Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das

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Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das
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Plattenbörsen
Oldie Markt 09/04
Plattenbörsen 2004
Datum
Stadt/Land
Veranstaltungs-Ort
Veranstalter / Telefon
28. August
Leipzig
Uni Mensa
First&Last  (03 41) 699 56 80
29. August
Berlin
Velodrom
First&Last  (03 41) 699 56 80
4. September
Karlsruhe
Badnerlandhalle
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
4. September
Hamburg
Uni Mensa
WIR  (051 75) 93 23 59
4. September
Erfurt
Thüringerhalle
Iris Lange  (056 59) 73 24
4. September
Salzburg/Österreich
Kleingmainer Saal
Werner Stoschek  (085 09) 26 09
5. September
Aschaffenburg
Mainfrankenhalle
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
5. September
Braunschweig
Mensa
WIR  (051 75) 93 23 59
5. September
Dresden
Kulturpalast
Iris Lange  (056 59) 7324
5. September
Essen
Grugahalle
ReRo  (02 34) 30 15 60
5. September
Passau
Eishalle
Werner Stoschek  (085 09) 26 09
5. September
Budapest/Ungarn
Petöfi Csarnok
Imre Öcsai  (00 36) 12 69 02 32
11. September
Bremen
Konsul Hackfeld Haus
Gerd Thöle  (04 21) 45 23 08
11. September
Cottbus
Stadthalle
First & Last  (03 41) 699 56 80
11. September
München
Kolpinghaus
Werner Stoschek  (085 09) 26 09
12. September
Ansbach
Kulturzentrum
Günther Zingerle  (091 31) 30 34 77
12. September
Berlin
TU Mensa
Michael Kohls  (030) 341 10 35
12. September
Hannover
Faust
WIR  (051 75) 93 23 59
12. September
Regensburg
Antoniussaal
Werner Stoschek  (085 09) 26 09
12. September
Frankfurt
Jahrhunderthalle
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
12. September
Plauen
Festhalle
First & Last  (03 41) 699 56 80
18. September
Moosburg
Stadthalle
Werner Stoschek  (085 09) 26 09
18. September
Amsterdam/NL
RAI
ARC  (00 31) 229 21 38 91
19. September
Siegen
Siegerlandhalle
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
25. September
Heilbronn
Harmonie
Günther Zingerle  (091 31) 30 34 77
25. September
Leoben/Österreich
Judendorf
Werner Stoschek  (085 09) 26 09
26. September
Dortmund
Westfalenhalle/Goldsaal
Manfred Peters  (02 31) 48 19 39
26. September
Bremen
Weserterrassen
Consensus  (047 46) 93 19 75
26. September
Koblenz
Rhein-Mosel-Halle
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
26. September
Ludwigsburg
Schlosspark Forum
Günther Zingerle  (091 31) 30 34 77
26. September
Klagenfurt/A
Gemeindezentrum
Werner Stoschek  (085 09) 26 09
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News
Oldie Markt 09/04
News • News • News • News • News • News • News
* Rick James starb am 6. August in Los Angeles im Alter von 56 Jahren an einer natürlichen
Ursache. In den späten 70er und frühen 80er
Jahren gehörte der Mann aus Buffalo im Staate
New York zu den erfolgreichsten Stars der
schwarzen Musik, der den Punk Funk kreierte
und 1979 mit dem Album Street Songs einen
absoluten Klassiker vorlegte. Als Produzent
war er ebenfalls, beispielsweise mit Teena
Marie, erfolgreich. In den 80er Jahren ging
er wegen seiner Drogensucht unter und wurde 1992 dann sogar wegen eines Angriffs auf
zwei Frauen – er hatte eine von ihnen mit einer Crack-Pfeife verbrannt – zu zwei Jahren
Gefängnis verurteilt. Zudem erlitt er nach
seiner Entlassung 1998 einen Schlaganfall
wegen einer geplatzten Arterie im Genick.
Dennoch tourte er regelmäßig und nahm
auch neues Material auf. Auf die Frage, wie
er in Erinnerung bleiben will, erwiderte er
2002: „Als jemand, der alle Widrigkeiten in
seinem Leben besiegt hat und als Musiker, der
die Wahrheit ʼrüberbrachte. Meine Musik ist
kein zusammengestoppelter Scheiß, kein SciFi-Sound, sondern das wirkliche Ding.“
* The Melvins haben sich mit der PunkLegende Jello Biafra zusammengetan und
das Album Never Breathe What You Canʼt
See aufgenommen, das auf dem BiafraLabel Alternative Tentacles im Oktober
erscheinen wird. Seit seinem Split von den
Dead Kennedys 1986 nahm Biafra sieben
Sprechplatten auf und arbeitete zusammen
mit Al Jourgensen (Ministry), Nomeansno
und D.O.A. Die Kooperation war bereits
seit längerem geplant, nachdem Biafra das
Trio mit einer Alice Cooper-Coverversion
gesehen hatte. Allerdings hatten beide Seiten
zunächst anderes vor, wie beispielsweise einen verlorenen Prozess um die Rechte an dem
Namen der Dead Kennedys auf Seiten von
Biafra. Zusätzlich zum Album wird eine EP
erscheinen und eine gemeinsame Tour soll im
Herbst folgen, bei der laut Melvins-Gitarrist
Buzz Osborne „unsere Bedingung war, dass
wir einige Dead Kennedys-Klassiker spielen
wollen. Zwar wehrte sich Jello dagegen, aber
am Ende hat er dann doch zugestimmt. Es war
aber kein leichter Kampf.“
* Warren Haynes ist derzeit der gefragteste
Gitarrist im großen Bereich der sogenannten
Jam-Bands. Soeben hat er eine Tour mit der
bluesigen Formation Govt. Mule beendet,
daran schließen sich Proben mit The Dead,
der Nachfolgetruppe von Grateful Dead, bei
der er inzwischen ein offizielles Mitglied ist,
für eine Sommertour an. Im Herbst wird dann
eine weitere Tour mit Govt. Mule folgen, ehe
er Konzerte mit den Allman Brothers, bei
denen er ebenfalls Mitglied ist, absolvieren
wird. Wie der gedrängte Terminplan des Mannes aussehen kann, bewies der März, als er
zum einen in seiner Heimat New York jeden
Abend gemeinsam mit den Allman Brothers
im Beacon Theatre auftrat und nach jeder
Show zu Govt. Mule ins Studio fuhr, wo er
mit ihnen ihre neue Platte aufnahm.
* Brian Wilson wird im Herbst endgültig das
gesamte Material, das er für das legendäre
Smile-Projekt aufnahm, veröffentlichen. Zusätzlich wird er ab dem 30. September durch
die USA touren. Das Auftakt-Konzert wird in
Minneapolis stattfinden. Außerdem hatte das
für den September am Broadway vorgesehene
Beach Boys-Musical Good Vibrations am 29.
Juli im New Yorker Stage&Film College am
Vassar College Premiere.
* George Grantham, Schlagzeuger der
Countryrock-Legende Poco, erlitt am 5.
August bei einem Open Air-Konzert der
Band in Springfield, Massachusetts, auf
der Bühne einen Schlaganfall. Als Sänger
und Pedal Steel-Gitarrist Rusty Young das
bemerkte, bat er im Publikum anwesende
Ärzte und Krankenschwester um Hilfe, die
auch prompt erfolgte. Nach einer Notoperation, bei der Grantham Flüssigkeit aus dem
Gehirn entfernt wurde, erholt er sich jetzt im
Baystate Medical Center.
* Sony Music & BMG haben nach der Genehmigung sowohl von der europäischen Wettbewerbsbehörde als auch von dem Kartellamt
der USA jetzt ihre Fusion im Musikbereich
bestätigt. Dazu gab der neue Chef des Unternehmens, Rudolf Schmidt-Holtz folgendes
Statement ab: „Die Gründung ist für uns
eine historische Gelegenheit, um ein neues
Musikunternehmen aufzubauen, das im anspruchsvollen weltweiten Musikmarkt sowohl
in kreativer als auch in finanzieller Hinsicht
Erfolg haben kann.“ Sitz des neuen Unternehmens wird New York sein, man rechnet mit
einem Verlust von 3000 Arbeitsplätzen.
* R.E.M. werden am 4. Oktober ihr neues
Album Under The Sun veröffentlichen, das
ihr bislang politischstes geworden ist. Zuvor
wird am 27. September die Single Leaving
New York erscheinen.
* Joy Division, die legendäre New WaveBand um den Sänger Ian Curtis, der 1983
Selbstmord beging, wird Thema eines Spielfilms, bei dem Jude Law (Hauptdarsteller des
Films Der talentierte Mr. Ripley) zugesagt hat,
die Rolle von Curtis zu übernehmen. Peter
Hook, Bassist von Joy Division und danach
mit New Order erfolgreich, äußerte sich folgendermaßen: „Wenn Law tatsächlich diese
Rolle übernimmt, wird der Film sicherlich
ein großer Erfolg.“
* Tommy Mottola, ehemaliger US-Chef von
Sony Music in den USA und Ex-Ehemann
von Mariah Carey, wird ein Musical auf der
Basis des Welterfolgs von Pink Floyd, The
Wall, konzipieren und produzieren, das 2005
am Broadway anlaufen soll. Mit an Bord ist
Roger Waters, der das gesamte Album damals
schrieb und jetzt zum einen das Buch verfassen, als auch die musikalische Fassung überwachen, arrangieren und orchestrieren wird.
* Simon & Garfunkel gaben zum Abschluss
ihrer Welt-Tour am 1. August in Rom ein Free
Concert im Colosseum, zu dem 600.000 Fans
kamen – 100.000 mehr, als Paul McCartney zu
seinem kostenlosen Konzert begrüßen konnte.
Im Vorprogramm spielten die Everly Brothers,
die später noch zusammen mit dem Duo einige
Songs intonierten.
* Chicago werden nun auch mit ihren Songs
das Fundament für ein Musical bilden, das
2005 am Broadway anlaufen soll. Das Buch
für Colour My World schreibt Jeff Arch, der
bespielsweise das Drehbuch für Sleepless
In Seattle verfasste. Doug Katsaros ist der
musikalische Direktor des Projekts, das im
Frühjahr 2005 zunächst in der amerikanischen
Provinz uraufgeführt werden soll, ehe man
dann an den Broadway gehen will..
* Led Zeppelin haben als einzige Band
keine Erlaubnis gegeben, ihren Auftritt bei
dem World Aid-Festival auf einer DVD auf
den Markt zu bringen. Hintergrund dieser
Weigerung ist die Tatsache, dass ihr Teil des
Konzertes damals musikalisch eher von unterirdischer Qualität war. Das lag zum einen an
den fehlenden Proben und zum anderen daran, dass Phil Collins, der den Platz von John
Bonham übernahm, nicht nur wegen des Flugs
von London nach Philadelphia übermüdet war,
sondern auch noch kein einziges Mal mit Led
Zeppelin gespielt hatte. Da John Paul Jones,
Jimmy Page und Robert Plant aber prinzipiell
die Ziele der Stiftung unterstützen, wollen sie
die Erlöse einer geplanten Page&Plant DVD
stiften.
* George Williams, ehemaliger Leadsänger
der Tymes, starb am 28. Juli in Philadelphia
an einer natürlichen Ursache. Williams stieß
1960 zu den damals noch als Latineers benannten Band um die beiden Musiker Norman Burnett und George Hilliard. Nachdem
er eingestiegen war, firmierte man als Tymes
und feierte 1963 mit dem von Williams, Billy
Jackson und Roy Straigis verfassten So Much
In Love einen Nr.-1-Hit in den USA. In den
80er Jahren trat Williams mit der Jazzgruppe
The Chosen Three auf, die auch seine alten
Hits brachten.
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Top 20/40
Oldie Markt 09/04
Die teuersten Platten des Monats:
Top 20
August
6 Buffalo
Volcanic Rock (Foc, VG+/VG+)
Vertigo 6357 101 (73/AU)
51,29 €
14 Hairy Chapter
Eyes (VG/VG)
OPP 5-21 (70/D)
34,30 €
7 Creation
We Are Paintermen (VG/VG)
Hit-ton HTSLP 340037 (67/D)
50,17 €
15 Buffalo
Mothers Choice (Foc, VG+/M-)
Vertigo 6357 103 (76/AU)
33,56 €
8 Arzachel
Same (VG/VG+)
Vogue LDVS 17218 (69/D)
47,99 €
16 Circus
Same (Foc, VG+/M-)
Transatlantic TRA 207 (69/UK)
32,96 €
1 Karel Velebny
Nonet (M-/M-)
Saba SB 15160 (67/D)
76,59 €
9 Buffalo
36,76 €
Only Want You For Your Body (Foc, M-/M-)
Vertigo 6357 102 (74/AU)
17 Company Caine
30,69 €
Product Of A Broken Reality (Foc, M-/M-)
Generation GELP 004 (71/AU)
2 Ibliss
Supernova (Foc, M-/VG+)
Amok Spiegelei 28501-5U (71/D)
59,67 €
10 Coloured Balls
Ball Power (Foc, VG+/M-)
EMI EMC 2507 (73/AU)
36,06 €
18 Povl Dissing&Burning Red Ivanhoe 29,68 €
6elefantskovcikadeviser (M-/M-)
Sonet SLPS 1528 (71/DK)
3 Tecwyn Ifan
Y Dref Men (M-/M-)
Sain 1071 M (UK)
55,97 €
11 Arcadium
Breathe Awhile (VG/VG+)
Pop SLVLXME 429 (69/F)
36,01 €
19 Chicken Bones
Hardrock In Concert (RI, M-/M-)
Second Battle SB 005 (91/D)
26,96 €
4 Magic Carpet
Same (M/M)
Mushroom 200MR2 (72/UK)
52,24 €
12 Hairy Chapter
35,71 €
Canʻt Get Through (White Label, VG/VG)
Bacillus Philips 6494 002 (71/D)
20 Burning Red Ivanhoe
Same (M-/M-)
Sonet SLPS 1522 (70/DK)
26,63 €
5 Affinity
Same (Foc, M-/VG+)
Vertigo 6360 004 (70/D)
51,87 €
13 Bond & Brown
34,71 €
Two Heads Are Better Than One (M-/M-)
Chapter One CHS-R 813 (72/UK)
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion 310 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte
Gebot und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht
identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion)
an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine
Berücksichtigung.
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box)
London Wavelenght (Limited Edition)
837,80 € (2/97)
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time
Decca 25014 (67/CH)
552,38 € (4/99)
13 The Beatles - Help
Odeon (gelb) 984008 (65/D)
820,97 € (2/96)
28 Missus Beastly - Same
CPM LPS 002 (70/D)
552,36 € (9/96)
14 The Beatles - Second Album
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)
798,43 € (3/92)
29 Freedoms Children - Astra
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)
546,54 € (6/00)
15 Svanfriddur - Whatʻs Hidden There
Privatpressung (72/UK)
784,75 € (5/94)
30 The Beatles - The Collection
MFSL 1-101-114 (82/US)
530,33 € (5/93)
525,06 € (9/00)
Die ewigen Price-Charts
Top 40
1 Dark - Round The Edges
SIS-0102 (72/UK)
1840,80 € (2/98)
16 Fleur de Lis - Facing Morning
Qualisound US 403 SLP (71/DK)
771,96 € (5/95)
31 Hunger - Strictly From Hunger
Public P 1006 (70/US)
2 Bent Wind - Sussex
Trend T-1015 (69/CA)
1664,94 € (2/98)
17 Rolling Stones - Promotional Album
London RSD-1 (69/US)
751,37 € (7/96)
32 Leafhound - Growers Of Mushroom
Decca SKL 5094 (71/UK)
3 Elvis Presley - Golden Boy
RCA 25037 (65/CH)
1362,42 € (5/96)
18 Rolling Stones - Big Hits
Fonoring Decca SFGLP 78299
720,67 € (11/98)
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus
Kerston FK 60514 (73/D)
489,50 € (4/01)
4 Paternoster - Same
CBS S 64958 (72/OE)
1362,41 € (4/01)
19 Rolling Stones - Album Play (EP)
Decca DCD 81500 (68/D)
690,81 € (11/94)
34 Rolling Stones - Original Master Recordings
MFSL 1-161/170 (84/US
480,44 € (5/93)
5 Dog That Bit People - Same
Parlophone PCS 7125 (71/UK)
1312,31 € (3/95)
20 Open Mind - Same
Philips SBL 7893 (69/UK)
651,03 € (10/99)
35 The Beatles - Butchercover
Capitol 2553 (66/US)
478,90 € (2/91)
6 Johnny Burnette & The RockʻnʻRoll Trio - Same 1136,42 € (5/00)
Coral CRL 57080 (57/US)
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert
Procom 027606 (76/D)
639,29 € (12/97)
36 The Beatles - Same (Clubpressung)
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)
463,23 € (3/00)
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)
22 Metronic Underground - Illusion
Privatpressung (80/D)
637,24 € (5/97)
37 Rolling Stones - Flowers
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)
23 Dogfeet - Same
Reflection REL 8 (70/UK)
625,82 € (2/93)
38 Irish Coffe - Same
Triangle 920 321 (72/BL)
444,35 € (3/95)
9 The Beatles - Impression
887,00 € (5/94)
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)
24 Five Royals - Rockinʻ Five Royals
Apollo LP 488 (54/US)
625,67 € (1/97)
39 Johnny Burnette Trio - RockʻnʻRoll (EP)
Coral 94071 (56/D)
444,82 € (5/96)
10 C. A. Quintet - Trip Thruʻ Hell
Candy Floss CF 7764S (64/US)
25 The Beatles - Please Please Me
Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D)
576,21 € (5/00)
40 Kaputter Hamster - Same
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)
435,21 € (9/92)
8 Can - Monster Movie
Music Factorx SRS 001 (69/D)
11 Langʻsyne - Same
Düsselton TS 2737 (76/D)
942,02 € (12/93)
910,16 € (5/99)
876,87 € (11/95)
844,99 € (2/94)
26 The Beatles - Same
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)
561,92 € (12/96)
519,77 € (10/99)
461,30 € (10/96)
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in dem
die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
6
Vinyl ist wieder da/ Impressum
Oldie Markt 09/04
Vinyl ist
wieder da
Totgesagte leben länger: In
der Industrie und beim
Verbraucher feiert das Vinyl
eine Renaissance.
Wie oft die Musikindustrie die Vinylplatte in
den letzten Jahren schon zum alten Eisen werfen wollte, wissen wahrscheinlich nicht einmal
die Angestellten der diversen Plattenfirmen. Sicher ist, dass sie aber trotz aller neuer Tonträgerarten bis heute zwei Eigenschaften der seit
den 50er Jahren beherrschenden Schallplatten
nicht optimieren konnte: Den Klang und die
Qualität der Ästhetik. Die Hüllen der diversen
Alben aus den 60er, 70er und 80er Jahren sind
für viele Sammler bis heute ein Kaufargument
und dieses Handikap konnte die CD trotz aller
Versuche in diese Richtung nicht beheben.
