Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das

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Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das
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Plattenbörsen
Oldie Markt 11/03
Plattenbörsen 2003
Datum
Stadt/Land
Veranstaltungs-Ort
Veranstalter / Telefon
30. Oktober
Berlin
Statthaus Böcklerpark
Kurt Wehrs
1. November
Kiel
Legienhof
2. November
Braunschweig
Uni Mensa
2. November
Bremen
Weserterrassen
2. November
Plauen
Festhalle
2. November
Mönchengladbach
Kaiser-Friedrich-Halle
2. November
Saarbrücken
Congresshalle
2. November
Hagen
Stadthalle
8. November
Halle
Händelhalle
9. November
Aschaffenburg
Unterfrankenhalle
9. November
Gießen
Kongresshalle
9. November
Münster
Münsterlandhalle
9. November
Berlin
Berlin Arena
15. November
Stuttgart
Liederhalle
15. November
Innsbruck/A
Volkshaus Bindermichl
16. November
Nürnberg
Gesellschaftshaus Gartenstadt
16. November
Marburg
Software Center
16. November
Bregenz/Österreich
Blumeneggsaal
16. November
Bonn
Brückenforum
22. November
Utrecht/Holland
Jaarbeurs
27. November
Berlin
Statthalle Böcklerpark
29. November
Karlsruhe
Badnerlandhalle
30. November
Dortmund
Westfalenhalle Goldsaal
30. November
Frankfurt
Jahrhunderthalle
30. November
Düsseldorf
WBZ
30. November
Castrop-Rauxel
Stadthalle
30. November
Budapest/Ungarn
Varosilget, Petöfi Csarnok
 (030) 425 03 00
Aftermath  (04 31) 80 19 31
Jürgen Schwarz  (05 31) 35 18 92
Consensus  (047 46) 93 19 75
First&Last  (03 41) 699 56 80
ReRo  (02 34) 30 15 60
ReRo  (02 34) 30 15 60
Jo Kogel GmbH  (02 71) 232 00 11
First&Last  (03 41) 699 56 80
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
Jo Kogel GmbH  (02 71) 232 00 11
ReRo  (02 34) 30 15 60
First&Last  (03 41) 699 56 80
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
Discpoint  (00 43) 19 67 75 50
Ralf Schudt  (091 31) 431 93
Blue Velvet  (02 71) 33 44 51
Discpoint  (00 43) 15 86 47 68
ReRo  (02 34) 30 15 60
ARC  (00 31) 229 21 38 91
Kurt Wehrs  (030) 425 03 00
Ludwig Reichmann  (01 79) 697 43 12
Manfred Peters  (02 31) 48 19 39
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
ReRo  (02 34) 30 15 60
Jo Kogel GmbH  (02 71) 232 00 11
Lemezbörze  (00 36) 14 30 09 90
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Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.
News
Oldie Markt 11/03
News • News • News • News • News • News • News
* The Cure sind nach einer längeren Ruhepause auf der Inland Invasion Show des
Radiosenders KROQ in Los Angeles, wo sie
zusammen mit Kollegen von der New Wave
wie Bow Wow Wow oder Duran Duran auf
die Bühne gingen, nachdem einige Nachwuchs-Bands das Vorprogramm bestritten
hatten, wieder aufgetaucht. Dass seine Band
die Sensation des Konzertes war, überraschte
Robert Smith nicht: „Dieses neue Interesse
muss von Leuten kommen, die sich Disintegration angehört und danach Bands gegründet
haben.“ Im Hinblick auf das für das nächste
Jahr angekündigte neue Album teilte Smith
mit: „Es wird sehr heavy, aber das soll Cureheavy heißen und nicht Heavy Metal.“
* An Johnny Cash soll am 10. November
durch ein Konzert im Ryman Auditorium erinnert werden, wie seine Famileie jetzt bekannt
gab. Teilnehmer des kostenlosen Konzertes
werden auf jeden Fall seine Partner bei den
Highwaymen, Kris Kristofferson und Willie
Nelson sein, daneben noch seine Tochter aus
erster Ehe Rosanne, Sheryl Crow und Steve
Earle. Kontaktiert wurden außerdem Bono
von U 2 sowie Bruce Springsteen, deren
Teilnahme jedoch noch nicht feststeht. Das
Ryman Auditorium ist die klassische Grand
Ole Opry, aus der Jahrzehnte die Countryshow übertragen wurde, bei der Cash häufig
auftrat und von der er einige Jahre verbannt
wurde, nachdem er bei einem Auftritt in den
60er Jahren die gesamte Bühnenbeleuchtung
zertreten hatte. In den 70ern wurde er jedoch
wieder zugelassen und zeitweise kam von
dort seine erfolgreiche Fernsehshow.
* Cyndi Lauper kehrt für ihr kommendes
Album At Last zu ihren Wurzeln zurück
und nahm Klassiker der US-Popmusik wie
Unchained Melody, Walk On oder Makinʼ
Whoopie (ein Duett mit Tony Bennett) auf.
Bei der Pressekonferenz, die sie einen Tag
nach den kalifornischen Gouverneurswahlen
gab, konnte sie sich zunächst einen Witz nicht
verkneifen: „Schade, dass sie Ray Davies abgewählt haben, obwohl er einen solchen Song
wie Hollywood Boulevard geschrieben hat.“
Danach erläuterte sie, dass sie in ihrer Kindheit mit diesen Liedern aufwuchs. Sie wird
im November und Dezember in den USA in
einigen Clubs auftreten, bevor sie ab Januar
2004 auf eine Welt-Tour geht.
* Tom Morello, Steve Earle und Billy Bragg
wollen unter dem Motto Tell The Truth ab
November in den USA mit der expliziten
Absicht touren, „es ist Zeit für Amerikaner,
sich zu informieren, ärgerlich und aktiv zu
werden“, wie es Tom Morello, der Kopf von
Audioslave, ausdrückte. Die drei werden
neben Wortbeiträgen auch akustische Musik
machen, wobei im Vordergrund Themen wie
der Zustand der Medien und des Welthandels
stehen werden. Obwohl die drei oberflächlich
nicht viel gemeinsam haben, verbindet sie,
wie es wiederum Morello formulierte, „die
Verwurzelung im Punk.“
* George Harrison ist das Thema eines auf
dem Gedenk-Konzert vom 29. November in
der Londoner Royal Albert Hall basierenden
Films, der am 24. September in Los Angeles
unter Anwesenheit von Yoko Ono, Paul McCartney und Ringo Starr Premiere hatte. Bei
dem Konzert waren neben Paul McCartney
und Ringo Starr der Sohn von Harrison,
Dhani, zusammen mit früheren und späteren
Mitstreitern wie Ravi Shankar, Billy Preston,
Tom Petty oder Jeff Lynne zu sehen. Nach
Deutschland kommt der Streifen vom 3.-5.
November, wo er in verschiedenen Städten
laufen wird.
* Johnny Rotten alias John Lydon will
zusammen mit der Regisseurin Penelope
Spheeris (bekannt durch Wayneʼs World)
seine Autobiografie Mein Leben mit den
Sex Pistols verfilmen. Obwohl jenseits des
Plans noch nichts definitives feststeht, hatte
alleine die Bekanntgabe des Vorhabens den
Effekt, dass das Buch in England neu aufgelegt wurde.
* Courtney Love hat wieder einmal von sich
reden gemacht – natürlich außermusikalisch:
Nachdem sie von der Polizei zuerst in Los
Angeles bei dem Versuch, in ein Haus einzubrechen festgenommen wurde, und, trotz der
Aussage des Besitzers, sie nicht mit auf die
Wache zu nehmen, eben dorthin transportiert
wurde, weil die Beamten Spuren von Drogen
bei ihr gefunden hatten, wurde sie kurz nach
ihrer Freilassung gegen eine Kaution von
2500 Dollars in eine Klinik wegen einer
Überdosis Drogen eingeliefert. Inzwischen
ist sie von dort wieder entlassen worden.
* Pearl Jam gaben im heimatlichen Seattle
am 22. Oktober in der Benaroyal Hall ein
Benefizkonzert für das Youth Care Orion
Teen Center, das sich seit 1974 um Jugendliche und Obdachlose kümmert. Drei Tage
später trat man mit Neil Young bei dessen
Benefiz für die Bridge School in San Francisco auf. Der Grund für die beiden Shows
sind die Doppel-DVD Live At The Garden,
die das komplette Konzert vom 8. Juli im
Madison Square Garden präsentiert, bei dem
es Gastauftritte von Ben Harper, Tony Barber
und Steve Diggle (Buzzcocks) gab und das
ebenfalls am 11. November veröffentlichte
Doppel-Album mit B-Seiten und Raritäten.
* Yusuf Islam alias Cat Stevens gab am 14.
Oktober in Kuala Lumpur, Malaysien, einen
raren Auftritt, bei dem er Texte für den Frie-
den rezitierte und einige Lieder sang.
* Les McKeown von den Bay City Rollers
half seinem früheren Kollegen Pat McGlynn,
eine Anzeige wegen einer versuchten Vergewaltigung 1976 in Melbourne einzureichen.
Er bestätigte, dass McGlynn damals das
Opfer einer versuchten Vergewaltigung
in seinem Hotelzimmer während der Tour
der Band wurde. McGlynn, der bereits des
öfteren versuchte, deswegen eine Anzeige
aufzugeben: „Das ist der glücklichste Tag in
meinem Leben. Ich habe jahrelang versucht,
dass mir geglaubt wird, dass mich ein Mann
niederschlug und mich zu vergewaltigen
versuchte. Aber ich war nur eine Person mit
einer Stimme. Jetzt habe ich Les, um meine
Behauptung zu bestätigen.“
* Paul Burlison, der Gitarrist des Johnny
Burnette Trios, starb am 27. September an
Krebs. Burlison beeinflusste mit seinem
Gitarrenspiel auf den Aufnahmen der Band
um die Brüder Johnny und Dorsey Burnette
Gitarristen wie Jeff Beck, Eric Clapton und
Jimmy Page. Der Song Train Kept A Rolling
in der Fassung des Trios regte darüber hinaus
viele Gruppen der British Invasion an.
* Carly Simon reichte in New York eine
Klage wegen der Rückerstattung einer Anzahlung von 99.000 Dollars für ein Appartement im Dakota Bulding in New York ein.
Der Hintergrund ist ihre Ablehnung durch die
Besitzervereinigung, die zum einen nicht den
Einbau eines zweiten Badezimmers zulassen
wollte und zum zweiten das Verhalten der
Sängerin bei einem Gespräch als rüde und
respektlos bezeichnete.
* Al Jardine ist mit seinem Versuch, das
Urteil einer tieferen Instanz, er habe kein
Recht an dem Bandnamen Beach Boys
durch das oberste Gericht umstoßen zu lassen, gescheitert. Der ehemalige Gitarrist, der
ein Viertel der Firma der Surfband besitzt,
aber keine Rechte am Namen, tourte seit
1998 als Beach Boys Family & Friends, bis
ihm die Verwendung des Namens gerichtlich
verboten wurde.
* Chuck Berry und sein Anwesen nahe
Wentzville, Missouri, sind Inhalt einer polizeilichen Untersuchung im Gefolge eines
Brandes vom 20. September, der das Anwesen
vernichtete. Wie die Feuerwehr feststellte,
war das Feuer offensichtlich gezielt gelegt
worden. Berry war zum Zeitpunkt des Ereignisses außerhalb der Staatsgrenzen.
* Gerry Marsden von Gerry&The Pacemakers unterzog sich am 15. September in Liverpool einer dreifachen Bypass-Operation am
Herzen, die erfolgreich verlaufen ist. Marsden
wurde bereits wieder von der Intensivstation
auf ein normales Zimmer verlegt.
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Top 20/40
Oldie Markt 11/03
Die teuersten Platten des Monats:
6 The Ones
85,17 €
Lady Greengrass (7“, M-/M-)
Star-Club Philips 148.593 STF (65/D)
14 Rolling Stones
Big Hits (Multi-Foc, M-/M-)
Decca TXS 101 (66/D)
51,12 €
7 Out Of Focus
Wake Up (M/M-)
Kuckuck Polydor 2375 006 (71/D)
82,45 €
15 Maurice Williams&The Zodiacs
Stay (Mono, M-/VG+)
HLP 1014 (61/US)
43,12 €
8 Dando Shaft
Same (M/M)
Neon RCA NE 5 (70/UK)
74,58 €
16 Rolling Stones
39,44 €
Goatʻs Head Soup (Weißmuster-Promo, M/VG+)
Rolling Stones Atlantic WEA COC 59101 (73/D)
1 Sahib Shihab Companionship-Clarke-Boland 223,78 €
Same (2 LP, M/M-)
Vogue LDVS 17243 (D)
9 Group 1850
Polyandri (Foc, VG+/VG+)
Rubber RR 1851 (74/NL)
71,83 €
17 Sixty Nine
Circle Of The Crayfish (M/M)
Philips 6305 164 (71/D)
38,95 €
2 Rolling Stones
Album Play (Promo-EP, VG-/VG+)
Decca DCD 81500 (68/D)
170,19 €
10 Rolling Stones
67,29 €
Their Satanic Majesties Request (Mono, M-/VG+)
London NP 2 (67/US)
18 The Apple
Doctor Rock (7“, M-/VG+)
Hansa Ariola 14282 AT (68/D)
37,83 €
3 Dschinn
Same (M/M)
Bellaphon BLPS 19120 (72/D)
120,76 €
11 John Mayall
Crusade (Mono, M-/M-)
Decca LK 4890 (67/UK)
54,31 €
19 The Ballon Farm
37,60 €
A Question Of Temperature (7“, M/M-)
Ariola 19848 AT (68/D)
12 Eulenspygel
2 (Foc, M-/M-)
Spiegelei Intercord 28760-7 (71/D)
53,53 €
20 Can
Soundtracks (M/M-)
Liberty LBS 83437 (70/D)
5 Group 1850
85,41 €
Agemoʻs Trip To Mother Earth (3 D-Cover, VG+/VG+)
Philips PY 844 083 (67/NL)
13 Group 1850
Paradise Now (VG+/VG+)
Discofoon Killroy VD 7063 (68/NL)
52,35 €
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion 300 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte
Gebot und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht
identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion)
an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine
Berücksichtigung.
Die ewigen Price-Charts
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box)
London Wavelenght (Limited Edition)
837,80 € (2/97)
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time
Decca 25014 (67/CH)
552,38 € (4/99)
13 The Beatles - Help
Odeon (gelb) 984008 (65/D)
820,97 € (2/96)
28 Missus Beastly - Same
CPM LPS 002 (70/D)
552,36 € (9/96)
14 The Beatles - Second Album
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)
798,43 € (3/92)
29 Freedoms Children - Astra
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)
546,54 € (6/00)
15 Svanfriddur - Whatʻs Hidden There
Privatpressung (72/UK)
784,75 € (5/94)
30 The Beatles - The Collection
MFSL 1-101-114 (82/US)
530,33 € (5/93)
525,06 € (9/00)
Top 20
September
4 Out Of Focus
Wake Up (M-/M-)
Kuckuck Polydor 2375 006 (71/D)
85,54 €
Top 40
36,13 €
1 Dark - Round The Edges
SIS-0102 (72/UK)
1840,80 € (2/98)
16 Fleur de Lis - Facing Morning
Qualisound US 403 SLP (71/DK)
771,96 € (5/95)
31 Hunger - Strictly From Hunger
Public P 1006 (70/US)
2 Bent Wind - Sussex
Trend T-1015 (69/CA)
1664,94 € (2/98)
17 Rolling Stones - Promotional Album
London RSD-1 (69/US)
751,37 € (7/96)
32 Leafhound - Growers Of Mushroom
Decca SKL 5094 (71/UK)
3 Elvis Presley - Golden Boy
RCA 25037 (65/CH)
1362,42 € (5/96)
18 Rolling Stones - Big Hits
Fonoring Decca SFGLP 78299
720,67 € (11/98)
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus
Kerston FK 60514 (73/D)
489,50 € (4/01)
4 Paternoster - Same
CBS S 64958 (72/OE)
1362,41 € (4/01)
19 Rolling Stones - Album Play (EP)
Decca DCD 81500 (68/D)
690,81 € (11/94)
34 Rolling Stones - Original Master Recordings
MFSL 1-161/170 (84/US
480,44 € (5/93)
5 Dog That Bit People - Same
Parlophone PCS 7125 (71/UK)
1312,31 € (3/95)
20 Open Mind - Same
Philips SBL 7893 (69/UK)
651,03 € (10/99)
35 The Beatles - Butchercover
Capitol 2553 (66/US)
478,90 € (2/91)
6 Johnny Burnette & The RockʻnʻRoll Trio - Same 1136,42 € (5/00)
Coral CRL 57080 (57/US)
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert
Procom 027606 (76/D)
639,29 € (12/97)
36 The Beatles - Same (Clubpressung)
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)
463,23 € (3/00)
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)
22 Metronic Underground - Illusion
Privatpressung (80/D)
637,24 € (5/97)
37 Rolling Stones - Flowers
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)
23 Dogfeet - Same
Reflection REL 8 (70/UK)
625,82 € (2/93)
38 Irish Coffe - Same
Triangle 920 321 (72/BL)
444,35 € (3/95)
9 The Beatles - Impression
887,00 € (5/94)
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)
24 Five Royals - Rockinʻ Five Royals
Apollo LP 488 (54/US)
625,67 € (1/97)
39 Johnny Burnette Trio - RockʻnʻRoll (EP)
Coral 94071 (56/D)
444,82 € (5/96)
10 C. A. Quintet - Trip Thruʻ Hell
Candy Floss CF 7764S (64/US)
25 The Beatles - Please Please Me
Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D)
576,21 € (5/00)
40 Kaputter Hamster - Same
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)
435,21 € (9/92)
8 Can - Monster Movie
Music Factorx SRS 001 (69/D)
11 Langʻsyne - Same
Düsselton TS 2737 (76/D)
942,02 € (12/93)
910,16 € (5/99)
876,87 € (11/95)
844,99 € (2/94)
26 The Beatles - Same
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)
561,92 € (12/96)
519,77 € (10/99)
461,30 € (10/96)
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in dem
die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
6
Vergessene Edelsteine/ Impressum
Oldie Markt 11/03
Vergessene
Edelsteine
Der Trompeter Alan Bown legte 1975 mit seiner Band eine
perfekte Brassrock-LP vor.
Gerade, wenn man schon seit Ewigkeiten im
Geschäft ist, fällt es nicht gerade leicht, einen
neuen Weg einzuschlagen. Im Fall von Alan
Bown, der seit den 60er Jahren auf der Szene
in London unterwegs war und etliche Trends,
vom Beat bis zum Soul mitgemacht hatte,
war das nicht so: Als er bemerkte, dass sein
alter Stil, ein mit Bläsern bestückter Beat, der
ab und zu in Richtung Soul ging, nicht mehr
funktionierte, steuerte er konsequent um.
