Über die Kanone der - Schützengilde Altlandsberg

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Über die Kanone der - Schützengilde Altlandsberg
Über die Kanone der „Schützengilde Altlandsberg 1845 e.V.“
Die Schützengilde Altlandsberg, die 1845 durch den damaligen Bürgermeister Matz wiedergegründet wurde, ist mit der Geschichte der Stadt
Altlandsberg eng verbunden und bemüht sich, alte Traditionen zu pflegen und zu besonderen Höhepunkten präsent zu sein. Altlandsberg kann auf
viele große geschichtliche Ereignisse zurückblicken. Sie reichen von den Rittern von Krummensee 1409, dem 30-jährigen Krieg 1618- 1648, den
Freiherren von Schwerin 1654, König Friedrich I- 1708 (der in Altlandsberg erzogen wurde und sich deshalb später eng mit dem Schloss und der Stadt
verbunden fühlte), der Besetzung durch Napoleonische Truppen 1806/1807 und viele weitere große Ereignisse, die bis in die heutige Zeit das Bild
unserer Stadt prägten.
Eine Schützengilde kann nicht besser an vergangene historische Ereignisse erinnern und neue besondere Höhepunkte einleiten, als mit einem
donnernden Schuss aus der eigenen Kanone. Damit steht die Schützengilde in alter Tradition, wo schon immer bei besonderen Anlässen Salutschüsse
mit meist historischen Kanonen abgefeuert wurden.
Zur Anschaffung einer eigenen Kanone hat die Schützengilde oft beraten. Unser 1. Hauptmann, Kamerad Bernd Graminsky, führte dazu erste Recherchen und informierte in der Jahresmitgliederversammlung im Juni 2007 über Möglichkeiten der Beschaffung eines Kanonenrohres und anderer
wichtiger Bauteile sowie die erforderlichen Ausbildung eigener Kanoniere. Dazu legte er interessante Dokumentationen vor. Die Mitgliederversammlung bat ihn einstimmig, die erforderlichen Schritte für die Beschaffung eines Kanonenrohres und Herstellung der Lafette vorzubereiten.
Das neben stehende Bild zeigt den 1. Hauptmann, Bernd Graminsky, den
Schatzmeister Frank Ruppersberger und den Leiter Ausbildung der
Schützengilde, Olaf Graminsky, bei der Auswahl eines Musters in einer
Kanonenwerkstatt in Stadtroda.
Das von unserer Gilde dann in Auftrag gegebene Kanonenrohr mit einer
Laufseele aus Präzisionsstahlrohr hat ein Kaliber von 75 mm, eine Länge
von 150 cm und ein Gewicht von 233 Kg. Das Kanonenrohr ziert
zusätzlich das historische Wappen der Stadt Altlandsberg. die Kanone
eignet sich hervorragend zum Salutschießen bei festlichen Anlässen. Bei
dem von uns gewählten Modell handelt sich also um eine historische,
alte preußische Kanone. Sie ist aus Gussstahl gefertigt. Die Ladung
erfolgt über die Schussmündung. Dazu wird mit einem Ladestock eine
Kartusche in das Kanonenrohr gepresst, gefolgt von einem Stopfen, dem
Geschoss und einem weiteren Abdeckstopfen. Die Zündung könnte über
eine Pulverspur oder eine Lunte ausgelöst werden, erfolgt bei uns aber
etwas moderner über eine Zündvorrichtung.
Es war nicht einfach, die Vision einer eigenen Kanone Wirklichkeit
werden zu lassen. Da war zunächst die Fianzierung des Kanonenrohres,
welche durch Spenden der Stadt Altlandsberg, unseres Ortsbürgermeisters Ravindra Gujjula sowie vieler Kameraden unserer Schützengilde möglich wurde.
Die Lafette für die Kanone bauten Kameraden Bernd Graminsky, Olaf
Graminsky und Ingo Pickart, welche sich dabei als wahre Meister ihres
Faches erwiesen.
Am 6. September 2008, anlässlich des Altlandsberger Stadtfestes, nahm der Schatzmeister des Brandenburger Schützenbundes, Kamerad Peter
Heckert, im Beisein vieler Gäste die feierliche Namensgebung der Kanone vor. Sie erhielt den Namen Kaiserin Auguste. Danach donnerte der erste
Schuss über den Altlandsberger Gutshof. Für die Kameraden der Gilde ein historisches Erlebnis, ging doch ein lang gehegter Traum in Erfüllung.