Newsletter 02/15 - Luzerner Kantonsspital
Transcription
Newsletter 02/15 - Luzerner Kantonsspital
Spitalregion Luzern / Nidwalden news Nr. 14 April 2016 Im Fokus Excellence: Prächtige Aussichten für Zusatzversicherte Herzzentrum: Revolutionäre Mini-Herzschrittmacher LUKS Wolhusen: Schonende Hüftarthroskopie in MICHA-Technik Kompetenz, die lächelt. Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Der Ausbau der Excellence, unserer Abteilung für Zusatzversicherte, ist für das Luzerner Kantonsspital (LUKS) ein wichtiger Schritt. Lesen Sie mehr darüber in der Titelgeschichte dieser «News». In weiteren Beiträgen werden unter anderem das Tumorzentrum und das Kinderwunschzentrum des LUKS vorgestellt. Ausserdem berichtet diese Ausgabe über neue Verfahren in der Gastroenterologie, Kardiologie und Orthopädie. Patienten und zuweisende Ärzte können sich auf die medizinische Kompetenz am LUKS verlassen. Die in diesen «News» erwähnten Zertifizierungen und Rezertifizierungen unterstreichen die hohe Qualität unseres Angebots. Zu den erfolgreich Zertifizierten gehören aber nicht nur das Altersunfallzentrum, das Tumorzentrum und einzelne Organzentren wie das Brustzentrum, sondern auch andere Kliniken und Abteilungen des LUKS. Wichtige Meilensteine sind erreicht, weitere werden folgen, denn Qualität ist ein Prozess, den wir täglich weitertreiben. Wir wünschen Ihnen schöne Frühlingstage. Benno Fuchs CEO / Direktor LUKS Inhalt 2 Editorial 3 Excellence 10 Herzzentrum 6 Tumorzentrum 12 Memory Clinic Zentralschweiz 16 LUKS Wolhusen: Orthopädie 2 8 LUKS Sursee: Medizinische Onkologie LUKS news l Nr. 14 April 2016 18 Kinderspital 13 Sportmedizin 19 Kurznachrichten 9 Kinderwunschzentrum 14 Gastroenterologie 21 Personelles Excellence Prächtige Aussichten für Zusatzversicherte Das Luzerner Kantonsspital (LUKS) Luzern hat die Abteilung Excellence um ein Stockwerk mit 26 Zimmern erweitert. Damit stehen zusatzversicherten Patienten am LUKS Luzern rund 50 hochkomfortable Zimmer zur Verfügung. Die Zimmer der Excellence bieten einen Blick über das malerische Panorama Luzerns. Gehobener Ausbaustandard «Die Erweiterung der Excellence ist eine Reaktion auf die Nachfrage», erklärt Florentin Eiholzer, Departementsleiter Betrieb und Infrastruktur LUKS. Das Ziel ist, dass die Patienten ein Zimmer erhalten, das ihnen aufgrund der Versicherungsstufe zusteht. Aus diesem Grund wurde das neue Excellence-Stockwerk in den letzten Monaten für rund acht Millionen Franken umgebaut. Mit den zusätzlichen 26 Zimmern verdoppelt sich das Angebot im Hauptgebäude auf rund 50 Zimmer. Diese lassen sich mit einem oder zwei Betten bestücken. Der gehobene Ausbaustandard besticht durch ausgewählte Materialien und entspricht der bisherigen Excellence: heller Eichenparkettboden, weisse Wandverglasung, viel Licht und warme Farben. Seesicht rundum Ein kreatives Kunstkonzept sorgt für überraschende Ausblicke: Alle Patienten der neuen Abteilung geniessen Seesicht – unabhängig von der Ausrichtung des Zimmers. Zu verdanken ist dies der multimedialen Arbeit der beiden Künstler Werner «Wetz» Zihlmann und Silas Kreienbühl. Ein Grossbildschirm lässt den Blick des Patienten über den Vierwaldstättersee und den Sempachersee schweifen. Die Videoaufnahmen werden von Fotografien ergänzt, die ebenfalls Ruhe ausstrahlen und die Natur in künstlerischer Form in die Zimmer bringen. Excellence für Spitalregion Luzern/Nidwalden Mit der Marke Excellence setzt das LUKS in der Zentralschweiz Massstäbe. Seit Anfang Oktober führt auch das Kantonsspital Nidwalden (KSNW) seinen zusatzversicherten Bereich unter dem Dach der Marke Excellence. In naher Zukunft soll das LUKS Sursee folgen. Während die grosszügige Infrastruktur und der Hotellerieservice den zusatzversicherten Patienten offenstehen, ist die qualitativ hochstehende medizinische und pflegerische Versorgung für alle Patienten unabhängig von der Versicherungsart gewährleistet. // Kontakt und Zuweisungen Luzerner Kantonsspital Excellence, Spitalstrasse, 6000 Luzern 16 Telefon 041 205 11 11, Fax 041 205 44 11 [email protected], www.luks.ch/excellence Nr. 14 April 2016 l LUKS news 3 Excellence «Hochstehende Medizin plus Hotelkomfort» Prof. Dr. med. Verena Briner, Leiterin Departement Medizin am Luzerner Kantonsspital (LUKS), und Prof. Dr. med. Reto Babst, Leiter Departement Chirurgie, beantworten Fragen rund um den Ausbau der Excellence. Was sind die Gründe für die Erweiterung der Excellence? Verena Briner: In der Regel haben die zusatzversicherten Patienten viele Jahre höhere Prämien bezahlt, um bei Krankheit oder Unfall möglichst ihr Spital, die Abteilung mit gehobener Infrastruktur und Serviceleistung sowie das oberste Kader in der Betreuung wählen zu können. Mit der Privatabteilung auf lediglich einem Stockwerk hatten wir regelmässig Patienten, die aus Platzgründen auf der Allgemeinen Abteilung untergebracht werden mussten und sich darüber beklagten. Mit der Eröffnung einer weiteren Excellence-Abteilung können wir diese Nachfrage nun befriedigen. Reto Babst: Die Erweiterung der Excellence-Abteilung ist ein sehr erfreulicher Entwicklungsschritt. Nun können wir die bekannte, sehr schöne Infrastruktur allen zusatzversicherten Patienten anbieten. Auch punkten wir jetzt nicht nur mit unserer hochstehenden medizinischen Leistung, sondern erhalten auch bezüglich der Infrastruktur im Wettbewerb gleich lange Spiesse. Was dürfen die Patienten von der Excellence erwarten? Verena Briner: Zusatzversicherte Patienten erhalten komfortable Einbett- oder Zweibettzimmer und einen Hotellerieservice durch Hotelfachangestellte sowie eine breite Auswahl an Mahlzeiten. Zudem haben sie aufgrund ihrer Versicherung Anspruch auf eine freie Arztwahl. Reto Babst: Die grosszügigen Patientenzimmer entsprechen einem höheren Hotelstandard. Die ärztliche und pflegerische Versorgung erfolgt auf dem hohen Niveau, das wir am LUKS allen Patienten unabhängig von ihrem Versicherungsmodell gewährleisten. Die Excellence besticht durch ausgewählte Materialien: heller Eichenparkettboden, weisse Wandverglasung, viel Licht und warme Farben. 4 LUKS news l Nr. 14 April 2016 Weshalb ist es für das LUKS wichtig, das Angebot für zusatzversicherte Patienten auszubauen? Reto Babst: Das Spitalhochhaus ist über 30 Jahre alt, die Konzeption der Patientenzimmer entspricht nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen. Deshalb ist es wichtig, dass der zusatzversicherte Patient, der auch deutlich höhere Prämien zahlt, eine entsprechende Infrastruktur und den dazugehörigen Service angeboten bekommt. So kann das Versprechen der Versicherung, das neben der Kaderarztbehandlung auch eine höherwertige Infrastruktur beinhaltet, eingelöst werden. Zudem werden die Versicherungsleistungen der zusatzversicherten Patienten vollumfänglich abgegolten. Diese Patienten finanzieren damit die oft nicht kostendeckenden Behandlungen der grundversicherten Patienten. Insofern ist dieses Angebot für die Zukunftssicherung des öffentlichen Spitals eminent wichtig. Verena Briner: Es gibt viele Krankheiten, die werden von den Krankenkassen nicht kostendeckend abgegolten. Für viele Patienten der Intensivpflegestation, aber auch für polymorbide, gebrechliche Patienten ist die Fallpauschale zu klein. Die aktuellen Tarife der Zusatzversicherten lassen eine gewisse Quersubventionierung zu. Was bedeutet die Erweiterung für Ihr Departement? Verena Briner: Mit der Erweiterung des Angebots für zusatzversicherte Patienten können wir die Betreuung anders organisieren, was für den Patienten allerdings nicht bemerkbar ist. Für Patienten mit umschriebenem Problem und ohne relevante Zusatzerkrankungen übernimmt der Fachspezialist die Führung und der