Magazin - Atempause Jetzt

Transcription

Magazin - Atempause Jetzt
Editorial
Die Kunst des Lebens Deutschland e.V.
The Art of Living in Germany
Liebe Leserin, lieber Leser,
Dear Readers,
Regina Bönsel
Vorstandsmitglied
First deputy chairperson
Das Jahr 2009 geht zu Ende. Was waren für Sie die wichtig­
sten Ereignisse? Die Antwort darauf wird bei jedem anders
ausfallen, aber die wichtigste Frage ist: Haben wir wirklich
alles getan, um die Entwicklung zum Besseren zu wenden?
Es braucht mutige, entschlossene Frauen und Männer, um
den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen.
2009 is coming to an end. What were the most important
events of this year? Everybody’s answer to this will be
different, but the most important question is: Did we really
do everything to make things better? Brave men and women
are needed to counter the challenges of our time with
new solutions.
»Die Kunst des Lebens« übernimmt hier Verantwortung. Wir
suchen nicht nur nach neuen Lösungsansätzen, wir setzen
sie weltweit mit all unseren ehrenamtlichen Helfern in die Tat
um. Ihnen gilt zum Ende des Jahres unser besonderer Dank.
And what can these solutions be? »The Art of Living« Founda­
tion takes responsibility at this point. Not only do we look for
new solutions, we implement them worldwide with all our
voluntary workers, as well. Our grateful thanks go out to them
at the end of this year.
Als einer der Hauptredner beim Parlament der Weltreligionen
in Australien sagte H. H. Sri Sri Ravi Shankar am 3. Dezember
2009: »Es liegt in der Verantwortung von Zusammenkünften
wie dieser, zu der Menschen aller Glaubensrichtungen
zusammenkommen, über die dringenden Fragen nachzuden­
ken. Das ist für unseren Planeten lebenswichtig.«
As one of the main speakers at the Parliament Of The World’s
Religions in Australia, H.H. Sri Sri Ravi Shankar said on
December 3, 2009: »Congregations such as these where
people of all faiths gather together, have great responsibility
to ponder on the pressing issues. It is a necessity for survival
of our planet.«
Menschen, die Verantwortung übernehmen, brauchen Spirit­­
ualität dringender denn je. Gebet, Meditation und Atemübun­
gen sind Möglichkeiten, unseren Geist zur Ruhe kommen zu
lassen. Denn nur ein Geist frei von Spannung ist in der Lage,
das Leben und alles Lebendige zu ehren und wertzuschätzen.
People who take on responsibility need spirituality more than
ever. Prayers, meditation and breathing exercises are power­
ful tools to let our mind relax. Only a stress free mind is able
to honor and appreciate life.
In der Hoffnung, dass uns dies gelingen mag, grüße ich Sie
im Namen des gesamten Redaktionsteams.
May we all succeed in this. With this hope, I greet you on
behalf of our whole editorial staff.
Wir wünschen Ihnen allen eine gesegnete Weihnacht und ein
gutes neues Jahr.
We wish you a Merry Christmas and a Happy New Year.
Regina Bönsel
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
3
Inhalt
Content
Aktuelles / News
6
»The Light of Leadership«
Special Event
29Konzerttournee von Urmila Devi
Concert Tour with Urmila Devi
7Frauenbewegung mit spiritueller Dimension
Feminist Movement with a Spiritual Dimension
31Porträt Mata Urmila Devi
10Die Welt verlangt nach weiblicher Führung
This World needs Feminine Leadership
Seva
14Weibliche Weisheit und die Kunst des Führens
Interview mit Professorin Dr. Barbara v. Meibom
32Bekämpfung des Kinderhandels in Indien
C
ombating Child Trafficking in India
Feminine Wisdom and the Art of Leadership
16
ri Sri Ravi Shankar erhält ersten Preis des
S
Dresdner Weltkulturforums
19
An Interview with Professor Dr. Barbara v. Meibom
ri Sri Ravi Shankar was awarded with the
S
First Award of Dresden’s World Culture Forum
arlament der Weltreligionen, Melbourne
P
Australien / Auszüge von Sri Sri Ravi
Shankar’s Ansprache
Parliament of the World’s Religions,
Melbourne Australia / Excerpts from Sri Sri
Ravi Shankar’s speech
22 Internationale Meldungen über Sri Sri
Ravi Shankar
International news about Sri Sri Ravi Shankar
Zeitgeist
24 Die Geheimnisse des Lebens
Secrets of Life
Portrait Mata Urmila Devi
Deutschland heute / Germany today
33
Berlin: Unsere wunderbare Yoga Oase
Berlin: Our wonderful Yoga Oasis
Serie: Die Zentren stellen sich vor
Series: Introducing our centres
Gesundheit / Health
36 Sudarshan Kriya – Teil des ganzheitlichen
Heilkonzepts von RoSana
udarshan Kriya – An Integral Part of the Holistic
S
Healing Concepts of RoSana
38 S
ri Sri Yoga – Training für Körper und Geist
Sri Sri Yoga – Exercise for Body and Mind
40 A
yurvedische Küche – Genuss für alle Sinne
Rezept: Borschtsch
he Art of Ayurvedic Cooking – Appealing
T
to all Senses
Recipe: Borschtsch
42 Termine & Adressen
Dates & Addresses
4
No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
Impressum
Imprint
Herausgeber, Verleger /
editor, publisher
Die Kunst des Lebens Deutschland e.V.
Übersetzung / translation
Birgit Addou
Katie Herrald
Chefredaktion /chief editor:
Martina Scheer
Organisation, Mitarbeit /
organisation, participation
Andrea Berninger
Andrea Gutfleisch
Anirudh Mohan
Anna Kristin Prahl
Balder Camby
Beate Stegen
Irena Krndic
Natacha Manet
Sylvia Galtie
Volker Kallwellis
Redaktion / editorial staff
Birgit Addou
Redaktionelle Beiträge / authors
Bettina Semmer
Eva Legall
Heidi Gutschmidt
Regina Hunschock
Schlussredaktion / final editing
Regina Bönsel (V.i.S.d.P.)
Verantwortlich für den
Anzeigenteil / classifieds
anzeige art_of_living_111:anzeige art_of_living
Regina Bönsel
4 x im Jahr
03.12.2009
Redaktionsanschrift / address
Die Kunst des Lebens
Deutschland e.V.
Bad Antogast 1
77728 Oppenau
Alle Rechte an den Bildern verbleiben
beim jeweiligen Autor. Nachdruck,
Speicherung und anderweitige
Nutzung in gleich welcher Form sind
nicht gestattet.
Gestaltung / design
Dreimorgen
Mörfelder Landstraße 109
60598 Frankfurt
www.dreimorgen.com
All pictures are property of the persons
mentioned under this section.
Unauthorised copying, storage or
any misuse in any form is strictly
prohibited.
Bildmaterial / photos
Bettina Semmer
Martina Scheer
Shankara Europe
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Herstellung und Druck / production
and printing
Drescher Druck und Medien GmbH
Am Wiesenbach 4
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›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
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Aktuelles / News
»Wir brauchen dringend Frauen, die nach vorne treten und
bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Sie müssen die
schönen Aspekte der Gesellschaft wieder aufleben lassen, das
Weibliche, das die Kraft zum Wandel und Neubeginn birgt und
unsere Gesellschaft verändern kann.«
The Light
of Leadership
»What we need is for women to come to the forefront and take
responsibility. It is necessary that they need to bring the finer
aspects of society, the feminine, with the transformation ability,
the ability to create and make a difference in society.«
Sri Sri Ravi Shankar
R egina B önsel
Begonnen hat alles im Juni 2005. Bhanumati Narasim­
han, die Schwester von Sri Sri Ravi Shankar, lud zum ers­
ten Mal zur internationalen Frauenkonferenz nach Ban­
galore ein. Inspiriert und beseelt von Sri Sris Botschaft,
dass »Frauen über eine stille Kraft und eine lautlose
Macht verfügen« und »dass es die Frauen sein werden,
die einen nachhaltigen Wandel in der Gesellschaft her­
beiführen können«, wagte sich Bhanumati und mit ihr
unsere indischen Schwestern an diese große Aufgabe
heran. Thema der Konferenz: Shakti, die weibliche Energie –
Wo Frauen ihre Stärke(n) erfolgreich zum Ausdruck bringen.
Darauf folgte die 2. internationale Konferenz im Juni 2007 mit
dem Thema: Das Weibliche feiern. Shakti (die weibliche Ener­
gie) war das Leitmotiv dieser Konferenz. Auf dieser Konfe­
renz, an der ca. 25 Frauen aus Europa teilnahmen, wurde die
Idee einer deutschen Veranstaltung noch in Indien geboren
und mit Birgit in Deutschland formuliert – wir schrieben einen
Artikel und Regina Hunschock ging damit in Resonanz. So hat
es begonnen. Ein gutes Jahr später, im September 2008, fand
6
No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
die 1. deutsche Frauentagung statt, ca. 35 Frauen aus ganz
Deutschland waren anwesend. Das war auch sozusagen eine
Vorbereitung für die 3. internationalen Konferenz. Wir – Regina
Hunschock und ich gemeinsam mit dem ›Frankfurter Team‹
luden zur 1. deutschen Frauentagung nach Frankfurt ein,
unser Motto: ›Weibliche Weisheit verbinden‹. Nicht nur die
Teilnehmerinnen, auch wir waren sehr gespannt, was dieser
Tag ans Licht bringen würde.
Februar 2009: Auf der 3. Int. Frauenkonferenz »The Light
of Leadership« unter dem Motto: ›globale Perspektiven
verknüpfen‹ ging es darum, Frauen in Führungspositionen
zu ermutigen, eine nachhaltige Entwicklung anzuregen und
ein Netzwerk für diese Frauen zu entwickeln und zu errichten,
damit positive Veränderungen in der Gesellschaft zum Tragen
kommen können. Ein weiteres Thema war: Wie können wir
das Führungspotential einer jeden Frau wecken.
Frauen aus 68 Ländern, die größtenteils in Führungspositio­
nen tätig sind, darunter 32 Frauen aus Deutschland, waren zu
AktuellesKurse
/ News
Transformierende
nach Sri Sri Ravi Shankar
Regina Bönsel
Projektleiterin / Project supervisor »The Light of Leadership«
––––––––––––––––––––
Stv. Vorstandsvorsitzende und Gründungsmitglied »Die Kunst des Lebens
Deutschland e.V.«, Kursleiterin »Die Kunst des Lebens Teil1«, Ausbildungsleiterin
Foto Constanze Wild
für Europa und Russland, Autorin.
Deputy chairperson of the board, charter member
»Die Kunst des Lebens Deutschland e.V.« Course instructor »The Art of Living«
Part 1, Teacher trainer for Europe and Russia, author
dieser Konferenz in Bangalore gekommen. Unter ihnen waren
Frauen aus der Politik, dem Geschäftsleben, den Medien und
Künstlerinnen. Zu Hause wieder in Deutschland angekom­
men, stellte sich uns die Frage, wie wir uns am besten mit
anderen Frauen, aber auch Männern verbinden können, um
die weibliche Weisheit ganz nach vorne, bis in die Entschei­
dungsebenen zu bringen im persönlichen wie auch im öffent­
lichen Leben. In Berlin machten wir einen Anfang.
Für 2010 haben wir uns vorgenommen, in verschiedenen
Städten Deutschlands Frauen und auch Männer zu dem
bereits in Berlin erprobten Format, einem vierstündigen
Workshop, einzuladen. Dieses Format ermöglicht uns, den
Frauen und Männern vor Ort zu begegnen und im Gespräch,
im Austausch miteinander zu erfahren, wo Übereinstim­
mungen bestehen, aber auch wo neue Ideen begeistern
und somit sich Perspektiven eröffnen. Der persönliche Kon­
takt verbindet und entfacht Begeisterung. Im März und Mai
2010 laden wir in München und Frankfurt/ Main zu unserem
Workshop ein. Unser übergeordnetes Thema: Gesundheit.
Wir werden es an die lokalen Bedingungen anpassen, in
der Bayern-Metropole werden wir Menschen aus der Welt
der ›schönen Künste‹, der Musik- und Filmbranche, aber
auch aus den ›Medien‹ ansprechen, bzw. einladen. In der
Finanzstadt Frankfurt werden wir unseren Schwerpunkt auf
das heutige Geldsystem und möglichen Alternativen, z.B. die
Komplementärwährungen legen.
Yoga
Atem
Meditation
––––––––––––––––––––
Mit Sudarshan Kriya,
einer tief greifenden Atemtechnik
Wahrhaftig zu leben
und nicht nur zu existieren –
Frauenbewegung mit
spiritueller Dimension
das ist
»Die Kunst des Lebens«
Regina Hunschock
Mit dem Projekt »The Light of Leadership« verbinden wir die
alte westliche, erfolgreiche Frauenbewegung mit einer neu­
en Welle der Inspiration. Die Inspirationen für »Leadership«,
die wir heute brauchen, sind Mut, Spiritualität, weibliche
Weisheit und Herzensqualitäten. Und wir brauchen sie über­
all, jedoch vor allem in Politik und Wirtschaft, weil hier die
Machtzentren liegen. Hier setzen wir an.
07804 / 97 390
[email protected]
7
www.artofliving.de
Aktuelles / News
Das Alte ist zu Ende und damit die alten Strukturen von Kon­
trolle, Verbrauchswirtschaft, Dogmen und lebens­feindlichen
Gesetzen. Dies ist aber auch eine kritische Zeit. Wann immer
sich etwas dem Ende neigt, wissen wir noch nicht, wie das
Neue aussehen wird.
our team. About one year later, in September of 2008, the
first German women’s conference was held in Frankfurt.
It was also meant to be a pre-conference for the 3rd interna­
tional conference. Our theme was »Uniting Female Wisdom«.
We were all curious to see what would happen.
Das Projekt »The Light of Leadership« ist deshalb so wich­
tig und zentral, weil wir jedoch wissen, dass in diesen Zei­
ten der Zusammenbrüche alter Ordnungen überall bewusste,
engagierte, intelligente und weise Frauen platziert werden
müssen – fast wie Hüterinnen der Übergänge, damit
Chaos und Unordnung nicht die Oberhand gewinnen.
Sri Sri Ravi Shankar ruft uns Frauen dringend nach vorne,
an die entscheidenden Weggabelungen. Sein Ruf wird dann
wahr, wenn wir Frauen daran glauben, dass wir in diesen
Zeiten nach vorne gehören. Wenn wir mit unseren Herzen und
mit Weisheit den Weg bereiten, so dass wir unsere kompe­
tenten und kreativen Konzepte einbringen und zum Wohle
aller verwirklichen.
In February of 2009, the 3rd International Women’s Confer­
ence dealt with how to encourage women in leading positions
to initiate sustainable development in their individual sec­
tors. This conference was themed »The Light of Leadership«,
aiming to build networks among women that will help pro­
mote changes in society and to make all women realize that
they have the power to be good leaders.
Das ist die Stunde der Frauen, die nun gereift und mutig nach
vorne gehen werden – unterstützt durch das Projekt »The
Light of Leadership«. Die Absicht ist es, die Idee einer neu­
en, leuchtenden, integrierten, weisen Führung durch Frauen
zu unterstützen. Durch Frauen die sich zutrauen, Wirtschaft,
Politik, Bildung, Gesundheit und unsere Gesellschaft mit
einer engagierten, mitfühlenden Spiritualität zu verbinden,
die sich durch Ethik und Reformkraft auszeichnet.
The Light of Leadership
R egina B ö nsel
It all started when in June of 2005, Bhanumati Narasimhan,
Sri Sri Ravi Shankar’s sister, held the first International Wom­
en’s Conference in Bangalore. Bhanumati and all our Indian
sisters were very much inspired when Sri Sri said that »wom­
en have silent, quiet strength and power« and that »it will be
women who will create lasting change in society«. They im­
mediately decided to take up the challenge of an internation­
al conference themed »Shakti – the Strength of a Woman«.
Two years later, in June of 2007, the 2nd International Wom­
en’s Conference took place. The theme was »Celebrating
Women« and this time about 25 women from Germany at­
tended as well. It was then that we had the idea of organ­
izing such an event in Germany, too. The German women’s
magazine ab40 published an article about this conference
and after having read this article, Regina Hunschock joined
8
No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
Women from 68 countries, most of them in leading positions
in politics, business and the media, traveled to Bangalore for
this conference, among them 32 women from Germany.
When we arrived back home in Germany, we asked ourselves
what we could do here to team up with women and to bring
forward all this feminine wisdom, how to get to the levels
where decisions are made, both in private and public sec­
tors. The first step was to organize a workshop in Berlin on
November 23, 2009.
