Magazin - funwithmusic.de

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Plattenbörsen
Oldie Markt 10/03
Plattenbörsen 2003
Schallplattenbörsen sind seit einigen
Jahren fester Bestandteil der europäischen
Musikszene. Steigende Besucherzahlen
zeigen, daß sie längst nicht mehr nur
Tummelplatz für Insider sind. Neben teuren Raritäten bieten die Händler günstige
Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften,
Bücher, Lexika, Poster und Zubehör an.
Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein
in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt
veröffentlicht als einzige deutsche Zeitschrift monatlich den aktuellen Börsenkalender. Folgende Termine wurden von
den Veranstaltern bekanntgegeben:
Datum
Stadt/Land
Veranstaltungs-Ort
Veranstalter / Telefon
3. Oktober
Köln
Die Kantine
Wolfgang W. Korte
3. Oktober
Schwerin
Sport- und Kongreßhalle
WIR
4. Oktober
München
Kolpinghaus
5. Oktober
Düsseldorf
Philipshalle
5. Oktober
Göttingen
Stadthalle
5. Oktober
Linz/Österreich
Volkshaus
11. Oktober
Gera
Kongreßzentrum
12. Oktober
Augsburg
FC Sportheim Haunstetten
12. Oktober
Lingen
Emslandhallen
12. Oktober
Cottbus
Stadthalle
12. Oktober
Hildesheim
Uni Mensa
12. Oktober
Mainz
Kurfürstliches Schloß
12. Oktober
Embourg/Belgien
Domaine du Sartray
18. Oktober
Düsseldorf
19. Oktober
Koblenz
Rhein-Mosel-Halle
19. Oktober
Oldenburg
Weser-Ems-Halle
 (051 75) 93 23 59
Werner Stoschek  (085 09) 26 09
ARC  (00 31) 229 21 38 91
WIR  (051 75) 93 23 59
Discpoint  (00 43) 19 67 75 50
First&Last  (03 41) 699 56 80
Peter Pulz  (082 31) 41 4260
JoKo  (02 71) 23 20 11
First & Last  (03 41) 699 56 80
WIR  (051 75) 93 23 59
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
Michel Simonis  (00 32) 87 35 28 16
Ralf Berghoff  (02 11) 310 21 42
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
JoKo-Promotion  (02 71) 23 20 11
25. Oktober
Lörrach
Burghof
J.Ballin/D.Bräuer
25. Oktober
Zürich/Schweiz
Volkshaus
SVG
25. Oktober
Rotterdam/Holland
Ahoy
26. Oktober
Offenbach
Stadthalle
26. Oktober
Köln
Messe
30. Oktober
Berlin
Statthaus Böcklerpark
 (061 01) 12 86 62
(076 22) 67 22 53
 (00 41) 794 27 01 02
ARC  (00 31) 229 21 38 91
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
ARC  (00 31) 229 21 38 91
Kurt Wehrs  (030) 425 03 00
Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt.
Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.
3
4
News
Oldie Markt 10/03
News • News • News • News • News • News • News
* Korn werden ihr 6. Album Take A Look In
The Mirrors im November veröffentlichen.
Sänger Jonathan Davis: „Wir haben den
Funken wieder in uns. Dies ist eine wirklich
aggressive Platte . Auf der letzten CD haben
wir experimentiert. Dieses Album geht zurück
zu unseren Wurzeln, mit harten Rhythmen und
wird die Leute voll Energie pumpen.“ Vor den
Auftritten bei dem Ozzfest im Sommer traf
man sich im Haus von Davis in Südkalifornien und nahm 10 Songs auf, im Herbst
sollen noch zwei bis drei dazukommen. Die
Inspiration dafür fand Davis auf einer Reise
durch die USA.
* Bob Marley steht im Mittelpunkt der neuen DVD The Legend Live, die auch Material
von den letzten beiden Konzerten vor seinem
Krebs-Tod 1981 beinhalten. Das eine fand im
November 1979 in der Civic Hall von Santa
Barbara statt, das andere einige Nächte später
im Roxy Club in Los Angeles, wo er als Teil
eines von dem Boxer Sugar Ray Robinson
veranstalteten Wohltätigkeitskonzertes
agierte. Zusätzlich befindet sich auf der
DVD die Dokumentation Prophecies And
Messages, deren zentraler Teil ein Interview
mit Marley und seinem Keyboarder Tyrone
Downie darstellt.
* James Brown kehrt nach vierzig Jahren an
die Stätte seiner größten Triumphe zurück:
Am 20. und 21. November wird er, wie er
am 18. September auf einer Pressekonferenz
bekannt gab, im New Yorker Apollo Theater
auftreten, wo er 1963 eines der legendärsten
Live-Alben der Rockmusik aufnahm. Diese
LP war nicht nur für ihn die erste LP in den
Top 40 der Popcharts, wo sie 32 Wochen blieb,
sondern machte auch der bis dahin rein auf
Singles konzentrierten Musikindustrie auf die
Möglichkeiten von thematisch geschlossenen
Longplayern aufmerksam. Außerdem war
Brown der erste, der mit schwarzer Musik
den Sprung in die LP-Hitparaden der Weißen
geschafft hatte. Selbst kehrte er für weitere
Live-LPs 1968 und 1972 dorthin zurück.
* The Beatles haben durch ihre Plattenfirma
Apple Corps. mit Sitz in London die Computer herstellende Gesellschaft gleichen Namens
verklagt, weil sie angeblich eine Vereinbarung
gebrochen hat, die die Verwicklung des Computer-Giganten in die Musikindustrie limitiert.
Zum ersten Mal verklagte Apple Corps., in
deren Vorstand Paul McCartney, Ringo Starr,
Yoko Ono und die Erben von George Harrison
sitzen, die Gründung von Steve Jobs, als Jobs
diesen Namen aus Verehrung für die Beatles
ausgewählt hatte. Damals einigte man sich außergerichtlich und eine der Klauseln in dem
damaligen Vertrag soll die Klausel enthalten
haben, dass der Name nicht zum Verkauf
von Musik verwendet werden durfte. Deswegen war eine weitere Klage erfolgreich,
als Jobs&Co. Software und Lautsprecher für
Musik verkaufen wollten. Die neue Klage ist
auf den Erfolg des von der Computerfirma
entwickelten iPod digitalen Abspielgeräts und
der Musikplattform iTunes Online Music Store
zurückzuführen, die für 99 Cents pro Song
MP3 Files von bereits aufgenommenen und
veröffentlichten Songs anbieten.
* Bon Jovi werden am 4. November mit
This Time Feels Right ein Album mit den
akustischen Versionen ihrer größten Hits
präsentieren, auf dem auch zwei neue Lieder
zu finden sein werden.
* John Lee Hooker veröffentlicht posthum
am 28. Oktober mit Face To Face das Opus,
an dem er zum Zeitpunkt seines Todes gearbeitet hatte. Wie üblich fanden sich im Studio
solch illustre Gäste wie Van Morrison, Warren Haynes, George Thorogood und Johnny
Winter ein.
* The Strokes werden als Vorgeschmack auf
ihr zweites Album am 6. Oktober in England
und den USA die Single 12:51 auf den Markt
bringen, die sie durch eine US-Tour vom 9.
Oktober bis zum 9. November unterstützen,
ebenso wie die CD Room On Fire, die am 21.
Oktober in England und den USA erscheinen
wird. Nach den US-Konzerten wird das Quartett nach Europa kommen, wo man am 14. Dezember zum einzigen Konzert in Deutschland
nach Berlin kommen wird. Allen Enttäuschten
verspricht die Band aber, dass 2004 weitere
Gigs in Deutschland folgen werden.
* Herbert Grönemeyer wird am 6. November mit einem Konzert in der König-Pilsener-Arena in Oberhausen die Benefizaktion
Gemeinsam für Afrika eröffnen, die als
konzertierte Aktion von 23 verschiedenen
gemeinnützigen Organisationen vom 7.-9.
November in vielen deutschen Städten und
Gemeinden auf die Situation in Afrika aufmerksam machen soll. Grönemeyer selbst,
der im November eine Live-DVD auf den
Markt bringt, machte sich beim Besuch vieler Hilfsprojekte in den afrikanischen Staaten
Demokratische Republik von Kongo, Ruanda
und Burundi selbst ein Bild von der teilweise
dramatischen menschlichen Situation auf dem
schwarzen Kontinent.
* Simon&Garfunkel gaben im New Yorker
Bottom Line Club eine Pressekonferenz, mit
der sie den Startschuss für ihre US-Tour
gaben, die am 18. Oktober in Auburn Hills
bei Detroit beginnt und bis Mitte Dezember
durch 30 amerikanische Städte führen wird.
Die beiden ehemals zerstrittenen Partner
präsentierten sich nach dem gemeinsamen
Auftritt bei der Grammy-Verleihung, wo sie
einen Lifetime Award bekamen, wie ein Herz
und eine Seele. Paul Simon: „Es war an der
Zeit, endlich zu vergeben und zu vergessen.
Da wir das alle zehn bis zwölf Jahre machen,
wird das diesmal wohl das letzte Mal sein.“
Und Art Garfunkel äußerte sich so: „Wir zwei
sind wie eine Familie. Uns zwei verband in
den letzten Jahren ein tiefe, wenn auch
verschüttete Zuneigung. Bei der GrammyVerleihung trat sie zum ersten Mal wieder zu
Tage.“ Bei den Konzerten, die sowohl einen
akustischen Teil wie auch einen Set mit einer
siebenköpfigen Band haben werden, sollen die
fünf Alben der beiden das Fundament bilden,
aber auch Solo-Songs zu hören sein.
* Warren Zevon starb am 7. September in
Los Angeles an seinem inoperablen Lungenkrebs, mit dem er sehr offen umgegangen
war. Er trat sowohl in der Talkshow von David Letterman auf wie er auch ein Filmteam
des Musiksenders VH-1 bei den Arbeiten zu
seinem letzten Album The Wind zuließ, das
vor kurzem herauskam und wohlwollend
besprochen wurde.
* Janis Ian heiratete am 27. August in Toronto die Partnerin, mit der sie seit 14 Jahren
zusammenlebt. Zeit für Flitterwochen hat sie
jedoch nicht: Sie arbeitet an zwei neuen Alben
und ihre alten Platten auf Verve wurden vor
kurzem auf CD wiederveröffentlicht.
* Cher hat einen Rechtsstreit mit der Stadt
Malibu durch eine Zahlung von 125.000
Dollars an das Schulsystem der Stadt aus der
Welt geschafft. Die Klage entzündete sich an
der Tatsache, dass die Dame eine 3-Meter
hohe Mauer um ihren Tennisplatz bauen ließ,
obwohl in Malibu nur 2 Meter hohe Mauern
erlaubt sind.
* Michael Jackson öffnete am 13. September
die Tore seiner Neverland Ranch für Gäste,
die für 5000 Dollars pro Paar ein Essen und
eine Show sehen durften. 1000 Dollars davon
gingen an wohltätige Organisationen, den Rest
behielt Jacko für die Kosten. Seine Gäste bekamen außerdem ein Geschenkpaket im Wert
von 1000 Dollars und ein Originalgemälde
eines brasilianischen Künstlers.
* Cilla Black wurde bei einem Raubüberfall
zuhause um 1,5 Millionen Euro in Geld und
Juwelen erleichtert. 3 Männer in Schimasken
bedrohten ihren Sohn mit einem Messer und
zogen mit der Beute ab. Die Bande brach
schon in etliche Häuser Prominenter wie Geri
Haillwell, Madonna oder Björk ein.
Top 20/40
Oldie Markt 10/03
Die teuersten Platten des Monats:
Top 20
August
6 Blackwater Park
Dirt Box (M/M-)
BASF 21 21238-6 (71/D)
103,39 €
14 Epitaph
Same (M/M-)
Polydor 2371 225 (71/D)
57,56 €
7 Roland Kovac Trio
Trip To The Mars (M-/M-)
Saba SB 15165 ST (66/D)
101,09 €
15 Rolling Stones
Big Hits (Clubpressung, VG/VG)
Fonoring SFGLP 78299 (67/D)
56,15 €
8 Cindy&Bert
Der Hund von Baskerville (7“, M/M)
Cornet 3220 (71/D)
85,67 €
16 Walpurgis
Queen Of Saba (Foc, M-/M-)
Ohr OMM 556023 (72/D)
54,88 €
54,80 €
1 Asiko
Take A Trip With (M-/M-)
Gorilla Records GRL A 120001 (D)
167,38 €
9 The Kinks
Same (M-/M-)
Vogue LDVS 17024 (65/D)
76,34 €
17 Niagara
Same (Foc, VG+/M-)
United Artists UAS 29232 (71/D)
2 My Solid Ground
Same (Foc, White Label, M-/VG+)
Bacillus Philips 6494 008 (70/D)
165,32 €
10 Les Sauterelles
View To Heaven (M/M-)
Decca SLK 16561-P (68/D)
75,46 €
18 Dr. Strangely Strange
54,12 €
Heavy Petting (Gimmix-Foc, M-/M-)
Vertigo Phonogram 6360 009 (70/UK)
3 Manfred Mann
162,49 €
Mann Made (Weiß-goldenes Label, Muster, M/M-)
Electrola SME 84039 (65/D)
11 Gravy Train
72,37 €
Same (M-/M)
Vertigo Phonogram 6360 023 (71/UK)
19 Cressida
53,82 €
Same (Foc, M-/M-)
Vertigo Fontana 847 904 FTY (70/NL)
4 The Rattles
111,68 €
Come On And Sing (7“, Blue Cover, M-/VG)
Star-Club Philips 148.536 (65/D)
12 Chocolate Watchband
One Step Beyond (M-/M-)
Tower ST 5153 (69/US)
67,17 €
20 May Blitz
2nd Of May (M/M)
Vertigo Phonogram 6360 037 (71/D)
5 I Drive
Same (Foc, VG+/M-)
Metronome MLP 15420 (72/D)
13 Free
Fire&Water (Pink Label, M/M)
Island ILPS 9120 (71/UK)
61,93 €
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion 299 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte
Gebot und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht
identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion)
an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine
Berücksichtigung.
108,16 €
Die ewigen Price-Charts
Top 40
53,72 €
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box)
London Wavelenght (Limited Edition)
837,80 € (2/97)
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time
Decca 25014 (67/CH)
552,38 € (4/99)
13 The Beatles - Help
Odeon (gelb) 984008 (65/D)
820,97 € (2/96)
28 Missus Beastly - Same
CPM LPS 002 (70/D)
552,36 € (9/96)
14 The Beatles - Second Album
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)
798,43 € (3/92)
29 Freedoms Children - Astra
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)
546,54 € (6/00)
15 Svanfriddur - Whatʻs Hidden There
Privatpressung (72/UK)
784,75 € (5/94)
30 The Beatles - The Collection
MFSL 1-101-114 (82/US)
530,33 € (5/93)
525,06 € (9/00)
1 Dark - Round The Edges
SIS-0102 (72/UK)
1840,80 € (2/98)
16 Fleur de Lis - Facing Morning
Qualisound US 403 SLP (71/DK)
771,96 € (5/95)
31 Hunger - Strictly From Hunger
Public P 1006 (70/US)
2 Bent Wind - Sussex
Trend T-1015 (69/CA)
1664,94 € (2/98)
17 Rolling Stones - Promotional Album
London RSD-1 (69/US)
751,37 € (7/96)
32 Leafhound - Growers Of Mushroom
Decca SKL 5094 (71/UK)
3 Elvis Presley - Golden Boy
RCA 25037 (65/CH)
1362,42 € (5/96)
18 Rolling Stones - Big Hits
Fonoring Decca SFGLP 78299
720,67 € (11/98)
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus
Kerston FK 60514 (73/D)
489,50 € (4/01)
4 Paternoster - Same
CBS S 64958 (72/OE)
1362,41 € (4/01)
19 Rolling Stones - Album Play (EP)
Decca DCD 81500 (68/D)
690,81 € (11/94)
34 Rolling Stones - Original Master Recordings
MFSL 1-161/170 (84/US
480,44 € (5/93)
5 Dog That Bit People - Same
Parlophone PCS 7125 (71/UK)
1312,31 € (3/95)
20 Open Mind - Same
Philips SBL 7893 (69/UK)
651,03 € (10/99)
35 The Beatles - Butchercover
Capitol 2553 (66/US)
478,90 € (2/91)
6 Johnny Burnette & The RockʻnʻRoll Trio - Same 1136,42 € (5/00)
Coral CRL 57080 (57/US)
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert
Procom 027606 (76/D)
639,29 € (12/97)
36 The Beatles - Same (Clubpressung)
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)
463,23 € (3/00)
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)
22 Metronic Underground - Illusion
Privatpressung (80/D)
637,24 € (5/97)
37 Rolling Stones - Flowers
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)
23 Dogfeet - Same
Reflection REL 8 (70/UK)
625,82 € (2/93)
38 Irish Coffe - Same
Triangle 920 321 (72/BL)
444,35 € (3/95)
9 The Beatles - Impression
887,00 € (5/94)
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)
24 Five Royals - Rockinʻ Five Royals
Apollo LP 488 (54/US)
625,67 € (1/97)
39 Johnny Burnette Trio - RockʻnʻRoll (EP)
Coral 94071 (56/D)
444,82 € (5/96)
10 C. A. Quintet - Trip Thruʻ Hell
Candy Floss CF 7764S (64/US)
25 The Beatles - Please Please Me
Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D)
576,21 € (5/00)
40 Kaputter Hamster - Same
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)
435,21 € (9/92)
8 Can - Monster Movie
Music Factorx SRS 001 (69/D)
11 Langʻsyne - Same
Düsselton TS 2737 (76/D)
942,02 € (12/93)
910,16 € (5/99)
876,87 € (11/95)
844,99 € (2/94)
26 The Beatles - Same
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)
561,92 € (12/96)
519,77 € (10/99)
461,30 € (10/96)
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in dem
die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
5
OldieMarkt im
Wandel
Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen
Von Heft 10/03 an wird Oldie-Markt einige Veränderungen durchmachen,
um sich den veränderten Zeiten anzupassen.
1. Oldie-Markt wird sein äußeres Erscheinungsbild ändern
Um Kosten einzusparen, wurden sowohl der bisherige Heftrücken als auch das Innere
überdacht. Der redaktionelle Teil orientiert sich am Anzeigenteil. Je dünner der ist, desto
sparsamer fallen auch die Stories und Geschichten aus.
2. Die Gebührenstruktur für Kleinanzeigen wird umgestellt
Die Grundgebühr je Kleinanzeigenzeile beträgt statt 1,05 nur noch 0,55 .
Wird eine Platte verkauft, fallen zusätzlich eine Verkaufsgebühr von 0,40 je Zeile sowie
Verkaufsprovision an - siehe Tabelle.
Sparen - Ihr Vorteil: Wird eine Platte nicht verkauft, fallen lediglich 0,55 an Gebühren an,
egal wie hoch der Mindestgebotspreis ist! Aufgrund der neuen Preisgestaltung ist es
kostengünstiger, preisgünstige Platten anzubieten. Nicht verkaufte Platten fallen nicht mehr so
hoch ins Gewicht.
