1 /2009 - Tierschutz Braunschweig
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1 /2009 - Tierschutz Braunschweig
Heft 1/2009 29. Jahrgang Vereinszeitung des Tierschutz Braunschweig gegr. 1882 e.V. Seiten 14 und 15 Wir suchen ein Zuhause Seite 6 Jahresbericht 2008 Seite 8 Unser Tierheim Inhalt Tierschutz Report 3 Vorwort von Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel Aus dem Verein Einladung 4 zur Jahreshauptversammlung Jahresbericht 2008 6 Herbert Sticht berichtet Finanzbericht 7 von Gerfried Sommer 13 „Meister Lampe“ Alfi Unser Tierheim 8 von Sven Schnäker Unsere Tierpension 9 Unterbringung unserer Pensionstiere 12 Unser Tierfriedhof Ein gepflegter Ort der Ruhe und Besinnlichkeit Tierheim und Krimi 17 Lore Weise schreibt spannenden Krimi Aktion Arche Noah 19 Mit Ihrer Spende vieles möglich machen Unsere Ehrenamtlichen 19 Stammtisch an jedem 2. Dienstag 22 17 Heilig Abend Bescherung der Tiere war überwältigend Tiervermittlung „Meister Lampe“ Alfi 13 „Meister Lampe“ Woher stammt die Bezeichnung Wir suchen ein Zuhause 14 2 Hunde, 2 Katzen und 2 Vögel 16 Eine Katze kommt ins Haus Wichtige Tips Tierschutz Irrtümer über Tiere 18 Der Marienkäfer 18 19 Aktion Arche Noah Alle Vögel sind schon da Jungvögel aufnehmen... oder nicht Tierschutz im frühesten Alter 21 Kindergartengruppen lernen im Tierheim 21 Leinenspende von Liv-Marlen Rösel aus der Kindergarten-Gruppe Tierrettung Ermittlungsdienst 10 Vernachlässigung von 21 Pferden und 2 Rindern 11 Affe oder Katze? Michelangelo wurde gerettet 13 Einblick in den Tierrettungsdienst Ein Tag aus unserem Tierheim-Alltag Verschiedenes 21 Kindergarten-Gruppe 20 Unterwegs zu den Luchsen Rundwegbeschreibung im Harz 22 Hunderassen Ein kleiner Auswahl bekannter Hunderassen tierschutz report 1/2009 Vorwort von Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel Liebe Tierfreunde, immer wieder diskutiert wird in der örtlichen Presse die Frage des Leinenzwangs für Hunde. Aktuell gerade auch wegen der besonderen Problematik während der Brut- und Setzzeit vom 1. April bis 15. Juli, während der eine Anleinpflicht in der freien Landschaft gilt. So vielfältig die damit verbundenen Probleme sind, so vielstimmig finden sich Meinungen dafür und dagegen, darunter Äußerungen, die solche gesetzlichen bzw. ordnungsrechtlichen Bestimmungen als »typisch für unsere überregulierte Gesellschaft« bezeichnen. Abgesehen davon, daß städtische Verordnungen zum Leinenzwang in Braunschweig aktuell auf die Parkanlagen beschränkt sind, mit festgelegten Ausnahmezonen, ist es für den Kulturhistoriker und Chronisten reizvoll zu prüfen, wie es sich in der Stadtgeschichte zu früheren Zeiten verhalten hatte. Die Haltung von Hunden spielte in der Überlieferung seit dem Mittelalter immer wieder eine nicht unbedeutende Rolle. Gesetzliche Regelungen finden sich dann im 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Hundesteuer, die zunächst als polizeiliche Maßnahme eingeführt worden war. Mit den Statuten vom 14. Dezember 1853 und 31. März 1878 sowie besonderen Vorschriften vom 21. Juli 1869 wurden erstmals grundsätzliche Regelungen für das Halten von Hunden in Braunschweig aufgestellt. Aufgrund sich häufender »Unglücksfälle« durch frei laufende Hunde, die Menschen anfielen und bissen, enthielt das Statut von 1878 einen allgemeinen Maulkorb- und Leinenzwang. Dagegen setzten sich Tierfreunde und Hundebesitzer vehement zur Wehr und die Stadtverordnetenversammlung mußte sich mit zahlreichen Eingaben und Bittschriften beschäftigen. Aber nicht die Lockerung des Leinenzwangs sondern eine Verschärfung der Verordnung war die Folge. Es wurde generell verboten, daß Hunde in Braunschweig auf öffentlichen Straßen, Wegen, Plätzen und Anlagen frei laufen durften. Sie mußten stets an einer höchstens 0,5 m langen Leine geführt werden und außerdem einen vorgeschriebenen Maulkorb tragen. Auf Bürgersteigen und Promenaden, in öffentlichen Wirtschaften, Gartenwirtschaften, Konditoreien, Cafés und sonstigen Lokalen wurden Hunde vollständig verboten. Man sieht, die Diskussionen um den Leinenzwang sind für Hundebesitzer keineswegs neu; die Verordnungen der Stadt Braunschweig aber waren in früheren Zeiten wesentlich strenger und restriktiver. Nicht zuletzt die Initiativen des am 16. Februar 1882 gegründeten Tierschutzvereins haben zu einem veränderten Umgang mit solch einengenden Bestimmungen geführt und ein wachsendes Verantwortungsgefühl bei Behörden und Bürgern für das Wohl der Tiere in unserer Stadt geschaffen. Auf diesem Weg zum Wohl der Tiere und zu deren Schutz tätig zu sein, wünsche ich dem Tierschutzverein und allen Tierfreunden weiterhin viel Erfolg und nicht nachlassendes Engagement, denn es lohnt sich für uns alle ebenso wie für die Tiere. Mit freundlichen Grüßen aus dem Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte Ihr Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel Direktor des Instituts für Braunschweigische Regionalgeschichte tierschutz report 1/2009 Einladung Liebe Mitglieder, nachfolgend ersehen Sie den Jahresbericht 2008, der Sie über die Arbeit und Geschehnisse des vergangenen Jahres informiert. Der Jahresbericht umfasst auch den Jahresabschluss 2008, gemäß §18, Abs. 3 der Satzung. Gleichzeitig laden wir Sie hiermit, gemäß § 7, Abs. 3 der Statuten zu unserer Jahreshauptversammlung ein. Diese findet am Montag, den 11. Mai 2009, um 19.00 Uhr im Vortragssaal der Stadthalle Braunschweig am Leonhardplatz statt. Tagesordnung: 1. Begrüßung durch den Vorsitzenden 2. Genehmigung des Protokolls vom 22. April 2008 3. Jahresbericht des Vorstandes 4. Bericht des Beirates 5. Bericht der Rechnungsprüferinnen 6. Entlastung des Vorstandes 7. Wahl des Vorstandes 8. Wahl der Rechnungsprüfer/innen 9. Anregungen und Mitteilungen Eventuelle Anträge zur Tagesordnung müssen gemäß § 8, Abs. 3 der Statuten, spätestens bis zum 25. April 2009 dem Vorstand schriftlich vorliegen. Später eingehende Anträge können nicht mehr berücksichtigt werden. Vergessen Sie bitte nicht, zur Jahreshauptversammlung Ihren Mitgliedsausweis mitzubringen, damit Sie an den Abstimmungen teilnehmen können. Natürlich sind auch Gäste herzlich willkommen. Wir bitten um zahlreiches Erscheinen und verbleiben mit freundlichen Grüßen, Ihr TIERSCHUTZ BRAUNSCHWEIG GEGR. 1882 E.V. Herbert Sticht Dr. Roland Reinke (Vorsitzender) (Stellv. Vorsitzender) tierschutz report 1/2009 Jahresbericht 2008 Unser Hundeauslauf Foto: Sven Schnäker Vorstand Tierheim Herbert Sticht Dr. Roland Reinke Gerfried Sommer Dr. Daniel Mertens Karl Milkau Vorsitzender Stellv. Vorsitzender Schatzmeister Natur und Umwelt Behördenverbindung Maik Teßmann Hennig Brandes Hartmut J. R. Ritter Michael Kück Sprecher Uta Braunfeldt Sonja Altmann Oliver Reinecke Finanzbuchhaltung Lohnbuchhaltung Allg. Verwaltung Beirat Geschäftsstelle tierschutz report 1/2009 Sven Schnäker Verena Geißler Anja Wagener Daniela Hansmann Tamara Otto Verena Zingler Sarah Marquardt Julia Nagel Carolin Richter Gotthardt Icks Carsten Kohlweyer Kai Christiansen Edelgard Wagener Verwaltungsleiter Leitende Tierpflegerin Tierpflegerin Tierpflegerin Tierpflegerin Auszubildende Auszubildende Auszubildende Tiervermittlung Ermittlungsdienst Werkstatt Tierfriedhof Reinigungsdienst Jahresbericht 2008 Herbert Sticht Liebe Freunde des Tierschutzvereins, das zurückliegende Jahr war ein sehr ereignisreiches für den Tierschutzverein und das Tierheim. Nach vielen Jahren der Planung konnte im Jahr 2008 der Neubau des Hundehauses 2 begonnen werden. Die Bausubstanz war marode und entsprach nicht mehr den gesetzlichen Bedingungen. Eine Voraussetzung für den Neubau war der mit der Stadt Braunschweig abgeschlossene Erbpachtvertrag der den Bestand des Tierheims am Biberweg bis zum Jahr 2073 absichert. Mit diesem Vertrag sind alle bisher getätigten und alle zukünftigen Investitionen rechtlich abgesichert. Fertiggestellt wurde die Renovierung der Krankenstation, Verfliesungsarbeiten an den Hundehäusern 1 und 3 sowie der Anbau eines Windfangs vor dem Kleintierhaus. Eine große Bitte! Wenn Sie umziehen, sich Ihr Name durch Heirat ändert, dann sollten Sie uns rechtzeitig informieren, am besten schriftlich. Sie können uns mit dieser für Sie kleinen Mühe viel Arbeit und vor allen Dingen Geld sparen helfen. Jede Auskunft des Einwohnermeldeamtes wird dem Tierschutz-Verein berechnet. Deshalb unsere Bitte: Melden Sie uns Anschriften und Namensänderungen möglichst umgehend mit. Vielen Dank. Bei der anstehenden Jahreshauptversammlung werden wir den Teilnehmern Lichtbilder von dem Stand der noch laufenden sowie der schon fertiggestellten