Kreta Gesund leben Zürich

Transcription

Kreta Gesund leben Zürich
Naturfreund
Magazin für Freizeit und Umwelt
Frühling
1 | 2013
www.naturfreunde.ch
CHF 8.50
Wo übernachten wir?
Antworten lohnt sich!
Häuser-Umfrage in
der Heftmitte
Natur-Oasen in Stadt
und Agglomeration
Bienen in Zürich
Besuch beim Imker
Geheimnisvolle
minoische Kultur
Zürich
Gesund leben
Kreta
Ein Teil
von
Architektur
Natur erleben |
Editorial
Bestes vom Schweizer Bauernhof.
Liebe Leserin, lieber Leser
A
ls unser leitender Redaktor, Herbert Gruber,
mir vorgeschlagen hatte, dieses Editorial
für unseren ersten „Naturfreund“ im völlig
neuen Kleid zu schreiben, habe ich selbstverständlich sofort zugesagt. Auf diese Weise kann ich ihm
und unseren beiden Gestaltern, Christian Schmid
und Elias Branch, an dieser populären Stelle für
ihre tolle Arbeit danken. Es macht Spass, mit
Profis zusammenzuarbeiten!
Für die vorliegende Ausgabe des „neuen Naturfreunds“ waren wir in Zürich unterwegs und haben
einige spannende, zum Teil unglaubliche Geschichten zusammengetragen. Wer denkt, Zürich
beschränke sich auf die Bahnhofstrasse, die Banken und das Niederdorf wird hier eingeladen, die
natürliche Seite dieser faszinierenden Wirtschaftsmetropole kennenzulernen.
So gibt es in Zürich über 5‘000 Parzellen Schrebergärten, und es gibt die Guerilla- und Urban
Gärtner. Sind’s Kämpfer im städtischen Untergrund? Eines haben sie alle gemeinsam: sie
behaupten sich in unserer Millionenstadt. Karotten auf einem Plätz Matte, der 4000 Franken je
Quadratmeter kostet?! Ist denn das überhaupt sinnvoll? Eine unglaublich interessante Geschichte!
Sie findet sich ab Seite 6.
Apropos Bienen und Zürich – nun bei dieser Story dachte ich zuerst nicht unbedingt an Honigproduktion, aber tatsächlich, auch das gibt’s in Zürich (siehe Seite 14). Und sie, die Honigbienen,
scheinen ihre Arbeit gut zu machen: wie sonst kann man sich die rund 1 Million Bäume innerhalb
Zürichs Stadtgrenzen erklären (Seite 12)? Zürich, du bist einmalig!
Der „ Naturfreund“ erscheint übrigens nun saisonal und dies mit einer Auflage von 30‘000 Exemplaren; jede Nummer wird von mindestens 100‘000 Personen gelesen. Das ist doch was!
Herzlichst,
Rolf Kaeser
Geschäftsleiter Naturfreunde Schweiz
Tun Sie sich und der Natur
etwas Gutes. Mit den
Produkten von TerraSuisse
geniessen Sie den natürlichen
Geschmack aus nachhaltiger
Landwirtschaft und
unterstützen gleichzeitig
über 12 000 Schweizer
Bauernhöfe und all
ihre Bewohner.
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2 Naturfreund
1 | 2013
1 | 2013
Naturfreund
3
Naturfreund 1 | 2013
Inhalt
14
Natur erleben
Naturpark Beverin, Graubünden
6 Zürcher Vielfalt: Vom Familiengarten bis
zum Urban Gardening
11 Stadtrat Gerold Lauber: Zürich hat
viele Seiten
12 Zürich: Über eine Million Bäume
auf Stadtboden
23 Zürichs Hausberg: wo jetzt der
Bärlauch gedeiht
37 Hier Stadt, dort werdender Urwald:
Naturlandschaft Sihlwald
Gesund Leben
Lingua Natura
Sprachferien im Naturpark
Verbinden Sie Ferien mit Bildung,
Schweizer Pärke
Näher als man denkt
Nationalpärke, Regionale
Naturpärke und Naturerlebnispärke gehören zu
den ursprünglichsten Natur- und Kulturlandschaften
der Schweiz. Sie sind weitgehend intakte, vielfältige,
dynamische und natürliche
oder vom Menschen naturnah gestaltete Lebensräume.
Die Bevölkerung der Parkgemeinden ist stolz auf ihr
ausserordentliches natürliches und kulturelles Erbe.
Sie verpflichtet sich, dieses
zu erhalten und respektvoll
zu nutzen. Die Bevölkerung
erwartet von den Naturpärken eine Stärkung der Identität und des Zusammenhalts und eine Förderung
der regionalen Wirtschaft.
Kultur und dem Erleben einzigartiger
Natur!
42
Bienen in Zürich – Besuch beim Imker
Ex-Stadtpräsident Elmar Ledergerber:
Mein grünes Zürich…
Ex-Marathon-Meister Bruno Lafranchi:
die Schweiz braucht mehr Breitensport
unterwegs
Während fünf Tagen werden täglich
26 Zürich: Mensch und Natur in Harmonie
im Wehrenbachtobel
27 Zürich: Badi für Männer, Badi für Frauen,
Badis für alle
29 Zürich: Weinbau vor den Toren der Stadt
30 Zürich: Wo James Joyce und
Elias Canetti ruhen
42 Kreta: Einblicke auf die
erste Hochkultur Europas
drei bis vier praxisbezogene Sprachlektionen mit vielseitigen Aktivitäten
und Ausflügen kombiniert. Sie lernen
die Bewohner des Parks und ihre
Geschichte kennen, machen kulinarische Entdeckungen und geniessen
die wunderschöne Naturlandschaft.
Die Spracherlebnisreisen finden
im April, Juni, Juli, September und
Oktober in den Naturpärken Binntal
Pärke bieten den Besucherinnen und Besuchern
echte Naturerlebnisse,
faszinierende Geschichten,
Kontakte zu einer lebendigen Bevölkerung und den
Genuss regionaler Spezialitäten.
6
14 21 39 (Wallisertitsch), Pfyn-Finges (Französisch), Chasseral (Französisch)
Veglia-Devero (Italienisch), Val
Grande (Italienisch), Beverin (Rätoromanisch/Sutsilvan) und Val Müstair
(Rätoromanisch/Vallader) statt.
www.lingua-natura.com
www.paerke.ch
Titelbild
Aus- und Weiterbildung
Ihnen Sorge zu tragen ist ein Gebot
der Stunde: Stadtpärke sind für die
Menschen in der Stadt bedeutende
Oasen der Erholung. Im Bild der Platzspitz (beim Zürcher Hauptbahnhof );
im Hintergrund das Schweizerische
Landesmuseum, das noch bis Mittel
Juli die Ausstellung „Animali“ zeigt, eine
Schau über Tiere und Fabelwesen von
der Antike bis zur Neuzeit.
57 Leiten ist mehr als zuvorderst gehen
59 Touren leiten – und wie sieht es aus
mit dem Versicherungsschutz?
Foto: Michael Buholzer
NATURFREUNDE AKTIV
51 Impuls: Wort des NFS-Präsidenten
53 Naturfreundehäuser: wo der Häuserfonds
helfen kann
55 Leserbriefe
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Naturfreund
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Natur erleben |
gärten in zürich
Architektur
| Natur erleben
Zürcher Vielfalt: vom Familiengarten bis zum Urban Gardening
Neu, alternativ und traditionell
Und in dieser Stadt, in Zürich, wo Grundstücke unter 4000 Franken pro Quadratmeter
nicht zu haben sind, gibt es Schrebergärten! Insgesamt über 5000 Parzellen, eigentliche
Oasen der Biodiversität. Rose-Marie Nietlisbach ist Pächterin einer 200 m2-Parzelle, und
sie ist Präsidentin des über 700-köpfigen, multi-kulturellen
Familiengarten-Vereins Zürich-Wipkingen.
Text:
B
Fotos: Grün stadt Zürich
ezüglich Gärten gibt’s in Zürich allerhand:
altmodisches und neumodisches. Zum
neumodischen zählen jene Gärten, die
gestern dort, heute hier, und morgen erneut
woanders sind. Es sind Zügelgärten. Eigentlich
ein Unding. Aber gleichwohl nicht unmöglich.
In einer Stadt wie Zürich, wo Wandel mitunter
rasend schnell vor sich geht, stehen Mobilität
und Flexibilität hoch im Kurs. Und also gibt es
in Downtown Switzerland eben auch Gärten,
Einer der zahlreichen
Familiengärten:
Zürich-Wipkingen, in
unmittelbarer Nähe
des Prime Towers.
6 Naturfreund
Herbert Gruber
die, als Reaktion auf den Bauboom, in rascher
Abfolge verschoben werden.
Nun, Erzähler sollen die Sache nicht auf die
Spitze treiben! Also sei beigefügt: viele dieser
Zügelgärten sind eigentlich nichts anderes als
auf SBB-Palette gestellte Blumenkistchen (mit
den Massen 120 x 80 cm). Sehen ähnlich aus
wie niedere, mit Holzbrettern eingeschalte
Triebbeete. Und so ein Beet, respektive zehn,
zwanzig solcher Beete haben ja noch schnell
Urban Gardening in der boomenden City: Frau Gerolds Garten im Kreis 5, an absoluter Top-Lage.
mal irgendwo Platz. So eines könnte man sich
notfalls auch aufs Flachdach des Hauses hieven
lassen. In Zürich aber gibt’s für Gartenfreunde
meist mehrere Alternativen!
Von Urban- bis Guerilla-Gardening
Typische Standorte solcher mobilen Gartenbeete sind Baubrachen. Das heute wohl
bekannteste Beispiel einer solchen Zwischennutzung findet sich an absoluter Top-Lage: im
boomenden „Züri-West“, an der Geroldstrasse
(Kreis 5), gleich hinter dem Freitag-Laden
(mit dem Turm aus aufgestapelten FrachtContainern) und damit in unmittelbarer Nähe
des Prime Towers, des neuen Wahrzeichens
der Stadt: „Frau Gerolds Garten“ nennt sich
das Projekt (befristet bis 2017). Es ist ein kunterbuntes Gemisch von Gemüse- und Blumengärten, von Mode-, Design- und Kunstateliers,
von Bars und Restaurants. Unweit davon, an
der Förrlibuckstrasse, findet sich auf dem Areal
des ehemaligen Fussballstadions Hardturm
gleich ein weiteres entsprechendes Beispiel
einer Zwischennutzung durch Gartenfreunde.
Ähnliches gibt’s zudem an der Kronenstrasse
in Zürich Unterstrass. Und eindrücklich auch
der Brauergarten: An der Brauerstrasse, mitten im Langstrassen-Quartier, verwandelten
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Anwohner einen heruntergekommenen Innenhof in eine grüne Oase der Begegnung – man
sagt, die Gärten an der Brauerstrasse seien die
kreativsten Pflanzbeete der Stadt. Jeweils samstags nachmittags ist der Brauergarten übrigens
für Besucher geöffnet.
Mit anderen Worten: in der Stadt hat Gärtnern
eine neue Dimension erreicht. Entsprechend
kommt das Ganze auch sprachlich neu daher;
ergo spricht man von Urban-Gardening, CityGardening, Urban-Farming. Darin steckt das
Sofortige und Unbedingte, das Flexible und
Schnelle. Man sieht die Chance und nutzt
sie. Dass einem dazu die Erfahrung des AltGedienten womöglich fehlt, ist kein Grund
zum Zaudern. Man probiert’s, und probiert’s
allenfalls nochmals – und wenn’s keinen Spass
mehr macht, lässt man’s bleiben.
Und als Zugabe zum „Gardening“: den Begriff
Guerilla-Gardening kennt man selbstverständlich auch in Zürich. In ihrer Auswirkung ist
diese (ebenfalls oft nachts ausgeübte) Tätigkeit
jedoch so ziemlich das Gegenteil von Fassadenschmiererei oder sonstigem Vandalismus.
Statt um Beschädigung fremden Eigentums
geht’s beim Guerilla-Gardening ums (wilde)
Pflanzen oder Säen von Blumen. Zum Beispiel
in eine ins (Asphalt-)Trottoir eingelassene
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Naturfreund
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Natur erleben |
gärten in zürich
Baumscheibe. Man achte beim nächsten
Spaziergang auf solche Scheiben: mit einem
Durchmesser von oft weniger als zwei Metern
ist so eine Baumscheibe das einzige Stückchen
an nicht verdichteter Erdoberfläche, das einem
Stadtbaum zugestanden wird. Und häufig sind
diese Scheiben verdreckt mit Hundekot, Zigarettenkippen, Fastfood-Verpackungen, Aludosen … Ein Elend ist das; und auf jene, die die
Verunreinigungen zulassen und verursachen,
wirft es ein beschämendes Bild. Aber es gibt –
welch‘ ein Gegensatz – einzelne Zeitgenossen,
die eine oder mehrere solcher Baumscheiben
als ihr Gärtchen inmitten der Stadt entdeckt
haben: und just dort ihre Blumensamen ausstreuen und darauf achten, dass das „Bett“ des
Stadtbaumes nicht vollends zur Öde verkommt.
Zeit, Raum und Zuneigung
Wie gesagt, in Sachen Gärtnern gibt es in
Zürich auch das Althergebrachte. Und es ist
gleichzeitig etwas Wertvolles, etwas Besonderes. In den Büros der städtischen Verwaltung
kursiert dazu die Episode, wonach ein vom
Flughafen Kloten her per Zug ins Stadtzentrum
fahrender Besucher aus dem fernen Indien
gesagt haben soll, dass in Zürich selbst die
Slums ordentlich aussähen.
Was jener Reisende durchs Zugsfenster jedoch
Neuzeitliche städtische Garten-Kultur: nach wie vor ein soziales Ereignis.
8 Naturfreund
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gärten in zürich
gesehen hatte, das waren keine Slums – es
waren die Zürcher Schrebergärten! Familiengärten mitten in der Stadt: Gartenareale mit
Holzhäuschen drauf und vor jedem zweiten ein
Fahnenmast und eine farbige Flagge im Wind;
gepflegte Gemüse- und Blumengärten – das
Werk der Hobby-Gärtner, das Werk unzähliger
fleissiger Hände!
Rose-Marie Nietlisbach zitiert damit eine
Aussage des (1998 verstorbenen) Zürcher
Landschaftsarchitekten Dieter Kienast: „Der
Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn
er erfordert das, was in unserer Gesellschaft
am Kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung
und Raum“.
Man muss sich das vor Augen halten: eine Stadt
mit diesen verrückten Bodenpreisen ermöglicht
es ihren Bewohnern, innerhalb der Stadtgrenzen auf öffentlichem Grund und Boden einen
Gemüse- oder Blumengarten zu bepflanzen! Es
gibt in Zürich (und der Stadt gehörend) rund
185 Hektaren an Gartenflächen. Etwa 145 ha
davon verpachtet die öffentliche Hand an die 13
Familiengarten-Vereine der Stadt (der Verein
Zürich-Wipkingen mit seinen 712 Mitgliedern
ist einer davon). Und diese 145 ha wiederum
sind aufgeteilt in 70 Areale, respektive in rund
5000 Parzellen (meistens 200 m2 das Stück).
Das heisst, es gibt in Zürich gut 5000 registrierte und eine Jahresmiete bezahlende GartenPächter – und selbstverständlich haben diese
5000 Hobby-Gärtner auch Freunde und/oder
Familieangehörige, und ergo sind es dadurch
viele, viele Tausend Menschen, die in der Stadt
Zürich unmittelbar und hautnah mit einem
Garten verbunden sind!
Vorurteile, Grenzen und Sozialkompetenz
Warum will ein Stadtmensch einen Garten?
Was ist das Schöne daran? Dafür gibt’s 1000
Erklärungen. Eine Mutter sagt, sie könne ihren
Kindern dank dem Garten zeigen, von wo
Tomaten und Peperoni wirklich herkommen.
Ein Garten in der Stadt – auf dass Kinder eine
Chance erhalten, der Natur beim Gedeihen
und Vergehen zuzusehen; auf dass wir unsere
Nahrungsmittel nicht als Kunstprodukte sondern als organisch gewachsene Lebens-Mittel
wahrnehmen können. Rose-Marie Nietlisbach,
seit 2007 Präsidentin des Familiengartenvereins
Zürich-Wipkingen (sie bearbeitet einen dieser
Gärten seit 1973), spricht noch von was Anderem. Es sind drei Begriffe, die sie aufführt. Gartenarbeit, so sagt sie, erfordere Zeit, Raum und
Zuneigung – also allesamt „Qualitäten“, die rar
zu werden drohen… Die Hobby-Gärtnerin und
seit kurzem pensionierte Berufsinspektorin
Nochmals zurück zum Althergebrachten;
und wie wir dies tun, sind wir mitten in den
Vorurteilen. Schrebergärten seien, so eine
dieser Weisheiten, Schrebergärten seien was
für Kleinkarierte. Und jene, die dort gärtnern,
seien Giftspritzer und Düngerzwerge. Nun, je
näher man hinschaut, umso rascher lösen sich
derlei Buchstabenansammlungen in Luft auf.
Wer begleitet von Rose-Marie Nietlisbach über
eines dieser Zürcher Gartenareale schlendert,
trifft auf engstem Raum auf eine unglaubliche
Vielfalt – und zwar in jeder Beziehung. Das
mag bei den 1000 Pflanzenarten anfangen,
vom Safran und von regional-typischen ungarischen Peperoni bis hin zu den Weintrauben
(die gar gekeltert worden sind); das mag die
Art und Weise des Gärtnerns betreffen (vom
„normalen“ biologischen bis hin zum streng
biodynamischen); aber das geht auch weiter
bis zu den einzelnen Pächtern selbst. Da sind
alte und junge dabei (der älteste und nach wie
vor regelmässig im Areal antretende Freizeitgärtner im Verein Zürich-Wipkingen ist ein
95-jähriger); und vor allem, das sind Leute
aus den verschiedensten Berufsfeldern: da ist
der Chauffeur, der Architekt, der ETH-Mann,
der Maler, der Hausabwart, der Schreiner, der
Lehrer, der Polizist, der Baggerführer, der Sozialarbeiter, der KV-Angestellte, der IV-Rentner,
der Heilpädagoge. Und dann die Herkunft all
dieser Leute! Rose-Marie Nietlisbach zählt die
Herkunftsländer auf, es sind deren 17: Portugal,
Spanien, Italien, Griechenland, Österreich,
England, Schottland, Polen, Monaco, Ungarn,
Türkei, Sri Lanka, Pakistan, Bolivien… Und gar
aus den USA stammt jemand, der hier gärtnert;
und ja, gewiss, nicht wenige stammten aus den
Ländern Ex-Jugoslawiens und im Moment
stark zunehmend sei die Zahl der Deutschen.
| Natur erleben
Aufmerksame Präsidentin des
Gartenvereins Wipkingen:
Rose-Marie Nietlisbach.
Foto: Urs Baumgartner
Und, so fragt man, gibt’s bei diesem Völkergemisch keine Probleme? Rose-Marie Nietlisbach
spürt, wohin die Frage zielt. Und angesichts
der Geschichten, die sie als Präsidentin und/
oder Arealchefin im Familiengarten über die
Jahre schon erfahren hat, wäre es für sie ein
Leichtes, in den Chor der Mulitkulti-Skeptiker
einzustimmen. Weil, es gibt sie: jene, die sich
über Vereinbarungen und Abmachungen hinwegsetzen. Oder jene Fremdsprachigen, die
ihre Männlichkeit offenbar dadurch bestätigen,
dass sie der Familiengarten-Präsidentin ins
Gesicht hinein sagen: „Von einer Frau lass ich
mir nichts sagen!“. Doch von derlei lässt sich
Wa r u m S c h r e b e r g ä r t en ?
In Zürich redet man nicht von Schrebergärten, sondern von Kleingärten. Zurzeit verpachtet „Grün Stadt
Zürich“ 70 Gartenareale an 13 Familiengarten-Ortsvereine. Juchhof (über 800 Parzellen), Wipkingen (siehe
Haupttext) und Wiedikon (mit je über 700 Parzellen)
gehören zu den drei grössten dieser städtischen
Gartenvereine. Diese Vereine wiederum verpachten
die Parzellen (à zirka 200 m2) an ihre zahlenden
Vereinsmitglieder. Im Weiteren tritt Grün Stadt Zürich
selbst als Direktvermieterin von rund 400 FreizeitParzellen auf. Und apropos Schrebergärten: der Begriff
geht zurück auf den Leipziger Lehrer und Arzt Gottlob
Schreber. Jener Schreber, 1808 geboren, hatte sich mit
den Auswirkungen der industriellen Revolution auseinandergesetzt und war zum Schluss gekommen, dass
den Kindern der städtischen Fabrikarbeiter unbedingt
Spielplätze zur Verfügung gestellt werden müssten.
Auf diesen Plätzen entstanden, Jahre später, die ersten
„Kinderbeete“ und später die ersten „Familienbeeten“
– die fortan Schrebergärten genannt wurden.
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Naturfreund
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Natur erleben |
Architektur
Ein geständnis
Natur erleben –
und das mitten in der Stadt
Zürich hat viele
Seiten
Oft unterschätzt, und längst
nicht selbstverständlich:
Natur-Oasen am Strassenrand.
Rose-Marie Nietlisbach nicht beirren. Zumindest nicht grundlegend. Das seien Einzelfälle.
Gewiss, sie regt sich auf darüber. Und sie
empört sich, wo sie Missbrauch entdeckt. Wo
jemand sich durch Lügen Vorteile zu erschwindeln versucht. Das gibt’s auch hier in diesen
Gärten. Aber Rose-Marie Nietlisbach behält die
Relationen. 95% so sagt sie, oder gar 98% der
Pächter verhielten sich anständig. Und gewiss
sei es nicht jedem auf Anhieb klar, dass man
hierzulande und heutzutage seine gebrauchten
Plastiksäckchen nicht mehr so ohne Weiteres
im Garten verbrennen dürfe. Und es sei auch
nicht jede/r von Anfang an ein überzeugter
Biogärtner. Aber daran lasse sich, so sagt es die
Präsidentin, daran lasse sich arbeiten.
Und wie man diese Frau weiter begleitet und
ihr zuhört, wird klar, dass eines der besten
Werkzeuge einer Familiengarten-Präsidentin
das Gespräch ist. Und darin ist Rose-Marie
Nietlisbach, die frühere Berufsinspektorin, eine
Meisterin. Dies kommt vielen zugute: zumal
es in diesen Gärten auch darum geht, dass
dieses Wirtschaften und Zusammensein auch
morgen noch möglich ist – und von der Politik
mitgetragen wird. Also spricht Rose-Marie
Nietlisbach auch die heissen Eisen direkt an.
Und vermeidet dabei den Angriff auf die Person. Sie zielt auf die Sache, auf die Frage, auf die
Lösung.
10 Naturfreund
1 | 2013
Und also ist alles bestens an der Gartenfront?
Nein, das ist es nicht. Was die Zürcher Familiengarten-Vereine betrifft, so sehen sie sich
damit konfrontiert, dass die Nachfrage nach
Gärten zwar höher ist als das Angebot, dass
die Hobby-Gärtner aber andererseits immer
weniger oft bereit sind, dazu die entsprechende
organisatorische Hintergrundsarbeit zu leisten
(sprich: in einem Vorstand Verantwortung zu
übernehmen). Und da ist – andererseits – jene
von „Grün Stadt Zürich“ (die zuständige Abteilung der Stadtverwaltung) formulierte Vision,
wonach die Garten-Areale künftig vermehrt
auch für Aussenstehende (für Nicht-Pächter,
für Passanten, für Spaziergänger) geöffnet werden sollten. Was sich auf Papier durchaus sympathisch ausnimmt, dürfte in der Praxis jedoch
da und dort zu Irritation führen. Weil: das
Aufrechterhalten einer gesellschaftlichen Ordnung verträgt nicht jedes Mass an Anonymität.
Oder anders gesagt: in diesen Schrebergärten
mit ihrer multikulturellen Ausprägung passiert
bezüglich Integration bereits heute Enormes –
grenzenlos aber ist dieses Potential nicht.
Heute wage ich an dieser Stelle ein Geständnis.
Nämlich: als ich mich vor 30 Jahren in Zürich
niederliess, ‚bis auf weiteres’, war ich skeptisch.
Grossstadt, viel Verkehr, Lärm und Gestank,
und überhaupt alles so gänzlich anders als alles,
was ich bisher in meinem Leben so erlebte.
Uns Kindern gehörte früher ein ganzes Dorf,
mit all den Ställen, Scheunen, Ruinen und
ver- steckten Winkeln. Ein ganzer Talboden
wollte immer wieder erkundet sein und in der
Vertikalen erstreckte sich unser Einsatzgebiet
von der Dorfkirche auf 1445 m.ü.M. bis zum
Gipfelkreuz auf dem Täschhorn auf 4491 m. In
der Kirche waren wir sehr früh schon und sehr
regelmässig, auf dem Täschhorn erst als junge
Erwachsene und nicht regelmässig.
Ich dachte, auf vieles nun verzichten zu müssen.
Auf den Geruch von trocknendem Heu oder
frisch geschlagenem Lärchenholz, von faulendem Kartoffelkraut nach der Ernte auf dem
Acker, auf den stahlblauen Himmel im Herbst
mit den schwarzen Schatten früh am Nachmittag schon, den weissüberpuderten Gipfeln und
den flammend gelbroten Lärchenwäldern. Und
auf die Kühe, die Mitte September von der Alp
getrieben wurden und nun den Talboden belebten. Ich habe diese Bilder gespeichert und sie
tauchen immer wieder auf, meist unbestellt.
Nun sind viele neu hinzugekommen. Bilder aus
drei Jahrzehnten in und um Zürich, abgelegt in
demselben Speicher. Meine Skepsis vor 30 Jahren war ohne Berechtigung. Zürich hat mir auch
in diesem Bereich enorm viel geboten über die
Jahre. Wir sind mit unseren Kindern Stunden
und Tage durch den Wald über Schwamendingen gezogen, mit dem Schlitten im Winter, ab
und zu auch nachts, auf dem Bauch sind wir
durch junges Fichtendickicht gerobbt, haben bei
Tageserwachen Vögel beobachtet und zwischendurch im Wald geschlafen – und bei alldem gab
es immer viel zu entdecken und zu lernen.
Seit vielen Jahren jogge ich in der Freizeit, an
der Sihl entlang und auf Pfaden am Uetliberg.
Kaum ein Weg oder Steig ist mir unbekannt an
unserem Hausberg. Auch der Adlisberg bis hin
zum Pfannenstiel ist mir oft Ausflugsziel, zu
Fuss oder auf dem Fahrrad. Ich habe mich auch
schon im Boot auf den Zürisee gewagt, am frühen Morgen, vor Sonnenaufgang. Der See ganz
ruhig und Nebelfetzen über dem Wasser, eine
einmalige und unvergessliche Stimmung.
Wir wohnen nah am Wald. Das lässt uns
Füchse beobachten, vor dem Haus am Brunnen und mitten in der Nacht. Die Alte schafft
irgendetwas Fressbares herbei, die Jungen warten, tummeln und balgen herum. Zwischendurch streift auch ein Dachs durch die Gegend.
Die Krallen seiner starken Vorderbeine kratzen
auf dem Asphalt, in der Nacht deutlich zu
hören. Eine Zeit lang war auch ein Rehbock
regelmässig ungebetener Gast in meinem Garten. Er hatte es ausschliesslich auf die Krautstiele abgesehen, alles andere interessierte ihn
nicht. Er trug in jenem Sommer nur noch ein Horn und
fiel durch seltsames Verhalten
auf, spazierte am Nachmittag
die Bocklerstrasse hinauf und
wurde dann schliesslich vom
Wildhüter am nahen Waldrand
geschossen. Eine Amsel klopfte
eine Zeit lang regelmässig an
unser Fenster und verlangte
Einlass, ein Rotschwanz hat
sich abends durchs offene
Fenster in der Dusche seinen
Nachtplatz gesucht.
Im Frühling und Sommer bin
ich oft im Garten, freue mich
am frischen Grün und Wachsen von Gemüse und Blumen, ärgere mich
über die Schnecken und bin betrübt, wenn im
Sommer der Hagel alles vernichtet. Die nächste
Woche hole ich Kuhmist beim Bauern – bald
einmal wird’s wieder wärmer und grün.
