Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das

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Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das
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Plattenbörsen
Oldie Markt 08/03
Plattenbörsen 2003
Schallplattenbörsen sind seit einigen
Jahren fester Bestandteil der europäischen
Musikszene. Steigende Besucherzahlen
zeigen, daß sie längst nicht mehr nur
Tummelplatz für Insider sind. Neben teuren Raritäten bieten die Händler günstige
Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften,
Bücher, Lexika, Poster und Zubehör an.
Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein
in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt
veröffentlicht als einzige deutsche Zeitschrift monatlich den aktuellen Börsenkalender. Folgende Termine wurden von
den Veranstaltern bekanntgegeben:
Datum
Stadt/Land
Veranstaltungs-Ort
Veranstalter / Telefon
2. August
Saarbrücken
Nauwieser Platz (Open Air)
Nauwieser Platz  (01 75) 568 68 73
3. August
Köln
Open Air am Rhein
Blue Velvet  (02 71) 33 44 51
28. August
Berlin
Statthaus Böcklerpark
Kurt Wehrs  (030) 425 03 00
30. August
Berlin
Berlin Arena
First & Last  (03 41) 699 56 80
31. August
Braunschweig
Uni Mensa
Jürgen Schwarz  (05 31) 35 18 92
Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt.
Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.
News
Oldie Markt 08/03
News • News • News • News • News • News • News
* Ozzy Osbourne hat mit seiner Tochter
Kelly den alten Black Sabbath-Song Changes im Duett aufgenommen (er erschien
zuerst auf dem Album Volume 4). Das
Duett soll auch auf seinem nächsten Album
enthalten sein und Kelly wird auch im Vorprogramm der beiden Ozzy Osbourne-Shows
am 5. 9. in der Wembley Arena und am 7.
9. in Birmingham auftreten. Ob die beiden
ihr Duett dort allerdings bringen, steht noch
nicht fest. Wer sich im übrigen handgreiflichere Missfallenskundgebungen gegen seine
Tochter als Buh-Rufe oder Pfiffe einfallen
lässt, wird es mit Ozzy persönlich zu tun
bekommen: „Wenn irgendjemand mit einem
Gegenstand auf meine Tochter wirft, komme
ich mit einem Baseball-Schläger und werde
ihn rausziehen.“
* The White Stripes werden, nachdem
sie sich als Fans von Loretta Lynn geoutet
haben – sie widmeten ihr das Album White
Blood Cells – in der Person von Jack White
Tracks für ihr neuestes Album produzieren.
Ursprünglich erfuhr die 69-jährige CountryLegende nur durch ihre Tochter von dieser
Zueignung und lud die beiden dann auf ihre
Farm in Tennessee ein, wo man sich kennen
lernte und feststellte, dass die Bewunderung
gegenseitig ist. Es folgte ein Gastauftritt von
Lynn bei dem Konzert der White Stripes am
19. April in New York, wo Loretta öffentlich
bekanntgab, dass sie das Duo bewundert.
* The Stooges haben sich bei den Aufnahmen zum neuesten Iggy Pop-Album erstmals
seit 1974 wieder in einem Studio zusammen
gefunden und auch an neuen Tracks gearbeitet, die auf dem im September erscheinenden Pop-Album Skull Rising enthalten sein
werden. So stammt der Titeltrack von dem
Trio Pop, Scott Asheton (Schlagzeug) und
seinem Bruder Ron (Gitarre, Bass), neben
drei anderen. Damit folgten dem sensationellen Konzert auf dem Coachella-Festival in
Kalifornien Ende April, in dessen Anschluss
das Trio zusammen mit der Punkband Sum41
Little Know It All einspielte, das als erste
Singles des kommenden Albums veröffentlicht werden soll, auch weitere Taten.
* Philip Boa hat sich auf dem am 1. September in die Läden kommenden Album wieder
mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin Pia
Lund zusammen getan, die singt und auch
mit ihm auf die für den November geplante
Deutschland-Tour gehen wird.
* Killing Joke werden am 4. August in der
Leipziger Moritz Bastei einen Spar-Gig
geben - pro Nase soll der Eintritt nur 10
Euro kosten.
* Rod Stewart, die Scheidung, Teil 2: Nun
hat sich seine Noch-Frau Rachel Hunter
doch dazu entschlossen, die Scheidung zurückzuziehen. Das ist deswegen erstaunlich,
weil sie bislang der aktive Teil in diesem
Verfahren war und im Juni auch die Scheidung einreichte. Nachdem Rod Stewart
verkündete, die Scheidung sei so gut wie in
trockenen Tüchern, da man sich finanziell
geeinigt habe und freundschaftlich trennen
werde (wir berichteten), ist nun alles wieder
offen.
* Simon & Garfunkel haben einer ReunionTour durch die USA zugestimmt. Sie soll 30
Termine umfassen und wird auch im New
Yorker Madison Square Garden Station machen. Europäische Termine aber sind wenig
wahrscheinlich.
* Michael Bolton und seine Versicherung
verklagen einander, nachdem der Sänger
von einem Gericht zur Zahlung von 5,4
Millionen Dollars an die Isley Brothers wegen des Songs Love Is A Wonderful Thing,
den er von ihnen klaute, verurteilt wurde.
Nach der Rechnung von Bolton entfallen
dabei auf ihn nur 900.000 Dollars, seine
Versicherung dagegen geht von einer Gesamtsumme inklusive der Gerichtskosten
von 12 Millionen aus.
* Michael Jackson und kein Ende: Zum
einen wurde er zum Ehrenbürger seiner
Geburtsstadt Gary, Indiana ernannt – offensichtlich übersah der aktuelle Bürgermeister
dabei, dass er bereits als Mitglied der Jackson Five mit dieser Ehrung ausgezeichnet
wurde. Zum anderen hat er sich mit seinen
ehemaligen Finanzberatern außergerichtlich
geeinigt, wobei nicht bekanntgegeben wurde, wie hoch die Summe ist.
* Diana Ross wurde von einem Gericht wegen Fahren unter Alkoholeinfluss verurteilt.
Wie bekannt wurde, ergab der Alkoholtest
2 Promille, also weit mehr als der erlaubte
0,8-Satz. Im übrigen verlangte Diana, dass
die Gerichtspapiere auf ihren bürgerlichen
Namen Diana Naess ausgestellt werden
sollten. Dies wurde jedoch abgelehnt, weil
es dafür etwas zu spät sei.
* Barry White starb am 4. Juli in einem
Krankenhaus in Los Angeles, wo er bereits
seit längerem wegen einer schweren Nierenerkrankung behandelt wurde. Noch 2000
war der vor allem in den 70er Jahren mit dem
für ihn typischen Schmusesoul Hit auf Hit
landende Sänger, Songschreiber und Pianist
aus Galveston in Texas mit zwei Grammies
als bester R&B-Vokalist ausgezeichnet
worden.
* Jethro Tull eröffneten am 4. Juli das Montreux Jazz Festival, auf dem in diesem Jahr
noch Herbert Grönemeyer und viele dem
Rock und Pop zugerechneten Acts gastieren werden. Das Festival wird bis zum 19.
Juli dauern.
* Agnetha Fältskog wurde auf ihrer Privatinsel in den Schären vor Stockholm erneut
von dem Mann belästigt, mit dem sie sich
in den 90er Jahren kurzzeitig traf, der aber
bereits in der Vergangenheit von einem Gericht dazu verurteilt wurde, Abstand von der
ehemaligen Abba-Sängerin zu halten. Da er
mit einem Messer auf der Insel aufgefunden
wurde, droht ihm nun die Ausweisung aus
Schweden.
* Herbie Mann, sowohl als Musiker wie als
Produzent und Komponist einer der erfolgreichsten Jazzmusiker aller Zeiten, starb am
1. Juli in Pecos, in der Nähe von Santa Fe,
an Prostatakrebs. Seit den 60er Jahren feierte der Flötist wegen seiner Methode, Jazz
immer wieder mit Trends und Stil-Elementen
der Pop- und Rockmusik zu verbinden, große
Erfolge, erwähnt sei hier nur seine legendäre
Platte Memphis Underground. Auch Disco
gehörte zu seinem Repertoire. Zuletzt nahm
er ein Album mit jüdischer Musik auf, das
seiner Meinung nach zum ersten Mal sein
wirkliches musikalisches Ich präsentierte.
* Chris de Burgh hat in Siegen seine
Deutschland-Tour gestartet und präsentierte
sich als poppiger Schmusesänger mit einer
Auswahl seiner größten Hits. Bemerkenswert war allerdings, dass er das gesamte
Konzert – immerhin 150 Minuten - komplett alleine bestritt. Ob an Gitarre oder am
Klavier – nie legte er eine Ruhepause ein.
Dennoch begeisterte er die 4000 Zuschauer,
von denen die meisten im Alter zwischen
30 und 50 Jahren waren, mit seinen romantischen Liedern
* The Thorns nennt sich eine neue Gruppe,
die sich aus den Sängern und Songschreibern Matthew Sweet, Shawn Mullins und
Pete Droge zusammensetzt, die mit solchen
Musikern wie Roy Bittan (E-Street Band),
Jim Keltner und Greg Leisz eine Platte
eingespielt haben, die des öfteren an den
klassischen Countryrock in Richtung Poco,
Crosby, Stills, Nash & Young sowie der
Eagles erinnert. Eine Tour soll folgen, die
wohl auch nach Europa führen wird. Bleibt
zu hoffen, dass die drei gemeinsam mehr
Erfolg haben werden als alleine.
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Top 20/40
Oldie Markt 08/03
Die teuersten Platten des Monats:
Top 20
Juli
6 Creepy John Thomas
Brother Bat Bone (Muster, M/M-)
Telefunken SLE 14617 (68/D)
126,30 €
14 Various Artists
Heavy Christmas (M/M-)
Pilz BASF 15 21114 (71/D)
84,73 €
7 Krokodil
121,91 €
An Invisible World Revealed (M-/M-)
United Artists UAS 29250 (71/D)
15 Bröselmaschine
Same (M/M)
Pilz BASF 15 21100 (71/D)
83,39 €
8 Reaction
Same (M/M)
Polydor 2371 251 (71/D)
118,13 €
16 Q 65
Afghanistan (M/M-)
Hansa Ariola 80989 (70/D)
80,29 €
105,08 €
17 Freeborne
Peak Impressions (M/M-)
Columbia SMC 74579 (68/D)
79,09 €
1 Pink Floyd
Arnold Layne (7“, M/M)
Columbia CL 23493 (67/D)
220,36 €
9 Various Artists
Piano x4 (M/M-)
Saba 15035 St (66/D)
2 Inge Brandenburg
Itʻs Alright With Me (M/M-)
CBS S 62644 (65/D)
143,53 €
10 Bakerlo
Same (M/M)
Harvest EMI 1C062-90519 (69/D)
99,18 €
18 Krokodil
Same (M/M)
Liberty LBS 83306 (69/D)
76,11 €
3 Leaf Hound
Same (+ Poster, M/M)
Telefunken SLE 14604 (70/D)
130,27 €
11 Night Sun
Mournin (M/M)
Zebra Polydor 2949 004 (72/D)
93,94 €
19 Thrice Mice
Same (M/M-)
Philips 6305 104 (71/D)
72,34 €
4 Amon Düül
Para-Dieswärts (M/M-)
Ohr OMM 56008 (70/D)
129,80 €
12 Megaton
Same (M/M)
Decca SLK 16690 (70/D)
88,04 €
20 Walpurgis
Queen Of Sabe (M/M-)
Ohr OMM 556023 (72/D)
71,57 €
5 Drosselbart
Same (M/M-)
Polydor 2371 126 (71/D)
129,60 €
13 Agitation Free
Malesch (Foc, VG+/M-)
Vertigo Phonogram 6360 607 (72/D)
86,33 €
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion 297 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte
Gebot und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht
identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion)
an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine
Berücksichtigung.
Die ewigen Price-Charts
Top 40
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box)
London Wavelenght (Limited Edition)
837,80 € (2/97)
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time
Decca 25014 (67/CH)
552,38 € (4/99)
13 The Beatles - Help
Odeon (gelb) 984008 (65/D)
820,97 € (2/96)
28 Missus Beastly - Same
CPM LPS 002 (70/D)
552,36 € (9/96)
14 The Beatles - Second Album
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)
798,43 € (3/92)
29 Freedoms Children - Astra
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)
546,54 € (6/00)
15 Svanfriddur - Whatʻs Hidden There
Privatpressung (72/UK)
784,75 € (5/94)
30 The Beatles - The Collection
MFSL 1-101-114 (82/US)
530,33 € (5/93)
525,06 € (9/00)
1 Dark - Round The Edges
SIS-0102 (72/UK)
1840,80 € (2/98)
16 Fleur de Lis - Facing Morning
Qualisound US 403 SLP (71/DK)
771,96 € (5/95)
31 Hunger - Strictly From Hunger
Public P 1006 (70/US)
2 Bent Wind - Sussex
Trend T-1015 (69/CA)
1664,94 € (2/98)
17 Rolling Stones - Promotional Album
London RSD-1 (69/US)
751,37 € (7/96)
32 Leafhound - Growers Of Mushroom
Decca SKL 5094 (71/UK)
3 Elvis Presley - Golden Boy
RCA 25037 (65/CH)
1362,42 € (5/96)
18 Rolling Stones - Big Hits
Fonoring Decca SFGLP 78299
720,67 € (11/98)
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus
Kerston FK 60514 (73/D)
489,50 € (4/01)
4 Paternoster - Same
CBS S 64958 (72/OE)
1362,41 € (4/01)
19 Rolling Stones - Album Play (EP)
Decca DCD 81500 (68/D)
690,81 € (11/94)
34 Rolling Stones - Original Master Recordings
MFSL 1-161/170 (84/US
480,44 € (5/93)
5 Dog That Bit People - Same
Parlophone PCS 7125 (71/UK)
1312,31 € (3/95)
20 Open Mind - Same
Philips SBL 7893 (69/UK)
651,03 € (10/99)
35 The Beatles - Butchercover
Capitol 2553 (66/US)
478,90 € (2/91)
6 Johnny Burnette & The RockʻnʻRoll Trio - Same 1136,42 € (5/00)
Coral CRL 57080 (57/US)
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert
Procom 027606 (76/D)
639,29 € (12/97)
36 The Beatles - Same (Clubpressung)
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)
463,23 € (3/00)
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)
22 Metronic Underground - Illusion
Privatpressung (80/D)
637,24 € (5/97)
37 Rolling Stones - Flowers
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)
23 Dogfeet - Same
Reflection REL 8 (70/UK)
625,82 € (2/93)
38 Irish Coffe - Same
Triangle 920 321 (72/BL)
444,35 € (3/95)
9 The Beatles - Impression
887,00 € (5/94)
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)
24 Five Royals - Rockinʻ Five Royals
Apollo LP 488 (54/US)
625,67 € (1/97)
39 Johnny Burnette Trio - RockʻnʻRoll (EP)
Coral 94071 (56/D)
444,82 € (5/96)
10 C. A. Quintet - Trip Thruʻ Hell
Candy Floss CF 7764S (64/US)
25 The Beatles - Please Please Me
Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D)
576,21 € (5/00)
40 Kaputter Hamster - Same
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)
435,21 € (9/92)
8 Can - Monster Movie
Music Factorx SRS 001 (69/D)
11 Langʻsyne - Same
Düsselton TS 2737 (76/D)
942,02 € (12/93)
910,16 € (5/99)
876,87 € (11/95)
844,99 € (2/94)
26 The Beatles - Same
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)
561,92 € (12/96)
519,77 € (10/99)
461,30 € (10/96)
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in dem
die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
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Leserbriefe/ Impressum
Oldie Markt 08/03
Leserbriefe
Ein paar Ergänzungen zur Deram Diskografie: SML 704 Tony Osborn – Brass In The
Night (also nicht unveröffentlicht)
SML 706 Gordon Franks – Strings In The
Night
SML 712 London Balalaika Ensemble
- Same
SML 719 Ray Miranda – Latin olé
SML 721 José Pirata – Happy Sounds
Diese fünf fehlen in der Diskografie.
SML 722 Chorus Doyly Carte Opera Company - Gilbert & Sullivan Choirs
(Diese ist falsch in der Diskografie). Alle
Platten aus der 7xx Serie wurden auch in
Mono veröffentlicht, außer 724. DML 1039
gibt es auch in Stereo. Die letzte Mono-Ausgabe ist DML 1065 Ten Years After -Cricklewood Green. Marcel Koopman, Nieuwstraat
29, 4331 JK Middelburg, Niederland
Kopien und kann die einliegenden CDʼs,
zwar ohne Box und Booklet unvollständig,
aber als Originale verkaufen. Leider bin ich
bereits auf solche Angebote hereingefallen.
Ein Anbieter hatte mehrere Mehrfach-CDʼs
angeboten und den Hinweis „ohne Box“ in
einer Überschrift versteckt, was mir erst im
Nachhinein auffiel. Bei der letzten Auktion
ersteigerte ich nunmehr eine 4er-CD, ohne
dass der Anbieter es für erwähnenswert hielt,
dass er die CDʼs ohne zugehörige Box und
Booklet abgeben will. Nachdem ich deren
Unvollständigkeit monierte, bin ich gespannt,
ob der Anbieter sich noch dazu entschließen
kann, mir eine vollständige Original-Box zu
übersenden. Jürgen Schucht, Edelfinger Str.
10 97980 Bad Mergentheim
Die Redaktion bedankt sich für die
Korrekturen und Ergänzungen
Die Redaktion weist darauf hin, dass auch
für CDs die sonstigen Regeln gelten. Das
heisst: Kopien müssen entweder als CD-R
oder als RI gekennzeichnet werden. Dies
enthebt die Leser aber nicht, sich die jeweiligen Zusätze der betreffenden Anzeigen
sorgfältig durchzulesen.
Im Oldie-Markt häufen sich in letzter Zeit
Angebote von Mehrfach-CDʼs mit dem Hinweis „ohne Box“. Dies ist nur verständlich,
wenn man weiss, dass ungeschützte CDʼs
heutzutage mit dem heimischen PC problemlos vervielfältigt werden können,
ausgenommen die Box. Auch bei der Vervielfältigung umfangreicher Booklets dürfte
ein einheimischer PC noch seine Probleme
haben. Die Idee, um die Kosten für eine CDBox zu minimieren, ist simpel. Man fertigt
Im Juni 2002 gab Mike Smith, der Organist
und Sänger der Dave Clark Five mit seiner
neuen Gruppe Rock Engine ein Probekonzert
in Marbella, Spanien. Nach einem weiteren
Test-Konzert in Spanien war die Nachfrage
der US-Fans so groß, das sich die Konzertagentur TCI um Auftrittsmöglichkeiten in
den USA bemühte. Im Frühjahr 2003 war es
dann soweit: Vom 12. März bis zum 30. März
fanden dann 14 Konzerte im Osten der USA
und Kanada statt. Abschluss war ein Gig in
Oldie - Markt
Oldie-Markt 09/03
(= Heft 276)
Oldie-Markt 10/03
(= Heft 277)
Erscheinungsdatum:
8. September 2003
Erscheinungsdatum:
6. Oktober 2003
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
11. August 2003
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
15. September 2003
Auktions-Schluß für Auktion 298
(Poststempel) am:
11. August 2003
Auktions-Schluß für Auktion 299
(Poststempel) am:
15. September 2003
Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen OldieMarkt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit der
Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie
möglich an die Redaktion ab.
der RockʼnʼRoll Hall Of Fame in Cleveland.
Ich habe 3 Konzerte besucht. Alle dauerten
90 Minuten. Dabei wurden die 15 bekanntesten Songs der Dave Clark Five gespielt.
Dazu kamen die Mike Smith-Songs Free As
A Bird (von der LP mit Mike DʼAbo) und
der neue Track I Really Didnʼt Know You.
Zusätzlich gab es Coverversionen anderer
Bands wie Gimme Some Loving oder Lawdy
Miss Clawdy. Die Stimmung war in allen
Konzerten riesig. Jürgen Dolling, Königstr.
21, 21423 Winsen/Luhe
Oldie-Markt
08/03
Nr. 275 August 2003
26. Jahrgang
Herausgeber: Martin Reichold
Redaktion: Martin Reichold
Internet:
http://www.oldiemarkt.com
Fotografie: Willi Kuper
Computerworks: Computer Communication
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,
Bernd Vogel, Kurt Wehrs
Mitarbeiter Spezialgebiete:
Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),
Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), Michael
Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), Patrick
Guttenbacher (ELO, Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin),
Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton),
Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro),
Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik
(Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas), Charles Hertzog
(Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser
(Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe Sauerland (Slade),
Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan Oswald (Yes), Alexander
Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis), Matthias Mineur (Jane), Beat
Bopp (The Band), Alexander Rack (Black Sabbath), Wolfgang
Werbeck (Fairport Convention), Marcel Koopman (Vertigo),
Ernest Cadet (Young Rascals)
Amerika Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)
Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,
Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918
Verlag: New Media Verlag,
Parkstr. 13, 90409 Nürnberg
Druck: Reiff Druck,
Lehrer-Götz-Weg 17, 81825 München;
Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht.
