4. Partnerschaftliche Beziehung und NLP - hjl

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4. Partnerschaftliche Beziehung und NLP - hjl
Hans-Jürgen Ludt
- Dipl.-Ing. -
Am Birkenwäldchen 28
D-25469 Halstenbek
04101 404477
0171 425 999 0
[email protected]
www.hjludt.de
Grundzüge
‚Partnerschaftlicher Beziehungen‘
gespiegelt an den Inhalten der
‚Neurolinguistischen Programmierung‘
(NLP)
Masterarbeit
vorgelegt von
Hans-Jürgen Ludt
im Rahmen der Ausbildung zum
NLP Master (DVNLP)
Hamburg - August 2010
Clemens Gross, Lehrtrainer NLP
Landsiedel NLP Training
Wiesentheid
NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Inhaltsverzeichnis
1.
2.
2.1.
2.2.
2.3.
2.4.
2.5.
2.6.
2.7.
2.8.
2.9.
2.10.
2.11.
2.12.
3.
4.
4.1.
4.2.
4.3.
4.3.1.
4.3.2.
4.4.
4.4.1.
4.4.2.
4.4.3.
4.4.4.
4.4.5.
4.5.
4.6.
4.7.
4.8.
4.9.
4.10.
4.11.
4.11.1.
4.11.2.
4.11.3.
4.11.4.
4.11.5.
4.11.6.
Einführung ..................................................................................................... 4
Die partnerschaftliche Beziehung .................................................................. 6
Die Beziehung – traditionell oder offen .......................................................... 8
Im Jetzt leben............................................................................................... 11
Realistische Erwartungen ............................................................................ 13
Eigenleben ................................................................................................... 15
Offene und ehrliche Kommunikation ............................................................ 17
Rollenverteilung: männlich - weiblich ........................................................... 20
Offene Gemeinschaft ................................................................................... 22
Gleichberechtigung ...................................................................................... 24
Eigene Identität ............................................................................................ 26
Vertrauen ..................................................................................................... 28
Liebe und Sexualität .................................................................................... 30
Persönliches Wachstum .............................................................................. 34
Entwicklungen und Facetten ........................................................................ 36
Partnerschaftliche Beziehung und NLP ....................................................... 39
Grundannahmen .......................................................................................... 42
Bedürfnispyramide nach Maslow ................................................................. 44
Werte und Glaubenssätze ........................................................................... 47
Werte ........................................................................................................... 47
Glaubenssätze ............................................................................................. 49
Kommunikation ............................................................................................ 51
NLP Kommunikationsmodell ........................................................................ 52
Feedback ..................................................................................................... 53
Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg .............................................. 55
Zwiegespräche nach Michael Lukas Moeller ............................................... 56
Umgang mit Schuld...................................................................................... 58
Ehrlichkeit und Geheimnisse ....................................................................... 59
Freiheit ......................................................................................................... 61
Sicherheit ..................................................................................................... 64
Selbstwert .................................................................................................... 65
Logische Ebenen ......................................................................................... 66
Ziele ............................................................................................................. 68
Veränderungshilfen ...................................................................................... 70
Repräsentationssysteme ............................................................................. 70
Tetralemma .................................................................................................. 71
Verändern von Glaubenssätzen durch Reframing ....................................... 72
The Work nach Byron Katie ......................................................................... 73
Timeline ....................................................................................................... 75
Eifersuchtsformat ......................................................................................... 76
Hans-Jürgen Ludt, Am Birkenwäldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 425 9990, [email protected]
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NLP-Masterarbeit
4.12.
4.13.
5.
6.
7.
8.
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Gesammelte Handlungstipps ....................................................................... 77
Die Paarfrage ............................................................................................... 80
Von der Ehe ................................................................................................. 81
Konklusion ................................................................................................... 82
Schlusswort.................................................................................................. 83
Quellen ........................................................................................................ 84
Für die Menschen, die ich liebe!
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
1. Einführung
© Hans-Jürgen Ludt, A m Birkenw äldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 4259990, [email protected]
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Grundzüge
‚Partnerschaftlicher Beziehungen‘
gespiegelt an den Inhalten der
‚Neurolinguistischen Programmierung‘
(NLP)
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
Warum eigentlich – machen wir es uns so schwer?
Es ist ein schwieriger Spagat zwischen dem ICH und dem WIR. Wie schaffen wir es,
partnerschaftlich zusammenzuleben, dabei glücklich zu sein und uns als Individuum und als
Paar weiterzuentwickeln?
Offenbar ein unendliches Thema. Lösungen gibt es nicht, viele Ansätze schon.
Es kommt keiner, der in einer Beziehung lebt, leben möchte, umhin, sich mit seiner
Beziehung auseinanderzusetzen. Irgendwann stellt sich in jeder Beziehung die Frage nach
dem Glück und der Zufriedenheit. Häufig kommen erste Zweifel bereits nach der Zeit der
Verliebtheit, wenn unverblümt erkannt wird, dass der oder die Erwählte doch auch
Schwächen hat. Aber auch später gibt es Zeiten, zu denen die Beziehung kriselt. Wir
verändern uns ständig und nicht immer sind die Partner dabei im Gleichtakt. Beide, oder
mindestens einer der Partner kommt ins Grübeln. Und dann enden viele der Beziehungen
irgendwann in Trennung oder Scheidung. Die hohen Raten beweisen es.
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Aber muss denn das sein? Sollte es nicht möglich sein, eine Beziehung, die einmal mit der
großen Liebe begonnen hat, so zu gestalten, dass beide Partner sich in ihr, mit- und
aneinander glücklich entwickeln können.
Tausende von Büchern und Ratgebern sind dazu geschrieben worden. Eheberater und
Psychologen arbeiten mehr oder weniger erfolgreich. Verschiedenste Modelle wurden
erdacht, ausprobiert und verworfen.
Am Ende liegt es immer an den beiden Partnern, ob sie sich einlassen wollen auf einen
Veränderungsprozess mit dem Ziel, Glück zu finden, Glück zu schaffen.
Der vorliegende Text, - entstanden als NLP-Master-Arbeit, möge als Anregung verstanden
werden. Er basiert im Kern auf dem Buch ‚Die offene Ehe‘ des Autoren-Ehepaares Nena und
George O‘Neill. In meine Ausführungen sind darüber hinaus aber auch Ideen und Werke
zahlreicher anderer Autoren eingeflossen. Auch diese Arbeit kann das optimale Modell nicht
bieten. Ich möchte Denkanstöße liefern, Gedanken und Ideen, - und Wege aufzeigen,
eingefahrene Wege zu verlassen.
Die Beschäftigung mit diesem Thema hat auch einen höchst persönlichen Aspekt. Ich lebe
seit 31 Jahren verheiratet. Wir haben zwei erwachsene Söhne. Unsere Ehe/Beziehung war
meist glücklich und mit Höhen und Tiefen versehen. Es waren eindeutig die schönen Phasen
und Erlebnisse, die überwogen. Ich liebe meine Frau von ganzem Herzen, und das wird sich
wohl auch nie ändern. Im Laufe der Jahre hat sich Vieles verändert. Und es gilt, diese
Veränderungen für uns anzunehmen.
Mein größter Wunsch ist es, das, was ich hier beschrieben habe, in meiner Partnerschaft
umzusetzen. Ich bin davon überzeugt, dass es uns beide enger und zugleich freier werden
lässt, und dass es uns öffnen wird, den Kokon der Zweisamkeit aufzubrechen, externe
Wachstumschancen zu sehen, anzunehmen und zu genießen.
---------------------------Anmerkung:
Zur Grammatik der Geschlechtsbezeichnung habe ich aus Gründen der besseren Lesbarkeit
für die Bezeichnung von Personen meist die männliche Form genutzt. Inhaltlich gelten die
Aussagen natürlich unisono für beide Geschlechter. Die Arbeit handelt von
partnerschaftlichen Beziehungen zwischen zwei Menschen, gleichberechtigten,
selbstbewussten Individuen, die sich auf Augenhöhe begegnen.