Bauarbeiten zeigen. Es gab auch im personellen Bereich große Veränderungen, da unser langfristiger Geschäftsführer des Tierschutz BS, Herr Herbert Nagel, nach Erreichung der Altersgrenze, in den Ruhestand gegangen ist. Dieses Ausscheiden machte eine Umorganisation erforderlich. Für das Tierheim wurde Frau Verena Geißler, die über den erforderlichen Sachkundenachweis verfügt zur Leitenden Tierpflegerin ernannt und Herr Sven Schnäker als Verwaltungsleiter für den Tierschutz BS und das Tierheim eingestellt, das zog zwangsläufig weitere kleinere Umorganisationen im personellen Bereich nach sich. Jetzt sind in der Geschäftsstelle 4 Personen und im Tierpflegebereich ebenfalls 4 Personen beschäftigt. Eine Mitarbeiterin arbeitet in der Tiervermittlung und ein Mitarbeiter im Beratungs- und Ermittlungsdienst. Die Werkstattarbeit und die Arbeit auf dem Tierfriedhof werden von 2 Handwerkern ausgeführt. Die Mitgliederentwicklung hat sich nicht nur stabilisiert ,sondern sogar positiv entwickelt. Als richtig hat sich erwiesen, dass wir die sogenannte „Familienmitgliedschaft“ ins Leben gerufen haben und aktiv Mitgliederwerbung betreiben. Aber trotz der guten Entwicklung bleibt auch in der Zukunft die Mitgliederwerbung eins unserer wichtigen Ziele. Auch mit dem Auftritt des Tierschutz BS in der Öffentlichkeit waren wir, trotz der „Baustörungen“ auf dem Tierheimgelände zufrieden. Wir hatten wieder das Fernsehen zu Gast (NDR und RTL) und mit Berichten und Interviews waren wir bei unterschiedlichen Rundfunkanstalten zu Gast (NDR, FFN, Antenne das Radio und Radio Okerwelle). Ebenfalls berichteten die lokalen Zeitungen über besondere Ereignisse und über unsere Arbeit im Tierschutzverein. Gut besucht war unser Sommerfest mit vielen Aktionen und die Bescherung der Tiere am Heiligen Abend entwickelt sich inzwischen zu einer sehr beliebten kleinen Veranstaltung, die inzwischen von anderen Tierschutzvereinen ebenfalls übernommen wurden. Wir haben im letzten Jahr die sogenannte „Pfötchenhilfe“ ins Leben gerufen. Diese Hilfe tritt ein, wenn Personen ihr Tier aus finanziellen Gründen nicht medizinisch versorgen lassen können. Jeder Antrag auf finanzielle Unterstützung wird genau geprüft und die Bedürftigkeit der Antragsteller muss uns nachgewiesen werden. Diese Unterstützung ist einfach erforderlich damit Tiere aus finanziellen Gründen nicht unnötig leiden müssen. Weitere Informationen aus dem Tierheim und über den Tierrettungsdienst, den Tierfriedhof, Ermittlungsdienst sowie über die Jugendarbeit, die Tierpension und die ehrenamtlichen Helfer finden Sie auf den folgenden Seiten. Dazu gehört natürlich auch der Finanzbericht, der den Jahresbericht 2008 des Vorstandes abrundet. Unser Titelbild Immer wenn ein neuer tierschutz report geplant wird, stellt sich die Frage, was wir als Titelbild nehmen. Das Jahr 2009 steht sozusagen ganz im Zeichen des Hundes – verfügen wir doch in Kürze über ein Hundehaus, dass alle Möglichkeiten erfüllt. Sogar die großzügigen Außenzwinger des Hundehauses sind sehr gut durchdacht, da sich die Elemente zwischen den einzelnen Zwingern per Schiebetür öffnen lassen. Somit besteht die Möglichkeit einer Rudelhaltung und die Tiere haben noch mehr Bewegung. Das alles hat dazu beigetragen, dass die Wahl eines Titelbildes nicht wirklich schwer war. Mit dem schönen Labrador-Mix haben wir unserer Ansicht nach ein schönes Motiv gefunden. Übrigens handelte es sich hierbei um ein Fundtier – nach zwei Tagen konnten wir den Hund an den glücklichen und dankbaren Halter zurückgeben. Auch für uns ist es immer Sven Schnäker wieder schön, wenn wir Menschen glücklich machen können. tierschutz report 1/2009 Finanzbericht 2008 Gerfried Sommer, Schatzmeister Das Kalenderjahr 2008 wurde mit einem buchmäßigen Gewinn von 2.693,36 € abgeschlossen. In 2008 wurde das Grundstück Bürgerstraße 16 in Braunschweig für 425.000,00 € verkauft. Dem gegenüber standen Buchwerte von 369.913,76 €, so dass insgesamt ein buchmäßiger Gewinn von 55.086,24 € aus dem Verkauf erzielt wurde. Aus unserer vertraglichen Vereinbarung mit der Stadt Braunschweig zur Übernahme und Betreuung von ausgesetzten Tieren erhielten wir 112.000,00 €. Die Einnahmen aus unserem Tierfriedhof, der Pension und der Tiervermittlung summierten sich auf 107.000,00 €, so dass ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr, welches bei rund 125.000,00 € lag, von 18.000,00 € zu verzeichnen ist. Der Rückgang bei den Einnahmen der Pension von rund 5.000,00 € ist im wesentlichen auf die eingeschränkte Platzkapazität aufgrund der Umbaumaßnahmen im Tierheim zurückzuführen. Erträge aus dem Vereinsvermögen wie Mieten und Pachten beliefen sich auf 70.000,00 €. Die größte Position im Ausgabenbereich sind die Personalkosten. Zur Versorgung der uns anvertrauten Tiere, zur Bewirtschaftung des Vereinsgeländes und zur Vereinsverwaltung wurden Löhne und Gehälter sowie Sozialabgaben in Höhe von 343.000,00 € gezahlt. Ein weiterer großer Ausgabenbereich neben den zu aktivierenden Neubauten war die Renovierung vorhandener Gebäudeteile des Tierheims wie das Kleintierhaus und das Hundehaus 1. Die Renovierungsmaßnahmen beliefen sich im abgelaufenen Kalenderjahr auf 110.000 €. Die medizinische Betreuung der uns anvertrauten Tiere ist mit einer Ausgabenposition von 45.000,00 € verzeichnet. Die Einzelheiten entnehmen Sie bitte der detaillierten Einnahmen-Ausgaben-Rechnung. tierschutz report 1/2009 Einnahmen Mitgliedsbeiträge Spenden Verfügungen von Todes wegen Grundstückserträge etc. Kostenpauschale Stadt Pensionseinnahmen Tiervermittlung Tierfriedhof Welttierschutztag, Arche Noah etc. Erlöse aus Anlageverkäufen Summe 53.437,20 49.122,22 264.208,74 70.781,70 112.149,53 15.725,33 49.560,20 42.636,47 35.015,66 425.000,00 1.117.637,05 Ausgaben Personalkosten Tierarztkosten, Medikamente Futterkosten Kfz.-Kosten Reparaturen und Instandhaltungen Renovierung Tierheim Tierfriedhof, Arche Noah etc. sonstige Ausgaben Verwaltungskosten Umsatzsteuern Abschreibungen Buchwerte verkaufter Anlagen Einstellung in Rücklagen Summe Überschuss B 343.022,97 45.798,18 6.341,58 10.295,05 43.575,40 110.432,63 20.874,80 61.623,09 23.141,62 36.251,03 43.673,58 369.913,76 0,00 1.114.943,69 2.693,36 Bührke-Bau GmbH Neu + Umbauten BS/Hondelage, Birkhahnweg 4 (05309) 5231 Fax (05309) 5746 Altbausanierung Unser Tierheim Sven Schnäker So schnell vergeht die Zeit, bereits seit über einem Jahr bin ich nun als Verwaltungsleiter und somit als Gesamtvorgesetzter der Mitarbeiter im Tierschutz Braunschweig tätig und kann Ihnen versichern, dass ich mich hier nicht nur sehr wohl fühle – ich freue mich auch auf die vielfältigen Aufgaben, die zukünftig zu bewältigen sind. Erreichbare Ziele setzen, das ist wichtig, um beim Thema Tierschutz „am Ball“ zu bleiben. So können wir, nachdem wir 2008 durch unsere Umbaumaßnahmen leider etwas eingeschränkt waren, in diesem Jahr erheblich bessere Pensionsmöglichkeiten anbieten. Einen gesonderten Artikel dazu lesen Sie in diesem tierschutz report auf Seite 9. Trotz der angesprochenen Einschränkungen konnten wir im vergangenen Jahr 283 Tiere als Pensionsgäste in unserem Tierheim betreuen. Personelle Veränderungen im Bereich der Tiervermittlung wurden durchgeführt – Carolin Richter ist im Empfangs- Unsere Fahrzeuge Bericht des Verwaltungsleiters bereich unseres Tierheimes tätig. Pensionstiere annehmen, Tierabgaben bearbeiten, Tiere vermitteln und sich auch auf die unterschiedlichsten Belange der Menschen einstellen (leider sind nicht alle so freundlich wie Sie, liebe Leser), das ist ein kurzer Einblick in diese Tätigkeit. In ein neues gutes Zuhause konnten in 2008 vermittelt werden: 118 Hunde, 290 Katzen und 321 Kleintiere. Aber 178 Notaufnahmen hatten wir zu verzeichnen. Dafür gibt es die unterschiedlichsten Gründe, sei es das der Halter verstirbt und sich niemand um das verbleibende Tier kümmern kann, der Halter verunfallt im Krankenhaus liegt oder aber auch, dass der Halter in die Haftanstalt eingewiesen wird. Gerade im letzteren Fall (und wir wollen keinesfalls alle „über einen Haufen kehren“!) ist es nicht immer leicht, die Aufenthaltskosten des Tieres erstattet zu bekommen. Nicht selten bleiben wir hier, trotz mehrfacher Mahnungen, auf den Kosten regelrecht sitzen. In einem eindrucksvollen Bericht unserers Ermittlungsdienstes erhalten sie einen Einblick in eine von über 150 Ermittlungen im Jahr 2008. Ein wesentlich erfreulicheres Thema ist die Situation, wenn wir Menschen glücklich machen können. So konnten wir 253 aufgefundene Tiere an die sehr dankbaren Halter zurück geben. Wo Licht ist, ist auch Schatten, so ist