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Kiss 1978 in England (vorne v.l.): Peter Criss, Ace Frehley, Gene Simmons. Hinten: Paul Stanley
Omega: Rock in Ungarn
Oldie Markt 08/03
Vom
Beat
zum
Rock
Die Geschichte der berühmtesten ungarischen Band Omega begann
bereits in den 50ern. Es dauerte aber sehr lange, ehe sie auf eigenen
Füßen stand und nur für sich selbst arbeitete.
Rock im Ostblock hat seine eigenen Gesetze, die mit denen, die man aus dem Westen
kennt, nicht einmal ansatzweise etwas zu
tun haben. Das fängt ganz banal bei dem
Umstand an, dass die im Westen selbstverständliche Art, an Instrumente zu kommen,
nicht klappt: Entweder gab man sich mit den
schlechteren einheimische Produkten zufrieden oder man fand einen Weg, für teures
Omega 1967 im Film Ezek a fiatalok (v.l.):
Tamás Mihály, László Benko, Gábor
Presser, János Kóbor, Andras Kovacsics,
József Laux begleiten Zsusza Koncz
Geld an westliche Marken zu kommen. Bei
Auftritten durfte man zudem nicht einfach
westliche Coverversionen bringen, das war
meistens verboten. Also war man gezwungen, selbst Songs zu schreiben. Platten konnten selbstverständlich nur bei der jeweils
staatlichen Firma veröffentlicht werden - in
Ungarn war das Qualiton. Um überhaupt als
Band aufzutreten, musste man eine staatliche
Lizenz besitzen und Auslandskonzerte waren
immer problematisch, im Westen praktisch
unmöglich. Man sieht: Ganz banale Dinge
waren für Ostbands mit Schwierigkeiten
verbunden, die echtes Beharrungsvermögen
erforderten. Davon wussten die Schüler am
Attila-Jószef-Gymnasium János Kóbor,
András Kovacsics, József Laux und István
Varsányi nichts, als sie 1959 beschlossen,
RockʼnʼRoll zu spielen. Die – damals noch
illegalen – westlichen Sender hatten sie für
die neue Musik derart begeistert, dass sie
selbst den Sound herstellen wollten. Ein
Problem gab es da freilich: Keiner von den
vier hatte ein Instrument oder konnte eines
spielen. Das löste man auf ebenso clevere
wie überraschende Weise: Die normalen
Rock-Instrumente wurden auf einen Zettel geschrieben, der kam in einen Hut und
7
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Omega: Rock in Ungarn
Oldie Markt 08/03
jeder musste sich das besorgen und lernen,
das er gezogen hatte. So wurde aus Kóbor
der Gitarrist und Sänger, aus Kovacsics der
Gitarrist, aus Laux der Schlagzeuger und
der Bass kam zu Varsányi. Zur gleichen
Zeit kamen drei Schüler des Sándor-Petôfi-Gymnasiums zu demselben Entschluss,
mit dem Unterschied, dass László Benko
(Keyboards, Flöte), Péter Láng (Saxofon)
und Tamás Künsztler (Schlagzeug) bereits
Instrumente besaßen und beherrschten.
Einige Jahre lang spielten die beiden Bands
auf Schulfesten nebeneinander her, ehe sie
sich entschlossen, aus 2 einer zu machen,
was zum einen zu ihrem ersten bezahlten
Auftritt am 23. September 1962 im University Club der Technischen Hochschule in
Budapest wie zu ihrem neuen Namen führte,
denn der Konzertveranstalter schrieb auf das
Plakat einfach Omega. Unter diesem Titel
liefen die Herren Kóbor, Benko, Kovacsics,
Láng, Varsányi und Künsztler auf und sie
Oldie-Markt Discographie
Omega
von Frank Küster
1966
Single: Paint It Black / Bus Stop
HU: Qualiton SP 336
Single: Bend It / I Put A Spell On You
HU: Qualiton SP 345
Single: Little Man / What Now My Love
HU: Qualiton SP 346
Single: Sunny / No Milk Today
HU: Qualiton SP 348
Single: Yellow Submarine ( A Sárga Tengeralattjáró) / Péter Kozák & MHV Vonósquintett:
Eleanor Rigby
HU: Qualiton SP 349
1967
Single: Nem új a nap alatt semmi / Nem szeretlek
HU: Qualiton SP 385
Single: Radio-Orchestra: Kis Butám / Sarolta Zalatnay & Omega: Nem Várok Holnapig
HU: Qualiton SP 401
Single: Megbántottál / Nem vagy szép
HU: Qualiton SP 433
Single: Azt mondta az anyukám / Rózsafák
HU: Qualiton SP 452
Single: Ismertemm egy lányt / Szeretnék visszamenni hozzád
HU: Qualiton SP 462
Single: Zárt ajtók mögött / Halott virágok
HU: Qualiton SP 469
UK-LP: Decca SKLR 4974
sollten mit Ausnahme von Künsztler, der
nach wenigen Monaten von Laux ersetzt
wurde, zunächst das Gerippe der Formation bilden.
Natürlich hatte das mit RockʼnʼRoll oder
Beat noch nicht viel zu tun, da waren schon
die staatlichen Aufpasser vor, aber eine
leicht verrockte ungarische Folklore bekam
man schon zu hören, wobei man mit Zsuzsa
Koncz und nach ihr Mari Wittek immer
wieder Sängerinnen engagierte. 1964 kam
als Ersatz für László Harmath, der für Láng
gekommen war, der Saxofonist und Sänger
Tamás Somló und man ergatterte einen regelmäßigen Auftritt im Budapester Eötvös
Club. Doch der erste richtige Durchbruch
kam 1966: Zuerst ging Leadsängerin Mari
Wittek und János „Mecki“ Kóbor übernahm
den Gesang und zum zweiten durfte man
die erste Single für das staatliche Label
Qualiton aufnehmen, die wie der gesamte
Ausstoß des Jahres zwei Coverversionen
1968
Single: Volt egy bohóc / Nem tilthatom meg
HU: Qualiton SP 491
Single: Kiabálj, Énekelj / Thomastic: Most Már Olyan Mindegy
HU: Qualiton SP 529
Single: Trombitás Frédi / Ha én szél lehetnék
HU: Single SP 549
Album: Trombitás Frédi És A Rettenetes Emberek
HU : Qualiton SLPX 17390, RI 1972 Pepita SLPX 17390. CD: 1992 HU: Mega HCD 37584
A: Trombitás Frédi (Trumpeter Charlie) / A napba néztem / Egy lány nem ment haza / Kállai
kettos / Holnap (Tomorrow)
B: Rettenetes emberek / Ha én szél lehetnék (If I Were The Wind) / Vasárnap / Szeretnék visszamenni hozzád / Halott virágok (Dead Are The Flowers) / Kiskarácsony-nagykarácsony
Album: Omega Red Star From Hungary
UK: Decca SKL 4974
A: Wake Up / Mamma Said / If I Were The Wind / Rózsafák / Tomorrow / Thereʼs Nothing I
Can Do
B: Once I Knew A Girl / The Clown / Hungarian Folk Song / Trumpeter Charlie / Dead Are
The Flowers
1969
Single: Naplemente / Régi csibészek
Omega: Rock in Ungarn
westlicher Hits brachte: Paint It Black von
den Rolling Stones auf der A- und Bus Stop
von den Hollies auf der B-Seite. Das war
sofort erfolgreich, denn jetzt durften die
Kids die westlichen Hits offiziell hören, da
sie von einer einheimischen Band gespielt
worden waren.
Zum einen stieg dadurch die Popularität
von Omega sprunghaft an, zum anderen
aber wuchsen auch die Anforderungen. Zunächst musste Bassist István Varsányi zur
Armee, für ihn stieß Tamás Mihály zur Band.
Zum zweiten bekam man als Begleitung der
ehemaligen Kollegin Szusza Koncz einen
Job in dem Film Ezek a fiatalok (Deutsch:
Ach, diese Jugend), ein eher unsägliches
Machwerk über den jugendlichen Teil der
ungarischen Menschheit – allerdings nicht
viel schlimmer als die Halbstarken-Filme,
die in Deutschland ungefähr zur selben Zeit
abgedreht wurden. Zum dritten verstärkte
Oldie Markt 08/03
HU: Qualiton SP 590
Album: 10000 Lépés
HU: Qualiton SLPX 17400, RI 1972 HU: Pepita SLPX 17400. CD: 1992 HU: Mega HCD
37585
A: Petróleum lámpa / Gyönghajú lány / Tûzvihar / Udvari bolond kenyere
B: Kérgeskezû favágok / Tékozlo fiúk / Tízezer lépés / 1958-as Boogie-Woogie klubban /
Spanyolgitár legenda / Félbeszakadt koncert
1970
Single: Ballada a fegyverkovács fiárol / Snuki (Instrumental)
HU: Qualiton SP 684
Single: Ten Thousand Paces (Tízezer lépés) / The Jesterʼs Daily Bread (Udvari bolond
kenyere)
HU: Qualiton SP 724
Single: Dead Are The Flowers (Halott virágok) / The Prodigal Son (Tékozló fiúk)
HU: Qualiton SP 725
Single: Pearls In Her Hair (Gyöngyhajú lány) / Petroleum Lantern (Pétroleum lámpa)
HU: Qualiton SP 726, JP: Victor JET-2026-S
Single: Gyöngyhajú lány / Pétroleum lámpa
HU: Pepita SP 736
Single: Sötét a város / Ülök a hóban
HU: Pepita SP 768
Single: Kiskarácsony-nagykarácsony / Kállai kettös
HU: Qualiton SP 778
Album: Éjszakai Országút (Nächtliche Landstraße)
HU: Qualiton SLPX 17414, RI 1974 HU: Pepita SLPX 17414. CD: 1992 HU: Mega HCD
37586
A: Oh, jöjj! / Ahol a boldogságot osztották! / Maradj velem / Oh, Barbarella / H. az elektromos
fúrész / Az éjszakai országúton
B: Utcán, a téren / Van egy szó / Utazás a szürke folyón / Olyan szépen mosolygott / Eky gis
piheno / Vészkijárat
1972
HU-LP: Qualiton SPLX 17390
Gábor Presser als Keyboarder die Gruppe
und zum vierten entschloss man sich auf
sanften Druck von oben, ab sofort nur noch
eigene Kompositionen zu veröffentlichen.
Dafür fand man als Texterin die Studentin
Anna Adamis – die Musik schrieb man
zusammen - die allerdings nicht auf den
Platten auftauchen durfte: Von staatlicher
Seite wurde eine Gruppe als Komponist genauso wenig akzeptiert wie eine Studentin
als Texterin. Folglich wurde Gabor Presser
als Komponist und István S. Nagy als Textdichter angegeben.
Wie gut inzwischen schon der Ruf von Omega war, beweist die Tatsache, dass man auf
dem offiziellen Tanzliedfestival sowohl
Sarolta Zalatnay als auch Zsusza Pálos bei
ihren Beiträgen begleitete. Dennoch war das
Personalgefüge noch nicht gefestigt: Sowohl
Tamás Somló als auch András Kovacsics
gingen. Während man zukünftig ohne das
Saxofon auskam – die RockʼnʼRoll-Ära war
auch in Ungarn vorbei und damit entfiel die
Single: Olyan szépen mosolygott / Oh, Barbarella
HU: Pepita SP 845
Single: Hútlen barátok / Szomorú történet
HU: Pepita SP 889
Single: Régvárt kedvesem / 200 évvel az utolsó háború után
HU: Pepita SP 930
Album: Omega Ensemble Budapest
HU : Qualiton SLPX 17419
A: Petroleum Lantern (Pétroleum lámpa) / Udvari bolond kenyere (The Jesterʼs Daily Bread)
/ Szeretnék visszamenni hozzád / Kiskarácsony-nagykarácsony / Gyöngyhajú lány (Pearls In
Her Hair) / Kállai kettos
B: Ha én szél lehetnék (If I Were The Wind) / Trombitás Frédi (Trumpeter Charlie) / Spanyolgitár
legenda (Spanish Guitar Legend) / Egy lány nem ment haza / Holnap (Tomorrow)
1972
Album: Élo Omega (Live)
HU: Pepita SLPX 17447. CD: 1992 HU: Mega HCD 37627
A: Untreue Freunde / Blues / Nach einem schweren Jahr (egy nehéz év után / After A Hard Year)
/ Ein brüchiger Schwung (Törékeny lendület / Delicate Sweep) / Omegauto (Fancy Jeep)
B: Meine langerwartete Liebste (Régvárt kedvesem / Everytime She Steps In) / Erinnerung
(Die zur Stille gewordene Liebe / Emlék / Remembering) / Verdeckte Welt (Eine Minute Ruhe
/ Hútlen barátok / One Man Land) / Der zaubervolle weiße Stein (Varázslatos, fehér ko / White
Magic Stone)
9
10
Omega: Rock in Ungarn
Oldie Markt 08/03
Planstelle des Saxofonisten – fand man bei
einem Konzert der Formation Decca in
dem jungen György Molnár einen mehr
als adäquaten Nachfolger für Kovacsics,
der schnell einen Spitznamen bekam: Bei
einem seiner ersten Auftritte mit Omega
stieß er einige Teile der Ausrüstung um.
Fortan firmierte er unter Elefant. Das war
nicht die einzige Änderung. Ab 1968 durfte
Anna Adamis als Texterin genannt werden
und in Budapest trat man als Vorgruppe von
Traffic und der Spencer Davis Group auf,
wo man den Manager des Headliners, John
Martin, derart überzeugte, dass er Omega
für eine Englandtour einlud.
Das sollte der erste Höhepunkt in der Karriere des Sextetts werden, denn man trat nicht
nur im englischen Fernsehen auf, sondern
traf auch noch Eric Clapton und George Harrison und bekam einen Plattenvertrag von
Decca, was zur Produktion von Omega Red
Star – zum zweitenmal bekam man einen
neuen Namen verpasst, ohne Einfluss darauf
zu haben – führte. In drei Tagen wurde die
erste LP eingespielt, dann musste János Kóbor zurück nach Budapest: Examensarbeiten
Album: Omega
DD: Amiga 8 55 282
A: Oh, jöjj (Oh, komm) / Maradj velem (Bleib bei mir) / H. az elektromos fûrész (Die elektronische Säge) / Az éjszakai országúton (Auf der nächtlichen Landstraße) / Oh, Barbarella
B: Utcán, a téren (Auf der Straße, auf dem Platz) / Utazás a szürke folyón (Reise auf dem
grauen Fluss) / Olyan szépen mosolygott (Sie hat so schön gelächelt) / Szeretnék visszamenni
(Ich möchte zu Dir zurückkehren) / Ergy lány nem ment haza (Ein Mädchen ging nicht nach
Hause)
1973
Single: Pearls In Her Hair / The Lying Girl
D: Bacillus Bellaphon BF 18172
Single: Perlen im Haar / Perlen im Haar (Instrumental)
D: Bacillus Belaphon BL 11261
Album: Omega
D: Bacillus Bellaphon BLPS 19147, RI 1977 D: Bacillus Bellaphon BAC 2017
A: Everytime She Steps In / After A Hard Year / Delicate Sweep / Parting Song
B: The Bird / The Lying Girl / White Magic Stone
Album: Omega 5
HU: Pepita SLPX 17457. CD: 1992 HU: Mega HCD 37628, 2000 PO: Andromeda CD-055
A: Hazug lány / A madár / Én elmegyek / A jövendömondo / Járt itt egy boldog ember /
Búcsúztato
B: Szvit: Ébredés-A malomban-Hazafelé-A hetedik napon-Délutáni szerelem-Van aki nyugtalan
Album: Omega Omega Omega
CZ: Supraphon 1 13 1336
A: Hûtlen barátok (One Man Land) / Blues / Egy nehéz év után (After A Hard Year) / Omegauto (Fancy Jeep)
B: Régvárt kedvesem (Everytime She Steps In) / Emlék (Remembering) / Eltakart világ (Just
A Bloom) / Varázslatos, fehér ko (White Magic Stone)
1974
HU-LP: Qualiton SLPX 17400
standen an – ein Anzeichen, dass man damals
die Musik noch nicht zum Beruf gemacht
hatte. Dennoch kam die LP auf den Markt:
Tamas Mihály hatte den Leadgesang übernommen.
Da wollte sich das Qualiton-Label nicht
lumpen lassen und so erschien im selben
Jahr mit Trombitás Frédi és a rettenetes
Emberek der erste Longplayer in Ungarn,
der zu einem sensationellen Erfolg wurde:
Alleine 1968 gingen 100.000 Stück über die
Ladentische und die Band erhielt ihre erste
goldene Schallplatte. Eine zweite UK-Tour
folgte, doch das Angebot, eine weitere LP zu
produzieren, musste man ausschlagen: Die
Politik war dagegen. Dennoch konnte es
keine Frage geben: Omega waren Stars.
Fortsetzung folgt
Single: Live As Long As / Spanish Guitar
D: Bacillus Bellaphon BF 18300
Single: Everytime She Steps In / The Bird
SP: Grupo Diresa M 2078
A: 200 Years After The Last War
D: Bacillus Bellaphon 19175 Q (Quadro.), RI 1977 D: Bacillus Bellaphon BAC 2022
A: Suite
B: Help To Find Me / 200 Years After The Last War / You Donʼt Know
Album: Omega III
D: Bacillus Bellaphon BLPS 19191 Q ( Quadro.), RI 1977 D: Bacillus Bellaphon BAC 2030
A: Stormy Fire / Spanish Guitar / Go On The Spree / Remembering / Everytime She Steps In
B: Live As Long As / Just A Bloom / I Go Away / Fancy Jeep
1975
Album: Omega VI – Nem Tudom A Neved (I Donʼt Know Your Name)
HU: Pepita SLPX 17483. CD: 1993 HU: Mega HCD 17483
A: Nem tudom a neved (Help To Find Me Or I Donʼt Know Your Name) / Addig élj! (Live As
Long As Or Live Till Then) / Egyszemélyes ország (Country For One Person)
B: A bûvész (Magician Or The Conjurer) / Az égben lebegök csarnoka (The Hall Of Floaters In
The Sky Or The Hall Of Those Fluttering In The Sky) / Mozgó világ (Moving World) / Huszadik
századi városlakó (20th Century Town Dweller Or Townsman Of The 20th Century)
Album: The Hall Of Floaters In The Sky
D: Bacillus Bellaphon BLPS 19220, RI 1977 D: Bacillus Bellaphon BAC 2035. CD: 1988 D:
Bacillus Bellaphon 288-09-002
A: Movinʼ World / One Man Land / Magician
B: The Hall Of Floaters In The Sky / Never Feel Shame / 20th Century Town Dweller
Chicago: Kontinuität durch Wechsel
Oldie Markt 08/03
Anpassungsprozesse
Chicago begann mit Album V eine Entwicklung, die sie von
der progressiven Seite nach und nach in die Mitte der Straße
führen sollte.
Als Rockmusiker hat man die freie Wahl,
was man vor allem sein möchte: Kommerziell erfolgreich oder ein integrer Künstler,
der nur seinen eigenen Weg verfolgt, der
zwar eher zu einem bedauerlichen Kontostand führt, dafür aber die Anerkennung der
Kollegen garantiert - beide Entscheidungen
Chicago zu acht 1976 (hinten v.l.) Danny
Seraphine, Laudir de Oliveira, Lee
Loughnane, Terry Kath. Vorne von links:
Peter Cetera, Walter Parazaider, James
Pankow, Robert Lamm
besitzen Argumente für und wider. Chicago waren zunächst in der glücklichen Lage,
exakt das zu tun, was sie immer machen
wollten und damit mehr Erfolg zu haben, als
sie wahrscheinlich selbst in ihren kühnsten
Träumen gehofft hätten. Ihre Fans nahmen
ihnen weder radikale politische Sprüche
noch Ausflüge in die Avantgarde übel: Es
war scheinbar völlig gleichgültig, was sie
auch taten - am Ende standen Gold- und Platinlatten und Singlehits, so dass das Septett
Anfang der 70er Jahre zu den größten Gruppen der Rockmusik zählte. Das wiederum
führte zu einem derart rigorosen Zeitplan,
dass sie zwischen Touren und Studio-Arbeit
oft gerade einmal einen Tag Zeit hatten, um
zuhause anzuhalten und die Familienmitglieder außer den Kollegen in der Band zu
begrüßen. Trotz der unglaublichen Erfolge,
die Album V fortsetzte, obwohl es die erste
Einzel-LP war und sich zugunsten poppiger
Songs und ebensolcher Arrangements von
den Experimenten der vergangenen Jahre
abwandte, war es klar, dass das Geschäft,
von dem die Jungs nun einmal lebten, in
einem Umbruch begriffen war. Die FMSender, die einmal lange Suiten gespielt
hatten, verschwanden ebenso vom Markt
wie viele der progressiven Rockbands,
die von diesen Stationen profitiert hatten.