Internist unterstützt. Für die polymorbiden Patienten übernimmt der Internist den Lead. So sind erstere mehrheitlich auf der einen und letztere auf der anderen Abteilung hospitalisiert. Stichwort medizinische Leistungen: Was sagen Sie zur Befürchtung, dass zukünftig nur noch jene Patienten eine medizinisch einwandfreie Leistung erhalten, die mehr bezahlen? Reto Babst: Diese Befürchtung ist im schweizerischen Gesundheitssystem, Der grosszügig gestaltete Aufenthaltsraum lädt zum Verweilen ein. das sich auf einem hohen Niveau befindet, unbegründet. Die Excellence-Abteilung bietet einen gehobenen Ausbaustandard, Hoteldienstleistungen und die freie Arztwahl an. Die medizinischen Dienstleistungen erfolgen bei uns jedoch unabhängig vom Versicherungsstatus. Verena Briner: Die medizinische Leistung wird von der Krankenkasse übernommen, wenn es sich um eine Pflichtleistung handelt und dies unabhängig von der Versicherungsklasse. Wenn wir neuste Therapien anbieten wollen, die noch nicht vergütet werden, dann versuchen wir im Rahmen von kontrollierten Studien eine Finanzierung vom Hersteller zu bekommen. Der Arzt am Bett wird die Notwendigkeit einer Therapie beurteilen und sich für jene entscheiden, die den Kranken möglichst heilt oder – zum Beispiel bei fortgeschrittenem Krebs – die bestmögliche Verbesserung bringt. Der medizinische Entscheid erfolgt immer zugunsten des Patienten und hängt nicht vom Versicherungsmodell ab. // Nr. 14 April 2016 l LUKS news 5 Tumorzentrum Von der Diagnostik bis zur Nachsorge Das Tumorzentrum des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) bietet Patienten, die an Krebs erkrankt sind, eine umfassende Betreuung und Begleitung – von der Diagnostik bis zur Nachsorge, ambulant und stationär. Von Nazli Donat Prof. Dr. med. Jürg Metzger (rechts), Chefarzt Chirurgie und Viszeralchirurgie, und Dr. med. Andreas Scheiwiller, Co-Chefarzt Viszeralchirurgie Prof. Dr. med. Klaus Strobel, Leitender Arzt Nuklearmedizin und Radiologie Interdisziplinär und interprofessionell Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung sind meistens mit mehreren ambulanten und stationären Einrichtungen konfrontiert. Diese verschiedenen Stationen bündelt das Tumorzentrum LUKS, eines der ersten derartigen Zentren in der Schweiz, in einem interdisziplinären und interprofessionellen Gesamtsystem – von der Diagnostik bis zur Nachsorge. Dadurch ist das Tumorzentrum in der Zentralschweiz zur führenden Anlaufstelle für an Krebs erkrankte Patienten geworden. allen beteiligten Berufsgruppen lässt sich der Behandlungsprozess laufend verbessern. Die Inhalte und Ergebnisse der Therapien werden systematisch aufgezeichnet, regelmässig überprüft und unter anderem im Rahmen von Benchmarking mit den Ergebnissen grosser Zentren im In- und Ausland verglichen. Das Tumorzentrum LUKS wurde 2014 unter der Leitung von Prof. Dr. med. Stefan Aebi als zweites Tumorzentrum der Schweiz als Onkologisches Zentrum durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert. Die Vorgaben für dieses international anerkannte Label sind anspruchsvoll. Die Qualität der onkologischen Behandlung am LUKS kann mithilfe dieser Auszeichnung transparent belegt werden. Wissenschaftliche Standards, individuelle Behandlung Im Tumorzentrum wurden für alle häufigeren Krebserkrankungen interne Leitlinien erstellt und umgesetzt. In den wöchentlichen Tumorkonferenzen kommt jeder einzelne Patient anhand seiner Daten und Befunde zur Sprache und erhält danach einen individuellen Therapievorschlag. Dieser berücksichtigt nicht nur die wissenschaftlichen medizinischen Leitlinien, sondern auch die besondere Situation des Patienten, Nebenerkrankungen, bestimmte Konstellationen im persönlichen Umfeld und besonders seine Wünsche und Vorstellungen. Dabei können einzelne Therapieformen zum Einsatz kommen oder mehrere aufeinander abgestimmte Therapiemodalitäten. Oft sind zahlreiche Kliniken und Abteilungen in die Behandlung involviert. Durch Zertifizierung nachweisbare Qualität Durch Leitlinien, Tumorkonferenzen und Abstimmung zwischen 6 LUKS news l Nr. 14 April 2016 Zusammenschluss mehrerer Organzentren Das Tumorzentrum LUKS ist ein Zusammenschluss mehrerer Organzentren (siehe Grafik). Das Brustzentrum, geleitet von Dr. med. Susanne Bucher, war das erste Brustzentrum der Schweiz und wurde 2015 bereits zum dritten Mal rezertifiziert. Das Darm- und Pankreaszentrum unter der Leitung von Prof. Dr. med. Jürg Metzger konnte als grosses Viszeralonkologisches Zentrum punkten. Das Prostatazentrum, geleitet von Prof. Dr. med. Hansjörg Danuser und PD Dr. med. Agostino Mattei, hat 2015 erstmals die Qualitätsauszeichnung als Organkrebszentrum erhalten. Unter der Leitung von Dr. med. Werner Müller und PD Dr. Dr. med. Johannes Kuttenberger wurde das Zentrum für Kopf-, Hals- und Schilddrüsentumoren ebenfalls zertifiziert. Es ist erst das zweite Zentrum dieser Art in der Schweiz. Wachsendes Kompetenzzentrum Prof. Dr. med. Andreas Günthert führt das zertifizierte Gynäkologische Krebszentrum, das als Anlaufstelle für Frauen mit Unterleibskrebs weit über Luzern hinaus bekannt geworden ist. Patienten mit bösartigen Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems finden im zertifizierten Leukämiezentrum unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. med. Walter A. Wuillemin und Dr. med. Axel Rüfer und im Lymphomzentrum unter der Leitung von Dr. med. Thilo Zander die richtigen Ansprechpartner. Neu dazu stossen das Hautkrebszentrum sowie die Medizinische Onkologie LUKS Sursee, die als Teil des Tumorzentrums nächstens zertifiziert wird. Das LUKS Wolhusen wird durch Fachspezialisten des Tumorzentrums konsiliarisch abgedeckt. Die standortübergreifende Zusammenarbeit ist sehr wichtig, damit die Patienten wohnortsnah betreut werden können. // Nazli Donat Administrative Leiterin Tumorzentrum LUKS Interdisziplinäre Fallbesprechungen am Tumorzentrum ermöglichen auch die Teilnahme der zuweisenden Ärzte. Kontakt und Zuweisungen Neuro-Onkologie-Zentrum Lungenzentrum Hautzentrum Leukämiezentrum Lymphomzentrum Zentrum für Kopf-, Halsund Schilddrüsentumoren Prostatazentrum Darm- und Pankreaszentrum Gastrointestinale Tumore Gynäkolog. Tumorzentrum Brustzentrum Tumorzentrum Luzerner Kantonsspital, Onkologisches Zentrum, 6000 Luzern 16 Telefon 041 205 58 60, Fax 041 205 58 67 [email protected], www.luks.ch Tumorzentrum Radio-Onkologie Medizinische Onkologie Medizinische Onkologie LUKS Sursee Pathologie Radiologie Nuklearmedizin Hämatologie Studienzentrale Onkologie-Pflege Psycho-Onkologie Palliative Care Sozial- und Austrittsberatung Seelsorge Luzerner Kantonsspital Die Organisation des Tumorzentrums LUKS auf einen Blick Nr. 14 April 2016 l LUKS news 7 LUKS Sursee: Medizinische Onkologie Netzwerkpartner des Tumorzentrums Um die zunehmende Zahl von Tumorpatienten versorgen zu können, hat das LUKS Sursee die Abteilung für Medizinische Onkologie schrittweise ausgebaut. Von Dr. med. Roland Sperb Durchführung komplexer Therapiekonzepte Seit Januar 2016 sind in der Medizinischen Onkologie des LUKS Sursee zwei Fachärzte und ein Assistenzarzt in Ausbildung sowie fünf Pflegefachfrauen angestellt. Zudem arbeitet die Onkologie eng mit der benachbarten privat praktizierenden Onkologin Dr. med. Helene Freimann zusammen. Im Jahr 2015 zählten wir über 4600 Konsultationen und über 3200 intravenöse Behandlungen. Neben Abklärungen von Patienten mit Tumoren und hämatologischen Erkrankungen liegt unsere Kernkompetenz in der Planung und Durchführung von komplexen Therapiekonzepten. Dies beinhaltet neben der eigentlichen medikamentösen Tumortherapie die Koordination zwischen chirurgischen, radiotherapeutischen und interventionellen