Nach wie vor ist ein Booklet alleine von der
Ausstrahlung her nicht mit einem LP-Cover zu
vergleichen. Um den ersten Faktor, den Klang,
toben schon seit der Einführung der Compact
Disc Glaubens-Kriege der verschiedenen Richtungen. Auf der einen Seite stehen Leute wie
Mark Knopfler, die von der Unzerstörbarkeit
und dem klinisch reinen Klang des Plastikteils
schwärmen und nichts anderes mehr hören mögen. Auf der anderen Seite befinden sich die
Verfechter des Guten, Wahren und Schönen wie
Neil Young, dessen berühmter Satz lautet: „Mit
meinen Vinylplatten habe ich gelebt, sie waren
meine Freunde. CDs höre ich.“ Die technische
Seite sagt schlicht und ergreifend, dass die CD
von Anfang an auf gewisse Frequenzen verzichtete, um einen möglichst reinen Klang zu
erzeugen. Deswegen ist der Bereich der Analogplatte weit größer als der der CD. Folglich
war es eigentlich nie eine große Frage, dass
die, die jahrelang die LPs gesammelt hatten,
dies wegen der neuen CD aufgeben würden.
Dies spiegelte sich auch auf dem Sammlermarkt wider: Während CDs bis heute im
Tiefpreisbereich angesiedelt sind, haben die
Raritäten auf Vinyl bis heute sogar im Preis
zugelegt. Das kann man in jeder Oldie-Markt
Auktion überprüfen und das demonstriert auch
jeder neue Rock- und Pop-Preiskatalog, ob er
nun die Alben oder die Singles betrifft. Nicht
nur wegen ihrer Notlage hat die Industrie jetzt
daraus Konsequenzen gezogen: Da die LP nicht
schwächer ist als die CD und vor allem als die
heutzutage bevorzugte limitierte Pressung zu
einem höheren Preis verkauft werden kann als
die CD (und abgesehen davon, auch nicht so
leicht gebrannt werden kann wie die CD), gibt
es seit einigen Monaten wieder von fast jeder
neuen Produktion wieder eine Vinyl-Ausgabe
(wie z.B. die Who-Singles-Box). Darauf reagiert auch der Handel: Saturn, in der Zwischenzeit der vielleicht einflussreichste CD- und
LP-Verkäufer hierzulande, hat seit einiger
Zeit wieder 35.000 LPs auf Lager und andere
Ketten ziehen nach, um den Anschluss nicht
zu verlieren. Diese Entwicklung hat natürlich
viel mit den negativen Zahlen in der Musikindustrie zu tun. Während man früher kleine
Verkaufszahlen mit Nichtbeachtung strafte,
erscheinen heute auch vierstellige Zahlen als
erstrebenswert. Das hat für den Sammlermarkt
Oldie - Markt
Oldie-Markt 10/04
(= Heft 290)
Oldie-Markt 11/04
(= Heft 291)
Erscheinungsdatum:
4. Oktober 2004
Erscheinungsdatum:
2. November 2004
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
13. September 2004
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
11. Oktober 2004
Auktions-Schluß für Auktion 311
(Poststempel) am:
13. September 2004
Auktions-Schluß für Auktion 312
(Poststempel) am:
11. Oktober 2004
Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen OldieMarkt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit der
Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie
möglich an die Redaktion ab.
direkte Auswirkungen: Die Vinylplatte kommt
auch wieder als Tonträger aktueller Rockmusik
zurück, die Preise für die in der letzten Zeit
raren Vinyl-Produktionen, die teilweise über 20
Euro wert waren, werden wieder fallen und jeder, der sich an die CD nur deswegen hielt, weil
man LPs davon nicht mehr bekommen konnte,
kann sich jetzt wieder die gute alte Analogplatte
zulegen. Plattenspieler waren nie aus der Mode
– also kann man seinen Gerätepark wieder auf
die veränderten Gegebenheiten umrüsten. Da
waren die Sammler einmal wieder klüger als
die Industrie&Co.
Oldie-Markt
09/04
Nr. 289 September 2004
27. Jahrgang
Herausgeber: Martin Reichold
Redaktion: Martin Reichold
Internet:
http://www.oldiemarkt.com
Fotografie: Willi Kuper
Computerworks: Computer Communication
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,
Bernd Vogel, Kurt Wehrs
Mitarbeiter Spezialgebiete:
Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),
Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), Michael
Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), Patrick
Guttenbacher (ELO, Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin),
Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton),
Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro),
Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik
(Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas), Charles Hertzog
(Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser
(Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe Sauerland (Slade),
Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan Oswald (Yes), Alexander
Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis), Matthias Mineur (Jane), Beat
Bopp (The Band), Alexander Rack (Black Sabbath), Wolfgang
Werbeck (Fairport Convention), Marcel Koopman (Vertigo),
Ernest Cadet (Young Rascals)
Amerika Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)
Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,
Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918
Verlag: New Media Verlag,
Parkstr. 13, 90409 Nürnberg
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Focus: Thijs van Leer solo
Oldie Markt 09/04
Klassik und Pop
Während sich Jan Akkerman seit den 90er Jahren zurückhielt,
versuchte sich Thijs van Leer als Solist bis heute sowohl im Bereich
der klassischen Musik wie in dem des Pop und des Rock. Das gelang
ihm teilweise sehr gut, aber auch weniger überzeugend.
Thijs van Leer 1978 im Kreise von Kollegen (v.l.): Ralph MacDonald, Eric Gale, Harvey Mason, Eric Tee, Tom Scott, Thijs van Leer,
Anthony Jackson
7
8
Focus: Thijs van Leer solo
Oldie Markt 09/04
Rockmusiker sind genauso wenig wie die
normalen Menschen sicher vor Unfällen. Jan
Akkerman erwischte es schwer in den 90er
Jahren, nachdem er mit The Art Of Noise gerade nach längerer Pause richtigen Erfolg hatte
– mit Prima Donna zog er sogar in die Charts
ein – so dass er sogar wieder Gitarre spielen
lernen musste. So dauerte es bis 1993, ehe er
mit Pucciniʼs Cafe das nächste Werk vorlegen
konnte, dem er jedoch schnell Blues Hearts,
das, wie man am Titel ablesen kann, dem Blues
gewidmet war, folgen ließ. Bis heute brachte er
noch einige weitere Platten heraus, zuletzt C.U.
(siehe Rezension im letzten OM). Inzwischen
spielt er wieder öfters auf der akustischen
Gitarre, doch das blieb bislang vor allem den
Konzerten vorbehalten.
Sein alter Kollege Thijs van Leer hat da eine
wesentlich konsistentere Solokarriere hingelegt
– sowohl was die Produktivität wie was den
Stil angeht. Anders ausgedrückt: Er fuhr immer
zweigleisig. Auf der einen Seite demonstrierte
er auf der Reihe Introspection seine großen Fähigkeiten als Instrumentalist auf der Querflöte,
Oldie-Markt Discographie
Focus (5)
von Frank Küster
Soloplatten (4)
Thijs van Leer (2)
1968
Single: Zolang de Wereld nog draait / Jij wite nimf
NL: Philips JF 334 627
1972
Album: Introspection
D/UK/NL: CBS S 64589
A: Pavane Op. 50 / Rondo / Agnus Dei (From Mass In B minor, BWV 232) / Focus I
B: Erbarme dich (From St. Matthew Passion, BWV 244) / Focus II / Introspection
1973
Single: Rondo / Siciliano
UK/NL: CBS 1024
1975
Album: Introspection 2
D/NL: CBS 65915, US: Columbia 34510 (Also Quadrophonic), RI US: Columbia Masterworks M
34510, AU: Heuga HEUGA 1 (As A Journey Into Time), RI 1977 NL: CBS 88243 (2 LP, + Introspection 1). 2 CD: 2001 NL: Disky 7243 5 64902 2 2 (Dubbelgoud, + Introspection 1)
A: Goyescas No. IV (Quejas o la maja y el Rulsenor) / Rondo II / Introduction / Siciliano / Focus
III
B: Larghetto And Allegro / Introspection II / Sheep May Safely Graze / Mild Wild Rose / Bist du
bei mir / Carmen Elysium
D-LP: CBS S 64589
wobei er vor allem klassische Stücke aufnahm,
und hauptsächlich mit dem Dirigenten und
Arrangeur Rogier van Otterloo zusammen
arbeitete. Diese Reihe hatte zumindest großen
kommerziellen Erfolg – hinsichtlich der musikalischen Qualität kann man geteilter Meinung
sein, da van Leer und Otterloo sich allzu oft zu
stark am Barock orientierten.
Zum anderen versuchte er sich im Bereich zwischen Jazz und Rock, wofür Alben wie Nice
To Have Met You von 1978 Zeugnis ablegen,
die er in New York mit der Sessionelite der
Stadt einspielte und bewies, dass er nach wie
vor fähig und willens war, rockigere Musik zu
spielen. Andere Platten wie O My Love zeigten eher seine poppige Seite inklusive Liedern,
die für ihn ansonsten eher ungewöhnlich sind.
Zum dritten legte er vor allem in den letzten
Jahren Platten vor, auf denen er, teilweise mit
1976
Single: Eddy / Street Rondo
NL: Philips 6000 187
Album: O My Love
NL: Philips 6303 143
A: Street Rondo / Eddy / Blue Windmill / Fisthearted / The Gleeman Tonite
B: O My Love / Little Brother / Peacemaker I / II / III / Little Sister / What You See
1977
Single: Pavane / Coventry Carol
UK/NL: CBS 5804
Album: Musica per la notte di Natale
NL: CBS 69239
A: O Jesulein süß / Coventry Carol / Hark, The Herald Angels Sing / Es ist ein Ros entsprungen /
Maria, die zoude naar Betlehem gaan / Vom Himmel hoch, da komm ich her
B: Er is een Kindeke geboren op aardʼ / Away In A Manger / Ich steh an deiner Krippen hier / Hoe
leit dit Kindeke / God Rest Ye Merry Gentlemen
Album: Introspection 3
D/UK/NL: CBS 86034, AU: CBS 237075
A : Reigen seliger Geister / Rondeau / Adagio / Brother
B: Sicilienne / Rondo III / He Shall Feed His Flock / Focus V
Album: Montreux Summit Vol. 2 (Various Artists)
Focus: Thijs van Leer solo
anderen Künstlern aus Holland oder auch seiner Familie, Musik für Weihnachten herstellte,
die Lieder und Instrumentals miteinander vermischten. Das war besonders in Holland enorm
erfolgreich, so wurde die Introspection-Serie
in Holland mit Platin ausgezeichnet und ihre
Popularität beweist auch die Tatsache, dass sie
bis heute immer wieder auf LPs oder, wie 2001,
auf CD herausgebracht wurde.
Sicherlich ist der wesentliche Unterschied
zwischen den beiden führenden Musikern der
ehemaligen Band, dass der eine (Jan Akkerman) immer einen eigenen Weg verfolgt hat,
den er mit Session-Aktivitäten anreicherte. Der
andere dagegen kultivierte im Laufe der Zeit
sein Image als Virtuose auf einem Instrument
und ließ dabei seine früher ja durchaus vorhandenen Fähigkeiten als Komponist und Bandleader verkümmern. Das macht kommerziell
sicherlich Sinn, doch betrachtet man Thijs van
Leer als musikalische Persönlichkeit, schmerzt
die Reduktion auf einen Ausschnitt seines Könnens schon etwas, zumal wenn man die Musik
Oldie Markt 09/04
D/UK: Atlantic WEA ATL/K
A: Be Cool / Two Part Invention / The Moontrane / Red Top
B: Kanons For Flutes / Rites Of Darkness / Night Crawler
1978
Album: Nice To Have Met You
D/UK/NL: CBS 86059, US: Columbia JC 35345 (As Tys van Leer)
A: My Sweetheart / Nice To Have Met You (Concrete) / Pastorale / Bahama Mama
B: Hocus Pocus / Focus II / Tonight Beneath The Sky / Rosebud / Super Ffishell
Single: Bahama Mama / Focus II
NL/UK: CBS 6844
1979
Album: Introspection 4
D: Polydor 2374 160, NL: CBS 83669, RI 1979 NL: CBS 88482 (2 LP, + Introspection 3)
A: Arcangelo / Introspection 4 / Rondeau des Enfants / Grave, Allegro, Adagio, Allegro / Le
Tango
B : Air / Pastorale / Largo e Dolce / Siciliano, Allegro / Song For Eva (Theme From Exit 7)
Album: Concert in de Grote Kerk van Monnickendam (& Elly Ameling)
NL: CBS 84009, RI 1980 NL: CBS 79252 (As Christmas)
A: O Jesulein süß / Allegro & Pastorale / Tous les Bourgeois de Chatre / Adagio & Pastorelle
/ Mary Had A Baby
B: Süßer Trost, mein Jesus kommt / In dulci jubilo / Schlummert ein / Away In A Manger
1980
Single: Ravelʼs Bolero (Disco Version) / Classical Version)
NL: CBS 8399 (12”: 12-8399)
Album: Collage
NL: CBS 84401. CD: 1990 NL: Columbia Sony Music COL 476776 2
A: Bolero / Introspection 4 / Rondeau / Schlummert ein / Rondo 3
B: Reigen seliger Geister / Adagio & Pastorelle / Introduction / Rondo 2 / Siciliano
D-LP: CBS 86059
auf den besten Focus-Alben noch im Ohr hat.
Fairerweise muss man allerdings dann auch die
unterschiedlichen Rollen der beiden treibenden
Kräfte dieser Gruppe in Betracht ziehen. Jan
Akkerman war zuständig für die musikalischen
Highlights und die rockigen Momente, während van Leer immer den Hintergrund und die
Atmosphäre schuf, auf denen sich Akkerman
austoben konnte. Diese Ausgabenteilung haben
die beiden im Prinzip bis heute beibehalten:
Akkerman ließ sich nie von kommerziellen
Erwartungen und stilistischen Einschränkungen beeinflussen. Thijs van Leer dagegen ging
genau den entgegengesetzten Weg: Er machte
Musik, um damit Geld zu verdienen und zog
sich deswegen auf das zurück, was er am besten
beherrschte: Die Querflöte auf der einen und
die Verbindung von klassischer Musik und Pop
auf der anderen Seite. Das hat er beispielsweise
exemplarisch mit der bereits angesprochenen
1981
Album: Arioso
NL: CBS 84819
Album: Gelukkig is het Land
NL: CBS 84771
Album: Reflections
NL: CBS 85052
A: Arioso / Poco Allegretto / Focus VI / A Whiter Shade Of Pale / China
B: European Rhapsody / Hommage ( Song For Pa) / Iʼm Not In Love / Les Plaisirs
Album: Dona nobis Pacem (& Pedal Point)
NL: CBS 88531
A: Kyrie: Kyrie Eleison I / Christe eleison / Kyrie eleison II / Gloria / Credo: Introduction Credo
/ Credo I / II / Et in Unum III / Et incarnatus est / Crucifixus IV / Et resurrexit V / Et resurrexit
(Two) V
B: Et in spiritum Sanctum VI / Confiteor VII / Sanctus: Sanctus I / Ohsanna II / Dona nobis
pacem agnus dei / Pater noster Pater noster
Album: College Collection
NL: CBS 88557
1986
Album: Renaissance
D/NL: WEA 242 059-1
A : Renaissance / Saint Germain / Sacre cœur / Paris / Hommage a la Femme / Pierrot
B : Message Magique / Jeanne dʼArc / La Musique Consolatrice I / Roman des Reves / La
Musique Consolatrice II / Victor
1987
Album: I Hate Myself For Loving You (Thijs van Leer Band)
NL:Ariola 688465
9
10
Oldie Markt 09/04
Introspection-Serie realisiert. Diesen Weg verfolgte er auch mit Platten anderen Namens, die
dasselbe Programm propagierten. Zweifellos
konnte er hier eine seiner herausragenden
Fähigkeiten einbringen – die Popularisierung
klassischer Musik mit den Mitteln der Popmusik. Nach dem Tod seines kongenialen Partners
Rogier van Otterloo allerdings verkümmerte
dieser Zweig seines Schaffens, weswegen er
zum einen populäre Kompositionen der Gegenwart vertonte (beispielsweise auf seiner Platte
mit Musical-Melodien) und zum anderen dieses Rezept hinsichtlich von Weihnachtsmusik
anwendete.
Schränkte er seine Talente für die Fusion
von Klassik und Pop wegen des Wegfalls der
Person von van Otterloo ein, dürfte dieselbe
Reduktion bei seinen anfangs durchaus häufiger produzierten Platten in Richtung Jazz und
Rock deswegen erfolgt sein, weil die keinen
kommerziellen Erfolg hatten. Das ist deswegen
bedauerlich, weil er zum Beispiel mit Nice To
Have Met You bewies, dass er diese Facette
seines Könnens absolut in petto hatte und sie
auch im Studio mit der Creme de la Creme der
New Yorker Sessionmusiker umsetzte. Doch in
der Musikindustrie geht es nun einmal nicht
nach Qualität, sondern nach der verkauften
D-LP: Polydor 2374 160
Auflage, und da war es selbstverständlich,
dass die Klassik-Adaptationen in der Zukunft
seine Haupterwerbsquelle sein würden.
Folglich demonstriert seine Diskografie
das Übergewicht dieser Richtung. Andere
Richtungen fristen seitdem eher eine Außenseiter-Existenz, die nur alle Jahre einmal
wieder auftauchen. Das ist vor allem deswegen
bedauerlich, weil der Musiker Thijs van Leer
wesentlich mehr zu bieten hätte, als er das in
den letzten Jahren tut, obwohl die Wiederkehr
von Focus 2002 beweist, dass er selbst gerne
wieder einmal so musiziert wie zu seiner größten Zeit in den 70er Jahren. Auch wenn das
Ergebnis gewiß nicht begeistern kann, zeigt es,
dass der Rocker van Leer noch am Leben ist.