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Partnerschaftliche Beziehungen
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2. Die partnerschaftliche Beziehung
2
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Nena & George O‘Neill – Die offene Ehe
30.06.2010
Das Buch: Ich bin darüber gestolpert, nachdem ich bereits zahllose Bücher über
Beziehungen zwischen Mann und Frau, Kommunikation in der Partnerschaft sowie
traditionelle und alternative Ansätze des miteinander Umgehens und Lebens gelesen habe.
Dieses Buch hat mich überwältigt, stellt es doch in eklatanter Klarheit die Defizite unseres
traditionellen monogamen Ehe-Modells auf den Prüfstein.
Es wird die These vertreten, dass aufgrund der starren Rollenverteilung, und der Erwartung
als Paar, einander alle wirtschaftlichen, sexuellen, intellektuellen und emotionalen
Bedürfnisse erfüllen zu können, die traditionelle Ehe zur Falle werde. Sie zerbräche, sobald
sie nicht mehr durch Kinder, Konventionen und Kalkül zusammen geklammert wird. Zurück
blieben durch Anpassung und Heuchelei beschädigte Menschen.1
Allerdings verteufeln die Autoren nicht, sondern sie bieten mit der offenen Ehe ein Modell an,
das den Partnern die eigene Identität belässt und Freiraum sowie Potenzial zur individuellen,
1
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 2
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
wie auch zur gemeinsamen Weiterentwicklung bietet. Ich finde den alternativ benutzen
Begriff der partnerschaftlichen Beziehung geeigneter, da die beschriebenen Elemente des
Modells nicht nur auf Eheleute zutreffen, sondern in jeder Partnerschaft zur Anwendung
kommen können. Die Autoren formulieren eine Reihe von sogenannten ‚Richtlinien‘, d.h.
Angeboten, Maßgaben und Prinzipien, die Basis für die Gestaltung einer solchen
partnerschaftlichen Beziehung sein können. Darüber hinaus widmen sie zwei Kapitel den
herausragenden Themen ‚Liebe und Sexualität‘ sowie ‚Persönliches Wachstum in der
Beziehung‘.
Ich werde in dieser Arbeit die Richtlinien, die zur partnerschaftlichen Beziehung führen
können, zusammenfassend darstellen und anschließend Elemente der Neurolinguistischen
Programmierung (NLP) aufzeigen, die damit korrespondieren. Es wird deutlich werden, dass
das dem Buch zugrunde liegende Weltbild der Autoren einen hohen Deckungsgrad zu dem
von NLP hat. Desweiteren werde ich auf NLP basierende Ansätze und Wege anreißen, die
für das Leben in partnerschaftlichen Beziehungen von Nutzen sein können.
Das Buch ist unter dem Originaltitel ‚Open Marriage‘ im Jahr 1972 beim Verlag M. Evans &
Co, New York erschienen und wurde 1975 in einer autorisierten Übersetzung durch den
Rowohlt Taschenbuchverlag in Deutschland veröffentlicht. Auch wenn das Buch bereits 38
Jahre alt ist, so hat es nichts an Aktualität und Brisanz eingebüßt.
Mir liegt eine antiquarisch beschaffte Version der deutschen Auflage vor. Im Impressum ist
verzeichnet, dass bis Juli 1979 bereits 220 Tausend Exemplare produziert wurden.
Autoren des Buches sind Nena und Dr. George o‘Neill. Die Anthropologen richteten nach
ihrer universitären Laufbahn ab 1960 ihr Hauptinteresse auf die städtische Anthropologie und
soziale Probleme der Gegenwart. 1967 begannen sie unter Anwendung ihrer
anthropologischen und psychologischen Kenntnisse die heutige Form der Ehe und die
Möglichkeiten ihrer Weiterentwicklung zu untersuchen. Für das Buch werteten sie
Erfahrungen ihrer eigenen dreißigjährigen Ehe sowie systematische Untersuchungen aus.
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Partnerschaftliche Beziehungen
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2.1. Die Beziehung – traditionell oder offen
Nena und George O‘Neill beschreiben in ihrem Buch eingangs ausführlich Abläufe und
Situationen, wie sie tagtäglich in unseren Beziehungen und Ehen geschehen. Dabei
identifizieren sie Einschränkungen und Defizite, die sich aus dem herkömmlichen
Ehekonstrukt ergeben.
Als Kern und Ursache benennen sie den sogenannten traditionellen Ehevertrag, - ein
psychologisches Vertragswerk, dass weder niedergeschrieben noch bewusst ausgesprochen
wird, wohl aber durch beide Partner gelebt und im täglichen Handeln akzeptiert wird. Und
auch das nicht bewusst, es geschieht einfach, weil es so ist, so normal ist, überall so ist.
Beide Partner, sie wie er, fügen sich in ihre Rollen, die von Mutter und Vater übernommen
werden. Beide geben ihr Eigenleben auf, treten immer als Paar auf. Eigene Interessen
werden im vermeintlichen Sinne des Andern bzw. des Paares ‚freiwillig‘ aufgegeben. Man tut
nur noch, was beide wollen.
3
© Hans-Jürgen Ludt, A m Birkenw äldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 4259990, [email protected]
‚traditionelle‘ Ehe vs. ‚offene‘ Ehe
Der traditionelle Ehevertrag
Klausel 1: Besitz- und Eigentumsrechte am Partner
Ehemann und Ehefrau sind beide Leibeigene: ‚Du
gehörst mir!‘
Klausel 2: Selbstverleugnung
Man opfert das eigene Selbst und die eigene Identität
Klausel 3: Gemeinsames Auftreten
Wir müssen wie siamesische Zwillinge immer als Paar
auftreten. Uns gibt es nur als Paar.
Klausel 4: Starre Verteilung der Rollen
Pflichten, Verhalten und Ansichten sind nach einem
bestimmten Muster und in Übereinstimmung mit
tradierten Begriffen über männliche und weibliche
Aufgaben streng getrennt.
Klausel 5: Absolute Treue
körperliche und auch seelische Treue, mehr durch
Zwang als durch freie Wahl
Klausel 6: Totale Ausschließlichkeit
ständiges, wenn auch oft erzwungenes Beisammensein
sichert den Bestand der Verbindung.
die offene Ehe bietet:
•
•
•
•
•
•
unabhängiges Leben
persönliche Entwicklung
individuelle Freiheit
flexible Rollenverteilung
gegenseitiges Vertrauen
erweiterte und vertiefte Beziehung
durch Öffnung nach außen
Richtlinien
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
im Jetzt leben und
realistische Erwartungen haben
Eigenleben
offene und ehrliche Kommunikation
Flexible Rollenverteilung
offene Gemeinschaft
Gleichberechtigung
eigene Identität
Vertrauen
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
Man pflegt den gemeinsamen Freundeskreis und hat ausschließlich Kontakt zu anderen
Paaren. Man verbringt alle Zeit gemeinsam und verzichtet auf eigene physische wie
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Partnerschaftliche Beziehungen
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psychische Freiräume und Freizeiten. Kommunikation wird zu Streit, Einigung ist nur noch
möglich, wenn Abstriche gemacht werden. Es lebe der Kompromiss. Und das alles im
Zeichen der Liebe.
Und so sieht der traditionelle Ehevertrag aus:2
Klausel 1: Besitz- und Eigentumsrechte am Partner
Ehemann und Ehefrau sind beide Leibeigene: ‚Du gehörst mir!‘
Die Partner haben sich aneinander gekettet, und wehe, der eine oder andere wirft einen
Blick auf einen Dritten. Erlaubt ist nur, was dem Partner gefällt, bzw. was unterstellt wird, ihm
würde es gefallen. Man meint, den Anderen so gut zu kennen, dass man genau weiß, was er
möchte. Man wird es ihm recht machen. Das ist die Pflicht des Ehesklaven.
Klausel 2: Selbstverleugnung
Man opfert das eigene Selbst und die eigene Identität
Es gibt kein Ich oder Du mehr, nur noch das Wir. Die eigene Identität findet seine Grenzen in
der Identität des Anderen. Die Paaridentität erlaubt keine Individualitäten. Gut ist nur, was
beiden gefällt. Individuelle Wünsche werden unterdrückt, aus Rücksicht oder aus Angst, der
Andere werde sie nicht verstehen oder mittragen.