Behandlungen von Tumorpatienten. Kooperation mit hoch spezialisierten Zentren Dank der engen Zusammenarbeit mit den hoch spezialisierten Zentren gibt es nur wenige Behandlungsformen, die wir in Sursee nicht anbieten können. Wir sind sehr gut vernetzt mit den Spezialisten des LUKS Sursee und Luzern, aber auch mit den Universitätskliniken Bern und Zürich. Mit der Onkologie des LUKS Luzern pflegen wir eine intensive Zusammenarbeit und streben dieses Jahr die Zertifizierung als Netzwerkpartner des Tumorzentrums Luzern an. Dies gibt uns Gelegenheit, unsere Arbeitsabläufe neu mit hohen Standards zu messen und den neusten Entwicklungen anzupassen. Als Teil des Tumorzentrums Luzern können wir eine entsprechende Qualität gewährleisten und den Patienten aus dem Raum Sursee eine wohnortsnahe Betreuung anbieten. // Dr. med. Roland Sperb Dr. med. Roland Sperb spricht mit einer Patientin während der intravenösen Therapie. Co-Chefarzt Medizin und Leiter Onkologie LUKS Sursee Kontakt und Zuweisungen Medizinische Onkologie Luzerner Kantonsspital Sursee Spitalstrasse 16b, 6210 Sursee Telefon 041 926 54 67 [email protected], www.luks.ch 8 LUKS news l Nr. 14 April 2016 Kinderwunschzentrum Den Traum vom eigenen Kind erfüllen Das Kinderwunschzentrum der Neuen Frauenklinik des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) verzeichnete in den letzten beiden Jahren entgegen dem schweizweiten Trend mehr Behandlungen. Es wurden bessere Therapieergebnisse und hohe Schwangerschaftsraten erreicht. Von Prof. Dr. med. Jürgen M. Weiss Überdurchschnittliche Schwangerschaftsraten An den erzielten guten Behandlungsergebnissen und überdurchschnittlich hohen Schwangerschaftsraten des Kinderwunschzentrums ist das ganze Team beteiligt: die Ärzte, die Mitarbeitenden des IVF-Labors und die medizinischen Praxisassistentinnen. Im Labor sind drei Personen täglich, auch am Wochenende, für unsere Patientinnen im Einsatz. Alle Mitarbeitenden sind mit sämtlichen Techniken der Reproduktionsmedizin vertraut. Dies ermöglicht eine Behandlung auf höchstem Niveau. Die apparative Ausstattung ist hervorragend. So können die Experten im Labor sehr gute Resultate erzielen. Spezialisierte Sprechstunden Auch jungen Frauen und Männern, bei denen eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde, bieten wir eine Option für die Zukunft. Vor einer Chemo- oder Strahlentherapie können wir Keimzellen einfrieren, die nach erfolgreich absolvierter Behandlung für einen späteren Kinderwunsch verwendet werden können. Eine spezialisierte Sprechstunde richtet sich an Männer. Wenn die Spermienuntersuchung ein schlechtes Resultat liefert, wird den Ursachen gezielt auf den Grund gegangen. Auch wenn gar keine Spermien im Ejakulat nachweisbar sind, gibt es einen Weg, durch die direkte Entnahme aus dem Hoden befruchtungsfähige Spermien für eine künstliche Befruchtung zu gewinnen. Dies führen unsere Kollegen der Urologie am LUKS Luzern durch. In der Kinderwunschtherapie stehen uns alle modernen Verfahren zur Verfügung, so auch die Vitrifikation. Neben Eizellen können wir auch Ovargewebe einfrieren. Früher musste dieses Gewebe nach Bern gebracht werden. Breites Therapieangebot Unser Team verfügt über eine hohe Expertise in der gynäkologischen Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Das Spektrum unseres Angebots umfasst neben dem Kinderwunsch auch alle anderen Themen der gynäkologischen Endokrinologie: Verhütung, Endometriose, Wechseljahrbeschwerden, Zyklusstörungen, Polyzystisches Ovarsyndrom (PCO-Syndrom) und anderes. Der Diagnose und Therapie von Hormonstörungen nimmt sich ein Team der spezialisierten Hormonsprechstunde an. // Prof. Dr. med. Jürgen M. Weiss Leiter Kinderwunschzentrum, Neue Frauenklinik LUKS Luzern Prof. Dr. med. Jürgen M. Weiss, Leiter Kinderwunschzentrum, Neue Frauenklinik LUKS Luzern Chancen der Präimplantationsdiagnostik Die Verfassungsänderung für die Präimplantationsdiagnostik (PID) wurde am 14. Juni 2015 mit 61,9 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Allerdings wurde gegen das neue Fortpflanzungsmedizingesetz das Referendum ergriffen, sodass eine weitere Abstimmung bevorsteht. Wenn die Stimmbürger das Referendum ablehnen und somit der PID zum zweiten Mal zustimmen, erhalten mehr Paare die Chance, dank der modernen Fortpflanzungsmedizin ihren Traum vom eigenen Kind zu verwirklichen. Die Untersuchung künstlich befruchteter Embryos vor der Einpflanzung in den Mutterleib verhindert «Schwangerschaften auf Probe». Mehrlingsschwangerschaften und damit gesundheitliche Risiken für Mutter und Kind können vermieden werden, indem ein einzelner lebenskräftiger Embryo übertragen wird. Als innovatives Fachgebiet entwickelt sich die Fortpflanzungsmedizin zugunsten der Patienten weiter. Kontakt und Zuweisungen Kinderwunschzentrum Luzern Neue Frauenklinik Luzerner Kantonsspital, 6000 Luzern 16 Telefon 041 205 35 35, Fax 041 205 35 36 [email protected], www.luks.ch Nr. 14 April 2016 l LUKS news 9 Herzzentrum Revolutionäre Mini-Herzschrittmacher Sondenlose Schrittmacher sind direkt in das Herz implantierte miniaturisierte Geräte. Diese werden die konventionellen Herzschrittmacher mit der Zeit vermutlich ablösen. Am Luzerner Kantonsspital (LUKS) wurde ein erster dieser modernen Herzschrittmacher im Dezember 2015 erfolgreich implantiert. Von PD Dr. med. Richard Kobza Sondenlose Schrittmacher Herzschrittmacher ohne Elektroden (Leadless Pacemakers) bedeuten in der Herzschrittmacherbehandlung eine Revolution. Sondenlose Schrittmacher, das heisst direkt ins Herz implantierte miniaturisierte Geräte, werden in Zukunft voraussichtlich die konventionellen Herzschrittmacher mit subkutan implantiertem Generator und über die Venen zum Herzen führenden Sonden (Elektroden) immer häufiger ersetzen. Die meisten Herzschrittmacher werden unterhalb des Schlüsselbeins in eine kleine Hauttasche eingebettet. Ein Herzschrittmacher-Einkammersystem erfordert ausserdem eine Elektrode (einen dünnen, weichen, isolierten Draht), die ins Herz geführt und an den Herzschrittmacher angeschlossen wird. Die Elektrode leitet den elektrischen Impuls vom Schrittmacher zum Herzen und sendet Informationen über die Aktivität des Herzens an den Schrittmacher zurück, um einen regelmässigen Herzschlag zu unterstützen. PD Dr. med. Richard Kobza, Chefarzt Kardiologie LUKS Luzern Einkammersystem Im vergangenen Jahr konnte am LUKS erstmals ein sondenloser Herzschrittmacher erfolgreich implantiert werden. Das System vereint Generator, Batterie und Interface zum Endokard in Form einer kleinen, vollständig in den rechten Ventrikel implantierbaren Kapsel. Dieser sondenlose Einkammer-Schrittmacher wird über einen steuerbaren Katheter in der rechten Herzkammer (rechter Ventrikel) verankert. Nach dem Verankern wird die Kapsel von dem zur Implantation verwendeten Katheter abgekoppelt. Das aktuell auf dem Markt verfügbare System weist vier Haken auf, die bei der Freisetzung aus dem Katheter exponiert werden und sich im Trabekelwerk des Herzmuskels verankern. Der sondenlose Schrittmacher beinhaltet in einer zylindrischen Hülle aus Titan alle Bauteile eines Einkammer-Schrittmachers. Er ist 26 x 7 mm gross und 2 g schwer. Dies entspricht etwa einem Zehntel der Grösse eines konventionellen Schrittmachers. Die Batterie hat eine prognostizierte Laufzeit von rund 10 Jahren. Zahlreiche Vorteile Die Konstruktion von Herzschrittmachern ohne Elektroden hilft zahlreiche Probleme der konventionellen Schrittmacherbehandlung zu vermeiden. Das Fehlen einer Sonde verhindert Probleme in den zuführenden Venen und Komplikationen an Elektroden. Des Weiteren bietet das Fehlen eines Generators mit Tasche neben kosmetischen Vorteilen auch den