Nach der zweiten, nicht sehr erfolgreichen
LP The Alan Bown! von 1970 orientierte er
sich neu: Er wechselte von Deram zu Island
und machte eine abrupte Kehrtwende zum
Rock auf Listen, das noch im gleichen Jahr
erschien. Das war schon ein guter Ansatz,
aber noch nicht konsequent genug: Vor allem
die Instrumentalteile waren zu kurz, die Songs
noch zu poppig. Doch ein Jahr später fand er
mit der leicht umgruppierten Band – Andy
Brown löste Stan Haldane am Bass ab, Gordon Neville kam als Sänger für Robert Palmer
– das richtige Rezept: Auf dem programmatisch
betitelten Stretching Out machten er und die
anderen Musiker genau das: Sie dehnten die
einzelnen Tracks teilweise bis zu 9 Minuten
aus und jetzt erhielten die Instrumentalistendie Chance, sich voll auszuleben: Natürlich
vor allem der Chef, aber auch Gitarrist Tony
Catchpole, Saxofonist John Anthony und der
Keyboarder Jeff Bannister durften beweisen,
wie gut sie ihre Instrumente beherrschten. Doch
das war noch nicht alles. Dazu kamen noch
richtig gute Songs wie der Titeltrack mit einer
in den 70er und 80er Jahren noch einige Singles
heraus, stellte aber keine so gute Gruppe wie
die damalige Einheit mehr auf die Beine. Im
übrigen erschienen die beiden LPs auch noch
auf dem rosa Island-Label, ein Grund mehr
für Sammler also, sich diese Platten in ihre
Sammlung zu stellen. Stretching Out bleibt
ein Meisterwerk des englischen Jazz- oder
Brassrock – weniger jazzig als If, dafür mehr
in Richtung Rock und Pop. Wie viele andere
Musiker musste Alan Bown seinen Mut zum
stilistischen Wandel mit dem kommerziellen
Aus bezahlen
Oldie-Markt
11/03
Nr. 278 November 2003
26. Jahrgang
Island ILPS 9163
enorm kraftvollen, energiegeladenen Melodie
oder The Messenger, Turning Point oder die
Coverversion der Richie Havens-Komposition
Up Above My Hobby Horseʼs Head, und fertig
war ein Album, das diesmal die Balance aus
melodisch guten Liedern und progressiven Instrumentalteilen kongenial verwirklicht hatte.
Leider kam dieser Wechsel jedoch zu spät: Die
Band löste sich kurz darauf wegen des mangelnden Erfolges auf und die Musiker suchten
sich andere Aufgaben, wobei nur wenige so viel
Glück hatten wie Saxofonist John Anthony, der
unter seinem vollen Namen John Anthony Helliwell bei Supertramp ankam und zum Millionär wurde. Alan Bown selbst hingegen brachte
Oldie - Markt
Oldie-Markt 12/03
(= Heft 279)
Oldie-Markt 1/04
(= Heft 280)
Erscheinungsdatum:
1. Dezember 2003
Erscheinungsdatum:
5. Janauar 2004
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
10. November 2003
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
8. Dezember 2004
Auktions-Schluß für Auktion 301
(Poststempel) am:
10. November 2003
Auktions-Schluß für Auktion 302
(Poststempel) am:
8. Dezember 2004
Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen OldieMarkt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit der
Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie
möglich an die Redaktion ab.
Herausgeber: Martin Reichold
Redaktion: Martin Reichold
Internet:
http://www.oldiemarkt.com
Fotografie: Willi Kuper
Computerworks: Computer Communication
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,
Bernd Vogel, Kurt Wehrs
Mitarbeiter Spezialgebiete:
Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),
Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), Michael
Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), Patrick
Guttenbacher (ELO, Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin),
Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton),
Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro),
Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik
(Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas), Charles Hertzog
(Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser
(Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe Sauerland (Slade),
Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan Oswald (Yes), Alexander
Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis), Matthias Mineur (Jane), Beat
Bopp (The Band), Alexander Rack (Black Sabbath), Wolfgang
Werbeck (Fairport Convention), Marcel Koopman (Vertigo),
Ernest Cadet (Young Rascals)
Amerika Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)
Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,
Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918
Verlag: New Media Verlag,
Parkstr. 13, 90409 Nürnberg
Druck: Reiff Druck,
Lehrer-Götz-Weg 17, 81825 München;
Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht.
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Media Verlag, Deutsche Bank 24, Kto. 6612444, BLZ: 20070024.
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Nazareth: Hits in Europa
Oldie Markt 11/03
Der
Schritt
nach
London
Nach den Lehrjahren in Dunfermline entschlossen sich Dan
McCafferty, Manny Charlton, Pete Agnew und Darrell Sweet 1971
dazu, Musik zu ihrem Beruf zu machen. Schnell zeigte es sich, dass
das der richtige Schritt gewesen war.
In einem Land mit einer Hauptstadt, die auf
fast allen Gebieten den Ton angibt, kann man
in der Provinz schlicht und ergreifend nichts
ernten, abgesehen von einem lokalen Ruhm,
der aber auf lange Sicht sicher keine Perspektive bietet. In Dunfermline waren Nazareth Ende der 60er Jahre die großen Stars
und verdienten richtig viel Geld, weil sie alle
gute Jobs hatte und zu ihrem Einkommen
noch die Einnahmen aus der Musik kamen.
Da war es ein sicherlich kein leichter Schritt,
die Musik zu seinem Beruf zu machen, aber,
wie Dan McCafferty sich 2000 in einem Interview erinnerte, „waren es vor allem unseNazareth 1973 (v.l.): Manny Charlton,
Darrell Sweet, Pete Agnew, Dan McCafferty
re Frauen, die uns sagten, wenn ihr das jetzt
nicht wagt, werdet ihr es euch euer ganzes
Leben vorwerfen.“ So entschloss man sich,
ab dem 1. Juli 1971 als professionelle Musiker zu arbeiten. Natürlich taten sie diesen
Schritt nicht ins Blaue: Zum einen hatten
sie die größte Konzertagentur in Glasgow,
Music And Cabaret kontaktiert, die sie auch
dank des Agenten Derek Nicol, der sie zuvor in dem Kinema Theater in Dunfermline
gesehen hatte, akzeptierte und ihnen Konzerte woanders, zum Beispiel in Glasgow,
verschaffte. Zum zweiten hatten sie ihren
neuen Namen gefunden, dank der LP The Big
Pink von The Band und der Strophe Pulled
Into Nazareth in The Weight, die Pete Agnew
herauspickte. Und letztlich hatten sie dank
ihrer Erfolge bei den Shows außerhalb von
Dunfermline Derek Nicol so von ihren Qualitäten überzeugt, dass er ihr erster Manager
werden wollte. Er stellte auch den Kontakt
zu dem Bingo-Millionär Bill Fehilly her, der
zuerst einen Sänger in der Art von Tom Jones
zum Star machen wollte, im Anschluß an ein
Konzert von Nazareth aber ihnen offerierte,
in London eine Platte zu produzieren. Das
war der Punkt, als sich das Quartett zu dem
anfangs angesprochenen Entschluss durchrang, weswegen sich die vier übrigens bis
heute anrufen und auf ein weiteres Jahr
verpflichten. Von Anfang an war ihnen
klar, dass das mindestens genauso viel Arbeit
bedeutete wie in den normalen Jobs zuvor
und so traf man sich jeden Tag von 9 bis 17
Uhr in einem Malergeschäft, das ihnen ein
Mann namens Willie Jameson zur Verfügung
7
8
Nazareth: Hits in Europa
Oldie Markt 11/03
gestellt hatte, um an ihrer Musik zu arbeiten.
In der konkreten Zeit an dem Material für das
erste Album, das im August in London in den
Trident Studios mit dem Tontechniker Roy
Thomas Baker aufgenommen wurde.
Wie damals üblich, war die Bleibe in London
alles andere als luxuriös: Tatsächlich lebten
sie in einem Keller mit einer Wirtin, die sie
bei jeder Begrüßung nur wegen des Geldes
fragte, was sie von ihnen zu bekommen
hatte. Das dauerte aber nur knapp vierzehn
Tage, dann war man fertig – ironischerweise ohne irgendeinen Plattenvertrag. Doch
Derek Nicol sorgte da für Abhilfe und
brachte sie auf dem progressiven Ableger
von B&C, Pegasus unter, auf dem am 12.
November 1971 ihre erste, gleichnamige LP
erschien, der 1972 die beiden Singles Dear
John und Morning Dew folgten. Drei für die
Band typischen Dinge fielen ins Ohr: Zum
einen hatte man keine Furcht davor, Lieder
von anderen aufzunehmen. Zum zweiten
waren alle Stücke der Gruppe selbst den
D-Single: Vertigo Phonogram 6073 219
Musikern gemeinsam zugeschrieben. Und
schließlich brachte das Debüt erstmals die
unverkennbare Reibeisenstimme von Dan
McCafferty und den Mix aus hartem Rock,
Blues und R&B. Sammler sollten übrigens
die europäischen Ausgaben auf Philips
beachten, die mit einem Poster als Zugabe
aufwarteten.
Natürlich folgte als nächstes eine neue Anlage und eine Tour und zwar im Vorprogramm
mit Rory Gallagher, nachdem man vorher
im führenden Rockclub in Glasgow, dem
Electric Garden, einen Test für die neue
Anlage versucht hatte: „Darrell bekam ein
neues Drumset, Manny und ich Marshall 200
Verstärkertürme. Als PA kauften wir uns ein
1000 Watt-System mit Säulen und Hörnern.
Als wir das im Electric Garden aufbauten,
kamen alle Bands aus Glasgow und ihnen
fielen die Augen aus dem Kopf, denn das
war das größte Equipment, was sie je gese-
Oldie-Markt Discographie
Nazareth (2)
von Frank Küster
1975
Promo-Single: Out Of Time (Mono) / (Stereo)
US: A&M 1753 (White Label)
Single: Out Of Time / Cinnamon Girl
UK: Mountain TOP 1, AU/F/NO: Vertigo Phonogram 6078 217 (Diff. Covers)
Single: Loved And Lost // Light My Way / Jet Lag
BR: Vertigo Phonogram 6299 004
EP: Hair Of The Dog / Guilty // Beggars Day / Rose In The Heather
BR: Vertigo Phonogram 6299 006
Album: Hair Of The Dog
D/GR/IT/NL/NO/UG: Vertigo Phonogram 6370 405 (IT/UG: Vertigo swirl), UK: Mooncrest
CREST 27, US/CA: A&M SP 4511 (Guilty Instead Of Love Hurts, Testpressing CA: Keel Records),
JP: Vertigo RJ-7003, KR: High Stereo 509, TR: Max LP 1726, TW: Jen Sheng JS 5061, YU:
Vertigo RTB 5892, RI 1982 UK: Nems NEL 6024, JP: Vertigo BT-5202, KR: Highlight KA 531,
RI 1985 UK: Sahara SAH 124, KR: RP 2209, RI 1988 UK: Castle Communications TFOLP013 (2 LP: Hair Of The Dog/Rampant). CD: 1988 UK: Castle Communications TFOCD-013
(2 CD: Hair Of The Dog/Rampant), US: A&M CD-3225, 1990 JP: Victor VICP-61833 (CD In
12”-Sleeve, + Love Hurts / Down / Holy Roller / Railroad Boy / Hair Of The Dog (Single Edit)
/ Holy Roller (Alt. Mix), NL: BR Originals BO 7033-2, 1992 D/UK: Castle Legends CLACD
241, 1998 UK: Essential ESMCD 550, 2001 UK: Eagle EAMCD 127
A: Hair Of The Dog / Miss Misery / Guilty / Changinʼ Times
B: Beggars Day / Rose In The Heather / Whiskey Drinkinʼ Woman / Please Donʼt Judas Me
Single: Holy Roller / Railroad Boy
D/AU/F/IT/NO/SP: Vertigo Phonogram 6078 220 (Diff. Covers), UK: Mountain TOP 3
Single: Holy Roller / This Flight Tonight
CA: A&M 450
Single: Holy Roller / My White Bicycle
NZ: Vertigo Phonogram 6078 226
Single: Hair Of The Dog / Rose In The Heather
BR: Vertigo Phonogram 6078 227
Single: Love Hurts / Morning Dew
NZ: Vertigo Phonogram 6078 228
Single: Love Hurts / Holy Roller
BR: Vertigo Phonogram 6078 232
EP: Various Artists: Nazareth: Holy Roller + 3 Other Artists
TH: Four Tracks FT 275
Album: Greatest Hits
D/GR/IT/NO/PH/SI/ZI: Vertigo Phonogram 6370 411 (IT: Vertigo swirl), UK: Mountain TOPS
108, JP: Vertigo RJ-7079, AR/F: Vertigo swirl Phonogram 9103 203, CA: A&M SPJ-9020, KR:
Dove 62, TH: HV-NLP-3003, TR: Max 1746, TW: Union TD 1939, RI CA: A&M SP 69942, KR:
SM 248, RI 1985 UK: Sahara SAH 125, KR: Vertigo SEL-RP 578. CD: 1988 D: Vertigo Phonogram 824 427-2, CA: A&M CD-69942, JP: Vertigo PPD 1049, RI JP: Phonogram PPD-3017
A: Razamanaz / Holy Roller / Shanghaiʼd In Shanghai / Love Hurts / Turn On Your Receiver
/ Bad Bad Boy
B: This Flight Tonight / Broken Down Angel / Hair Of The Dog / Sunshine / My White Bicycle
/ Woke Up This Morning
1976
Promo-Single: Carry Out Feelings (Mono) / (Stereo)
US: A&M 1819
Single: Carry Out Feelings / Lift The Lid
UK: Mountain TOP 8, US/CA: A&M 1819 (Diff. Covers), JP: Vertigo SFL-2078 (Diff. Cover),
NL: Vertigo 6078 234 (Diff. Cover)
Nazareth: Hits in Europa
hen hatten.“, wie sich Pete Agnew erinnert.
Dan McCafferty: „Als wir dann das Ganze
einschalteten, kam ein unglaubliches Feedback und als wir uns im Saal umschauten,
sahen wir, dass alle Zuschauer am anderen
Ende der Halle standen. Aber wir machten
uns damit vertraut und dieses Set Up, das für
damalige Zeiten richtig laut war, brachte uns
einiges an Renommee ein.“
Geld kam trotz ständiger Auftritte in Pubs
und Clubs wie dem Marquee kaum herein,
da alle Löhne direkt an die Familien gingen. Pete Agnew: „Ich erinnere mich, wie
ich damals einen Brief von meiner Frau
bekam – alle schauten zu und es war ein 5
Pfund Schein drin. Wir alle drehten durch,
gingen ins nächste Pub, aßen Würstchen und
tranken eine Halbe Bier.“ Es folgten Touren
mit Rory Gallagher und Atomic Rooster und
die ersten Auslandserfahrungen in Nürnberg,
wo man, in glitzernden Bühnenanzügen, von
der gesamten Fangemeinde ausgebuht wurde
- bis zehn Minuten nach der Show, was sich
D-LP: Philips 6303 103
beim zweiten Konzert, neun Monate später,
wiederholen sollte.
Inzwischen war LP Nr. 2, Exercises, auf
den Markt gekommen, die eine deutliche
Verbesserung gegenüber dem noch relativ
kruden Sound auf dem Erstling war (der von
David Hitchcock produziert worden war),
sich jedoch kaum verkaufte. Pete Agnew:
„Roy Thomas Baker war so scharf darauf,
uns zu produzieren, dass wir ihn das machen
ließen, aber wir hatten nur einen Tag für den
Mix, weil wir 24 Stunden später in die USA
fliegen mussten, wo wir als Vorgruppe von
Deep Purple touren sollten.“ Das blieb nicht
der einzige negative Punkt. Als man den fertigen Coverentwurf sah, war der nicht nur
wenig berauschend, sondern es fehlten auch
noch die Namen der Musiker! Während die
Konzerte in den USA gut liefen – obwohl
man erst lernen musste, dass die Fans dort
generell über alles begeistert sind, was sich
Oldie Markt 11/03
Single: The Great Pretender / Stay With Me Baby
NO: Vertigo Phonogram 6078 235
Single: Love Hurts / My White Bicycle
AR: Vertigo swirl Phonogram 6078 237 (Promo Only), Philips 6078 237
Promo-Single: Youʼre The Violin (Edit) / Loretta
UK: Mountain TOP 14 DJ
Promo-Single: Loretta (Mono) / (Stereo)
US/CA: A&M 1854 (White Label)
Single: Youʼre The Violin / Loretta
UK: Mountain TOP 14, NO: Vertigo Phonogram 6078 245 (Diff. Cover)
Single: Loretta / Lift The Lid
US/CA: A&M 1854
Single: The Honky Tonk Downstairs / Cinnamon Girl
NO: Vertigo Phonogram 6078 246
Single: I Donʼt Want To Go On Without You / Good Love
UK: Mountain TOP 21, JP: Philips SFL-2157 (Diff. Cover), ME: Vertigo 750 (Diff. Cover), NL/
NO: Vertigo Phonogram 6078 248 (Diff. Covers), YU: Vertigo RTB 6078 248 (Diff. Cover)
Single: I Donʼt Want To Go On Without You / L.A. Girls
D: Vertigo Phonogram 6078 249, DK: Vertigo Phonogram 6078 248 (Diff. Cover)
Promo-Single: I Want To Do Everything For You (Mono) / (Stereo)
US: A&M 1895
Single: I Want To Do Everything For You / I Donʼt Want To Go On Without You
US: A&M 1895
Promo-12”: I Donʼt Want To Go On Without You / Waiting For The Man
F: Mountain PSLP 191
Single: Somebody To Roll / Vancouver Shakedown
UK: Mountain TOP 22
EP: Various Artists
TH: Cash Box C.B. 079
A: The New Seekers: I Wanna Go Back / Nazareth: I Donʼt Want To Go On Without You
B: Sylvia: L.A. Sunshine / Donna Summer: Winter Melody
Album: Close Enough For RockʼnʼRoll
D/GR/IT/NO: Vertigo Phonogram 6370 412 (IT: Vertigo swirl), UK: Mountain TOPS 109, US/CA:
A&M SP-3109, JP: Vertigo RJ-7089, F: Vertigo Phonogram 9103 204, YU: Vertigo RTB 5555
091, RI 1978 US/CA: A&M SP-4562, JP: Vertigo BT-5285, RI 1985 UK: Sahara SAH 126, CA:
A&M SP 6981-5. CD: 1988 US: A&M CD-3109, 1990 D/UK: Castle Legends CLACD 182,
NL: BR Original BO 7035-2, RI 1998 UK: Essential ESMCD 618, RI 2002 D: Eagle Edel EDL
EAG 419-2, UK: Eagle EAMCD 138
A: Telegram: Part 1: On Your Way Part 2: So You Want To Be A RockʼnʼRoll Star Part 3: Sound
Check Part 4: Here We Are Again / Vicki / Homesick Again / Vancouver Shakedown
B: Born Under The Wrong Sign / Loretta / Carry Out Feelings / Lift The Lid / Youʼre The
Violin
Album: Pop Lions: Love Hurts
D: Fontana Phonogram 9198 437
A: This Flight Tonight / Freewheeler / Madelaine / Razamanaz / Shanghaiʼd In Shanghai
B: Love Hurts / Night Woman / Loved And Lost / Whiskey Drinkinʼ Woman / Vancouver
Shakedown
1977
Single: Flying / Loretta
BR: Vertigo Phonogram 6079 010
Single: This Flight Tonight / Shanghaiʼd In Shanghai
D: Vertigo Phonogram 6079 011
Single: I Donʼt Want To Go On Without You / Born To Love
SP: Vertigo Phonogram 6079 012
Promo-Single: Shot Me Down (Mono) / (Stereo)
US: A&M 2009
Single: Shot Me Down / Kentucky Fried Blues
US: A&M 2009
Album: Playʼn The Game
D/GR/IT/NO/SP/UG: Vertigo 6370 418, UK: Mountain TOPS 113, US: A&M SP 4610, JP:
9
10
Oldie Markt 11/03
da auf einer Bühne vor ihnen abspielt – und
man in Europa mit den Singles Morning
Dew und Dear John Hits gelandet hatte,
gestaltete sich das Verhältnis zu Manager
und Geldgeber zunehmend schwierig, „weil
sie der Meinung waren, wir gehörten ihnen,
da wir ihnen Geld schuldeten. Schlimmer:
Sie ließen uns das auch andauernd wissen.“,
laut Dan McCafferty.