Zürich ist eine lebenswerte Stadt. Sie hat sehr
viel zu bieten, für alle etwas. Zu den Bildern
meiner Jugend sind viele schöne neue hinzugekommen – und der Speicher hat, hoffe ich,
noch viel freie Kapazität.
| Natur erleben
Gerold Lauber, Stadtrat
Vorsteher Schul- und
Sportdepartement
der Stadt Zürich.
1 | 2013
Naturfreund 11
Natur erleben |
Architektur
Stadt-Bäume
Zürich: über 1‘000‘000 Bäume auf Stadtboden
Geduldige Begleiter
B
äume gehören zu den ältesten Bewohnern
der Stadt Zürich. Unweit des Hauptbahnhofs, am Platzspitz, beim Zusammenfluss
von Limmat und Sihl, stehen Platanen, die
um 1780 als Teil einer barocken Gartenanlage
gepflanzt wurden.
Zu den ersten städtischen Baumpflanzungen
in Europa gehörten die im Jahr 1474 auf dem
(Linden-)Hof in Zürich gepflanzten 52 Linden.
Damit gilt der Lindenhof als älteste Grünanlage
der Stadt Zürich. Ab 1950 wurden jene Bäume
indes sukzessive ersetzt. Daher sind die ältesten, der heute im Lindenhof gedeihenden Linden, etwa 60 Jahre alt. Eine der ältesten Linden
auf Zürcher Stadtgebiet überhaupt ist die Dorflinde in Oerlikon: sie lebt dort seit 290 Jahren.
Linden könnten, bei idealen Bedingungen, bis
zu 1000 Jahre alt werden.
In Zürich wachsen rund 22‘000 Strassenbäume.
Hinzu kommen 50‘000 Bäume in Parks, auf
Friedhöfen und in anderen öffentlichen Anlagen. Quartierprägende solitär stehende Bäume
finden sich zudem oft auf Privatgrund. Wird
der Baumbestand der Stadtwälder auf den
umgebenden Hügeln – Uetliberg, Adlisberg
und Hönggerberg – miteingerechnet, kann
insgesamt von über 1‘000‘000 Bäume innerhalb
der Stadtgrenzen ausgegangen werden.
Nachdem der Baumbestand in Zürich im letzten Jahrhundert kontinuierlich abgenommen
hatte, war es die im 1971 eingereichte Initiative
„1000 Bäume für Zürich“, die ein Umdenken
Fotos:
12 Naturfreund
1 | 2013
Michael Buholzer
| Natur erleben
bewirkt hatte. Aufgrund des 1991 vom Stadtrat
beschlossenen Alleekonzepts „zur Mehrung des
Baumbestandes“ wurden in den nachfolgenden
zehn Jahren 20 km neue Baumreihen gepflanzt.
Eine in Zürich häufig begangene Allee ist jene
an der Bahnhofstrasse. Diese Baumreihe wird
im Frühling auch von den Stadtbienen rege
„benutzt“ (siehe Seite 14), etwa von jenen, die
auf dem Dach des Hotel Marriott (an der Limmat) ihr „Zuhause“ haben. An sonnigen Frühlingstagen ist die Blütenpracht entlang dieser
im 19. Jahrhundert angelegten Allee geradezu
berauschend. Heuer aber steht die Sanierung
der Strasse an: 72 der 177 an der Bahnhofsstrasse wachsenden Linden werden gefällt –
und später ersetzt.
Zwar bildet die ökologische Aufwertung den
hauptsächlichen Antrieb für Baumpflanzungen auf Stadtboden, indes ist die symbolische
Bedeutung des Baums nicht unerheblich. Die
Gestalt des Baumes mit seinen Wurzeln in der
Erde, dem aufsteigenden Stamm und der zum
Himmel strebenden Krone ist ein Sinnbild für
die Verbindung zwischen Himmel und Erde.
Stadtbäume sind oft schwierigen Verhältnissen
ausgesetzt. In Zürich werden pro Jahr – aus
Sicherheitsgründen – rund 300 Bäume gefällt,
respektive ersetzt. Noch einmal so viele kommen jährlich als neu gepflanzte Jungbäume
hinzu. Dafür wendet die (Grün-Stadt-)Zürich
lh./hg.
jährlich rund 1‘000‘000 Franken auf.
Der Frühling kann kommen: Arbeiten an den Stadtbäumen, unseren geduldigsten Begleitern. Vor der Urania-Sternwarte Zürich, im Lindenhof-Quartier.
1 | 2013
Naturfreund 13
Natur erleben |
Architektur
Mehr als honig
| Gesund leben
Bienen in Zürich – Besuch beim Imker
Ist’ ein Honigschlecken?
In Zürich leben auch Honigbienen, sogar einige Millionen. Ergo gibt es auch
Stadthonig. Einer, der ein besonders waches Auge auf diese Bienen hat, ist der Imker
Jean-Daniel Süsstrunk. Er erinnert daran, dass wir alle in der Verantwortung stehen.
Text:
Der Imker vom Kreis 6 in Zürich: Jean-Daniel Süsstrunk.
Foto: Herbert Gruber
Herbert Gruber
B
ienen in Zürich? Ja, das gibt’s. Und bei
diesen Bienen handelt es sind nicht um
solche, die sich verirrt haben. Es sind
nicht solche, die ob Lärm, Elektrosmog und
Kunstlicht die Orientierung verloren haben.
Bienen in Zürich: es sind solche, die in der
Stadt leben, von Geburt bis zum Tod. In ihrem
eigenen Staat, respektive in ihrem eigenen Volk.
Sogar unweit des Hauptbahnhofs. Zum Beispiel
an der Langstrasse. Also mitten drin. Oder,
ebenfalls in HB-Nähe, auf dem Dach des Hotels
Marriott an der Limmat.
Und acht Bienenvölker sind auch oben an der
Blümlisalpstrasse (im Kreis 6) zu Hause. Es ist
ein schönes Zuhause (unweit davon verkehrt
die Standseilbahn Rigiblick). Das Heim dieser
Tiere steht im Baum bestandenen Garten eines
rund 100-jährigen, dreigeschossigen Hauses.
Er könnte hier, so Jean-Daniel Süsstrunk, er
könnte, von den Kästen her, gar elf Bienenvölker halten. Aber weniger ist für ihn mehr. Er
14 Naturfreund
1 | 2013
Fotos:
Franz-Xaver Dillier
mag seine Bienen. Er könnte sie einengen, sie
kurz halten, sie fusionieren. Aber das mache
er nicht – oder nur, wenn es sein müsse. „Ich
habe Freude an den Bienen, und ich lasse ihnen
ihren Zyklus“. Und wie man diesem Stadtimker
einen Nachmittag lang zuhört und zuschaut,
drängt es einem, ihn als „Bienenvater“ zu
bezeichnen. Ob er das mag? Vielleicht. Es ist
das Fürsorgliche, das Verantwortungsbewusste,
das aus dem Wort „Bienenvater“ spricht. Statt
stets zusätzlichen Besitz anzuhäufen, begnügt
man sich mit weniger; und hat so genügend
Zeit und Kraft, sich diesem Weniger zu widmen. Auch dieses Weniger ist genug.
Bienenvater? Das Sentimentale ist nicht die
Sprache von Jean-Daniel Süsstrunk. Er sieht
sich weder als Herr noch als König der Bienen. Dafür ist er, dessen Vater und Grossvater
schon mit Bienen gelebt haben, ein zu guter
Beobachter. „Bienen sind wild“, sagt er. Aber –
und dem Einschub möge stattgegeben werden
– gehört nicht auch dies zum Väterlichen: dem
Anvertrauten Möglichkeiten zur Entfaltung zu
bieten? Und ergo dem Bienenvolk den eigenen
Willen zu lassen?
eingeweihten Lehrbienenstand, in dem JeanDaniel Süsstrunk und weitere Vertreter des
Vereins Schulkinder in das Universum Bienenstaat einführen, wird’s des öftern ziemlich eng.
Steigendes Interesse
Wunderliches in der Stadt
Bienen in der Stadt: beginnt man etwas genauer
hinzuschauen, entdeckt man die Welt dahinter
Schicht um Schicht. Man sieht Bienenhäuschen, Bienenkästen, Farben, Formen und vor
allem: man sieht Bäume, Blumen, Gräser,
Sträucher – Pflanzen. Man sieht die Nahrungsquellen der Bienen. Und jetzt, im Frühling,
wird man auch die Honigbienen sehen. Es sind
Millionen. Allein in den acht Kästen von JeanDaniel Süsstrunk an der Blüemlisalpstrasse
dürften es in Bälde 400‘000 bis zu einer halben
Million sein. Anfangs Frühling noch ein paar
Zehntausend weniger, in der Hochsaison aber
von Tag zu Tag mehr – zumal eine Bienenkönigin (je nach Witterung und je nach Fütterung
durch die Bienen) den ganzen Sommer über
pro Tag bis zu 2000 Eier zu legen vermag
(was in etwa ihrem eigenen Körpergewicht
entspricht). Hinzu kommen die Bienen all der
anderen Imker auf Stadtboden: es sind rund
50! Diese 50 Imkerinnen und Imker betreuen
immerhin je nochmals zwischen drei und zehn
Völker. Und während so ein Volk über die Wintermonate auf etwa 15‘000 Lebewesen zusammenschrumpft, wächst es in der Sommersaison
auf zwischen 40-50‘000 Individuen an. Das
ergäbe, über den Daumen gepeilt, rund 15 Millionen Bienen für die Stadt Zürich…!
Und wie leben diese Bienen in Zürich? Nun,
für einen Imker ist die Frage zu wenig konkret. Weil die Verhältnisse von Stadtkreis zu
Stadtkreis unterschiedlich sind. Am besonnten
Zürichberg sieht’s anders aus als am gegenüberliegenden Uetliberg. Und unten an Limmat und
Sihl ist’s anders als oben auf einer den Winden
ausgesetzten Kreten. Wobei, Jean-Daniel Süsstrunk mahnt: man stellt einen Bienenstand nie
zuoberst auf einem Hügel auf. Weil in so einem
Fall eine Biene (sie wiegt etwa 100 Milligramm)
zur Futtersuche erst „leer“ runter fliegen aber
mit bis zu 50 Milligramm Pollen „beladen“
hoch fliegen müsste! Das wäre ökonomischer
Unsinn. Immerhin sind es tausende Male, die
eine Arbeiterbiene aus- und heimfliegt. Und
das tun abertausende von Bienen. Für die 80
Kilogramm Honig, die Imker Süsstrunk pro
Jahr von seinen Bienen erhält, haben diese
zuvor an die 150 kg Nektar eingeflogen. Oder,
noch so eine Zahl: pro Tag fliegt eine einzelne
Imkern in der Schweiz: damit Geld verdienen steht kaum im Vordergrund.
Zunehmend sind übrigens auch die Zahlen, die
der Verein Zürcher Bienenfreunde (gegründet
1881) verzeichnet: seit gut acht Jahren sind
die Grundkurse, die der 170-köpfige Verein
für angehende Imker anbietet, stets ausgebucht. Und auch rund um den vor drei Jahren
1 | 2013
Naturfreund 15
Natur erleben |
Architektur
Architektur
Biene bis zu 3000 Blüten an. Was, für ein Kilo
Bienenhonig, in etwa der Flugleistung von
sechs Mal rund um die Erde entspricht.
Und ein Bienenvolk auf einem Friedhof?
Auch dies gibt’s in Zürich. Auf dem FlunternFriedhof (siehe Seite 30) hält einer der Stadtimker drei Völker. Jean-Daniel Süsstrunk
kommentiert’s lächelnd: „Dort oben auf Fluntern, das schenkt ein!“. Was er damit ausspricht:
das Nahrungsangebot ist gut, ein Friedhof ist
ein Blumenfeld, ein reich gedeckter Tisch, auf
dem Friedhof blühen, von Frühling bis Herbst,
unzählige Blumen, Sträucher, Bäume – für Bienen ein Festschmaus.
Und acht Bienenvölker inmitten eines Wohnquartiers? Der Imker von der Blümlisalpstrasse
unterstreicht seine Worte mit einer nach oben
ziehenden Armbewegung. Seine Bienen, so hat
er beobachtet, die schwirren kaum je bloss zwei
Meter ab Boden. Haben sie im Quartier eine
Nahrungsquelle ausfindig gemacht, einen blühender Kastanienbaum etwa oder eine Linde,
so steigen sie stattdessen wie in einer Luftsäule
als Schwarm senkrecht nach oben, und sausen
dann, zu Tausenden, auf Dachkantenhöhe der
Futterquelle zu.
Mitten in Zürich:
Japanische Zierkirschen
an der Zentralstrasse beim
Idaplatz. Und der Imker
bestätigt: auch die Prunus
umineko besitzt eine
einfache, bienentaugliche
Blüte, und wird daher von
den Bienen angeflogen.
Foto: Grün Stadt Zürich
16 Naturfreund
1 | 2013
Futterquelle: auch das ist – in der Sprache des
Imkers – ein unzutreffendes Wort. Überhaupt:
wenn Imker von ihren Bienen sprechen wird
klar, dass sie von einer anderen Welt sprechen.
Bienen gibt’s in diesem Universum seit über
60 Millionen Jahren; Bienen haben Eiszeiten
überlebt! Verglichen mit den Bienen sind wir
Menschen absolute Neuankömmlinge. Und
Bienen „sehen“ (mit ihren zwei Facetten- und
den drei Punktaugen) diese Welt nicht gleich
wie wir Menschen. Rot beispielsweise sieht die
Biene als schwarz. Dafür sieht sie ultraviolett –
eine Farbe, die bei Blüten oft vorkommt. Und
vor allem, Bienen nehmen bis zu 150 Bilder pro
Sekunde wahr. Eine Glühbirne etwa, die mit
50 Hertz funktioniert, erscheint ihnen wie eine
Discolampe, die 50 Mal pro Sekunde aufleuchtet und erlischt. Diese Schnelligkeit des Auges
erklärt auch, warum Bienen nie ineinander
sausen.
| Natur erleben
Zurück zur Futterquelle: Imker reden diesbezüglich von der Tracht, und das Angebot an
Pflanzen insgesamt gilt als Trachttafel. Bienenvater Süsstrunk zählt ein paar der für seine
Bienen wichtigsten Pflanzenarten auf (wie sie
im Jahreszeitablauf blühen): Frühhasel, Schneeheide, Krokus, Schneeglöcklein, Huflattich,
Bärlauch, Salweide, Taubnessel, Stachelbeere,
Ahorn, Kirsche, Zwetschge, Löwenzahn,
Apfel…, und gegen den Herbst hin, ungefähr ab August, kommen Aster, Goldrute,
Heidekraut.
Und wie weit weg vom Stock fliegen die Zürcher Honigbienen? Imker Süsstrunk geht von
drei bis vier Kilometern aus. Und erinnert
daran, dass Bienen dabei nicht einfach wild
drauflos schwirren. Bienen lassen sich von
Kundschaftern leiten. Und diese teilen es den
Zurückgebliebenen im Stock offenbar Detail
genau mit, wo und in welcher Entfernung
sich diese oder jene Tracht finden lässt. Einer,
der dieses Phänomen der „Bienensprache“ so
präzise wie poetisch beschrieben hat, ist der
belgische Dramatiker Maurice Maeterlinck. In
seinem 1901 erschienenen Buch „Das Leben
der Bienen“ (siehe Seite 47) finden sich Sätze
wie diese hier: „Dass die Bienen sich nicht nur
über ihre gewöhnlichen Arbeiten verständigen,
sondern dass auch Aussergewöhnliches Platz
und Namen in ihrer Sprache hat, das geht daraus hervor, dass jede gute oder böse, gewohnte
oder übernatürliche Nachricht sich durch den
Bienenstock verbreitet, wie zum Beispiel Verlust und Wiederkehr der Königin, Eindringen
eines Feindes, einer fremden Königin, Nahen
eines Räuberschwarms, Entdeckung eines
Schatzes und so fort. Das Benehmen und die
Töne der Bienen sind bei jedem dieser Ereignisse so verschieden, so charakteristisch, dass
der erfahrene Bienenwirt unschwer errät, was
in dem kribbelnden Dunkel des Bienenstocks
vorgeht.“
Nun, man hört diesem Imker von Zürich
zu, blättert in den von ihm zurecht gelegten
Büchern (etwa im Klassiker „Der Schweizerische Bienenvater“ von Fritz Leuenberger,
1 | 2013
Naturfreund
Naturfreund 17
Gesund leben |
Mehr als honig
jetzt neu erschienen als „Das Schweizerische
Bienenbuch“), und also beginnt auch der
Laie zu erahnen, wie wunderlich die Welt ist,
respektive wie wunderlich sie für jene ist, die
hinzuschauen vermögen. Und wie rätselhaft
diese Welt doch nach wie vor ist! So etwa ist es
noch immer ein Rätsel, nach welchen „Regeln“
sich das Bienenvolk beim Schwärmen aufteilt.
Denn, so die ungeklärte Frage: wie kommt es,
dass die eine der 30‘000 oder 40‘000 Bienen
mit der alten Königin den Stock und damit
das traute Heim verlässt, die andere der 40‘000
aber zurückbleibt? Man weiss es nicht. So
wenig man die Antwort darauf kennt, wie die
Drohnen (die männlichen Bienen haben diesen
Flug vorher nie in ihrem Leben mitgemacht
haben) die jeweiligen Drohnensammelplätze
finden, die von der kopulationswilligen Königin gezielt angeflogen werden. Und gleichzeitig
erhofft sich der Mensch so viel von den Bienen. Etwa in der Medizin: Imker Süsstrunk
erinnert daran, wie sich bei unterschiedlichen
und zeitlich gestaffelten Rahmenbedingungen
aus einem von der Bienenkönigin gelegten,
befruchteten Ei sowohl eine Arbeiterbiene,
eine Drohne wie auch eine Königin entwickeln
kann. Mit anderen Worten: füttern die Bienen
Kö n i g i n , A r b e i t e r i n , D r o h n
Bienen gibt es seit über 60 Millionen Jahren. Während
Wildbienen (man spricht von weltweit 30‘000 Arten)
in der Mehrzahl solitär leben, bilden die Honigbienen
Staaten mit klarer Arbeitsteilung (nicht jede Biene
arbeitet im „Aussendienst“). Arbeitsbienen, Drohnen
und Königin bilden zusammen ein Ganzes. Während
eine Königin bis zu 5 Jahre alt werden könnte (Imker
ersetzen sie heute aber meist vorher), werden die
nach dem Hochzeitsflug noch lebenden Drohnen (die
Kopulation endet für die Drohne stets tödlich) im Verlauf des Sommers durch die Bienen getötet. Arbeiterbienen innerhalb eines Volkes sind „verschwistert“, sie
stammen alle von der gleichen Königin ab. In der kalten Jahreszeit legt die durch die Arbeiterbienen stets
umsorgte und gefütterte Königin keine Eier, indes
halten die Arbeiterbienen das Innerste des Klüngels
auch im Winter stets bei einer Temperatur von 25, 26
Grad. Die Imker und Imkerinnen des Vereins Zürcher
Bienenfreunde, die im Krauchtal GL eine Bienenzuchtstation unterhalten, arbeiten heute fast ausschliesslich
mit der sogenannten Landrasse, der Apis mellifera.
18 Naturfreund
1 | 2013
Mehr als honig
ein Ei in den ersten beiden Lebenstagen (und
zwar ziemlich auf die Minute genau während
der ersten 48 Stunden) mit ihrem besonderen
Gelée royal, so erwächst daraus eine Königin.
Was vereinfacht gesagt doch in etwa so viel
bedeutet wie: je nach verabreichtem Futter
(d.h. je nach äusseren Umständen) während
eines definierten Zeitabschnitts (48 Stunden)
werden x-welche der rund 10‘000 Bienen-Gene
„umprogrammiert“ – und die Zellen entwickeln sich in eine andere Richtung. Er sei daher
zuversichtlich, so der Imker, dass dieses Wissen
den Umgang mit menschlichen Krebsleiden in
den nächsten zehn, fünfzehn Jahren verändern
werde.
| Gesund leben
Bienenfleiss: pro Tag besucht
die Biene bis zu 3000 Blüten.
Tödliches auf dem Feld
Seit dem Film „More than Honey“ wissen es
ein paar Zeitgenossen mehr: auf dem Land
geht’s den Bienen mitunter mieser als in den
Städten. Um die Bienen, so haben es die
Kinobesucher erfahren, um die Honigbienen,
respektive um die Honigproduktion hat sich
eine bisweilen zynische Industrie entwickelt.
Bienen und Hochleistungsdenken, das ist Normalität. Bienen und Rinderwahnsinn, das ist
nicht mehr weit voneinander entfernt. Bienen
werden zu ihren „Einsatzfeldern“ gefahren, in
Trucks, 600, 700 km pro Nacht. Und sie werden
per Flugzeug rund um den Globus spediert.
Jean-Daniel Süsstrunk erzählt von einem
Beispiel, das in Markus Imhoofs „More than
Honey“ nicht erwähnt wird. Es geht um Imker
in Kanada. Die ziehen mit ihren Bienenvölkern
im Frühling nordwärts und kommen im Herbst
wieder runter in den Süden. Aber anstatt
die Bienen dann ausreichend mit Zucker
aufzufüttern, damit diese über den Winter
kommen (nachdem man ihnen ja den Honig
abgenommen hat), spart man sich diese Kosten
(Jean-Daniel Süsskind rechnet bei seinen Zürcher Bienen mit 15 kg Zucker pro Volk), und
dezimiert stattdessen das Volk – von etwa drei
bis vier Kilo Bienen pro Stock auf 250 Gramm.
Im Frühling dann importiert der kanadische
Imker Tausende von Bienen aus Neuseeland
und „fusioniert“ diese mit dem Restbestand,
den er kostensparend überwintert hat – und so
ist er also innert kürzester Zeit, rechtzeitig zur
Blütezeit, mit einem Bienen-Vollbestand wieder
auf Achse.
Derlei Vorgehen gibt‘s in der Schweiz nicht.
Dafür sorgen einerseits die Imker selbst (in den
allermeisten Fällen betreiben sie die Imkerei
als Hobby), andererseits sind die Umweltvorschriften in der Schweiz hoch. Dies hält auch
der Honey-Film-Regisseur Markus Imhoof in
Interviews fest. Gleichwohl, auch hierzulande
steht’s nicht zum Besten (in der Schweiz gingen
im 2011etwa 70% der Bienenvölker zugrunde).
Jean-Daniel Süsstrunk erwähnt den Anbau
von Sonnenblumen. Früher habe der Imker ein
in der Nähe gelegenes Sonnenblumenfeld als
Glücksfall bezeichnet. Heute aber habe einer,
vor dessen Bienenhaus sich ein Sonnenblumenfeld ausbreite, im Nu keine Flugbienen mehr.
Warum? Weil der Anbau von Sonnenblumen
heute auf den Ölsaat-Ertrag ausgerichtet ist,
und also die Sonnenblume praktisch keinen
Nektar und nur ganz wenig Pollen produziere.
Die Biene aber, die darauf aus ist, dass sie Nektar für die Aufzucht der Jungmannschaft in den
Stock zurückbringen muss, die sucht und sucht
über diesem Sonnenblumenfeld – und findet
nichts. Und sie hört nicht auf mit Suchen, bis
sie über dem Blumenmeer irgendwann vor
Erschöpfung abstürzt und stirbt. Ähnlich verheerend die Situation in den Maisfeldern: im
konventionellen Anbau wird die Maispflanze
mit einem Insektizid gegen den Maiszünsler
behandelt. Und indem die Biene die „Ausdünstung“ des Mais (das sogenannte Guttationswasser) aufnimmt, vergiftet sie damit sich und ihre
Maden.
BI E N E N U N D M E DI Z I N
Honig in der Heilkunde, das ist seit der Antike bekannt
und durch Hippokrates (460 bis 360 v.Chr) und später
auch Paracelsus (geboren 1493) belegt. Mit dem
Aufkommen der Antibiotika indes geriet die Wundbehandlung mit Honig ins Abseits. Heute aber, da
Antibiotika-resistente Bakterien zunehmend ein Problem darstellen, orten Mediziner eine Renaissance der
Honigtherarpie. Mit seiner antibakteriellen, entzündungshemmenden Wirkung wird Honig insbesondere
zur Wundreinigung und Wundheilung eingesetzt aber
auch bei allerlei Hautkrankheiten, Hauttransplantationen, Geschwüren sowie bei Zahnfleischentzündungen.
1 | 2013
Naturfreund 19
gesund leben | Mehr als honig
stadt geniessen | gesund leben
Oder das Beispiel mit dem Feuerbrand in
den Kernobstbäumen: Landwirte haben das
Bakterium mittels Antibiotika zu eliminieren
versucht – und damit die Bienen vergiftet.
Oder die Sache mit den Neonicotinoiden:
solche werden nicht nur im Getreideanbau eingesetzt, diese Mittel gelangen viel mehr auch in
privaten Gärten und auf Balkonen (etwa gegen
Blattläuse und Spinnmilben) zum Einsatz – für
Bienen mit verheerenden Folgen.
Nicht nichts tun
Nun, wie der Regisseur von
„More than Honey“, so gelangen mittlerweile unzählige
zu einem ähnlichen Fazit:
das weltweite Bienensterben
ist nicht rätselhaft. Dieses
Sterben, so hält es Kurt Imhoof
am Ende seines Films fest, ist „eine Folge
von einem Zuviel an Zivilisation“. Es ist nicht
allein die Varroamilbe. Und es sind weder der
limitiere Genpool, noch die Faul- noch die
Sauerbrut allein, die für dieses Massensterben
verantwortlich sind. Es ist ein Zuviel von allem.
Die Bilder, die Imhoof dazu liefert, sind apokalyptisch. Man denke an die Szenen aus China,
wo ganze Landstriche ohne Bienen sind. Die
Wa s B i enen m ö gen
Wer Imker unterstützen und Bienen etwas Gutes
tun will, achte darauf, was er/sie im Garten oder auf
dem Balkon anpflanzt. So etwa werden Geranien, die
hierzulande vielerorts typischen Fenstersimsblumen,
von den Honigbienen verschmäht. Kaum von Nutzen
für hiesige Bienen sind zudem Amaryllisgewächse,
Forsythien, Flieder, Farne, Kakteen oder etwa auch die
Fleissige Liesel. Umgekehrt als Balkon- und BienenTrachtpflanzen gelten etwa Basilikum, Majoran,
Thymian und Zitronenmelisse. In den Gärten gut
geeignet sind Erd-, und Johannisbeeren, Schwarzdorn,
Weissdorn, Salweide, Tierlibaum, Haselnuss, Robinie
und selbstverständlich Linden, Edelkastanien und
Kernobstbäume. Buch-Tipp: „Bienenweide – Trachtpflanzen erkennen und bewerten“ von Günter Pritsch.
Entsprechende Listen finden sich im Internet unter
dem Stichwort Trachtpflanzen.
20 Naturfreund
1 | 2013
Zürich – urbane Stadt mit viel Natur
Mein grünes Zürich…
Text: Elmar Ledergerber* Foto: Mara Truog
Sechs Mal um die Erde: für ein Kilogramm Honig.
Bienen, die Insekten, sie sind weg, vergiftet!
Und also stehen Menschen auf Leitern, klettern
auf Bäume und bestäuben mit Pinseln ausgerüstet die Blüten. Sie gehen von Baum zu Baum
– und bestäuben die Blüten mit Pinseln. Die
Szene ist nicht gestellt, sie ist real – auch wenn
sie surreal erscheint.