es immer schwer, wenn ein Leben zu Ende geht. Auf unserem Tierfriedhof haben im Jahr 2008 52 Tiere in einer anonymen Grabstelle und 68 Tiere in einer Einzelgrabstelle ihre letzte Ruhe gefunden. Ein Bericht in dieser Ausgabe des tierschutz reportes befasst sich noch näher mit diesem Thema. Der Tierschutz Braunschweig betreibt auch einen Tierrettungsdienst – dieser ist rund um die Uhr, egal ob Sonn- oder Feiertags in Rufbereitschaft. Verletzte und in Not geratenen Tieren in Braunschweig schnellstmöglich zu helfen, das ist die Aufgabe dieses wichtigen Dienstes. Der tägliche Einsatz des Rettungswagens bereitet uns allerdings zunehmend Sorge. So hat der gerade einmal etwas über 2 Jahre alte Tierrettungswagen bei einer jährlichen Beanspruchung von über 24.000 Kilometern bereits über 50.000 Kilometer „auf der Uhr“. Es ist nicht verwunderlich, das gerade bei überwiegendem Stadtverkehr (2.062 Einsätze in 2008 !) ein übermäßiger Verschleiß von Auspuff, Bremsen und Getriebe zu verzeichnen ist. Inneneinrichtung Rettungswagen Auch unser Werkstattwagen (mittlerweile über 8 Jahre alt, mit knapp 80.000 Kilometern Gesamtleistung), gleichzeitig auch Ersatzwagen für die Tierrettung hat nun die Phase der ständig anfallenden Reparaturen erreicht, da doch recht häufig im Hängerbetrieb gefahren werden muss. In diesen Bereichen sind wir also gezwungen, uns schon einmal Gedanken zu machen – haben wir doch nicht nur tierschutz report 1/2009 eine Pflicht der Stadt Braunschweig gegenüber zu erfüllen – auch die vielen in dieser Stadt lebenden Tiere vertrauen auf unsere Hilfe. Sie sehen, liebe Leser, es wird wirklich nicht langweilig. Viele Aufgaben warten auf uns und viel wird von uns erwartet. Das alles erfordert ein gut funktionierendes Team. Die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Tierpflege klappt reibungslos. Mit Verena Geißler als leitende Tierpflegerin haben wir eine erfahrene Mitarbeiterin, die auch für unsere drei Auszubildenden verantwortlich ist. Der tägliche Austausch zwischen Verena Geisler und mir gehört zum Tagesgeschäft, mit dem Ergebnis, dass anstehende Aufgaben umgehend gelöst werden. Hier sei auch einmal ein herzliches Dankeschön an alle Mitarbeiter/innen ausgesprochen. Die vielfältigen Aufgaben des Tierschutzes sind niemals allein zu bewältigen - hier tragen alle Mitarbeiter/innen ihren Anteil. Wir werden uns weiterhin Ziele setzen, aber ein Ziel haben wir seit langem erreicht: Den in unserer Obhut befindlichen Tieren eine tierschutzgerechte Unterbringung zu bieten, bis sich ein neues gutes zu Hause gefunden hat. Um dieses Ziel zu halten, sind wir aber auch auf Ihre Mitgliedschaft und Spenden angewiesen und sagen an dieser Stelle auch dafür einmal „Herzlichen Dank, dass Sie für den Tierschutz Braunschweig da sind“! Fotos: Sven Schnäker/Oliver Reinecke Hier sehen Sie Verena Geißler in unserer neuen Katzenaufnahme. Unsere Tierpension Sven Schnäker Als Tierhalter beruhigt in den Urlaub fahren und zu wissen, den Tieren geht es gut, da sie bestens versorgt sind – das ist möglich, wenn unsere Tierpension in Anspruch genommen wird. In unserem Tierheim sind nur ausgebildete Tierpflegerinnen beschäftigt, zudem sind wir auch Ausbildungsbetrieb, dadurch ist eine fachgerechte Versorgung der Tiere garantiert. da unser gesamtes Katzenhaus durchgehend gefliest ist. Aber bei unseren Pensionshunden muss nun kein Neid aufkommen, verfügen wir doch auch in unseren Hundehäusern über eine Fußbodenheizung! Mit dem Einverständnis der Hundehalter gehört auch regelmäßiges Gassi-gehen zum Aufenthalt bei uns und für den Fall, dass mehrere Hunde in Pension gegeben werden, halten wir bei gutem Wetter den großzügigen Auslauf bereit. Augenscheinlich waren die vier Pensionshuskys jedenfalls sehr zufrieden. Ob Kleintier, Katze oder Hund – wir sind gewappnet und freuen uns, wenn Sie unser Pensionsangebot wahrnehmen. Fotos: Sven Schnäker Den Pensionskatzen geht es in dem großzügigen, mit großen Fensterscheiben versehenen Raum so richtig gut. Eine Fußbodenheizung sorgt für wohlige Wärme. Kratzbäume, Tierspielzeug, sowie Rückzugsmöglichkeiten lassen keine Wünsche offen. Wichtig ist aber auch eine gute Hygiene – Voraussetzung dafür ist die leichte Säuberung der Räume. Das ist gegeben, tierschutz report 1/2009 Bericht aus der Arbeit des Ermittlungsdienstes oder „Die vom Tierschutz tun ja auch nichts“ Gotthard Icks Im März letzten Jahres wurde uns der Fall einer schlechten Pferdehaltung auf einer Weide in der unmittelbaren Nachbarschaft Braunschweigs angezeigt. Als ich die Zustände vor Ort in Augenschein nahm standen mir die Haare zu Berge. Trotz Winterfell heben sich Beckenknochen, Rippen und Wiederrist deutlich hervor. Großflächig zertretene Weide. Die Ernährung der Tiere aus dem natürlichen Wuchs war hier nicht mehr gewährleistet. Ein ausreichender Witterungsschutz war nicht vorhanden. Auf der Weide standen insgesamt 21 Pferde und zwei Rinder. Die Weide war weitgehend zertreten und tiefgründig aufgeweicht. Das vermutlich als Witterungsschutz gedachte „Gebäude“ auf der Weide. 10 Der Ernährungszustand der Pferde war als unterernährt (kachektisch) zu bezeichnen. Dies wird in den Bildern 5 - 7 deutlich. Bei einem normalen Ernährungszustand treten die Rippen, die Wirbelsäule und der Wiederrist nicht so deutlich hervor. Diese Abmagerung ist eindeutig auf eine länger andauernde Mangelernährung zurückzuführen. Diese Mangelernährung (Hunger) verursacht neben den körperlichen Folgen auch erhebliches Leiden bei den betroffenen Tieren. Die Vernachlässigung der Weidetiere wird auch in dem auf der Weide aufgefundenen toten Fohlen deutlich. Das Fohlen wurde vermutlich in dem Bereich des Auffindeortes geboren und konnte wegen des tiefgründigen Bodens nicht aufstehen und könnte auf Grund dessen an Unterkühlung und Erschöpfung verstorben sein. Auf Grund der vorgefundenen Zustände habe ich eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz bei der zuständigen Staatsanwaltschaft erstattet. Nach meiner Einschätzung war hier der Straftatbestand nach §17 (2) TierSchG durch die offensichtliche Mangelernährung erfüllt. Auf die Strafanzeige hin wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Im Rahmen dieses Verfahrens wurde das Veterinäramt des Landkreises, als Fachbehörde, von der Staatsanwaltschaft um eine Stellungnahme gebe- Ein auf Grund seines Ernährungszustandes sichtlich erschöpftes Pferd. tierschutz report 1/2009 ten. Der dort zuständige Amtstierarzt/ in gab in seiner Stellungnahme u.a. an, dass die Herde im Gesamteindruck als dünn bezeichnet werden muss. Es sei jedoch grundsätzlich nicht tierschutzwidrig, wenn den Tieren nur der Erhaltungsbedarf gefüttert wird. Die Stellungnahme des Amtstierarztesgab bei der Staatsanwaltschaft den Anlass, das Ermittlungsverfahren einzustellen und die Akte zur Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens an den zuständigen Landkreis weiterzuleiten. Über den Fortgang des Verfahrens habe ich bis heute noch keinerlei Informationen erhalten. Da außenstehende nach ihrer Anzeige beim Tierschutz auf Grund der langwierigen oder wie im obigen Fall ergebnisloser Verfahren nur selten eine Änderung wahrnehmen, entsteht häufig der Eindruck, dass nichts unternommen würde. Text/Fotos: Gotthard Icks Dieses Fohlen ist vermutlich an Erschöpfung und Unterkühlung verstorben. Affe oder Katze? Sven Schnäker Sie sind durch die Überschrift neugierig geworden und fragen sich nun, was hat ein Affe mit einer Katze gemein? Nun, zunächst einmal nichts, da haben Sie recht – aber was gibt es doch nicht alles für kuriose Geschichten. Diese folgende geht übrigens mit einem „happy end“ aus, daher wollten wir Ihnen diesen schönen Bericht aus dem sonst so ernsten Thema Vermisstenmeldung natürlich nicht vorenthalten. Beginnen müssen wir erst einmal mit einer Erklärung: Vermisst ein Halter sein Tier, so ist die Nachfrage, ob sich das Tier als Fundtier in unserer Obhut befindet, oftmals der erste Weg. Wir nehmen das Tier in einer Vermisstenkartei auf und bieten zusätzlich einen Aushang an unserer Info – Wand an. Sollte das Tier wieder Zuhause auftauchen, so werden wir von den Haltern informiert, so auch im nachfolgenden Fall. Frau Elke Loewen war so nett, uns eine E-Mail zu senden, die folgenden Wortlaut trug: Michelangelo ist heute nach 11 ganzen Tagen gefunden worden! Lebendig!!! Er war unbemerkt in Nachbars Kriechkeller gelaufen und wurde dort einge- tierschutz report 1/2009 sperrt! Er hatte dort nichts zu trinken und zu fressen! Zum Glück hat heute die Bewohnerin ein leises Maunzen vernommen und nachgeschaut. Wenn es nicht so traurig wäre, dann wäre der Hinweis der kleinen Enkelin unserer Nachbarn am vergangenen Sonntag bereits hilfreich gewesen und wir hätten uns drei weitere Tage Sorgen gespart, denn die 3-jährige hatte wohl durch das kleine Kellerfenster geguckt, unseren Kater gesehen und sagte aufgeregt zu ihrem Opa: „Opa, da ist ein Affe im Keller!!!