Our plan for 2010 is to hold more workshops in several Ger­
man cities as the 4-hour format we used in Berlin proved to
be quite successful. This is a wonderful opportunity for us to
team up with women and also men in many regions. Being in
touch with all of them is a mutual inspiration that will open up
new perspectives in no time. The next workshops will be held
in Munich in March and in Frankfurt in May of 2010.
Health is the greater context of all future workshops but of
course we will also take into account the special needs of
each region. In Munich we will team up with people from the
music and film industry while in Frankfurt we will have our
focus on complementary monetary systems.
Sri Sri Ravi Shankar
»Gute Einfälle hat man, wenn man entspannt ist. Damit eure
Intuition geschärft wird, damit Gnana-Shakti, Iccha-Shakti und
Kriya-Shakti in euch erwachen, müsst ihr entspannt sein. Ihr
Aktuelles / News
Feminist movement with a
spiritual dimension
findet das vielleicht merkwürdig – wie kann man entspannt sein,
Regina Hunschock
wenn Probleme und Angelegenheiten geklärt werden müssen? Ich
Our project »The Light of Leadership« helps us combine our
traditional Western feminist movement with a new wave of
inspiration. What we need now to assume leadership are
courage, spirituality, female wisdom and traits based on
human values. These virtues are needed everywhere, but
especially in politics and in business as these are the power
centres. This is where we should start.
versichere euch, genau das ist die Kunst, das ist spirituelle Stärke:
entspannt zu bleiben, wenn man mit einem Problem konfrontiert
wird. Genau dann könnt ihr neue Einfälle haben – wenn ihr euch
entspannen könnt und zurück zu eurem Selbst findet. Frauen
verfügen über eine stille Kraft und eine lautlose Macht. Wartet
nicht, dass euch die Macht gegeben wird, nehmt sie euch einfach.
Leider fordern die meisten Frauenbewegungen heute Rechte. Von
wem fordert ihr diese Rechte? Diese Forderungen entbehren jeder
Grundlage, denn ihr habt die gleichen Rechte, nutzt sie, macht sie
einfach geltend, ihr müsst sie von niemandem einfordern, ihr habt
sie schon. Die indische Mythologie hat den Frauen ungeheuer viel
Macht eingeräumt. Macht ist eigentlich gleichbedeutend mit Frauen.
Die heutige Welt verlangt nach Führungsstärke, die mitfühlend
und fortschrittlich ist und Verantwortung zeigt. Frauen sind von
Natur aus Führungskräfte in ihren Familien und ihrem Wirkungskreis und sie sind richtungsweisend in der Gesellschaft.«
»Good ideas come to you when you are relaxed. For your intuition
to be heightened, for the Gnana Shakti, Iccha Shakti, Kriya Shakti
to be evoked in you, you need to be relaxed. You may think it is
strange, how you can relax when there are problems and issues to
be resolved? I tell you, that is the skill in action, that is spiritual
What used to be in the past has proven to be obsolete – old
structures of control, economy based on consumerism, dog­
mas and laws against the natural needs of life. We are living
in critical times, for all old things have served their time but
the new things yet need to come.
So »The Light of Leadership« is very important because
we are well aware of the fact that the time to shape those
new things is now. We will shape them with the support of
conscious, committed, intelligent, wise women who will act
as guardians and see to it that chaos will not prevail.
Sri Sri Ravi Shankar has urged women to step forward to
determine directions. His demand will be heard if women be­
lieve that this is where they should be – up in the front row.
We need to set the stage for all women with all our heart and
with all our wisdom; we need to develop competent and crea­
tive concepts for the benefit of womankind.
This is the moment for wise women to move on in courage
with the support of »The Light of Leadership«. We will sup­
port a new, holistic and wise leadership formed by women.
By women who dare to unite their spiritual wisdom in sectors
like politics, education and health.
strength; to be relaxed when you are faced with a problem. It is
then that you can think of ideas, when you need to be relaxed and
Regina Hunschock
Projektkoordinatorin »The Light of Leadership«
when you can come back to your Self. Women have silent, quiet
Gründerin u. Geschäftsführerin INUITgroup,
strength and power. Do not wait to be given power, assume it.
systemischer Coach, Autorin, Fundraising ding rights. From whom are you demanding? You are asking from
an empty chair, you have equal rights, own it, you simply have to
Foto Constanze Wild
Unfortunately most of the feminine movements today are deman-
project coordinator »The Light of Leadership«
Founder and manager INUITgroup, coach,
author, fundraising
assert your rights, you don‹t have to go and ask somebody, it is all
there for you. Indian mythology has placed tremendous amount
of power in women. In fact, power is equivalent to women. Today,
more than ever the world requires leadership that is compassionate, progressive and responsible. Women are natural leaders in their
families and communities and are the leading lights in society.«
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
9
Aktuelles / News
Die Frauen von »Die Kunst des Lebens« aus Berlin und
Fürstenwalde organisierten die Veranstaltung vor Ort aufs
Beste und kreierten ein Buffet mit »Prädikat köstlich«.
Volunteers of »The Art of Living« centres in Berlin and
Fürstenwalde organised this event and created a buffet
with very delicious food.
»The Light of Leadership« Veranstaltung in Berlin
Die Welt verlangt nach
weiblicher Führung
This world needs
feminine leadership
»The Light of Leadership« event in Berlin
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No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
Aktuelles / News
M artina S cheer
Die Symbolik ist perfekt, der Ort bestens gewählt: Zur
Berliner Veranstaltung von »The Light of Leadership«
erstrahlt die Bundeshauptstadt durch unzählige Lichter
in vorweihnachtlichem Glanz. Rund 40 Frauen folgen der
Einladung zum Thema »Frauen sind Führungskräfte des
Lebens – die heilende Kraft weiblicher Weisheit« in die
Räume der Oberberg Stiftung Matthias Gottschaldt. Die
Institution für integrale Heilkunst erforscht, lebt und lehrt
»ansteckende« Gesundheit.
The ambiance was perfect, the place wisely chosen:
It almost seemed as though Berlin gleamed with innumerable
lights not because it’s that time of the year again but rather
on the occasion of »The Light of Leadership«. 40 women
accepted the invitation to this conference themed »Women
are the leaders of life – the healing power of female wisdom«.
The conference was held at the Oberberg Stiftung Matthias
Gottschaldt, an institution for holistic medicine that does
research and also teaches »contagious« health education.
»Spiritualität ist das Gebot der Stunde. Nachhaltige Ent­
wicklungen, die die menschlichen Werte respektieren und
politisch einbeziehen, sind unser Ziel. Dazu benötigen wir
eine neue, größere Sicht der Dinge, eine neue Art zu denken,
zu handeln, und zu führen und ein aufrichtiges Gefühl der
Verbundenheit mit allem Lebendigen«, so eröffnet Regina
Bönsel, Mitglied des Vorstandes von »Die Kunst des Lebens«,
den Abend. Moderatorin Regina Hunschock unterstreicht
die Dringlichkeit weiblicher Führung angesichts der immer
komplexer werdenden ökologischen, ökonomischen und
sozialen Probleme.
In ihrer Präsentation zum Potenzial weiblicher Weisheit und
Führung für die Gesundheitsversorgung entwickelt Susanne
Leithoff eine äußerst interessante These: für Rettung, Wandel
und Neubeginn der Gesellschaft sowie der ganzen Welt müs­
sen Frauen mit ihren weiblichen Qualitäten aktiv werden. Die
Unternehmensberaterin für gesunde Organisationsentwick­
lung bezieht sich auf den belgischen Finanzökonom Bernard
Lietaer, der unser Finanzsystem untersuchte und zu folgen­
dem Ergebnis gelangt: ein System muss doppelt so belastbar
(eher durch weibliche Qualitäten zu generieren) wie effizient
(eher durch männliche Qualitäten erreichbar) sein, um über­
leben zu können. Dies zeigt uns die Natur. Daraus folgert Leit­
hoff sehr schlüssig, dass unsere Gesellschaft doppelt so viel
weibliche wie männliche Führungskraft braucht, um zu einer
gesunden Balance zurück zu finden.
Am Beispiel aktueller Daten zur Gesundheitsförderung
von Organisationen wird deutlich, wie dringend weibliche
Professorin Dr. Barbara v. Meibom
Impuls-Vortrag: Weibliche Weisheit und Führungskunst
Univ. Prof’in Universität Duisburg-Essen, Politik- und Kommunikationswissenschaftlerin, Leiterin Communio-Institut für Führungskunst:
Coaching, Veränderungsmanagement und Beratung. Buchautorin.
lecture on »Feminine wisdom within us – a query to our expertise
in leadership« University of Duisburg-Essen, political scientist and
communications professional, director of the Communio Institute for
the art of leadership, specializing in coaching, change management
and counseling, author
Susanne Leithoff
Impuls-Vortrag: Weibliche Führung in der Gesundheitsförderung
Dipl.-Kff., Health-Managerin, HP-Psychotherapie, Coach. Gründerin/
Geschäftsführerin von Lifebalance at Work, Unternehmensberatung für
Gesunde Organisationsentwicklung.
lecture on »Feminine leadership in health promotion«; MBA, health
manager, psychotherapist, coach. Founder/manager of Lifebalance at
Work consulting for healthy development of organisations.
Dr. Edda Gottschaldt
Co-Gastgeberin der Berliner Veranstaltung
Fachärztin für Kinderheilkunde und Psychosomatische Medizin.
Seit 1998 Leiterin der Oberbergkliniken. 1998 Gründerin der
Oberberg Stiftung Matthias Gottschaldt.
Co-host of our workshop in Berlin
Paediatrician, specializing in psychosomatic medicine. She has
been running the Oberberg hospital since 1998 which was also the
founding year of the Oberberg Foundation Matthias Gottschaldt.
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
11
Aktuelles / News
Führung in der Arbeitswelt vonnöten ist. Methoden zur Hei­
lung auf psychischer, geistiger und seelischer Ebene lie­
gen nach wie vor brach. Auch das Engagement im sozialen
Bereich, beispielsweise für die Teamentwicklung oder eine
Wertekultur, birgt noch ein großes Potenzial. Mit den Worten
»lassen Sie uns die Verantwortung annehmen« ermutigt
Susanne Leithoff die Frauen, diese Bereiche mit weiblicher
Weisheit zu beleben und Menschen, Organisationen sowie
das gesamte System in die Gesundheit zu führen.
Was jedoch ist weibliche Weisheit in uns und wie können
wir aus ihr eine Führungskunst entwickeln? Diesem spiritu­
ellen Thema widmet sich Professorin Dr. Barbara v. Meibom,
Politik- und Kommunikationswissenschaftlerin, mit ihrem
Impuls-Vortrag. Zu diesem vielschichtigen – und von den
Frauen in Kleingruppen sehr intensiv diskutierten und erör­
terten Feld – sprach die Redaktion mit Professorin v. Meibom
(siehe unser Interview Seite 14 f).
Die Veranstaltung folgt mit ihren Methoden dem Prinzip
der Ausgewogenheit beider Gehirn-Hemisphären. Rationales,
analytisches Denken sowie Kreativität und Intuition können
im Einklang miteinander wirken. Nach den Impuls-Vorträgen
führt Moderatorin Regina Hunschock durch das »Worldcafé«
– eine Methode, die von Juanita Brown und David Isaaks im
Jahre 1995 entwickelt wurde. Gruppen diskutieren zu einem
ausgewählten Thema und können neue Ideen entwickeln.
Atemtechniken und Meditationsübungen von »Die Kunst des
Lebens« ergänzen die »The Light of Leadership«-Veranstaltung.
12
No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
This world needs
feminine leadership
Martina Scheer
»Spirituality is the need of the hour. Spiritual values have to
take their rightful place in our society and we need a new,
feminine way of leadership for this to happen«, said Regina
Bönsel, member of the board of »Die Kunst des Lebens« in
her introductory address. The evening was hosted by Regina
Hunschock, who emphasized the urgency of feminine leader­
ship in the face of ecological, economic and social problems
that are becoming more and more complex.
Susanne Leithoff gave a presentation on the potential of fem­
inine wisdom and leadership with regard to public health
care, and made a very interesting assertion: recovery, trans­
formation as well as the renewal of our society and also of the
entire world can only happen through women using their fem­
inine qualities. She has been self-employed as a manage­
ment consultant, helping companies to implement holistic
health strategies. In her presentation Susanne Leithoff
referred to Bernard Lietaer, an economist specializing in
finance from Belgium, who when analyzing our financial sys­
tem found that in order to survive, any given system has to be
able to withstand twice the amount of stress (a principle
Aktuelles / News
mostly drawn from female energy) than the amount of energy
it needs to be efficient (mostly male energy). This can also be
clearly seen in nature and Leithoff’s conclusion is that our
society needs twice as much female leadership than male
leadership to be balanced. Using the latest data on how
organizations promote health in the workplace it becomes
clear just how urgently feminine leadership is needed in the
workplace. Methods to heal psychological, mental and spir­
itual ailments are not being sufficiently applied. We have yet
to tap the full potential of social commitment to form teams
and to create a value-based culture. Susanne Leithoff encour­
aged all participants to »assume this responsibility« and to
enliven all those sectors with feminine wisdom in order to
bring about better health for everyone. But what do we mean
by feminine wisdom and how can we develop feminine lead­
ership? Those were the central questions for Professor
Dr. Barbara von Meibom, political scientist and communica­
tions professional. Our editorial staff interviewed Professor
von Meibom on this complex subject that led to many
debates when all participants were asked to form small
groups. You can find the interview on page 14.
This four-hour workshop used methods that balance the
brain’s left and right hemispheres, a prerequisite of feminine
leadership. After the inspiring addresses that were presented
at this conference, Regina Hunschock introduced the »world
café«, a method developed in 1995 by Juanita Brown and
David Isaaks. All participants were asked to form small groups
to discuss the different subjects. »The Art of Living« breath­
ing techniques and meditation offered as part of the program
brought fresh energy and inner calm to all the women attend­
ing this conference.
GESUNDHEIT IM ZENTRUM
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Herzlich willkommen zur 4. internationalen
Frauenkonferenz auf Bali am 27. und 28. März 2010
Waves of Beauty
Die vorangegangenen 3 Konferenzen, die in Bangalore stattfanden, haben das jeweils Beste aus Orient und Okzident
vereint. Frauen in Führungspositionen aus 75 Ländern, ob aus
Großstädten oder vom Land, kamen zusammen, um über die
Themen zu sprechen, die ihnen wichtig sind.
Hearty welcome to the 4th Int. Women’s Conference from
March 27th – 28th 2010 in Bali
The preceding 3 conferences held in Bangalore saw the blend
of the best of the Orient and Occident. Woman leaders from
75 countries, from rural and urban, came together to discuss
issues that mattered to them.
Info: [email protected] /
B a l i
2 0 1 0
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
www.lightofleadership.artofliving.de
13
Aktuelles / News
Weibliche Weisheit und die
Kunst des Führens
Interview mit Barbara v. Meibom
Feminine Wisdom and the
Art of Leadership
Interview with Barbara v. Meibom
Professorin Dr. Barbara v. Meibom (Universität DuisburgEssen), Politik- und Kommunikationswissenschaftlerin sowie
Leiterin des Communio-Instituts für Führungskunst,
bereist seit rund 20 Jahren Asien. Seither setzt sie sich
intensiv mit den spirituellen Traditionen der vedischen
Philosophie auseinander. Mit Büchern und Vorträgen zu den
Themen Wertschätzung, weibliche Weisheit und spirituelles
Selbstmanagement ist sie international unterwegs. Die
Redaktion von »Die Kunst des Lebens« sprach mit Professorin v. Meibom über ihren Vortrag »Weibliche Weisheit in uns
– eine Anfrage an unsere Führungskunst«, anlässlich der
»The Light of Leadership« Veranstaltung in Berlin.
Professor Dr. Barbara von Meibom (University of DuisburgEssen), political scientist and communications professional,
director of the Communio Institute for the Art of Leadership,
has been travelling in Asia for the past 20 years. During
this time she has been looking intensively into the spiritual tradition of Vedic philosophy. Her books and lectures on
esteem, feminine wisdom and spiritual self-management
have gained international success. The editorial staff of »The
Art of Living« spoke with Professor von Meibom about the
lecture she gave at the »The Light of Leadership« workshop
in Berlin. This lecture was titled »Feminine wisdom within us
– an inquiry about our expertise in leadership«.
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No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
Aktuelles / News
Frau v. Meibom, warum engagieren Sie sich für die Idee
von »The Light of Leadership«, der Sicht von Frauen ein
stärkeres Gewicht in der Gesellschaft zu geben?
Professor von Meibom, why did you become involved in
the idea of »The Light of Leadership«? To give more weight
to women’s perspectives?
