolgung von Tierschutzfällen
aufgrund von Hinweisen aus der
Bevölkerung, bei Bedarf Einschaltung der zuständigen Behörden
wie Veterinäramt, Naturschutzbehörde, Ordnungsämter
• Pflege und Verbreitung des
Tierschutzgedankens, Öffentlichkeitsarbeit
• Kastration wildlebender Katzen
• Aufklärung und Beratung in Tierhaltungs- und Tierschutzfragen
• vielfältige Unterstützung des
Tierheims Quellenhof Passbrunn,
insbesondere Vor- und Nachkontrollen bei Tiervermittlung
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Wen man im Tierheim so trifft ...
Ilona Wojahn ist die ehrenamtliche Leiterin des Tierheims. Sabine Blankenburg ist gelernte Tierarzthelferin und arbeitet als Tierpflegerin, ebenso wie Sabine Baumgärtner, die vielfache Katzenmama
von Flaschenkindern. Auch Stefanie Schönfeld, gelernte Zootierpflegerin, gehört zum Team der
Tierpfleger sowie die Pferdenärrin Angelique Daniltschenko (Minijob). Tatkräftig verstärkt wird das
Personal durch Hausmeister Richard Ellmann und den Objektverwalter Josef Kastowsky (Minijob).
Ehrenamtliche Helfer:
Stellvertretend für viele stellen wir hier einige
unserer ehrenamtlichen Helfer vor, die uns jede
Richard Ellmann
Woche zur Seite stehen: Marion Kerscher, Heike
Wacker, Hannelore Schrettenbrunner - die drei
Landauerinnen verwandeln sich einen Tag in
der Woche in gute Putzfeen.
Während Yvonne Schweininger sich lieber den
Sabine
Sabine Blankenburg Baum
Stubentigern widmet und dafür sogar auf eine
gärtner
Urlaubsreise ans Meer verzichtet, scheut Daniel
Süß keine Arbeit bei den Hunden. Margarete
Sepp Kastowsky
Kobel ist stets mit ihrem mobilen Frisörtisch zur
Stelle, wenn Neuankömmlinge eines duftenden Bades bedürfen oder Filzpanzer wieder zu
Stefanie Schönfeld
weichem Fell werden sollen. Wenn es um Tierschutzkontrollen geht oder Tiere in Not sind,
ist Brigitte Mac Ilvaine unermüdlich im Einsatz.
Bettina Gabler kümmert sich intensiv darum, Heike Wacker
Marion Kerscher
dass die Sorgenkinder ein gutes Zuhause
bekommen sammelt Sachspenden für die Tiere.
Yvonne
Claudia Gärtner hat nicht nur Talente als PferSchweininger
defrisörin, sondern sorgt auch dafür, dass sich
die Vögel wohl fühlen und dass alle Hunde an
die frische Luft kommen. Und natürlich ist die
Hannelore
Vorstandschaft des Tierschutzvereins immer mit
Schrettenbrunner
Gabler
Bettina
von der Partie:
Brigitte Ma
c Ilvaine
Daniel Süß
Attila
BetreuungsGtiaeral
arzt
Claudia Gärtner
v.l.: Günter Blankenburg (3. Vorstand), Ilona Wojahn
(2. Vorstand), Rottweiler Barney,
Angelique Daniltschenko (1. Vorstand),
Cordula Steiger (Schatzmeisterin), Bianca Groß
(Schriftführerin)
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Margarete Kobel
Yvonne Wimmer und Ihr
Vater stehen stellvertretend
für die zahlreichen Gassigän
ger, die bei Wind und Wette
r
dafür sorgen, dass unsere
Hunde genügend Auslauf
bekommen. Vielen DANK
!
Tierisches 2010
Das Tierheim in Zahlen
Vom Juni 2009 bis 30.11.2010 (Redaktionsschluss) wurden
im Tierheim aufgenommen, gepflegt und betreut:
131 Hunde
521 Katzen
123 Kleintiere (Kaninchen, Meerschweinchen, Farbratten
Wüstenrennmäuse, Degus, Frettchen, Hamster)
21 Vögel
46 Sonstige (Ziegen, Lämmer, Igel, Reptilien,
Wildkaninchen, Wildvögel)
Tierbestand am 01.12.2010:
12 Hunde
71 Katzen
10 Kleintiere
12 Vögel
Von 51 Hunden und 28 Katzen konnten die
Besitzer ermittelt und die Tiere in ihr altes
Zuhause zurückgegeben werden.
842 Tiere insgesamt
Tierheim Passbrunn
Da sind sie, die Abgegebenen, weil der neue Wohnungsvermieter keine Tiere duldet,
das menschliche Alter beschwerlich macht.
Die Lästigen, weil sie sich anders entwickelt haben,
die zu viel Arbeit machten, die einst Beschenkten
und anfangs so Begeisterten sich nicht mehr darum kümmern wollten.
Die Abgeschobenen, weil sie krank wurden, die Ausgestoßenen und Ausgesetzten,
die allein Zurückgelassenen, weil sich die Besitzer über eine Heimübergabe schämten.
Am Baum festgebunden, in der Dusche eingesperrt, Feld oder Wald überlassen.
Oft ausgehungert, ausgemergelt, dehydriert, verletzt aufgefunden.
Sie schauen dich hinter der Glasscheibe an.
Interessierst du dich für mich? Werde ich es bei dir gut haben?
Da sind sie, die Menschen, denen die Tiere nicht lästig sind, nicht zu viel Arbeit machen,
die die Ausgestoßenen und Ausgesetzten unter das schützende Dach des Tierheims holen,
das Haus betreiben, damit sie, die einst einem Haus gehörten,
nicht in Feld und Wald weiter vegetieren müssen, sich engagieren, ihre Freizeit einsetzen,
Mittel einsetzen, vom Tierarzt versorgen lassen, damit die körperlich geschundenen möglichst wieder genesen.
Doch wer heilt die Seele der Tiere? Da sind SIE, die die Seele der Tiere
glätten helfen können, die Menschen vor der Glasscheibe, die die Abgegebenen,
die Lästigen, die Ausgesetzten, die Zurückgelassenen betrachten.
Interessiere dich für mich, sagen deren Blicke, lass es mich bei dir gut haben,
damit für meine verletzte Seele bei dir fortgesetzt wird, was ich hier in diesem Heim fühle:
dass ich geliebt werde, sich jemand Zeit für mich nimmt.
Nimm mich mit. Ich kann dir sehr viel geben.
(Werner Petschko)
www.quellenhof-passbrunn.de
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Tierschicksale aus dem Quellenhof
Schäferhündin Maya
Bereits seit August 2009 wird Schäferhündin Maya im Quellenhof
betreut. Die Hündin wurde in
einem extrem verwahrlosten Zustand
in der Nähe von Wallersdorf mit
ihrer Tochter eingefangen, nachdem
sie vor Hunger in den Hühnerbeständen eines Hofs gewildert hatten.
Beide waren ziemlich verstört und
auch sehr ängstlich, extrem schreckhaft und trugen rostige alte Ketten.
Offenbar hatten beide sehr schlechte
Erfahrungen mit Männern gemacht,
denn sie bissen sich voller Zorn in
den Zwingergittern fest, sobald vor
allem ältere Herren in ihr Blickfeld
gerieten. Wenn die Tierpflegerinnen Tumore und wir mussten sie operie- ihr ermöglichen.
nur die Leine vom Haken nehmen ren lassen, da sie sich einen Tumor Wir wünschen Maya, dass sie noch
wollten, duckten sie sich voller Angst aufgebissen hatte. Außerdem hat lange über unsere Hundewiese spasie massive Rücken- und Hüftpro- zieren und sich die Sonne auf den
vor Schlägen.
Von Maya konnten wir aufgrund bleme und benötigt deshalb täglich Bauch scheinen lassen kann. Im Fall
einer Tätowierung im Ohr heraus- Zusatzpräparate, um einigermaßen von Maya haben wir uns entschlossen,
finden, dass sie 2000 geboren wurde, schmerzfrei laufen zu können. Vor dass unser Tierheim ausnahmsweise
nur konnte sich der „Hobbyzüchter“ einem Jahr gaben wir Maya nur auch Gnadenhof sein wird und sie
nicht mehr erinnern, an wen er sie noch wenige Wochen, doch sie ist bis zum Lebensende bei uns bleiben
verkauft hat. Mayas Tochter Kira hat eine Kämpferin und hat sich gut darf. Wir bedanken uns sehr herzlich
erholt. Sie ist dankbar über jede bei Mayas Paten, die zur Finanzieein wunderbares Zuhause gefunden.
Maya ist schwer krank, hat mehrere Zuwendung und die Ruhe, die wir rung ihrer Medizinkosten beitragen.
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Tierisches 2010
Hundeopa Lumpi
Manchmal macht er seinem Namen
alle Ehre und schnappt auch mal,
aber er zeigt vorher sehr deutlich, was
ihm nicht passt. Leider hat er damit
auch schon Interessenten vergrault.
Dabei ist Lumpi, wenn er Vertrauen
gefasst hat, eine richtige Schmusebacke! Unser
Hundeopa
ist
schwer
vermittelbar
und
unser
Sorgenkind.
Umso mehr
freuen wir
uns,
dass
Lumpi neben
Maya auch
seine große
Menschenliebe gefunLumpi auf Kurzurlaub mit „seiner“ Kerstin
den hat. Als
ihn beruhigen und mit ins Tierheim Gassigeherin betreut Kerstin ihn
nehmen. Lumpi war anfangs eine schon über viele Monate, kann ihn
ziemliche Herausforderung. Er war aber leider berufsbedingt nicht zu
sehr auf sein Herrchen als Bezugsper- sich nehmen, weil er zu viel allein
son fixiert und hat sehr lange getrau- sein müsste, noch dazu mit einem
ert. Große Sorgen bereitete uns, dass Kaninchen. Dafür darf Lumpi jedoch
Lumpi anfangs jegliches Futter ver- an vielen Wochenenden Kurzurlaub
weigerte, bis wir es mit seiner Lieb- in Marklkofen bei ihr buchen und
lingsspeise Schwarzwurst probierten. strahlt jedes Mal vor Glück, wenn sie
Aber auch die nahm Lumpi nicht ihn abholt.
etwa aus dem Futternapf, sondern Sollten in der Nachbarschaft von
wollte aus der Hand gefüttert werden. „Pension Schlappinger“ HundeNach und nach gewöhnte sich freunde zu einem dog-sharing bereit
Lumpi ein, konnte in die Senioren- sein und Lumpi tagsüber betreuen,
WG integriert werden und verliebte könnte er vielleicht auf seine alten
sich in unsere Schäferhündin Maya. Tage ein neues Zuhause bekommen.
Der kleine Spitz-Pekinesen-ChowChow-Mischling knurrte dabei alle
ihm an Größe und Statur wesentlich
überlegenen Rivalen in die Flucht,
um ein Plätzchen neben seiner Maya
zu ergattern.
Mit seinen ca. 13 Jahren muss
Lumpi zwar eine halbe Herztablette
pro Tag bekommen, aber er ist fit,
fordert jeden Tag vehement seinen
Spaziergang und die Spielstunden
auf der Hundewiese ein und keine
Couch oder Treppe ist vor ihm sicher.
Anfang Februar erreichte uns ein Hilferuf. Der Besitzer eines Hundes war
verstorben und der Hund lief ängstlich, verstört, knurrend und Zähne
fletschend allein über den Hof und
keiner traute sich an ihn heran.
So fanden wir Lumpi vor, konnten
www.quellenhof-passbrunn.de
Wussten Sie schon,
dass ...
... es weltweit mehr als 500
Hunderassen gibt?
... in Deutschland über
5 Mio. Hunde leben und diese
tagtäglich über 1600 Tonnen
Hundekot produzieren?
... Hunde je nach Rasse bis
zu 220 Millionen Riechzellen
haben - Menschen aber nur 5
Millionen?