Die Amerika-Tour war jedoch auf eine andere Art und Weise ein Wendepunkt in der
Karriere des Quartetts, weil man begriff, was
die eigentliche Stärke von Nazareth war.
Pete Agnew: „Wir spielten Woke Up This
Morning für Exercises akustisch und eher
sanft ein. Uns gefiel der Song sehr, aber wir
überlegten uns auch, dass es eine rockigere
Nummer hätte sein können. Folglich sagten
wir uns, als wir aus den USA zurückkamen
und an dem Material für Razamanaz in unserem Proberaum arbeiteten: Das ist es, was
wir wirklich gut machen.“
Drei Dinge änderten sie außerdem: Zum
D-LP: Vertigo Phonogram 6370 401
einen spielten sie die neuen Songs auf der
UK-Tour im Vorprogramm von Deep Purple
live, bevor sie sie aufnahmen. Zum zweiten
entschlossen sie sich, einen Musiker als Produzenten zu suchen. Nachdem Jimmy Page
und Pete Townshend abgelehnt hatten, traf
man sich nach einem Konzert mit Roger
Glover an der Bar und der schlug ihnen
vor, sie zu produzieren und teilte ihnen seine
Beobachtung mit, dass sie bis dahin einfach
nicht so geklungen hätten, als ob sie sich im
Studio wohlgefühlt hätten. Dies führte zur
dritten Neuerung: Razamanaz wurde im zum
Ganghut Studio umgetauften Übungsraum
der Band in Jamestown aufgenommen. Diese
drei Maßnahmen sollten sich auszahlen und
dafür war es auch höchste Zeit: Bill Fehilly
war nicht sicher, ob er ein weiteres Album
finanzieren sollte. Diesmal jedoch sollte er
zufriedengestellt werden.
Fortsetzung folgt
Nazareth: Hits in Europa
Vertigo RJ-7193, TR: Max 1760, YU: Vertigo RTB 5643, RI 1978 JP: Vertigo BT-5286, 1985 UK:
Sahara SAH 131, 1991 UK: Castle Legends CLALP 219. CD: 1991 UK: Castle Legends CLACD
219, RI 1999 UK: Essential ESMCD 794 (+ Good Love / I Donʼt Want To Go On Without You
(Alternate) / Waiting For The Man (Alternate Edit From The Promo 12”) / Somebody To Roll
(Edit), 2002 UK: Eagle EAMCD 139
A: Somebody To Roll / Down Home Girl / Flying / Waiting For The Man
B: Born To Love / I Want To Do Everything For You / I Donʼt Want To Go On Without You /
Wild Honey / L.A. Girls
Promo-Single: Gone Dead Train (Mono) / (Stereo)
US/CA: A&M 2029
Single: Gone Dead Train / Kentucky Fried Blues
US/CA: A&M 2029
EP: Hot Tracks
UK: Mountain NAZ 001, AU: Vertigo Phonogram 6299 030, RI 1983 UK: Mountain NEP 2
(Picture Disc, New Title:Love Hurts)
A: Love Hurts / This Flight Tonight
B: Broken Down Angel / Hair Of The Dog
Album: Hot Tracks
US: A&M SP-4643. CD: 1988 US: A&M SP-3226
A: Love Hurts / Shanghaiʼd In Shanghai / Carry Out Feelings / Razamanaz / Hair Of The Dog
/ I Want To (Do Everything For You)
B: This Flight Tonight / Broken Down Angel / Born To Love / My White Bicycle / Go Down
Fighting / Vancouver Shakedown
Single: Gone Dead Train // Greens / Desolation Road
UK: Mountain NAZ 002
Single: Gone Dead Train / Desolation Road
D/OE: Vertigo Phonogram 6079 020 (Diff. Covers)
Single: Gone Dead Train / Greens
AU: Vertigo Phonogram 6079 020
Single: Shot Me Down // Greens / Desolation Road
JP: Vertigo SFL-2244
Single: Busted / Kentucky Fried Blues
AU: Vertigo Phonogram 6079 022
Single: Somebody To Roll / Vancouver Shakedown
UK: Mountain TOP 22
Single: Shot Me Down / Busted
NZ: Vertigo Phonogram 6079 024
Single: Shot Me Down / Gone Dead Train
BR: Vertigo Phonogram 6079 025
Single: Place In Your Heart / Kentucky Fried Blues
D/NL/SP: Vertigo Phonogram 6079 028 (Diff. Covers), UK: Mountain TOP 37, JP: Vertigo
SFL-2348 (Diff. Cover), ZI: Vertigo TOS 1186
Album: Expect No Mercy
D/AR/NO/PE/PI/SP: Vertigo 6370 424, UK: Mountyin TOPS 115, US: A&M SP 4666, JP:
Vertigo RJ-7330, F: Vertigo Phonogram 9103 208, TR: Serria 1775, YU: Vertigo RTB 5738, RI
1985 UK: Sahara SAH 123, JP: Vertigo BT-5387, 1990 UK: Castle Legends CLALP 187. CD:
1990 D/UK: Castle Legends CLACD 187, US: A&M CD-3343, RI 1991 JP: Teichiku TECP23936, 1998 UK: Essential ESMCD 619, 2002 D: Eagle Edel EDL EAGCD 420-2, UK: Eagle
EAMCD 140 (Both + Greens / Desolation Road / Gone Dead Train (Edit) / Expect No Mercy
(Alternative Version) / Place In Your Heart (Alternative Version) / Kentucky Fried Blues (Edit)
/ Expect No Mercy (Live)
A: Expect No Mercy / Gone Dead Train / Shot Me Down / Revenge Is Sweet / Gimme Whatʼs
Mine
B: Kentucky Fried Blues / New York Broken Toy / Busted / Place In Your Heart / All The Kingʼs
Horses
Album: Reflection – Rock Angels
D: Fontana Phonogram 9299 738
A; Dear John / Red Light Lady / Cats Eye, Apple Pie / Morning Dew
B: This Flight Tonight / Fool About You / Witchdoctor Woman / Called Her Name / 1692
(Glencoe Massacre)
Omega: Comeback und Ruhestand
Oldie Markt 11/03
Umbruch und Triumph
Wie viele andere Bands aus dem Ostblock war die Zeit des
Umbruchs schwierig für Omega. Aber in den 90er Jahren
schafften sie ein Comeback.
Es ist die eine Sache, sich als Rockmusiker mit
neuen Stilarten und dem veränderten Zeitgeist
herumschlagen zu müssen – das ganz andere
Ding aber ist ein politisch-gesellschaftlicher
Umbruch, der alles in Frage stellt. Genau das
bedeutete aber der historische Umbruch 1989
und 1990, als die ehemals kommunistischen
Systeme von heute auf morgen ihrer Basis
beraubt wurden, um sich in einer neuen, der
alten nicht vergleichbaren Welt zurecht zu
finden. Es versteht sich von selbst, dass das
alles andere als leicht war, hieß das doch für
die meisten Menschen, dass sie von einer
Obrigkeit, die praktisch alles für sie geplant
hatte, befreit wurden und statt dessen nun die
Verantwortung selbst in die Hand nehmen
mussten, ganz abgesehen von den riesigen
wirtschaftlichen Problemen, die mit einem
solchen Paradigmenwechsel auf die früheren
Untertanen zukamen – als Stichwort sei hier
Omega 1998 (v.l.): György Molnár,
Laszlo Benkö, János Kobor, Tamás
Mihály, Ferenc Debreceni
nur die freie Konvertierbarkeit der Währungen
genannt, die den Wert des Geldes quasi über
nacht atomisierten. Gleichzeitig gingen die bis
dahin vom Staat gestützten Mieten und Preise
für Grundnahrungsmittel in die Höhe – kein
Wunder also, dass zunächst einmal das Chaos
herrschte. Für die Künstler war das nicht viel
anders. Das kann man sehr schön am Beispiel
von Omega demonstrieren, die als große Stars
im Prinzip zwischen den Systemen angesiedelt waren, sieht man einmal von den immer
wieder auftretenden politischen Pressionen
ab. Doch ansonsten konnten sie Verträge mit
dem Westen abschließen, dort touren - und
das war sogar von oben gern gesehen, brachte
man doch durch die Einnahmen Devisen ins
Land. Noch 1986 hatte man als Gruppe den
renommierten Franz-Liszt Preis erhalten, der
zuvor nur an Einzelpersonen gegangen war und
die zwei Jubiläumskonzerte 25 Jahre Omega
hatten 1987 je 15.000 Menschen besucht.
1988 wurde ein Video davon auf den Markt
gebracht und im selben Jahr erhielt man auch
eine goldene Schallplatte für die Verkäufe in
Ungarn – ein Novum für den Ostblock. Diese
Jubiläumskonzerte – nicht mit dem ersten im
Jahr 1982 zu verwechseln – hatten übrigens
auch insofern einen besonderen Charakter,
weil mit Gábor Presser und Jószef Laux die
beiden Kollegen aus den frühen Tagen mit
auf der Bühne standen. Trotz dieser Erfolge
musste jedoch auffallen, dass 1987 mit LP
XIII-Babylon die zunächst letzte Produktion
mit Originalmaterial erschienen war. Das lag
natürlich zunächst einmal an den genannten
politischen Rahmenbedingungen, aber auch
daran, dass man damals offiziell die Band
als beendet erklärt hatte. Folglich standen
die Solo-Aktivitäten im Vordergrund, und das
hieß fast ausschließlich die von Laszlo Benkö,
dem Keyboarder, der beispielsweise 1989 mit
seinem Projekt Ikarosz, das dann 1990 in Ungarn veröffentlicht wurde, tourte, wobei auffiel,
dass keiner seiner Kollegen von Omega daran
teilnahm. Allerdings fand ebenfalls 1990 ein
erstes Reunion-Konzert statt oder besser, sollte
stattfinden und zwar wurde ein Duo-Konzert
mit Illes geplant, im Budapester Nepstadion,
das jedoch kurz vor dem tatsächlichen Konzert
von Illes abgesagt wurde. Der eigentliche Clou
war jedoch, dass am Abend selbst der Auftritt
wirklich stattfand – von Illes alleine. Das sollte
11
12
Oldie Markt 11/03
es dann erst einmal sein, bis sich Janos Kobor
1993 entschloss, sich mit seinen alten Kollegen zu treffen, um eine Reunion zu besprechen.
Das war kein Zufall: Die für Omega typische,
symphonisch angehauchte Rockmusik gewann
damals wieder an Boden und die Sampler, die
auf CD erschienen waren, hatten sich ansprechend verkauft. So war man sich schnell einig,
einen neuen Anlauf zu starten.
Zunächst kamen zu dem üblichen Quintett
der junge Gitarrist Tamás Szekeres und der
Partner der frühen Jahre, Keyboarder Gabor
Presser. Dann knüpfte man über Szekeres
Kontakte zu der holländischen ManagementFirma Crystal Entertainment, um die geplante
Studioplatte nicht nur in Ungarn, sondern
mindestens europaweit auf den Markt zu
bringen. Als Startschuss sollte ein Konzert
im bereits erwähnten Nepstadion mit internationalen Gästen stattfinden, das nicht nur von
Sponsoren finanziert werden – beispielsweise
Opel-Ungarn, die im Rahmen des Konzertes
das neueste Omega-Modell vorstellen wollten
HU-Single: Qualiton SP 590
– sondern auch noch gleichzeitig im nationalen
Fernsehprogramm übertragen werden sollte.
Zusätzlich wurden noch viele kleine Sponsoren
gefunden und vorab eine landesweite Werbung
gestartet, beispielsweise eine Pressekonferenz
am 11. August im Budapester Ableger des Hotel-Konzerns Hyatt.
Das Ergebnis war fantastisch: Schon im Vorverkauf setzte man 78.000 Karten ab, zu denen
noch 2000 Gästetickets kamen. Und dann geschah das, was nicht passieren durfte: Obwohl
der frühe September in Ungarn üblicherweise
zu den trockensten Jahreszeiten gehört, brach
10 Minuten vor dem Beginn der Show ein Regensturm los. Trotz der Gefährdung der Techniker durch die Wassermassen, schafften sie es,
die für den Klang unbedingt nötigen Anlagen
intakt zu halten und deswegen ging die Band
dann trotz des nach wie vor anhaltenden Regens auf die Bühne, auch, um das inzwischen
tobende Publikum zu beruhigen. Mittlerweile
Omega: Comeback und Ruhestand
Oldie-Markt Discographie
Omega (4)
von Frank Küster
2000
CD: Golden Hits 2
PL: Andromeda Records CD-053
Tracks: Oh, jöjj! / Ahol a boldogságot osztották! / Maradj velem / Oh, Barbarella / H., az elektromos fûrész / Az éjszakai országúton / Utcán, a téren / Van egy szó / Utazás a szürke folyón /
Olyan szépen mosolygott / Egy kis pihenõ / Vészkijárat
CD: Golden Hits 3
PL: Andromeda Records CD-054
Tracks: Régvart kedvesem (Everytime She Steps In) / 200 évvel az utolsó háború után (200 Years
After The Last War) / Szex Apo / Törékeny lendület (Delicate Sweep) / Egy nehéz év után (After
A Hard Year) / Hûtlen barátok (One Man Land) / Blues / Eltakart világ (Just A Bloom) / Emlék
(Remembering) / Omegauto (Fancy Jeep) / Varázslatos, fehér kõ (White Magic Stone)
CD: Golden Hits 4
PL: Andromeda Records CD-055
Tracks: Hazug lány (The Lying Girl) / A madár (The Bird) / Én elmegyek (I Go Away) / A jövendömondó (You Donʼt Know) / Járt itt egy boldog ember / Búcsúztató (Parting Song) / Szvit (Suite):
Ébredés-A malomban-Hazafelé-A hetedik napon-Délutáni szerelem-Van aki nyugtalan
CD: The Best
PL: Andromeda Records
Tracks: Gyöngyhajú lány (Pearls In Her Hair) / Udvari bolond kenyere (The Jesterʼs Daily
Bread) / 1958-as-boogie-woogie klubban / Spanyolgitár legenda (Spanish Guitar Legend) / A
napba néztem / Halott virágok (Dead Are The Flowers) / Rettenetes emberek / Tízezer lépés (Ten
Thousand Paces) / Vasárnap / Maradj velem / Az éjszakai országúton / Van egy szó / Egy nehéz év
után (After A Hard Year) / Emlék (Remembering) / Varászlatos, fehér kõ (White Magic Stone) /
Hazug lány (The Lying Girl) / Én elmegyek (I Go Away) / A jövedömondó (You Donʼt Know)
DVD: Omega Koncert – Nepstadion 1999 (Live)
HU: Mega MDVD 87634
Tracks: Bolero / Addig élj (Live As Long As) / Hûtlen baràtok (One Man Land) / 200 évvel az
utolsó háború után (200 Years After The Last War) / Régvárt kedvesem (Everytime She Steps
In) / Varászlatos, fehér kõ (White Magic Stone) / A madár (The Bird) / A könyvelö álma (An
Accountantʼs Dream) / Az arc (Thinkinʼ Of You) / Nem tudom a neved (Help To Find Me) / Léna
(Russian Winter) / Napot, hoztam, csillagot (House Of Cards, Part I) / A nagy folyó (Love Games)
/ Kemény játék (Working) / Éjféli koncert (Late Night Show) / Kötéltánc / Pétroleum lámpa
(Petroleum Lantern) / Õrültek órája (Rush Hour) / Gyöngyhajú lány (Pearls In Her Hair)
2001
CD: Titanium
HU: Mega HCD 71076
Tracks: Babylon (Tower Of Babel) / Léna (Russian Winter) / Tûzvihar (Stormy Fire) / 1958as-boogie-woogie klubban / Ezüst esõ (Silver Rain) / Régi csibészek / Naplemente / Régvárt
kedvesem (Everytime She Steps In) / Ballada a fegyverkovács fiárol / Azt mondta az anyukám
(Mamma Said) / Fekete pillangó / Petróleum lámpa (Petroleum Lantern) / Minden könnycseppért
kár (Break The Chain) / Trombitás Frédi (Trumpeter Charlie) / Ez egy életre szól / Addig élj!
(Live As Long As) / Gyöngyhajú lány (Pearls In Her Hair)
CD: Tûzvihar – Stormy Fire
HU: Mega MCDA 87615
Tracks: Tûzvihar (Stormy Fire) / Addig élj! (Live As Long As) / Huszadik századi városzlakó
(20th Century Town Dweller) / Egyszemélyes ország (Go On The Spree) / Mozgó világ (Movinʼ
World) / A bûvész (Magician) / Nem tudom a neved (Help To Find Me) / Az égben lebegök
Omega: Comeback und Ruhestand
Oldie Markt 11/03
waren nur noch 3 der eigentlich 17 installierten
Kameras in Ordnung, aber die übertrugen die
Show. Als dann noch zur Hälfte der Zeit der
Himmel aufklarte und die Gäste Klaus Meine
und Rudolf Schenker auf der Bühne auftauchten, die zusammen mit der Band Winds Of
Change und Fekete Pillangó (Black Butterfly)
intonierten, war das Konzert ein voller Erfolg
und die Gäste konnten sich außerdem von der
Popularität Omegas in ihrer Heimat auch nach
sieben Jahre Pause überzeugen.
Trotz des Vorverkaufs und der Sponsoren waren
die Kosten nicht ganz gedeckt, und so kamen
nach und nach ein Video und eine Doppel-CD
mit dem Material der Show auf den Markt,
so dass am Ende sogar ein kleiner Gewinn
heraussprang. Doch das war für die Jungs nur
nebensächlich, im Vordergrund stand die Produktion des neuen Albums Trance And Dance,
die unmittelbar nach dem Auftritt begann und
nach einem Monat abgeschlossen war.