Gebühr je
Zeile generell
0,55
0,55
0,55
0,55
0,55
0,55

Zusatzgebühr
je Verkauf
0,40
0,40
0,40
0,40
0,40
0,40

Erzielter
Verkaufspreis
0,01 - 30,00
30,01 - 60,00
60,01 - 100,00
100,01 - 300,00
300,01 - 600,00
600,01 +
Verkaufsprovision
% aus Erlös
5
4
4
3
3
3
%
%
%
%
%
%
Verkaufsprovision
je Verkauf
0,00
1,50
2,00
3,00
4,00
5,50

Die Grundgebühr von 0,55 je Zeile ist, wie bisher, im Voraus zu bezahlen. Die
Verkaufsgebühren werden nach der Auktion per Bankeinzug bezahlt, wofür sich der
Anzeigenschalter auf dem Kleinanzeigenformular einverstanden erklärt.
Zeit ist Geld: Verkäufer mit eMail-Adresse erhalten eine Aufstellung der verkauften Platten
sowie die Abrechung sofort nach Auktionsende. Nicht verkaufte Platten können schneller
weiterveräussert werden.
3. Kosten gespart: Oldie-Markt gibt es auch im Internet
Ab Heft 10/03 kann jeder, der will, Oldie-Markt auch im Internet nutzen.
Wer sich nur für den Kleinanzeigenteil interessiert, kann diesen gegen eine Gebühr von 3,50
EUR/monatlich herunterladen. Dies erfordert ein Jahresabo, welches im Internet gebucht
werden kann.
Falls er auch die Stories ausdrucken will, kostet dies 2,30 EUR/monatlich zusätzlich. Ebenfalls
Jahresabo erforderlich.
Der entsprechende Link ist in Kürze unter www.plattensammeln.de zu finden.
8
Vergessene Edelsteine/ Impressum
Oldie Markt 10/03
Labelkunde
Dunwich gehört zu den wichtigsten
Labeln der Punk&Psychelic-Ära in
Chicago. Hier gibt es die SingleLabel.
Es gibt drei Phasen in der Geschichte der
Rock-Musik, als kleine Firmen Hits produzieren und auf den Markt bringen konnten:
Den frühen RockʼnʼRoll, den Punk und die
Zeit, als nach dem ersten Fernsehauftritt der
Beatles in den USA Hunderte von Bands
gegründet wurden. Gleichzeitig schossen
kleine Firmen aus dem Boden, die sich dem
von den Shadows Of Knight war einer der
Songs, einen Stil definieren können, obwohl
er die Coverversion des Titels von Them war.
Das 1. Label zeigte in der linken Hälfte oben
in pink eine Frau mit Gitarre, deren Sprechblase in gelb den Namen der Firma enthielt,
während rechts oben ebenfalls in rosa die
relevanten Daten auftauchten. Die durch
eine Linie von oben getrennte untere Hälfte
war wieder in gelb und nannte den Namen
der Gruppe, den jeweiligen Song und alles,
was dazu gehörte. Eine abweichende Form
nicht den Sprung in die 70er Jahre, wohl weil
sein Sound zu sehr mit der kurzen Phase von
1965-67 identifiziert wurde, als die Bands
versuchten, den Klang der englischen Gruppen möglichst genau nachzuahmen. Gerade
deshalb aber ist Dunwich bis heute eines der
gesuchten Label der von den Plattensammlern als Punk & Psychedelic bezeichneten
Phase, die die Zeit zwischen den Stilen des
Beat und dem Sound von San Francisco
bezeichnet. Noch einmal spielte sich die
Musik hauptsächlich auf den Singles ab
– das sollte erst wieder in der Zeit des Punk
wieder so sein.
Oldie-Markt
10/03
Nr. 277 Oktober 2003
26. Jahrgang
Herausgeber: Martin Reichold
Redaktion: Martin Reichold
Internet:
http://www.oldiemarkt.com
neuen Sound zuwandten. Eine von ihnen war
Dunwich in Chicago, das von dem Produzenten Bill Traut zunächst als reine Produktionsfirma gegründet wurde, ehe er selbst
Platten herstellte. Die erste Single sollte
auch gleich der größte Hit werden: Gloria
kam ohne Linie. Eine weitere Abart war in
tristem grau gehalten, die Gliederung war
sonst wie bei dem normalen Label-Design.
Da jedoch außer den Shadows Of Knight
keine andere Band wirklich Erfolg hatte,
stellte Bill Traut sein Label wieder ein und
wandte sich allein den Produktionen zu, die
er an verschiedene Label wie Acta, ATCO,
Amy, Atlantic, Bell, Mercury, Happy Tiger
und viele mehr verkaufte. Es gab in den 60er
Jahren sicher keinen einflussreicheren Produzenten in Chicago. Allerdings schaffte er
Oldie - Markt
Oldie-Markt 11/03
(= Heft 278)
Oldie-Markt 12/03
(= Heft 279)
Erscheinungsdatum:
3. November 2003
Erscheinungsdatum:
1. Dezember 2003
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
13. Oktober 2003
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
10. November 2003
Auktions-Schluß für Auktion 300
(Poststempel) am:
13. Oktober 2003
Auktions-Schluß für Auktion 301
(Poststempel) am:
10. November 2003
Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen OldieMarkt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit der
Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie
möglich an die Redaktion ab.
Fotografie: Willi Kuper
Computerworks: Computer Communication
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,
Bernd Vogel, Kurt Wehrs
Mitarbeiter Spezialgebiete:
Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),
Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), Michael
Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), Patrick
Guttenbacher (ELO, Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin),
Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton),
Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro),
Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik
(Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas), Charles Hertzog
(Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser
(Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe Sauerland (Slade),
Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan Oswald (Yes), Alexander
Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis), Matthias Mineur (Jane), Beat
Bopp (The Band), Alexander Rack (Black Sabbath), Wolfgang
Werbeck (Fairport Convention), Marcel Koopman (Vertigo),
Ernest Cadet (Young Rascals)
Amerika Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)
Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,
Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918
Verlag: New Media Verlag,
Parkstr. 13, 90409 Nürnberg
Druck: Reiff Druck,
Lehrer-Götz-Weg 17, 81825 München;
Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht.
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Nazareth: Lehrjahre in der Provinz
Oldie Markt 10/03
Schotten-Rock
Nazareth verkörpert wie wenige andere Gruppen die Rockmusik aus
Schottland, weswegen ihre Geschichte auch die der schottischen
Rockmusik ist.
Dass ein Land, das vereinigtes Königreich
heißt, auch tatsächlich unterschiedliche Teile
in sich vereinigt, ist sicherlich logisch. Für
England bedeutete das vor allem, dass Teile
wie Wales oder Schottland im Vergleich zu
England immer ein wenig im Schatten waren
und das betraf die Rockmusik ebenso wie
die anderen Lebensbereiche, so dass sich
die Liebe zueinander bis heute durchaus
in recht engen Grenzen hält. Dazu kommt
noch, dass wie in England auch, zunächst
einmal die großen Städte das Sprungbrett
The Shadettes 1965 (v.l.): Pete Agnew, Dan
McCafferty, Darrell Sweet, Alfie Murray,
Pye Brady
für den Erfolg waren, gewiß nicht ein Kaff,
wie es etwa Dunfermline bis heute darstellt.
Und doch lagen dort die Anfänge der Band,
die lange die erfolgreichste Rockgruppe
aus Schottland werden sollte: Die Rede ist
von Nazareth, deren Bassist Pete Agnew
(14.9.1946) schon mit zehn Jahren die erste
Band auf die Beine stellte, die, für 1956
absolut logisch, nur Skiffle spielen konnte,
hatte doch Lonnie Donegan erstmals die
Jugend des Landes mit seinem Sound elektrisiert. Doch der Trend war nur kurzlebig
und nach fünf Jahren war klar, dass damit
kein Blumentopf mehr zu gewinnen war und
so gründete er die nächste Formation, der
man schon anhand ihres Namens ihren Stil
zuordnen kann: Wer sich 1961 The Shadettes nannte, orientierte sich natürlich an den
damals absolut angesagten Shadows. Dort
nahm mit Darrell Sweet (16.5.1947, Bournemouth) ab 1963 der nächste. Mosaikstein
der späteren Band am Schlagzeug seinen
Platz ein. Und wiederum zwei Jahre nach
ihm, 1965, kam dann Nummer drei der späteren Hardrocker dazu: Dan McCafferty
(* 14.10.1946), der bis dahin nur die Band
begleitet und, nach den Worten von Agnew,
„die ganzen Mädchen abgeschleppt hatte“,
aber im Bus auf dem Weg zu und von den
Gigs gut genug gesungen hatte. So war sein
Engagement irgendwann unvermeidlich und
die spielten in der neuen Besetzung für ei-
9
10
Oldie Markt 10/03
nige Jahre nur schwarze Musik, vor allem,
weil die Vokal-Harmonien von Agnew, der
damals nur sang, und McCafferty die Shadettes von der Masse abhoben.
Doch der Zeitgeist kam irgendwann auch
nach Schottland und das bedeutete, dass
die Shadettes nach und nach anfingen,
mehr eigene Songs in ihren Set einzubauen,
nachdem man sich fast aufgelöst hatte, weil
1966 jeder des dauernden Herumfahrens und
der ewigen Clubgigs müde war. Doch dann
öffnete das Bellville Hotel seine Tore und
das besaß den Flamingo Club, den die Band
in Eigenregie führen konnte, solange nur die
Bar, die zum Hotel gehörte, gut lief. Und so
verlangte man 30 Pence Eintritt und war in
kürzester Zeit ausverkauft. „Bis heute ist die
Zahl der Leute, die zu mir in Dunfermline
kommen und erzählen, wie sie ihre Frau
oder ihren Ehemann im Flamingo kennen
lernten, erstaunlich. Einige sind glücklich
darüber und andere hassen mich deswegen!“
So Pete Agnew über 30 Jahre später. Tat-
D-LP: Philips 6369 008
sächlich verdiente die Band zum ersten Mal
richtig Geld und hatte außerdem die Chance,
einen eigenen Stil zu entwickeln. „Nach der
ersten Woche teilten wir das Geld auf und
stellten fest, dass jeder von uns 20 Pfund
bekam – mehr, als irgendeiner in seinem
Beruf verdiente.“
Diese Phase dauerte bis Mitte 1967 und
dann wurden die Shadettes von dem Manager des Kinema, des größten Rock-Clubs
in Dunfermline, gebeten, neben den Red
Hawks, die bis dahin die Hausband gewesen waren, aufzutreten und garantierte
ihnen 25 Pfund pro Woche und Nase. Bei
den Red Hawks, die eher in die Richtung Pop
gingen, hieß der Gitarrist Manny Charlton
(* 25.7.1941, La Linea, Spanien), der zuvor
bei Mike Satan&The Hellcats und den Mark
Five – die übrigens nie zu fünft auf einer
Bühne gestanden waren – gespielt hatte.
Oldie-Markt Discographie
Nazareth
von Frank Küster
1971
Single: Dear John / Friends
D: Philips 6073 219, UK: Pegasus PGS 2
Single: Dear John / Fat Man
F: Philips 6073 220
Album: Nazareth
D/F: Philips 6369 008, UK: Pegasus PEG 10, RI 1972 US: Warner Brothers BS 2615, RI A&M
SP 3169, 1974 UK: Mooncrest CREST 10, 1975 UK: Mountain TOPC 5001, 1976 NL: Vertigo
Phonogram 9286 922, BR: Vertigo Phonogram 6370 414, KR: HR 043, 1985 UK: Sahara SAH
120 (As All Other Sahara-Reissues Withdrawn). CD: 1988 US: A&M CD-3169, 1992 UK: Castle
CLACD 286, RI 1999 UK: Essential ESMCD 796, 2001 D: 30th Anniversary Edition (Remastered),
2002 UK: Eagle EAMCD 145 (Remastered, + Friends / Dear John (Single Edit) / Morning Dew
(Alternate Edit) / Friends (Alternate Edit) / Morning Dew (Extended Single Version) / Witchdoctor
Woman (Unreleased Version)
A: Witchdoctor Woman / Dear John / Empty Arms, Empty Heart / I Had A Dream / Red Light
Lady (Parts 1&2)
B: Fat Man / Country Girl / Morning Dew / King Is Dead
1972
Promo-Single: Dear John / Witchdoctor Woman // Morning Dew
UK: Pegasus BCP 3
Promo-Single: Fool About You / Woke Up This Morning // Morning Dew
UK: Pegasus BCP 8
Promo-Single: Morning Dew (Mono) / (Stereo)
US: Warner Brothers 7599 (White Label)
Single: Morning Dew / Spinning Top
UK: Pegasus PGS 4
Single: Morning Dew / Dear John
US: Warner Brothers 7599
Single: Hard Living / Spinning Top
D: Philips 6000 097
Single: If You See My Baby / Hard Living
UK: Pegasus PGS 5, F: Philips 6000 077 (Diff. Cover)
Single: Fool About You / I Will Not Be Led
F: Acetate Only
Album: Exercises
D: Philips 6303 061, UK: Pegasus PEG 14, US: Warner Brothers BS 2639, JP: Philips BT-5041,
RI 1974 UK: Moncrest CREST 14, 1975 UK: Mountain TOPS 103, 1985 UK: Sahara SAH
121, 1991 UK: Castle CLALP 220. CD: 1991 UK: Castle CLACD 220, RI 1999 UK: Essential
ESMCD 795, 2002 UK: Eagle EAMCD 146 (Remastered + If You See My Baby / Woke Up This
Morning (Alternate Edit) / Love Now Youʼre Gone (Alternate Edit) / 1692 (Glencoe Massacre)
(Alternate Edit)
A: I Will Not Be Led / Catʼs Eye Apple Pie / In My Time / Woke Up This Morning / Called Her
Name
B: Fool About You / Love Now Youʼre Gone / Madelaine / Sad Song / 1692 (Glencoe Massacre)
Album: Pop Spectacular (Radioshow-Promo)
UK: BBC Transcription Service CN 1569/S
A: Badfinger In Concert
B: Nazareth In Concert: Morning Dew / Witchdoctor Woman / Woke Up This Morning / Broken
Down Angel
Den lernten die Jungs jetzt richtig kennen
und man freundete sich schnell an, zumal
er eine Eigenschaft besaß, die für Pete und
Dan ganz neu war: „Dan, Manny und ich
lebten im selben Stadtteil von Dunfermline
und eines Abends lud Manny uns zu sich ein,
um uns das Material vorzuspielen, an dem
er gearbeitet hatte. Er war der erste Typ, den
wir trafen, der tatsächlich versuchte, selbst
Songs zu schreiben. Er hatte ein Lied für die
Red Hawks komponiert, Friday Night und
einige andere, die er in einer kleinen Klitsche
auf eine Demoplatte pressen ließ.“
Bei einem weiteren Treffen entstand dann
der erste gemeinsame Titel, Easy Street, der
aber nur von den Shadettes gespielt werden
konnte, weil die im Gegensatz zu den Red
Hawks eigenes Material bringen durften,
während jene eine reine Coverband waren.
Das war nicht der einzige Unterschied zwischen den beiden Hausbands im Kinema
Ballroom: Als der Manager einmal Dan
wegen seiner seiner Meinung nach nicht
D-LP: Philips 6369 061
ausreichenden Kleidung anmachte, gab der
ihm zu verstehen, dass er sich den Job an
einen wenig schönen Ort stecken könne und
die Shadettes wirkten von 1967-68 wieder
im Belleville.
Als aber der Keyboarder der inzwischen
als Marshmallow 400 firmierenden Red
Hawks den Fehler beging, auf die Provokationen katholischer Fans mit The Sash
zu antworten – dem bekanntesten Lied der
Anti-Katholiken Bewegung – und Manny
Charlton auch noch darauf einstieg, war
das Ende für Marshamallow 400 gekommen und derselbe Manager kam zurück und
bat die Shadettes beinahe auf den Knien,
zum Kinema zurückzukehren. Da Charlton
außerdem inzwischen in einer Showband
auftreten musste – genau das richtige für
einen 28-jährigen Gitarristen - traf es sich
für alle Beteiligten ausgezeichnet, dass sich
der Leadgitarrist der Shadettes, Pye Brady,
Oldie Markt 10/03
1973
Promo-Single: Broken Down Angel / Same
UJK: Mooncrest MOON 1
Promo-Single: Broken Down An gel (Mono) / (Stereo)
US: A&M 1453, RI US: A&M 2508 (Promo)
Single: Broken Down Angel / Woke Up This Morning
JP: Philips SFL-1807, BR/NL/NO: Philips 6000 096 (Diff. Covers)
Single: Bad Bad Boy / Broken Down Angel
D: Philips 6000 112
Single: Broken Down Angel / Witchdoctor Woman
UK: Mooncrest MOON 1, F/IT/SP: Philips 6000 113 (Diff. Covers)
Single: Broken Down Angel / Hard Living
US: A&M 1453
Promo-Single: Bad Bad Boy / Same
UK: Mooncrest MOON 9
Single: Bad Bad Boy // Hard Living / Spinning Top
Single: Bad Bad Boy / Woke Up This Morning
NZ: Philips 6000 114
Single: Bad Bad Boy / Too Bad, Too Sad
ZA: Philips 934
Single: Bad Bad Boy / Alcatraz
JP: Philips SFL-1823, NO: Philips 6000 125 (Diff. Cover)
Promo-Single: Razamanaz / (Edit)
US: A&M 1469
Single: Razamanaz / Bad Bad Boy
US: A&M 1469
Single: Bad Bad Boy / Razamanaz
YU: Philips RTB S 53718
Album: Razamanaz
D/IT/NO: Philips 6303 085, UK: Mooncrest CREST 1, US: A&M SP-4396, JP: Vertigo Philips
RJ-7037, KR: ST 34, RI 1973 JP: Vertigo BT-5158, 1975 UK: Mountain TOPS 104, 1978 JP:
Vertigo 15PR-26, 1985 UK: Sahara SAH 122. CD: 1988 US: A&M CD-3342, RI 1989 UK:
Castle Communications CLACD 173, 1990 NL: BR Originals BO 7031-2, 1991 JP: Teichiku
TECP-23934, 1996 UK: Essential ESMCD 370, 2002 UK: Eagle EAMCD 132 (+ Hard Living
/ Spinning Top / Razamanaz (Alternate Edit), JP: Victor VICP-61831
A: Razamanaz / Alcatraz / Vigilante Man / Woke Up This Morning
B: Night Woman / Bad Bad Boy / Sold My Soul / Too Bad, Too Sad / Broken Down Angel
Promo-Single: This Flight Tonight / Same
Promo-Single: This Flight Tonight (Mono) / (Stereo)
US: A&M 1511 (White Label), ME: Vertigo 28, RI US: A&M 1548 (White Label), RI US: A&M
1936 (White Label)
Single: This Flight Tonight / Called Her Name
D/NO: Philips 6000 127 (Diff. Covers), UK: Mooncrest MOON 14, RI 1975 GR/P: Vertigo
Phonogram 6078 201 (Diff. Covers), RI 1989 D: Philips 888 624-7
Single: This Flight Tonight / Bad Bad Boy
F: Philips 6078 200
Single: This Flight Tonight / Sunshine
A&M 1548
Album: LoudʼnʼProud
D: Philips 6303 103, UK: Mooncrest CREST 4, US: A&M SP-3609, JP: Vertigo Philips BT-5159,
AR: Vertigo Phonogram 6303 103, F: Vertigo Phonogram 6499 737, GR: Vertigo Phonogram
6370 400, RI 1974 D: Vertigo Phonogram 6303 103, 1975 UK: Mountain TOPS 105, 1985 UK:
Sahara SAH 123, 1989 UK: Castle Communications CLALP 174. CD: 1986
D: Vertigo Phonogram 838 707-2, RI 1989 UK: Castle Communications CLACD 174, 1990 NL:
BR Originals BO 7032-2, 1996 UK: Essential ESMCD 379, 2002 D/UK: Eagle EAMCD
133 (+ This Flight Tonight (US Version) / Go Down Fighting (US Version) / The Ballad Of Hollis
Brown (Edit) / Freewheeler (Edit)
A: Go Down Fighting / Not Fakinʼ It / Turn On Your Receiver / Teenage Nervous Breakdown /
Freewheeler
11
12
Oldie Markt 10/03
dazu entschloss, lieber zu studieren und so
der Weg frei war für Manny Charlton. Pete
Agnew: „Dan und ich fragten ihn, ob er zu
uns kommen wolle und er antwortet: Ja,
wie wäre es heute abend?“ Diese Wahl war
perfekt, nicht nur, weil Manny allgemein als
der beste Gitarrist der Gegend anerkannt
war, sondern weil er auch noch mit einer
Les Paul Custom von Gibson aus dem Jahr
1950 eine Gitarre besaß – ein verheirateter
Mann hatte eine Waschmaschine gebraucht
und ihm dafür die Gitarre verkauft – die nach
den Worten von Agnew „jeder Gitarrist, der
je im Kinema spielte, von Adrian Gurvitz zu
Stan Webb, kaufen wollte“.