... Mischlinge eine durchschnittlich um zwei Jahre
höhere Lebenserwartung
haben?
... der schnellste Hund der
Greyhound ist und Geschwindigkeiten bis zu 70 km/h
erreicht?
... Schokolade für Hunde giftig
ist?
... Hunde ideale Wegbereiter
für einen Flirt oder bei der
Partnersuche sind?
... Charly und Rocky sowie
Senta und Luna die häufigsten Hundenamen in Deutschland sind?
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Hunde suchen ein neues Zuhause
Luzy
Die Münsterländer-Mischlingshündin wurde im November wegen Umzugs
ihrer Besitzer im Tierheim abgegeben. Die etwas moppelige Hundedame
wurde im August 2002 geboren und hat in ihren acht Hundejahren leider
schon oft den Besitzer gewechselt, was wir nicht verstehen können. Wir
vermuten, dass sie ursprünglich Zuchthündin war.
Luzy ist eine sehr liebenswerte Hundedame, die sich über jede Gassirunde
freut. Sie kann ein paar Stunden allein bleiben, fährt unheimlich gern Auto
und ist verträglich mit Artgenossen. Luzy kennt Kinder und eine ihrer Leidenschaften ist das Baden.
Boscos Geburtstagswunsch: Endlich wieder eine Familie
Am 23.12., einen Tag vor Weihnachten, feiert Bosco seinen ersten
Geburtstag. Traurig, dass ein so junger Hund bereits im Tierheim sein
muss. Bosco wurde wegen Umzugs
seiner Besitzer abgegeben.
Der junge Rüde sollte zu hundeerfahrenen Zweibeinern, die bereit
sind, mit ihm zu arbeiten und eine
gute Hundeschule zu besuchen,
denn er ist im richtigen Flegelalter.
Aufgrund seines sehr stürmischen
Charakters, sollte er nicht zu all zu
kleinen Kindern vermittelt werden.
Bosco geht sehr gerne Gassi und
fährt brav im Auto mit. Mit Artgenossen ist Bosco verträglich, über
Verträglichkeit mit Katzen können
wir keine Aussage machen. Da der
Rüde aber sehr gelehrig ist, denken
wir, dass er auch Katzen und Kleintiere akzeptieren würde. Bosco ist
entwurmt, gechipt, geimpft und
kastriert.
Tara verdient ganz besondere Zweibeiner
Die hübsche Doberfrau Tara ist wirklich bereit sind, intensiv mit
eine Scheidungswaise, für die ihr zu arbeiten und eine gute Hunnur das Tierheim blieb. Sie war deschule zu besuchen. Im Haus ist
bereits vermittelt, aber die Besitzer Tara eine sehr liebe Hündin, im
waren mit ihrem Temperament Freien kommt jedoch ihr Temperament und bei Spaziergängen im
überfordert.
Die Hündin ist drei Jahre alt, Wald auch der Jagdtrieb zum Vorgeimpft, gechipt, entwurmt und schein. Sie braucht viel Bewegung.
Tara ist mit manchen Artgenossen
kastriert.
Tara sollte am Besten zu Dober- verträglich, das muss von Fall zu
mann-Kennern kommen, die auch Fall getestet werden.
Sie möchten einem Hund aus dem Tierheim ein neues Zuhause bieten?
Dann rufen Sie an unter Telefon 08734 / 937 261 oder kommen Sie während der Öffnungszeiten vorbei:
Di, Mi, Do, Sa von 14 - 17 Uhr, Sonn- und Feiertage geschlossen.
Alle Vermittlungstiere finden Sie im Internet unter www.quellenhof-passbrunn.de
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Tierisches 2010
Brustgeschirr oder Halsband?
Schonung von Kehlkopf, Halsmuskulatur und Halswirbelsäule
Der Hals als soziales Organ
Bessere Leinenführigkeit
Durch Halsbänder (noch schlimmer
Ketten) erfolgen ständig schmerzhafte Einwirkungen auf den gesamten, auch bei Hunden sehr empfindlichen Halsbereich (Würgeketten und
Stachelhalsbänder sind Tierquälerei!).
Die Halspartie ist auch bei Hunden
eine sehr empfindliche Region, über
die wichtige soziale Botschaften unter
Hunden vermittelt werden. Durch
das ständige Einwirken über das
Halsband erhält der Hund Informationen, die ihn permanent verwirren.
Durch die Hebelwirkung kann sich
der Hund am Brustgschirr nur mit
den Hinterbeinen nach vorne stemmen, im Gegensatz dazu mit allen
vier Beinen mit einem Halsband.
Viele Hunde gehen mit Brustgeschirr
viel entspannter als mit Halsband.
Erhöhte Verkehrssicherheit
Lernen durch Verknüpfung
Durch den schnellen Griff in den
Rückensteg des Geschirrs kann der
Hund viel leichter aus einer Gefahrensituation gebracht werden/gesichert werden, als dies mit einem
Halsband möglich wäre.
Hunde sind Meister in dieser Art des
Lernens. Wird der Hund z.B. beim
Anblick eines Kindes am Halsband
geruckt, so kann er verknüpfen:
Kind = Schmerzen am Hals Er wird
zukünftig versuchen, sich „schmerzenden Kinder“ vom Leib zu halten).
Hundegerechte und Konflikt
vermeidende Kommunikation
Diese Art der Kommunikation wird
dem Hund, der am Halsband geführt/
gezogen wird, bei der Begegnung mit
Artgenossen nicht erlaubt. Dies ist
der wichtigste Grund für sogenannte
„Leinenaggression“ bei Hunden!
Worauf ist zu achten?
• Das Geschirr soll aus einem
weichen Material hergestellt sein.
• Der Rückensteg muss lang
genug sein.
• Es soll auf beiden Seiten des
Hundes zu öffnen sein.
• Weder der Bauchgurt noch die
Schnallen dürfen unter den
Achseln scheuern.
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Rex, der zu einem richtigen Teddy wurde
Im Januar erfuhren wir von einem
Fall katastrophaler Tierhaltung. Wir
fanden einen aggressiven, verstörten Altdeutschen Hütehund vor, der
jegliches Vertrauen in die Menschen
verloren hatte. Kein Wunder, früher
war der Rüde ein aktiver Hütehund
und wurde zum Hüten großer Schafherden eingesetzt. Er soll allerdings
„übereifrig“ gewesen sein und seine
Herde auch verteidigt haben. So
wurde der damalige Rex 2 Jahre lang
in einen kleinen Zwinger gesteckt,
ohne Rückzugsmöglichkeit und
ohne Kontakt zu Mensch und Tier.
Sein Fell war derartig verfilzt, dass wir
ihn fast komplett scheren mussten.
Teddy konnte anfangs nicht begreifen, dass er ins Warme, Trockene
durfte. Er hatte Angst, sich auf eine
Decke zu legen und
schaute uns mit flehenden Augen an,
wenn er vorsichtig seinen Kopf auf die Matratze legen wollte, aber
nicht wusste, ob er das
überhaupt darf. Teddy
hatte Aggressionsanfälle; er warf mit Futterschüsseln um sich
und machte das ganze
Ehemals Rex in seinem Zwinger
Hundehaus rebellisch.
Aber wer sollte es ihm nach so langer in ganz kleinen Schritten mit ihm
Qual verdenken? Teddy sucht wie arbeiten. Er hat ordentlich Power,
jeder Hund eine Aufgabe, Beschäfti- geht super gerne spazieren und ist ein
gung und ist wahnsinnig dankbar für äußerst gelehriger Hund.
jegliche Zuwendung. Teddy hatte rie- Über viele Monate und mit unendlisigen Nachholbedarf und man durfte cher Geduld hat seine neue Familie
ihn nicht überfordern, sondern nur Teddys Herz und er ihre erobert. Aus
den unzähligen Stunden intensiver
Beschäftigung mit Teddy, die Familie
Kuttenhofer und insbesondere Herrchen Heinrich dem Hund widmeten,
entstand eine ganz besondere Beziehung. Auch Rückschläge und ein
Beißvorfall konnten sie nicht davon
abhalten, sich weiter mit Teddy zu
beschäftigen.
Für Teddy wird in diesem Jahr ein
Weihnachtsmärchen wahr. Zum
ersten Mal in seinem Leben erfährt
Teddy, was es heißt, ein richtiges
Zuhause zu haben. Da wird selbst
ein Hütehund manchmal zu einem
Schmuseteddy.
Teddy und sein stolzes Herrchen
„Ein Tier zu retten verändert nicht die Welt.
Aber für dieses eine
Tier, verändert sich
seine ganze Welt.“
(Verfasser unbekannt)
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Tierisches 2010
Bernhardiner Fritz
Im April zog der 2 Jahre alte, stattliche Bernhardiner-Rüde Fritz bei uns
ein. Fritz hatte zu dem Zeitpunkt
nicht den ersten Besitzer und wohl
auch nicht immer die idealen Haltebedingungen und das richtige Futter
bekommen. So groß und tapsig er
war, so ängstlich war Fritzi anfangs
auch. Es bedurfte einer großen Portion Geduld, ehe Fritz Vertrauen
fasste.
Nach kurzer Zeit bemerkten wir,
dass Fritz offenbar große Schmerzen
hatte. Durch falsche Ernährung war
er zu schnell gewachsen und die Folge
davon waren eine kaputte Hüfte und
ein Kreuzbandriss.
Abhilfe konnten nur eine Operation
und ein künstliches Hüftgelenk schaffen. Beim Kostenvoranschlag blieb
uns kurz die Luft weg, aber der Entschluss war schnell gefasst. Was kann
ein zweijähriger Hund dafür, dass er
durch Menschen so
krank geworden ist?
Unser Spendenaufruf
traf auf viele offene
Ohren und im Juni
bekam Fritz ein neues
Hüftgelenk.
Uns allen standen
die
Freudentränen
in den Augen, als er
nach der mehrwöchigen Hunde-Reha,
Fritz in seinem neuen Zuhause
die Fritzis und unsere
Geduld gehörig auf die Probe stellte, zum ersten Mal schmerzfrei über die
Hundewiese tobte. Wir danken allen Spendern, die Fritz ein schmerzfreies
Hundeleben ermöglichten.
Ganz besonders möchten wir uns beim Verein Bernhardiner in Not e.V.
bedanken, der uns nicht nur mit Rat und Tat und bei der Vermittlung zur
Seite stand, sondern sehr großzügige Unterstützung bei Fritzis Tierarztkosten
leistete.
Fritz war für uns alle ein ganz besonderer Tierheimhund und wir freuen uns,
dass er im Raum Landshut SEINE Familie gefunden hat. Dieses Mal ganz
bestimmt für immer.
Bauchtänzerin Jasra sammelte am Tag der offenen Tür Spenden für Fritz.
Lerne mit einem Tier so zu
kommunizieren, wie du es mit
deinem Bruder tust.
Beobachte es, sieh zu wie es
lebt, versuche, hinter seine
Träume zu kommen.
Stimme dich ruhigen Geistes
auf das Tier ein und achte auf all
seine Emotionen.
Dann wird seine Seele sanft auf
dich zugleiten. Es wird dir seine
Liebe, aber auch seine Kraft
schenken.
Indianerweisheit
www.quellenhof-passbrunn.de
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Hundetraining im Tierheim
Tierheimhunde haben oft eine traurige Vorgeschichte und brauchen viel
Zuwendung, kompetente Betreuung und Verständnis für ihr Verhalten, das sie
meistens aus Unsicherheit und Angst, aufgrund falscher Haltung und Erziehung, aber auch durch den Stress von Besitzerwechseln, Abgabe im Tierheim
u.ä. entwickeln.