Focus: Thijs van Leer solo
A: I Hate Myself (For Loving You) / My Inspiration / I Think Of You / Tempted / Too Good
To Be True
B: Manchildren / Hollywood Blues / You Got Me / Sensitive Boy / Shock Treatment
1988
Album: Hommage an Rogier van Otterloo
NL: CBS
A: Rondo 1 / Django / Turks Tyrant / Mozart / Silvia / Rosa turbinate / Flute Blues / Manha do
Carnaval
B: Saint Thomas / Rondo 2 / I Could Write A Book / Just One Of Those Things / Le Tango /
Carte postale / House Of King / Bluesette
1992
CD-Single: Wachet auf (Edit)
NL: Columbia Sony Music COL 658840 1
CD: Introspection ʻ92
NL: Columbia Sony Music
Tracks: I Dreamed A Dream / Wachet auf / Introspection 5 / Go On Forever / Cavatina / Sarabande / Jesu, Joy Of Manʼs Desiring / O Thou That Tellest / Air / Rondo ʼ92 / Impromptu Nr. 3
/ Ennio Morricone Collage / Barcarolle / In dulci jubilo / Old And Wise
CD-Single: Cavatina
NL: Columbia Sony Music COL 659091 1
1994
CD: Musical Melody
NL: CBS Sony Music
Tracks:: Youʼre The One That I Want / Think Of Me / Memory / Last Night Of The World /
Summertime / Iʼve Grown Accustomed To Her Face / If I Were A Rich Man / Musical Melody /
Tomorrow / I Know Him So Well / The Lonely Goatherd / When I Write / Any Dream Will Do
/ All I Ask Of You / I Dreamed A Dream / Iʼd Like To Be In America
CD: Bolero
NL: CBS
Tracks: Ravelʼs Bolero / Arioso / Poco Allegretto / Focus VI / A Whiter Shade Of Pale / China /
La Cathedrale / European Rhapsody / Hommage (Song For Pa) / Iʼm Not In Love / Les Plaisirs
/ Schlummert ein
CD: Summertime Seasons
NL: CBS
Tracks: Rondo 1 / Think Of Me / Memory / Last Night Of The World / Summertime / Iʼve Grown
Accustomed To Her Face / If I Were A Rich Man / Musical Melody / Tomorrow / I Know Him
So Well / The Lonely Goatherd / When I Write / Any Dream Will Do / All I Ask Of You / Silvia
/ Iʼd Like To Be In America
1996
CD: Joy To The World (& Family)
NL:
Tracks: Silent Night / Iʼll Be Home For Christmas / Hark The Herald Angels Sing / Maryʼs Boychild / Gloria in excelsis deo / I Have A Dream / Adeste fideles / The First Noel / Ave Maria / What
Child Is This / Joy To The World / Fin de Siecle / For Unto Us A Child Is Born / Silent Night /
O Mary, Sing Alleluja / Ding Dong / Merrily On High / O Jesulein süß / Deck The Halls / Ave
Maria / Improvisatie / House Of The King / Mary Had A Baby / Away In A Manger / Tango
1997
Single: Nielullermadoen / Same (& Conx)
NL: CNR 2003365
CD: Instrumental Hymns
NL:
Tracks: For All The Saints / Crown Him With Many Crowns / Jerusalem / Thine Is The Glory /
Abide With Me / The Lordʼs My Shepherd / God Of All Ages / I Am The Holy Vine / Beautiful
Saviour / Ye Holy Angels Bright / For The Beauty Of Earth / When I Survey The Wonderous
Cross / How Sweet The Name Of Jesus Is
Fortsetzung auf S. 31
King Crimson: Neuer Sound mit neuer Besetzung
Oldie Markt 09/04
Neustart in den 80ern
Ob es wegen des mangelnden Erfolges seiner Soloprojekte oder
wegen des fehlgeschlagenen musikalischen Ansatzes war – 1981
tauchte Robert Fripp mit einer neuen Mannschaft als King
Crimson auf.
Eine Band zu leiten ist auf jeden Fall mit
einiger Verantwortung verbunden. Da kann
es befreiend sein, einmal etwas nur auf
eigene Rechnung zu tun. Dieses Gefühl
kostete Robert Fripp in der zweiten Hälfte
der 70er Jahre aus und verband seine Musik mit seiner neuen Philosophie. Doch die
Resultate konnte man nur als enttäuschend
bezeichnen: Seine beste Chartsnotierung lag
King Crimson 1981 (v.l.): Tony Levin, Bill
Bruford, Adrian Belew , Robert Fripp
in den Top 70 und auch der musikalische
Gehalt hatte nicht viel mit dem zu tun, was
er mit King Crimson vorgelegt hatte. So war
es keine große Überraschung, dass er sich
im April 1981 mit seinem alten Partner Bill
Bruford und zwei Session-Assen aus New
York, dem Bassisten Tony Levin und dem
Gitarristen und Sänger Adrian Belew zusammen tat und ab dem 2. April in London und in
der Holdenhurst Church Hall bei Guildford
in der englischen Grafschaft Sussex unter
dem Namen Discipline ein neues Programm
einübte. Vier Wochen später stand man schon
im Moles, einem vegetarischen Restaurant
in Bath auf der Bühne, wo man dasselbe
spielte wie auf der sich anschließenden
Europa-Tour, die im Mai in Brüssel endete:
Einen Mix aus alten King Crimson-Material
und neuen Stücken, die dank der Virtuosität
der Musiker in einer atemberaubenden Art
und Weise über die Rampe kamen.
Im Oktober zog Robert Fripp dann die logische Schlussfolgerung aus der Musik und
den kommerziellen Erwartungen sowohl der
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Oldie Markt 09/04
Plattenfirma als auch seiner Fans: Unter dem
Namen King Crimson machte man sich zu
einer 45 Termine dauernden Welt-Tour auf
und überzeugte durchwegs durch die Rasanz
und Präzision, mit der man das Alte mit dem
Neuen verband. Prompt konnte man mit dem
ersten Album Discipline, das am 10. Oktober in England auf den Markt gekommen
war, immerhin einen Achtungserfolg feiern:
Sowohl der Longplayer als auch die Single
Matte Kudasai landeten in England in den
Top 40 und auch in den USA kletterte die
LP bis auf Platz 45. Es war nicht nur dieser
Erfolg, sondern vor allem die Musik, die unterstrich, dass Fripp mit seinen neuen alten
Leuten – Bill Bruford war schließlich auch
der Schlagzeuger der letzten King CrimsonBesetzung in den 70er Jahren gewesen – die
Quadratur des Kreises geschafft hatte: Den
alten Sound mit einem neuen Ansatz zu
verbinden.
Deutlich hörbar gehörten die langen Tracks
der Vergangenheit an. Das wirkte alles we-
King Crimson: Neuer Sound mit neuer Besetzung
Oldie-Markt Discographie
King Crimson (6)
von Frank Küster
Die Soloplatten (2)
Adrian Belew (2)
with The Bears
1987
Album: The Bears
UK: Primitive Man MIRF 1026, US: I.R.S. IRSD 42011, CA: I.R.S. IRS 42011
A: None Of The Above / Fear Is Never Boring / Honey Bee / Man Behind The Curtain / Wavelength
B: Trust / Raining / Superbox / Meet Me In The Dark / Figure It Out
Promo-Maxi: Trust (LP Version) // (Zuma Mix) / (Radio Mix)
US: Primitive Man L33-17371
Promosingle: Trust (Mix 106) / Same
1988
US: I.R.S.
Single: Trust / Save Me
US: I.R.S.
Promo-Maxi: Aches And Pains (Myopic Mix) / Talking About Music Is Like Whistling About
Chickens
US: Primitive Man L33-17523 (White Label)
Album: Rise And Shine
US: Primitive Man I.R.S. IRS-42139, Canada: I.R.S. IRS-42139. CD: 1988 Primitive Man
Records IRSD 42139 (+ Man Behind The Curtain (Revisited) / Figure It Out)
A: Aches and Pains / Save Me / Robobo's Beef / Not Worlds Apart / Nobody's Fool / Highway
2 / Little Blue River
B: Rabbit Manor / Holy Mack / Complicated Potatoes / You Can Buy Friends / The Best Laid
Plans / Old Fat Cadillac / Girl With Clouds
UK-CD: DGM 9804
sentlich straffer als in den 70er Jahren. Doch
gleichzeitig hatte der Klang durch den zweiten Gitarristen Belew eine ganz neue Ebene
dazu gewonnen, dessen Beiträge ebenso unverkennbar waren wie die des Chefs selbst,
der erneut als Instrumentalist ebenso glänzte
wie als Zentrum der Band. Vor allem jedoch
zeichnete sich die neue Ausgabe der Legende
durch eine ungeheure Kompaktheit aus, die
auch insofern dokumentiert wurde, als alle
Kompositionen der gesamten Gruppe zugeschrieben wurden. Das hatte auch etwas mit
der Entstehung dieser Besetzung zu tun, die
Robert Fripp so beschrieb: „Bill ist der einzige Drummer, der diesem Job gerecht wird.
Ich kenne keinen anderen, der hart genug an
sich arbeiten würde, um sich im Geiste des
guten Willens einer radikalen Disziplin zu
unterwerfen. Das, was er in den vergangenen sieben Jahren gemacht hat, gefiel mir
Bill Bruford
With Yes
1969
Single: Sweetness (Edit) / Somethingʼs Coming (Mono)
UK: Atlantic Polydor 584280, F: Atlantic Polydor 650 171
Album: Yes
D: Atlantic Metronome MLP 15341, UK: Atlantic Polydor 588190, US: Atlantic SD 8243, RI
1971 D/UK: Atlantic Kinney ATL/K 40034, JP: Atlantic Pioneer P 8287 A, 1976 JP: Atlantic
Pioneer P 6522A. CD: 1991 D/UK: Atlantic East West 7576-81447-2, US: Atlantic 8243-2, JP:
Atlantic Pioneer 18P2-2881, RI 1994 (Remastered) D/UK: Atlantic East West 7567-86280-2, US:
Atlantic 86280-2, JP: Atlantic AMCY-360, 2003 D/UK/US (Remastered): Elektra Rhino WMS
8122-73786-2 (+ Everydays (Single Version) / Dear Father (Early Version #2) / Somethingʼs
Coming / Everydays (Early Version) / Dear Father (Early Version #1) / Somethingʼs Coming
(Early Version)
A: Beyond And Before / I See You / Yesterday And Today / Looking Around
B: Harold Land / Every Little Thing / Sweetness / Survival
Single: Looking Around / Everydays
UK: Atlantic Polydor 584298
1970
Single: Sweetness (Edit) / Every Little Thing
King Crimson: Neuer Sound mit neuer Besetzung
zwar nicht, aber Bill ist ein anständiger Kerl
und war inzwischen auch an einem Punkt
angekommen, wo er für neue Ideen und Vorschläge bereit und offen war. Bei Adrian ist
es ganz einfach: Er ist eben mein Lieblingsgitarrist. Und Tony Levin ist mein Favorit
am Baß. Mit ihm habe ich schon während der
Produktion zu Peter Gabriels erstem SoloAlbum in Toronto im September 1976 zusammen gearbeitet.“ Doch das erklärt nicht
die beeindruckende Leistungsexplosion der
neuen Mitglieder, angesprochen seien nur
die Fähigkeiten von Adrian Belew, der bis
dahin nur als Gitarrist und Sideman von sich
reden gemacht hatte, als Sänger. Fripp dazu:
„Wir haben bei King Crimson den einzelnen
Mitgliedern immer die Gelegenheit gegeben,
sich selbst zu entdecken. Adrian sah sich bisher immer nur in der Rolle des Sideman, der
die Ideen anderer ʼrüberzubringen hatte. Wir
haben ihn ermutigt, seine eigene Stimme zu
benützen.“
Folglich schrieb Belew auch die Texte der
UK-CD: DGM 9802
Songs, die übrigens denen glichen, die auch
der letzten Platte von Fripp vor der neuen
Ausgabe von King Crimson, Exposure, zu
hören waren. Tatsächlich stellte diese Gruppe gerade im Gegensatz zu der League Of
Gentlemen-Episode eine Phase in der Karriere von Robert Fripp, die ihn wieder dahin
zurückbrachte, wo er sich zuhause fühlte.
In den Interviews während dieser Tour war
deutlich zu spüren, dass trotz allem Enthusiasmus seiner Mitstreiter in der ersteren
Band, die Kooperation mit Profis in King
Crimson das war, was er tatsächlich wollte,
was er auch unumwunden zugab: „Ich habe
sieben Jahre gebraucht, um für diese LP, für
diese Band bereit zu sein.“ Diese Aussage
bezieht sich nicht nur auf den musikalischen
Weg, den er in dieser Zeit zurücklegte, sondern vor allem auf den Aufstieg von der
dritte in die erste Division, wie er es aus-
Oldie Markt 09/04
US: Atlantic 45-2709 (Promo-Copies Exist With The Same Ordering-Numbers in Mono- And
Stereo-Versions)
Single: Looking Around / Every Little Thing
D: Atlantic Metronome ATL 70 425
Single: Time And A Word / The Prophet
UK: Atlantic Polydor 584323
Single: Sweet Dreams / Dear Father
UK: Atlantic Polydor 2091 004, NL: Atlantic Polydor 2091 018
Album: Time And A Word
D: Atlantic Metronome MLP 15367 (Dear Father Instead Of The Prophet), UK: Atlantic Polydor 2400 006, US: Atlantic SD 8273, JP: Atlantic Pioneer P 8014A, RI 1971 D/UK: Atlantic
Kinney ATL/K 40075, 1973 D: Atlantic Kinney ATL 60060 (2 LP: Two Originals+ Yes), 1976
JP: Atlantic Pioneer P 6523 A, 1991 SU: Russian Disc R60 00507 (Diff. Cover). CD: 1991
D/UK: Atlantic East West 7567-81449-2, US: Atlantic 8273-2, JP: Atlantic Pioneer 18P2-2882,
1994 (Remastered): D/UK: Atlantic East West 7567-82681-2, US: Atlantic 82681-2, JP: Atlantic
AMCY 361, 2003 (Remastered) D/UK/US: Elektra Rhino WMS 8122-73787-2 (+ Dear Father
/ No Opportunity Necessary, No Experience Needed (Original Mix) / Sweet Dreams (Original
Mix) / The Prophet (Single Version)
A: No Opportunity Necessary, No Experience Needed / Then / Everydays / Sweet Dreams
B: The Prophet / Clear Days / Astral Traveller / Time And A Word
1971
Album: The Yes Album
D: Atlantic Metronome MLP 15403, UK: Atlantic Polydor 2400 101, US: Atlantic SD 8283,
JP: Atlantic Pioneer P 8079A, RI 1971 D/UK: Atlantic Kinney ATL/K 40106, 1976 JP: Atlantic
Pioneer P 6524 A, 1980 US: Atlantic SD 19131. CD: 1988 D/UK: Atlantic WEA 240 106-2,
US: Atlantic 19131-2, JP: Atlantic Pioneer 20P2-2112, 1994 (Remastered): D/UK: Atlantic
East West 7567-82665-2, US: Atlantic 82665-2, JP: Atlantic AMCY 362, 2003 (Remastered)
D/UK/US: Elektra Rhino WMS 8122-73788-2 (+ Your Move (Single Version) / Starship Trooper:
Life Seeker (Single Version) / Clap (Studio Version)
A: Yours Is No Disgrace / Clap / Starship Trooper: a) Life Seeker b) Disillusion c) Würm
B: Iʼve Seen All Good People: a) Your Move b) All Good People / A Venture / Perpetual
Change
Promo-Single: Your Move (Radio Edit, Mono) / (Radio Edit, Stereo)
US: Atlantic 45-2819
Single: Your Move / Life Seeker
UK: Atlantic Polydor 2814 003
Single: Your Move / Clap
D: Atlantic Kinney ATL 10046, US: Atlantic 45-2819 (Diff. Cover), JP: Atlantic Pioneer P-1095A
(Diff. Cover) F: Atlantic Kinney ATL 10037 (Diff. Cover), NL: Atlantic Polydor 2091 059 (Diff.
Cover),P: Atlantic N-28-115 (Diff. Cover)
Single: Yours Is No Disgrace (Part One) / (Part Two)
IT: Atlantic Kinney ATL 10019
Single: Yours Is No Disgrace (Edit) / Clap
NL: Atlantic Polydor 2091 017
Album: Fragile
D: Atlantic Kinney ATL 50009 (1972), UK: Atlantic Polydor 2401 019, US: Atlantic SD 7211,
JP: Atlantic Pioneer P 8206A, RI 1972 UK: Atlantic Kinney K 50009, 1976 JP: Atlantic Pioneer P 10102A, 1980 US: Atlantic SD 19132, JP: Atlantic Pioneer P 6525A. CD: 1988 D/UK:
Atlantic WEA 250 009-2, US: Atlantic 19132-2, RI 1993 US: Atlantic 82524-2 (Gold Disc),
1994 (Remastered) D/UK: Atlantic East West 7567-82667-2, US: Atlantic 82667-2, JP: Atlantic
AMCY-363, 2003 (Remastered): D/UK/US: Elektra Rhino WMS 8122-73789-2 (+ America /
Roundabout (Early Rough Mix)
A: Roundabout / Cans And Brahms / We Have Heaven / South Side Of The Sky
B: Five Per Cent For Nothing / Long Distance Runaround / The Fish (Schindleria Praematurus)
/ Mood For A Day / Heart Of The Sunrise
1972
EP: No Opportunity Necessary, No Experience Needed / A Venture // Iʼve Seen All Good People
a) Your Move b) All Good People
AU: Atlantic EPA 225
13
14
Oldie Markt 09/04
drückte: „In der dritten Division geht es um
Forschung und Entwicklung. Man arbeitet
voller Idealismus an hochtrabenden Ideen,
verdient aber nichts. Die zweite Division
setzt dort ein, wo man seinen Lebensunterhalt verdient und mit Ideen hantiert, die zwar
durchaus akzeptabel sind, aber weiß Gott
nicht weltbewegend. In der ersten Division
beschäftigst du die besten Musiker und
greifst die aktuellen künstlerischen Ideen
auf. Du kannst dich den Menschen stellen
und deine Ideen vermitteln; du hast die volle
berufliche Kompetenz. Aber du bewegst dich
sogar noch darüber hinaus: Dein Leben ist
nicht bequem. Du setzt dich beträchtlichen
psychologischen, emotionellen und persönlichen Risiken aus. Aber innerhalb dieser
ersten Division gibt es für dich auch mehr
Möglichkeiten als sonst irgendwo.“ Sowohl
die Ergebnisse der ersten Platte als auch die
der Tour, die sowohl von der Presse als auch
von den Fans als eine der aufregendsten von
1981 betrachtet wurde, unterstreicht den
King Crimson: Neuer Sound mit neuer Besetzung
Promo-Single: Roundabout (Edit, Mono) / (Edit, Stereo)
US: Atlantic 45-2854 (Yellow Wax)
Single: Roundabout (Edit) / Long Distance Runaround
D/F: Atlantic Kinney ATL 10133 (Diff. Covers), US: Atlantic 45-2854 (Diff. Cover), JP: Atlantic
Pioneer P-1119 A (Diff. Cover), AR: Atlantic 31.926, NL: Atlantic Polydor 2091 178 (Diff. Cover),
SP: Atlantic Hispavox HS 826 (Diff. Cover)
Single: Somethingʼs Coming (Stereo) / Dear Father
NL: Atlantic Polydor 2091 199
Single: Yours Is No Disgrace (Edit) // Your Move / Sweet Dreams
NL: Atlantic Polydor 2091 214
Promo-Single: America (Edit, Mono) / (Edit, Stereo)
US: Atlantic 45-2899
Single: America (Edit) / Total Mass Retain
D/NL: Atlantic Kinney ATL 10226 (Diff. Covers), US: Atlantic 45-2899 (Diff. Cover), JP: Atlantic
Pioneer P-1161A (Diff. Cover), P: Atlantic N-28-126 (Diff. Cover), SP: Atlantic Hispavox HS 871
(Diff. Cover)
Album: Close To The Edge
D/UK: Atlantic Kinney ATL/K 50012, US: Atlantic SD 7244, JP: Atlantic Pioneer P 8274A, RI 1976
JP: Atlantic Pioneer 10116A, 1980 US: Atlantic SD 19133, JP: Atlantic Pioneer P 6526A. CD:
1988 D/UK: Atlantic WEA 250 512-2, US: 19133-2, RI 1994 (Remastered) D/UK: Atlantic East
West 7567-82666-2, US: Atlantic 82666-2, JP: Atlantic AMCY-364
A: Close To The Edge: a) The Solid Time Of Change b) Total Mass Retain c) I Get Up I Get Down
d) Seasons Of Man
B: And You And I: a) Cord Of Life b) Eclipse c) The Preacher The Teacher d) Apocalypse / Siberian
Khatru
Promo-Single: And You And I (Part One, Mono) / (Part One, Stereo)
US: Atlantic 45-2920
Single: And You And I (Part One) / (Part Two)
D/UK/NL: Atlantic Kinney ATL/K 10259 (UK: FLC, D/NL: Diff. Covers), US: Atlantic 45-2920
(Diff. Cover), JP: Atlantic Pioneer P-1184A (Diff. Cover), P: Atlantic N-28-130 (Diff. Cover)
With Genesis
1977
Doppel-Album: Seconds Out (Live)
D: Charisma Phonogram 6641 697, UK: Charisma GE 2001, US: Atlantic SD 2-9002, JP: Charisma SFX 10036-7, RI 1986 D: Virgin Ariola 207 453. CD: 1986 D: Virgin Ariola 610 453, UK:
Charisma Virgin GECD 2001
Bill Bruford: Drums On Cinema Show
1982
UK-CD: DGM 9803
Wahrheitsgehalt seiner Aussagen.
