Heft 3/06 - Bundesverband Praktizierender Tierärzte eV

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Heft 3/06 - Bundesverband Praktizierender Tierärzte eV
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An die prakt. Tierärzte in Bayern
Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, im Saarland
und Thüringen
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Kennen sie es schon? Das „3 Säulen Modell“
Jahresevent – Versuch einer Nachlese
Wir gratulieren
Schreiben BMELV
Blauzungen-Krankheit in NRW
Traumberuf Tierärztin
Meldepflicht Futtermittelbetriebe
Fischfortbildung
Bestandsbetreuung – Bestätigungen
Aus den Landesverbänden
Baden Württemberg
Aufruf zur Mitgliedschaft
Neue Impfstoffverordnung
125-jähriges Jubiläum VAT
30 Jahre Badisch-Elsässische Tierärztevereinigung
PetVet Kleintiertagung
Rheinland-Pfalz
Bericht von der Mitgliederversammlung
Gammelfleisch
Blauzungen-Krankheit, Gefährdungsgebiet
Blauzungen-Krankheit, Einzelfalldokumentation
Saarland
Einladung zur Mitgliederversammlung
Einladung zum Seminar Wadgassen
Fragebogen Babesiose
TierimpfstoffVO
Blauzungen-Krankheit
Tierärztl. Seniorenvereinigung
Thüringen: diesmal kein Beitrag
Bundesverband und Industrie
Einladung zu Seminaren Patellaluxation
bpt-Kongress 2006, Vorschau Nürnberg
Weltschweinekongress
Neue Geschäftsführung bei Albrecht
BFT-Stellungnahme Gentechnik
Impressum
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Editorial
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
Jahrestreffen, Mitgliederversammlung,
Event – was wir als bpt Bayern am ersten Juliwochenende 2006 in Ingolstadt
versucht haben, war für ein standespolitisches Ereignis eine spektakuläre Erfahrung.
In Vorbereitung des „Arbeitskreises 5“
des Deutschen Tierärztetages stellten
zwei Kolleginnen (siehe Heft Seite 29)
ihre Studien und Berufskarrieren vor.
Dabei ließen sie auch tiefe Einblicke in
ihr privates Umfeld zu. Wir Männer
stellten uns die Frage, ob wir diese zusätzlichen Erschwernisse ertragen, oder
doch vielleicht das Berufsziel Tierarzt an
den berühmten Nagel gehängt hätten?
Auf jeden Fall lieferten uns die beiden
genügend Stoff und Inspiration für den
Deutschen Tierärztetag vom 18. bis 20.
Oktober in Baden Baden zum Thema:
„Arbeitsmarkt, Praxisstrukturen, Arbeitszeitmodelle“.
Internationales Flair verschaffte uns die
Anwesenheit des Kammerpräsidenten
von Tschechien, Dr. Jan Bernardy und
seines österreichischen Amtskollegen
Dr. Helmut Wurzer. Österreich als besseres Deutschland? Die Frage drängte sich
beim Vergleich der berufsständischen
Organisationen auf. Keine Verbände
mehr, dafür eine Kammer, die die Interessen aller Berufssparten geballt vertritt – ein verlockender Gedanke. Natürlich sind dafür intensive Gespräche hinter den Kulissen nötig. Ein Konsens, der
daraus hervorgeht, und die volle Unterstützung aller Tierärzte findet, ist ungleich leichter anderen Interessensgruppen gegenüber zu vertreten als
einzelne, miteinander konkurrierende
Interessen der zersplitterten Berufsgruppen.
Beste Kontakte des bpt Bayern zur Verwaltungsebene der EU – dafür stand
der Besuch von Dr. Karin Kraus, Principal Administrator European Commission Enterprise and Industry DirectorateGeneral Directorate Consumer goods;
Unit F2 - Pharmaceuticals.
Das nächste Experiment, einen Theologen und Philosophen über das Thema
Solidarität innerhalb unseres Berufstandes referieren zu lassen, war der intellektuelle Höhepunkt des Treffens. Selten habe ich Tierärzte während einer
Veranstaltung so konzentriert gesehen,
dass man eine Stecknadel hätte fallen
hören. Das Fazit aller Zuhörer war geprägt von tiefer Betroffenheit und dem
Wunsch, sich dieser Reflexion über Beruf und Berufsumfeld öfters zu stellen.
Leider hat sich noch keine Möglichkeit
gefunden, den Vortrag von Professor
Rohrhirsch in geeigneter Weise zu publizieren. Er hat sicher einen größeren
Rahmen verdient als unser Mitteilungsblatt.
Auch das Wetter hatte ein Einsehen mit
unserem Fest und so konnten wir am
Nachmittag das Outdoor-Programm zusammen mit unseren Partnern und Kindern in vollen Zügen genießen.
Ziel der ganzen Veranstaltung war es,
die praktizierenden Tierärzte Bayerns in
intellektuell anspruchvollem und gesellschaftlich lockerem Rahmen zusammen zu führen und für die gemeinsame
Sache zu motivieren.
Viele Teilnehmer des 1. Juli in Ingolstadt
sind auch Delegierte (ordentliche oder
außerordentliche) beim Tierärztetag in
Baden Baden. Dort sollte es gelingen,
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sich im Organisationsrahmen der Bundestierärztekammer in fairer Partnerschaft auseinander zu setzen und Visionen zu entwickeln die für die jungen
Kolleginnen, um ihnen Perspektiven
aufzeigen, an denen sie sich orientieren
können.
Gedanken von Solidarität und beruflichem Enthusiasmus nach Baden Baden
tragen.
Bis dorthin wenig Stress und schöne
Herbsttage
Rupert Ebner
Der bpt Bayern will ein aktiver Teil der
deutschen Tierärzteschaft sein und die
Kennen Sie es schon?
„Das 3 Säulenmodel“
In einem Statement vom 07.09.2006
stellt Jochen Götz fest, dass das vom bpt
und DBV gemeinsam erarbeitete 3 Säulen-Modell von Ihm als Diskussionsgrundlage für eine rechtssichere Flexibilisierung des §56a des geltenden
AMG betrachtet wird.
Um allen Lesern unseres Heftes die
Möglichkeit zu geben, das 3 Säulen-Modell kennen zu lernen und an dieser Diskussion teilzunehmen veröffentlichen
wir hier den Originaltext, so wie er am
6.Juni 2006 von bpt und DBV gemeinsam im BMELV vorgestellt wurde:
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Als Reaktion auf dieses Papier schrieb der Staatssekretär im BMELV, Herr
Lindemann, folgenden Brief an den DBV, den wir hier mit seinem Einverständnis
veröffentlichen.
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Der etwas andere Jahresevent 2006
Versuch einer Nachlese
Wir hatten uns viel vorgenommen,
unsere Jahresversammlung sollte sich
angenehm von den üblichen Veranstaltungen abheben. Wir wollten diesmal
nicht das tiermedizinische Fachwissen
mehren, sondern die anderen Aspekte
des tierarzt-täglichen Lebens beleuchten und interessante und informative
Betrachtungen von verschiedenen
Seiten anbieten.
Auditorium
Im Programm der Delegiertenversammlung war wie meist die letzten
Jahre ein Hauptthema das AMG. Es kam
diesmal allerdings zu fruchtbaren Ansätzen und es wurde vereinbart sich
nach den Ferien noch einmal im kleineren Kreise mit allen Fachrichtungen zu
treffen, um für uns Bayern einen für
alle tragbaren Kompromiss zu erarbeiten.
Im Anschluss daran referierten Dr. Gabi
Götz, Waldkirchen und Dr. Verena Schuster, Grönenbach über Ihre Erfahrungen
zum Thema „Tierärztin im Spannungsfeld zwischen Praxis und Familie“. (Hierzu schrieb Frau Dr. Hammerl einen
eigenen Bericht, den wir ebenfalls in
diesem Heft zum Abdruck bringen.)
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Frau Dr. Karin Kraus
Dr. Jan Bernardy
Nach den Regularien und dem Begrüßen der Gäste, Dr. Karin Kraus,
Principal Administrator European Commission Enterprise and Industry Directorate-General Directorate Consumer
goods; Unit F2 - Pharmaceuticals, Dr.
Jan
Bernardy,
Kammerpräsident
Tschechien, Prof. Dr. Theodor Mantel,
Präsident der BLTK, Dr. Wolfgang Ullrich, 1.Vorsitzender des BBT Landesverbandes Bayern, Dr. Burkhard Wendland, 1. Vorsitzender FKG, Dr. Helmut
Wurzer, Kammerpräsident, Österreich,
stellten die Kollegen aus Tschechien
und Österreich in kurzen Zügen die
tierärztlichen Organisationen ihre Heimatländer vor.
Dann begannen die Fachvorträge rund
um die Praxis.
• Dipl. Ing. Stefan Thiele, von „Compliance Consulting“ sprach über Marktpotentiale und in kurzweiliger Form
über die Auswirkungen von Preiserhöhungen und Preisdumping auf das
reale Einkommen des Praxisinhabers.
• Dr. med.vet. Wolfgang Matzner von
der „VetKom GmbH“ referierte über
Kundenbindung im Praxisalltag ?gestern heute und morgen.
Dazwischen stärkte man sich bei einem
kurzem Mittagessen am Buffet.
Dr. Helmut Wurzer
Dr. Theol.habil. Ferdinand Rohrhirsch
• Dr. Theol.habil. Ferdinand Rohrhirsch
apl. Prof. f. Philosophie der kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt gab einen
interessanten Exkurs über „Solidarisches Handeln in einer Gemeinschaft
von Konkurrenten“, der manchen zu
intensivem Nachdenken anregte.
Nach kurzer intensiver Diskussion
wurden gegen 15 Uhr die Teilnehmer
nebst Ihren Familien per Omnibus auf
das Pioniergelände der BW transferiert,
wo ein gastliches Zelt mit reichlich Speis
und Trank auf die Gäste wartete.
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Partyzelt im Quadgelände
Frau Ullrich
Hier gab es ausreichend Gelegenheit
sich in entspannter Atmosphäre bei einem guten Glas Bier oder Wein zu unterhalten, gut zu Speisen oder mit einem der bereitstehenden Quads das
Gelände zu erkunden – dies war vor allem für die meisten der mitgenommenen Kinder und
Das auf Großbildschirm angebotene
Fußballspiel der Weltmeisterschaft fand
dagegen eher nur am Rande Beachtung. Viel lieber wurde die Gelegenheit
zu intensiven Gesprächen genutzt, was
sich in der ungezwungenen ja fast
privaten Atmosphäre der Veranstaltung eindeutig anbot. Besonders
unsere Gäste aus den Nachbarländern
Tschechien und Österreich waren dabei
begehrte Gesprächspartner.