“ Der Opa wiederum erwiderte dem Kind mit einem Vögelchen an die Stirn: „Du spinnst ja... und kümmerte sich nicht weiter darum. Heute war er schlauer und schämte sich etwas, denn das Kind hatte ja recht (also zwar nicht mit dem Affen, aber zumindest, dass dort etwas im Keller war). Eigentlich unglaublich und man darf gar nicht weiter darüber nachdenken, wie das kleine Kerlchen ganz nah Zuhause und doch so weit weg war... Na ja, es ist ja noch einmal gut gegangen! Auch seine Katzenmama Mona Lisa freut sich. Völlig heiser, abgemagert und anhänglich wird der kleine Kater nach Unter- suchung und Meinung der Tierärztin schnell wieder aufgepäppelt und fit werden. Wir hoffen, dass er genug hat von Abenteuern in fremden Häusern. Glückliche und erleichterte Grüße aus der sonnigen Löwenstadt Braunschweig sendet Ihnen Elke Loewen. Frau Loewen, wir bedanken uns für diese im Grunde ernste, aber durch das gute Ende doch schöne Geschichte Kater Michelangelo 11 Unser Tierfriedhof anonymen Bereiches beträgt 5 Jahre – der Halter weiß in diesem Fall nicht, an welcher Stelle sein Tier liegt. Der Hinweis auf das beerdigte Tier ist in Form Sven Schnäker Wasserstelle Gedenktafel Einzelgräber Ob plötzlich und unerwartet, oder vorhersehbar, der Übergang vom Leben in den Tod geschieht abrupt und hart. Dem Tier eine würdevolle letzte Ruhestätte zu geben, das haben wir uns mit unserem Anfang der ´80er Jahre angelegten Tierfriedhof zum Ziel gesetzt. Seitdem haben hier über 3600 Tiere ihre letzte Ruhe gefunden. Die Mindestpachtzeit für eine Grabstelle beträgt 3 Jahre und endet je nach Wunsch des Pächters. Die Liegezeit des einer Metallplatte an der Gedenktafel zu finden. An dieser Stelle können auch Blumen oder anderer Grabschmuck abgelegt werden. Für welche Grabstelle sich auch entschieden wird, in keinem Falle wird der Ruhezone Tierkörper nach Ablauf der Pacht der Grabstelle entnommen. Auf dem Tierfriedhof befindet sich eine Wasserstelle mit Gießkannen, sowie diverse Gartengeräte für die Grabpflege. Auch ein Wasserbrunnen mit Bänken zum Ausruhen ist vorhanden. Abgrenzung zum anonymen Teil Ob eine anonyme, oder aber eine bepflanzte Grabstelle – der Tierfriedhof ist ein gepflegter Ort der Ruhe und Besinnlichkeit. Fotos: Sven Schnäker DANKE Heiligabend im Frühling? Sven Schnäker Zugegeben, die Überschrift ist schon sehr verwirrend, wer denkt denn im Frühling auch noch zurück an Weihnachten? Wir vom Tierschutz Braunschweig machen das allerdings sehr gern und das hat auch einen besonderen Grund. Am Heiligabend 2008 haben wir wieder einmal zur Bescherung der Tiere geladen. Sei es Tierspielzeug, Körbe oder Futtermittel. Nicht zu vergessen die großzügigen Geldspenden - wir waren jedenfalls überwältigt von Ihrer Spendenbereitschaft. Bei Kaffee, Tee, Glühwein und Kinderpunsch, sowie natürlich Milkaus leckerem Butterkuchen wurde der Heiligabendvormittag mit netten Gesprächen GRULA elektrotechnik GmbH Notdienst Tag & Nacht Elektroinstallation aller Art 244 mm Antennen- und Satellitenanlagen Kommunikationsanlagen Altbausanierungen Ihre Sicherheit: der E-Check Erftstraße 18 . 38120 Braunschweig . Te: 84 16 42 . Fax: 2 84 32 90 e-mail: [email protected] . internet: www.grula.de 12 und guter Weihnachtsstimmung verbracht. Das Sie so zahlreich unserer Einladung gefolgt sind, zeigt einmal mehr die Tierliebe der Braunschweiger Mitbürger/innen, Ein ernst gemeintes Danke ist heutzutage doch recht selten geworden – wir meinen es sehr ernst und sagen, im Namen aller bei uns lebenden Tiere: DANKE! Die Schreckensherrschaft der Katze besteht nicht darin, dass sie sich ständig auf die aufgeschlagene Zeitung legt, und zwar genau auf die Stelle, die man gerade lesen möchte, sondern vielmehr in dem Schuldgefühl, das einen bereits in dem Augenblick befällt, in dem man das arme Tier verjagt. Midas Deckers tierschutz report 1/2009 „Meister Lampe“ Sven Schnäker In den vergangenen Wochen war der Osterhase überall in aller Munde. Nun, den gibt es natürlich nicht – aber darauf wollen wir auch gar nicht hinaus. Vielmehr möchten wir Ihnen einmal erklären, warum man den Hasen (und das ist vollkommen unabhängig von Ostern) auch „Langohr“, „Mümmelmann“ oder aber auch „Meister Lampe“ nennt. Wenn Sie die großen Lauscher betrachten und einmal auf das putzige Fressverhalten achten, sind die ersten beiden Bezeichnungen noch recht einleuchtend. Warum aber nun „Meister Lampe“? Ursprünglich stammt der Name aus dem Altdeutschen und wurde gern in Märchen oder Fabeln verwendet. Dort trugen fast alle Tiere männliche Vornamen, so wurde der Hase immer als „Lamprecht“ bezeichnet. „Lampe“ ist die daraus entstandene Kurzform und rührt daher, dass beim Weghoppeln des Hasen der Eindruck entsteht, dass das helle Unterfell des Schwänzchens wie eine Lampe aufflackert. Der auf dem freien Feld lebende Hase ist ein Wildtier und somit haben wir natürlich keinen in unserem Tierheim. Was wir dagegen sehr wohl in unserer Obhut haben, sind Kaninchen. Ein sehr schönes Kaninchen hat Gotthard Icks hier für uns fotografiert: Alfi ist ein einjähriges Zwergkaninchen. Er ist recht aufgeschlossen und zutraulich. Mit seinen männlichen Artgenossen ist er allerdings nicht so verträglich – aber das entspricht ja auch dem Naturell eines Kaninchenmannes. Einblick in den Tierrettungsdienst Verena Geißler An einem Sonntag-Mittag bekam ich einen Anruf der Polizei: „Am Messeweg in Riddagshausen steht ein völlig erschöpftes Reh in einem Vorgarten“, so der Wortlaut des Polizeibeamten. Zusammen mit meiner Kollegin Anja Wagener machten wir uns, mit zahlreichen Decken bewaffnet, sofort auf den Weg. Das Reh stand ruhig, aber deutlich sichtbar erschöpft in dem besagten Vorgarten. Vermutlich durch streunende Hunde aufgescheucht, war es in Panik an der Straße entlang gelaufen und hat Hintern Brüdern 2 38100 Braunschweig Telefon 05 31/4 94 87 tierschutz report 1/2009 nun hier, in diesem kleinen Stück Grün, Zuflucht gesucht. Schnell erkannten wir, dass das Tier zu allem Überfluss auch noch tragend war. Da nicht auszuschließen war, dass das Reh während der nun folgenden Fangaktion auf die stark befahrene Straße läuft, beschlossen wir, nach kurzer Beratung mit den Polizeibeamten vor Ort, die stark befahrene Straße kurzzeitig für den Verkehr zu sperren. Dazu wurden zwei weitere Streifenwagen benötigt, die glücklicherweise auch sehr schnell eintrafen. Nachdem der Verkehr lahmgelegt war, konnten wir uns an die Ar- beit machen. Die hilfsbereiten Anwohner und Polizisten postierten wir an verschiedenen Punkten, um zu verhindern, dass das Tier entkommen konnte. Vorsichtig betraten Anja Wagener und ich nun den Vorgarten – den Überraschungseffekt nutzend, konnten wir das Reh auch tatsächlich schnell fangen. Nun kann ein Reh ja nicht wissen, dass man es nur gut meint, daher wehrte es sich nach allen Mitteln. Mit Hilfe der Polizeibeamten schafften wir es aber, das mittlerweile in Decken eingewickelte Tier in unseren Einsatzwagen zu schaffen, wo wir es, damit es sich nicht verletzt, fixierten. Schleunigst führen wir in das Naturschutzgebiet Riddagshausen. Dort angekommen entließen wir das Reh wieder in die Freiheit, wo es anfangs noch etwas unsicher auf den Beinen, dann aber doch sehr schnell im Dickicht verschwand. Mit unseren Kräften am Ende, aber sehr glücklich über den gelungenen Einsatz, machten wir uns wieder auf den Weg...es wartete bereits das nächste Tier auf unsere Hilfe. 