Das Resultat überzeugte auch die größten
Skeptiker: Nicht nur musikalisch, weil die
Csarnoka (The Hall Of Floaters In The Sky) / Régvárt kedvesem (Everytime She Steps In) /
Eltakart világ (Just A Bloom) / Egyszemélyes ország (Go On The Spree) / Addig elj! (Live As
Long As) / Tûzvihar (Stormy Fire)
DVD: Omega Koncert Népstadion 1994
HU : Mega MDVD 87630
Tracks: Nyitány (Overture) / Gammapolis I / A bûvész (Magician) / Életfogytig Rock And Roll
(Inside Outside) / Ezüst esõ (Silver Rain) / Tízezer lépés (Ten Thousand Paces) / Ismertem egy
lányt (Once I Knew A Girl) / Sötét a város / Égi vándor (Skyrover) / Ha én szél lehetnék (If I
Were The Wind) / 1958-as-boogie-woogie klubban / Azt mondta az anyukám (Mamma Said) /
Ballada a fegyverkovács fiárol / Nyári éjek asszonya (Lady Of The Summer Night) / Csillagok
útjan (High On The Starway) / Fekete Pillangó (Black Butterfly)
DVD: Live In Budapest
D: Oberland Entertainment BMG 743219141095
Tracks: Bolero / Addig élj! (Live As Long As) / Hûtlen barátok (One Man Land) / 200 évvel az
utolsó háború után (200 Years After The Last Year) / Régvárt kedvesem (Everytime She Steps
In) / Varázslatos, fehér kõ (White Magic Stone) / A madár (The Bird) / A könyvelö álma (An
Accountantʼs Dream) / Az arc (Thinkinʼ Of You) / Nem tudom a neved (Help To Find Me) /
Léna (Russian Winter) / Napot hoztam, csillagot (House Of Cards, Part I) / A nagy folyó (Love
Games) / Kemény játék (Working) / Éjféli koncert (Late Night Show) / Kötéltánc (The Beggarʼs
Dance) / Petróleum lámpa (Petroleum Lantern) / Õrültek órája (Rush Hour) / Gyöngyhajú lány
(Pearls In Her Hair)
SP-Single: Grupo Diresa M 2078
Jungs scheinbar problemlos den Klang der
70er und 80er Jahre wiederbelebt hatten,
sondern auch, weil die CD innerhalb weniger
Tage nach der Veröffentlichung in Ungarn
bereits vergoldet wurde. Das machte das
holländische Management hellhörig und man
beschloss eine internationale Produktion unter
dem Titel Transcendent, der die Absicht hinter
dem Album, eine Brücke von Ost nach West
zu schlagen, besser ausdrückte. Auf Wunsch
von Kobor wurde der niederländische Sänger
Edwin Balogh hinzugezogen und 1995 kam
Transcendent in Westeuropa auf den Markt, in
Deutschland beispielsweise von SPV vertrieben. Doch wie so viele andere Gruppen vorher mussten auch Omega feststellen, dass der
Erfolg von früher nicht mehr zu wiederholen
war. So blieb das Projekt das letzte der Band,
das im Westen flächendeckend auf den Markt
kam, sieht man von der DVD mit dem Konzert
im Nep Stadion 1999 ab, die in Deutschland
2002
CD: Idörabló/Time Robber
HU: Mega MCD 87617
Tracks:Like The Original Hungarian/German Albums
CD: Csillagok Utján/Skyrover
HU: Mega MCD 87618
Tracks:Like The Original Hungarian/German Albums
CD: Gammapolisz/Gammapolis
HU: Mega MCD 87619
Tracks:Like The Original Hungarian/German Albums
DVD: A bulik másképpen!
HU: Mega MDVD 87636
Tracks: 1994: Wind Of Change / Petróleum lámpa (Petroleum Lantern) / Gyöngyhajú lány
(Pearls In Her Hair) / 1999: Egy lány nem ment haza / Nem tilthatom meg (Thereʼs Nothing I
Can Do) / Szeretnék visszamenni hozzád / Soldier Of Time / White Dove (Gyöngyhajú lány) /
Extras: Rehearsals / Training / Stageconstruction / Press Conferences
DVD: Szuperkoncert Népstadion 2001, Junius 2 (Live)
HU: Mega MDVD 87644
Tracks: Petróleum lámpa (Petroleum Lantern) / Addig élj! (Live As Long As) / Léna (Russian
Winter) / Idõrabló (Time Robber) / Õrültek órája (Rush Hour) / Éjféli koncert (Late Night Show)
/ Tízezer lépés (Ten Thousand Paces) / Nem tudom a neved (Help To Find Me) / Gyöngyhajú
lány (Pearls In Her Hair) / Medley
Die Soloplatten
László Benkö
1982
Album: Benkö Lexikon
HU: Start SLPX 17713
A: Atlantisz / Bábel / Cirkusz / Drakula / Energia / Fata Morgana
B: Guernica / Hazárd / Impromptu / Jaguár / Kánon
1984
Album: Benkö Lexikon 2
HU: Start SLPX. CD: 1989 HU: Mega HCD 37660 (Lexikon 1+2)
A: Legió / Mambó / Nosztalgia / Orpheus / Pieta / Quartier Latin
B: Reflex / S.O.S. / Titanic / WC / Zebra / X.Y.
13
14
Omega: Comeback und Ruhestand
Oldie Markt 11/03
sogar bei BMG veröffentlicht wurde.
Das bedeutete natürlich nicht, dass man in
Ungarn genauso erfolglos war, im Gegenteil:
Zuhause blieb man eine Rocklegende und
war mit jedem neuen Projekt sofort in den
Schlagzeilen, beispielsweise die Reissues der
Original-Alben auf CD, die ab 1994 zuhause
auf dem Mega-Label veröffentlicht wurden
oder eine vom Omega-Fanclub organisierte
Bootsfahrt am 14. Oktober 1996 auf der Donau
von Budapest nach Visegrád, auf der die Band
mit Presser und Szekeres auch ein Konzert
gab. Selbstverständlich hatte man den großen
Vorteil, dass man durch das Hinscheiden der
staatlichen Label die Rechte an dem eigenen
Material besaß, was das deutsche Barbarossa-Label feststellen musste, das 1997 einen
Sampler mit den auf Amiga veröffentlichten
Singles in deutscher Sprache auf den Markt
brachte, ohne die Band um Erlaubnis zu fragen
noch die Verkäufe abzurechnen, so dass man
rechtlich einschritt.
1998 erschien dann das bislang letzte Stu-
1990
CD: Ikarosz
HU: Favorit HCD 37279
Tracks : Alfa / Beta / Gamma / Delta / Epszilon / Lambda / Mû / Pi / Szigma / Omega / Pieta /
S.O.S. / Titanic / Aphrodidé Gyermekei 1 / 2
1991
CD: Omegamix
HU : Mega HCD 37476
Tracks: Mix 1: Égi vándor-Az égben lebegök csarnoka-200 évvel az utolsó háború után-Én elmegyek-Éjszakai országúton-Hajnali óceán-Idõrabló-Csillagok útján-Metmorfózis-A büvész-Hütlen
barátok-Régi csibészek-Õrültek órája-Addig élj-Kemény játék-Éjféli koncert / Mix 2: NyitányLéna-Atlantisz-Fekete pillangó-Ezüst esö-Ajánlott útvonal-Start-A föld árnyékos oldalán-Nyári
éjek asszonya-Petróleum lámpa-Babylon-Gammapolis-Tízezer lépés-Nem tudom a neved
1994
CD: Impressio
HU: Mega HCD 37725
Tracks: Ha itt a hajnal / Uj holnap / Elégia / Tök jó most / Emlék / Illuzió / Fel a fejjel / Etûd /
Nincs esély / Szeress / Ut a távolba / Boldog magány / Pardon
Tamás Mihály
1983
Album: Szintetizátor – Varázzs
HU: Start SLPM 17774
A: Szerelmi álmok / Esz-dur zongoras verseny / Les Préludes
B: Tannhäuser-Nyitány / A Walkür-A Walkürök lovaglása / A Walkür-Tüzvarász
György Molnár
1989
D-CD: Hungaroton SPV 085-54002
dio-Album Egy eletre szól, das natürlich in
Ungarn ausgezeichnet verkauft wurde, zumal
gleichzeitig das in den 70er Jahren vom Staat
verbotene 200 Years After The Last War auf
CD herauskam. Als man dann noch am 23.
Oktober 1998 den ungarischen Nationalpreis
für das Gesamtwerk erhielt, rundete der dieses
tolle Jahr ab, dem 1999 dann der große Wurf
in wirtschaftlicher Hinsicht folgte: Mit einem
Kapital von 20.000.000 Forint (rund 80.000
Dollars) ging die Omega Rt. an die Börse, kurz
darauf gründete man den eigenen Fernsehsender Omega TV. Wie auch die börsennotierte
Gesellschaft wollte man explizit junge Bands
fördern, sowie alte Alben ehemaliger Stars neu
auf den Markt bringen. Das Ganze toppten die
Jungs mit einem neuen Konzert im Nepstadion,
das zuerst für den Mai geplant war, aber dann
wegen des inzwischen ausgebrochenen Kosovo-Krieges am 4. September stattfand. Erneut
konnte die Band Sponsoren wie Quaestor, Opel
Album: Megszakadt Kapcsolat
HU: Proton 15001
A: Megszakadt Kapcsolat / Levegöt aharok venni / Lehajtoll fejjel / Palmi
B: Maximaliz Fordulattal / Cobra / Baszinhaz / Czak nezlek / Zita
und die ungarische Post gewinnen, was Bände
über die nach wie vor ungebrochene Attraktivität von Omega zuhause aussagte. Erneut lag
jeder einzelnen der 80.000 Eintrittskarten etwas
bei, diesmal bekam jeder Gast einen Gutschein
für eine Aktie. Natürlich rundete man das mit
einem Doppel-Video und einer Doppel-CD ab,
denen dann 1999 noch eine DVD folgte. Seitdem blieb die Gruppe mit mehr oder weniger
sporadischen Konzerten aktiv, die in Budapest
stattfanden und durch die Teilnahme anderer
Bands zu Großereignissen wurden, wie die
Show im Juni 2001 im Nepstadion, als Illes,
Metro und Omega in dieser Reihenfolge je eine
Stunde auftraten und danach noch zusammen
Songs zu besten gaben. Seitdem hat sich ein
Muster herauskristallisiert: Ein-oder zweimal
im Jahr gibt man ein Konzert in Budapest
oder einem anderen Ort Ungarns, falls dort
ein Jubiläum zu feiern ist und zeigt sich den
stets begeisterten Fans. Doch eine Platte mit
neuem Material gab es bislang nach dem 15.
Album nicht mehr und das ist wohl auch auf
die Tatsache zurückzuführen, dass Omega es
nicht mehr machen mussten, weil sie wegen
der früheren Erfolge (wie den 50 Millionen
verkaufter Platten bis 1995) ausgesorgt und
vielleicht auch ihren Impetus verloren hatten
- auf jeden Fall verkauften sie mehr Platten
als jede andere Band aus dem Ostblock, vor
allem, weil sie auch im Westen sechsstellige
Auflagen verzeichneten. Nur mussten sie
wie viele andere Gruppen in den 80er und
90er Jahren feststellen, dass man musikalisch
überholt worden war. Doch im Gegensatz zu
den meisten westlichen Kollegen blieben sie
in ihrer Heimat so populär, dass sie bis in das
neue Jahrtausend problemlos neue Platten auf
den Markt bringen konnten, die sich zuhause
ausgezeichnet verkauften.
Chicago: Triumph und Agenie
Oldie Markt 11/03
Rückkehr
an
die
Spitze
Nachdem 1982 Hard To Say Iʼm Sorry Chicago zurück an die
Spitze der US-Charts gebracht hatte, hielt der Höhenflug einige
Jahre an.
Im Boxen gibt es den unschönen Satz They
Never Come Back, der aussagt, dass Boxer,
Väter und Söhne oder Chicago anlässlich
von Album 21 (v.l.): Lee Loughnane,
Dawayne Bailey, Robert Lamm, James
Pankow, Bill Champlin, Walter
Parazaider und Jason Scheff
die einmal an der Spitze standen und dann
diese Position verlassen müssen, nie mehr
dorthin zurückkehren können. Im Musikgeschäft ist das nicht viel anders: Wer einmal
jahrelang an der Spitze stand und dann in der
Gunst der Fans absinkt, kann davon ausgehen, dass er nie mehr an seine großen Zeiten
anknüpfen kann. Dies schien auch auf Chicago Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre
zuzutreffen, als nach den fast automatisch
vergoldeten Platten mit einem Schlag mäßig
verkaufte Alben und die Charts nicht einmal
von weitem sehende 7“es folgten, die dazu
führten, dass sich Columbia gegen Zahlung
einer nicht unbeträchtlichen Summe lieber
von der Band trennte, als noch weitere Flops
zu finanzieren – bei den gewaltigen Gewinnen, die die Gruppe in den 12 Jahren zuvor
15
16
Chicago: Triumph und Agenie
Oldie Markt 11/03
für die Firma eingefahren hatte, ein schönes
Beispiel für das Vertrauen in die Fähigkeiten
eines Vertragspartners.
So kam es wie es kommen musste: Obwohl
man die Produktion der neuen LP XVI
zunächst aus eigener Tasche finanzieren
musste, fand man nach Abschluss der Arbeiten auch dank des guten Rufs der neuen
Managementfirma Frontline unter der Leitung von Irving Azoff und Howard Kaufman
umgehend einen neuen Partner mit dem Sublabel von WEA, Full Moon, deren Vertrauen
ruckzuck belohnt wurde: Hard To Say Iʼm
Sorry wurde der erste Nr.-1-Hit des Oktetts
in den USA und dieser Erfolg zog die LP mit
auf einen 9. Platz. Und dabei sollte es nicht
bleiben: Erneut mit David Foster als Produzent legte man mit dem im Mai 1984 erschienenen Opus 17 das schlicht erfolgreichste
Album in der gesamten Band-Geschichte
vor: Stay The Night, Hard Habit To Break,
Youʼre The Inspiration und Along Comes A
Woman hießen die Singles, die alle
Oldie-Markt Discographie
Chicago (6)
von Frank Küster
Die Soloplatten (2)
Bill Champlin (2)
Sons Of Champlin
1973
Single: Welcome To The Dance / Swim
US: Columbia 42857
Album: Welcome To The Dance
D/UK: CBS 65663, US: Columbia 32341
A: Lightninʼ / For Joy / Who / Heaven Only Knows / Right On
B: No Moʼ / Swim / Welcome To The Dance: Silence-Sound Turn Around-Healthy WomanWelcome To The Dance
1975
Album: Minus Seeds And Stems Two
US: World
Single: Lookout / Lookout
US: Goldmine101, RI 1976 US: Ariola America 7606
Album: The Sons Of Champlin
US: Goldmine GM 94930, RI 1976 UK: Ariola AAS 1501, US: Ariola America ST 50002
A: Lookout / Like To Get To Know You / Marp / Planet Ripper / All And Everything
B: Without Love / Rainbowʼs End / Geoffʼs Vibe / Queen Of The Rain / Goldmine
1976
D-LP: Full Moon WEA K 99235
mindestens in die amerikanischen Top 20
kamen, wobei die beiden Balladen – Singles 2 und 3 – sogar jeweils auf dem dritten
Rang einliefen.
Doch der Erfolg hatte seinen Preis: Nach
der Sommer-Tour 1985 machte Peter Cetera
seinen langerwarteten Schritt zur Solokarriere, die ihm auch mit dem 1986er Album
Solitude/Solitaire und zahlreichen Hits
bestens gelang, obwohl er in den letzten
Jahren ebenso wenig Beachtung fand wie
seine früheren Kollegen. Die bekamen
mit Jason Scheff einen jungen Bassisten.
Eigentlich war sein Material als Vorschlag
für die geplante Solo-LP von Peter Cetera
an Full Moon geschickt wurde, aber als Mo
Ostin, der Chef des Ganzen, das Band hörte,
bemerkte er sofort, dass dieser Musiker der
ideale Ersatz für Cetera war, zumal er nicht
nur ähnlich sang wie der, sondern auch noch
Bass spielte. Das tat er bereits auf dem er-
Single: Look Out / Queen Of The Rain
UK: Ariola AA 101
Single: Hold On / Still In Love With You
UK: Ariola AA 106, US: Ariola America 7626
Album: A Circle Filled With Love
D: Ariola 27690, US: Ariola America ST 52007
A: Hold On / Here Is Where Your Love Belongs / Follow Your Heart / Knickaknick / Imaginationʼs
Sake / Still In Love With You
B: Circle Filled With Love / To The Sea / You / For A While / Slippery When Itʼs Wet / Helping
Hand
Single: Imaginationʼs Sake / You
US: Ariola America 7633
Single: Here Is Where Your Love Belongs / Rainbowʼs End
UK: Ariola AA 112
Single: Here Is Where Your Love Belongs / Follow Your Heart
US: Ariola America 7653
1977
Album: Loving Is Why
UK: Ariola AAS 1505, US/CA: Ariola America SMAS 50017
A: Saved By The Grace Of Your Love / Loving Is Why / What ʼCha Gonna Do / West End /
Big Boss Man
B: Time Will Bring You Love / Doinʼ It For You / Where I Belong / Let That Be A Lesson /
Love Can Take Me Now
Chicago: Triumph und Agenie
neut von Foster produzierten Opus 18, das
unter anderem ein Remake des Klassikers 25
Or 6 To 4 enthielt, das auch als erste Single
auf den Markt kam. Doch wie weit sich die
7 inzwischen von ihrer ursprünglichen Position in der Rockmusik entfernt hatten, zeigt
die Tatsache, dass diese Single schlicht und
einfach von den Rocksendern nicht gespielt
wurde. Also versuchte man es mit dem Pop,
der zuletzt die großen Treffer eingefahren
hatte und da war es die Ballade Will You Still
Love Me?, die den Top-Hit (#3 in den USA)
besorgte. Überflüssig anzumerken, dass die
Bläser dort nirgends zu hören waren.
Ähnlich verhielt sich das auch mit 19 1988,
das von dem Team David Sandford und Ron
Nevison (bekannt durch seine Produktion
von Heart) überwacht wurde und sogar
wieder einen neuen Nr.-1-Hit mit dem Titel
der damals äußerst erfolgreichen Autorin
Diane Warren, Look Away, besaß, während
What Kind Of Man Would I Be? und I Donʼt
Wanna Live Without Your Love immer noch
Oldie Markt 11/03
Single: Saved By The Grace Of Your Love / West End
US: Ariola America 7664
Single: Loving Is Why / Doinʼ It For You
UK: Ariola AA 115
1993
CD: Capitol Gold-The Best Of
US: Capitol C2 80089
Tracks: 1982-A / Everywhere / Hello Sunlight / Terryʼs Tune / Boomp Boomp Chop / Hey
Children / Love Of A Woman / Get High / Headway / A Sound Love / Itʼs Time / Things Are
Gettinʼ Better / Black And Blue Rainbow / Freedom
1999
CD: Fat City (Rec. 1967)
US:
Tracks: Sing Me A Rainbow / She Said / Donʼt Talk To Strangers / 1.000 Miles From Nowhere
/ One Of These Days / Wouldnʼt Put It Past You / Itʼs Gonna Rain / Fat City / To Me / Green
Monday / Donʼt Stop / Little Fugue / Shades Of Grey / Say You Know / Wish You Could Be
Here / One Of These Days (Audition) / Itʼs The End / Pillow (Audition) / KCPX Radio Spots
Solo
1978
Album: Single
US: Full Moon Columbia JE 35367
A: What Good Is Love / I Donʼt Want You Anymore / We Both Tried / Yo Mama / Fly With
Me
B: Love Is Forever / Careless / Elayne / Keys To The Kingdom
1981
Album: Runaway
D/UK: Elektra WEA ELK/K 52338, US: Elektra WEA 5E-563
A: Runaway / One Way Ticket / Sara / Tonight Tonight / Runaway Reprise / Take It Uptown
B: Satisfaction / Stop Knockinʼ On My Door / Gotta Get Back To Love / Without You / The
Fool Is All Alone
D-Single: Full Moon WEA FM 79338
die Ränge 5 und 3 in den USA erkletterten.
Folglich wurde das Album erneut zu Platin,
was für Reprise, wohin man inzwischen im
WEA-Konzern delegiert worden war, das Signal bedeutete, mit dem Sampler Greatest
Hits 1982-1989 (alias Chicago 20) groß abzuräumen, was auch gelang: Dreifach Platin
war der Lohn.
Für die Band selbst bedeutete dieser Erfolg
das Ende der zweiten Ära. Zwar versuchte
man mit 21 noch einmal an das alte Rezept
anzuknüpfen, aber das gelang nicht mehr.