Unsere Gesellschaft steckt in einer tief greifenden Krise.
Eine wesentliche Ursache liegt darin, dass die Gesetze des
Lebens nicht beachtet und gewürdigt wurden. Die Gestal­
tung der gesellschaftlichen Verhältnisse muss zuallererst
dem Leben und unseren Lebensgrundlagen dienen, nicht der
Effizienz. Das tragen Frauen durch ihre Sozialisation und Funk­
tion in der Gesellschaft sehr viel stärker in sich als Männer.
Darum braucht unsere Welt weibliche Weisheit, den heilenden,
nährenden Impuls der Frauen und einen neuen, partner­
schaftlichen Dialog zwischen Frauen und Männern.
Our society is stuck in a profound crisis. A fundamental cause
is that life’s natural laws are neglected instead of appreciated.
Social conditions should be adjusted to life and to our basic
needs rather than to efficiency. Owing to their social­ization
and their role in society women are much more aware of this
than men. This is why this world needs feminine wisdom,
a healing, nourishing impulse of women as well as a new
dialogue between women and men, based on partnership.
Was verstehen Sie unter weiblicher Weisheit?
Alle Kulturen und spirituellen Richtungen gehen davon aus,
dass es ein männliches und ein weibliches Prinzip gibt. Und
sie alle haben dazu etwas Eigenes gesagt. Das verdeutlicht,
dass sich das Weibliche und die daraus erwachsende Weis­
heit nicht einfach per Definition erfassen lassen. Im Kern
geht es um eine innere Haltung der Wertschätzung allen
Lebens und eine an den Erfordernissen des Lebens orientierte
Gestaltung unserer Lebensverhältnisse. Dieses weibliche
Prinzip wurde in den vergangenen Jahrhunderten, ja – Jahr­
tausenden unterdrückt. Heute stehen wir an einem histori­
schen Wendepunkt. Das Weibliche tritt kraftvoll nach vorne
und will mit dem Männlichen in Balance gebracht werden.
Führung, auch wenn sie weiblich ist, verlangt die Ausübung
von Macht. Wie lässt sich das mit weiblicher Weisheit in
Einklang bringen?
Macht ist eine Energie, die auch wir Frauen in uns tragen.
Macht ist für Frauen aufgrund ihrer Erfahrungen mit männ­
licher Dominanz und Machtausübung vielfach ein Tabu.
Frauen neigen zu einer prinzipiellen Ablehnung von Macht und
zur Flucht in eine Ohnmachtshaltung – was fast zwangsläufig
zu einer verdeckten Machtausübung führt. Männer haben
hingegen ein unproblematischeres Verhältnis zur Macht. Sie
suchen persönliche und institutionelle Macht. Es wird Zeit,
dass wir Frauen uns unserer Macht bewusst werden. Wenn
wir die eigene Macht-Energie nicht leben, wendet sie sich
gegen uns selbst. Wir – und das gilt nicht nur für uns
Frauen, sondern für Männer gleichermaßen – sind eingeladen,
unsere Macht im Sinne weiblicher Weisheit zu formen, und
Macht mit der Liebe zum Leben zu versöhnen. Das ist letzt­
lich nur aus dem transpersonalen Selbst heraus möglich. Aus
dem geistigen Selbst heraus erwächst die Kunst des Führens.
What is feminine wisdom for you?
All cultures and spiritual paths assume that there is a
feminine and a masculine principle. And all of them have
expressed their opinion about this. It becomes clear that there
is no standard definition of the female principle and of female
wisdom. At the core, this is about an attitude of appreciating
all life and of shaping our living conditions to suit the needs
of life. This feminine principle has been suppressed over the
past centuries – over past millenniums even. Now we are at
a historical watershed. The feminine principle is pressing for­
ward with power, with the intention of being equated with the
masculine principle.
Leadership, even if it is feminine, calls for exercise of
power. How can this be reconciled with feminine wisdom?
Power is an energy also inherent in women. Women often
put power under a taboo because of their experiences with
male predominance and male exercise of power. Women
tend to reject power and escape to an attitude of helpless­
ness – which almost inevitably leads to a hidden exercise of
power. Men, on the other hand, see power as uncomplicated.
They actually look for personal and institutional power. It is
about time for women to become aware of their power. If we
don’t utilize this power and energy it will turn against us. We
are all invited – women and men alike – to shape our power
in accordance with feminine wisdom and to reconcile this
power with our love of life. This can only happen through our
transpersonal self. The art of leadership will blossom from
the transpersonal self.
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
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Aktuelles / News
Sri Sri Ravi Shankar erhält
ersten Preis des Dresdner
Weltkulturforums
Am 9. Oktober folgte Sri Sri Ravi Shankar einer Ein­­ladung
des »World Culture Forums« nach Dresden. Die In­stitution
verlieh ihm als Anerkennung für seinen unermüdlichen,
weltweiten Einsatz zur ganzheitlichen Förderung der Kul­
turen den »World Culture Award«, der erstmals vergeben
wurde. »Ravi Shankar steht wie kaum ein anderer für den
Dialog und das Gleichgewicht der Kulturen. Mit seiner
Arbeit verbindet er die gesellschaftlichen Kulturbereiche
der Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Medien und
Religion«, erklärte Dr. Jürgen U. Ohlau, Präsident des Sächsischen Kultursenats und Mitglied der WCF Culture Award Jury.
On October 9, 2009, Sri Sri Ravi Shankar came to Dresden
at the invitation of the »World Culture Forum«. The Forum
awarded him with the »World Culture Award« in recognition
of his tireless commitment to promoting all cultures worldwide in a holistic way. The award was given for the first time.
»Like no one else, Ravi Shankar represents dialogue and
balance of cultures. His work stands for the interconnectedness of cultural sectors at all levels of society: politics,
economy, science, art, media and religion«, explains Dr.
Jürgen U. Ohlau, president of Saxony’s Senate for cultural
affairs and member of the WCF Culture Award Jury.
16
No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
Aktuelles / News
Eva Legall
Festlich gekleidete Gäste füllten die Räume der Gläsernen
Manufaktur von Volkswagen in Dresden anlässlich der Preis­
verleihung. Zahlreiche Redner würdigten den unermüdlichen
Einsatz von Sri Sri Ravi Shankar zur Erfüllung seiner Vision
einer gewalt- und stressfreien Welt sowie der Harmonie in
der Verschiedenheit. Sie ehrten sein Engagement, von dem
unzählige Menschen aller Kulturen, Religionen und gesell­
schaftlicher Herkunft profitiert haben.
Die Laudationes hielten Professorin Dr. Gesine Schwan,
Politikwissenschaftlerin und Mitglied der SPD, Professor Dr.
Bernd Guggenberger, Politikwissenschaftler an der Freien
Universität Berlin sowie Nirj Deva, britisches Mitglied des
Europäischen Parlaments in Brüssel.
Der Vorstandssprecher des Forum Tiberius und ehemaliger
Generalintendant der Dresdner Semperoper, Hans-Joachim
Frey, moderierte die Preisverleihung mit bewegenden Worten.
»Die Verleihung an Sri Sri Ravi Shankar sehen wir aber auch
als Auszeichnung für die vielen Millionen Menschen, die
seine Mission und seine Projekte unterstützen«, so Frey.
Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz überreichte Sri
Sri Ravi Shankar unter Standing Ovations den Pokal aus Mei­
ßener Porzellan. Sri Sri Ravi Shankar dankte mit den Worten:
»Ich möchte diesen Preis mit all den Menschen teilen, die für
eine stressfreie und gewaltfreie Welt stehen. Die Vision von
Gewaltlosigkeit, Verpflichtung zur Wahrheit und kultureller
Vielfalt ist ein grundlegender Teil des alten Wissens. Sie ehren
damit ein Prinzip, das die kulturelle Vielfalt fördert und eine
Philosophie, die betont, dass wir alle miteinander leben.«
Das World Culture Forum ist ein Projekt des FORUM TIBERIUS
– Internationales Forum für Kultur und Wirtschaft e.V. mit Sitz
in Dresden. Es präsentiert seinen konzeptionellen Gedanken
auf seiner Webseite: »Die gemeinsame gesellschaftliche In­
stanz, über die sich in einer globalen Welt kommunizieren
lässt, ist die Kultur. Aus diesem Grunde verfolgt das World
Culture Forum das Ziel, der Gesellschaft zu vermitteln, dass
der Umgang mit Kultur in einem ganzheitlichen Verständ­
nis von größter Bedeutung ist. Dazu muss im öffentlichen
Bewusstsein ein erweiterter Kulturbegriff verankert werden,
der Kultur aus der Nische von Kunst, Schönheit und Geist
herausholt und neben der Kunst auch Politik, Religion, Wirt­
schaft und Wissenschaft als Teilbereiche von Kultur betrach­
tet. Erst dann wird ersichtlich, dass sich die Ganzheitlichkeit
der Kultur in einem sich ständig verändernden Wechselver­
hältnis mit der Gesellschaft und ihren Teilbereichen befindet.«
Ehrende Worte für Sri Sri Ravi Shankar
– ein kleiner Einblick
Professorin Gesine Schwan
»Es ist bewundernswert, mit welch sanfter Ent­
schlossenheit, mit welch stiller Dynamik, mit
welcher Konzentration und mit welch unbestechlicher
Freundlichkeit Sri Sri die Menschen über­zeugt,
dass sie nur dann zum Frieden beitragen können,
wenn sie ihre eigene Angst und ihre
Vorurteile über andere überwinden.«
Professorin Dr. Gesine Schwan ist Politikwissenschaftlerin und Mitglied der
SPD. Sie kandidierte in den Jahren 2004 und 2009 für das Amt der Bundesprä­
sidentin. Bis September 2008 war Gesine Schwan Präsidentin der EuropaUniversität Viadrina in Frankfurt/Oder.
Niranjan Joseph ›Nirj‹ De Silva Deva-Aditya
»Dann und wann kommt eine Persönlichkeit, deren
Lebenswerk die Zeit überdauert und das Leben
von Millionen von Menschen, die heute noch gar nicht
geboren sind, über Jahrtausende beeinflusst. Ihr
Werk ist Epoche machend, ihre Liebe überwältigend,
ihre Botschaft einfach, die Zahl der Menschen, die
sie erreichen, immens, ihr Einfluss prägt und formt
nachfolgende Generationen … H. H. Sri Sri Ravi
Shankar ist solch eine Persönlichkeit.«
Abgeordneter des Europa-Parlamentes für England/MEP
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
17
Aktuelles / News
Excerpts from the ceremony’s laudations
Sri Sri Ravi
Shankar Awarded
the First World
Culture Award at
the Dresden World
Culture Forum
Professor Gesine Schwan
»It is admirable with what gentle resoluteness, with
what a calm dynamic, with what full concentration,
with what incorruptible kindness Sri Sri makes people
understand that they can only contribute to peace
by overcoming their own inner fear and prejudices
against others.«
Professor Dr. Gesine Schwan is a political scientist and member of Germany’s Social
Democratic Party, SPD. She ran for the presidential post in 2004 and 2009. Until
2008 Gesine Schwan was president of the Viadrina University in Frankfurt/Oder.
Niranjan Joseph ›Nirj‹ De Silva Deva-Aditya
»There comes from time to time (…) an individual
whose life contribution survives them and goes on and
on, impacting on the lives of millions yet to be born
for thousands of years into the future. Their contribution is epoch-making, their love overwhelming, their
message simple, their outreach immense, their influence
shaping and molding succeeding generations … Such
an individual is His Holiness Sri Sri Ravi Shankar.«
British MEP
Eva Legall
Elegant guests filled the Gläserne Manufaktur of Volks­
wagen in Dresden on the occasion of the award ceremony.
Many laudatory speeches were given, honouring Sri Sri Ravi
Shankar’s unceasing efforts to make his vision of a society
free of violence and stress come true. The speakers acknowl­
edged his dedication to harmony in diversity that has benefit­
ed people from all walks of life, of all cultures and religions.
Laudatory speeches were given by Professor Dr. Gesine
Schwan, political scientist and member of Germany’s Social
Democratic Party (SPD), Professor Dr. Bernd Guggenberger,
political scientist at Berlin’s Freie Universität, and Nirj Deva,
British member of the European Parliament.
The Forum Tiberius spokesman, former general manager of
Dresden’s Semper-Opera, Hans-Joachim Frey, hosted the
ceremony with touching words: »We do not consider this
award to go to Sri Sri Ravi Shankar only; it also goes to those
millions of people who support his mission and his projects.«
When Dresden’s mayor, Helma Orosz, handed the award
made of Meissen china to Sri Sri Ravi Shankar, he received
18
No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
a standing ovation. Sri Sri Ravi Shankar thanked everyone by
saying: »I would like to share this award with all those peo­
ple who stand for a violence-free and stress-free world. The
vision of non-violence, commitment to truth and cultural
plurality were very much a part of ancient wisdom. With this
award you are not just honouring a person or a personality –
I would like to mention that you are honouring a principle, a
philosophy that says we all co-exist and one that promotes
cultural plurality.«
The World Culture Forum is a project of the FORUM TIBERIUS,
International Forum for Culture and Business e. V., based in
Dresden. On their website they introduce us to their concept:
»Culture is an authority in our society that allows everyone to
exchange ideas on a global level. This is why the World Cul­
ture Forum’s objective is to make our society understand that
dealing with culture on an integral level is of high importance.
We need to incorporate a broader sense of culture in our soci­
ety that too often associates culture only with art, beauty and
spirit – what we need is culture in politics, religion, business
and science. Only then it will become obvious that holistic
culture is subject to changes in our society, too.«
Aktuelles / News
Auszüge aus der Ansprache Sri Sri Ravi Shankars am 3. Dezember 2009
Parlament der Weltreligionen
in Melbourne, Australien
Excerpts from Sri Sri Ravi Shankar’s speech on December 3rd 2009
Parliament of the World’s Religions
in Melbourne, Australia
»Die Welt hat schon so viel Chaos erlebt, dass wir uns nun
nach einem Dirigenten richten sollten – GOTT. Konzentrieren
Sie sich auf einen Aspekt, aber spielen Sie Ihr Instrument.«
Auszüge aus Sri Sri Ravi Shankars Eröffnungsansprache
beim Parlament der Weltreligionen 2009 in Melbourne,
Australien, am 3. Dezember 2009:
»The world has witnessed so much chaos, now let’s focus
on one conductor – GOD. Focus on one aspect, but play your
instrument.« Excerpts from Sri Sri Ravi Shankar’s opening address at the Parliament of World Religions 2009 at
Melbourne, Australia on December 3, 2009
»Religion ist dazu da, dem Einzelnen Erleuchtung zu bringen
und der Gesellschaft Glück; sich von der begrenzten indivi­
duellen Identität hin zur Universalität und der Gemeinschaft
mit dem Göttlichen zu bewegen. Wenn zu einer bestimmten
Zeit von diesen Idealen keine Rede sein kann, so liegt es in
der Verantwortung von Zusammenkünften wie dieser, zu der
Menschen aller Glaubensrichtungen zusammenkommen,
über die dringenden Fragen nachzudenken. Das ist für unse­
ren Planeten lebenswichtig. Glaube und religiöse Organisa­
tionen sind in der Gesellschaft wichtige Werkzeuge für den
Wandel. Auch wenn wir uns von den Fehlern mittelalterlicher
Zeiten entfernt haben und in einer toleranten und entgegen­
kommenden Gesellschaft leben, haben die religiösen Orga­
nisationen die Aufgabe, der Gesellschaft zu Glück zu verhel­
fen. Wenn ein Teil des Planeten meint, dass er in den Himmel
kommt und die anderen in die Hölle, so schaffen sie doch
damit eine Hölle für alle. Wir brauchen eine multikulturelle
und multireligiöse Bildung, um jeden Winkel dieser Erde zu
erreichen.
Die Gewalt hat mittlerweile erschreckende Ausmaße er­
reicht, ob es sich um häusliche Gewalt oder Gewalt in der
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
19
Aktuelles / News
Gesellschaft handelt – das können wir in jeder Zeitung nach­
lesen. Mit Gewalt wird sogar ein gewisser Stolz verbunden. In
den Klassenzimmern gelten gewalttätige Kinder als Helden.