13 Wir suchen Polly Stella Charly Von Verena Geißler 14 Charly ist ein elfjähriger Terrier Mischling. Der Rüde musste von seiner vorherigen Besitzerin aus gesundheitlichen Gründen abgegeben werden. Für sein Alter ist Charly ungewöhnlich temperamentvoll. Kein Spaziergang kann ihm lang genug sein, egal bei welchem Wetter. Leider ist er nicht sehr Leinenführig, daher braucht er kräftige Leute die ihn gut halten können. Mit anderen Hunden versteht Charly sich gut, neigt allerdings etwas zur Eifersucht. Daher sollte er in seinem neuen zu Hause die Nr. 1 sein. Schön wäre es, wenn Charly in seinem neuem Zuhause einen Garten hätte, da er sich gerne im Freien aufhält. Kinder ab 12 Jahren sind für den stürmischen Rüden kein Problem. Stella kam im Februar als Fundtier in unser Tierheim. Sie ist eine Kaukasische Owtcharka Hündin. Diese Rasse zählt zu den sogenannten Herdenschutzhunden. Die ursprüngliche Aufgabe dieser Hunde war es, alleine auf sich gestellt, die Schaf- oder Ziegenherden vor Wölfen oder Bären zu schützen. Nur für diese Aufgabe gezüchtet, sind diese Hunde auch heute noch sehr territorial in ihrem Verhalten. Das bedeutet sie beschützen ihr Revier vehement und sind Fremden gegenüber nicht sehr zugänglich. Für ihre eigene Familie würden diese Hunde allerdings durchs Feuer gehen. Stella ist erst ein Jahr alt, und daher noch sehr tollpatschig und freundlich zu jedermann. Sie versteht sich bestens mit ihren Artgenossen und ist noch sehr verspielt. Da sie vermutlich vorher als Hofhund gehalten wurde, hat die kastrierte Hündin noch keinerlei Erziehung. Ihre neuen Halter sollten möglichst Erfahrung mit dieser Rasse haben. Kaukasen werden erst mit drei Jahren erwachsen. Das bedeutet das auch Stella im Umgang noch schwieriger werden wird. Ideal wäre es wenn Stella ein Haus mit großem Grundstück hätte, das sie ganz nach Herdenschutzhundeart bewachen könnte. Zusammen mit einem vierbeinigen Kumpel wäre das ideal. Die getigerte Polly kam bereits Anfang Januar als Fundkatze zu uns ins Tierheim. Obwohl die Katze ein Halsband trug, konnten wir leider keinen Halter ausfindig machen. Daher steht sie nun zur Vermittlung. Die ca. 6jährige Polly ist etwas eigensinnig, also typisch Katze. Sie versteht sich nicht sehr gut mit ihren Artgenossen und sollte daher einzeln gehalten werden. Mit einem ruhigen Hund würde sie sich ihr neues zuhause allerdings bereitwillig teilen. Kinder sollten schon etwas älter sein, da die sonst gemütliche Polly auch schon einmal ihre Krallen zeigen kann. tierschutz report 1/2009 ein Zuhause Von Verena Geißler Tobi Der schüchterne Tobi kam als Abgabetier ins Tierheim. Die Halterin gab an, dass der 2-jährige Kater sich mit der zweiten Katze der Familie nicht vertragen würde. Im Tierheim zeigt er sich allerdings sehr verträglich mit anderen Katzen. Fremden Menschen gegenüber ist er anfangs etwas zurückhaltend, ist Tobi aber erst einmal aufgetaut, ist er ein ganz anhänglicher und verschmuster Kerl. Der Kater ist gut geeignet für Familien, da er es gewohnt war mit Kindern und Hunden zusammen zu leben. Bislang war Tobi ein reiner Stubenkater. Aber wie es scheint, interessiert er sich sehr für die Welt auf der anderen Seite des Fensters. Pennantsittich und Prachtrosella Zur Zeit befinden sich ein Prachtrosella und ein Pennantsittich in unserer Obhut. Die beiden Vögel kamen Anfang des Jahres, unabhängig voneinander, als Fundtiere in unser Tierheim. Die beiden Vogelarten zählen zu den Plattschweifsittichen. Aufgrund ihrer Größe und ihres ausgeprägten Bewegungsdranges, sollten diese Tiere möglichst in einer Voliere gehalten werden. Beide Vogelarten eignen sich auch für eine Außenvoliere, wenn diese entsprechend Wetter- und Winterfest hergerichtet ist. Eine normale Haltung in der Wohnung ist nur dann möglich, wenn die Vögel tagsüber ständig Freiflug haben. Die beiden Sittiche sollten jeweilig mit einem Artgenossen vergesellschaftet werden. Gerne können sie auch in eine bereits vorhandene Gruppe integriert werden. ERICH PETERS & SOHN NACHF. Natursteine für: Grabmale, Treppen, Fensterbänke, Küchen, Bäder, Fußböden, Restaurierungen Celler Straße 48 · 38114 Braunschweig Tel. (05 31) 5 29 76 · Fax (05 31) 57 80 10 tierschutz report 1/2009 G m b H Katzen sind ziemlich empfindliche Wesen und können allerlei Wehwehchen bekommen, aber ich habe noch nie gehört, dass eine mal unter Schlaflosigkeit gelitten hätte. Joseph W. Krutch 15 Eine Katze kommt ins Haus Sven Schnäker Sie spielen mit dem Gedanken, Ihr Leben mit einer Katze zu bereichern? Kommen Sie doch einmal zu uns und schauen Sie sich in aller Ruhe in unserem Katzenhaus um – bestimmt finden Sie hier Ihren „Stubentiger“, oder Ihre „Schmusekatze“. Allerdings sollten dabei immer einige Sachen im Vorfeld beachtet werden. Zur besseren Übersicht haben wir daher einmal eine „Checkliste“ erstellt: 1. Ist gewährleistet, dass der Miet vertrag die Haltung einer Katze erlaubt? 2. Ist geprüft, dass kein Mitbewohner unter einer Allergie leidet? 3. Sind alle Mitbewohner des Haushaltes mit dem Entschluss einverstanden? 4. Habe ich genügend Zeit, mich um die Katze zu kümmern? 5. Kann ich die Toilette säubern? 6. Kann ich damit umgehen, dass auch einmal Katzenhaare an den Möbeln sind und es ggf. auch ein mal zu Kratzspuren kommen kann? 7. Hat die Katze genügend Bewe gungsfreiheit und evtl. auch einen (gesicherten!) Balkon? 8. Erlaubt es meine finanzielle Situation, monatlich ca. 40 € für Futter und Katzenstreu auszugeben? 9. Habe ich mir Gedanken gemacht, wer die Versorgung der Katze im Urlaub übernimmt? Das macht übrigens sehr gern ihr Tierheim! Sie denken jetzt, dass Punkt 10 fehlt, da es doch immer eine „10 Punkte-Liste“ gibt? Ja, Sie haben recht, es gibt einen Punkt 10 – der lautet: Wenn Sie alle 9 Punkte unserer Checkliste für eine Katzenhaltung mit „ja“ beantwortet haben, sollten Sie sich einmal bei uns umschauen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und Sie haben hier vor Ort die Möglichkeit, von unseren netten Tierpflegerinnen alles über die von Ihnen ausgesuchte Katze zu erfahren. Auf unserem Foto, „geschossen“ von Gotthardt Icks sehen Sie übrigens die 7jährige, kastrierte Billy. Billy wurde auf einem Schrottplatz aufgegriffen und befindet sich seitdem in unserer Obhut. Über ihre Vergangenheit liegen uns leider keinerlei Kenntnisse vor. Sie ist durchaus als selbstbewusst zu bezeichnen, soll heißen, sie schmust zwar gerne, aber nur so lange sie es will. Billy benötigt ihren Freigang und ist mit Artgenossen nicht wirklich verträglich. Eine echte Katze eben – selbstbewusst, aber liebenswert! Der Osterhase Gebr. Lingnau Gmbh Der Osterhase hat über Nacht zwölf Eier in unseren Garten gebracht. Eins legte er unter die Gartenbank, zwei in das wuchernde Efeugerank, fünf in das Hyazinthenbeet, zwei, wo die gelbe Osterglocke steht; zwei legte er auf den Birnenbaumast; da hat sicher die Katze mit angefasst. Sanitär- und Heizungstechnik Georg-Westermann-Allee 17 • 38104 Braunschweig Telefon: 05 31-7 30 91/92 • Fax: 05 31-7 30 93 16 tierschutz report 1/2009 Unser Tierheim spielt im Krimi eine Rolle! Sven Schnäker Fast jeder Bericht, den Sie in unserem Tierschutz Report lesen, wird in der „wir“ – Form geschrieben. Ausnahmen bestätigen die Regel – dieser Bericht ist eine Ausnahme und wird daher vom Verfasser in der „ich“ – Form veröffentlicht. Als begeisteter Leser bin ich mindestens einmal pro Woche in einer Buchhandlung, immer auf der Suche nach neuem Lesestoff. Da ich nie ein festgelegtes Thema habe, bin ich (glücklicherweise!) beim Stöbern über ein Schild „Braunschweig Krimis“ gestolpert. Nachdem ich nun stolzer Besitzer eines dieser Krimis war habe ich diesen regelrecht verschlungen. Sie fragen sich sicherlich gerade, was das denn alles mit Tierschutz, bzw. unserem Tierheim zu tun hat? Nun, nachdem ich die Seite 66 erreicht habe, lese ich doch tatsächlich folgendes: So will ich doch wenigstens eine würdige Gedenkfeier für Bolzen (Anm.: Bolzen ist der Name eines Katers) abhalten lassen. Ich denke, dass ich im Tierheim Ölper jemanden dafür finde. (...) Da gibt es einen schönen Tierfriedhof und die Menschen sind ganz reizend und haben Verständnis für unsereiner. Sicherlich können Sie sich denken, dass ich als Verwaltungsleiter nun gestutzt habe – wie sehr diese Sätze doch stimmen. Ja, es gibt einen schönen Tierfriedhof und natürlich haben wir viel Verständnis für die Menschen, die in einer solchen Angelegenheit zu uns kommen - hat doch ein Tier über lange Jahre hinweg eine Familie und somit das Leben bereichert. Ob es sich um eine anonyme, oder aber um eine bepflanzte Grabstelle handeln soll – eine gute und verständnisvolle Beratung ist bei uns selbstverständlich. Weiterhin konnte ich dann auf Seite 304 lesen: Vielleicht sollten wir uns doch eine Katze anschaffen... Im Tierheim Ölper gibt es doch so viele arme Kreaturen. Auch das ist richtig, denn wir haben so einige Katzen in unserer Obhut, die auf ein nettes neues zu Hause warten. tierschutz report 1/2009 Nun wollte ich aber auch gern die Buchautorin kennen lernen und war sehr erfreut, dass Lore Weise, so der Name der Autorin, dieser Einladung gefolgt ist. Bei einer Führung durch unser Tierheim zeigte sie sich nicht nur erstaunt über den hohen Standard, den wir den Tieren bieten, sie fand auch lobende Worte für die gute Organisation, sowie für die auffallende Ordnung und Sauberkeit. Das freut uns natürlich sehr, denn wenn die Tiere aus den unterschiedlichsten Gründen in unsere Obhut kommen, so soll es ihnen doch nach allen Möglichkeiten gut bei uns gehen. In diesem Sinne werden wir weitermachen und die zu Verfügung stehenden Mittel zum Wohle der Tiere investieren. Lore Weise hat drei Bücher geschrieben die in und um Braunschweig spielen: 1. „Taktlose Füße“, 2. „Lose Zungen“ und 3. „Bass erstaunt“. Lore Weise Lore Weise, Sven Schnäker Foto: Oliver Reinecke habe ich als eine sehr sympathische und herzliche Person kennen gelernt. Ein herzliches Dankeschön an Lore Weise für das nette Gespräch über Literatur, Musik und natürlich Tierschutz. Ihnen, liebe Leser, kann ich nur die genannten Bücher empfehlen und auch einen Besuch in unserem Tierheim. Ihr guter Bäcker und Konditor Immer in Ihrer Nähe, immer auf Ihrem Weg! Milkau im City Point - Eingang Sack - seit dem 23.09.2008 geschlossen Poststr. - ggü. Karstadt Einrichtungshaus Damm - Bohlweg ggü. ehem.Flebbe-Haus Steinweg - Nähe Rathaus-Haltestelle Hagenmarkt - im Center ggü. Penny Isarstr. EKZ - neben der VoBa Elbestr EKZ. - ggü. Aldi Timmerlah - Timmerlahstr. 