Hinter diesem Zitat stand auf der anderen
Seite natürlich die ökonomische Situation
einer Erstliga-Band: Um sich überhaupt Musiker wie die Herren Belew, Bruford und Levin leisten zu können, musste Robert Fripp
Einnahmen erzielen, die ihm in den beiden
anderen Divisionen nicht möglich waren.
Das diktierte auf der anderen Seite auch das
Arbeitspensum, das ähnlich beeindruckend
ausfiel wie bei der Ausgabe der Formation in
den 70er Jahren: Nach Abschluss der WeltTour 1981 am 17. Dezember in Niigata,
Japan, machte man sich im Februar erneut
auf eine US-Reise, die diesmal allerdings nur
11 Termine umfasste. Danach ging man ins
Studio, um die nächste Platte aufzunehmen,
die dann im Juli 1982 erschien und erneut
die Substanz der neuen Band unterstricht.
Fortsetzung folgt
Doppel-Album: Three Sides Live (UK-Version Only)
UK: Charisma Virgin GE 2002. CD: 1986 UK: Charisma Virgin GECD 2002
Bill Bruford: Drums On It / Watcher Of The Skies
& John Wetton With UK
1978
Album: UK
D: EG Polydor 2344 104, UK: EG Polydor 2302 080, US: EG Polydor PD-1-6146. CD: 1988
UK/US: EG Virgin EGCD 35
A: In The Dead Of The Night / By The Light Of Day / Presto Vivace And Reprise / Thirty Years
B: Alaska / Time To Kill / Nevermore / Mental Medication
Single: In The Dead Of The Night / Mental Medication
UK: EG Polydor 2001 783, US: EG Polydor PD 14491
Solo
1978
Album: Feels Good To Me
D: EG Polydor 2344 099, UK: EG Polydor 2302 075, US: EG Polydor PD-1-6149. CD: 1988
US: EG Virgin EGCD 33
A: Beelzebub / Back To The Beginning / Seems Like A Lifetime Ago / Sample And Hold
B: Feels Good To Me / Either End Of August / If You Canʼt Stand The Heat / Springtime In Siberia
/ Adios la Pasada (Goodybe To The Past)
Conway Twitty: Entscheidung für die Musik
Oldie Markt 09/04
Der
Start
in
die
Musik
Nach ersten Gehversuchen fand Conway Twitty seinen Weg in die
Musik, dank seiner Zeit in der Armee und des RockʼnʼRoll, der ihn
in die Charts katapultierte.
Conway Twitty mit akustischer Gitarre
15
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Oldie Markt 09/04
1946 war es so weit: Harold Jenkins und
seine Phillips County Ramblers spielten im
Studio des lokalen Radiosenders KFFA 1946
Cry Baby Heart ein, das 1949 ein Erfolg für
George Morgan werden sollte. Der Song
stammte aus der Feder von Leon Payne,
der sich neben anderen durch den Klassiker
I Love You Because einen Namen machte. Bis
1953 sollte die Gruppe zusammen bleiben
obwohl John Hughey später eingestand, dass
er sich nicht erinnern könne, jemals mit der
Gruppe Geld verdient zu haben.
Unterbrochen wurde Harolds Mitgliedschaft
1950 durch die Trennung von Elizabeth
Barter, mit der er seit dem dreizehnten
Lebensjahr zusammen war. Er brauchte
Luftveränderung, wechselte den Wohnort
und lebte kurze Zeit in Smiths, Alabama bei
Freunden. Dann folgte er seiner Familie nach
Tallulah, die dorthin umgezogen war. Vater
Floyd hatte eine neue Stelle auf einem Flussboot bekommen. 1952 kehrte er nach Helena
zurück. Trotz bescheidener lokaler Musikerfolge hegte Harold Lloyd Jenkins einen ganz
anderen Berufswunsch: Er wollte Priester
Conway Twitty: Entscheidung für die Musik
Oldie-Markt Discographie
Conway Twitty (2)
von Bernd Vogel
Die Singles (2)
1972
& Loretta Lynn: After The Fire Is Gone / Lead Me On
US: Decca 60167
1973
Babyʼs Gone / Dim Lonely Places
US: MCA 40027
& Loretta Lynn: Louisiana Woman, Mississippi Man / Living Together Alone
US: MCA 40049
Youʼve Never Been This Far Before / To Take The Easy Way Out (You Made It Hard)
UK: MCA MU 1223, US: MCA 40094
& Loretta Lynn: Lead Me On // One ʻs On The Way / Youʼre Looking At Country
UK: MCA MMU 1149
I Canʼt See Me Without You / I Wonder What Sheʼll Think About Me Leaving
UK: MC MMU 1150
1974
Thereʼs A Honky Tonk Angel (Whoʼll Take Me Back In) / Donʼt Let It Go To Your Heart
US: MCA 40173
Iʼm Not Through Loving You Yet / Before Your Time
US: MCA 40224
& Loretta Lynn: As Soon As I Hang Up The Phone / A Lifetime Before
UK: MCA 180, US: MCA 40251
Single: I See The Want In Your Eyes / Girl From Tupelo
UK: MCA 197, US: MCA 40282
NO-Single: MGM 6519
werden. Bei regelmäßigen Kirchbesuchen
sowie Jugendarbeit mit Kirchenstunden
hatte sich in ihm das Bedürfnis entwickelt,
vielen Leuten helfen zu wollen.
Eine weitere berufliche Chance eröffnete
sich ihm im Sport. Mit zehn Jahren hatte
er nach dem Umzug nach Helena in der
Nachbarschaft einen Baseballpark entdeckt
und war davon total fasziniert. Bald liebte er
diesen Sport über alles, daher erschien nun
eine Karriere als Baseballprofi ebenfalls
erstrebenswert. Die Philadelphia Phillies
waren nach einem Casting an in herangetreten, aber Conway wollte seine Entscheidung
für oder gegen den Profisport noch ein Jahr
hinauszögern. Während er erst einmal in
der Liga spielte, trat noch jemand anderes
an ihn heran: Uncle Sam bekundete ebenfalls
Interesse und da diese Verpflichtung Vorrang
1975
Linda On My Mind / Sheʼs Just Not Over You Yet
US: MCA 40339
Touch The Hand Of The Man / Donʼt Cry Joni (& Joni Lee)
UK: MCA 211, US: MCA 40407
& Loretta Lynn: Feelinsʼ / You Done Lost Your Baby
US: MCA 40420
This Time I've Hurt Her More Than She Loves Me / She Did-It Did-I Didn't
US: MCA 40492
Hello Darlinʼ (English Version) / (Russian Version)
US: MCA 60180
1976
After All The Good Is Gone / Iʼve Got A Good Thing Going
US: MCA 40534
& Loretta Lynn: The Letter / God Bless America Again
US: MCA 40572
The Games That Daddies Play / Thereʼs More Love In The Arms Youʼre Leaving
US: MCA 40601
(I Canʼt Believe) She Gives It All To Me / I Canʼt Help It (If She Canʼt Stop Loving Me)
US: MCA 40649
1977
Play, Guitar, Play / One In A Million
US: MCA 40682
& Loretta Lynn: I Canʼt Love You Enough / The Bed Iʼm Dreaming On
US: MCA 40728
Iʼve Already Loved You In My Mind / I Changed My Mind
Conway Twitty: Entscheidung für die Musik
hatte, wurde er 1954 für zwei Jahre zum Militärdienst eingezogen. Im Jahr zuvor hatte
Conway ein Mädchen namens Ellen kennen
gelernt, das ihm seine Mutter vorgestellt
hatte. Bald war sie schwanger mit seinem
ersten Kind, Sohn Michael. Es kam zu einer
schnellen Heirat, Conways Verantwortungsgefühl stand wohl an erster Stelle, denn beide
hatten wenig gemeinsame Interessen.
Sie wohnten auch nicht zusammen, Harold
hatte kurz vor seiner Einberufung einen Job
als Büroangestellter in Chicago bekommen.
Nach kurzer Ehe gab es eine Scheidung, der
junge Vater sorgte dafür, dass seine Eltern
sich um seinen Nachwuchs kümmerten, Ellen zog ihrer Wege. Die Zeit in der Armee
bedeutete eine Herausforderung. Bisher hatte
er kaum heimatliche Gefilde verlassen. Jetzt
betrat er erstmals ein Flugzeug. Boot und
Eisenbahn waren übliche Transportmittel.
Die Stationierung in Japan brachte zudem
Kontakt zu anderen Armeeangehörigen,
die seine Liebe für Countrymusik teilten.
Schnell war eine Gruppe gegründet und The
Cimarons nahmen in Yokohama an der Army
Talent Show teil.
Als Harold im März 1956 wieder nach Arkansas zurückkehrte, hatte sich die Musiks-
US-Single: MGM K 13011
zene deutlich gewandelt. Die eher seichten
Countryklänge gehörten der Vergangenheit
an und waren einem eher härteren, lebendigen Sound gewichen. Seit dem Film Saat der
Gewalt mit Bill Haleys Song Rock Around
The Clock herrschte Aufbruchstimmung und
eine Generation neuer Musiker zeigte sich
auf der Szene. Quer durch das Land machte
sich etwas breit, was für die Elterngeneration
Auflehnung, Protest und Radau bedeutete.
Für die Kids war es erstmals Musik, gemacht
von Gleichaltrigen. Die Themen sprachen sie
an, sie konnten sich damit identifizieren. Einem der neuen Sänger schien die Krone zu
gebühren: Im Radio war ständig jemand zu
hören, dessen Gesang auch für Harold wegbestimmend sein sollte. Rückblickend sah
Oldie Markt 09/04
US: MCA 40754
Georgia Keeps Pulling On My Ring / Talkinʼ ʻBout You
US: MCA 40805
1978
The Grandest Lady Of Them All / Iʼm Used To Loving You
US: MCA 40857
& Loretta Lynn: From Seven ʻTil Ten / Youʼre The Reason Our Kids Are Ugly
US: MCA 40920
Boogie Grass Band / Thatʼs All She Wrote
US: MCA 40929
Boogie Grass Band / One In A Million
UK: MCA 398
Your Love Had Taken Me That High / My Woman Knows
US: 40963
1979
Your Love Had Taken Me That High / Good Time Charlie's Got The Blues
UK: MCA 414
Donʼt Take It Away / Dragginʼ Chains
UK: MCA 420, US: MCA 41002
I May Never Get To Heaven / Grand Ole Blues
US: MCA 41059
Single: Happy Birthday Darlinʼ / Heavy Tears
US: MCA 41135
& Loretta Lynn: You Know Just What Iʼd Do / The Sadness Of It All
US: MCA 41141
1980
Iʼd Love To Lay You Down / She Thinks I Still Care
US: MCA 41174
& Loretta Lynn: Itʼs True Love / Hit The Road Jack
US: MCA 41232
Iʼve Never Seen The Likes Of You / Soulful Woman
US: MCA 41271
A Bridge That Just Wonʼt Burn / Youʼll Be Back Every Night In My Dreams
US: MCA 51011
1981
& Loretta Lynn: Lovinʼ What Your Lovinʼ Does To Me / Silent Partner
US: MCA 51050
Rest Your Love On Me / I Am The Dreamer (You Are The Dream)
US: MCA 51059
& Loretta Lynn: I Still Believe In Waltzes / Oh, Honey, Oh, Babe
US: MCA 51114
Tight Fittinʼ Jeans / I Made You A Woman
US: MCA 51137
Red Neckinʼ Love Makinʼ Night / Hearts
US: MCA 51199
Over Thirty (Not Over The Hill) / Love Salvation
US: MCA 52032
We Had It All / Cheatinʼ Fire
US: MCA 52154
1982
The Clown / The Boy Next Door
US: Elektra E-47302
Slow Hand / When Love Was Something Else
US: Elektra E-47443
We Did But Now You Donʼt / A Good Love Died Tonight
US: Elektra 7-69964
The Rose / Itʼs Only Make Believe
US: Elektra 7-69854
17
18
Oldie Markt 09/04
Conway Twitty diesen Zeitpunkt folgendermaßen: „Ich habe damals immer noch an
Baseball gedacht, wenn es um meine berufliche Zukunft ging. Aber Elvis rüttelte mich
wach. Presley haute mich um. Als ich ihn das
erste mal sprechen hörte, liefen mir Schauer
den Rücken runter. Später machte es mich
stolz, dass man mich mit Elvis verglich. Auch
heute bin ich es immer noch. Elvis Presley ist
das Ultimative. Natürlich wurde ich von ihm
beeinflusst. Wie hunderte anderer Musiker
auch. Ich legte meine Baseballmütze beiseite,
nahm mir eine Gitarre und entschied, ebenfalls diesen Weg zu gehen.“
Der Berufswunsch Priester hatte sich damit
für ihn erledigt. Immer noch schrieb er
Songs. You Done Lost Your Baby´ verfasste
er mit fünfzehn Jahren. Später nahm er ihn im
Duett mit Loretta Lynn auf. Eines Tages saß
er gerade mit seiner Gitarre vor der Haustür
als jemand vorbeifuhr, der ebenfalls auf der
Suche nach musikalischen Erfolgen war. Bill
Harris hörte Gesang aus Richtung Veranda
und nahm Harold unverzüglich in seine Band
auf. Schnell stieg er zum Leadsänger auf, da
Conway Twitty: Entscheidung für die Musik
Slow Hand / The Clown
US: Warner Brothers GWB 0440 (Back-To-Back-Hits)
The Rose / Lost In The Feeling
US: Warner Brother GWB 0460 (Back-To-Back-Hits)
1983
Lost In The Feeling / Youʼve Never Been This Far Before
US: Warner Brothers 7-29636
Heartache Tonight / Hello Darlinʼ
US: Warner Brothers 7-29505
Three Times A Lady / I Think Iʼm In Love
US: Warner Brothers 7-29395
& Dean Martin: My First Country Song / Dean Martin: Hanginʼ Around
US: Warner Brothers 7-29585
1984
Somebodyʼs Needing Somebody / (Lying Here With) Linda On My Mind
US: Warner Brothers 7-29308
I Donʼt Know A Thing About Love (The Moon Song) / Donʼt Cry Joni
US: Warner Brothers 7-29227
Ainʼt She Somethinʼ Else / The Games That Daddies Play
US: Warner Brothers 7-29137
White Christmas / Happy The Christmas Clown
US: Warner Brothers 7-29129
Itʼs Only Make Believe / Mona Lisa
UK: Old Gold OG 9446, RI 1990 UK: Old Gold OG 9446
Itʼs Only Make Believe / Hello Darlinʼ
UK: Conway Twitty Fan Club (No Nr.)
1985
Donʼt Call Him A Cowboy / After All The Good Is Gone
US: Warner Brothers 7-29057
Donʼt Call Him A Cowboy / Ainʼt She Somethinʼ Else
D: Curb Intercord INT 112.720
Between Blue Eyes And Jeans / Babyʼs Gone
US: Warner Brothers 7-28966
The Legend And The Man / (I Canʼt Believe) She Gives It All To Me
US: Warner Brothers 7-28866
Youʼll Never Know How Much I Needed You Today / Fifteen Years Ago
US: Warner Brothers 7-28772
D-EP: MGM Polydor 63002
seine Stimme angeblich der von Presley am
ähnlichsten klang.
1956 unterzeichnete Harold Lloyd Jenkins
einen Vertrag, der Harris zu seinem Manager machte. Bill vermittelte ihm Auftritte in
Kansas City, u.a. beim Ozark Jubilee, wo
er einige Zeit Gitarre für Country Sängerin
Tabby West spielte. Zwangsläufig waren
die nächsten Schritte vorprogrammiert:
Der Wunsch nach einer eigenen Identität
als Sänger und die Suche nach einer Plattenfirma. In Cleveland, Ohio hatte 1954 ein
weisser Discjockey schwarze Musik auf den
Plattenteller gelegt, die sich von den bisher
gehörten Klängen der Farbigen unterschied.
Sie war wilder, teils aggressiver und sprach
besonders die Jugend an. Er gab ihr den Namen Rock and Roll.