Wir wuchsen damals mit Geschichten über Mahatma Gandhi
auf, über »Ahimsa«, die Gewaltlosigkeit. Wenn jemand die
Beherrschung verlor, waren die Menschen der Meinung, dass
er einen Psychologen zu Rate ziehen sollte, dass da irgend­
etwas nicht stimme. Heutzutage wird die Gewalt sogar bei
den Filmhelden verherrlicht und das muss geändert werden
– diese Verantwortung haben wir, die religiösen Organisatio­
nen. In unserer heutigen Welt gibt es zwei Arten von Gewalt:
religiös motivierte Gewalt, die wir alle kennen, aber auch die
politische Gewalt von links. In Indien haben die Naxaliten
(radikale, maoistische Bewegung in Indien, Anm. d. Ü.) die
Kontrolle über 212 von 604 Bezirken des Landes. Die Spiritua­
lität muss diese Gegenden erreichen, aber diese Arbeit muss
von uns allen getan werden. Auch im südamerikanischen Ko­
lumbien sind die Menschen von Gewalt betroffen. Religiöse
Organisationen müssen hier eine Rolle spielen.
Als ich heute Abend der Sinfonie gelauscht habe, habe ich
die wunderbaren Sänger und Künstler beobachtet: Alle
spielten ihre eigene Melodie, aber alle schauten auf den
Dirigenten. Alle Religionsführer müssen diese Rolle überneh­
men. Wir können diese eine Göttlichkeit nicht aus dem Blick
verlieren, die diese ganze wunderbare Vielfalt geschaffen
hat. Denn sonst hätten wir ein Chaos statt einer Sinfonie.
Die Welt hat so viel Chaos erlebt, dass wir uns nun nach
einem Dirigenten richten sollten: nach GOTT, der schafft,
erhält und zerstört. Konzentrieren Sie sich auf einen As­
pekt, aber spielen Sie Ihr Instrument. Keine Tradition, keine
einzige Kultur wird bedroht, wenn wir alle von menschlichen
Werten beflügelt werden in der Gemeinschaft mit dem Einen,
der im Herzen eines jeden von uns ist. Das erinnert mich an
die Kumbh Mela (größtes Fest im Hinduismus, Anm. d. Ü.),
die seit tausenden von Jahren stattfindet. Bei der letzten
Kumbh Mela, die ich besuchte, erlebte ich etwas Erstaunli­
ches. 30 Millionen Menschen kamen dort zusammen und
doch geschah dort kein Verbrechen, es gab keine Gewalt, es
wurde nichts geklaut. Stellen Sie sich vor, dass Menschen
einen solchen Glauben haben können.
Bei einer Kumbh Mela im Januar war es nachts sehr kalt. Wir
verteilten Decken, als wir einen jungen Mann sahen, der wohl
um die 20 war – er trug kurze Hosen, gerade so wie Unter­
wäsche, und wir boten ihm eine Decke an. Er meinte: ›Ich
brauche keine, ich komme schon zurecht, aber unter der
Brücke dort sitzen viele ältere Frauen, die haben die Decke
nötiger als ich. Gebt sie ihnen.‹
20
No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
Nur religiöse Organisationen können dieses Gefühl der Zu­
sammengehörigkeit, der Hilfsbereitschaft in diese Welt brin­
gen. Ich möchte Ihnen allen erneut gratulieren, dass Sie
diese edle Aufgabe übernommen haben, die Gesellschaft
umzuformen und sich mit dem Sein in uns zu verbinden, das
immer da ist. Wir müssen über die Themen Umwelt, Kinder und
Landwirtschaft nachdenken. Das Wort ›Parlament‹ ist wirklich
furchteinflößend. Ich würde unsere Zusammenkunft hier lie­
ber Familientreffen nennen, denn in einem Parlament gibt es
weit mehr Konflikte. Ein Familientreffen aller religiösen Organi­
sationen, um sich dem Problem der Depression anzunehmen.
Die Weltgesundheitsorganisation hat gesagt, dass Depressi­
on bald zur zweithäufigsten Todesursache zählen wird. Prozac
zu schlucken wird hier nicht genügen. Es war schmerzlich, als
unsere Schwester aus Afghanistan berichtet hat, dass dort
eine ganze Generation an Depressionen leidet. 92 Prozent
aller Einwohner Palästinas sind depressiv. 160 Milliarden
Euro werden alleine in der EU für die Behandlung psychisch
Kranker ausgegeben.
Wir müssen uns aus diesem Teufelskreis befreien. Viele
besitzen tolle Autos, haben eine gute Arbeit, aber wenn die
depressiv sind, ist das gerade so, als würde man eine Leiche
ankleiden und schminken. Wir müssen uns um die mensch­
lichen Werte kümmern und darum, wie wir den Geist so weit
aufbauen können, dass er aus dieser tiefen Depression,
dieser Angst und dieser Gewalt wieder herausfinden kann.
Lassen Sie uns konkrete Ideen entwickeln, mit denen wir
jeden Winkel dieses Planeten erreichen können.«
»Liebe lässt sich nicht ausdrücken,
Schönheit lässt sich nicht
abweisen, die Wahrheit lässt sich
nicht vermeiden.«
Sri Sri
Aktuelles / News
As I listened to the symphony this evening, I looked at these
beautiful singers and artists, all playing their own tune, but
all looking at the conductor. All religious leaders have to take
on this role. We cannot lose sight of that one Divinity, which
has created this beautiful diversity. Otherwise we won’t have
a symphony, we will have a chaos.
»The purpose of religion is to bring enlightenment to the in­
dividual, and happiness in society, and to move from limited
individual identity, to universality and communion with the
Divine. When at a time these ideals are far from reality, con­
gregations such as these where people of all faiths gather
together, have great responsibility to ponder on the pressing
issues. It is a necessity for survival of our planet. Faith and
Faith-Based Organizations (FBOs) are a powerful tool of trans­
formation in society. Though we have moved away from the
blemish of medieval conflicts to a more tolerant and co-oper­
ative society, FBOs have the responsibility to make a happy
society. Even if part of the planet thinks they are going to
heaven, and the others are going to go to hell, they will create
a hell for everyone. We need multicultural and multi-religious
education to reach every nook and corner of the planet.
Violence is appalling today, whether it is domestic violence or
societal violence – we see it in every newspaper column, and
a sort of pride is being attached to violence. In school class­
rooms, violent children are considered heroes. When we were
growing up, we grew up with stories about Mahatma Gandhi,
about ahimsa, non-violence. If someone lost their temper,
people thought they needed to see a psychologist, that there
was something wrong. Today, even with our heroes in mov­
ies, there is a culture of glorifying violence, which we need to
turn around - and that responsibility is on us, the faith-based
community. There are two types of violence in the world to­
day – religious violence, which we are all aware of, but also
leftist violence. In India, Naxals control 212 of the country’s
604 districts. Spirituality needs to reach these areas, but we
all have to do this work. Even in Columbia, South America,
they are also affected by violence. FBOs have to play a role.
»That which you cannot express
is Love. That which you cannot reject
is Beauty. That which you cannot
avoid is the Truth.«
Sri Sri
The world has witnessed so much chaos, now let’s focus on
one conductor – GOD – Generator, Operator and Destroyer.
Focus on one aspect, but play your instrument. There is no
threat to any tradition, to any culture, if we are all uplifted in
human values, in communion of One, which is in the heart of
each and every one of us. I am reminded of the Kumbh Mela,
which has been going on for thousands of years. When I was
at the last Kumbh Mela, I saw something amazing. 30 mil­
lion people congregate there, and yet there is no crime, no
violence, no stealing. Imagine that people can have this faith.
Once at the Kumbh Mela, it was very cold in the night, it was
January. We went out to distribute some blankets. We saw a
young boy, who had just crossed his 20s – he was wearing
some shorts, underclothes, and we offered him a blanket.
He said: ›I don’t need it, I can manage, but under the bridge
there are many elderly women, they need it more than me.
Please give it to them.‹
That sense of belongingness with each other, helping each
other - only FBOs can bring this feeling on this planet. Once
again, I congratulate all of you for venturing on this noble
work of reforming society and uniting with the ever-present
being within all of us. We need to ponder on issues relating
to the environment, children, agriculture. The word ›Parlia­
ment‹ is really scary! Rather, I would call this a family reunion,
because there is more conflict in parliament. A reunion
of all faith-based organizations to deal with the problem
of depression.
WHO has said that depression will soon be the second big­
gest killer in the world. Popping Prozac is not enough. It was
so painful to hear from our sister from Afghanistan that a
whole generation is suffering from depression. 92 percent of
Palestine is depressed. 160 billion Euros is being spent on
mental health care in the EU alone.
We need to get out of this vicious circle. Many have good
cars, good jobs, but if depressed, it’s like dressing a corpse,
putting make-up on a corpse. We need to attend to the hu­
man values, and how we can elevate the spirit to move out
of this deep depression and anxiety, and violence. Let’s all
brainstorm something concrete, to bring back to every nook
and corner of this planet.«
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
21
Aktuelles / News
Internationale Meldungen über Sri Sri Ravi Shankar
International News about Sri Sri Ravi Shankar
November
Sri Sri im Forbes Magazin
Das Forbes Magazin zählt Sri Sri Ravi Shankar, den Begründer von
den ­Vereinten Nationen. Sri Sri Ravi Shankars Botschaft: »Die Jugend
»The Art of Living«, zu den sieben einflussreichsten Menschen in Indien.
braucht eine Vision und eine Aufgabe bei der Lösung der Konflikte.«
Sri Sri in Forbes Magazine
2nd Israeli Presidential Conference
»The Art of Living« founder, Sri Sri Ravi Shankar, has been named as one
The conference, titled »Facing Tomorrow«, brought together leaders from
of the seven most influential people in India by Forbes magazine.
across the world to discuss urgent issues on the global agenda, includ­
ing instability in the Middle East, the economic crisis, environmental
Oktober / October
damage and Iran’s push to acquire nuclear weapons. The conference
Zweite israelische Präsidentenkonferenz
was inaugurated by Israeli President Shimon Peres, and began with a
Bei der Konferenz »Facing Tomorrow« besprachen Oberhäupter aus
video message from President Barack Obama. Also present were Prime
aller Welt dringende Themen der Weltpolitik – darunter die Lage
Minister Netanyahu, Tony Blair, and US Ambassador to the UN, Susan
im Nahen Osten, die Wirtschaftskrise, Umweltzerstörung und Irans
Rice, among others. »Vision and mission is needed among the youth
Bemühungen um Atomwaffen. Der israelische Präsident Shimon
towards resolving the conflict«, stated Sri Sri.
Peres eröffnete die Konferenz, die dann mit einer Videobotschaft Barack
Obamas begann. Zu den Anwesenden zählten Premierminister
Sri Sri ruft Menschen in Sri Lanka auf, ohne Angst zu leben
Benjamin Netanjahu, Tony Blair und Susan Rice, US-Botschafterin bei
»Frieden und Wohlstand gehören zusammen; habt Frieden in euren
Herzen, in euren Familien und in der Gesellschaft. Der Friede wird
kommen, wenn ihr Vertrauen und Zuversicht habt«, sagte H.H. Sri Sri Ravi
Shankar während seines zweitätigen Besuches auf der Insel Sri Lanka.
Dies ist die maßgebliche
Biografie eines der magnetischsten Menschen unserer
Tage - Sri Sri Ravi Shankar.
Seine Präsenz, seine Würde
und seine Technik haben
zahllose Menschen berührt
und deren Leben verändert.
Dieses zur rechten Zeit
erscheinende Buch voll tiefen
Verständnisses gibt einen
faszinierenden Einblick in
seine Kindheit und Jugend,
seine Entwicklung, die Jahre,
die ihn prägten, den anschließenden Wachstumsund Reifeprozess, der ihn
letztendlich auf die internationale Bühne katapultierte.
Der Autor beschreibt anschaulich, wie Sri Sri seine
Stiftung gründete, wie er
nach einer tiefen Meditation
das Sudarshan Kriya entwickelte und wie er unermüdlich bemüht ist seine
bemerkenswerte Philosophie
zu verbreiten.
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Sri Sri calls for people to live without fear in Sri Lanka
»Peace and prosperity go together. Have peace in your heart, and pros­
perity in your family will automatically follow. Peace comes when you
have trust and confidence«, said H. H. Sri Sri Ravi Shankar during a
two-day visit to Sri Lanka.
September
Sri Sri fördert indische Staatsbürgerschaft für tamilische Flüchtlinge
Sri Sri Ravi Shankar gratulierte Dr. M. Karunanidhi, Ministerpräsident
des indischen Bundesstaates Tamil Nadu, zu seinen Bemühungen,
tamilischen Flüchtlingen aus Sri Lanka die indische Staatsbürgerschaft
François Gautier
The Guru of Joy
Sri Sri Ravi Shankar &
Die Kunst des Lebens
ISBN:
978-3-937883-21-2
EUR (D): 14,95
EUR (A): 15,40
zu gewähren. »The Art of Living« engagierte sich mit einer groß angeleg­
ten Unterschriftenaktion.
Citizenship for Tamil refugees: Sri Sri felicitates Tamil Nadu CM
Sri Sri Ravi Shankar has sent his felicitations to the Tamil Nadu Chief
Minister, Dr. M. Karunanidhi for his efforts to grant citizenship to
the Sri Lankan Tamil refugees in Tamil Nadu after »The Art of Living«
sponsored campaign.
Sri Sri mahnt Ärzte, die Geschlechtsauswahl zu unterbinden
Bei dem nationalen Ärztekongress in Bangalore zum Thema »Ärzte für
Töchter: Glaube im Einsatz gegen Geschlechtsauswahl« appellierte Sri
www.echnaton-verlag.de
No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
Sri Ravi Shankar an die Teilnehmer, die gezielte Abtreibung weiblicher
Föten zu bekämpfen. Veranstalter der Tagung waren »The Art of Living«,
Aktuelles / News
der Bevölkerungsfonds der UNO (UNFPA) und die indische Ärztekammer.
70 führende Mediziner aus ganz Indien, hohe Beamte des Bevölkerungs­
fonds und Mitglieder der Ärztekammer arbeiteten einen Plan aus, der der
vorgeburtlichen Geschlechtsauswahl ein Ende setzen und mit dessen
Hilfe Mädchen mehr Unterstützung in der Gesellschaft erfahren sollen.
»Gemäß den indischen Schriften wird die Tötung eines Mädchens mit
der Tötung von 1.000 Heiligen verglichen», so Sri Sri Ravi Shankar auf
dem Kongress.
Sri Sri Urges Doctors to Curb Sex-Selection
Speaking at a national workshop for doctors, Sri Sri Ravi Shankar called
upon the medical profession to fight against the practice of selective
abortion of female foetuses. The workshop »Doctors for Daughters: Faith
Neuveröffentlichungen
New Releases
www.shankaraeu.com
Meditations-CDs »Sonnen-Meditation» und »Geschenk der Stille», mit
geführten Meditationen von Sri Sri Ravi Shankar, deutsche Übersetzung
gesprochen von Sabine Sänger. Jetzt erhältlich bei Books & Tapes.
Meditation CDs »Sun Meditation« and »Gift of Silence« with meditations
led by Sri Sri Ravi Shankar, German voice-over by Sabine Sänger. Now
available at Books & Tapes.
in Action Against Sex Selection« was organised by the Art of Living Foun­
dation in partnership with the United Nations Population Fund (UNFPA)
and the Indian Medical Association (IMA). It brought together 70 leading
doctors from across India, along with senior UNFPA and IMA officials, to
chart a roadmap to effectively end the practice of sex-selective abortion,
as well as encourage wider community support for the girl child.
»According to our scriptures killing a girl child is equal to killing a thou­
sand saints«, said Sri Sri at the workshop.
Vorschau Events
Upcoming events
23. Januar 2010: Yoga Expo in München mit Yogacharya Krishanji
7.-9. Mai 2010: 1. Europäisches Sri Sri Yoga Festival in Bad Antogast mit
January 23rd, 2010: Yoga Expo in Munich with Yogacharya Krishanji
Yogacharya Krishan Ji
Info: [email protected]
May 7-9, 2010: 1st European Sri Sri Yoga Festival in Bad Antogast,
Germany with Yogacharya Krishan Ji
März: The Light of Leadership Workshop in München
Info: [email protected] / www.srisriyoga.artofliving.eu
March: The Light of Leadership Workshop in Munich
18. Mai 2010: Peter Maffay Stiftung, 2. Symposium »Begegnungen –
März: »The Light of Leadership – Weibliche Weisheit nach vorne bringen«
Schutzräume für Kinder» in Berlin, Veranstaltung mit Peter Maffay und
Exklusiver Workshop in Bad Antogast für »The Art of Living»-Kursleiterin­
Sri Sri Ravi Shankar
nen. Schriftliche Einladung an alle Kursleiterinnen im deutschsprachigen
May 18, 2010: Peter Maffay Stiftung, 2nd Symposium »Shelter for
Raum Anfang Februar
Children« in Berlin, event with Peter Maffay and Sri Sri Ravi Shankar
March: »The Light of Leadership – Promoting Female Wisdom«,
Exclusive workshop in Bad Antogast for all Art of Living female course
7.-18. Oktober 2010: Sri Sri Yoga Lehrerausbildung zu Navaratri
instructors from German-speaking countries – invitations will be sent
October 7-18, 2010: Sri Sri Yoga Teacher Training Course on Navaratri
out in early February
Info: [email protected]
Info: [email protected] /
www.lightofleadership.artofliving.de
April: The Light of Leadership Workshop in Frankfurt
April: The Light of Leadership Workshop in Frankfurt
Kursdaten
Course dates
Bitte besuchen Sie unsere Internetseite www.artofliving.eu
Please visit our website www.artofliving.eu
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
23
Die Geheimnisse des Lebens
Secrets of Life
S ri Sri R avi S hankar
Die Mysterien der Schöpfung zu vertiefen ist Wissenschaft.