Wegfall von lokalen mechanischen Problemen. Da es aktuell noch keine sondenlose Mehrkammerschrittmacher gibt, ist dieses Gerät nur für Patien- 10 LUKS news l Nr. 14 April 2016 Platzierung des Herzschrittmachers in die rechte Herzkammer Abkopplung des Herzschrittmachers ten, die ein Einkammersystem benötigen, geeignet. Dies ist bei höchstens 10 bis 20 Prozent der Patienten, die auf einen Herzschrittmacher angewiesen sind, der Fall. // PD Dr. med. Richard Kobza Chefarzt Kardiologie LUKS Luzern Mini-Herzschrittmacher ohne Elektroden Kontakt und Zuweisungen Herzzentrum Luzerner Kantonsspital, 6000 Luzern 16 Sekretariat Kardiologie Telefon 041 205 52 08, Fax 041 205 22 34 [email protected], www.luks.ch Nachbesprechung der Operation zwischen PD Dr. med. Richard Kobza und dem Patienten. Im Dezember 2015 wurde der erste Mini-Herzschrittmacher im LUKS Luzern erfolgreich implantiert. Nr. 14 April 2016 l LUKS news 11 Memory Clinic Zentralschweiz Beitrag zur Umsetzung der Demenzstrategie Am 1. Oktober 2015 haben das Zentrum für Neurologie und Neurorehabilitation (ZNN) des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) und die Luzerner Psychiatrie (LUPS) die interdisziplinäre Memory Clinic Zentralschweiz gegründet. Damit wird die medizinische Versorgung der Zentralschweiz im Bereich Demenz deutlich gestärkt. Von Marion Reichert und Prof. Dr. med. Thomas Nyffeler Ein interdisziplinäres Vorgehen ist in der Memory Clinic entscheidend. So werden von neurologischer (Prof. Dr. med. Thomas Nyffeler) und psychiatrischer Seite (Marion Reichert) die Anamnese und klinischen Befunde der Patienten besprochen und interpretiert. Zunahme von Demenz, Delirien und Depressionen Die demografische Entwicklung bringt es mit sich, dass immer mehr Menschen an einer Demenz, an Delirien und Depressionen erkranken. Die «Nationale Demenzstrategie 2014 – 2017» und die sich in Arbeit befindende Demenzstrategie des Kantons Luzern zielen darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, Belastungen zu verringern und die Qualität der Versorgung zu garantieren. Kontakt und Zuweisungen Memory Clinic Zentralschweiz Luzerner Kantonsspital, 6000 Luzern 16 Telefon 058 856 46 50, Fax 058 856 46 51 [email protected], www.luks.ch Memory Clinic Zentralschweiz Surentalstrasse 10, 6210 Sursee Telefon 058 856 46 20 [email protected], www.lups.ch Eine Anmeldung in der Memory Clinic Zentralschweiz erfolgt durch die behandelnde Fachperson. Wichtig ist die Begleitung durch eine nahestehende Person, welche zu Beginn der Konsultation und beim Diagnosegespräch anwesend sein kann. Folgendes sollte mitgebracht werden: – eine aktuelle Medikamentenliste – bereits vorhandene Röntgenbilder des Gehirns (MRI, CT) – Brille, Hörgerät oder andere benötigte Hilfsmittel Kompetente Abklärung, bedarfsgerechte Therapie Mit der Bildung der Memory Clinic Zentralschweiz möchten das LUKS und die LUPS ihren Teil zur Umsetzung der Strategie beitragen. Die Memory Clinic hat je einen Standort in Luzern und Sursee und wird von Marion Reichert (LUPS) und Prof. Dr. med. Thomas Nyffeler (LUKS) geleitet. Die Memory Clinic arbeitet interdisziplinär, wobei alle wichtigen Fachdisziplinen wie Neurologie, Psychiatrie, Geriatrie, Neuropsychologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin vertreten sind. Es ist das Ziel, in der Zentralschweiz den Demenzpatienten und ihren Angehörigen während des gesamten Krankheitsverlaufs eine kompetente und umfassende Abklärung sowie eine koordinierte und massgeschneiderte Behandlung anzubieten. // Marion Reichert Leitende Ärztin LUPS Prof. Dr. med. Thomas Nyffeler Chefarzt Neurorehabilitation LUKS Luzern 12 LUKS news l Nr. 14 April 2016 Sportmedizin Das LUKS an den Olympischen Spielen Dr. med. Kerstin Warnke ist Leitende Ärztin Sportmedizin des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) und Chief Medical Officer (CMO) Swiss Olympic für Rio de Janeiro 2016. Sie leitet das Medizinische Team in der Vorbereitung und während der Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro. Von Dr. med. Kerstin Warnke Dr. med. Kerstin Warnke Dr. med. Kerstin Warnke ist seit 2012 Leitende Ärztin Sportmedizin LUKS/Sportmedizin Zentralschweiz. Sie nahm als Ärztin bereits an den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen teil. An den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking war sie Stellvertreterin von CMO Dr. med. Beat Villiger. An den Olympischen Sommerspielen 2012 in London leitete sie als CMO das Medizinische Team von Swiss Olympic. Dieselbe Funktion wird Kerstin Warnke an den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro ausüben. Damit kommt sie bereits zum vierten Mal an Olympischen Sommerspielen zum Einsatz. Sportmedizinische Grundlagen Die Olympischen Sommerspiele 2012 in London waren noch nicht vorbei, als wir mit den Vorbereitungen für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio begannen. Gemeinsam mit den wichtigsten Sportwissenschaftlern der Schweiz erarbeiteten wir die Schwerpunktthemen als Grundlage für eine erfolgreiche Teilnahme der Schweizer Athleten: «Trainingsadaptationen unter Hitze und Feuchtigkeit», «Schutz vor tropischen Erkrankungen, die durch Mückenstiche übertragen werden» und so weiter. Insgesamt legten wir zwanzig Themenschwerpunkte fest, die wir zuhanden der Trainer und Athleten in Broschüren darstellten. Kontakt und Zuweisungen Sportmedizin Zentralschweiz Sportgebäude Allmend Zihlmattweg 46, 6005 Luzern Telefon 041 318 61 61, Fax 041 318 61 62 [email protected], www.sportmedizin-zentralschweiz.ch Prävention an erster Stelle Medizinische Herausforderungen sind die Wasserqualität an allen Wettkampfstätten – insbesondere im Segelrevier und auf der Ruder-Regattastrecke – sowie die Übertragbarkeit von Infektionskrankheiten von Mensch zu Mensch, aber auch von Mücken auf den Menschen. Je feuchter der Winter in Rio 2016 wird, desto mehr Mücken müssen erwartet werden. Die tagaktiven Mücken übertragen Infektionskrankheiten wie Dengue-, Chikungunya- und ZikaFieber. Erkrankt ein Athlet daran, so ist er nicht mehr in der Lage, seine Bestleistung abzurufen. Daher steht die Prävention von Erkrankungen und Unfällen an erster Stelle. // Dr. med. Kerstin Warnke Leitende Ärztin Sportmedizin LUKS Luzern und Chief Medical Officer Swiss Olympic Nr. 14 April 2016 l LUKS news 13 Gastroenterologie Neue endoskopische Verfahren im Fokus Vor gut 20 Jahren wurde am LUKS Luzern die interventionelle Endoskopie des Gastrointestinaltrakts eingeführt. In der Pionierzeit wuchs das Spektrum rasch um zahlreiche neue Möglichkeiten. Nun ist von weiteren Innovationen zu berichten. Aktuell widmet sich Patrick Aepli der Einführung neuer Verfahren, die im Folgenden kurz dargestellt werden. Von Dr. med. Patrick Aepli und Dr. med. Dominique Criblez Dr. med. Patrick Aepli (links) und Dr. med. Dominique Criblez bei einer endoskopischen Anastomosenraffung mit dem Overstitch-System Endoskopische Vollwandresektion (FTRD-System) Die bisherigen endoskopischen Resektionsverfahren erlauben keine Resektion von Läsionen, welche tiefer als bis in die Submukosa reichen oder an der Muskularis adhärent sind. Sogenannte «Non-Lifting Polyps», unter anderem nach vorangegangener Polypektomie, ebenso wie Polypen in anatomisch ungünstigen Lokalisationen mussten bisher chirurgisch angegangen werden. Dasselbe gilt für Polypen nahe an der Appendixöffnung oder an Kolon-Divertikeln. Dank dem «Full Thickness Resection Device» (FTRD) können solche Läsionen neuerdings mit einer endoskopischen Vollwandresektion entfernt werden. Das FTRD-Zubehör wird auf ein konventionelles Video-Endoskop montiert. Es umfasst 14 LUKS news l Nr. 14 April 2016 ein Greifsystem, einen