Klausel 3: Gemeinsames Auftreten
Wir müssen wie siamesische Zwillinge immer als Paar auftreten. Uns gibt es nur als Paar.
Termine werden stets abgestimmt und nur gemeinsam wahrgenommen. Ausnahmen gibt es
lediglich, wenn sie beruflich bedingt oder explizit zugestanden sind.
Klausel 4: Starre Verteilung der Rollen
Pflichten, Verhalten und Ansichten sind nach einem bestimmten Muster und in
Übereinstimmung mit tradierten Begriffen über männliche und weibliche Aufgaben streng
getrennt.
Die Ehe ist eine symbiotische Verbindung. Jeder weiß, was er zu tun hat und erwartet auch
vom Anderen, dass er seinen Rollen-konformen Beitrag leistet.
Klausel 5: Absolute Treue
Körperliche und auch seelische Treue, mehr durch Zwang als durch freie Wahl
Aus dem freiwilligen ‚für einander da sein‘ wird eine unausgesprochene Verpflichtung.
Klausel 6: Totale Ausschließlichkeit
Ständiges, wenn auch oft erzwungenes Beisammensein sichert den Bestand der
Verbindung.
Niemand der Partner geht mehr eigene Wege. Lediglich Traumwelt und Phantasie bieten
Freiräume.
Ich will an dieser Stelle nicht tiefer auf den traditionellen Ehevertrag eingehen, sondern das
Ziel anvisieren, das da heißt: partnerschaftliche Beziehung. Es ist müßig, nach Gründen des
Status quo zu forschen. Besser ist es, in die Zukunft zu schauen und Schritt für Schritt an der
Erreichung seiner Ziele zu arbeiten.
2
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 33
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Partnerschaftliche Beziehungen
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Die Eheleute O‘Neill versprechen in der von ihnen postulierten partnerschaftlichen
Beziehung ein unabhängiges Leben für beide Partner, persönliche Entwicklung und
individuelle Freiheit. Eine flexible Rollenverteilung und gegenseitiges Vertrauen führen
zu einer erweiterten und vertieften Beziehung insbesondere durch die Öffnung nach
außen.
Identität, Gleichberechtigung und Vertrauen sind die Eckpfeiler, die Stützen und die
Voraussetzungen für Liebe, Sexualität und Treue. Können sich Identität, Gleichberechtigung
und Vertrauen frei und voll entfalten, so kann nichts, können keinerlei Spannungen, die es
zweifellos in jeder Beziehung gibt, die Liebe, die Sexualität und die Treue erschüttern.
Es scheint Traum, Vision oder gar Utopie zu sein, was hier angestrebt wird. Verbleibt die
Konkretisierung in umsetzbare Ziele, in einzelne Schritte eines Aktionsplanes, die dann
gegangen werden können, - gegangen werden müssen.
Dazu bieten die O‘Neills sogenannte Richtlinien an, die im Zusammenspiel miteinander, als
Elemente zur Konstruktion einer gelingenden partnerschaftlichen Beziehung dienen.
Diese Richtlinien sollen im Folgenden detaillierter dargestellt werden:








Im Jetzt leben und realistische Erwartungen haben
Eigenleben
Offene und ehrliche Kommunikation
Flexible Rollenverteilung
Offene Gemeinschaft
Gleichberechtigung
Eigene Identität
Vertrauen
Es ist an jedem Einzelnen für sich zu entscheiden und mit dem Partner abzustimmen, wie
die Partnerschaft gestaltet werden soll. Den alten traditionellen Ehevertrag, den vielfältig
auch unsere Eltern schon lebten, einfach unreflektiert zu übernehmen kann meines
Erachtens nicht der richtige Weg sein. Es sollte jeder seinen eigenen, individuellen,
angepassten und flexiblen Ehevertrag ausarbeiten, so, dass er sich für die Partner richtig
anfühlt.
Hans-Jürgen Ludt, Am Birkenwäldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 425 9990, [email protected]
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2.2. Im Jetzt leben
4
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im Jetzt leben
die Zukunft interessiert
auf sich zukommen lassen.
das Jetzt genießen
aus der Vergangenheit lernen
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30.06.2010
Carpe Diem.
Was gestern war, ist vorbei, was morgen sein wird, weiß niemand. Es ist das Heute, das
Jetzt, was existiert. Und daraus müssen wir das Beste machen.3
Das in der Vergangenheit Erlebte ist Basis unserer Erfahrung, hat uns geprägt und uns zu
dem gemacht, was wir heute sind. Es ist Teil unserer individuellen Geschichte. Aber es ist
vergangen, vorbei und nicht mehr zu ändern. Schuldgefühle haben ihren Ursprung in der
Vergangenheit, in Dingen, die wir meinen, falsch gemacht zu haben. Wer die Vergangenheit
als geschehen annimmt, vergibt, nötigenfalls auch vergisst, das heißt seine Sicht auf
vergangene Geschehnisse ändert, der kann die schönen Erlebnisse der Vergangenheit als
steten Quell der Freude genießen.
Die Zukunft liegt noch vor uns. Es ist sinnlos und führt zu nichts, wenn man sich ständig
sorgt über das, was die Zukunft bringen mag. Da niemand die Zukunft voraussehen kann, ist
3
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 46
Hans-Jürgen Ludt, Am Birkenwäldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 425 9990, [email protected]
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Partnerschaftliche Beziehungen
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es müßig, sich Szenarien auszumalen, was passieren kann. Das zermürbt und lähmt die im
Jetzt erforderlichen Aktivitäten und Entscheidungen. Sicherlich ist es gut, für die eine oder
andere Eventualität gewappnet zu sein. Allerdings wird es wahrscheinlich doch ganz anders
kommen. Die Zeit, die mit der Vorbereitung auf unbestimmtes Zukünftiges verbracht wird,
könnte sicherlich auch sinnvoller genutzt werden.
Über eine Brücke braucht man erst dann zu gehen, wenn man unmittelbar davorsteht.4
Es ist nicht nur die Sorge hinderlich, bereits die Planung zukünftiger (meist materieller)
Errungenschaften kann, zumindest solange damit explizit oder auch nur unbewusst
Verpflichtungen eingegangen werden, belasten. Natürlich benötigen wir Ziele, um
Fortschritte, Entwicklungen und Erfolg zu erreichen. Dennoch sollten gerade in einer
Beziehung nicht die materiellen Ziele, sondern die beteiligten Menschen das Wichtigste sein.
Der Teufelskreis ist perfekt, wenn mit den Erwartungen die Sorge verbunden wird, dass sich
diese wohlmöglich nicht erfüllen könnten.
Lasst uns:
 Lernen aus der Vergangenheit, sie ist Teil unserer persönlichen Geschichte,
 im Jetzt leben, etwaige Probleme müssen in der Gegenwart gelöst werden,
 und die Zukunft erwartungsvoll und interessiert auf uns zukommen lassen.
Charly Chaplin sagte dazu in seiner Rede zu seinem 70. Geburtstag:
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUSSTHEIT.
4
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 47
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
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2.3. Realistische Erwartungen
Erwartungen resultieren aus den eigenen Zukunftswünschen und den daraus abgeleiteten
Ansprüchen an sich und auch an andere. Vielfältig stammen diese Vorstellungen gar nicht
aus eigenem Denken und Wollen sondern sind Produkt unserer Erziehung. Unsere Eltern
haben vorgelebt, was wir als Kinder in unser Unterbewusstsein aufgenommen haben. Und
von Generation zu Generation versuchen wir, diesen Ansprüchen gerecht zu werden.
Die Erwartungen führen zu Forderungen, die Forderungen zu Manipulationen, die
Manipulationen zu Frustration und die Frustration zur bitteren Enttäuschung.5
Es ist sinnvoll seine persönlichen Erwartungen zu untersuchen, und sollten diese
unrealistisch, unwahr oder unerfüllbar sein, sie zu revidieren. Solange Du noch Erwartungen
an deinen Partner hegst, so lange musst du damit rechnen, darunter zu leiden, dass diese
gegebenenfalls doch nicht erfüllt werden.