Der größte Hit war Chasinʼ The Wind, erneut
aus der Feder von Diane Warren, auf einem
enttäuschenden 39. Platz. Das lag sicher
nicht an dem neuen Schlagzeuger Tris Imboden, den man sich aus der Studio-Szene
von Los Angeles für Danny Seraphine geholt
hatte, der 1989 genug gehabt hatte, sondern
eher daran, dass sowohl Songmaterial als
auch der Sound der Band mittlerweile nichts
1994
CD: Burn Down The Night
D: Beverly BMG ARIS 871002, UK/US: Beverly BEV 002
Tracks: Highest Stakes / The Thunder / For Less Than A Song / Headed For The Top / When
Love Comes Around / Still Worth Saving / Same Old Song / In Love Too Long / 1st And Last
/ Fly By The Light
CD: Through It All
D: Beverly BMG ARIS 871007, UK/US: Beverly BEV 007
Tracks: I Must Have Been A Fool / Turn Your Love Around / Just To Be Loved / Proud Of Your
Blindness / Come On In / Sound Of The Rain / Through It All / In The Heat Of The Night /
Little Sister / Light Up The Candles
1995
CD: He Started To Sing
D: Beverly BMG ARIS 74321305982, UK/US: Beverly ARIS BEV 871012
Tracks: He Started To Sing / Love Is Gonna Find You / Itʼs About Time / Party Time In D. C.
/ Love Comes And Go / Sex Thang / Southern Serenade / One Love At A Time / God Sent
Angels / Someone Else
1997
CD: Mayday-Live
US: Champlin
Tracks: Party Time In D.C. / Lovers Tonight / Take It Uptown / Southern Serenade / Backstreets
Of Paradise / Organ Solo-In The Heat Of The Night / Headed For The Top / Another Day-Song
For My Grandfather / After The Love Is Gone / First And Last / Bass Solo / Goldmine / Drum
Solo / Satisfaction
17
18
Chicago: Triumph und Agenie
Oldie Markt 11/03
mehr von der Individualität besaßen, die sie
einmal ausgezeichnet hatte. Daraus zog die
Band den einzig logischen Schluss, zurück
zu den eigenen Wurzeln zu gehen und ein
Album zu produzieren, das die Gruppe in
den Vordergrund stellte und das hieß: Keine Songschreiber von außen, die Betonung
lag wieder auf der Verbindung von Bläsern
und der rockigen Rhythm-Section und Rock
stand wieder im Mittelpunkt. Nach einer Lee
Loughnane/Dawayne Bailey-Komposition
sollte das Ganze Stone Of Sisyphus heißen,
doch man musste erleben, wie groß der Unterschied zwischen den 60er/70er Jahren und
den späten 80ern war: Die Plattenfirma lehnte eine Veröffentlichung mit dem Argument
ab, man erwarte eine weitere Pop-Platte.
Da Chicago aber nicht bereit waren, diese
im wahrsten Sinne des Wortes Herzenssache
sang- und klanglos in den Archiven verschwinden zu lassen, blieb nur ein Wechsel
zu dem Giant-Label ihres alten Managers
Irving Azoff übrig, wo sie ihre Hommage
Robert Lamm
1974
Single: Temporary Jones / Skinny Boy
US: Columbia 3-10068
1975
Album: Skinny Boy
D/UK: CBS 80359, US: Columbia 33095. CD: 1995 US: Chicago Records CRD 3020
A: Temporary Jones / Love Song / Crazy Way To Spend A Year / Until The Time Runs Out /
Skinny Boy
B: One Step Forward Two Steps Back / Fireplace And Ivy / Someday Iʼm Gonna Go / A Lifetime
We / City Living / Crazy Brothers John
1995
CD: Life Is Good In My Neighborhood
US: Chicago Records CRD 3019, JP: Reprise Pioneer WPCP-5519
Tracks: My Neighborhood (Version A) / When The Rain Becomes / All The Years / Murder On
Me / Jesse / Ainʼt No Ordinary Thing / Tabla / In The Country / When Will The World Be Like
Lovers / My Neighborhood (Version B)
1999
CD: In My Head
D: Mystic Music inakustik 052 54335, US: Mystic Music 54335-2
Tracks: Will People Ever Change? / The Love You Call Your Own / Sacrificial Culture / Watchting The Time Go By / Sacha / The Best Thing / The Love Of My Life / Standing At Your Door
/ Swept Away / Sleeping In The Middle Of The Bed (Again)
Beckley-Lamm-Wilson
2000
CD: Like A Brother
US: Transparent Music 500022
Tracks: Today / Feel The Spirit / I Wish For You / Run Donʼt Walk / Watching The Time / Life
In Motion / Sheltering Sky / Theyʼre Only Words / Without Her / Like A Brother
Jason Scheff
D-LP: Full Moon WEA 925 060-1
an die Big Band-Ära, Night And Day vorlegten, mit der sie natürlich keine Furore in
den Charts machen konnten, obwohl Platz 90
dafür eine beachtliche Platzierung war.
Seitdem erschien nur noch 1998 das Christmas Album, das Debüt auf der eigenen Plattenfirma und 1999 eine Liveplatte, die die
spätere Phase der Karriere betont. Das heißt
aber nicht, dass Chicago nur noch die Hände in den Schoß legen: Die Band, seit 1995
mit dem Gitarristen Keith Howland, tourt
durch die Welt und wird soeben durch die 6
CD/DVD-Box auf Rhino, Chicago, noch einmal gefeiert, die als Zugabe eine Live-DVD
enthält. Es ist fraglich, ob sich das Oktett
noch einmal zu einer Produktion aufraffen
kann, die an die großen Zeiten in den 70er
Jahren anknüpft – auf jeden Fall blickt sie
auf einen Katalog zurück, wie ihn wenige
Gruppen in der Geschichte der Rockmusik
ihr eigen nennen können.
1997
CD: Chauncy
US:
Tracks: Standing Here Beside Me / If I Had A Wish / You Found The One / Mah Jongg / San
Felipe / Fade To Black / Somewhere Inbetween Us / Stolen Years / Carry On / Chauncy
Ergänzung
Chicago
2003
5 CD/1 DVD-Box: Chicago
D/UK/US: Rhino WMS 8122-73704-2
Tracks CD 1: Introduction / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Beginnings / Questions 67 And 68 / Listen / South California Purples / Iʼm A Man / Movinʼ In / Wake Up Sunshine /
Ballet For A Girl In Buchannon: Make Me Smile-So Much To Say, So Much To Give-Anxietyʼs
Moment-West Virginia Fantasies / Colour My World / To Be Free-Now More Than Ever / Fancy
Colours / 25 Or 6 To 4 / Poem For The People / It Better End Soon
Tracks CD 2: Loneliness Is Just A Word / Flight 602 / Free / Mother / Lowdown / A Hard Risinʼ
Morning Without Breakfast / Off To Work / Fallinʼ Out / Dreaminʼ Home / Morning Blues Again
/ A Hit By Varese / All Is Well / Saturday In The Park / Dialogue / Just YouʼnʼMe / Something
In This City Changes People / In Terms Of Two / Feelinʼ Stronger Every Day / (Iʼve Been)
Searchinʼ For So Long / Mongonucleosis / Wishing You Were Here / Call On Me / Fortsetzung
folgt Seite 32
Chicago: Die Box
Oldie Markt 11/03
Bläser
&
Rock
Die 6 CD-Box Chicago verfolgt die lange
Karriere der erfolgreichsten BrassrockBand der Rockmusik.
Auch wenn sich das simpel anhören mag,
aber tatsächlich war das Erfolgsrezept von
Chicago die Verbindung eines Bläsersatzes, den man aus der Swingmusik kannte
mit den typischen Rockinstrumenten. Dazu
kamen noch Songs, die die Idee mit Leben
erfüllten und fertig war eine Gruppe, die
von Anfang an die Charts stürmte. Da muss
man sich dann für eine CD-Box keinen
Titel ausdenken, sondern der Name reicht
und so trumpft die 5 CD- und 1 DVD-Box
Chicago (Rhino WSM 8122-73704-2) zwar
nicht mit einem originellen Titel auf, dafür
veröffentlicht wurden, von denen die Weihnachtsplatte sogar bis auf Platz 47 in den
amerikanischen Albumcharts vordringen
konnte. Dennoch sind die beiden letzten
Platten die einzigen, von denen man keine
Tracks findet.
Dafür aber bekommt man als Disc 6 eine
DVD, die zunächst das zeigt, woraus der
Alltag der Band besteht: Den Aufbau der
zeichneten Text von Scott Galloway jede
Menge Bilder mehr, darunter auch nicht
berücksichtigte Album-Cover, bringt. Doch
im Vordergrund steht natürlich die Musik
und da bleibt die Qualität einzigartig: Trotz
fünf CDs schleichen sich keine Längen ein
und schafften es die Kompilierer dennoch,
Raritäten zu integrieren. So gibt es erstmals
Material von dem von Warner Brothers 1993
abgelehnten Stone Of Sisyphus-Album, wo
das Septett zurück zu den eigenen Wurzeln
gehen wollte, aber erfahren musste, dass aus
den Popcharts kein Weg zurück zu der 69
Bühne und was dahinter abgeht. Danach gibt
es vier 1972 live eingespielte Songs – von
dem Auftritt im November des Jahres im
Die Box
aber mit einem umso aufsehenerregenderen
Design: Den berühmten Schriftzug gibt es
nämlich gleich in 16 verschiedenen Fassungen zusätzlich zu dem schon tollen Äußeren, wo das von Nick Fasciano entworfene
Logo als Nagelbett erscheint. Dazu kommt
noch das Booklet, das neben dem ausge-
Das Booklet
gespielten Musik führte, der damals sogar als
avantgardistisch angesehen wurde. Das war
das vorweggenommene Ende auf der Platte,
obwohl danach noch das Big Band-Projekt
Night & Day, die 2 erfolgreichen Sampler
The Heart Of Chicago und zuletzt die auf
dem eigenen Plattenlabel erschienenen CDs
The Christmas Album und Live In Concert
Aerie Crown Theatre – und einen PromoFilm, der für das 13. Album extra gedreht
wurde. Beide Teile waren so noch nie zu
sehen und runden deswegen diese Box ab,
die neben der außer Frage stehenden Qualität
der Musik auch eine ganze Menge für das
Auge bietet. Selten habe ich eine CD-Box
gesehen, die vom Design her so opulent
ausgestattet war. Doch auch sonst ist dieses
Teil ein herausragendes Resümee der Karriere einer Band, die zu den größten in den
70er und 80er Jahren zählte, weil man die
langsame Veränderung ihrer Musik über die
Jahre hinweg beobachten kann. Es bleibt das
Fazit von Robert Lamm: If You Leave Me
Now war ein Punkt ohne Wiederkehr für
die Gruppe.
19
20
Rendevouz mit einer Legende
Oldie Markt 11/03
Porträt einer Legende
Sam Cooke war eine der Lichtgestalten der schwarzen
Musik, der scheinbar mühelos in die Popcharts kam.
Fünf CDs zeigen, wie gut der Mann war.
Es gibt sie tatsächlich: Menschen, die
scheinbar mühelos alles das erreichen, was
sie sich für ihr Leben vorgenommen haben.
Sam Cooke sagte schon als Kind zu seinem
älteren Bruder, dass er die Familie aus der
trostlosen Umgebung in dem Nest Clarksdale, Missouri, wo er mit zwei Schwestern und
einem Bruder die Gottesdienste seines Vaters
begleitet hatte, befreien würde. Er wusste,
dass die Musik seine Fahrkarte zu Ruhm und
Reichtum werden würde und der Sampler
Portrait Of A Legend 1951-1964 (abkco
Universal 0602498074466) ist für alle die,
Schwarze nicht erlaubtes Motel in Florida
einzuchecken, verhaftet worden.
Keep Movinʼ On (abkco Universal
0602498077061) präsentiert eine andere Art,
sein Oeuvre zu würdigen: Es bietet das letzte
Jahr seines Schaffens an, vom November 63
bis zum Dezember 1964, in dem er aufgrund
eines tragischen Missverständnisses von der
Besitzerin des Motels, in dem er sich in der
Nacht aufhielt, erschossen wurde. Es zeigt
sich ein Sänger, der wie schon auf der Platte
mit den größten Treffern, jeden Stil meistern
konnte, so dass die Ankündigung bei seinem
letzten Treffen mit Al Schmitt, dem neuen A
& R-Mann von RCA, er wolle als nächstes
ein Blues-Album aufnehmen, völlig logisch
klang.
Schließlich hatte er mit Tribute To The
Lady (abkco Universal 0602498074459)
bereits bewiesen, dass er sogar in der Lage
war, solche Songs wie die , die von Billie
Holiday interpretiert worden waren, ohne
jedes Problem auf seine Art zu singen und
zwar so, dass niemand auf die Idee kam, er
die nur an seinen Hits interessiert sind, die
richtige Platte, denn genau das bietet sie:
Die Erfolge vom ersten Treffer mit den Soul
Stirrers, Jesus Gave Me Water, als er gerade erst als ihr Leadsänger engagiert worden
war, bis zu A Change Is Gonna Come, mit
dem er auf die wachsenden Unruhen im Verhältnis zwischen den Rassen reagierte - er
selbst war 1964, bei dem Versuch in ein für
hätte das besser lassen sollen, wobei die 12
Stücke des Originals von 1959 mit Liedern
ergänzt wurden, die aus derselben Ecke des
Spektrums stammten und auch zeitlich nahe
zu dem Projekt aufgenommen wurden. Sam
Cooke erweist sich wie stets als souveräner
Sänger, der die Vorlagen so umgestaltete,
dass sie wie auf ihn zugeschnitten wirkten.
Verglichen mit seinen Hits ist das natürlich
etwas ganz anderes, aber ebenso gut wie die
Musik, die ihn in die Charts brachte.
Die bekommt man beispielsweise auf dem im
Original 1964 veröffentlichten Album Ainʼt
That Good News (abkco Universal 060249
8077078), das auch 2003 in seiner damaligen
Form belassen wurde. Und das ist gut so,
denn zweifellos befand sich Cooke damals
auf der absoluten Höhe seines Könnens, ob
das nun als Sänger oder Songschreiber war.
In letzterer Funktion schrieb er Hits wie den
Titeltrack, Good Times, Rome (Wasnʼt Built
In A Day) oder Another Saturday Night. Ob
stilistisch oder von der Produktion, den Ar-
rangements oder von seinem Gesang her:
Das war Pop aus der schwarzen Ecke von
einem Meister seines Faches.
Und der war er auch live, was die am 7.
und 8. Juli 1964 im legendären Copacabana
Club in New York eingespielte Platte At The
Copa (abkco Universal 0602498074473)
beweist, auf der der Mann sein Publikum
zu jeder Zeit in der Hand hat. Und das war
nicht irgendein Publikum, sondern da saßen
die Frauen und Männer aus der Industrie
genauso wie die Kritiker. Dennoch reichte
es für Cooke, auf die Bühne zu kommen
und seine Person auf die Leute wirken zu
lassen. Zusammen mit seinem Gesang,
dem Material und seinem unglaublichen
Charisma führte das zu einem Konzert, das
die Zuhörer nicht vergessen sollten. Die 5 in
der SACD-Technik reissueten CDs erinnern
an einen großen Musiker.
Hits aus 30 Jahren
Oldie Markt 11/03
Hits
und
Flops
Auf vier CDs bekommt man einen Überblick über
die Titel, die man seit den 70ern hierzulande in
den Hitparaden und anderswo hörte.
Ob Hitparaden tatsächlich repräsentativ für
die Musik der Zeit sein können, in der sie
aktuell waren, ist sicher eine berechtigte
Frage, muss man doch die Tatsache miteinbeziehen, dass kurzfristige Trends sehr
oft Eintagsfliegen an die Spitze spülen, von
denen man später nie wieder etwas hört und
die musikalisch, will man das positiv ausdrücken, belanglos sind. Deswegen geben
die Verkaufslisten wohl eher Auskunft über
den herrschenden Zeitgeist und das beweist
die Doppel-CD No. 1 Hits Of The 70ʼs
(Ariola Express BMG 82876 51628 2), die
auf jeder Disc jede Menge Beweise für die
oben aufgestellte Behauptung liefert: Ob The
Soulful Dynamics, Space, Clout, The Pop
Tops, David Dundas, Norman Greenbaum
und und und – alle diese Namen tauchten
gerade einmal in den Hitparaden auf, um
danach für immer daraus zu verschwinden.
Aber genau das ist ja auch der Reiz eines
solchen Samplers: Beim Hörer das AhaErlebnis wach zu rufen, das sich bei diesen
Songs einstellt, mit denen nur jemand, der
damals lebte, wirklich etwas anfangen kann.
Oder könnte irgendeiner, der nicht damals
den Zusammenhang kannte, ein Stück wie
Ich wünsch mir ne kleine Miezekatze von
der Zeichentrickfigur Wum von Loriot allein
aufgrund seiner sonstigen Meriten ernstnehmen? Wohl kaum. Genau das aber sind die
Hits, die die englischsprachige Welt als Novelty Hits bezeichnet, was nichts anderes als
die Tatsache bedeutet, dass hier ein gewisser
Gag, der mit der Musik an sich nicht viel zu
tun hat, ausgeschlachtet wurde. Ein Beispiel
dafür wäre der Einfall von dem bereits als
Schöpfer des Witchdoctor Songs bekannten
Herren David Seville, seine Stimme einfach
im doppelten Tempo aufzunehmen, womit er
die Chipmunks kreierte, die fortan etliche
Hits landeten und zahlreiche Alben füllten.
Das war übrigens nicht nur in den 70ern
der Fall: Ein Blick auf die Doppel-CD No.
1 Hits Of The 80ʼs (Ariola Express BMG
82876 51629 2) zeigt, dass das Phänomen
offensichtlich unverzichtbar zur Popmusik
dazu gehört, oder wie kann man einen Hit
wie Geil von Bruce&Bongo sonst erklären,
dessen musikalische Substanz selbst bei
der freundlichsten Betrachtungsweise als
vernachlässigbar zu bezeichnen ist. Exakt
dasselbe trifft natürlich auch auf die OneHit-Wonder zu. Namen wie Taylor Dayne,
Gazebo, Black Box oder Geier Sturzflug
zeigen, wie schnell der Ruhm in einem so
flüchtigen Gebiet wie der Popmusik vorbei
sein kann, aber auch, wie ironisch er oft ist:
Gerade das Beispiel Geier Sturzflug zeigt
das schön. Eine Band, die eigentlich gegen
die Gesellschaft und das System eingestellt
ist und dann mit einem Titel, der die Konsumgesellschaft kritisiert, an die Spitze der
Charts kommt und danach den Hit bis zum
erbrechen live spielen muss – wenn es eine
Ironie in der Musik gibt, dann ist sie hier
zu finden.
Geier Sturzflug bilden den idealen Über-
gang zum nächsten Doppelpack – wie alle
auf dieser Seite übrigens zum Niedrigpreis
zu erhalten – denn die Gruppe ist auch auf
Neue Deutsche Welle (BMG Ariola 74321
89529 2) zu finden, natürlich mit einem
anderen Titel, zusammen mit den richtig
großen Stars wie Markus, UKW, DAF, DÖF,
Grauzone oder Trio mit dem unsterblichen
Da Da Da. Wie so oft bei einem solchen
Thema kann man über einzelne Namen
streiten. Was beispielsweise Rio Reiser oder
Zoff da zu suchen haben, die nun stilistisch
wirklich nichts damit zu tun hatten, ist ein
Frage, die wohl seriös kaum zu beantworten
ist. Doch ansonsten ist das richtig gut, weil
viele Eintagsfliegen von damals zu finden
sind, neben den großen Namen.