Fazit: Es war ein Tag, der den Teilnehmern sicher als eine der gelungensten
Veranstaltungen seiner Art im Gedächtnis bleiben wird. Sowohl die Vorträge
des Vormittags, wie auch der FamilienNachmittag sind es wert wiederholt zu
werden. Es wäre nur zu wünschen, dass
vor allem mehr Kolleginnen und
Kollegen die Gelegenheit nutzen,
solche Angebote, die einen ein wenig
über den rein fachlich-tiermedizinischen Tellerrand schauen lassen, auch
wahrzunehmen.
Kids and Quads
Jugendlichen die Sensation – manche
wollten gar nicht mehr davon absteigen. Aber auch die Erwachsenen waren
von diesen Fahrgeräten begeistert und
selbst die Ehefrauen unserer Ehrengäste ließen es sich nicht nehmen einige
Runden damit zu drehen.
Andreas Tröschel, Burgthann
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Wir gratulieren
unserem langjährigen Mitglied und Förderer Herrn Dr. Dr. h.c. Otto Fischer zu
seinem 80. Geburtstag! Er ist seit 1985 Mitglied des bayerischen Landesverbandes
und war lange Jahre als Delegierter aktiv am Verbandsgeschehen beteiligt. So hat
er schon 19mal mit seiner Firma selectavet unsere Fortbildungsreihe in den
7 Regierungsbezirken auf großzügige Art und Weise unterstützt und ist auch bei
vielen anderen Gelegenheiten unserem Verband mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Er setzt sich seit Jahren mit seiner ganzen Persönlichkeit für die Belange der
Tierärzteschaft ein, so fördert er den Alumni-Verein der tierärztlichen Fakultät der
LMU nach Kräften und pflegt nach wie vor den persönlichen Kontakt zu den
Kolleginnen und Kollegen draußen in der Praxis.
Wir wollen mit Ihm auf diesem Wege anstoßen und wünschen ihm viel Glück,
Gesundheit und noch manches Jahr in unserer Mitte.
Prost Otto!
Der Landesvorstand
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Traumberuf „Tierärztin“
Tierärztin – ein Traumberuf? Tierarzt –
kein Interesse? Es scheint so. Ein Blick in
die Einschreiblisten der veterinärmedizinischen Fakultäten offenbart einen
weiblichen Anteil von nahezu 100 Prozent bei den Studienanfängern. „Chancen und Probleme“ sieht Rupert Ebner
in der „Feminisierung des Berufstandes“, die daher auf dem diesjährigen Mitgliedertreffen Thema war,
und auch beim Deutschen Tierärztetag
in Baden Baden mit in die Thematik
Arbeitsmarkt, Praxisstrukturen, Arbeitszeitmodelle hineinspielen wird.
Ziel soll sein, so der Vorsitzende des bpt
Bayern, die Praxisstrukturen so zu verändern, dass sich die Lebenspläne junger Frauen mit dem Beruf vereinbaren
lassen.
Tierärztin und Mutter –
ein schwerer Weg
Dr. Verena Schuster
Sie haben es geschafft. Beide, jede auf
ihre eigene Art, auf ganz verschiedenem Weg. Verena Schuster aus Bad
Grönenbach und Gaby Götz, Waldkirchen, schilderten ihre berufliche
Laufbahn, die stark mit dem Privatleben
verquickt ist, noch viel mehr, als das bei
den männlichen Kollegen der Fall ist,
was denen auf dem Jahrestreffen in
Ingolstadt vielleicht zum ersten Mal so
richtig bewusst wurde.
Schuster hat schon während des
Studiums schmerzlich erfahren müssen,
dass sich Schwangerschaft und tierärztliche Tätigkeit nicht miteinander vertragen. Kurz vor dem Physikum fing sie
sich Q-Fieber ein, was zu einer Frühgeburt führte. Ein Semester setzte sie aus,
dann kam sie zurück – mit Baby. Das
wurde an der Uni zwar geduldet, aber
beileibe nicht gerne gesehen, erinnert
sie sich. Als Lea zehn Monate alt war,
fand sich ein Platz in einer Kindertagesstätte. Die Kosten von 750 D-Mark
waren für eine Studentin unerschwinglich. Dennoch wurde der Antrag auf
Kostenübernahme vom Jugendamt
abgelehnt. Mit der Begründung,
Schuster habe bereits eine Ausbildung
als Tierarzthelferin: „Kommen Sie
Ihrem Erziehungsauftrag nach und brechen Sie Ihr Studium ab“. Weil die junge
Mutter daraufhin mit Klage drohte, zog
sich das Jugendamt allerdings zurück
und zahlte.
Nach dem Studium hatten Verena
Schuster und Ehemann Stephan Glück.
Er fand eine Ganztagsstelle als Rinderpraktiker, sie wurde in Teilzeit für den
Kleintierbereich in derselben Praxis eingestellt. „Nach einem halben Jahr war
ich wieder schwanger, das kam ganz
gut an“, erzählt sie (selbst)ironisch. Da
die Chefin aber selber vier Kinder und
somit Verständnis hatte, ging das ganz
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gut über die Runden. Die Praxis-Oma
übernahm die Betreuung des fünften
Kindes auch noch, und so arbeitete die
junge Tierärztin bald wieder. Lea ging
in den Kindergarten, der bis 17 Uhr
geöffnet hatte. Nur wenige Jahre vorher war das noch ganz anders gewesen.
„Wie machen das berufstätige Mütter?“, hatte Schusters Chefin damals gefragt, weil der Kindergarten nur vormittags geöffnet hatte. „Wir haben keine
berufstätigen Mütter“, hatte die Antwort der Leiterin gelautet. Das war in
der Oberpfalz, in Breitenbrunn. Mittlerweile betreibt das Ehepaar Schuster seit
fünf Jahren eine eigene Praxis in Bad
Grönenbach im Allgäu. Für 85 Euro im
Monat können Eltern dort ihr Kind von
7 bis 17 Uhr betreuen lassen. Ein um
fassendes Angebot der Gemeinde, aber
aufgrund der Abendsprechstunden und
Wochenenddienste für in medizinischen Berufen Tätige nicht ausreichend.
„Für diese Berufe wird es nie bedarfsgerechte Betreuungsangebote geben“,
zieht die 35-Jährige Bilanz. Trotzdem ist
sie der Meinung, die beste Zeit Kinder
zu bekommen, sei für eine (angehende)
Tierärztin die Studienzeit. Dennoch rät
sie keiner Schwangeren, sich – wie sie
während der zweiten Schwangerschaft
– heimlich in den OP zu schleichen, um
eine Katze zu sterilisieren.
„Warum tun sich Frauen so was an?“,
stellte zweiter Vorsitzender Achim
Vogel in der anschließenden Diskussion
in den Raum, woraufhin Schuster klarstellte, dass sie das nicht so empfunden
habe.
Der Trend ginge ganz klar zur kinderlosen Akademikerin – „wer sich für
Kinder entscheidet, entscheidet sich gegen den Beruf“, so ihr Statement. Und
trotzdem: „Auch wenn meine Geschichte zeitweise wie worst case klang – ich
würde es jederzeit wieder so machen“,
versichert sie. Denn: „Ich bin heute viel
weiter als viele meiner Studienkollegin-
nen, von denen keine Kinder hat und
die mich teilweise nun beneiden.“
Au-pair Mädchen lösten für Familie
Schuster das Betreuungsproblem. Nicht
jedermanns Sache, wie sie einräumt,
denn nicht jedem gefällt der Gedanke,
dass da noch jemand zur Familie mit dazu gehört. Schusters Wunsch an den bpt
wäre ein Mindestgehalt für angestellte
Tierärzte, das der Berufsverband festlegen sollte. Für ihre Praxis seien sie derzeit auf der Suche nach einem Rinderpraktiker. Viele Frauen bewerben sich,
erzählt sie, darunter auch welche mit
kleinen Kindern, deren Männer Elternzeit nehmen möchten. Wenn die
Tierärztinnen jedoch mit 1500 Euro in
der (Kleintier)praxis abgespeist würden, funktioniere das nicht, dann könne der Mann zehnmal sagen „ich bleibe
daheim“. Solange eine Tierarzthelferin
mehr Geld bekomme als eine Tierärztin,
sei der Verband dringend gefordert. Ein
älterer Tierarzt habe einmal zu ihr gesagt: „Tierärzte krieg ich doch umsonst“.
Großtierpraktikerin aus
Leidenschaft
Dr. Gabi Götz
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Die Rinderpraxis liegt Gaby Götz besonders am Herzen. Sie selbst ist über die
landwirtschaftliche Schiene zur Tiermedizin gekommen und in der Gemischtpraxis mit Schwerpunkt Rinder
tätig, seit sie 1986 promovierte. Auch
sie hat zwei Kinder, mittlerweile 19 und
17 Jahre alt. Während der Schwangerschaften hat sie einfach weiter gearbeitet. Arbeit war genug da, da der Seniorchef der Praxis, in der Götz und ihr Ehemann damals arbeiteten, beide Mal
ausfiel. Passiert ist zum Glück nichts. Die
Kinder waren immer dabei, wenn sie
Praxis fuhr. „Ein Chef hätte vielleicht ein
Problem damit gehabt, das zu akzeptieren“, vermutet sie heute. Aber für die
Landwirte war es wie für die Kinder
ganz selbstverständlich, dass die Kleinen dabei waren, im Auto saßen oder
mit den eigenen Kindern im Sand spielten, während Mama im Stall behandelte. Die Arbeit interessierte den Nachwuchs nach einer Weile nicht mehr
sonderlich. Nur einmal, da merkte der
etwa
zweijährige
Michael
auf.
„Mama“, fragte er nach einer Zwillingsgeburt, „Mama, warum hast du da zwei
rausgeholt?“
Kinder in die Arbeit integrieren, Arbeit
und Privatleben als Ganzes organisieren, das war Gaby Götz’ Rezept. „Meine
Kinder waren pflegeleicht“, sagt sie,
„sie wuchsen damit auf“. Weitaus komplizierter war es da, wenn der Neffe mal
mit auf Tour ging, denn der kannte die
Regeln nicht so gut und hat sich auch
schon mal in eine brenzlige Situation
gebracht.
Als die Kinder vier und drei Jahre alt
waren, ließ sich Götz scheiden.
Beruflich wollte sie weiter in der
Rinderpraxis bleiben, und arbeitete eineinhalb Jahre als Praxisvertreterin. Das
war die schwierigste Zeit, da die Kinder
in die Schule kamen und öfter mal die
Hilfe der Großeltern nötig wurde.