Also waren die Shadettes wieder ein Quintett, da Keyboarder John Hearn zu einem
Gig nicht auftauchte und deswegen gefeuert wurde. Als dann auch noch Bassist Alfie
schwächelte, weil er nicht mehr zu den Proben auftauchte und auch zu den Gigs mehr
als einmal zu spät erschien, wurde auch er
gebeten, zu gehen.
US-LP: A&M SP-4396
Allerdings hatte man jetzt ein Problem: In
den Worten von McCafferty „gab es damals
zwar jede Menge Gitarristen und Drummer,
aber alle Bassisten waren schon in Bands.“
Deswegen wurde Pete Agnew gebeten, doch
auf diese Position zu wechseln und er war
zwar im Gegensatz zu der restlichen Gruppe
nicht überzeugt, doch er zog los und kaufte
sich einen Fender Precision und kam damit
zur nächsten Probe, nur um als erstes Stück
Good Times Bad Times von Led Zeppelin
zu spielen, das bekanntlich ein Bass-Solo
besitzt – es sollte sein einziges bleiben.
Dennoch war man komplett und da das
Kinema für die englischen Bands eine von
drei Standard-Spielstätten in Schottland
war und die Shadettes immer als Vorgruppe
agierten, veränderte sich ihr Sound nach und
nach: Mit jedem Gastspiel von Gruppen wie
The Who und ähnlichen Kalibern wurde er
heavier. Fortsetzung folgt
B: This Flight Tonight / Child In The Sun / The Ballad Of Hollis Brown
1974
Single: Go Down Fighting / Not Faking It
NO: Vertigo Phonogram 6078 202
Single: Shanghaiʼd In Shanghai / Love Now Youʼre Gone
UK: Mooncrest MOON 22, JP: Vertigo Philips SFL-1853 (Diff. Cover), F/GR: Vertigo Phonogram 6078 204 (Diff. Covers)
Single: Shanghaiʼd In Shanghai / Catʼs Eye Apple-Pie
D/NO: Vertigo Phonogram 6078 203 (Diff. Covers)
Single: Glad When Youʼre Gone / Light My Way
CH/NL: Vertigo Phonogram 6078 205
Single: This Flight Tonight / Go Down Fighting
SP: Vertigo Phonogram 6078 206
Single: Shanghaiʼd In Shanghai / Sunshine
EP: Pick Pf The Pops Vol. 52
TH: KR 170
Nazareth: Shanghaiʼd In Shanghai
Album: Rampant
D/GR/NO: Vertigo Phonogram 6370 401, UK: Mooncrest CREST 15, US: A&M SP-3641, JP:
Vertigo RJ-7018, TR: Max 1957, RI 1975 UK: Mountain TOPS 106, 1985 UK: Sahara SAH
132, JP: Vertigo RJ-5134, RI 1992 UK: Castle Communications CLALP 242. 8 Track Tape:
CA: A&M 8T-3641. CD: 1990 NL: BR Originals BO 7034-2, 1991 JP: Teichiku TECP-23935,
1998 UK: Essential ESMCD 551, 2002 D/UK: Eagle EAMCD 134 (+ Shanghaiʼd In Shanghai
(US-Version) / Catʼs Eye Apple Pie / Shape Of Things (Single Edit)
A: Silver Dollar Forger Parts 1&2 / Glad When Youʼre Gone / Loved And Lost / Shanghaiʼd
In Shanghai
B: Jet Lag / Light My Way / Sunshine / Shapes Of Things / Space Safari
Promo-Single: Love Hurts / Same
Single: Love Hurts / Down
D/AU/BL/DK/F/IT/ME/NL/NO: Vertigo Phonogram 6078 209 (Diff. Covers), UK: Mooncrest
MOON 37, JP: Vertigo Philips SFL-2003 (Diff. Cover), YU: Philips RTB S 53839 (Diff. Cover),
ZA: Vertigo TOS 1019
Single: Love Hurts / Hair Of The Dog
Guatemala: Vertigo Phonogram 6078 209
1975
Promo-Single: Hair Of The Dog (Mono) / (Stereo)
CA: A&M 389
Single: Hair Of The Dog / Too Bad, Too Sad
UK: Mooncrest MOON 44, CA: A&M 389 (Diff. Cover)
Single: Hair Of The Dog / Sunshine
D: Vertigo Phonogram 6078 210
Single: Hair Of The Dog / Turn On Your Receiver
NO: Vertigo Phonogram 6078 212
Single: Hair Of The Dog / Guilty
JP: Vertigo Philips SFL-2017
Promo-Single: Love Hurts (Mono) / (Stereo)
US: A&M 1671
Single: Love Hurts / Hair Of The Dog
US/CA: A&M 1671
Promo-Single: My White Bicycle / Same
Single: My White Bicycle / Miss Misery
UK: Mooncrest MOON 47, DK/F/NO: Vertigo Phonogram 6078 213 (Diff. Covers)
Single: Hair Of The Dog / Miss Misery
Single: My White Bicycle / Too Bad, Too Sad
D: Vertigo Phonogram 6078 215
Omega: Ungarns Stolz
Oldie Markt 10/03
Stars
in
Ost
und
West
Nachdem Time Robber 1976 den internationalen Durchbruch
gebracht hatte, waren Omega in den späten 70er und frühen 80er
Jahren die einzige Band aus Osteuropa, die sowohl im Westen wie
im Osten des Kontinents ganz oben stand.
Rockmusik aus dem Osten Europas wurde
im Westen des Kontinents häufig gerne lächerlich gemacht und dafür gab es sicherlich
manchmal auch durchaus einen Anlass: Oft
wirkten die Bands aus dem Osten eher hölzern, ihre Show war bestenfalls antiquiert
und die wenigsten Gruppen kamen in punkto
Feeling und Texte an die Konkurrenz aus
Omega 1976 live (v.l.): János Kóbor,
György Molnár, Mihály Tamás, Ferenc
Debreczen, László Benkö
dem Westen heran. Doch das hatte seinen
Grund und der lag im System: Anlagen für
die Technik und die auf der Bühne verwendeten Effekte gab es kaum, oder sie waren
schlecht. Der Staat sorgte bei Musik und
Texten dafür, dass sie nicht gegen den Strich
bürsteten und folglich musste man, wollte
man international erfolgreich sein, zu jeder
Zeit eine Gratwandlung zwischen der offiziell erlaubten Linie und dem, was man auch
im Westen verkaufen wollte, vollziehen.
Das konnte wie im Fall von Omega zu einer
solch perversen Aktion führen, dass man 77
aufgrund einer Demarche der DDR von der
Regierung dazu verdonnert wurde, zuhause
nichts von den Konzerten und Erfolgen im
westlichen Ausland zu erzählen, weil gerade
die Auftritte mit westdeutschen Bands auf
das Unverständnis der Kulturbürokratie im
zweiten deutschen Staat gestoßen war. Das
zeigt beispielhaft den schmalen Grat, den
auch eine so erfolgreiche und arrivierte Band
beschreiten musste, obwohl man gerade aufgrund der Erfolge in den 70er Jahren die
im Ostblock so beliebten Devisen ins Land
brachte. Aber das war eben nur ein Punkt,
13
14
Oldie Markt 10/03
der andere war die ewige Furcht der Herren
im Kultusministerium vor Aufruhr bei der
Jugend, die immer unter der Kuratel des
Staates zu stehen hatte.
So kam es zu solch irrwitzigen Absprachen
wie der oben genannten, obwohl dieselben
Herren gerne mit der Überreichung einer
goldenen Platte für die englische Version
des heimischen Albums Idõrablo, Time
Robber, anlässlich eines Konzertes am 19.
August im Budapester Kisstadion gefällig
waren. Und das wiederholte sich ein Jahr
später für Skyrover – erneut im Kisstadion.
Hätte es noch einen weiteren Beweis für die
erfolgreiche Akklimatisierung des Quintetts
an das Klima der Rockmusik im anderen
Teil Europas bedurft – hier war er. Bei
einem solchen Ergebnis wurde dann auch
der regelmäßige Aufenthalt im Westen, sei
es für Plattenaufnahmen – normalerweise
im Studio von Peter Hauke in Offenbach
– oder für Konzerte, problemlos bewilligt,
der sonst für viele Gruppen ein großes Hin-
D-LP: Bacillus Bellaphon BLPS 19147
dernis bedeutete. Aber da waren die Ungarn
schon etwas toleranter als ihre Kollegen in
anderen Ländern: Wer soviel Erfolg hatte,
um in den Westen eingeladen zu werden, der
durfte auch dorthin gehen.
So wurden Omega in diesen Jahren Dauergäste nicht nur auf den deutschen Bühnen,
sondern Auftritte in Holland, Frankreich und
Spanien, um nur einige zu nennen, gehörten
inzwischen ebenso zum Berufsalltag der fünf
dazu wie Shows in Polen, Russland oder der
DDR, wo sie natürlich ähnliche Popularität
genossen wie im westlichen Teil des Landes,
wofür ihre Wahl zum Publikumsliebling des
Jahres 1981 in Treffpunkt Plattenstudio des
Senders DDR 1 1981 Bände spricht. Ohne
Übertreibung kann man deswegen die Zeit
von 1976-1982 zu der erfolgreichsten in der
Karriere der Ungarn rechnen. Dass das so
nicht weiterging und weitergehen konnte,
lag, um es einmal in der Sprache der Öko-
Omega (3)
von Frank Küster
1994
CD-Single: Miss World
HU: Mega
CD: Az Omega Koncertek legnagyobb sikerei eredeti Felvételeken
HU: Mega HCD 37527
Tracks: Babylon (Tower Of Babel) / Fekete pillangó / Metmorfózis I (Metamorphosis) / Ezüst
esõ (Silver Rain) / Csillagok útján (High On The Starway) / Az arc (Thinkinʼ Of You) / Éjféli
Koncert (Late Night Show) / Tízezer lépés (Ten Thousand Paces) / A bûvész (Magician) / Mozgó
világ (Movinʼ World) / Kötéltánc / Az égben lebegök csarnoka (The Hall Of Floaters In The Sky)
/ Oh, jöjj! / Gyöngyhajú lány (Pearls In Her Hair)
5 CD-Box: Az Omega összes Nagylemeze II (Egi Vandor 1974-1981)
HU: Mega HCD 37695
CDs: Omega 6-Omega 10
CD: Dream
HU: Mega HCD 37753
Tracks: Gyöngyhaju lány (Pearls In Her Hair) / Naplemente / Ballada a fegyverkovács fiárol
/ Ülök a hóban / Van egy szó / Az éjszakai országúton / Fekete pillangó / Nyári éjek asszonya
(Lady Of The Summer Night) / Ezüst esõ (Silver Rain) / Tizenhat évesen (Laughing On The
Inside) / Hajnali óceán
CD: Happy
HU: Mega HCD 37754
Tracks: Trombitás Frédi (Trumpeter Charlie) / Ha én szél lehetnék (If I Were The Wind) / Petróleum
lámpa (Petroleum Lantern) / 1958-as boogie-woogie klubban / Rózsafák / Oh, Barbarella / Léna
(Russian Winter) / Szeretnék visszamenni hozzád / Azt mondta az anyukám (Mamma Said) / A
könyvelö álma (An Accountantʼs Dream) / Kemény játék (Working)
CD: Heavy
HU: Mega HCD 37755
Tracks: Miss World / Addig élj! (Live As Long As) / Tûzvihar (Stormy Fire) / Régvárt kedvesem
(Everytime She Steps In) / Sötét a város / Hûtlen baratók (One Man Land) / Nem tudom a neved
(Help To Find Me) / Õrültek órája (Rush Hour) / A nagy folyó (Love Games) / A holló (Rocket)
/ Életfogytig Rock And Roll (Inside Out)
CD: Space
HU: Megha HCD 37756
Tracks: Idõrabló (Time Robber) / Napot hoztam, csillagot (House Of Cards, Part I) / Idõrabló (Time
Robber) / Ablakok (House Of Cards, Part II) / Nélküled (Donʼt Keep Me Waitinʼ) / Metmorfózis
II (The Hope, The Bread And The Wine) / Gammapolis 1 / Égi vándor (Skyrover) / Légy erõs
(The Lost Prophet) / Bíbor, hölgy (Purple Lady) / A látogató (Hostage II)
CD: Their Greatest Hits From The Sixties In English
HU: Mega HCD 37771
Tracks: Pearls In Her Hair (Gyöngyhajú lány) / Dead Are The Flowers (Halott virágok) / Ten
Thousand Paces (Tízezer lépés) / The Prodigal Son (Tékozló fiúk) / The Jesterʼs Daily Bread
(Udvari bolond kenyere) / Petroleum Lantern (Petróleum lámpa) / Stormy Fire (Tûzvihar) /
Remembering (Emlék) / Everytime She Steps In (Régvárt kedvesem) / Spanish Guitar Legend
(Spanyolgitár legenda) / 200 Years After The Last War (200 évvel az utolsó háború után) / Live
As Long As (Addig élj!)
CD: Transcendent
HU: Mega HCD 37772, RI 1996 D: Hungaroton Crystal SPV HICD 084-54002 (English Titrles
Only)
Tracks: Nyitány (Overture) / Égi harangok (Silent Garden) / Az álmodozó (Castles Of
Reality) / Minden könnycseppért kár (Break The Chain) / Levél-Poste restante (Tomorrow) /
Yeshiva éneke / Csillaglány / Bíbor hajnal (The Ocean) / A Rock And Roll nem hagy el / Égi
szerelem (Sight By Sight) / Miss World / A kereszt-út vége (Returning To The Garden)
nomie auszudrücken, an der Positionierung
der Band. Zunächst kam man glänzend in
die 80er Jahre. Nachdem man im bereits
bekannten Offenbacher Studio Frank Farian kennen lernte, und der sich von Omega
zu den russisch angehauchten Tracks von
Boney M. inspirieren ließ – auf dem weltweit erfolgreichen Album 10.000 Light Years
seiner Schöpfung verarbeitete er sogar zwei
Songs der Ungarn, ohne jedoch ihre Namen
als Komponisten zu nennen – zahlte er diese
Gefälligkeit zurück, in dem er zum einen den
Kontakt zu WEA herstellte und zum zweiten das aus dem neuen Vertrag resultierende
Album Working in seinem neuen Studio in
Hamburg produzierte.
Doch dieses Opus zeigte bereits, dass man
über den Erfolgs-Zenith hinüber war: In den
frühen 80er Jahren wirkte der eindeutig aus
den 70ern stammende Sound doch verstaubt.
Zu Unrecht hatte man den Vorschlag von
Peter Hauke negiert, mehr elektronische
Elemente mit einzubeziehen.
D-LP: Bacillus Bellaphon BLPS 19191 Q
Doch das lag eben an dem oben genannten
Umstand: Wollten Omega nicht nur im
Westen, sondern auch in ihrer Heimat und
im Ostblock das Maß aller Dinge bleiben,
konnten sie nicht nur mit einem Auge für
die Moden im Westen produzieren, sondern
mussten sich der Tatsache bewusst sein, dass
zuhause ganz andere Klänge bevorzugt wurden – wenn man so will, altmodischere. Und
das war gleichbedeutend damit, dass sich
Omega wieder auf den heimischen Markt zurückziehen mussten – da Working nicht den
angestrebten Verkaufserfolg erzielte, wurde
der Vertrag mit WEA nicht verlängert und so
kamen die nächsten Alben nur auf ungarisch
heraus, was ihren Absatz selbstverständlich
automatisch reduzierte. Das hatte auch
Auswirkungen auf den Radius ihrer Touren: War man 1981 noch einmal durch die
Bundesrepublik gereist, um das 81er Album
Working zu bewerben, so bereiste man im
Oldie Markt 10/03
CD: Népstadion 1994 Omegakoncert No. 1 vizesblokk (Live)
HU: Mega HCD 37779
Tracks: Nyitány (Overture) / Gammapolis 1 / A bûvész (Magician) / Életfogytig Rock And Roll
(Inside Outside) / Ezüst esõ (Silver Rain) / Tízezer lépés (Ten Thousand Paces) / Ismertem egy
lányt (Once I Knew A Girl) / Sötét a varós / Égi vándor (Skyrover) / Léna (Russian Winter) /
Napot hoztam, csillagot (House Of Cards, Part 1)
CD: Nepstadion 1994 Omegakoncert No. 2 Szárazblokk (Live)
HU: Mega HCD 37780
Tracks: Naplemente / Ha én szél lehetnék (If I Were The Wind) / 1958 as-boogie-woogieklubban / Azt mondta az anyukám (Mamma Said) / Wind Of Change / Csillagok útján (High
On The Starway) / Fekete pillángo / Oh, jöjj! / Ballada a fegyverkovács fiárol / Petróleum
lámpa (Petroleum Lantern) / Nyári éjek asszonya (Lady Of The Summer Night) / Addig élj!