Selbstverständlich hat jeder Mensch Bedürfnisse, die er decken muss oder möchte.
Entscheidend bleibt, wem die Verantwortlichkeit dafür obligt. Diese Verantwortung kann
niemals dem Partner oder irgendeinem anderen Menschen übertragen werden. Sie liegt
ausschließlich bei einem selbst.
‚Mein Partner soll mich glücklich machen’: ist ein häufig gehegter Wunsch, vielfach sogar
Forderung. Leider ist es meist Überforderung. Ein Anspruch, den auch der ‚idealste’ Mensch
nicht erfüllen kann. Man selber ist es, der für sein Glück zuständig und verantwortlich ist.
Die Autoren führen eine Liste realistischer Erwartungen6 auf. Im Gespräch können die
Partner herausfinden, welche Erwartungen sie hegen, und ob der Partner zu deren Erfüllung
beitragen will.
5
6
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 49
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 51
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
5
© Hans-Jürgen Ludt, A m Birkenw äldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 4259990, [email protected]
realistische Erwartungen haben
• Man teilt das meiste, aber eben nicht alles miteinander.
• Jeder Partner wird sich verändern (als Folge von Konflikten oder allm ählichen Entwicklungen).
• Jeder der Partner ist bereit, Verantwortung zu übernehmen
und gesteht dies Recht auch dem anderen zu.
• Es ist nicht zu erwarten, dass der Partner alle eigenen
Bedürfnisse erfüllt.
• Jeder Mensch hat verschiedene Bed ürfnisse, Fähigkeiten,
Wertmaßstäbe und Erwartungen.
• Gemeinsames Ziel des ‚Zusammenseins‘ ist die Beziehung
selber, nicht etwa gesellschaftlicher Status, Besitz oder Kinder.
• Kinder zu haben ist eine individuelle Entscheidung.
• Sympathie und Liebe wachsen
auf der Grundlage gegenseitiger Achtung.
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
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2.4. Eigenleben
6
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Eigenleben
Das eigene Selbst ist der wertvollste Beitrag,
den man zur Beziehung leisten kann.
Das eigene Selbst entdeckt man nur
beim Alleinsein.
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
Zeit ist eine endliche Ressource.
So verständlich es ist, dass Liebende so viel Zeit wie irgend möglich miteinander verbringen
möchten, so notwendig ist es, dass der Einzelne Zeit für sich allein zur Verfügung hat. Diese
Zeit benötigt er, um zur Ruhe zu kommen, zu sich zu finden, sich mit sich selbst zu
beschäftigen. Die Autoren o’Neill zitieren den Psychologen Dr. Moustakas, der schreibt:
Bestimmte Selbsterkenntnisse sind nur durch Nachdenken, Selbstkonfrontation und innere
Versenkung möglich.7
Persönlichkeitsentwicklung findet nicht nur im Umgang mit anderen und der Umwelt statt,
sondern vor allem in Zeiten der Einkehr, der Ruhe und der Meditation.
7
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 54
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Partnerschaftliche Beziehungen
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Eigenleben ist ein wesentlicher Bestandteil einer gesunden Ehe, und wenn man es nicht
ertragen kann, mit sich selbst allein zu sein, dann hat man wahrscheinlich noch nicht das
Persönlichkeitsbewusstsein entwickelt, das für eine erfüllte Partnerschaft notwendig ist.8
Zum Eigenleben gehört neben der Zeit für sich übrigens auch ein eigener Raum, in den man
sich zurückziehen kann, den man sich selber gestaltet und in dem man sich wohlfühlt und
entspannen kann.
8
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 58
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2.5. Offene und ehrliche Kommunikation
7
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Offene und ehrliche Kommunikation
Selbsterkenntnis – Selbstenthüllung - Feedback
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30.06.2010
In einer partnerschaftlichen Beziehung sollte es nicht nötig sein, etwas zu sagen, was man
nicht meint.9
Das scheint mir einer der Kernsätze zum Thema offene und ehrliche Kommunikation zu sein.
Wenn man keine Angst (begründet oder unbegründet) haben muss, irgendetwas
auszusprechen, dann wird es auch einfacher, ehrlich zu sein. Wie häufig bleiben wir ein
bisschen neben der Wahrheit. Oder wir vermeiden, die Unwahrheit zu sagen, indem wir
verschweigen, - eben nicht alles erzählen. Wir tun es aus Liebe, weil wir unseren Partner
nicht verletzen oder enttäuschen wollen.10 Und dass, obwohl wir so häufig gar nicht wissen
können, wie er reagieren wird. Wir unterstellen eine für uns negative Reaktion. Und vor der
schützen wir uns selbst. Dabei reden wir uns ein, wir täten es zum Schutze und zum Wohle
des Partners.
9
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 61
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 59
10
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Es sind die Vermutungen über den Anderen, sein Fühlen, sein Denken, sein potenzielles
Handeln. Dabei können wir gar nicht wissen, was er fühlt und denkt bevor wir ihn nicht
fragen, oder bevor er sich uns mitteilt. Nun, man könnte den ersten Schritt auch selber tun,
ehrlich mit sich selbst sein und sein Selbst ehrlich und offen kommunizieren.
Ein ehrliches Gespräch mit einem ebenso ehrlichen Partner stellt den besten (und
tatsächlich den einzigen) Weg dar, eine offene und vertrauensvolle Beziehung zu erreichen,
vorausgesetzt, dass die Achtung vor dem Ich des Partners gewahrt bleibt.11
Michael Lukas Moeller stellt in seinem Buch ‚Die Wahrheit beginnt zu zweit‘ mit der Methode
des Zwiegesprächs einen Weg vor, wie diese offenen und ehrlichen Gespräche zwischen
Partnern; anfänglich formal und später immer lockerer; geführt werden können.12
Auch die o’Neills benennen einige Grundsätze, die helfen, eine gute Kommunikation
basierend auf Selbstverständnis, Selbstenthüllung und Offenheit aufzubauen.





Verständnis der gegebenen Situation
Ein gutes Gespür für den Kontext, die Situation, die Gefühlslage des Anderen
erleichtert den Gesprächseinstieg. Wenn die Randbedingungen nicht stimmen, sollte
das Gespräch besser verschoben werden. (Es könnte auch helfen zu fragen, ob der
Partner gerade bereit ist für ein wesentliches Thema.)
Wahl des richtigen Augenblicks
Gleiches gilt für den richtigen Zeitpunkt. Der Gesprächspartner sollte nicht gerade mit
anderen Dingen befasst sein oder unter Zeitdruck stehen.
Klarheit
Nachdenken bevor man spricht, sich im Klaren sein, was man sagen will und die
richtige Formulierung finden: nicht immer leicht aber machbar. Ziel muss es sein, klar
und deutlich darzustellen, was man sieht und fühlt. Wenn dann noch auf jegliche
Kritik oder Verletzung des Anderen verzichtet wird, dann gelingt es auch, seinen
Standpunkt darzustellen und fair zu vertreten.
Bereitschaft zum Zuhören
Offen zu sprechen, bedingt ein offenes Ohr. Das gilt für beide Gesprächspartner. Nur
wer aufmerksam zuhört, und nicht bereits beim Zuhören mit der Formulierung der
Erwiderung beschäftigt ist, hat auch eine Chance, zu verstehen, was der Andere
sagt.
Feedback
Feedback hilft dem Sprechenden zu kontrollieren, was der Hörende wirklich
aufgenommen hat. Das muss gar kein formales Feedback sein. Es reicht, die Inhalte
zu wiederholen, zusammenzufassen oder in der Antwort darauf zu reflektieren.