Die Mysterien des Selbst zu vertiefen ist Spiritualität. Ziel
der Technologie ist es, den Menschen das Leben angenehm
zu machen. Wenn die spirituellen oder menschlichen Werte
ignoriert oder vernachlässigt werden, führt Technologie zu
Angst und Zerstörung anstelle von Wohlbefinden. Technologie ohne menschliche Werte betrachtet die Natur als ein totes Objekt.
Deepening the mystery of creation is science. Deepening the
mystery of the Self is spirituality. The purpose of technology
is to comfort human beings. When spiritual or human values are ignored and neglected, instead of bringing comfort,
technology brings fear and destruction. Technology without
human values sees nature as a dead object. Science gives insights into the life present in nature, and spirituality makes
nature come alive. For e.g., in the eyes of children, nothing
in the world is dead – animals, trees, the sun, the moon, etc.
– they all have life, emotions and feelings, but in the eyes of
a stressed and ignorant person, even human beings are like
robots; like objects!
Die Wissenschaft bringt Einsichten in das der Natur inne­
wohnende Leben und Spiritualität bewirkt, dass die Natur
lebendig wird. Zum Beispiel ist in den Augen von Kindern
nichts auf der Welt tot – Tiere, Bäume, die Sonne, der Mond
usw.: Sie alle haben Leben, Empfindungen, Gefühle. Aber in
den Augen eines gestressten und unwissenden Menschens
erscheinen selbst menschliche Wesen wie Roboter, wie Ob­
jekte! Technologie ohne Spiritualität ist zerstörerisch. Spiri­
tualität ist die Technologie des Bewusstseins und die ganze
Welt ist das Spiel und die Widerspiegelung des Bewusstseins.
Wenn jemand von der Großartigkeit dieser Schöpfung nicht
berührt ist, dann sind seine Augen noch nicht geöffnet! Sag
mir, was in dieser Schöpfung kein Mysterium ist! Die Geburt
ist ein Mysterium. Der Tod ist ein Mysterium. Das Leben ist mit
Sicherheit das größte Mysterium! Vollkommen in das Myste­
rium des Lebens, der Schöpfung versunken zu sein, ist »Sa­
madhi«. Dein Wissen oder Glaube spielen keine Rolle! Diese
24
No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
Schöpfung ist ein unergründliches Geheimnis! Ein weiser
Mensch strengt sich nicht an, ein Geheimnis zu verbergen,
aber sie gibt sich auch keine Mühe, ein Geheimnis zu lüften!
Du sprichst zum Beispiel nicht mit einem fünfjährigen Kind
über Menstruation, Tod und Ähnliches, aber wenn das Kind
älter wird, werden diese Dinge nicht mehr vor ihm verborgen.
Sie werden zur Selbstverständlichkeit. Es gibt fünf Geheim­
nisse, die heilig sind, und diese werden von den feinstoffli­
chen Wesen und den Engeln dieser Schöpfung bewacht.
Das erste Geheimnis ist Janana rahasya, das Geheimnis der
Geburt. Die Geburt ist ein Geheimnis. Wie eine Seele einen
Körper annimmt, die Kriterien für die Auswahl des Ortes und
des Zeitpunktes der Geburt, der Eltern, all das sind Geheim­
nisse. Das zweite ist Marana rahasya, das Geheimnis des
Todes. Der Tod ist ein höchst gehütetes Geheimnis. Der Tod
bleibt ein Mysterium. Der Prozess der Trennung des Geistes
von der Materie und seine Reise danach sind ein Geheimnis.
Das dritte ist Raja rahasya, das königliche Geheimnis oder
das Geheimnis des Herrschens. Die Prinzipien der Führung
bzw. die Prinzipien der Aufrechterhaltung der Schöpfungs­
ordnung sind ein Geheimnis. Das vierte Geheimnis ist Prakriti
rahasya, das Geheimnis der Natur. Die Natur ist ein Geheim­
nis und das Geheimnis wird größer, je mehr du über die Natur
weißt. Je mehr ein Wissenschaftler weiß, desto mehr fühlt er,
dass es noch viel mehr zu wissen gibt. Obwohl die Wissen­
schaft die Mysterien zu enthüllen scheint, hat sie sie nur noch
vertieft. Das Wissen über die Teilchen, die Wellenfunktionen,
schwarze Löcher, über den Zustand der Leere und viele ande­
re Dinge haben das Mysterium nur noch vertieft.
Das fünfte ist Mantra rahasya, das Geheimnis der Mantras.
Die Mantras und ihre Wirksamkeit, ihre Einflüsse, ihre Metho­
den und Wirkungsweisen sind ein Mysterium. Mantras sind
Impulse oder Rhythmen des Bewusstseins, ein Mysterium in
sich selbst! Üblicherweise ist im Westen ein Geheimnis be­
schämend und unehrlich, aber im Osten wird es geehrt und
als heilig betrachtet. Die Geheimnisse der Schöpfung geben
dir Tiefe und sich in den Mysterien zu vertiefen ist Hingabe.
Zeitgeist
Sie sind die zwei Seiten der gleichen Münze. Wenn weder die
Wissenschaft noch die Spiritualität Staunen und Hingabe in
dir erwecken können, dann bist du in einem tiefen Schlum­
mer. Wann immer du ein Symbol, einen Ort, eine Zeit, eine
Person oder eine Handlung als heilig betrachtest, ist deine
Aufmerksamkeit ungeteilt und vollständig. Aber warum ver­
liert eine Handlung, wenn sie wiederholt ausgeübt wird, ihre
Heiligkeit? Wenn die Dinge immer gleich sind, tendierst du zu
fehlendem Gewahrsein und Ermüdung. Das geschieht, wenn
deine Erinnerung dein Bewusstsein überwältigt und du dei­
ne Empfindsamkeit verlierst. Zum Beispiel fühlen die Leute,
die in Varanasi leben, nicht, dass es ein heiliger Ort ist. Wir
können dieses Gefühl von Heiligkeit in unseren Handlungen
durch spirituelle Übungen (Sadhana) und durch das Leben im
gegenwärtigen Augenblick bewahren. Es gibt Vergnügen aus
der Ruhe und Vergnügen aus der Aktivität. Das Vergnügen aus
der Aktivität ist kurzlebig und verursacht Müdigkeit. Das Ver­
gnügen aus der Ruhe ist großherzig und gibt neuen Schwung.
Für denjenigen, der den Geschmack des Vergnügens aus der
Ruhe, aus tiefer Stille (Samadhi), gekostet hat, ist das Ver­
gnügen aus der Aktivität bedeutungslos. Um tiefe Ruhe zu er­
fahren, muss man aktiv sein. Das richtige Gleichgewicht von
beidem ist wesentlich. Lass uns die fünf Faktoren, die den
Geist beeinflussen, untersuchen:
• Ort (oder Raum)
• Zeit
• Nahrung
• Eindrücke aus der Vergangenheit
• Bindungen und Handlungen
Ort
Jeder Ort, an dem man sich befindet, hat einen besonderen
Einfluss auf den Geist. Sogar in deinem Haus kannst du se­
hen, dass du dich in verschiedenen Räumen unterschied­
lich fühlst. Ein Ort, an dem gesungen wird, wo Klangsilben
(Mantras) rezitiert werden und meditiert wird, hat einen
bestimmten Einfluss auf den Geist.
Zeit
Die Zeit ist auch ein Faktor. Verschiedene Tages- und Jahres­
zeiten haben verschiedene Einflüsse auf den Geist.
Nahrung
Die verschiedenen Arten von Nahrung, die du zu dir nimmst,
beeinflussen dich für einige Tage.
Eindrücke aus der Vergangenheit oder Karma
Eindrücke aus der Vergangenheit oder Karma (Gesetz
von Ursache und Wirkung) haben unterschiedliche Einflüsse
auf den Geist. Gewahrsein, Wachsamkeit, Wissen und
Meditation helfen dabei, die Eindrücke aus der Vergangen­
heit auszulöschen.
Bindungen und Handlungen
Menschen und Ereignisse, mit denen du verbunden bist,
beeinflussen deinen Geist. Je nach Gesellschaft verhält sich
dein Geist unterschiedlich. Obwohl diese fünf Faktoren dein
Leben und deinen Geist beeinflussen, sei dir bewusst, dass
das Selbst viel machtvoller ist. Je mehr du im Wissen wächst,
desto mehr wirst du alle fünf beeinflussen. Nun lass uns die
verschiedenen Arten der Ruhelosigkeit und ihre Heilmittel
untersuchen.
Es gibt fünf Arten der Ruhelosigkeit
Die erste Art der Ruhelosigkeit ist auf den Ort bezogen, an
dem du dich befindest. Wenn du dich von diesem Ort, dieser
Straße oder diesem Haus wegbewegst, fühlst du dich sofort
besser. Singen, Chanten, spielende und lachende Kinder kön­
nen diese atmosphärische Ruhelosigkeit ändern. Die Schwin­
gungen an einem Ort ändern sich, wenn du Lieder und Man­
tras singst. Die zweite Art der Ruhelosigkeit hat ihre Ursache
im Körper. Falsche Nahrung zu sich zu nehmen oder Nahrung,
die Vata verstärkt (Ayurveda: die 3 Konstitutionstypen Vata,
Pitta, Kapha. Vata entspricht dem Luftelement.); zu falschen
Zeiten zu essen; zu wenig Bewegung und Überarbeitung kön­
nen physische Ruhelosigkeit verursachen. Das Heilmittel
hierfür ist Bewegung, Mäßigung bei den Arbeitsgewohnhei­
ten und eine Gemüse- oder Saftdiät für ein oder zwei Tage.
Die dritte Art der Ruhelosigkeit ist mentale Rastlosigkeit. Sie
wird verursacht durch Ehrgeiz, durch Gedanken, die einen
nicht loslassen, durch Vorlieben und Abneigungen. Wissen
allein kann diese Ruhelosigkeit heilen. Betrachte das Leben
aus einem breiteren Blickwinkel. Wenn du alles erreichst –
was dann? Nach vollendeter Tat wirst du sterben! Wissen
über das Selbst, Wissen über die Unbeständigkeit von allem,
Wissen über deinen Tod oder dein Leben, Vertrauen in das
Selbst und das Göttliche können geistige Ruhelosigkeit lin­
dern. Die vierte Art ist emotionale Ruhelosigkeit. Hier kann
Wissen nicht helfen! Hier hilft jedoch die Sudarshan Kriya!
Die gefühlsbedingte Ruhelosigkeit verschwindet. Die Gegen­
wart eines Meisters, eines spirituellen Lehrers, eines weisen
Menschen oder eines Heiligen hilft auch dabei, gefühlsbe­
dingte Ruhelosigkeit zu lindern. Die fünfte Art der Ruhelo­
sigkeit ist selten – es ist die Rastlosigkeit der Seele. Wenn
sich alles leer und bedeutungslos anfühlt, so sei dir bewusst,
dass du sehr viel Glück hast. Versuche nicht, es loszuwerden!
Umarme es! Diese Rastlosigkeit der Seele kann wirkliches
Beten in dir hervorbringen. Sie bringt Vollkommenheit in dein
Leben. Es ist sehr kostbar, dieses innerste Sehnen nach dem
Göttlichen. Satsang und die Gegenwart eines Weisen besänf­
tigen die Rastlosigkeit der Seele. Suche nicht irgendwo im
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
25
Himmel nach dem Göttlichen, sondern siehe Gott in jedem
Augenpaar, in den Bergen, im Wasser, in den Bäumen und
Tieren. Wie macht man das? Das geht nur, wenn du Gott in dir
selbst siehst. Nur Götter können Götter ehren. Erhöhte Wach­
samkeit bringt dich nah an diese Realität und dafür musst du
dein »Prana« (feinstoffliche Lebensenergie) erhöhen.
Das geschieht durch:
• Fasten oder frische Nahrung
• Pranayamas, Sudarshan Kriya und Meditation
• Stille
• Baden in kaltem Wasser
• nicht zu viel schlafen
• emotionale Höhepunkte
• Gegenwart des Meisters
• Singen und Chanten
• Geben ohne das Gefühl, »Gebender« zu sein, ehrenamt­
liches Arbeiten ohne das Gefühl, »Handelnder« zu sein.
All das zusammen ist Yagya (Opferzeremonie). Wenn du Ehr­
furcht für das ganze Universum empfindest, dann bist du
in Harmonie mit dem ganzen Universum. Dann brauchst du
nichts in diesem Universum abzulehnen oder zu entsagen.
Wenn du in all deinen Beziehungen Ehrfurcht besitzt, erwei­
tert sich dein Bewusstsein. Dann erscheinen auch kleine
Dinge bedeutend und groß. Jede kleine Kreatur erscheint
würdevoll. Es ist die Ehrfurcht in jeder Beziehung, die eine
Beziehung schützt. Kultiviere die Fähigkeit, Ehrfurcht in je­
dem Moment deines Lebens zu spüren.
Gib mir keinen Durst,
wenn Du mir kein Wasser geben kannst.
Gib mir keinen Hunger,
wenn Du mir nichts zu essen geben kannst.
Gib mir keine Freude,
wenn ich sie nicht teilen kann.
Gib mir keine Fähigkeiten,
wenn ich damit nicht Gutes tun kann.
Gib mir keine Intelligenz,
wenn ich nichts wahrnehmen kann,
was über sie hinausgeht.
Gib mir kein Wissen,
wenn ich es nicht verdauen kann.
Gib mir keine Liebe,
Secrets of Life
S ri Sri R avi S hankar
Technology without spirituality is destructive. Spirituality is
the technology of the consciousness, and the whole world
is the play and display of consciousness. One, who is not
amazed by the magnificence of this creation, his or her eyes
have not opened yet! Tell me, what is not a mystery in this cre­
ation? Birth is a mystery. Death is a mystery. Life is certainly
a greater mystery! Being completely immersed in the mystery
of life, and in this creation, is »samaadhi«. Your knowing, or
believing, doesn’t really matter! This creation is an unfath­
omable secret! A wise person makes no effort to conceal a
secret, but he does not make an effort to reveal a secret ei­
ther! For e.g., you do not talk about menstruation, death, etc.,
to a five-year-old, but as the five-year-old grows older, these
things are not hidden from him or her, anymore. They become
known as a matter of course. There are five secrets, which are
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No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
wenn ich nicht dienen kann.
Gib mir keinen Wunsch,
wenn er mich nicht zu Dir führt.
Gib mir keinen Weg,
wenn er mich nicht nach Hause führt.
Gib mir keine Gebete,
wenn Du sie nicht hören willst.
Sri Sri Ravi Shankar
Zeitgeist
Give me not thirst
if you cannot give me water.
Give me not hunger
if you cannot give me food.
Give me not joy
if I cannot share.
Give me not skills
if I cannot put them to good use.
Give me not intelligence
if I cannot perceive
beyond it.
Give me not knowledge
if I cannot digest it.
Give me not love
if I cannot serve.
Give me not desires
if they do not lead me to you.
Give me not a path
if it does not take me home.
Give me not prayers
if You will not hear them.
Sri Sri Ravi Shankar
sacred, and these are guarded by the subtle beings and an­
gels of this creation.
The first is »janana rahasya,« meaning, the secret of birth.
Birth is a secret. How a soul takes a body, the criteria for
selecting the place of birth, the time of birth, the type of
body, parents, etc., are all secrets… The second is »marana
rahasya,« meaning, the secret of death. Death is a highly
guarded secret. Death remains a mystery. The process of
separation of spirit from matter, and its journey from then on,
are a secret. The third is »raja rahasya,« meaning, the royal
secret or the secret of ruling. The principles of governance,
or the principles of maintaining orderliness in creation, are a
secret. Fourth is »prakriti rahasya,« meaning the secret of na­
ture. Nature is a mystery, and the mystery deepens, the more
you know about nature. The more a scientist knows, the more
he feels that there is much more to know. Science, though
appearing to resolve the mystery in creation, has really deep­
ened it. The knowledge of particles, wave functions, black
holes, the vacuum state, etc., have only deepened the mys­
tery. Fifth is »mantra rahasya,« meaning the secret of man­
tras. The mantras and their effects, influences, methods and
modes of working, are all a mystery. Mantras are impulses, or
rhythms of consciousness, which is a mystery, itself !