Danach wurde sie Assistentin in der
Gemischtpraxis im Bayerischen Wald, in
der sie heute zusammen mit ihrem Lebensgefährten Teilhaberin ist. Zwei der
Teilhaber würden ihre Arbeitszeit gerne
reduzieren, was aber beim derzeitigen
Mangel an Großtierpraktikern auf dem
Arbeitsmarkt schlicht Illusion bliebe.
Gaby Götz wünscht sich, dass sich der
bpt für ein landwirtschaftliches Praktikum vor Studienbeginn stark macht, um
den Studenten Zugang zum Rind zu
vermitteln. Zu viele Frauen drängten in
den Kleintier- und Pferdesektor, was
hier zu einem Überangebot führe. Das
wiederum mache die Preise kaputt,
denn Frauen, deren Männer den Lebensunterhalt verdienen, könnten es sich
leisten, für 1500 Euro oder noch
weniger zu arbeiten, einfach, weil sie
arbeiten wollen.
Vor der Frage stand 1989 auch die Autorin dieser Zeilen. Damals erschienen im
Deutschen Tierärzteblatt sogar Anzeigen, in denen Berufsanfängern ein
Gehalt von 1000 D-Mark brutto oder
gar nur Kost und Logis geboten wurden. Woraufhin sie sich – trotz Geld
verdienenden Ehemanns in spe und
Traumziel Großtierpraxis – in die
Industrie begab. Sicherlich zum Teil
auch deshalb, weil Kinder fest geplant
waren und es daher wenig aussichtsreich erschien, sich einige Jahre ausnutzen zu lassen, um dann – ohne jemals
Geld verdient zu haben – „nur noch“
Kinder groß zu ziehen. Eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe.
Nach fast elf Jahren „Nur-Hausfrau“Daseins, reifte die Idee, die medizinischen Kenntnisse schreibend zu verwerten, von zu Hause aus, denn damals
waren die Kinder erst zehn, acht und
fünf Jahre alt. Ein halbjährlicher Vollzeit-Lehrgang an der Journalistenakademie in München – den die Oma ermöglichte – brachte mich computermäßig auf den aktuellen Stand und vermittelte mir journalistisches Grund-
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wissen. Dass der Schwerpunkt jetzt eher
auf Lokaljournalismus liegt, war Zufall,
hat sich aber als wesentlich familienverträglicher als der erträumte Medizinjournalismus erwiesen.
Fundierte Zahlen wären
wünschenswert
Interessant wären fundierte Zahlen zu
der Frage, wie Tierärztinnen ihre
private Lebensplanung mit dem Beruf
unter einen Hut bekommen. Wie viele
sind aus privaten Gründen aus dem
Beruf ausgestiegen? Wie viele haben
überhaupt Kinder? Wie viele davon
arbeiten in eigener Praxis/Gemeinschaftspraxis? Wie viele sind ganz ausgestiegen oder arbeiten berufsfremd
und warum? Und die Frage an die Kinderlosen: Wollten Sie keine Kinder oder
hat der Beruf das nicht zugelassen? Die
reinen statistischen Zahlen liegen der
Tierärztekammer vor – über die Hintergründe ist wenig bekannt. Etwa 40
Prozent der berufstätigen Akademikerinnen haben heutzutage gar keine
Kinder mehr. Unter den Tierärztinnen
liegt die Rate wohl noch höher. Tierärztin oder Mutter – muss das ein Ausschlusskriterium sein?
Die Statistik macht deutlich, dass
wesentlich mehr Tierärztinnen aus dem
Beruf aussteigen als ihre männlichen
Kollegen. Eine Umfrage oder Promotion zu dem Thema, die die Hintergründe
beleuchtet, würde Ansatzpunkte dafür
ergeben, was Kammer und Verbände
tun können, um dieser Entwicklung gegenzusteuern, sonst wird sich der in der
Großtierpraxis
bereits
bestehende
Mangel an Arbeitskräften eines Tages
auf die anderen Arbeitsgebiete ausweiten und in der Folge zu weiteren Tätigkeitsverlusten an andere Berufe führen,
wie das seit Jahren in der Besamung
und im Lebensmittelbereich stattfindet.
Meldepflicht für Futtermittelhandelsfirmen
Aus gegebenem Anlass möchten wir
nochmals auf die Registrierungspflicht
für mit Futter handelnde Tierarztpraxen hinweisen. Da bis dato erst ca.
20% den Schritt der Registierung
gegangen sind, wiederholen wir
nochmals den Aufruf aus dem Dezemberheft
Seit 1.1.2006 müssen Betriebe, die mit
Futtermitteln handeln, sich bei der zuständigen Behörde melden. Durch die
EU Vorgaben und die daraus resultierende Änderung des Futtermittelrechtes wird diese Meldung generell
Pflicht. Dies gilt für alle Futtermittel, die
an Tiere verfüttert werden, unabhängig
ob Nutztier, Gesellschaftstiere und
Heimtiere. Daher werden auch Tierarztpraxen, die Diätfuttermittel, Futtermittel oder Futterzusatzstoffe an Tierhalter abgeben von dieser Meldepflicht
erfasst.
Die Umsatzmengen sind kein Kriterium
und daher ist jeder Handel meldepflichtig.
Bitte melden Sie daher Ihre Praxis, so
noch nicht geschehen, bei der zuständigen Behörde baldmöglichst als Futtermittelbetrieb an.
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Seminar der Bayerischen Landestierärztekammer
Tiergesundheitsüberwachung in der Aquakultur –
Erweiterung des Tätigkeitsfelds
für praktizierende Tierärzte
Die derzeit gültige Fischseuchen-Verordnung sieht u.a. nach § 5 eine jährliche Kontrolle aller Betriebe vor, die
Salmoniden und Hechte halten. Mit der
klinischen Untersuchung können bislang Tierärzte, die aufgrund ihrer beruflichen Vorbildung Erfahrungen mit
der Untersuchung von Fischen haben,
sowie Fachtierärzte für Fische beauftragt werden.
Die künftige Richtlinie mit Gesundheitsund Hygienevorschriften für Tiere in
Termin:
Ort:
Aquakultur schreibt die Überwachung
bei weiteren Fischarten sowie bei
weiteren Fischkrankheiten bzw. Fischseuchen vor. Auch künftig wird
qualifiziertes Personal für die Überwachung gefordert.
Das Seminar vermittelt daher die
derzeit geforderte Vorbildung für die
Untersuchung von Fischen und informiert zugleich über zu erwartenden
Neuerungen nach der Aquakulturrichtlinie.
29. November 2006, 9.30 ? ca. 16.45 Uhr
91058 Erlangen-Eltersdorf
Freizeitheim St. Kunigund, Holzschuher Ring 40
PROGRAMM
RECHTSGRUNDLAGEN
I. Fuchs (Pegnitz)
Rahmenbedingungen und Aufgaben des Tierarztes nach dem derzeitigen
Fischseuchenrecht sowie den zu erwartenden Änderungen der Aquakulturrichtlinie
GRUNDLAGEN DER FISCHGESUNDHEIT
R. Hoffmann (München)
Besonderheiten der Anatomie und Physiologie der Salmoniden und
Cypriniden
I. Fuchs (Pegnitz)
Einflüsse von Umweltfaktoren auf Fischgesundheit
(Wasserchemismus, Fütterung, Haltung)
FISCHSEUCHEN
R. Hoffmann (München)
Fischseuchen, insbesondere VHS, IHN, KHV
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K. Bogner (Erlangen)
Probenahme und deren Vorbereitung sowie Diagnostik
DIFFERENTIALDIAGNOSTISCH WICHTIGE FISCHKRANKHEITEN
R. Hoffmann (München)
Bakterielle und parasitäre Fischkrankheiten
I. Fuchs (Pegnitz)
Therapiemöglichkeiten bei Nutzfischen
Leitung: Th. Mantel (Eichstätt)
ORGANISATORISCHE HINWEISE
Teilnahmegebühr: 80 e per Überweisung an die Bayerische Landestierärztekammer, Konto-Nr. 150 16 58, BLZ 700 906 06, Deutsche Apotheker- und Ärztebank,
Name des Teilnehmers, Kennwort „Fische“. Ihre Überweisung kann nur bei Vorliegen einer schriftlichen Anmeldung bearbeitet werden.
Anmeldung und Information: Bayerische Landestierärztekammer, Bavariastr. 7a,
80336 München, Tel. (089) 219908-0, Fax 219908-33, e-mail: [email protected].
Die Anmeldebestätigung erhalten Sie nach Eingang der Anmeldung und der Überweisung. Mit der Anmeldung stimmen Sie den Anmeldebedingungen der Bayerischen Landestierärztekammer zu (s. www.bltk.de).
Anerkennung:
ATF: 6 Stunden, Fortbildungszertifikat der Bayerischen Landestierärztekammer:
8 Punkte
Stand: 14.9.06
Bestandsbetreuung - Bestätigungen
Aus gegebenem Anlass möchten wir sie
darauf hinweisen, die teilweise von den
Landwirten vorgelegten Listen, in
denen Sie die, gemäß den Betreuungsverträgen durchgeführten Besuche und
Begehungen der Betriebe dokumentieren und unterschreiben sollen, nur
dann abzuzeichnen, wenn sie diese Begehungen und Beratungen auch wirklich durchgeführt und dokumentiert
haben. Bitte keine Blanko-Unterschriften leisten. Sollten bei Kontrollen
Mängel zu Tage treten, die offensichtlich von Ihnen nicht beanstandet
wurden, aber zum Zeitpunkt Ihrer
Begehung schon bestanden, könnten
sie in die Pflicht genommen werden.
Deshalb bitte alle Befunde und Mängel
dokumentieren und vom Landwirt
gegenzeichnen lassen.
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Mitteilungen aus dem Landesverband
Baden-Württemberg
Liebe Kolleginnen und Kollegen in Baden-Württemberg,
Zusammenschlüsse und Vereinigungen
scheinen derzeit nicht „im mainstream“
zu liegen, sind nicht „en vogue“.
Stagnierende oder gar rückläufige Mitgliederzahlen betreffen Kaninchenzüchter, Kicker wie katholische Pfadfinder gleichermaßen. Trotz eines nach
wie vor hohen Organisationsgrades
haben auch die Mitgliederzahlen des
BPT-Baden-Württemberg in den letzten
25 Jahren nicht mit denen der Neuniederlassungen mithalten können.
Generelle Politikverdrossenheit, die
Scheu sich zu engagieren aber auch das
Gefühl „Kammer und BPT machen ja sowie nichts“ und die Mitgliedsbeiträge
spielen hierbei wichtige Rollen.
Dabei sollte gerade in Zeiten schlechter
Ertragslagen die Mitgliedschaft in
einem Berufsverband, der behilflich ist,
Wissen um aktuelle, praxisbezogene
Tiermedizin und moderne effiziente
Praxisführung zu vermitteln, attraktiv
sein.