Nun bleibt es auch unter Liebenden nicht aus, dass es Meinungsverschiedenheiten gibt, die
sich in einem Streit entladen. Vollkommene Harmonie unter Partnern ist ein Mythos. Streit
kann aber konstruktiv und zielführend sein, solange er fair bleibt. Auch zum konstruktiven
Streiten geben die Autoren ein paar hilfreiche Regeln an die Hand, die der Gruppentherapeut
Dr. George R. Bach ausgearbeitet hat:
11
12
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 67
Michael Lukas Moeller – Die Wahrheit beginnt zu zweit
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NLP-Masterarbeit
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



Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Man einige sich über Zeit und Ort, - das nimmt die Spontanität des Streits, gibt Raum,
die erste Wut abzubauen und sich auf die gebotene Fairness zu besinnen.
Konzentrieren Sie sich auf die akuten Streitfragen. Probleme sind in der Gegenwart
zu lösen. Vergangene Themen sind nicht Gegenstand des aktuellen Disputs.
Behalten Sie den Streitgegenstand im Auge. Schweifen Sie nicht ab. Streiten Sie
lösungsorientiert.
Seien sie so ehrlich wie möglich. Machen Sie klar, was Sie fühlen und denken.
Versuchen Sie nie, der Sieger zu sein. Sieger eines Streits ist immer nur keiner oder
beide. Suchen Sie also die win-win-Position.
Es gehört zu den Wesenszügen der Partnerschaftlichen Beziehung, eine Antwort zu finden,
die beiden Partnern Gewinn bringt und keinen benachteiligt.13
13
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 76
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
2.6. Rollenverteilung: männlich - weiblich
Wann ist ein Mann ein Mann? Und was macht eine Frau aus?
Bedeutet Weiblichkeit passiv, nachgiebig, emotional, launisch, liebevoll, sanftmütig und
unterwürfig zu sein? Und Männlichkeit heißt zäh zu sein, energisch, mutig, ruhig,
zuverlässig, stark und dominierend? Das sind alles Eigenschaften, die sowohl einem Mann
als auch einer Frau zugeschrieben werden können.
8
NLP- Masterarbeit
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Rollenverteilung: männlich und weiblich
30.06.2010
Es ist das traditionelle Rollenbild, das den unterschiedlichen Geschlechtern diese
Eigenschaften beimisst. Auch heute, 30 Jahre nach Veröffntlichung der Arbeiten der o’Neills,
werden wir von Kind an erzogen, uns rollenkonform zu verhalten. Das beginnt in der Wiege
mit rosa und hellblau, geht mit Püppchen und Feuerwehrauto weiter und manifestiert sich in
einer Erwartungshaltung, dass der Mann Ernährer der Familie zu sein hat, die Frau für
Kinder und Küche zuständig sei. Und immer noch genießt der Ehemann als Geldverdiener
den höheren Status als die Nur-Hausfrau.
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Es ist heute zum Glück dank der Emanzipation vieles besser geworden. Es gibt mehr
Varianten. Aber spätestens mit der Geburt der Kinder richtet sich das Rollenverhalten immer
noch nach dem, was uns unsere Eltern über Jahre vorgelebt haben.
Der ‚Geschlechterkampf‘ wird so lange dauern, wie wir in getrennte Lager aufgeteilt sind. Nur
wenn wir die Menschlichkeit in uns entwickeln, die sich über Männlichkeit oder Weiblichkeit
erhebt, können wir endlich lernen, einander zu verstehen und in Harmonie zu leben.14
"Männer sind anders, Frauen auch ...", unter diesem Titel hat der Paar- und
Familientherapeut John Gray einen Ratgeber für die Partnerschaft herausgegeben.15 Männer
und Frauen haben nicht nur eine unterschiedliche Art, sich verständlich zu machen, sie
denken, fühlen, lieben und freuen sich auch anders. Gray bietet mit seinem Werk Hilfen, das
andere Geschlecht ein bisschen besser zu verstehen, und es dem Partner hier und da
einfacher recht zu machen.
Ratgeber dieser Art greifen aber zu kurz, weil das Rollenverhalten dabei eher betont wird,
sogar mit bis in die Steinzeit zurückreichenden Verhaltensmustern begründet wird.
Das ‚typisch männliche‘ wie auch das ‚typisch weibliche‘ gibt es gar nicht. Jeder Mensch ist
individuell und sein Verhalten ist unabhängig vom Geschlecht Ausdruck der gesamten Skala
menschlicher Empfindungs- und Leistungsfähigkeit.
14
15
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 81
John Gray – Männer sind anders – Frauen auch.
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2.7. Offene Gemeinschaft
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


 
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Offene Gemeinschaft



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30.06.2010
Pärchen treten immer als Pärchen auf. Da gibt es ein unsichtbares Band, das sie
zusammenhält. Und es gibt eine Art Schutzschirm, der ausgefahren wird, sowie einer der
beiden Partner, Angriffe auf die Zweisamkeit befürchtet.
Das muss aber nicht sein. Schließlich bleiben die Beiden auch als Paar immer noch
Menschen mit individuellen Interessen, Fähigkeiten und Wünschen.
Die o‘Neills beschreiben das mit dem folgenden Bild:
Unsere Persönlichkeit ist wie ein Mosaik aus Vorlieben, Abneigungen, Erfahrungen,
Fähigkeiten u.s.w. zusammengesetzt.16 Auf jedem dieser Mosaiksteinchen sitzt ein Fühler,
eine Art Antenne, die es uns ermöglicht, nach einer Verbindung mit einem anderen
Menschen zu suchen. Eine Verbindung kommt allerdings nur zustande, wenn die
Kontaktpunkte beider Menschen zusammenpassen. Nur gibt es aufgrund der Individualität
der Menschen nie eine hundertprozentige Übereinstimmung der Kontaktpunkte. Es bleiben
16
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 90
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Partnerschaftliche Beziehungen
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also immer einige offen, unbesetzt, ungefordert. Wenn von den Kontaktpunkten aber kein
Gebrauch gemacht wird, so werden diese zwangsläufig verkümmern, … und mit ihnen der
Mensch.
Jeder von uns hat ein starkes Bedürfnis nach mehr zwischenmenschlichen Beziehungen und
nach mehr Abwechslung in den persönlichen Kontakten zu anderen Menschen.17
Hier nun kommt die Eifersucht ins Spiel, dieses Gefühl der Angst, den Partner zu verlieren.
Um das zu verhindern, wird er wie Besitz bewacht.
In Wirklichkeit kann natürlich kein Mensch jemals einen anderen besitzen. – er kann nur für
sich selbst und seine eigenen Gefühle verantwortlich sein.18
Wer ein ausgeprägtes Selbstvertrauen hat, muss keine Konkurrenz fürchten. Er muss keine
Angst vor dem Risiko eines möglichen Verlustes haben, steht er doch mit beiden Beinen
sicher im Leben. Es sind Aufrichtigkeit und Freiheit innerhalb einer Paarbeziehung, die eine
größere Bindung erzeugen als Druck und Zwang, der aus Eifersucht resultiert.
Bindung ist nicht, gezwungen für den Anderen da sein zu müssen, sondern Bindung ist,
freiwillig für den Anderen da sein zu wollen und zu dürfen.
Die ideale Beziehung zwischen zwei Menschen ist wie ein Gummiband: Je weiter man sich
entfernt, umso größer wird der Wunsch, wieder beieinander zu sein. Es ist aber ein flexibles
Band, sodass für jeden und jederzeit auch der erforderliche Freiraum vorhanden ist, um die
vorhandenen unbesetzten Kontaktpunkte zu besetzen.
17
18
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 91
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 94
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2.8. Gleichberechtigung
Gleichberechtigung ist doch heute kein Thema mehr! … Ich denke, diese Aussage ist falsch.
Natürlich sind wir auf einem guten Weg. Vieles aber ist vordergründig, äußerlich. Wie steht
es mit dem Gefühl der Gleichberechtigung? Gewähren wir dem Partner von ganzem Herzen
all umfänglich die gleichen Rechte, die wir uns selber herausnehmen?
10
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Gleichberechtigung
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30.06.2010
Eben dieses:
Das gleiche Recht auf Eigenpersönlichkeit für Frau und Mann, die gleiche Verantwortung
dem eigenen Selbst gegenüber und das gleiche Maß an Rücksichtnahme, Anteilnahme und
Fürsorglichkeit füreinander.19
Jeder der Partner soll das gleiche Recht haben, nach seinen Zielen zu streben und
diejenigen seiner persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen, die für sein Erfülltsein und seine
persönliche Entwicklung notwendig ist. Jeder hat dieses Recht und damit muss er es auch
uneingeschränkt dem Anderen zugestehen.