Metallclip und eine Elektroschlinge. Die Läsion wird mit sämtlichen Schichten der Darmwand in die Kappe des Aufsatzes gezogen, mit einem zirkulären Metallclip ligiert, mit der Elektroschlinge reseziert und dem Pathologen zur histologischen Aufarbeitung übergeben. Die ersten wissenschaftlichen Studien bescheinigen dieser neuen Technik eine sehr gute Effektivität und Sicherheit. Das Komplikationsrisiko ist mit der konventionellen Polypektomie vergleichbar. Unsere ersten Erfahrungen sind positiv. Somit wird die endoskopische Vollwandresektion künftig weiteren Patienten die Belastung eines chirurgischen Eingriffs ersparen. Endoskopisches Nähen (Overstitch-System) Seit einigen Monaten setzen wir neu das zum endoskopischen Nähen entwickelte Overstitch-System ein. Dieses komplexe Device dient hauptsächlich der endoskopischen Anastomosenraffung nach bariatrischer Gastric-Bypass-Operation. Es ist eine effektive Behandlungsoption für das oft zu beobachtende Phänomen, dass sich die gastrojejunale Verbindung wieder ausweitet und im mittelfristigen Verlauf zu einer erneuten Gewichtszunahme führt. Weitere Einsatzmöglichkeiten des Systems sind der Verschluss von Perforationen, Leckagen oder Fisteln sowie die Fixation von Stents beispielsweise im Darm oder den Gallenwegen. Kapselendoskopie und Doppelballon-Enteroskopie Ergänzend zur gut etablierten Kapselendoskopie steht uns seit 2015 ein Doppelballon-Enteroskop der neuesten Generation zur Verfügung. Dieses Instrument ist ausgestattet mit je einem Ballon am Overtube und am Endoskop. Mit spezieller Untersuchungstechnik wird der Dünndarm gleichsam über das Enteroskop «aufgefädelt», sodass ein grosser Anteil des Dünndarms exploriert werden kann; je nach Fragestellung wird die Exploration über den analen Zugang vervollständigt. Nebst Diagnostik sind Interventionen wie Blutstillung, Polypektomie und Ballondilatation im Dünndarm möglich. Eine weitere Anwendung betrifft den Zugang zur Papilla Vateri, wenn dieser auf konventionelle Art infolge postoperativ alterierter Anatomie verwehrt ist. Doppelballon-ERCP Die Doppelballon-ERCP eröffnet neu die Möglichkeit, auch bei Patienten nach komplexen Operationen wie z. B. Status nach Whipple-Operation oder Magenresektion mit Roux-Y-Rekonstruktion obstruktive Prozesse bzw. Gallengangssteine endoskopisch anzugehen. Seltener wird das Doppelballon-Enteroskop für die Bei hochkomplexen endoskopischen Eingriffen (wie hier dem endoskopischen Nähen mit dem Overstitch-System) ist eine eingespielte Zusammenarbeit zwischen Arzt und Assistenz entscheidend. Vervollständigung der Koloskopie eingesetzt, wenn eine massive Kolonelongation die komplette Koloskopie mit konventionellen Geräten verhindert. // Dr. med. Patrick Aepli Leitender Arzt Gastroenterologie / Hepatologie LUKS Luzern Dr. med. Dominique Criblez Chefarzt Gastroenterologie / Hepatologie LUKS Luzern Kontakt und Zuweisungen Gastroenterologie / Hepatologie Luzerner Kantonsspital, 6000 Luzern 16 Telefon 041 205 11 11 [email protected], www.luks.ch Nr. 14 April 2016 l LUKS news 15 LUKS Wolhusen: Orthopädie Schonende Hüftarthroskopie in präziser MICHA-Technik Die Orthopädie des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) Wolhusen ist mit inzwischen circa 200 komplexen Eingriffen pro Jahr ein überregionales Kompetenzzentrum in Hüftarthroskopie. Mit der MICHA-Technik (Minimal Invasive Capsulotomy in Hip Arthroscopy) wird noch schonender operiert. Von Dr. med. Jörg Bucher Formstörung an Schenkelhals und Hüftpfanne Es besteht zunehmend die Lehrmeinung, dass viele Hüftarthrosen nicht primär entstehen, sondern dass diesen ein mechanischer Konflikt zugrunde liegt – das sogenannte femoro-acetabuläre Impingement (engl.: Aufprall / Zusammenstoss). Es handelt sich dabei um einen knöchernen Wulst an Schenkelhals- / Kopfübergang des Oberschenkelknochens, einer sogenannten Nockenwelle (Cam) bzw. einem knöchernen Vorsprung / Überstand an Pfannenrand und Gelenklippe des Beckens, der Form einer Beisszange (Pincer) entsprechend. Beide Pathologien führen zu vorzeitiger Gelenkabnützung durch Zerstörung an Knorpel und Gelenklippe und dadurch zu Schmerzen und Funktionseinbusse. Relativ junge Hüftarthroskopie Während beispielsweise die Knie- und Schultergelenkspiegelung und entsprechende «Schlüsselloch-Operationen» bereits etabliert waren, wurden in den 80er- und 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts eben die Grundlagen für eine erfolgreiche Hüftarthroskopie geschaffen. Einige Pioniere haben dazu klinische Fallstudien veröffentlicht. Der Durchbruch gelang aber erst nach 2000, als die sogenannte zentrale mit der peripheren Arthroskopie verbunden wurde. Das Hüftgelenk, umschlossen von der Gelenkkapsel, unterteilt sich nämlich in ein zentrales und ein peripheres Kompartiment. Um Einsicht in beide Kompartimente zu haben, ist immer, je nach zugrunde liegender Pathologie, eine mehr oder weniger grosse Kapseleröffnung notwendig. MICHA-Technik: millimetergenau und sicher Es werden über 3 oder 4 Stichinzisionen die 70°-Winkel-Optik mittels Troicart und 2 Arbeitskanülen eingebracht. Auf diese Weise kann man die Kapseloberfläche mithilfe von langen Spezialinstrumenten, welche einen Durchmesser von 3 bis 4 mm aufweisen, von Fett und der begrenzenden Muskulatur freipräparieren und auch das u. a. in die Kapsel einstrahlende ileo-femorale Band darstellen. Die Kapseleröffnung erfolgt nun parallel der spiraligen Faserrichtung der beiden Bündel, welches das ileo-femorale Band beschreibt. Begonnen wird die Inzision seitlich auf Höhe der «Zona orbicularis» gegen die sogenannte 1-Uhr-Position hin, wo der in die Kapsel einstrahlende Anteil («pars reflecta») des Rectusmuskels als innere Referenz dient. Über diesen Zugang gelingt es, die eingangs beschriebenen Pathologien am Hüftgelenk zu therapieren. Eingerissene Gelenklippen 16 LUKS news l Nr. 14 April 2016 Dr. med. Jörg Bucher während der Operationsvorbereitung können meistens refixiert, Knorpelschäden können débridiert und gelegentlich kann Knorpelregeneration über eine Mikrofrakturierung induziert werden. Dazu zieht man den Hüftkopf über einen Zugmechanismus einige Millimeter aus der Pfanne heraus. Der überragende Pfannenrand und der knöcherne Wulst am Schenkelhals können millimetergenau zurückgefräst werden. Auch seltenere Ursachen (z. B. freie Gelenkkörper, Gelenkschleimhautwucherungen oder Einklemmungen am Kopfband) lassen sich behandeln. Zuletzt gelingt es über wenige durchgreifende Nähte, die Kapsel wieder sicher zu verschliessen und somit die Kontinuität des ileofemoralen Bandes zu erhalten. 