(Live As Long As) / Gyöngyhajú lány (Pearls In Her Hair)
2 CD: Highlights
D: Bellaphon 933-09-002
Tracks CD 1: House Of Cards, Part I (Napot hoztam, csillagot) / Time Robber (Idõrabló) /
House Of Cards, Part II (Ablakok) / Invitation (A névtelen utazó) / An Accountantʼs Dream
(A könyvelö álma) / Donʼt Keep Me Waitinʼ (Nélküled) / Late Night Show (Éjféli koncert)
Tracks CD 2: Overture (Nyitány) / Skyrover (Égi vándor) / Russian Winter (Léna) / The Lost
Prophet (Légy erõs!) / Metamorphosis / Purple Lady (Bíbor, hölgy) / High On The Starway
(Csillagok útján) / The Hope, The Bread And The Vine (Metmorfózis II) / Final (Finálé)
1995
3 CD-Box: Az Omega összes Koncertfelvétele 1 (Live)
HU: Mega HCD 37795
Tracks CD 1: Omega Klub 1968: Nem tilthatom meg (Thereʼs Nothing I Can Do) / Országos
túrne 1972: Hûtlen barátok (One Man Land) / Blues / Egy nehéz év után (After A Hard Year) /
Törékeny lendület (Delicate Sweep) / Omegauto (Fancy Jeep) / Régvárt kedvesem (Everytime
She Steps In) / Emlék (Remembering) / Eltakart világ (Just A Bloom) / Varászlatos, fehér kõ
(White Magic Stone)
Tracks CD 2: Kisstadion 1977: A névtelen utazó (Invitation) / Ne legyen (Never Feel Shame)
/ Napot hoztam, csillagot (House Of Cards, Part I) / Idõrabló (Time Robber) / Nem tudom
a neved (Help To Find Me) / Metmorfózis I (Family Strong) / A bûvész (Magician) / Éjféli
koncert (Late Night Show) / Pábeszéd / A könyvelö álma (An Accountantʼs Dream)
Tracks CD 3: Kisstadion 1979: Sze-Vostok (Vostok) / Gammapolis 1 / Nem tudom a neved
(Help To Find Me) / Léna (Russian Winter) / Start / Idõrabló (Time Robber) / Éjféli koncert
(Late Night Show) / Ezüst esõ (Silver Rain) / Csillagok útján (High On The Starway) /
Õrültek órája (Rush Hour) / Metmorfózis II (The Hope, The Bread And The Wine) / Finálé
/ Metmorfózis I
3 CD-Box: Az Omega összes Koncertfelvétele 2 (Live)
HU: Mega HCD 37796
Tracks CD 1: Kisstadion 1980: A nagy folyó (Love Games) / Tízezer lépés (Ten Thousand
Paces) / Tékózlo fiúk (The Prodigal Son) / Petróleum lámpa (Petroleum Lantern) / Gyöngyhaju
lány (Pearls In Her Hair) / Országos turné 1980: Nem kell a szereteted (Az üzenet) / Az arc
(Thinkinʼ Of You) / Száguldó világ (Életfogytig Rock And Roll) / Varosilget 1984: 200 évvel
az utolsó háború után (200 Years After The Last War) / Kemény játék (Working) / Vigyázz
Ránk! / Kisstadion 1987 (Jubileumi Koncert): Naplemente
Tracks CD 2: Budapest Sportcsarnok 1982 (Jubileumi Koncert): Rákóczi induló (Hungarian
National Anthem) / A nagy folyó (Love Games) / Kemény játék (Working) / Ajánlott útvonal
/ Életfogytig Rock And Roll (Inside Outside) / Tízezer lépés (Ten Thousand Paces) / A holló
(Rocket) / Szemközt a rózsaszínnel / Kenyér és információ / Kötéltánc / Õrültek órája (Rush
Hour) / A Hatalom Színháza / Addig élj! (Live As Long As) / Nem tudom a neved (Help To
Find Me) / Gyöngyhajú lány (Pearls In Her Hair)
Tracks CD 3: Nepstadion 1994: Nyitány (Overture) / Gamappaolis 1 / Ismertem egy lányt
(Once I Knew A Girl) / Sötét a város / Égi vándor (Skyrover) / Léna (Russian Winter) /
Napot hoztam, csillagot (House Of Cards, Part I) / 1958-as-boogie-woogie klubban / Azt
mondta az anyukám (Mamma Said) / Wind Of Change / Fekete pillangó / Petróleum lámpa
(Petroleum Lantern) / Nyári élek asszonya (Lady Of The Summer Night) / Addig élj! (Live
As Long As) / Gyöngyhajú lány (Pearls In Her Hair)
15
16
Oldie Markt 10/03
kommenden Jahr die DDR, wo man im
Berliner Pläntelwald trotz heftigen Regens
35.000 Fans begrüßen konnte und auch in
Weimar und Frankfurt/Oder gastierte. Das
zentrale Ereignis dieses Jahres jedoch waren die Feiern zum 20-jährigen Bestehen der
Band, die man in Form einer Konzertserie in
der Sporthalle in Budapest feierte, die auch
auf dem Doppel-Album Jubileumi Koncert
und dem Film von Miklos Jancso, Omega,
Omega, Omega verewigt wurde.
Auch 1983 gab es eine Europa-Tournee,
die freilich wieder durch die kleinkarierten
Schikanen der Kulturbürokratie behindert
wurde, die einen Auftritt in Ostberlin untersagte. Allerdings wurden Konzerte in
Weimar, Leipzig und Erkner erlaubt. Und
am 30. August 1983 spielte man zusammen
mit den Hardrockern von Karthago (der
ungarischen Band) im Rahmen eines RockLänderkampfes auf der Donau-Insel in Wien
wer dieses seltsame Unternehmen gewann,
ist nicht überliefert. So ging es in den 80er
1997
CD: Das deutsche Album
D: Barbarossa BMG EDBA 01367-2 (Withdrawn Because Of A Legal Action By The Group)
Tracks: Meine langerwartete Liebste (Régvárt kerdvesem) / Die nächtliche Landstraße (Az
éjszakai országúton) / Omega Auto / Nach einem schweren Jahr (Egy nehéz év után) / Reise
auf dem grauen Fluß (Utazás a szürke folyón) / Perlen im Haar (Gyöngyhajú lány) / Untreue
Freunde (Hûtlen barátok) / Nur ein Wort (Van egy szó) / Zerbrechlicher Schwung (Törékeny
lendület) / Traurig schwieg ein Mädchen (Szomorú történet) / Sie ruft alle Tage herbei (Utcán,
a téren) / Magischer weißer Stein (Varázslatos, fehér kõ)
1998
CD-Single: Ez egy életre szól
HU: MI-5 Records
CD: Omega XV-Egy Életre Szól
H: MI-5 Records OME.001
Tracks: Fénymadár / Õrült emberek / Ez egy életre szól / Megszentelt világ / Ártatlan gyújtogatók / Ezredforduló / Boldog angyalok / Énhozzám a Rock And Roll szól / Isten tudja / Miért
beszélsz / Legenda
CD: 200 Évvel az utolsó háború Után
HU: Mega MCDA 87613
Tracks: Régvárt kedvesem (Everytime She Steps In) / 200 Évvel az utolsó háború után (200 Years
After The Last War) / Szex Apo / Törékeny lendület (Delicate Sweep) / Egy nehéz év után (After
A Hard Year) / Hûtlen barátok (One Man Land) / Blues / Eltakart világ (Just A Bloom) / Emlék
(Remembering) / Omegauto (Fancy Jeep) / Varászlatos, fehér kõ (White Magic Stone)
1999
HU-LP: Pepita SLPX 17483
Jahren weiter, frei nach dem Motto: Wenn
uns der Westen nicht will, halten wir uns
im Osten schadlos. Das war kein Problem,
blieb doch die Nachfrage groß, aber auf der
anderen Seite wurde man immer wieder von
politischen Kollateralschäden betroffen wie
1986, als eigentlich ein Auftritt in Ostberlin
zum 40-jährigen Bestehen der Jugend-Organisation der SED, FDJ geplant war, aber
einmal mehr die geballten Kleinbürger im
Vorstand der Organisation dagegen waren,
eine ungarische Band zum Jubiläum einer
deutschen Gruppierung spielen zu lassen.
Dumm nur, dass Omega nicht ganz so obrigkeitshörig war, wie die Veranstalter das
wohl als selbstverständlich annahmen: Sie
schalteten die offizielle Künstleragentur aus
und spielten so in quasi privatem Rahmen
dennoch in der DDR. Das Jahr endete mit
der Verleihung des Franz-Liszt-Preises.
Fortsetzung folgt
CD: Szvit
HU: Mega MCD 87614
Tracks : Ébredés (Suite Part 1) / A malomban (Suite Part 2) / Hazafelé (Suite Part 3) / A hetedik
napon (Suite Part 4) / Délutáni szerelem (Suite Part 5) / Van aki nyugtalan (Suite Part 6) / A
jövendömondó (You Donʼt Know) / Én elmegyek (I Go Away) / A madár (The Bird) / Járt itt
egy boldog ember / Hazug lány (The Lying Girl) / Búcsúztató (Parting Song)
2 CD : Nepstadion 1999 (Live)
HU: Mega MCD 87634/87635
Tracks CD 1: Bolero / Addig élj! (Live As Long As) / Hûtlen barátok (One Man Land) / 200
évvel az utolsó háború után (200 Years After The Last War) / Régvárt kedvesem (Everytime She
Steps In) / Varázslatos, fehér kõ (White Magic Stone) / A madár (The Bird) / Régi csibészek / Egy
lány nem ment haza / Nem tilthatom meg (Thereʼs Nothing I Can Do) / Szeretnék visszamenni
hozzád / Soldier Of Time / White Dove (Gyöngyhajú lány) / A könyvelö álma (An Accountantʼs
Dream) / Az arc (Thinkinʼ Of You) / Nem tudom a neved (Help To Find Me) / Ezüst esõ (Silver
Rain) / Petróleum lámpa (Petroleum Lantern)
Tracks CD 2: Léna (Russian Winter) / Napot hoztam, csillagot (House Of Cards, Part I) / A
nagy folyó (Love Games) / Szvit: Ébredés (Suite Part 1) / A malomban (Suite Part 2) / Hazafelé
(Suite Part 3) / A hetedik napon (Suite Part 4) / Van aki nyugtalan (Suite Part 6) / Kemény játék
(Working) / Éjféli koncert (Late Night Show) / Kötéltánc / Ez egy életre szól / Õrültek órája
(Rush Hour) / Tízezer lepés (Ten Thousand Paces) / Gyöngyhajú lány (Pearls In Her Hair)
2000
CD: Golden Hits 1
PL: Andromeda Records CD-052
Tracks: Trombitás Frédi (Trumpeter Charlie) / A napba néztem / Egy lány nem ment haza / Kállai kettõs (feldolgozása) / Holnap (Tomorrow) / Rettenetes emberek / Ha én szél lehetnék (If
I Were The Wind) / Vasárnap / Szeretnék visszamenni hozzád / Halott virágok (Dead Are The
Flowers) / Kiskarácsony-nagykarácsony / Petróleum lámpa (Petroleum Lantern) / Gyöngyhajú
lány (Pearls In Her Hair) / Tûzvihar (Stormy Fire) / Udvari bolond kenyere (The Jesterʼs Daily
Bread) / Kérgeskezû favágok / Tékozlo fiúk (The Prodigal Son) / Tízezer lépés (Ten Thousand
Paces) / 1958-as-boogie-woogie klubban / Spanyolgitár legenda (Spanish Guitar Legend) /
Félbeszakadt koncert
Chicago: Abstieg in die 80er
Oldie Markt 10/03
Leben
nach
Terry
Kath
Der Tod von Terry Kath war eine Zäsur in der Geschichte von
Chicago. Fortan fehlte eine wichtige Komponente und das machte
sich in den folgenden Jahren bemerkbar.
Chicago 1984: Hinten (v.l.): Lee Loughnane, Bill Champlin, James Pankow, Walter Parazaider, Robert Lamm. Vorne (v.l.): Danny
Seraphine, Peter Cetera
17
18
Oldie Markt 10/03
Der Tod eines Gruppenmitgliedes ist immer
ein harter Schlag, gerade wenn eine Band
so lange unverändert zusammengeblieben
ist, wie das bei Chicago der Fall war. Dabei
ist es belanglos, ob der Tote nun wichtiger
oder weniger wichtig für die Musik war
– eine Formation, die lange in einer Form
zusammengespielt hat, ist immer ein Mosaik,
das dann empfindlich gestört wird, wenn ein
Steinchen plötzlich fehlt.
Doch Terry Kath war auch musikalisch ein
ganz schwerer Verlust, weil er nicht nur ein
ausgezeichneter Songschreiber und Gitarrist
gewesen war, sondern auch ein Sänger von
hohen Graden, dessen souliges Organ viele
Stücke seiner Band erst zu guten Liedern gemacht hatte. Deswegen kann es nicht überraschen, dass es sich seine ehemaligen Kollegen
kurz ernsthaft überlegten, aufzuhören, ehe sie
sich auch auf Bitten anderer hin entschlossen,
weiterzumachen. Klar war, dass ein Ersatz
von Kath nur in einer seiner Funktionen erfolgen konnte und so holte man den Gitarristen
der Band von Steven Stills, Donnie Dacus
Chicago (6)
von Frank Küster
Die Soloplatten (2)
Peter Cetera
1981
Promo-Single: On The Line (Mono) / (Stereo)
US: Full Moon WEA FMS 50052
Single: On The Line / I Can Feel It
US: Full Moon WEA FMS 50052, CA: Warner Brothers 50052
Promo-Single: Livinʼ In The Limelight (Mono) / (Stereo)
US: Full Moon WEA FMS 49885
Album: Peter Cetera
US: Full Moon WEA FMH 3624. CD: 1997 US: Warner Brothers WEA 2-27824, JP: Warner
Brothers Pioneer WPCP-3476
A: Livinʼ In The Limelight / I Can Feel It / How Many Times? / Holy Moly / Mona, Mona
B: On The Line / Not Afraid To Cry / Evil Eye / Practical Man / Ivy Covered Walls
1986
D-Single: CBS 5924
in die Band, der bereits bei den Arbeiten am
nächsten Album seinen Teil beitrug.
Und diese Arbeiten bedeuteten in mehrerer
Hinsicht einen gewaltigen Abschied von der
Vergangenheit. Zum einen hatte man kurz
vorher einen Management-Vertrag mit der
Firma Wald-Nanas Associates unterzeichnet.
Zum zweiten produzierte nicht mehr James
William Guercio, sondern Phil Ramone und
die Aufnahmen fanden nicht in den Rocky
Mountains, sondern am entgegengesetzten
Ende des landschaftlichen Spektrums statt,
in Miami, in den berühmten Criteria Studios.
Schließlich trug das fertige Produkt nicht eine
römische Ziffer als Titel, sondern hatte einen
ganz normalen Namen: Hot Streets nannte es
sich und wartete auch noch mit einem deutlich
anderen Klang auf. Das war nicht mehr der
volle, von den Bläsern definierte Sound, sondern die Gitarre stand mehr im Vordergrund
und das Ganze wirkte wesentlich druckvoller
Single: Glory Of Love (Theme From Karate Kid II) / On The Line
D: Warner Brothers WEA 928 662-7 (12”: 920 506-0), UK: Warner Brothers WEA 8662 (12”:
WT 8662), US/CA: Warner Brothers 92 86627, JP: Warner Brothers Pioneer P-2129
Single: The Next Time I Fall (Remix, & Amy Grant) / Holy Moly
D: Warner Brothers WEA 928 597-7, UK: Warner Brothers WEA W 8597, US/CA: Warner
Brothers 7-25897, JP: Warner Brothers Pioneer P-2166, P: Warner Brothers WEA 159 087-7
Promo-Single: Big Mistake (Remix, Mono) / (Stereo)
US: Warner Brothers 28507
Single: Big Mistake (Remix) / Livinʼ In The Limelight
US: Warner Brothers 7-28507, JP: Warner Brothers Pioneer P-2218
Album: Solitude/Solitaire
D/UK: Warner Brothers WEA 925 474-1, US/CA: Warner Brothers 1-25474, JP: Warner Brothers Pioneer P-2948. CD: D/UK: Warner Brothers WEA 925 474-2, US: Warner Brothers WEA
2-25474, RI 1991 D/UK: Warner Brothers WEA 7599-25474-2, US/CA: Warner Brothers WEA
25474-2, JP: Warner Brothers Pioneer 18P-2948
A: Big Mistake / They Donʼt Make ʻem Like They Used To / Glory Of Love / Queen Of The
Masquerade Ball / Daddyʼs Girl
B: The Next Time I Fall / Wake Up To Love / Solitude-Solitaire / Only Love Knows Why
Single: Only Love Knows Why / Evil Eye
CA: Warner Brothers WEA 928 383-7
1988
Single: Best Of Times / Only Love Knows Why
D: Warner Brothers WEA 927 712-7, US/CA: Warner Brothers WEA 92 77127
CD-Promosingle: One Good Woman (2 Versions)
US: Warner Brothers PRO-CD-3152
Single: One Good Woman / One More Story
D: Warner Brothers WEA 927 824-7, UK: Warner Brothers WEA W 7824, US: Warner Brothers
7-27824, JP: Warner Brothers Pioneer 07P7-6005, CA: Warner Brothers WEA 92 78247
Maxi-Single: One Good Woman // One More Story / Daddyʼs Girl
als zuvor, als ob ein frischer Wind durch die
Gruppe gefegt wäre. Der Erfolg blieb nicht
aus: Das im Oktober veröffentlichte Album
wurde innerhalb von zwei Wochen mit Platin
veredelt und die Singles Alive Again und No
Tell Lover erreichten beide jeweils Platz 14
in den USA. Das Ganze wurde abgerundet
durch eine Comeback-Tour durch die USA,
bei der man in den großen Städten von einem
von Filmkomponist Bill Conti dirigierten Orchester unterstützt wurde.
War es nun der Tod von Terry Kath oder die
Tatsache, dass man seit dem Abgang von
James William Guercio die Hand verloren
hatte, die sie durch die Untiefen der Popmusik steuerte, war 13 – erstmals ein Album
mit römischen Ziffern – nicht nur eindeutig
schwächer als sein Vorgänger, sondern es
Oldie Markt 10/03
D: Warner Brothers WEA 927 824-0, UK: Warner Brothers WEA WT 7824
CD-Promosingle: You Never Listen To Me
CD-Promosingle: Best Of Times / Livinʼ In The Limelight
Album: One More Story
D: Full Moon Warner Brothers WEA 925 704-1, UK: Full Moon Warner Brothers WEA WX
161, US: Full Moon Warner Brothers 25704-1. CD: D/UK: Full Moon Warner Brothers WEA
925 704-2, US: Full Moon Warner Brothers 25704-2, RI 1991 D/UK: Warner Brothers WEA
7599-25704-2, JP: Warner Brothers Pioneer 25P2-2149
A: Best Of Times / One Good Woman / Peace Of Mind / Heaven Help This Lonely Man / Save
Me
B: Holding Out / Body Language (There In The Dark) / You Never Listen To Me / Scheherazade
/ One More Story
1992
3” CD-Single: Restless Heart / Dip Your Wings
JP: Warner Brothers Pioneer WPDP-6300
CD: World Falling Down
D/UK: Warner Brothers WEA 7599-26894-2, US: Warner Brothers 26894-2, JP: Warner Brothers Pioneer WPCP-4891
Tracks: Restless Heart / Even A Fool Can See / Feels Like Heaven / Wild Ways / World Falling
Down / Man In Me / Where Thereʼs No Tomorrow / The Last Place God Made / Dip Your Wings
/ Have You Ever Been In Love
1995
Single: Stay With Me / The End Of Camelot
JP: Warner Brothers Pioneer P-2301
CD: One Clear Voice
US: River North 51416 1110
Tracks: The End Of Camelot / Faithfully / (I Wanna Take) Forever Tonight (& Crystal Bernard)
/ Apple Of Your Daddyʼs Eye / One Clear Voice / Wanna Be There / The Lucky Ones / Still
Getting Over You / S.O.S. (& Ronna Reeves) / And I Think Of You / Happy Man
D-Single: CBS 6787
enthielt mit Street Player auch erstmals
einen Disco-Song, dessen Remix auf einer
Maxi-Single bei einer Death To Disco-Zeremonie in Chicago zusammen mit anderen
Singles verbrannt wurde. Und es sollte noch
schlimmer kommen: Während 13 immerhin
noch mit Gold ausgezeichnet wurde und Columbia daraufhin einen neuen Multi-Millionen-Dollar-Vertrag offerierte, floppte das vom
Veteranen Tom Dowd in den Record PlantStudios zu Los Angeles produzierte Opus XIV
mit einem Fingerabdruck-Cover völlig, was
James Pankow zu dem Kommentar: „Die
Platte wurde mit Aluminium oder Sperrholz
ausgezeichnet“ und Columbia zu der Aktion
veranlasste, die Band lieber aus dem Vertrag
auszukaufen anstelle noch einmal soviel Geld
in den Sand zu setzen.