11
12
Oldie Markt 08/03
Damit verflüchtigte sich aber auch viel von
der schieren Freude daran, die Grenzen der
Rockmusik in jede nur denkbare Richtung
auszudehnen und dafür setzte die Herrschaft
des Geldes ein, die seitdem immer rigider
gehandhabt wurde. Es wäre naiv zu glauben,
eine erfolgreiche Formation, wie es Chicago
von Anfang an war, könnte sich quasi im
luftleeren Raum bewegen und nur dem eigenen Anspruch folgen – das genaue Gegenteil
ist der Fall: Wenn man einmal an der Spitze
der Hitparaden gestanden hat, wird von der
Industrie erwartet, dass man das wiederholt
und auch selbst betrachtet man geringere
Ergebnisse als Fehlschlag.
Mit V hatte das Septett die Quadratur des
Kreises geschafft: Die Substanz des eigenen
Sounds zu erhalten und kommerziell zu sein
– doch das konnte so nicht ewig bleiben und
das zeigte sich schon beim nächsten Werk,
dem erstmals nicht in New York, sondern
auf der Caribou Ranch ihres Managers und
Produzenten James William Guercio in den
Bergen der Rocky Mountains eingespielten,
Chicago: Kontinuität durch Wechsel
Oldie-Markt Discographie
Chicago (4)
von Frank Küster
1986
Single: Niagara Falls / I Believe
US: Warner Brothers 7-28283
Single: Will You Still Love Me / Forever
D: Warner Brothers WEA 928 628-7
Maxi-Single: Will You Still Love Me // Forever / Hard Habit To Break
D: Warner Brothers 920 629-0
Album: Chicago 18
D: Warner Brothers WEA 925 509-1, UK: Warner Brothers WEA WX 61, US: Warner
Brothers WEA 1-25509, BU: Balkanton BTA 12112. CD: 1986 D/UK: Warner Brothers WEA
925 509-2, US: Warner Brothers WEA 9 25509-2, RI 1988 D/UK: Warner Brothers WEA 925
714-2
A: Niagara Falls / Forever / If She Would Have Been Faithful… / 25 Or 6 To 4 / Will You Still
Love Me?
B: Over And Over / Itʼs Alright / Nothinʼs Gonna Stop Us Now / I Believe / One More Day
Single: I Donʼt Wanna Live Without Your Love / Look Away
US: Full Moon Reprise 7-21883 (Back To Back Hits)
1988
D-2-LP: CBS S 66260
sinnigerweise VI betitelten Album, das den
Wandel innerhalb der Industrie noch stärker
wiederspiegelte:
Wie viele der erfolgreichen Kollegen befand
sich das Septett in einer Situation, wo man
sich des eigenen Erfolgs plötzlich bewusst
wurde: Da war man in einer Höhe von über
3000 Metern, in einem neuen Studio und mit
dem Druck, die Resultate der Platten zuvor
zu wiederholen – mindestens. Da kann es
kaum verwundern, dass diesmal die Herstellung eines massenkompatiblen Klangs
angesagt war. Ohne Übertreibung kann
man Chicago VI als die erste Pop-LP der
Gruppe bezeichnen, obwohl das der Dichte und Klasse des Materials nicht gerecht
wird, was jeder feststellen wird, der sich den
Longplayer nicht nur ein-, sondern mehrere
Male angehört hat: Die meisten Songs wachsen bei häufigerer Bekanntschaft – ein gutes
Promo-Single: We Can Last Forever (Remix) / Same
US: Full Moon Reprise WEA 7-22985
CD-Promosingle: We Can Last Forever (Remix)
US: Full Moon Reprise WEA PRO-CD-3487
CD-Promosingle: I Donʼt Wanna Live Without Your Love
US: Full Moon Reprise WEA PRO-CD-3126
Single: I Donʼt Wanna Live Without Your Love / I Stand Up
D: Full Moon Reprise WEA 927 855-7, UK: Full Moon Reprise WEA W 7855, US: Full Moon
Reprise WEA 7-27855, JP: Reprise Pioneer P-2408
Maxi-Single: I Donʼt Wanna Live Without Your Love // I Stand Up / 25 Or 6 To 4
D: Full Moon Reprise WEA 921 002-0, UK: Full Moon Reprise WEA WT 7855
3” CD-EP: I Donʼt Wanna Live Without Your Love / I Stand Up / 25 Or 6 To 4 / Will You
Still Love Me
D: Full Moon Reprise WEA 921 003-2
Single: Look Away (Remix) / Come In From The Night
D: Full Moon Reprise WEA 927 766-7, US: Full Moon Reprise WEA 7-27766, CA: Full Moon
Reprise WEA 92 77667
3” CD-Single: Look Away (Remix) / Come In From The Night (Album-Version)
UK: Full Moon Reprise WEA
Promo-Single: Youʼre Not Alone (Remix) / Same
US: Full Moon Reprise WEA 7-27757
Single: Youʼre Not Alone (Remix) / Itʼs Alright
D: Full Moon Reprise WEA 7-27757, CA: Full Moon Reprise WEA 92 77577
CD-Promosingle: What Kind Of Man Would I Be (Album-Version)
US: Full Moon Reprise WEA PRO-CDSingle: What Kind Of Man Would I Be / 25 Or 6 To 4
US: Full Moon Reprise WEA 7-22741
Album: 19
D: Full Moon Reprise WEA 925 714-1, UK: Full Moon Reprise WEA WX 174, US: Full Moon
Reprise WEA 1-25714. CD: 1986 D: Full Moon Reprise WEA 925 714-2, UK: Full Moon
Chicago: Kontinuität durch Wechsel
Beispiel ist die Robert Lamm-Komposition
Something In This City Changes People
oder der erste Countrysong im Repertoire
der Gruppe, das von Peter Cetera verfasste
Criticʼs Choice. Natürlich ergaben sich erneut zwei große Singlehits, diesmal beide
von James Pankow geschrieben: Feelinʼ
Stronger Every Day, eine Kooperation mit
Peter Cetera, landete in den USA auf einem
10. Platz, während Just YouʼnʼMe – einem
Lied mit einem autobiografischen Hintergrund – der 4. Rang vorbehalten war. Die
LP landete auf dem inzwischen für Chicago
gewohnten 1. Platz.
Alles bestens? Ja und nein. Natürlich ging
die Erkenntnis an der Gruppe nicht vorbei,
dass man sich deutlich verändert hatte,
genannt sei nur die wesentlich geringere
Präsenz der Bläser. Lee Loughnane: „Was
wir anfingen, in den 70er Jahren zu lernen,
war die Tatsache, dass der Zustand des
RockʼnʼRoll uns die Art von ausgedehnten
Kompositionen, die wir in den frühen Tagen
Oldie Markt 08/03
WX 174CD, US: Full Moon Reprise WEA 9 25714-2, RI 1991 D: Warner Brothers WEA 759925714-2, US: 25714-2, JP: Warner Brothers 20XD-1054
A: Heart In Pieces / I Donʼt Wanna Live Without Your Love / I Stand Up / We Can Last Forever
/ Come In From The Night
B: Look Away / What Kind Of Man Would I Be? / Runaround / Youʼre Not Alone / Victorious
1989
3” CD-Single: 25 Or 6 To 4 / Make Me Smile
US: Columbia 38K 33193
CD: Greatest Hits 1982-1989
US: Full Moon Reprise 9 26080-2
Tracks: Hard To Say Iʼm Sorry / Get Away / Look Away / Stay The Night / Will You Still Love
Me? / Love Me Tomorrow / What Kind Of Man Would I Be? (Remix) / Youʼre The Inspiration
/ I Donʼt Wanna Live Without Your Love / Hard Habit To Break / Along Comes A Woman / If
She Would Have Been Faithful… / We Can Last Forever
1990
Single: Hearts In Trouble / Car Building
D: CBS Sony Music 656135 7, US: DGC 19679
3” CD-Single: Feelinʼ Stronger Every Day / Just YouʼnʼMe
D/NL: CBS Sony Music 656205 1
Album: Best Of The Best
KR: Seagull International SYD 016
A: If You Leave Me Now / Make Me Smile / Baby What A Big Surprise / Colour My World /
Saturday In The Park / (Iʼve Been) Searchinʼ So Long
B: Alive Again / Take Me Back To Chicago / Questions 67 And 68 / Just YouʼnʼMe / Does
Anybody Really Know What Time It Is? / Old Days
CD: Searching So Long (Live)
LU: Oh Boy 1-9043
Tracks: Call On Me / Saturday In The Park / Beginnings / Ballet For A Girl In Buchannon /
Make Me Smile / So Much To Say / Anxietyʼs Moments / West Virginia Fantasies / Colour My
World / To Be Free / Now More Than Ever / Just YouʼnʼMe / Iʼve Been Searching So Long /
25 Or 6 To 4 / Feelinʼ Stronger Every Day
1991
D-Single: CBS S 8479
brachten, nicht mehr erlaubte. Wenn wir die
live spielten war das Ergebnis oft, dass die
Leute in dieser Zeit aufstanden und aufs
Klo gingen.“
Dennoch bedeutete das natürlich nicht, dass
Chicago sich den kommerziellen Zwängen
ohne Widerstand unterwerfen wollte, ganz
im Gegenteil: Bei den Konzerten, die auf VI
folgten, waren lange Improvisationen an der
Tagesordnung, mit dem von Lee Loughnane
trocken kommentierten Resultat: „Wir hatten
eine schöne Zeit, das Publikum hasste sie.
Aber dieser Versuch ist für jede Band, die
sich den kommerziellen Interessen nicht
beugen und ihre künstlerische Integrität
bewahren will, einfach selbstverständlich.“
Es spricht für Chicago, dass sie noch einen
Schritt weitergingen: Sie ließen es nicht
dabei, diese Versuche auf der Bühne zu
bringen, sondern sie wollten ihre Ansätze
auch auf ihrer nächsten Platte unterbringen.
CD: Texas International Festival (Live 1969)
LU: Oh Boy 1-1969 TEX 6
Tracks: Announcement / Come On Everybody Let Us Play For You / Piano Intro / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Cloudy Every Morning-Sun Donʼt Shine / Beginnings /
25 Or 6 To 4 / Weʼve Been Having Fun In Texas / Iʼm A Man
4 CD-Box: Group Portrait
US/D: Columbia Legacy C4K 47416, RI 1999 D: CNR ZYX 10036-2, NL: CNR 2002637
Tracks CD 1: Introduction / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Beginnings /
Questions 67 & 68 / Listen / Poem 58 / Iʼm A Man / Make Me Smile / So Much To Say, So
Much To Give / Anxietyʼs Moment / West Virginia Fantasies / Colour My World / To Be Free
/ Now More Than Ever / Fancy Colours / 25 Or 6 To 4 / Where Do We Go From Here
Tracks CD 2: Flight 602 / Free / What Else Can I Say / Mother / Lowdown / A Song For
Richard And His Friends / A Hit By Varese / Saturday In The Park / Dialogue Part I / Part II /
Alma Mater / Feelinʼ Stronger Every Day / In Terms Of Two / Criticsʼ Choice / Just YouʼnʼMe
/ Something In This City Changes People
Tracks CD 3: Life Saver / Happy Man / (Iʼve Been) Searchinʼ So Long / Skinny Boy / Byblos
/ Wishing You Were Here / Call On Me / Brand New Love Affair Part I & II / Harry Truman
/ Old Days / You Are On My Mind / If You Leave Me Now / Together Again / Another Rainy
Day In New York City / Hope For Love
Tracks CD 4: Take Me Back To Chicago / Mississippi Delta City Blues / Baby, What A Big
Surprise / Prelude (Little One) / Little One / No Tell Lover / Closer To You / Gone Long Gone
/ Alive Again / Must Have Been Crazy / Doinʼ Business / Song For You / Thunder And
13
14
Oldie Markt 08/03
Das führte dazu, dass Chicago VII wieder
als Doppelpack daherkam und außerdem
von der Musik her an die frühen Jahre anknüpfte, allerdings mit einem bedeutenden
Unterschied: Waren es damals die Bläser und
die Rock-Instrumente, die den Ton angaben,
stand diesmal auch der Synthesizer im Vordergrund. Er gab den Rhythmus vor und er
leitete die langen Improvisationen ein, die
die erste Platte beherrschten.
Doch dieser Schritt in Richtung Big BandJazz – es kam nicht von ungefähr, dass
Chicago die einzige Rockgruppe waren,
die bei einem Konzert, das dem Werk von
Duke Ellington gewidmet war, auftraten
– sollte ein Intermezzo bleiben, was schon
die Arbeiten in den Caribou Ranch Studios
gezeigt hatten. Robert Lamm: „Wir realisierten, dass wir mit einer Jazzplatte praktisch
alle entfremdet haben würden.“ So einigte
man sich auf einen Kompromiss: Die erste
Platte blieb dem Jazz vorbehalten, die zweite
bot den poppigen Rocksound, der seit der
Chicago: Kontinuität durch Wechsel
Lightning / The American Dream / Beginnings (Live)
CD-Promosingle: You Come To My Senses
US: Full Moon Reprise WEA PRO-CD-4942
Album: Twenty 1
D: Full Moon Reprise WEA 7599-26391-1, KR: Warner Brothers WL 104. CD: D: Full Moon
Reprise WEA 7599-26391-2, US: Full Moon Reprise 9 26391-2, JP: Reprise Pioneer WPCP3789
A: Explain It To My Heart / If It Were You / You Come To My Senses / Somebody Somewhere
/ What Does It Take / One From The Heart
B: Chasinʼ The Wind / God Save The Queen / Man To Woman / Only Time Can Heal The
Wounded / Who Do You Love / Holdinʼ On
1995
CD-Promosingle: Dream A Little Dream Of Me (& Jade; Album-Version)
US: Giant WEA PRO-CD-7601
CD-Promo-EP: Night & Day Big Band Sampler
US: Giant WEA PRO-CD-7603
Tracks: Dream A Little Dream Of Me / Moonlight Serenade / Chicago / In The Mood
CD-Promosingle: In The Mood (Album-Version)
US: Giant PRO-CD-7797
CD: Night & Day
D: Giant BMG 74321 26767 2, US: Giant WEA 9 24615-2
Tracks: Chicago / Caravan / Dream A Little Dream Of Me (& Jade) / Goody Goody / Moonlight
Serenade / Night & Day / Blues In The Night / Sing, Sing, Sing (& The Gipsy Kings) / Sophisticated Lady / In The Mood / Donʼt Get Around Much Anymore / Take The “A” Train
CD: Chicago Transit Authority
D: Bellaphon 284-07-001
Tracks: Introduction / South California Purples / Questions 67 And 68 / 25 Or 6 To 4 / Does
Anybody Really Know What Time It Is? / Liberation / Iʼm A Man / Beginnings (Finale)
1996
D-LP: CBS S 69041
letzten LP zum Markenzeichen des Septetts
geworden war.
Das bedeutete natürlich nicht, dass Platte
Nr. 1 unkommerziell gewesen wäre. James
Pankow: „Wenn man gewisse Ergebnisse
vorzuweisen hatte, segnete die Plattenfirma
alles ab, was man nur machen wollte und
unsere Experimente konnte man tatsächlich
vermarkten.“ Außerdem steuerte der noch
inoffizielle achte Mann der Band, der kubanische Percussionist Laudir de Oliveira ein
Latin-Feeling bei, das den Klang zusätzlich
auflockerte. Wie groß darüber hinaus das
kreative Potenzial der Band war, bewies
die Tatsache, dass Lee Loughnane erstmals
mit Call On Me einen Song beisteuerte, der
der größte Hit von VII werden sollte (Platz
6 in den USA). Dabei blieb es jedoch nicht:
Auch Wishing You Were Here und (Iʼve Been)
Searchinʼ So Long charteten.
Fortsetzung folgt.
CD-Single: Letʼs Take A Lifetime / Bigger Than Elvis
NL: CNR Music 2002617
CD: The Very Best Of Chicago
D/NL: Arcade CD 9902295, UK: Arcade 7617021
Tracks: If You Leave Me Now / Baby What A Big Surprise / Saturday In The Park / Wishing
You Were Here / 25 Or 6 To 4 / Iʼm A Man / Feelinʼ Stronger Every Day / Does Anybody
Really Know What Time It Is? / Street Player / Lowdown / Take Me Back To Chicago / Make
Me Smile / Beginnings / (Iʼve Been) Searchinʼ So Long / Questions 67 & 68 / Bigger Than
Elvis / Letʼs Take A Lifetime
CD: Chicago Presents The Innovative Guitar Of Terry Kath
US: Chicago Recorss CRD 3025
Tracks: Once Or Twice / Iʼm A Man / Dialogue (Parts I & II) / Ainʼt It Blue? / 25 Or 6 To 4
(Live) / Mississippi Delta City Blues (Live) / Listen / South California Purples / Darlinʼ Dear
/ An Hour In The Shower / In The Country / I Donʼt Want Your Money / Scrapbook / Free
Form Guitar
2 CD: Live In Japan (1974-1981)
US: Chicago Records CRD 3030-2
Tracks CD 1: Dialogue (Parts I & II) / A Hit By Varese / Lowdown / State Of The Union /
Saturday In The Park / Ballet For A Girl In Buchannon: Make Me Smile-So Much To Say, So
Much To Give-Anxietyʼs Moment-West Virginia Fantasies-Colour My Wold / To Be Free /
Now More Than Ever / Beginnings / Mississippi Delta City Blues
Tracks CD 2: A Song For Richard And His Friends / Does Anybody Really Know What Time
It Is? (Free Form Intro) / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Questions 67 And 68
(Japanese Version) / 25 Or 6 To 4 / Iʼm A Man / Free
Queen: Nie mehr zu viert auf der Bühne
Oldie Markt 08/03
Alleine
und
zusammen
In den späten 80er Jahren hatten zunächst die Solo-Aktivitäten
der Queen-Musiker Vorfahrt, ehe die Gruppe wieder gemeinsam
auftrumpfte.
So triumphal die Show 1986 in Knebworth
für Queen auch gewesen war – so traurig
war sie eigentlich. Kurz darauf nämlich teilte
Freddie Mercury seinen Kollegen mit, dass
er wegen seiner AIDS-Erkrankung nicht
mehr touren wollte. So wurden alle Aktivitäten in dieser Richtung erst einmal ad acta
gelegt, wie die der Formation insgesamt. Wie
bereits zuvor sollten die kommenden Jahre
den Soloflügen der einzelnen Mitglieder vorbehalten sein, was aber nur Freddie Mercury
und Roger Taylor wirklich nützten. Bei John
Queen 1986 (v.l.): Brian May, Roger
Taylor, Freddie Mercury und John Deacon
Deacon war man es bereits gewohnt, dass
er Aktivitäten außerhalb des Bandgefüges
unterließ und Brian May zog es vor, in dieser
Zeit nur hinter der Konsole im Studio zu
sitzen – sprich nur als Produzent zu agieren
– womit er keineswegs ohne Erfolg blieb:
Sowohl seine Arbeit an der Coverversion
von Bohemian Rhapsody in Form der Heavy-Metal Parodie der Komiksendung des
englischen Fernsehens, The Young Ones,
Bad News, als auch die Singles, die er für
seine aktuelle Freundin, die Schauspielerin
Anita Dobson, betreute, erregten einiges
Aufsehen, ohne jedoch die großen Resultate einheimsen zu können. Da verzeichneten
Freddie Mercury und Roger Taylor schon
deutlich beeindruckendere Absatzzahlen:
Freddie Mercury legte zuerst eine CoverVersion des RockʼnʼRoll-Klassikers der
Platters, The Great Pretender mit dem für
ihn typischen Pomp vor, der prompt Platz 5
der UK-Charts im März 1987 belegte. Dann
schob er mit der Opernsängerin aus Barcelona, Montserrat Caballé, ein Lied über ihre
Heimatstadt nach, die sich um die Ausrichtung der olympischen Spiele 1992 bewarb,
und kletterte ebenfalls in die englischen Top
10. Außerdem zeigte er sich im Juni im TVSpecial Ibiza ʼ92 live im Ku Club auf Ibiza,
wo er natürlich The Great Pretender zum
besten gab und trat 1988 gemeinsam mit
Montserrat Caballé im Avniguda de Maria
15
16
Chicago: Stars trotz Anspruch
Oldie Markt 08/03
Cristina-Stadion in Barcelona auf, um die
erfolgreiche Bewerbung der Stadt für die
olympischen Spiele 1992 zu feiern. Das Album der beiden, das genauso wie die Single
und die Stadt hieß, belegte im Oktober 1988
den 25. Platz in den britischen Charts.