Oft haben sie es wegen ihrer Probleme schwer, ein neues Zuhause zu finden. Um diesen Sorgenkindern, aber auch allen anderen Hunden im Tierheim eine realistische Chance auf einen Neubeginn zu ermöglichen, arbeiten einmal wöchentlich Hundetrainerinnen mit den Tieren. Diane Bartlog
von der Sanften Hundeschule Mengkofen (www.sanftehundeschule.de)
und Susanne Kornacher aus Landau (www.tierheilpraxis-kornacher.de)
bieten dem Tierheim diesen Service ehrenamtlich an. Beide sind Hundetrainerinnen mit solider Ausbildung und langjähriger Erfahrung in der
Arbeit mit Hunden. Zusätzliche Kenntnisse und Ausbildungen in der
Tierheilkunde und Osteopathie oder in Verhaltenstherapie kommen den
Tieren ebenfalls zugute.
Die Hundeschule findet im wöchentlichen Wechsel immer montags von
15 - 17 Uhr im Tierheim Passbrunn statt. Das Angebot richtet sich besonders an Interessenten für die Tierheimhunde, um Herrchen und Frauchen
mit ihren künftigen Lieblingen die Grundlage für einen guten Start im
neuen Zuhause und ein harmonisches Miteinander zu sichern.
Interessierte Gassigeher sind ebenfalls herzlich willkommen.
Diane Bartlog
Sanfte Hundeschule Mengkofen
Susanne Kornacher
Hundetrainerin, Landau (Isar)
So fühlt sich
Bello wohl
Unsere heutigen Haushunde haben
im Laufe der Domestikation den
Menschen als Sozialpartner anerkannt. Die Menschenfamilie ersetzt
ihnen das Rudel.
Ganz wichtig für den Hund ist
dabei das enge Zusammenleben
mit seinem „Rudel“. Das Halten
von Hunden im Freien, in Zwingern
und Außengebäuden ist in der Tierschutz-Hundeverordnung detailliert
beschrieben. So wird die Zwingergröße ebenso festgelegt wie der notwendige Sozialkontakt.
Die sogenannte Bodenkettenhaltung, also das Anbinden des Hundes
mit Halsband und Kette/Leine an
einer Hauswand oder der Hundehütte, wird mit Bußgeldern in erheblicher Höhe geahndet.
Hunde lieben Plätze, auf die sie sich
zurückziehen können. In der Wohnung braucht der Hund also eine
Stelle, die für ihn die absolute Rückzugsmöglichkeit ist. Das kann ein
Weidenkorb sein, eine Matte oder
eine ausgediente Matratze, die man
an einem ungestörten, zugfreien Ort
platziert.
Auf keinen Fall soll der Hund längere
Zeit auf kaltem Steinboden liegen.
Krankheiten wie Blasen- oder Nierenentzündung können die Folge
sein.
Mit einem kurzen Schweifwedeln kann ein Hund mehr
Gefühle ausdrücken, als
mancher Mensch mit stundenlangem Gerede
Louis Armstrong
(1901-1971)
14
Tierisches 2010
Zugefrorene Gewässer - auch für Hunde eine Gefahr
Eine nicht zu unterschätzende
Gefahr sind derzeit zugefrorene Teiche und Flüsse. Besondere Vorsicht
sollte daher bei Spaziergängen auf der
Eisdecke von scheinbar zugefrorenen
Gewässern gelten.
Bei einsetzendem Tauwetter oder am
Rande der Gewässer ist die Eisschicht
nicht mehr so dick. Die Hunde kennen die Gefahren nicht, können einbrechen, unter das Eis gelangen und
Herrchen oder Frauchen bei Rettungsversuchen in Gefahr bringen.
In der kalten Jahreszeit lauern auch
andere Gefahren: Verletzungen durch
das Laufen auf eisglatten Böden,
Schnittverletzungen durch gefrorenen Schnee und Eis. Wenngleich der
Schnee für viele Hunde eine Verlockung darstellt, sollte man darauf
achten, dass die Tiere keinen Schnee
fressen. Für die Vierbeiner kann dies
zu Magenschleimhautentzündungen
(Schneegastritis) führen. Eventuelle
Fremdkörper im Schnee wie Split
und Salz bilden eine zusätzliche
Gefahr. Es ist zu empfehlen, bereits
vor dem Gassi-Gehen die Pfoten mit
einer fettenden, wasserabweisenden
Creme einzureiben und nach dem
Spaziergang Salzreste abzuwaschen.
Gassirunden sollten am besten in
nicht bestreuten Gebieten stattfinden.
Jeder Hundehalter sollte darauf achten, dass sein Vierbeiner nicht an
öffentlichen Wegen oder fremden
Grundstücken seine Häufchen verrichtet und sollte Tütchen mit sich
führen, um die Hinterlassenschaft
zu beseitigen. Es ist unangenehm,
wenn im Frühling nach der Schneeschmelze die vorher unbemerkt im
Schnee versunkenen Häufchen zu
Tage kommen. Nicht nur für Hundebesitzer ein unerfreulicher Anblick,
sondern immer wieder Anlass für
Beschwerden derjenigen, die ohnehin keine Hundefreunde sind.
Treffen sich zwei Hunde.
Sagt der eine: "Ich bin adelig. Ich heiße Hasso von
Herrenhausen!"
Sagt der andere:
"Ich bin auch adelig.
Ich heiße Runter vom Sofa!"
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Katzen suchen ein Zuhause
Sie möchten einer Katze aus dem Tierheim ein neues Zuhause bieten?
Dann rufen Sie an unter Telefon 08734 / 937 261 oder kommen Sie während der Öffnungszeiten vorbei:
Di, Mi, Do, Sa von 14 - 17 Uhr, Sonn- und Feiertage geschlossen.
Alle Vermittlungstiere finden Sie im Internet unter www.quellenhof-passbrunn.de
Cindy
Katzendame Cindy (Siam Mix)
wurde im August schweren
Herzens bei uns abgegeben. Die
sehr verschmuste und anhängliche Kätzin sollte ein Zuhause
als Wohnungskatze bekommen
und möchte alleinige Prinzessin
ihrer künftigen Besitzer sein. Leider hat Cindy eine chronische
Zahnfleischentzündung, die alle
paar Monate tierärztlich behandelt werden muss. Cindy ist
kastriert, entwurmt und geimpft.
Sie ist eine sehr anhängliche und
schmusebedürftige Katze.
Joey und Arielle
Die beiden ca. im Mai geborenen Katzenkinder kamen als sehr kranke Findelkinder ins Tierheim. Leider war Joeys linkes Auge bereits so stark geschädigt,
dass wir sein Augenlicht auf diesem Auge nicht mehr retten konnten.
Arielle ist ebenfalls gesundheitlich nicht immer stabil und ein Auge tränt chronisch. Obwohl sie gesundheitlich sehr anfällig sind, sind die beiden meistens
guter Dinge und toben und spielen ausgelassen miteinander, weshalb sie auch
zusammenbleiben sollten. Leider können wir nicht garantieren, dass die beiden einmal völlig gesund sein werden, hoffen aber dennoch auf tierliebe Menschen, die sich unserer Sorgenkinder annehmen werden.
Iduna und Ostara
Die beiden Katzenmädchen Iduna und Ostara wurden im Mai als Fundkatzen
im Tierheim abgegeben. Sie sind ca. Mitte 2009 geboren.
Scheinbar haben sie keine gute Erfahrung mit Menschen gemacht und sind
sehr scheu und ängstlich, wenn man sich nähert und sie streicheln möchte. Für
die beiden wird ein Zuhause bei geduldigen Zweibeinern gesucht, die ihnen
ein wenig Zeit geben, um wieder Vertrauen zu gewinnen. Iduna und Ostara
sind bereits kastriert, entwurmt und vollständig geimpft.
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Tierisches 2010
Der kleine Tigerkater Cäsar ist trotz seines schweren Schicksals eine richtige
Frohnatur. Er wurde schwer verletzt aufgefunden. Vermutlich ist er in eine
Falle geraten und hat sich selbst daraus befreit, indem er sein Beinchen frei
gebissen hat. In seinem Magen fanden sich seine eigenen Krallen und kleine
Knochensplitter. Cäsars Wunde war so infektiös, dass ihm das rechte Vorderbeinchen amputiert werden musste. Inzwischen hat er sich an seine Behinderung gewöhnt und springt sogar in einem Satz auf die Couch. Er hat großen
Appetit und liebt es, wenn sein sattes Katerbäuchlein gekrault wird. Cäsar fordert seine Streicheleinheiten und ist außerdem ein fanatischer Küsser, nur die
Küsse sind etwas feucht. Cäsar wird momentan auf einer Pflegestelle betreut.
Dort kann er noch bis zum Frühjahr bleiben. Perspektivisch wird jedoch ein
hundefreies Zuhause in einer verkehrsarmen Gegend gesucht.
Katzenmädchen Sina wurde schwer
verletzt aufgefunden und war nur
noch ein Häufchen Elend. Wahrscheinlich hatte sie sich bereits
einige Tage mit großen Fleischwunden durch die Gegend geschleppt
und Maden hatten bereits angefangen, sich in ihren Wunden breit zu
machen. Auf Grund der Schwere der
Verletzungen mussten Sina sowohl
ein Hinterbein, als auch ein Großteil des Schwanzes amputiert werden.
Allen Erwartungen zum Trotz hat
sich die kleine Kämpferin prächtig
erholt.
Leider ist Sina zu allem Unglück auch
noch Epileptikerin und muss Medikamente bekommen. Wir suchen für
die ruhige und verschmuste Kätzin
ein Zuhause bei Menschen mit einem
ganz, ganz großen Herzen, die mit
ihrer Krankheit und Behinderung
umzugehen wissen. Natürlich sollte
Sina als reine Wohnungskatze in ein
ruhiges Zuhause vermittelt werden.
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Katzen suchen ein Zuhause
Katzenmama Tessy
mit Pumuckl und Bibi
Hallo Leute,
ich heiße Tessy (geb. 2008) und bin die stolze Katzenmama von Bibi und Pumuckl (geb. 2010).
Sind meine Kinder nicht süß? Bibi kommt ja total nach
mir, aber Pumuckl im Aussehen nach seinem Vater. Hoffentlich hat er nicht dessen Charakter geerbt, denn der hat
sich aus dem Staub gemacht und nun muss ich mich als
Alleinerziehende um die Kleinen kümmern und Alimente
wird Meister Eder wohl auch nie zahlen.
Deshalb wünsche ich mir so sehr, dass meine Kleinen zu
ganz lieben Menschen kommen und dass sie zusammen
bleiben dürfen.
Wir sind froh, dass wir hier Aufnahme fanden und so gut
betreut werden, aber auch ich möchte gern wieder ein
schönes, kuscheliges, am liebsten mäusereiches Zuhause
finden. Aber inzwischen habe ich mich kastrieren lassen,
damit mich kein Meister Eder mehr reinlegen kann.
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Annabelle, Frechi und Sladky
Wir drei süßen Schwarzen mit unserem seidig glänzenden
Fell warten schon zwei Jahre auf ein liebesvolles Zuhause.
Auch wenn wir ursprünglich aus Usbekistan kommen, wo
wir vor dem Tod gerettet wurden, so sind wir doch ganz
normale liebe Hauskatzen.
Geboren wurden wir im April 2007. Wir verstehen, dass
wohl schwerlich jemand für 3 Katzen Platz hat, aber wir
Geschwister möchten doch sooo gern weiterhin zusammen schmusen, spielen und Mäuse fangen. Annabelle ist
außerdem ein wenig scheu, da müssen wir Brüder doch
bei ihr bleiben.
Wir sind alle geimpft, entwurmt, kastriert und gechipt.
Natürlich kennen wir Katzentoilette und Kratzbaum. Wir
haben inzwischen auch den Einbürgerungstest bestanden
und maunzen auch auf Bayerisch.
Gibt es denn wirklich keine katzenliebe Familie, die
für uns drei da sein
möchte und die in
einer verkehrsberuhigten Umgebung
lebt, damit wir auch
ins Freie können?
Tierisches 2010
Happy End:
Aus Skunky wurde Krüml
Hallo, ich bin der Krüml und wirklich
ein ganz besonderer Kater. Glaubt Ihr
nicht? Ich kann es beweisen!