Jene Menschen auf den Bäumen – das Bild
aus China könnte uns daran erinnern, dass
jeder dritte Bissen, den wir Menschen heute
essen, bestäubungsabhängig ist und dass etwa
80% davon durch Bienen geleistet wird. Von
daher sollte uns die Dimension dieser Bienengeschichte klar werden: es geht hier um weit
mehr als Honey. Auf die Journalistenfrage,
was denn der Einzelne in dieser Situation tun
könne, hat der More-than-Honey-Filmemacher
geantwortet: „Im ganz Kleinen würde ich mir
zum Beispiel besser überlegen, welchen Honig
ich kaufe“. Und, welchen Honig soll man denn
kaufen? „Schweizer Honig, insbesondere auch
Stadthonig“, sagt Imhoof. „Es hat zwar weniger
Pflanzen in der Stadt, aber die Artenvielfalt in
der Stadt ist grösser als in ländlichen Gebieten.“
Und er fügt bei: „ Ich habe sogar das aggressive
Anti-Flohmittel bei meinem Hund abgesetzt,
weil es dasselbe Nervengift ist, das die Bienen
tötet“.
D
ie Natur verbunden mit der hohen
Lebensqualität in Stadt und Region
Zürich ist eine unserer wichtigsten Qualitäten und Standortvorteile. Nicht zuletzt darum
stellt sich auch der Verein Zürich Tourismus
dieses Jahr unter anderem als so genannte
„Natural City“, frei übersetzt mit „natürliche
Stadt“, der Weltöffentlichkeit vor. Als Vorstandspräsident dieser Nichtregierungs-Organisation und als ehemaliger Stadtpräsident von
Zürich liegt mir dieses Thema sehr am Herzen
und ich kann diese wunderbaren Vorteile
Zürichs seit meiner Pensionierung vermehrt
geniessen. Natürlich mit „Fuchur“, meinem
liebenswürdigen Trüffelhund.
Das allergrösste an Zürich finde ich, dass man
praktisch von jedem Punkt in der Stadt aus
in 15, 20 Minuten zu Fuss im Grünen ist. Die
beiden bewaldeten Hügelzüge, die Zürich
längs See und Limmat einrahmen, prägen
nicht nur das Bild dieser Stadt, sie sind unsere
grüne Lunge. Man findet da etwa 200 km bestens gepflegte Wanderwege mit Feuerstellen,
Brunnen, Bänklis. Und wenn man noch die
Fusswege und Trampelpfade dazu zählt, die
nur Eingeweihte und Freaks kennen, kommt
man wohl auf das Doppelte. Da ich am Fusse
des Uetlibergs wohne, führt mich meine morgendliche Wanderrunde mit meinem Hund
„Fuchur“ in Richtung des Zürcher Hausberges. Er erschnüffelt dort seine unendlichen
Geruchswelten, ich geniesse die reiche und
immer wieder überraschende Flora, im Herbst
die gesuchten und manchmal unerwarteten
Pilzfunde. An bestimmten Orten können wir
da sogar Burgundertrüffel finden. Das ist dann
Zürich Natur pur. Etwas vom Schönsten ist
der lange Wanderweg von der Waldegg auf
der Krete der Uetlibergkette, hoch über dem
Zürichsee bis nach Sihlbrugg.
Aber natürlich gibt es noch viel urbanere
Orte, die wir oft besuchen. Auch dort findet
man Natur, aber es ist eine domestizierte,
von Menschhand gepflegte. Dazu gehört für
mich in erster Linie der Lindenhof inmitten
der Altstadt, den nicht erst die Römer besiedelten, sondern wo man auch Siedlungsreste
von Kelten gefunden hat. Hier geniesse ich
die Aussicht auf die Altstadt, das Rathaus und
Grossmünster. Ein bezauberndes kleines Naturspektakel mitten in der Grosstadt. Während
meiner Amtszeit
blieb mir jeweils nur
wenig Zeit, solche
Momente gebührend
zu geniessen. Der
Lindenhof ist bis
heute jedoch mehr als
nur Aussichtspunkt.
Er erzählt Geschichte.
So diente dieser Platz,
wo früher ein römisches Kastell thronte,
den Zürchern bis in
die frühe Neuzeit
zu Versammlungen.
1798 wurde auf dem
Lindenhof auf die
helvetische Verfassung geschworen.
Heute trifft man hier
fast zu jeder Tageszeit
Touristen aus dem
In- und Ausland.
Erinnerungen werden geknipst und
Informationen zur
Limmatstadt von unseren Reiseleitern in allen
Sprachen zum Besten gegeben. Ich selber mag
Schach. Nicht selten beobachte ich die teils
*Elmar Ledergerber,
gebürtiger Engelberger,
wirkte zwischen 2002 und
2009 als Stadtpräsident von
Zürich. Zuvor engagierte er
sich während acht Jahren
im Zürcher Kantonsrat und
von 1987 bis 1998 im Nationalrat. Seit 2009 steht er
dem Verein Zürich Tourismus
als Präsident vor. Elmar
Ledergerber wohnt seit bald
30 Jahren in Zürich.
1 | 2013
Naturfreund 21
Natur erleben |
stadt geniessen
uetliberg
| Natur erleben
Pflanzen auch im neuen Botanischen Garten,
heute am Fusse des Zürichbergs gelegen. Insbesondere an kälteren Tagen gönne ich mir nicht
selten einen Ausflug in die warmen Treibhäuser
dieser grünen Oase. Höhepunkt sind für mich
die Heilpflanzen in der Anlage. Dieser mittelalterliche Kräutergarten zu Ehren des Zürcher
Naturforschers und Stadtarztes Conrad Gessner mit über 50 altbekannten Heilpflanzen
vermittelt Besuchern das Wissen der Naturheilkunde des 16. Jahrhunderts.
Grün und Grau
cleveren Züge der Hobbyspieler. Die Figuren
ziehen sie besonnen über die weiss-schwarzen
Steinplatten – das Pferd von G1 auf F3.
Vom Pferd zur Katz
Das Bollwerk „zur Katz“ am Schanzengraben
diente früher, wie andere derartige künstlich
erbaute Hügel auch, der Verteidigung Zürichs.
Hier stand bis zirka Mitte 1970 der Botanische
Garten der Universität. Suche ich heute ganz
persönliche stille Momente, finde ich diese
inmitten unzähliger Blüten und prachtvoller
Zugegeben: Ein bisschen Wehmut an die gute
alte Sechseläutenwiese kann ich nicht leugnen.
Zu viele Erinnerungen haften an diesem einst
grünen Rund. Wo ich früher in meinem Amt
als Stadtpräsident bei Zünften, Fernseh- und
Radiostationen zu Gast war, geniesse ich heute
an freien Nachmittagen von Zeit zu Zeit ein
paar wärmende Sonnenstrahlen. Abschalten
und eine Latte macchiato geniessen. Schon
bald wird man sich hier auf dem mit rund
16‘000 Quadratmeter grössten innerstädtischen
Platz der Schweiz fühlen wie im Süden. Die
Zürichsee-Promenade nur wenige Schritte entfernt, das Opernhaus direkt vor einem und das
Bellevue als eines der lebendigsten städtischen
Zentren der Stadt Zürich im Rücken. Was will
man mehr, als sich hier in Zürich niederzulassen! Es beweist immer wieder aufs Neue, dass
Grün neben Grau durchaus Platz finden kann.
Und genau diese Kombination von Natur und
Urbanität macht Zürich zu dem, was ich an
dieser Stadt so enorm schätze.
Ein Zuhause für Naturfreunde, inmitten rauer, unzerstörter Natur
(Landschaft des Jahres 2011)
Hotel und Berghaus-Restaurant
Val Sinestra
– familiäre Atmosphäre
– bezahlbare Preise
– Bergwanderungen vom Haus aus
– in der Nähe des Nationalparks
– Postautoverbindung ab Scuol-Tarasp
22 Naturfreund
1 | 2013
Hotel Val Sinestra
(1500 M.ü.M.),
7554 Sent, Unterengadin
081 866 31 05
[email protected]
www.sinestra.ch
Zürichs Hausberg – wo Jetzt im frühling der Bärlauch gedeiht
Uetliberg hell!
Was den Bernern der Gurten, das ist den Zürchern der Uetli. Der Uetliberg gilt als
„schönster kleiner Ausflug“ von der Stadt aus; seit 1875 bereits ist er mit einer Eisenbahn erschlossen. Zu den Besonderheiten am Uetli zählt u.a. der dortige Bestand an
Eiben; er ist einer der grössten in ganz Europa.
Text und Fotos:
W
as wäre Zürich ohne Uetli? Bloss 20
Minuten mit dem Uetlibergbähnli (S10)
vom Hauptbahnhof Zürich, weitere 10
Minuten zu Fuss, dann noch 200 Stufen auf
den Turm und schon stehen wir auf 900 m ü.
M. Bei strahlendem Wetter – im Winter und
Sommer – fühlt man sich auf dem Kulm wie in
einem mondänen Bergkurort: es wimmelt von
Touristen. Ganz speziell, wenn Stadt und See
unter einer dicken Nebeldecke stecken, nur die
höchsten Spitzen des Albis aus dem Nebelmeer
ragen und sich vom Turm ein grandioses Panorama vom Säntis über die Churfirsten und die
Glarner Alpen bis ins Berner Oberland, vom
Jura bis in den Schwarzwald zeigt.
Aber der Uetli (es gelten beide Schreibweisen:
Üetli und Uetli) bietet mehr. Er ist ein Naturparadies, das direkt vor der Stadt liegt, und er
ist auch zu Fuss über zahlreiche Wege – breite
Ursula Heiniger*
und schmale, aber immer ziemlich steile – zu
erreichen. Bereits kurz hinter der letzten Tramhaltestelle (Albisguetli Nr. 13 oder Triemli
Nr. 14) sind wir im Wald und die Stadt ist
vergessen. Die steilen Flanken sind von stillen
Pfaden – manche nicht ganz ungefährlich –
durchzogen. Sie führen durch tiefe Tobel oder
über schmale Kreten. Im Winter, wenn’s in der
Stadt grau und pflotschig ist, ist der Uetligipfel
oft tiefverschneit oder prächtige RaureifNadeln verwandeln den Wald in ein Märliland.
Früh im Frühling breitet sich ein sattgrüner
Bärlauchteppich aus, der sich bald darauf in
ein weisses Sternenmeer verwandelt; später
im Frühling blühen Meierisli, Türkenbund
und Knabenkräuter. Allmählich schliesst sich
das grüne Buchenlaubdach. Es wird dunkler
und dunkler, bis in der Herbstsonne das gelbe
Ahornlaub strahlt und das Buchenlaub unter
unseren Schritten raschelt.
*Ursula Heiniger ist Mitglied
der Naturfreunde-Sektion
Spitalpersonal Zürich;
sie hat als Biologin über
viele Jahre für die WSL (Eidg.
Forschungsanstalt für Wald,
Schnee und Landschaft)
gearbeitet.
1 | 2013
Naturfreund 23
Natur erleben |
uetliberg
uetliberg
und Ringelnattern, zahlreiche Käfer besiedeln
das tote Holz, und Vögel zwitschern in den
Bäumen. So kreisen Mäusebussarde über dem
Wald, der Schwarz- und der Buntspecht und
der Eichelhäher sind zu hören, sechs Meisenarten, die Misteldrossel und der Zilpzalp
sind hier zu Hause und in der Fallätsche sind
Berglaubsänger und Kolkrabe zu entdecken.
Sogar Gämsen verirren sich ab und zu in dieses
Gebiet.
Das Naturfreundehaus auf
Zürcher Stadtboden:
das Teehüsli Hohenstein der
Sektion Altstetten.
Foto: Christian Possa
Von Bogenschützen und Rehen
geliebt, tödlich für Pferde
Ganz speziell berühmt, und dies weit über die
Landesgrenzen hinaus, ist der Uetliberg für
seinen Bestand an Eiben. In der Schweiz sind
nur etwa 0.2% der Bäume Eiben. Am Uetliberg
und Albis aber wachsen gleich etwa 80‘000
Eiben! Damit gilt der Zürcher Eibenbestand als
einer der grössten in Europa. Indes, auch dieser
Bestand ist gefährdet. Die Verjüngung fehlt
fast vollständig. Dies ist v.a. dem Verbiss durch
Rehe zu zuschreiben.
Über 550 Pflanzenarten
Seit 1959 bereits gilt der Uetli als Pflanzenschutzgebiet. Einzelne, speziell interessante
Objekte wurden 2009 unter Schutz gestellt:
so die Fallätsche, der weite Erosionskessel
über Leimbach, wo sich viele Pionier- und
Alpenpflanzen finden; die Rossweidliegg, die
weithin sichtbare Kahlschlagfläche unterhalb
des Fernsehturms oder die Hueb, ein Feuchtgebiet unweit der Station Uitikon-Waldegg.
Dank des starken Reliefs des Uetlibergs gibt
es diverse Kleinstandorte, an welchen ganz
verschiedene Pflanzengesellschaften wachsen.
Die Pflanzenwelt ist sehr artenreich: über 550
Arten hat Elias Landolt, emeritierter Zürcher
Botanik-Professor, in seinem 2001 erschienenen Werk „Flora der Stadt Zürich“ für den
Uetliberg registriert. Märzenglöckchen, Seidelbast, Frauenschuh, Sumpfwurz, Nestwurz,
Knabenkräuter, Schwalbenwurzenzian, die sehr
seltene Schwarzwurzel und das Grünlichblütige
Wintergrün, aber auch Gebirgspflanzen wie die
24 Naturfreund
1 | 2013
Bergflockenblume, das Alpenfettblatt und auf
wenigen feuchten, rutschigen Standorten der
safrangelbe Steinbrech.
Der Uetliberg ist zudem reich an Tieren:
Wald- und Zauneidechsen, Blindschleichen
N at u r f r e u n d e - Tee h ü s l i a m Ue t l i b e r g
Mitten im Wald steht es, wie ein Hexenhäuschen, nur
zu Fuss erreichbar, und jeden Sonntag treffen sich dort
Spazierende zum Tee – oder zum Most oder Kaffee: es
geht ums Teehüsli Hohenstein am Uetliberg. Seit über
80 Jahren gibt’s diese Institution, möglich machen
es Mitglieder der Naturfreunde-Sektion Altstetten
(siehe Seite 61). Zum Angebot des Teehüsli gehören
einerseits der gut eingerichtete Kinderspielplatz
und andererseits die diversen Grillstellen. Gemütlich
zu Fuss in 20 Minuten erreichbar ist das Teehüsli ab
SZU-Bahnstation Ringlikon (S10) oder ab Endstation
Uetliberg, von dort bergab, Richtung Triemli.
Nähere Infos: www.nf-altstetten.ch, Andy Grossert,
Tel. 043/466‘08‘88, [email protected].
NF.
Die wintergrüne Eibe (der man mitunter auch
auf Friedhöfen begegnet) ist ein Nadelbaum –
aber sie ist einer, der keine Zapfen produziert,
sondern Früchte mit einem rotleuchtenden
Samenmantel. Ausser diesem Samenmantel
sind alle Teile der Eibe sehr giftig. 200 - 300
Gramm Nadeln genügen, um ein Pferd zu
töten. Die Giftigkeit für Pferde ist einer der
Gründe, dass die Eibe selten geworden ist. So
sind im nahen Sihlwald kaum Eiben zu finden,
obwohl sie dort gut gedeihen könnten. Da dort
aber Pferde bei der Waldarbeit eingesetzt worden waren (Pferde erkennen die Giftigkeit der
Eibe nicht und knabbern gerne daran), wurden
die Eiben auch im Sihlwald fast vollständig
ausgemerzt.
Die Eibe ist eine Schattenbaumart. Sie wird
höchstens 19 m hoch und wächst am Uetliberg im Schatten der Buchen auf. Für die
Blüte braucht sie aber Licht. Sie blüht deshalb
bereits im März, bevor die Buchen ihre Blätter
austreiben. Ihr hartes, biegsames Holz wurde
bereits in der Bronzezeit für Werkzeugstiele
| Natur erleben
verwendet; so etwa trug auch der Gletschermann Oetzi einen Bogen aus Eibenholz. Im 16.
Jahrhundert wurden riesige Mengen Eibenholz
nach England geliefert – auch vom Albis. Das
Eibenholz wurde dort zu Kampfbogen verarbeitet (man sagt, Robin Hood habe einen
Bogen aus Eibenholz benutzt…!). Durch diesen
Raubbau ging der Bestand an Eiben in England
und in vielen deutschen Gebieten stark zurück.
Infolge der Liberalisierung der Jagdgesetze
nach der französischen Revolution wurden die
Wildtiere in der Schweiz bis in die Mitte des
19. Jahrhunderts nahezu gänzlich ausgerottet.
So konnte sich die Verbiss-empfindliche Eibe
am Albis regenerieren. Da heute der Uetliberg
ein Wildschonrevier ist, ist die Dichte der Rehe
dort inzwischen wieder hoch. Diese lieben die
Eibenschösslinge und -triebe und verbeissen
die Eiben stark. Sie verjüngt sich deshalb kaum
mehr. Die Forstdienste bemühen sich nun,
die Eibe am Uetliberg zu begünstigen. Mit
gezielten Holzschlägen bringen sie Licht in die
Bestände, und sie schützen die Jungpflanzen
gegen Wildverbiss.
A m 2 0 . A p r i l ge m e i n s a m au f s Ue t l i
Am Samstag, 20. April bietet sich die Gelegenheit,
unter Leitung einer mit dem Uetliberg bestens
vertrauten, in Zürcher beheimateten Biologin auf den
Uetli zu steigen. Bewusst werden Wandernde dabei
die Unterschiede in der Flora der Nord- und Südseite
des Zürcher Hausbergs wahrnehmen: hier die dunklere
Seite mit den Eiben und Buchen (und dem Bärlauch!),
dort die hellere, mit Föhren bestandene Südseite.
Treffpunkt: 9 Uhr beim Albisgütli (Endstation Tram Nr.
13); Rückkehr: Im Laufe des Nachmittags zum Triemli
(Endstation Tram 14); Leitung: Ursula Heiniger, Biologin, NF-Mitglied der Sektion Spitalpersonal Zürich;
Route: Denzlerweg zum Uto Staffel, Coiffeurweg auf
der S/W-Seite, Abstecher zum Ofengüpfi, Uto Kulm,
Teehüsli Hohenstein (es gehört der NF-Sektion Altstetten, siehe Seite 61); Anforderungen: T2/T3, teils schmale, steile Wege, 500 Hm Auf- und Abstieg; Wanderzeit: ca. 4 Stunden; Verpflegung: aus dem Rucksack,
Kaffee-Halt im Uto Staffel und im Teehüsli Hohenstein;
Kosten: keine; Besonderes: Die Wanderung wird bei
jeder Witterung durchgeführt; Teilnehmerzahl auf 20
Personen beschränkt; Anmeldung: bis 17. April an
Ursula Heiniger, Tel. 044 451 21 24 oder e-mail:
[email protected]. NF.
1 | 2013
Naturfreund 25
UNterwegs |
wandertipp
wandertipp
Von Glühwürmchen und alten Mühlen
Mensch und Natur in Harmonie
Das Wehrenbachtobel, eine der schönsten Tobellandschaften im Kanton Zürich, ist
Naturschutzgebiet, Kulturlandschaft und Erholungsraum zugleich. Seit Jahrhunderten
prägen sowohl die Natur wie der Mensch den Wehrenbach und seine Umgebung –
und heute sorgt der Mensch dafür, dass die Natur erhalten bleibt.
Text: Erika Schumacher
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d u r c h s We h r en b ac h to b e l
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Trichtenhusen
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Start / Ziel: Burgwies (450 m). Anfahrt mit Tram 11 ab
Zürich Hauptbahnhof.
Route: (1) Burgwies (450 m) – (2) Trichtenhausen (564
m) – (3) Witikon (602 m) – (4) Abzweigung Elefantenbach (593 m) – (5) Rastplatz Elefantenbach (522 m)
– Burgwies (450 m).
Dauer: 2 Std.
Länge: 7 km.
Höhenmeter (hm): Ca. 150 hm bergauf, ca. 150 hm
bergab.
Weg: Durchgehend ausgeschilderter Wanderweg, vorwiegend im Wald, kurze Strecke im Siedlungsgebiet.
Anforderungen: Leicht.
Einkehrmöglichkeiten: Restaurant Trichterhausermühle in Trichtenhausen.
Picknick: Feuerstelle und Sitzgelegenheiten beim riesigen steinernen Elefanten, den der Verschönerungsverein Zürich 1898 mitten im Elefantenbach errichtete.
Besonderes: Informationstafeln am Weg über die
Geschichte der Natur- und Kulturlandschaft Wehrenbach: Natur & Kultur, Landwirtschaft, Waldwirtschaft,
Wasserbau, Siedlungen.
26 Naturfreund
1 | 2013
o sich zwischen
Zollikerberg und
Zürich-Burgwies der
Wehrenbach in Jahrtausenden
tief durch Wald, Gestein und
Erdreich gegraben hat, leben
zahlreiche Tiere und Pflanzen,
die anderswo kaum mehr
vorkommen. Flora und Fauna,
aber auch erdgeschichtliche
und landschaftliche Werte
machen das Wehrenbachtobel
zu einem bedeutenden Naturund Landschaftsschutzgebiet.
Kein Wunder also, dass man
sich auf den ersten Blick in
einer unberührten Wildnis
wähnt. Dem ist allerdings
nicht so – über Jahrhunderte
haben am Wehrenbach auch
Menschen ihre Spuren hinterlassen. Hier entdeckt man
alte Kanäle, Verbauungen,
Wasserräder, und so gilt
das Wehrenbachtobel heute
offiziell als Natur- wie auch
Kulturlandschaft.
Der Wehrenbach – oder
Werenbach – entspringt am
Wassberg in der Nähe der
Forch. Am Ende seines Tobels
ändert er bei der Burgwies
seinen Namen und eilt nun
als Wildbach dem Zürichsee
entgegen. In seinem Unterlauf
hat er im Laufe der Zeit ein
beachtliches Werk geschaffen:
Aus dem Geschiebe, das sich
von seinen Seitenhängen
gelöst hatte, entstand das
Seefeld, so dass der Wildbach
heute „erst“ beim Zürichhorn
in den See mündet.
Lange Zeit war der Wehrenbach der zweitwichtigste
Wasserkraftlieferant der Stadt
Zürich, nach der Limmat. Sein
Name lässt darauf schliessen,
dass er schon sehr früh mit
Wehrbauten gezähmt worden
war. Die meist ein bis zwei
Meter hohen Wehren drosseln
die ungebändigte Kraft des
Baches, damit er nicht ganze
Uferteile mit sich zu reissen
vermag. Allerdings entstanden nicht alle Wehre von
Menschenhand, einige hat die
Natur selbst geschaffen.
Bereits im Mittelalter hatten
sich die Menschen die Kraft
des Wehrenbachs zunutze
gemacht. Die älteste noch
bestehende Wassernutzungsanlage, die Mühle Hirslanden
oder „Niedere Mühle“, stammt
aus dem 14. Jahrhundert und
steht unter Denkmalschutz.
Dass von 1358 bis 1535 auf
der Höhe Rehalp die so
genannte „Obere Mühle“
betrieben wurde, ist urkundlich belegt, jedoch nicht mehr
sichtbar. Im Burgwies, wo sich
der Elefantenbach mit dem
Wehrenbach vereinigt, war ab
1639 eine „Reibe mit Stampfe“
in Betrieb, die später von der
„Farbholzmühle“ abgelöst
wurde. Im Jahr 1853 entstand
die „Neumühle“ im Burgwies
und ab 1852 diente weiter
oben am Elefantenbach die
1968 abgebrochene «Schlyfi»
einer Schleiferei.
Das Wehrenbachtobel und
seine Hangriede sind Lebensraum für dutzende von
Tier- und Pflanzenarten, von
denen viele gefährdet sind. So
gedeihen hier der Schwalbenwurzenzian und über zwanzig
Orchideenarten! Die Wehre
sind ideale Reviere für den
einzigen Singvogel, der nicht
nur gut schwimmen, sondern
auch überaus geschickt tauchen kann: Die Wasseramsel,
die ihre Nahrung am Grund
von strömungsreichen, klaren Gewässern findet. Und
weil die Wasseramseln am
Wehrenbach seit vielen Jahren erforscht werden, tragen
die meisten von ihnen einen
Ring. Wissenschaftliches
Interesse geweckt haben auch
die unzähligen Lichtlein, die
in lauen Sommernächten
an bestimmten Hängen des
Tobels rhythmisch blinken:
Die Glühwürmchen sind auf
Partnersuche.
Der Wert des Wehrenbachtobels als kleinräumiges
Mit- und Nebeneinander
verschiedener Lebensräume
ist längst erkannt. So wird das
Kerngebiet des Tobels extensiv
bewirtschaftet und Eingriffe in
den Wald erfolgen nur soweit,
| unterwegs
wie dies für die Sicherheit
seiner Besucher nötig ist. Ein
Feind der vielfältigen Flora
und Fauna in den Hangrieden ist die Verbuschung.
Sie ist nur zu verhindern,
wenn das Gebiet – eines der
schönsten und wertvollsten
Naturschutzgebiete der Stadt
Zürich ¬– regelmässig gepflegt
wird. Wiesen müssen gemäht
werden und Feldgehölze wie
die alten Obstbäume benötigen fachgerechten Unterhalt,
damit Wiesensalbei, Thymian,
Wilde Möhre, Schmetterlinge,
Hummeln und die zahlreichen
weiteren WehrenbachtobelBewohner nicht verschwinden
müssen. Diesen Einsatz leisten
der WWF Zürich und die
Fachstelle Naturschutz der
Stadt Zürich gemeinsam mit
freiwilligen Helfern jedes Jahr
an einem Naturpflegetag.
Spass am Nass in der Stadt
G
ut möglich, dass
Zürich die Stadt mit
der höchsten Dichte an
Badeanstalten ist, national
auf jeden Fall, vielleicht sogar
international. Denn auf Stadtgebiet locken nicht weniger
als sechs Becken-Freibäder,
sechs Seebäder und fünf
Flussbäder; die Hallenbäder
gar nicht erst gezählt. Die 17
Freiluftschwimmbäder sind
nicht etwa gleichmässig im
Stadtgebiet verstreut – zahlreiche Badis liegen zentral in der
Innenstadt und sind somit,
etwa vom Hauptbahnhof aus,
in Kürze zu erreichen.
Badi für Männer, Badi für
Frauen, Badis für alle
Was vor 150 Jahren der „Volksgesundheit, Wehrtüchtigkeit und Körperhygiene“ zu dienen hatte, hat sich längst
zum puren Vergnügen gewandelt: Öffentliches Baden
openair. Den Stadtzürcherinnen und -zürchern stehen 17
Freiluftbäder zur Verfügung, darunter ein paar
Trouvaillen aus dem vorletzten Jahrhundert.
Text: Erika Schumacher Foto: grün stadt zürich
Als erste öffentliche Badeanstalt der Stadt Zürich ist das
«Badehaus für Frauenzimmer»
verbrieft. Im Jahr 1837 beim
Bauschänzli an der Limmat
eingerichtet, wird es 1888
durch das Frauenbad Stadthausquai ersetzt. 1864 eröffnet
1 | 2013
Naturfreund 27
UNterwegs |
wandertipp
wandertipp
| unterwegs
Edle Tropfen aus sonnigen Lagen
B a d i to u r i n d e r Z ü r c h e r Innen s ta dt
Zürich HB
1
2
Frauenbad
alter Botanischer
Garten / Männerbad
3
Zürichsee
28 Naturfreund
1 | 2013
Als architektonische Form der
Badeanstalten setzt sich das
so genannte Kastenbad durch,
eine landseitig von Holzwänden umschlossene Anlage,
welche die Badenden vor neugierigen Blicken schützt. Dass
Männer und Frauen gemeinsam baden, ist undenkbar:
Sittlichkeit und Moral gebieten – übrigens bis weit ins
20. Jahrhundert – eine strikte
Trennung nach Geschlechtern.
Eine straff organisierte Badeordnung schreibt die Zeiten
vor, zu denen die weiblichen
respektive die männlichen
Badegäste Zutritt haben. Der
Badbesuch an sich ist ein kurzes Vergnügen: „Die Badezeit
darf bei starker Frequenz
(einschliesslich Aus- und
Heute baden Männer, Frauen
und Kinder längst gemeinsam
– ausser im Frauen- und im
Männerbad, die, wenn auch
renoviert, seit ihrer Errichtung
im vorletzten Jahrhundert in
Betrieb sind. Diente das versteckte, im alten Wehrgraben
an die alte Stadtmauer gebaute
Männerbad in seinen Anfängen vorab dem Schwimmunterricht für Knaben, geniessen
heute Männer jeden Alters
den Schwumm zwischen Wasserturm, altem botanischem
Garten und ehemaligen Börse.