Roger Taylor, der ja sporadisch schon vorher als Solist aktiv gewesen war, ging sein
Projekt wesentlich systematischer an, weil
er im Rahmen einer Gruppe arbeiten wollte.
Also kam wieder einmal der gute, alte Melody Maker mit seinen Kleinanzeigen zum
Einsatz, wo er mit dem Text: „Schlagzeuger
einer Top Rockband sucht nach Musikern“
nach zukünftigen Partnern Ausschau hielt.
Klar, dass bei einer solchen Anzeige Bewerber zuhauf antraten, die nach einem langwierigen Ausleseprozess auf 20 Gitarristen, 20
Bassisten und 20 Drummer reduziert worden
waren, die drei Tage lang im Paramount
Coty Club in Soho vorspielten – ohne zu
wissen, dass zum einen Roger Taylor der
Chef der neuen Band sein sollte und dass
Oldie-Markt Discographie
Queen (13)
von Frank Küster
Die Soloplatten (4)
Freddie Mercury (3)
& Montserrat Caballé
1992
Single: Barcelona (Edit) // Exercises In Free Love / Barcelona (TV-Edit)
D/F: Polydor 863 262-7, UK: Polydor PO 221
CD-Single: Barcelona (7” Version) / Exercises In Free Love / Barcelona (Extended
Version)
D: Polydor 887 075-2
CD-EP: Barcelona / Exercises In Free Love / Barcelona (Extended Version) / (TVEdit)
D/AU: Polydor 863 263-2, UK: Polydor PZCD 221
Single : How Can I Go On / The Golden Boy
D/F: Polydor 863 732-7, UK: Polydor PO 234
CD-Maxi: How Can I Go On / The Golden Boy / The Fallen Priest
UK: Polydor PZCD 234, NL: Polydor 863 733-2
Freddie Mercury
1992
UK-LP: EMI EMC 3519
auf dem Band die Gitarre von Brian May
gespielt worden war! Am Ende hatten sich
der Gitarrist Clayton Moss, der Bassist Peter
Noone (weder verwandt noch verschwägert
mit dem Sänger der Hermanʼs Hermits) und
der Schlagzeuger Josh Macrae durchgesetzt,
zu denen sich noch der Tour-Keyboarder von
Queen, Spike Edney, gesellte.
Zusammen ging man unter dem Namen The
Cross unmittelbar nach Beendigung des
Auswahlprozesses nach Ibiza ins Studio,
wo Teile des ersten Albums Shove It! – einen Ausdruck, den der Sekretär von Roger,
Chris Taylor, gerne verwendete – entstanden,
das in England immerhin einen 58. Platz belegte. Interessant war vor allem, dass hier
die erste Fassung von Heaven For Everyone auftauchte, für die Roger Taylor den
Originalgesang von Freddie Mercury durch
seinen eigenen, wesentlich raueren ersetzt
und dass Brian May für Love Lies Bleeding
Single: In My Defence / Love Kills (Wolf Euro Version)
UK: Parlophone R 6331
CD-Single: In My Defence (Ron Nevison Mix) / Love Kills (Wolf Euro Version)
F: Parlophone EMI 8806932
CD-EP : In My Defence (Ron Nevison Mix) / Love Kills (Wolf Euro Version) / Mr. Bad
Guy / Living On My Own (Underground Solution Mix)
UK: Parlophone CDR 6331
CD-EP: In My Defence (Ron Nevison Mix) / Love Kills (Wolf Euro Version) / She Blows
Hot And Cold / In My Defence
UK: Parlophone EMI CDRS 6331 (Also As Double-Single With CDR 6331)
CD-Promosingle: Fooling Around
D: Palrophone EMI CDP 519261
Album: The Freddie Mercury Album
D/NL/P: Parlophone EMI 0777 7 80999 1 8, UK : Parlophone EMI PCSD 124, BR :
Parlophone EMI 780999 1, KR : EMI EKPL-0277, YV : Parlophone EMI 25027, RI 1997
UK : EMI LPCENT 10 (EMI Centenary Issue). CD: D/NL: Parlophone EMI 0777 7
80999 2 5, UK: Parlophone CDPCSD 124 (CDPCSDX 124: + 5 Postcards In Slipcase),
US: Hollywood HR 61402-2 (As The Great Pretender, Without Barcelona, + My Love Is
Dangerous (Jeff Lord-Alge Mix) / Living On My Owen (Second Remix); Long Box), JP:
EMI Toshiba TOCP 7482, BR: Parlophone EMI 780999 2, IT: Parlophone EMI 0777
780999 2 5, ZA: EMI CDEMCJ(WM) 5488
A: The Great Pretender (Brian Malouf Mix) / Foolinʼ Around (Steve Brown Mix) / Time
(Nile Rodgers Mix) / Your Kind Of Lover (Steve Brown Mix) / Exercises In Free Love
/ In My Defence (Ron Nevison Mix)
B: Mr. Bad Guy (Brian Malouf Mix) / Letʼs Turn It On (Jeff Lord-Alge Mix) / Living
On My Own (Mix) / Love Kills (Richard Wolf Mix) / Barcelona
Chicago: Stars trotz Anspruch
die Gitarrenparts beigesteuert hatte. Insgesamt bevorzugte The Cross einen harten
Rocksound mit den zwei Gitarren von Taylor und Moss im Zentrum. Die erste Single
Cowboys And Indians kam zuhause auf den
75. Platz. Doch insgesamt waren The Cross
zuhause wesentlich weniger erfolgreich als
beispielsweise in Deutschland – dort kam
nicht nur Heaven For Everyone 1988 in die
Singlescharts, sondern vor allem das zweite
Album Bad, Mad And Dangerous To Know
1990 verkaufte sich ausgezeichnet.
Doch die Ignoranz zuhause und der Tod von
Freddie Mercury bedeuteten das Todesurteil für die Band, die im Dezember 1992
ihr letztes Konzert im Marquee Club gab,
nachdem zuvor das dritte Opus Blue Rock
nur in Deutschland und Japan überhaupt
veröffentlicht worden war. Zwischenzeitlich
hatte sich Queen wieder geregt: Zunächst
kam Ende 1986 das Live-Album Live Magic
auf den Markt, das in England den 3. Platz
belegte. Ein Jahr später erschien dann die
D-CD: Parlophone EMI CDP 7 46413 2
3 Video-Kassetten umfassende Kollektion
The Magic Years, die die Karriere der Band
erschöpfend abhandelte.
Wirklich neues gab es erst 1989, als I Want It
All als Vorgeschmack auf das von der Band
mit Dave Richard produzierte The Miracle
im Februar in England den dritten Rang
belegte und in den USA die Top 50 kratzte,
während das Album in England natürlich
die Charts toppte. Jenseits des Atlantiks
konnte man nur einen 24. Rang verbuchen.
In Großbritannien kamen insgesamt fünf
Singles auf den Markt, die alle mindestens
Platz 25 erreichten, während die Vereinigten
Staaten erneut deutlich zurückhaltender reagierten, was vor allem damit zu tun hatte,
dass die Herren aus den oben angesprochenen Gründen nicht mehr touren mochten.
Erneut folgte ein Jahr der Tätigkeit mit gebremstem Schaum, das Brian May zum einen
im Dezember 1989 für Rock Aid Armenia
Oldie Markt 08/03
1993
CD-Promosingle: The Great Pretender (7”) / (Film)
US: Hollywood PRCD 10202-2
Single: The Great Pretender / Stop All The Fighting
UK: Parlophone EMI R 6336. MC: UK: Parlophone EMI TCR 6336
Single: The Great Pretender / Love Kills (Wolf Euro Version)
D: Parlophone EMI 7243 8 80382 7 0. 3” CD-Single: JP: EMI Toshiba TODP 2396
CD-Single: The Great Pretender / Love Kills (Remix)
F: Parlophone EMI 8804042
Maxi-Single: The Great Pretender // Love Kills (Euro Wolf Version) / Mr. Bad Guy
D: Parlophone EMI 7243 8 80382 6 3
CD-EP: The Great Pretender / Stop All The Fighting / Exercises In Free Love / The Great
Pretender (Remix)
UK: Parlophone EMI CDR 6336 (Digipak)
CD-EP: The Great Pretender / Love Kills (Wolf Euro Version) / Mr. Bad Guy / Living On My
Own (Underground Solutions Mix)
D/NL: Parlophone EMI 7243 8 80382 2 5
CD-EP: The Great Pretender (Remix) / (Original) / In My Defence / (Remix)
D/NL: Parlophone EMI 7243 8 80484 2 2
CD-Promosingle: Living On My Own (Remix)
US: Hollywood PRCD 10287-2
Single: Living On My Own (Radio Mix) / (Album Mix)
UK: Parlophone EMI R 6355
Single: Living On My Own (Radio Mix) / (L.A. Mix)
BL/US: No-More NMB 10 (US: Import). CD: D/NL: Parlophone EMI 7243 8 80678 2 1
CD-Single: Living On My Own (Remix) / (Remix)
CA: Hollywood HR 66270
12”-EP: Living On My Own (Extended Mix) / (Club Mix) // (Dub Mix) / (L.A. Mix)
UK: Parlophone EMI 12R 6355, US: Hollywood 2061-66270-0, BL: No-More NMB 01, RI BL:
Parlophone EMI 2013157
CD-EP: Living On My Own (Radio Mix) / (Extended Mix) / (Club Mix) / (Album Mix)
D/NL: Parlophone EMI 7243 8 80767 2 2, UK: Parlophone EMI CDR 6355
MC-EP: Living On My Own (Remix) / Somebody To Love / Living On My Own (Remix) /
Dear Friends // Living On My Own / These Are The Days Of Our Lives / We Will Rock You /
Living On My Own (Remix)
PO: Poker 1394
Album: Freddie Mercury Remixes
UK: Parlophone EMI 7243 828 184 1 0 (Not Issued), BR: Parlophone EMI 070 828184 1, IT:
Parlophone EMI 7243 8 28184 1 0. CD: D/NL: Parlophone EMI 7243 8 28184 2 7, JP: EMI
Toshiba TOCP-8151, BR: Parlophone EMI 828184 2
A: Living On My Own / Time / Love Kills
B: The Great Pretender / My Love Is Dangerous / Living On My Own
1995
3” CD-Single: The Great Pretender / My Love Is Dangerous (Remix)
JP: EMI Toshiba TODP 2505 (Honda Accord Advertisement)
1996
Promo-Maxi: I Was Born To Love You
UK: Virgin Radio (Onesided In Special Cover, 1 Copy Unsigned, 14 Signed)
CD-Promosingle: I Was Born To Love You
CA: Hollywood HRCD 020596, F: Parlophone EMI SPC 2006
3” CD-Single: I Was Born To Love You
JP: EMI Toshiba TODP 2534
2000
Promo-CD: Rarities Sampler
UK: Parlophone EMI
Tracks: Larry Lurex: Goinʼ Back (B-Side) / Freddie Mercury: Your Kind Of Lover (Vocal &
Piano Version) / New York (Demo) / La Japonaise (A-Cappella) / Itʼs So You (Demo) /
17
18
Oldie Markt 08/03
zusammen mit Ian Gillan, Robert Plant und
Bruce Dickinson nützte, die zugunsten der
Erdbebenopfer in Armenien Smoke On The
Water neu aufnahmen und damit immerhin
den 39. Platz in den englischen Charts erreichten. Zum zweiten schrieb er 1990 für
die Macbeth-Aufführung des Red & Gold
Theaters die Musik.
Doch obwohl es kein neues Produkt gab,
beherrschte Queen wieder einmal die heimischen Schlagzeilen, weil man für 10 Millionen Dollars einen neuen Vertrag mit dem
bis dahin eher dahinsiechenden Hollywood
Records Label von Walt Disney unterzeichnete, inklusiv der Rechte am Backkatalog.
Prompt kam mit Innuendo die nächste Single
und der nächste Longplayer im Januar 1990
auf den britischen Markt, wo die Single mit
einer Laufzeit von 6:32 die drittlängste aller
Zeiten auf dem ersten Platz wurde. Klar, dass
auch das Album auf den Platz an der Sonne
schoss. In den USA gestaltete sich das Resultat nicht ganz so rosig, aber Rang 30 für
den Longplayer war recht gut.
UK-CD: Parlophone EMI 823 0911 2
Erneut charteten in England vier Singles,
die aus Innuendo ausgekoppelt worden
waren und die von Brian May mit anderen
geschriebene, produzierte und eingespielte
Single der Wohltätigkeitsorganisation Comic
Relief, The Stonk von Hale & Pace & The
Stonkers komplettierte das Jahr, das zudem
noch seinen Auftritt bei der Abschlussnacht
der Guitar Legends in Sevilla brachte. Doch
1991 sollte das letzte Jahr bleiben, in dem
Queen als komplette Gruppe aktiv waren:
Am 24. November starb Freddie Mercury an
AIDS in seinem Londoner Haus im Holland
Park. Zwar hatte er vor seinem Tod noch
Beiträge zu etlichen neuen Tracks geliefert,
aber allen Beteiligten war klar, dass ganz
egal, was noch kommen sollte, damit die
eigentliche Geschichte von Queen beendet
war. Fortsetzung folgt
Chicago: Stars trotz Anspruch
Holding On (Demo) / Have A Nice Day (Fanclub Message) / Idea (Barcelona) / Extract From
Garden Lodge (Tape) / Barcelona (Early Version: Freddieʼs Demo Vocal) / When This Old
Tired Body Wants To Sing (Late Night Jam)
Promo-CD: Queen/Freddie Mercury
F: EMI Music France
Tracks: Mr. Bad Guy / Living On My Own (1993 Radio Mix) / Barcelona / Guide Me Home
/ The Great Pretender (Brian Malouf Mix) / We Are The Champions / I Want To Break Free /
Under Pressure / The Show Must Go On (Live) / These Are The Days Of Our Lives / Another
One Bites The Dust / Heven For Everyone (Single Edit)
10 CD + 2 DVD-Box: The Solo Collection
UK: Parlophone EMI 527 9640
Tracks CD 1: Mr. Bad Guy: Tracks Like The Original Album
Tracks CD 2: Barcelona: Tracks Like The Original Album
Tracks CD 3: The Great Pretender: Tracks Like The Original Album
Tracks CD 4: The Singles 1973-1985: Larry Lurex: I Can Hear Music / Goinʼ Back / Freddie Mercury: Love Kills / (Extended) / I Was Born To Love You (Extended) / Stop All The
Fighting / (Extended) / Made In Heaven (Extended) / She Blows Hot And Cold / (Extended)
/ Living On My Own (Extended) / My Love Is Dangerous (Extended) / Love Me Like Thereʼs
No Tomorrow (Extended) / Letʼs Turn It On (Extended)
Tracks CD 5: The Singles 1986-1993: Time / (Extended) / (Instrumental) / In My Defence /
The Great Pretender / (Extended) / Exercises In Free Love / Barcelona / (Extended) / How Can
I Go On / Living On My Own (No More Brothers Extended Mix) / (Radio Mix) / (Club Mix)
/ (Underground Solutions Mix)
Tracks CD 6: The Instrumentals: Barcelona / La Japonaise / The Fallen Priest / Ensueno / The
Golden Boy / Guide Me Home / How Can I Go On / Love Me Like Thereʼs No Tomorrow /
Made In Heaven / Mr. Bad Guy / There Must Be More To Life Than This / In My Defence /
The Great Pretender
Tracks CD 7: The Rarities 1-The Mr. Bad Guy Sessions: Letʼs Turn It On (A-Cappella) / Made
In Heaven (Alternative) / I Was Born To Love You (Vocal & Piano Version) / Foolinʼ Around
(Early) / (Unreleased 12” Mix) / (Instrumental) / Your Kind Of Lover (Early) / (Vocal & Piano
Version) / Mr. Bad Guy (Orchestral Out Takes) / (Vocal & Piano Version) / There Must Be
More To Life Than This (Piano Out Takes) / Living On My Own (Hybrid Edit/Later Versions)
/ Love Is Dangerous (Early) / Love Me Like Thereʼs No Tomorrow (Early) / (2nd Early) / (3rd
Early) / (Live) / She Blows Hot And Cold (Alternative Feat. Brian May) / Gazelle (Demo) /
Money Canʼt Buy Happiness (Demo) / Love Makinʼ Love (Demo) / God Is Heavy (Demo) /
New York (Demo)
Tracks CD 8: The Rarities 2-Barcelona Sessions: The Duet (The Fallen Priest) / Idea (Barcelona,
Extract) / (2nd Extract) / Barcelona (Early, Freddieʼs Demo) / (Freddieʼs Vocal Slave) / (Later
Freddieʼs Vocal) / La Japonaise (Early Freddieʼs Vocal Dermo) / (A-Cappella) / Rachmaninovʼs
Revenge (The Fallen Priest, Early) / (Later, Freddieʼs Demo Vocal) / Ensueno (Monserratʼs
Live Takes) / The Golden Boy (Early Freddieʼs Demo Vocal) / (2nd Early Extract) / (A-Cappella
Feat. Gospel Choir) / Guide Me Home-How Can I Go On (Alternative) / How Can I Go On
(Out Take Extract) / (Alternative Piano Version) / When This Old Tired Body Wants To Sing
(Late Night Jam)
Tracks CD 9: The Rarities 3 –Other Sessions: Ibex: Rain (Live) / Wreckage: Green (Rehearsal)
/ Eddie Howell: The Man From Manhattan / Billy Squier: Love Is The Hero (12”) / Lady With
A Tenor Sax (Work In Progress) / Freddie Mercury & Jo Dare: Hold On / The Cross: Heaven
For Everyone / Freddie Mercury: Love Kills (Rock Mix) / (Instrumental) / The Great Pretender
(Demo) / Holding On (Demo) / Itʼs So You (Demo) I Canʼt Dance-Keep Smilinʼ (Demo) / Horns
Of Doom (Demo) / Yellow Breezes (Demo) / Have A Nice Day (Fan Club Message)
Tracks CD 10: The David Wigg Interviews: 1979 London / 1984 Munich / Part 2 / 1985 Wembley / 1986 London / 1987 Ibiza / Part 2 / Part 3
DVD 1: The Video Collection: Barcelona (Live) / The Great Pretender (Single) / I Was Born
To L:ove You / Time / How Can I Go On / Made In Heaven / Living On My Own / The Golden
Boy / The Great Pretender (Extended) / Barcelona / In My Defence (Re-Edit 2000) / Guide
Me Home
DVD 2. The Untold Story By Those Who Knew Him Best: Documentary + Photo Gallery
David Bowie Update VI
Oldie Markt 08/03
Techno
für
die
neue
Zeit
Seitdem David Bowie Techno entdeckt hat, hat er nicht nur den
Anschluss an die musikalische Moderne geschafft, sondern auch
eine neue Ausdrucksform gefunden.
David Bowie als Mitglied des Rockadels
19
20
David Bowie Update VI
Oldie Markt 08/03
„Ich arbeite und mach Geld. Was ich nicht
tue, ist: arbeiten, um Geld zu machen. Das
ist ein riesengroßer Unterschied. Ich kenne
jede Menge Künstler, die sich öffentlich als
Sozialisten verkaufen und privat das Geld
anbeten.“ So David Bowie in einem Interview 1999 auf die Frage, ob er Geld verehre.
Provoziert wurden solche Beiträge natürlich
durch seine Aktion 1996, an die Börse zu
gehen, eine Maßnahme, die er in demselben
Interview ganz einfach erklärte: „Bei meinem Börsengang handelt es sich um höchst
einfachen Materialismus: Ich wollte meine
Zukunft und die meiner Familie absichern,
so gut es geht.“
Mit 55 Millionen Dollars, die er dadurch
zusätzlich reicher wurde, dürfte dies recht
gut geklappt haben. Doch das soll nicht
heißen, dass der Künstler – und das heißt
Musiker – Bowie, sich deswegen auf das
Altenteil begeben hätte. Tatsächlich hatte
er seit seiner Kooperation mit Eno, Outside, eine musikalische Vorgehensweise
gefunden, die ihn nicht nur in Tuchfühlung
mit der Moderne gebracht, sondern ihm auch
UK-EP: SOUND 7
eine Ausdrucksform für seine Texte geliefert
hatte. Und das nützte er zunächst einmal aus.
Sowohl Earthling 1997 als auch Hours 1999
wurden mit diesem Gewand bekleidet und
es stand ihnen ausgezeichnet. Das war der
Bowie der 70er, der zwar von seiner Musik
her nie zur Avantgarde gehört hatte, aber
dessen Verbindung von Musik, Texten und
Visualität einzigartig gewesen war.