10-jährige Erfolgsgeschichte Die Orthopädie des LUKS Wolhusen bietet seit über 10 Jahren, unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Richard F. Herzog, mit Erfolg die Hüftarthroskopie an. So erfolgten bereits über 1000 solche Eingriffe. Davon profitieren häufig auch junge (Leistungs-) Sportler. Aber auch bei beginnender Hüftarthrose kann das notwendig Die Spezialinstrumente werden vorbereitet und alles steril abgedeckt. werdende Kunstgelenk teilweise hinausgezögert werden. Richard Herzog hat die Operationsresultate über mehrere Jahre lückenlos dokumentiert, sodass die subjektiv guten Resultate auch in klinischen Studien objektiviert sind. Es zeichnet sich ab, dass mit der MICHA-Technik und somit dem Erhalt der ileo-femoralen Bänder als passive Hüftstabilisatoren die Langzeitresultate und damit die Patientenzufriedenheit noch besser ausfallen werden. // Schonende arthroskopische Kapselpräparation Kontakt und Zuweisungen Luzerner Kantonsspital Wolhusen Orthopädie / Traumatologie, 6110 Wolhusen Sekretariat, Telefon 041 492 82 22 [email protected], www.luks.ch Dr. med. Jörg Bucher Leitender Arzt Orthopädie LUKS Wolhusen Normale Hüftgelenksbeweglichkeit CAM-Impingement Pincer-Impingement Nr. 14 April 2016 l LUKS news 17 Kinderspital Neu: Sprechstunde Sportmedizin Das Kinderspital des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) bietet neu eine sportmedizinische Sprechstunde für sportlich aktive Kinder und jugendliche Athleten an. Von Dr. med. Daniela Kaiser Wichtige Prävention Aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung hat sich das Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahrzehnten verändert. Die tägliche Bewegungszeit wird durch sitzende Tätigkeiten verdrängt. Bewegung bedeutet heutzutage meist «organisierter» Sport. Das beinhaltet mehr Belastung für den wachsenden Körper durch hoch spezialisierte Bewegungen, die nur gewisse Muskelgruppen oder Gelenke belasten. Präventivmassnahmen und Kontrollen sind deshalb von grosser Bedeutung. in ihren sportlichen Zielen. Anhand von Leistungstests wird die aktuelle körperliche Verfassung überprüft. Daneben ist es wichtig, die jungen Sportler in Bezug auf ihr Alter, ihre biologische und psychische Reife zu erfassen, um sie in ihren sportlichen Zielen zu beraten. Auch Kinder mit chronischen Erkrankungen wie CF, Asthma oder Rheuma profitieren von sportlicher Aktivität und werden entsprechend beraten und motiviert. Allgemein ist es mir ein Anliegen, das Bewegungsverhalten im Kindesalter vermehrt zu fördern. // Sportärztliche Untersuchung Das Kinderspital Luzern bietet neu den Zugang zur Sportmedizin für sportlich aktive Kinder und jugendliche Athleten an. Dabei wird regelmässig die Gesundheit, das Wachstum sowie die Pubertätsentwicklung überprüft, Essstörungen oder ein Übertraining müssen aufgedeckt werden. Spezielle Aufmerksamkeit benötigt der wachsende Bewegungsapparat, aber auch spezifische Atem- oder Kreislaufprobleme werden mit Einbezug der jeweiligen Spezialisten abgeklärt. Dr. med. Daniela Kaiser Leistungsdiagnostik und Trainingsberatung Ambitionierte jugendliche Sportler verdienen die Unterstützung Leitende Ärztin Kinderspital LUKS Luzern Pädiatrie, Pädiatrische Rheumatologie und Sportmedizin Kontakt und Zuweisungen Sportmedizinische Sprechstunde für Kinder und Jugendliche Luzerner Kantonsspital, Tagesklinik Kinderspital, 6000 Luzern 16 Telefon 041 205 31 09 [email protected], www.luks.ch Dr. med. Daniela Kaiser bei der Dyspnoe-Abklärung bei einer 12-jährigen Jugendlichen auf dem Laufband 18 LUKS news l Nr. 14 April 2016 Kurznachrichten Preisgekrönte Weiterbildung Steigende Patientenzahlen Auszeichnung für Neue Frauenklinik Das Team der Neuen Frauenklinik des LUKS hat den SIWF-Award des Schweizerischen Instituts für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) erhalten. Der Preis ist eine Anerkennung für das besondere Engagement in der Weiterbildung von Assistenzärzten an der Neuen Frauenklinik des LUKS. Die Auszeichnung bestätigt das hohe Niveau in jeder Hinsicht und den Stellenwert des Teachings innerhalb des LUKS. Es überrascht daher nicht, dass viele Assistenzärzte einen Weiterbildungsplatz in der von Prof. Dr. med. Andreas Günthert geleiteten Klinik anstreben. Der Chefarzt der Neuen Frauenklinik bestätigt, dass die Hälfte der in Luzern ausgebildeten Ärzte aus der Schweiz stammt. Damit leistet die Neue Frauenklinik einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des schweizerischen Fachärzte-Nachwuchses. Die offizielle Würdigung von Andreas Günthert und seinem Team erfolgte am 23. September 2015 anlässlich des MedEd-Symposiums (Medical Education) des SIWF in Bern. LUKS verdoppelt Dialyseplätze in Sursee Die Nephrologie-Abteilung des LUKS Sursee hat die Zahl der Dialyseplätze von 6 auf 15 erhöht und ist dafür in den neuen Gebäudekomplex «Buchenhof» gezogen. Jeder 15. Schweizer leidet heute an einer eingeschränkten Funktionsfähigkeit der Nieren. Über 4000 Patienten sind auf eine Nierenersatztherapie angewiesen. «Aufgrund der steigenden Patientenzahlen sind wir mit den bisherigen Dialyseplätzen an die Kapazitätsgrenze gestossen», erklärt Florentin Eiholzer, Departementsleiter Betrieb und Infrastruktur, den Schritt. Durch die neuen Räumlichkeiten an der Buchenstrasse 6 beim Bahnhof Sursee kann das LUKS neun zusätzliche Dialyseplätze sowie die dazugehörige Nephrologie-Sprechstunde an einem attraktiven Standort anbieten. Gerade für Dialysepatienten, die sich mehrmals wöchentlich der Blutwäsche unterziehen müssen, bringt eine wohnortsnahe Betreuung mehr Lebensqualität. Die Dialysestation in Sursee wird seit 2008 durch Mitarbeitende der Nephrologie des LUKS Luzern geleitet. Zertifikat für Lohngerechtigkeit Betagte Sturzpatienten LUKS als erstes Spital ausgezeichnet Das LUKS bezahlt seinen Mitarbeitenden faire Löhne. Deshalb erhält es als erstes Spital der Schweiz das SQS-Zertifikat «Fair Compensation» der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS). Es war dem LUKS ein Anliegen, sein Lohnsystem nach anerkannten Kriterien von einer unabhängigen Stelle prüfen zu lassen. Die SQS hält fest, dass die Vergütungspraxis des LUKS nicht diskriminierend in Bezug auf Geschlecht, Alter oder Nationalität ist und dass die Lohngerechtigkeit vollumfänglich gegeben ist. Barbara Flubacher, HR-Leiterin des LUKS, zeigt sich erfreut: «Die Zertifizierung beweist, dass wir auf dem richtigen Weg sind.» Und Benno Fuchs, CEO des LUKS, ergänzt: «Unsere Mitarbeitenden erbringen tagtäglich ausserordentliche Leistungen, die keine Selbstverständlichkeit sind. Das LUKS ist sich seiner Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitenden bewusst und unternimmt viel, um auch in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.» Erstes zertifiziertes Altersunfallzentrum der Schweiz In den industrialisierten Ländern stürzt durchschnittlich etwa jeder dritte über 65-jährige Mensch einmal pro Jahr. Bei der Gruppe der über 85-Jährigen erleidet circa jede zweite Person jährlich einen Sturz. Ungefähr jeder zehnte Sturz eines Betagten führt zu einer Fraktur oder zu Kopfverletzungen. So wurden am LUKS Luzern im Jahr 2014 rund 1100 Patienten nach einem Sturz ambulant oder stationär behandelt. Entsprechend der demografischen Entwicklung wird diese Zahl in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Komplizierte Knochenbrüche, Schädelhirntraumen und innere Blutungen sind die häufigsten schwerwiegenden Verletzungen, mit denen die Spezialisten des Altersunfallzentrums am LUKS konfrontiert werden. Seit Juli 2015 ist das Altersunfallzentrum des LUKS das erste zertifizierte Altersunfallzentrum der Schweiz. Die Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) bedeutet, dass betagte Sturzpatienten am LUKS nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt werden. Sie erhalten zeitgerecht eine optimale, weil altersangepasste ärztliche und pflegerisch-therapeutische Versorgung. Das Altersunfallzentrum wird von der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des LUKS Luzern und der Akutgeriatrie des LUKS Wolhusen gemeinsam geführt. Nr. 14 April 2016 l LUKS news 19 Kurznachrichten Neue Baby-Ambulanz Sicherer Transport kranker Säuglinge Rund 150 Früh- und Neugeborene werden pro Jahr von umliegenden Spitälern und dem Tessin ins Kinderspital des LUKS gebracht – Tendenz steigend. Seit September 2015 sorgt die neue BabyAmbulanz für den sicheren und schonenden Transport. Die «Intensivstation auf Rädern» ist mit den modernsten medizinischen Geräten für die Betreuung der Früh- und Neugeborenen ausgestattet. Begleitpersonen sind ein speziell ausgebildeter Kinderarzt, eine Pflegefachperson der Kinderintensivpflege und ein Rettungssanitäter. Die Baby-Ambulanz verfügt im Gegensatz zu gewöhnlichen Rettungsfahrzeugen über eine sogenannte