Fortsetzung folgt
1986
Desperado Love / I Canʼt See Me Without You
US: Warner Brothers 7-28692
Fallinʼ For You For Years / Iʼll Try
US: Warner Brothers 7-28577
1987
Julia / Everybody Needs A Hero
US: MCA 53034
I Want To Know You Before We Make Love / Snake Boots
US: MCA 53134
Thatʼs My Job / Lonely Town
US: MCA 53200
1988
Goodbye Time / Your Loving Side
US: MCA 53276
Saturday Night Special / If You Were Mine To Lose
US: MCA 53373
& Loretta Lynn: Making Believe / As Soon As I Hang Up The Phone
US: MCA 53417
Hits im Glitzersound
Oldie Markt 09/04
Ohrenschmaus
Zounds ist bekannt für CDs, die
vom Klang her wie neu sind – das
trifft auch auf die acht Best OfSampler auf diesen Seiten zu.
Jede Plattenfirma, die auf sich hält, wirbt gerne
bei Wiederveröffentlichungen mit dem Satz:
Neu remastered! Tatsächlich beschränkt sich
das häufig auf reine Kosmetik und war vor
allem die erste Ausgabe des Klassikers auf
CD klanglich so schwach, dass man vermuten
durfte, dass dafür nicht einmal die originalen
Studiobänder hergenommen wurden: Bei der
Stuttgarter Firma Zounds ist das anders. Wie
der Firmenname schon nahe legt, geht es hier
vor allem um den Klang, der immer absolut
makellos ist. Außerdem enthält jede Disc ein
ausführliches Booklet mit einer Biografie des
jeweiligen Künstlers. Das gilt beispielsweise
für Ten Years After – Best-Love Like A
Man (Zounds 2700020123B von Zounds-Bestellservice, Postfach, 70138 Stuttgart), dessen
Material allerdings überwiegend aus der frühen
der Mottenkiste holte, weil er der Meinung war,
sein Publikum wollte das. Wer diese Seite des
Quartetts mag, liegt da richtig.
Stilistisch trennten Bill Withers zwar jede
Menge von seinen englischen Kollegen, aber
vom Ansatz her hatten sie vieles gemeinsam:
Auch der Sänger und Songschreiber aus dem
Örtchen Slab Fork im US-Bundesstaat West
Virginia fand relativ früh seinen Sound und
behielt den bis zu seinem Rückzug aus dem
Geschäft mit der Musik bei. Anders als Ten
Years After aber, die ihren Ruhm vor allem der
Gitarre von Alvin Lee und seiner Tour de Force
auf Going Home verdankten, flossen dem Mann
einige Evergreens aus der Feder, die ihn bis
heute ausgezeichnet ernähren und alle auf BestJust The Two Of Us (Zounds 2700020122 B)
enthalten sind. Noch immer rufen Ainʼt No
Phase bis inklusive 1971 stammt, als der Bluesrock noch im Zentrum der Musik stand.Das
ist deswegen bedauerlich, weil so die eher in
Richtung progressiver Rock gehenden StudioProduktionen der 70er wie Cricklewood Green,
A Space In Time oder Positive Vibrations unter
den Tisch fallen und man im Prinzip nach dem
Motto von Alvin Lee verfuhr, der im Studio
gerne experimentierte, aber live nach einigen
Konzerten der neuen Tour immer die beliebten
Bluesrock-Nummern a la Iʼm Going Home aus
Sunshine, Lovely Day, Lean On Me oder
Grandmaʼs Hands bei allen, die sie kennen,
ein freudiges Lächeln des Wiedererkennens
hervor, sobald sie sie hören und das nützte auch
die neue Hip-Hop Generation für Coverversionen dieser Songs. Viel wichtiger für Withers
ist, dass er alle diese Evergreens auch selbst
geschrieben hat - in der Popmusik ist das wie
eine Erlaubnis zum Geld drucken. Doch seine
Qualitäten als Sänger waren so groß, dass seine Fassungen bis heute die gültigen Versionen
seiner Hits darstellen und deswegen wirkt diese
Platte wie ein Sonnenstrahl.
In punkto Gesang war Stevie Winwood von
Anfang an seiner beispielhaften Karriere
ein absolutes Unikum, oder wie es Chris
Blackwell, der die Spencer Davis Group in
Birmingham sah und sie unter Vertrag nahm,
ausdrückte: „ein 16-jähriger mit der Stimme
eines alten Negers“. Dieses Organ sorgte in
jeder Inkarnation seiner Laufbahn für das Aufsehen, ohne das man in der Rockmusik nicht
weit kommt und da auf Best-Well All Right
(Zounds 2700020125 B) die besten Titel der
Spencer Davis Group, von Traffic, Blind Faith
und ihm alleine vertreten sind, erhält man einen
ausgezeichneten Überblick über seine Karriere
und über die Stilarten, die er in ihr durchlief:
Vom R&B & Beat über den progressiven Rock,
den Folkrock bis zum vollblütigen Soulrock
seiner letzten 20 Jahre, die alle mit Hits wie
Gimme Some Loving, Iʼm A Man, Paper Sun,
Well All Right, While You See A Chance, Higher
Love oder Back In The High Life Again gekrönt
wurden, reicht der Bogen der CD.
Auch Robert Palmer durchlief in seiner
langen Karriere etliche Stationen, ehe er zu
dem Sound fand, der ihn wirklich berühmt
machte: Dem leicht mit Reggae versetzten
Rock, dem er später gerne auch Elemente des
Swing, des Soul und sogar der elektronischen
Musik hinzufügte. Mit allen diesen Verbindun-
19
20
Hits im Glitzersound
Oldie Markt 09/04
gen hatte der Vokalist, der in den 60er Jahren
mit Alan Bown Brassrock und mit Vinegar
Joe Soulrock brachte, teilweise erheblichen
Erfolg und so finden sich auf Best-Johnny
& Mary (Zounds 2700020127 B) denn auch
jede Menge Hits, die den Wahrheitsgehalt der
obigen Aussage verdeutlichen. Schade ist nur,
dass die CD seine kurze Zusammenarbeit mit
der Power Station unterschlägt, wo er zeigte,
dass er selbst im muskulösen Hardrock seinen
Mann stehen konnte. Doch als Übersicht über
die Solokarriere des Sängers, der ja leider an
einem Herzversagen nach Abschluss an seinem
letzten, dem Blues gewidmeten Album, starb,
ist das absolut abendfüllend.
Soviel Experimentierfreude wie Robert Palmer brachte Al Stewart zwar nicht auf, aber
seine Laufbahn kann als Musterbeispiel für
die Metamorphose eines Folkies zu einem
Softrocker der Extraklasse herhalten. Denn
seine ersten Platten zeigten ihn als typischen
Singer/Songwriter der englischen Machart und
das bedeutete in den 60er Jahren nur leicht
durch den Rock angereicherten Folk. Dank
seiner gleichermaßen großen Fähigkeiten als
Sänger und als Songschreiber blieben die LPs
von Stewart allerdings stets im leichten Touch
mit dem Pop, weil er im Gegensatz zu vielen
Kollegen ein Gespür für zugkräftige Melodien
hatte und im Studio außerdem mit Begleitern
und Arrangements versehen wurde, die nie in
Richtung Purismus gingen. So arbeitete er
sich Platte für Platte nach oben, ehe er diese
Arbeit 1976 mit seinem Album Year Of The Cat
krönte, das sowohl als Single wie als Album
zum bestverkauften seiner Karriere wurde.
Best-On The Border (Zounds 2700020124
B) beschränkt sich leider etwas zu stark auf
diese Phase seiner Laufbahn. So bekommt man
zwar alle großen Hits, aber die Entwicklung des
Mannes zu diesem Höhepunkt fiel leider unter
den Tisch und damit auch so charmante Songs
wie Bedsitter Images, die dank ihrer Entstehung
die Ursprünge seiner Musik besser verstehen
lassen. Dennoch ist die Platte für die später
gekommen natürlich ein echtes Aha-Erlebnis
und wird für viele Hörer einen Trip zurück in
die mittleren 70er Jahre bringen.
Zu diesem Zeitpunkt begann gerade einmal
das Leben der holländischen Band Nits, die,
sieht man sich einmal den Status der anderen
auf diesen Seiten bisher besprochenen Künstler an, etwas deplaziert zu sein scheint, gelang
ihr doch kein wirklicher Welthit. Aber sowohl
stilistisch wie von der Qualität ihrer Songs her
gehören Henk Hofstede & Co. zu den besten
Gruppen Kontinentaleuropas, und abgesehen
davon gelangen ihnen zumindest in ihrer Heimat und auch hierzulande einige Hits, die nicht
gerade unter ferner liefen rangierten, erinnert
sei hier nur an In The Dutch Mountains oder
J.O.S Days, wobei letzteres Lied übrigens an
den Lieblingsfußballverein in der Kindheit von
Hofstede erinnert. Natürlich finden sich beide
Lieder und noch 18 dazu auf Best-Dreams
(Zounds 2700020129 B), das nicht nur wegen der puren Zahl der Stücke zu den besten
Zusammenstellungen auf diesen Seiten zählt,
sondern vor allem deswegen, weil ein großer
Teil der Entwicklung der Band akustisch
nachzuvollziehen ist. Eigentlich fehlen nur die
ersten drei Jahre, als man vom europäischen
Artrock ebenso beeinflusst wurde wie von der
New Wave und sich nicht so recht entscheiden
konnte, wohin die Reise nun gehen sollte. Erst
als Hofstede seine Affinität zur europäischen
Kunstlied-Tradition erkannte und diese nun
ebenso treffsicher wie an die modernen Verhältnisse angepasst umsetzte, kam der Erfolg.
Seitdem sind sowohl die Texte wie die Musik
mehr als nur beachtenswert und gehört man zu
den auch musikalisch originellsten Gruppen,
was dem früheren Goldn Earring-Keyboarder
Jan Stips geschuldet ist, dessen Arrangements
die Ideen von Hofstede kongenial umsetzen.
Mit Kunst hatten auch Karat aus der Ex-DDR
viel am Hut, doch eher aus der Sparte deutsche
Tiefgründigkeit. Schon zu Anfang agierten sie
als Panta Rhei artifiziell, ehe Bassist Henning
Protzmann das Konzept entwarf, das die Band
unter dem neuen Namen nicht nur zuhause zu
einem absoluten Magneten werden ließ. BestJede Stunde (Zounds 2700020126 B) hat eine
gute Wahl getroffen: Man beschränkte sich fast
ausschließlich auf die große Zeit der Band von
1977-1983, als die meisten Hits entstanden, der
Mix der Musik und des Textes ebenso stimmte
wie die personelle Besetzung und man den richtigen Ton zwischen dem Pathos und dem Rock
fand. Nur ein Titel von einem Comeback 1997
findet sich sonst und das macht Sinn: Ohne
Ed Swillms, dem wichtigsten Songschreiber
und Keyboarder, kam nur noch selten der alte
Glanz auf.
Gehörten Karat zu den erfolgreichsten Bands
des Ostens, waren City nicht nur erfolgreich
– sie gaben auch den Herrschenden kontra, fast
noch wichtiger im deutschen Osten. Ihr King
vom Prenzlauer Berg ist bis heute eine der
ganz wenigen Außenseiter-Hymnen aus der
DDR und zeigt die Klasse der Band, sowohl in
textlicher wie auch in musikalischer Hinsicht.
Es ist seltsam, dass der Sampler Best-Meister
aller Klassen (Zounds 2700020128 B) heißt
– der größte Treffer des Quartetts war nun
einmal Am Fenster. Auch hier markieren die
späten 70er und frühen 80er die große Zeit der
Band, die aber anders als Karat nach der Wiedervereinigung die Zeichen der Zeit erkannte,
sich zunächst zurückzog, heute aber wieder so
erfolgreich musiziert wie damals.
Audio-DVDs
Oldie Markt 09/04
DVDs fürs Ohr
mit der weißen Seite bleibt. Dazu gehören
auch die teilweise glänzenden Melodien und
die mitreißenden Grooves, die der Mann da
DVD-Audios sind primär für das
Hören gedacht, obwohl oft Videos
zugegeben werden. Hier gibt es 9
Beispiele des neuen Tonträgers.
Für die Musikindustrie ist ein neuer Tonträger
nur dann optimal, wenn er auf verschiedene Art
und Weise genutzt werden kann. Auf die DVD
trifft das in vollem Umfang zu: Mit ihrer BildQualität revolutionierte sie das Pantoffelkino
und dank ihres überlegenen Klangs macht sie
auch Sinn als reine Musikdisc. Folglich gehen
immer mehr Plattenfirmen dazu über, große
Erfolge auch auf einer DVD-Audio auf den
Markt zu bringen und dafür ist das Comeback
von Santana, Supernatural (Arista BMG
82876-51054-9) ein geradezu idealer Kandidat.
Nicht zuletzt waren Carlos und seine diversen
Mitspielerinnen und –spieler stilübergreifend
erfolgreich und so gab man einen Bonustrack
und vier Videos dazu, zusätzlich zu einigen
anderen Features wie den Texten, einer FotoGalerie und ähnlichem. Das Material wurde
remastered und besticht durch Transparenz
und Klarheit.
Da Shaman (Arista BMG 82876-51053-9) eine
Blaupause des erfolgreichen Vorgängers war,
ist es nur logisch, dass er auch auf dem neuen
Medium auftaucht. Ein neuer Track, zwei Videos und die oben ebenfalls gezeigten Extras
runden das Teil ab, für das der Fakt gilt, der
auch auf viele neu remasterte CDs der Vergan-
genheit zutrifft: Der neue Klang besticht, aber
er macht den Inhalt auch nicht besser als das
Original und das war nun mal eine wesentlich
unoriginellere Version von Supernatural.
eingebaut hat. Es ist kein Wunder, dass Clive
Davis mit Hand anlegte, tat er das doch auch
für seinen Schützling Whitney Houston und
viele andere Künstler.
Kommerziell ähnlich erfolgreich im Bereich
zwischen Hip-Hop, Rap und Pop haben sich
die beiden Herren von Outkast begeben,
die wie ihr Kollege auch Dauergäste in den
Charts geworden sind. Im Gegensatz zu The
Preacherʼs Son, das ohne visuelle Reize
auskommen muss, weist Stankonia (Arista
BMG82876-55099-9) als Zugabe drei Videos
auf, die damals zu dem riesigen Erfolg dieser
Produktion beitrugen. Tatsächlich geht es bei
den beiden Stars der Szene wesentlich härter
Wyclef Jean gehörte zu den Kollegen, denen
Carlos Santana es zu verdanken hatte, dass er
plötzlich wieder weltweit in den Charts ganz
oben zu finden war, denn der ehemalige Teil
der Fugees produzierte den Megahit Maria,
Maria. Sein eigenes Opus von 2003 wartete
mit einer ähnlichen Taktik auf: Auch er rief
Freunde und Kollegen ins Studio und diesem
Ruf folgten solche Stars wie Missy Elliott, Patti
Labelle, Sharissa, Prodigy oder natürlich auch
Carlos Santana. Mit ihnen stellte er mit Labelchef Clive Davis und Jerry Duplessis als KoProduzenten einen nahezu genialen Mix aus
Hip-Hop, Pop und schwarzer Musik her, der
unter dem Titel The Preacherʼs Son (Arista
BMG 82876-55425-9) auch noch ernsthafte
Botschaften vermitteln wollte. Wyclef Jean
legte damit eine Platte vor, die wie bei seiner
alten Formation die verschiedenen Zutaten
ideal verknüpfte. Das ist auf der einen Seite
zu jeder Zeit eindeutig schwarze Musik, die
aber auf der anderen Seite auch wegen den
diversen Mitstreitern stets in Tuchfühlung
zu als bei Wyclef Jean. Die beiden kommen
deutlich hörbar vom Rap, ohne jedoch zu den
Hardcore-Brüdern zu gehören. Das ist wie
bei ihren Alben zuvor moderner Hip-Hop der
besten Art und das bedeutet einen kongenialen
Mix aus Rhythmen, Texten und Melodien, die
in den besten Momenten miteinander zu einem
21
22
Audio-DVDs
Oldie Markt 09/04
einzigen Sound verschmelzen. Drei Jahre vor
ihrem Meilenstein Speakerboxx/The Love
Below gingen die beiden aus Georgia bereits
in eine ähnliche Richtung, standen dem klassischen Hip-Hop aber noch näher.
Ein Jahr später brachte Usher Raymond IV
alias Usher mit 8701 (Arista BMG 82876-
55798-9) ein Werk auf den Markt, mit dem er
die beiden Herren aus Georgia in Richtung Pop
überholte – sein DVD-Audio-Teil tut das auch,
denn es bringt gleich vier Videos zusätzlich zu
den üblichen Teilen wie der Bio, den Texten,
der Fotogalerie und den Weblinks, die bei einer
solchen Art des Tonträgers quasi unverzichtbar
dazugehören. Der Mann aus Texas, der von seinem 1997er Album My Way über 7 Millionen
Stück verkauft hatte, verriet bereits mit dem
Begriff, mit dem er seine Musik umschrieb,
was sein Ziel war: HipPop nannte er seine
Musik und seine Idole waren Michael Jackson
und Bobby Brown. Die zitierte er denn auch
ausgiebig und der Erfolg auch dieses Albums
gab ihm recht.
Im Vergleich mit den beiden Vertretern der
modernen schwarzen Musik vertritt Luther
Vandross den alten Sound, denn der König der
gefühlvollen Ballade steht in der Tradition des
klassischen Soul, wie er seit Anfang der 60er
Jahre in Memphis und in Detroit geprägt wurde. Dieser Sound stand auch 2003 im Mittelpunkt von Dance With My Father (J Records
BMG 82876-51885-9), bei dem er nicht nur die
meisten Songs selbst schrieb, sondern sich auch
taktisch geschickt mit den Stars der neuen Generation wie Beyonce Knowles, Foxy Brown,
Queen Latifah oder Buster Rhymes umgab.
Natürlich war das hochkommerzielle Musik
und der bessere, weil remasterte Sound ändert
da nicht viel daran, weder positiv noch negativ.
Störend aber ist gerade im Vergleich mit den
anderen hier angebotenen Platten das gänzliche
Fehlen von Bonusmaterial. Weder Videos noch
neue Tracks sind vorzufinden und das ist nicht
so toll. Doch die Musik bleibt Schmusesoul der
besten Art, den er in der Tradition solcher Männer wie Teddy Pendergrass produziert und der
auch künstlerisch in punkto Songs und Gesang
durchaus Eigenständigkeit demonstriert.
Ebenfalls in den Spuren der Tradition bewegt
sich Alicia Keys, die eine der großen Sensationen der internationalen Popmusik in den
letzten Jahren darstellte. Songs In A Minor (J
Records BMG 80813-20002-9) hieß 2001 ihr
Debüt, das sie mit ihrem fantastischen Mix aus
Soul, Rhythm&Blues und Jazz bestückte, der
bis heute mit ihrer Person verbunden ist. Da
sie die meisten Songs auch noch selbst schrieb,
katapultierte sie sich mit ihrem Sound aus dem
Stand in die erste Liga der schwarzen Musik.
