Farn. JPapaveraceae.

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Farn. JPapaveraceae.
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Huss, Beiträge zur Morphologie u. Physiologie der Antipoden.
Farn. JPapaveraceae.
§
Hypecoideae.
Hypecoum.
Untersuchte
Art:
Hypecoum procumbens 1J.
Nicht der A n t i p o d e n wegen, sondern um die ihm so interessant
erscheinenden Verhältnisse am Eiapparat klar zu legen, behandelt
H e g e l m a i e r ( 3 2 , S. 4 2 ) die Gattung Hypecoum in seinem W e r k
über dikotyle K e i m e so eingehend. Bezüglich der Antipoden sagt
er S. 43 nur, daß der E m b r y o s a c k „regelmäßig drei in die Plasmaanhäufung des Chalazaendes eingebettete, kernhaltige, in derselben
W e i s e wie bei Ranunculm
zusammengelagerte A n t i p o d e n " enthält.
D a g e g e n widmet der Verfasser der Entwicklung des Eiapparats,
insbesondere der Synergiden, ein großes Kapitel. D i e Synergiden,
welche H e g e l m a i e r mit dem A u s d r u c k „Eiträgerzellen" be­
zeichnet, „schlagen ein dem der A n t i p o d e n ähnliches Verhalten
ein", wie der Verfasser S. 4 4 schreibt.
D a ich bezüglich der V o r g ä n g e am Eiapparate weniges gefunden
habe, was die Untersuchungen von H e g e l m a i e r komplettieren könnte,
und diese Verhältnisse übrigens außer den Rahmen meiner Arbeit
fallen, trete ich darauf nicht näher ein. I c h bringe nur einige Z e i c h ­
nungen des Eiapparates und der K e r n e der Synergiden, welche zum
Vergleich bei der Beurteilung der sich in den A n t i p o d e n abspielenden
V o r g ä n g e dienen können.
Zur Zeit, da die Polkerne in der Nähe des Eiapparates ver­
schmelzen, finden wir die drei Antipoden als kleine Bläschen an
der Basis des E m b r y o s a c k e s (Fig. 1 1 9 ) ; j e d e A n t i p o d e enthält einen
kugeligen, relativ großen K e r n .
D i e A n t i p o d e n selbst messen im
Längsschnitt 2 0 x 2 5 (i, während ihre K e r n e einen Durchmesser von
10—12
jx zeigen. D a s Plasma färbt sich kräftig, ist aber reich an
Vacuolen, die hauptsächlich peripherisch gelegen sind. In den K e r n e n
beobachten wir verhältnismäßig große Ohromatinkörner und einen
großen Nucleolus.
Die Synergiden zeigen auf demselben Stadium vor der Befruch­
tung keine besondere G r ö ß e , sie sind viel kleiner als die Antipoden.
D a s unter den A n t i p o d e n liegende Nucellusgewebe besteht aus
isodiametrischen, polygonalen Zellen, denen keine gelbliche Färbung
oder Lichtbrechung eigen ist.
N a c h der Bildung eines primären Endospermkerns und vor
seiner Teilung wachsen die A n t i p o d e n noch langsam; sie nehmen
wenig an G r ö ß e zu.
D i e Antipodenblasen werden vielleicht ein
wenig größer als die Synergiden. D e r Größenunterschied gegenüber
den früheren Stadien ist aber nicht beträchtlich.
Erst mit der Entstehung einer Anzahl freier Eudospermkerne
oder vielleicht richtiger mit der Teilung des primären Endosperm­
kerns, die durch die Befruchtung eventuell beschleunigt wird, schlagen
die A n t i p o d e n und gleichzeitig die Synergiden ein rascheres W a c h s t u m
ein. D i e A n t i p o d e n nehmen hierbei eine blasige, fast kugelige F o r m