Usually, in the West, a secret is shameful and dishonest, but
in the East, it is honoured and regarded as sacred. The mys­
teries of creation only deepen. Getting steeped in mystery is
devotion. They are the two sides of the same coin. If neither
science nor spirituality can create wonder and devotion in
you, then you are in deep slumber. Whenever you consider
a symbol, place, time, person, or act as sacred, your atten­
tion is undivided and whole. Then, why does an act, when
performed repeatedly, lose its sacredness? When things are
the same, you tend to slip into unawareness and inertia. This
happens, when your memory overpowers your conscious­
ness, and you lose your sensitivity. For e.g., people living in
Varanasi do not feel that it is a sacred place. We can preserve
that feeling of sacredness in our acts through sadhana, and
by living in the present moment. There is pleasure in rest and
there is pleasure inactivity. The pleasure in activity is momen­
tary and causes fatigue. The pleasure in rest is magnanimous
and energizing. So, to the one, who has tasted the pleasure
in rest or samaadhi, the pleasure in activity is insignificant. In
order to have deep rest, one must be active. The proper bal­
ance of both is essential.
Let us examine the five factors that influence the mind:
• Place (or space)
• Time
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
27
• Food
• Past impressions
• Associations and Actions
Place
Every place, one is in, has a different impact on the mind.
Even in your house, you can see that you feeldifferent in dif­
ferent rooms. A place, where there has been singing, chant­
ing and meditation, has a different influence on the mind.
Time
Time is also a factor. Different times of the day and
year have different influences on the mind.
Food
The different types of food that you take, influence
you for some days.
Past impressions or karma
Past impressions, or karma, have a different impact on the
mind. Awareness, alertness, knowledge and meditation, all
help erase past impressions.
Associations and Actions
The people and events, you are associated with, influence
your mind. In certain company, your mind behaves in one
way, and with others, in a different way. Though these five
factors influence one’s life and mind, know that the Self is
much more powerful. As you grow in knowledge, you will in­
fluence them all. Now let us examine the different types of
restlessness and their remedies.
There are five types of restlessness:
The first is due to the place you are in. When you move away
from that place, that street, or that house, you feel better im­
mediately. Chanting, singing, children playing and laughing,
can change this atmospheric restlessness. The vibration in
the place changes when you chant and sing. The second type
of restlessness is in the body. Eating the wrong food, or food
that aggravates »vata«, eating at odd times, not exercising
and overworking, can allcause physical restlessness. The
remedy for this is exercise, moderation in work habits and go­
ing on a vegetable or juice diet for one or two days. The third
type of restlessness is mental restlessness. This is caused
by ambition, strong thoughts, likes and dislikes. Knowledge
alone can cure this restlessness. See life from a broader per­
spective… If you achieve everything – so what? After your
achievement, you will die! Knowledge about the Self, knowl­
edge about the impermanence of everything, knowledge of
your death or life, confidence in the Self and in the Divine,
can all calm mental restlessness. Then there is emotional
28
No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
restlessness. Any amount of knowledge does not help here!
The Sudarshan Kriya, however, helps! All emotional restless­
ness vanishes. The presence of a Guru, a wise person, or a
saint also helps to calm emotional restlessness. The fifth
type of restlessness is rare – it is the restlessness of the soul.
When everything feels empty and meaningless, know that
you are very fortunate. Do not try to get rid of this! Embrace it!
This restlessness of the soul alone can bring authentic prayer
in you. It brings perfection, »siddhi« and miracles in life. It is
so precious to get that innermost longing for the Divine… Sat­
sang and the presence of the Enlightened One, soothes the
restlessness of the soul. Do not look for the Divine in the sky
somewhere, but see God in every pair of eyes, in the moun­
tains, water, trees and animals.
How does one do this? Only, when you see God in yourself,
can you do this. Only Gods can worship Gods. Heightened
awareness brings you close to this reality, and for this, you
have to increase your »prana« (subtle life force energy).
This can be done through:
• Fasting, or fresh food
• Pranayamas, Sudarshan Kriya and meditation
• Silence
• Cold water baths
• Not letting sleep take over
• Emotional peaks
• Presence of the Master
• Singing and chanting
• Giving without a sense of »giver-ship«; service without
»doer-ship«
All of these together are »yagya«.
When you have reverence for the whole universe, you are in
harmony with the whole universe. Then, you do not need to
reject or renounce anything in this universe. When you have
reverence in all your relationships, your own consciousness
expands. Then even small things appear to be significant and
big. Every little creature appears to be dignified. It is the rev­
erence in every relationship that saves the relationship. Cul­
tivate the skill of having reverence every moment in your life.
Special Event
Eine Reise zu Dir Selbst
Deutschland-Tournee von Mata Urmila Devi
A voyage to your self
Mata Urmila Devi on tour in Germany
M artina S cheer
Die weltweit erfolgreiche Interpretin indischer Sanskritgesänge, Mata Urmila Devi, tourte im Spätsommer und Herbst
einen Monat lang durch 14 deutsche Städte. Annähernd 1.200
Menschen besuchten ihre Konzerte. H. H. Sri Sri Ravi Shankar
hatte die Tournee eigens angeregt. Sein visionärer Gedanke:
Musik verbindet Menschen aller Gesellschaftsschichten,
Kulturen und Religionen – und so sang Mata Urmila Devi für
ein stress- und gewaltfreies Deutschland.
In late summer Mata Urmila Devi, popular all over the world
for her interpretations of Sanskrit bhajans, toured fourteen
German cities. An estimated audience of 1,200 came to see
her performances that had been inspired by H. H. Sri Sri Ravi
Shankar. He has a vision of music uniting people from all
backgrounds, cultures and religions and Urmila Devi sang to
support this vision and to help in shaping a society without
stress and violence.
Es liegt ein Knistern in der Luft, wenn Mata Urmila Devi
lächelnd die Bühne betritt. Sie wirkt in sich ruhend und
gelassen. Bereits mit den ersten Klängen ihrer warmen und
ausdrucksstarken Stimme zieht sie die Zuhörer sanft in
ihren Bann. So erlebt Eva Legall den Auftakt des Konzertes
in Dresden.
Die indischen Sanskritgesänge beruhen auf Mantren – wohl­
tuenden Klangsilben, die bereits vor Tausenden von Jahren
gesungen wurden. Die einfühlsamen Interpretationen brin­
gen Körper, Geist und Seele in Einklang und berühren die
Herzen. Urmila Devi präsentiert ihr jüngst erschienenes
Album »Mukunda – Sacred Chants of Krishna«. Zum
Konzert­repertoire gehören auch Lieder ihrer CD »Sacred
Chants of Shiva«, die von Indiens Top-Magazin »Times
of India« ausgezeichnet wurde. Nach dem Konzert führt
die Sängerin und Poetin durch eine Meditation, bei der
das Publikum die tiefe Ruhe des eigenen Selbst erfährt,
über die Grenzen von Zeit und Raum hinaus. »Die Men­
schen sind allerorts sehr berührt und voller Freude. Sie
machen eine tief greifende Erfahrung innerer Stille«, schil­
dert Musik-Manager Marc Citroen. Und diese gemeinsame
Erfahrung lässt die Konzerte zu Friedenskonzerten werden.
Die Tournee startete am 21. August im Europäischen Zentrum
von »Die Kunst des Lebens« in Bad Antogast – ein überwäl­
tigender Abend in heimischer Atmosphäre. Und die Teams
in den Städten gaben alles, dass jedes Konzert an hervorra­
genden Veranstaltungsorten zu einem Highlight geriet: einem
indischen Tempel in Düsseldorf, der uralten Trudenkirche in
Osnabrück, der Hamburger Friedenskirche, dem neuen »Sri
Sri Ayurveda« Zentrum bei Dortmund, dem RoSana AyurvedaZentrum Rosenheim, der Berliner Yoga Oase von »Die Kunst
des Lebens« und weiteren, atmosphärischen Yoga- und
Kulturzentren in Köln, Frankfurt, Dresden, Leipzig, Salzburg,
Karlsruhe und Marburg. Mata Urmila Devi ist begeistert: »Das
deutsche Publikum ist wunderbar und berührend. Die Musi­
ker waren einfach virtuos, die Crew sehr engagiert und ohne
die Teams vor Ort wäre diese Tournee nicht möglich gewesen.
Ihnen allen möchte ich danken«.
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
29
Special Event
Die Musiker der Satsang-Tour – das »Kernteam«
Core team of musicians who played on the Satsang tour
Mata Urmila Devi (Bad Antogast): Gesang / vocals
Giorgio Menneci (Italien / Italy): Gitarre, Gesang / guitar, vocals
Marc Citroen (Niederlande / Netherlands):
Flöte, Klavier, Harmonium, Gesang / flute, piano, harmonium, vocals
and arrangements
Tabla Spieler / Tabla players
Subashish Bhattachariji (Köln)
Ravi Srinivasan (Berlin)
Om Prakash Pandey (Leipzig)
Vikram Jankipersad (Niederlande / Netherlands)
Musikalische Begleitung bei einzelnen Konzerten
These musicians joined the band for several concerts
Alexander Lück (Osnabrück): Gitarre / guitar
Anna Stanimak (Karlsruhe): Klavier, Keyboard / piano, keyboard
Balder Camby (Osnabrück): Gitarre, Bass / guitar, bass guitar
Konstantinos Tournas (Griechenland): Percussions / percussions
Peter Buschka (Marburg): Bongos, Percussions / bongos, percussions
Musikalisches Arrangement / Music arrangement
Mata Urmila Devi & Marc Citroen
Organisation / Organisation
Christoph Koellner (Hamburg)
Kaushik Bhaskaran (Karlsruhe/Düsseldorf)
Kawita Lachminarainsingh (Niederlande / Netherlands), Assistenz /
assistant
Weitere Informationen / Further information:
www.urmiladevi.com
30
No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
A voyage to your self – Mata
Urmila Devi on tour in Germany
Martina Scheer
Eva Legall vividly recalls the concert in Dresden: »It seemed
as though the air was crackling with sound when Mata Urmila
Devi came on stage with a smile. She radiated an atmosphere
of calm placidity. Her warm, expressive voice fascinated the
audience from the beginning.«
Indian Sanskrit chants are based on mantras – soothing
sounds that date back to ancient times. Urmila Devi’s gen­
tle interpretations harmonize body, mind and soul and touch
everyone’s heart. On this tour she presented her latest album
»Mukunda – Sacred Chants of Krishna« and also sang songs
from her album »Sacred Chants of Shiva« for which she had
received an award by the Times of India.
After the concerts the singer and poet conducted a medita­
tion for the audience. People reported that they felt a deep
rest, reaching beyond the limitations of time and space.
»Everywhere we went, people were deeply touched and full
of joy. They all experienced deep silence«, tour manager Marc
Citroen says. This experience turned every single concert into
a concert for peace.
The tour had started at the European centre of »The Art of
Living« in Bad Antogast on August 21, 2009 with a stunning
evening in this homely ambiance. All tour members did their
utmost to turn each single concert into a highlight. All venues
were special: They played in an Indian temple in Düsseldorf,
in Osnabrück’s ancient Trudenkirche, at the Friedenskirche
in Hamburg, at the new »Sri Sri Ayurveda Centre« near Dort­
mund, at the Yoga Oasis of »The Art of Living« in Berlin and
in yoga centres in Cologne, Frankfurt, Dresden, Leipzig and
in Salzburg, at the RoSana Ayurveda Centre in Rosenheim, in
Special Event
Karlsruhe and Marburg. Mata Urmila Devi was enthusiastic:
»The German audiences were amazing! My musicians all per­
formed with virtuosity, the crew was very committed. I would
like to thank everyone without whose help this tour would not
have been possible.«
Mata Urmila Devi
… ist eine weltbekannte Sängerin, eine erfahrene spirituelle
Lehrerin, Poetin und Künstlerin mit ungewöhnlichem musi­
kalischem Talent. Sie wurde in Indien geboren und lebt seit
vielen Jahren in Bad Antogast (Schwarzwald). 1967 schloss
Urmila Devi ihre Studien in den Schönen Künsten, Gesang,
Literatur und Wirtschaft in Indien ab. Dreizehn Jahre lang sam­
melte sie vor allem im Westen als Geschäftsfrau Erfahrungen.
Während ihrer Studien der uralten indischen Philosophie be­
gegnete sie 1987 H. H. Sri Sri Ravi Shankar und begleitete ihn
auf seinen weltweiten Reisen. Seit mehr als 20 Jahren enga­
giert sich Urmila Devi für soziale Projekte. Sie leitet Seminare
und Workshops für das individuelle Stressmanagement von
»The Art of Living« in mehr als 45 Ländern und gibt mit ihrer
Musikgruppe Konzerte in der ganzen Welt.
… is a world-famous singer, an experienced spiritual teacher,
a poet and an artist with outstanding musical talent. She
was born in India and has been living in the Black Forest in
Germany for many years. In 1967 Urmila Devi finished her
studies in fine arts, voice, literature and management. For 13
years she gathered experience as a business woman mostly in
Europe. While studying ancient Indian philosophy she met
H. H. Sri Sri Ravi Shankar in 1987 and from then on accompa­
nied him on his journeys around the world. Urmila Devi has
been committed to social projects for more than 20 years.
She has been conducting workshops for individual stress
management for »The Art of Living« in more than 45 countries
and tours the world with her band.
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
31
Special Event
Bekämpfung des Kinderhandels in Indien
Combating Child Trafficking in India
Im Herbst wies Sri Sri Ravi Shankar im Europäischen Zentrum
in Bad Antogast auf das Problem des Kinderhandels in Indien
hin. Er zeigte sich sehr betroffen von den Zuständen unter
denen die Kinder, meist junge Mädchen, leiden.
Derzeit überprüfen wir Möglichkeiten, wie wir den Mäd­
chen mit unseren Kursen vor Ort helfen können. Die Kurse
sollen dazu beitragen, dass sie ihre schrecklichen Erlebnis­
se so weit verarbeiten, dass sie an Schulungen teilnehmen
können. In diesen Schulungen erlernen die Mädchen lesen
und schreiben sowie ein Handwerk, mit dem sie ihren Lebens­
unterhalt auf menschenwürdige Weise verdienen können.
Zudem ist dringend medizinische Hilfe notwendig. Als Nicht­
regierungsorganisation (NGO) könnte »Die Kunst des Lebens«
eine wichtige Rolle bei der Wiedereingliederung dieser Kinder
und Jugendlichen in die Gesellschaft spielen. Bei unseren
bestehenden Hilfsprojekten in Indien arbeiten wir bereits
mit einheimischen Helfern zusammen und könnten auch
auf diesem Wege mit den Mädchen in ständigem Kontakt
stehen. Die Helfer können die Lage vor Ort gut einschätzen,
Risiko-Familien erkennen und verhindern, dass neue Fälle
von Kinderhandel entstehen. Regierungen haben die Aufga­
be, die Gesetzeslage so zu ändern, dass Menschenhandel
und Ausbeutung wirkungsvoll gestoppt werden können. Laut
einer UN-Studie werden weltweit jährlich 1,2 Millionen Kinder
als billige Arbeitskräfte verkauft – als Haushaltshilfen, Bett­
ler oder in die Prostitution. In Indien geschieht dies häufig,
weil man Eltern glauben lässt, dass sie dadurch ihre Schulden
abbezahlen können.
Gerne nehmen wir Eure Impulse zu diesem Thema auf. Bitte
meldet Euch bei Natacha Manet, [email protected]
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No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
Late this autumn at the European Centre in Bad Antogast,
Sri Sri Ravi Shankar expressed his concern about child
trafficking in India.
It is mostly girls who are affected by this problem and we are
currently assessing the different possibilities of how we can
bring relief by conducting courses for these girls. These cours­
es are aimed at supporting the girls in word and deed so they
can develop resilience and get over their painful experiences at
least to the degree that they can cope with everyday life again.
They will then learn how to read and write and acquire skills
and vocational training. This will help them to make a decent
living. They also need medical attention. As an NGO, »The Art
of Living« could play an important role in the rehabilitation of
the children and teens who fall victim to human trafficking. Our
local volunteers have been working successfully at the com­
munity level in other projects and could thus be constantly in
touch with these children. Working with local volunteers will
give us a chance to evaluate the situation, spot families at risk
and prevent new cases. The government’s endeavours here are
aimed at changing the legal framework so that this exploitation
can be stopped effectively. A UN study has established that
about 1.2 million children are sold as cheap labour, domestic
servants, beggars and even prostitutes. In India parents also
sell their children believing they can pay off their debts this
way – at least that is what they are led to believe.