Ich erinnere mich noch, dass ich im
kalten Januar tagelang unterwegs
war auf der Suche nach einer Maus,
nach einem warmen, geschützten
Fleckchen. Schon einige Zeit hatte
ich mich durchgekämpft, fand mein
altes Zuhause nicht mehr. Krank,
erschöpft, ungepflegt, weil ich ewig
nicht gebürstet worden war und es
selbst mit dem Putzen nicht mehr
schaffte, schleppte ich mich durch
die Gegend.
Da war ich noch Skunky ...
Eine Dame hatte Mitleid und brachte
mich ins Tierheim Passbrunn. Ich
war erst mal froh, weiches Futter zu
bekommen und in einen beheizten
Raum zu dürfen.
Ich muss wohl schlimm ausgesehen
haben, denn der Tierarzt murmelte
skeptisch vor sich hin: „Ob wir aus
dir wieder eine Katze machen können
…?“ und fing mit meiner Behandlung an. Mein Fell wurde rasiert,
es war so verfilzt, dass keine Bürste
mehr durchkam. Tabletten, Spritzen, Augentropfen, Fieber messen…
was musste ich nicht alles über mich
ergehen lassen… und Schnupfen
hatte ich auch noch. Und sie nannten mich „Skunky“. Aber wenn ich
heute zurückdenke - der Name passte
damals einfach zu mir.
Nach einigen Wochen durfte ich
die Quarantäne verlassen, zog in
die Katzen-Senioren-WG und ich
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hab mir auch
gleich meinen
Lieblingskratzbaum
ausgesucht.
So
konnte
ich mich frei
bewegen,
bekam Futter,
hatte es warm
und
gemütlich. Eigentlich
wollte ich da
gar nicht mehr
weg.
Aber
dann geschah ... und hier seht Ihr mich als glücklichen Krüml.
es: Eine junge
Frau mit weißer Jacke blieb vor unse- beiße ich ganz gerne mal, allerdings
rem WG-Fenster stehen, sah mich ohne Wirkung. Am liebsten würde
und verliebte sich. Endlich jemand, ich mich den ganzen Tag tragen
dem meine inneren Werte wichtiger lassen und schmusen ohne Ende.
waren, als mein bisserl verrotztes Nachts schlafe ich am liebsten bei
Aussehen! Mein kleines Katerherz Frauchen im Bett, tagsüber auf der
klopfte wie verrückt, als mich mein Couch in Frauchens Jacke. Egal was
zukünftiges Frauchen zum ersten kommt, hier kümmert man sich um
Mal streichelte. Es begann eine lange mich und wird mich auch nie wieder
Zeit des Wartens, die aber mit ganz hergeben.
vielen Besuchen überbrückt wurde Inzwischen bin ich schon berühmt.
und dann durfte ich in mein neues Mein Schicksal rührte viele an und
so wurde nicht nur in der Zeitung
Zuhause ziehen.
Seitdem sage ich fast jeden Tag zu über mich berichtet, sondern ich
meinen neuen Katzengefährten bin sogar ein kleiner Fernsehstar.
Bonita und Pancho, sie sollen mich Wenn es irgendwo mal einen Wettmal zwicken, weil ich nicht sicher bewerb um den glücklichsten Kater
gibt, dann bin ich ganz sicher dabei.
bin, ob ich träume.
Ich wurde umgetauft und als Krüml- Dem Tierheim-Team möchte ich nur
chen fühlte ich mich als Neuhaidlfin- sagen: „Danke, dass Ihr mich damals
nicht aufgegeben habt. Dank Euch
ger fortan pudelwohl.
In meinem neuen Zuhause blühe ich habe ich jetzt ein wunderschönes
richtig auf und bin ein kleiner Wir- Leben. DANKE“... Und jetzt husche
belwind. Wenn ich nicht gerade mit ich schnell zu meinem Frauchen auf
dem Spielzeug durch die Wohnung die Couch… sie hat nämlich einen
sause, oder meine Mitbewohner Pan- weißen Pulli an, da kuschelt es sich
cho und Bonita verfolge, liege ich besonders gut.
gerne auf der Couch in der Sonne.
Das tägliche Gesichtwaschen finde Alles Liebe… und ich wünsche jeder
ich persönlich nicht so toll, aber mein Katze, dass sie so ein tolles Zuhause
Frauchen meint das muss sein, da ich findet.
immer mein komplettes Gesicht ins
Futter stecke. Beim täglichen Bürsten
19
Die Haltung von Katzen
Wo es möglich ist, soll die Katze ins
Freie gelassen werden. Der Freigang
stellt für die Samtpfoten eine Bereicherung ihres Alltags dar, da sie ihr
Erkundungsverhalten besser ausleben
können als bei der ausschließlichen
Wohnungshaltung. Für Freigänger ist
es wichtig, dass ihnen der Weg zurück
in die Wohnung jederzeit offen steht,
beispielsweise durch eine Katzen-
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klappe. Möchte man seine Katze ausschließlich in der Wohnung halten,
muss man dafür sorgen, dass sie sich
auf katzentypische Weise beschäftigen kann und wenn irgend möglich
nicht einzeln gehalten wird. Deshalb
sollte sich der verantwortungsvolle
Halter schon vor der Anschaffung
Gedanken machen und sich mindestens zwei gut verträgliche Katzen
als Wohnungskatzen halten. Katzen
verstecken sich sehr gerne und deshalb sollte man Ihnen innerhalb jeder
Wohnung mehrere Schlupfwinkel
zur Verfügung stellen. Besonders
beliebt sind Plätze
unter Sofas, Betten,
in Wandschränken,
Körben und Kartonschachteln. Außerdem
lieben sie erhöhte
Sitz- und Liegeplätze,
Wärme und Trockenheit. Alle Katzen und
Kater sollten spätestens mit Eintritt der
Geschlechtsreife kastriert werden, um das
Katzenelend einzudämmen. Denn
Katzen können mehrmals im Jahr
mehrere Jungen bekommen, die
dann wiederum schon nach wenigen Monaten in der Lage sind sich
fortzupflanzen.
Tierisches 2010
Katzenjammer und Katzenelend
Das Schicksal unserer Hauskatzen
Ein einziges Kat- Kastrationsaktion des
zenpärchen könnte Tierschutzvereins Dingolfing-Landau
innerhalb von zehn Der Tierschutzverein bietet seit
Jahren für unglaub- Anfang des Jahres wieder Zuschüsse
liche 240 Millio- für die Kastration von Katzen in
nen Nachkommen Form eines Gutscheins an:
sorgen, wenn alle 15,00 EUR für die Kastration
eines Katers und 25,00 EUR
Nachkommen
sich
vermehren. für die Kastration einer Kätzin.
Die Inzucht stellt Der Zuschuss richtet sich an bedürfein weiteres Pro- tige Personen aus dem Landkreis
blem dar, da sie sowie an Höfe mit großem Katzender
Grund für ver- bestand. Wir prüfen den jeweiligen
Kater Vaki verlor durch Katzenschnupfen beide Augen.
mehrte Krankheiten Antrag und stellen dann einen GutWie seit Jahren viele Tierheime, so ist. Es ist aber auch eine Impfmü- schein zur Vorlage beim Tierarzt aus.
musste auch das Tierheim Quellen- digkeit festzustellen. Gründe dafür Leider ist die Resonanz der Katzenbehof Passbrunn im letzten Jahr eine sind oft die damit verbundenen sitzer darauf bisher sehr gering. Von
Flut an Kätzchen versorgen. Bis zu Kosten, aber auch Sorglosigkeit unserem Ziel, in diesem Jahr 1.000
90 Katzen befanden sich zeitweise in oder Bequemlichkeit der Besitzer. Katzen kastrieren zu lassen, sind wir
unserer Obhut. Die meisten haben
noch ein ganzes Stück entfernt.
eins gemeinsam – eine traurige Kastrationspflicht
Geschichte. Viele kommen krank Deutschlandweit wird das Thema Interessenten an Kastrationsgutscheinen
oder verletzt ins Tierheim, manch- Kastrationspflicht für Freigänger wenden sich an den Tierschutzvermal sogar mit Schussverletzungen. diskutiert. Bereits im Herbst 2009 ein Dingolfing-Landau oder sprechen
Zu den häufigsten Katzenkrankhei- hat die Mitgliederversammlung direkt im Tierheim (08734/937261)
ten gehören Katzenschnupfen und des Deutschen Tierschutzbundes vor.
–seuche, die sehr ansteckend sind und beschlossen, die konsequente Verschlimme Folgen, wie den Verlust der besserung des Katzenschutzes zu
Augen oder andere Behinderungen einem Schwerpunkt der Arbeit im
Jahr 2010 zu machen und den Entzur Folge haben können.
Völlig skrupellose Besitzer stecken wurf einer Katzenschutzverordnung
die Kätzchen gar in die Mülltonne eingereicht.
oder entsorgen sie im Wald. Leider Er enthält sowohl Vorgaben für die
ist es noch immer vielerorts gängige Haltung von Katzen als auch VorPraxis, dass Katzenbabys ertränkt schläge, wie die unkontrollierte Veroder an der Hauswand erschlagen mehrung von freilebenden Katzen
werden. Mittelalterliche Methoden und damit eine weitere Verschlimmeim hochentwickelten Bayern des 21. rung des Katzenelendes verhindert
Jahrhunderts. Ist die Entwicklung werden kann. Jetzt sind die Politiker
von Gewissen und Gefühlen auf der in der Verantwortung, darauf zu
reagieren. Die Stadt Paderborn hat
Strecke geblieben?
Dabei wäre unerwünschter Katzen- als eine der ersten Städte eine Kastnachwuchs durch eine Kastration zu rationspflicht für Freigängerkatzen
vermeiden. Besonders im ländlichen durchgesetzt. Gleichzeitig ist die
Raum gibt es viele Streuner, die von Stadt auch Vorreiter, was die Pflicht
früheren Hauskatzen abstammen. zur Kennzeichnung von freilaufenDurch fehlende Kastration kommt es den Katzen mittels Tätowierung oder
Mikrochip angeht.
zu immenser Vermehrung.
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Haltung von Kaninchen
Zwergkaninchen sind gesellige Tiere.
Ein einzeln gehaltenes Tier leidet,
da weder der Mensch noch ein artfremdes Tier (z.B. Meerschweinchen)
ihm den Artgenossen ersetzen können, egal wie viel Zeit man mit ihm
verbringt. Am besten hält man ein
männliches Kaninchen zusammen
mit einem in etwa gleichaltrigen
Weibchen. Die männlichen Kaninchen müssen grundsätzlich kastriert
werden. Dadurch wird nicht nur die
Fortpflanzung verhindert. Mit dieser
Maßnahme werden auch Rangordnungs- und Revierkämpfe deutlich
vermindert. Kaninchen haben einen
starken Bewegungsdrang, dem sie
nur bei reichlichem Platzangebot
nachkommen können. In einem handelsüblichen Käfig ist das unmöglich,
auch wenn dem Kaninchen täglich
ein mehrstündiger Auslauf gewährt
wird. Zu wenig Platz kann schnell zu
Verhaltensstörungen wie z.B. Benagen
der Gitterstäbe und Bissigkeit führen,
Beispiel aus Wurzelgemüse (Karotten, Wurzelsellerie, Petersilienwurzel,
Pastinake usw.) und wenigen Samen
(Sonnenblumenkerne, Haferflocken,
Kürbiskerne). Da das Frischfutter
schnell einfriert, sind die Futterrationen mehrmals täglich in kleineren
Portionen anzubieten. Wichtig ist es
außerdem, darauf zu achten, dass das
Trinkwasser nicht einfriert. Im Fachhandel gibt es entsprechende Wärmeplatten für die Näpfe – Vorsicht
jedoch mit dem Elektrokabel! Dieses muss vor den Zähnen der Nager
gut geschützt werden, sonst kann
Lebensgefahr drohen.