Die beiden einzigen Coverversionen zeigen
ganz deutlich, wo sie ihre Vorbilder sieht: Die
eine stammte aus der Feder von Prince, die andere war der Soul-Klassiker Never Felt Like
This Before. Genau auf der Ebene zwischen
dem klassischen Sound und der Moderne war
diese Platte angesiedelt und die Dame gab ihm
durch ihre Stimme ihren persönlichen Stempel.
Auf der anderen Seite fehlen auch hier Zugaben
zu der normalen CD-Ausgabe.
Verschlug es die Dame nur zurück in die 60er
und 70er Jahre, ging Rod Stewart auf It Had
To Be You (J Records BMG 80813-20039-9)
gleich in die große Tradition der Popmusik der
amerikanischen Art zurück, als er mit seinem
eigenen Geld Aufnahmen der Klassiker der
Swing-Ära finanzierte. Wem das gefällt, der
kommt hier auf seine Kosten und er wird vor
allem den neuen Sound schätzen, wofür er dann
auch gerne auf alle Extras verzichtet.
Lauter und aufregender ging es 2003 auf One
By One (RCA BMG 07863 6808-9) von den
Foo Fighters zu, die das Konzept des früheren
Nirvana-Schlagzeugers Dave Grohl zwischen
dem Sound seiner altem Gruppe und dem Rock
der 90er Jahre erneut überzeugend umsetzte.
Dank der zugegebenen Video-Clips, die das
originale Album unterstützt hatten, bekommt
man einen Eindruck davon, wie der knackige
Rock optisch umgesetzt wurde, was zusammen
mit dem deutlich aufgefrischten Klang zu einem neuen Erlebnis führt. Das macht auf dem
neuen Medium Sinn, weil es zusammen mehr
bietet als das Original.
.
Musik zum Lesen
Oldie Markt 09/04
Musik zum Lesen
Diesmal gibt es nur ein Buch, aber
dafür was für eines: Der erste
wirklich gute Rockabilly Price
Guide. Dazu gibt es noch ein paar
Fanzines.
In der Wissenschaft gibt es einen Begriff, mit
dem man ausdrückt, dass etwas fehlt und jetzt
endlich vorgelegt werden sollte: Etwas ist ein
Desiderat der Forschung. Ein solches Ding
war für alle Plattensammler bislang ein richtig gutes Lexikon über Rockabilly-Platten.
Jetzt gibt es endlich ein solches Werk und
der aus Deutschland kommende Rockabilly
Price Guide (Horst Zimmermann, Wolf-Gericke- Str. 6A, 13437 Berlin, 40 Euro + Porto)
ist tatsächlich ein Buch, das der bisher auf
diesem Teilbereich der Musikliteratur herrschenden Leere abhilft. Zunächst und vor
allem besticht das Lexikon durch seine
schiere Fülle: Auf knapp 270 Seiten findet
man mehr als 11.000 Platten, von denen über
90% mit ihren B-Seiten aufgelistet wurden.
Das bedeutet, dass zum ersten Mal nicht nur
die großen Stars des zeitlich ja eng limitierten
Stilgebiets zu finden sind, sondern gerade die
lokalen Stars und die kleinen Label aus den
ganzen USA, die so typisch für die frühe Zeit
des RockʼnʼRoll waren. Das ist der eine ganz
große Vorteil des Lexikons, doch es finden
sich noch einige andere. Beispielsweise die
gute Idee, neben den Einträgen auf jeder Seite
Labels der verschiedensten Plattenfirmen aus
den USA abzubilden. Zwar hätte man sich
da sicher Farbabbildungen gewünscht, doch
das hätte den Preis selbstverständlich enorm
erhöht, so dass der Verzicht darauf im Prinzip
dem Käufer zugute kam. Abgesehen davon
sind fast alle Bilder ausgezeichnet reproduziert, weswegen die Farbe nicht wirklich
zählt. Darüberhinaus gibt es auch etliche Abbildungen der damals sehr raren Bildhüllen,
auch wenn die die große Ausnahme bilden.
Insgesamt tauchen so über 1200 Bilder von
Labels auf, die von den ganz wichtigen bis
zu den völlig obskuren reichen. Doch das ist
nicht alles: Zusätzlich haben sich die drei
Autoren Bernd Wolf, Horst&Heinz-Otto
Zimmermann die Mühe gemacht und für
jede Single einen Preis gemacht. Da kann
man vielleicht ihren einzigen Fehler finden:
Obwohl es natürlich unbestritten ist, dass der
Rockabilly in den USA entstand und dort bis
heute die härteste Sammlergemeinde sitzt, die
auch die höchsten Preise zahlt, sollte ein in
Deutschland hergestelltes und produziertes
Werk doch Euro-Preise enthalten. Doch das
leuchtete dem Trio wohl nicht ein und so gibt
es eben Dollar-Preise. Doch das ist nur ein
sehr kleiner Mangel, der von der Fülle und
der Qualität des angebotenen Materials bei
weitem wettgemacht wird. Endlich einmal
findet man die ganze Breite des Stils in einem Lexikon und das unterscheidet den Band
vor allem von ähnlich gelagerten Büchern
weltweit. Bei der Haltung der Amerikaner
zum Plattensammeln ist es kein Zufall, dass
ein solches Werk nur in Europa entstehen
konnte, weil man sich nur in der alten Welt
so ausschließlich und präzis seinem Hobby
23
widmet. Jeder, der bislang die Schwächen
diverser Nachschlagewerke erlitten hat,
weiß, wie groß die Lücke war und ist, in die
dieses Opus hineingestoßen ist. In Anbetracht
der Tatsache, dass die Autoren im Vorwort
angekündigt haben, dass weitere Ausgaben
erschienen werden, kann man sich nur auf das
Ergebnis freuen, auch wenn diese Ausgabe,
an der sie über 20 Jahre gearbeitet haben, einen Standard vorgibt, den sie selbst nur sehr
schwer übertreffen werden und für den der
Preis lächerlich ist.
Um im Umfeld des Lexikons zu bleiben, will
ich zunächst einmal auf Fanzines aus dem
RockʼnʼRoll-Bereich hinweisen. Da erscheint
seit zwei Ausgaben Rockinʼ Fifties (6,90€ /
25,50€ Einzelheft/Jahresabo von Bergmann
Music, Sven Bergmann, Alter Postweg 23,
27721 Ritterhude) in einem neuen Verlag und
ist eine ideale Ergänzung zu den sonstigen
Fanzines aus der Ecke, zumal es sehr professionell gemacht ist, in DIN A4 erscheint und
sowohl von den Artikeln wie von der Schreibe
her beeindrucken kann. Die Themen im letzten Heft betrafen Shirley&Lee, Bill Nettles,
Tommy Blake, Neons, Little Richard, Billy
Lathrem und Elvis Presley, zusätzlich zu den
üblichen Rubriken.
Sieben Jahre länger als Rockinʼ Fifties,
nämlich im 28. Jahrgang erscheint das
RockʼnʼRoll Musikmagazin, das nach
wie vor im traditionellen DIN A5-Format
erscheint und den üblichen Mix aus Stories
(in Ausgabe 155 vor allem Lloyd Price, Karin
Baal, Hi Records und Timi Yuro) und Rubriken wie den Konzertberichten, Nachrufen,
Platten-Kritiken und exotischen Singles
bringt. Für einen Einzelpreis von 5 Euro ist
das immer eine Lektüre wert.
24
DVD-Kritiken
Oldie Markt 09/04
Maria Rita
Same
Warner Music Vision
WEA 256461540-2
Für viele Menschen und
speziell solche in Europa
und den USA ist es immer
wieder nur sehr schwer zu
verstehen, dass es zum einen
auch andere Teile der Welt
gibt und zudem noch solche,
in denen eigenständige, lukrative Märkte für Popmusik
existieren. Ein relativ großer
ist beispielsweise Brasilien
und dort wurde die Dame
mit ihrem Erstling ein echter Star. Prompt schob man
diese DVD nach, die einen
Auftritt von ihr zeigt. Die
12 Titel beweisen, was sie
kann und lassen ihren Erfolg
nachvollziehen. Zusammen
mit den Extras – Interviews
mit ihr, zwei zusätzlichen
Liedern, einem Film über
die Produktion der DVD
und einem Videoclip – ist
das ein beeindruckender
Gruß aus einer anderen Welt
und das betrifft nicht nur die
Musik, die mit der hierzulande üblichen nicht so viel
zu tun hat, sondern auch
das ganz Umfeld und den
Enthusiasmus. Wer auf brasilianische Musik steht, für
den ist die Disc ein Muss.
Für alle anderen bringt sie
einen Schuss Exotik in den
Alltag und wenn man Glück
hat, bekommt man noch ein
richtig gutes Teil mit einer
charismatischen Sängerin
und ihrer Musik, die man
beide noch nicht kannte.
Neal Morse
Testimony Live (2 CD)
Inside Out/SPV
6 93723 60797 9
In den USA gibt es einen
schönen Ausdruck, wenn
man sagen will, dass sich
jemand dem Glauben zugewendet hat. Man sagt: Heʼs
Got Religion – er hat die
Religion bekommen. Das
trifft auf Neal Morse, den
früheren Keyboarder der
All Star Band des progressiven Rock, Transatlantic,
zu und deswegen gab er
auch die Arbeit in der Band
auf. Doch als Solist blieb er
aktiv und legte das DoppelAlbum mit dem Titel der
DVD vor. Die beiden Platten bringen den kompletten
Auftritt der folgenden Tour
vom 17. November 2003
in Tilburg, Holland, bei
dem natürlich dieses Opus
im Mittelpunkt stand. Mit
der ausgezeichneten Band
setzte Morse die Musik
glänzend um. Zu dem tollen Auftritt kommt noch ein
Dokumentar-Film über die
Tour und eine Foto-Galerie
dazu, die das Ganze sehr
gut abrunden. Gemeinsam
mit dem Booklet, das diesen Namen endlich einmal
auch verdient hat und dem
edel aufgemachten Pack
im Schuber ist das eine
ausgezeichnete Tour- und
Konzert-Dokumentation
mit hervorragender Musik
und einem der besten Instrumentalisten dieses Stils
- einem echten Könner.
Paul Carrack
Linda Ronstadt
Live At The Opera House Canciones de mi Padre
Dash PCARDVD 2
Warner Music Vision
WEA 0349 70298-2
Wenn es einen Prototyp des Musikerinnen haben im
erfahrenen Musikers gibt, Vergleich zu normalen Mendann ist es der Sänger, Key- schen die große Chance,
boarder und Songschreiber, ihre Kindheit im Rahmen
der in seiner langen Karriere ihres Berufs aufzuarbeiten.
mit Warm Dust, Ace, Squee- Linda Ronstadt produzierte
ze, Roxy Music und Mike & mit dem Album, das dieser
The Mechanics auftrat DVD den Namen gab,1987
und Platten produziert hat eine Platte, die zurückgriff
– zu seiner eigenen Karrie- auf die Musik, die ihr ihr
re dazu. Dass man bei einer Vater vorspielte, der sich
solchen Laufbahn locker so an seinen in Mexiko
einen Konzertabend nur lebenden Großvater erinmit den Hits füllen kann, nerte. Nachdem dieses Proist klar und da Carrack jekt Doppel-Platin erhalten
mindestens ein ebenso gu- hatte, veranstaltete sie 1991
ter Sänger wie Musiker ist, in Los Angeles ein Konzert
war das Konzert 2004 im mit der Art von traditionelOpernhaus zu Buxton ein ler Musik aus Mexiko, die
wahres Fest der Popmusik sie nicht nur sang, sondern
zwischen Soul und Rock. auch in punkto Kleidung,
Ein Auszug aus dem Track- Umfeld und Musikern so
listing der 20 Titel zeigt die anrichtete, dass man sich auf
Breite seines Talents: Silent die andere Seite der Grenze
Running, Sunny, The Living versetzt fühlte. Tänzerinnen
Years, How Long, Over My und etliche Bühnenbilder
Shoulder und und und. Mit schufen eine Umgebung, in
anderen Worten: Das war der das stilecht und für alle
ein fantastisches Konzert Fans beeindruckend ablief,
und es kommt sowohl zumal noch eine Mariachi
akustisch wie optisch bril- Gruppe und der mexikaliant über den Bildschirm. nische Entertainer Danny
Dazu gibt es noch ein In- Valdez zsuätzlich auftraten.
terview mit dem Mann und Das wirkt auch heute noch
einen Film über das vorher und macht die 70 Minuten
und nachher der Produkti- zu einem einzigartigen
on des Konzertes und der Erlebnis. Auf der anderen
DVD. Folglich ist das ein Seite fehlen die Zugaben,
fantastisches Teil, das über die die DVD von dem da103 Minuten zu keiner Zeit mals veröffentlichten Video
auch nur ansatzweise lang- jenseits von der Qualität unweilig ist.
terscheiden würden.
Various Artists
Cool Britannia
Warner Music Vision
WEA 2564 61602-2
Jools Holland produziert
seit den 80er Jahren die in
England ungemein populäre Musikshow Later, die
im Rahmen dieser Kritiken
schon des öfteren als Basis
für neue DVDs gewürdigt
wurde. Diese DVD ist die
erste, die nicht so sehr von
den Bands oder Solisten her
zusammengestellt wurde,
sondern hinsichtlich eines
Stils – des Britpop. Und sie
sind alle bei ihm live aufgetreten, ob sie nun Oasis,
Radiohead, Blur, Coldplay,
Manic Street Preachers
oder Super Furry Animals
heißen, um nur einen wahrlich kleinen Ausschnitt aus
den 34 Tracks zu nennen,
die im übrigen bis zu
solchen Newcomern wie
Franz Ferdinand oder The
Libertines reichen. Die
traten übrigens alle live im
Studio auf, ohne Playback
oder Mimik. Neben dem
stets witzigen und lockeren
Präsentator bekommt man
noch Interviews mit Travis
und Doves. Deswegen ist
diese DVD zwei Platten
in einer: Zum einen stellt
sie ein rockgeschichtliches
Dokument dar, das die
Britpop-Szene auf eine
unnachahmliche Art und
Weise zusammenfasst. Und
zum zweiten porträtiert sie
die Veränderungen der Musik im Laufe der Zeit.
Plattenkritiken I
Dragonfly
Same
Gear Fab GF-208/
Clear Spot
Die Wege der Rockmusik
sind manchmal nicht ganz
einfach nachzuvollziehen:
Diese Band aus Colorado
hieß eigentlich Legend und
nahm 1967 eine LP auf, allerdings ohne eigene Songs.
Erst als einer ihrer Manager
sie live mit eigenen Songs
sah, bekamen sie eine zweite Chance, aber unter dem
obigen Namen, der eine
Mischung aus Beat und
Rock mit Psych-Elementen
verkörperte, der heute etwas
altbacken wirkt (Clear Spot,
Hermelinkoog 25, 1822 CA
Alkmaar, Holland).
Oldie Markt 09/04
Freedom
At Last
Angel Air SJPCD 175
Die späten 60er und frühen
70er Jahre waren die große
Zeit der Trios und dieses aus
England um den ersten Procol Harum-Schlagzeuger
Bobby Harrison schlug sich
mehrere Jahre durch. Doch
der Erfolg blieb aus und warum das so war, zeigt diese
Platte von 1969: Das war
sicherlich guter, handwerklich zu jeder Zeit sauberer
Rock, aber es fehlte ihm das
Besondere, das ihn aus der
Masse ähnlicher Gruppen
hervorgehoben hätte und
so warf man nach einigen
Jahren das Handtuch
Slapp Happy/Henry Cow Leinemann
Desperate Straights
Mein Tuut Tuut
ReR HCSH 1
Bear Family BCD 16410
1975 taten sich zwei der
renommiertesten RockGruppen der Avantgarde
zusammen, um dieses Opus
aufzunehmen, doch wer da
jetzt beinharten Experimentierklang hören will,
der würde enttäuscht: Tatsächlich dominiert der Gesang von Dagmar Krause,
auch dank der sparsamen
Arrangements. Avantgarde
ist nur ab und zu in den
instrumentalen Zugaben zu
orten, die aber im Vergleich
mit den Songs eindeutig in
den Hintergrund treten. Als
Dokument hat die Platte bis
heute ihren Wert.
Fünf Jahre nach dem
Debüt sah man nicht nur
anders aus – man klang
auch so. Statt des Skiffle
im Geiste von Lonnie Donegan suchte man jetzt die
Verbindung mit Pop, Rock
und Schlager. Das bedeutete vor allem mehr deutsche
Texte wie bei dem Hit, der
nicht das beste Beispiel des
neuen Stils darstellt, da es
die Jungs um Ulf Krüger
und Django Seelenmeyer
durchaus verstanden, das
Alte mit dem Neuen so zu
verbinden, dass man der
eigenen Geschichte treu
blieb.
25
Sleepy John
Same
Gear Fab GF 205/
Clear Spot
Das Konzertplakat auf der
Rückseite der Hülle, das
einen Gig der Jungs im
Vorprogramm von Frank
Zappa&The Mothers Of
Invention anpreist, ist kein
Zufall, sondern deutet die
Richtung an, in die das
Quartett aus Idaho ging.
Wie viele andere Bands, die
im Beat angefangen hatten,
entwickelte man sich weiter
und kam bei der Mischung
aus Psych- und JazzrockElementen an, die auch die
Vorbilder brachten. Zwei
Sessions von 1970 ergaben
die 15 Songs hier.
Leinemann
Same
Bear Family BCD 16698
Anfang der 70er Jahre Skiffle zu spielen, war sicherlich
skurril – aber die aus einer
Freizeitband entstandene
Gruppe hatte nach und
nach soviel Erfolg, dass sie
nicht nur live abräumte (übrigens auch mit ihrem Idol,
Lonnie Donegan), sondern
auch regelmäßig LPs auf
den Markt brachte. Diese
Phase ihrer Karriere ist der
Inhalt des Samplers, der mit
30 Liedern von 1970-1977
recht gut den Weg einer
fast reinen Coverband zu
einer Formation mit einem
eigenen Stilmix zeigt
Lucifer
Same
Hallucination HCD 07 /
Clear Spot
Das Quartett aus Rochester,
Indiana zeigt, wohin Anfang
der 70er Jahre der Rock in
der US-Provinz ging: Zum
Hardrock, wie ihn damals
vor allem Grand Funk
Railroad und Uriah Heep
verkörperten. Allerdings
gaben die Jungs Psych-Teile
und dank ihres Sängers Joe
Mattioli auch einen kräftigen Schuss Soul dazu,
der ihren Mix zu einem
eigenständigen Gebräu
werden ließ. Mit einigen
guten Songs war das mehr,
als man von einer obskuren
Band erwarten durfte.