Und den nostalgischen Touch
– der sommers bei schönem
Wetter einen aprupten Sprung
in die Moderne erfährt: Ab
19.30 Uhr herrscht Highlife in
der Open-Air-Bar, für männliches, weibliches und vor allem
junges Publikum.
Die Frauenbadi figuriert in
der höchsten Kategorie des
Schweizerischen Inventars der
Kulturgüter von nationaler
Bedeutung. Seit ihrer Errichtung vor 125 Jahren präsentiert sie sich im modernen
Jugendstil, von einer Kuppel
gekrönt und mit vier Ecktürmchen geschmückt. Der
Unterbau der schwimmenden,
am Ufer fixierten Anlage soll
übrigens aus Triest stammen.
Abends hat heisst die Frauenbadi auch Männer: Bei den
kulturellen Veranstaltungen
in der „Barfuss-Bar“ ist
jedermann und jedefrau gern
gesehen.
Bis ins 19. Jahrhundert war Höngg eine bedeutende Rebbaugemeinde. Später stand hier
kein einziger Rebstock mehr. Heute nun gilt „klein, aber fein“. Seit Jahrhunderten ungebrochen ist die Weinbautradition der Benediktinerinnen im Kloster Fahr.
Text: Erika Schumacher Foto: kloster fahr
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Das Kleinod mitten drin: dem Schanzengraben entlang zum Männerbad.
Es ist, nicht nur in Zürich, die
wachsende Industrialisierung,
die bei den Werktätigen neue
Bedürfnisse weckt – und
wohl auch nötig macht: Die
Arbeitstage in der Fabrik sind
lang, die Arbeit ist eintönig,
und beides ist der Gesundheit
alles andere als zuträglich,
Baden und Schwimmen sollen
einen Ausgleich schaffen.
In der gleichen Zeit nimmt
auch die gesellschaftliche
Bedeutung der Hygiene zu,
die Menschen entwickeln ein
neues Körpergefühl, Baden
und Schwimmen sorgen für
Reinlichkeit und Frische.
Weinbau vor den Toren der Stadt
Ankleiden) eine halbe Stunde
nicht überschreiten,“ hält das
1887 erlassene Badereglement
der Stadt Zürich fest.
Chatze
Start / Ziel: (1) Zürich Hauptbahnhof.
Route: Zürich HB – Gessnerbrücke – (2) Schanzengraben (Alter Botanischer Garten, Männerbad) – Bürkliplatz – (3) Stadthausquai (Frauenbad) – Münsterhof
– Lindenhof –Rennweg – Bahnhofstrasse – Zürich HB.
Dauer: ca. 1 Std.
Länge: ca. 4 km.
Höhenmeter: Keine Höhenunterschiede.
Weg: Asphaltiert, zur Hälfte am Wasser (Schanzengraben), grossenteils verkehrsfrei.
Einkehrmöglichkeiten:
Zum Beispiel im Restaurant Reithalle (schöne Gartenterrasse) bei der Gessnerbrücke.
Zusatztipp: Weiterer Bäder-Rundgang ab Zürich
Hauptbahnhof: Landesmuseum – Mattensteg – Kloster-Fahr-Weg – Badeanstalt Oberer Letten – Badeanstalt Unterer Letten – Lettenviadukt – Röntgenstrasse
– Zollstrasse – Zürich Hauptbahnhof.
im Schanzengraben das Männerbad. Das Frauen- wie das
Männerbad gehören zu den
zehn Badeanstalten, welche
die Stadt Zürich im Interesse
von „Volksgesundheit, Wehrtüchtigkeit und Körperhygiene“ bis 1900 bauen lässt.
Kloster Fahr
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Höngg
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Werdinsel
Zürich Altstetten
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Start: Ortsmuseum Höngg. Anfahrt mit Tram 13 ab
Zürich Hauptbahnhof bis Haltestelle Meierhofplatz.
Ziel: Kloster Fahr. Rückreise mit Bus ab Haltestelle Eckstein (10 Fussminuten vom Kloster Fahr) bis
Bahnhof Schlieren, ab hier mit der S-Bahn nach Zürich
Hauptbahnhof.
Route: (1) Ortsmuseum Höngg (Vogtsrain 2) – dem
Weinweg Höngg entlang bis zur Kirche (via Gässli –
Limmattalstrasse – Tobeleggweg – Ackersteinstrasse
– Tobeleggstrasse – Bauherrenstrasse – Chilesteig) –
(2) Werdinsel (via Am Wettingertobel – Winzerhalde)
– Fischerweg – Limmatuferweg – (zunächst auf der
rechten Flusseite, über den Steg Wechsel auf die linke
Flusseite) – (3 ) Kloster Fahr.
Dauer: ca. 2 Std. 30 Min.
Länge: ca. 12 km.
Höhenmeter (hm): Ca. 80 hm bergab.
Weg: Durchgehend ausgeschildert (Weinweg, Wanderweg), Hartbelag und Kieswege, grossenteils in
offenem Gelände der Limmat entlang.
Anforderungen: Leicht.
Einkehrmöglichkeiten: Restaurant Werdinsel, Restaurant «Zu den Zwei Raben» im Kloster Fahr.
Öffnungszeiten: Ortsmuseum Höngg: So 14-16 Uhr
(ausser Schulferien)Weinverkauf im Kloster Fahr: Sa
8-11.30, 13-15 Uhr (ab Keller), Mo-Sa 9-10.45, 13-17.15
Uhr (im Klosterladen). Kontakt: Tel. Tel. 076 491 12 01.
Tipp: Die Stadt Zürich ersetzt ihre 30-jährigen Reben
laufend durch neue Rebstöcke. Göttis und Gotten
können einen Steckling auf seinem Weg zur Reife
begleiten. Alle Infos über Patenpflichten und -rechte:
Gutsbetrieb Juchhof, Tel. 044 432 34 88.
S
üdhang mit Blick über
Innenstadt, Zürichsee
und Limmattal: Ist der
Zürcher Stadtteil Höngg heute
ein begehrtes Wohnquartier,
nutzte man seine bevorzugte
Lage früher für den Weinbau.
Vom Mittelalter bis Ende
des 19. Jahrhunderts war der
Rebbau die bedeutendste
landwirtschaftliche Beschäftigung in Höngg. 1826 zählte
man noch 76 Trotten und die
Höngger Rebfläche war die
drittgrösste im Kanton Zürich.
Die goldenen Jahre des
Rebbaus waren gezählt, nachdem Mehltau und Reblaus
Ende des 19. Jahrhunderts
die Weinberge schweizweit
heimgesucht hatten: Von den
ursprünglichen 131 Hektaren
Höngger Rebland waren vier
Fünftel vernichtet. Die verbliebenen Weingärten hatten später ebenfalls zu weichen; als
die Höngger Sonnenhänge mit
Wohnhäusern überbaut wurden, gab es für sie keinen Platz
mehr. 1942 wurden unterhalb
der Kirche die letzten Rebstöcke gerodet.
Der Initiative eines alteingesessenen Hönggers ist es zu
verdanken, dass 1969 die ersten „neuen“ Reben gepflanzt
wurden, am Chilesteig, an der
gleichen Stelle, wo die letzten
„alten“ Weinstöcke standen.
Heute sind in Höngg wieder
acht kleine Weingärten anzutreffen. Besitzerin ist die Stadt
Zürich und bei der Bewirtschaftung setzt sie auf die
Richtlinien des Ökologischen
Leistungsnachweises OLN, für
einen „naturnahen Anbau des
Zürcher Stadtweins“.
Seit 2012 verbindet der „Weinweg Höngg“ die neuen Rebflächen sowie einige Bauten, die
in der Geschichte des Höngger
Weinbaus eine wichtige Rolle
spielten. Als Startpunkt dokumentiert das Ortsmuseum
Höngg die Geschichte des einheimischen Weinbaus, erläutert die Tätigkeiten im Laufe
des Rebjahrs – vom Lösen
der überwinterten Schosse bis
zum „Wümmet“ – und zeigt
historische Rebbaugeräte.
Weitere Einblicke in die Rebwirtschaft und das Leben der
Winzer geben die Informationstafeln an den einzelnen
Stationen des Weinwegs.
Wein produzieren seit Jahrhunderten auch die Benediktinerinnen im Kloster Fahr.
Ein klösterlicher Weingarten
ist bereits in einer Urkunde
1 | 2013
Naturfreund 29
UNterwegs |
wandertipp
wandertipp
Rebland – einem Weinberg
oberhalb des Klosterareals
und mehreren Rebflächen in
der angrenzenden Gemeinde
Weiningen – reifen RieslingxSylvaner, Pinor Noir, Pinot
Gris, Regent und Dornfelder.
Noch jung sind die Neuzugänge Cabernet Sauvignon,
Malbec und Zweigelt.
von 1130 belegt und im Mittelalter geniessen Rebbau,
Weinproduktion und -handel
des Klosters einen Ruf, der
weit über die Region hinaus
reicht. Auf rund 4,2 Hektaren
Weinbau mit Jahrhunderte
alter Tradition: im Kloster
Fahr an der Limmat.
Dass die Fahrer Schwestern in
ihren Weingärten selber Hand
anlegen, ist uralte Tradition.
Im Juni treten sie zum „Läubeln“ an, brechen mit flinken
Händen Geiztriebe aus und
befreien die Rebstöcke von
überflüssigen Blättern. Ab
Mitte September beteiligen sie
sich mit Freude an der „Wümmet“. In optimalen Traubenjahren beträgt die klösterliche
Traubenernte pro Nachmittag
rund 3,5 Tonnen. Noch am
gleichen Abend finden die
gelesenen Trauben den Weg
in den Klosterkeller, wo sie in
der Trotte aus dem Jahr 1740
sorgfältig gekeltert werden.
Für die Kelterung und alle
körperlich schweren Arbeiten
im Laufe des Winzerjahres ist
der Kellermeister zuständig,
der im Auftrag der Benediktinerinnen mit seinen Mitarbeitenden die klösterlichen
Weinberge bewirtschaftet. Die
Weine reifen sowohl in traditionellen Holzfässern wie in
modernen technischen Anlagen und bringen dem Kloster
Fahr regelmässig nationale
Auszeichnungen ein.
Wo James Joyce und Elias Canetti ruhen
Ort des Friedens am Zürichberg
Der Friedhof Fluntern gehört zu den schönsten Friedhofanlagen der Stadt Zürich.
Berühmt gemacht haben ihn die Prominenten, die hier bestattet worden sind. Und er
steht unter Denkmalschutz: Seine vier Bauetappen zeigen die
Entwicklung der Friedhofskultur auf.
Text: Erika Schumacher Foto: grün stadt zürich, giorgio von arb
ames Joyce, geboren 1882
in Dublin, gestorben 1941
in Zürich, hat seine letzte
Ruhe auf dem Friedhof Fluntern gefunden. Die Grabstätte
des weltbekannten Schriftstellers ist populär, besonders
seit 1966 der Zürcher Stadtrat
beschloss, den Schriftsteller
25 Jahre nach seinem Tode
mit einem Ehrengrab zu würdigen. Dieses – an anderer
30 Naturfreund
1 | 2013
Stelle errichtet als die erste,
einfache Ruhestätte – ist von
weither sichtbar: Eine Statue
des amerikanischen Bildhauers Milton Hebald zeigt einen
nachdenklichen James Joyce,
die Zigarette in der einen
und ein Buch in der anderen
Hand, unterbrochen in seiner
Lektüre hebt er den Blick und
späht zur Seite – was erregt
seine Aufmerksamkeit? Elias
Canetti, nur ein paar Meter
weiter, kann es nicht sein. Der
Literaturnobelpreisträger liegt
hier erst seit 1994. Auch er,
der seine letzten 22 Jahre in
Zürich verbrachte, zieht zahlreiche Besucher an.
Der Friedhof Fluntern liegt
hoch oben am Zürichberg und
zählt zu den schönsten unter
den 24 städtischen Friedhöfen.
Im Jahr 1887 eröffnet, musste
er rund alle 20 Jahre erweitert
werden. Die vierte und letzte
Erweiterung nimmt mehr
Fläche ein als die ersten drei
Friedhofteile zusammen: Seit
1948 lädt ein grosszügiger,
friedlicher Park mit weiten,
offenen Grabfeldern zum
Verweilen ein. Viele Familiengräber tragen aufwändig
gearbeitete, sehr individuell
gestaltete Skulpturen. Ein
grosser Bestand markanter
alter Bäume, darunter hohe
Fichten, leitet vom Friedhof in
den Zürichbergwald über, der
heute auch Waldfriedhof ist.
Mit seinen vier Etappen macht
der Friedhof Fluntern die
Entwicklung der Friedhofskultur im ausgehenden 19.
und beginnenden 20. Jahrhundert sichtbar. Nicht zuletzt
deshalb steht seit 2004 die
gesamte Friedhofsanlage unter
Denkmalschutz.
James Joyce und Elias Canetti
sind übrigens nur zwei von 28
Persönlichkeiten, die auf der
Liste der prominenten Verstorbenen figurieren. Auf dem
Friedhof Fluntern liegen ebenfalls der Filmregisseur Kurt
Früh und die Schauspielerin
Therese Giehse, der Architekt
Karl Moser und der Physiker
Paul Scherrer, die Schriftstellerin Mary Lavater-Sloman und
Alt Stadtpräsident Sigmund
Widmer.
Folgende Stadtzürcher Friedhöfe sind ebenfalls einen
Besuch wert:
Enzenbühl (seit 1902): Der
grosszügige Park mit den
| unterwegs
kegelförmig geschnittenen
Rotbuchenallee und weiteren
Raritäten ist auch in Fachkreisen bekannt. Ein botanischer
Führer ist im Friedhof erhältlich. Ein Grabmalmuseum
zeigt sehenswerte Kunstdenkmäler aus Stein. (Tram 11 ab
Zürich Hauptbahnhof).
Rehalp (seit 1874): Streng
geometrische Anlage mit
altehrwürdigen Baumbestand:
Blutbuchen, Linden und
riesige Platanen, imposante
Scheinzypressen. Wahrzeichen
des Friedhofs sind der Urnenhof von 1919 – und nicht
zuletzt die prächtige Aussichtslage. (Tram 11 ab Zürich
Hauptbahnhof).
Albisrieden (seit 1902): Zwei
Werke des Zürcher Plastiker
Jürg Altherr prägen das neue
Gemeinschaftsgrab von 2010.
Der monumentale «Windrechen» soll den Blick himmelwärts lenken, der Altartisch
«Elisabeth» lädt Trauernde
dazu ein, Trauer und Sorgen
abzuladen. (Bus 80 ab Bahnhof Zürich Altstetten).
Sihlfeld (seit 1877): Zürichs
erster Friedhof für alle –
„unabhängig von Stand und
Religion“ – ist die grösste
zusammenhängende Grünfläche der Stadt. Hier liegen der
Schriftsteller Gottfried Keller
und August Bebel, Begründer
der deutschen sozialdemokratischen Arbeiterbewegung, der
noch heute rote Nelken erhält.
(Bus 33 ab Bahnhof Zürich
Tiefenbrunnen).
Das Wahrzeichen des Friedhofs: die Grabplastik für den Schriftsteller
James Joyce, gestaltet durch den amerikanischen Künstler Milton Hebald.
V o m R i g i b l i c k z u m F r i e d h o f F lu n t e r n
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1
Zürich Rigiblick
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Seilbahn Rigiblick
Friedhof Fluntern
2
Zürich Zoo
Fluntern
Start: (1) Rigiblick. Anfahrt mit Tram 10 ab Zürich
Hauptbahnhof bis Haltestelle Seilbahn Rigiblick, weiter mit der Seilbahn zur Bergstation.
Ziel: (2) Friedhof Fluntern. Rückfahrt mit Tram 6 ab
Haltestelle Zürich Zoo nach Zürich Hauptbahnhof.
Route: Am Waldrand entlang (Wanderweg) bis zum
Friedhof.
Dauer: ca. 30 Min.
Länge: ca. 2 km.
Höhenmeter (hm): Ca. 50 hm bergauf/bergab.
Anforderungen: Leicht.
Öffnungszeiten der städtischen Friedhöfe: 7–19 Uhr
(Mai-August –20 Uhr, Winter –17 Uhr).
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Naturfreund 31
umfrage |
wettbewerb
Wo übernachten wir?
Wo übernachten wir?
Die Umfrage – der Termin – die Preise!
Wo übernachten wir, wenn wir einen Tapetenwechsel wünschen? In der Umfrage ab nächster
Seite geht es um das Was und Wie der von uns gewählten touristischen Unterkünfte. Antworten
lohnt sich: es locken zehn attraktive Preise – unter anderem ein Notebook im Wert von CHF 899.–!
Jetzt mitmachen, Fragen beantworten, Fragebogen zurücksenden bis 18. April 2013 und an der Verlosung teilnehmen!
1. Preis
Hier ein paar Minuten zu investieren und
an der Preisverleihung teilnehmen – es
wird wenig Wege geben, günstiger an ein
Liebe Naturfreundin, lieber Naturfreund, liebe Interessierte
Welche touristischen Unterkünfte nutzt du, wenn du auswärts übernachtest? Und was ist dir bei solchen wichtig? Diesen und
anderen Fragen geht eine Studentin im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Hochschule Luzern Wirtschaft nach und erarbeitet
ein Übernachtungskonzept für die Naturfreunde Schweiz. Mit dieser Befragung soll erforscht werden, welche Bedürfnisse
bezüglich Übernachtungen bestehen.
Wir möchten dich herzlich einladen, dir 10 Minuten Zeit für den Fragebogen zu nehmen. Mit dem Ausfüllen nimmst du automatisch an der Verlosung eines Toshiba Android Tablets und eines Toshiba Camcorders teil, wenn du ihn bis zum 18. April
2013 (Poststempel) an Naturfreunde Schweiz, Umfrage, Postfach 7364, Pavillonweg 3, 3001 Bern zurücksendest.
Selbstverständlich werden alle Angaben streng vertraulich und anonym behandelt.
Solltest du über einen Internetzugang verfügen und den Fragebogen bequem online ausfüllen, hast du zusätzlich die
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LU, inklusive Nachtessen für zwei Personen im Wert von CHF 150.–
(Sponsor: UNESCO Biosphäre Entlebuch, Schüpfheim).
Frühling
Hinweise zum Ausfüllen: Die Angaben, die du im Folgenden machst, sollen sich nur auf dich beziehen. Bitte kreuze die jeweils
zutreffenden Aussagen an. Sollten mehrere Antworten möglich sein, ist dies mit „Mehrfachantworten sind möglich“ bezeichnet.
Bitte beantworte die Fragen in der vorgesehenen Reihenfolge und überspringe Fragen nur dann, wenn durch “! weiter mit
Frage xx“ darauf hingewiesen wird. Bei Unklarheiten kannst du dich gerne an [email protected] wenden.
Übernachtungsmöglichkeiten: Mein Bedürfnis und meine Nutzung
1. Welche Eigenschaften muss deiner Meinung nach eine gute Unterkunft aufweisen?
Bitte gib an, wie sehr du den folgenden Aussagen zustimmst.
Gute Unterkünfte …
stimme
überhaupt nicht zu
stimme voll
und ganz zu
weiss nicht
sollten eine familiäre Atmosphäre
aufweisen.
sollten über ein Gastronomie-Angebot (z.B.
Frühstück, Halbpension) verfügen.
1 | 2013
www.naturfreunde.ch
Felix Mannhart, NFS-Häuserverantwortlicher
sollten über Doppel- oder
Familienzimmer verfügen.
Naturfreund
Magazin für Freizeit und Umwelt
Wir bedanken uns bereits im Voraus für deine wertvolle Mithilfe.
CHF 8.50
sollten günstige ÜbernachtungsPreise bieten.
6 .- 10. Preis: ein Jahres-Abo für
Wo übernachten wir?
Antworten lohnt sich!
Häuser-Umfrage in
der Heftmitte
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.
32 Naturfreund
1 | 2013
Natur- Oasen in Stadt
und Agglomeration
Bienen in Zürich
Besuch beim Imker
Geheimnisvolle
minoische Kultur
Zürich
Gesund leben
Kreta
den „Naturfreund – Magazin für Freizeit
und Umwelt“ zum selber Geniessen
oder Verschenken im Wert von CHF 30.–
(Sponsor: Naturfreunde Schweiz, Bern).
sollten sich an ökologischen
Grundsätzen orientieren.
haben Mitarbeiter, die sich an
Abmachungen halten.
haben Mitarbeiter, die bei einer Kontaktaufnahme schnell reagieren.
... Fortsetzung Frage 1 auf der nächsten Seite
... Fortsetzung Frage 1
Gute Unterkünfte …
stimme
überhaupt nicht zu
stimme voll
und ganz zu
weiss nicht
haben Mitarbeiter, die Fragen
kompetent beantworten.
Das letztbesuchte Naturfreundehaus ...
haben Mitarbeiter, welche sich für
den Gast engagieren.
2. Welche Art von touristischen Unterkünften hast du im Jahr 2012 genutzt?
(Mehrfachantworten sind möglich)
Hotel / Pension
Ferienhaus / -wohnung
Gästezimmer (Bed & Breakfast, Übernachtung auf
dem Bauernhof )
4. Welcher Art von Aufenthalt ordnest du deine
Übernachtung(en) im Jahr 2012 in touristischen
Unterkünften hauptsächlich zu?
(Bitte kreuze die maximal vier für dich häufigsten Aufenthalts-Arten an)
Erholungs-Aufenthalt
Winter(sport)-Aufenthalt
Sommer(sport)-Aufenthalt
Natur-Aufenthalt
Jugendherberge
Familien-Aufenthalt
Gruppenunterkunft (Touristenlager, Vereins- und
Klubhaus, Naturfreundehaus, Berghütte usw.)
keine
! bitte weiter mit Frage 5
Kultur-Aufenthalt
Vereins-Aufenthalt
Aus- und Weiterbildung (Kurs)
Fest oder Veranstaltung (z.B. Geburtstagsfeier)
Vereins- oder Schul-Lager
(Bitte nur eine Antwort ankreuzen)
meistens alleine
stimme
überhaupt nicht zu
stimme voll
und ganz zu
weiss nicht
wies eine familiäre
Atmosphäre auf.
Zelt- und Wohnwagenplatz (Campingplatz)
3. Mit wem warst du im Jahr 2012 hauptsächlich unterwegs, wenn du in touristischen Unterkünften übernachtet hast?
7. Wenn du an deinen letzten Besuch in einem Naturfreundehaus denkst, wie stimmst
du den folgenden Aussagen zu?
Andere: ___________________________________________
verfügte über Doppel- oder
Familienzimmer.
verfügte über ein Gastronomieangebot
(z.B. Frühstück, Halbpension).
bot günstige Übernachtungs-Preise.
orientierte sich an
ökologischen Grundsätzen.
hatte Mitarbeiter, die versprochene
Abmachungen einhielten.
hatte Mitarbeiter, die bei der Kontaktaufnahme schnell reagierten.
hatte Mitarbeiter, die sich an
Abmachungen hielten.
hatte Mitarbeiter, welche sich für
den Gast engagierten.
8. Welches sind deine persönlichen Gründe, weshalb du in Naturfreundehäusern übernachtest?
(Bitte kreuze die maximal vier für dich wichtigsten Gründe an)
5. Hast du bereits einmal in einem
Naturfreundehaus übernachtet?
mit Partner/in
ja
mit Familie
nein
mit Freunden / Verwandten / Bekannten
weiss nicht
Ich übernachte in Naturfreundehäusern...
weil mir die Kameradschaft / der Kontakt mit Gleichgesinnten wichtig ist.
weil sie sich an ökologischen und sozialen Grundsätzen orientieren.
!
!
bitte weiter mit Frage 12
bitte weiter mit Frage 12
mit einem Verein
weil ich es geniesse, in der Natur zu sein.
weil ich sie seit Jahren mit Familie/Freunden besuche.
weil ich dadurch meinen Hobbies nachgehen kann.
weil ich mich gerne engagiere (z.B. gemeinsame Hausputzete).
mit Arbeitgeber / Firma
weil ich die familiäre Atmosphäre schätze.
weil ich dadurch an Orte gelange, die ich sonst nicht sehen würde.
weil sie einfache und günstige Übernachtungsmöglichkeiten bieten.
Naturfreundehäuser: Meine Nutzung und Bewertung
6. Wie viele Nächte hast du schätzungsweise im Jahr 2012 insgesamt in einem
Naturfreundehaus verbracht?
In der Schweiz:
weil sie mit ÖV und zu Fuss erreichbar sind.
aus anderen Gründen: ______________________________________
9. Wie zufrieden bist du insgesamt mit deinem Besuch / deinen Besuchen in Naturfreundehäusern?
sehr
unzufrieden
Im Ausland:
keine
keine
Preis- Leistungs- Verhältnis
1-3 Nächte
1-3 Nächte
Lage und Umgebung
4-6 Nächte
4-6 Nächte
Ausstattung
mehr als 6 Nächte
mehr als 6 Nächte
Übernachtungsqualität
weiss nicht
weiss nicht
Sauberkeit
sehr
zufrieden
weiss nicht
... Fortsetzung Frage 9 auf der nächsten Seite
Architektur
... Fortsetzung Frage 9
sehr
unzufrieden
sehr
zufrieden
weiss nicht
Komfort
Gesamtzufriedenheit
16. Wie ist deine aktuelle Wohnsituation?
eigenes Haus
Naturlandschaft Sihlwald – Energie für die Gesundheit der Städter
Miethaus
Hier Stadt, dort werdender Urwald
Eigentumswohnung
Mietwohnung
10. Planst du in den nächsten 2-3 Jahren wieder einen
Aufenthalt in einem Naturfreundehaus?
ja
nein
weiss nicht
Wohngemeinschaft
wohne noch bei den Eltern
andere: ____________________________________
17. Wie viele Personen, dich mitgezählt,
leben in deinem Haushalt?
Vom Hauptbahnhof Zürich sind’s 25 Bahnminuten (mit der S4) bis zum „Urwald“. Oder etwas
präziser: im Sihlwald, 15 km südlich des Paradeplatz, wächst ein neuer „Urwald“ heran. Seit
15 Jahren ist in diesem Wald jegliche Holznutzung eingestellt. 1000 Hektaren Wald bleiben
der eigenen, natürlichen Dynamik überlassen. Mehr Naturschutz als dies ist nicht möglich!
1 Person
11. Empfiehlst du Naturfreundehäuser weiter?
| Natur erleben
2 Personen
ja
3 Personen
nein
4 Personen
5 Personen und mehr
Text: ursula heiniger Foto: stiftung wildnispark
18. Bist du Mitglied bei den Naturfreunden?
Über mich:
12. Wie ist dein Geschlecht?
männlich
weiblich
13. Wie lautet dein Geburtsjahr?
ja
nein
!
bitte weiter mit Frage 21
19. Bist du Sektions- oder Direktmitglied?
(Mehrfachantworten sind möglich)
Sektionsmitglied
Direktmitglied (Landesverband)
weiss nicht
20. Welche Art Mitglied bist du?
14. Wie lautet die PLZ deines Hauptwohnsitzes?
Einzelmitglied
Jugendmitglied (Junior)
Familienmitglied
allein erziehendes Mitglied
15. In welchem Kanton liegt dein Hauptwohnsitzes?
Ehrenmitglied
Freimitglied
weiss nicht
21. Falls du noch etwas zu diesem Fragebogen oder zu den Naturfreunden Schweiz rückmelden
möchtest, nehmen wir dies gerne auf den folgenden Zeilen entgegen:
22. Falls du am Wettbewerb teilnehmen willst:
Name, Vorname:
Adresse:
PLZ / Ort:
Herzlichen Dank für dein Mitwirken! Nina Liechti
D
er Sihlwald, vor den Toren Zürichs, gilt
mit seinen rund zehn Quadratkilometern
heute als grösster zusammenhängender
Laubmischwald des Schweizerischen Mittellandes. Zu dessen Hauptbaumarten zählen
– neben der Buche – die Esche, der Ahorn, die
Weisstanne, die Rottanne und die Eibe (siehe
Seite ??). Eine wohltuende Weitsicht über das
Gebiet ergibt sich vom Albishorn (909 m) aus:
von hier oben schweift der Blick über die dichte
Waldfläche, die sich beidseits der Sihl von
Langnau bis hin nach Sihlbrugg erstreckt.