Keinesfalls sollte man Außenkaninchen zeitweise ins warme Haus
nehmen. Der hohe TemperaturUnterschied kann den Organismus
der Tiere unnötig belasten, so dass es
leicht zu einer Erkältung führen kann.
Entweder man lässt sie draußen überwintern oder aber, was insbesondere
Kaninchenhaltung im Winter
Der plötzliche Wintereinbruch stellt für ältere und schwache Tiere wichtig
viele Kaninchenbesitzer vor die Frage, ist, man nimmt sie gänzlich über die
wo und wie Familie Langohr am Wintermonate ins Haus. Sie dürfen
besten gehalten werden sollte. Kanin- dann erst wieder ins Freie, wenn die
chen, die im Freien gehalten werden Temperaturen nachts durchgängig
und an die kalten Temperaturen über 10 Grad Celsius bleiben.
gewöhnt sind, können den Winter
im Freien verbringen, wenn es genügend isolierte und zugfreie Rückzugsmöglichkeiten gibt. Für 2 Kaninchen
sollte mindestens eine Fläche von 6-8
Quadratmetern zur Verfügung stehen, bei mehr Tieren entsprechend
größer. Zu Beginn und während der
kalten Jahreszeit sollte das Futter aus
energiereicher Kost bestehen, zum Fotos: Sonja Tschöpe
aber auch Krankheiten fördern, darunter Muskelverkümmerung. Mindestens 2
qm sollten pro Kaninchen
permanent zur Verfügung
stehen. Dies kann man sehr
leicht durch das Aufstellen
eines Geheges erreichen.
Im Fachhandel findet man
entsprechende Gehegegitter, die eine Mindesthöhe
von 80 cm besitzen sollten.
Mit etwas handwerklichem Geschick kann man
ein Gehege aus Holz und
Draht auch selbst errichten. Als Einrichtung dürfen mehrere Häuser oder
Versteckmöglichkeiten nicht fehlen,
neben Näpfen für Futter und Wasser
sowie einer Heuraufe und einer Kiste,
in welche die Kaninchen ihr tägliches
Geschäft verrichten können.
Viele Kaninchen im Tierheim suchen neue große Hoppelgehege
Goliath, ein Stallkaninchen, ist eines von vielen Kaninchen, die ein neues
Zuhause in Gesellschaft von Artgenossen suchen. Er ist etwa 2 Jahre alt und
kam im Oktober ins Tierheim. Goliath hat sein bisheriges Leben in einem
kleinen Käfig verbringen müssen, in dem er nicht mal Männchen machen
konnte. Als er das erste Mal im Heu umhertoben konnte, waren das wahre
Freudensprünge. Wir suchen für den kastrierten Kaninchen-Mann ein
artgerechtes Zuhause mit viel Platz und anderen Kaninchen.
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Tierisches 2010
Ziervögel sollen keine Käfighocker sein
Ziervögel jeglicher Art sind schon lange sehr beliebte Haustiere, jedoch machen sich leider die wenigsten
Menschen vor der Anschaffung Gedanken über die richtige Unterbringung und Ernährung der Tiere. Diese
ist bei weitem nicht so leicht, wie es oftmals scheint. Schnell werden ein handelsüblicher Käfig und ein
bisschen Zubehör gekauft, mit dem „Hansi“ für den Rest seines Lebens auskommen soll.
Streng genommen ist eine artgerechte Haltung in menschlicher
Obhut nicht möglich. Alle Vögel
(auch die kleineren Arten wie Wellensittiche, Nymphensittiche etc.)
leben ursprünglich in freier Natur
in riesigen Schwärmen und fliegen
weite Strecken am Tag. Die neugierigen und kontaktfreudigen Tiere
brauchen demnach viel Beschäftigung und Bewegung, was aber bei
ihrer Haltung als Haustiere oft nicht
möglich ist. Leider leben heute sogar
bereits mehr Papageien in Menschenobhut als in der freien Natur.
Sie gehören zu den intelligentesten
Vogelarten und können 50 Jahre und
älter werden.
Die meisten „Stubenvögel“ in privater Haltung leiden unter Einsamkeit,
Langeweile, Bewegungsmangel und
seitige Körnerfütterung und Verzicht
haltungsbedingten Erkrankungen.
Grundsätzlich sollte man immer auf frisches Obst und Gemüse in
mindestens zwei artgleiche Vögel Kombination mit Bewegungsmangel
halten und den Tieren so viel Platz zu Fettsucht und Leberschäden.
wie möglich zur Verfügung stellen. Nicht zu unterschätzen ist außerJe größer die Unterbringung, desto dem die Lautstärke der Tiere, die
besser für die Tiere. Die Voliere schon so manchen Nachbarschaftssollte immer mit Ästen verschiedener streit verursacht und zur Abgabe
Durchmesser ausgestattet sein, damit der Tiere geführt hat. Nicht jeder
ist eine optimale “Fußgymnastik” Mensch erfreut sich am Gekreische
sowie eine natürliche Krallenabnut- von Großpapageien – wer sich davon
zung gewährleistet. Frei schwingende einmal selbst überzeugen möchte,
Sitzgelegenheiten sind eine willkom- kann gerne zur „Hörprobe“ auf den
Quellenhof kommen.
mene Abwechslung.
Auch zum Thema Ernährung sollte Wer sich für die Anschaffung von
man sich vorab gründlich informie- Vögeln entscheidet, sollte sich in
ren. Sehr häufig kommt es durch ein- jedem Fall vorab gründlich infor-
mieren. Dies beinhaltet auch, sich
mit den gesetzlichen Vorschriften
vertraut machen, denn für Vögel,
die dem Washingtoner Artenschutzabkommen
unterliegen,
gibt es spezielle Haltungs- und
Registrierungsvorschriften.
Die Haltung von Vögeln ist zwar sehr
aufwändig, aber die Freude, die man
an gesunden, sich wohl fühlenden
Tieren hat, wiegt dies um ein Vielfaches auf.
Übrigens - Vögel aller Arten sind
mittlerweile leider auch oft in Tierheimen zu finden.
Das Zwitschern des Vogels weckt den Menschen aus seiner Gleichgültigkeit.
Er lauscht dem Lied und rühmt die Weisheit dessen, der das süße Lied des Vogels schuf
ebenso wie die zarten Empfindungen des Menschen.
(Khalil Gibran 1883-1931)
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Regenbogenland
Eine Brücke verbindet den Himmel und die Erde, wegen der vielen Farben nennt man sie "die Brücke
des Regenbogens". Auf dieser Seite der Brücke liegt das Land mit Wiesen und grünbewachsenen Hügeln
mit saftigem Gras. Wenn ein Tier auf unserer Erde für immer eingeschlafen ist, so geht es zu diesem wunderschönen Ort, fern ab von unserer körperlichen Welt. Dort gibt es immer reichlich zu Fressen und zu
Trinken, und es ist immer warmes und schönes Frühlingswetter. Die alt und krank gewesenen Tiere sind
dort nicht mehr alt und krank, sie sind wieder jung und gesund und sie spielen den ganzen Tag miteinander. Nur eine Sache gibt es, die sie vermissen! Sie sind nicht mehr mit ihren Menschen zusammen, die
sie auf unserer Erde hatten zurücklassen müssen.
Beate Seebauer, www.tiertalk.com
Persik
Der süße, verschmuste, pfirsichrote Kater hatte nach einigen Wochen im Tierheim ein
liebesvolles Zuhause bei Zweibeinern gefunden, die ihn rund
um die Uhr verwöhnten. Seine
Neugier trieb ihn weit von zu
Hause weg. Persik wurde keine
drei Jahre alt. Im Februar wurde
er von einem Auto überfahren.
Seine Familie fand ihn erst nach
drei Tagen… vielleicht hätte er
gerettet werden können, wenn
der Unfallverursacher angehalten und sich um ihn gekümmert
hätte?
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Andro
wir können uns noch gut an den Tag
erinnern, als du mit Spike zu uns
ins Tierheim kamst. Obwohl du ein
so lieber Hund mit einem wunderbaren Wesenstest warst, haben sich
deine Zweibeiner nicht um dich und
deinen Kumpel gekümmert und
ihr wurdet einfach in einen Käfig
gesperrt, in dem auch noch Bastmatten euch die Aussicht versperrten,
damit sich die Nachbarn nicht am
Gebell stören. Monatelang konntet
ihr nur den Himmel sehen.
Umso mehr haben wir uns gefreut,
wie du innerhalb kurzer Zeit aufgeblüht bist, wie du mit den anderen
Senioren über die Hundewiese getollt
bist und Zuwendung, Knuddeln und
so manches Leckerli genossen hast.
Einziges Manko war
vielleicht, dass du nicht
der Einzige warst, der
sich in unsere Maya
verliebt hatte und sie
mit den anderen älteren Hundeherren teilen
musstest. Der kleine
Lumpi hat es dir dabei
oft nicht leicht gemacht.
Wir spürten zwar schon
den einen oder anderen
Knoten, aber niemand
ahnte, dass sich die heimtückische
Krankheit so schnell in dir ausbreiten
würde und wir dich so schnell verlieren könnten.
Andro, wir haben uns alle Mühe gegeben, dass du die letzten Monate deines Lebens lebensfroh, schmerzfrei
und hundegerecht bei uns verbringen
konntest und hoffen, dir damit den
Glauben an die Menschen zurückgegeben zu haben. Vielleicht tröstet es
dich, dass Spike inzwischen ein wunderbares Zuhause gefunden hat.
Großer, schwarzer, lieber, tapsiger
Andro, wir werden dich nie vergessen
und wenn über dem Quellenhof ein
Regenbogen aufgeht, wissen wir, dass
es ein Gruß von dir ist.
Tierisches 2010
Lotte
Unser Mauserl wurde in Lotte umgetauft, zog
von Niederbayern nach München und wurde
von ihrer Familie und allen Nachbarn geliebt
und verwöhnt. Leider wurde Lotte ihr Jagdtrieb zum Verhängnis. Auf Vogeljagd fiel sie in
den Pool der Nachbarn und ertrank.
Testament einer Katze
Wenn Menschen sterben, machen sie ein Testament, um ihr Heim und alles
was sie haben, denen zu hinterlassen die sie lieben. Ich würde auch solch
ein Testament machen, wenn ich schreiben könnte.
Einem armen, sehnsuchtsvollen, einsamen Streuner würde ich mein
glückliches Zuhause hinterlassen: meinen Napf, mein kuscheliges Bett,
mein weiches Kissen, mein Spielzeug und den so geliebten Schoß, die sanft
streichelnde Hand, die liebevolle Stimme, den Platz den ich in jemandes
Herzen hatte, die Liebe, die mir zu guter Letzt zu einem friedlichen und
schmerzfreien Ende helfen wird, gehalten im liebenden Arm.
Wenn ich einmal sterbe, dann sag bitte nicht: "Nie wieder werde ich ein
Tier haben, der Verlust tut viel zu weh." Such Dir eine einsame, ungeliebte
Katze aus und gib ihr meinen Platz. Das ist mein Erbe. Die Liebe, die ich
zurück lasse ist alles, was ich geben kann.
(Margaret Trowton)
Eine Kerze brennt für:
• Die namenlosen Katzen und
Katzenbabys, die nicht gerettet
werden konnten, weil sie zu
krank oder zu schwer verletzt
waren, als man sie fand und zu
uns brachte.
• Die Katzenkinder, die keine
Chance auf Leben hatten,
weil man sie nach der Geburt
ertränkte oder an die Wand
warf, nur weil man die Mütter
nicht sterilisieren ließ.
• Die Katzen, die erschossen
wurden, weil sie sich zu weit
von ihren Häusern entfernten.
• Die Tiere, die ihr Leben auf
unseren Straßen ließen.
• Die Tiere, die durch Quälereien oder Gift sterben mussten.