We would like to invite you to submit your ideas and com­
ments regarding this subject. Please contact Natacha Manet at
[email protected]
Deutschland Heute /Germany today
Serie: Unsere Zentren stellen sich vor
Berlin: Unsere wunderbare
Yoga-Oase
Eine Insel der Stille und der Freundlichkeit mitten im Lärm
der Metropole: das ist die Berliner Kunst des Lebens YogaOase. In den sieben Jahren seit der Anmietung eigener Räume hat sie sich zu einem gemütlichen zweiten Zuhause, zum
Ort der Begegnung und der Kurse für viele hundert Berliner
und Gäste aus aller Welt entwickelt.
Bettina Semmer
Wir sitzen auf gepflegten, weißen Sofas, schenken uns Tee nach,
schauen uns um und sind dankbar – sieben KursleiterInnen im
Empfangsraum des KdL Zentrums in Berlin beim Meeting. Nur
SusanneKamp,dieAyurvedaExpertinundZentrumsleiterin,fehlt
uns heute, da sie wieder einmal in Sachen Ayurveda quer durch
Deutschland unterwegs ist. »Für mich war das eigene Zentrum
ausschlaggebend bei der Entscheidung, nach Berlin zu ziehen«,
sagt Barbara, Sri Sri Yoga Lehrerin, die an einer Dissertation über
KdL Kurse arbeitet, und fährt fort: »Einen Ort zu haben, wo ich
jederzeit hingehen und mich mit netten Leuten treffen, gemein­
sammeditierenundsingenkann,dasistsowichtig!Unddiesistein
solcher Ort. Ein wunderschönes zweites Zuhause!«
George aus Georgien, Christine aus Süddeutschland, ja, ei­
gentlich alle sieben stimmen unisono ein: ja, unser Zentrum ist
schön, mit seinen hohen Decken, dem großen hellen Meditati­
onsraum und den vielen Nebenräumen plus Küche im zweiten
Stock des Ateliergebäudes, das man über einen grünen Hof mit
schönen Brunnen und Vogelgezwitscher erreicht.
Für Britta und Bettina, die schon seit 2001 dabei sind, ist
die Entwicklung rückblickend in Riesenschritten vorange­
gangen: erst nur ein wöchentliches Treffen in einer Heilpra­
xis in Kreuzberg zur Sudarshan Kriya; dann die große Woh­
nung in d er Potsdamer Straße mit Balkon zum Verkehr.
Mit Leiterin Eva Legall erlebten wir viele Höhepunkte, allen
voran Sri Sri Ravi Shankar’s Besuch im Jahr 2003 anlässlich
der Asien-Pazifik-Wochen im Roten Rathaus unter dem Mot­
to: »Menschliche Werte leben«. Damals schrieb der Berliner
Kurier groß: »Der Guru, dem die Präsidenten vertrauen«, und
Kanzler Gerhard Schröder wurde öffentlich nahegelegt, den
Kurs zu absolvieren. Auch Oberbürgermeister Wowereit und die
Vizepräsidentin des Indischen Oberhauses gaben sich die Ehre,
und erlebten live die Meditation und den Vortrag des »Heiligen«,
so die Bildzeitung. Seither haben sich die Aktivitäten der Berli­
ner Gruppe vervielfacht: Sudarshan Kriya und Schnupperyoga
gibt es zweimal wöchentlich, Teil 1 Kurse werden monatlich,
Teil 2 mehrmals im Jahr angeboten, und viele Sonderveran­
staltungen haben zu einer bunten »Gemeinde« geführt, die
die Wohnung bald zu klein erscheinen ließ. Im Jahr 2004 folg­
te der Umzug in die großzügigen neuen Räumlichkeiten, und
Eva wurde durch Kristoffer aus Dänemark abgelöst. Wir alle
kauften Anteile am Bodenbelag, und ruckzuck war die Reno­
vierung und Gestaltung unter der fachkundigen Leitung der
Architektin Brigitte Esch unter Mithilfe von Britta und vielen
Freiwilligen bewältigt, besonders auch unseren Fürstenwal­
der Helferinnen Britta, Ute und Elvira, die inzwischen auch
alle drei Kursleiterinnen sind. Unter den schönen Textilien
und Lampen, zwischen hochwachsenden Pflanzen und sanf­
ten Farben kann man sich hier heute rundum wohlfühlen. Und
immer wieder sind es die Volunteers, die freiwilligen Helfer,
derer Tatkraft und Begeisterung uns voranbringt, die wir hier
aber leider aus Platzgründen nicht nennen können.
Zum Wachstum beigetragen hat vor allem das Yogafestival, bei
dem alljährlich eine große Fangemeinde von Mata Urmila Devi
herbei strömt und ihren tiefbewegenden Gesängen lauscht. Die
Zahl derer, die auf der Wiese nahe dem Hauptbahnhof im Jahr
2009 Sri Sri Yoga mit Barbara mitgemacht haben, wird um 150
geschätzt. Seither haben wir, Susanne und Bettina mitgezählt,
insgesamt drei Sri Sri Yoga Kursleiterinnen und bieten dieses
fünf- bis sechstägige Kursformat regelmäßig an. Und natürlich
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
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Deutschland Heute /Germany today
spielt der gute Kontakt zur Indischen Botschaft eine heraus­
ragende Rolle. Dort ist die Kunst des Lebens regelmäßiger
Gast, natürlich besonders gerne, wenn Guruji selbst dort
spricht, wie er es schon mehrfach getan hat. Aber auch
Urmilajis Kurse und Konzerte sowie Sri Sri Yoga Kurse mit
Simultanübersetzung ziehen Begeisterte aller Nationen an.
Das ist eben Berlin: die kulturelle Vielfalt ist der Reichtum der
Stadt und auch der Kunst des Lebens! Und die Jugend. Nicht
weniger als vier Yes+- Kurse gab es in den letzten 12 Monaten,
ehrenamtlich organisiert hauptsächlich von Martin Benjamin
und dem Yes-We- Can-Team, das seit April mit viel Begeiste­
rung und Schwung das Leben im Zentrum mitbestimmt. Das
Fundraising für die Schulen in Indien und die Opfer der jüngs­
ten Flutkatastrophe im süd­indischen Karnataka läuft unter
der Leitung von Camille, dem Yes-We-Can-Lehrer aus Frank­
reich, auf Hochtouren.
Was noch alles kommen mag nach dem DSN Kurs mit dem
indischen Kursleiter Santosh (Ende November), das kann
man sich nur ausmalen. Fest steht, sollten wir mal wieder aus
allen Nähten platzen, wird einfach noch eine Etage angemie­
tet. Willkommen ist jedeR jederzeit, welcome home!
Series: Our German Centres
Berlin: Our Wonderful Yoga Oasis
An island of tranquility and cordiality in the midst of our
busy capital: the Yoga Oasis of the »The Art of Living« Berlin
centre. Seven years have passed since we have moved into
this centre and it has developed into a comfy second home,
a place of welcome with courses for hundreds of people from
Berlin and other places from Germany and abroad.
Bettina Semmer
We are sitting on nifty white sofas, pouring a second cup of
tea while looking around, filled with deep gratitude – seven
course instructors at a meeting in the lobby of the Berlin cen­
tre. We are missing Susanne Kamp, our Ayurveda expert and
head of the centre who is travellling through Germany in her
endeavours to promote Ayurveda. Barbara, Sri Sri Yoga teach­
er: »This centre was the reason why I came to Berlin.« She is
working on her thesis on The Art of Living courses. »Having
a place I can always come to and meet nice people and join
them in meditation and sing with them is very important to
me! This centre is such a place to me. A wonderful second
home«, she adds.
George from Georgia, Christine from the south of Germany
and all the rest of us agree: This centre is a beautiful place
with its high ceilings, large meditation rooms bathed in light
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No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
and its many side rooms and kitchen on the second floor of
the adjacent building that can be reached through a leafy
backyard with a pleasant fountain and birds’ twittering.
The progess this centre has seen happened in giant steps,
say Britta and Bettina who have been here since 2001. First,
the Sudarshan Kriya was held once a week at the office of
a natural health professional, then we had a big apartment
at Potsdamer Straße with a balcony facing the street. Eva
Legall used to run the centre back then and there were many
highlights during these years, one of them being Sri Sri
Deutschland Heute /Germany today
Ravi Shankar’s attendance at an event in Berlin’s town hall
devo­ted to »Menschliche Werte leben« (Human Values in
Everyday Life) on the occasion of the Asia Pacific Week. The
Berliner Kurier wrote: »A Guru in whom presidents place their
trust«. Chancellor Gerhard Schröder received a public rec­
ommendation to attend a course. Berlin’s mayor, Wowereit,
and the vice-president of India’s upper house of parliament
attended this event and were present for the live meditation
and the lecture by »the holy man,« as the German newspaper
Bild called Sri Sri.
Activities have multiplied ever since: Sudarshan Kriya and in­
troductory yoga courses are held twice a week, Part I courses
once a month and Part II courses several times a year. Our
special events have helped us create a motley community
consisting of people from all walks of life. Soon, the apart­
ment was too small for all of them, so in 2004 we moved
into our current centre and Kristoffer from Denmark took over
Eva’s job. We shared the cost of the new floor covering and
with support from architect Brigitte Esch and the help of many
volunteers, among them Britta, Ute and Elvira from Fürsten­
walde – who have all become course instructors now – we
managed to open the new centre in no time. Lavish drapery
and nice lamps, big plants and soft colours create a wonder­
ful atmosphere. It’s the volunteers’ enthusiasm that keeps us
growing. We appreciate their support very much even if we
cannot mention all of them in this article.
Our annual Yoga Festival attracts numerous fans of Mata
Urmila Devi who come to listen to her wonderful voice.
Approximately 150 people attended Barbara’s yoga session
on a lawn near the central station in 2009. Our centre has
three Sri Sri Yoga teachers, including Susanne and Bettina,
and we are happy to offer six-day Sri Sri Yoga courses on a
regular basis. Our contact with the Embassy of India in Berlin
plays a vital role for our centre. We have been invited many
times and Guruji has spoken there on several occasions.
Also, courses and performances by Urmilaji as well as inter­
national Sri Sri Yoga courses with simultaneous translation
attract people from many countries. Berlin’s cultural diversity
is the wealth of this city and also of »The Art of Living«!
We dedicate a lot of our time to young people. Four YES!+
courses have been held within the past 12 months, mostly
organised by Martin Benjamin in close cooperation with the
»Yes – We Can« team. All these highly motivated volunteers
have shaped our centre’s activities since April 2009. Fund­
raising for the foundation’s schools in India and for those
affected by the floods of Karnataka in South India is organ­
ised by Camille, our »Yes – We Can« teacher from France.
We cannot wait to see all that is going to happen after
Santosh’s DSN course in late November. If our centre should
burst at the seams then we will simply rent another floor in
the building. We are looking forward to welcoming more and
more people – welcome home!
Von links nach rechts / from left to right:
Martin, Bettina, Britta, George, Barbara, Christine, Camille
Das Team der Yoga Oase ist seit Herbst 2009
auf acht KursleiterInnen gewachsen und sorgt für
Abwechslung. Es freuen sich auf Euren Besuch:
As of autumn 2009, the members of our Yoga Oasis
team are:
Camille Abgrall
Teil 1 und Yes+ Kursleiter
Part I and YES!+ course instructor
Barbara Bendel
Sri Sri Yoga Lehrerin
Sri Sri Yoga teacher
Martin Benjamin
Teil 1 und Yes+ Kursleiter
Part I and YES!+ course instructor
Britta Fürste
Teil 1 Kursleiterin
Part I course instructor
Marie-Christine Heuell
Teil 1 Kursleiterin und Eternity
Process Lehrerin
Part I course instructor and
Eternity Process teacher
Susanne Kamp
Teil 1 Kursleiterin und Sri Sri
Yoga Lehrerin
Part I course instructor and
Sri Sri Yoga teacher
Dr. George Lavrelashvili
Teil 1 Kursleiter
Part I course instructor
Bettina Semmer
Teil 1 Kursleiterin und Sri Sri
Yoga Lehrerin
Part I course instructor and
Sri Sri Yoga teacher
Art of Living Yoga Oase
Die Kunst des Lebens Deutschland e.V.
Potsdamer Str. 98,
Ateliergebäude, 2nd floor
10785 Berlin
Tel: +49 (0)30 25 79 80 88
[email protected]
www.artofliving.de
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
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Sudarshan Kriya
Teil des ganzheitlichen
Heilkonzepts von RoSana
An Integral Part of the
Holistic Healing Concepts of RoSana
Auf der Suche nach einem neuen Lebenshorizont be­­gegnete
mir in einer indischen Ayurveda-Klinik mein heutiger Mann.
Uns verband ein gemeinsamer Wunsch, den wir zwei Jahre
später verwirklicht haben: »RoSana«, ein alternatives
Gesundheitszentrum. Hier hat sich eine Gruppe erfahrener
Ärzte, Heilpraktiker und Therapeuten aus der Überzeugung
zusammengefunden, dass jede Krankheit so individuell
behandelt werden muss wie der Mensch, der von ihr be­
troffen ist.
In search of a new direction in life, I met my husband in an
Indian Ayurvedic clinic. We connected through a common
aim that we managed to manifest two years later as an alternative health centre called RoSana. A group of experienced
doctors, homeopaths and therapists came together through
their conviction that every illness needs to be treated individually and so does each patient.
H eidi Gutschmidt
In unserem Gesundheitsrefugium, das auf einer malerisch
schönen Flussinsel bei Rosenheim residiert, setzen wir auf
ganzheitliche Behandlungskonzepte und alltagsnahe An­
leitungen für einen gesundheitsfördernden Lebenswandel.
Ein Repertoire aus etablierter Schulmedizin, professionel­
lemCoaching und bewährter Naturheilkunde mit Ayurveda,
Akupunktur, Homöopathie, Osteopathie und Feldenkrais
– zusammen mit Atemtechniken und Yoga ebnet den Weg
zurück zu einem »glücklicheren Ich«. Die ganzheitlichen
Behandlungskonzepte entwickeln wir aus Methoden der
etablierten Medizin sowie der bewährten Naturheilkunde
und schneiden sie auf die spezifischen Beschwerden zu.
Nach gründlicher Diagnose wählen wir zusammen mit dem
Patienten den effektivsten Weg zurück zu Gesundheit, Vitali­
tät, Kraft und Schmerzfreiheit. Der Patient braucht nicht län­
ger an unterschiedlichen Orten nach der »besten« Behand­
lung zu suchen. In den Kursen von »Die Kunst des Lebens«
lernten wir die Sudarshan Kriya zusammen mit weiteren tief
greifenden Atemtechniken kennen. Diese gründliche Selbst­
erfahrung sowie die positiven Veränderungen im Alltag, die
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No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
wir durch die tägliche Praxis der Atemübungen erfuhren,
haben uns überzeugt. Wir nahmen die Techniken in unser
Praxiskonzept auf. Seither erleben wir den Atemkurs als un­
verzichtbaren Bestandteil unseres Gesamtkonzeptes auf dem
Weg zu ganzheitlicher Gesundung. H. H. Sri Sri Ravi Shankar
autorisierte uns, neben den regelmäßig angebotenen Grund­
kursen »Die Kunst des Lebens« Teil 1 auch eine persönliche
Einführung für Kur-Patienten durchzuführen.
Dies gibt uns noch häufiger Gelegenheit, die unmittelbare
Wirkung dieser einzigartigen Atemtechnik auf den Gesun­
dungsprozess zu erleben. Unsere Ayurveda Ärzte waren
davon so beeindruckt, dass sie einen Kurs für die Mitarbeiter
des RoSana anregten, um das »Geheimnis« selbst zu erfah­
ren. Nach dem Kurs verstanden sie und empfehlen seither
unseren Kurgästen den Atemkurs oder die persönliche Ein­
führung. Nach unserer heutigen Erfahrung sind die Atem­
techniken eine unverzichtbare zusätzliche Maßnahme bei
Depressionen, allen stressinduzierten Krankheiten – wie u.
a. dem Burn-out-Syndrom – und chronisch rezidivierenden
Gesundheit / Health
Krankheitsprozessen. Dazu zählen zum Beispiel Infektanfäl­
ligkeiten. Bei stagnierenden Lebensprozessen, wie anhaltend
unzufriedenen Partnerschaften, haben wir die regelmäßig
praktizierte Sudarshan Kriya mit dem im Grundkurs vermittel­
ten Wissen als eine unübersehbare Hilfe kennen gelernt – für
die Betreffenden und die sie umgebenden Menschen. Selbst
die lange versuchte Aufgabe des Rauchens führte unmittel­
bar nach dem Atemkurs bei einem Patienten zum ersehnten
Erfolg. Patientinnen, die immer unter kalten Füßen und den
damit einhergehenden Erkältungs- und Entzündungskrank­
heiten litten, sind seit dem Kurs beschwerdefrei. Die Rück­
meldungen zur Wirkung der Atemmethoden sind eine zuvor
meist nicht gekannte Ruhe und innerer Frieden.