Bitte sende den Fragebogen
bis 18. April 2013 an
Naturfreunde Schweiz,
Umfrage, Postfach 7364,
Pavillonweg 3, 3001 Bern
Mit 100 Mitarbeitenden
Der Sihlwald gehörte im Mittelalter zum Kloster Fraumünster in Zürich. 1309 erhielt die
Stadt Zürich den Wald am linken Sihlufer, bei
der Auflösung des Klosters 1524 fiel der Rest
des Waldes an Zürich. Der Wald war damals
ein wichtiger Holzlieferant für die aufstrebende
Stadt. Auf der Sihl wurde das Holz ins Zentrum
geflösst. Einen Höhepunkt als Nutzwald erlebte
der Sihlwald gegen Ende des 19. Jahrhunderts,
als für die Holzanlieferungen einerseits eine
Waldeisenbahn von 26 km Länge und anderseits im Weiler Sihlwald zur Weiterverarbeitung ein eigentlicher Werkbetrieb mit Sägerei
und Spaltwerk aufgebaut wurden. Zuweilen
beschäftigte dieser Betrieb rund 100 Mitarbeitende. Die Kehrseite dieser Bewirtschaftung
war dann allerdings umso ernüchternder: im
Laufe der Jahre gingen die Erträge zurück, der
Wald war übernutzt. Ein Stadtratsbeschluss von
1925 läutete schliesslich die Wende zu einem
zurückhaltenden Umgang ein.
Park von nationaler Bedeutung
Nachdem 1986 der erste Startschuss zum Projekt Naturlandschaft Sihlwald gegeben wurde,
erfolgte 1991 die Stilllegung des Werkplatz,
Altlasten wurden saniert und ab dem Jahr 2000
wurde auch die konventionelle forstwirtschaftliche Pflege innerhalb des Sihlwald-Perimeters
eingestellt. Seither ist der Sihlwald sich selbst
überlassen, sozusagen ein Wald auf dem Weg,
sich wieder in einen urwaldähnlichen Zustand
zurück zu entwickeln (womit gesagt sei: ein
über Jahrhunderte genutzter Wald wird nicht
innert weniger Jahre zum „Urwald“). Seit 2009
gilt der Sihlwald offiziell als Naturerlebnispark,
respektive als Park von nationaler Bedeutung.
Geschützt ist der Sihlwald durch einen Waldreservatsvertrag und durch eine kantonale
Schutzverordnung. Jegliche Holznutzung ist
untersagt, Bäume dürfen nur in Ausnahmefällen (bei Gefährdung von Passanten) gefällt
werden. In der Kernzone (4 km2) dürfen auch
die Wege nicht verlassen werden. Das ganze
Gebiet ist gut erschlossen mit Wanderwegen
1 | 2013
Naturfreund 37
naturpark sihlwald
laufen
und Pfaden, die durch den Wald, der Sihl entlang und auf die Höhen des Albis führen.
Vom Ochsenauge bis zum Pfaffenhütchen
Der Sihlwald ist ein vielfältiger Wald. Nicht
weniger als 44 verschiedene Waldgesellschaften
wurden festgestellt, bedingt durch das abwechslungsreiche Relief und durch das Gebiet, das
sich von 470 bis 915 m ü. M. erstreckt. Es
gibt die offeneren Zonen der Sihl entlang, die
Rutschhänge am Albis, die waldfrei sind und
von Pionierpflanzen besiedelt werden, kleine
feuchte Tobel, trockene Rippen, aber auch
Waldweiher und Lichtungen. 650 Blütenpflanzen wurden kartiert. Typisch für den Sihlwald
sind der violettblütige Fingerblättrige Zahnwurz und das Pfaffenhütchen. Etwas abseits der
breiten Pfade blühen an den rutschigen Steilhängen das Alpenfettblatt, die Bergdistel, das
Ochsenauge und der bewimperte Steinbrech.
Dort wachsen auch die Felsenmispel und der
Sauerdorn – und viele mehr.
In den nächsten Jahrzehnten wird sich der
Sihlwald verändern. Der relativ junge Wald – es
finden sich kaum Bäume, die älter als 140 Jahre
sind – wird dunkler werden und Schattenarten werden überhand nehmen. Alte morsche
Bäume werden umstürzen oder ein Sturm wird
Bäume werfen. So entstehen neue Lichtungen,
die den Lichtarten eine Chance geben. Das Totholz wird zunehmen und Spechten, Eulen, weiteren höhlenbewohnenden Vögeln und auch
Fledermäusen Unterkunft bieten. Eine Vielzahl
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38 Naturfreund
1 | 2013
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„Spitzensport ist keine
Kernaufgabe des Staates“
Gesund leben: für den Ex-Marathon-Meister Bruno Lafranchi gehört dazu unbedingt
auch eine Portion Sport. So wie regelmässiges Zähneputzen in breitesten Kreisen zur
Selbstverständlichkeit geworden sei, so sollte dies auch für regelmässige sportliche
Betätigung gelten. Die Schweiz brauche heute nicht mehr Spitzensport,
sondern mehr Breitensport.
Wildkatze, Otter, Bär, Wolf…
Der Sihlwald ist Teil des Wildnisparks Zürich.
Dazu gehören auch der Wildpark Langenberg und das Naturzentrum Sihlwald bei der
Endstation der Sihltalbahn. Der (bereits 1869
gegründete) Tierpark beherbergt in naturnahen Gehegen 18 Wildtierarten des Sihlwalds,
darunter auch solche, die sehr, sehr selten zu
sehen sind, wie die Wildkatze oder solche,
die im Mittelland ausgestorben sind wie Wolf
und Bär. Beim Naturzentrum Sihlwald leben
seit 2005 Biber und Fischotter in einer Wasser
durchspülten Anlage. Das Zentrum ist während
der Sommermonate (ab 21. März) geöffnet.
Es informiert mit der Dauerausstellung „Vom
Nutzwald zum Naturwald“’ und beherbergt
diverse Wechselausstellungen. So etwa ist zurzeit die Schau „Alles im Fluss“ von Pro Natura
zu sehen. Zum Zentrum gehören zudem eine
Cafeteria, eine Feuerstelle, ein Wildnisspielplatz
sowie eine Kleintier-WG mit Asthaufen, die
Eidechsen, Igeln und Ringelnattern Schutz bietet. Via Besucherzentrum können im Übrigen
auch Führungen für Gruppen reserviert werden.Nähere Infos: www.sihlwald.ch, Tel. 044
720 38 85.
| gesund leben
Zürich Marathon: am 7. April laufen Tausende – Gespräch mit Marathon-Meister Bruno Lafranchi
von Insekten leben von totem Holz, und viele
bunte Schicht- und Konsolenpilze werden sich
entwickeln können. Der Sihlwald bietet so der
Forschung (und uns Naturfreunden) manche
Gelegenheit, die natürliche Sukzession und die
Entwicklung der Biodiversität zu studieren.
Toshiba ist eine Marke der Toshiba Corporation. Änderungen der
Produktspezifikationen und -merkmale vorbehalten.
Natur erleben |
Interview: Herbert Gruber
Z
wei Mal hat Bruno Lafranchi den Murtenlauf (Murten-Fribourg) gewonnen,
im 1979 und im 1980. Seinen schnellsten
Marathon (42,195 km) lief er 1982 in Japan, mit
2h11’12, das hatte ihm einen 3. Rang beschert.
Insgesamt drei Mal hat er es bei international
wichtigen Marathons aufs Podest geschafft –
1988 am Beppu-Oita-Marathon als Erster ganz
zuoberst (mit 2h11’57). Heute, mit 130‘000
Laufkilometern in den Beinen, sind für ihn die
Zeiten als Spitzenathlet passé. In der Läuferszene aber ist er nach wie vor präsent. Unter
anderem als OK-Präsident des Zürich Marathons und des Zürcher Silvesterlaufs.
Fragt man Bruno Lafranchi nach den schönsten
Jogging-Strecken in Zürich, leuchtet Begeisterung in seinem Gesicht. Er kennt sie alle, diese
Wege. Ob vom Zürichhorn zum Bellevue oder
vom Seefeld zum Botanischen Garten – oder
auf der anderen Seeseite, beim Albisgüetli,
hinauf zum Panoramaweg. Bruno Lafranchi
schwärmt von der Aussicht am Uetli, auf die
Alpen, und weit über den See – „Zürich zum
Joggen, das ist uh-schön! Da läufst du etwa der
Sihl entlang, bist mitten in der Stadt, und doch
ist’s da unten am Wasser wie in einer anderen
Welt. Wer sagt, ein Läufer bekomme von der
Natur nichts mit, hat keine Ahnung“. Und so
taucht dieser Mann ein in einen Kosmos an
Erinnerungen, zu jeder Tages- und Nachtzeit war er in Zürich laufend unterwegs. Als
Läufer wird einer zum Wetterfrosch, er sieht
Fische aus dem Wasser springen, riecht den
heranziehenden Schneefall, bemerkt die ersten
Knospen, die ersten Blüten, sieht die Entenmutter mit ihren Jungen, rennt dem Sonnenaufgang entgegen, vernimmt das Zwitschern der
Vögel, atmet die Luft des neuen Tages. Laufen,
so sagt es Bruno Lafranchi, das sei ein Privileg,
ein Luxus, etwas vom schönsten.
Joggen in Zürich – nun klar, Lafranchi ist kein
„normaler“ Läufer. Er ist, respektive er war ein
Spitzenläufer. Er war mehrfacher Teilnehmer
an Olympischen Spielen, an Welt- und Europameisterschaften; er war Schweizerrekordhalter
im Marathon, mehrfacher Schweizer Meister
auf der Bahn, im Cross und Indoor; und die
1000 Meter-Distanz machte er in
2 Minuten 23 Sekunden.
Stadt als Trainings-Arena: am 7. April 2013 startet der nächste Zürich Marathon.
1 | 2013
Naturfreund 39
gesund leben |
laufen
laufen
Aber das mit der Gesundheit, stimmt das?
Stichwort Knie, Gelenke!
Sagen wir es so: der Weg zum Marathon ist
gesund. Die 42 km an sich sind es vielleicht
weniger; aber die Vorbereitung ist es. Mit dem
Marathon vor Augen bleibt man dran, auch
im Winter. Das ist mit Sicherheit gesünder
als Nichtstun. Man stelle sich vor: einer geht
ständig mit einem 40-Kilo-Rucksack durch
die Gegend. Ist das gesund? Wer 100 kg auf
die Waage bringt, trägt ständig 40 kg mit sich
– und das schlägt wahrscheinlich mehr auf die
Gelenke als einmal im Jahr ein Marathon.
Was sind das für Menschen, die an Marathons
starten?
Etwa 80% davon sind Männer. Und ein Gros
davon ist zwischen 40 und 48. Oft sind es
Leute, die um Mitte 30 in Beruf und Familie
ihre wichtigsten Ziele erreicht haben – und nun
vielleicht feststellen, dass sie anfangen, etwas
Fett anzusetzen. Und dann gibt’s auch jene,
bei denen die Sache auf eine Biertisch-Wette
zurückreicht. Und also zieht’s der Mann durch.
Sogar auf die Gefahr hin, wankend ins Ziel zu
kommen. Frauen sind in der Regel meist besser
vorbereitet und dies bis hin zum Outfit.
Sie bringen das Joggen von heute mit
der Karies-Bekämpfung von damals in
Verbindung.
Aus dem Mund eines ehemaligen Spitzenläufers
mag dies vielleicht überraschen, aber ich sage:
Spitzensport ist Selbstverwirklichung. Ich habe
das gemacht. Das ist Luxus. Wer das will, soll’s
versuchen. Noch Mitte der 1980er Jahre gab es
in der Schweiz zehn Läufer, die den Marathon
unter 2h20 schafften. Heute sind es noch zwei.
Die einstige Pyramide ist flach geworden. Das
hat u.a. mit Wohlstand zu tun. In Kenia gibt’s
keine Pyramide, sondern den Obelisk: nur
Spitzenläufer. Wo ein Lohn kaum ausreicht,
die Familie durchzubringen, geht man nicht
joggen. Und hier nun mein Vergleich mit der
Karies: das war in den 1960er- und 70er-Jahren
ein Riesenthema bei uns, eine Volkskrankheit.
Daraus ist der Konsens zustande gekommen,
diesem Phänomen zu begegnen. Wir taten
dies mit einem breit angelegten Programm,
bis hinein in die Schulen, überall. Heute ist
Karies kein Thema mehr. Aber heute haben
wir das Phänomen Bewegungsarmut und
Fehlernährung. Also wäre es doch erstrebenswert, dass wir dagegen antreten, so wie damals
gegen die Karies und ergo in den Breitensport
investieren. Auf dass es irgendwann mal völlig
normal wird, pro Woche zwei, drei Mal Sport
zu treiben. So wie man zwei, drei Mal pro Tag
Zähne putzt. Und genau dazu möchte ich einen
Beitrag leisten. Vergessen wir die Elite, machen
wir stattdessen auf Breitensport. Jene, die sich
im Spitzensport selbst verwirklichen wollen,
sollen das tun – aber das ist keine Kernaufgabe
des Staates.
Und woher kommen die Teilnehmer am
Zürich Marathon?
Bei uns starten Läufer aus jedem Kanton.
Und aus jedem Kontinent. Es gibt längst eine
Art Marathon-Tourismus. Marathon-Läufer
sind – von Ausnahmen abgesehen – nicht treu.
Die wollen mal in Berlin, mal in Paris oder
New York laufen. Vor zwei Jahren hatten wir
den damals 77-jährigen Amerikaner Leslie
Love bei uns. Zürich war sein 200. Marathon.
Leslie hatte irgendwann damit angefangen,
Marathons in der ABC-Reihenfolge zu laufen,
für jeden Buchstaben einen Lauf. Und da war
unser Zürich Marathon der letzte in seiner
Reihe.
| gesund leben
Und vielleicht wird man sich endlich auch der Bäume gewahr! Start- und Ziel-Gelände des Zürich Marathons am Mythenquai .
Herr Lafranchi, Sie sind x-mal zuoberst auf
einem Podest gestanden – da ist einer der
Grösste. Wie fühlt sich das an?
Das ist unterschiedlich. In jungen Jahren, mit
den ersten Siegen, den ersten Pokalen, ist das
anders als im späteren Verlauf der Karriere.
Für mich ein Highlight war der Beppu-OitaMarathon 1988 in Japan. In Marathons zuvor
hatte ich’s zwar ebenfalls aufs Podest geschafft,
aber zum Sieg an einem Marathon mit hohem
Prestige hatte es noch nicht gereicht. Also setzte
ich 1988 alles auf Sieg. Vier Monate lang hatte
ich mich tagtäglich minutiös auf jenen 7. Februar vorbereitet. Jeden Tag, bei jedem Training
sagte ich es mir unablässig: am 7. Februar 1988
hast du keine Schmerzen und du wirst gewinnen. Man muss wissen: Ich hatte damals dick
geschwollene Fersen, Schleimbeutelentzündung, permanent Schmerzen. Nach den Trainings, abends, lag ich auf dem Teppichboden,
Augen geschlossen, und spielte den Marathon
Kilometer um Kilometer im Kopf durch, und
dazu mein Credo: am 7. Februar wirst du keine
Schmerzen haben und du wirst gewinnen.
Und? Waren die Schmerzen weg?
Genau – und ich habe gewonnen! Was ich
damals mental aufgebaut hatte, das glaubt
mir noch heute kaum ein Mensch. Ich war
in der Spitzengruppe, und ich wusste: ich
werde gewinnen. Jede Bewegung, jeden Zug
meiner Konkurrenten, jedes Detail bei mir:
ich registrierte alles. Konzentration bis ins
letzte. Nur ein einziges Mal bloss, für Sekunden, hatte ich mich ablenken lassen, durch die
40 Naturfreund
1 | 2013
im Journalisten-Auto neben mir fahrenden
Fotografen. Und prompt hatte ein Läufer
angegriffen und ich geriet in die Defensive. Für
einen Moment war ich überheblich – und ich
brauchte 3 km, um den Karren wieder unter
Kontrolle zu kriegen. Drei Kilometer, damit
wieder klar wurde: dieser hier gewinnt. Sicher,
das Selbstvertrauen, das muss ganz oben sein!
Aber überheblich darfst du nicht sein. Deine
Gegner sind deine Gegner, das braucht Respekt, Achtung. Ich habe damals alles in jenen
Lauf gesteckt, meine ganze Erfahrung. Und
diese brachte ich zum Ausdruck, zum Tragen.
Schaue ich mir heute das Video jenes Laufs an,
ist’s offensichtlich; die Körpersprache war deutlich: der Siegerwille, meine Gewissheit, diesen
Rennen gegen alle zu gewinnen – für Aussenstehende schwer zu verstehen. Die setzen so
etwas vielleicht mit Überheblichkeit gleich.
Wenden wir uns den „Normalos“ zu. Marathon-Läufer erhalten viel Zuspruch. Man
bringt das Ganze in Verbindung mit Charakterstärke, Durchhaltewille und dergleichen.
Worauf sind jene stolz, die eine MarathonZiellinie überschreiten?
42 km, das ist eine Riesenleistung. Unabhängig
von der Laufzeit. Das schaffen nur wenige,
vielleicht 1%. Darauf kann man stolz sein.
Dahinter steckt Vorbereitung, ein Aufbau, ein
Dranbleiben. Also nicht verwunderlich, dass
man heute auch in einer Job-Bewerbung auf
gelaufene Marathons hinweisen darf.
V o n co r i nne M au c h b i s ge r o l d L au b e r
Von den rund 9000 angemeldeten Läuferinnen und
Läufern starten am 7. April etwa 3500 zum Marathon:
42,195 km. Unter ihnen finden sich etliche Zürcher
Politiker, so Regierungsrat Thomas Heiniger (zum 10.
Mal dabei) und der Chef des Schul- und Sportdepartements der Stadt Zürich, Stadtrat Gerold Lauber (siehe
Seite 11), der heuer zum 9. Mal am Zürich-Marathon
aufläuft. Andere nehmen den Marathon als Teil
eines Teams in Angriff; entsprechende Teilstrecken
(zwischen 4 bis 17 km) etwa rennen Stadtpräsidentin
Corinne Mauch und der Zürcher Polizeichef Daniel
Leupi. Der OK-Chef und Ex-Marathon-Meister Bruno
Lafranchi joggt heute infolge eines Muskel- Problems in der Wade nur noch zurückhaltend. Tägliches
Fitnesstraining ist für ihn indes nach wie vor eine
Selbstverständlichkeit.
1 | 2013
Naturfreund 41
unterwegs |
geheimnisvolles kreta
geheimnisvolles kreta
Einblicke auf die erste Hochkultur
Europas
Geheimnisvolles
Kreta
Kretas minoische, von Frauen geprägte
Kultur hatte einen friedlichen Charakter,
und sie bildete mit der Natur eine Einheit.
Sie hinterliess eine reiche Kunst und Architektur. Da ihre Schrift nicht entziffert werden kann, erfahren wir über die minoische
Kultur auf schriftlichem Weg erst von den
1000 Jahre später lebenden antiken Griechen – in entstellter Form. Und just dieser
Überlieferung hat der Kunsthistoriker Beat
Schneider etwas entgegen zu halten.
Text und Fotos:
*Beat Schneider, ein
passionierter Alpinist, ist
emeritierter Professor für
Kultur- und Kunstgeschichte
an der Hochschule der
Künste Bern (HKB). Er ist
einer sozialgeschichtlich
ausgerichteten Kulturanalyse und Kunstgeschichte
verpflichtet. Dazu hat er
eigene Beiträge entwickelt
und verschiedene Bücher
publiziert. Als Experte
begleitet er Studienreisen
ins minoische Kreta.
K
Beat Schneider*
reta übt seit Jahrzehnten eine Anziehungskraft auf mich aus. Es ist eine der zauberhaften, aussergewöhnlich mythengeladenen und geheimnisvollen Gegenden der Erde:
ihre kulturelle Einmaligkeit, ihre ausserordentliche Vegetation von Phrygena, Tamariske
bis Bougainvillea, ihre von Frauen geprägte
antike minoische Hochkultur, die kräftig-raue,
trotzig-stolze patriarchale Kultur der Vergangenheit und Gegenwart, die smaragdfarbigen
Meeresbuchten im Westen und die pittoresken
venezianischen Hafenanlagen, das Nebeneinander von tiefen Schluchten, Höhlen und Berggipfeln, die ausserordentliche Freundlichkeit
der Einheimischen und der Eingewanderten,
der Sirtaki-Tanz von Zorbas, die unendlichen
Olivenhaine, aus denen das spezielle kretische
geografischen Abgeschlossenheit begründet.
Das Meer um Kreta herum diente sowohl als
Brücke als auch als Barriere! Es war ein gewaltiger Wassergraben, der Kreta in verschiedenen
Epochen vor fremden Heeren schützte. Das alte
Kreta der frühen Antike bildete eine vielfältige
gross- und kleinräumige, geografisch und politisch selbständige Welt, aus der sich ‚zwangsläufig’ eine selbständige Kultur entwickelte.
Harmonie – und kategorischer
Wachstumsimperativ?
Eine weitere Besonderheit des früh-antiken
Kreta ist auch, dass seine Werke, insbesondere
diejenigen der minoischen Kunst, nicht über
die ganze Welt verstreut in Museen anzutreffen
sind, sondern – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nur auf Kreta zu bewundern sind. Die
minoische Kunst wurde erst im 20. Jahrhundert
ausgegraben, nicht wie die griechische oder
ägyptische Kunst, die viel früher ‚entdeckt’ worden und oft als Raubgut in die grossen europäischen Metropolen ‚abgewandert’ ist. Diese
Tatsache steigert das Erlebnis der minoischen
Kultur und Kunst, und dieses öffnet uns einen
Blick auf einen verlorenen Menschheitstraum.
Die Insel im östlichen Mittelmeer lag damals
im Schnittpunkt der Reisewege zwischen
Europa, Afrika und Asien. Deshalb kamen hier
die Einflüsse verschiedener hoch entwickelter
Zivilisationen zusammen: Sumer aus dem vorderasiatischen Mesopotamien, das alte Ägypten
aus Afrika, Anatolien aus Kleinasien und die
Kykladen aus der Ägäis. Sie formten die einzigartige und malerische minoische Kultur, welche
nach dem sagenumwobenen König Minos
‚minoisch’ genannt wird. Von der minoischen
Kultur gingen ihrerseits reiche Einflüsse aus,
nicht nur auf die ägäischen Inseln und die
kleinasiatische Küste, sondern auch auf die
Peloponnes und das griechische Festland und
weiter in den ganzen Mittelmeerraum.
| unterwegs
Die älteste Hochkultur Europas ist einzigartig.
Der in London geborene Archäologe Sir Leonard Wooley beschrieb sie anfangs des 20. Jahrhunderts als „eine verzauberte Märchenwelt
und die vollkommenste Bejahung der Anmut
des Lebens, welche die Welt je gesehen hat.“
Öl fliesst, die Sandbuchten mit Palmen, die
minoische Schlangengöttin und die anmutigste
aller Vasen. Gegen das alles kommt die in Kreta
ebenfalls existierende abweisende Hässlichkeit
des Pauschaltourismus nicht auf.
Besonders und weltweit einzigartig
Kreta hatte etwas ganz Besonderes: die erste
Hochkultur Europas! Es ist die über 4000jährige und vor 3500 Jahren untergegangene
minoische Kultur. Sie ist etwas Aussergewöhnliches und in der Welt Einmaliges. Auf der Insel
ist alles in besonderer Weise zusammengekommen und hat länger gedauert als anderswo.
Diese Besonderheit liegt sicher auch in ihrer
Modell des minoischen Tempelpalasts von Knossos. Bild links: die „Kleine Schlangengöttin“, auf dem Kopf sitzt ein Löwe oder Panther.
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Naturfreund 43
unterwegs |
geheimnisvolles kreta
geheimnisvolles kreta
Gottheiten, wie die Mutter-, die Erd- und
die Schlangengöttin. Sie wurden auf Kreta in
Höhlen, Grotten, Bäumen, Bergen und Hainen
verehrt. PriesterInnen versahen ihren Kult.
Daneben gab es auch eine junge männliche
Gottheit. Was die Religion betrifft, muss man
sich vergegenwärtigen, dass wirtschaftliche,
religiöse und Alltagsaktivitäten in der minoischen Kultur wie in allen frühen Kulturen in
einem solchen Mass ineinander übergingen,
dass die Unterscheidung von Heiligem und
Weltlichem irrelevant und künstlich ist. Diese
ist eine geistige Konstruktion, die auf unsere
eigene Zeit und Zivilisation anwendbar ist.
Stiersprung-Fresko,
Tempelpalast: Frauen und
Männer packen den Stier bei
den Hörnern und springen
im Salto rückwärts über
das Tier.
Das Besondere am minoischen Kreta ist, dass
diese Kultur erst so spät, das heisst um 1500 v.
Chr., zu ihrer vollen Entfaltung kam, während
die benachbarten frühen Hochkulturen in
Mesopotamien und Ägypten bereits in einem
andern Stadium ihrer Geschichte waren.
Während die GriechInnen auf dem Festland in
Athen noch in hölzernen Häusern und einfachen Burgen hausten, bauten die MinoerInnen
grossartige Tempelpaläste und gut entwickelte
Städte, pflasterten Strassen und Kanalisationssysteme, bauten grosse, hochseetaugliche
Schiffe, reisten überall in die Ägäis und nach
Ägypten und Mesopotamien, betrieben einen
entwickelten Fernhandel, formten die kunstvollsten Bergkristallvasen, schufen die anmutigsten Wandmalereien und hatten eine friedliche Innen- und Aussenpolitik. Es gibt kaum
minoische Funde, die eine gewaltsame oder
kriegerische Handlung darstellen. Die Städte
waren in ihrer Mehrheit unbefestigt und lagen
in exponierter, strategisch nicht verteidigbarer
Lage. Kreta war für damalige Verhältnisse
äusserst dicht besiedelt.
den minoischen Wandbildern und Siegeln
schöne und vornehme Frauen in eleganter
Kleidung und Priesterinnen mit meist blossem
Busen entdeckt wurden. Frauendarstellungen
dominieren in den meisten bisher gemachten
Funden. Sie erscheinen in einem in der antiken Welt ungewohnten selbstverständlichen
Nebeneinander mit Männern und lenken zum
Beispiel Kutschen und nehmen als Athletinnen
an den rituellen Stierspielen teil.
Es bestehen in der Forschung kaum mehr
Zweifel, dass die minoischen Frauen in der
Gesellschaft und insbesondere in der Religion
eine wichtige Rolle spielten. Im Mittelpunkt
der minoischen Religion standen weibliche
Paläste als öffentliche Zentren
Die geografische Zersplitterung der Insel in
zahlreiche Regionen, die weitgehend selbständig waren, hatte entscheidenden Einfluss
auf die Verteilung der politischen Macht. Das
minoische Staatswesen war kein zentralistisches, hierarchisch regiertes Reich, geschweige
denn ein Erobererreich, und es steht ausser
Zweifel, dass von den Tempelpalästen aus
regiert wurde. Mehr wissen wir über die minoische Regierungsform jedoch nicht. Es steht
lediglich fest, dass die sogenannten Paläste
keine für Könige erbaute Regierungszentren
waren, sondern zugleich wirtschaftliche,
| unterwegs
politische und religiöse, gewissermassen öffentliche Zentren des minoischen Gemeinwesens,
wo Priesterinnen (und in einer kleineren
Anzahl auch Priester), Beamte, Handwerker
und Bauernbevölkerung ein komplexes Machtgefüge bildeten. Aus den Funden in Knossos
kann man schliessen, dass die PriesterInnen
eine bedeutende Rolle spielten. Von wem und
wie die politische Führung ausgeübt wurde,
bleibt im Dunkeln.