104 Heidberg EKZ - Jenastieg 16 Stöckheim Kaufland -am Ein-& Ausgang Welfenplatz - Retemeyerstr. 1 Frankfurter Platz/Bergfeldstr. Madamenweg 15 - am Plusmarkt Lehndorf EKZ - am Saarplatz Celler Str. - EKZ neben Aldi Lamme -Lammer Heide - ggü. der Schule Watenbüttel - ggü. der Landessparkasse Schwarzer Berg - EKZ Ligusterweg Wenden - Einkaufsmeile (Hauptstr. 60) Gliesmarode - am Holzmoor ggü. Lidl Wolfenbüttel - Krambuden ggü. Hertie Mo-Fr 6.30-19.00 6.30-19.00 6.00-19.00 7.00-19.00 6.15-18.00 6.15-18.00 6.30-18.00 6.30-18.00 7.00-22.00 6.00-18.00 6.00-18.00 6.00-18.00 6.15-18.30 7.00-19.00 6.00-18.00 6.00-18.00 6.00-18.00 6.00-18.00 6.00-18.30 7.00-18.30 Samstag 6.30-19.00 6.30-19.00 6.00-16.00 7.00-15.00 6.00-13.00 6.15-13.00 6.30-12.00 6.30-13.00 7.00-22.00 6.00-13.00 6.00-13.00 6.00-13.00 6.15-14.00 7.00-18.00 6.00-12.00 6.00-13.00 6.00-12.30 6.00-13.00 6.00-14.00 6.30-16.00 Sonntag 8.00-11.00 ---------------7.30-10.30 7.30-10.30 8.00-11.00 8.00-11.00 -----7.30-10.30 8.00-11.00 7.30-10.30 8.00-11.00 8.00-11.00 8.00-11.00 7.30-10.30 8.00-11.00 8.00-11.00 8.00-11.00 ------ In Stadt Stadt und und Land Land sind sind unsere MilkausSpezialitäten Spezialitätenbeliebtbeliebt-bekannt! bekannt! In Unsere freundlichen Verkäuferinnen bedienen Sie gern! Weitere Informationen finden Sie auch unter www.milkau.de 17 Alle Vögel sind schon da Sven Schnäker Nun ist sie wieder da, die Jahreszeit in der wir vom schönen Gesang der Vögel geweckt werden. Gerade hier in Braunschweig verfügen wir glücklicherweise über viele schöne Grünflächen, kein Wunder also, dass sich hier auch viele Vögel wohl fühlen. Amsel, Drossel, Fink und Star... so eine Zeile aus dem wohl bekanntesten deutschen Frühlingslied „Alle Vögel sind schon da“. Hoffmann von Fallersleben (1789-1874) war übrigens der Verfasser dieses Liedes. Amseln und Drosseln sind doch ein und dasselbe, so wird es sehr häufig behauptet. In der Tat, die Abgrenzung wird unter vielen Autoren kontrovers diskutiert, daher wollen wir bei dem „Streit“ gar nicht erst mitmischen. So viel sei aber doch gesagt: Ein optischer Unterschied ist auf jeden Fall auszumachen. Desweiteren ist es auch Fakt, dass die Amsel mit ihrem schwarzem Erschei- nungsbild und dem melodiös und laut vorgetragenem Gesang sehr vielen Menschen vertraut ist. Aber egal, welcher Vogel uns ein „Lied“ vorträgt, auf jeden Fall wissen wir, sobald wir den Gesang der Vögel hören, das die graue kalte Winterzeit nun endgültig vorbei ist und wir uns wieder mehr im Freien aufhalten können. Das hat allerdings zur Folge, das viele Menschen es gut meinen und Jungvögel, die noch nicht richtig fliegen können oder irrtümlich für krank oder verletzt gehalten werden, aufnehmen. Das ist zwar gut gemeint, aber eben genau falsch, denn die Jungtiere, die nach dem ersten Flugversuch ohnehin immer erst einmal auf dem Boden landen, werden auch hier weiterhin von den Eltern versorgt. Ausnahmen bestätigen die Regel, so auch hier: Ist ein Jungtier deutlich erkennbar krank oder verletzt, so ist die Aufnahme erlaubt. Der weitere Weg kann entweder direkt zu einem Tierarzt oder aber über den Vogelschwarm am Braunschweiger Himmel Tierschutz Braunschweig erfolgen. Ist der Jungvogel gesund, befindet sich aber in einer ungünstigen Lage, z.B. auf dem Fußweg nah an der Straße, so kann er behutsam genommen werden und in den Grünstreifen am Rande des Fußweges gesetzt werden. Da Vögel über keinen Geruchssinn verfügen, besteht hier nicht die Gefahr, dass die Eltern die Versorgung nicht mehr übernehmen. Wir wünschen Ihnen viele schöne Frühlings- und Sommerabende, begleitet vom Gesang der Vögel. Irrtümer über Tiere Sven Schnäker Jetzt im Frühjahr fliegen sie wieder und benutzen unsere Arme auch schon einmal als „Landeplatz“ – gemeint sind die Marienkäfer. Obwohl es über achtzig MarienkäferArten allein in Deutschland gibt (weltweit über 4000), meinen wir doch fast immer nur den rot-schwarzen Siebenpunkt-Marienkäfer. Bekanntermaßen erfüllt der Marienkäfer auch die Funktion als Glücksbote, 18 aber kennen Sie auch die alte Mär, dass die Anzahl der Punkte auf dem Rücken das Alter des Marienkäfers verrät? Auch heute glauben noch viele Menschen, dass das der Wahrheit entspricht, doch es handelt sich hier um einen klaren Irrtum. So tragen Siebenpunkt-Marienkäfer eben sieben Punkte, andere Arten, wie der Zweipunkt-Marienkäfer nur zwei Punkte oder aber eine weitere Art 22 Punkte. Bei allen Tieren sagt die Anzahl der Punkte nichts über das Alter aus. Marienkäfer können zwar erfolgreich überwintern und werden somit älter als viele andere Insekten, aber sieben oder gar 22 Jahre alt werden sie dann doch nicht. Maximal können Marienkäfer drei Jahre alt werden. Blattläuse sollten sich vor einem Marienkäfer in Acht nehmen, vertilgt ein erwachsener Käfer doch täglich bis zu 90 Stück dieser Pflanzenschädlinge. Überwintert hat der Frühlingsbote übrigens im Laub oder Moos – somit hat er sich also über alle Gartenbesitzer gefreut, die im vergangenen Herbst nicht alle Ecken ihres Gartens akribisch leer geräumt haben. Lange haben wir uns auf die Lauer gelegt, um Ihnen nun ein Foto eines Marienkäfers zu zeigen – leider ohne Erfolg. Das mag daran liegen, dass bei der Erstellung dieses Berichtes das Wetter nicht der Jahreszeit entsprach, wurden wir doch Ende März von den kalten und winterlichen Temperaturen überrascht. Aber was tun wir nicht alles, um Ihnen, liebe Leser, ein Bild zu präsentieren. Deutlich sind auf dem Foto, erstellt von Gotthard Icks, die sieben Punkte des Marienkäfers zu erkennen. Allerdings handelt es sich hier um ein Modell aus Holz! Die Mitarbeiter/innen des Tierschutz Braunschweig wünschen Ihnen eine schöne Frühlings- und Sommerzeit. Mögen Ihnen die Marienkäfer viel Glück bringen. tierschutz report 1/2009 Aktion Arche Noah Liebe Tierfreunde, natürlich kann man der Meinung sein „ein Hund mit Warnweste, was soll denn das?“. Wir haben uns wirklich Gedanken gemacht und fanden die Idee sehr gut. Ist doch witterungsbedingt unser neues Hundehaus leider noch nicht ganz bezugsfähig und somit noch eine kleine Baustelle. Sie kennen das sicherlich: „Kein Neubau ohne Änderungen“. So möchten wir die geräumigen Außenzwinger noch mit einer Teilüberdachung versehen, damit wir die Hunde nicht sprichwörtlich im Regen stehen lassen. Daher haben wir uns für unsere diesjährige Aktion „Arche Noah“ den niedlichen Stoffhund ausgesucht – diesen erhalten Sie in Kürze. Er soll Ihren Kindern, Enkelkindern oder aber auch Ihnen selbst Freude bereiten und wir bitten Sie, unser Vorhaben der Teilüberdachung mit einer finanziellen Spende in Höhe Ihrer Wahl zu unterstützen. Dazu benutzen Sie bitte den beiliegenden Überweisungsträger mit dem Vermerk „Spende Arche Noah“. Zur Beachtung: Sollten Sie, aus welchen Gründen auch immer, unsere Bemühungen nicht unterstützen können oder wollen, so können Sie die Sendung selbstverständlich mit dem Vermerk „Annahme verweigert“ der Postbotin, bzw. dem Postboten zurückgeben. Text und Foto: Sven Schnäker Unsere ehrenamtlichen Helfer/-innen Sven Schnäker „Ich würde gern einen Hund halten, habe aber weder die Zeit, noch die räumlichen Möglichkeiten. Kann ich denn bei Euch im Tierheim nicht einmal, im Rahmen einer ehrenamtlichen Tätigkeit, Hunde ausführen?