Schlagkräftige Politik wie auch Berufspolitik ist in unserem Lande, wie in der
ganzen EU, nur dort möglich, wo eine
starke Lobby im Hintergrund für Rückhalt
und
Durchsetzungsvermögen
sorgen kann. Wie schwer tun sich selbst
Human- und Zahnmediziner, ihre
Vorstellungen und Forderungen umzusetzen. Gemessen daran stehen wir mit
unseren Ergebnissen gar nicht schlecht
da, wie gerade am Beispiel der
Tierimpfstoff VO zu sehen ist.
Die Stärke der Lobby und Überzeugungskraft eines Berufsverbandes
wachsen mit jedem einzelnen Mitglied,
das neu hinzukommt. Die ureigene
Frage eines jeden Marketings ist die,
wie ich diese Zielgruppe der „Nochnichtkunden“ erreichen kann. Die
Mund zu Mund Propaganda von über-
zeugten Kunden ist dabei immer noch
der Königsweg – wir erleben es täglich
in unseren eigenen Praxen. Aus diesem
Grunde möchte ich Sie, unsere Mitglieder ermutigen, andere Kolleginnen und
Kollegen zu überzeugen, Mitglied im
BPT zu werden. Wichtige, handfeste
Argumente, die jeden Tag eingefordert
werden können sind z.B. die exzellente
Rechtshilfe des Bundesverbandes sowie
die Fortbildung, die unser Landesverband organisiert: Röntgenfortbildung,
die Veranstaltung in Ulm-Seeligweiler
sowie der PETVET Kleintierkongress am
ersten Dezemberwochenende sind nur
einige Beispiele, auf die ich Sie auch auf
den nächsten Seiten aufmerksam machen möchte.
Mit der PETVET Werbeaktion des
letzten Jahres waren wir recht erfolgreich und konnten etliche neue Mitglieder gewinnen.
In diesem Jahr haben wir uns etwas
anderes überlegt: Wenn Sie als Mitglied
eine neue Kollegin oder einen neuen
Kollegen von einer Mitgliedschaft überzeugen, zahlen Sie und das Neumitglied
für die nächste PETVET Kleintierfortbildung jeweils nur die Hälfte des
Tagungsbeitrags.
Neumitglieder melden sich bitte per Fax
(07071-78781) bei mir und teilen mir
mit, wer sie zum BPT gebracht hat. Bei
der Anmeldung zur PETVET bezahlen
Neumitglied und Pate jeweils nur die
Hälfte. Einfach und unbürokratisch wie
wir die ganze Politik und Verwaltung
gerne hätten! Bis dann in Stuttgart –
bringen Sie Ihr Patenkind mit!
Mit freundlichen Grüßen aus Tübingen
Ihr Thomas Steidl, Vorsitzender des LV
Baden-Württemberg
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Berufspolitische Beharrlichkeit zahlt sich doch
aus – Novellierung der ImpftstoffVO
Am 22.09.2006 wurde die novellierte
Impfstoff-VO dem Bundesrat zur Abstimmung vorgelegt. In dieser Fassung
sind einige aus dem Blickwinkel des
tierärztlichen Berufsstandes erfreuliche
Veränderungen gegenüber dem ersten
Entwurf eingearbeitet. Es blieben aus
tierärztlicher Sicht zwar immer noch einige Wünsche offen – aber die nun zur
Entscheidung vorgelegte VO ist in
wesentlichen Punkten so gehalten, dass
die Mehrzahl der niedergelassenen
Tierärzte damit wird leben können. Die
Entstehungsgeschichte dieses Gesetzestextes ist ein Beweis dafür, dass berufspolitisches Engagement und beharrliches Bearbeiten der politischen
Entscheidungsträger auch im fortgeschrittenen
Gesetzgebungsprozess
durchaus noch Früchte tragen kann.
Einer der Gründe dafür liegt sicher in
der föderalen Struktur unseres Landes,
wodurch für die Berufsverbände – so
auch den BpT – die Möglichkeit besteht,
über die Landesregierungen und deren
Funktionsträger mittels des Bundesrates Einfluss auf den Gesetzgebungsvorgang zu nehmen. Im Fall der Impfstoff-VO hatten einige Funktionäre
tierärztlicher Berufsvertretungen im
vergangenen Herbst die Flinte fast
schon ins Korn geworfen mit der Begründung ein von der EU vorgegebenes
Umsetzen von Richtlinien sei in diesem
Stadium nicht mehr zu beeinflussen.
Dem sich dagegen bildenden Widerstand – nicht zuletzt durch die Aktivitäten der BpT-Landesverbände BadenWürttemberg und Bayern hervorgerufen – ist es zu verdanken, dass dieses
Thema nochmals aufgegriffen wurde
und eine deutliche Verbesserung des Erstentwurfes erreicht werden konnte. In
einem z.T. heftig angegriffener, offe-
ner Brief des baden-württembergischen Landesverbandes, der auch im
Mitteilungsblatt veröffentlicht wurde,
wurde auf die schwerwiegenden medizinischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Folgen einer absoluten Liberalisierung der Impfstoff-Abgabe für den
Berufsverband hingewiesen und eine
diesbezügliche Änderung der VO-Entwurfes gefordert.
Zwar wird einerseits in der jetzt zur
Abstimmung vorgelegten Fassung der
VO die Genehmigungspflicht für die
Impfstoffabgabe durch eine Anzeigepflicht ersetzt, andererseits ist die
Abgabe von Impfstoffen nur noch an
Personen möglich, die beruflich und
gewerbsmäßig Tiere in einem geschlossenen Bestand halten, der regelmäßig
tierärztlich betreut wird und für den ein
der Behörde vorzulegender Behandlungsplan erstellt wurde. Der von
höchster Stelle geprägte Begriff des
„versierten Laien“ dürfte somit nicht
mehr in praxi aktuell bleiben.
Eine Abgabe an Einzeltierhalter und die
Abgabe von Impfstoffen gegen anzeigepflichtige Seuchen ist ausdrücklich
ausgeschlossen.
Inwieweit auch die novellierte VO den
Bürokratieabbau, den jeder politische
Mandatsträger lautstark einfordert, befördert, wird die Zukunft zeigen, insbesondere was die Bilanzierung in der
Kleintierpraxis anbelangt
Dr. Hans-Georg Ströhle, Gerstetten
37
125-jähriges Jubiläum des Vereins Aargauer
Tierärztinnen und Tierärzte (VAT) am 16.9.2006
Der Verein Aargauer TierärztInnen VAT
feierte am 16.9.2006 sein 125-jähriges
Jubiläum in Schloss Böttstein, einem
idyllisch gelegenen, heute zum Hotel
umgebauten Landschlösschen am Ufer
der Aare.
Der VAT ist die freiwillige Vereinigung
aller Tierärzte und Tierärztinnen des
Kantons Aargau mit zur Zeit gut 120
Mitgliedern.
Die Kolleginnen und Kollegen des
Vereins hatten von sich aus mit der LTK
und dem BPT Baden-Württembergs
Kontakt aufgenommen und uns zum
Jubiläumsabend eingeladen.
Als Vertreter der KollegInnen des Landes hatte ich die Ehre, an diesem Festabend teilnehmen zu dürfen.
Anwesend waren hochkarätige Repräsentanten der schweizer Bundes- und
Kantonalpolitik – die zukünftige Präsidentin des Nationalrates der Schweiz,
die Präsidentin des Großrats des
Kantons Aargau, der für das Gesundheitswesen des Kantons zuständige Regierungsrat,
die
Kantonstierärztin
sowie die Präsidenten der GST ( Gesellschaft Schweizer Tierärzte ) und zahlrei-
cher Kantone aus der ganzen Schweiz.
Als Vertreter der deutschen KollegInnen wurde ich freundlichst begrüßt und
hatte die Gelegenheit zu Gesprächen
mit den anwesenden KollegInnen in
freundschaftlicher und äußerst wohlwollender Atmosphäre.
Die Probleme der Tierärztinnen und
Tierärzte sind nahezu deckungsgleich
mit den unsrigen in Praxis und Verwaltung.
Wir werden die Kontakte beiderseits
des Rheins in nächster Zeit vertiefen
können und freuen uns schon auf den
Gedankenaustausch mit den KollegInnen, die wir kennenlernen konnten.
Thomas Wasmer
Ühlingen-Birkendorf
38
39
40
Vortragsprogramm:
Samstag, 2.12.2006
Sonntag, 3.12.2006
9.00 Uhr
9.05 - 9.45 Uhr
9.00 - 9.40 Uhr
9.45 - 10.25 Uhr
10.25 - 11.05 Uhr
11.05 - 11.45 Uhr
11.45 - 12.15 Uhr
12.15 - 12.45 Uhr
12.45 - 14.15 Uhr
14.15 - 14.55 Uhr
14.55 - 15.35 Uhr
15.35 - 16.15 Uhr
16.15 - 16.55 Uhr
16.55 - 17.35 Uhr
17.35 - 18.15 Uhr
18.15 - 19.15 Uhr
Begrüßung
Atmung und Dyspnoe
(Alef, Leipzig)
Röntgenanatomie des
Thorax (Hartung, Berlin)
Dyspnoe beim Kleinsäuger
(Göbel, Berlin)
Kaffeepause
Thorakale Ergüsse
(Stockhaus, Haar)
Infektiöse Atemwegserkrankungen bei Hund und
Katze (Moritz, Giessen)
Mittagessen
Cardiale Dyspnoe beim
Hund (Glaus, Zürich)
Dyspnoe beim Vogel
(Pees, Leipzig)
Kaffeepause
Dyspnoe beim anämischen
Patienten (Moritz, Giessen)
Tumorbedingte Dyspnoe
(Stockhaus, Haar)
Dyspnoe duch Thoraxtrauma (Kramer, Giessen)
„Come together“
Häppchen und Bier vom
Fass in der Industrieausstellung (für Tagungsteilnehmer kostenfrei)
Obstruierende Atemwegserkrankungen der oberen
Luftwege (Spreng, Bern)
9.40 - 10.20 Uhr Cardial bedingte Dyspnoe
bei der Katze (Glaus, Zürich)
10.20 - 11.00 Uhr Dyspnoe bei Reptilien
(Göbel, Berlin)
11.00 - 11.30 Uhr Kaffeepause
11.30 - 12.10 Uhr Erguss oder Tumor –
Radiologisches Quiz
(Hartung, Berlin)
12.10 - 12.50 Uhr Thorakotomie
(Kramer, Giessen)
12.50 - 13.30
Der respiratorische Notfall
(Spreng, Bern)
(Änderungen vorbehalten)
ATF-Anerkennung: 9 Stunden
Veranstaltungsort:
Messe Stuttgart, Kongresszentrum B
Information und Anmeldung
für Tierärzte:
PET-VET GbR
Dr. Edgar v. Cramm
Tel.: 0761-71565 • Fax: 0761-7910282
E-Mail: [email protected]
http://www.petvet.de
1.12.2006
Rahmenprogramm
Weltgrößter Weihnachtsmarkt, Musical, Variete, Theater, Ausstellungen in
Stuttgart
Labordiagnostisches
Intensivseminar
Zimmervermittlung
Tel.: +49-711-2228-233
oder www.stuttgart-tourist.de
Tagungsraum XII a/b (max. 50 Teilnehmer)
„Vom Laborbefund zur Diagnose –
Labordiagnostische Besonderheiten der Katze“
Information und Anmeldung:
Vet Med Labor GmbH,
Divisionen of IDEXX Laboratories
Tel.: 07141-6483143 • Fax: 07141-6483144
E-Mail: [email protected]
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PET-VET 2006 –
Fortbildung für
Tierarzthelferinnen
(Begrenzte Teilnehmerzahl)
Samstag, 2.12.2006
9.00 - 18.00 Uhr
Präanalytik mit Schwerpunkt
Dermatologie:
Bakteriologie, Mykologie, Parasitologie
(Vet•Med•Labor)
Praktische Übungen:
Mikroskopische Differenzierung von Ektoparasiten (Vet•Med•Labor)
Die Haut als Spiegelbild der Ernährung:
Eiweiß, Fettsäuren, Mineralien, Vitamine (Hill’s)
Fit-4-Fun im Seniorenalter - Patientenbindung an die Praxis (Maißenbacher, Hill’s)
Sonntag, 3.12.2006
9.00 - 13.00 Uhr
Sauberkeitsprobleme bei Katzen
Aufmerksamkeit heischendes Verhalten
beim Hund (Celina del Amo)
(Änderungen vorbehalten)
Teilnahmegebühr:
Samstag, 2.12.2006: 80,– E
Sonntag, 3.12.2006: 35,– E
Information zur Anmeldung nur für
Tierarzthelferinnen:
Dr. Dirk Mahler
Tel.: 07231-17227 • Fax: 07231-105858
E-Mail: [email protected]
Überweisung nur nach
Voranmeldung!