Isolette. «Ähnlich einem Brutkasten hält sie den Säugling warm und ermöglicht es, jederzeit medizinische Massnahmen vorzunehmen», erklärt Dr. med. Esther Schmid, Leiterin Rettungsdienst LUKS. Die Isolette ist quer zur Fahrtrichtung platziert. Dies schützt den Säugling optimal bei unvorhergesehenen Bremsmanövern. Dr. med. Martin Stocker, Leitender Arzt neonatologische und pädiatrische Intensivstation, und Pflegefachfrau der Intensivpflege während eines Einsatzes Fernab vom Spital – und doch nah genug Das Luzerner Kantonsspital (LUKS) hat im Januar in der Stadt Luzern die Hebammenpraxis am Grendel eröffnet. Ein sechsköpfiges Team begleitet, berät und betreut Frauen rund um Schwangerschaft und Geburt. Erfahrenes Hebammenteam Erfahrene Hebammen, die in der Gebärabteilung der Neuen Frauenklinik am LUKS Luzern tätig sind, bieten ihre Dienste jetzt auch in der Hebammenpraxis am Grendel an. Dazu gehören sämtliche Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft, aber auch Leistungen wie Ernährungsberatung, Akupunktur und psychosoziale Beratungen. Schwangere finden in der modernen Hebammenpraxis eine persönliche Atmosphäre und Betreuung und gleichzeitig eine hohe Sicherheit: Die Spezialisten der Neuen Frauenklinik stehen mit ihrer medizinischen Kompetenz und der hochstehenden Infrastruktur jederzeit bereit, wenn es zu einer Komplikation kommt. 20 LUKS news l Nr. 14 April 2016 Individuell passende Lösung Die neue Hebammenpraxis ist ein Angebot für Schwangere, die für die Begleitung und Beratung rund um die Schwangerschaft nicht in ein Spital möchten. Die mögliche Zusammenarbeit des Hebammenteams mit externen Ärzten kann für diese eine Ergänzung oder Entlastung bedeuten. Ob Hebammenpraxis oder Spital: Der Entscheid über den individuell geeigneten Weg zu einem positiven Geburtserlebnis liegt bei den Frauen und den zuweisenden Ärzten. Hebammenpraxis am Grendel Grendel 15, 6004 Luzern Telefon 041 205 28 48, Fax 041 205 28 49 [email protected], www.luks.ch Personelles Prof. Dr. med. Christoph Henzen Chefarzt Endokrinologie und Diabetologie PD Dr. med. Christoph Henzen, Chefarzt für Endokrinologie und Diabetologie am LUKS Luzern, ist zum Titularprofessor für Endokrinologie ernannt worden. Der Universitätsrat der Universität Basel hat am 19. November 2015 die von der Regenz beschlossene Ernennung bestätigt. Christoph Henzen ist seit 1997 am LUKS Luzern tätig, seit 2005 als Chefarzt für Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie. Zusätzlich wird er per 1. September 2016 als Nachfolger von Prof. Dr. med. Verena Briner die Leitung des Departements Medizin übernehmen und damit auch Mitglied der Geschäftsleitung des LUKS werden. Der Professorentitel würdigt Christoph Henzens Errungenschaften in der Forschung und klinischen Tätigkeit im Fachgebiet der Endokrinologie und Diabetologie. Der 54-jährige Walliser ist unter anderem langjähriges Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Endokrinologie/Diabetologie (SGED) und Präsident des Expertenbeirats der Schweizerischen Diabetesgesellschaft (SDG). Dr. med. Reinhard Schläpfer Chefarzt Thoraxchirurgie Dr. med. Reinhard Schläpfer wurde per 22. Januar 2016 zum Chefarzt ad personam der Thoraxchirurgie befördert. Reinhard Schläpfer ist seit 2008 als Co-Chefarzt tätig. Zuvor war er jahrelang ärztlicher Leiter der Abteilung Thoraxchirurgie am LUKS. Er studierte Medizin an der Universität Zürich. Seine Weiterbildungen zum Facharzt FMH für Chirurgie sowie Herz- und thorakale Gefässchirurgie erwarb er unter anderem am Kantonsspital St. Gallen, am Spital Davos (B-Ausbildungsjahr), am St. Claraspital Basel sowie am Universitätsspital Basel. Seinen Schwerpunkttitel in der Thoraxchirurgie, erlangte er 2005. Sein unermüdlicher und kompetenter Einsatz für die Patienten der Thoraxchirurgie, aber auch für die Aus-, Weiter- und Fortbildung findet nunmehr Ausdruck in dieser Beförderung. Engagiert gegen Brustkrebs Radio-Onkologie Neue Frauenklinik und Brustzentrum Luzern Die Neue Frauenklinik des LUKS und das Brustzentrum Luzern haben sich auch 2015 stark im Kampf gegen Brustkrebs engagiert. So fand im Rahmen des internationalen Brustkrebsmonats Oktober im Palace Luzern ein öffentlicher Vortragsabend zum Thema Brustgesundheit statt. Ausserdem konnten an einem Oktobertalk in der Cafeteria der Neuen Frauenklinik Interessierte, Betroffene und Angehörige in einer ungezwungenen Atmosphäre medizinischen Fachpersonen des LUKS Fragen stellen. In den Räumen der Neuen Frauenklinik zeigte die Luzerner Grafikerin Rahel Meyer eine bewegende Plakatserie zum Thema Brustkrebs. In diesen Arbeiten verarbeitete sie als Betroffene ihre eigenen Erfahrungen mit dieser Erkrankung. Zusammenarbeit mit Zuger Kantonsspital Das LUKS und das Zuger Kantonsspital haben gemeinsam die Möglichkeiten und Chancen einer Zusammenarbeit in der Radio-Onkologie am Standort des Zuger Kantonsspitals in Baar evaluiert. Die Planungsarbeiten sind so weit fortgeschritten, dass bei der Gemeinde Baar das dafür notwendige Baugesuch eingereicht werden konnte. Damit sollen auch die baurechtlichen Aspekte abschliessend geklärt werden, um dann in Kenntnis aller relevanten Informationen definitiv über die Realisierung entscheiden zu können. Mit der Radio-Onkologie des LUKS hätte das Zuger Kantonsspital einen qualifizierten Partner im Haus, der Teil des zertifizierten Tumorzentrums des LUKS ist. Die vorgesehene Kooperation bringt der Zuger Bevölkerung eine wohnortsnahe radio-onkologische, mehrheitlich ambulante Therapie und stärkt den Onkologie-Standort Baar. Dies trägt auch den aufgrund der demografischen Entwicklung zunehmenden Krebserkrankungen Rechnung. Im Sommer 2015 erreichte das Brustzentrum Luzern zum dritten Mal die Rezertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Senologie (DKG / DGS). Dieses Zertifizierungsverfahren gilt als das strengste in Europa. Zudem besitzt das Brustzentrum das Qualitätslabel der Krebsliga Schweiz. Nr. 14 April 2016 l LUKS news 21 Personelles Dr. med. Thomas Schmitt-Mechelke Co-Chefarzt Neuropädiatrie Kinderspital Die Direktion des LUKS hat Dr. med. Thomas Schmitt-Mechelke per 1. Januar 2016 zum Co-Chefarzt Neuropädiatrie am Kinderspital gewählt. Thomas Schmitt-Mechelke ist seit 1. April 1993 Oberarzt und seit 1. April 2000 Leitender Arzt für Neuropädiatrie (Kinderneurologie) am LUKS. Unter seiner Leitung ist die Abteilung für Kinderneurologie aufgebaut und kontinuierlich entwickelt worden. Diese bietet die medizinische Betreuung des gesamten Spektrums der neurologischen Erkrankungen vom frühgeborenen bis zum jugendlichen Patienten an. Thomas Schmitt-Mechelke ist aktives Mitglied in mehreren nationalen und internationalen Fachgesellschaften für Neuropädiatrie. Er vertritt das Kinderspital des LUKS in verschiedenen Netzwerken und Forschungsgruppen im In- und Ausland. Der neue Co-Chefarzt hat beim Aufbau seiner Abteilung zugunsten der Betreuung der meist chronisch kranken Kinder grosse Verdienste erworben. Dr. med. Christoph Warthmann Co-Chefarzt Anästhesie LUKS Wolhusen Die Direktion hat Dr. med. Christoph Warthmann per 1. Januar 2016 zum Co-Chefarzt Anästhesie des LUKS Wolhusen gewählt. Er folgt auf Dr. med. Roger Schmid, der Anfang Jahr die Funktion des Chefarztes Anästhesie übernommen hat. Christoph Warthmann studierte Medizin an der Universität Basel. Seine Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie erwarb er unter anderem am Kantonsspital Liestal, am Kantonsspital Aarau sowie am damaligen Kantonsspital Luzern. Zusätzlich erlangte er den Fähigkeitsausweis als Notarzt. Seit 2006 war Christoph Warthmann als Oberarzt am LUKS Luzern tätig. Dabei hatte er unter anderem die ärztliche Leitung der ambulanten