Thysson
Als dein geliebtes Herrchen verstarb, wurdest du ins Tier- deiner Lieblingsbeschäftigungen war schmusen und Küssheim gebracht. Tage- und wochenlang hast du getrauert chen geben.
Wir haben dir so sehr gewünscht, dass sich jemand aus
und geheult wie ein Wolf.
Aber du hattest noch zusätzliches Pech: Du warst in der einem anderen Bundesland oder aus Österreich für dich
falschen Rasse zur Welt gekommen. Aufgrund der Lan- interessiert und dich die letzen Monate oder Jahre zu sich
nimmt. Denn du warst schon ein Hundeopa, als du zu
deshundeverordnung gilt der Ame- uns kamst und hattest noch dazu Krebs. Dann geschah
rican Staffordshire das Wunder, wir fanden eine Pflegestelle in Österreich
Terrier als besonders und du solltest auf deine alten Tage ein freier Hund in
gefährlich und darf einer Wiener Familie sein dürfen. Doch du wolltest nicht
in Bayern und in mehr umziehen, hattest keine Kraft mehr und hast uns
manchen Bundes- verlassen, kurz bevor wir dich in dein neues Zuhause brinländern nicht gehal- gen konnten.
Thysson, wir denken oft an dich und wünschen dir so sehr,
ten werden.
Von
"besonders dass du im Hundehimmel dein Herrchen wiedergetrofgefährlich" warst du fen hast und endlich wieder „Kampfschmuser“ sein darfst
weit entfernt: eine ohne jegliche Hundeverordnung.
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Die andere Seite des Tierschutzes
Über Tierquälerei und Tierleid im Ausland wird oft berichtet. Das passiert in unserem Landkreis!
Grundgesetz der
Bundesrepublik Deutschland
Artikel 20a [Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen]
„Der Staat schützt auch in Verantwortung
für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im
Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung
durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.“
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Tierisches 2010
Tierschutzgesetz
§ 1 Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben
und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder
Schäden zufügen.
§ 2 Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,
1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden,
3. muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.
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HERZLICHES DANKESCHÖN
allen Sponsoren für die Spenden zugunsten des Tierheims
Stellvertretend für alle Sponsoren möchten wir uns
besonders bei Jubilaren bedanken, die sich anstatt
Geschenken Spenden für das Tierheim wünschten.
Der untrügliche Gradmesser für die Herzensbildung einers Volkes und eines Menschen ist,
wie sie die Tiere betrachten und behandeln.
Berthold Auerbach, 1812 - 1882
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Tierisches 2010
Schlager fürs Herz
Im Oktober fand unter diesem Motto eine Benefizveranstaltung zugunsten
der Anja Wojahn Stiftung statt. Organisiert von Guido und Gabi Morsblech
erlebten die Besucher bei vorzüglicher italienischer Küche im Ristorante
Barca a Vela im Vilstalseehof in Steinberg einen geselligen Abend bei unterhaltsamer Musik, bei der auch das Tanzbein geschwungen werden konnte.
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Tiergestützte Therapien
Die Anja Wojahn Stiftung hat sich mit ihrer Satzung das Ziel gesetzt, Projekte der Förderung von Kindern und Jugendlichen
und Tierschutz umzusetzen. Gemäß unserem Motto Quellenhof Passbrunn - Lebens(t)raum für Mensch und Tier
besteht das Konzept des Quellenhofs darin, eine sinnvolle Symbiose dieser beiden Stiftungszwecke zu erzielen.
Ein besonderes Anliegen der Anja
Wojahn Stiftung ist die Förderung
kranker und behinderter Kinder und
Jugendlicher und deren bessere Integration in die Gesellschaft. So werden
seit 2009 tiergestützte Therapien für
kranke, behinderte und entwicklungsverzögerte Kinder ermöglicht,
die in Einrichtungen der Lebenshilfe Dingolfing-Landau e.V. betreut
werden.
Tiere geben ihre Liebe und Zuneigung, ohne den Menschen zu werten.
Menschen mit Behinderung, kranke
Menschen und vor allem Kinder finden über die Begegnung mit Tieren
wieder schneller Zugang zum Leben.
Manchmal sind sie „Türöffner“ zur
Seele des Menschen und ermöglichen
somit Ansätze für neue Therapien,
stiften Kommunikation oder vermitteln einfach nur ein Stück Lebensfreude. Behinderte und entwicklungs32
verzögerte Kinder und Jugendliche Prozessen der Heilung zu begleiten
vor allem aus dem Landkreis erhalten und zu unterstützen. Zusätzlich findamit Zugang zu nicht immer durch det auch der Einsatz von Begleithundie Krankenkassen geförderten den, Katzen oder Kaninchen zum
Streicheln Anwendung.
Behandlungsmöglichkeiten.
Die tiergestützte Therapie versteht Die Grundlage der Arbeit ist der
sich als ganzheitliches Entwicklungs- Beziehungsaufbau zwischen Kind
und Förderangebot. Tiere erleichtern und Tier, der durch die Therapeutin
die Kontaktaufnahme und können aktiviert und unterstützt wird. Das
die Teilnahme an anderen Therapien Finden und Erfahren der eigenen
fördern. Die tiergestützte Therapie- Mitte erzeugt Lebensfreude, setzt
arbeit richtet sich auf die Psyche, die neue Energien frei, lässt Ängste übersoziale Stärkung und Verbesserung winden und Krankheitssymptome
der Kommunikation und Konzentra- können ihre Bedeutung verlieren.
Während im Schuljahr 2009/2010
tion der Kinder.
In der Förderung der Kinder und 16 Kinder einmal wöchentlich TheJugendlichen findet in erster Linie rapiestunden erhielten, wurde aufdas „Heilpädagogisches Begleiten mit grund der großen Nachfrage und
dem Pferd“ (HBP) nach Brossard in Auswertung der beachtlichen
Anwendung. Es handelt sich um eine Entwicklungsfortschritte bei den
aus jahrelanger Erfahrung und Fach- Kindern im Schuljahr 2010/2011
wissen heraus entwickelte Therapie- die Zahl der Therapiegruppen auf 8
form, Menschen bei verschiedenen erhöht, so dass insgesamt mehr als 40
Tierisches 2010
Kinder und Jugendliche im Alter von
4 bis 15 Jahren in den HBP- Stunden
betreut werden.
Für jedes Kind wird, in Abhängigkeit vom Krankheitsbild und Entwicklungsstand, ein individueller
Therapieplan mit konkreten Zielsetzungen erarbeitet. Die tiergestützten
Therapien finden Anwendung u.a.
bei Entwicklungsverzögerung, geistigen Behinderungen wie Autismus
oder Down-Syndrom, motorischen
Störungen, Spasmen, ADHS, UnruKein Mensch darf sagen:
Solches trifft mich nie.
(Menacher, altgr. Philosoph,
342/341 - 290/291 v. Chr.)
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hezuständen und Aggressivität. Sie gen und Blockaden laufen in jeder
dienen dazu, die Körperwahrneh- der Einheiten wie selbstverständlich
mung und Körperkoordination zu mit. Somit tragen die Therapien sehr
verbessern. Soziale Kompetenzen, stark zur Verbesserung der LebensSozialverhalten,
Regelverständnis qualität und für ein positives Erleben
werden ebenso entwickelt wie Kon- der Kinder bei.
fliktlösungsmuster und die Förde- Nicht zuletzt ist der respektvolle
rung im kognitiven Bereich: Farben, Umgang mit Tieren als soziale FähigFormen, Raumkoordination, Struk- keit besonders hervorzuheben. Die
turierungsfähigkeit etc. Ein für alle Würdigung und Achtung der Tiere
Kinder im Vordergrund stehendes steht immer im Mittelpunkt.
Ziel ist die Seelenhygiene! Loslassen,
innere Ruhe, Lösen von VerspannunSolange Du dem Anderen sein
Anderssein nicht verzeihen kannst,
bist Du noch weit weg
vom Weg der Weisheit.
(Konfuzius 551-496 v.Ch)
33
Ferienprogramm im Tierheim
Am 23.08. und 03.09.2010 fand im Tierheim Passbrunn das erste
Kinderferienprogramm in Zusammenarbeit mit dem Markt Reisbach statt.
In zwei Altersgruppen eingeteilt verbrachten die Kinder einen
Nachmittag im Tierheim. Auf dem Programm stand außer der
Tierheimbesichtigung auch die Frage, warum es überhaupt Tierheime gibt. Mit den Jüngeren besuchten wir das Katzenhaus
zum Streicheln, Spielen und um viel Wissenswertes über die
Samtpfoten zu erfahren.
Danach stellte sich Zwergpudeldame Susi den Kindern vor. An
ihr wurde gezeigt, wie man sich Hunden nähert, und wie man sie
(nachdem man den Besitzer um Erlaubnis gefragt hat) anfasst
und streichelt.
Nach einem kleinen Imbiss wurde noch fleißig gemalt und gebastelt. So konnte jeder eine Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Mit den Älteren wurden am zweiten Termin nach der Tierheimbesichtigung auch die Katzen besucht. Danach ging es in den
Pferdestall und es durfte beim Ausmisten geholfen werden.
Dabei lernten die Kindern, wo die Gefahrenstellen beim Pferd
sind. Auch die Kaninchen bekamen ein neues Bett und es wurde
über artgerechte Fütterung und Haltung gesprochen.
Nach einem kleinen Snack konnten die Teens ihr Wissen über
viele Tierarten in einem Quiz beweisen. Alle Antworten wurden
über den Nachmittag verteilt bei den Tieren gegeben. Wer also
gut zuhörte, hatte es leichter. Es gab natürlich auch kleine Preise
für alle.
Gut gelaunt und mit den Eindrücken des Nachmittags gingen
alle nach Hause. Aufgrund der guten Reaktionen wird es wohl
nächstes Jahr wieder eine Ferienprogrammteilnahme des Tierheims Passbrunn geben.
Gründung einer Tierschutz-Jugendgruppe
Aufgrund der Begeisterung vieler Ferienprogramm-Kinder und wegen vieler Nachfragen haben wir beschlossen,
im Frühjahr 2011 eine Jugendgruppe zu gründen. Ihr solltet ca. 8 bis 15 Jahre alt sein. Geplant sind verschiedene
Aktivitäten z.B. Nistkästen bauen, Thementage zum Tierschutz, Waldwanderung mit Förster, artgerechter Umgang
mit Tieren, im Tierheim und bei Veranstaltungen helfen und vieles mehr.
Wer Interesse hat, meldet sich bei Margarete Kobel unter E-Mail: [email protected]
oder Telefon 08734-224939.
Die Jugendgruppe braucht noch einen Namen. Vorschläge könnt Ihr uns per E-mail schicken.
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Tierisches 2010
Wertetage des Gymnasiums Dingolfing
Für die 8. Klassen des Gymnasiums wie für den Umgang
Dingolfing steht nach Schuljahres- miteinander. In Kleinbeginn ein Projekttag zum Thema gruppen, Arbeitskreisen
Werteerziehung auf dem Programm. und beim Rollenspiel
In diesem Schuljahr nutzte das Gym- wurden in Begleitung
nasium bereits zum 2. Mal die Veran- der anwesenden Tutostaltungsräume des Quellenhofs für ren und Klassenlehrer
diese Veranstaltung. Insgesamt fünf Werte wie Toleranz,
Ehrlich8. Klassen kamen an 3 Tagen mit Höflichkeit,
vom Förderverein des Gymnasiums keit und Pünktlichkeit,
gesponserten Bussen nach Passbrunn. aber auch KritikfähigNach dem von einem Lehrerteam keit und respektvoller
erarbeiteten Konzept beschäftigten Umgang miteinander herausgearsich die Schülerinnen und Schüler beitet. Diese Themen wurden auch
mit Werten, die für die Persönlich- gestalterisch mit Malaufgaben oder
keitsentwicklung ebenso wichtig sind beim Reimen bearbeitet.