Natürlich war es alles andere als leicht, sich
im Rennen um Aufmerksamkeit gegen die
visuell wesentlich weiter gehenden Imitate
durchzusetzen. Folglich lautete der Schluss
von Bowie, sich sowohl musikalisch als
auch textlich stärker auf den Inhalt denn
auf Anreize für das Auge zu konzentrieren,
was ihm nach Hours den Vorwurf einbrachte, auf Nummer sicher gegangen zu sein.
Doch das sah er nicht so: „Hätte ich dieses
Oldie-Markt Discographie
David Bowie (6)
von Frank Küster
1999
CD-Single: Thursdayʼs Child (Radio Edit) / We All Go Through / No One Calls
UK: Virgin VSCDT 1753. MC: UK : VSC 1753 (Same On Both Sides)
CD-Single: Thursdayʼs Child (Rock Mix) / We Shall Go To Town / 1917
UK : Virgin VSCDX 1753 (+ Thursdayʼs Child Video)
CD-Single: Thursdayʼs Child (Radio Edit) / (Rock Mix)
EU: Virgin EMI 7243 8 96267 2 8, UK: Virgin VSCDE 1753
CD-EP : Thursdayʼs Child (Radio Edit) / (Rock Mix) / We Shall Go To Town / 1917
EU: Virgin EMI 7243 8 96268 2 7, UK: Virgin VSCDF 1753
CD-Promo-EP: The Pretty Things Are Going To Hell (Edit) / ( Call Out Hook #1) / (Call Out
Hook #2) / Thursdayʼs Child (Edit) / (Call Out Hook #1) / (Call Out Hook #2)
US: Virgin EMI DPRO 14338
CD-EP: The Pretty Things Are Going To Hell / (Edit) / We Shall Go To Town / 1917
JP: Virgin EMI Toshiba VJCP-61027, AU: Virgin EMI 7243 8 96293 2 3
CD : I Dig Everything: The 1966 Pye Singles
UK: Essential Castle ESCMD 712 (Also as 3 CD Box With Each Single On 1 CD). 10”-LP:
2000 UK: Essential Castle ESM10 765
Tracks: Iʼm Not Losing Sleep / I Dig Everything / Canʼt Help Thinking About Me / Do Anything
You Say / Good Morning Girl / And I Say To Myself
Promo-CD: 17 Track Album Sampler
UK: EMI CDLRL 015
Tracks: Letter To Hermione / Black Country Rock / Kooks / Suffragette City / Watch That Man
/ Rosalyn / Rebel Rebel / Right / Word On A Wing / Art Decade / Sons Of The Silent Age /
Fantastic Voyage / Because Youʼre Young / Criminal World / Donʼt Look Down / Time Will
Crawl / Amazing
CD: Rarest Live (Santa Monica 1972)
JP: Dolphin BLCK-86060, RI 2001 JP: MF BLCY-1020 (Diff. Cover)
Tracks: Queen Bitch / Space Oddity / Five Years / Life On Mars? / Andy Warhol / The Supermen
/ Moonage Daydream / Width Of A Circle / John, Iʼm Only Dancing
Magazine+CD-Video: PowerPlay
AU: PC Game Magazine PowerPlay 12/99 Incl. The Nomad Soul Demo Disc
David Bowie&Band: Something In The Air (Music Video)
Radioshow-Tape: Hours…Promo Tour (Kit Kat Club, New York, 19.11.1999)
US: Radio Broadcast Q104FM
Tracks: Life On Mars? / Thursdayʼs Child / Something In The Air / China Girl / Canʼt Help
Thinking About Me / Always Crashing In The Same Car / Survive / Drive-In Saturday / Stay /
Seven / Changes / Cracked Actor / Ashes To Ashes / Repetition / The Pretty Things Are Going
To Hell / Rebel Rebel / Iʼm Afraid Of Americans
Promo-CD: Hours… & Brilliant Minutes
CA: EMI Canada CDPRO 1920
Tracks: Suffragette City / Thursdayʼs Child / Art Decade / Something In The Air / Because Youʼre
Young / Survive / Son Of The Silent Age / Seven / Word On A Wing / If Iʼm Dreaming My Life
/ Letter To Hermione / The Pretty Things Are Going To Hell / Rebel Rebel / Time Will Crawl
CD: Hours…
D/NL/EU: Virgin EMI 7243 8 48157 0 7, UK: Virgin CDV 2900, US: Virgin EMI 7087 6 14375
0 8 (Promo: DPRO 14375), JP: Virgin EMI Toshiba 7243 8 00000 2 0 (+ We All Go Through).
LP: D: Virgin EMI DBPR 72438 48157 2 0 (Promo-Picture Disc), UK: Virgin EMI DBP 4815
(Blue-Grey, Yellow And Green Wax)
Tracks: Thursdayʼs Child / Something In The Air / Survive / If Iʼm Dreaming My Life / Seven
/ Whatʼs Really Happening? / The Pretty Things Are Going To Hell / New Angels Of Promise
/ Brilliant Adventure / The Dreamers
David Bowie Update VI
Ziel gehabt, hätte ich mich mehr an dem
orientieren sollen, was zur Zeit im Radio
läuft. Dort spielen sie harten Rock. Meine
Platte ist so ziemlich das Gegenteil davon.
Ich bin in die entgegengesetzte Richtung
gegangen.“ Textlich thematisierte Bowie
in der Platte beispielsweise das Bedauern,
die große Liebe verpasst zu haben, was er
so erläuterte: „Der Charakter, den ich dort
geschaffen habe, ist ein Mann Mitte 50, der
Rückschau hält und merkt, dass vieles in
seinem Leben nicht geklappt hat. Nur mit
mir selber hat das wenig zu tun.“
Solche Argumentationen kannte man sehr
wohl aus der Vergangenheit, als Bowie
immer wieder versichert hatte, dass seine
Figuren nie seine eigenen Gefühle und
Lebens-Lagen darstellten. Dennoch war
er sehr wohl eine Zeit lang drogensüchtig
und schien im wirklichen Leben durchaus
eine seiner Figuren aus seinen Liedern zu
verkörpern. Allerdings kann man sich wohl
vorstellen, dass der private Bowie gerade in
diesen Jahren alles andere als ein frustrierter
Mitt-50er war: Verheiratet mit einem Super-
UK-Single: EMI USA FAME 90
Model, beruflich dank seines Börsengangs
und der letzten Platten extrem erfolgreich
und schließlich von den Drogensüchten der
Vergangenheit geheilt – ganz egal, ob dies
nun Heroin, Kokain oder Alkohol betraf
– gefiel er sich sehr gut in die Rolle eines
elder statesman der Rockmusik, der aus seiner sowohl vom Alter wie von der Erfahrung
her abgehobenen Position gute Ratschläge
geben konnte.
Doch klugerweise hielt er sich damit stark
zurück, ja, gerade damals waren Aussagen
von ihm zu hören wie „Das Streben nach
Einzigartigkeit produzierte in den meisten
Fällen nur Müll. Das Beste, was ein Künstler
heute leisten kann, ist die gekonnte Reorganisation von Dingen, die wir längst kennen.“
Damit lieferte er den Schlüssel für seine Karriere seit den 90er Jahren, mit der er nach
Oldie Markt 08/03
Promo-CD: Special DJ Sampler
JP: Virgin EMI Toshiba PCD-2188
Tracks: The Pretty Things Are Going To Hell / Thursdayʼs Child / Space Oddity / The Man
Who Sold The World / Changes / Starman / The Jean Genie / Sorrow / Diamond Dogs / Fame
/ Golden Years / Sound And Vision / Heroes / Boys Keep Swinging / Fashion / Letʼs Dance /
Dancing In The Street (& Mick Jagger)
Doppel-CD: Hours... Collectorʼs Edition
F: Virgin EMI
CD 1: Hours
CD 2: Tracks: We All Go Through / Video: Making Of Hours / Photographs Of Bowie
Doppel-CD: Outside (Version 2) + Earthling
F: BMG 74321 68502 2
Tracks CD 1: Outside 1 + Hallo Spaceboy (Remix)
Tracks CD2: Earthling
2000
Picture Disc-Single: Survive (Marius de Vries Mix) / Survive (Live)
UK: Virgin EMI VSP 1767. CD: EU: Virgin EMI 7243 8 96486 3
CD-Single: Survive (Marius de Vries Mix)/ (Album Version)
EU: Virgin EMI 7243 8 96486 2 1, UK : Virgin EMI VSCDE 1767 (Promo: VSCDJ 1767)
CD-EP : Survive (Marius de Vries Mix) / (Album Version) / The Pretty Things Are Going To
Hell (Stigmata Film Version) / (Video)
UK: Virgin EMI VSCDT 1767
CD-Live-EP: Survive / Thursdayʼs Child / Seven / Survive (Video: Live In Paris)
UK: Virgin VSCDX 1767
CD-EP: Survive (Marius de Vries Mix) / Seven (Beck Mix) / Thursdayʼs Child (Live) /
Seven (Live)
EU: Virgin EMI 7243 8 96487 2 0
CD-Promo-EP : Seven (Marius de Vries Mix) / (Beck Mix) / (Original Demo) / (Album
Version)
UK : Virgin DPRO 1
CD-Single: Seven (Marius de Vries Mix) / (Beck Mix)
EU : Virgin EMI 7243 96927 2 1, UK : Virgin EMI VSCDE 1776
CD-Maxi: Seven (Marius de Vries Mix) / (Beck Mix) / (Original Demo)
UK : Virgin EMI VSCDT 1776
CD-Maxi: Seven (Album Version) / Iʼm Afraid Of Americans (Nine Inch Nails Version) /
(Video)
UK: Virgin EMI VSCDX 1776
CD-Live-Maxi: Seven / Something In The Air / The Pretty Things Are Going To Hell
UK: Virgin EMI VSCDXX 1776 (Recorded At The Kit Kat Club, New York, 19.11.1999)
CD-EP: Seven (Marius de Vries Mix) / (Beck Mix) / (Live) / (Original Demo) / (Album
Version)
EU: Virgin EMI 7243 8 96929 2 1, UK: Virgin EMI VSCDF 1776 (Live-Track Recorded At
The Kit Kat Club, New York, 19.11.1999)
Doppel-CD: LiveAndWell.com
UK: BowieNet (Available Only To All BowieNet Subscribers Who Signed Up For The Release
In 1999; CD 1 Is A Collection Of Tracks From The Earthling-Tour, CD 2 Contains 4 Rare
Remixes)
Tracks CD 1: Iʼm Afraid Of Americans (GQ Awards, New York) / Heartʼs Filthy Lesson
(Phoenix Festival, UK) / Iʼm Deranged (Paradiso, Amsterdam) / Hallo Spaceboy (Rio de
Janeiro) / Telling Lies (Paradiso) / The Motel (Paradiso) / Voyeur Of Utter Destruction (Rio
de Janeiro) / Battle For Britain (GQ Awards) / Seven Years In Tibet (GQ Awards) / Little
Wonder (GQ Awards)
Tracks CD 2: Fun (Dillinja Mix) / Little Wonder (Danny Saber Dance Mix) / Dead Man
Walking (Moby Mix 1) / Telling Lies (Paradox Mix)
CD-Promo-Live-Single: Oh! You Pretty Things (Live At The BBC)
F: EMI 7243 8 89698 2 6
Doppel-CD: Bowie At The BEEB (Best Of BBC Radio Sessions 1968-72)
21
22
David Bowie Update VI
Oldie Markt 08/03
eigener Aussage übrigens erstmals zufrieden
war. Das änderte jedoch nichts grundsätzliches daran, dass er wie viele ähnliche seit
den 60er Jahren aktive Musiker stark von
seinen Leistungen in diesen Jahren zehrte.
So war sein Börsengang nicht etwa auf Erwartungen für die Zukunft gestützt, sondern
hauptsächlich auf seinen Song-Katalog und
dessen kommerzielle Verwertung. Das soll
das Lob für seine neuen Platten in keinster
Weise einschränken – im Gegenteil: David
Bowie bewies auch in den 90er Jahren, dass
er für beinahe jede Überraschung gut war
und sich wie ein Chamäleon auf die neuen
Klänge einstellen konnte.
Es soll hier noch einmal nachdrücklich darauf verwiesen werden, dass er nie auf der
musikalischen Ebene zu den Innovatoren
gehörte, sondern wie die meisten seiner vor
allem kommerziell erfolgreichen Kollegen
war und ist er ein Eklektiker, der die zur Verfügung stehenden Mittel für sich nützt. Das
machen Paul McCartney, Mick Jagger und
Keith Richards nicht anders, die im Gegen-
D-12“-EP: Arista BMG 74321 16226 1
satz zu David Bowie ihren Fans nie solche
radikalen Stilwandel zugemutet haben.
Das tat Bowie und das sorgte auch für
seinen bis heute ausgezeichneten Ruf nicht
nur unter seinen Fans, sondern auch in
Musiker- und Kritiker-Kreisen. Und er hat
seinen Frieden damit gemacht: „Früher war
ich unsicher und hatte Angst vor Beziehungen. Ich habe niemandem jemals zugehört.
Aber jetzt geht es. Allmählich gefällt es mir
hier unten auf der Suche. Was für ein cooler
Platz. Auch deshalb nervt mich die Endlichkeit des Lebens. Ich würde gern 200 oder 300
Jahre alt werden.“ Dieser Wunsch wird ihm
zwar sicherlich verwehrt bleiben, aber alle
anderen kann er sich erfüllen und das merkte
man auch seinen letzten Platten an, die im
nächsten Heft besprochen werden. Bowie
schaffte den Spagat zwischen Arriviertheit
und Experiment. Fortsetzung folgt
EU: EMI 7243 528629 2 4
Tracks CD 1: In The Heart Of The Morning / London Bye Ta Ta / Karma Man / Silly Boy Blue
/ Let Me Sleep Beside You / Janine / Amsterdam / God Knows Iʼm Good / The Width Of A
Circle / Unwashed And Somewhat Slightly Dazed / Cygnet Committee / Memory Of A Free
Festival / Wild Eyed Boy From Freecloud / Bombers / Looking For A Friend / Almost Grown
/ Kooks / It Ainʼt Easy
Tracks CD 2: The Supermen / Eight Line Poem / Hang On To Yourself / Ziggy Stardust /
Queen Bitch / Iʼm Waiting For The Man / Five Years / White Light-White Heat / Moonage
Daydream / Hang On To Yourself / Suffragette City / Ziggy Stardust / Starman / Space Oddity /
Changes / Oh! You Pretty Things / Andy Warhol / Lady Stardust / RockʼnʼRoll Suicide
CD: Grandes Mitos
SP: GDA Universal BOWIE #1 CD (A Sampler Of The Deram Anthology That Came With The
5/2000 Edition Of The Catalanian Newspaper La Vanguardia)
Tracks: Space Oddity / Uncle Arthur / The Laughing Gnome / The London Boys / The Gospel
According To Tony Day
CD-Single: Seven (Live At Musique Plus, 22.11.1999) / Iʼm Afraid Of Americans (Video)
US: Yahoo! Internet Life Magazine, 8/2000)
2001
CD-EP: I Am Iman
US: (Compilation By David Bowie As Giveaway For The Book Of His Wife Iman; 200 Copies
Were Signed By Bowie)
Tracks: The Wedding / Wild Is The Wind / Loving The Alien / As The World Falls Down /
Abdulmajid
CD-Single: Life On Mars? / The Man Who Sold The World
F: EMI 724387 93692 8
CD: All Saints (Collected Instrumentals 1977-1999)
UK: Virgin EMI 7243 5 33045 2 2, US: Virgin EMI (This Compilation Was First Released 1993
As Very Limited Edition To Friends And Relatives Only; This Edition Left Off The Tracks From
Black Tie White Noise, But Added Brilliant Adventure From Hours…)
Tracks: A New Career In A New Town / V-2 Schneider / Abdulmajid / Weeping Wall / All Saints
/ Art Decade / Crystal Japan / Brilliant Adventure / Sense Of Doubt / Moss Garden / Neuköln /
The Mysteries / Ian Fish UK Heir / Subterraneans / Warszawa / Some Are
Promo-CD: Dance
D: Virgin EMI DB 8385
Tracks: Letʼs Dance (Disconet Remix) / Blue Jean (Extended Dance Mix) / Dancing With The
Big Boys (Extended Dance Mix) / Tonight (Vocal Dance Mix) / Tumble And Twirl (Extended
Dance Mix) / Loving The Alien (Extended Dance Mix) / Donʼt Look Down (Extended Dance
Mix) / This Is Not America (Disconet Remix) / Magic Dance (A Dance Mix) / Megamix
CD: Maximum Bowie
UK/US: Chrome Dreams ABCD 073
Tracks: The Entertainer / Growing Pains / The Medway Sound / A Gnome Alone / Floating In
Space / Hype And Heavy Metal / RockʼnʼRoll Star / Cracking Up / Berlin / A New Decade /
Taking Care Of Business / Renaissance Man
Video-CD: Love You Till Tuesday
Malaysia: Universal 9 53074 02000 2
Tracks: Like The Original
2002
CD-Promosingle: The Scumfrog Vs. Bowie
UK: Positiva CDTIVDJ-172
Loving The Alien (Radio Edit) / (Original Club Mix)
Maxi-Single: The Scumfrog Vs. Bowie
UK: Positiva 12TIV-172 (Promo: 12TIVDJ172)
Loving The Alien / 8 Days, 7 Hours
CD-Maxi: The Scumfrog Vs. Bowie
US: Virgin EMI 0 67003 31582 1
Tracks: Loving The Alien (Radio Edit) / Loving The Alien / 8 Days, 7 Hours (By Scumfrog)
Progressiver Rock gestern und heute
Oldie Markt 08/03
Progressiv
Der progressive Rock der 70er
lebt in den USA auf dem
Cuneiform-Label.
Obwohl es seit den 90er Jahren im Metal
eine Stilrichtung namens progressive Metal
gibt, ist der klassische progressive Rock der
70er Jahre selten geworden. Dabei fanden
sich darunter viele verschiedene Stile wie
der Jazzrock, dem Nucleus fröhnten. Live
In Bremen (Cuneiform RUNE 173/174/Fenn
Music) bringt auf zwei CDs einen Auftritt
der legendären Band um den Trompeter Ian
Carr von 1971 beim Radio Bremen, als der
Stil noch in den Kinderschuhen steckte. Die
Formation kam eher vom Jazz, was man der
Musik und den Soli auch stets anmerkte.
Aber die Klasse der Musiker und der Stükke macht die beiden CDs zu einer Tour de
Force durch den frühen Jazzrock, zumal sich
das Sextett am 25. Mai 1971 hörbar in guter
Form befand. Das ist nicht nur für Freunde
des Genres ein echter Fund, sondern auch für
alle, die den progressiven Rock in ihr Herz
geschlossen haben.
Eine der Formationen, die den Jazzrock am
Anfang propagierten, waren Soft Machine.
Der Musiker, der ihren Stil mit am meisten
beeinflusste, war ihr Bassist Hugh Hopper,
der ein Teil des neuen Trios Bone ist, das daneben aus dem Gitarristen Nick Didkovsky
und dem Schlagzeuger John Roulat besteht.
Uses Wrist Grab (Cuneiform RUNE 176/
Fenn Music) ist eine modernisierte Abart
23
Jazz, obwohl auch die Avantgarde ihren
Kopf erhebt. Über den größten Teil der 4.
CD von Brovold & Co. ist das mindestens
interessant.
Etwas ungewöhnlich ist die Besetzung der
New Yorker Truppe Krakatoa, die neben
den üblichen Instrumenten auch die Violine
und die Mandoline einsetzen und öfter recht
akustisch musizieren. Das verleiht We Are
The Rowboats (Cuneiform RUNE 168/Fenn
Music) einen beinahe kammermusikalischen
dessen, was Hopper seit den 60ern gespielt
hat: Im Gegensatz zum normalen Verfahren
im Rock steht nicht die Gitarre, sondern die
Rhythmussektion im Vordergrund und so etwas wie Melodien wird man nicht finden,
dafür Präzision und Intensität.
Vom Ansatz her ist das Konzept der Gruppe um den Gitarristen Bill Brovold, Larval,
dem von Bone durchaus ähnlich: Zum einen spielt man auf Obedience (Cuneiform
RUNE 178/ Fenn Music) rein instrumental
und außerdem geht man eindeutig in Richtung Avantgarde. Aber auf der anderen Seite
besitzt das Projekt des Mannes aus Michigan
eine weit größere Nähe zum Rock als zum
Touch, den zusätzlich die Melodien der Instrumentals unterstreichen. Das kommt des
öfteren filigran und feinfühlig daher und
ist so etwas ganz anderes in der Palette des
Labels.