Ganz abgesehen davon, dass die Firma damit
einen Act feuerte, der für sie in den 13 Jahren
davor 160 Millionen Dollars an Albumverkäufen generiert hatte, war es auch sonst eine
extrem dämliche Entscheidung, denn Chicago
hatten in den Jahren zuvor bewiesen, dass sie
die Substanz besaßen, um eine Durststrecke
aus eigener Kraft zu beenden, obwohl es
1997
Single: I Wasnʼt The One (Who Said Goodbye) (& Agnetha Fältskog) / If You Need Somebody
Tonight
JP: Warner Brothers Pioneer P-2373
CD-Promosingle: Dc You Love Me That Much
US: River North
CD-Maxi: Youʼre The Inspiration (Remix, & Az Yet) / (LP-Version) / Do You Love Me That
Much + 3 Snippets
US: River North 51416 3018
CD-Maxi: Youʼre The Inspiration (Remix, & Az Yet) / (New Version) / If You Leave Me Now
(New Version)
D: Edel 0037425EDL
CD-Promo-Maxi: Youʼre The Inspiration-A Collection
TW: Avex Trax AVICD60141 SAMPLER
Tracks: After All / I Wasnʼt The One (Who Said Goodbye) (& Agnetha Fältskog) / (I Wanna
Take) Forever Tonight (& Crystal Bernard)
CD: Youʼre The Inspiration-A Collection
D: Edel 0037122EDL, UK: A&M 161250, US: River North 51416 1250 2, TW: Avex Trax
AVTCD-95107
Tracks: If You Leave Me Now (New Version) / The Next Time I Fall (& Amy Grant) / Do
You Love Me That Much / Feels Like Heaven (& Chaka Khan) / Youʼre The Inspiration (New
Version) / I Wasnʼt The One (Who Said Goodbye) (& Agnetha Fältskog) / She Doesnʼt Need
Me Anymore / Baby What A Big Surprise (New Version) / (I Wanna Take) Forever Tonight (&
Crystal Bernard) / After All (& Cher) / S.O.S. (& Ronna Reeves)
2001
CD-Promosingle: Iʼm Coming Home
US: DDE
19
20
Oldie Markt 10/03
1981 nicht danach aussah – ganz im Gegenteil: Der als Chicago XV auf den Markt
gebrachte zweite Teil der Hits kam gerade
auf Platz 171 der Album-Charts in den USA
– so schlecht war noch keine Platte von dem
Oktett gewesen. Und dann verkündete auch
noch Peter Cetera, dass er zum einen eine
Soloplatte machen wolle und, falls die ein
Erfolg werden würde, nur noch auf eigene
Rechnung arbeiten werde.
Das war ein Fehler, denn, laut Cetera:
„Die Plattenfirma (Full Moon, ein Warner
Brothers-Sublabel, das soeben einen neuen
Vertrag mit Chicago abgeschlossen hatte)
sagte sich natürlich, wir haben in die Gruppe zehnmal mehr investiert als in ihn. Also
werden wir für sein Album gar nichts machen
– es wurden wahrscheinlich gerade 16 oder 17
CD-Promosingle: Just Like Love
US: DDE
CD-Maxi: Rain Love (Radio-Edit) / (Album Version) / Just Like Love
D: Koch Int. 347 996
CD: Another Perfect World
D: Koch, US: DDE 06632 2001 2
Tracks: Perfect World / Rain Love / Just Like Love / Feels Like Rain / Iʼm Coming Home / Itʼs
Only Love / Rule The World / Have A Little Faith / Only Heaven Knows / Whatever Gets You
Through (Your Life)
2002
CD: Youʼre The Inspiration-A Collection
D: Edel 13503
Tracks: If You Leave Me Now (New Version) / S.O.S. (& Ronna Reeves) / Baby, What A
Big Surprise (New Version) / Feels Like Heaven (& Chaka Khan) / Youʼre The Inspiration
(New Version) / (I Wanna Take) Forever Tonight (& Crystal Bernard) / She Doesnʼt Need Me
Anymore / The End Of Camelot / One Clear Voice / Happy Man / Faithfully / Glory Of Love
/ Perfect World
Bill Champlin
With The Sons Of Champlin
1967
Single: Sing Me A Rainbow / Fat City
US: Verve 10500
1969
D-Single: CBS 7891
Stück davon verkauft.“ Bei aller Freundschaft
zu Cetera muss man, um der Wahrheit die
Ehre zu geben sagen, dass sein Debüt schlicht
nicht sehr gut war. Selbst inAnbetracht der
Tatsache, dass die Überlegung, die Cetera anführt, aus Sicht der Plattenfirma Sinn macht,
war schlicht die Qualität nicht vorhanden.
So blieb er bei der Band und die schaffte 1982
ein lupenreines Comeback: Das von David
Foster produzierte Opus XVI, das mit Bill
Champlin einen neuen Songschreiber, Sänger, Gitarristen und Keyboarder präsentierte,
enthielt mit Hard To Say Iʼm Sorry nicht nur
einen Nr.-1-Hit (aus dem Soundtrack des
gefloppten Films Summer Love), sondern
die LP kam im Sog davon auf den 9. Platz in
den USA und beendete damit die sechsjährige Dürreperiode. Robert Lamm: „Die Platte
hat einen sehr direkten Impact und sie ist ein
Ergebnis der Zusammenarbeit der ganzen
Gruppe. Ich denke, die größte Veränderung,
die wir in letzter Zeit durchlaufen haben, ist
die der gemeinsamen Arbeit – nicht nur im
Klang, sondern auch beim Songschreiben.“
Fortsetzung folgt
Single: Black And Blue Rainbow / 1982-A
US: Capitol 2437
Doppel-Album: Loosen Up Naturally
US: Capitol SWBB-200. CD: 2002 US: Acadia 8030 (+ Jesus Is Long 1 / 2)
A: 1982-A / The Thing To Do / Misery Isnʼt Free / Rooftop
B: Everywhere / Donʼt Fight It, Do It! / Get High
C: Black And Blue Rainbow / Hello Sunlight / Things Are Gettingʼ Better
D: Freedom
Single: Freedom (Edit) / Hello, Sunlight
US: Capitol 2534
Album: The Sons
US: Capitol SKAO 332, RI 1976 US: Capitol SM 332
A: Love Of A Woman / Terryʼs Tune / Boomp Boomp Chop
B: Why Do People Run From The Rain? / Itʼs Time / Country Girl / You Can Fly
Single: Itʼs Time / Why Do People Run From The Rain?
US: Capitol 2663
1970
Single: Terryʼs Tune / You Can Fly
US: Capitol 2786 (As The Sons)
Album: Follow Your Heart
US: Capitol ST 675
A: Before You Right Now / Children Know / Hey Children / Follow Your Heart
B: Beside You / Headway / The Child Continued / A Sound Love / Well Done
Album: Minus Seeds & Stems (Live)
US: World
A: Whoʼs Afraid Of Virginia Woolf / You Donʼt Have Me No More / Nice Time Being / Miles
Around You / What Are We Doing Here / Lucille / Roll Out The Barrel
B: Yo Mama / Uncle Mergetroid / Chico Smoke El Dopo / Instantaneous Instrumental Jam / Get
High / Hey Children / Hag Backwards (Inside Outside) / Begginʼ You Baby
Smash Boom Bang zum vierten
Oldie Markt 10/03
Beat,
Beat,
Beat
Zum vierten Mal lässt Bear Family die
Geschichte des deutschen Beat Revue
passieren.
Es ist ebenso tragisch wie unbestritten,
dass die meisten Beatbands an einer Klippe
scheiterten: Ihren Live-Sound im Studio 1:
1 umzusetzen. Ob aus Deutschland, England
oder den USA: Daran trennten sich die Geister. Eine der ganz großen deutschen Bands,
The Boots (Bear Family BCD 16468),
schafften es dennoch, eine der herausra-
konnten. Aber wie bei so vielen Kollegen
waren ihre dortigen Plattenaufnahmen nur
ein schwacher Abklatsch ihrer Qualitäten auf
der Bühne, sieht man vielleicht von der von
Herbert Hildebrandt produzierten Star-Club
Single ab. Immerhin fungierten die Odd
Persons gegen Ende ihrer Karriere noch als
deutschen Beat und nicht nur von dem. Die
Gruppe ist einer der besten Beweise für die
Klasse der deutschen Beatmusik.
Zwar schneidet jede deutsche Beatband im
Vergleich mit den Boots schlecht ab, aber
The Rollicks (Bear Family BCD 16478)
konnten ihnen an guten Abenden durchaus
Paroli bieten, zumal sie in Rolf Tacht einen
Sprungbrett für Birth Control, da mit Bernd
Noske und Bruno Frenzel der Kern der dann
im Deutschrock zu Ruhm und Ansehen gekommenen Formation mitmischten.
Dass der Beat auch in der Provinz blühte, dafür sorgten Bands wie The Lonelys & Mike
Warner And His New Stars (Bear Family
BCD 16741), die ihre regionalen Wurzeln
genden Platten des Beat herauszubringen,
und dieses Urteil schließt die internationale
Szene mit ein: Here Are The Boots ist eine
der wenigen Alben, die den Test der Zeit
überstanden haben, obwohl auch es nicht
den Eindruck vermitteln konnte, den nach
Aussagen aller Zeitzeugen ein Gig der
Berliner ausstrahlte. Das war Charisma
pur, laut, dreckig – schlicht eine deutsche
Ausgabe von Them, ohne die jedoch platt abzukupfern, sondern mit eigenen Elementen.
Dies fehlte natürlich im Studio, obwohl die
Verantwortlichen bei Telefunken im Berlin
clever genug waren, die Jungs ihr Programm
abspielen zu lassen. Als die noch dachten,
das wäre die Probe, war bereits alles im
Kasten, zwar ohne den korrekten Sound
– damalige Tontechniker hätten verzerrte
Töne nie zugelassen – aber wenigstens so
spontan und locker, wie man es auf der
Bühne war. Deswegen gibt es alle Titel hier,
inklusive der Singles und der Beiträge für
Sampler, während die zweite LP, die bereits
von einer Gruppe im Abstieg aufgenommen
wurde, fast unberücksichtigt blieb. Die 28
Tracks mit einer unveröffentlichten Version
von Gaby zählen zu den Höhepunkten des
herausragenden Gitarristen besaßen und in
Wolfgang Mieles einen Sänger, der absolut
Show-Qualitäten hatte, ganz zu schweigen
von der Rhythmus-Sektion um Schlagzeuger Peter Hauke (ja, dem Gründer von
Bacillus) und Bassist Georg Schneider. Allerdings hielt man sich bald kaum mehr im
heimatlichen Berlin auf, sondern tourte im
Süden. Leider gilt auch für das Quintett das
Urteil, dass die Platten dem Vergleich mit
den Konzerten nie standhalten.
Ebenfalls in der sehr lebhaften Berliner
Szene waren die Odd Persons (Bear Family BCD 16463) zuhause und sie gehörten wie übrigens auch die Rollicks zu der
Generation, die sich erst einmal mit dem
RockʼnʼRoll beschäftigte, ehe man zum
Beat wechselte. Dann wurden aus dem eher
betulichen Dietmar & The Beat Boys The
Odd Persons und aus Amateuren Profis,
die dank des ehemaligen Mitglieds Peter
Fehlberg, der es vorgezogen hatte, bei der
Polizei Karriere zu machen, aber noch die
Zeit fand, daneben für seine alten Kollegen als Manager zu fungieren, sogar nach
Spanien engagiert wurden, wo sie große
Erfolge auf der Bühne und im Studio feiern
in Wuppertal und Bielefeld hatten und auch
musikalisch unterschiedlich geprägt waren:
Während Michael Werner alias Mike Warner
schon 1958 vom RockʼnʼRoll-Fieber gepackt
wurde, fingen die Wuppertaler erst 1963
damit an, ernsthaft was auf die Beine zu
stellen. Doch am Ende landeten beide beim
Beat und bei Ariola, die beide jeweils eine
LP aufnehmen ließ, die es auf der CD vor
allem gibt, gehören die beiden Platten doch
zu den ganz großen Raritäten des deutschen
Beat, was zwar nicht unbedingt die Qualität
der Musik betrifft, die zwar guter Beat ist,
dem aber meistens doch die Originalität
fehlt, die man sonst hier häufig findet.
21
22
Krautrock-CDs
Oldie Markt 10/03
Der deutsche Weg
Da die meisten deutschen Rockbands in den 70er
Jahren kein Fundament in der Pop-Musik hatten,
mussten sie sich ihren eigenen Weg suchen.
Während es im England und den USA in
den 60er Jahren selbstverständlich war, im
Radio die populäre Musik der Zeit zu hören,
war das in Deutschland beileibe nicht der
Fall. Das bedeutete für junge Musiker, dass
man, wollte man Rockmusik spielen, sich
selbst einen Stil zulegen musste, ausgehend von dem, was man auf Platten gehört
hatte. Dafür ist die einzige Produktion von
Trikolon, Cluster (Garden Of Delights
CD 081/Milestone Mailorder) ein gutes
Beispiel, weil sich hier in der Provinz drei
Musiker zusammentaten, um die Musik zu
spielen, die sie bewunderten, was dank
des Könnens von Organist, Trompeter und
Sänger Hendrik Schaper progressiver Rock
mit Anklängen an The Nice, aber mit mehr
Verwandtschaft zum Jazz, bedeutete, den
man hier auf der einzigen LP von 1969, für
die auf einem Tonbandgerät ein Konzert der
drei mitgeschnitten wurde, bekommt. Zwar
brillieren Schaper und die ebenfalls starken
Rolf Rettberg (Bass) und Ralf Schmieding
(Schlagzeug) besonders bei Fassungen von
Mozarts Blue Rondo und Der Fuge von
Bach, aber die eigenen Tracks haben mit
Klassik nichts zu tun.
Ob Osnabrück, wie bei Trikolon, oder Marl,
wie bei Join In: Wenn man da die Musik
hören wollte, die man liebte, musste man
sie schon selbst herstellen. Und so suchte
sich Schlagzeuger Eddy Friedrich ab 1968
die entsprechenden Mitspieler, mit denen er
in den ersten Jahren eher Bluesrock, später
aber Jazzrock spielte. Diese Musikrichtung
dominierte auch auf der einzigen LP von
1974, die auf dem Label des Produzenten
Bodo Borchert, Menga Music, erschien,
Kentalope Island (Garden Of Delights CD
087/Milestone Mailorder), bei der damals
im Studio Eroc den Sound überwachte. Also
standen die Instrumente im Vordergrund,
besonders die Gitarre von Jörg Radeck und
das Saxofon von Udo Custodis. Dank der 8
Bonustracks verschieben sich die Akzente
leicht, weil so noch die Querflöte und der
Gesang von Udo Voigt zu hören sind. Doch
immer ist das gut arrangierte Musik auf der
Linie zwischen Rock und Jazz, wobei ersterer Stil überwog.
Da ging es 1974 bei Opossum und Bearʼs
Choice (Garden Of Delights CD 086/
Milestone) schon wesentlich jazziger zu,
obwohl auch hier ein Flötist den Ton an-
gab: Peter Blömeke bestimmte mit seinem
Instrument den Sound seiner Kollegen und
der ging auch dank des Kollegen Heinrich
Holtgreve am Saxofon und der Klarinette
zum Jazz, zumal auch Gitarrist Gerold Adler, der mit der Ausnahme eines Tracks alle
Kompositionen beisteuerte, kein Rocker
war.
Sich von dem Geruch des Plagiats frei zu
machen, wenn man stilistisch deutlich in
den Fußstapfen anderer stand, war nicht
leicht und das galt für Magma auf Rock
Duo (Garden Of Delights CD 083/Milestone
Mailorder) 1975, die zwar nichts mit der
französischen Band um Drummer Christian
Vander zu tun hatte, dafür umso mehr mit
Duos wie Hardin & York oder Hansson
& Karlsson. Zwar gab es durchaus eigene
Elemente bei ihnen, aber gleichzeitig fehlte
es den Songs an Griffigkeit, wirkte man im
Studio etwas zu hölzern.
Den typischen progressiven Rock aus dem
Deutschland der 70er Jahre verkörpern Prosper auf Broken Door (Garden Of Delights
CD 085/Milestone Mailorder), das 1975 veröffentlicht wurde. Vor allem Gitarrist Evert
Brettschneider ragt heraus, dessen Soli das
Salz in der Suppe sind, während die zwischen Jazz und Rock beheimateten Stücke
und der Gesang doch etwas schwächeln.
Michels CD-Reissues
Oldie Markt 10/03
Michels
zum
Dritten
Zum dritten Mal gibt es die Platten von Wolfgang
Michels auf CD, aber zum ersten Mal alle, dazu
noch mit Bonustracks und komplett überarbeitet.
Wolfgang Michels ist einer der Außenseiter
der deutschen Rockmusik. Das hat wohl vor
allem damit zu tun, dass er sich in seiner
ganzen Karriere konsequent dem Mainstream
verweigerte und nur seinem eigenen Weg
folgte. Dennoch hatte er Erfolg. Teilweise
verkaufte er von seinen Alben 40.000 Stück
und die Kritik bejubelte seine Produktionen
als eigenständigen Beitrag zur internationalen
Singer/Songwriter-Bewegung, während er für
sich den Begriff Acoustic Rock prägte. Jetzt
gibt es seine Soloplatten auf Telefunken zum
dritten Mal (nach Castle Communications
und Ariola), aber erstmals total überarbeitet
und mit einer Fülle von Bonustracks. Das
trifft beispielsweise auf seinen absoluten
Klassiker, die in Kalifornien entstandene LP
Full Moon California Sunset (Telefunken
WSM 5050466-6036-2) von 1977 zu, auf
der er nach seinen Jahren mit Percewoodʼs
Onagram – deren LPs ebenfalls neu aufgelegt
allem darin übte, seinen Künstler möglichst
krass über den Tisch zu ziehen. So wurden
beispielsweise mehr Platten gepresst, als
die, die mit Michels abgerechnet wurden.
Nach einem weiteren, ebenso gelungenen
Album, das er wiederum in Kalifornien eingespielt hatte (Crazy Enough) fasste er den
Entschluss, fortan in deutscher Sprache zu
singen, was zwar den musikalischen Gehalt
nicht änderte, wohl aber die Akzeptanz bei
vielen Journalisten, die diesen Wandel nie
verstehen konnten. So driftete er spätestens
nach dem 1979er Album Irgendetwas stimmt
hier nicht mit Keine Probleme (TelefunkenWSM 5050466-6043-2-3) 1983 ins Abseits,
trotz der unbestreitbaren Tatsache, dass das
von der Substanz her derselbe Michels war,
der zuvor von der Kritik umjubelt worden
23
auch die Texte fielen gegenüber seinen USPlatten keinen Deut ab.
Diese Missachtung führte leider dazu, dass
seine vielleicht beste LP in deutsch, die 85er
Produktion Bei Mondschein (Telefunken
WSM 5050466-6041-2-5) fast gänzlich
übersehen wurde, obwohl er da die Synthese
aus seinem früheren Stil und neuen, melodischeren Songs so weit vorangetrieben hatte
wie möglich. 7 Bonustracks machen aus der
Scheibe heute fast eine neue Platte, toll ist sie
nach wie vor. Gerade im Hinblick auf seine
kontinuierliche Steigerung ist es ein Jammer,
dass danach erst einmal Schluss war.
