2 Die Autoren danken allen, die sie bei der
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2 Die Autoren danken allen, die sie bei der
Die Autoren danken allen, die sie bei der Bearbeitung des Manuskriptes mit Rat, Konstruktionsunterlagen und Bildern unterstützt haben. Alle Arbeitsanleitungen und Angaben in diesem Buch wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Für die praktische Umsetzung lassen sich daraus keine Haftungsansprüche gegenüber den Autoren oder dem Verlag ableiten. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Angaben sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar. 1. - 15. Auflage 1998-2011: ISBN 978-3-922964-69-8 16. Auflage 2013: ISBN 978-3-936896-69-5 16. überarbeitete, neugestaltete Auflage 2013 © ökobuch Verlag, Staufen bei Freiburg 1998, 2013 Internet: www.oekobuch.de Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Einspeicherung in EDVAnlagen, Tonträger jeder Art und auszugsweisen Nachdruck, sowie die Rechte der Übersetzung sind vorbehalten. Druck: Beltz Druckpartner, Hemsbach 2 Fotonachweis: Umschlag vorn oben: Sigurd Kindel Mitte links: Eva Mölter Mitte rechts: Bernhard Keller rechts darunter: Tobias Junker unten links: Sigurd Kindel unten rechts: Eva Mölter Umschlagrückseite links: Bernhard Keller rechts: Tobias Junker Inhalt 1 Fünftausend Jahre Backofen .........................5 Deutsches Brotmuseum Ulm (Hrsg.) Der germanische Grubenbackofen .................5 Der ägyptische Backofen ..................................9 Backöfen in Nordafrika, Indien und im Vorderen Orient .................................11 Backsteine, Backroste und Backglocken ......13 Der frühgeschichtliche europäische Backofen......................................15 Backhäuser ........................................................18 2 Backofen-Selbstbau ......................................25 Manfred Rascher Backofentypen ..................................................25 Backofen-Selbstbau .........................................27 Die Baugenehmigung ......................................27 Das Fundament ................................................29 Der Sockel .........................................................30 Backraumgewölbe aus Lehm..........................31 Gemauertes Backraumgewölbe .....................32 Größe des Backraumes....................................33 Der Backraumverschluss ................................33 Isolierung des Backraumes .............................35 Die Hüllfläche...................................................37 Der Schornstein ...............................................38 Schornsteinanschluss an den Backraum ......39 Die Schornsteinverkleidung ...........................39 Das Dach ...........................................................40 Erstmaliges Anheizen des Backofens ............40 Was kann ein Backofen noch? .......................41 Der Wendelsteiner Gemeindebackofen........43 Eine Geschichte übers Brotbacken ................44 3 Heri‘s Steinbackofen .....................................47 Heribert Jung Funktionsprinzip .............................................47 Bau des Backofens............................................49 Anmerkung.......................................................52 Zu den Kosten ..................................................53 4 Unser Recycling-Steinbackofen...................56 Dirk Osenberg 5 Eva’s Steinbackofen ......................................59 Eva Mölter Fundament ........................................................61 Der Sockel .........................................................61 Die Sockelplatte ................................................62 Das Herzstück, der Backraum .......................63 Das Dach ...........................................................67 Anbringen des Ofenrohrs ...............................67 Thermometer/Ablagetürmchen.....................68 Schönheitsarbeiten ..........................................69 Kosten ................................................................69 Was würden wir heute anders bauen? ..........69 Das Aufheizen und Backen ...........................70 6 Aus dem Leben eines Eigen-Brötlers ........73 Aufgezeichnet von Claudia Lorenz-Ladener, ergänzt von Pius Kopp Unser täglich Brot gib’ uns heute ... ...............73 Eigen-Brötler Kurse .........................................74 Einfache Lehmbacköfen..................................75 Größere Backöfen ............................................79 Gemauerte Backöfen im Haus .......................81 Gartenbacköfen aus Formteilen.....................82 Restaurierung eines Backhauses ....................85 7 Bau eines Lehmbackofens mit Kindern .....91 Sigurd Kindel Fundament ........................................................91 Sockel .................................................................91 Baulehm, Backfläche .......................................91 Feuerungsöffnung ............................................92 Wärmedämmung .............................................93 Unterputz, Feinputz .........................................93 Baumaterial, Werkzeuge .................................94 Heizen und Brotbacken im Lehmbackofen .94 Ofen- und Backzubehör .................................94 3 Der Backofen im Wangeliner Garten ........ 