Konto-Nr. 7472820, Sparkasse Pforzheim Calw, BLZ 666 500 85
Kennwort:
PET-VET-Tierarzthelferinnenseminar
2006, Name der Teilnehmerin, Praxis,
Anschrift, Samstag oder Sonntag oder
Samstag/Sonntag
44
Mitteilungen aus dem Landesverband
Rheinland-Pfalz
Mitgliederversammlung des Landesverbandes
praktizierender Tierärztinnen und Tierärzte
Rheinland- Pfalz
Am 15. September 2006 fand in Mayen
eine ordentliche Mitgliederversammlung des Landesverbandes statt. Der Präsident des Bundesverbandes, Herr Dr.
Hans Joachim Götz, richtete ein
Grußwort an die Anwesenden, berichtete aus dem Verband und betonte die sehr
gute Zusammenarbeit, die es fortzusetzen gelte.
Es schloss sich der Bericht des Vorstandes an und leitete zu den beiden
wichtigsten Tagesordnungspunkten des
Abends über: der Satzungsänderung und
der anstehenden Wahl.
Die Satzungsänderung und die Angleichung an die Bundessatzung wurde
einstimmig beschlossen und wird
demnächst veröffentlicht.
Die Wahlen zum Vorstand brachten
folgende Ergebnisse:
1. Vorsitzender:
Dr. Bernhard Alscher, Oberhambach
2. Vorsitzender:
Dr. Rainer Schneichel, Mayen
Schatzmeisterin:
TÄ Dipl. Agr. Biol. Anna Lam, Landau.
Die in unseren Breiten neu aufgetretene
Blauzungenkrankheit und die Einbindung der praktizierenden Kolleginnen
und Kollegen in die Tierseuchenbekämpfung war ein weiteres Thema. Die Anwesenden sprachen sich einheitlich gegen
die vorgesehene Regelung des Landesuntersuchungsamtes hinsichtlich der
unzureichenden Vergütung aus. Ebenso
wurde heftig kritisiert, dass bis jetzt die
Haftungsfrage noch immer nicht ausreichend geklärt ist. Man will darauf drän-
gen, dass endlich für die Kolleginnen und
Kollegen Rechtsicherheit geschaffen
wird. Der Vorstand wurde beauftragt,
die notwendigen Maßnahmen und Verhandlungen zusammen mit der Kammer
einzuleiten.
Die Tarifverhandlungen im Rahmen der
Fleischuntersuchung haben noch kein
konkretes Ergebnis gebracht und werden am 25. September fortgesetzt. Inzwischen ist klar geworden, dass eine Initiative der südlichen Länder, die eine
Ausnahme zur Lebendbeschau durch
Fachassistenten beinhaltete, durch das
Eingreifen des Berufsstandes abgeblockt
werden konnte.
Die anstehenden Änderungen in der Arzneimittelgesetzgebung und Tierimpfstoffverordnung
wurden
ebenfalls
kritisch kommentiert, insbesondere die
so genannte „Bilanzierung“ der Medikamente
wurde
hinterfragt.
Dem
Bundesverband wurde bei diesen
Themen vollste Unterstützung zugesagt.
Unter dem Punkt „Verschiedenes“ kamen die Probleme mit überlagerten und
verdorbenen Lebensmitteln zur Sprache.
Einig war man sich darin, dass hinsichtlich der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben auch in Rheinland- Pfalz sich noch
einiges verbessern ließe. Insbesondere
die Fortbildung im Rahmen der Hygieneschulungen in den lebensmittelliefernden Betrieben durch staatlich angestellte
Lebensmittelkontrolleure in der Nebentätigkeit führt offensichtlich zu Abhängigkeiten, die einer neutralen und
korrekten Kontrolle entgegenlaufen.
Gegen 23 Uhr wurde die sehr einvernehmlich geführte Sitzung geschlossen.
45
Vera Braucher: Gammelfleisch –
is there something rotten in the state of D.?
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht
in den Medien über neue „Gammelfleischfunde“ berichtet wird. Antiquitätenhandel scheint sich zu lohnen und
die SoKo „Kühlhaus“ hat alle Hände
voll zu tun. Die politischen Reaktionen
kennen wir schon – schließlich handelt
es sich inzwischen um die 5. Gammelauflage in relativ kurzem Abstand – und
sind nicht amused. Die Länder halten
mit föderalistischen Klauen und Zähnen
an ihrer „Eigenverantwortung“ bei der
Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben
fest und scheinen an einer Zusammenarbeit mit dem großen Bruder aus
Berlin in Wirklichkeit nicht ganz so
interessiert zu sein, wie sie uns glauben
machen wollen.
ria, ergänzt durch neueres Wissen,
handeln. Diese Qualität wird das Handbuch wahrscheinlich nie erreichen.
Vor einem Jahr sollte ein 10-Punkte-Programm (wer hat da nicht biblische Assoziationen?) aus dem Seehofer-Ministerium Abhilfe schaffen, diesmal ist es ein
13-Punkte Maßnahmenkatalog. Ob die
Zahl Dreizehn so besonders gut gewählt ist? Gilt sie doch im Volksglauben
als Unglück bringend und deutet an,
dass etwas nicht mit rechten Dingen
zugeht und der Teufel seine Hand im
Spiel haben muss.
Andere Berufsgruppen sehen in den
Skandalen eine Chance für sich: die
Lebensmittelchemiker fordern in einer
Stellungnahme zum Gammelfleischskandal den verstärkten Einsatz ihrer
Mitglieder im Vollzug des Lebensmittelrechts. Und wir? Gammelfleisch ist in
den mir bekannten Foren der Veterinärmedizinerinnen und -mediziner kein
Thema. Warum? Sind nicht wir die Berufenen, die den Menschen vor Gefahren
und Schädigungen durch Lebensmittel
und Erzeugnisse tierischer Herkunft
schützen sollen und damit der menschlichen Gesundheit dienen?
Ein „Handbuch für Qualitätssicherung
in der Bundesrepublik“ soll nun helfen,
die
Lebensmittelüberwachung
zu
standardisieren. Voller Neid blickt da
der Eingeweihte auf das schlaue Buch
des Fähnchens Fieselschweif aus Entenhausen, finden sich doch in diesem
Informationen zu praktisch allen
Fragen des Lebens; schließlich soll es
sich angeblich um eine konzentrierte
Abschrift der Bibliothek von Alexand-
Auf andere mit dem Finger deuten, ist
eine Sache, noch dazu so einfach. Sich
selbst an die eigene Nase fassen, eine
andere. Denn wo stehen wir in dieser
Sache? „Tierärzte sichern Lebensmittel“, „vom Stall bis auf den Teller“,
dies sollte zusammen mit dem EUHygiene- Paket die neue Magna Charta
des Lebensmittelrechts werden und hat
nun einen schalen Geschmack bekommen. Hat unser Berufsstand versagt?
Wussten und wissen wir von Missständen und haben sie nicht laut genug
angeprangert?
Stehen wir dafür nicht alle in der
Pflicht?
Eure
Vera Braucher
46
Blauzungenkrankheit – Möglichkeit einer
iatrogenen Übertragung des Erregers
Die Frage, ob die Blauzungen-Infektion
über den Winter und dann im kommenden Jahr möglicherweise fortbesteht,
hängt u.a. entscheidend davon ab,
inwieweit zu Beginn des „FrühjahrsMückenflugs“ virämische Tiere vorhanden sind, an denen sich die
Vektoren/Gnitzen dann wieder infizieren können.
In diesem Zusammenhang wird darauf
hingewiesen, dass bei der Blauzungenkrankheit die Möglichkeit einer
iatrogenen Überragung besteht.
Es wird daher gebeten, dies vor allem
bei anstehenden Impfungen wie BVD,
BHV 1 besonders zu beachten. Es sollte
unbedingt verhindert werden, dass etwa über Injektionsinstrumente das
Blauzungen-Virus verbreitet wird und
damit – über die Wintermonate ohne
das Zutun der Gnitzen – weitere Übertragungen und damit virämische Tiere
induziert werden.
Ich bitte Sie, alle praktizierenden
Tierärztinnen und Tierärzte entsprechend zu sensibilisieren.
47
Tierseuchen-Nachrichten
der Bundesrepublik Deutschland
Einzelfalldokumentation
Feststellung bzw. Verdacht im Zeitraum 1.1.2006 - 30.8.2006
48
49
Mitteilungen aus dem Landesverband
Saarland
Mitgliederversammlung des Landesverbandes
Hiermit möchte ich Sie zur
Mitgliederversammlung
des bpt Landesverbandes Saar
am 4. Oktober 2006 um 20.00 Uhr
einladen.