Das Klima in der Ägäis und damit auch in
Kreta während der Bronzezeit ist auf Grund der
Ergebnisse von Pollenanalysen weitgehend mit
dem heutigen mediterranen Klima vergleichbar. Die bronzezeitliche Landwirtschaft lieferte
verschiedenartige Feldfrüchte, Öl und Wein.
Trotz der vielen archäologischen Ausgrabungen
und der grossartigen und aussagekräftigen
Funde ist für die Geschichtsforschung das
Minoische in vielen Punkten ein Geheimnis
geblieben, das nicht aufhört, uns ins Staunen zu
versetzen.
Realität und Idealisierung –
eine persönliche Notiz
Die intensive Beschäftigung mit dem minoischen Kreta hat es in sich. Mitunter verleitet
sie zur Idealisierung und Verklärung der
Höhlen mit Nekropolen
im Tal der Toten bei Kato
Zarkros. Siehe Wandertipp
auf Seite 48.
Die minoische Kultur war sehr stark
von Frauen geprägt, im Gegensatz
zur nachfolgenden kreto-mykenischen
und griechisch-dorischen Epoche. Bei
ihrer Entdeckung zu Beginn des letzten
Jahrhunderts fiel die unabhängige und
selbstbewusste Darstellung der Frauen
in der minoischen Kunst auf. Die wissenschaftliche Welt staunte nicht schlecht, als auf
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Naturfreund 45
unterwegs |
geheimnisvolles kreta
MinoerInnen. Ich bin ehrlich gesagt auch nicht
ganz gefeit davor. Auch wenn ich in meiner
Forschungstätigkeit zu Kreta einzig wissenschaftlichen Standards verpflichtet bin und nur
von erhärteten Befunden und überprüfbaren
Theorien ausgehe und den Rest konsequent als
Vermutungen oder Hypothesen kennzeichne,
frage ich mich immer wieder, ob eine solche
Gesellschaft wirklich existiert hat. Sie kommt
einem wie ein Paradies auf Erden vor: friedlich,
lebensbejahend, anmutig.
Ein Blick auf die umfangreiche Kreta-Literatur
zeigt, dass einige AutorInnen der Verlockung
nicht widerstehen konnten. Sie interpretieren
Dinge ins Minoische hinein, die den Forschungsbefunden nicht Stand halten. Kreta eignet sich als Projektionsfläche für eigene, unerfüllte Wünsche an die Gesellschaft und auch für
blauäugige Vergangenheitsvisionen. Manchmal
scheinen die Interpretationen mehr über die
Interpreten als über die minoische Zivilisation
auszusagen. Das hängt natürlich auch damit
zusammen, dass der Interpretationsspielraum
auf Grund der Nichtentschlüsselung der minoischen Linear-A-Schrift gross ist.
In vollem Bewusstsein dieser Verlockungen
muss ich auf der Basis meines heutigen Wissensstandes sagen: Es ist keine Idealisierung
oder ‚Hinein-Interpretierung’, wenn man zum
geheimnisvolles kreta
Schluss kommt, dass die minoische eine besondere Welt ist, eine Welt mit viel jugendlicher
Anmut, Sinnesfreude und Lebensbejahung.
Selbstverständlich war sie nicht frei von Leid,
Tod, Verlust, Scheitern, Krisen, Konflikten
und Tragödien. Aber der bekannte Hamburger
Archäologe Lambert Schneider sagt zu Recht,
dass die minoische Kunst „einen Blick öffnet
auf einen verlorenen Menschheitstraum“. Ich
kann dem nur beifügen, dass der Traum offensichtlich unausrottbar in uns drin ist. Denn
nur so ist unsere Reaktion auf die minoischen
Funde erklärbar!
Vermutlich ist diese minoische Welt nur so
besonders, weil wir sie uns in unserer Realität
kaum mehr vorstellen können. Wir müssen uns
indes bewusst sein, dass unser Vorstellungsvermögen ein Ausfluss unserer langen Geschichte
ist. Wir sind die Erben einer 4000jährigen
Geschichte von Gewalt und Brutalität, von Ausbeutung und von Geschlechter- und Klassenkampf, von Religionskriegen und Intoleranz,
von Klassen- und Rassenhass, von Hunger und
des Elend. Ich sage nicht, dass diese Zeit keine
guten Seiten hatte, doch meistens hat in den
Klassengesellschaften nur ein kleiner Teil profitiert. Frauen haben eine 4000jährige Geschichte
der Unterdrückung hinter sich und können erst
in der Neuzeit etwas aufatmen. Ich verneine
nicht, dass es auch die athenische Demokratie,
die ionische Naturphilosophie, die Kunst der
antiken Klassik und damit seltene Schönheit,
Güte und Grösse gegeben hat, auf die sich die
europäischen Oberschichten während zweier
Jahrtausende immer von Neuem bezogen
haben. Doch sie verdanken sich der Sklaverei, und der Weg und der Boden, auf dem sie
errungen wurden, ist zugleich ihre Negation.
Die 4000 Jahre Erfahrung macht, dass wir
Mühe haben, uns eine andere Vergangenheit
vorzustellen. Doch hätten wir nie etwas Anderes gekannt, wären wir nicht in der Lage, unsere
Verhältnisse als die zu erkennen, die sie sind.
Stattdessen würden sie uns einfach als unsere
naturgegebenen Bedingungen erscheinen. Sie
wären gewissermassen ein Teil unserer Natur!
Auch wenn es in unserem kollektiven Gedächtnis immer wieder verdrängt wird, so hat es in
der Vergangenheit erwiesenermassen friedliche
und egalitäre Gesellschaften gegeben, die in
einem relativen Gleichgewicht lebten!
| unterwegs
Pracht. Wo man hinschaut: Phrygena, eine vielfältige Gesellschaft aus Zwerg- und Kugelsträuchern, die sich einigeln gegen Hitze und Ziegen; Strandlilien und eine Vielzahl von andern
Lilien; und natürlich Olivenhaine; in den Siedlungen Bougainvillea und roter Pfefferbaum….
Das Wandern durch eindrückliche Schluchten,
auf Berge hinauf zu Bergheiligtümern oder zu
Kulthöhlen und immer wieder zu zauberhaften,
manchmal karibisch anmutenden Buchten
hat es in sich! Es wird abgerundet durch das
Erlebnis von sauberen Stränden und – nicht zu
vergessen – durch den Besuch von lauschigen
Tavernen, wo man sich von der kretischen
Küche verwöhnen lassen kann.
Wanderungen durch die kretische Natur
Kreta ist eine ausgesprochene Wanderinsel.
Vor allem in den Monaten April bis Juni, aber
mit Einschränkungen auch im September und
Oktober, ist das Wandern ein unvergessliches
Erlebnis, zeigen sich doch die mediterranen
Vegetationen auf der Insel in ihrer vollen
Kreta Wandertipps auf der nächsten Seite
Und immer auch wieder
lockt das Meer: An Kretas
Südküste, Blick auf den
Strand
von Preveli
mit
Bildbeschrieb
des Bildes
Süsswasseranlagen
neben an. Höhlen aufund
Palmenhainen.
wichtigem Berg.
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Naturfreund 47
unterwegs |
geheimnisvolles kreta
NF-WETTBEWERB
Drei Kreta Wandertipps!
ein Problem darstellen, orten Mediziner eine Renaissance
der Honigtherapie. Es gibt noch ein anderes, früher insbesondere in Klöstern, viel benutztes „Neben-Produkt“
Wer eine minoische Kulthöhle am höchsten Berg von Kreta sehen möchte, schlage
den Weg zur Kamares-Höhle am Psiloritis ein. Die Kamares-Höhle war das Berg- und
Höhlenheiligtum des Tempelpalastes von Festos. Sie steht mit dieser wichtigen
minoischen Stätte in Blickkontakt. Von dort aus kann man sie aus 15 km Entfernung
im Norden als dunklen Fleck an der hellen Südflanke des Psiloritis (der Höchste) gut
erkennen. Der Psiloritis mit seinen knapp 2500 Metern gleicht einem kretischen
Doppelhorn. Ausgangspunkt des Aufstiegs ist die Taverne Zacharias am östlichen
Ortsausgang des Bergdorfes Kamares (9 km westlich von Zaros; 570 m über Meer).
Der Bergwanderweg hat eine Farbmarkierung und das E-4-Zeichen. In Serpentinen geht es steil bergaufwärts. Unterwegs begegnet man im Frühjahr prächtigen
Blumen wie Lilien, Orchideen oder dem Aronstab. Man passiert auch einen Wald aus
immergrünen Eichen und Zedern. Auf der Höhe von 1525 m nähert man sich einem
riesigen dunklen Loch und tritt steil absteigend in den Eingangsbereich der Kulthöhle
ein. Diese wurde 1890 von Bauern entdeckt, war aber zu diesem Zeitpunkt längst
ausgeraubt. Über Geröll hinweg geht der weitere Weg einige Meter durch Gänge, die
man mit Lampen erhellen muss. Man trifft auf Höhlenausbuchtungen, wo bei der
archäologischen Erfassung seit 1894 spektakuläre Kultgegenstände gefunden worden
sind. Archäologische Spuren sind heute allerdings keine mehr zu sehen.
Dauer des Aufstiegs: 4 Stunden (steile Bergwanderung); empfehlenswert im Frühling
oder im Herbst.
der Bienen? Worum geht es?
Wachs?
Die rautenförmigen, gelb-schwarzen E4-Schilder markieren den ‚Monopati Epsilon
Tessera’, den Europäischen Fernwanderweg E4 auf seinem Abschnitt durch Kreta (der
E4 beginnt im äussersten Westen Portugals). Auf Kreta führt der E4 im Wesentlichen
vom Westen in den Osten der Insel. Er eignet sich sowohl für Wochen- als auch für
Tageswanderungen. Von Kissamos im Nordosten führt der Fernwanderweg in den
Süden nach Paleochora und der Küste entlang bis Plakias. Von hier geht’s durch das
Inselinnere über Zaros und Kastelli bis ins ostkretische Kato Zakros (Tal der Toten).
Hier empfohlen sei die gut beschilderte Route entlang der Südküste von Elafonisi im
äussersten Südwesten oder von Paleochora bis nach Plakias. Die im Ganzen etwas
über 110 km können hintereinander in 6 – 7 Tagen oder als punktuelle Einzeltageswanderungen realisiert werden. Es sind wunderbare Strecken über kleine Anhöhen
von Bucht zu Bucht (Foto 14), von Dörfchen zu Dörfchen, von Hafen zu Hafen, von
Taverne zu Taverne, stets in der Nähe des kühlenden Wassers des libyschen Meeres.
48 Naturfreund
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Trockenleim?
Gelbes Farbpulver?
Bienen und Kreta: der „Naturfreund“ verschenkt Lese-Vergnügen
Faszinierendes in Natur und Kultur
Von Bienen und von Kreta ist im vorliegenden „Naturfreund“ die Rede. Ergo stehen Bienen und
Kreta im Zentrum des NF-Wettbewerbs. Zu gewinnen sind ein Klassiker der Bienen-Literatur sowie ein Reiseführer zur minoischen Kultur – es war dies eine Kultur, in der Frauen eine zentrale
Rolle gespielt haben.
Durch das Tal der Nekropolen
Auf dem Europawanderweg E4
| Natur erleben
Heute, da Antibiotika-resistente Bakterien zunehmend
Hinauf zur Kamares-Kulthöhle
Die Wanderung durch das ‘Tal der Nekropolen’ «oder ‘Schlucht der Toten’ ist eines der
eindrucksvollsten Naturerlebnisse auf Ostkreta. Die Tour beginnt etwas unterhalb des
Ortes Ano Zakros und folgt dem Wanderweg durch die Schlucht, an deren Felswänden Grabhöhlen zu erkennen sind (Foto 8). Seit dem 3. Jtd. v. Chr. diente das ‚Tal der
Toten’ als Nekropole. Die von weissem und rotem Oleander geschmückte Talsohle der
Schlucht mit ihren rotbraunen Felsen und tiefen Höhlen ist ein mystischer Raum. Hier
wurden die Toten der nahe liegenden Stadt und des Tempelpalastes von Kato Zakros
bestattet. Die Höhlen wurden von den MinoerInnen im Naturzustand belassen. Die
Funde sind in den Museen. Die Wanderung kann mit der anschliessenden Besichtigung des Tempelpalastes in Kato Zakros und dem Besuch des Strandes, beziehungsweise einer Taverne verbunden werden. Die Rückkehr aus Kato Zakros zum Ausgangspunkt der Wanderung kann mit dem Linienbus oder per Anhalter erfolgen.
Dauer: 2 Stunden (einfache Wanderung); ganzjährig möglich, im Sommer sehr heiss.
Architektur
Nur zu Fuss zu erleben: die 17 km lange, ans Meer führende SamariaSchlucht im Südwesten Kretas.
Weitere Kreta Wandertipps
Detaillierte Angaben zu diesen und zu weiteren
Wandertipps für Kreta finden sich in Beat
Schneiders eben erschienenen Kultur- und
Reiseführer „Geheimnissvolles Kreta. Erste
Hochkultur Europas“ (Edition amalia) siehe Seite
47. Zusätzliche Kreta-Wandertipps gibt’s zudem
auf der Hoempage: www.naturfreunde.ch.
Essen darf mehr sein als sich
auf die Schnelle was in den
Mund zu stopfen. Das gleiche
gilt fürs Lesen. Also ist auch
Lesen mehr als sich rasch
ein paar Schlagzeilen reinzuziehen. Aber dazu bedarf
es der geeigneten Literatur.
Auf dass man (wieder) fähig
wird, Dinge zu denken, die
ein träge gewordener Geist
nur zu schnell und zu gern als
„unmöglich“ abstempeln will.
Zu solchen „Dingen“ etwa
gehören Fragen nach der Existenz und den Auswirkungen
des Matriarchats. Was wäre,
wenn…? In seinem Buch
„Geheimnisvolles Kreta – erste
Hochkultur Europas“ führt
Beat Schneider, emeritierter
Professor für Kultur- und
Kunstgeschichte an der
Hochschule der Künste Bern
(siehe Seite 40), uns Lesende
zur minoischen Kultur – und
damit auch hin zu einem
verlorenen und gleichwohl
unausrottbaren Menschheitstraum. Und in einem zweiten
Teil liefert er uns – ausgehend
von seinen wissenschaftlichen
Erläuterungen – 13 konkrete
Reisetipps zu Wanderungen
auf dieser Sonneninsel im östlichen Mittelmeer.
Ein Leckerbissen besonderer
Art ist auch das zweite hier
zu gewinnende Buch. Vor 111
Jahren ist es erstmals in Französisch erschienen, und auf
diesen Frühling hin hat es der
Unionsverlag neu aufgelegt. Es
ist das naturwissenschaftliche
Werk des 1862 im belgischen
Gent geborenen Dichters und
Imkers Maurice Maeterlinck
über „Das Leben der Bienen“
(siehe Seite 17); und da ist
einerseits der Informationsgehalt dieses Buchs immer
wieder aufs höchste erstaunlich, und andererseits ist es
die Fähigkeit des Dichters
zur präzisen naturwissenschaftlichen Betrachtung, die
einem bis aufs Herz berührt
– ein aussergewöhnlicher
hg.
Lesegenuss!
1. – 10. Preis
Je ein Exemplar des
Kultur- und Reiseführers „Geheimnisvolles
Kreta – erste Hochkultur Europas“ von Beat
Schneider, 336 Seiten,
220 Farbfotos, Erste
Auflage März 2013,
Fr. 39.-, Edition Amalia.
11. – 20. Preis
Je ein Exemplar des
Buchs „Das Leben der
Bienen“ von Maurice
Maeterlinck; erstmals
1901 in französischer
Sprache erschienen;
Neuauflage Frühling
2013 als Taschenbuch,
256 Seiten, Fr. 19.90,
Unionsverlag.
Antworten mit dem
Vermerk „NF-Wettbewerb gehen an: Naturfreunde Schweiz,
Postfach, 3001 Bern,
oder via Mail an:
[email protected]
Einsendeschluss:
22. April 2013. Über
den Wettbewerb wird
keine Korrespondenz
geführt.
Die Gewinner des NF-Wettbewerbs aus „Naturfreund“ 5/12: Margrit Engeli, Kloten; Hans Rudolf Ruf, Arlesheim; Andreas Schneeberger, Brione; Margrit Gammenthaler, Boltigen.
1 | 2013
Naturfreund 49
Natur erleben |
Architektur
impuls
| naturfreunde aktiv
www.landschaftdesjahres.net/oberrhein
www.paysagedelannee.net/rhinsuperieur
- wort des präsidenten
Patronat für Aktivitäten in der Schweiz:
Bundespräsident Ueli Maurer
Agenda zur Landschaft des Jahres 2013/14
2013 und 2014 ist das Oberrheingebiet zwischen
Basel und Landau, zwischen Vogesenkamm und
Schwarzwaldhochstraße die Landschaft des
Jahres. Vielfältige Aktionen und Mitmachangebote
der NaturFreunde am Oberrhein sind für jede und
13. April
11.00 Uhr
Eröffnungsveranstaltung mit Naturfreundefest im Rhypark, Basel
14. April
10.00Uhr
Stadtwanderungen in Basel, Münsterplatz Naturfreunde Schweiz,
[email protected]
21. April
Liedertswil-Kloster Schöntal-Langenbruck Birsigtal-Birseck
[email protected]
28. April
Trinationale Wanderung: Auf dem zukünftigen Natura Trail im Murgtal
NaturFreunde Baden,
[email protected]
1. Mai
Rötteln-Schöpfheim-Rheinfelden Radtour
Basel-Riehen
theo.hanselmann@
naturfreunde-nw.ch
17. bis 18. Mai
Internationales Pfingstcamp der NaturFreundejugend
Baden in Untergrombach
NaturFreundejugend Baden,
[email protected]
19. Mai
Flussauen Aargau-Rupperswil
Basel-Riehen
[email protected]
30. Mai bis
2. Juni
Trinationale Fahrradtour rund um Breisach, Start in Basel
Naturfreunde Schweiz,
[email protected]
1. Juni
Trinationale Wanderung von Stosswihr ins Amis de la Nature
NSG Frankental, Südelsass
Departement Haute-Rhin,
[email protected]
7. bis 9. Juni
Seminar: Die Römer am Oberrhein,
Naturfreundehaus Bethof
NaturFreunde Baden,
[email protected]
8. bis 9. Juni
Sommerfest zur Landschaft des Jahres
beim Naturfreundehaus Ketsch
NaturFreunde Ketsch,
Gerd Welker 0172 940 22 88
9. Juni
ONI-Treffen in Basel
NaturFreunde Baden,
[email protected]
30. Juni
Arlesheim-Schönmatt-Gempen-Dornach
Pratteln-Augst,
[email protected]
13. Juli
Augusta Raurika Radtour in Augst
Basel-Riehen
[email protected]
Trinationale
Metropolregion
Oberrhein
50 Naturfreund
jeden offen, egal aus welchem Land sie oder er
kommt. Anmeldungen werden von den Landesgeschäftsstellen oder Ortsgruppen gerne angenommen, bei den angegebenen Ansprechpartnern
sind weitere Informationen abzurufen.
1 | 2013
Naturfreunde Schweiz,
[email protected]
Region Metropolitaine
Trinationale
du Rhin superieur
Schritt um Schritt in
die Erneuerung
Liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde
Vor euch liegt die erste Ausgabe des „neuen Naturfreunds“. Ich freue mich darüber. Der „neue Naturfreund“
kommt pünktlich zum Frühlingsanfang, und ich erachte
ihn als markanten und für die Naturfreunde Schweiz
wichtigen Schritt in die Zukunft. Mit dem „Naturfreund“
dokumentieren wir, wer wir sind und was wir zu bieten
haben. Und mit dieser ersten Ausgabe des „neuen Naturfreunds“ tun wir dies weit über unsere eigenen Kreise hinaus: in einer Zusatzauflage von 15‘000 Stück geht das Heft
fortan auch an Arztpraxen und in Lehrerzimmer.
Gratis ist dieser „neue“ nicht zu haben. Aber gratis war
auch der „alte“ nicht zu haben. Ich bin jedoch klar der
Auffassung, dass wir neue Wege gehen müssen. Es geht
für uns als Verband darum, uns zu öffnen – oder wie es
ein Marketing-Vertreter sagen würde: es geht darum,
uns neue Märkte zu erschliessen. Und da ist der „Naturfreund“ ein Mittel dazu. Je erfolgreicher wir damit bei
euch, bei unseren neuen Leserinnen und Lesern sowie
unseren Partnern in Wirtschaft und Verwaltung „landen“,
umso eher zahlt sich der dafür investierte Einsatz wieder
aus.
Eine zweite Neuerung, auf die ich mich besonders freue,
ist unser Internet-Auftritt. Verglichen mit der bisherigen
Site wird die neue Version einen Quantensprung darstellen. Inhaltlich will ich dazu noch nichts verraten. Vielleicht bloss so viel: ein Hauptanliegen ist die Vernetzung.
Konkret an einem Beispiel erklärt: wer im Web auf ein
Naturfreundehaus klickt, soll dabei auch auf die attraktiven Wandertipps rund um dieses Haus stossen!
Apropos Häuser: unsere NF-Häuser sind ein besonderer
Wert. Aber auch diesbezüglich stehen wir vor Herausforderungen. Bitte beachtet daher die im vorliegenden Heft
eingeheftete Häuser-Umfrage, an der sich jede Naturfreundin und jeder Naturfreund beteiligen kann. Eure
Antworten sind für uns wertvoll. Eine zweite, ebenfalls
die Häuser betreffende Umfrage, richtet sich allein an die
Häuserverantwortlichen und wird durch die UmfrageLeiterin (Nina Liechti, von der Hochschule für Wirtschaft
in Luzern) direkt an diese Personen gesandt.
Zum Schluss noch: ein nächster Termin, um über Vergangenes und Zukünftiges der NFS zu befinden, ist der
25. Mai. Wir treffen uns zur ordentlichen Delegiertenversammlung in Allmendingen bei Thun. Dieses Mal sind es
Naturfreunde-Mitglieder des Regionalverbandes Berner
Oberland, die als Gastgeber auftreten. Ich freue mich auf
diese DV (inklusive Vorabend-Programm am Freitag mit
einer Stadtführung und Schlossbesichtigung von Thun),
und ich hoffe, möglichst viele von euch dort anzutreffen.
Und denkt daran: alleine addieren wir, gemeinsam multiplizieren wir!
Ich wünsche allen ein schönes, unfallfreies Wanderjahr
mit vielen sonnigen Stunden in der Natur. Berg frei!
Hans Imhof, Präsident Naturfreunde Schweiz
1 | 2013
Naturfreund 51
Natur erleben |
Architektur
zukunft
Unsere Häuser
Wo der
Häuserfonds
helfen kann
Landschaft des Jahres «Oberrhein» 2013/14
Eröffnungsfeier
13. - 14. April 2013 in Basel
Unter der Schirmherrschaft von:
Trinationale
Metropolregion
Oberrhein
Patronat für Aktivitäten in der Schweiz:
Region Metropolitaine
Trinationale
du Rhin superieur
Bundespräsident Ueli Maurer
Eine Regionalentwicklungsinitiative der Naturfreunde aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz
zusammen mit der Naturfreunde Internationale.
Un projet de développement régional des Amis de la Nature de l‘Allemagne, la France et la Suisse en
coopération avec l‘Internationale des Amis de la Nature.
Anmeldung
Geplante Teilnahme
13. April 2013
Name
www.landschaftdesjahres.net/oberrhein
www.paysagedelannee.net/rhinsuperieur
Samstag, 13. April / ab 11:00 bis ca. 17:30
inkl. Nachmittagsprogramm und Mittagsimbiss / à 10
Euro (CHF 12.50)
vegetarisch
Naturfreunde Ortsgruppe / Verband
Samstag, 13. April / ab 11:00 bis Ende
inkl. Nachmittags- und Abendprogramm ; Mittagsimbiss
und Abendessen (3 Gang-Menü) / à 35 Euro (CHF 45.00)
vegetarisch
Adresse
E-mail
Geplante Teilnahme
14. April 2013
Telefon
Sonntag, 14. April / Stadtwanderung in und um Basel
mit Naturfreunden zu folgenden Themen:
ab 10:00 à 2 Stunden
Berg und Tal, Historische Wege, Idyllische Stadt, Fähren,
Brunnen, Klöster, Zünfte...
Personenanzahl
Genaue Informationen zum Programm werden in Kürze
zur Verfügung stehen und bei Anmeldung zugeschickt.
Achtung: keine Parkmöglichkeiten für Autos und Busse
beim Veranstaltungsort!
Treffpunkt 10:00 beim Münster mit Aufteilung der
Gruppen
Interesse am Rahmenprogramm ab 10:00
Sprachen
Registrierung bis 31. März
per Fax an +43 1 8129789 oder per E-mail an: [email protected]
Deutsch Französisch
Nach Anmeldung senden wir eine Bestätigung und eine Rechnung zu.
Es ist kein Geheimnis: nicht wenige der
heute rund 70 Schweizer NaturfreundeHäuser stehen vor harten Zeiten. Der
durch die DV 2012 beschlossene Häuserfonds will hier Hilfe bieten. Ein Gespräch
mit Philippe Pellaton, Präsident dieses
Häuserfonds und Felix Mannhart, HäuserVerantwortlicher im Vorstand der
Naturfreunde Schweiz.
Interview: Hans Schneuwly Foto: Christian Schmid
Was genau ist Sinn und Zweck des
Häuserfonds?
Philippe Pellaton: Dem Fonds zugrunde
liegt das ebenfalls an einer DV gutgeheissene
Häuserreglement, das der Fachverband naturfreundehaeuser.ch (nfh.ch) erarbeitet hatte
und das festschreibt, dass bei einem Verkauf
eines NF-Hauses 50% des Netto-Erlöses in
einen Fonds zu gehen haben und dass dieses
Geld ausschliesslich für die Häuser eingesetzt
werden darf. Daraus ergibt sich der Zweck des
Häuserfonds.
Felix Mannhart: Wobei wir sehen müssen, dass
dieser Fonds nur Häuser unterstützen soll, die
auch tatsächlich eine Zukunft haben. Bei einem
unterstützungswürdigen Haus muss eine aktive
Substanz vorhanden sein. Meine Absicht ist,
so viele Häuser wie möglich zu erhalten, aber
wir müssen erkennen, dass wohl nicht alle den
Turn-Around schaffen werden. Einmal liegt
das Problem beim Finden von Freiwilligen für
Ämter, ein anderes Mal in der Überalterung
innerhalb der Sektion, um ein Haus erfolgreich
und mit Fachkompetenz zu führen. Oder aber
| naturfreundehäuser
die Lage eines Hauses wird – etwa infolge neuer
Gewohnheiten und Bedürfnisse – von den Gästen nicht mehr als attraktiv wahrgenommen.
Die Situation im 2013 ist nicht mehr wie vor
30, 40 Jahren.
PP: Zusammenfassend lässt es sich so sagen:
Ist ein Haus nicht in der Lage, einen Anteil an
Eigen-Initiative zu entwickeln (und dies nicht
nur in finanzieller Hinsicht), bringt es nichts,
wenn wir dafür kurzfristig Geld
aufwenden. Der Fonds kann
keine Betriebsdefizite stopfen.
Und mit welchen Leistungen
darf eine Sektion rechnen?
PP: Die Mittel des Fonds sind
bescheiden, im Moment sind
es 35‘000 Franken. Klar hoffen
wir, dass dem Fonds von anderer
Seite her noch Geld zufliessen
wird, z.B. aus Legaten, Schenkungen oder aus einem gezielten
Fund Raising. Bezüglich Auszahlungen an eine Sektion gilt:
maximal 30% kommen aus dem
Fonds (gemäss Reglement), der
Rest ist durch die Sektion zu
organisieren. Es gelten klar definierte Vergabekriterien.
Wie schätzt ihr den Bedarf ein?
PP: Wir wissen, dass unsere Sektionen nicht
auf Rosen gebettet sind, also rechne ich mit
etlichen Anträgen. Und ich möchte nochmals
betonen: Sinn und Zweck des Fonds muss es
sein, damit langfristig Wirkung zu erzielen!