“ So, oder so ähnlich lauten die Anfragen, die uns erreichen. Natürlich, gern können Sie bei uns Hunde ausführen, ist ja auch eine tolle Sache. Mensch und Tier haben Bewegung an der frischen Luft und unsere Hunde freuen sich immer auf einen nette Spaziergang. Gerade bei uns im schönen Ölper bietet es sich ja auch besonders gut an, z.B. eine Runde um den Ölper 2OLLL»DEN *ALOUSIEN -ARKISEN 2OLLTORE See oder entlang der Oker am Uferweg. Jedenfalls freuen wir uns immer über diese Art der Hilfe und sind auch sehr dankbar dafür. Manchmal erreichen uns auch anfragen, ob eine direkte Hilfe im Tierheim möglich ist, also z.B. Tiere versorgen, Zwinger säubern... Das ist ja wirklich sehr nett, allerdings müssen wir diese Hilfsangebote dann ablehnen, denn allein schon versicherungstechnische Gründe setzen uns hier klare Grenzen. Doch auch diese Anfragen zeigen einmal mehr, wie sehr die Braunschweiger Mitbürger/innen dem Tierschutz gesonnen sind. Ein fester Stammtisch der Ehrenamtlichen hat sich mittlerweile auch schon gebildet. 7IRSTELLENALLESINDEN3CHATTEN .RDER IN N 2EGIO "RAUNSCHWEIGER2OLLL»DENUND-ARKISENBAU'MB( !USSIGSTRA¶E"RAUNSCHWEIG4EL&AXWWWSTAUTMEISTERDE tierschutz report 1/2009 So sitzen an jedem 2. Dienstag des Monats nette Tierschützer/innen zusammen und besprechen aktuelle Dinge, die den Tierschutz Braunschweig betreffen. Auch ich als Verwaltungsleiter bin (fast) immer dabei und kann voller Stolz auf diese Gruppe nur positives berichten. Besuche bei Tierhaltern, die ein oder mehreren Tieren aus unserem Tierheim ein neues Zuhause gegeben haben, wurden wieder ins Leben gerufen. Unsere ehrenamtlichen Helfer/innen stehen mit Rat und Tat zur Seite. Die Tierhalter sind hiervon sehr angetan, denn „so viel Fürsorge ist schon erstaunlich und ein gutes Zeichen dafür, dass das Tierheim wirklich eine verantwortungsvolle Vermittlung durchführt“, so die Aussage eines Halters. Übrigens, selbstverständlich sind auch interessierte Nichtmitglieder, die sich z.B. einfach einmal über den Tierschutz Braunschweig erkundigen möchten, zu diesem Stammtisch herzlich eingeladen. Der Stammtisch trifft sich an jedem 2. Dienstag des Monats um 19.30 Uhr im Jugendraum des Tierschutz Braunschweig. 19 Unterwegs zu den Luchsen Herbert Sticht In unserer letzten Ausgabe berichteten wir über das Luchs-Auswilderungsprogramm im Harz. Falls Sie das Luchsgehege besuchen möchten, veröffentlichen wir rechtzeitig zum Beginn der Wandersaison die Rundwegbeschreibung, die vom Nationalpark Harz herausgegeben wurde. Vor dem Beginn dieser leichten Wanderung mit geringen Steigungen empfehlen wir Ihnen einen Besuch des Hauses der Natur (HdN, siehe Karte) im Kurpark von Bad Harzburg neben der Talstation der Burgbergseilbahn. Hier erfahren Sie viel über die Region und den Nationalpark Harz und können auch eine gute Wanderkarte kaufen. In der Erlebnisausstellung werden Sie an das Thema Wald herangeführt. Mit der Seilbahn schweben Sie dann von der Talstation am Kurpark auf den 483 Meter hohen Burgberg. Alternativ ist der Aufstieg möglich. Ein kurzer Abstecher zur Canossa-Säule eröffnet einen schönen Ausblick auf Bad Harzburg und das Harzvorland bis Goslar. Bei gutem Wetter kann man am Horizont Braunschweig, Helmstedt und Salzgitter erkennen. Durch die Ruinen der Harzburg gelangen Sie zum alten Pulverturm und zum Burgbrunnen. Durch diesen soll Heinrich IV. während der Belagerung der Burg durch die Sachsen im Jahr 1073 geflohen sein. Seinem Fluchtweg, dem alten Kaiserweg, folgen wir im Anschluss vom Antoniusplatz aus bis zur Säperstelle. An der Wegespinne Säperstelle, einem alten Begriff für Holzentrindungsplatz, wandern wir auf dem Kreuzweg zum Kreuz des Deutschen Ostens. Das 1950 errichtete Kreuz wurde 1998 durch einen starken Sturm zerstört und im Jahr 2000 wieder aufgestellt. Wir wandern weiter, bis wir an eine Wegekreuzung gelangen. Von hier aus folgen wir dem Weg in Richtung Luchsgehege/ Rabenklippe. Das Nationalpark-Luchsgehege an der Rabenklippe erreichen wir nach ca. zwei Kilometern. Mit etwas Glück und Beharrlichkeit können Sie die vier Luchse bei ihrer täglichen Körperpflege oder beim Fressen beobachten. Das größere Gehege wird seit 2001 von einem alten Kuder (Kater) und einer Katze bewohnt. Im kleineren Gehege leben seit 2006 ein finnischer Luchs und eine Luchsdame aus Rheinland-Pfalz. Diese vier Luchse werden nicht mehr ausgewildert. Sie sind hier im Gehege als Botschafter für das im Jahr 2000 begonnene Luchsauswilderungsprogramm im Nationalpark Harz, das von der Landesjägerschaft Niedersachsen e. V. unterstützt wird. Hier können Nationalpark-Besucher die in der 20 freien Natur sehr scheuen Tiere beobachten. Von der am Luchsgehege gelegenen Nationalpark-Waldgaststätte Rabenklippe können Sie während einer Einkehr bei gutem Wetter den Blick auf den höchsten Berg Norddeutschlands, den 1142 Meter hohen Brocken, genießen. Von den Rabenklippen bietet sich vom Frühjahr bis in den Herbst die Gelegenheit, mit dem „Grünen Harzer“ (Erdgasbuslinie 875) zurück nach Bad Harzburg zu fahren. Für die Unentwegten geht es weiter auf den Firstweg zur Tiefen Kohlstelle, einem alten Meilerplatz. Dort wurde in der Bergbauzeit mit Buchen- bzw. Fichtenholz Holzkohle gewonnen. Nach ca. 10 Metern führt uns der Weg vorbei am Reusschen Teich hinab ins Kalte Tal. Nach einem kurzen Stück auf der Teerstraße können wir an der Abzweigung Sennhütte wieder auf einem idyllischen Waldweg wandern. Der Ministerweg folgt dem Kalten Tals Bach bis zum Schweineteich. Von dort aus sind es nur noch ca. 800 Meter, bis wir Hoch-Seilgarten und Märchenwald erreichen und somit Rundweg in Bad Harzburg beenden. Fachmärkte für Tiernahrung + Zubehör Kontakt: Haus der Natur, Tel. 0 53 22 78 43 37, www.haus-der-natur-harz.de (Montag Ruhetag, außer an Feiertagen) Nationalparkwacht Bad Harzburg, Tel. 0 53 22 / 5 30 01 (Anrufbeantworter) Nationalpark-Waldgaststätte Rabenklippe, Telefon 0 53 22 / 28 55, www.rabenklippe.de (vom 25.12. bis 31.8. Montag Ruhetag, vom 1. 12. bis 24. 12. geschlossen) Impressum Nationalpark Harz, Lindenallee 35, 38855 Wernigerode Tel. 0 39 43 / 55 02 - 0, Fax 0 39 43 / 55 02-37 [email protected] www.nationalpark-harz.de Idee: Nationalparkwacht Bad Harzburg Text: F. Preiß/Foto: U. Anders ZOO & Co Alles für Tiere Braunschweig • Hamburger Straße 49 • Telefon 0531-2322173 Wolfenbüttel • Adersheimer Straße 29 • Telefon 05331-44211 Helmstedt • Schwalbenbreite 3 • Telefon 05351-595960 Seesen • Braunschweiger Straße 39 • Telefon 05381-4479 Bad Harzburg • Breite Straße 41 • Telefon 05322-878036 Osterode • Herzberger Straße 59 • Telefon 05522-314500 www.alles-fuer-tiere.de tierschutz report 1/2009 Tierschutz im frühesten Alter Sven Schnäker „Kinder“: (v.l.) Liv-Marlen Rösel, Moritz Wegner, Mirko Uhde, Irma Weide, Maja Rohde, Lina Lesser „Kinder bereits im frühesten Alter an Tiere und auch an den Tierschutzgedanken heranzuführen – ist das in Ihrem Tierheim durchführbar?“ Diese Frage wurde uns vor geraumer Zeit seitens der Fachhochschule Braunschweig/ Wolfenbüttel gestellt. Dieses Projekt, selbstständig und sehr gut geführt von Christina Obst und Annemarie Schnee, beide Studentinnen an der Fachhochschule, unterstützen wir selbstverständlich gern. Christina und Annemarie haben einen sinnvollen Ablaufplan erarbeitet und werden von unseren Tierpflegerinnen bei der Umsetzung, bzw. Durchführung unterstützt. Die Kindergruppen bestehen aus nicht mehr als sieben Kindern, was sich auch sehr gut bewährt hat. So gibt erst einmal eine Führung durch unser Tierheim. Da es jede Woche immer nur um ein Thema geht, ist die Aufmerksamkeit der Kinder wirklich hoch und alle sind sehr interessiert. Den Kindern wird der Beruf Tierpfleger vorgestellt. Dann sind natürlich auch Hunde ein Thema – es ist schon erstaunlich, wie viele Fragen und Ideen bei den Kindern aufkommen. So werden z.B. bei der Vorstellung der Nager in unserem Kleintierhaus, Gemüsespieße gebastelt. Diese werden von unseren Tieren auch sehr gern angenommen. Allerdings wird dabei aber auch vermittelt, dass es sich bei uns nicht um einen Streichelzoo handelt. Alle Tiere sind aus den unterschiedlichsten Gründen bei uns und sollen vermittelt werden. Bei unseren Katzen ist gegen Streicheleinheiten natürlich nichts einzuwenden – die Kinder freuen sich und unsere Katzen lassen sich gern streicheln. Sogar katzentaugliches Spielzeug wurde gebastelt. Bei der Vorstellung unseres Tierrettungsdienstes und vor allem unseres Einsatzwagens machen die Kinder dann richtig große Augen – erst recht, wenn wir einmal das Einsatzblinklicht einschalten! Christina Obst und Annemarie Schnee haben eine Informationsbroschüre erstellt. Hier sehen Sie einmal einen Auszug daraus: Haustiere werden immer beliebter. Fast jeder zweite Haushalt bietet einem oder mehreren Tieren ein Zuhause. Tiere tun Menschen gut – sie sind Freund, Zuhörer und liebevolle Wegbegleiter. Wenn