Das gilt auch für die Doppel-CD Deutsch
Rock (BMG Ariola 74321 92077 2), die sich
freilich hauptsächlich auf die 80er und 90er
Jahre stützt. Erfreulich ist, dass die ehemalige DDR mit Gruppen wie City, Puhdys, Silly
oder Rockhaus vertreten ist. Weniger schön
ist, dass zwar Matthias Reim auftaucht, über
dessen Einordnung in den Rocksektor man
eigentlich nicht streiten kann, dafür aber ein
Udo Lindenberg fehlt. Insgesamt wäre der
Sampler mit dem Titel Deutsch-Pop vielleicht besser positioniert.
21
22
Konzerte und mehr auf DVDs
Oldie Markt 11/03
Live-DVDs
zu unterstützen, das am Ende über 300.000
Stück verkauft hatte. Wie zu erwarten war,
glänzte er vor allem als ebenso virtuoser wie
einfühlsamer Gitarrist, der aber auch gute
Musik-DVDs enthalten vor allem
Konzerte. 9 davon werden auf den
folgenden Seiten vorgestellt.
Die DVD macht mit dem audiovisuellen
Markt das, was die CD mit den Vinylplatten
getan hat: Der alte Träger wird durch einen
neuen ersetzt der, glaubt man der Industrie,
natürlich besser ist. Ob das auf die CD zutrifft, mag jeder für sich selbst entscheiden,
auf die DVD trifft das wohl zu: Bild und
Tonqualität übertreffen den der Videos, die
Spieldauer ist ähnlich, aber die Möglichkeiten, die durch die Anbindung an den Computer entstehen, gehen weit über das hinaus,
was man mit einem Video anstellen konnte.
Das wird aber nicht immer ausgenützt, was
auf die Discs zutrifft, die auf die Folgen der
inzwischen leider eingestellten Sendereihe
Pur-Musik ohne Filter zurückgehen. Da
gastierte beispielsweise am 26. April 2000
Asleep At The Wheel (in-akustik 016 6517)
um ihren Gitarristen und den Gründer der
Formation, Ray Benson, der wie Bob Wills
in den 30er Jahren Country und Swing zu
einem Sound miteinander verband. Er gab
in Baden Baden 13 Stücke zum besten, dazu
kommen wie auf allen DVDs der Serie ein
Interview mit dem Produzenten, ein Feature
zur Verbesserung des Klangs und eine Biografie des einzelnen Künstlers.
Das trifft auch auf die DVD von Long John
Baldry (in-akustik 016 6522) zu, die von
der Sendung am 7. April 1993 stammt, als
der Routinier des britischen Blues, der in
Kanada lebt, mit seiner guten Band eine
gute Mischung aus alten und neuen Songs
Songs im Programm hatte.
Das traf auch immer auf Albert Collins
(in-akustik 016 6526) zu, der sich am 27.
Oktober 1988 im Südwesten Deutschlands
vorstellte. Er war vor allem wegen seiner
ebenso guten wie kochend heißen gespielten
Soli bekannt, obwohl er gerne Instrumentals
vom 1992er Studio-Album It Still Ainʼt
Easy, einem Nachfolger der 1971er LP It
Ainʼt Easy, vorstellte. Der Routinier war
gut bei Stimme und machte die 60 Minuten
– derselben Dauer wie sie alle DVDs von
In Concert-Musik ohne Filter besitzen – zu
einem echten Erlebnis. Der Blues stand
sicher im Mittelpunkt der Serie und da
passte Robben Ford (in akustik 016 6516)
natürlich bestens ins Konzept, der sich nach
seinen Anfängen als Jazzrock-Gitarrist zum
Blues bekehrt hat, mit dem er ja als Mitglied der Band seines Bruders anfing. Er
trat am 7. April 1993 beim SWF auf, um
sein Album Robben Ford & The Blue Line
mit eisigen Titeln vorlegte. Das erfolgreichste hieß Frosty und trug ihm den Spitznamen
Iceman ein. Die 11 Stücke sind Bluesrock
vom feinsten und das Konzert bestätigt die
Klasse des Mannes.
In Holland waren Cuby & The Blizzards
die lokale Bluesrockgröße und obwohl sie nicht
Konzerte und mehr auf DVDs
mehr die ganz großen Stars sind, reichen ihre
Reunion-Konzerte aus, um die Säle zu füllen.
The Jubilee Concert 2000 (Munich 345678
8965432 2) brachte nicht nur die klassische
Besetzung mit Eelco Gelling, sondern dazu
noch Gäste wie Barry Hay von den Golden
Earring. Enttäuschend ist allerdings die DVD
als solche: Nur Musik und die nicht immer mit
der bestmöglichen Soundqualität ist zuwenig,
um ihr eine Bestnote zu geben.
Das ist ganz anders bei The Naked Truth
(CBS Sony Music 456789 9) von Golden
Earring, die neben den akustischen Konzerten jede Menge Interviews, Hintergrundberichte und Videos machen diese DVD zu
einer sehr guten Sache.
Gegen die Doppel-DVD von Queen, Live At
Oldie Markt 11/03
Wembley Stadium (Parlophone EMI 7243
4 90471 9 8) jedoch dürften die meisten
anderen Discs verblassen, denn wie es sich
für eine Königin ziemt, ist das vom Feinsten.
Das bezieht sich zunächst auf die Spieldauer,
denn es gibt vier Stunden Livemusik vom
Juli 1986. Als nächstes ist der gestochen
scharfe Live-Sound hervorzuheben, der von
der Bildqualität fast noch übertroffen wird.
Und zuletzt ist der Inhalt überzeugend, der
auf DVD 1 das ganze Konzert des 2. Tages
bringt, während DVD 2 unter dem Motto
Wembley Unseen steht. Das bedeutet eine
30-minütige Dokumentation des Backstage-Bereiches vom renommierten Doro
(Dolezal-Rossacher) Team. Dazu kommen
die Proben, erneut 30 Minuten vom Freitag-Gig, neue Interviews mit Brian May
und Roger Taylor sowie mit Gavin Taylor
und dem Tour-Manager Gerry Stickles. Eine
Fotogalerie und vier Lieder, die man von
verschiedenen Orten aus sehen kann, runden
dieses Produkt ab, das einen Maßstab für
DVDs gesetzt hat.
Natürlich kann The Foreigner Story-Feels
Like The First Time (Warner Vision Germany 8536 50177-2) da nicht mithalten, aber
es ist dennoch eine mehr als solide DVD,
die ihr Thema erschöpfend abhandelt. Im
Zentrum stehen Konzert-Aufnahmen aus
den 70er und 80er Jahren, die praktisch alle
Hits beinhalten, von Feels Like The First
Time bis zu I Want To Know What Love Is,
wobei der letzte Titel als Video zugegeben
wurde. Dazu gibt es Interviews mit den
Musikern, Billy Joel, den Verantwortlichen
ihres Labels und ihrem Manager Bud Prager.
Das ist zwar sehr gut, aber negativ muss man
23
anmerken, dass es das Ganze auch schon als
Video gab und für die DVD eigentlich keine
neuen Features, trotz der neuen technischen
Möglichkeiten des Mediums, eingerichtet
wurden.
Ähnlich entstand die Jethro Tull-DVD A
New Day Yesterday (Crysalis EMI 7243 4
90712 9 2), die ebenfalls auf einem Video
basiert, dem 25th Anniversary Collection,
die 1994 erschien. Das Material besteht aus
einem Jubiläumskonzert mit vielen Gästen und
Zugaben wie Interviews. Dazu kommt der 2.
Teil mit Promo-Clips und verschiedenen LiveAuftritten im Fernsehen und auf der Bühne.
Als Bonustrack gibt es noch die Live-Fassung
von Witchʼs Promise aus dem französischen
Fernsehen. Dennoch ist das ebenfalls ein eher
aufgemotztes Video, nicht mehr.
24
Nicht verkäuflich!
Oldie Markt 11/03
Promos satt
Drei verschiedene Formen von
Promo-CDs gibt es auf dieser Seite
Um auf Neu-Erscheinungen aufmerksam zu
Machen, bringen Plattenfirmen regelmäßig
Teile der neuen Veröffentlichungen vorab an
die meinungsbildende Öffentlichkeit. Häufigste Formt ist eine EP, die einige Tracks
der bald erscheinenden Platte enthält. Ein
schönes Beispiel für diese Abart ist Kaleidoskop – Ihre größten Hits (Sanctuary
SANPR 094) von Petula Clark, wo 6 Titel
der später als Doppelpack veröffentlichten
Kompilation zu finden sind, darunter eine
Version von I Knew Youʼd Be My Lover,
die auf der Fassung, die später im Laden zu
bekommen war, nicht enthalten war.
Eine andere Abart dieser Werbeform bekam
man anlässlich der neuen Platte des New
Age-Musikers Friedemann, Short Stories
(Vollton 76761PR), die ebenfalls fünf Titel
seines neuen Albums präsentierte, allerdings
nicht mit dem Cover, das man später bei der
vollendeten CD zu sehen bekam, sondern
mit einer speziellen Hülle, die zum einen auf
das Datum dieses Albums hinwies und zum
anderen auch mit einem Satz die inoffizielle Art dieser Platte charakterisieren wollte.
Dafür sind die fünf Tracks in keinster Weise
verändert, sondern tauchen hier in der Form
auf, in der sie auch auf dem fertigen Produkt
erschienen, bieten also melodische Gitarrenmusik in Richtung New Age, wie man es von
dem Gitarristen seit Jahren kennt.
Eine andere Abart präsentiert das Plattenlabel von Nino de Angelo für sein inzwischen
auf den Markt gekommenes Comeback-Werk
Zurück nach vorn (Koch Music Universal):
Gekürzte Fassungen der Songs, die später
auf dem fertigen Produkt in der beabsichtigten Form zu hören sein werden. Das hört sich
so an, dass die Titel angespielt werden und
eine Minute durchlaufen, um einen Eindruck
von der Musik zu geben, ohne sie schon ganz
vorzustellen. Das ist insofern problematisch,
als man zwar die Songs bekommt, aber nie
die gesamten Strukturen. Im Vergleich mit
anderen Firmen, die es für nötig halten, auf
Besprechungsexemplaren für Pfeiftöne zu
sorgen, damit nicht die Möglichkeit besteht,
dass diese Platten kopiert werden können
- inzwischen die größte Angst der MusikIndustrie, die sich bei so einem Sachverhalt
natürlich nicht darum zu kümmern braucht,
Musik zu produzieren, für die die Leute gern
bezahlen – vielleicht die bessere Lösung. Die
CD dauert nur etwas über 10 Minuten, was
die Adressaten dieses Tonträgers, eben die
Rezensenten, eher problematisch ist, weil die
Schnipsel schlicht zu kurz gehalten sind.
Da ist die Form, die man für die Reissues
und neuen Sampler von Sam Cooke wählte,
mit Sicherheit besser: Die der Pressemappe
beiliegende CD Some artists made music.
Sam Cooke made history (abkco Universal
Music 9206-2UP) bringt komplette Songs
wie sie auf den im SACD-Modus remasterten Alben zu hören sind, frei nach dem
Motto: 12 Titel aus sechs Alben stellen einen
typischen Querschnitt dar, wobei es etwas
seltsam ist, dass CD Nr. 6, Ainʼt That Good
News von 1964, übersehen oder übergangen
wurde.
Einen ähnlichen Weg zur Vorstellung wählte
das Sireena Label, um auf seine Produktionen aufmerksam zu machen, wobei die
Grundlage für dieses Verfahren dieselbe ist
wie bei Sam Cooke: Um mehrere Platten zu
featuren, ist die Form eines Samplers die
beste und das ist der Grund, warum auf The
Spirit Of Sireena Volume 2 (Sireena 2016)
Lieder von 8 Bands zu hören sind, die mit
einer oder mehreren CDs auf dem Label von
Lothar Gärtner und Tom Redecker vertreten
sind, wobei keine der Platten mit mehr als
einem Song zu hören ist. Was auf jeden Fall
deutlich wird, ist das breite Spektrum der
Firma, das vom psychedelischen Folkrock
von The Perc Meets The Hidden Gentleman
bis zum kernigen Bluesrock der Pee Wee
Bluesgang reicht.
Plattenkritiken I
Oldie Markt 11/03
Cindy Ellis
Fieber
Bear Family BCD 16649
Affinity
1971-2
Angel Air SJPCD 145
Die am 14. 7. 1926 in London geborene Diseuse kam
eigentlich von der Klassik,
verdiente aber mit Jazz und
mit Werbe-Aufnahmen
schnell mehr. Ein Demo für
einen Talent-Wettbewerb
kam zu Bert Kaempfert
und so wurde aus Evelyn
Asal Cindy Ellis. Trotz
einer guten Mischung aus
Pop und Jazz aber klappte
es nicht mit den Hits und so
blieb es bei den 17 Songs,
die 1959/60 eingespielt
wurden und mit drei ihrer
Werbesongs hier zu finden
sind. Das swingt und hat
Stil.
Steve Ashley
Stroll On
Market Square MSMCD
104/Bellaphon
Mit seinem Erstling legte
der Folkie 1974 gleich eine
seiner besten Platten vor.
Da macht es Sinn, 30 Jahre
später das Ganze ergänzt
durch Tracks aus den Sessions und einer Single mit
Fairport Convention noch
einmal auf die Reise zu
schicken, zumal der neue
Text von Folk-Guru Karl
Dallas weitere Informationen gibt. So bekommt man
gute Musik und substantielle Linernotes, was die
eh guten Songs zusätzlich
aufwertet. Da lohnt sich ein
Neu-Kauf im Jahr 2003 auf
jeden Fall!
25
Nach dem Abschied von
Sängerin Linda Hoyle und
Organist Lynton Naiff war
die progressive Rockband
eigentlich am Ende, aber
Gitarrist Mike Jopp, Bassist
Mo Foster und Schlagzeuger
Grant Serpell entschlossen
sich, dennoch weiterzumachen. Mit der neuen Sängerin Vivienne Jill McAuliffe
klappte das live bestens
– doch ein Plattenvertrag
kam nicht zustande, so dass
1972 Schluss war. Dies sind
die Tracks von damals, die
progressiven Rock der besten Art mit einer Spur Jazz
bringen.
Robert Wyatt
Solar Flares Burn
For You
Cuneiform Rune 175/Fenn
Der ehemalige Soft Machine-Drummer und Sänger legte als Solist eine
Mischung aus Songs und
Avantgarde vor. Diese CD
versammelt bis heute unveröffentlichte Aufnahmen für
die BBC, einen Soundtrack
für einen Experimentalfilm
von 1973 (der ebenfalls zu
sehen ist) und neue Stücke
mit dem alten Kollegen
Hugh Hopper. Dennoch
sind die Tracks wie aus
einem Guss: Das ist Avantgarde, wie man sie von ihm
kennt, mit seiner Stimme
und gewohnt kauzigen
Melodien.
Townes van Zandt
Live At The Old Quarter
(Houston, Texas) (2 CD)
Corazo. 255041/Soulfood
Wer immer den Texaner
erst nach dem Tod auf
einem der qualitativ kaum
befriedigenden Live-Mitschnitte kennen gelernt
hat, sollte hier zugreifen,
denn dieser Doppelpack
wurde 1973 mitgeschnitten
und zeigt den Mann, der
seinen Ruf vor allem als
Songschreiber erhielt, nicht
nur in Topform, sondern
auch alleine. Im Gegensatz
zu den posthumen Platten
hatten ihn damals Alkohol
und Drogen noch nicht so
gebeutelt und man erlebt
einen der großen Musiker
aus Texas.
Agitation Free
Fragments
Garden Of Delights CD
088/Milestone Mailorder
Die Berliner gehörten zu
den besten progressiven
Rockbands Deutschlands
und warum das so war,
zeigen diese 1974 live eingespielten Tracks, die durch
ein Stück für ein Hörspiel
ergänzt werden. Das Konzert bringt vor allem die
Improvisationen der Gitarristen, die sich mit den anderen Musikern austauschten.
Deswegen gibt es keinen
Titel unter 10 Minuten,
aber das macht gerade den
Reiz der Ausgrabung aus,
die für den Krautrock der
70er Jahre absolut typisch
ist und ihn auszeichnen.
Pancake
Roxy Elephant
Garden Of Delights CD 089/
Milestone Mailorder
Die Band aus Winnenden
bei Stuttgart war in mehrerer Hinsicht typisch für die
70er: Zum einen spielten sie
einen Mix aus progressiven
und Artrock. Zum zweiten
brachten sie ihr Debüt
1975 selbst auf den Markt.
Und zum dritten lagen ihre
Stärken klar bei den Instrumentals, weswegen sie sich
auch fast ausschließlich
darauf beschränkten. Dank
ihres Gitarristen Walter
Negele hatten sie da absolute Stärken, die auch ihren
Erstling zu einer mehr als
ansprechenden Platte gemacht haben.
Michels
Crazy Enough
Telefunken WSM 50504666039-2
Über das 1978er Album
des Singer/Songwriters
muss man eigentlich nicht
viel sagen, war es doch
das zweite englische seiner
Karriere und das, das seine
künstlerische Vision mit
am besten ausdrückte – den
Mix aus akustischer Musik
und Westcoast. Die Reissue
bringt nicht nur einen überarbeiteten Klang, sondern
auch noch sieben Bonustracks, zu denen auch vier
Solo-Fassungen von Songs
gehören, die später auf der
Platte auftauchten. Das
erhöht den Gebrauchswert
noch.
Michels
Irgendwas stimmt hier
nicht
Telef. 5050466-6042-2-4
1981 war der Hamburger
nicht nur in seine Heimat
zurückgekehrt, er hatte
sich auch entschlossen,
seine Texte in deutscher
Sprache zu schreiben. Das
lohnte ihm die Kritik nicht,
die ihn in englisch in den
Himmel gehoben hatte.
Sie übersah völlig, dass er
die Substanz seiner Musik
erhalten und nur etwas in
Richtung neue deutsche
Welle verändert hatte.
Doch die Songs waren ihm
ebenso gut gelungen wie in
den USA. Diesmal gibt es
sogar acht Bonustracks und
den remasterten Klang.
Kevin Ayers
Still Life With Guitar
Market Square MSMCD
112/Bellaphon
1992 kam eine der letzten
Studioplatten des WahlMallorciners heraus und
sie stellte den von ihm
gewohnten Mix aus den
melodischen Songs, seiner
immer leicht verschlafen
wirkenden Stimme und den
exquisiten Musikern vor.
2003 gibt es das Werk mit
drei Songs mehr, darunter
ganz neuen Linernotes
von dem Mann selbst,
dem Ko-Produzenten und
einem Journalisten, ganz
abgesehen von dem neuen
Cover. Das war 1992 schon
gut und ist 2003 noch etwas
besser.
26
Plattenkritiken II
Oldie Markt 11/03
Ankh
Bedzie tajemnica
Metal Mind MMP CD 0214/
Bellaphon
Sieht man sich das an, was
derzeit so über die Grenzen
Polens kommt, könnte man
glauben, dort gebe es nur
Metal. Da ist es gut, das
Werk der Band von 1998
zu hören, denn die hält sich
an Artrock, wie man ihn seit
den 70er Jahren kennt und
das heißt hier: Lange, melodische Instrumentalparts,
einige Songs und erfreulich
wenig Bombast, obwohl
gleich zwei Keyboarder
mitmischen. Die 2 BonusTracks kommen etwas
rockiger daher. Insgesamt
ist das eine beachtliche
Produktion.