Natürlich wurde der
Projekttag auch zu
einem Rundgang durch
das Tierheim genutzt
und die Tierpflegerinnen schilderten den
Schülerinnen
und
Schülern anhand von
konkreten Beispielen
und
Tierschicksalen,
dass viele Werte auch
übertragbar und wichwww.quellenhof-passbrunn.de
tig für den Umgang mit Tieren sind:
Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Respekt vor den Tieren als
Lebewesen.
Die Tiere empfinden wie der
Mensch Freude und Schmerz,
Glück und Unglück; sie werden
durch dieselben
Gemütsbewegungen
betroffen wie wir.
Charles Darwin (1809-1882)
35
Sponsorenlauf der
Realschule Arnstorf
Am 8. Juli fand der erste Sponsorenlauf der Realschule Arnstorf statt und
wurde zu einem Megaerfolg. Das
Engagement der 600 Schülerinnen
und Schüler der 5.-9. Klassen war
unbeschreiblich. Sie hatten eigenständig in der Familie, bei Nachbarn
und Freunden sowie bei regionalen
Firmen Sponsoren gesucht. Die
Kinder liefen, angespornt von den
vereinbarten Spenden für jeden Kilometer, insgesamt drei Stunden lang.
Am Ende standen 7331 Kilometer
zu Buche, die einen Reingewinn von
13.200 Euro erbrachten. Besonders
gratulieren wir den Schülerinnen
und Schülern mit den besten Laufleistungen Michael Kieslich (27 km),
Manuel Richter und Johannes Hausleitner (beide 26 km), Sarah Gierl
und Corinna Hobmeier (22 km) und
danken für ihren großartigen sportlichen Einsatz. Der Erlös des Sponsorenlaufs ging zu gleichen Teilen an
die Anja Wojahn Stiftung und die
Kinderkrebshilfe Rottal-Inn.
Ein ganz großes Dankeschön gilt
dem Initiator und Hauptorganisator
des Laufs, Sportlehrer Paul Weinzierl,
dem Lehrerkollegium, dem Elternbeirat und natürlich allen so sportlichen Schülerinnen und Schülern.
36
Wir brauchen Eure Hilfe!
Dieses Papageienpärchen hat noch keinen Namen.
Die beiden wurden von ihrem Besitzer bei hochsommerlichen Temperaturen in einem kleinen Käfig zurückgelassen.
Habt Ihr eine Idee?
Dann schickt uns Eure
Namensvorschläge per
E-mail an
[email protected]
Auf der rechten Seite seht Ihr,
wie die zwei Papageien gehalten
wurden. Zwei kleine Käfige und
mit einer Plane zugedeckt.
Tierisches 2010
Viele Kinder zu Besuch im Quellenhof
Das Tierheim ist in den anderthalb
Jahren seines Bestehens zu einem
Anziehungspunkt für Schulklassen,
Kindergartengruppen und Vereine
geworden.
Insbesondere Grundschulklassen, die
sich im Heimat- und Sachkundeunterricht mit Fragen zu Haustieren
und zur Tierhaltung beschäftigen,
nutzten ihre Wandertage, um das
Gelernte anhand praktischer Erlebnisse zu festigen. So konnten wir
bereits Kinder von Grundschulen
und Kindergärten aus mehreren
Gemeinden des Landkreises begrüßen: Grundschule Altstadt, Dingolfing,
Moosthenning/Ottering,
Marklkofen und natürlich aus Reisbach. Im Rahmen einer Jugendbildungsmaßnahme unternahm der TC
Steinberg eine Radltour mit anschließender Tierheimbesichtigung.
Die Kinder erhalten Gelegenheit, die
Tiere kennen zu lernen, erfahren viel
Wissenswertes über Haltung und
Pflege, und freuen sich, wenn die
Tiere gestreichelt oder sie mit mitge-
brachten Futterspenden und Leckerli
verwöhnt werden dürfen. Ein wichtiges Anliegen ist es für uns, den
Tierschutzgedanken den Kindern
möglichst früh zu vermitteln. Es wird
appelliert, dass Tiere kein Spielzeug
sind, sondern Lebewesen, die zum
Teil über viele Jahre Futter, Pflege
und Ansprache benötigen, damit sie
sich wohl fühlen. Die Aufnahme
eines tierischen Familienmitglieds
sollte also sehr gründlich überlegt
und beraten werden. Außerdem ist
ein bewusster, verantwortungsvoller
Umgang mit den Tieren als Mitgeschöpfe gute Grundlage, aufmerksam
durchs Leben zu gehen und bei Tieren in Not nicht wegzuschauen.
Bilderrätsel
Wieviele Katzenkinder kuscheln im Körbchen?
Klein Annalena besucht ihre
Oma, die ein junges Kätzchen
hat. Das Kätzchen springt beim
Spielen auf den Schoß der
Enkelin und fängt zu schnurren
an. Darauf ruft Annalena ganz
aufgeregt: „Oma, wo stellt man
denn hier den Motor aus?“
Kommt eine Katze ins Fitnessstudio. Fragt der Trainer: „Was
machen Sie hier?“ Die Katze:
„Ich hab gehört, dass man sich
hier einen Muskelkater holen
kann.“
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37
Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke
Das Fest der Liebe rückt näher.
Auch 2010 steht bei vielen Kindern
ein Haustier ganz oben auf dem
Wunschzettel. Tiere sollten aber niemals Überraschungsgeschenke sein.
Schnell weicht die erste Begeisterung
- die Tiere wollen jedoch auch nach
den Feiertagen artgerecht umsorgt
werden. Die Weihnachtstage mit
Trubel und Aufregung sind zudem
eine äußerst ungünstige Zeit für eine
gegenseitige Eingewöhnung von
Mensch und Tier.
Vor der Anschaffung eines Tieres
sollten sich Eltern, Kinder und alle
ggf. im Haus wohnenden Familienmitglieder gründlich informieren,
welche Bedürfnisse Hunde, Katzen, Meerschweinchen oder andere
Wunschtiere haben. Auch nach
den Feiertagen muss genügend Zeit
und Interesse vorhanden sein, um
dem Tier das nötige Maß an Pflege
und Fürsorge zukommen zu las-
sen. Berücksichtigt werden müssen
auch die Kosten, die nicht mit der
Anschaffung des Tieres und seiner
Erstausstattung enden. Futter, tierärztliche Betreuung, Impfkosten sind
keine unwesentlichen Faktoren.
Das Einverständnis des Vermieters
sollte ebenso abgeklärt werden, wie
mit Nachbarn vorab über die beabsichtigte Anschaffung eines Tieres
gesprochen werden sollte.
Um dem sehnlichst gewünschten Tier
die Rückgabe ins Tierheim zu erspa-
ren, sollten auch mögliche Allergien
im Vorfeld abgeklärt werden.
Ist in der Familie die endgültige und
ernsthafte Entscheidung für ein tierisches Familienmitglied gefallen, sollte
die ganze Familie an der Auswahl
und am Gang ins Tierheim beteiligt
werden. Dort erhalten Sie auch fachkundige Beratung zur artgerechten
Haltung des bevorzugten Tieres.
Trotzdem müssen Sie zu Weihnachten nicht auf "tierische" Geschenke
verzichten: Es gibt viele "unbelebte" Geschenke für Tierfreunde,
zum Beispiel gute Ratgeberlektüre
zur artgerechten Tierhaltung oder sofern schon ein Tier im Haushalt
lebt - geeignetes Heimtierzubehör.
Auch ein Geschenkgutschein, mit
dem nach reiflicher Beratung und in
Ruhe nach den Feiertagen ein Tier
ausgewählt und in die Familie aufgenommen werden kann, ist eine gute
Alternative.
Sie suchen noch ein tierisches Weihnachtsgeschenk?
Hier haben wir einige Anregungen für Sie:
Besuchern unseres Tierheim sind sie sicher schon aufgefallen: Die Bilder von
Annemarie Wenk schmücken das Hunde- und Katzenhaus sowie die Gänge
des Quellenhofs. Im Mai feierte die Frontenhausener Malerin ihren 85.
Geburtstag, mit Familie und Freunden im Tierheim. Die sehr tierliebe Künstlerin stiftete dem Quellenhof Passbrunn über 70 Bilder mit der Option, dass
diese verkauft werden dürfen und der Erlös dem Tierheim zugute kommt. Sie
finden bei uns neben bezaubernden Blumen- und Landschaftsaquarellen auch
wunderschöne Tierbilder.
Geschenke sollen lange Freude machen.
Unser Quellenhof-Kalender, Tassen oder eine Tischuhr vom Tierheimchef Salou garantieren das und die
Beschenkten werden rechtzeitig an den Tierheimgeburtstag 2011 und die 4. Waldweihnacht erinnert.
Patenschaften
Verschenken Sie doch eine Tierpatenschaft für eines unserer Sorgenkinder. Die Höhe der Weihnachtspatenschaft
bestimmen Sie selbst und erhalten für alle bis zum 20.12.2010 eingehenden Patenschaftsanträge die Patenschaftsurkunde rechtzeitig zur Bescherung.
Mehr Informationen im Internet unter www.quellenhof-passbrunn.de oder unter Telefon 08734 / 937 261
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Tierisches 2010
Kein Ei mit 3 in der Weihnachtsbäckerei
Zu Beginn der Adventszeit und
Plätzchenhochsaison rät der Deutsche Tierschutzbund beim Kauf
von Weihnachtsgebäck und Backmischungen auf die Zutatenliste zu
schauen. Denn steht auf den Packungen nichts zur Herkunft der Eier, sind
in der Regel Eier aus Käfighaltung
enthalten. Daran ändern auch die
oft statt Angaben zur Herkunft abgedruckten bunten Hofbilder nichts.
Fehlende Kennzeichnungspflichten
bedeuten für die Verbraucher bei
Fertigprodukten mangelnde Transparenz. Sicherheit hat der Verbraucher, wenn selbst gebacken wird. Der
Verband rät dazu, dabei nur Eier aus
Freiland-, Bio- oder Bodenhaltung zu
verarbeiten.
Gerade in der Weihnachtszeit können die Verbraucher zeigen, dass sie
Käfigeier und das damit verbundene
Tierleid nicht akzeptieren. Spekulatius, Lebkuchen und Christstollen,
sie alle enthalten Eier. Nur selten
ist bei Fertigprodukten klar ersichtlich, aus welcher Haltungsform die
tierischen Zutaten stammen. Eine
Kennzeichnungspflicht gibt es bislang nicht. Nur bei Produkten, die
ausdrücklich als Bio gekennzeichnet
sind, sei sichergestellt, dass die Eier
© Manfred Mazi / pixelio.de
aus tiergerechter Haltung stammen.
Für alle anderen Produkte ohne
weiteren Hinweis gilt: hierfür wurden Legehennen auf engstem Raum
unter nicht artgerechten Bedingungen - verbunden mit immensem
Stress und Leiden - gehalten. Und
solange es keine Kennzeichnung von
Eiern in Produkten gibt, empfiehlt
der Deutsche Tierschutzbund Selbstgebackenes mit Freilandeiern. Das
macht der Familie Spaß, fördert eine
tiergerechte Legehennenhaltung und
setzt ein Zeichen für mehr Tierschutz.
Erfolg: Produkte von Brandt
und Birkel frei von Käfigeiern.
Bei den Verbrauchern sind die Käfigeier längst durchgefallen: Seit die
Käufer anhand eines Zifferncodes
erkennen können, aus welchem
Haltungssystem die Eier stammen,
ist der Verkauf von Käfigeiern stetig
zurückgegangen. Viele Discounter
und Handelsketten haben die Eier
aus Käfigen ganz aus dem Angebot
genommen. Jetzt muss sich diese
Entwicklung bei den Fertigprodukten fortsetzen. Aber auch hier gibt
es Erfolge: Jüngste Beispiele sind die
Ankündigungen von Brandt und Birkel in ihren Produkten auf Käfigeier
zu verzichten.