19
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 98
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
In einer partnerschaftlichen Beziehung ist es nicht der Kompromiss, d.h. der Verzicht auf
50% der Wünsche, der das Paar weiterbringt. Nur wenn jeder sich mit seiner Individualität
und Identität ganz einbringt, wird Wachstum möglich und es entsteht einen neue Art von
Bindung.
Die Partner arbeiten, genießen und entwickeln sich als Ebenbürtige. Sie teilen als reife
Menschen Verantwortungen, Belohnungen und Vorrechte und helfen dadurch einander, ihre
individuelle Identität zu bewahren, während sie gleichzeitig durch die Gemeinschaftlichkeit
des Gebens, Teilens, Vertrauens und Liebens einander näherkommen.20
20
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 108
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Partnerschaftliche Beziehungen
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2.9. Eigene Identität
11
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Eigene Identität
Wie stehe ich
zu mir selbst?
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
Im Mittelpunkt der Beziehung steht das ICH, das Selbst, ihres und seines. Er und Sie können
niemals eins werden. Jeder bleibt einzig, alles andere führt zur Selbstaufgabe.
Um ein emotional gesunder und produktiver Mensch sein zu können, muss man Identität
haben, sie allein ist die Grundlage für die Weiterentwicklung der Persönlichkeit.21
Was aber ist Identität? Es ist ein zeitlich überdauernder Prozess, der sich jedoch lebenslang
in Entwicklung und Veränderung befindet, da sich die Lebensumstände und damit die
Erfahrungen und Gedanken, ständig verändern.
Identität zu haben bedeutet, dass man genau weiß, wer man ist, und sich so mag, wie man
ist. Es bedeutet, dass man Integrität hat, an sich selbst glaubt und die Verantwortung für das
eigene Tun und Handeln trägt, - dass man seine eigene Meinung hat und auch die Meinung
anderer gelten lässt, - dass man auf seine eigenen Fähigkeiten vertraut und die Fähigkeiten
21
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 114
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Partnerschaftliche Beziehungen
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anderer respektiert. Die Fähigkeit, für sich selbst wählen zu können und als Einzelwesen zu
funktionieren, ist Ausdruck der persönlichen Unabhängigkeit.22
Zur Entwicklung der eigenen Identität sind all die Elemente erforderlich, auf die bereits
eingegangen wurde: Persönliches Eigenleben und das Leben im Hier und Jetzt, eine flexible
Annahme der Rollen, eine offene Kommunikation und viel Achtung für sich selbst und seine
Partner.
Ergänzend bieten die Autoren noch die folgenden Vorschläge zum Erkennen und Ausbau
der eigenen Identität an23:








Lass deinen Partner, wie er ist.
Schau nicht zu Leuten auf, die dich herabsetzen.
Such dir dein neues Selbst.
Finde ein eigenes Leitmotiv (-motto).
Setz dir sinnvolle, erreichbare Ziele.
Schaffe dir eigene Symbole.
Schaffe dir einen eigenen Ort, ein individuelles Heim.
Mach mal allein Ferien.
Paul Liekens definiert den Sinn (Zweck) einer Beziehung wie folgt: Wir ziehen den Partner
an, den wir brauchen, um uns weiterzuentwickeln, und der uns erfüllt und ergänzt.24
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 114
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 118 ff
24
Paul Liekens – NLP in Beziehungen – S. 71
22
23
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2.10.Vertrauen
Vertrauen ist das wichtigste Gefühl, das zwei Partner miteinander teilen können.25
Vertrauen ist, wie auch die Liebe, ein Geschenk. Man muss bereit sein, einen
Vertrauensvorschuss zu geben und dabei zu hoffen, auf einen vertrauenswürdigen Partner
zu treffen, der aufmerksam und offen zuhört, ohne zu kritisieren oder Missbilligung zu
äußern. Denn dieses führt zu Ängsten und Misstrauen. Man kann dann nicht mehr aufrichtig
sein, erzählt nicht mehr alles oder beginnt, den Partner zu täuschen. Folglich kann sich
Vertrauen nie einseitig aufbauen. Jeder Partner muss sowohl vertrauenswürdig als auch
vertrauensvoll sein.
Vertrauen ist nicht gleich Vertrauen. Die O‘Neills unterscheiden zwischen statischem und
offenem Vertrauen:
12
definiertes
oder
erwartetes
Verhalten
statisches
Vertrauen
Check
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Vertrauen
freies,
‚akzeptiertes‘
Verhalten
egal wie
offenes
Vertrauen
Freude
Offenes Vertrauen ist Freiheit!
NLP- Masterarbeit
25
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Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 124
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Statisches Vertrauen ist die Erwartung, dass eine definierte Regel erfüllt wird. Das erwartete
Ergebnis ist prüf- und messbar. Die Regel muss dazu gar nicht explizit benannt sein. Es
reicht die Erwartungshaltung, dass der Partner eben genau so zu handeln hat, wie es ‚üblich‘
ist. Tut er es nicht, so begeht er einen Vertrauensbruch.
Besonders kritisch sind Versprechen, die gegeben wurden, ohne dass die Erfüllbarkeit
gesichert war, vielleicht einfach, um dem Partner gefallen zu wollen oder um ihm einen
Gefallen zu tun. Schwierig, solche Versprechen anschließend auch wahr zu machen.
Offenes Vertrauen hingegen erwartet gar nichts! Es ist der bedingungslose Glaube an den
Anderen, an sein Wohlwollen, seine Verlässlichkeit, seine Fürsorglichkeit. Es lässt ihm alle
Freiheiten zu handeln. Das mögliche Ergebnis ist ein wunderbares Geschenk.
Dazu hier zwei aussagekräftige Definitionsversuche:
Vertrauen ist Freiheit – die Abwesenheit von Angst. Richtig betrachtet ist Vertrauen wirklich
ein Glaube. Wir glauben daran, dass das, was wir zusammen haben, viel mehr ist, als eine
kurzfristige Beziehung jemals sein könnte. Deshalb fürchtet keiner von uns die Beziehungen,
die der Andere zur Umwelt hat.26
Vertrauen ist das Gefühl, dass man nicht kritisiert wird, gleichgültig, was man sagt oder tut –
dass man keine peinlichen Geheimnisse mit sich herumtragen muss und bereit ist, zu sagen,
was man denkt und fühlt, weil man genau weiß, dass der andere diese Offenheit später nicht
gegen einen verwendet. Das Vertrauen zu jemandem und nicht einfach Vertrauen
schlechthin. Es gibt nicht nur eine körperliche Nacktheit, sondern auch eine seelische. Die
Grundidee ist, dass wir wissen, wir sind nicht vollkommen, dass wir aber auch wissen, wir
werden nicht dafür getadelt, was wir sind.27
Offenes Vertrauen ist die Erlaubnis, dass der Andere so sein darf, wie er ist, dass er so
geliebt, geachtet und angenommen wird, wie er ist, dass akzeptiert wird, dass er sich
verändert und dass seine menschlichen Schwächen, seine Fehler und Unvollkommenheiten
vergeben werden. Vertrauen schenkt dem geliebten Partner Freiheit. Wer vertraut, ist sich
seiner Gefühle für den Partner sicher, er kann sich bedingungslos und hoffnungsfroh auf den
Partner verlassen.
Charly Chaplin sagte dazu in seiner Rede zu seinem 70. Geburtstag:
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN.
26
27
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 123
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 129
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
2.11.Liebe und Sexualität
Soweit die Richtlinien, die Nena und George O‘Neill anregen, um eine erfüllte Partnerschaft
zweier ebenbürtiger und wachsender, selbstbewusster Menschen zu schaffen.
Die Ratschläge und Tipps sind eng verzahnt und greifen vielfältig ineinander. Es ist
Vertrauen in den Partner, das beiden Freiheit garantiert und es ist Vertrauen, dass die Basis
für eine tiefempfundene Liebe schafft und so die Sicherheit liefert, einen wunderbaren,
loyalen, verlässlichen Partner an seiner Seite zu haben.