Shania Twain
Up
Mercury Universal
170 316-2
Letztes Jahr räumte die
Dame mit dieser CD in den
Country- und Pop-Charts
kräftig ab – Grund genug,
den europäischen Mix jetzt
noch einmal als SACD zu
veröffentlichen. Wie 2002
ist das eine gekonnt zwischen Pop, Country und
Rock lavierende Platte, die
in der Sängerin, den cleveren Arrangements und den
guten Songs ihre Trümpfe
besitzt. Übrigens: In den
USA kam das in Grün mit
einem mehr in Richtung
Country gehenden Mix
heraus, in der Rest-Welt in
blau a la Worldmusic.
Aretha Franklin
Respect-The Very Best Of
(2 CD)
WSM 0927-47054-2
Über die Sängerin aus
Detroit noch viel Worte zu
verlieren hieße, die letzten
40 Jahre Popmusik zu ignorieren. Hier gibt es fast alle
ihre Hits mit ganz wenigen
Ausnahmen. Da finden sich
nicht nur einige der ganz
großen Klassiker des Stils,
sondern wenn man sich die
Credits genauer ansieht,
wird man feststellen können, dass die Dame solche
Songs wie Think oder Rock
Steady auch noch selbst geschrieben hat. 43 Titel von
Soul deluxe einer Ausnahmesängerin bekommt man
auf jeden Fall.
Various Artists
Kultige Songs um coole
Figuren
Bear Family BCD 16605
Der etwas verschraubte Titel
ist nicht ganz leicht zu verstehen. Tatsächlich gibt es
hier Lieder über Prominenz
jeder Art, ob das nun Elvis,
Konrad Adenauer oder Galileo Galilei betrifft. Da der
Reigen von Heintje, bau
ein Schloss für mich bis
zu der Bibel-Ballade Noah
von Bruce Low reicht, ist
sowohl für Humor wie
für Abwechslung gesorgt,
auch wenn alle Songs im
Stilbereich des Schlagers
angesiedelt sind. Und da das
Booklet inklusive dem Text
ähnlich gelungen ist, macht
das schlicht Spaß.
Various Artists
Grüner Zweig 50
Sireena 2018-2/Fenn
Music
Der Name im Titel gehört
zu dem Verlag von Werner
Pieper, der seit den 60er
Jahren Bücher der anderen
Art und eben die Zeitschrift
verlegt, die 1978 zum
50.mal erschien – Grund
genug für ein Konzert der
im Odenwald ansässigen
Musiker, die 1978 auf einer
LP auf den Markt kam. Heute gibt es einen wesentlich
größeren Ausschnitt, doch
der Klang zwischen Folk
und Rock, die Freude und
die Spontaneität von damals
sind hier in noch größerer
Breite enthalten und das
macht den Reiz aus.
Various Artists
Psychedelic
Underground 9
Garden Of Delights 090
Wie üblich kommt zu dem
Schwung neuer CDs von
den Krautrock-Kennern immer ein Sampler dazu, den
es gegen das Porto von dem
Vertriebspartner (Milestone
Mailorder, Adlerhorst 17,
22459 Hamburg) gibt. Darauf sind Tracks der letzten 9
CDs enthalten, die auf dem
Label erschienen sind – das
betrifft diesmal die Nummern 81-89 oder: Trikolon
bis Pancake. Wer sich erst
einmal anhören will, auf
was er sich einlässt, ist hier
genau am richtigen Platz
dafür. Deutschrock ist das
zu jeder Zeit.
Various Artists
Here Comes That Feeling
(2 CD)
Sanctuary TJDDD 140
Gute Sampler entstehen
aus guten Ideen und die
Grundlage für diese zwei
Silberlinge bildete eine ausgezeichnete: Reggae-Songs,
die Pophits covern. Das geht
zeitlich von den 60ern und
Son Of A Preacher Man
von den Gaylettes bis zu
den 90ern und Blackbird
in der Version von Desmond Dekker. Sowohl die
stilistische Breite als auch
die Neufassungen sind beeindruckend und sorgen für
mehr als zwei Stunden gute
Laune. Dennoch ist das immer eindeutig Reggae pur,
mit poppigen Melodien.
Various Artists
Tune In
Grover/SPV 083-127092
Various Artists
Pure Woman
Sanctuary SANCD 216 /
Zomba
Das Label des Iron Maiden
Managers entwickelt sich
immer mehr zu einem
der wichtigsten Label für
die, welche die Pop- und
Rockmusik der 60er und
70er Jahre lieben und das
betrifft nicht nur Reissues.
Hier gibt es die Frauen, die
auf der Firma mittlerweile
zuhause sind und das ist eine
ganz beachtliche Zahl. Außerdem ist auch die stilistische Breite groß, reicht vom
Soul bis zum Folk und das
macht den Reiz der Kompilation ebenso aus wie ihre
zeitliche Ausdehnung von
den 70ern bis heute.
Various Artists
The American Song-Poem
Anthology
Setanta CD 126/Zomba
Bevor der Beat in die USA
kam, herrschte der Folk.
Angestachelt vom Erfolg
der Kingston Singers versuchten sich jede Menge
optimistischer Menschen
daran, Songs zu schreiben. Musik war nicht das
Problem, Texte wohl. Hier
findet man die Texte und
Demos, die von Amateuren
an Firmen eingeschickt wurden, um von diesen veröffentlicht oder an namhafte
Künstler verkauft zu werden. Die Spannbreite reicht
vom unfreiwilligen Humor
bis zum Text, der einen Hit
verdient gehabt hätte.
So etwas wie die Kollegen
von dem Ska & ReggaeLabelklassiker Trojan haben
auch die Vertreter des deutschen Reggae-Spezialisten
versucht: Die Interpretationen von Popsongs in Richtung der beiden Stilarten.
Nur geschah das nicht von
den Legenden des Genres,
sondern von neuen Bands,
die sich um die modernen
Spielarten kümmern. Deswegen geht es hier teilweise
deutlich rockiger und lauter
zu Werke und das Resultat
fällt nicht ganz so überzeugend aus wie bei den
Klassikern.
Plattenkritiken III
Mo Foster
Bel Assis
Angel Air SJPCD 151
Oldie Markt 11/03
Ring Of Fire
Burning Live In
Tokyo 2002 (2 CD)
Frontiers 163/Point Music
Die Japaner lieben es
bombastisch und da liegen
sie bei der multinationalen
Truppe richtig: Vokalist
Mark Boals und Vitalij
Kuprij an den Keyboards
haben es gern ebenso und
so war es kein Wunder,
dass sie in Japan ein enthusiastisches Publikum
vorfanden. Zuhause vor
den Lautsprechern ist das
alles ein bisschen viel des
Guten. Die Sound-Berge,
die die beiden da mit ihren
Mitstreitern aufbauen, sind
oft zu mächtig und zu häufig tauchen Klischees der
Stilart auf.
Harem Scarem
Higher
Frontiers FRCD 166 / Point
Music
Im Gegensatz zu vielen
Newcomern haben die Kanadier nicht nur ihren Stil
gefunden, sondern auch
Erfolg damit gehabt. Folglich gibt es den poppigen
Hardrock mit den Songs
des Teams von Harry Hess
und Pete Lesperance sowie
den kräftigen Einsätzen der
Gitarre. Auf der anderen
Seite zeigt sich ab und zu
, dass die beiden mit ihren
Partnern etwas zu sehr auf
Routine gesetzt haben. Das
hört sich nicht immer so
frisch an, wie das gut wäre.
So ist das ganz gut aber
nicht mehr.
Edge Of Sanity
Crimson II
Black Mark 02276 01682
Human Fortress
Duke
Defenders Of The Crown Escape From Reality
Massacre 0393/Soulfood
Massacre MAS CD 0371 /
Soulfood
Hannover ist seit einigen Man hat es im Geschäft mit
Jahren eine der absolu- der Rockmusik immer leichten Metal-Metropolen in ter, wenn man ein Vorleben
Deutschland und auch vorweisen kann und das ist
das Sextett kommt von beim Sänger der Deutschen,
da. Es hat sich für einen Leo Szpigiel der Fall, war
Klang zwischen AOR und er doch schon mit Scanner
dem progressive Metal und Angel Dust aktiv. Aus
entschieden und das heißt, diesen Stationen hat er
dass man vor allem viel gelernt und legt mit seiner
Musik bekommt. Auf der neuen Formation einen
anderen Seite fielen ihnen relativ soliden Hardrock
nicht immer die dazu pas- vor, der sowohl in punkto
senden Melodien ein und Sänger, als auch Songs und
so dümpelt das schon ab Instrumentalisten im guten
und zu im musikalischen Durchschnitt zuhause ist.
Nirvana. Doch wenn die Für ein besseres Urteil
Lieder stimmen, kommt fehlen aber doch noch noch
das sehr kraftvoll.
mehr starke Lieder.
The Tangent
The Music That
Died Alone
InsideOut/SPV 085-65992
Gitarrist Roine Stolt dürfte
Rekordhalter in punkto
Mitgliedschaften bei Bands
sein, spielt er doch in nicht
weniger als vier mit, die alle
Platten veröffentlichen. In
dieser tat er sich mit dem
alten Van der Graaf Generator-Saxofonisten zusammen. Dabei kam eine
Hommage an den progressiven Rock der 70er Jahre
mit den modernen Mitteln
heraus, sprich: Leichte
Anklänge an progressive
Metal ebenso wie solche an
den Artrock. Obwohl Stolt
im Vordergrund steht, zeigt
Jackson oft Präsenz.
Thunderbolt
Demons And Diamonds
Massacre MAS CD0392/
Soulfood
Gegensätze können sich in
der Musik manchmal anziehen, aber es funktioniert
auch anders herum: Bei
den Norwegern dominiert
Sänger Tony Johannssen
mit seiner an die Oper erinnernden Stimme den Sound
und das kommt nicht so gut.
Denn zu den harten Rhythmen und knackigen Melodien würde ein Rocksänger
der klassischen Art einfach
besser passen. Das Pathos,
das Johannssen verströmt,
hat da einfach keinen Platz
und macht aus etlichen
Songs Pathos-überfrachtete
Rock-Arien.
Seit seiner Zeit mit Affinity
ist der Bassist zu einem der
gesuchtesten Studio-Musiker auf der Insel geworden,
der unter anderen mit Joan
Armatrading, Jeff Beck, Van
Morrison und Phil Collins
gespielt hat. Also war Zeit
für ein eigenes Album und
er füllte das en mit Kollegen
wie Ray Russell und Simon
Phillips und mit Instrumentals zwischen Rock und
Jazz, die mehr Biss vertragen könnten, aber teilweise
durchaus schöne Melodien
besitzen (Angel Air, PO Box
14, Stowmarket Suffolk, IP14
1EN, England).
Der Name Dan Swanö
als Produzent zeigt schon,
wohin sein Projekt steuert,
denn er bürgt für Platten
aus der dunklen Ecke der
Metal-Szene. Folglich ist
die größte Überraschung
die Tatsache, dass er diese
Platte praktisch alleine
aufgenommen hat, nur mit
etwas Hilfe von je zwei
Sängern und Gitarristen, die
ihren Senf zu den fertigen
Tracks hinzugeben durften.
Also gibt es das von dem
Stil bekannte RhythmusStakkato mit den MollTönen und dem selbst als
Knurr-Gesang.
Pissing Razors
Evolution
Spitfire SPITRCD 113 /
Edel
Dass eine Band mit dem
Namen wohl kaum zur sensibleren Seite der Musik
gehört, ist klar. Deswegen
kann es kaum überraschen, dass die Texaner
Black Metal der brutalen
Art vorlegen, mit all den
bekannten Zutaten: Dem
Stakkato-Rhythmus, dem
donnernden Drums und
dem Gröhlgesang. Melodien und Zwischentöne sind
für Leute, die Rasiermesser
pinkeln natürlich nichts
– folglich geht es hier gnadenlos rund und nur wer
das mag, kommt absolut
auf seine Kosten.
Tomas Bodin
Sonic Boulevard
Inside Out/SPV 085-65972
Mit Roine Stolt verbindet
den Keyboarder, dass
sie beide bei den Flower
Kings tätig sind und dass
es da auf dieser Platte jetzt
nicht den knallharten Rock
gibt, ist klar. Bodin bringt
genau das, was man von
ihm vorher erwartet hätte:
Instrumentalen Artrock
mit der Dominanz seiner
Tasteninstrumente. Da er
jedoch auch Stolt Raum gibt
und dazu für gute Kompositionen gesorgt hat, ist das
eine durchaus ansprechende
Platte geworden, auch wenn
manchmal etwas die Spannung fehlt.
27
28
Plattenkritiken IV
Oldie Markt 11/03
Britny Fox
Springhead Motorshark
Spitfire SPITCD 105/Edel
The Quill
Hooray! Itʼs A Deathtrip
SPV 085-69382
Skid Row
Trickskin
Steamhammer SPV 08569452
Für die New Yorker gilt
dasselbe wie für Britny Fox:
Sie waren die Metal-Sensation der frühen 90er, doch
das wird auf ihrem neuen
Opus nie deutlich. Es fehlt
besonders die Verbindung
von tollen Songs und den
leichten Blues-Elementen,
die ihren Sound damals
auszeichneten. 2003 ist
das relativ normaler Heavy Metal, ohne sich aus
der Masse groß abheben
zu können. Das ist sicher
nicht schlecht, aber er ist
eben auch nicht so gut, um
positiv aufzufallen. Ruhm
ist eben flüchtig.
The Urbane
Glitter
Inside Out/SPV 085-60432
Erfolge der Vergangenheit
sind sicher gut, um einen
Plattenvertrag zu ergattern
– für Qualität bei einer
neuen Produktion bürgen
sie nicht. Das beweist die
Comeback-CD der Band aus
Philadelphia, die nach wie
vor stilistisch im Hardrock
zuhause ist und das auch
kräftig rockend umsetzt.
Aber es fehlt ihnen an den
Highlights, die ihre Platte
zu einer besonderen machen
würde. Nur konsequenter
Sound alleine macht noch
keine gute Rockplatte aus.
Da müssen die vier noch
enorm zulegen.
Es gibt noch einen MetalWeg außer den in eine der
angesagten Stilrichtungen
wie AOR, Progressive
Metal oder Black Metal.
Die Schweden haben den
klassischen Heavy Metal
schlicht auf ihr Können
zugeschnitten und dabei
kam ein durchaus solider
Sound heraus, der weder
zu stark Anleihen aus der
Vergangenheit machte
noch zu moderne Känge
integrierte. Da Gitarrist
Christian Carlsson starke
Songs schrieb und Magnus
Ekvall ein guter Sänger ist,
geriet diese CD erfreulich.
Rage
Soundchaser
Steamhammer SPV 08569362
Routine kann auch den
Mut zur Veränderung mit
einschließen. Die zeigte
Boss, Sänger und Bassist
Peavy Wagner vor einigen
Jahren, als er die Kollegen
komplett austauschte. Der
Erfolg gab ihm recht und
die neue CD unterstreicht
das nachdrücklich: Das ist
richtig guter Heavy Metal
mit dem passenden Mix
aus Härte und Melodie.
Die Lautstärke geht nicht
auf Kosten der Substanz
und deswegen ist das eine
weitere überzeugende CD
in dem Oeuvre der Band
geworden.
Harmful
Sanguine
Steamhammer SPV 08569352
Moderner Rock bedeutet
die Verbindung mit dem
elektronischen Sound, wie
er seit den 90er Jahren in
die Szene drängt. Das Trio
mit Sitz in Deutschland
hat das verstanden und die
Techno-Elemente in den
eigenen Stil integriert. Das
kommt ausgewogen und gut
abgestimmt daher, doch im
Vergleich zu dem spektakulären Cover fehlt es ihnen
bei ihren Songs genau daran: An Melodien oder Riffs,
die problemlos den Weg in
das Ohr der Zuhörer finden.
Sound alleine ist auf Dauer
schlicht nicht genug.
California Guitar Trio
Neal Morse
Andy White
The First Decade
Testimony (2 CD)
Boy 40
Inside Out/SPV 085-65802 Inside Out/SPV 092-60412 Floating World FW 015 /
Soulfood
Der warme Klang der akus- Der Keyboarder stieg bei Mit 40 ist man sicher kein
tischen Gitarre ist einer der allen Bands, in denen er Junge mehr, auch wenn
schönsten in der Musik. Die mitspielte, aus, um sich der Ire auf dem Cover wie
drei Virtuosen aus Belgien, ganz seinem entdeckten einer aussieht. Seine Musik
Japan und den USA, die sich Christentum zu widmen jedoch zeigt, wie sehr er
bei der League Of Crafty und dabei kam dieses gereift ist. Das ist nicht
Guitarists kennenlernten Konzeptalbum heraus, das mehr der fast pure Folk mit
haben das erkannt und ganz in der Tradition des einer Spur Rock, sondern
in die Tat umgesetzt. Ihr Artrock der 70er Jahre zu Beginn agiert er beiZusammenspiel überzeugt steht. Wie da mixte Morse nahe poppig, mit schönen
vom Klang her absolut und Elemente der klassischen Melodien und ebensolchen
das ist ihr größtes Kapital. Musik mit Rock und nahm Arrangements. Später kehrt
Denn auf der Seite der Kom- sogar Country-Elemente er zwar zu seinem Metier
positionen können sie bei hinein. Aber er hat damit zurück, doch durch diese
weitem nicht so wuchern. auch dieselben Probleme Bandbreite ist ihm seine
Da findet das Können der importiert: Er walzte seine bislang beste Platte gelundrei zuwenig Widerhall Ideen zu stark aus, so dass gen und das schuldet er vor
bei den Melodien und das etliche Passagen schlicht zu allem der neuen stilistischen
schadet der Spannung.
lang erscheinen.
Offenheit.
Fiddlerʼs Green
Nu Folk
Deaf Shepherd/EFA
15147-2
Analog zu dem Nu Metal
trifft der Titel der neuesten
Platte der Irish Folkrocker
aus Erlangen genau ihren
Ansatz: Sie haben von
Anfang an nicht den Rock
mit den Elementen der
Folklore von der grünen Insel gespielt, sondern es war
immer ein Schuss Punk mit
im Spiel, der für den Pfeffer sorgte. Dazu kommt
noch das breite Spektrum,
das die Cover-Versionen
von Donovan, den Rednexx
und Popcorn zeigen und
fertig ist eine rundum gut
gemachte, tanzbare Folkrockplatte.
Während die meisten Bands
Probleme mit ihren Melodien haben, geht es den Engländern genau umgekehrt.
Ihnen fallen genügend gute
Refrains ein, aber sie lassen
dafür zu oft den richtigen
Biss vermissen. Folglich
läuft die Platte irgendwann
nur noch nebenbei, wacht
man erst wieder bei dem
famosen Cover des Cyndi
Lauper-Hits Time After
Time auf. Das ist vor allem
deswegen schade, weil die
Songs größere Aufmerksamkeit verdient gehabt
hätten. Ohne Rock fehlt
da zuviel.