Wer sich die verschiedenen Phasen in seiner Karriere geballt zu Gemüte führen will,
dem seien die beiden Sampler Das Beste
(Telefunken WSM 5050466-6111-2-3) und
The Essential Collection (Telefunken WSM
5050466-6112-2-2) ans Herz gelegt, die seine
ganze Solokarriere Revue passieren lassen.
Auf dem englischen Sampler wird man noch
die Tracks finden, die Michels 1990 unter
dem Pseudonym Percewood in die Charts
bugsierten und die, mit denen er 1994 sein
musikalisches Konzept des akustischen
werden – seine Vision so erfolgreich umsetzte, dass er die Rockpresse überraschte und zu
Lobgesängen zwang. Das war und ist nämlich
kein Abklatsch der Singer Songwriter-Schule
der USA, sondern ein völlig eigenständiger
Beitrag, der nicht nur durch die Mischung
akustischer und elektrischer Klänge, sondern
auch durch die Lieder und den Gesang von
Michels zu jeder Zeit überzeugte. Die neue
Reissue kommt mit sechs Bonustracks, darunter drei bislang völlig unveröffentlichten,
zu denen eine Live-Version von Summer
Song zählt.
Wie so oft in der Karriere von Wolfgang Michels folgte dem Geniestreich ein Vertrag mit
einem Label, das sich danach scheinbar vor
war. Einige Songs hier waren zusammen mit
Rio Reiser geschrieben worden, der auch auf
den Bonustracks mitwirkte. Sicher war das
etwas poppiger, aber sowohl die Musik als
Rock modernisierte und weiterentwickelte.
Alle diese Tracks zeigen einen eigenständigen
Künstler, der sich nie von seinem als richtig
erkannten Weg abbringen ließ und während
der gesamten Zeit tolle Musik herstellte.
24
DVDs von Yes
Oldie Markt 10/03
Yes-Bild + Ton
Ob mit Bild oder nur akustisch: Yes
arbeitet seine Geschichte mit DVDs auf.
Mag eine Band auch ihren Zenith überschritten
haben – ihr bleibt immer die Vergangenheit,
um damit auch dann zu wuchern, wenn neue
Produkte nicht mehr die Klasse der früheren
Platten erreichen. Wenn der Maßstab so hoch
ist wie bei einer Gruppe von der Klasse von
Yes, ist es fast logisch, dass sich aktuelle CDs
kaum mit denen messen können, die einmal
ein ganzes Genre konstituierten. Deswegen ist
Magnification (Rhino WSM 8122 78250-9) sicher kein schlechtes Album und das zeigt sich
gerade, wenn man sich eine Sound-DVD zu
Gemüte führen kann, die logischerweise noch
größere Feinheiten in punkto Tonqualität auf
der Habenseite verbuchen kann. Das ändert
jedoch nichts daran, dass der Vergleich mit
einem ebenfalls inzwischen auf DVD-Audio
veröffentlichten Klassiker wie Fragile (Rhino
WSM 8122-78249-9) klar zu dessen Gunsten
ausfällt. Dies ist nicht nur deswegen der Fall,
weil dort klassische Kompositionen wie Long
Distance Runaround, Heart Of The Sunrise,
Roundabout und das als Bonustrack-Zugabe
enthaltene America vertreten sind, sondern
auch, weil das Konzept überzeugender und
dichter ausfiel, als das bei den heutigen CDs
der Fall ist. Wo damals die Substanz da war,
herrscht heute eine Opulenz der Form, die
den fehlenden Inhalt überdecken soll. Dabei
ist natürlich unbestritten, dass die Musiker
damals wie heute Meister ihres Faches sind.
Aber sie schaffen es nicht mehr, das Können
wie in den 70er Jahren in eine Fassung zu
gießen, die sowohl die Qualität der Musik
als auch die Fähigkeiten der Musiker so in
den Dienst der Sache zu stellen, dass ihre
Virtuosität im Rahmen überzeugender Kompositionen glänzt.
Was aber natürlich genau aus demselben
Grund immer überzeugt, ist ein Rückblick
auf die Geschichte der Gruppe und den
besorgt die DVD Yes Years (Warner Vision
WEA 8536 50250-2) auf eine berückende Art
und Weise. Das beginnt bei der schieren Fülle
des angebotenen Materials, die zum einen die
klassischen Tracks in verschiedenen Formen
zeigt – das betrifft beispielsweise Proben für
eine Tour wie Aufnahmen aus dem Studio als auch die verschiedenen Personalwechsel
thematisiert, vom Abschied Tony Kayes bis
zu der Jetztzeit, die die Rückkehrer zu Yes
mit Aussagen zu ihren Instrumenten ebenso
wie zu ihrer Karriere präsentiert. Dazu treten
Features wie Bilder aus Studios, in denen
LPs wie Going For The One entstanden,
ergänzt durch einem Blick auf die Arbeit an
einer Platte oder eine Session, an deren Ende
Musiker die Truppe verließen. Mit anderen
Worten: Diese DVD dürfte viele Fragen,
die man noch nicht von den diversen Druckerzeugnissen um Yes beantwortet bekam,
erledigen, abgesehen von der unbestreit-
baren Tatsache, dass man das Ganze nicht
hört oder liest, sondern tatsächlich bei den
Ereignissen zur Stelle ist, seine Helden in der
jeweils abgebildeten Realität verfolgen kann.
Selbstverständlich ist dieser Aspekt für Fans
der haupstächliche Kaufanreiz. Es ist eben
ein gewaltiger Unterschied, das alles quasi
hautnah mitzuerleben. Ganz abgesehen davon
kann da die DVD zudem ihre von niemandem
bestrittenen optischen und akustischen Qualitäten ausspielen, die wirklich brilliante Bilder
und Töne ermöglichen. Folglich präsentieren
die 120 Minuten Gesamtspielzeit Einblicke in
die Arbeit der legendären Artrock-Band, wie
man sie garantiert noch nie zuvor ermöglich
bekommen hat.
Da ist das Material von Greatest Video Hits
(Warner Vision WEA 8536 50181-2) nicht
nur um 45 Minuten kürzer, sondern, wie es
der Titel ja bereits aussagt, inhaltlich auf die
Videos beschränkt. Die allerdings gibt es alle
auf einen Blick: Angefangen mit Wondrous
Stories bis zu Iʼve Seen All Good People von
der letzten Liveplatte, zieht die Karriere der
Band im Video-Zeitalter an dem Zuschauer
vorbei, und das ist nicht alles. Abgesehen von
den Einführungen zu jedem einzelnen Video
bekommt man auch noch Interviews mit den
beteiligten Musikern und erhält so etliche
Hintergrundinformationen. Etwas bedauerlich ist allerdings, dass nicht die Regisseure
der diversen Musikfilmchen befragt wurden.
Doch auch so ist diese DVD sowohl in ihrer
Ausführlichkeit wie von den einzelnen Songs
her eine kleine Geschichte der Band von 1976
bis in die Jetzt-Zeit und ergänzt so die andere
DVD beinahe ideal.
Historische Musikbilder auf DVD
Oldie Markt 10/03
Geschichte im Bild
Ob Jazz, RockʼnʼRoll oder Rock: Bei der
Darstellung historischer Aufnahmen zeigt
die DVD ihre wahre Qualität.
Auf den ersten Blick mag es seltsam anmuten, eine DVD mit Material in schwarz-weiß
aus den 50er und 60er Jahren zu veröffentlichen, doch aus zwei Gründen macht das
durchaus Sinn, was man am Beispiel der
Jazz-DVD Vintage Collection 1958-1961
(Warner Music Vision WEA 2564 60058-2)
Zugaben abgerundet wird, wie Aussagen von
ihm und und seiner Frau, berühmten Kollegen, zwei Videos und elektronischen Pressemappen - und das ist noch nicht alles.
25
Stowmarket, Suffolk, IP14 1EN, England)
der Ian Gillan Band schon spartanischer
aus, aber dafür entschädigt der Inhalt: Das
Konzert, das sich Chris Blackwell anschaute
um seine Investition zu beutachten, war noch
nie zu sehen und zeigt die erste Ausgabe der
Gruppe des Deep Purple-Sängers mit Ray
Fenwick, die einen rauen, instrumental herausragenden Hardrock brachte, der ab und
zu auch Instrumentals in Richtung Jazzrock
integrierte. Das war guter Rock, auch wenn
Ohrwürmer nur dank Deep Purple zu hören
waren. Dazu gibt es zwei Interviews mit
Fenwick und Gillan und ein Bündel von
Raritäten.
Was Ian und seinen Angestellten versagt
blieb, schafften die Schwestern Wilson:
Mit Heart erreichten sie etliche Tophits in
den USA und sonst wo und bewiesen einfür allemal, dass Frauen genauso gut rocken können wie Männer. The Road Home
(Capitol EMI 7243 4 77918 9 5) zeigt ein
Da fiel Live At The Rainbow 1977 (Angel
Air NJPDVD 608, Angel Air, P.O.Box 14,
beweisen kann: Zum einen ist der Sound
richtig gut und zum zweiten bekommt man
eine Fülle an Material von Legenden wie
Count Basie, Billie Holiday, Miles Davis
oder Gil Evans und damit gleichzeitig eine
Spannbreite vom traditionellen bis zum
modernen Jazz.
In dieselbe Kerbe schlägt auch Vintage Getz
von Stan Getz (Warner Vision WEA 2564
60059-2), das aber bei zwei Open Air-Gigs
im Napa Valley bei San Francisco 1983 entstand, wo der legendäre Saxofonist in der
herrlichen Umgebung sein beträchtliches
Können und seine größten Hits präsentierte.
Wie Getz auf seinem Instrument war auch
Roy Orbison als Sänger ein Unikat und
das beweist Greatest Hits (Eagle EREDV
328/ Edel), das nicht etwa, wie man bei dem
Titel vermuten könnte, im Studio entstand,
sondern Konzertaufnahmen von den 50er bis
80er Jahren zeigt und von einer Fülle von
aufsehenerregendes Konzert von 1995, das
die beiden Schwestern und ihre Band im
Rahmen einer Unplugged-Show zeigt, die
vom Seattle Symphonie-Orchester begleitet
wurde. Die beiden zogen ein Resümee ihrer
Karriere bis dahin und dazu gibt es noch Zugaben wie Interviewmaterial, den Titelsong
als Videoclip und zwei Fernsehauftritte. Das
ergibt zusammen eine Spielzeit von immerhin 95 Minuten, aber bei der Musik muss
man schon einige Abstriche machen. Denn
der akustische Charakter stellt den sentimentalen Charakter der Wilson-Songs etwas zu
stark in den Vordergrund. Da vergisst man
leider ab und zu, dass Nancy Wilson eine
richtig gute Gitarristin ist, die bei etlichen
Songs zeigte, dass sie sich hinter keinem ihrer männlichen Kollegen verstecken muss.
26
Neue Bücher zur Rockmusik
Oldie Markt 10/03
Musik zum Lesen
mativ bis zum Exzess, aber auch von einer
Detail-Versessenheit, die oft den Blick für
das Ganze trübt.
Volle Ladung: Ob Elvis, die Beatles oder
die Stones: Für alle gibt es ein Buch.
Der Sommer ist eigentlich die saure Gurkenzeit - nicht so in diesem Jahr. Der Buchmarkt
für Plattensammler boomt. Als erstes wurden
die Beatles-Fans bedacht. Der rastlos tätige
Bernd Matheja hat Internationale Pilzvergiftung (Bear Family BFB 10021, ISBN: 389795-940-2, 35 Euro) zusammengestellt.
Ein Buch, das hauptsächlich auf den deutschem Pressezitaten aus den Jahren 1963-67
basiert, die meistens im Original abgebildet
und Weise geschrieben, dass man es über
weite Strecken gerne liest. Ein Band, der
bei jedem Elvis-Fan seinen Platz im Regal
sicher haben dürfte.
Alleine die Diskografie hatte von Anfang an
das Rolling Stones Weissbuch im Sinn und
fand folglich den Platz im Bücherschrank
Den hat der Herr der Raritäten, der Wiener
Hans Pokora, nicht verloren. Zwar gibt es
von ihm mit 4001 Record Collector Dreams
(50 Euro inkl. Porto von Hans Pokora, P.O.
Box 44, 1037 Wien, Österreich) schon zum
vierten Male sein unnachahmliches Fotobuch
mit Raritäten aus den 60er und 70er Jahren,
aber zum einen stimmt die stilistische wie
sind. Dazu gibt es jede Menge Fotos. Ein
Buch zum Schauen und zum Lachen.
Wesentlich umfassender gestaltet ist Elvis
A. Presley-Die Musik, der Mensch, der
Mythos (Hannibal Verlag, ISBN: 3-85445226-8, 65,- Euro) von Marc Hendrickx,
der zwei Sachen in einem vereint: Eine
umfassende Biografie, die nicht nur den
Mann selbst, sondern auch sein Umfeld mit
einbezieht. Und zum zweiten das Werk des
Mannes, das Hendrickx am Ende der nach
Jahren aufgeteilten Kapitel unter der Überschrift Die Elvis-Industrie abhandelt. Das
macht sowohl von der guten Darstellung wie
vom Foto-Material wie von der Gliederung
nach den einzelnen Jahren her absolut Sinn,
und die Schilderung des Fans aus Belgien
ist zu jeder Zeit nicht nur absolut faktensicher, sondern auch in einer solchen Art
von jedem ernsthaften Sammler der Gruppe
- dank der akribischen Arbeit von Superfan
Dieter Hoffmann, der seitdem das einmal
entstandene Werk im Alleingang fortgesetzt
hat. Allerdings hat er sich mit seinem neuen Werk Das Weissbuch Recording Index
1961-2003 A-L + M-Z (2 Bände, 80 Euro
von Basement News Distribution c/o Günter
Beetz, Waldstr. 59, 63110 Rodgau) ein Ziel
gesetzt, das kaum ehrgeiziger sein könnte:
Fortsetzung und Aktualisierung des in dem
Originalbuch 110 Seiten umfassenden Teils,
in dem er damals alle Songs, die die Stones
jemals gespielt haben auflistete, mit all den
verschiedenen Versionen, die live oder auf
Tonträgern (legal, illegal, scheißegal) zu finden waren. Heutzutage hat das Werk in den
zwei Bänden zusammen knapp 1000 Seiten
Umfang – also beinahe das zehnfache des
Originals. Folglich ist auch der Preis für die
beiden Bänden inzwischen beinahe auf das
Doppelte der originalen Ausgabe geklettert.
Nicht nur deswegen ist das Dieter Hoffmann,
wie er leibt und lebt: Akribisch und infor-
die nationale Offenheit: Seit dem 2. Band
geht ja das Spektrum von Europa bis in die
ganze Welt und deswegen ist das traumhaft.
Nach wie vor ist das ein Spiegel der Beatund der psychedelischen Musik weltweit und
das ist nach wie vor faszinierend.
Plattenkritiken I
Oldie Markt 10/03
Walter Kollo
Das klingt, als wennʼs ein
Märchen wär
Duophon 05 27 3
Der am 28. Januar 1878
im ostpreußischen Ort
Neidenburg als Walter
Kollodzieyski geborene
Komponist hatte seine große Zeit von 1906 bis 1928 in
Berlin, wo seine Operetten
und Lieder auf den Straßen
gesungen wurden. Die Aufnahmen hier erstrecken sich
über den Zeitraum, fangen
mit einer Platte von 1907
an und enden 1929. Das
ist die leichte Muse dieser
Zeit, zwischen Klassik und
Schlager, gekonnt, witzig
und mit starken Melodien
(Duophon, Eislebener Str.
4, 10789 Berlin).
Otto Kermbach
Licht aus, Messer raus
Duophon 05 24 3
Im Gegensatz zu seinem
Kollegen stammte der
Dirigent und Leiter eines
Orchesters zum einen aus
Berlin und war außerdem
kein Komponist. Dafür aber
wusste er, was er den Berlinern vorspielen musste und
das machte ihn und seine
Kapelle zur populärsten seiner Zeit, der 20er und 30er
Jahre und dort vor allem
den berühmten Sechs-Tage
Rennen im Sportpalast. Er
und das Original Krücke
machten aus dem Wiener
Praterleben den Sportpalast Walzer. Doch das ist
nicht alles.
Jim Reeves
Radio Show
And More Bears
ACD 25002
Auch wenn nicht Bear
Family draufsteht ist es
doch ein neues Label von
Richard Weitze, das für den
Mitschnitt der Radio-Show
des Countrysängers vom
24. Februar 1958 verantwortlich zeichnet, die einen
Blick auf das ermöglicht,
was da so auf die Hörer
zukam: Eine Mischung aus
Country, Pop, Information
und Unterhaltung, die so
nur ein Sänger beherrschen
konnte, der früher selbst als
DJ gearbeitet hatte. Diese
Zusammenstellung aus
Pop und Show macht den
Reiz aus.
Bill Monroe
Two Days At Newport
And More Bears
ACD 25001
Der Mandolinenspieler aus
Kentucky machte fast im
Alleingang aus dem dem
Folk nahestehenden alten
Country den Bluegrass,
den er dann auch noch beschleunigte und mit dem typischen Satzgesang versah.
1963 besuchte er das Newport Folkfestival und geriet
dort zu einer Sensation, die
ihm und seiner Band einen
ganz neuen Markt eröffnete – die Folkfans. Die zwei
Konzerte stellen eine Band
vor, die mit Bill Keith und
Del McCoury auch noch
zwei seiner besten Musiker
enthielt.
Dickson Hall
Outlaws Of The
Old West
And More Bears 25006
1955 stellte der als Floyd
Sherman Riley geborene
und sich zwischen Folk
und Country bewegende
Mann aus North Carolina
diese Kollektion vor, die
den Wilden Westen noch
einmal ins Gedächtnis
zurückrief. Er besang im
klassischen, simplen Country der 50er Jahre die großen
Outlaws der Zeit, zu denen
er auch ein Lied über Sitting
Bull integrierte. Seine stets
unprätentiöse Art und die
Lieder selbst bringen diese
Zeit zurück, ohne dass die
Texte sie verherrlichen
würden.
Blue Cheer
Vincebus Eruptum /
Outside Inside
Track 1025CD/Sanctuary
Die Band aus SF, die sich
nach einer Droge benannt
hatte, wirkte für Kritiker
ihrer Zeit wie ein schlechter Trip. Der Grund dafür
war, dass sie vor allem
eines waren: Laut! Das trug
ihnen mit ihrer Version des
Summertime Blues einen
Hit ein. Es folgten die beiden Alben hier, die sie als
frühe Vertreter des Heavy
Metal präsentieren, obwohl
sie den Blues noch äußerst
prominent in ihren Sound
integrierten. Das hört sich
immer noch beeindruckend
kräftig und energiegeladen
an.
Enbryo
Bremen 1971
Garden Of Delights CD 084/
Milestone Mailorder
Als das Konzert der Münchner im Radio Bremen mitgeschnitten wurde, waren
sie noch nicht die Jazzer
mit den Füßen in der Weltmusik, sondern eher Jazzer
mit Blues und Rock, was ihr
damaliger Gitarrist Al Jones
beweist, der vom Blues her
kam. So klangen sie noch
deutlich rockiger, obwohl
bereits damals der Jazz
ebenso prominent vertreten war. Eigenständig aber
waren die Bayern zu jeder
Zeit und verfolgten ihren
ganz eigenen Weg zwischen
Rock und Jazz, der damals
schon originell war.