Hans Schneuwly ist
Geschäftsführer der Beratungsfirma Motion Cosulting
in Bern und Experte in Marketing und Fundraising für
Nonprofit-Organisationen.
Be i t r ag s ge s u c h e w o h i n ?
Dossiers mit den Anträgen um Beiträge aus dem NFSHäuserfonds sind zu richten an:
Naturfreunde Schweiz, Geschäftsstelle, z.H. Präsident
Häuserfonds, Philippe Pellaton, Postfach, 3001 Bern,
e-mail: [email protected].
Apropos NF-Häuser: im Mai 2013 erscheint die neue,
grosse Schweizer Naturfreundehäuser-Karte, siehe
auch Seite 62.
1 | 2013
Naturfreund 53
Leserbriefe |
naturfreunde aktiv
Leserbriefe
Landschaft des Jahres 2013/14: Echo auf „Naturfreund“ 5/12
Bundespräsident Ueli Maurer übernimmt Patronat
Werden Sie Mitglied bei Natur und Freizeit!
Natürlich will ich...
...noch mehr über die Naturfreunde erfahren:
Senden Sie mir eine Dokumentation.
Vorname
...etwas erleben und eine gute Sache unterstützen:
Ich werde Mitglied der Naturfreunde Schweiz!
Geburtsdatum:
Kategorie:Einzelmitglied (CHF 75.–)
Familienmitglied (CHF 100.–)
Jugendmitglied (30.–)
Alleinerziehende/r (CHF 75.–)
...Mitglied in einer der 140 Sektionen werden.
Bitte leiten Sie meine Adresse an den Kantonalverband
meines Wohnkantons weiter.
Name:
.
Adresse:
PLZ/Ort:
Telefon:
Mail:
Senden an: Naturfreunde Schweiz,
Pavillonweg 3, Postfach 7364, 3001 Bern
.
Ich habe zweimal lesen
müssen und kann’s trotzdem
nicht verstehen. Der Bundespräsident 2013, Verteidigungsminister der Schweiz
und Extrempolitiker der SVP,
übernimmt das Patronat eines
Projektes der NFI. Ich kann’s
darum nicht verstehen:
1.) Ueli Maurer als SVPPolitiker agiert auf der den
Naturfreunden diametral
gegenüberstehenden Seite.
Das Nationale steht ihm am
nächsten. Die Naturfreunde
mit ihrer internationalen
Vernetzung, mit ihrer Brücke
zur Völkerverständi-gung
und ihrem Solidaritäts- und
Umweltverständnis können
bei ihm sicher nur Unbehagen
auslösen.
2.) Ueli Maurer als Verteidigungsminister. Wir erinnern
uns doch noch an die Mobilisierung der Mitglieder der
Naturfreunde, insbesondere
derjenigen von Basel, gegen
einen Waffenplatz in den Freibergen – oder den Einsatz der
Schweizer Armee gegen die
Aktivisten für einen eigenen
Kanton Jura. Auch weiss ich
von heute verstorbenen Naturfreunden der Sektion Basel,
wie sie bei der Mobilmachung
1939 separiert, arbeits- oder
straflagerähnlich im Voraus
für die Armee diszipliniert
und gefügig gemacht werden
sollten.
3.) Ueli Maurer als Bundespräsident, der das Ausland
meiden will und lieber seinen
(voraussichtlichen) Nachfolger
auf nicht schweizerischem
Boden schickt, wie soll er
unsere badischen und elsässischen Freunde glaubhaft
begrüssen? Diese und noch
mehr Fragen gehen mir durch
den Kopf. Hat Ueli Maurer
sich aus freien Stücken für das
Patronat gemeldet, wenn ja,
warum? Er steht für mich als
Wolf im Schafspelz in meiner
politischen Wahrnehmung –
oder sind die Naturfreunde
Basel vom sozialistischen
ins nationalistische Lager
mutiert? Warum liess sich für
das Patronat kein Politiker aus
den Reihen der SP oder der
Grünen finden?
Ich werde nächstens wieder
einmal das Buch zu unserem
100-jährigen Verbandsjubiläum hervornehmen
und mich unsrer Wurzeln
erinnern, was ich auch allen
meinen Naturfreundekollegen
und -kolleginnen empfehle.
Peter Löw, St.Gallen
Replik des NFS-Vorstandes
Das Projekt „Landschaft
des Jahres“ bezweckt eine
nachhaltige, umweltfreundliche und sozialverträgliche
Entwicklung der jeweils
ausgewählten Region. Vor
diesem Hintergrund erachtet
es der NFS-Vorstand als eine
besondere Würdigung dieser
Zielsetzungen, dass der amtierende Bundespräsident der
Schweiz das Patronat für das
Naturfreunde-Projekt „Landschaft des Jahres“ übernimmt.
Der NFS-Vorstand gibt
zudem zu bedenken, dass das
Amt des Bundespräsidenten
vorab die Nation – also die
Schweiz – repräsentiert. Und
diese Tatsache gewichtet der
NFS-Vorstand höher als die
persönliche Haltung von Ueli
Maurer (der als Bundesrat
dem Eidgenössischen Departements für Verteidigung,
Bevölkerungsschutz und Sport
vorsteht). In diesem Sinne
dankt der NFS-Vorstand dem
Bundespräsidenten Ueli Maurer bestens für die Bereitschaft
zur Übernahme des Patronats!
Weiblich / Männlich?
Wo ist die
geschlechtsneutrale
Bezeichnung?
Hiermit erkläre ich meinen
Austritt, da ich schon etliche
Male bei Ihrem Verband
erfolglos interveniert habe,
wegen des Namens. Es ist
für mich nicht nachvollziehbar, dass Sie nicht eine
geschlechtsneutrale Bezeichnung finden oder von Naturfreundinnen und -freunden
ausgehen.
Anita Thanei, Zürich
Datum, Unterschrift:
1 | 2013
Naturfreund 55
agenda |
Aktiv sein
Architektur
| Natur erleben
Freizeit mit Naturfreunden – herzlich willkommen – eine Vielzahl weiterer Aktivitäten finden sich auf www.naturfrende.ch
SKITOUREN / SNOWBOARD / WINTER
13./14.4.2013 - *Skitouren rund um die Vermigelhütte GR
Sektion Züri | Erich Vetterli 044 201 75 59
09.06.2013 - Bergwanderung im Vorarlberg A
Sektion Rheintal | Xaver Hutter 071 750 01 45
12./13.4.2013 - *Skitouren (WS) im Lötschental VS
Sektion Langendorf / KV Solothurn | Ueli Steffen 079 417 31 60
15.06.2013 - Bergwanderung T2, Brisen NW
Sektion Langendorf / KV Solothurn | Peter Jacober 079 398 99 30
14.-20.4.2013 - *J+S-Skitourencamp Realp UR: für Jugendliche bis 20
KV Aarau | Felx Sutter 056 288 37 80
29./30.6.2013 - *Hochtour Vrenelisgärtli / Glärnisch GL
Sektion Rheintal | Mark Schaer 079 450 98 51
20.-27.4.2013 - *Skihochtourenwoche Längfluh-Britanniahütte VS
Sektion Dübendorf | Richi Wehrli 071 352 26 29
6./7.7.2013 - *Hochtour Piz Palü (3901 m) GR
Sektion Rheintal | Armin Kühnis 071 766 16 38
27.04.2013 - *Skitour Piz Tambo (3279 m) GR
Sektion Gossau | Viktor Wirth 071 866 10 75
6./7.7.13 - Course à la cabanne Tourtemagne/Turtmann VS
Section La Chaux-de-Fonds | Roland Parel 032 968 60 59
WANDERN / BERGSTEIGEN / KLETTERN
13./14.7.2013 - *Hoch- und Gletschertour Wildhorn L, BE,
auch für Einsteiger
Sektion Langendorf / KV Solothurn | Dani Pfister 032 645 00 74
Leiten ist mehr als zuvorderst gehen
14.04.2013 - Zürcher 5-Seen-Wanderung
Sektion Frauenfeld | Bruno Bertolini 052 721 72 56
14.04.2013 - Der Sihl entgegen bis zum Sihlsprung SZ
Sektion Spitalpersonal ZH | Elsbeth Mettler 044 984 21 39
18.-21.4.2013 - *Grenzschlängeln Lugano-Val Solda - Schweiz/Italien
Sektion Züri | Béa Di Concilio 044 492 77 89
27./28.4.2013 - Wandern im Napfgebiet BE/LU
Sektion Eisenbahner | Gaby Arnold 079 605 16 22
28.04.2013 - Wandern von Winterthur zur Tössegg ZH
Sektion Frauenfeld | Martin Geiger 052 721 81 85
28.04.2013 - Randonnée dans l‘Emmental BE
Section La Côte-Peseux | Chantal Zbinden 034 411 26 46
01.05.2013 - *Erlebnis Klettersteig Kapfwand
Sektion Rheintal | Armin Kühnis 071 766 16 38
05.05.2013 - Wandern auf der Strada Alta TI
Sektion Spitalpersonal ZH | Irene Enderli 079 280 93 46
15.05.2013 - Wandern über dem Vierwaldstättersee: Selisberg UR
Sektion Kriens | Leonie Lüscher 041 620 30 59
01.06.2013 - 100 Jahre NF-Haus Buchberg/Randen SH:
Wandertag Waldlehrpfad
Sektion Schaffhausen | Fritz Stucki 052 625 00 18
9.-10./8.2013 - *Hochtour WS, Diechterhorn BE, für Geübte
Sektion Langendorf / KV Solothurn | Ueli Steffen 079 417 31 60
18.08.2013 - *Bergtour Piz Tomül (2946 m) GR
Sektion Chur | Hans F. Schneider 081 353 95 04
25.08.2013 - 50 Jahre Sektion Kloten: mit 50 Gruppen auf 50 Gipfel
Sektion Kloten | Roger Hardmeier 079 666 20 28
31.8.-1.9.2013 - *Hochtour L, Pigne d‘Arolla (3796 m) VS
Sektion Langendorf / KV Solothurn | Peter Jacober 079 398 99 30
NATUR KULTUR DIVERSES
01.06.2013 - Waldräumung ums NF-Haus Clavadel GR
Sektion Davos /NF-Haus Clavadel | Daniel Glauser 079 238 16 93
15.06.2013 - Pilatus-Putzete LU
Sektion Kriens | Franz Bühler 041 252 10 82
17./18.8.2013 - Pilzler-Höck: Pilzkurs im NF-Haus Stampf BE
Sektion Steffisburg | Stefan Denzel 033 345 15 20
AUSLAND (FERN-)REISEN
22.-29.92013 - Calvi, Korsika: Wandern, Biken, Klettern, Baden
KV Solothurn | Ernst Gilgen 032 672 23 94
Aus- und Weiterbildung
Durch Ausbildung und Fortbildung entsteht Kompetenz; und daraus
ergibt sich Sicherheit. Von diesem Grundsatz ausgehend bieten die
Naturfreunde Schweiz ein Kursprogramm für bereits aktive und
angehende LeiterInnen an. In diesen Kursen kommen diplomierte
Bergführer (Frauen und Männer) und/oder Erlebnispädagogen zum
Einsatz. Die Kurse stehen allen offen, also auch Nicht-Mitgliedern!
Anmeldung schriftlich an…Naturfreunde Schweiz, Outdoor Team,
Postfach 7364, 3001 Bern oder [email protected].
Anmeldeformulare bitte ab www.naturfreunde.ch herunterladen
und ausgefüllt retournieren; oder auf der NFS-Geschäftsstelle
anfordern, Tel. 031 306 67 67.
Die Übersicht aufs gesamte Kursangebot findet sich auf
www.naturfreunde.ch > Aus- und Weiterbildung.
Was sein muss...!
Gilt für NFS-TourenleiterInnen: Neu ist die Weiterbildung wie folgt geregelt: Innerhalb von 6 Jahren sind 3 FK-Tage à 6 Stunden zu besuchen. Zur Anmeldung nötig
ist eine Bestätigung des Tourenchefs oder des Präsidenten der Sektion resp. des KV/
RV. Für jene, die die Weiterbildung beim SAC oder bei einer anderen anerkannten
Institution besuchen: Kursbestätigung an NFS-Geschäftsstelle senden!
Teil I vom
7. bis
9.6.2013
Leiterkurs Wandern T2/esa, Diemtigtal BE und
Moléson FR
Auch „einfache“ Wanderungen bedürfen einer souveränen
Leitung. Weil man am Ende der Tour nicht frustrierte Freunde
Teil II vom um sich haben möchte, sondern solche, die sich bereits auf die
nächste Wanderung freuen!
28. bis
30.6.2013 Anforderungen: Erfahrung in selbständiger Durchführung
von Gruppenwanderungen; Handhabung von Karte/Kompass,
ausreichend Kondition; Nothelferausweis.
Kosten: für NFS-Tourenleiter mit esa-Anerkennung (Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung) Fr. 800.-; für NFS-Mitglieder
ohne Leitertätigkeit Fr. 1040.-; für Nicht-Mitglieder mit esaAnerkennung Fr. 1040.-; für Nicht-Mitglieder Fr. 1280.-; inkl.
Halbpension.
Kurs-Nr.: NFS LK W 13. Anmeldeschluss: 13.4.2013.
Gilt für J+S/esa-LeiterInnen: Spätestens 2 Jahre nach Besuch des letzten
Aus- resp. Weiterbildungskurses ist ein Modul-Fortbildung (MF) zu absolvieren,
ansonsten wird die Gültigkeit der Leiterqualifikation J+S/esa sistiert. Der/die
J+S-LeiterIn muss zusätzlich Tätigkeiten in einem bei J+S gemeldeten Kurs oder
Lager ausweisen. Alle Leiter benötigen für die Anmeldung die Empfehlung des J+SCoaches oder des Präsidenten der Sektion bzw. des KV/IKV.
3. bis
8.6.2013
Leiterkurs Wandern T3/esa, Davos GR
Wer neu auch T3-Wanderungen leiten möchte, sollte über
elementare alpine Erfahrungen verfügen; und dazu gehört u.a.
der sichere Umgang mit Karte/Kompass und/oder GPS.
Anforderungen: Erfahrung in selbständiger Durchführung
von Gruppenwanderungen; Handhabung von Karte/Kompass,
ausreichend Kondition; Nothelferausweis.
Kosten: für NFS-Tourenleiter mit esa-Anerkennung (Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung) Fr. 800.-; für NFS-Mitglieder
ohne Leitertätigkeit Fr. 1040.-; für Nicht-Mitglieder mit esaAnerkennung Fr. 1040.-; für Nicht-Mitglieder Fr. 1280.-; inkl.
Halbpension.
Kurs-Nr.: NFS LK BW 13. Anmeldeschluss: 6.4.2013.
Weitere Kurse auf der nächsten Seite
*Zum Abklären einer Teilnahme vorgängige Absprache mit Tourenleiter unbedingt erforderlich!
56 Naturfreund
1 | 2013
1 | 2013
Naturfreund 57
aus- und weiterbildung |
leiterkurse
Leiterkurs Bergsteigen /esa, Sustenpass BE
10. bis
15.6.2013 Was tun wir, wenn auf Hochtouren das Wetter umschlägt?
Oder wenn jemand sich mit den Steigeisen verletzt? Die
Ausbildungswoche bietet Gelegenheit, sich im Leiten von
Hochtouren zu üben.
Anforderungen: Erfahrung als SeilschaftsführerIn; Klettern
im 4a mit Bergschuhen und im 4c mit Kletterfinken; ausreichend Kondition, Nothelferausweis.
Kosten: für NFS-Tourenleiter mit esa-Anerkennung (Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung) Fr. 800.-; für NFS-Mitglieder
ohne Leitertätigkeit Fr. 1040.-; für Nicht-Mitglieder mit esaAnerkennung Fr. 1040.-; für Nicht-Mitglieder Fr. 1280.-; inkl.
Halbpension.
Kurs-Nr.: NFS LK BS 13. Anmeldeschluss: 12.4.2013.
4. & 5.
5.2013
11. & 12.
5.2013
26.5.2013
FK Fortbildungskurs Erste Hilfe, Bergmedizin
J+S/esa, Brünig BE
Was tun, wenn jemand in der Gruppe stürzt, sich verletzt? Was
tun bei Verdacht auf Hitzschlag, auf ein Kreislaufproblem?
Anforderungen: Tourenleiter; oder J+S-Leiter Berg- und
Wandersport, erfahrene Berggänger, Basiskenntnisse Erste
Hilfe.
Kosten: für aktive J+S-Leiter NF-Mitglieder Fr. 120.-; esaLeiter NF-Mitglieder Fr. 160.-; für aktive NFS-Tourenleiter
(Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung) Fr. 200.-; für aktive
J+S-Leiter Nicht-NF-Mitglied Fr. 200.-; (für J+S-Leiter ohne
Aktivitätennachweis oder mit sistierter Anerkennung kommen
für NF-Mitglieder Fr. 40.-, für Nicht-NF-Mitglieder Fr. 80.dazu); jeweils inkl. Halbpension.
Kurs-Nr.: MF 5/13. Anmeldeschluss: 5.4.2013.
6. & 7.
7.2013
8. & 9.
6.2013
15. & 16.
6.2013
FK Fortbildungskurs Wandern T2/esa,
Mettmen GL
Als Leiterin oder Leiter von Wanderungen das eigene Können
wieder mal unter die Lupe nehmen! Dieses Können vertiefen
und verbessern – das kommt allen zugute!
Anforderungen: Wanderleiter NFS.
Kosten: für esa-Leiter NF-Mitglieder Fr. 240.- (Bestätigung bei
Anmeldung); für aktive NFS-Tourenleiter (Bestätigung Sektion/
KV auf Anmeldung) Fr. 320.-; für NFS-Mitglieder Fr. 350.-; für
Nicht-NF-Mitglieder Fr. 450.- ; jeweils inkl. Halbpension.
Kurs-Nr.: NFS FK W 12. Anmeldeschluss: 12.4.2013.
FK Fortbildungskurs Wandern T2 + Ornithologie/esa, Cudrefin VD
Wer eine Wandergruppe führt und dabei in der Lage ist, aus
dem Konzert der Geräusche die eine oder andere Vogelstimme
herauszufiltern, wird manch ein Wort des Dankes entgegen
nehmen dürfen!
Anforderungen: Wanderleiter (NFS).
Kosten: aktive NFS-Tourenleiter mit esa-Anerkennung Fr.
100.- (Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung); NFS-Tourenleiter Fr. 140.- (Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung);
NFS-Mitglieder ohne Leiterverpflichtung Fr. 180.-; Nicht-NFSMitglieder Fr. 240.-.
Kurs-Nr.: FK W1 13. Anmeldeschluss: 26.4.2013.
58 Naturfreund
touren leiten
1 | 2013
23.6.2013
FK Fortbildungskurs Klettersteig J+S/esa,
Kandersteg BE
Klettersteige sind beliebt – und herausfordernd! Hier der
entsprechende Fortbildungskurs!
Anforderungen: J+S-Leiter, Kenntnisse Alpintechnik,
schwindelfrei, Tourenleiter-Ausweis Bergsteigen/Klettern.
Kosten: für aktive J+S-Leiter NF-Mitglieder Fr. 100.-; esaLeiter NF-Mitglieder Fr. 140.-; für aktive NFS-Tourenleiter
(Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung) Fr. 180.-; für aktive
J+S-Leiter Nicht-NF-Mitglied Fr. 180.-; (für J+S-Leiter ohne
Aktivitätennachweis oder mit sistierter Anerkennung kommen
für NF-Mitglieder Fr. 40.-, für Nicht-NF-Mitglieder Fr. 80.dazu); jeweils inkl. Halbpension.
Kurs-Nr.: MF 6/13. Anmeldeschluss: 7.6.2013.
FK Fortbildungskurs Berg-Wandern T3/esa,
Schächental UR
Fortbildungskurse bieten Gelegenheit, sich der eigenen Möglichkeiten gewahr zu werden und diese gezielt zu erweitern.
Auf dass Leiten weiterhin Spass macht!
Anforderungen: Wanderleiter (NFS).
Kosten: für esa-Leiter NF-Mitglieder Fr. 240.- (Bestätigung bei
Anmeldung); für aktive NFS-Tourenleiter (Bestätigung Sektion/
KV auf Anmeldung) Fr. 320.-; für NFS-Mitglieder Fr. 350.-; für
Nicht-NF-Mitglieder Fr. 450.- ; jeweils inkl. Halbpension.
Kurs-Nr.: FK BW 13. Anmeldeschluss: 10.5.2013.
FK Fortbildungskurs Eisausbildung/Hochtouren/esa, Steingletscher BE
Mit dem Rückgang der Gletscher verändern sich die Touren-Bedingungen drastisch. Wir konzentrieren uns bei diesem FK auf
entsprechende Fragen. Und werfen einen Blick auf Neuheiten
im Bereich des Materials.
Anforderungen: Tourenleiter-Ausweis Bergsteigen/Klettern.
Kosten: aktive NFS-Tourenleiter mit esa-Anerkennung Fr.
270.- (Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung); aktive
NFS-Tourenleiter Fr. 350.- (Bestätigung Sektion/KV auf
Anmeldung); Nicht-NFS-Mitglieder Fr. 500.-; jeweils inkl.
Halbpension.
Kurs-Nr.: FK BS 13. Anmeldeschluss: 17.5.2013.
FK Fortbildungskurs Berg-Wandern T3/esa,
Hochybrig SZ
Ein 1-Tages-Wander-FK für Leiterinnen und Leiter von Wanderungen bis T3; mit Schwerpunktthema Naturkunde.
Anforderungen: Wanderleiter (NFS).
Kosten: aktive NFS-Tourenleiter mit esa-Anerkennung Fr.
100.- (Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung); NFS-Tourenleiter Fr. 140.- (Bestätigung Sektion/KV auf Anmeldung);
NFS-Mitglieder ohne Leiterverpflichtung Fr. 180.-; Nicht-NFSMitglieder Fr. 240.-.
Kurs-Nr.: NFS FK BW1 12. Anmeldeschluss: 24.5.2013.
Die Übersicht aufs gesamte Kursangebot findet sich
auf www.naturfreunde.ch > Aus- und Weiterbildung.
| aus- und weiterbildung
tourenleiter/innen der sektionen…
…richtig versichert?
Edmond Rund,
Vize-Präsident der
Naturfreunde Schweiz
Foto: Christoph Mani
Touren leiten für die Naturfreunde – und
wie sieht es aus mit dem Versicherungsschutz? Bin ich als Wanderleiterin oder
als Tourenleiter korrekt versichert? Ist
die Sektion als Veranstalterin der Tour
korrekt versichert? Das Thema ist aktuell
und komplex. Daher ein paar Fragen an
Edmond Rund, Vorstandsmitglied der
Naturfreunde Schweiz NFS.
Edmond, du bist im NFS-Vorstand zuständig
für das Versicherungswesen. Kannst du kurz
umschreiben, was das beinhaltet?
Es geht ums Überprüfen des gesamten Versicherung-Portefeuilles in Bezug auf allfällige
Doppeldeckung, resp. Deckungslücken. Und
darum, ob Prämien marktkonform sind.
Wie wurde das Thema Versicherungen bei den
NFS angegangen?
Nachdem ich im Sommer 2011 in den NFSVorstand gewählt wurde, prüfte ich sämtliche
Versicherungsverträge. Dadurch konnten
etliche Prämien-Franken eingespart werden.
Gleichzeitig stellte ich fest, dass die TourenleiterInnen der Sektionen nicht versichert sind.
Dies habe ich an der Präsidenten-Konferenz
2012 in Olten mündlich mitgeteilt.
Worauf muss eine Sektion bei den Versicherungen achten?
Jede Sektion muss selber eine VereinsHaftpflichtversicherung abschliessen! Die
Grunddeckung mit einer Versicherungssumme
von 5 Millionen kostet pro Jahr etwa 150 bis
200 Franken, wobei eine grössere Sektion mit
höheren Prämien rechnen muss. Und warum
muss jede Sektion ihr Risiko selber decken?
Weil die Ausgangslage je Sektion verschieden
ist! Man bedenke: Es gibt Sektionen mit und
solche ohne NF-Haus. Und die einen dieser
Häuser sind bewirtet, die andern nicht. Und
die einen dieser Häuser bieten Beherbergung,
die anderen nicht! Und ebenso gibt es Unterschiede bei den Aktivitäten: die Palette reicht
von Sektionen mit Hochtouren bis solchen
mit Kegelabenden. Und da jede Sektion ein
selbständiger juristischer Verein ist, kann dieser
auch haftpflichtig werden; und dies nicht nur
durch Fehler von Tourenleiter, nein, es kann ja
auch bei Versammlungen ein Lapsus passieren,
z.B. dass jemand über ein Kabel stolpert und
sich verletzt – was ebenfalls hohe Arztkosten
verursachen kann.
In welchen Bereichen sind die Sektionen und
die TourenleiterInnen der Sektionen durch die
NFS-Versicherungen gedeckt?
Die NFS hat für sämtliche Funktionäre eine
Organhaftpflichtversicherung abgeschlossen.
Ein freiwilliger Funktionär ist damit gegen
allfällige Ansprüche infolge Fehlentscheidung
geschützt und muss nicht noch mit seinem
Privatvermögen gerade stehen. Die NFS hat für
sämtliche Funktionäre und Tourenleiter eine
Rechtsschutzversicherung abgeschlossen.
Können sich Sektionen bei Fragen direkt an
dich wenden?
Nein, mit ihren Anliegen sollen sie an die NFSGeschäftsstelle in Bern gelangen (Tel. 031 306
67 67). Bei Bedarf können wir übrigens Herr
Weyermann von der Allianz-Suisse empfehlen:
Er kennt sich mit der Problematik Naturfreunde gut aus!
1 | 2013
Naturfreund 59
Plaudern mit nfs-mitgliedernArchitektur
| naturfreunde
| Natur erleben
aktiv
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Bolivien/Peru: Suche Infos über
Aufenthalt für Ausländer in christlichen Klöstern. Tel. 031 331 87 16.
Yukon Kanada
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5 Fragen an ...
Die Naturfreunde Schweiz suchen für den Vorstand
ein freundliches, kompetentes Mitglied.
Heute gehen die 5 Fragen an
André Grossert, Präsident der Sektion Altstetten und Präsident des
NF-Stadtverbandes Zürich. André
ist eine jener guten Seelen, die dafür
sorgt, dass das Teehüsli Hohenstein am Uetliberg
Sonntag für Sonntag für Spaziergänger offen steht.
Es ist eine faszinierende Aufgabe!
Im Bereich Natur,
Freizeit, Gesundheit,
Mitgliedschaft
Umwelt und Outdoor ist vieles möglich!
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Tel. 0313318716.
Die Zukunft der NFS mitgestalten!
2&$%".&))
Neues Vorstandsmitglied
Zirka 10 Sitzungen pro Jahr, gelegentlich strategische Workshops,
Delegiertenversammlung und Präsidentenkonferenz.
Termin:
Die Wahl erfolgt an der DV vom 25. Mai 2013.
Wander- und Trekkingreisen
Durchatmen und Loslaufen
Marokko ‐ grandiose Landschaften zwischen Hochgebirge und Sanddünen:
«Hoher Atlas, Rosen und Atlantik» 20. April ‐ 4. Mai 2013
«Nomaden im Hohen Atlas» 13. ‐ 27. Juli 2013
«Fes, Dünen und Marrakesch» 28. Sept. ‐ 11. Okt. 2013
Rumänien ‐ Wandern in den vielfältigsten Naturräumen von Südosteuropa:
«Karpaten und Donau‐Delta» 17. ‐ 27. Juli 2013
«Siebenbürgen und Donau‐Delta» 30. Sept. ‐ 11. Okt. 2013
Auskunft:
Hans Imhof, NFS-Präsident
[email protected]
Rolf Kaeser, Geschäftsleiter
[email protected], Tel. 031 306 67 67.
Rickli Wanderreisen
Matthias Rickli, Biologe
Nachhaltige Naturerlebnisse - rücksichtsvolles Reisen - bewusst geniessen
Tel 071 330 03 30
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Im November nach Togo
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Bitte pro Buchstabe und Satzzeichen immer 1 Feld benützen. Und nach jedem Wort / Satz 1 Feld freilassen.