Die Autoren widmen der Liebe ein eigenes Kapitel und setzen sich hierbei insbesondere mit
den Begriffen auseinander, die in Zusammenhang mit der Liebe eine so große Rolle spielen:
Der Sexualität, der Eifersucht und der Treue.
13
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Liebe und Sexualität
Sex
Liebe
Eife
rsuc
ht
Treue
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
Es sind die Themen, die jeden von uns beschäftigen. Aber gerade diese Themen sind so
widersprüchlich definiert, werden so unterschiedlich verstanden und gelebt. Sie sind so
häufig Quelle für Missverständnis, Streit und Ängste.
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Liebe
‚Liebe ist das einzige, das wächst, indem man es verschenkt.‘ (Ricarda Huch)
Jemanden zu lieben heißt, die Bedürfnisse des Geliebten vor die eigenen zu stellen. Schenkt
man Liebe, so befriedigt man freiwillig und ohne Bedingungen Bedürfnisse des Anderen.
Offene Liebe baut auf sich selbst auf und vergrößert sich. Hat man einmal die irrige
Vorstellung abgelegt, dass Liebe begrenzt sei, hat man einmal begonnen, Liebe frei zu
schenken, wird man feststellen, dass die Fähigkeit, Liebe zu geben, mehr und mehr
wächst.28
Aber Liebe erzeugt auch Liebe. Je mehr man gibt, um so mehr bekommt man und um so
mehr kann man auch annehmen. Und je mehr man hat, um so mehr kann man wiederum
geben.29
In einer Beziehung durchläuft die Liebe verschiedene Phasen. Frisch verliebt,
himmelhochjauchzend, ist der Partner das ein und alles. Wir fröhnen der romantisch,
verklärten Liebe. Es gibt nur ihn oder sie. All unser Denken und Handeln projiziert sich auf
den Partner, der selbstverständlich unserem Idealbild entspricht. Nun hält dieser Zustand
aber leider nicht an. Vielfältig sind die Möglichkeiten, sich im Laufe einer Beziehung nach
und nach fast unmerklich voneinander zu entfernen und sich schließlich auseinander zu
leben. Nach der Verliebtheit kommt die Erkenntnis. Aber die tradierten Regeln der
romantisch-höfischen Liebe bleiben: ‚Es gibt nur diesen eine Partner’, ‚Liebe ist begrenzt’
und ‚du gehörst nur mir’. Und die Partner leiden …
Bertold Brecht legt seinem Herrn Keuner die provozierenden Worte in den Mund:
‚Was tun Sie’, wurde Herr K. gefragt, ‚wenn Sie einen Menschen lieben?’ ‚Ich mache einen
Entwurf von ihm’, sagte Herr K., ‚und sorge, dass er ihm ähnlich wird.’ ‚Wer? Der Entwurf?’
‚Nein’, sagte Herr K., ‚Der Mensch.’30
Wahre Liebe ist bedingungslos. Wahre Liebe lässt frei.
Als weiterer Aspekt kommt die in unserer Kultur vorherrschende Ansicht zur Monogamie
hinzu. Allerdings ist der Mensch von Natur aus nicht monogam, und er versagt regelmäßig
an dieser Forderung der Gesellschaft. Der Seitensprung ist einer der häufigsten
Scheidungsgründe. Menschen sind unbegrenzt liebesfähig. Es ist dem Menschen möglich,
seine Liebe in vielfältigster Form anderen, auch mehreren Menschen (Eltern, Partnern,
Freunden, Kindern) zu schenken, und er kann die Liebe mehrerer Menschen empfangen und
genießen.
Abraham Maslow beschreibt die Art der Liebesbeziehung, die er bei Menschen, die sich
selbst verwirklichen, beobachtet hat, wie folgt:
Was wir sehen … ist eine Verschmelzung einer starken Liebesfähigkeit, großer Achtung vor
dem Partner und großer Selbstachtung. Dies zeigt sich in der Tatsache, dass die Menschen
einander nicht im gewöhnlichen Sinne des Wortes brauchen, wie es beim normalen
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 138
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 139
30
Bertold Brecht - Geschichten vom Herrn Keuner – S. 33
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Liebespaar üblich ist. Sie können einander außergewöhnlich nahe sein und doch sehr leicht
eigene Wege gehen. Sie klammern sich nicht aneinander. … Auch in der intensivsten und
ekstatischsten Liebesbeziehung bleiben diese Menschen immer sie selbst und auch Herr
über sich selbst, indem sie ihrem eigenen Standard treu bleiben, auch wenn sie einander
intensiv genießen.31
Die wahre Liebe ist eine Gummiband-Beziehung. Das Band sorgt für die erforderliche,
zärtliche Nähe, - es ist aber auch flexibel genug, um dem geliebten Partner die benötigten
Freiräume zu belassen. Auf den Punkt gebracht: Wer liebt, gönnt!
Sexualität
Sexualität ist fröhlich, humorvoll und verspielt.
Sex ist eine natürliche Funktion, die wie Essen, Trinken und Schlafen zu den
Grundbedürfnissen des Menschen gehört.
Sex ist das körperliche Pendant zur Liebe.
Jeder weiß, dass Sex mit Liebe am besten ist, aber das bedeutet keineswegs, dass jede
andere Art von sexueller Beziehung unrecht, erniedrigend oder das Ergebnis einer
neurotischen Störung sei. Man kann Sexualität mit den unterschiedlichsten Abstufungen von
Zuneigung, Sympathie und Kameradschaft genießen. Ohne Liebe bietet sie vielleicht nicht
so viel Befriedigung oder Erfüllung, kann aber trotzdem genussvoll und aufregend sein und
das Leben verschönern.32
Anne West hat das Zitat von Ricarda Huch aufgegriffen indem Sie sagt: ‚Auch Lust wird
mehr, wenn man sie verschenkt.‘ 33
Man lernt, Freude zu geben und zu empfangen, nicht zuviel zu verlangen oder zu erwarten
und des Partners Individualität zu achten, selbst wenn man sich mit den technischen und
physischen Aspekten der Sexualität befasst.34
Eifersucht
‚Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.‘
Jeder kennt diese Aussage von Friedrich E.D. Schleiermacher, akzeptiert sie und dennoch
kennen wir alle Eifersuchtsgefühle. Sie entstehen, wenn wir uns ängstigen, etwas Wichtiges,
- einen Besitz - zu verlieren. Nun kann aber kein Mensch einen Anderen besitzen. Somit ist
die Eifersucht in der Beziehung immer fehl am Platze.
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 139
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 141
33
Anne West - Feelings
34
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 144
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Eifersucht ist auch eine Folge der Illusion, Liebe wäre etwas Garantiertes. Diese Illusion
verdeckt aber nur unsere tieferen Ängste.
Auch die Angst vor Einsamkeit kann hinter dem Gefühl der Eifersucht stehen, man meint
folglich den Anderen zu brauchen, hat, meist aufgrund eines zu schwach ausgebildeten
Selbstwertgefühls, Angst, das Leben allein nicht meistern zu können. Die Haltung jemand
anderen zu brauchen, schafft bei beiden Partnern Unfreiheit bei der Wahl für oder gegen die
Beziehung.
Eifersucht, sagt Abraham Maslow, erzeugt praktisch immer weitere Ablehnung und tiefere
Unsicherheit.‘ Sie ist also nicht Ausdruck unserer Liebe, sondern unserer Unsicherheit und
Abhängigkeit. Sie ist die Angst vor dem Verlust der Liebe eines anderen Menschen, und sie
zerstört gerade diese Liebe. Sie ist nicht nur der Identität der geliebten Person abträglich,
sondern unterdrückt sie auch.35
Das Gefühl der Eifersucht lässt sich auch als eine positive Ressource betrachten. Es ist ein
Signal dafür, dass die Beziehung mehr Aufmerksamkeit und eine Überprüfung ihrer
Grundlage braucht.36 Es ist eine Chance, für die eigene und für die gemeinsame
Entwicklung.