Plattenkritiken V
Oldie Markt 11/03
29
Kalacakra
Peace
Arche Noa CD 20201
www.kalacakra.de
Seit den 90er Jahren ist
man ja jede Menge sehr
überraschender Reunions
gewohnt, aber dass sich
eine zwar legendäre, aber
fast völlig erfolglose
Deutschrock-Formation
wieder zusammenfindet, ist
sehr ungewöhnlich. Noch
sensationeller freilich ist,
dass die Musiker dort ansetzen, wo sie aufgehört
haben. Hier gibt es ruhige,
schöne Instrumentalmusik
in Richtung Meditation, wie
sie auch in den 70ern der
Sound war, aber geschickt
und stimmig modernisiert,
mit starken Stücken.
Mandragora Lightshow
Society
Luciles Grotesque Diary
45/Indigo 2704-2
Wes (Zeit)Geistes Kind Willem Kucharzik & Co. sind,
zeigt nicht nur das Cover
des Digipaks, sondern
auch das Foto der Musiker:
Das könnte auch in San
Francisco 67 aufgenommen worden sein und das
ist es, wo sie hin wollen.
Diesmal ist ihnen vielleicht
ihre beste Platte gelungen.
Zwar sind ihnen nicht die
großen Songs eingefallen,
aber vom Sound und von
der gesamten Stimmung
her ist das eine recht genaue Wiederbelebung der
psychedelischen Musik
anno 2003.
Chris Knight
The Jealous Kind
Blue Rose BLU CD 0307 /
Soulfood
Wenn eine Plattenfirma
einen Künstler als tollen
Songschreiber bezeichnet,
darf man mit Fug und
Recht eines erwarten: Gute
Lieder. Doch genau die
bleibt der Mann aus Kentucky schuldig und wer ihn
mit Steve Earle verglichen
hat, hat da wohl nicht so
genau zugehört. Auch die
Produktion von Dan Baird
ändert daran nichts, der
einen guten Schuss Rock
beigesteuert hat. Doch es
fehlt eben gerade an dem,
was dem Mann vorab zugeschrieben wurde: Guten
Kompositionen.
Sixteen Horsepower
John Cate
Olden
Two Brothers
Glitterhouse/Indigo 7582-2 Blue Rose BLU CD 0313 /
Soulfood
Manchmal ist ein Schritt Obwohl der Name ein Bezurück tatsächlich einer griff ist, kommt der Mann
nach vorn. Die zwei Studio aus Boston und hat mit den
Sessions von 1993/94 und in den 70ern erfolgreichen
die sechs live in Denver Brüdern nichts zu tun. Sein
mitgeschnittenen Titel sind Metier ist eine Mischung
mit das Beste, was man von aus Country, Rock und
dem Trio je gehört hat. Hier dem Klang der Singer und
gibt es ihren Mix aus Singer/ Songwriter, die er mit der
Songwriter-Sound, Country, als Van Gogh Brothers beFolk und Rock mit ausge- nannten Band, die sich aus
zeichneten Songs und einer den zuerst im Duo-Format
entspannten Grundhaltung, geplanten Studio-Sessions
die so nur in Augenblicken entwickelte, umsetzte.
geschieht, wenn kein Druck Dank der Songs, der guten
auf einer Gruppe lastet und Arrangements und der ebensie nur aus Spaß an der falls meist überzeugenden
Freunde musiziert. Und das Songs ist das ein zumeist
prägt das Material.
starkes Debüt.
Wendy Maharry
Released (2 CD)
Corazong 255 503 / Soulfood
In den 80er Jahren legte die
Singer/Songwriterin zwei
recht gute Platten auf A&M
vor, bevor sie sich in die Familie zurückzog. Jetzt ist sie
wieder da und schlägt gleich
doppelt zu: Einmal live und
einmal im Studio, wobei
alle Songs neu sind. Das ist
im Rahmen des von ihr gewählten Stils nicht schlecht,
aber zu häufig fehlt der Biss,
kommt das zu sanft und auf
Dauer zu gleichförmig, da
zu stark auf ihre Stimme
und ihr Klavier zugeschnitten, daher. Mehr als nett
ist das deswegen leider zu
keiner Zeit.
Charlie AʼCourt
Color Me Gone
Hermanʼs/in-akustik
077 031-2
In Kanada hat der Mann
einen Preis als bester
Blues-Nachwuchsmusiker
erhalten, doch das trifft
seine Musik nur sehr ausschnittweise. Er geht mehr
in Richtung Singer-Songwriter und lässt auch sein
Instrument, die Gitarre, mal
richtig Gas geben. Deswegen zeichnet Abwechslung
sein Album aus und da er
nicht nur als Songschreiber,
sondern auch als Sänger zu
gefallen weiß, ist das eine
substantielle, zwischen
den Stilen liegende Platte,
die vielen Fans gefallen
könnte.
Anson Funderburgh
Which Way Is Texas?
Bullseye/in-akustik
037 9619
Bayern und Texas haben
gemeinsam, dass seine
Einwohner einen großen
Lokalpatriotismus besitzen
und in ihren jeweiligen
Ländern wegen ihres
Wohnsitzes zu gleichen
Teilen beneidet und beleidigt werden. Der Gitarrist
von da spielt seit 35 Jahren
seinen Blues und das tut er
auch hier. Als der Routnier,
der er ist, hat er seinen Blues
mit einem Schuss Rock und
viel Gitarre versehen, aber
es gehen ihm die Songs
ab, die den Sound über die
Basis hinaus interessant
machen würden.
Otis Taylor
Truth Is Not Fiction
Telarc/in-akustik
080 83587
Countryblues wurde lange
tot gesagt, doch der Sound
mit der akustischen Gitarre
feiert seit einigen Jahren
ein erfreuliches Comeback
und zu denen, die dafür
stehen, zählt auch der
Sänger, Songschreiber und
Gitarrist aus Santa Fe, der
sich vom ehemaligen Elton
John-Bassisten Kenny Passarelli produzieren ließ, der
sein Instrument gleich auf
allen Tracks einsetzte. Was
vor allem überzeugt, ist die
Vielzahl der Saiten-Instrumente, die Taylor einsetzte,
aber auch die Lieder und die
Vielfalt der Stimmungen.
Walter Trout
Relentless
Ruf/in-akustik 062 1083
Das Arbeitsethos der Bluesmusiker ist in der Szene der
Popmusik berühmt und der
Gitarrist, Sänger und Songschreiber mit Lehrjahren bei
John Mayall macht da keine
Ausnahme. Sein typischer
Sound besteht aus langen,
ausgedehnten Gitarrensoli
um das Thema des Lieds herum, die seine Konzerte zu
Angelegenheiten für Fans
mit Stehvermögen machen.
Im Studio engt er das zwar
etwas ein, aber dennoch ist
die Gitarre jederzeit Chef
im Ring, was beeindruckt,
aber auch einengt. Es gibt
aber auch gute Songs.
30
Plattenkritiken VI
Oldie Markt 11/03
Joe Ely
Streets Of Sin
Rounder/in-akustik 063
3181
Auf seinen besten Platten
agierte der Texaner mit
kräftigem Rock und mehr
als einem Schuss Country
– 2003 hat er den Sound etwas zurückgenommen und
sein fabelhafter Gitarrist
David Grissom darf nicht
mehr so loslegen wie auf
den CDs der 90er. Das tut
der Musik nicht unbedingt
gut, denn so stark sind die
Songs von Ely nicht, dass
sie auch bei einfacheren
Arrangements so gut zur
Geltung kommen wie mit
voluminöserer Begleitung.
Folglich gehört diese CD
nicht zu seinen besten.
Steve Howe
Engelbert Humperdinck
Elements
Live
Inside Out/SPV 085-60442 Eagle EAGCD 262/Edel
Bad Boys Blue
Around The World
Koch Universal 06024
9865360
Das Duo (zeitweise Trio)
zieht seit den 80er Jahren
seine erfolgreichen Scene
durch die DancepopKreise Europas und in die
Richtung geht es auch auf
der neuen Produktion, die
den Sound bringt, der mit
dem im Zentrum stehenden
Synthesizer typisch für die
beiden geworden ist. Dazu
gibt es Remixe in Richtung
Dancefloor von zwei DJs
und fertig ist eine Platte
des Duos. Das ist dann gut,
wenn die Songs stimmen,
doch wenn nicht, wird es
dank des elektronischen
Sounds schnell steril.
Kaipa
The Woods Band
Keyholder
Music From The Four
Inside Out/SPV 085-65982 Corners Of Hell
MSMCD 123/Bellaphon
Wenn ein Mann wie Roi- Auf diesen Seiten war schon
ne Stolt in etlichen Bands eine sensationelle Reunion
gleichzeitig spielt, kom- zu verzeichnen, die der
men immer wieder einmal Folkrocker aus Irland ist es
Platten synchron auf den nicht weniger, obwohl Gaye
Markt. Allerdings ist er bei Woods nicht dabei ist. Aber
der Artrock-Legende aus Terry gibt den Ton an und so
Schweden im Vergleich zu ist es wenig überraschend,
Keyboarder Hans Lundin dass nach wie vor irischer
nicht ganz so wichtig, denn Folk gleichberechtigt neben
der schrieb fast alle Titel. dem Rock steht und dazu
Im Vergleich zu früher ist gute Songs kommen. Das
das poppiger, der Gesang Glanzstück sind jedoch die
von Patrik Lundström und Arrangements, die vielfältig
Aleena prominenter. Es und differenziert wirken.
bleibt aber der typische, Zusammen ergibt das ein
melodische Sound übrig echtes Folkrock-Album im
-zusammen ergibt das eine Stil der 70er Jahre und das
starke Produktion.
ist gut so.
Es macht Sinn, lange im
Musikgewerbe zu bleiben,
weil man irgendwann mit
seinen Kindern zusammen
antreten kann. Der YesGitarrist spielt mit Dylan
und Virgil in seiner neuen
Band, die auf allen Titeln
dieses Albums mitwirkte.
Es ist eines der besten des
Mannes geworden, weil er
in den größtenteils rein instrumental gestalteten Titeln
sowohl Artrock wie Jazz berücksichtigte und für genug
instrumentale Abwechslung
sorgte. Die Songs passen da
sehr gut hinein und runden
das Bild schön ab.
Gerry Dorsey, der den
Namen des Komponisten
aus Deutschland auf seine Art am Leben erhielt,
macht sowohl optisch als
auch akustisch auch mit 62
Jahren eine sehr gute Figur.
Davon konnte sich das Publikum 1998 in Los Angeles
überzeugen, wo das Konzert
stattfand, das die Basis für
diese Platte bildete. Das
ist natürlich Schmusepop
in Reinkultur, aber von
einem Könner mit einer
ausgezeichneten Band im
Hintergrund geboten, und
vom Material her nicht zu
sentimental angerichtet.
Joan Baez
Dark Chords On A Big
Guitar
Sanctuary SANCD 218
Wenn es eine grand Dame
in der Popmusik gibt, dann
ist das die Gallionsfigur
der Folkmusik, die aber
gleichzeitig nie ein Problem
damit hatte, ihre Musik an
die geänderten Zeiten anzupassen. Das tut sie hier auch,
obwohl purer Folk ebenfalls
zu finden ist. Doch wie auf
ihrem erfolgreichsten Album Diamonds In The Rust
hat sie auch hier unter ihr
klassisches Material starke
Popsongs gemischt und dafür Songschreiber von heute
ausgewählt. Das ergibt eine
CD, die ihrem Namen würdig ist.
STS
Herzverbunden
Koch Universal 986 553-8
ZZ Top
Mescalero
RCA BMG 74321 65473 2
Fairport Comvention
Festival (2 CD)
Talking Elephant TECD
054/Bellaphon
Das traditionelle Festival in
Cropredy war kein x-beliebiges, sondern man feierte
das 35-jährige Jubiläum
der Band und das 25-jährige der Reunion-Shows,
die mehr als alles andere
zur Wiederbelebung der
Folkrock-Legende beigetragen haben. An zwei Tagen
wurde die lange Geschichte
der Band aufgearbeitet: Am
Freitag die 60er Jahre mit
den Musikern, die damals
dabei waren und am Samstag der Rest, wieder mit
den entsprechenden Herren
und das macht den Reiz der
Silberlinge aus.
Zugegeben: Das Bluesrock
Trio aus Texas hat nicht den
geringsten Grund, seinen
Markenzeichen-Sound zu
ändern. Folglich hat es das
auf dieser CD auch nicht
getan und man bekommt
den gewohnt kurz und
schmerzlos angelegten Mix
aus Blues & Boogie, der
sowohl von den Songs, der
Gitarre von Billy Gibbons,
dem absolut kompakten
Rhythmus-Sektion von
Dusty Hill und Frank Beard
sowie dem Gesang lebt. Das
gibt es hier in Perfektion
und deswegen ist das eine
der besten CDs der Drei.
In Österreich sind die drei
Herren, die auch bei Opus
mitgemischt haben, die
absoluten Superstars und
diese Platte zeigt, warum
das so ist. Denn sie haben
die weltweit erfolgreiche
Musik von Crosby, Stills
& Nash kongenial in die
deutsche Szene übertragen
– ob Harmonien, Songs
oder Arrangements: All
das könnte auch von den
Amerikanern stammen und
das beeindruckt auch hier.
Vor allem die erneut guten
Songs, in erster Linie von
Günter Timischl und Gert
Steinbäcker, stimmen.
Platte des Monats/Flohmarkt
Platte des
Monats
Peter Frampton beweist auf
Now, dass er nach wie vor
ein Guter ist.
Ein solch riesiger Erfolg, wie ihn der Sänger,
Gitarrist und Songschreiber mit seiner LiveDoppel-LP Comes Alive hatte, kann auch die
weitere Laufbahn ruinieren. Bis heute wird
der Mann daran gemessen, was soweit ging,
dass er selbst auf der nächsten Liveplatte
vor einigen Jahren die Songs von damals
noch einmal featurete. Unbestritten blieb
jedoch stets, dass er in jeder seiner Funktionen einer der besten ist und das beweist
er jetzt auch auf einer neuen Studioplatte.
Es war kein Zufall, dass er mit einem LiveMitschnitt so erfolgreich war, weil alle seine
Produktionen im Studio zuvor Schwächen
aufwiesen - bis jetzt: Endlich hat er sein
Können so gebündelt eingesetzt, dass er
ein Album ohne Schwächen vorgelegt hat.
Ob das Lieder mit der akustischen Gitarre,
poppige Songs, Rocker oder seine Fassung
SPV 085-71692
des George Harrison-Klassikers vom weißen
Doppel-Album der Beatles, While My Guitar
Gently Weeps, betrifft: Alles erste Sahne und
alles mit den Qualitäten, die man von ihm
kennt: Seinem typischen Gesang, seiner
immer sehr sauber gespielten Gitarre und
schließlich die Kompositionen, die diese melodische Qualität und Tiefe besitzen, wie sie
seine Klassiker besaßen. Deswegen ist Now
nicht nur irgendein Plattentitel, sondern er
bedeutet vor allem: Ich bin wieder hier und
ich spiele heute genauso gute Rockmusik
wie in den 70er Jahren. MR
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im Goldsaal der Westfalenhalle Dortmund
Sonntag, 30. November 2003
11-16 Uhr, Eintritt 3,50 €
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und Besucher: Tel. (0031) 229 213891 Fax
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Termine 2003
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22. & 23. November (Part of the International Collectorʼs days / 7 Halls incl.
books, Antiques, toys etc.)
Sonntag 23. November : 2nd poprelated auction with many rarities : Dutch psychedelic
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Termine 2004
RAI Amsterdam, 24. Januar
Atrium Den Haag, 8. Februar
Köln Messe, 15. Februar
Ahoy Rotterdam, 13. März
Jaarbeurs Utrecht, 17. & 18. April
Jaap Edenhal Amsterdam, 22. Mai
31
32
Flohmarkt
Oldie Markt 11/03
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Ich suche nach wie vor den Song über dem
Schlusstitel der Fernsehserie „Einmal im
Leben“, der sich um den Bau eines Hauses
dreht. Sein Refrain lautet: Ein kleines Haus
am Stadtrand und sein Ko-Autor trägt den
Namen Klaus Munro. Wer kann mir entweder den Namen des Interpreten nennen oder
die Single/LP verkaufen, auf der das Lied
enthalten ist oder eine Kassette zusenden,
auf der das Lied enthalten ist? Ich würde
mich sehr freuen. Ich beantworte jede
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Sa, 27. Dez. 2003, Reutlingen, Listhalle
Infos: Arved von Maltzahn, Mauerstr. 16,
72764 Reutlingen, Tel: 07121 – 300913
www.arveds-schallplattenboerse.de
Wollyʼs Schallplatten- und CD-Börsen mit
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9.11. (So.) – Aschaffenb., Unterfrankenhalle
15.11. (Sa.) – Stuttgart, Liederhalle*
30.11. (So.) – Frankfurt, Jahrhunderthalle
28.12. (So.) – Frankfurt, Saalbau Bornheim
11. 1. 04 (So.) – Köln, Tanzbrunnen
25. 1. 04 (So.) – Offenbach, Stadthalle
8. 2. 04 (So.) - Mainz, Phönix-Halle
*=ohne Film/DVD/Videobörse. Info +
Standreservierung: Wolfgang W. Korte
Veranstaltungen, Otto-Fricke-Str. 40,
61118 Bad Vilbel, Tel. 06101 / 128662,
Fax: 06101 / 128663, e-mail: [email protected], Internet: www:wollys.de
Karlsruher Plattenbörse: Badnerlandhalle
Karlsruhe-Neureut, Samstag, 29. November 2003. Folgetermin: Samstag, 24. Januar
2004. Jeder kann verkaufen. Info bei Ludwig Reichmann, Postfach 5206, 76034
Karlsruhe, Tel. 0179-6974312, Fax 069791222082. E-Mail: [email protected] http://www.reichmann-com.de
Fortsetzung von S. 18
Happy Man
Tracks CD 3: Harry Truman / Old Days / Brand New Love Affair / Never Been In Love
Before / You Are On My Mind / Mama Mama / Hope For Love / Another Rainy Day
In New York City / Gently Iʼll Wake You / If You Leave Me Now / Mississippi Delta
City Blues / Baby, What A Big Surprise / Take Me Back To Chicago / Prelude (Little
One)-Little One / Gone Long Gone / No Tell Lover / Alive Again / The Greatest Love
On Earth / Little Miss Lovinʼ / Hot Streets
Tracks CD 4: Street Player / Must Have Been Crazy / Manipulation / Thunder And
Lightning / Song For You / The American Dream / Love Me Tomorrow / Chains / What
Youʼre Missing / Hard To Say Iʼm Sorry-Get Away / Stay The Night / We Can Stop
The Hurting / Hard Habit To Break / Along Comes A Woman / Youʼre The Inspiration /
Good For Nothing / If She Would Have Been Faithful… / Forever / Will You Still Love
Me / Niagara Falls
Tracks CD 5: Heart In Pieces / Look Away / What Kind Of Man Would I Be? / I Donʼt
Wanna Live Without Your Love / We Can Last Forever / Youʼre Not Alone / Hearts In
Trouble / Only Time Can Heal The Wounded / You Come To My Senses / God Save The
Queen / Chasinʼ The Wind / All The Years / Stone Of Sisyphus / Bigger Than Elvis / Caravan / Here In My Heart / The Only One / All Roads Lead To You / Show Me A Sign
Tracks DVD: Chicago Live At The Aerie Crown Theatre: Backstage & Buildup / Now
That Youʼve Gone / Devilʼs Sweet / Saturday In The Park / Dialogue / End Credits /
Promotional Film For Chicago 13: Intro / Must Have Been Crazy / Cat Pranks / Run
Away / Street Player
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