Routiniers sind schließlich Djam Karet, die
mit A Night For Baku (Cuneiform RUNE
169/Fenn Music) bereits ihr 12. Album seit
ihrer Gründung 1984 vorlegen. Und die in
dieser Zeit erworbene Routine zeigt sich im
Material dieser Platte äußerst wohltuend. Die
Instrumentals, die eher im Rock denn in der
Avantgarde zuhause sind, bestechen durch
ihren Abwechslungsreichtum und die Ideen,
die das Trio Gayle Ellett, Mike Henderson
und Chuck Oken eingebracht haben. Das ist
einfach guter instrumentaler Rock mit nur
ganz leichten Tupfern von Jazz, der sowohl
über 3 als auch über 10 Minuten gehen kann
– langweilig wird es dennoch nie.
24
Neue Reissues von Bear Family
Oldie Markt 08/03
Einzel-Bären
Diesmal ist es nicht wie so oft eine der
CD-Boxen von Bear Family, die auf
dieser Seite vorgestellt wird, sondern
einzelne Reissues.
Der deutsche Schlager feiert seit einiger Zeit
eine echte Wiedergeburt, gerade beim jungen
Teil der Bevölkerung. Das ist auch auf die
vielen Wiederveröffentlichungen von Bear
Family zurückzuführen. Von Anfang an fuhr
Richard Weize zweigleisig: Neben seinen
Steckenpferden RockʼnʼRoll und Country
gab es immer wieder Reissues aus der goldenen Zeit des deutschen Schlagers, den 50er
und 60er Jahren. In dieser Zeit waren Alice
& Ellen Kessler ganz groß. Eigentlich hatten sie als Tänzerinnen begonnen und früh in
Paris Furore gemacht, ehe sie zu ständigen
Gästen in deutschen Fernsehshows wurden,
was sie wiederum für die Plattenindustrie
interessant machte. So entstanden ab 1959
jede Menge Aufnahmen, die man nun auf
Zwei blonde Senoritas (Bear Family BCD
16617 AH) finden kann, wobei der Titel der
Kompilation von ihrer ersten Single für Polydor 1959 genommen wurde. Zwar konnten
sie alleine keine Hits landen, aber zusammen
mit Peter Kraus wohl. Und obwohl sie nie
den ganz großen Treffer erzielten, waren sie
dank ihrer Fernseh-Auftritte präsent genug,
um bis 1963 eine stete Folge von Singles
zu produzieren, die es hier zusammen mit
dem üblichen, ebenso schön wie informativ
gestalteten Booklet und drei unveröffentlichten Tracks gibt. Das ist Pop der 50er Jahre,
unbeschwert und natürlich auch naiv; aber
genau das macht seinen Reiz 2003 aus.
Etwas anders verlief der deutsche Werdegang von Esther Ofarim, die sich zunächst
mit ihrem Mann Abi in Deutschland etablierte, wo sie mit ihrem Repertoire aus der
Folklore der ganzen Welt schnell Furore
machten. Da Esther Zaled und Abraham
Reichstadt stets ebenso polyglott wie adrett
auftraten und der weibliche Teil eindeutig
die stimmliche und optische Attraktion der
beiden war, lag es nahe, ihn herauszustellen
und das geschah sofort, nachdem sich die
beiden hierzulande etabliert hatten, 1963.
Ihr gesamtes Material für Philips bekommt
man auf Melodie einer Nacht (Bear Family
BCD 16558 AH), das aus den Liedern der
gleichnamigen LP und den Singles danach
besteht, wobei man als Zugabe noch eine
in französischer Sprache besungene Single
erhält – in Frankreich waren die beiden beinahe genauso populär wie in Deutschland.Es
ist bemerkenswert, dass Esther Ofarim solo
einen anderen Weg einschlug, der mit dem,
sie mit ihrem Mann machte, nicht viel zu tun
hatte. Es gab nur wenig Folklore und wenig
Duette, sondern vor allem Material zwischen
Schlager und Chansons, das ihr teilweise auf
den Leib geschrieben worden war und ihre
ebenso klare wie kräftige Stimme bestens
zur Geltung brachte.
Im selben Jahr als Esther Ofarim hierzulande
reüssierte, feierte der Kieler Sven Jenssen
mit Contessa seinen ersten größeren Erfolg,
nachdem er schon 1961 seine erste Single
eingespielt hatte. Im Gegensatz zu Esther
Ofarim blieb er dem Schlager allerdings
treu, was Die Mädchen von Paris (Bear
Family BCD 16446 AH) mit Liedern von
1962 bis 74 demonstrieren, wobei er seinen
größten Hit erst 1971 landete, als er mit
der deutschen Version der Titelmelodie des
Films Love Story, Schicksalsmelodie, deren
Produktion er selbst finanziert und dafür
seinen Porsche verkauft hatte, auf Platz 25
der Charts kam. Die 27 Tracks besitzen ein
breites Spektrum.
Das kann man auch von den 30 Stücken des
Samplers Vor Kurven wird gewarnt (Bear
Family BCD 16659 AR) sagen, dessen Name
sich weniger auf den Inhalt der Titel bezieht,
sondern auf die Sängerinnen, die man darauf
findet. Namen wie Barbara Valentin, deren
Foto auch das Cover schmückt, Senta Berger, Ingrid van Bergen, Jayne Mansfield
oder Kai Fischer bedürfen keiner näheren
Erläuterung,
wohl aber der musikalische Gehalt, der von
so la la bis recht gut reicht und der auch vom
Stil her nicht immer ins Schlager-Metier
passt, sondern den Chanson streift.
Neues von Acoustic Music
Oldie Markt 08/03
Gitarren
Gitarren
Das Acoustic Music Label bringt
Gitarrenmusik für alle Geschmäcker, mit
einer Bedingung: In der Regel steht die
akustische Gitarre im Vordergrund.
Ob ohne den großen Siegeszug der Rockmusik die Gitarre zum prägenden Instrument
der letzten Jahrzehnte geworden wäre, kann
man mit Fug und Recht bezweifeln, war sie
doch davor nur im Blues und im Folk gang
und gäbe. Auf letzteren Stil stützt sich vor
allem A Whisper In The Desert (Acoustic
Music / Zomba 319.1295.2) des US-Gitarristen Brad Richter, der als 12-jähriger Gitarre
zu spielen begann und mit 18 in Chicago
sein Instrument studierte, ehe er mit einem
Stipendium nach London ging. Dieser Werdegang spiegelt sich in seiner Musik wieder:
Zwar bildet der Folk die Basis seiner Musik,
aber auf der anderen Seite zeigen sich auch
die Folgen seiner langen Studien. Das ist
kein simpler Folk, sondern eigenständige
Gitarrenmusik, die Richter in verschiedene
Suiten aufteilte. Da taucht der Tango genauso auf wie Klassiker des Stils vom Schlag
eines Hard Times Come Again No More und
das macht den Reiz der Platte aus.
Blieb Richter der Musik, mit der er aufwuchs
treu, so gilt das auch für Stefano Mirandola
aus Italien, auch wenn er seine Wurzeln noch
wesentlich stärker verfremdet hat als sein
US-Kollege. Das geht genauso wie bei Richter auf seinen Werdegang zurück, der durch
Rock- und Fusion-Bands und Jazz-Tourneen
führte. Auf Oltre il Mare (Acoustic Music/
Zomba 319.1300.2) bekommt man folglich
einen ungemein abwechslungsreichen Mix
25
Im Gegensatz zu Palombo, der als Solist
mit anderen Musikern zusammenarbeitet,
tritt Tango Concertante von vorneherein
als Gruppe auf und trägt außerdem die Musik, der man fröhnt, im Namen, wie auch
die CD Tangos sin Palabras (Acoustic
Music/Zomba 319.1294.2). Die Namen der
Komponisten belegen zudem, dass man so-
aus den bereits genannten Stilarten – abgesehen vom Rock natürlich – zu denen noch
Flamenco, brasilianische Musik und Klassik
kommen. Alles das verbindet er hier und das
besticht zumeist.
Agierten die beiden ersten Herren alleine, so
bevorzugt Giovanni Palombo wechselnde
Partner, was auch der Titel seiner CD sagt:
Duos & Trios (Acoustic Music/Zomba 319.
1296.2) benennt das Spektrum, in dem seine
Musik abläuft, was auch seinen Stil umreißt:
Der Italiener bevorzugt Improvisationen und
ist deswegen im Jazz zuhause, den er mit der
Melodik seiner Heimat anreichert. Ab und zu
wird er freilich zu technisch und dann geht
die Freude an der Musik etwas verloren.
wohl zurück zu der Tradition des Stils geht
als auch die zu Wort kommen lässt, die
das Genre erneuerten – zusammen mit der
Vielfalt der Besetzung sind das die größten
Vorteile der Berliner.
Die letzte Platte fällt eigentlich völlig aus
dem Rahmen der Osnabrücker, weil sie nicht
nur elektrisch angerichtet ist, sondern auch
den Bluesrock propagiert. Doch wie das auf
Tomorrow Today (Acoustic Music/Zomba
319.1313.2) passiert, macht nicht nur den
vier Herren von Steppinʼ Out alle Ehre,
sondern auch den Zuhörern jederzeit Spaß.
Das ist zum einen mutig, weil man nur
eigene Songs aufnahm, außerdem sowohl
stilistisch wie musikalisch abwechslungsreich und schließlich mischt auch noch auf
zwei Tracks Dick Heckstall-Smith mit, der
zusammen mit anderen Gästen den Liedern
das gewisse Etwas verleiht, das sie über den
Bluesrock-Durchschnitt heraushebt. Das ist
im Rahmen des Genres eine starke Platte.
26
Musikgeschichte auf CDs
Oldie Markt 08/03
Silberbücher
Hörbücher sind ein neuer Trend.
Die drei hier vorgestellten CDs
bringen alle Geschichten und
Musik.
Für jeden überzeugten Leser mag es eine
eher komische Idee sein, ein Buch statt auf
Papier auf einer Platte zu konsumieren, doch
bei anderen Menschen kommt diese Entwicklung offensichtlich gut an. Das erklärt,
dass das auf die Musik der 20er und 30er
Jahre in Berlin spezialisierte Duophon Label
(Eislebener Str. 4, 10789 Berlin) in letzter
Zeit einige CDs auf den Markt gebracht
hat, die die beiden Elemente miteinander
verbinden: Die Musik und die Erzählung.
Den Anfang machte die wahrlich bewegte
Lebensgeschichte der in den 20er Jahren in
Berlin berühmt gewordenen Grotesk-Tänzerin Valeska Gert, Solo für ein Mannequin
von Grieneisen (duo-phon 07 013), die von
Peter Eckhart Reichel in Szene gesetzt wurde, der dafür drei Komponenten verwendete:
Originalpassagen von Valeska Gert, die 1978
auf Sylt starb; Lesungen von Monika Hansen
und Gerd Wameling, die auf Aussagen von
Gert oder von Zeitgenossen zurückgehen
und schließlich Lieder von Gert selbst oder
Musik zu ihren Auftritten. Daraus ergibt
sich ein äußerst lebhaftes Porträt einer ungewöhnlichen Persönlichkeit, die auch noch
mit 86 Jahren auf der Bühne ihres Kabaretts
auf Sylt stand, das übrigens nach ihrem Tod
von dem Fernsehjournalisten Werner Höfer
erworben, abgerissen und in damals extrem
lukrative Eigentumswohnungen aufgeteilt
wurde. Diese CD hält die Erinnerung an
eine der ungewöhnlichsten Tänzerinnen
der 20er Jahre wach.
Genauso wie Berlin in den 20er Jahren eine
der Städte mit dem erregendsten Nachtleben
weltweit war, blühte auch die Theaterszene.
Ein Name, der dafür stand, war der Bertolt
Brechts, der als umstrittener Schriftsteller
in die deutsche Hauptstadt gekommen war
und sie dank der Nazis als renommierter
Theater-Autor wieder verließ. Den Anlass
für diesen Aufstieg stellte seine Bearbeitung
der 1728 in London uraufgeführten Beggars
Opera als Dreigroschenoper dar, die dank
seiner Texte, aber mindestens genauso dank
der Musik von Kurt Weill seinen Namen in
kürzester Zeit berühmt machte. Die CD Die
Entstehungsgeschichte der DreigroschenOper (duophon 07 02 3) erzählt nicht nur,
wie es 1928, fast genau 200 Jahre, nachdem
in London das Original auf die Bühne des
Dury Theaters gebracht worden war, zur sensationellen Aufführung kam, sondern bringt
auch Hörbeispiele der Lieder, die fast alle zu
Evergreens geworden sind. Das ergibt eine
ungemein spannende Erzählung, die von
Peter Eckart Reichel gut in Szene gesetzt
wurde und viel über Brecht, die Zeit und das
Stück verrät. Im Booklet kann man übrigens
auch einiges von dem Umgang Brechts mit
Geld und Rechten lesen, die seinen Namen
als Mensch ebenso problematisch werden
läßt wie er als Künstler bis heute zurecht
glänzt.
Ein Bestandteil der 20er Jahre in Berlin war
auch Marlene Dietrich, die dort ihre ersten
Triumphe am Theater und schließlich ihren
Aufstieg zum Weltstar feierte, der ihr den
Umzug nach Hollywood ermöglichte. Seit 5
Jahren verkörpert Judy Winter im Theater
die deutsche Diva in inzwischen mehr als
450 Aufführungen. Kein Wunder, dass nach
der Wiedergabe der Show die Idee nahe lag,
sie nicht nur die Lieder singen zu lassen,
sondern auch noch das Leben von Marlene
als Lesung Revue passieren zu lassen. Das
Ergebnis heißt Judy Meets Marlene (duo-
phon 07 04 3) und erfüllt tatsächlich viele
der Erwartungen, die die Macher aber auch
die Besucher des Theaterstücks an eine
solche Platte geknüpft haben mögen. Das
liegt vor allem daran, dass sich Judy Winter
durch die langjährige Arbeit an dem Stück
und die Darstellung der Person der Künstlerin so mit ihrer Rolle identifiziert, dass
sie fast Marlene geworden ist. Dies treibt
sie allerdings nicht so weit, wie sie singen
oder sprechen zu wollen, aber zu jeder Zeit
wird deutlich, dass sie sich so stark mit der
Dietrich beschäftigt hat, dass sie sie versteht
und ihre Motive begriffen hat. So erhält die
Erzählung ihres Lebens oft eine Emotionalität, die den Hörer ergreift und mitreißt
und vor allem Brüche und Verletzungen im
Leben der Marlene Dietrich nachvollziehen lässt. Dass Judy Winter außerdem die
Lieder singen kann, hat sie schon auf der
CD bewiesen, die den Musikteil des Stücks
dokumentiert hat und das demonstriert sie
hier erneut. Deswegen ist die CD ein echtes
Erlebnis für alle Marlene Dietrich-Fans und
nicht nur für die.
Neue DVDs
Oldie Markt 08/03
DVD’s
Konzerte sind nach wie vor die
Hauptschiene der Rock-DVDʼs.
Drei davon gibt es hier.
Bei vielen der neuen DVDʼs kann man sich
nur schwer des Eindrucks erwehren, dass das
neue Medium dazu benützt wird, mit bereits
häufig aufgewärmtem Material noch einmal
schnell Kohle zu machen. Es gibt jedoch
auch genau das Gegenteil: Sensationelle
Ausgrabungen, die noch nie Gesehenes zu
Tage fördern. In diese Kategorie fällt Supershow (Eagle Vision EREDV223/Edel), die
eine Jamsession aus dem Jahr 1969 bringt
und wenn jemals eine Veranstaltung diesen
Namen verdient hat, dann die DVD. Damals
versammelten sich in einer ehemaligen Linoleumfabrik im Westen Londons Musiker
wie Colosseum, Modern Jazz Quartet, Eric
Clapton, Jack Bruce, Stephen Stills, Buddy
Guy, Buddy Miles, Roland Kirk mit seiner
Band und Glen Campbell, um getrennt und
zusammen zu musizieren und das taten sie
denn auch. So bekommt man Auftritte der
genannten Bands, aber gleichzeitig auch
Jams der verschiedenen Musiker miteinander, in jeder Konstellation, die man sich nur
denken kann. Da mischte Roland Kirk bei
Eric Clapton, Jack Bruce, Dick HeckstallSmith und Jon Hiseman mit; das Modern
Jazz Quartet steht neben einer sehr freien
Fassungen von Mary Had A Little Lamb von
Buddy Guy, Buddy Miles, Jack Bruce, Dick
Heckstall-Smith und seinem Sax-Kollegen
Chris Mercer und der Pedal Steel-Gitarrist
Glen Campbell spielt nicht nur mit seiner
Band, den psychedelischen Rockern von
Misunderstood, sondern auch mit Buddy
Miles und Buddy Guy auf dem Medley
Checking On My Baby-Texas Blues. Diese
überraschenden Paarungen aber auch die
Spielfreude der beteiligten Herren geben
dieser DVD eine Atmosphäre, die man fast
als Exempel für den Mut und die stilistische
Offenheit der 60er Jahre nehmen kann.
Aus dieser Ära kam auch David Bowie,
der seinen ersten Karrierehöhepunkt mit
Ziggy Stardust erreichte. The Motion
Picture (EMI 7243 4 92987 9 8) führt zurück in die Zeit vor 30 Jahren, als Bowie
mit seinen Spiders Of Mars durch die Welt
tourte und sich auf den Königsthron des
Glamrock setzte – inszeniert von einem der
Großen des Rock-Kinos, D.A. Pennebaker,
der die Show am 3. Juli 1973 im Londoner
Rocktempel Hammersmith Odeon abfilmte.
Das ist von der Geschichte der Rockmusik
her gesehen natürlich eine tolle Sache, aber
als DVD muss das Resultat als enttäuschend
bezeichnet werden: Das einzig Neue ist der
remasterte Sound und der eher störende
Kommentar des Produzenten Tony Visconti
zum Film. Aber die Bildqualität stammt
deutlich aus den 70ern und ansonsten gibt
es keine Zusätze.
Da ist einem dann fast eine Show lieber,
die zwar nicht so legendär, aber dafür mit
einem gestochen scharfen Bild und Ton
daherkommt wie der Auftritt von Steve
Lukather bei der Fernsehshow In Concert-Ohne Filter (in-akustik 0166512)
vom 29. Juni 1994, als der Gitarrist von
Toto sein zweites Solo-Album Candyman
durch eine Tour unterstützte. Die sieben
Songs in knapp 45 Minuten, die sich alleine auf sein Solo-Oeuvre beschränken, geben
einen guten Eindruck von der Musik, die er
alleine mit seiner Band, den Los Lobotomys
(die übrigens in den USA und Japan die CD
als Titel krönten) brachte und das bedeutet:
Viel Blues, wesentlich weniger Mainstream
als mit Toto und natürlich viel Gitarre des
Mannes selbst, der da einmal zeigen konnte,
welche Tricks er so in petto hat. Dank der
Bild- und Tonqualität ist das eine Freude für
Musikliebhaber, als Zugabe gibt es ein Interview mit dem Produzenten und eine Liste
der Musik ohne Filter-Shows.
27
28
Neue Singles & EPs
Oldie Markt 08/03
Singles & Co.
Singles, EPs aus Plastik und Vinyl
und ein Promo-Teil bilden den Inhalt
dieser Seite.
Auch wenn das Konzept der Single in
der CD-Ära eigentlich obsolet ist und die
Verkäufe des Tonträgers immer mehr nachlassen, gilt nach wie vor einer der Gründe,
die die Single in den alten Zeiten wichtig
machten: Man kann einen neuen Künstler
kennen lernen, ohne sich gleich das ganze
Album besorgen zu müssen. Das ist beispielsweise im Fall Craig David eine echt
gute Sache, denn den in Großbritannien extrem angesagte Soul-Sänger kann man auf
Hidden Agenda (Wildstar WEA 2467 8005
5) unter die Lupe nehmen, wo er den Titeltrack in drei Fassungen vorstellt, neben der
Ingolstadt nach wie vor für gute HardrockUnterhaltung steht. Im übrigen ist das Teil
mit einem Digipak edel aufgemacht und trägt
zu dem guten Eindruck das Seine bei.
Noch ein bisschen mehr gibt es von den Detroit Cobras: Seven Easy Pieces (Rough
Trade/Sanctuary RTRADESCD 070/Zomba).
Die Frauenband aus Detroit zeigt, dass man
nicht unbedingt selbst als Songschreiber
normalen Version als Video-Track und als
Instrumental und dazu noch eine Live-Fassung von Come Together anbietet. Es zeigt
sich, dass er tatsächlich einen guten Soulpop
drauf hat, den er sowohl als Sänger wie als
Songschreiber beeindruckend beherrscht.
Ob das Album Slicker Than Your Average
dieses Niveau hält, muss man freilich selbst
entscheiden.
Kein Neuland sind hierzulande Bonfire,
die mit einem Live-Album wieder auf sich
aufmerksam gemacht haben. Die EP Tell Me
What U Know (POM BMG 82876 52085 2)
nahm natürlich auf das Opus Bezug – drei
Tracks kommen von da. Doch der eingängige
Titeltrack ist ein neuer Song und knüpft an
die stärksten Kompositionen von Sänger
Claus Lessmann und Gitarrist Hans Ziller
an. Das ist kräftiger Hardrock mit einer
Melodie, die beweist, dass das Quartett aus
alle Freunde des guten, wahren und schönen
in der Rockmusik.