The Undertones
Same
Sanctuary SMRCD 023 /
Rough Trade
Die Nordiren zeigten der
staunenden Öffentlichkeit
1979, dass Punk und Pop
sich nicht gegenseitig ausschlossen: John OʼNeill
schrieb mit Teenage Kicks
eine der Hymnen des
Sommers 1978 und das
Debüt bewies, dass da eine
Band die Melodik des Pop
mit der Energie des Punk
verband. 25 Jahre später
kommt das nicht nur mit
ausführlichen Linernotes,
sondern auch mit allen
Songs, die im Umfeld des
Erstlings veröffentlicht
wurden – insgesamt 26, die
alle überzeugen.
Mandalaband
The Eye Of Wendor
Eclectic Discs ECLCD
1004/Soulfood
Der Herr der Ringe ist nicht
nur heutzutage eine Quelle
der Inspiration – er war es
auch schon in den 60er und
70er Jahren. Der Produzent
David Rohl formierte diese Band 1975, doch zum
Zeitpunkt der LP 1978
war er das Zentrum, der im
Studio eine Fülle namhafter
Musiker wie Maddy Prior,
Justin Hayward, Barclay
James Harvest und andere
um sich scharte, um seine
Ideen umzusetzen. Das
gelang ihnen mit einem
Vorläufer des symphonic
Rock hier gut, auch wenn
manchmal der Biss fehlt.
Woolly Wolstenholme
Black Box Recovered
Eclectics Discs ECLCD
1007/Soulfood
Der große Durchbruch
als Solist gelang dem ExBarclay James Harvest
Keyboarder nie und dieses
Solo-Album von 1982 war
schnell vergriffen. Heute
kommt es mit einem Mix
aus Demos und drei LiveTiteln aus Wien als Bonustracks. Alle bringen den
typischen Sound des Mannes, bei dem der Synthesizer immer im Vordergrund
stand und die elektronische
Musik wesentlich näher lag
als die Mischung aus Mystik und Pop, die seine alten
Kollegen so erfolgreich
propagierten.
26
Plattenkritiken II
Oldie Markt 09/04
Roger Chapman
Chappo/Live in Hamburg
(2 CD)
Mystic MYS CD 179
1979 fiel der Startschuss der
Solokarriere des Ex-Family
und -Streetwalkers Sängers
mit diesen beiden Alben:
Zuerst kam das Studio-Album, das ihn dahin stellte,
wohin er gehörte: In die
Ecke von R&B&Rock, die
seiner Stimme besser stand
als alles andere. Und das
setzte er in dem Konzert im
August in Hamburg fort,
wo er sowohl seine neuen
Songs als auch Klassiker
des Genres nahm und ganz
neue Titel daraus machte,
auch dank seiner exquisiten
Band – daraus entstand ein
Live-Klassiker.
Roger Chapman
Hybrid And Lowdown
(CD+CD-EP)
Mystic MYS CD 181
Der Prophet gilt nichts
im eigenen Land: Wenige
haben die Wahrheit dieses
Satzes so drastisch am
eigenen Leib erfahren wie
der Sänger, dessen Platten
ab den 80er Jahren meist
in England überhaupt nicht
auf den Markt kamen, während er auf dem Kontinent
Triumphe damit feierte.
Auch diese CD brachte
1990 den Sound zwischen
R&B und Rock mit modernen Zutaten. Als Zugabe
gibt es Ausschnitte aus der
folgenden Tour, die einmal
mehr beweisen, wie gut er
live ist.
Roger Chapman
Under No Obligation
(CD + CD-EP)
Mystic MYS CD 180
Besser kann man die Diskrepanz der Karriere des
Mannes nicht erklären als
an seinem Album 1992 – in
Deutschland kam das auf
einem Major heraus, in England überhaupt nicht! Folglich hören seine Landsleute
das zum ersten Mal, wie
alle die beigelegte EP mit
Tracks von der Tour zu der
CD. Das ist starker Rock,
auch wenn der Vergleich mit
dem Debüt nicht zugunsten
des deutlich polierteren
Ganzen ausfällt (Mystic,
1st Floor Compass House,
30-36 East Street, Bromley,
Kent BR1 1QU, UK).
Paul Anka
A Body Of Work
Zounds 27000 60028
Bei einem Künstler, der es
dank seiner Erfolge in der
Vergangenheit wahrlich
nicht mehr nötig hat, eine
Platte nur für den schnöden
Broterwerb einzuspielen,
kann man davon ausgehen,
dass er das Ganze vor allem
aus Freude an der Musik
macht. Einer der Grandseigneurs der US-Popmusik tat
das 1998 mit jeder Menge
von Duetten, die ihn unter
anderem mit Celine Dion,
Patti LaBelle, Tom Jones
und Frank Sinatra paarten.
Das ist Hochglanz-Pop mit
einem ebensolchen Sound
und feiner Aufmachung.
Ritual
Superb Birth
Tempus Fugit
SPV 085-60832
Vergleiche in PromotionTexten sind des öfteren
mit Vorsicht zu genießen
und der hier zwischen den
Schweden und Led Zeppelin hinkt gewaltig. Vor
allem deswegen, weil das
zweite Opus von 1999 mit
dem Blues und dem harten
Rock nur sehr am Rande
etwas zu tun hat. Im Mittelpunkt stehen die langen
Strukturen und der Sänger
Patrik Lundström, die beide
progressiven Rock de luxe
bieten. Das bringt Melodien, starke Soli und rockigen
Sound. Deswegen braucht
man keinen Vergleich.
Jocelyn B. Smith
Jo-Jo
Zounds 2700060020
Anne Haigis
Das Beste in deutsch 2
Pläne 88894/BMG
Ozric Tentacles
Eternal Wheel (CD+EP)
Snapper SPV 085-154892
Vielseitigkeit ist immer
gefährlich im Geschäft
mit der Popmusik. Die in
New York geborene und in
Berlin lebende Sängerin beherrscht fast alles und bringt
das auch auf ihren Platten.
Für den Hörer ist das toll,
für den Verkauf weniger.
So bekommt man auf dem
Sampler in einem glasklaren
Sound Material vom Swing
über die Dreigroschenoper
bis zum Soul. Alles mit einer Qualität, die man selten
findet. Den Schlusspunkt
bildet die A-Cappella Fassung von Amazing Grace
live in Berlin 2001.
Dass die Sängerin aus
dem Schwabenland eine
der besten Stimmen in
Deutschland besitzt, ist unbestritten. Fraglich ist eher,
ob sie ihr Organ immer in
das richtige Umfeld stellte.
Die Lieder mit deutschen
Texten platzierten sie ab
und zu in gefährlicher
Nähe zum Schlager, auch
wenn die zweite Folge ihrer
besten Produktionen in der
Art beweisen, dass ihr etliche Treffer gelangen. Wenn
das gut lief, verbanden sich
Text und Musik zu einem
zündenden Mix – wie des
öfteren hier.
Dass eine Band in England
ohne viel Presse, nur durch
Auftritte im ganzen Land, in
die Album-Charts kommt,
ist extrem ungewöhnlich –
genauso wie diese Gruppe,
die den Geist der Hippies
in die 90er Jahre rettete.
Das machte sie mit Instrumentals, die die Lust an
der Improvisation mit den
elektronischen Instrumenten wie dem Synthesizer
verbanden. Die Bonus-EP
bringt ein CD-Video, das
mehr vom selben präsentiert. Die Melodik und der
ruhige Fluss der Musik
faszinieren.
Praying Mantis
The Best
Frontiers FR CD 193 /
Soulfood
Obwohl die englische
Band um die Brüder Tino
und Chris Troy 1977 unter
der Flagge der New Wave
Of British Heavy Metal
antrat, gehörte sie streng
genommen nicht dazu. Wie
die Songs auf dem Sampler zeigen, lag ihnen der
klassische Hardrock viel
näher, dem sie mit ihren
Songs, aber auch mit den
Arrangements huldigten.
So gehörte sehr früh ein
Keyboarder zum Line-Up.
Allerdings vergaßen sie
über den melodischen Teilen nie die Härte, und das
macht den Reiz aus.
The Good Sons
Cosmic Fireworks-The
Best 1994-2001 (2 CD)
Melinda 803/Twah!
Michael Weston-King und
seine drei Kollegen zeigten
auf vier Alben, dass es nach
wie vor eine englische Abart
des Countryrock gibt, die sie
mit dem Schwergewicht auf
dem Rock verfolgten. Doch
wie schon viele Vorgänger
mussten sie feststellen, dass
man sich damit zwischen
alle Stühle setzt und ins
kommerzielle Abseits gerät.
Diese beiden Discs beweisen, wie gut das Quartett
sein konnte und dass es seinen eigenen Weg über die
gesamte Zeit hin verfolgte.
Wer sie verpennt hat, sollte
diese Chance jetzt nutzen.
Plattenkritiken III
Oldie Markt 09/04
Various Artists
Psychedelic States-Illinois
Vol. 1
Gear Fab GF-207
Die Serie ist das bislang
Beste, was das ReissueLabel aus Florida offeriert
hat und davon macht die
CD keine Ausnahme: Die
Beispiele des MittelwestStaates aus den Jahren
1965-69 bringen genau den
Mix aus Beat mit der psychedelischen Musik, der in
den Vereinigten Staaten die
Musikszene in den späten
60er Jahren beherrschte.
Da zu dem Staat Chicago
gehört, finden sich etliche
große Namen aus der Szene, aber daneben auch jede
Menge an Obskuritäten.
Various Artists
Rock Times 1995/96
Zounds 27000000855
The Necks
The Boys (Sdtr.)
ReR NECKS 4
Die Bestellnummer verrät, dass es sich um die
vierte Platte der Australier
handelt, die erstmals in
mehrere Tracks unterteilt
ist. Tatsächlich wurde
das Material 1997/98
aufgenommen, erscheint
aber jetzt erst auf CD und
besteht nicht nur aus dem
Soundtrack, sondern dazu
aus den gesamten Titeln,
die für den Film erstellt
wurden. Erneut überzeugt
die langsame Entwicklung
und die Dynamik, die die
Musik auszeichnet und sie
jenseits aller Genres existieren lässt.
Nikola Kodjabashia
Reveries Of The Solitary
Walker
ReR NK 1
Bei einem Mann, der bei
Ligeti studiert und als Dirigent gearbeitet hat, wäre
es seltsam, wenn er nicht
in die Richtung E-Musik
gehen würde. Das Material hier basiert auf einem
byzantinischen Gesang
und das hat mit Popmusik
nichts zu tun. So entdeckt
man hier eher die moderne
Klassik, die in die Richtung
der Minimal Musik geht.
Die Stücke kommen mit
kleinem Ensemble aus und
wirken durch die Akzente,
die der in Skopje geborene
Musiker setzt.
Brian Woodbury
Variety Orchestra
ReR BW 1/Some Phil 7
Je näher diese Serie an
die Gegenwart heranrückt,
desto problematischer wird
die Bestückung mit Hits des
Tages auf der einen und in
die Zukunft weisenden Stücken auf der anderen Seite.
Die ersteren findet man hier
zur Genüge, ob das nun der
Scatman, Macarena oder
Du musst ein Schwein sein
waren, doch den anderen
Aspekt der beiden Jahre
wird man nicht hören. Die
großen Trends dieser Rockjahre tauchen nicht auf und
das reduziert den Wert der
CD auf einen Hit-Sampler.
Various Artists
Songs an einem Sommerabend 4
Pläne 88902/BMG
Das alljährlich im Juli vor
dem Kloster Banz unter dem
obigen Titel veranstaltete
Festival bietet einen seltenen Mix aus Liedermachern und Rock, der immer
wieder für Überraschungen
gut ist. Die vierte Platte mit
Ausschnitten davon ist dementsprechend eine recht gemischte Sache, bei der sich
Klassiker der leisen Szene
wie Joana, Hannes Wader
oder Klaus Hoffmann mit
Folk, Folklore und sanftem
Rock abwechseln. Der
Wechsel macht den Reiz
der Platte aus.
Marah
20.000 Streets Under
The Sky
Munich MRCD 256
Singer/Songwriter haben
fast logischerweise einen
literarischen Anspruch und
die Band aus Philadelphia
sieht sich durchaus in der
Tradition großer Schriftsteller – den Namen zu diesem
Album beispielsweise entnahmen sie einer Trilogie
des Romanciers Patrick
Hamilton über London. Da
kann man natürlich nicht
profan rocken und so setzt
sich der Sound aus akustischen Passagen und leichten
Rockern zusammen. Doch
Texte und Melodien bilden
zu selten eine natürliche
Einheit.
Hodson
This Strange World
Frontiers FR CD 195 /
Soulfood
Sobald der Name eines
der Musiker auch den der
Band hergibt, kann man
davon ausgehen, dass da
jemand dominiert. Der
Keyboarder, Gitarrist, Sänger und Songschreiber Paul
Hodson ist es also, der hier
sagt, wo es lang geht und
das bekam der Platte nicht
schlecht. Denn der Mann,
der für Bob Catley sein
letztes Album schrieb und
produzierte, sieht sich in
der Tradition von Rainbow
und den Hardrock mit viel
Bombast beherrscht er denn
auch perfekt. Dazu gibt es
etliche gute Songs.
Zillion
Same
Frontiers FR CD 196 /
Soulfood
Obwohl der Name von
Sandro Giampietro nicht
im Gruppen-Namen drin ist,
dominiert er dieses Projekt
so sehr wie sein englischer
Kollege Paul Hodson. Im
Gegensatz zu dem zieht es
ihn jedoch zu moderneren
Vorbildern. Das erinnert
über weite Strecken sowohl
vom Sound wie vom Gesang her an Bon Jovi, auch
wenn der Italiener bei den
Kompositionen schon noch
kräftig zulegen muss. Denn
so ist das zwar durchwegs
handwerklich sauberer
Rock, aber es fehlt zu oft
der zündende Funke.
Metal Majesty
This Is Not A Drill
Lion Music LMC 100
Verschiedene Einflüsse
zu einem eigenen Stil
zusammenzufügen ist die
eigentlich Kunst in der UMusik, und der Musiker und
Komponist aus Los Angeles
beherrscht das. Wer sich bemüht, wird hier etliche Zitate finden, aber entscheidend
ist, dass Woodbury das Ganze mit Hilfe einer Big Band
umsetzte und das prägt die
Musik. Zusammen mit den
irritierenden Teilen ist das
gute, oft verstörende Musik
(ReR Megacorps, 79 Beulah
Road, Thornton Heath, Surrey CR7 8JG, UK).
Sobald ein Projekt von einem Mann dominiert wird,
ist es überraschend, wenn
ein Gruppen-Name darüber
steht. Valensia aus Holland,
der außer dem Schlagzeug
alle Instrumente spielte,
die Songs schrieb und mit
David Clarkson auch noch
produzierte, steuerte sein
Schiff Richtung Hardrock
der bombastischen Art,
der des Guten des öfteren
einmal zuviel tut. Da bleibt
nicht mehr so viel Raum
für Zwischentöne und
deswegen rauscht die CD
zumeist pompös am Hörer
vorüber.
27
28
Plattenkritiken IV
Oldie Markt 09/04
Mind Key
Journey Of A Rough
Diamond
Frontiers 197/Soulfood
Italienischem Rock sagt
man gerne einen Hang zur
opulenten Melodik nach und
wo könnte man das besser
ausleben als im progressive
Metal? Da sind die Newcomer aus Neapel zuhause
und in punkto Sound haben
sie eine echte Punktlandung
hingelegt. Nur von den
Kompositionen her will die
Verbindung von Bombast
und Melodie nicht so recht
klappen. Zu oft donnert das
so vor sich hin, ohne dass
man ein echtes Ziel des
Ganzen ausmachen könnte.
Es fehlt über weite Strecken
der Biss.
Various Artists
Shawn Lane Remembered
Vol. 1
Lion Music LMC 105
Nur die Guten sterben
jung und das trifft auf den
Gitarristen aus den USA
zu, der viele Kollegen mit
seiner Musik beeinflusste.
Die zahlen das mit diesem Sampler zurück, auf
dem nur einige Songs von
Lane stammen, aber dafür
renommierte Musiker wie
Craig Erickson, Alex Masi
oder Dave Martone auftrumpfen, die vor allem mit
Instrumentals an den Mann
erinnern wollen. Das ist oft
zwischen Jazz und Rock
angesiedelt, immer aber
virtuos und mit viel Druck
Ein schöner Nachruf.
Vision
On The Edge
Lion Music LMC 098
MCM
Same
Lion Music LCM 104
Tears Of Anger
Still Alive
Lion Music LMC 99
Das Schicksal der Band aus
Schweden könnte für viele
andere als Beispiel dienen:
Nach ersten Erfolgen kam
Ärger mit den Musikern
und das Label, das bis dahin an sie geglaubt hatte,
ließ sie fallen. Erst heute,
fünf Jahre später, ging es
weiter, als Mastermind
Lars Eric Mattsson mit
John Jeff Touch einen
neuen Sänger fand und mit
ihm das eigentlich für 1997
geplante zweite Album neu
einspielte. Und das ist guter,
kräftiger Rock mit einem
klasse Vokalisten und etlichen guten Songs.
Am einfachsten baut man
sich einen Gruppen-Namen
so, dass man die ersten
Buchstaben der beteiligten
Herren zusammenfügt. Das
taten auch die Herren Masi,
Coven und Macaluso so.
Allerdings prägte ihr erstes Zusammentreffen vor
einer Show in Mexico City
auch ihr Debüt. Denn dort
jammten sie und nichts anderes tun sie hier. Das sind
Instrumentals zwischen
Jazz und Rock, die jedem
der drei Herren die Chance
geben, sich selbst zu verwirklichen und das tun sie
denn auch.
Die Vornamen Benny und
Björn stehen in Schweden
eher für eine andere Band,
aber die Gebrüder Jonsson
heißen auch so und sind
der Kern dieser Band, die
zwar harten Rock spielt,
den aber auch durchaus
in differenzierte Gefilde
steuern will. Das bedeutet,
dass man knackigen Rock
mit den dazugehörigen
Songs ebenso bekommt
wie vertrackte Passagen
der Instrumentalisten. Das
ist manchmal musikalisch
eher zu anspruchsvoll, zumal die passenden Songs
zu selten auftauchen.
David Pritchard
Nocturnal Earthworm
Stew
Pacemaker ReR 044LN
Die elektronische Musik
feierte ihre ersten Erfolge
in der E-Musik, erwähnt
sei hier nur Stockhausen.
Der Kanadier scheint sich
in der Nachfolge des Kölners wohl zu fühlen, arbeitet
aber in kleineren Formen.
Miniaturen wäre wohl der
beste Name für den Inhalt
der Platte, die ansonsten
schwere Kost ist. Denn die
68 Minuten bringen einen
Mix aus Avantgarde, EMusik und Elektronik und
sind gewiß nicht nur für
den gepflegten Hintergrund
gedacht, sondern das strengt
richtig an.