Sudarshan Kriya – An Integral Part of the Holistic Healing
Concepts of RoSana
H eidi Gutschmidt
In our remote health centre situated on a picturesque and
beautiful river island in Rosenheim, we are set up for holis­
tic treatments and offer practical instructions for a health
promoting lifestyle. A repertoire of established allopathic
medicine, professional coaching and proven natural means
– Ayurveda, acupuncture, homeopathy, osteopathy and
Feldenkrais, as well as breathing techniques and yoga – offer
a way to a more balanced, happier self.
For the complete planning for our treatments, we use both al­
lopathic and alternative practices and medicines, combining
them for the specific complaints. After a thorough diagnosis
we consult with the patient to arrive at the most effective way
towards health, vitality, strength and no more pain. The pa­
tient has no need to look any longer to different locations for
the »best« treatment.
In »The Art of Living« courses we were taught the Sudarshan
Kriya and other breathing techniques. This brought increased
self-awareness and positive changes in everyday life. The re­
sults from the daily practice of these breathing techniques
convinced us to include these techniques in our course of
treatments. We have observed that the breathing course has
enhanced our entire way of thinking, contributing towards a
faster and more sustaining recovery.
on the health. Our Ayurvedic doctors were so impressed, they
organised a course for the staff at RoSana to experience the
»secret« for themselves. Upon the completion of this course,
the participants all understood the benefits and have since
recommended to their patients to take the opportunity to learn
the breathing practices in a group or individually.
With our present experience, the breathing techniques are an
important additional step for depression, all stress-induced
illnesses, burnout and chronic disease. Low immunity is a fre­
quent side effect of the above ailments.
With stagnating life processes, e.g. unhappy relationships, we
discovered that the Sudarshan Kriya, together with the knowl­
edge given on the basic course, is a wonderful support. This
not only applies to participants who are taking the course but
also to those they come into contact with.
After many unsuccessful attempts to give up his smoking
habit, one patient found that he managed to break the habit
after taking the breathing course. Other female patients who
suffered from continuous cold feet, colds and infections of
one kind or another, were freed from the complaints after tak­
ing the course. The feedback on the results of the breathing
methods indicated that many experienced calmness and inner
peace, an enjoyment they could not recollect previously.
Sri Sri Ravi Shankar gave us the authorisation, beside the regu­
larly offered basic »The Art of Living« Part 1 course, to give per­
sonal instruction to our patients. This allows us to witness the
immediate beneficial effect of this unique breathing technique
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
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Training für Körper und Geist
Exercise for body and mind
Sri Sri Yoga
»Sri Sri Yoga
gibt mir viel Kraft
für die täglichen
Herausforderungen
des Lebens.«
»Sri Sri Yoga
provides me with
the energy I need
to deal with life’s
challenges.«
»Die Kunst des Lebens« bietet jetzt in ganz Deutschland
verstärkt Sri Sri Yoga Kurse und regelmäßige Folgetreffen
an. Dafür wurde jüngst die Zahl der Kursleiter verdreifacht.
Das große Highlight im kommenden Jahr wird das Sri Sri
Yoga Festival im Mai in Bad Antogast sein. Die Redaktion
sprach dazu mit Diplom-Psychologin Barbara Bendel, die im
Berliner Zentrum von »Die Kunst des Lebens« als Kursleiterin für Sri Sri Yoga aktiv ist.
»The Art of Living« has started to offer more and more Sri Sri
Yoga courses in Germany and also follow-up meetings. As of
late course offers have tripled. One of the highlights in 2010
will be the 1st Annual Sri Sri Yoga Festival at the European
Centre Bad Antogast in May. Our editorial staff met with
psychologist Barbara Bendel, Sri Sri Yoga teacher at »The Art
of Living« centre in Berlin.
Unter Yoga scheint jeder etwas anderes zu
verstehen. Frau Bendel, was genau ist denn
nun Yoga?
Yoga umfasst sehr viel mehr als Körperübungen, was viele
Menschen zunächst meinen. Es ist der Weg zu einer geistigen
Lebenshaltung, durch die man entspannt, mit Gelassenheit,
Freude und vor allem Respekt und Liebe sich selbst und an­
deren gegenüber durch das Leben geht. In Sri Sri Yoga legen
wir großen Wert auf die Pflege des Körpers, unserer Emotionen
und Gedanken – wir nennen es Geist.
Was ist das Charakteristische an Sri Sri Yoga?
Neben Körperübungen, den so genannten Asanas, legen wir
beim Sri Sri Yoga einen Fokus auf Atemtechniken – Pranayama
und Meditation. Sri Sri Yoga beinhaltet Elemente aus verschie­
denen Yoga-Richtungen: Entspannung und Meditation kommen
aus dem Raja-Yoga sowie dem Bhakti-Yoga. Aus der Tradition
des Karma-Yoga stammt das selbstlose Dienen. Ganz unabhän­
gig von Alter und Körperkonstitution ist Sri Sri Yoga für jeden
geeignet. Durch die bewusste Wahrnehmung von Atem und
Körper während der Übungen dehnen wir die Muskulatur,
Sehnen und Bänder, ohne den Körper zu stark zu beanspruchen.
38
No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
Gesundheit / Health
Eingangs sprachen Sie die geistige Haltung des
Yoga an. Können Sie uns dazu mehr sagen?
Sri Sri Yoga bringt Weisheit und Yogatechniken in ihrer reinsten
und einfachsten Form zusammen, indem es Atem, Körper und
Geist durch Gewahrsein verbindet. Das yogische Wissen ist ein
zentraler Bestandteil unserer Kurse. Ein gutes Beispiel dafür
sind die acht Säulen des Yoga, die Patanjali einst vermittelte.
Dazu zählen neben Asanas, Pranayama und Meditation unter
anderem auch soziale und persönliche Regeln, die uns bei der
Weiterentwicklung unserer geistigen Haltung unterstützen. Im
Sanskrit heißen sie Yama und Niyama.
Wie kann man Sri Sri Yoga erlernen?
Ich empfehle, zu Beginn einen Kurs von mindestens sechs
Sitzungen in Anspruch zu nehmen, um die Techniken und das
Wissen kennenzulernen. Danach ist es sinnvoll, möglichst
täglich Yoga-Übungen zu praktizieren. Es können auch ein
paar Minuten am Tag sein. Ein Asana ist besser als keines.
Nur dann wird der Körper gelenkiger und der Geist kommt zur
Ruhe. Bei mir ist durch das tägliche Praktizieren eine starke
Hautallergie verschwunden. Außerdem bin ich viel zufriede­
ner, klarer und zielgerichteter als früher.
Aktuelle Termine zu den Kursen
www.srisriyoga.artofliving.eu /
email [email protected]
Sri Sri Yoga – Exercise for body
and mind
Yoga seems to be a term with many definitions.
What does yoga mean to you, Ms. Bendel?
Yoga is so much more than just the physical exercise that
people take it for. It is a doorway to a lifestyle characterized
by equanimity, joy but above all love and respect for one­
self and others. Sri Sri Yoga places its emphasis on the care
for our body, our emotions and thoughts; it’s what we call
the mind.
Barbara Bendel
Sri Sri Yoga combines elements from several yoga styles: re­
laxation and meditation are from raja yoga and bhakti yoga.
Traditional karma yoga gave us selfless service. Sri Sri Yoga
can be done by anyone, regardless of age or constitution. By
consciously observing our breath and body during the exer­
cises we stretch our muscles, tendons and ligaments without
overstraining the body.
You mentioned the mindset of Sri Sri Yoga.
Could you please tell us more about it?
Sri Sri Yoga is a combination of wisdom and yoga exercises in
their purest and most simple forms – we link breath, body and
mind by awareness. The wisdom of yoga is an integral part of
our courses. Patanjali’s eight pillars of yoga are a good example.
There are asanas, pranayama and meditation, but also social
and personal rules that help us to cultivate our mental develop­
ment. In Sanskrit these are called yama and niyama.
What should I do to learn Sri Sri Yoga?
I recommend a course of at least 6 sessions to become
familiar with the exercises and the knowledge. Then it would
be great to do those exercises on a daily basis, even if just
for a few minutes. One asana is better than none. The body
becomes more agile and the mind calmer. I was glad to see
that my skin allergy completely disappeared when I started
my daily exercises. I feel much better; my mind is clearer and
more focused than ever.
For courses near you, please visit
www.srisriyoga.artofliving.eu /
email [email protected]
How does Sri Sri Yoga differ from all other
styles of yoga?
In addition to physical exercise, to asanas, we focus on
breathing techniques, namely pranayama and meditation.
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
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Ayurvedische Küche – Genuss
für alle Sinne
The Art of Ayurvedic Cooking –
Appealing to all Senses
Von heute an präsentieren wir Ihnen in jeder Ausgabe
von »Die Kunst des Lebens« Rezepte einer Köchin aus
Leidenschaft und Kennerin der ayurvedischen Küche: Heidi
Gutschmidt. Für die kalte Herbst- und Winterzeit emp­
fiehlt sie einen traditionellen, osteuropäischen Eintopf – in
ayurvedisch-vegetarischer Variante.
Borschtsch
Starting with this issue Heidi Gutschmidt, cook by passion
and connoisseur of Ayurvedic cuisine, will introduce you from
now on to one of her delicious, seasonal recipes. For cold
autumn and winter days she recommends a traditional East­
ern-European hotpot prepared the Ayurvedic-vegetarian way.
H eidi Gutschmidt
Zubereitung
Zutaten
Zwiebeln und Knoblauch in Ghee oder Öl andünsten, das Kraut
dazugeben und kurz mitdünsten. Mit Gemüsebrühe auf­gießen.
Gewürze, rote Rüben, Möhren und Sellerie hinzufügen, 20
Minuten köcheln lassen. Tomaten und Kartoffeln hinzufügen
und weitere 15 Minuten köcheln. Zuletzt mit Zitronensaft, Salz
und Pfeffer abschmecken. Für den Sauerrahm (oder Sojasahne
mit Zitrone) alle Zutaten miteinander verrühren.
2 Zwiebeln, grob gehackt (wahlweise, können auch
weggelassen werden)
2 Knoblauchzehen, gehackt
2 EL Ghee oder Olivenöl
250 g Weißkraut, fein gehobelt
1½ l Gemüsebrühe (aus hefefreier Brühe oder selbst gemacht)
2 Lorbeerblätter
5 Gewürznelken
8 schwarze Pfefferkörner, ganz
1 TL Kümmel, gemahlen
je ¼ TL Kurkuma, Paprika, Galgant
¼ TL Koriander, im Mörser zerstoßen
500 g rote Rüben, gewürfelt
250 g Karotten, gewürfelt
250 g Sellerie, gewürfelt
250 g Kartoffeln, geschält und gewürfelt
2 EL Zitronensaft, Salz, Pfeffer zum Schluss
Vor dem Servieren 2 Esslöffel Sauerrahm auf jede Portion
Borschtsch geben.
Für den Sauerrahm
250 ml Sauerrahm oder Sojasahne mit etwas Zitrone
2 EL Dill, fein gehackt oder 1 EL getrockneten Dill
Salz
schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
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No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
Gesundheit / Health
Ingredients
Borschtsch
H eidi Gutschmidt
Preparations
Sautee onions and garlic in the ghee or oil and add the finely
chopped cabbage to simmer with the above for a short while.
Add the vegetable stock and the spices, beetroot, carrots,
and celery. Simmer for 20 min. and then add the toma­
toes, potatoes, simmering a further 15 min. Season with the
lemon juice, salt and pepper. For the sour cream (or soya cream
with lemon juice) mix all the ingredients. Serve topped with 2
tablespoons of sour cream to each bowl of Borschtsch.
2 onions roughly chopped
2 cloves chopped garlic
2 tablespoons ghee or olive oil
250g finely chopped white cabbage
1.5 liters vegetable stock without yeast, preferably homemade
2 bay leaves
5 cloves
8 whole black peppercorns
1 teaspoon each of ground caraway seeds and
0.25 teaspoon coriander ground roughly with mortar and pestle
500g beetroot chopped into cubes
250g carrots chopped into cubes
250g celery chopped into cubes
250g potatoes peeled chopped into cubes
2 tablespoons lemon juice
salt and pepper added at the end.
For the Sour Cream
250 ml sour cream or soya cream with a little lemon juice.
2 tablespoons finely chopped dill or 1 tablespoon dried dill
salt
black pepper, freshly ground
›Die Kunst des Lebens‹ Nr. 2 Dezember 2009
41
The Art of Living near you
Die Kunst des Lebens in Ihrer Nähe
Europäisches Zentrum Die Kunst des Lebens Bad Antogast
Freiburg • Freudenstadt • Offenburg • Straßburg • Karlsruhe
Magda Forys, Telefon 07804 / 973 90, [email protected]
Natacha Manet, Telefon 07821 / 76 05 47, [email protected]
www.artofliving.de
Berlin
Camille Abgrall
Telefon 030 / 25 79 80 88
Mobil 0157 / 79 271 011
[email protected]
Fürstenwalde
Ute Gittner
Telefon 03361 / 31 09 07
Mobil 0152 / 09 84 36 54
[email protected]
Frankfurt
Regina Bönsel
Telefon 069 / 78 988 388
Mobil 0171 / 69 55 020
[email protected]
Gangelt-Birgden
Alexander Müller
Telefon 02454 / 40 67
[email protected]
Minden
Elke Lück
Telefon 05405 / 60 60 19
Mobil 0171 / 355 99 77
[email protected]
Kirchheim/Teck
Karin Herrmann
Telefon 07021 / 80 46 722
Mobil 0151 / 52 40 45 46
[email protected]
München
Regina Bönsel
Telefon 069 / 78 988 388
Mobil 0171 / 69 55 020
[email protected]
Köln
Alexander Müller
Telefon 02454 / 40 67
[email protected]
Osnabrück
Balder Camby
Telefon 05405 / 60 60 19
Mobil 0171 / 77 45 707
[email protected]
Hamburg
Elke Heckmann
Telefon 040 / 85 33 76 80
[email protected]
Dresden
Eva Legall
Telefon 0351 / 81 04 410
Mobil 0160 / 28 06 681
[email protected]
Aachen
Iris Dohmen
Telefon 02456 / 13 912
Mobil 0163 / 40 83 911
[email protected]
Dortmund
Andreas Proske
Telefon 0231 / 79 79 382
Mobil 0171 / 477 22 20
[email protected]
Eisenhüttenstadt
Petra Moritz
Telefon 03364 / 41 46 78
[email protected]
Frankfurt Oder
Elvira Scholz
Telefon 03361 / 31 09 07
Mobil 0152 / 09 84 36 52
[email protected]
Freudenstadt
Tatiana Jakob
Telefon 07428 / 84 88
Mobil 0170 / 29 25 569
[email protected]
42
Konstanz
Christian Janzen
Telefon 07531 / 69 32 32
Mobil 0172 / 13 15 498
[email protected]
Leipzig
Sven Grau
Telefon 0163 / 62 45 209
[email protected]
Lübeck
Britta Gerdes-Petersen
Telefon 04502 / 75 39 059
Mobil 0171 / 60 52 330
[email protected]
Lüneburg
Katrin Deckert
Telefon 04131 / 57 404
[email protected]
Mannheim / Heidelberg
Andrea Gutfleisch
Telefon 0621 / 79 000 97
Mobil 0179 / 69 21 336
[email protected]
No. 2 December 2009 ›The Art of Living‹
Marburg
Anita Förster-Nielsen
Telefon 06423 / 54 15 88
[email protected]
Potsdam
Britta Fuerste
Telefon 030 / 32 10 28 19
Mobil 0176 / 25 39 30 62
[email protected]
Rosenheim
Heidi Gutschmidt
Telefon 08031 / 901 09 14
Mobil 0160 / 35 28 287
[email protected]
Saarbrücken
Ana Stojadinovic
Telefon 0221 / 68 06 013
Mobil 0178 / 15 83 744
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Stuttgart
Tatiana Jakob
Telefon 07428 / 84 88
Mobil 0170 / 29 25 569
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