Kinder mit Tieren aufwachsen, zeigt sich dies meist in einem stabileren sozialen Verständnis und einer höheren Ausgeglichenheit. Aktivitäten mit den tierischen Mitbewohnern machen nicht nur viel Freude, sondern fördern die Entwicklung und viele der daran gekoppelten Bereiche. Jedoch brauchen Haustiere auch uns! Sie verlassen sich auf ihre Besitzer, was Pflege und Futter betrifft. Diesen Bedürfnissen kann man jedoch nur nachkommen, wenn man sich vor der Anschaffung ausreichend informiert. Wir finden, dass haben die beiden sehr professionell gemacht und freuen uns auf weitere Kindergruppen. „Kinder und Betreuerinnen“: (v.l.) Mirko Uhde, Maja Rohde, Lina Lesser, Irma Weide, Liv-Marlen Räsel, (im Hintergrund: v.l.) Christina Obst, Annemarie Schnee Fotos: Annemarie Schnee Leinenspende Sven Schnäker Die kleine Liv-Marlen Rösel (5 Jahre) gehört zu der Kindergartengruppe. Sie hat sich einmal Gedanken darüber gemacht, dass in unserem Tierheim viele Hunde sind und Liv-Marlen Rösel wir dementsprechend Sven Schnäker auch Hundeleinen zum Gassi gehen benötigen. tierschutz report 1/2009 Natürlich kann eine Leine auch einmal kaputt gehen – das hat sich Liv-Marlen auch gedacht und hat uns daher drei Hundeleinen mitgebracht. Sie wollte diese von ihr gespendeten Leinen auch einfach nur abgeben, denn sie ist der Meinung, dass das doch nicht so etwas besonderes wäre, uns etwas zu spenden. Liv-Marlen war ganz überrascht, dass wir uns dafür bedanken und sogar ein Foto mit ihr machen möchten – das wollte sie nun überhaupt nicht. Wir finden es gut, dass wir sie noch zu einem netten Bild überreden konnten, denn das ist doch wirklich eine schöne Geschichte, oder? Nun wird Ihnen sicherlich der Hintergrund des Fotos auffallen. Genau – eine Wand mit Hundeleinen, die wir zum Verkauf anbieten. Die drei Leinen von Liv-Marlen dagegen befinden sich bereits im täglichen „Gassi-Einsatz“ bei unseren Hunden. Ein ganz herzliches Dankeschön an Liv-Marlen. Foto: Oliver Reinecke 21 Wo kommen die uns bekannten Hunderassen her? Golden Retriever: Herbert Sticht Chihuahua: sind wahrscheinlich Nachkommen der heiligen Hunde der Azteken und Tolteken und sind mit die kleinsten Hunde der Welt. Herkunftsland ist Mexiko. Border Collie: stammt aus einer Region zwischen Schottland und England, den sog. „Borders“ und ist ein klassischer Hütehund der unbedingt arbeit benötigt. Basset: ist ein Abkömmling einer heute ausgestorbenen Rasse die erst ab 1874 nach England gebracht wurde und dort durch Kreuzung erst zu dem heutigen Hundetyp wurde. wurde Ende des 19. Jahrhundert aus einem hellen Labrador, Irish Setter und der ausgestorbenen Rasse der Tweed Water Spaniel gezüchtet. Malteser: stammt nicht von der Insel Malta sondern, von der Insel Meleda im zentralen Mittelmeergebiet. Eine sehr alte Rasse. Schnauzer: wurde früher „Rattler“ genannt und war der urdeutsche Bauernhund. Rhodesian Ridgeback: einheimische südamerikanische Rasse die erst später von den Siedlern mit den mitgebrachten Jagdhunden gekreuzt wurden. Der „Ridge“ ist ein gegen den Strich gewachsener Fellstreifen. Labrador Retriever: war der ehemalige St. Johns Hund und stammt aus Neufundland. Später nach Großbritannien gebracht und dort weitergezüchtet. Mops: Lange glaubten die Hundefreunde der Mops stammt aus Holland. Dies war nicht korrekt, denn holländische Seefahrer haben ihn im 16. Jahrhundert aus dem Fernen Osten mitgebracht. Später war er an fast allen europäischen Königshöfen anzutreffen. Collie: ist der langhaarige Schäferhund Schottlands der später als Filmhund „Lassy“ weltberühmt wurde. Ginny: Unser Hund. Ein Mischling aus dem Tierheim mit all den guten Eigenschaften die ein Hund haben soll. Ursprünglich kam Ginny aus Bulgarien. King Charles Spaniel: seine Vorfahren stammten aus Italien und wurden von dort nach England gebracht. Dort wurde er verehrt. Berühmt wurde der Hund von Maria Stuart durch seine Treue. Pekinese: waren Palasthunde in der Mandschu-Dynastie (1644-1912). Sie waren wertvoll und durften nicht aus China ausgeführt werden. Erst als die Engländer 1860 in Peking einmarschierten fanden sie einige der kostbaren Hunde. Einen erhielt Queen Victoria als Geschenk. Cairn Terrier: ist der Urtyp aller Schottischen Terrier und stammt demzufolge aus Schottland. Erdbestattungen Seebestattungen Feuerbestattungen Sterbegeldversicherung Chow Chow: kommt ursprünglich aus der Mongolei und kam von dort nach China. Abbildungen gibt es noch aus dem 2. Jahrhundert nach Christi. Als Kanton-Hunde kamen sie nach Europa. Shih Tzu: 38106 Braunschweig Hagenring 79 Tag 33 21 60 Nacht stammt aus Tibet/China und wird dort tibetanischer Löwenhund genannt. War ein sehr kostbarer Hund. 22 tierschutz report 1/2009 Zur Rückseite von Sven Schnäker Impressum Herausgeber Tierschutz Braunschweig gegr. 1882 e.V. Biberweg 30 38114 Braunschweig Telefon (05 31) 50 00 06-8 Email: [email protected] www.tierschutz-braunschweig.de Redaktion (Anschrift s. o.) (V.i.S.d.P.) Anzeigenbetreuung Sven Schnäker Zeit zum Nachdenken Angebunden an einer Laterne – so haben wir ihn gefunden. Entsorgt, entledigt, von seinem Halter einfach feige zurück gelassen. „Mir doch egal, was mit dem passiert“, so wird der Halter wohl gedacht haben. Sie gucken ihn an und er geht sofort drei Schritte zurück und guckt völlig verängstigt zurück. Warum? Wir wissen es nicht. Nun ist er in unserem Tierheim und mit viel Zuneigung hoffen wir, dass er wieder ein wenig Vertrauen fasst. Das ist nur eine unserer vielfältigen Aufgaben, die auch in diesem Jahr wieder zu bewältigen sind. Der Verkaufspreis ist durch den gezahlten Mitgliedsbeitrag abgegolten. Die mit dem Namen oder Signum gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingereichte Manuskripte, Fotos oder sonstige Druckvorlagen wird keine Gewähr übernommen. Vorlagen werden nur in Maschinenschrift angenommen. Foto Titelseite: Gotthard Icks Rückseite: Gotthard Icks Wichtige Telefon-Nummern: Tierrettungsdienst Nur in der Dienstzeit Nach Dienst 50 00 08 über die Polizei 110 Tierheimverwaltung Tiervermittlung Fundtierannahme Tierpension Nur in der Dienstzeit 50 00 07 Geschäftsstelle Mitgliederverwaltung Tierfriedhof Nur in der Dienstzeit 50 00 06 Layout und Druck Lebenshilfe Braunschweig gemeinnützige GmbH/Druckerei, Boltenberg 8, 38126 Braunschweig Telefon (05 31) 4 71 91 19 Email: [email protected] Telefax-Nummer (05 31) 57 48 15 Wann komme ich wie in das Tierheim? Öffnungszeiten für Besucher: Unser Konto für Ihre Spenden: Montags, dienstags und freitags 13 bis 16 Uhr Donnerstags 13 bis 18 Uhr Samstags und sonntags 10 bis 13 Uhr Sonntags keine Tiervermittlung. Nord/LB Braunschweig BLZ 250 500 00 Konto-Nr. 546 010 Der Tierfriedhof ist von 8 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Sie fahren mit dem Bus der Linie M16 in Richtung Ölper bis zur Haltestelle „Biberweg“, von dort sind es noch 300 Meter Fußweg. Bankeinzugsermächtigung Ich ermächtige den Tierschutz Braunschweig bis auf Widerruf, den vereinbarten Jahresbeitrag abzubuchen. Bankleitzahl: Name und Ort des Kreditinstituts: Name, Vorname: Beitrag: Anschrift oder Mitglieds-Nummer: Sollten Sie sich entscheiden, die vielen Ungerechtigkeiten den Tieren gegenüber nicht weiter zu dulden und den Tierschutz in Braunschweig bei seinen Bemühungen, sich für das Recht der Tiere einzusetzen, zu unterstützen, so werden Sie Mitglied bei uns. tierschutz report 1/2009 Unterschrift/Datum: (ggf. eines Erziehungsberechtigten) Erste Abbuchung am: E Aufnahmeantrag Konto-Nr.: Ich beantrage hiermit eine Einzelmitgliedschaft oder eine Familienmitgliedschaft in den TIERSCHUTZ BRAUNSCHWEIG gegr. 1882 e.V. (Zutreffendes bitte ankreuzen). Für die Familienmitgliedschaft wird Ihnen ein gesonderter Antrag zugeschickt. Name: Vorname: PLZ/Wohnort: Straße: Beruf: Telefon: Geboren am: Eintritts-Datum: Als freiwilligen Jahresbeitrag zahle ich (Mindestbetrag 39,– €, Jugendliche 19,50 €, Familien 58,– €) Unterschrift: (ggf. eines Erziehungsberechtigten) € Erst nach Eingang Ihres Jahresbeitrages beginnt Ihre Mitgliedschaft. Sie erhalten dann Ihren Mitgliedsausweis sowie eine Satzung umgehend zugeschickt. Wir weisen darauf hin, dass gespeicherte, personenbezogene Daten nicht an Dritte weitergegeben werden! Bei Eintritt nach dem 1. Juli zahlen Sie nur den halben Jahresbeitrag des laufenden Jahres. 23 Tierschutz Braunschweig gegr. 1882 e.V., Biberweg 30, 38114 Braunschweig Sie sollten sich entscheiden! Kämpfen wir gemeinsam für das Recht der Tiere und für ein tierfreundliches Braunschweig! Werden Sie Mitglied im Tierschutz Braunschweig gegr. 1882 e. V. 24 tierschutz report 1/2009