Um Titel oder wichtige Wörter halbfett hervorzuheben, unterstreichen Sie diese bitte gut sichtbar.
Erscheint in eingereichter Sprache in
Ausgabe D. und Fr. (30‘000 Ex.)
*10.00
20.00
40.00
50.00
* Minimaltarif | Preise in CHF. inkl. MWST.
Vorname, Name:
Strasse:
PLZ / Ort:
Tel.:
Mail:
Unterschrift
Nur für Privatpersonen - Tarif für Firmen siehe Mediadaten auf
www.naturfreunde.ch - Preise gelten pro Erscheinung.
Nächste Ausgaben
21. 06.2013
21. 09.2013
23. 12.2013
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31. 05.2013
30. 08.2013
22.11.2013
25. 02.2014
2x
__x
erscheinen lassen.
Ausschneiden, ausfüllen und mit Quittung oder in Bar einsenden oder faxen an:
Naturfreunde Schweiz (NFS), Posftfach, 3001 Bern
Fax: +41 (0)31 306 67 68 PC-Konto: 30-442850-7
Afrika bleibt aktuell
Vom 16. – 30. November
2013 dauert die Reise zu
und mit den Naturfreunden
Togos (Westafrika), zu der die
Naturfreunde Deutschlands
einladen. Zur Erinnerung: die
Naturfreunde Togos sehen
ihre Hauptaktivität im Aufbau
und Betrieb von Baumschulen. Damit reagieren sie auf
die rasant vorangetriebene
Zerstörung der Mischwälder
ihres Landes. Ging es bei
den Rodungen bis Ende der
1980er Jahre um den Gewinn
landwirtschaftlich nutzbarer
Flächen für den Kaffee- und
Kakao-Anbau, geht es heute
um Bauholz und Holzkohle.
Bei ihren Aufforstungsprojekten setzen die Naturfreunde
Togos auf Arten, die vom
Aussterben bedroht sind (etwa
Mahagoni oder Ebenholz),
zudem auf schnell wachsende
Arten als Brenn- und Bauholzreservoir für die einheimische Bevölkerung. Just dieser
Einbezug der Bevölkerung ist
ein Markenzeichen der Arbeit
der Naturfreunde Togos. Pablo
Victor Agbogan, der Sekretär
der Naturfreunde Togos sagt
es so: „Die Dorfbewohner
müssen verstehen, warum
sie ihre Baumbestände jetzt
anders nutzen sollen“.
Die Togo-Reise vom November fokussiert just auf derlei
Projekte und Begegnungen.
Nähere Infos finden sich unter
www.afrika.naturfreunde.
de. Ebenfalls zu beachten: die
Einrichtung einer Baumschule
in Togo kostet 300 Euro pro
Schule. Das heisst, Spenden
können viel ausrichten. hg.
Seit über 80 Jahren steht auf dem Hohenstein das Teehüsli der
Naturfreunde Altstetten. Und jeden Sonntag treffen sich dort
oben Uetliberg-Spaziergänger zum Tee. Was macht den Reiz
dieser Lokalität aus?
Wir haben einen gut ausgebauten Kinder-Spielplatz und andererseits zahlreiche Grillplätze, wo jede/r selbst Bräteln kann.
Und vom Teehüsli, bei Tee oder Kaffee oder Punsch zwischen
den Baumkronen die Aussicht auf Zürich zu geniessen – das ist
eben nicht ganz ohne!
Trifft man im Teehüsli auch mal ganz prominente Gesichter?
Vielleicht gar die Stadtpräsidentin?
Es ist gut möglich, bei uns stadtbekannte Gesichter anzutreffen. Jeder Zürcher und jede Zürcherin kennt unseren Hausberg,
und zum Wandern ist’s rund ums Teehüsli halt wirklich sehr
schön. Wir jedenfalls heissen alle bei uns willkommen.
Sonntag für Sonntag, stets offen! Das heisst, jeden Sonntag
übernimmt jemand einen Dienst. Und das alles im Ehrenamt!
Stimmt, jeden Sonntag haben wir offen! Aber es ist auch für
uns schwierig geworden, entsprechende Wirte zu finden. Es ist
uns ein Anliegen, die Preise stets so tief wie möglich zu halten,
sodass auch kinderreiche Familien bei uns einkehren können.
Dies ist der Hauptgrund, weshalb wir keine Löhne ausbezahlen
können. Im Moment noch klappt’s , aber ob wir das weiterhin
schaffen…?
Nach dem Rücktritt von Andreas Fischer habt ihre einen Nachfolger als Teehüsli-Obmann gesucht. Seid ihr fündig geworden?
Bereits als Andi dieses Amt übernahm war es schwierig für den
damaligen Obmann, einen Ersatz zu finden. Viele Jahre war
Andi aktiv dabei und organisierte immer alles Bestens. Momentan gibt es eine Zwischenlösung, unser Mitglied Fredy Rhyn
kümmert sich um die Finanzen und Bestellungen. Ich hingegen
bin besorgt, dass im Hüsli jeweils genügend Material bereit
steht. Weiterhin sind wir auf der Suche nach einer Person, die
Freude an der Gesamtorganisation hätte.
Dir persönlich, was gefällt dir am besten rund um diese Sache
mit dem Teehüsli?
Bereits als Bub war ich gerne im Teehüsli eingekehrt. Daraus
erwuchs der Wunsch, selbst mal als Teehüsli-Wirt zu arbeiten.
Diesen Wunsch erfüllten wir uns mit der Mitgliedschaft bei
der Sektion Altstetten. Mittlerweile sorgen sich bereits unsere
eigenen Kids um den Weiterbestand – und natürlich hoffe ich,
dass sie mal Teehüsli-Wirte werden. Ich persönlich schätze die
Kontakte zu interessanten Personen im und ums Teehüsili – was
mich motiviert, in meinen diversen Funktionen weiterzumache,
sei es im Teehüsli und oder in der NF-Bewegung Zürich.
1 | 2013
Naturfreund 61
naturfreundehäuser |
Plaudern mit nfs-mitgliedern
Architektur
| naturfreunde
| Natur erleben
aktiv
patchwork
Naturfreundehäuser
Maisons des Amis de la Nature
Case di Amici della Natura
Chasa da Amis da la Natira
Naturfreundehäuser_Landkarte_GiveAway.indd 3
Praktisch, übersichtlich :
die neue NF-Häuserkarte.
20.11.2012 17:15:54
Und wie und wo finde ich
das für meine Ferien-Pläne
passende Naturfreundehaus?
Einerseits sind die Angaben
zu den NF-Häusern jederzeit
abrufbar über die Website
www.naturfreunde.ch, andererseits wird im kommenden
NATURFREUNDEHÄUSER-KARTE
Naturfreunde-Sektion Schaffhausen: 100 Jahre Buchberghaus
Alles neu macht der Mai
Zum Jubiläum ein Waldlehrpfad!
Mai eine neue, grossformatige
(94 x 60 cm) Häuserkarte
vorliegen. Darauf eingezeichnet finden sich sämtliche
Schweizer Naturfreundehäuser. Dazu mitgeliefert werden
Angaben zur Lage des NFHauses (Koordinaten), über
dessen Infrastruktur (Anzahl
Schlafplätze, Duschen etc.),
den Service des Hauses (z.B.
Möglichkeit zu Halbpension
oder Selbstkocherhaus) sowie
die jeweilige ReservationsAdresse (Telefon und Mail).
Die Karte wird in einer Auflage von rund 40‘000 Exemplaren gedruckt und im Mai
dieses Jahres an jedes Mitglied
der Naturfreunde Schweiz
verschickt. Zudem wird jedes
Naturfreundehaus, das auf
der Karte ein Inserat schaltet,
100 Exemplare der für eigene
Werbezwecke erhalten. Auf
der topografischen Karte
eingezeichnet sind nebst den
wichtigsten Seen und Flüssen
selbstverständlich auch die
Haupt-Verkehrswege. NF.
Das Naturfreundehaus Buchberg auf dem Randen ist in
der Region Schaffhausen ein
Begriff. Man kennt das Buchberghaus als Restaurant und
als „Bed & Breakfast“ (auch
mit 2er- und 5er-Zimmer),
unter der Woche beherbergt
es oft grössere Gruppen
und Schulklassen, jedes
Wochenende ist es bewirtet,
vor dem Haus findet sich ein
Kinderspielplatz – und rund
ums Haus steht kein Auto!
Für Gäste ist es nur zu Fuss
oder per Velo erreichbar, am
besten vom Wanderparkplatz
Merishausen (40 Minuten zu
Fuss), vom Chrüzweg Hemmental (35 Min.) oder vom
Schaffhauser Birch (60 Min.).
Und dieses wunderbare Haus,
es gehört der NF-Sektion
Schaffhausen (Präsident Otto
Windler), feiert heuer das
100-Jahre-Jubiläum. Und zu
diesem Anlass erstellt die Sektion Schaffhausen einen Waldlehrpfad, es ist der erste seiner
Art im Kanton Schaffhausen.
Auf einer Wegstrecke von
lediglich 500 Metern führt der
Pfad an 36 verschiedenen einheimischen Baumarten und
Sträuchern vorbei. Zur Jubiläumsfeier sind drei grössere
Anlässe rund ums Buchberghaus vorgesehen: am 4. Mai
Sponsorentag (es werden noch
Sponsoren gesucht, die Realisation des Pfads kommt auf
20‘000 Franken) und offizielle
Einweihung des Waldlehrpfads; am 1. Juni Wandertag;
und am 31. August Tag der
offenen Tür. hg.
Nähere Infos: www.nfhs.ch
Otto Windler, Tel. 052 624 54 44
Fritz Stucki Tel. 052 625 00 18
Sektion Bümpliz kündigt Mietvertrag
Naturfreundehaus in Frutigen vor dem Aus
Was vor 37 Jahren seinen
Anfang genommen hat, findet auf den 31. Oktober sein
Ende: das Naturfreundehaus
Widi in Frutigen BE gehört
ab 1. November 2013 der
Vergangenheit an. Es sind
diverse Gründe, die die Sektion Bümpliz zur Aufgabe
„ihres“ (gemieteten) Hauses
bewogen haben. Vorab ist es
der Umstand, dass der Besitzer des Grundstückes (eine
Baufirma) die Grünfläche
vor dem Haus an ein anderes
Bauunternehmen verkauft
hat und dieses den Boden
als Abstellplatz für seinen
Fahrzeugpark benutzen will.
62 Naturfreund
1 | 2013
Ohne diesen Vorplatz aber
ist das NF-Haus Widi (das
ursprünglich als Unterkunft
für Gastarbeiter gedient hatte)
für eine Vermietung nicht
mehr attraktiv. Andererseits
waren die Belegungszahlen
in den letzten Jahren stark
rückgängig (rund 15%); weggefallen sind insbesondere die
Landschulwochen, Ski- und
Ferienlager. Im Weiteren sieht
sich auch die Sektion Bümpliz
mit der Tatsache der Überalterung konfrontiert. Nicht
wenige der Funktionäre stehen
seit bald 40 Jahren im Einsatz
und sehnen sich danach, ihre
Aufgaben an jüngere Kräfte
4 Fragen an ...
Heute gehen die 4 Fragen
an Brigitta Heller, leidenschaftliche Berggängerin und
Mitglied der NaturfreundeSektion Lyss. Brigitta Heller
engagiert sich in der Sektion
Lyss u.a. als Tourenleiterin.
In den vergangenen Wintermonaten hat sie nicht
weniger als 25 Skitouren unternommen.
Jetzt im Frühling beginnt die Zeit der Skihochtouren. Wirst du
da auch nochmals unterwegs sein?
Sobald es jeweils Anfang Winter genug Schnee hat, bin ich auf
Skiern unterwegs – und zwar bis ich sie gegen die Bergschuhe
tauschen kann. Ende April beenden wir in unserer Sektion die
Wintersaison mit einer Skitour im Maighelsgebiet. Ich persönlich habe zudem noch je eine Tourenwoche im Forno- und im
Gross Venediger-Gebiet geplant. Und als Höhepunkt möchte
ich mit meiner Freundin Anfang Mai aufs Aletschhorn.
Anders als die Touren im Winter, führen Frühlings-Skitouren ins
Hochgebirge. Was sind da die besonderen Herausforderungen?
Diese Touren sind anspruchsvoller und sehr interessant, sowohl
im technischen, wie im physischen Bereich. Es gilt, früh genug
unterwegs zu sein, um die vielen Höhenmeter vor der Tageserwärmung zu schaffen und allfälligen Nassschneelawinen zuvor
zu kommen. Der Rucksack wiegt schwer, da auch Steigeisen,
Pickel und Seil mitkommen. Die unterschiedlichen Schneearten, von Lawinenkegel bis hin zu herrlichstem Sulz, verlangen
sicheres Skifahren. Um stets auf dem neusten Stand zu sein,
besuche ich jedes Jahr einen NFS-Fortbildungskurs im Bereich
Skihochtouren/Lawinen.
Apropos Kondition: wie hältst du dich fit für solche Leistungen?
Ich bin ein absolutes Bewegungsnaturell. So habe ich mein
Hobby zum Beruf machen können. Als Wellnesstrainerin
bewege ich jede Woche mehrere Nordic-Walking- und FITGYM-Gruppen. Zudem bin ich mindestens 2 x pro Woche im
Jura oder in den Voralpen unterwegs. Alltagsarbeiten, wie etwa
Kommissionen schleppen, Treppen steigen und dergleichen
sollten wir als Training betrachten. Wichtig ist, immer dran zu
bleiben. Wer fit ist, hat mehr Freude am „Türelen“ und bleibt
verschont vor Zivilisationskrankheiten.
abzugeben – die allerdings
schwer zu finden sind. Daher
hat die Sektion an ihrer letzten
Hauptversammlung einstimmig beschlossen, den Mietvertrag für das Haus zu kündigen.
Ergo wird die Sektion einiges
an Inventar abzugeben haben,
so etwa Matratzen, Wolldecken, Kopfkissen, Holzroste,
Geschirr, Tische, Stühle,
Metallschränke u.v.m. NF.
Kannst du in wenigen Worten ausführen, was dich an Skitouren
fasziniert?
Die Berge sind meine Leidenschaft: Es ist das Gefühl von
absoluter „Freiheit“ – für Aussenstehende wohl nur schwer
zu verstehen! Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, auf einem
erklommenen Gipfel zu stehen, unterwegs seinen Gedanken
nachzuhängen, an die eigenen Grenzen zu stossen. Es ist die
berauschende Abfahrt zurück ins Tal. Es ist eine Sehnsucht, die
immer wieder gestillt werden will.
Nähere Infos:
Heinz Zaugg, 3018 Bern, e-mail:
[email protected]; Tel. 031 992 45 34
Auf jeden Fall eine Wanderung Wert : Buchberghaus im Randen SH.
1 | 2013
Naturfreund 63
naturfreunde aktiv |
patchwork
Patchwork
Internationale Naturfreunde-Wanderwochen 2013, Ober-Engadin
Schweizerhof als Basislager…
Sie kommen von überall her:
zur Internationalen Wanderwoche.
Die Internationalen Naturfreunde-Wanderwochen
sind ein Phänomen. Dieses
Jahr finden sie zum 49. Mal
statt. Als Basislager dient der
Schweizerhof in Pontresina.
Die Einladung richtet sich an
Menschen, die gerne wandern
und Gesellschaft zu schätzen
wissen.
Wer in Pontresina residiert,
dem liegen 550 Kilometer an
Wander- und Bergwegen zu
Füssen. Ob Sils, Maloja, Bernina, Moratsch oder Muottas
Muragl – die Möglichkeiten
sind enorm. Und dank dem
Engagement des Wanderwochen-Teams unter Leitung von
Bruno Geiser (NF-Sektion
Dank Naturfreunden zum Wanden gekommen
25 Jahre Fricktaler Höhenweg
Vor gut 200 Jahren hatte für kurze Zeit der
Kanton Fricktal existiert. Durch diesen ExKanton (gehört heute zum Aargau) führt der
vor 25 Jahren von Naturfreunde-Mitglied Max
Mahrer (Sektion Möhlin) initiierte und bis
heute durch ihn betreute Fricktaler Höhenweg.
An diesem 60 km langen Wanderweg zwischen
Rheinfelden, Frick und Mettau findet sich u.a.
das NF-Haus Turmstübli, in dem Wandernde
jeden Sonntag durch Naturfreunde der Sektion
Möhlin mit einfachen Snacks bedient werden.
Am 5. Mai wird auf dem Chaisacher (Sulzer
Aussichtspunkt) das 25-Jahre-Jubiläum des
Fricktaler Höhenwegs gefeiert. Ab Bahnhofplatz Frick verkehrt ab 8.20 Uhr und 9.05 Uhr
je ein Extrabus zur Ampferenhöhe, ab dort in
60, respektive 30 Minuten zu Fuss an auf den
Chaisacher; Festakt um 10 Uhr; Jubiläumsapéro
64 Naturfreund
1 | 2013
Langendorf) ist das Ganze
samt Hotelunterkunft mit
Sauna, Dampfbad und Whirpool auch für Normalsterbliche bezahlbar (Richtpreis Fr.
890.- pro Woche). Jeden Tag
bietet das Team geführte Wanderungen in unterschiedlichen
Stärkeklassen an, und also
bieten sich der Teilnehmerin
und dem Teilnehmer jeden
Tag neue Einsichten auf ein
Hochtal, das zu den attraktivsten Erholungsgebieten der
Schweiz zählt.
Termin: 20. Juli bis 3. August
2013; wobei die meisten
Teilnehmer jeweils nur eine
der beiden Wochen belegen.
Anmeldung schriftlich
bis 1. April 2013. NF.
Nähere Infos:
int-naturfreundewanderwochen.ch.
offeriert durch die Gemeinde Laufenburg. Ab
11.30 Uhr Weiterwanderung via Büresteig,
Laubberg ins Weindorf Mettau. NF.
| naturfreunde aktiv
Sektion Kloten: 50 Jahre – 50 Gipfel – 50 Gruppen…
…und Kinder profitieren!
Nachdem die Idee – nämlich
zum 50-Jahre-Jubiläum an
einem einzelnen Tag um 13
Uhr mit 50 Gruppen 50 verschiedene Gipfel zu besteigen
– bereits kommuniziert worden ist ( „NF“ 5/12), sind nun
auch die Gipfelziele bekannt.
Angepeilt werden an diesem
Tag (25. August 2013) einfachste und weniger einfache
Gipfel. Dafür entrichtet jede/r
TeilnehmerIn mindestens 10
Franken, und das auf diese
Weise angesammelte Geld
geht vollumfänglich an die
Stiftung Theodore; das ist jene
Stiftung, die seit 1993 speziell
ausgebildete Künstler und
Clowns in Spitäler entsendet,
um dort hospitalisierten Kindern Freude und Heiterkeit zu
schenken. Mit anderen Worten: die Naturfreunde Kloten
(Präsident Roger Hardmeier)
laden mit ihrer 50-Jahre-Jubiläums-Aktion „zum Wandern
für ein Kinderlachen“ ein.
Und unter den 50 möglichen
Gipfelzielen findet sich mit
Sicherheit für jede/n etwas
Passendes; die Wahl reicht
von A wie Alplispitz (1246 m)
über F wie Fanenstock (2235
m), G wie Gemsfairenstock
(2972 m) und Grosser Mythen
(1898 m) bis zu I wie Irchel
(680 m), R wie Rautispitz, S
wie Speer (1950 m), U wie
Uetliberg (869 m) und Z wie
Zugerberg (925 m). Geleitet
werden diese 50 Wanderungen und Touren durch 50
Naturfreunde-Leiterinnen
und Leiter, die meisten davon
aus der Sektion Kloten, einige
auch aus den benachbarten Sektionen Effretikon,
Wetzikon, Winterthur und
Dübendorf. hg.
Naturfreunde feiern Geburtstag, und Kinder in Spitälern dürfen sich freuen!
Nähere Infos: www.naturfreunde-kloten.ch,
[email protected], Roger Hardmeier, Tel. 079 666 20 28. Übrigens: die Aktion der Sektion Kloten wird
auch unterstützt durch den Ausrüster Sherpa Outdoor und die CSS Versicherung.
Nähere Infos:
Max Mahrer, 4313 Möhlin, Tel. 061 851 14 73
NFS-Delegiertenversammlung
2013 Samstag, 25. Mai 2013
in Allmendingen BE
- mit Vorabend-Programm am Freitag
Regionalverband RV
Berner Oberland
Naturfreunde Schweiz NFS
1 | 2013
Naturfreund 65
naturfreunde aktiv |
patchwork
VORSCHAU auf „NATURFREUND“ 2/13
Im Juni lesen Sie…
NFS-Naturkundetag bei Zollikofen BE
Fleischfressende Pflanzen…
Agglomerations-Gemeinden
haben eine schlechte Presse.
Wir verbinden Agglomerationen mit rauen Sitten,
Anonymität und Autobahnzubringern. In dieser
Sichtweise aber bleibt vieles,
zu vieles unbeachtet! Denn
auch Agglomerationen haben
eine Geschichte, und auch
in Agglomerationen leben
Menschen, die ihre Umwelt in
positiver Weise gestalten und
pflegen. Also gibt’s auch in
Agglo-Gemeinden Gegenden,
die geradezu bezaubernd sind.
Eine Möglichkeit, sich genau
dieser Tatsachen bewusst
zu werden, bietet der NFSNaturkundetag vom 9. Juni. Er
führt über den Landschaftsweg Zollikofen (Zollikofen ist
Vorortsgemeinde von Bern).
Und auf diesem Landschaftsweg lässt sich gut beobachten,
welche Kräfte die Landschaft
formen, seien es die Natur
Landschaft des Jahres
entdecken
Tour d’Horizon!
Vom 20. bis 29. Juni dauert
die Tour d’Horizon durch die
Landschaft des Jahres 2013/14
am Oberrhein. Die Reise
richtet sich insbesondere auch
an Leiterinnen und Leiter, die
zu einem späteren Zeitpunkt
mit ihrer Sektion oder Gruppe
an den Oberrhein reisen
möchten. Organisiert wird die
Tour durch die Naturfreunde
Internationale NFI in Zusammenarbeit mit NaturfreundeGruppen der Region. Auftakt
66 Naturfreund
1 | 2013
oder der Mensch. So etwa
hat ein Seitenbach der Aare,
der Chräbsbach, einen tiefen
Graben in die Landschaft
geschnitten und erlaubt auf
diese Weise Einblicke in den
geologischen Aufbau des
Terrains. Und an diesem
Bach, an der Aare, liegt das
Barock-Schloss Reichenbach,
erbaut von Beat Fischer (dem
Begründer des bernischen
Postwesens), der hier auch
eine Biersiederei errichtet
hatte. Und nicht weit davon
findet sich Quelltuff, auf dem
das Fettkraut, eine fleischfressende Pflanze wächst. Und
oben auf den Matten, in den
Hochstamm-Obstbäumen
(ein Bijou etwa ist die
Wahlen-Allee vor der Landwirtschaftlichen Schule Rütti)
haben Ornithologen bereits
35 Vogelarten ausgemacht…
Derlei lässt sich am 9. Juni
entdecken. Geleitet wird die
Exkursion durch zwei intime
Kenner: einerseits René Merki
(Pilzkontrolleur und bis
vor kurzem hauptamtlicher
Gemüsegärtner der Landwirtschaftlichen Schule Rütti) und
andererseits Brigitte Käser
Rusli, Landschaftsarchitektin
und Lehrerin. NF.
Alles im Fluss
leben und arbeiten auf dem Rhein –
Gespräch mit einem Schiffsführer.
Oberrhein – Landschaft des
Jahres 2013/14:
Details und Anmeldung:
Naturfreunde Schweiz,
[email protected],
Tel. 031 306 67 67.
Impressionen aus der
Auenlandschaft
zwischen Breisach und Karlsruhe –
per Velo, immer schön dem Rhein
entlang.
An der Aare: Schloss Reichenbach.
Oberrhein – Landschaft des Jahres
2013/14:
Radeln im nördlichen
Piemont:
Winzerdörfer, Wallfahrtsorte,
Druidenaltar
Ferien in Italien
und Zeit finden für Wesentliches.
Wandern im Dreiland FrankreichDeutschland-Schweiz.
Nähere Infos:
www.nfi.at, Anita Pinter, Naturfreunde Internationale,
[email protected], Tel. 0043 01 892 38 77.
bildet der Besuch von Karlsruhe (u.a. Führung durch
das Zentrum für Kunst- und
Medientechnologie). Weitere
Programm-Leckerbissen:
Fragen zur Energie mit Wasserkraftwerk Iffezheim und
Besuch des Windmühlebergs;
Umweltarbeit im Fluss mit
Fischtreppe von Freistett;
Wandern in den Vogesen
durch die Col de la Schlucht;
Wandern am Westhang der
Hornisgrinde; Textiltradition
Oberrhein – Landschaft des
Jahres 2013/14:
bei Wesserling (vom Spinnen
bis Färben); Besuch beim
Holzschuhmacher; per Velo in
die Elsässer Weinberge; Blick
auf Freiburg als „Green City“;
römische Vergangenheit in
Augusta Raurica; Stadtführung Basel u.a. m. Kosten: je
nach Variante (mit oder ohne
Dinner) 850 Euro, respektive
780 Euro, inklusive Übernachtungen, Leihvelos und sämtliche Führungen. NF.
Naturfreund
Herausgeber
Naturfreunde Schweiz NFS, Geschäftsstelle Pavillonweg 3, Postfach
7364, 3001 Bern, Tel. 031 306 67 67, [email protected]
Verlagsleitung
Übersetzungen
François Grundbacher, Norbert Li-Marchetti (Umfrage)
Redaktionsadresse
Rolf Kaeser
Naturfreunde Schweiz, Herbert Gruber, Postfach, 3001 Bern,
[email protected]
Auflage
Druck & Versand
Preise
Papier
24‘250 Exemplare Deutsch; 5‘750 Exemplare Französisch.
94. Jahrgang. Erscheint 4 x jährlich.
CHF 8.50.– pro Einzelausgabe; CHF 30.– für Jahresabonnement.
Online
www.naturfreunde.ch
Redaktionsleitung
Herbert Gruber
Mitarbeit an dieser Ausgabe
Michael Buholzer, Elias Branch, Lukas Handschin, Christoph Mani,
Beat Schneider, Christian Schmid, Erika Schumacher.
Le Pays, Centre d’Impression Le Pays SA, 2900 Porrentruy 1,
Tel 032 465 89 39, [email protected]
Umschlag: Condat Infinity halbmatt gestrichen FSC-Mix 115 gm², holzfrei
Inhalt: UPM Cote M Augsburg matt gestrichen 70 gm², holzhaltig
Inserate
Le Pays, Centre d’Impression Le Pays SA, Case postale 1116
2900 Porrentruy 1, Tel 032 465 89 39, [email protected]
Inserateschluss
31. Mai 2013 für 2/13; 30. August 2013 für 3/13; 22. November 2013 für
4/13.
1 | 2013
Naturfreund 67
Liebe auf den ersten Sitzkontakt
Leben ist Bewegung und ohne Bewegung findet Leben nicht statt.
HÅG-Stühle aktivieren die natürlichen Bewegungen des Körpers.
Was ist der Unterschied?
Bei HÅG Capisco haben Sattel und Reiter Pate gestanden. Niemand sitzt so aktiv wie ein Reiter im
Sattel. Als Bürostuhl regt der HÅG Capisco zu mehr Bewegung, Abwechslung und neuen, natürlichen
Sitzpositionen an. Sitzen Sie so hoch oder so tief, wie Sie wollen. Die erhöhte Sitzposition öffnet den
Winkel zwischen Oberschenkel und Oberkörper und richtet den Körper auf. Je aufrechter wir sind,
desto ausbalancierter ist die Wirbelsäule. Sie finden keinen anderen Arbeitsstuhl, der sich so gut an
verschieden hohe Arbeitsflächen anpassen lässt.
HÅG Stühle vereinen ganzheitliches skandinavisches Design, eine dynamische Ergonomie und
Pioniergeist im Bereich des Umweltschutzes. HÅG ist uneingeschränkte Bewegung für Menschen und
Unternehmen – the HÅG Movement!
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