Die Sitzung findet statt im
Gasthaus Dolfi in Sulzbach/Hühnerfeld,
Grühlings-str. 69, Tel. 06897 / 3375
TAGESORDNUNG:
1. Begrüßung
2. Regularien
3. Bericht des 1. Vorsitzenden
4. Bericht der Schatzmeisterin
5. Entlastung des Vorstandes
6. Wahl des Vorstandes
7. Satzungsänderung
Redaktionelle Anpassung an die Satzung des
Bundesverbandes
8. Verschiedenes
Dr. Hans-Joachim Götz,
1. Vorsitzender
50
Einladung
4. Kleintierseminar des
bpt Landesverband Saar
Mit freundlicher Unterstützung der Firma
Selectavet Dr.Dr.h.c. Otto Fischer
Der ophthalmologische Patient
(Untersuchung und Krankheitsbilder)
Prof.Dr. Roberto Köstlin
Chirurgische Tierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität, München
Ausgewählte Autoimmunerkrankungen der Haut
bei Hund und Katze
Dr.Brigitte Ballauf
FTÄ für Innere Medizin, Dermatologie, Unterhaching
Aktuelles zu von Zecken übertragenen Erkrankungen
Prof. Dr. K. Pfister
Institut für Vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie der Ludwig-Maximilians-Universität, München
Termin:
18. November 2006, 14 Uhr, Ende gegen 18.30 Uhr
danach gemeinsames Abendessen auf Einladung der Firma Selectavet,
Dr. Dr. h.c. OttoFischer
Tagungsort:
Abteihof Wadgassen, Saarstraße, 66787 Wadgassen,
http://www.wadgassen.de/abteihof.php
ATF Anerkennung:
3 Stunden
Teilnahmegebühr:
bpt-Mitglieder: 20 Euro, Nichtmitglieder: 30 Euro
Die Tagungsgebühr bitte ausschließlich überweisen an:
Kreissparkasse Merzig-Wadern,
bpt Landesverband Saar,
Konto Nr.: 101 017 051, BLZ: 59 351 040
Die Anmeldung geschieht mit Bezahlung der Teilnehmergebühr und Rücksendung der
Anmeldung. Eine Rückmeldung erfolgt nicht. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
51
Anmeldung zum Kleintierseminar des
bpt Saarland am 18. November 2006
Per Post oder Fax: 0 68 34 / 94 38 01
Dr. Fritz Marholdt
bpt - Landesverband Saar
Zum Lattersberg 2
66787 Wadgassen
Anmeldeschluss 1. November 2006
Name:
Vorname:
Adresse:
Telefon:
Fax:
Die Kursgebühr in Höhe von
e überweise ich.
(bpt-Mitglieder 20 e, Nichtmitglieder 30 e)
Am gemeinsamen Abendessen nehme ich mit
Ort:
Stempel:
Datum:
Unterschrift:
Personen teil.
52
September 2006
Fragebogenaktion: Häufigkeit der Babesiosefälle
Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,
bereits wenige Tagen nach Aussendung der Informationsblätter und Poster über
„Herbstzecken“ war die Resonanz der Tierarztpraxen auf unsere Fragebogenaktion zum o.a. Thema sehr groß. So haben fast 1000 Kolleginnen und Kollegen
den Fragebogen bereits per Fax zurückgesandt. Von dem bisherigen Ergebnis
waren nicht nur wir, sondern auch die führenden deutschen Meinungsbildner
überrascht und gleichzeitig bestürzt. Anders als bisher angenommen, ist die Zahl
der an Babesiose erkrankten Hunde ohne Auslandsaufenthalt am höchsten. So
wurden uns bisher 250 Babesiose-Fälle bei Importhunden, ca. 200 bei Reisehunden
und über 300 bei Hunden ohne Auslandsaufenthalt gemeldet. Dabei zeigte sich,
dass nicht nur die Hauptendemiegebiete, wie das Saarland, der Oberrhein, das
Münchener Umland und die Regensburger Gegend von autochthonen BabesioseFällen betroffen sind, sondern auch viele andere deutsche Regionen.
Um die Aussagekraft dieser Aktion und die wissenschaftliche Auswertung zu verbessern, bitten wir diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die den Fragebogen
noch nicht zurückgesandt haben, dieses so schnell wie möglich nachzuholen.
Fax-Nummer: 02246 / 16 775
Unter den Einsendern werden zum Jahresende fünf wertvolle Lehrbücher zum
Thema Parasitologie unter Ausschluss des Rechtsweges verlost.
Die Ergebnisse dieser Aktion werden dazu beitragen, die Gefährlichkeit der
Babesiose weiter zu thematisieren, um die Hunde besser als bisher vor dieser
gefährlichen Krankheit präventiv zu schützen.
Wir danken Ihnen für Ihre Kooperation.
Dr. Hans-Joachim Götz
Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V.
53
Neue Tierimpfstoffverordnung vor der
Verabschiedung
Die neue Tierimpfstoffverordnung ist
kurz vor ihrer Verabschiedung im Bundesrat. Beratungstermin ist voraussichtlich der 22.9.2006.
Wesentliche Veränderungen hinsichtlich einer Klarstellung bei der Abgabe
von Impfstoffen, die der bpt eingebracht hat, sind berücksichtigt worden.
Eine Abgabe an Pferde- oder Kleintier-
haltungen ist somit fast unmöglich.
Über die Veränderung werde ich bei der
Mitgliederversammlung des Landesverbandes am 4.10.2006 berichten können
und weitere Informationen erhalten sie
über die Homepage des Verbandes
unter www.tieraerzteverband.de
Dr.Hans-Joachim Götz
Seuchengeschehen um die Blauzungenkrankheit
Vor einigen Wochen wurde in Nordrhein-Westfalen die Blauzungenkrankheit bei Schaf- und Rinderbeständen
festgestellt. Obwohl die Erkrankung im
Grenzgebiet Belgiens schon seit einiger
Zeit diagnostiziert war, hatte es in
Deutschland bisher keinen Verdachtsfall gegeben. Dies ist nicht weiter verwunderlich, da die Erkrankung und
damit das Krankheitsbild nicht erwartet
worden war. In diesem Zusammenhang
wurden den praktizierenden Tierärzten
vom Referat Tierseuchen des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ein Versäumnis der Anzeige von anzeigepflichtigen Seuchen nach § 9 Tierseuchengesetz und damit eine Verzögerung der
möglichen Bekämpfung unterstellt.
Dies wurde von mir in aller Deutlichkeit
zurückgewiesen, da die zuständigen
Stellen versäumt hatten Hinweise auf
die Erkrankung an die Praktiker zu
geben, die Symptome keineswegs deutlich sind und auch die Diagnose im
Labor nicht ausreichen schnell und
sicher war.
Dennoch möchte ich Sie bitten Ihrer
Anzeigepflicht nach § 9 TSG nachzukommen und Verdachtsfälle zu
melden.
Da auch der Kreis Merzig-Wadern
inzwischen zur Beobachtungszone
zählt, sollte Ihr Augenmerk besonders
auf alle unklaren Krankheitsbefunde,
die mit Fieber, Abmagerung, Läsionen
im Bereich des Maules und des Euters
bei Wiederkäuern einhergehen gerichtet sein.
Nähere Angaben über das Krankheitgeschehen und die Ausbreitung der
Erkrankung finden Sie auf der Homepage
des Bundesverbandes oder des BMELV.
Dr.Hans-Joachim Götz
54
Gründung einer tierärztlichen Seniorenvereinigung
Es ist bekannt, dass viele Kolleginnen und
Kollegen sich nach Ende ihrer beruflichen
Tätigkeit völlig von ihrem Beruf lösen und in
ihrem Leben andere Schwerpunkte setzen.
Andererseits weiß man, dass es viele gibt,
die sich gerne an ihren Beruf erinnern und
weiterhin Interesse an ihm haben. Diese
Kolleginnen und Kollegen empfinden die in
der Regel nach dem Ende ihrer beruflichen
Tätigkeit erfolgte Trennung von Informationen – abgesehen vom DT-Blatt – über den
Berufsstand und von ihnen bekannten Kollegen als schmerzlich. Dies gilt auch für Tierarztwitwen, die ihr Leben lang in der Praxis
ihres Mannes mitgearbeitet haben und sich
nach dessen Tod oft allein gelassen fühlen.
Dazu kommt der mit dem Ruhestand verbundene Verlust der emotionalen Bindung
an Kammern und Verbände, das Gefühl der
Ausgrenzung, ja des Vergessenwerdens und
nach ihrer Meinung ein mangelndes Verständnis und Interesse von Seiten noch aktiv
tätiger Tierärztinnen und Tierärzte.
Diesem Tatbestand haben die französischen
Tierärzte schon vor Jahren Rechnung getragen und eine Vereinigung der Ruhestandstierärzte gegründet. Sie hat mit inzwischen
ca. 3000 Mitglieder ein gesellschaftliches
und kulturelles Programm entwickelt hat,
das sich großer Beliebtheit erfreut. So finden in Frankreich jedes Jahr zwei große,
mehrtätige Treffen der Vereinsmitglieder
statt. Es werden Reisen organisiert, es gibt
einen E-Mail-Pressedienst für Senioren und
eine Zeitschrift für diese Personengruppe.
Auch in den neuen Bundesländern gibt es
seit Jahren Vereinigungen, die auf regionaler Ebene mit großem Erfolg und Engagement arbeiten. Wir haben auch festgestellt,
dass es auch in Deutschland bei anderen Berufen derartige Seniorengruppen gibt, nicht
zuletzt bei den Ärzten, deren Hartmannbund schon vor Jahren eine Vereinigung für
pensionierte Ärzte ins Leben gerufen hat.
Bei einer Zahl von nahezu 10 000 Ruhestandstierärzten aus Verwaltung, Wissenschaft, Industrie und Praxis in Deutschland
gehen wir davon aus, dass sich genügend Interessenten an einer Mitgliedschaft einer
solchen bundesweiten Vereinigung finden
werden. Auch bereits bestehende Gruppen
sollten einvernehmlich integriert werden
können.
Der Bundesverband der praktizierenden
Tierärzte unterstützt dieses Vorhaben ausdrücklich und hat sich bereit erklärt, die Vorarbeiten für die Gründung einer tierärztlichen Seniorengruppe, die Tierärzten aus
allen Berufsgruppen offen steht und die im
Rahmen des bpt-Kongresses im November
in Nürnberg gegründet werden soll, zu
leisten und lädt alle Interessierten zu der
Gründungsveranstaltung im Rahmen des
bpt Kongresses am 10. November 2006 nach
Nürnberg ein. Beginn 15.00 Uhr im Raum
Basel im Kongresszentrum.