Zurück in der Zeit geht auch der Hamburger
Stefan Gwildis auf seinem Album Neues
Spiel (1.0.5 Music) von dem es vorab eine
Promo-EP mit einem Medley der 13 Songs
zu hören gibt, die man darauf bekommen
wird. Und obwohl solche Zusammenschnit-
aktiv werden muss, um gut zu rocken: Sie
suchte sich nicht ganz so bekannte Songs
aus dem Archiv von Pops Staples, Willie
Dixon und Ed Cobb und fertigte die so an,
wie man sie spielen sollte: Mit den Gitarren
im Vordergrund und einer guten Sängerin
mit schwarzer Stimme, die Rachel Nagy auf
jeden Fall besitzt. Deswegen ist die knapp 19
Minuten dauernde EP ein Leckerbissen für
te immer trefflich täuschen können, stehen
drei Tatsachen fest: Der Mann singt wie Edo
Zanki, die deutschen Texte passen gut und
die Titelauswahl aus der gro0en Literatur der
Soulmusik verrät, dass hier jemand an der
Arbeit war, der die Musik liebt. Man darf
auf das Album gespannt sein.
Schließlich ziert noch ein einsames VinylTeil diese Seite, natürlich von den Kämpfern
für die psychedelische Musik, Swamp Room
(Postfach 5663, 30056 Hannover). Painted
Room veröffentlicht schon länger dort neue
Platten, aber Take A Drive (Swamp Room
Records 3868-18) ist ihre bislang stärkste
EP: Endlich haben sie es geschafft, ihre
Einflüsse aus den 60ern mit starken Gitarren und guten Songs zu verbinden. Da
krachen die Akkorde und fügen sich mit den
Melodien zu einem beeindruckenden Ganzen
zusammen, das die 60er Jahre und unsere
Zeit verbindet.
Plattenkritiken I
Oldie Markt 08/03
Gitta Alpar
Was hat eine Frau von der
Treue?
Duophon 05 23 3
Anhand der Karriere der
1902 in Budapest als Regina
Klopfer geborenen Sängerin
kann man exemplarisch
darstellen, wie das in der
ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts ablief:
Oper-Operette-MusicalFilm-Nazis-Ausland-USAEnde. Nur wenige ihrer
Kolleginnen und Kollegen
entgingen diesem Ablauf.
Die Aufnahmen aus den
Jahren 1932-1940 zeigen
ihre Welt zwischen Pop und
Operette, zwischen Europa
und den USA (Duophon,
Eislebener Str. 4, 10789
Berlin).
Deep Purple
Kneel & Pray (2 CD)
Purple PUR 207/Edel
Contraire
Ob die Sammler der Hardrock-Legende für die beiden
CDs tatsächlich auf den
Knien gebetet haben, will
ich einmal dahingestellt
sein lassen. Tatsache aber
ist, dass das komplette
Konzert vom 4. Oktober
1969 in Montreux die Seite
der Formation zeigt, die
noch nicht so oft auftauchte: Ihre Zeit als ausgedehnt
improvisierende Truppe,
bei der Jon Lord Ritchie
Blackmore als Solist noch
ebenbürtig war und neben
den härteren Tönen auch
solche des progressiven
Rock traten.
Maggie Bell
Live Boston USA 1975
Angel Air SJPCD 128
The Lords Of The New
Church
Same
Track 1021 / Sanctuary
Klassischer Punk war es
gewiß nicht, was Stiv Bator
und Brian James mit ihrer
Band vorhatten, auch wenn
sie natürlich Elemente des
Stils in ihre Musik integrierten. Aber alleine die Tatsache, dass ein Synthesizer an
Bord war unterstreicht, dass
es nicht Purismus war, den
die beiden anstrebten, sondern vor allem guten Rock.
Und den schafften sie über
weite Strecken auch, wobei
Songs, Stimmen und Gitarren eine beeindruckende,
meist druckvoll rockende,
Einheit bildeten.
The Lords Of The New
Church
Method To Madness
Track/Sanctuary 1023
Die dritte und letzte Platte
1985 war nicht ganz so
konsistent wie das Debüt,
aber sie besaß einige Höhepunkte, die vom Auftritt von
Jean-Jacques Loussier bis zu
der Rolling Stones-Blaupause Murder Style reichen. Wie
auf der Reissue von 1982
gibt es Bonustracls, die aus
Titeln, die im Umfeld dieses
Albums entstanden, bestehen. Das Ende der Gruppe
begann sich angesichts der
Verschleißerscheinungen
abzuzeichnen und dafür
ist diese CD definitiv ein
Dokument.
29
Nach ihrer Zeit mit Stone
The Crows betätigte sich
die schottische Sängerin
als Solistin und in dieser
Form wurde ein Auftritt
ihrer Tour im Anschluss
an ihre zweite LP Suicide
Sal mitgeschnitten, die sie
als legitime Nachfolgerin
von Janis Joplin zeigte, die
allerdings wesentlich disziplinierter agierte und neben
dem Blues den RockʼnʼRoll
liebte. Den Bootleg-Klang
muss man freilich hinnehmen, trotz der Herkunft
von Bell selbst (Angel Air,
PO Box 14, Stowmarket,
Suffolk IP14 1 EN, UK).
Fairport Conventio
Moat On The Ledge
Talking Elephant TECD 052
/ Bellaphon
Nach dem offiziellen Ende
1979 fand man sich im
August 1981 zum zweiten
Mal wieder zusammen, um
die Legende auf der Bühne
weiterleben zu lassen. Und
der Erfolg des Konzerts,
den die damals auf dem
eigenen Label erschienene
Platte dokumentierte, hatte
eine Menge damit zu tun,
dass es kurz darauf Fairport Convention als Band
wieder gab. So frisch und
voller Enthusiasmus hatte
man nämlich die Gruppe
schon lange nicht mehr
gesehen und die Prominenz
half dabei.
Manilla Road
Same
Monster MCD 010/Clear
Spot
Als in Europa Punk und
New Wave herrschten, regierte in den USA eher der
Heavy Metal und Hardrock,
dem auch diese Band fröhnte, die bis 1982 zwei Alben
auf den Markt brachte. Das
Material hier hätte LP Nr.
2 werden sollen, doch das
Trio war mit dem Sound
nicht zufrieden und nahm
lieber eine ganz neue Platte
auf. Heute bekommt man
die 66 Minuten und muss
zwei Dinge feststellen:
Das ist recht guter Metal
mit klasse Gitarre, aber der
Klang ist leider wirklich
schlimm.
Steve Tilston
Life By Misadventure
Market Square MSNCD
108/Bellaphon
Zur ersten Liga des UKFolk zählte der Sänger und
Songschreiber nie, aber
dennoch brachte er immer
wieder Platten wie diese von
1987 heraus. Im Gegensatz
zu vielen Kollegen blieb er
eng bei den Wurzeln der
Musik und die Songs wurden fast ausschließlich mit
akustischen Instrumenten,
viele davon solo, eingespielt. Als Zugabe gibt es
die 23-minütige Tour de
Force Rhapsody von Swans
At Coole aus dem Jahr 1990,
das er mit einem klassischen
Orchester anreicherte.
Demon
Spaced Out Monkey
Spaced Out SPMCD 012 /
Bellaphon
2001 war es soweit: Die
in den 90er Jahren am
generellen Desinteresse gescheiterte Band wagte einen
Neu-Anfang und der gelang
ihr ausgezeichnet: Das war
harter, vitaler Heavy Metal
ohne Keyboards, dafür mit
dem zweiten Gitarristen Ray
Walmsley, der als zweiter
Neuling neben Drummer
John Cotterill Sänger Dave
Hill, Gitarrist Steve Brookes
und Bassist Andy Dale unterstützte. Bleibt zu hoffen,
dass der Erfolg etwas größer
ausfiel als in den 90ern, als
das Interesse minimal war.
Continental Drifters
Nineteen Ninety-Three
Blue Rose BLU CD 0304 /
Soulfood
Der Name der Platte sagt
bereits aus, dass es sich hier
nicht um neue Aufnahmen
der Gruppe handelt, sondern
um die erste Version ohne
Vicki Peterson und Susan
Cowsill. Diese Ausgabe
war stärker in Richtung
Westcoast gepolt und
gleichzeitig rockiger und
relaxeter und das schlug
sich in ausgezeichneter Art
und Weise in diesen Liedern
nieder, die das Beste sind,
was ich bisher von dieser
Formation gehört habe,
da Material und Machart
Freude machen.
30
Plattenkritiken II
Oldie Markt 08/03
Grobschnitt
The History Of Solar
Music 4 (2 CD)
WOL 9001/Fenn Music
Es ist für eine Band und
ihre Musik eigentlich ein
Ritterschlag der größeren
Art, dass ein Stück über
vier Doppel-CDs verfolgt
werden kann, ohne dass es
langweilig wird. Wer bis
jetzt nicht begriffen hat,
warum die Gruppe aus dem
Sauerland als Bühnenattraktion in Deutschland fast einzig da stand, der sollte sich
diese beiden Silberlinge
anhören und er wird feststellen, dass das in punkto
Musikalität und Spielfreude
international nur schwer zu
toppen war.
The Dubliners
Spirit Of The Irish
Sanctuary TVSAN 003 /
Zomba
Nachdem die Väter des
Irish Folk-Booms erst vor
kurzem ihr Live-Jubiläum
feierten, kommt jetzt ein
Sampler, der ihre großen
Titel auf einen Blick bringt.
Die reichen von Whiskey In
The Jar bis zu der Kooperation mit den Pogues, The
Irish Rover. Was vor allem
besticht ist die Tatsache,
dass sie ihre Musik in einer
Art und Weise bringen, die
man nur als zeitlos bezeichnen kann. Ob ein Song aus
den 60ern oder den 90ern
stammt, ist absolut gleichgültig.
Caterina Valente
Glücksbringer (2 CD)
Polydor 588 862-2
Steve Ashley
Test Of Time
Market Square MSMCD
102/Bellaphon
Für den englischen Folkie
gilt dasselbe wie für den
Kollegen Steve Tilston: Er
gehörte nie zu der ersten
Liga, aber er hielt die Flagge des Folkrock aufrecht, als
viele von ihr abfielen. Die
Songs von diesem Sampler
reichen von 1974 bis 1990
und schließen sechs Alben,
zwei davon auf Kassette,
mit ein. Ashley agierte immer rockig, was den Reiz
vieler Songs ausmacht.
Allerdings fehlt auch auf
diesem Sampler der absolut herausragende Titel, an
den man sich nach der Platte
noch erinnert.
Various Artists
Chansons Francaise
Action 6403302
Frankreich gehört zu den
wenigen europäischen
Ländern, die tatsächlich
eine eigene Tradition der
populären Musik besitzen
und sich auch noch auf sie
beziehen. Diesem Sampler
sollen noch etliche folgen
und das ist gut so, denn hier
werden gerade die 30er und
40er Jahre abgehandelt, so
dass Namen wie Edith Piaf,
Charles Trenet, Maurice
Chevalier und Yves Montand das Gros des Materials
stellen. Musikalisch ist
das noch sehr nah an der
Folklore und am typisch
französischen Cabaret.
Zusammen mit Freddy
Quinn war die gebürtige
Italienerin die Königin der
deutschen Charts in den 50er
Jahren und die Titel sind es,
die man hier bekommt, wie
der Untertitel verrät: Die
Erfolge von 1954-1958
stellen den Großteil der
44 Lieder. Dazu kommen
einige Songs, die es nicht
in die Charts schafften und
zum guten Schluss das für
die modernen Tanzböden
angerichtete Medley von
1992, Bonjour Kathrin, wo
viele ihrer Treffer verwurstet wurden.
Caterina Valente
Schick mir einen Gruss
(2 CD)
WSM 9031-456789-2
Dass sie ab 1959 nicht mehr
so erfolgreich war wie in
den 5 Jahren zuvor, ist ebenso wenig weg zu diskutieren
wie der Fakt, dass sie immer
noch viele Hits landete. Ob
Quando-Quando mit ihrem
Bruder Silvio Francesco
oder Kismet: 1959-1969
war sie immer noch relativ
häufig in den Charts vertreten, obwohl der stilistische
Wandel auch ihre Karriere
beeinflusste. Aber das kam
ihr zugute, weil sie so ihre
vorher vernachlässigte Vielseitigkeit wesentlich stärker
ins Spiel bringen konnte.
James Taylor
The Best Of
Warner Brothers 812273837-2/WSM
Verglichen mit der Retrospektive auf das Werk der
Dame nebenan wirkt die
Ausgabe des international
wesentlich erfolgreicheren
Herren fast unterrepräsentiert. Das aber hat den
Vorteil, das hier nur Klassiker zu finden sind, vom
bittersüßen Something In
The Way She Moves bis
zum neuen Bittersweet.
Der Mann startete den
Singer/Songwriter-Trend,
der gerade heute wieder
weltweit absolut angesagt
ist und die Qualität seiner
Lieder ist eindeutig.
Various Artists
Flowers In The
Wildwood
Trikont/Indigo 0310-2
Der Untertitel macht klar,
worum es hier geht: Um die
Frauen in der frühen Countrymusik 1923-1939 und da
verhielt es sich so wie beim
Blues: Es gab durchaus auch
Frauen, die Countrymusik
spielten – doch den großen
Durchbruch schafften nur
ganz wenig wie Maybelle
und Sarah Carter. Reisen
und Auftritte waren für
Frauen problematischer als
für Männer und das Frauenbild begünstigte solche
Karrieren nicht gerade. Die
Hörbeispiele zeigen, dass
sie keinen Mann zu fürchten hatten.
Various Artists
Rare Surf Vol. 6
ATM 3836-AH (Postfach 54,
28877 Grasberg)
Wer glaubt, dass die
Surfmusik nur ein eher
kurzfristiges Intermezzo in
der Geschichte der Popund Rockmusik war, wird
beim Blick auf die Zahl
des Samplers umdenken
müssen. Dies ist schon Nr.
6 mit Raritäten des Stils und
das wird bei dem Material
deutlich, das sehr obskur
wirkt. Das sind entweder
unbekannte Namen oder
bekannte Künstler, die
eigentlich ganz woanders
zuhause waren wie Johnny
Burnette oder Glen Campbell. Doch die Qualität der
Musik passt.
Various Artists
Yes - Friends And
Relatives
Armoury 075/Edel
Wie es der Name schon
sagt, gibt es hier weniger
die Musik der Gruppe
selbst, sondern dafür die
der diversen Solo- und
Teilprojekte. Folglich ist
die Musik äußerst divers
und reicht von akustischer
Gitarrenmusik
(Steve
Howe) bis zum Hardrock
von Chris Squire und Billy
Sherwood. Dass mit Esquire
die Band von der ehemaligen Frau von Chris Squire,
Nikki, zu finden ist, dehnt
die Grenzen allerdings recht
weit aus, zumal andere ExMitglieder verfügbar gewesen wären.
Plattenkritiken III
Oldie Markt 08/03
Various Artists
Ozella Compilation –
Morning
Inakustik 019 92002
Das Label des Musikers
Dagobert Böhm war vor
allem für seine Platten und
Produktionen da. Doch mit
den beiden hier vorgestellten Samplern tut er einen
großen Schritt, sowohl musikalisch wie in Richtung
Repertoire. Zum einen hat
er seine Musik in Richtung
New Age und Pop erweitert
und zum zweiten tauchen etliche Künstler auf, die man
bislang nicht bei der Firma
gefunden hat. Das Resultat
ist ein Sampler, der wirklich
die Stimmung der Tageszeit
wiedergibt.
Various Artists
Ozella Compilation Noon
Inakustik 019 92003
Vergleicht man die beiden
Kompilationen, fällt auf,
dass die zweite deutlich
abwechslungsreicher ist als
die erste. Zum einen betrifft
das die Liste der Interpreten:
Waren es auf Nr. 1 bei 20
Titeln 12, so bekommt man
auf Nr. 2 19 für 24 Tracks.
Und zum zweiten erweiterte Chef Dagobert Böhm
das Konzept um Singer
und Songwriter. Deswegen
ist diese CD nicht unbedingt
besser, aber auf jeden Fall
abwechslungsreicher. Natürlich herrschen auch hier
die Instrumentals vor.
Honest John Plain
& Amigos
Angel Air SJPCD 144
Jeff Finlin
Somewhere South
Of Wonder
BMG 74321963382/ARIS
Der Singer/Songwriter aus
Irland, der seine CD in
Nashville aufnahm, besitzt
die für einen Weißen seltene
Fähigkeit, genauso schwarz
wie weiß zu klingen und das
setzt er ausgezeichnet um,
so dass sein Spektrum vom
Blues bis zum Country
reicht. Dazu kommt, dass
seine Songs meistens genauso gut wie seine Stimme
sind und die Arrangements
auch noch passen. Das
Pünktchen auf dem i ist ein
Duett mit dem traditionellen
Blueser Will Kimbrough.
Eine tolle Platte
Luminos
Seize The Day
Market Square
MSMCD 115/Bellaphon
Bei manchen Bands muss
man keinen Blick auf die
beteiligten Musiker werfen, um ihr Alter schätzen
zu können – es reicht die
Musik. Der sanfte Folkrock
des Gruppenbilds mit Dame
stammt aus einer Zeit, als
die Platten noch aus Vinyl
waren und folglich sind
die, die das herstellen, denn
auch gesetzteren Alters. Das
ändert nichts an den unaufgeregten Arrangements, den
teils bestechenden Melodien
und dem schönen Gesang
von Anni Meehan, ob alleine oder zu zweit.
Garth Hudson
The Sea To The North
CoraZong 255039 /
Soulfood
Der letzte Musiker der
Band, der eine Soloplatte
vorlegt, ist der einzige, der
nie als Sänger auf ihren Platten auftauchte. Das schlug
sich auch auf diesem Album
nieder. Im Vordergrund stehen die Tasteninstrumente
des Multi-Instrumentalisten und seine Fähigkeiten
auf diesen als Virtuose und
als wandelndes Lexikon
der populären Musik. So
ist zum einen die Musik
vorwiegend instrumental
und ihre stilistische Breite
reicht von Zitaten der EMusik bis zum Jazz.
Punks und ihr weiteres
musikalisches Leben: John
Plain war der Kopf hinter
den Powerpoppern The
Boys Ende der 70er und
Anfang der 80er, die dank
seiner Songs clever den
Spagat zwischen altem und
neuem Rock schafften. Dieses Projekt geht gleich ganz
zurück in die 70er Jahre, als
in den Kneipen Londons die
Stilart Pubrock entstand,
die weniger von der Musik
geprägt wurde als von den
Auftrittsorten. Das ist von
der Gitarre dominierter
Rock Richtung USA.
Gob
Foot In Mouth Disease
Arista BMG 8287650141-2/ARIS
In letzter Zeit kommen aus
Kanada immer mehr Bands,
die sich mit ihrer Musik als
Nachfahren der Punks outen. So auch die Gruppe
aus Vancouver, die deutlich
hörbar sowohl von den
Originalen aus England als
auch von den erfolgreichen
Formationen wie Green
Day oder Blink 182 beeinflusst worden ist. Sowohl ihr
Tempo als auch der Sinn für
Melodien spricht dafür. Das
ist vor allem guter Rock mit
einem großen R, der von den
feinen Refrains ebenso lebt
wie vom Tempo.
Rubinoos
Crimes Against Music
Houston Party / Indigo
2399-2
Humor war immer ein Teil
der Musik der Poprocker
aus den USA und der Titel
dieser CD mit Coverversionen von Songs, die sie lieben, spricht dafür, dass sie
ihn nach wie vor besitzen.
Dazu haben sie einen guten
Geschmack, was die Titel
von den Flamin Groovies,
Eurythmics, Utopia, Yardbirds, Del Shannon und Elvis Costello unterstreichen.
Da ihre Versionen sowohl
stets rockig als auch mit
den feinen Harmonien, die
sie auszeichnen, kommen,
ist die CD toll.
Tuuli
Here We Go
Linus/Bellaphon 9723825
Beezewax
Oh Tahoe
Houston Party/Indigo
2278-2
Die skandinavische Musik-Szene hat auch einen
starken Westcoast-Teil und
das Quartett verkörpert die
sanfte Singer- und Songwriter-Fraktion, die den
aus den Staaten bekannten
Stil akustischer und zurückhaltender bringt. Dank ihrer
Songs und der behutsamen
Begleitung klappt das ausgezeichnet. Zwar wären
einige Songs mit feinen
Melodien mehr noch besser,
aber auch so kann sich das
hören lassen und macht die
vier zu einem Geheimtip in
diesem Genre.