Lonestar
Letʼs Be Us Again
BNA 82876 62373 2/ARIS
Juliana Hatfield
In Exile Deo
Zoe in-akustik 067 1037
Ob man in Nashville auch
mit eher nichtssagendem
Aussehen reüssieren kann?
Wahrscheinlich nicht, auch
wenn das Äußere nichts
über die Fähigkeiten aussagen muss. Das Quartett
hat Countryrock in der
Tradition von Alabama im
Programm und der klingt
teilweise ebenso rockig
wie frisch. Wenn sie gut
abgehen, dann sind sie am
besten. Aber wenn sie allzu
offensichtlich in Richtung
der Charts schielen, geht
es etwas daneben, weil es
dann zu poppig wird und der
Country außen vor bleibt.
Abwechslung ist gerade im
Singer/Songwriter-Bereich
dringend nötig, aber zu
viele lassen sich zuwenig
Variationen einfallen. Da
macht die Dame aus Boston
insofern eine Ausnahme, als
sie mit den Blake Babies
eher im Rock anfing und
dann erst ins neue Genre
wechselte. Das merkt man
ihrer Musik bis heute an,
weil sie jederzeit fähig ist,
zu rocken und ihre Lieder
ihr das auch erlauben. Das
macht die Platte zu einer
abwechslungsreichen und,
dank der Songs, teils starken Sache.
C.B. Green
Beautiful World
Artists&Acts / da Music
18029-2
Die Kunst der Popmusik
besteht darin, scheinbar
nicht zusammengehörige
Elemente so miteinander
zu verschmelzen, dass sie
wie eine Einheit aussehen.
So produziert ein auf dem
Land lebender Bayer einen
nach den Metropolen der
USA klingenden poppigen
Rock, der in nichts an
regionale Kultur erinnert.
Abgerundet wird die kulturelle Mimikry durch einen
neuen Namen – aus Klaus
Benecke wird C.B. Green
– und fertig ist das massentaugliche Artefakt, das ihm
gut gelang.
Frank Haunschil&John
Stowell
Listen To This
Acous. Music 319.1327.2
Viele Musiker streben in ihrer Arbeit Eleganz an, ohne
dass sie ihr je nahe kommen
würden. Die beiden Gitarristen jedoch verkörpern
zu jeder Zeit das gewisse
Etwas, das sich nicht nur
in ihrer Musik mitteilt, sondern auch in jedem Solo.
Das ist natürlich Cool Jazz
der klassischen Art, mit viel
Melodie, aber gleichzeitig
auch den dazu gehörigen
Improvisationen. Wie die
beiden zusammen spielen
ist, ob auf der elektrischen
oder akustischen Gitarre,
zu jeder Zeit eine echte
Ohrenweide .
Plattenkritiken V
Oldie Markt 09/04
Cary Hudson
Sue Foley
Cool Breeze
Change
Glitterhouse/Indigo 7606-2 Ruf in-akustik 062 1096
Bobby Rush
Folkfunk
Ruf in-akustik 062 1099
Warum der eine Musiker
Erfolg hat und der andere,
genauso gute, nicht, kann
man rational nur schwer
erklären. Der ehemalige
Kopf der Countryrocker
Blue Mountain ist keinen
Deut schlechter als Ryan
Adams, als Gitarrist sogar
besser. Dennoch kracht es
bei ihm nicht so. An der
Musik alleine kann das
nicht liegen. Denn das ist ein
sehr starkes Album aus der
Singer/Songwriter Ecke, das
sowohl auf der akustischen
wie auf elektrischer Seite
gefallen kann. Dazu schrieb
Hudson gute Songs.
Plattentitel kann man nicht
immer auf die Musik beziehen, die darauf zu hören ist.
Hier aber trifft das zu. Denn
bislang war die Kanadierin
vor allem elektrisch zu Gange, aber im Mittelpunkt steht
jetzt die akustische Gitarre.
Da sie, wenn es elektrisch
zugeht, zurückhaltend musiziert, könnte man das unter
der Rubrik Kammerblues
abheften. Freilich käme das
Ganze noch überzeugender,
wenn mehr gute Songs zu
finden wären, doch die findet
man fast nur bei den Coverversionen. Die Live-Atmosphäre macht viel wett.
Roberto Occhipinti
The Cusp
Alma MM 003 / Edel
Contraire
Das musikalische Feld, in
dem der Bassist aus Kanada zuhause ist, zeigen die
Coverversionen von Jimi
Hendrix, Wayne Shorter
und Giacomo Pucchini.
Jazz, Rock und Klassik
kommen in seiner Musik
zusammen und das spiegelt
sich in seinen Kompositionen wider, die die Bläser
ins Zentrum stellen. Das
groovt meist recht schön,
aber ab und zu fehlt etwas
der Druck. Wenn er da ist,
klappt das prächtig, ansonsten ist die Gefahr groß,
dass es einfach so vor sich
hin plätschert.
One Take
Volume One
Alma MM ACD 14282 /
Edel Contraire
Jazz ist per definitionem
improvisierte Musik und
da gehört es einfach dazu,
dass man sich zusammen
hinsetzt und die Musik
laufen lässt. So gingen die
vier Musiker um den Keyboarder Joey de Francesco
vor, aber mit einem Unterschied: Sie spielten das
Ganze ohne Overdubs ein
– daher kommt auch der
Titel der Jamsession. Das
ist aber auch das Problem
der CD, denn deswegen
gibt es auch Stücke, denen
die richtige Spannung fehlt.
Dann spielen vier Solisten
nebeneinander.
29
Chantal
Live At The Cavern
Zounds 27000 60022
Der dank des Blues-Films
von Martin Scorsese zu
Ruhm gekommene Sänger
und
MundharmonikaSpieler wollte eigentlich
akustischen Blues auf der
neuen Platte bringen, ehe
er mit dem Gitarristen Alvin Youngblood Hart probte.
Dessen E-Gitarre gefiel ihm
so gut, dass dieses Projekt
geboren wurde, dessen
Titel exakt dem musikalischen Gehalt entspricht.
Das ist Blues mit einem
starken Schuss Funk und
zwei gleich berechtigten
Musikern, die sich die Bälle
gegenseitig zuwerfen.
Good Men Gone Bad
Driving Without
A License
Zounds 27120 00020
Eines der interessantesten
Merkmale der modernen
Rockmusik ist es, dass der
Standort völlig gleichgültig
geworden ist. Eine gute CD
kann genauso aus Turku wie
aus Bietigheim-Bissingen
kommen, wo das Duo Handel und Ziegler zuhause ist,
das hinter der Platte steht.
Das ist ein Mix aus Rock mit
Hip-Hop Elementen und anderen Zutaten. Das einzige,
was die Abstammung aus
der Provinz zeigt, ist der
Drang, möglichst viele Ingredienzien unter einen Hut
zu bringen und das wirkt ab
und an beliebig.
Das Ich
Lava
Massacre MAS CD 0420 /
Soulfood
Bayreuth steht auf der
musikalischen Landkarte
Deutschlands für eine
ganz andere Musik als den
Rock und die Macher der
Band haben sich von der
Atmosphäre her etwas von
Wagner beeinflussen lassen.
Das ist düsterer Crossover,
dessen leicht dämonische
Atmosphäre zusammengeht mit den krachenden
Backingtracks der Stücke.
Das Tempo stimmt wie
auch die Atmosphäre, und
sie beweist die Routine
der seit 15 Jahren tätigen
Band. Aber darüber hinaus
fehlt einiges.
Sacred Steel
Iron Blessings
Massacre MAS CD 0422 /
Soulfood
Erfahrung ist eine Aktie,
die man in der Rockmusik
überaus gewinnbringend
anlegen kann. Das Quintett aus Deutschland rockt
inzwischen seit 8 Jahren
und der Heavy Metal, den
man auf dem fünften Opus
vorlegt, geht zurück in die
klassische Richtung, bei der
Melodien nicht tabu waren.
Das ist weder halsbrecherisch schnell noch Melodie
mit viel Bombast, sondern
das kommt schlank und hart
daher und die Songs passen
zu diesem Sound. Folglich
kann die Band auf die Platte
stolz sein.
Steel Prophet
Beware
Massacre MAS CD 0426 /
Soulfood
Im Metal wie in den anderen Musikstilen der
Rockmusik gibt es Bands,
die vor allem populär sein
wollen und andere, denen
es darum geht, ihren Weg
zu verfolgen. Die Amis
gehören zur ersten Gruppe
und das demonstriert ihre
Musik. Denn sie spielen den
Metal, der Melodie mit der
Härte verbindet. Das tun sie
jetzt schon auf dem siebten
Album und das hört man.
Denn da geht die Power
eine gute Verbindung mit
den Songs ein, ohne dass
das eine auf Kosten des
anderen geht.
Die Gruppe um das Paar
Michael Hofmann und
Gariele von der Weiden hat
Rockmusik mit Easy Listening verbunden – mit großem Erfolg. Doch dann mit
ihren Versionen der Musik
der Beatles im Liverpooler
Cavern Club aufzutreten, ist
schon etwas mehr. Das hat
Witz, vor allem wenn man
sich an die frühen Beatles
erinnert, die den Rockern
nahe standen. Das tun die
Baden-Württemberger
sicher nicht, aber dennoch
ist ihre Version der Songs
ebenso erfolgreich und den
Leuten gefiel es.
30
Plattenkritiken VI
Oldie Markt 09/04
Vernon Reid&Masque
Known Unkown
Favored Nations FN
2320-2/Soulfood
Schon bei Living Colour
war es die Virtuosität des
Gitarristen, die den tollen
Mix aus der modernen
schwarzen Musik und
Heavy Metal krönte. Bei
seinem eigenen Projekt steht
sie jetzt alleine im Vordergrund und erinnert nur sehr
selten an die Band, mit der
sich Reid einen Namen
machte. Vor allem ist das
teilweise atemberaubender
Jazz, Rock und Funk, die
er in seinem Spiel scheinbar mühelos miteinander
vereint und versöhnt. Das
ist alleine deswegen schon
faszinierend.
Alan Parsons
A Valid Path
Eagle EAGCD 221/Edel
Leo Kottke
Try And Stop Me
Bluebird
82876-60645-2/ARIS
Wenn es einen Gitarristen
gibt, der ein moderner
Klassiker geworden ist,
dann ist es der Mann aus
Georgia, der Folk und Pop
miteinander zu einem neuen
Stil verband, den man heute mit New Age bezeichnen
würde. Genau das bringt er
hier auch und zwar in dem
von ihm gewohnten Mix aus
eigenen Kompositionen und
Klassikern des Genres, die
in seiner Interpretation zu
neuen Stücken werden.
Das hat eine zeitlose Qualität, die einzelne Stilgrenzen
auch dank seines Spiels hinter sich lässt.
Dave Davies
Bug
Angel Air SJPCD 179
Manchmal deuten leichte
Veränderungen im Namen
auf große Wirkungen hin.
Ohne das Project im Namen scheint der Ton-Techniker und Produzent auch
den Gesang auf seinen
CDs drangegeben zu haben
– und nicht nur das: Darüber hinaus sind ihm auch die
melodischen Elemente von
früher abhanden gekommen. Was bleibt, ist nicht
viel: Elektronische Musik
der instrumentalen Art, die
wie andere Platten des Stils
wie ein ruhiger Fluss wirkt,
dem aber die Abwechslung
fehlt.
B.J. Cole
Trouble In Paradise
Cooking Vinyl / Indigo
CD 4999-2
Es gehört zum Privileg
der besten Studiomusiker,
ab und zu unter eigenem
Namen tätig zu werden und
der Pedal Steel-Gitarrist
aus England macht das ungefähr alle 10 Jahre. Dieses
ist aber seine bisher beste
Platte, weil er sein Können
im Rahmen einer Musik
demonstriert, die sich als
ein Ganzes präsentiert.
Überraschend ist, dass er
sich mit DJs zusammen
tat und sie in seine Musik
so integrierte, dass sie nie
als Fremdkörper wirken.
Deswegen ist das schöne
Instrumentalmusik.
Hound Dog Taylor
Release The Hound
Alligator in-akustik
062 4896
Der Slidegitarrist war der
Anlass für die Gründung
des Spezialistenlabels
aus Chicago, denn Bruce
Iglauer war so begeistert
von dem Mann, dass er
unbedingt eine Platte mit
ihm produzieren wollte.
Inzwischen ist Alligator
eines der renommiertesten
Blues-Label weltweit und
Taylor ist tot. Dies ist eine
Zusammenstellung mit
unveröffentlichten Studiound Live-Tracks, die den
Mann und seine Gitarre in
ihrer ganzen Pracht zeigen
– hauptsächlich dort, wo er
am besten war: Live.
They Might Be Giants
The Spine
Cooking Vinyl/Indigo
CD 4997-2
Weiterentwicklung auf
dem künstlerischen Sektor
muss nicht immer vorwärts
gehen – sie kann auch mit
einem Schritt zurück beginnen. Das gilt für John
Flansburgh und John
Linnell, die jetzt zu ihrem
Sound der ersten Jahre
zurückgefunden haben. Es
gibt ihn wieder, den quirligen Sound zwischen Folk
und Rock mit den witzigen
Texten, der wie maßgeschneidert für das Duo ist.
Deswegen ist das die beste
Platte der beiden seit etlichen Jahren und reiht sich
in ihre Klassiker ein.
Metal Church
The Weight Of
The World
SPV 085-69862
Dass eine Band mit dem
Begriff Metal im Titel keinen Softrock spielt, versteht
sich von selbst. Aber die
US-Formation um Gitarrist
Kurdt Vanderhoof und den
Drummer Kirk Arrington
gehört zu den klassischen
Formationen des Genres,
die noch das bringen, was
einmal in den späten 70er
Jahren entstand. Das heißt,
dass es gut abgeht, aber daneben gute Songs existieren, die Melodien besitzen.
Das ist heute nicht mehr so
üblich und deswegen freut
man sich über solch ein
Relikt.
The Cure
Same
Geffen Universal
Music 0602498626650
Eine Platte nur mit dem
Namen der Gruppe zu bezeichnen, kann auch einen
Neu-Anfang andeuten und
das trifft auf dieses Opus
von Robert Smith&Co zu,
das im Vergleich zu den früheren Werken deutlich mehr
Rock enthält. Der Gesang
von Smith ist zudem nicht
so quengelig. Aber seine
Gitarre steht nach wie vor
im Mittelpunkt, nur hört
sie sich dreckiger an und
das bekommt der Musik
der Gruppe ausgezeichnet. Zwar fehlen die ganz
großen Höhepunkte, aber
konsistenter Rock ist das.
Asia
Silent Nation
Inside Out/SPV 085-60842
Als Bruder von Ray Davies
geboren zu sein, ist problematisch. Denn an seine
Klasse als Songschreiber
und Sänger kommt Dave
nicht heran. Das soll nicht
heißen, dass er keine guten
Platten machen kann. Auch
hier ist das phasenweise
guter Rock, der aufgrund
der Ideen des Mannes und
seiner Gitarre richtig gut
kommt. Genauso wie bei
den Live-Bonustracks stört
dann sein etwas dünner
Gesang nicht. Auf der anderen Seite kann der in den
schwächeren Momenten
schon ziemlich nerven.
Seitdem die Prog-Legende
aus dem Kreativ-Paar Geoffrey Downes und John
Payne besteht, hat sie das
Erbe mal besser und mal
schlechter verwaltet, aber
diesmal ist man zurück zu
den Anfängen gegangen,
also dem bereits in den
80er Jahren als antiquiert
bezeichneten progressiven
Rock. Das war damals
falsch und ist es heute genauso. Veraltet ist Musik
nur dann, wenn sie schlecht
ist. Das ist diese aber ganz
gewiss nicht. Hier finden
sich teilweise sehr gute
Songs.
Platte des Monats/Flohmarkt
Platte des
Monats
Steve Wilson und Aviv Geffen
haben als Blackfield ein
Meisterwerk des Softrock
vorgelegt.
Viele Musiker in arrivierten Bands haben
eine Hobbyband, in der sie in ihrer Freizeit
die Musik spielen, die sie wirklich lieben,
ohne Kompromisse eingehen zu müssen. Für
Steve Wilson, den Sänger, Gitarristen und
Songschreiber von Porcupine Tree ist das
das Duo Blackfield zusammen mit Israels
Rockstar Nr. 1, Aviv Geffen. Seitdem sich
die beiden kennen gelernt haben, schwebte
ihnen ein gemeinsames Projekt vor, in dem
sie ihre Liebe zum Classic Rock der 60er und
70er Jahre umsetzen konnten. Dieses ist es
nun und man kann dem Duo bescheinigen,
dass sie viel von dem, was sie vorgehabt
haben, auch umsetzen konnten. Dabei ist
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Fortsetzung von Seite 10
Snapper SPV 086-154982
es interessant zu beobachten, dass Wilson
sein Gespür für Melodik hier voll auslebt
und er mit Geffen einen idealen Partner
dafür fand, dessen Stimme nicht nur ideal
zu seiner passt, sondern der auch hinsichtlich der Songs in dieselbe Kerbe hieb. So
entstand ein lupenreines Softrock-Opus im
Stil der 70er Jahre, das in seinen besten Momenten an Simon&Garfunkel erinnert, bei
dem Wilson aber auch seine Gitarre immer
wieder effektiv einsetzte. Songs wie Scars,
Summer, Hello oder das Titellied der CD und
Gruppe passen nicht nur in die von dem Paar
angestrebte Tradition, sondern sie sind im
besten Sinne zeitlos, weil sie Zeit und Raum
mühelos hinter sich lassen. MR
1999
CD: The Glorious Album (& The Amsterdam Symphony Orchestra)
NL:
Tracks: Rule Britannia / Melita / Princethorpe / Slane / Gordon / Nicaca / Ebenezer / Saviour /
Old Hundredth (Piano) / Greensleeves / Father / Maccabeus / Finale
CD: Bach For A New Age
NL:
Tracks: Siciliano / Gavotte / Forlane / Badinerie / Erbarme dich / Largo / Jesu, Joy Of Manʼs
Desiring / Sheep May Safely Graze / Ave Maria / Air / Agnus Dei
2000
CD: De 12 mooiste Liederen - Instrumentaal
NL:
Tracks: O eeuwʼge Vader, sterk in Macht / Looft de Heer met Vreugde / Wees mijn Vooruitzicht / Mijn Jesus, ik houd van u / Heilig, heilig, heilig / Liefde was het, Onuitputtʼlijk /: Wil
o Heilaand troost mij geven / Psalm 134 / Geprezen zij de Heer / Intermezzo / O allerhoogste
Majesteit / O zij de Glorie
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Oldie Markt 09/04
Tourneen