Im Anschluss daran findet noch die politische Kundgebung mit Herrn Minister
Seehofer und anschließend ein gemütlicher
Abend statt. So dass sicherlich die Möglichkeit gegeben ist, die Gründung auch
entsprechend zu feiern.
Schon im Vorfeld der Gründung werden
Kolleginnen und Kollegen gesucht, die
bereit sind, von Anfang an aktiv mitzuarbeiten. Es kann sich auch jeder schon jetzt
melden, der bereit und in der Lage ist,
mögliche Funktionen in dieser Vereinigung
zu übernehmen.
Wir sind davon überzeugt, dass unsere Idee,
auch in Deutschland eine solche Vereinigung zu gründen, erfolgreich realisiert
werden kann
gez. Dr. Götz, gez. Dr. Hagenlocher,
gez. Prof. Dr. Dr. h.c. Straub
Adresse für weitere Informationen und für
Anmeldungen:
Dr. H. Hagenlocher
Rottweiler Str. 111,
72184 Eutingen,
Tel: 07459/391
Fax: 2094
E-Mail: [email protected]
bpt-Geschäftsstelle
z. Hd. Herrn Alzheimer,
Hahnstr.70,
60528 Frankfurt,
Tel: 069/ 669818 0
E-Mail: [email protected]
55
Mitteilungen aus dem Landesverband
Thüringen
diesmal kein Beitrag
Mitteilungen aus dem Bundesverband
und der Industrie
Vorsorgeuntersuchung auf Patellaluxation
bei Hunden
Halbtagsseminare der FG Kleintierpraxis im bpt
(Theorie und praktische Übungen)
am 02.12.2006 in 49565 Bramsche:
von 10.00 - 13.30 Uhr (1. Kurs)
von 14.30 - 18.00 Uhr (2. Kurs)
Referenten:
Dr. Heinrich Grußendorf, Dr. Carsten Grußendorf (Bramsche)
Inhalte:
Anatomie, Biomechanik, Vorkommen und Klinik Demonstration des Untersuchungsganges, Befunderhebung praktische
Übungen an Hunden.
Das Seminar dient zur Etablierung einer einheitlichen PatellaBefundung zur zuchthygienischen Bekämpfung. Die Teilnehmer verpflichten sich, künftige zuchthygienische Untersuchungen nur nach den im Seminar dargestellten Kriterien
vorzunehmen.
Die Adressen der Teilnehmer werden an den VDH weitergeleitet. Die Einteilung der Teilnehmer (Vormittags-/ Nachmittagskurs) erfolgt durch die bpt-Geschäftsstelle, wobei
Terminwünsche nach Möglichkeit berücksichtigt werden.
56
Teilnehmerzahl:
max. 12 Personen je Kurs, Voranmeldung erforderlich
ATF-Anerkennung:
3 Stunden
Teilnahmegebühren: FGK-Mitglieder
165,00 E
(inkl. MwSt.)
bpt-Mitglieder
195,00 E
Nicht-Mitglieder
260,00 E
Anreise:
Einen entsprechenden Anreisehinweis senden wir Ihnen mit
der Anmeldebestätigung zu.
Anmeldung:
Bitte schriftlich und mit Erteilung einer Einzugsermächtigung
über die Teilnahmegebühr.
57
Bitte gut lesbar ausfüllen! Anmeldung zur Teilnahme an der FGK-Fortbildung:
Vorsorgeuntersuchung auf Patellaluxation
bei Hunden
Bramsche
Samstag, 02.12.2006
❏ Kurs 1 (10.00 - 13.30 Uhr) ❏ Kurs 2 (14.30 - 18.00 Uhr)
❏ Ich kann leider nicht an einem der angebotenen
Seminare teilnehmen, möchte aber über Ort und
Termin späterer Patella-Seminare informiert werden.
Name,Vorname:
Straße:
PLZ, Wohnort:
Telefon (tagsüber):
E-Mail:
Hiermit erteile ich der bpt Akademie GmbH die Einzugsermächtigung über die
Teilnahmegebühr von meinem Konto.
Meine Bankverbindung lautet:
Kreditinstitut:
Bankleitzahl:
Kontonummer:
Kontoinhaber:
(falls abweichend)
Unterschrift:
Bis 7 Tage vor Veranstaltungsbeginn ist eine schriftliche Stornierung der Anmeldung und Rückerstattung der Teilnahmegebühren unter Abzug einer Bearbeitungsgebühr von 25% möglich. Spätere Stornierungen können leider nicht berücksichtigt werden. Die Veranstalter übernehmen keine Haftung für Schäden jeglicher Art (z.B. infolge Veranstaltungsabsage).
Mit meiner Unterschrift bestätige ich, dass ich approbierter Tierarzt / Tierärztin bin.
Mit den Veranstaltungsbedingungen erkläre ich mich einverstanden.
Ort, Datum
Unterschrift
Information und Anmeldung:
bpt Akademie GmbH, – Referat Fortbildung –
Beate Düerkop-Scheld, Hahnstr. 70, D-60528 Frankfurt am Main
Tel. (0 69) 66 98 18-90, E-Mail: [email protected], Fax (0 69) 66 98 18 92
58
bpt-Kongress 2006
9. - 12. November 2006, CongressCenter
NürnbergMesse, Messezentrum (Eingang West), 90471 Nürnberg
Fortbildungsveranstaltung mit 65. bptFachmesse Veterinärmedizin und Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte e.V.
Aus dem Fachprogramm
Vortragsveranstaltung Schwein
(geeignet zur Fortschreibung der Fortbildungspflicht gemäß § 7 Abs. 2
SchHaltHygV)
9. November, 9.00 - 18.00 Uhr:
Themenkreis: Impfen wir zu viel oder zu
wenig? – Zeitgemäßes Impfmanagement beim Schwein
10. November, 9.00 - 12.45 Uhr:
Themenkreis: Aktuelles für die Schweinepraxis
Seminar Schwein
10. November, 14.00 - 17.45 Uhr:
Stallklima und Lüftung (geeignet zur
Fortschreibung der Fortbildungspflicht
gemäß § 7 Abs. 2 SchHaltHygV)
Symposium Nutztiere
10. November, 14.00 - 17.45 Uhr:
Tierschutz in der Nutztierpraxis: der
Tierarzt im täglichen Spagat – Chancen
für die Quadratur des Kreises. Symposium in Zusammenarbeit mit der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz
Seminar Lebensmittelsicherheit
11. November, 9.00 - 11.00 Uhr:
Neues Lebensmittelhygienepaket –
Aktuelles, Neues, Bewährtes. Seminar
der bpt Fachgruppe Lebensmittelsicherheit
Vortragsveranstaltung Pferd
(zugleich Veranstaltung der Gesellschaft für Pferdemedizin)
9. November, 9.30 - 18.00 Uhr:
Pferdepraxis für den Gemischtpraktiker,
Themenkreise: Auge, Kolik, Hufrehe,
Zähne, Wirbelsäule
10. November, 9.00 - 17.35 Uhr:
Pferdepraxis für den Pferdepraktiker,
Themenkreise: Narkose, Euthanasie,
Forensik
Vortragsveranstaltung Rind
11. November, 9.00 - 18.00 Uhr:
Themenkreise: Eutergesundheit, Kälbergesundheit
12. November, 9.00 - 13.00 Uhr,
Themenkreis: Freie Vorträge
Seminare Pferd
11. November, 9.00 - 17.30 Uhr:
Kolik. Seminar in Zusammenarbeit mit
der Gesellschaft für Pferdemedizin
11. November, 10.00 - 14.00 Uhr:
Lahmheitsdiagnostik beim Pferd (mit
praktischen Übungen). Seminar in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für
Pferdemedizin
Seminar kleine Wiederkäuer
10. November, 14.00 - 17.45 Uhr:
Kleine Wiederkäuer als Patienten in der
Gemischtpraxis. Einsteiger- bzw. Auffrischungsseminar in Zusammenarbeit mit
der Fachgruppe „Krankheiten der kleinen Wiederkäuer?“ in der DVG
Vortragsveranstaltung Kleintiere
10. November, 13.45 - 17.30 Uhr:
Themenkreis: Ophthalmologie
11. November, 9.00 - 18.00 Uhr:
Themenkreis: Aktuelles für die Kleintierpraxis, Magendrehung des Hundes,
Endokrinologische Problemfälle sicher
59
aufarbeiten und behandeln
12. November, 8.45 - 13.00 Uhr:
Themenkreis:
Basisversorgung
der
Schildkröte, des häufigsten Reptilienpatienten in der Kleintierpraxis
Seminare und Symposien Kleintiere
9. November, 10.00 - 13.30 Uhr (Gruppe
1) und 14.30 - 18.00 Uhr (Gruppe 2):
Vorsorgeuntersuchung auf Patellaluxation bei Hunden (mit praktischen Übungen). Seminar der bpt Fachgruppe