Eiliff
Bremen 1972
Garden Of Delights CD
082/Milestone Mailorder
Die Kölner stellten sich
ein Jahr nach Embryo in
Bremen vor und wirkten
noch kompromissloser als
die Kollegen aus Bayern.
Das war Jazz mit etwas
Rock, der dank der überragenden Solisten – genannt
seien hier nur Keyboarder
Rainer Brüninghaus und
Gitarrist Houschäng Nejadépour – auch schon mal
ein Stück auf eine Länge
von 33 Minuten ausdehnen
konnte, wie es hier bei Suite
der Fall war. Aufgrund der
Ideen der beteiligten Musiker wurde das dennoch
kaum dröge.
Led Zeppelin
How The West Was Won
(3 CD)
Atlantic 7567-83587-2
Die zwei Konzerte, die es
hier zu bewundern gibt,
fanden am 25. und 27.
Juni 1972 in Los Angeles
statt und präsentieren
Jimmy Page&Co. auf dem
Höhepunkt ihres Könnens
– mit dem namenlosen 4.
Album war 1971 das absolute Meisterwerk auf den
Markt gekommen. Und so
gibt es mehr als 2 Stunden
Hardrock der Extraklasse,
der alles besitzt, was man
von ihm erwartet: Härte,
Melodie und Virtuosität.
Kein Wunder, dass dieser
Set in den USA Staind vom
1. Platz der Charts stieß.
Tyla Gang
Moonproof
Mystic MYS CD 166 /
Zomba BMG
Die zweite Platte der Band
um Sean Tyla wirkte etwas
poppiger als die erste, doch
die Songs, die alle Anfang
1978 entstanden, genauso
wie die für das dritte, nicht
veröffentlichte, gelangen
ausgezeichnet und hielten
die Balance zwischen Rock
und Melodie. Die Produktion, die auf den amerikanischen Markt abgestimmt
war, nahm die größte Härte
heraus, aber die Dominanz
der Gitarren blieb ebenso
gleich wie die Nähe zum
Punk, auch wenn das ganz
anders klang. Aber starker
Rock ist es auf jeden Fall.
27
28
Plattenkritiken II
Oldie Markt 10/03
Sean Tyla
Just Popped Out / Redneck In Babylon
Mystic MYS CD 164
Nach dem Ende seiner Band
war es ein logischer Schritt,
es als Solist zu versuchen,
doch fast wäre nichts daraus
geworden. Erst als der Chef
von Polydor International
das Material der ersten LP
hörte, bekam der Chef von
Ducks Deluxe und der Tyla
Gang einen Vertrag – zum
Glück. Denn die beiden
Alben von 1980/81 bewiesen seine Fähigkeiten als
Sänger und Songschreiber
und boten poppigen Rock
der besseren Art, auch wenn
damals der Erfolg, warum
auch immer, ausblieb.
Roger Chapman
The Shadow Knows
Mystic MYS CD 167 /
Zomba BMG
Für Engländer ist diese
Platte wahrscheinlich ganz
neu, denn sie kam 1984
nur in Deutschland heraus
wie auch die 12“-EP, die
1989 in Berlin live aufgenommen wurde und die
die einzige Fassung von
Shadow On The Wall unter
seinem Namen enthielt. Die
zwei Teile zusammen bieten
einen guten Überblick über
die Musik, die der ehemalige Sänger von Family nach
seiner großen Zeit Ende der
70er Jahre bot: Das rockte
immer noch gehörig und
besaß einige Ohrwürmer.
Roger Chapman
Techno-Prisoners
Mystic MYS CD 168 /
Zomba BMG
Warum sich Chappo 1987
auf das holländische Produktionsteam Bolland &
Bolland einließ, muss man
seine Plattenfirma fragen
– gut bekam es ihm nicht.
Denn die elektronischen
Klänge der Brüder wirkten
mit seinem Gesang eher fehl
am Platz. Das machen die
fünf Bonustracks deutlich,
die Demos bringen, die er
mit Tim Hinkley und Alvin
Lee einspielte. Das ist nämlich genau der Mix aus R&B
und Rock, der ihn zurecht zu
der Legende gemacht hat,
die er bis heute ist.
Petula Clark
Kaleidoskop-ihre größten
Hits (2 CD)
Sanctuary SANDD 094
Es gibt nur ganz wenige
Sängerinnen, die schon als
Kind ein Star waren und
das bis heute blieben – die
in Frankreich lebende Frau
hat das geschafft, weil sie
zum einen eine Ausstrahlung wie wenig andere
besitzt und zum anderen
eine ungemein vielseitige
Stimme. Das Material auf
den beiden Platten stammt
aus den Jahren 1961-2003
und schließt deutsche Titel
ebenso ein wie ihre Welterfolge und Songs aus ihrem
aktuellen Programm. Und
das ist eine echte Leistung.
Marillion
The Best Of
EMI 07243 590784 2 7
Various Artists
The Original Oldie Night
(2 CD)
Choice Of Music 2001292
Kompilationen mit der
Musik der 60er und 70er
Jahre gibt es nun wirklich
wie Sand am Meer, da
stellt sich schon die Frage,
ob man sich einen neuen
Doppelpack zulegen soll.
Doch dieser hier hat zwei
sehr gute Argumente für
sich: Zum einen ist die
Auswahl sehr breit gestreut,
reicht vom Bubblegum bis
zum Soulrock von Motherʼs
Finest. Und zweitens gibt es
genügend Songs, die zwar
kein Hit wurden, aber eine
Ausgrabung im Jahr 2003
mehr als verdient haben.
Various Artists
Happy Birthday-HarleyDavidson (2 CD)
Phoenix 0306110/SPV
Motorräder und Rock sind
schon immer eine Symbiose
eingegangen – warum also
nicht einer der legendärsten
Marken huldigen? Folglich
gibt es einen Mix aus Motoren-Geräuschen, Oldies
wie Freebird oder Carry
On Wayward Son (in einer
neuen Live-Version) und
ganz neuen Songs, die sich
speziell mit der Firma im besonderen und dem Motorrad
im allgemeinen beschäftigen. Die Mischung machts
und bringt guten Rock, der
den Anlass in den Hintergrund drängt.
Various Artists
Seka (Sister) Vol. 3
Twah! 119/SMIS
Various Artists
Latination 4
Universal 060249808106
Zum dritten Mal gibt sich
die moderne Folk-, Folkrock- und Singer/ Songwriter-Szene die Ehre, um Geld
für eine Stiftung für traumatisierte Frauen und Kinder in
Kroatien aufzutreiben. Die
Mischung reicht vom puren
Folk über leicht angerockte
Songs bis zum Countryrock
von One Bar Town und wie
bei jedem Sampler findet
sich neben tollen Liedern
auch einige Füller. Aber
insgesamt entspricht der
Inhalt dem guten Zweck:
Er ist nicht nur wegen der
Anlasses eine gute Sache.
Trotz Shakira und dem
Boom der Herz-Schmerz
Sänger aus Lateinamerika
besteht die Popmusik von
da gewiss nicht nur aus
solch massenkompatiben
Klängen, sondern hat, wie
die europäische Szene
auch, alles, von Punk bis
zum Hip-Hop zu bieten und
diese Vielfalt bietet die vierte Ausgabe dieses Projekts.
Das ist meistens mindestens
interessant, manchmal auch
deutlich mehr und zeigt,
welch großes Potential man
auf diesem Teil des Kontinents entdecken kann.
Patent Ochsner
Trybguet
BMG Ariola 74321 94807
2/ARIS
Jedes Land hat seine Stars,
die jenseits der Grenze
kaum einer kennt. So geht
es auch der Schweizer Band,
die trotz ihres originellen
und eigenständigen Rocks
nur zuhause richtig gut ankommt – kein Wunder: Sie
singt in Schweizer-Deutsch
und das ist nun einmal
für die meisten Europäer
unverständlich. Die Musik
allerdings ist international,
mischt Rock mit Folk und
typischen Klängen ihrer
Heimat. Zusammen mit
den guten Songs wirkt das
nie provinziell.
Ohne boshaft sein zu wollen, muss man sagen, dass,
wenn es nur um Hitparadenerfolg ginge, diese Platte
gerade einmal eine Single
sein müsste: Kayleigh, Lavender und Incommunicado
hießen die 3 Top-10 Hits der
Gruppe mit Fish von 198587. Seitdem der weg ist,
fand sich die Band nicht
mehr in solch lichten Höhen. Doch da der Sampler
Best Of lautet, kann man da
auch Material aus späterer
Zeit unterbringen und das
macht die CD zu einem
guten Überblick.
Plattenkritiken III
Oldie Markt 10/03
Bob Drake
13 Songs And A Thing
ReR Megacorp CTA 13
Eyvind Kang
Virginal Coordinates
ReR Megacorp IDA 016
Gary Hughes
Once And Future King
(2 CD)
Frontiers 161/Soulfood
Darf es noch ein bißchen
ehrgeiziger sein? Der
Sänger und Songschreiber
setzt den Trend in der
progressive Metal-Szene
zu Rock-Opern mit einer
über König Artus fort, die
analog zu ihrem Thema
vor allem mit viel Musik
aufwartet. Es beschleicht
einen das Gefühl, Pomp sei
ein Wert an sich. Vor allem
aber fehlen die Songs, die
neben dem häufig aufgeblasen wirkenden Inhalt für
sich stehen könnten. Da hat
sich der Leadsänger von Ten
etwas übernommen.
Thunder
Shooting At The Sun
Frontiers FR CD 164 /
Soulfood
Wie das (Rock)Leben so
spielt: Vor einigen Jahren
gaben die Engländer ihr
Abschiedskonzert und jetzt
sind sie wieder da, dank
der Monsters Of Rock-Tour
2002 in England, die für
sie so ein Erfolg wurde,
dass sie danach ins Studio
gingen. Nur: Das eine ist,
mit den alten Songs live
Erfolg zu haben. Aber bei
der Arbeit im Studio sind
neue Ideen gefragt und
die hielten sich denn doch
in engen Grenzen. Das ist
zwar nicht schlecht, aber es
ist vor allem routiniert.
Pacifier
Same
Arista 14794-2/ARIS
Wenn ein Musiker nicht nur
Mitglied progressiver Bands
wie Thinking Plague ist,
sondern auch noch als Solist auftritt und als Produzent von Acts wie Ice Cube
und Engelbert agiert, dann
kann man von seinen CDs
einen wilden Mix erwarten
und den bringt er denn auch.
Da wechseln sich Songs
mit freien Sequenzen ab,
gibt es Stellen von großer
Schönheit ebenso wie von
purem Lärm und bewegt er
sich zwischen Rock und EMusik. Doch es bleibt seine
Kreation.
Einem Violinisten kann man
im allgemeinen unterstellen,
dass er zumindest Ahnung
von klassischer Musik hat
und das beweist der hier auf
seinem Debüt, das er für das
Angelica Festival in Bologna schrieb. Das ist ein Mix
aus klassischer Musik, Rock
und Folk, der sich mit dem
Werk von The Necks (siehe
OM 5/03), vergleichen lässt:
Ein Track, der mit einem
Dauerton beginnt und sich
daraus wie eine Blume entfaltet (ReR, 79 Beulah Rd,
Thornton Heath, Surrey
CR7 8JG, UK).
Silent Edge
Terrorwheel
The Eyes Of The Shadow RhythmʼnʼMurder
DVS 009
Massacre MAS CD 0363
Assert
Riotous Assembly
Hardboiled HBCD 231
Virgin Black
Elegant ... And Dying
Massacre MAS CD 0389
In einem so arrivierten Stil
wie dem progressive Metal
neue Akzente zu setzen, ist
wirklich nicht leicht, aber
die Holländer versuchen es
auf ihrem Debüt wenigstens.
Vor allem gehen sie ziemlich abwechslungsreich vor:
Akustische Passagen wird
man genauso finden wie
den stilüblichen Bombast
und vor Stakkato-Stücken
schrecken sie auch nicht
zurück. Da ihnen auch noch
etliche gute Songs einfielen,
ist das ein gelungenes Debüt
das Lust auf mehr von dem
Quartett macht.
Es war immer ein Sinn der
Rockmusik, schlicht und ergreifend Krach zu machen.
Die englischen Punker sind
diesem Inhalt so weit nahegekommen wie man das
nur schaffen kann. Das ist
derart hart und laut, dass
man sich da wirklich Sorgen um die Unversehrtheit
einiger Körperfunktionen
machen sollte. Aber gleichzeitig ist das eben nicht nur
zweckentfremdeter Lärm,
sondern das ist wirklich
total abgehender Sound,
der vor allem aus Tempo
und Energie besteht.
Mars Electric
Fame Among The Vulgar
Atenzia ATZ 02018 /
Common Ground
Aus Alabama kommt vor
allem eines her: Southern
Rock. Da haben die Jungs,
die sich einmal Wish nannten, nichts mit am Hut.
Ihre Musik der Wahl ist
AOR, sprich Hardrock mit
poppigen Melodien. Nachdem sie kräftig Erfahrung
als Vorgruppe gesammelt
haben, gingen sie mit dem
Michael Jackson-Produzenten Joey Donatello ins
Studio, doch dabei kam
leider nur Durchschnitt
heraus. Der Sound stimmt,
nicht aber die Trefferquote
bei den Songs.
Wenn die Musik einer Band
in ihrem Promotext mit einem Panzer verglichen wird,
kann man sich vorstellen,
was auf einen zukommt.
Und das finnische Trio
klingt genauso wie seine
Ankündigung, holzt sich
durch 11 Tracks und hält
nichts von so etwas unnötigem wie Feinheiten oder
Melodien. Wem Motörhead
gefällt, der wird hier auch
fündig, alle anderen seien
vor einer vollen Breitseite
mit knallhartem Rock und
Phonzahlen im SchmerzBereich gewarnt.
29
Von Neuseeland ist es in
jeder Beziehung ein sehr
weiter Weg in den Rest der
Welt. Das gilt für Rockbands
genauso. Doch das juckt das
Quintett, das sich nach dem
Terroranschlag vom 11.
September 2001 von Shihad
in Pacifier umtaufte, wenig.
Ihr Rock ist gut genug für
den Rest der Welt und diese Platte untermauert diesen
Anspruch, denn der harte
Gitarrenrock mit mehr als
nur leichten Elementen des
Grunge hat die Verbindung
aus Songs und knackigen
Attacken der Gitarren.
Wer immer meint, dass die
düstere Form des Metals
immer nur schnell und
brutal daherkommen muss,
sollte sich einmal die Werke
der Australier anhören. Die
siedeln sich ebenfalls in der
dunklen Nische des Heavy
Metal an, aber Samantha
Escarbe und Rowan London
besitzen das, was den meisten ihrer Kollegen abgeht:
Eine musikalische Vision,
die feierliche Töne mit den
düsteren Metal-Passagen
verbindet. Das macht auch
ihre zweite Platte zu jeder
Zeit interessant.
30
Plattenkritiken IV
Oldie Markt 10/03
Lana Lane
Covers Collection
Transmission TMD-031 /
Alive
Zweimal hat die ArtrockLady schon ihre Lieblings
Lieder vorgestellt, die ersten zweimal aber im Balladensektor. Diesmal kann
man sich auch auf Titel von
Led Zeppelin und Rainbow
freuen, bei denen sie dann
doch einmal rocken darf.
Das Rezept, eine gute Sängerin mit schönen Songs zu
paaren, geht ausgezeichnet
auf und die auf 3000 Stück
limitierte CD sollte ihre
Liebhaber finden. Denn
Erik Norlander, Mann und
Keyboarder der Dame, fand
gute Arrangements.
Erik Norlander
Music Machine (2 CD)
Transmission TM-037 /
Alive
Dass der Mann von Lana
Lane im Herzen ein Artrocker der alten Schule ist,
merkt man an den Platten
seiner Dame. Selbst wird
er jetzt zum dritten Mal
tätig und legt gleich eine
Rock-Oper vor, doch die
ist, im Gegensatz zu dem
bereits vorgestellten Exemplar, wirklich gut. Natürlich
geht es immer einmal wieder bombastisch zu, aber
Norlander schrieb zum einen gute Songs, holte sich
jede Menge Prominenz ins
Studio und integrierte auch
Instrumentals.
Brazen Abbot
Guilty As Sin
SPV 085-74902
Pride
Signs Of Purity
AOR Heaven/Point Music
4018996102338
Ein Label mit dem Namen
kann wohl kaum Death Metal vorlegen, aber den puren
AOR gibt es auch nicht. Den
Ivan Gunn und seine Kollegen mixten schöne Melodien mit Arrangements, die
dem Heavy Metal ebenso
viel Spiel einräumen wie
dem poppigen Hardrock.
Vor allem aber schrieben
sie Songs, die wirklich ins
Ohr gehen und das macht
ihr zweites Album zu einem der besseren in dem
von ihnen gewählten Stil.
Die Mischung aus Melodie
und Härte gelang ihnen
ausgezeichnet.
Holy Mother
Agoraphobia
SPV 085-74712
Wenn ein Sänger der Chef
einer Band ist und seine
Stimme nicht unbedingt
zum Sound der Gruppe
passt, hat man ein echtes
Problem. Die Musik des Trios aus New Jersey ist Heavy
Metal der besseren Art, mit
gut abgehenden Tracks und
Melodien, die man als solche bezeichnen kann, aber
das Pathos von Mike Tirilli
ist einfach des guten zuviel.
Da kommt man sich des
öfteren wie in der Oper vor
und das ist es einfach nicht.
So bleibt ein unverdaulicher
Mix aus gutem Rock und zu
viel Pathos übrig.
Paragon
The Dark Legacy
Remedy REM 026
Der bulgarische Gitarrist
Nikolo Kotzev hat sich
in der Vergangenheit mit
einer Rock-Oper und als
Chef dieser Band einen Namen gemacht. Beides fand
im Bereich des progressive
Metal statt und in eine ähnliche Richtung geht auch diese Platte, die allerdings die
melodischen Elemente noch
stärker betont. Da Kotzev
die richtigen Songs schrieb
und er prominente Sänger
wählte, ist das eine gute
Hardrockplatte geworden,
die eher in Richtung AOR
denn Metal geht.
Shakra
Rising
Point Music
4018996102345
Die extremen Formen des
Metal-Genres wird man in
der Schweiz nicht finden.
Dafür kommen von da
Bands, die immer die Charts
im Auge haben. Das Quintett hat sie schon erreicht
und diese, ihre fünfte Platte,
zeigt, warum das so ist: Sie
geben zu den kompakten,
harten Instrumentalteilen
gute Songs, die Melodien
besitzen, ohne dass das
gleich poppig wäre. Sie
halten clever die Balance
zwischen dem Heavy-Anteil und der Melodik und
deswegen klappt das.
Epica
The Phantom Agony
Transmission TM-036 /
Alive
Wie man eine Opernstimme
richtig einsetzt, hätte sich
Mike Tirilli von der Formation aus Holland sagen lassen
können, die ihre düsteren
Instrumentalteile durch den
klassischen Gesang von Simone Simons aufhellen ließ
– mit gutem Erfolg. Der Kontrast wirkt schon alleine, aber
verbunden mit guten Songs,
die ab und zu auftauchen,
ergibt es eine noch bessere
Mischung. Deswegen ist das
eine gute Heavy Metal-Platte
der härteren Art geworden,
die nicht dem ausgetretenen
Trampelpfad der düsteren
Fraktion folgt.
Blues Traveler
Truth Be Told
Sanctuary SANCD 196 /
Zomba
Es ist heutzutage schon eine
Leistung an sich, mit Bluesrock die Charts zu erreichen.