Hundekekse
Herzhafte Quarkbällchen
Zutaten:
100 g Geflügelleber
150 g Quark
6 EL Milch
6 EL Sonnenblumenöl
1 Eigelb
200 g gemahlene Hundeflocken
Geflügelleber pürieren, alle Zutaten gut
vermischen und Kugeln (1-2 cm Durchmesser) formen. Auf einem mit Backpapier belegten Backblech ca. 30 Minuten
bei 200 °C schön kross backen.
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Fleisch essen oder nicht?
Der große Veranstaltungsraum Nutzfläche nicht zu erwarten.
im Quellenhof war voll, als am Eine Kompromisslösung, um kon25. Oktober 2010 zum Stammtisch ventionell arbeitende Betriebe und
des Tierschutzvereins Dingolfing- artgerechte Haltung trotzdem fläLandau Dipl. Ing.-Agrar (FH) chendeckend zu realisieren, könnte
Monika Wunderlich zum Thema die Einführung eines entsprechenden
“artgerechte (Nutz-)tierhaltung” und Gütesiegels sein. Der Verbraucher
Frau Dr. Gabriela Hang zum Thema nimmt dabei eine zentrale Rolle
“vegetarisch/vegane
Ernährung” während der gesamten Einführungsphase ein und ihm soll nach einer
referierten.
Knapp 70 Zuhörer folgten mit Inte- öffentlichen Diskussion die Mögresse den Ausführungen der beiden lichkeit gegeben werden, über eine
Umfrage im Internet zu entscheiden,
Referentinnen.
Monika Wunderlich stellte ein unge- ob überhaupt die Notwendigkeit
wöhnliches Konzept für mehr artge- für ein Gütesiegel besteht. Im Falle
rechte Haltung in der Landwirtschaft eines positiven Entscheids, soll der
vor. Zuerst informierte sie über die Verbraucher auch weiterhin aktiv an
gängige Praxis der Tierproduktion in Einführungs- bzw. Entscheidungsder konventionellen Massentierpro- prozessen beteiligt werden.
duktion mit eindrucksvollen Bildern. Die Ärztin Frau Dr. Hang hingeLange Jahre wurde eine Agrarpolitik gen sähe es am liebsten, wenn kein
betrieben nach dem Motto „Wachse Fleisch mehr verzehrt würde. Zum
oder weiche“. Dadurch stieg einerseits die Produktivität, gleichzeitig
sanken die Erzeugerpreise für Fleisch.
Kleine Betriebe gaben auf, das Tierwohl blieb ganz auf der Strecke. Sie
zeigte Unterschiede von der konventionellen Haltung zur artgerechten Haltung. Wussten Sie, dass ein
Großteil der Masttiere so gut wie nie
Tageslicht sieht oder dass man Hähnchen die Schnäbel abschneidet, damit
sie sich nicht gegenseitig verletzen?
Das war nur ein Teil der Beispiele,
wie grausam Massentierhaltung sein
kann.
Die Biobranche, die sicherlich artgerecht produziert, boomt zwar auf
der einen Seite, bleibt aber mit nur
ca. 5 % Biobetrieben in Deutschland
hinter den Erwartungen zurück. Da
für die Fleischproduktion viel Futteranbaufläche benötigt wird, ist
eine drastische Steigerung schon
allein aufgrund des konkurrierenden Flächenanbaus von Energie,
Marktfrüchten, Futtermitteln und
Bioprodukten auf einer immer kleiner werdenden landwirtschaftlichen
40
einen aus gesundheitlicher Sicht zum anderen aus ethischer Sicht. Sie
verdeutlichte anhand medizinischer
Studien, dass Krankheiten wie Krebs,
Gicht,
Herz-Kreislaufkrankheiten,
Übergewicht, Rheuma und Diabetes u.a. auch durch unseren übermäßigen Fleischkonsum entstehen.
Gleichzeitig zeigte sie auf, dass die
Nutztierhaltung global für 18% der
Treibhausgase verantwortlich ist.
Jedes Rind produziert bis zu 250
Liter Methan täglich. Einsatz von
Düngemitteln und Pestiziden in der
Futtermittelproduktion belasten die
Umwelt zusätzlich. In der Massenproduktion verabreichte Antibiotika
führen letztlich dazu, dass diese über
das Fleisch auch von Menschen aufgenommen und ihn resistent dagegen
machen können.
Frau Dr. Hang zeigte vegetarische und
vegane Alternativen auf und
die Besucher
durften
sich
im Anschluss
noch durch das
vegetarische
Buffet schlemmen, das von
den
Ehrenamtlichen des
Tierschutzvereins vorbereitet
worden war.
Tierisches 2010
Vegetarisches Rezept
Grünkern-Rollen (für 4 Personen)
Zutaten:
1 große Zwiebel
2 EL Distelöl
150 g Grünkern-Schrot*
1/4 l Gemüsebrühe
2 EL Sonnenblumenkerne
8 große Kohlblätter
250 g Magerquark
1/2 TL gemahlener Koriander
3 EL Sonnenblumenöl
1/8 l Apfelsaft
Salz
viel Kerbel / Petersilie
*Grünkern ist ein in der Milchreife geernteter und auf Holzfeuer gedörrter Dinkel. Dinkel ist
die Urform des Weizenkorns.
Zubereitung:
Gewürfelte Zwiebel in Distelöl glasig dünsten. Grünkern-Schrot hinzufügen
und unter Rühren kurz schmoren.
Die Brühe zugießen und zugedeckt bei schwacher Hitze mind. 15 Minuten
ausquellen lassen. Sonnenblumenkerne in einer Pfanne ohne Öl goldgelb
rösten.
Kohlblätter (Blaukraut/Weißkraut/Grünkohl/Wirsing) max. 5 Minuten
in kochendes Wasser legen, herausheben und die dicken Mittelrippen
flachschneiden.
Kräuter fein hacken und mit Quark, Grünkern, Gewürzen glattrühren und
die Füllung auf die Kohlblätter verteilen.
Die Blätter aufrollen, Seiten dabei einschlagen und die Enden mit Holzstäbchen feststecken.
Die Rouladen in Sonnenblumenöl rundherum braun anbraten, den Apfelsaft
zugießen und zugedeckt bei schwacher Hitze ca. 30 Minuten garschmoren.
Wenn nötig, mit etwas Saft aufgießen
Variante:
Dieses Grünkern-Rezept eignet sich hervorragend für gefüllte Paprikaschoten.
Anstatt Quark können auch Eier oder geriebener Käse verwendet werden.
Guten Appetit!
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41
Veranstaltungen am Quellenhof immer gut besucht
Lebensweisheiten der Frau Mümmelhausen von Atzenhuber
erfuhren alle Besucher, die sich zum literarischen Sonntagskaffee mit der
Krimiautorin Nicola Förg aus dem Allgäu einfanden. Herzlich und witzig
brachte die Autorin den gespannten Zuhörern die Weisheiten der ostpreußischen Katzengräfin nahe, die natürlich lesen ließ.
Erstaunlich, was in einem Katzenköpfchen so vor sich geht und welches die
wirklich wichtigen Fragen des Katzenalltags sind. An dem vergnüglichen
katzenphilosophischen Nachmittag erfuhr man auch, was die Stubentiger
so über uns Zweibeiner denken und warum sie so sind, wie sie eben sind.
Bei Kaffee und Kuchen, den wiederum fleißige Heinzelmännchen des Tierschutzvereins geliefert hatten, konnte man in der anschließenden gemütlichen Stunde mit der Autorin eigene Katzenerfahrungen austauschen und
die Bücher von der Autorin signieren lassen.
Die Krimis von Nicola Förg und das Atzenhubersche Katzenbuch sind übrigens auch als Weihnachtsgeschenke gut geeignet.
42
Tierisches 2010
Tierkommunikation
Großen Anklang fand im Februar ein Vortrag über Tierkommunikation
mit Tierheilpraktikerin und Tierkommunikatorin Beate Seebauer, zu dem
mehr als 70 Besucher kamen.
Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Mensch und Tier mental miteinander kommunizieren können. Die Referentin erläuterte, dass die Kommunikation vielmals auf telepathische Weise funktioniert. Der Kontakt wird
mit Gefühlen und Worten hergestellt und die Kontaktaufnahme kann
durchaus auch von den Tieren ausgehen. Durch den Dialog zwischen Tier
und Mensch ändere sich das Verhältnis und Verständnis zueinander. Der
Zugang zur lautlosen Sprache der Tiere über Tierkommunikation könne
auch genutzt werden, um Ursachen für bestimmte Verhaltensmuster von
Tieren herauszufinden, Krankheiten besser behandeln zu können und
einfach dazu beitragen, dass sich die Tiere im Zusammenleben mit den
Menschen wohler fühlen.
Unter dem Motto: „Sich informieren und gleichzeitig Gutes tun“ kam der Gesamterlös des Abends aus Eintrittsgeldern
und vegetarischem Buffet dem Tierheim zugute.
Ausflug zum Tierheim Garmisch-Partenkirchen
Im Oktober fand, organisiert durch den Tierschutzverein Dingolfing-Landau e.V., eine Bildungsfahrt zum Tierheim
Garmisch-Partenkirchen statt. Mit dem dortigen Tierheim und Tierschutzverein verbindet uns seit einigen Jahren eine
gute Zusammenarbeit und intensiver Informationsaustausch. In der Bauphase des Quellenhof-Tierheims fand ein
intensiver Erfahrungsaustausch mit dem Tierheim in Garmisch-Partenkirchen statt, denn auch dort war vor einigen
Jahren ein neues Katzenhaus entstanden und das neue Hundehaus wurde gerade gebaut. Auch bei Tierschutzfragen
erfolgt ein reger Gedankenaustausch zwischen den Vorständen beider Vereine und den
Tierheimleitungen.
Tessy Lödermann, 1. Vorstand, führte durch das liebevoll gestaltete Tierheim und schilderte
in einem kleinen Vortrag bei Kaffee, Kuchen und vegetarischen Leckereien die Entstehungsgeschichte und den Tierheimalltag. Als besondere Überraschung überreichte sie anlässlich
der Auszeichnungen des Quellenhofs mit den Tierschutzpreisen 2010 ein wunderschönes
Pferdebild, das einen Ehrenplatz im Seminarraum erhielt.
Die Besucher bedankten sich für die Gastfreundschaft und überreichten drei kleine Tannenbäumchen, die auf dem Tierheimgelände gepflanzt wurden. Symbolisch sollen sie das
Garmischer-Partenkirchener Tierheim-Team über den Verlust von vielen hundert wunderschönen Nadelbäumen hinweg trösten, die der Großbaustelle Kramertunnel in unmittelbarer Tierheimnähe zum Opfer vielen.
Die Baustelle nebem dem Tierheim
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43
Tierschutzpreise für den Quellenhof
Gleich mit zwei hohen Auszeichnungen wurde unser Projekt Quellenhof Passbrunn in diesem Jahr geehrt
In München wurde am Welttierschutztag, den 04.
Oktober 2010 der Bayerische Tierschutzpreis 2010
durch Umweltminister Markus Söder verliehen.
Der Quellenhof erhielt außerdem den 2. Preis des Deutschen Tierschutzpreises 2010, der durch das Fernsehmagazin „FUNK UHR“, gemeinsam mit dem Deutschen
Tierschutzbund und den Marken Pedigree und Whiskas
verliehen wird.
Wir bedanken uns sehr herzlich für die großen Ehrungen.
Sie bestärken uns darin, ein nützliches und sinnvolles Projekt im Andenken
an unsere Tochter Anja ins Leben gerufen zu haben und sind Ansporn für die
künftige Arbeit.
Gleichzeitig möchten wir die Ehrung mit all den Menschen teilen, mit deren
tatkräftiger und oft ehrenamtlicher Mitwirkung der Quellenhof erst zum
Lebens(t)raum für Mensch und Tier werden konnte.
Ilona und Peter Wojahn
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Tierisches 2010
Auf Wiedersehen im Quellenhof Passbrunn!
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Tierisches 2010