Kleintierpraxis
10. November, 8.45 - 13.15 Uhr:
Verantwortungsvolle Hundehaltung in
der Gesellschaft. Seminar der bpt Fachgruppe Kleintierpraxis
10. November, 9.00 - 12.45 Uhr:
Dermatologische Fallstricke vermeiden
10. November, 9.00 - 12.45 Uhr:
Geriatrie – Hunde- und Katzensenioren
fit durch Regulationsmedizin. Einsteigerseminar (keine naturheilkundlichen
Vorkenntnisse nötig) in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin
Vortragsveranstaltung
Praxisgestaltung
10. November, 9.00 - 12.45 Uhr:
1. Form follows function – die grundlegenden Gestaltungsprinzipien bei
Neu- und Umbau der Praxis oder
Klinik
2. Fallbeispiel mit Videodemonstration:
Umbau einer Tierklinik
3. Inhaber kleinerer und mittelgroßer
Praxen stellen ihre Praxiskonzepte
vor und geben Erfahrungsberichte
vom Bau bzw. Umbau ihrer Praxis
4. Diskussion von Teilnehmerfragen
Seminar Praxisgründung
11. November, 8.45 - 19.00 Uhr:
Der Weg in die Selbstständigkeit. Praxisgründungsseminar für Tierärztinnen
und Tierärzte
Fortbildung für Tiermedizinische
Fachangestellte
11. November, 9.30 - 18.00 Uhr:
1. Der Frakturpatient in der Kleintierpraxis
2. Möglichkeiten und Grenzen der
Regulationsmedizin beim alternden
Patienten
3. Technik, Tipps und Tricks zur Röntgendarstellung der Zähne bei Hund
und Katze
4. Aviäre Influenza bei der Katze:
aktueller Stand
5. Therapeutische Möglichkeiten bei
endokrinen Patienten
6. Gute Beratung ist Vertrauenssache –
die Tierarzthelferin als kompetente
Ansprechpartnerin für den Tierhalter
7. Die Schildkröte als Patient
Sonderveranstaltungen
9. bis 11. November: Vorträge, Seminare
und Symposien von Ausstellerfirmen
der 65. bpt-Fachmesse Veterinärmedizin
Berufspolitische Kundgebung mit
Bundesminister Horst Seehofer,
BMELV
10. November, 18.00 - 19.00 Uhr.
Freier Zutritt, keine Voranmeldung
Info & Anmeldung:
bpt Akademie GmbH,
Hahnstraße 70,
60528 Frankfurt am Main,
Tel. (069) 669818-90,
Fax (069) 669818-92,
[email protected],
www.bpt-akademie.de
60
Neues vom Weltschweinekongress 2006:
Schlachthofstudie an 65.000 Lungen belegt:
Verbesserung der Lungengesundheit nach Mykoplasmenimpfung unabhängig vom Impfschema
Zwischen 2002 und 2005 wurden mehr
als 65.000 Lungen aus 522 Schlachtpartien von 310 spanischen Betrieben
am Schlachtband mittels eines einheitlichen Befundschlüssels erfaßt. Alle Betriebe waren nachweislich mit Mycoplasmen infiziert. Die Untersuchung
umfasste Impfstoffe verschiedener Hersteller und hat gezeigt, dass sich die
Lungengesundheit bei Einsatz des Impfstoffes M+PAC® von Essex (Verwendung
sowohl als 1-shot oder 2-shot) unabhängig vom Impfschema erheblich verbessert.
Neben M+PAC® wurden je zwei weitere
Einmalimpfstoffe und Zweimalimpfstoffe eingesetzt. Ungeimpfte Schweine dienten als Vergleichsgruppe.
Sowohl der durchschnittliche Prozentsatz an veränderten Lungen, als auch
der Anteil der Lungen mit schwerwiegenden Schädigungen war in den beiden M+PAC® Gruppen (sowohl in der 1shot Gruppe, als auch in der 2-shot
Gruppe) am geringsten. Der durchschnittliche Lungenscore, der den Anteil an verändertem Gewebe pro Lunge
erfasst, war ebenfalls in den beiden
M+PAC® Gruppen am niedrigsten.
Die überzeugende Wirksamkeit von
M+PAC® mit dem maximal flexiblen
Impfschema aus einer Flasche ist der
Grund, weshalb immer mehr Tierärzte
diesem Imfpstoff ihr Vetrauen schenken.
1
Comparative evaluation of efficacy of several commercial mycoplasma hyopneumoniae vaccines under field condition. C. Zhou et al., Proceedings IPVS 2006
61
Neue Geschäftsführung bei der Albrecht GmbH
Dr. Zeller, die Leistungsfähigkeit des
oberschwäbischen
Traditionsunternehmens, welches in diesem Jahr sein
60. Gründungsjubiläum begeht, als
dem anerkannten „Vet.-Med.-Partner“
im Verbund mit der Eurovet weiter zu
stärken. Dabei gilt dem Ausbau des
partnerschaftlichen Verhältnisses der
Albrecht GmbH zu den praktizierenden
Tierärztinnen und Tierärzten das ganz
besondere Augenmerk. Ebenso liegt
Herrn Dr. Zeller aber auch daran, den 55
Mitarbeitern der Fa. Albecht attraktive
und
zukunftsorientierte
Arbeitsmöglichkeiten in Aulendorf zu sichern.
Dr. Gerfried Zeller
Mit dem 1. September 2006 hat Herr
Dr. Gerfried Zeller die verantwortliche
Leitung der Albrecht GmbH in Aulendorf übernommen.
Dr. Gerfried Zeller studierte Tiermedizin
an der Humboldt-Universität zu Berlin
und verfügt über langjährige Erfahrungen in der veterinär-pharmazeutischen Industrie. Am Standort Unterschleißheim war Herr Dr. Zeller für
Hoechst und Intervet in verschiedenen
Bereichen tätig, so im Produktmanagement, als Leiter Marketing & wissenschaftlicher Service, bei der Betreuung
wichtiger Kunden und zuletzt als
Business Unit Director Ruminants.
Als wichtigste Aufgabe sieht Herr
Mit der Übernahme der Geschäftsleitung durch Herrn Dr. Zeller findet der
Umstrukturierungsprozess bei Albrecht
seinen vorläufigen Abschluss. Dieser
begann mit der Fusion der A. Albrecht
GmbH & Co. KG mit der Eurovet Animal
Health BV, einer Tochtergesellschaft der
holländischen Tierärztegenossenschaft
AUV (ad usum veterinarium) im Frühjahr 2005 und fand seine Fortsetzung in
der Gründung der Albrecht GmbH zum
1.1.2006. Nach einer Übergangsphase
schied der ehemalige Firmeninhaber
Dr. Diethmar Albrecht aus der Geschäftsleitung aus und wurde das
Geschäft in Aulendorf von Herrn Drs.
Jan Jaap Korevaar geführt.
Nunmehr wird Herr Dr. Zeller die
Albrecht-Aktivitäten in Deutschland
verantworten, während sich Drs.
Korevaar auf seine Aufgabe als
Managing Director der Eurovet in
Bladel und Herr Tony Griffin auf die
Aufgaben als Vorstand der AUV in Cuijk
konzentrieren werden. Herr Dr. D.
Albrecht steht der Albrecht GmbH
weiterhin beratend zur Verfügung.
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Moderne Tierarzneimittel unter Nutzung
gentechnischer Methoden
Die Gentechnologie ist eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts.
Neben der chemischen Synthese, die
auch in den nächsten Jahren das wichtigste Herstellungsverfahren für pharmazeutische Wirkstoffe bleiben wird,
kommen wie in der Humanmedizin
auch in der Tiermedizin mehr und mehr
gentechnologische Verfahren zur Anwendung. In Zukunft wird ein Großteil
aller Innovationen zur Bekämpfung von
Tier- und Humankrankheiten auf Entwicklungen unter Nutzung der Gentechnologie („rote Gentechnik“) beruhen.
In der Tiermedizin sind bio- und gentechnologische Verfahren genauso im
Einsatz wie in der Humanmedizin zur
Herstellung von Wirkstoffen in der
Fermentation, bei der Bakterien, Hefe,
Insekten- oder Säugetierzellen zur
Wirkstoffproduktion eingesetzt werden. Eine ganz besondere Bedeutung
hat die Gentechnik bei der Entwicklung
von innovativen Tierimpfstoffen. Oft
sind nur so die gestiegenen Anforderungen in Bezug auf höhere Wirksamkeit,
geringere
Wirkstoffmengen,
schnellen Aufbau des Schutzes, hohe
Verträglichkeit und Einsatz alternativer
Applikationsverfahren (z.B. Aerosolverabreichung) sicherzustellen.
Bei Tierseuchen, wie z.B. der Vogelgrippe (Aviäre Influenza) sind neben
konventionellen Bekämpfungsmethoden neue Technologien unbedingte
Voraussetzung, um schnell auf ein
neues Erregerspektrum reagieren zu
können. Auch bei der Entwicklung von
Markervakzinen, die eine Unterscheidung zwischen Feld- und Impfvirus
ermöglichen, spielt die Gentechnik eine
wichtige Rolle.
Neben der Wirksamkeit spielt bei der
Entwicklung und Herstellung gentechnisch veränderter Tierarzneimittel
und Impfstoffe die Sicherheit eine ganz
besondere Rolle. Umfangreiche Genehmigungs- und Prüfverfahren stellen
Verbraucher-, Tier- und Umweltschutz
sicher. Insbesondere auch im Rahmen
der Zulassung kommt es zu einer
anspruchsvollen Prüfung, um so eine
wirksame Arzneimitteltherapie bei
möglichst geringen Risiken zu gewährleisten. Alle unter Verwendung neuer
technologischer Methoden hergestellten Tierarzneimittel und Impfstoffe
werden durch die Europäische Zulassungsbehörde EMEA überprüft.
Die Notwendigkeit der Verfügbarkeit
und der Sicherheit findet seinen Niederschlag auch in den Richtlinien des ökologischen Landbaues. Die Richtlinie
EWG Nr. 2092/91 (Artikel 6) sieht den
Einsatz von genetisch modifizierten
veterinärmedizinischen Produkten ausdrücklich vor.
Bundesverband für Tiergesundheit Bonn,
22.8.2006
63
Impressum
Anschrift des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Bayern:
Dr. Rupert Ebner, Heidemannstr. 12, 85049 Ingolstadt, Telefon: 0841-44976
Anschrift des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Baden-Württemberg:
Dr. Thomas Steidl, Jurastraße 23, 72072 Tübingen, Telefon: 07071/78780
Anschrift des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Rheinland-Pfalz:
Dr. Bernd Alscher, Alter Steg 1-2, 55765 Oberhambach, Telefon: 06782-99440
Anschrift des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Saarland:
Dr. Hans-Joachim Götz, Im Teich 1, 66459 Kirkel/Limbach,
Telefon: 06841-89396
Anschrift des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Thüringen:
Dr. Volker Lampe, Goetheweg 3, 07646 Stadtroda, Telefon:036-428-61224
Das Mitteilungsblatt des Landesverbandes Bayern im BPT für Bayern, BadenWürttemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen erscheint vierteljährlich und wird den Mitgliedern zugestellt. Bezugspreis: _ 2,56 im Mitgliedsbeitrag enthalten. Auflage 3000 Exemplare. Herausgeber ist der Landesverband prakt. Tierärzte Bayern e.V. im BPT. Anschrift der Geschäftsstelle:
Landesverband prakt. Tierärzte Bayern e.V. im BPT, Dr. Franz Gassner, Schulstraße 20, 84160 Frontenhausen, Telefon 08732-931323, Telefax 08732-931324.
Redaktion Dr. R. Ebner, Dr. F. Gassner, Dr. T. Steidl, A. Tröschel, Dr. A.Vogel
Anschrift der Redaktion: A.Tröschel, Bogenstraße 2b, 90599 Burgthann,
Telefon 09183-903652, Telefax 09183-903654, email [email protected]
Schlussredaktion: Dr. vet. med. Andrea Hammerl, Journalistin,
Schrobenhauser Str. 35a, 86668 Karlshuld. Tel./Fax 08454-1398
Druck: Ortmaier-Druck, Birnbachstr. 2, 84160 Frontenhausen,
Telefon 08732-9210-0, Telefax 08732-9210-729.
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Titelbild: A.Tröschel
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