Die Amerikaner haben das
vor allem mit ständiger
Arbeit und einem Schuss
Virtuosität erreicht. Doch
letzteres wurde diesmal zugunsten der Arbeit an den
Songs in den Hintergrund
gedrängt und das bemerkt
man sehr wohl: Zwar darf
John Popper nach wie vor
mit seiner Mundharmonika
brillieren, aber seine Soli
stehen im Dienst der Lieder. Deswegen wurde die
Platte erfreulich abwechslungsreich.
Sodom
One Night In Bangkok
(2 CD)
SPV 80000546
Der Titel der dritten LivePlatte des Heavy Metal Trios ist nicht etwa ein Gag,
sondern dieses Konzert
wurde tatsächlich in der
Hauptstadt von Thailand
aufgenommen. So bewundernswert das in Hinblick
auf das dort herrschende
Klima ist, so wenig änderte
die andere Umgebung den
Sound des Trios: Das ist
Thrash Metal in Reinkultur, bei dem es vor allem
gnadenlos abgeht. Und das
findet hier 23 Songs lang
statt, bis zu der fast völligen Erschöpfung der Fans
und der Musiker.
Hamburg ist neben Hannover die Hochburg der
deutschen Metal-Szene
und warum das so ist,
demonstriert das Quintett
auf seinem sechsten Album: Das hat sowohl vom
Tempo her Klasse wie von
den Instrumentalteilen und
den Songs. Die Mischung
aus der richtigen Härte und
dem Rhythmus in Verbindung mit den Kompositionen stimmt und deswegen
überzeugt das. Der volle
Sound geht nie auf das
Konto der Songs. Routine
im positiven Sinn.
Plattenkritiken V
Oldie Markt 10/03
Greyhound Soul
Live&Dusted Vol. 1
Network Music Line
9.01391 LMS
Normalerweise kennt man
die Band aus Tucson als
Gitarrenrocker mit einem
leichten Country-Touch,
aber bei dem Konzert 2001
in Deutschland erlebte man
eine Band, die sehr zurückhaltend, fast akustisch
auftrat. Das verlieh vielen
ihrer Songs einen neuen
Charakter. Statt der Gitarren
stand jetzt mehr Joe Peña im
Mittelpunkt und das tat den
Songs recht gut, zumal das
Quartett sein Repertoire geschickt zusammengestellt hat
und die Lieder sich einander
ergänzen. Die sparsame Gitarre gefällt zsätzlich
Swinging Steaks
Sunday Best
Blue Rose BLU CD0311 /
Soulfood
Manche Cover kann man
auch wörtlich nehmen,
so wie bei der Band aus
Boston: Sie spielen Countryrock der Art, wie man
ihn in den 70er Jahren hören konnte, mit den Songs
und den Arrangements.
Doch in einer Beziehung
gibt es einen Unterschied:
Bei dem Sextett um die
beiden Sänger, Gitarristen
und Songschreiber Tim
Giovianniello und Jamie
Walker geht es wesentlich
zurückhaltender zu, spielt
man die Besetzung nicht
voll aus. Doch die Songs
sind ausgezeichnet.
Olʼ Yeller
Penance
Soulfood
Trios kennt man im Rock
in der Regel vom Bluesrock, erinnert sei nur an
Taste oder Cream. Doch
die Drei um Sänger und
Songschreiber Rich Mattson
sind im Folkrock und Country zuhause und das ist deswegen passend, weil auch
die Backing Tracks eher
selten die volle elektrische
Ladung abliefern, sondern
meist sehr zurückhaltend
agieren. Dazu kommen
die Songs von Mattson und
zusammen ergibt das ein
nicht spektakuläres, aber
bei näherem Hören durchaus gutes Album.
Eric Sardinas
Black Pearls
Favored Nations FN 23002/Zomba
Dieses Trio um den Gitarristen, Sänger und
Songschreiber ist im Blues
zuhause, doch der dank
Tattoos und Kleidung den
wilden Mann markierende
Virtuose ist nicht so sehr
im Bluesrock, sondern im
akustischen Blues mit der
Dobro als Fundament am
Platz. Und das kommt richtig gut, weil er auch noch die
Songs schreibt, die auch bei
den alten Bluesern nicht deplaziert gewesen wären. Die
bringt er so, dass man ihm
sein Anliegen, den alten
Blues wiederzubeleben, zu
jeder Zeit abnimmt.
Oceancolourscene
North Atlantic Drift
Zomba
Bands, die ihr Glück mit
dem von der Gitarre dominierten Sound versuchen,
gibt es eine Menge. Erfolg
wie die Engländer, die ihre
fünf letzten Alben in den
UK-Charts unterbrachten,
aber haben nur wenige.
Warum das so ist, kann man
an diesem Werk festmachen,
das clevere Melodien mit
Gitarreklängen der eher
sanften Art verbindet. Das
schafft eine Stimmung, die
auch ohne die ganz großen
Melodien den Zuhörer in
seinen Bann schlägt und
einen ganz eigenen Klang
besitzt.
Richie Kotzen
Change
Forntiers FR CD 160 /
Soulfood
Virtuosität am jeweiligen
Instrument zahlt sich im
Laufe einer Karriere immer
aus und ein Beweis dafür
ist der als Solist gestartete
Mann aus LA, der später
sowohl bei Poison als auch
bei Mr. Big mitmischte
und jetzt wieder alleine
zugange ist. Seine Künste
an der Gitarre bettete er in
gute Songs ein, die ab und
zu auch akustisch gespielt
werden, wie etwa der Mr.
Big-Hit Shine. Das Fazit:
Der Mann braucht keine
Band, um sein Format als
Musiker unter Beweis zu
stellen.
Barbara Manning
Our Starry Night At The
Shop (Live) (LP)
Swamp Room 3868-21
Es ist manchmal ein echter
Jammer, wenn bei einer
schön ausgestatteten Platte
der Inhalt nicht das Äußere
erreichen kann. Das trifft
auf die Live-LP der Singer/
Songwriterin mit ihrer
Band, The Go-Luckys!, zu.
Die Picture Disc ist schlicht
schön anzuschauen, aber die
bereits notorische Dame hat
einfach nicht die richtigen
Songs, um mehr als höfliches Interesse hervorzurufen. Das ist netter Folk mit
etwas Rock, aber es fehlen
sowohl die Songs als auch
die Musik. Nur der schöne
Schein alleine ist zu wenig.
Cindy Bullens
Neverland
Soulfood
Nach ihrem Debüt in den
80er Jahren machte die
Singer/Songwriterin eine
Babypause und kehrte erst
vor vier Jahren zurück.
Doch die Stärken und
Schwächen der früheren
Platten gibt es auch 2003:
Stark ist ihre Stimme und
die Gitarre, nicht so toll
sind ihre Songs, die zu
oft einfach so nebenher
laufen, weil ihnen häufig
die packende Melodie oder
das Riff fehlen. Deswegen
ist das zwar eine gute, aber
keine sehr gute Platte, weil
das herausragende Element
fehlt.
Patty Hurst Shifter
Beestinger Lullabies
Soulfood
Dass das Trio um den
Sänger, Gitarristen und
Songschreiber J. Chris
Smith seinen Namen einer
der frühen Bands von Ryan
Adams entlehnte, ist nicht
ohne Ironie: Denn wenn
es dasselbe Können hätte,
wie der Mann aus Raleigh,
dann wäre das eine richtig
gute Platte. Aber dem ist
nicht ganz so. Natürlich
gibt es hier auch etliche
schöne Songs, aber es fehlt
zum einen die deutliche
Verbindung mit Rock und
Pop und zum anderen finden sich auf der Platte doch
etliche Füller.
Incantation
Camera
Cooking Vinyl / Indigo
4633-2
Multi-Instrumentalist
Tony Hinnigan ist ein
vielbeschäftigter Mann,
der häufig an Soundtracks
mitarbeitet. Einige davon
hat er jetzt teilweise für sich
neu aufgenommen. Das charakterisiert die Platte ebenso
sehr wie seine Vorliebe für
die Blasinstrumente aus
der irischen Folklore, die
die Stimmungen etlicher
Tracks dominieren. Das
ergibt eine sanfte, immer
melodische und meistens
stimmungsvolle Musik,
die sowohl Folk- als auch
Pop-Elemente enthält und
schlicht Spaß macht.
31
32
Plattenkritiken VI
Oldie Markt 10/03
Nino de Angelo
Zurück nach vorn
Koch Universal 06024
9801132
Viele Sänger würden viel
darum geben, mit einem
solchen Hit identifiziert zu
werden wie der Schwabe
italienischer Herkunft mit
Jenseits von Eden. Diese
CD ist nach einigen erfolglosen Jahren der Versuch
eines Neu-Anfangs mit
dem bei den Plattenfirmen
so beliebten Mix der neu
eingespielten alten Hits mit
der Zugabe von zwei neuen
Songs. Das ist nicht Schlager, sondern deutscher Pop,
der teils recht gut gelungen
ist, teils aber stark zum
Schlager tendiert.
John Farnham
The Last Time
RCA BMG 743218969012
Loudon Wainwright III
So Damn Happy (Live)
Zomba
Ein echter Folkmusiker
wie der US-Amerikaner ist
im Studio eher deplaziert,
aber auf der Bühne ist er
in seinem Element. Das ist
der Grund, warum der Mann
immer eine absolute Attraktion live war, aber nur selten
sehr viele Platten verkaufte.
Seine kleinen Witze, seine
Kunst des Vortrags und
seine Interaktion mit den
Zuhörern ist schlicht unnachahmlich. Ganz nebenbei bringt er hier auch noch
fünf ganz neue Lieder, die
kaum schlechter sind als
seine Klassiker.
Howard Carpendale
Der richtige Moment
Koch Universal 0381952
In Australien ist der ehemalige Sänger der Little River
Band einer der ganz großen
Stars, weltweit hat er seit
Youʼre The Voice deutlich
weniger Furore gemacht.
Das hält ihn jedoch nicht
davon ab, solide bis gute
Pop-Platten auf den Markt
zu bringen, die sowohl von
seiner Stimme wie von den
stets geschickt ausgewählten
Songs leben. Das gilt auch
für die bereits vor einem
Jahr auf dem fünften Kontinent veröffentlichten Platte,
die solide Unterhaltung der
besseren Art bringt.
Miller Anderson
Bluesheart
Delicious Records
DEL 118
Nach seiner letzten CD, die
er mehr oder minder privat
herstellte, hat der ehemalige
Kopf der Keef Hartley Band
jetzt eine kleine Firma gefunden (78 Church Path,
London W4 5BJ, England),
die diese CD veröffentlicht.
Und das ist gut so. Denn drei
Dinge hat der Mann nicht
verlernt: Songs zu schreiben, sie zu singen und die
richtige Gitarre dazu zu
spielen. Diese drei Faktoren
machen aus dieser Platte ein
gutes Album im BluesrockStil mit starken Songs und
ebensolchen Soli.
Doug Kershaw
Easy
Cooking Vinyl / Indigo
0956-2
Für einen Musiker, der seinen ersten Hit mit seinem
Bruder 1961 hatte (Louisiana Man als Doug & Rusty),
klingt der über 60-jährige
nicht nur , als ob er zwanzig
Jahre jünger wäre, sondern
er sieht auch noch so aus.
Wie auf allen seinen Platten
als Solist ist das Country mit
leichtem Honky Tonk- und
Cajun-Touch, der vor allem
von seiner Fiddle ins Spiel
gebracht wird. Die Songs
fallen da etwas aus dem
Rahmen, aber die Stimmung
ist immer bestens. Und der
Rock steht den wie dem
absolut gut zu Gesicht.
Cracker
Countrysides
Cooking Vinyl/Indigo
4661-2
Die Liebe zum Country ist
bei Musikern aus den USA
fast schon genetisch verankert und das schlug sich bei
den Rockern in einem Album nieder, das klassische
alte und neue Countrysongs
in einer nur leicht verrockten Form bietet. Sowohl
die Auswahl als auch die
Interpretation zeigt, dass
hier nicht versucht wurde,
die sentimentale Seite des
Genres in den Vordergrund
zu stellen, sondern die
realistische, die diesen Stil
zurecht als Blues des weißen Mannes definiert hat.
Und das ist gut so.
Runrig
Proterra
Columbia Sony Music
COL 513315 2
Wenn man einen Sound wie
die Schotten hat, den sie
selbst entwickelt haben und
der mittlerweile zu einem
echten Trademark geworden
ist, sind die Songs oft nicht
ganz so wichtig. Das haben
die Herren, die diesmal den
in Brasilien lebenden Experten für gälische Musik,
Rob Mounsey, mit ins Studio geholt haben, wohl auch
so gesehen. Das erklärt, das
die schottische Folklore
mit den poppigen RockElementen im Mittelpunkt
steht, einzelne Lieder aber
nicht so knallen. Das drückt
das Niveau.
Jane
Shine On
SPV 085-71642
Love
The Forever
Changes Concert
Snapper SPV 086-154782
Arthur Lee hat keine gute
Zeit in den 90ern gehabt.
Er kam in den Knast,
keiner wollte ihn mehr
hören. Jetzt ist das anders:
Er führte mit einer Band
und einem Orchester seine
beste LP in New York auf
und diese CD beweist,
dass er wie Phönix aus der
Asche aus der Versenkung
aufgetaucht ist. Zu dem eh
immer unbestreitbar traumhaften Songmaterial des
1966er Originals kommen
die neuen Arrangements
und die Musiker, die diese
Titel so interpretieren, als ob
sie brandneu wären.
Sie sind wieder unterwegs,
die von der Kritik so oft
gehassten, vom Publikum
dafür umso mehr geliebten
Deutschrocker. Nur ihr
Gitarrist Klaus Hess fehlt,
ansonsten sind mit Peter
Panka, Charly Maucher
und Werner Nadolny lauter
Musiker dabei, die schon
früher unter dem Namen
auftraten. Mit dem neuen
Mann Klaus Walz legen
sie eine durchaus würdige
Neufassung vor, die viele
der guten Dinge an dem
alten Sound besitzen. Allerdings fehlt der melodische
Touch von Klaus Hess.
Über richtige Momente im
Leben kann man sich trefflich streiten, aber für so eine
Platte ist wahrscheinlich
nie der korrekte Zeitpunkt.
Der Mann aus Südafrika
war früher für seine Ohrwürmer im Grenzbereich
zwischen Schlager und
Pop bekannt – diese Platte
ist ein seichtes, nie auch
nur ansatzweise rockiges
Album, die gerade das
nicht besitzt, was man von
dem Star erwarten konnte:
Niveauvolle Unterhaltung.
Deswegen ist das eine
überflüssige Produktion.
Platte des Monats/Flohmarkt
Platte des
Monats
Wolf-Dieter Stahlhofen hat
mit seinem Debüt deutschen
Soulpop der Sonderklasse
vorgelegt.
Soulpop und –rock aus Deutschland haben
zwei Namen: Edo Zanki und Xavier Naidoo.
Die beiden haben mit ihrer Gruppe Söhne
Mannheims bewiesen, dass sie nicht nur als
Solisten, sondern auch im Rahmen einer
Gruppe erfolgreich arbeiten können. Dabei
unterstützte sie Wolf-Dieter Stahlhofen, der
erst einmal als Roadie arbeitete, ehe er als
Sänger und Songschreiber reüssierte. Zeit
was zu ändern ist sein Debüt und gleich eine
Platte, mit der er in die oben angesprochene
Phalanx einbricht.
Das verdankt er nicht nur seinem Können als
Songschreiber, sondern auch seiner Stimme,
die dieselbe Leichtigkeit und Sicherheit in
SPV 084-71592
der Intonation besitzt, wie man das von
den genannten Herren kennt. Und er hat
noch eine dritte Begabung: Er ist außerdem
ein guter Texter. Das ist eben nicht banal,
sondern er steuerte ebenso witzige wie
beeindruckende Bilder aus dem Alltag bei.
Im Vordergrund stehen jedoch die teilweise
herrlichen Melodien und die dazu passenden
Arrangements, die die jeweiligen Stimmungen unterstützen oder verstärken. Deswegen
ist das eine überragende Pop-Platte mit
jeder Menge Soul, wie man sie sonst nur
aus der englischsprachigen Heimat dieses
Stils, den Vereinigten Staaten von Amerika,
kennt. mvr
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28. 9. (So.) – Trier, Europahalle
3. 10. (Fr.) – Köln, Die Kantine
12. 10. (So.) – Mainz, Kurf. Schloß
19. 10. (So.) – Koblenz, Rhein-Mosel-Halle
26. 10. (So.) – Offenbach, Stadthalle
9. 11. (So.) – Aschaffenb., Unterfrankenh.
15. 11. (Sa.) – Stuttgart, Liederhalle
30. 11. (So.) – Frankfurt, Liederhalle
28. 12. (So.) – Frankfurt, Ort wird noch bekanntgegeben. Info+Standreservierung: Wolfgang
W. Korte Veranstaltungen, Otto-Fricke-Str.
40, 61118 Bad Vilbel, Tel: 06101 / 128662,
Fax: 06101 / 128663, e-mail: [email protected] Internet: www.wollys.de
ARC CD/Plattenbörsen in Holland und
Deutschland. Anmeldeformulare, Standreservierung und Info für Händler und Besucher:
Tel. (0031) 229 213891 Fax (0031) 229
235738. Intern: www.mmmarc.com
Termine 2003
Hoorn Open Air Market 28. September
Düsseldorf Philipshalle 5. Oktober (Meet &
Greet +Live-Performance Sex Pistolsʼ Glen
Matlock).
Köln Messe 26. Oktober (Deutschlands
größte!)
Utrecht Jaarbeurs 22. & 23. November (Part
of the international Collectorʼs days / 7 Halls
incl. Books, Antiques, toys etc.)
Ich suche nach wie vor das Schluß-Lied der
Fernseh-Miniserie „Einmal im Leben“ mit dem
Titel Ein kleines Haus am Stadtrand, das bei
jeder Folge am Ende gesungen wurde. Weder
Interpret noch Songschreiber sind mit bekannt,
der Text stammt von Klaus Munro. Ich würde
mich über eine Platte, auf der das Lied enthalten ist genauso freuen wie über eine Kassette
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Flohmarkt
Oldie Markt 10/03
oder eine Information, wer das Lied gesungen
hat oder auf welcher Platte es zu finden ist.
Jedes Schreiben wird beantwortet. Martin
Reichold, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg, Tel.:
0911 / 3602736, Fax: 0911 / 35097918
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records. Pop, Rock, Jazz. Valente, Jürgens,
Puhdys, Gott, Beatles, Hendrix, Aria, Master,
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wanted. Ain Jonuks, Lille 14, 46301 Rakke,
Estland.
E-mail: [email protected]
Schallplattenbörsen
12.10. Lingen, Emslandhallen
19.10. Oldenburg, Weser-Ems-Halle
2.11. Hagen, Stadthalle
9.11. Gießen, Kongresshalle
30.11. Castrop-Rauxel, Stadthalle
21.12. Oldenburg, Weser-Ems-Halle Jo Kogel GmbH, Hauptstr. 69, 57074 Siegen, Tel.
0271/23 200 11, Fax: 0271/23 200 30
Karlsruher Plattenbörse: Badnerlandhalle
Karlsruhe-Neureut, Samstag, 27. September
2003. Folgetermin: 28. November. Jeder
kann verkaufen. Info bei Ludwig Reichmann, Postfach 5206, 76034 Karlsruhe.
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Halle ist ebenerdig. Info: M.Kohls, Tel.
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