95 Sigurd Kindel Fundament ......................................................95 Sockel ...............................................................97 Feuerraum .......................................................97 Backraum.........................................................98 Schornstein ......................................................99 Gewölbe ...........................................................99 Unter- und Feinputz.......................................99 Witterungsschutz..........................................100 Baudaten ........................................................100 Backofen mit direkter versus indirekter Feuerung .........................101 8 Bäckerin Eva‘s Rezepte .............................104 Eva Mölter Echtes Sauerteig-Brot .................................104 Kastenweißbrot ...........................................106 Käsebrötchen ...............................................106 Wasserweck..................................................107 Knoblauchfladen .........................................107 Knuspige Hähnchen ...................................108 Amerikanischer Truthahn .........................108 Schweinehaxen ............................................109 Schweinekrustenbraten ..............................109 Wildschwein-Spanferkel ............................110 Rosinenzöpfe ...............................................111 Butterkuchen ...............................................111 Quarkstollen ................................................112 Rosinen-Mandel-Laibe ..............................113 Apfel-Streusel-Kuchen ...............................114 Käse-Streusel-Kuchen ................................114 4 9 Eigen-Brötler’s Rezepte ............................117 Pius Kopp Hefevollkornbrot.........................................117 Universal-Hefeteig ......................................117 Lauchkuchen ...............................................118 Pizza ..............................................................118 Flammkuchen..............................................119 Weizenvollkornbrötchen............................119 Dinkelfladen ................................................119 Focaccia al formaggio.................................120 Fagioli stufati ...............................................120 Bruschetta ....................................................121 Petersilienkartoffeln....................................121 Gratin von Sedani mit Brennnesseln und Spinat ....................................................122 Hühnchen im Lehmmantel .......................122 Käsekissen ....................................................123 Beckenofen ..................................................123 Der Sonntagsbraten ....................................123 Zuppa Valdostana .......................................124 Ofenschlupfer oder Scheiterhaufen ..........124 Kirschplotzer ...............................................125 Schwäbischer Pfitzauf .................................125 1 5000 Jahre Backöfen Deutsches Brotmuseum Ulm, Hrsg. Zur Herstellung von Brot, dem ältesten zubereiteten Nahrungsmittel der Menschheit, war und ist ein Backofen nötig. Darum ist er im Prinzip so alt wie das Brot selbst, nämlich mehrere tausend Jahre. Der Bäckerberuf war bis in das späte 19. Jahrhundert ein rein manueller gewesen und Justus von Liebig konnte 1869 noch mit Fug und Recht behaupten „Das Bäckergewerbe ist, wie ich glaube, das einzige unter allen Gewerben, welches seit Jahrtausenden von dem Fortschritt nicht berührt worden ist“. Im Folgenden wird ein kurzer Überblick über die 5000jährige Geschichte des Backofens gegeben, und zwar vornehmlich über Backöfen im Freien, sogenannte Feldbacköfen, vom vorgeschichtlichen Grubenbackofen Germaniens über verschiedene Stadien der Backofenentwicklung, nicht nur in Europa, sondern auch in Afrika und in Asien. Der germanische Grubenbackofen Auf seiner frühesten Kulturstufe lebte der Mensch als Sammler, Jäger und Fischer. Er streifte durch die weiten Tundren und Wälder seiner Heimat, lebte vom Fleisch der erlegten Tiere, von Fischen, Schnecken, Muscheln, von Wurzeln, Knollen und Früchten einer wild wuchernden Pflanzenwelt und nicht zuletzt von den Körnerfrüchten der Wildgräser mit ihrem wenn auch geringen Gehalt an Stärke. Es wird vermutet, dass Gerste das älteste Getreide der Indogermanen war. Vom Brotbacken konnte in grauer Vorzeit anfänglich noch nicht die Rede sein. Der Urmensch streifte auf seinen Sammelzügen zunächst einmal die begehrten Gerstenkörner von den Halmen und aß sie gleich aus der Hand. Den Überschuss nahm er als Vorrat mit in seine Wohnstätte. Zufällig werden Körner auch einmal auf die erhitzten Steine seiner Feuerstelle gefallen sein, und er lernte bei dieser Gelegenheit, angelockt durch den Duft, auch den Wohlgeschmack des gerösteten Getreides kennen. Der nächste Schritt war dann, dass er die gerösteten Körner zwischen zwei Steinen zerrieb, Wasser zugab, das Ganze verrührte, kochte und als Brei zu sich nahm. Gerste ist niemals zum Brotbacken verwendet worden. Das traf erst für Weizen zu, der anfänglich in der gleichen Weise wie die Gerste zerstoßen, gekocht und als Mehlbrei genossen wurde. Da es noch keine feuerfesten Tongefäße gab, benutzte man zum Kochen im offenen Herdfeuer erhitzte Steine, die in mit Wasser gefüllte Holzgefäße oder mit Lehm ausgestrichene Feuergruben geworfen wurden und so das Wasser zum Sieden brachten. Bei dieser Kochmethode, der ältesten, die es gibt, machte man in der Steinzeit eine überraschende Feststellung: Wurde ein glühend heißer Stein in den zähen Mehlbrei getan, umgab er sich nach kurzer Zeit mit einer erstarrten Kruste. Das so gewonnene „Backwerk“ strömte einen herrlichen Duft aus, war knuspriger, schmeckte viel besser, hatte eine feste Gestalt angenommen und bot den nicht hoch genug einzuschätzenden Vorzug, dass man es als willkommene Wegzehrung 5