Avril Lavigne und die Folgen: Seitdem die 15-jährige
weltweit abräumt ist die
Suche nach ähnlichen
Rock-Lolitas aus Kanada
ausgebrochen und das
Quartett startet die nächste
Offensive. Frei nach dem
Motto vier sind besser als
eine rocken sie ähnlich gut
gelaunt und kernig wie ihr
Vorbild, auch wenn sie textlich nicht so sehr die harten
Seiten des Teenagerlebens
besingen, sondern eher die
klassischen Vorzüge. Da
ihnen gute Songs einfielen,
klappt das gut.
31
32
Plattenkritiken IV
Oldie Markt 08/03
Michael Weston-King
A Decent Man
Floating World FW016 /
Soulfood
Dass der ehemalige Kopf
der Countryrocker The
Good Sons komponieren
kann, ist keine Neuigkeit.
Auch dass er gerne mit
akustischen Instrumenten
arbeitet, ist bekannt. Aber
diesmal ging er wohl auf
Rat seines Produzenten
Jackie Leven wesentlich
abwechslungsreicher zu
Werke als bislang: Da tauchen Bläser genauso auf wie
ein Cello, ein Akkordeon
ebenso wie eine 12-saitige
Gitarre. Da er zudem noch
Lieder vanderer coverte, ist
das stark.
Autograph
Buzz
Common Ground/Point
Music 4018996102253
In den Zeiten der Reunions
haben sich auch die Hardrocker aus Los Angeles wieder
in den Sattel geschwungen,
um da weiter zu machen, wo
sie in den 80ern aufgehört
haben. Das musikalische
Rezept blieb denn auch
gleich: Melodischer Hardrock mit der Dominanz der
Vokal-Harmonien, die fast
alle Lieder beherrschen.
Zwar gelang ihnen kein
Ohrwurm im Stil von Turn
Up The Radio, aber kommerzieller, stets eingängiger AOR ist das dennoch
zu jeder Zeit.
Carl Carlton
Love & Respect
SPV 085-71512
Twisted Tower Dire
Crest Of The Martyrs
Remedy REM 024/Zomba
Auch wenn man den Namen
des Gitarristen und Sängers
nicht kennt – gehört hat man
ihn bestimmt schon, denn
er ist einer der Top-StudioMusiker in Europa. So einer
spielt natürlich seine Platte
nicht in einem popligen
Studio ein, sondern in einem bei New Orleans und
mit illustren Gästen. Das
ändert nichts daran, dass er
vor allem von den Rolling
Stones beeinflusst wurde
und zwar von der Fassung
der 70er Jahre. Deswegen
gibt es hier R&B und Rock
der besseren Art.
Nuclear Assault
Alive Again
Steamhammer SPV 08574692
Vor zehn Jahren kam das
letzte Album der New Yorker auf den Markt – letztes
Jahr ging es wieder auf die
Straße und das Resultat
kann niemanden wirklich
überraschen: Das ist krachender Heavy Metal aus
der Thrash-Ecke, der vor
allem eines ist: Kompromisslos. Da zählen nur die
Härte und und das Tempo
und beides gibt es satt. Wer
freilich von Heavy Metal
Songs oder Melodien will,
der sollte sich eine andere
Band suchen, denn das ist
eine Messe in Metall.
Loudbomb
Long Playing Grooves
Cooking Vinyl/Indigo
4639-2
Wer Bob Mould immer
noch als Vordenker von
Hüsker Dü im Kopf hat,
sollte diese Platte meiden.
Denn vom Punk wird er
hier ebenso wenig finden
wie vom Rock, dafür um
so mehr Elektronik und
Samples. Deswegen ist es
nur logisch, dass Mould
diese Musik unter einem
anderen Namen vorgelegt
hat. Wer sich auf sie einlässt, wird feststellen, dass
sie ihre Reize hat, auch
wenn einige Tracks schon
etwas stark an Beliebigkeit
grenzen. Aber sein Können
als Komponist blitzt auf.
Feedback
Rock My Soul
Point
Music
4018996102178
Ob diese Band ohne die
Tatsache, dass einer der
Gitarristen der Abtprimas
des Benediktiner Ordens
Dr. Notker Wolf ist, auch
die Aufmerksamkeit ernten
würde? Wohl kaum, aber
verdient hat sie es. Denn die
Band um den Chefmönch
spielt einen klassischen
Rock, der jederzeit kernig
und gut komponiert daher
kommt und der sowohl in
punkto Soli als auch hinsichtlich des Gesangs stets
in Richtung der 70er Jahre
marschiert. Und alle Songs
wurden von der Band verfasst.
Satellite
Fear Of Gravity
Artful Universal 06843
400097
Die Welt im allgemeinen
und die Welt des Rock im
speziellen ist ungerecht.
Da gibt es zwei Bands mit
demselben Namen – die
eine aus Polen (siehe die
nächste Kritik) und die andere aus England mit einem
Major-Vertrag. Obwohl die
Polen länger bestehen werden wohl die Engländer den
Namen behalten und ihren
poppigen Gitarrenrock weiter spielen, der durchaus ansprechend und kommerziell
daher kommt. Das ist Rock
in Richtung 70er Jahre mit
guten Songs und ansprechender Härte.
Satellite
A Street Between Sunrise
And Sunset
Bellaphon MMPCD 0199
Aus Polen kommen seit
einigen Jahren vor allem
Metal Bands der düsteren
Art, aber diese Formation
zeigt, dass es da noch anderes gibt: Artrock im Stil von
Genesis zum Beispiel. Zwar
ist das nicht so vielschichtig
wie bei den Vorbildern, aber
den langen Atem haben die
Polen auch und obwohl
sie mehr in den gängigen
Strukturen des Genres bleiben, überzeugen sowohl die
dominanten instrumentalen
Teile als auch der Gesang
von Robert Amirian. Ein
Reinhören lohnt sich deswegen definitiv.
Lloyd Cole
Music In A Foreign
Language
Sanctuary SANCD 182
Seitdem er als Solist tätig
geworden ist, hat sich der
Engländer auf die ruhigen
Klanglandschaften zurück
gezogen und das ist auch
diesmal so. Balladen stehen im Mittelpunkt und die
passen auch am besten zu
seinen Melodien, genauso
wie sein Gesang. Das ist
zeitweise schlicht schöne
Musik, doch auf die Dauer
klingt das alles doch recht
gleichförmig und man würde sich ab und zu einmal ein
anderes Tempo wünschen,
obwohl die Lieder für sich
genommen sein hohes Können verraten.
Man muss schon sehr an
sich glauben, um eine WeltTour selbst zu finanzieren.
Doch dazu hat das Quartett
aus Virginia allen Grund.
Denn diese CD überzeugt
durch einen cleveren Mix
aus Hardrock und Heavy
Metal. Von letzterem kommt
die Härte, von ersterem die
Melodik, die immer wieder
auftaucht. Das macht ihr
drittes Album zu einer Rarität im Metal-Dschungel,
weil sie nicht zum AORVolk gehören, ebenso wenig
aber zu den Vertretern des
dunklen Reiches.
Plattenkritiken V
Poetʼs Cry!
Awakening!
Masterselection MS CD 1
Oldie Markt 08/03
Catamenia
Chaos Born
Massacre MAS CD0376
Cryptic Wintermoon
Same
Massacre MAS CD0372
Oft ist es nicht der Fall, dass
man anhand des Covers eine
Aussage über eine Platte
treffen kann, aber hier ist es
so: Die ganze Atmosphäre
deutet auf Artrock hin und
dem fröhnt der Münchner Michael Zils (Bezug:
Attenkoferstr. 51, 81369
München). Das ist sicher
nicht der normale Artrock
– das beweist das Spektrum
der beiden Coverversionen
von italienischer Folklore
bis Thelonious Monk. Darauf muss man sich schon
einlassen. Dann entdeckt
man aber individuelle
Klangwelten.
Mack Starks
Elsewhere
Blue Rose BLUCD 0303 /
Soulfood
Wenn die Band, in der man
gespielt hat, nicht ganz so
erfolgreich war, fällt der
Schritt in die Solo-Karriere vielleicht leichter als
sonst. Farmer Not So John
bekam zwar gute Kritiken,
doch der Verkauf hielt sich
in Grenzen und so versucht
sich der Mann alleine.
Das tut er im klassischen
Singer/Songwriter-Sound,
für den sein Gesang aber
nicht gerade prädestiniert
ist: Das hört sich oft müde
an. Das ist schade, weil er
als Songschreiber seine Meriten hat und die Produktion
gut ist.
Wenn der Wolf auf dem Cover ist, dann kann man davon ausgehen, eine CD der
Finnen vor sich zu haben.
Und genauso wie das zum
Running Gag gewordene
Covermotiv verändert sich
auch die Musik kaum: Das
ist nach wie vor dunkler Metal mit halsbrecherischem
Tempo und dem in dem
Stil üblichen Gröhlgesang
– doch sobald man zur
Tagesordnung übergehen
will, überrascht einen das
Sextett durch einige langsamere Songs, bei denen
Mika Tönning ganz normal
singen darf.
Im Vergleich zu den Kollegen aus Finnland sind die
Deutschen noch Newcomer.
Das wirkt sich vorteilhaft
aus, weil sie stilistisch nicht
so festgelegt sind: Zwar ist
der Black Metal die Basis,
aber die Strukturen ihrer
Songs verweisen eher auf
den progressive Metal. Was
ihnen aber genauso wie den
Skandinaviern fehlt, sind
richtige Lieder. Zu oft ersetzen bei ihnen Schnelligkeit
und Härte die Songideen
und das mag stilimmanent
sein – gut muss man das
deswegen aber noch lange
nicht finden.
Firebird
No. 3
Steamhammer SPV 08574952
Bei dem Vorleben des
Gitarristen Bill Steer, der
hinter der Formation steht,
überrascht die Musik
durchaus: Der war nämlich
bei Napalm Death und Carcass tätig. Doch hier gibt es
Rock, der genauso von den
Songs lebt wie von der beeindruckenden Gitarre von
Steer. Heavy Metal jedoch
ist es nie und das macht den
Reiz der Platte aus, dass sie
zwar gehörig powert, nie
aber in die Klischees der
Metal-Szene verfällt, sondern in den Strukturen der
Songs bleibt.
Duane Jarvis
Delicious
Blue Buffalo BBO CD 010/
Soulfood
Wollte man die Platte analog zum Cover mit einer
Wassermelone vergleichen,
wäre sie zwar saftig, aber
auf Dauer zu fad. Denn der
ehemalige Gitarrist von Lucinda Williams besitzt zwar
Vorzüge auf dem instrumentalen Bereich und entpuppt
sich als guter Sänger, aber
bei den Songs hapert es
noch etwas. Sie erschöpfen
sich zu oft darin, die rechte
Balance zwischen dem
alternativen Country und
Rock zu suchen. Auf dieser
Suche geht Jarvis ab und an
verloren.
Last Train Home
Time And Water
Blue Buffalo BBO CD 009/
Soulfood
Sicherheit scheint für Eric
Brace, den Kopf der Band,
nichts wichtiges zu sein,
sonst hätte er seinen Job als
Kolumnist bei der Washington Post kaum zugunsten
der Band beendet. Mehr
Risiko, mehr Spaß? Vielleicht. Auf jeden Fall überrascht seine Gruppe durch
ihre Fähigkeit, trotz großer
Besetzungen immer eher
transparent zu agieren und
ihren Countryrock ebenso
akustisch wie elektrisch
anzurichten. Dabei helfen
die Wurzeln im Bluegrass.
Eine nette kleine Platte.
M.A.Numminen
Finnischer Tango
Trikont/Indigo 0312-2
Wissenswertes über die
Finnen: Sie lieben Tango.
Folglich bemüht sich der
Mann mit Sanna Pietiänen
und dem neorustikalen Tango-Orchester diesen Sound
herzustellen. Das klingt des
öfteren so, wie wenn in Texas Polka angestimmt wird
und auch – dank der ab und
zu eingestreuten deutschen
Texte – wie Schlager, aber
ob auf der Bühne in Helsinki und Göteborg oder
im Studio: Das hat ein ganz
eigenes Gepräge, besitzt
Witz und vor allem sehr
viel Tempo.
33
Sepultura
Roorback
Steamhammer SPV 08574832
Warum es die Brasilianer
mit ihrem Heavy Metal
zu weltweiter Bekanntheit
gebracht haben, beweist
ihr neues Studio-Album
jederzeit. Zum einen ist
das enorm druckvoll. Zum
zweiten fallen die Jungs
nicht in die Falle der Black
Metal-Kollegen – Songs
existieren. Und zum dritten
mixen sie sowohl Anteile
ihrer heimatlichen Musik
in ihren Klang als auch
geben sie in ihren Texten
den herrschenden Klassen
saures: Eine Verbindung,
die man im Metal-Genre
eher selten findet.
Blackmoreʼs Night
Ghost Of A Rose
Steamhammer SPV 08574992
Eines muss man Ritchie
Blackmore lassen: Wenn
er einmal von einer Sache
überzeugt ist, dann haut
er die Platten ʻraus wie
andere Brötchen. Und das
heißt wohl gemerkt nicht,
dass darunter die Klasse
der Musik zu leiden hätte.
Auch hier gelingt ihm
über weite Strecken die
Verbindung romantischer
Melodien und sparsamer
Rock-Einsätze so, dass ein
Konzept sichtbar wird und
integrierte sogar den Joan
Baez-Klassiker Diamonds
And Rust.
Plattenkritiken VI
Oldie Markt 08/03
Sammy Hagar
Live Hallelujah
Sanctuary MSCD 026 /
Zomba
Abgesehen davon, dass der
Hardrocker aus LA solo
durchaus einen Namen
hat, wurde er aber richtig
erst berühmt, als er bei Van
Halen als Sänger einstieg.
Auf der Live-Scheibe wird
man freilich keinen Song
aus dieser Ära finden, dafür alle die, die er selbst
aufnahm und die einigen
Erfolg hatten. Das waren
immerhin einige und so
bekommt man 78 Minuten
Hardrock der besseren Art,
der aber auf der anderen
Seite ein Musterbeispiel
für Durchschnitt ist.
John Hiatt
Beneath This Gruff
Exterior
Sanctuary 181/Zomba
Dank seiner Stimme, seiner Fähigkeiten als Songschreiber und seinem Sinn
für das richtige Umfeld für
seine Musik kann eine Platte
des bei Nashville lebenden
Mannes nie schlecht sein
– das soll aber nicht heißen, dass sie nicht besser
sein könnte. Hier bewegt er
sich eher im Durchschnitt,
betrachtet man die Platte
im Rahmen seines Werkes.
Das rockt schön und Hiatt
ätzt als Sänger wie gewohnt,
aber es sind unglücklicherweise auch deutliche Füller
zu orten.
Steve Hackett
To Watch The Storms
Inside Out SPV 089-65730
Taj Mahal Trio
Live Catch
T&M Indigo 2304-2
Schade: Es sieht ganz danach aus, als ob seine überragende Platte von 1999,
Darktown, ein Einzelstück
bleiben wird. Hier geht er
wieder auf Nummer sicher
oder, höflicher, hält sich im
Rahmen dessen, was seine
Fans von ihm erwarten:
Melodischen Artrock mit
seiner Gitarre und seinem
Gesang. Das ist sehr gepflegt und zeugt stets von
hoher Musikalität – aber es
geht eben irgendwann am
Ohr des Zuhörers vorbei,
weil zu oft die Widerhaken
und die Spannung fehlen.
Nils Lofgren Band
Live (2 CD)
Hypertension HYP 3220 /
Soulfood
Es ist sicher kein Zufall,
dass zu einem Zeitpunkt,
wo der Gitarrist mit Bruce
Springsteen durch Europa
tourt, eine neue Liveplatte
erscheint. Doch er hätte
den größeren Absatz wohl
verdient, beweist er doch
zu jeder Zeit auf den beiden CDs, dass er trotz der
geringeren Zahlen in den
80er und 90er Jahren Songs
schrieb, die mit den besten
von ihm mithalten können
und dass er zudem nach
wie vor ein toller Musiker
ist. Das verdeutlichen die
zwei Silberlinge stets.
Carl Palmer
Working Live-Volume 1
Sanctuary SANCD 172 /
Zomba
Keine Frage: Ob ohne
seine Kollegen von ELP
oder mit: Der Mann ist
einer der herausragenden
Schlagzeuger des Rock
und das demonstriert er
auch auf diesem KonzertMitschnitt von 2001, als
er von dem Bassist Dave
Marks und Shaun Baxter
an der Gitarrie begleitet
wurde. Natürlich stammt
der Löwenanteil des Materials von Emerson, Lake
& Palmer, aber es kommt
auch anderes vor und das
macht das Ganze zu einer
beeindruckenden Schau instrumentaler Rockmusik.
Steve Winwood
About Time
Sanctuary SANCD 130 /
Zomba
Die wie so viele andere Kollegen inzwischen auch bei
Nashville lebende Legende
beschrieb seinen Arbeitstag
einmal als ganz normalen
8-Stunden Job, nur dass er
bei ihm im Studio stattfindet. Das Ergebnis hört sich
aber überhaupt nicht nach
Routine, sondern zumeist
nach richtig guter, leicht
vom Soul beeinflusster
Rockmusik an. Ob es sein
Gesang, seine Orgel oder
seine Songs sind: Wer ihn
früher mochte, wird ihn
auch 2003 mögen. Novizen aber werden genauso
begeistert sein.
Siouxsie&The Banshees
The Seven Sear Itch
Sanctuary SACD 157 /
Zomba
Während
die
einen
– die Sex Pistols – je nach
(Finanz)Bedarf wieder gemeinsam auftreten, trennten sich die anderen gerade
deswegen und gaben vorher
noch Konzerte zum 25-jährigen Bestehen der Band.
Das zeigt Charakter und
auch eine gewisse Ehrfurcht
vor dem eigenen Oeuvre,
das sie an zwei Abenden
im Juli 2002 in London
zelebrierten. Das ist ein
durchaus gutes Dokument
einer Band, die erkannte,
dass sie ihren Zenith überschritten hat und sich noch
einmal selbst feiert.
Fleetwood Mac
Say You Will
Reprise WEA 936248394-2
Die schlechte Nachricht
zuerst: Christine McVie ist
nicht mehr dabei. Doch das
ist schon die einzige negative Kunde. Alles andere ist
absolut positiv. Nicht nur
die Tatsache, dass Lindsey
Buckingham nach wie vor
Ohrwürmer schreiben kann
und Stevie Nicks immer
noch zwar recht kaputt,
aber dafür umso beeindrukkender singt, zudem McVie
und Fleetwood RhythmusGötter sind. Nein: Was
am meisten erfreut ist die
Tatsache, dass das kein
Pop-, sondern definitiv ein
Rock-Album ist.
Legendary Grape
Same
Digmusic 108/Clear Spot
35
Es gibt wenige Künstler wie
den Songschreiber, Gitarristen und Sänger, die sich
immer wieder auf ganz neue
Erfahrungen eingelassen
haben. Mit dem Blues fing
er an, dann bezauberte ihn
der Calypso, danach kam
der Reggae und schließlich
die hawaiianische Musik.
All das floss in seinen Stil
ein und den zeigt er hier
beeindruckend. Das wirkt
oft simpel, aber dank der
Wärme und dem Gefühl für
die Melodik strahlt es ein
derartiges Gefühl aus, dass
man es liebt.
Eigentlich begann diese
Platte ihr Leben 1990 als
10-Song-Kassette. 2003
kommt das als CD mit 18
Stücken (Bezug: Clear Spot,
Hermelijnkoog 25, 1822 CA
Alkmaar, NL), die alle in
wechselnden Besetzungen
der noch am Leben weilenden Moby Grape-Jungs
entstanden sind. Und sie
zeigt, dass das Quintett
immer noch genau das Versprechen einlösen kann, was
man am Anfang gab: Einen
fantastischen Mix aus Country, Blues und Rock, der in
jeder Hinsicht überzeugt
und begeistert.
36
Platte des Monats/Flohmarkt
Oldie Markt 08/03
Platte des
Monats
Deana Carter beweist mit
ihrem Erstling, dass schöne
Frauen auch gute Musik
machen können.
Es ist schon fast ein Klischee: Man nehme
eine gut aussehende Frau, die singen kann,
versorge sie mit guten Songs und vermarkte sie dann entsprechend und fertig ist der
neue Star. Was für England seine Girl- und
Boy-Groups sind, macht Nashville mit
Solistinnen. Was gerade auch dank der wie
ein Zeitschriften-Cover angelegten Hülle
von Iʼm Just A Girl auf Deana Carter fast
maßgeschneidert zuzutreffen scheint, ist auf
den zweiten Blick ganz anders. Da hat die
Dame nämlich an allen Songs mitgewirkt,
produzierte auch noch zusammen mit Dann
Huff und bevorzugt einen rockigen Sound.
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