Anästhesiesprechstunde und der Aufwachräume sowie die anästhesiologische Leitung der Chirurgischen Tagesklinik inne. Christoph Warthmann besitzt eine hohe Fachkompetenz in allen anästhesiologischen Fachgebieten. Der 44-Jährige bringt auch als Projektleitungsmitglied bei verschiedenen wichtigen Vorhaben am Standort Luzern ein breites Portfolio mit. 22 LUKS news l Nr. 14 April 2016 Dr. med. Johannes Spalinger Co-Chefarzt Pädiatrische Tagesklinik und Gastroenterologie / Ernährung Kinderspital Die Direktion hat Dr. med. Johannes Spalinger per 1. Januar 2016 zum Co-Chefarzt der Pädiatrischen Tagesklinik und der Gastroenterologie / Ernährung am Kinderspital des LUKS Luzern gewählt. Johannes Spalinger ist seit 1998 als Leiter der Pädiatrischen Tagesklinik und der Kindergastroenterologie am LUKS Luzern tätig, seit 2000 als Leitender Arzt. Er hat die Gastroenterologie im Kinderspital aufgebaut, dies nach einem dreijährigen Weiterbildungsaufenthalt in Kanada. Er hat eine moderne pädiatrische Gastroenterologie etabliert, insbesondere auch die Endoskopie-Diagnostik bei den «Kleinsten». Sein besonderes Interesse gilt Kindern und Jugendlichen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Zöliakie-Betroffenen und Kindern mit schwerem Darmversagen. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Ernährung gesunder und kranker Kinder. Seit 2009 ist er Vorsitzender der Ernährungskommission des LUKS. Als Leiter der Pädiatrischen Tagesklinik ist er wesentlich beteiligt an der kontinuierlichen Weiterentwicklung, Integration und interdisziplinären Zusammenarbeit aller pädiatrischen Schwerpunkte und der Kinderchirurgie. Neben seiner Tätigkeit am Kinderspital hat er ein 20-Prozent-Pensum als externer Konsiliararzt an der Universitätskinderklinik Bern und einen Lehrauftrag an der Universität Bern. Johannes Spalinger ist aktives Mitglied in mehreren nationalen und internationalen Fachgesellschaften für Kindergastroenterologie. Prof. Dr. med. Klaus Strobel Leitender Arzt Nuklearmedizin PD Dr. med. Klaus Strobel, Leitender Arzt Nuklearmedizin am LUKS Luzern, ist zum Titularprofessor für Nuklearmedizin ernannt worden. Der Universitätsrat der Universität Zürich hat am 17. Dezember 2015 die von der Regenz beschlossene Ernennung bestätigt. Klaus Strobel ist seit 2009 als Leitender Arzt der Radiologie und Nuklearmedizin am LUKS tätig. Der Professorentitel würdigt Klaus Strobels Errungenschaften in der Forschung und Lehre sowie der klinischen Tätigkeit in den Fachgebieten Nuklearmedizin und Radiologie. Der 45-jährige Doppeltitelträger ist unter anderem Vorstandsmitglied der Schweizer Gesellschaft für Nuklearmedizin. Prof. Dr. med. Gabriela Monika Studer Chefärztin Radio-Onkologie Der Spitalrat des LUKS hat auf Antrag der Direktion Prof. Dr. med. Gabriela Monika Studer zur Chefärztin der Radio-Onkologie gewählt. Die 52-jährige Schweizerin absolvierte ihre medizinische Ausbildung an der Universität Zürich. Zwischen 1999 und 2007 war sie in der Radio-Onkologie des Universitätsspitals Zürich als Oberärztin tätig. Nach einem längeren Fellowship in Toronto kehrte sie als Leitende Ärztin ans Universitätsspital Zürich zurück. 2013 übernahm Gabriela Monika Studer ad interim die Leitung der Klinik für Radio-Onkologie. Sie verfügt über den Facharzttitel RadioOnkologie/Strahlentherapie. Ihre Kernkompetenzen liegen in der Behandlung von Kopf- und Halstumoren, Sarkomen (Weichteiltumoren), Brustkarzinomen sowie in Präzisionstechniken und der Intensitätsmodulierten Radiotherapie (IMRT). 2013 wurde ihr die Titularprofessur der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich verliehen. Seit 2014 arbeitet Gabriela Monika Studer als stellvertretende Klinikdirektorin der Radio-Onkologie des Universitätsspitals Zürich. Sie übernimmt per 1. Mai 2016 die Nachfolge von Dr. med. Peter Thum. Der langjährige Chefarzt der Radio-Onkologie des LUKS geht nach verdienstvoller Tätigkeit Ende April 2016 in Pension. Dr. med. Patrick Tomasetti Leitender Arzt Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Die Direktion hat Dr. med. Patrick Tomasetti per 1. Januar 2016 zum Leitenden Arzt der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am LUKS Luzern befördert. Patrick Tomasetti absolvierte sein Studium in Humanmedizin an der Universität Zürich. Seine Assistenzjahre absolvierte er am Regionalspital Lugano, am Regionalspital Montreux und am Universitätsspital Zürich. Die Weiterbildung zum Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie erfolgte ebenfalls am Universitätsspital Zürich, wo er auch als Oberarzt tätig war. Seit 2013 war Patrick Tomasetti als Oberarzt Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am LUKS Luzern tätig. Dr. med. Thomas Syburra Leitender Arzt Herz- und Thoraxchirurgie Die Direktion hat Dr. med. Thomas Syburra per 1. Januar 2016 zum Leitenden Arzt der Herz- und Thoraxchirurgie am LUKS Luzern befördert. Thomas Syburra absolvierte sein Medizinstudium an der Universität Zürich. Während seiner Assistenzjahre sammelte er Erfahrung am Institut der Luftwaffe in Dübendorf, am Universitätsspital Zürich und am Regionalspital Montreux. Als Oberarzt konnte er am Royal Brompton Hospital in London seine Kenntnisse erweitern. Ausserdem war er am Universitätsspital Genf als Assistenz- und Oberarzt tätig. Seit 1. Mai 2015 arbeitete er am LUKS als Oberarzt. Die Facharztprüfung für Herz- und thorakale Gefässchirurgie legte Thomas Syburra im Jahr 2015 mit Bravour ab. Dr. med. Tomas Karajan Gesamtleiter Interdisziplinäres Notfallzentrum ad interim Dr. med. Tomas Karajan übernahm per 1. November 2015 interimistisch die ärztliche Gesamtleitung des Interdisziplinären Notfallzentrums (INZ) am LUKS Luzern. Am INZ werden im Rahmen des Luzerner Modells durch das ärztliche Kader die an der Notfallmedizin interessierten Fachgesellschaften (SGC, SGACT, SGIM, SGNOR) repräsentiert. Die entsprechenden WeiterbildungsCurricula sind dadurch eingebunden. Dr. med. Stephan Steuer, bisheriger Leiter, bleibt als Leitender Arzt und Fachspezialist SGNOR im Kaderärzte-Team des INZ. Seine engagierte Aufbauarbeit im Rahmen der Zusammenführung der Fachnotfälle zu einem interdisziplinären Notfall am LUKS Luzern und seine Mitarbeit im Rahmen der Planung des Neubaus werden durch die Spitalleitung ausdrücklich verdankt. Kandidaten für die anspruchsvolle Stelle der ärztlichen Gesamtleitung werden aktuell evaluiert. Liebe Hausärztinnen, liebe Hausärzte Welche Fortbildungsthemen interessieren Sie besonders? Herausgeber Luzerner Kantonsspital, Unternehmenskommunikation, Spitalstrasse, 6000 Luzern 16, Telefon 041 205 43 03, www.luks.ch Projektleitung Ramona Helfenberger, [email protected] Redaktion Hans Beat Stadler, pr-partner.ch GmbH Fotos Aura Fotoagentur Konzept und Gestaltung www.rosenstar.ch Druck beagdruck, Emmenbrücke Auflage 1200 Exemplare Für die bessere Lesbarkeit wird in der Regel nur die männliche Form verwendet, gemeint sind selbstverständlich beide Geschlechter. Welche Inhalte wären als Fortbildung für Sie spannend? Gerne organisieren wir Fortbildungen mit Ihren Wunschthemen für Sie. Bitte tragen Sie Ihre gewünschten Themen auf unserer Webseite www.luks.ch/thema ein; dort finden Sie auch alle weiteren Informationen. Herzlichen Dank! Nr. 14 April 2016 l LUKS news 23 Spitalregion Luzern / Nidwalden Luzerner Kantonsspital Luzern | 6000 Luzern 16 | Telefon 041 205 11 11 Luzerner Kantonsspital Sursee | 6210 Sursee | Telefon 041 926 45 45 Luzerner Kantonsspital Wolhusen | 6110 Wolhusen | Telefon 041 492 82 82 [email protected] | www.luks.ch Luzerner Höhenklinik Montana | 3963 Crans-Montana | Telefon 027 485 81 81 [email protected] | www.luks.ch | www.lhm.ch Kompetenz, die lächelt.