Wenn man Eifersucht verspürt, lohnt es sich, nicht nur bei sich zu bleiben, sondern auch
genau hinzuschauen, wie es dem Partner mit der Situation geht, die einen eifersüchtig
macht. Vielleicht entsteht dann die Erkenntnis, dass es dem geliebten Partner damit gut oder
besser geht; - etwas woran man sich freuen kann. Das nenne ich Mitfreude.
Treue
Treue heißt: Zueinander halten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Im ursprünglichen Sinne bedeutet Treue das Festhalten an einer Pflicht oder Verpflichtung.
Aber Liebe und Sexualität sollten nicht als Pflicht oder Verpflichtung angesehen werden …
sondern als Erfahrung, die man miteinander teilt und genießt.37
Wird Treue nur als sexuelle Ausschließlichkeit begriffen, so beweist dies nur die
Besitzansprüche, die man hegt, und die aus Angst und mangelndem Selbstvertrauen
resultierende, gewaltsame Einengung der Selbstbestimmung des Partners.
Mit Treue geht ein großes Gefühl von freiwilliger Verantwortlichkeit für den Partner einher.
Damit ist das Bemühen verbunden, sich um das Wachstum und das Wohlergehen des
Partners genauso zu sorgen, wie um das eigene.
Treue heißt: Anderen verlässlich und verbindlich Liebe schenken.
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 133
Christoph Burkhardt – Das Eifersuchtsformat – S. 7
37
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 144
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
2.12.Persönliches Wachstum
Bei der offenen Ehe (der partnerschaftlichen Beziehung) handelt es sich nicht um eine neue
Form der Freiheit für die Ehepartner; ihr wahres Ziel ist das gemeinsame Wachstum, das
durch diese Freiheit gefördert wird.38
Die offene Beziehung ist ein offenes Energiesystem, in dem nicht nur jeder Partner zum
Wachstum des Anderen beiträgt und es fördert, wodurch neue Energie entsteht, sondern in
dem jeder Partner als eigenständige Persönlichkeit aus Umweltreizen zusätzliche Energie
aufnehmen kann, die dann in die Beziehung eingebracht wird.39
Persönliches Wachstum, das ist Selbstverwirklichung, das ist, im Einklang mit seinen Werten
zu leben und in der Erfüllung seiner Ziele glücklich zu werden.
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Persönliches Wachstum
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NLP- Masterarbeit
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30.06.2010
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 146
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 151
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Selbstverwirklichung heißt, sich von äußeren Einflüssen und Zwängen freizumachen und das
Leben zu führen, das man führen möchte. Dazu gilt es auf die innere Stimme zu hören, die
sagt: ‚Tue das, was für dich wichtig und richtig ist.’
Angst, Aggression und Destruktion sind die großen Negativkräfte unseres Lebens.
Angstfreiheit, Liebe und Kreativität sind dagegen die großen Positivkräfte. Wir müssen von
Angst frei werden, das Leben und uns selbst lieben und etwas Nützliches, Sinnvolles
erschaffen, um glücklich zu werden.40
Es ist wunderbar, wenn die beiden Partner einander Kraft und Zuversicht spenden, damit
jeder Partner seine Lebensziele erreichen, Glück und Glückseligkeit erfahren kann. Es sind
besonders schöne Glücksmomente, wenn man erlebt, dass der geliebte Partner glücklich ist.
Man kann sich mitfreuen. Dabei spielt die Ursache der glücklichen Stimmung gar keine
Rolle. Freude steckt an und verstärkt sich gegenseitig.
Alle Toleranz gegenüber meinem Partner beruht auch auf der Erkenntnis, daß wenn ich eine
Person wirklich liebe, mir nur Recht sein kann, daß diese Person glücklich ist.
40
Peter Lauster – Lebenskunst - Wege zur inneren Freiheit – S. 87
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
3. Entwicklungen und Facetten
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Entwicklungen und Facetten
Quelle: Statistisches Bundesamt
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
Das Thema ist aktueller denn je!
Es gibt kaum eine Zeitschrift, die sich nicht mit Partnerschaft, Beziehungen, persönlicher
Entwicklung, Sexualität oder Treue beschäftigt. Diese Thematik war immer schon Stoff in der
Literatur und ist heute Inhalt der so beliebten ‚Soaps‘.
Wir haben heute Scheidungsraten von fast 50% - Und die anderen 50% der Ehen sind
deshalb nicht notwendigerweise stressfrei!
Dennoch halten wir, hält die Gesellschaft an der einengenden, gesetzlich geregelten und
kirchlich getragenen Form der traditionellen Ehe fest. Und das obwohl diese hohen
Scheidungsraten die Frage nahe legen, ob es am Ehebrecher, oder vielleicht doch am
System liegt.
Dr. Michael Schmidt-Salomon stellt in seinem Essay ‚Vom Ehekäfig zum Intim-Netzwerk‘
fest, dass ‚das althergebrachte Modell der lebenslangen Monogamie, das Modell der
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
"Heiligen Familie", zu einem Auslaufmodell zu werden scheint‘ und schlägt vor:
‚Lebensgemeinschaften (wie die traditionelle Ehe) konsequent zu entzaubern und juristisch
nüchtern als "Gesellschaften bürgerlichen Rechts" (GbR) zu begreifen.‘41 Ihm geht es dabei
nicht darum, die traditionelle Ehe abzuschaffen, er fordert aber die Tolerierung und
Anerkennung alternativer Lebensformen wie z.B. die offene Ehe, wie sie erstmals durch
o‘Neill beschrieben wurde.
Zahlreiche Autoren haben sich zwischenzeitlich mit offenen Beziehungen und ihren Vorteilen
beschäftigt. Eine ganze Reihe von interessanten Büchern sind dazu veröffentlicht worden.
Genannt seien an dieser Stelle:
 August E. Hohler, Soziologe, Psychotherapeut, Journalist und Schriftsteller aus der
Schweiz
 Dieter Duhm, Psychologe aus Berlin, Spiritus Rector des Zentrum für Experimentelle
Gesellschaftsgestaltung und Gründer des Projektes Tamera
 Michael Lukas Moeller, Psychoanalytiker, Autor und Hochschullehrer
 Dirk Ludigs, Journalist und Autor
 Michael Mary, Paartherapeut und Autor
 Michael Schmidt-Salomon, Philosoph, Musiker und Autor, Vorstandssprecher der
Giordano Bruno Stiftung
 Robert T. Betz, Psychologe und Autor
August E. Hohler schafft es, den gesamten Sachverhalt in seinem Essay ‚Auf der Suche
nach dem Sinn unseres Lebens‘, erschienen in seiner Werk ‚Wozu das alles?’ auf gut zwei
Seiten zusammenzufassen.42 Er schreibt:
Existenzentfaltung und traditionelle Ehe vertragen sich nicht. Unter traditioneller Ehe
verstehe ich eine Zweierbeziehung, die auf gegenseitiger Besitznahme, wechselseitiger
Bemächtigung und damit auf doppelte Unfreiheit hinausläuft – wie vergoldet die Käfige, in die
wir einander sperren, auch immer sein mögen. Unter traditioneller Ehe verstehe ich eine
Zweierbeziehung, in der die Frau ihre wirtschaftliche Sicherung durch den Mann mit der
Abhängigkeit von ihm erkauft, wobei der Mann aus seiner Verpflichtung und aus seiner
bevorzugten Stellung entsprechende Vorrechte ableitet. Existenzentfaltung ist unter solchen
Umständen für beide, auch für ihn, nicht möglich. Wie denn?
…
(es) drängen sich drei Folgerungen auf: Mann und Frau müssen einander,
erstens,
mehr Freiheit und gleiche Rechte gewähren;
sie müssen, zweitens,
ihr soziales Umfeld ausweiten;
und sie können, drittens,
ihr Zusammenleben auch anders … organisieren.
…
Die Öffnung der Ehe und Familie kann auf mannigfaltige Weise geschehen: indem Mann und
Frau einander eigene Entwicklung, eigene Beziehungen zubilligen; indem sie sich mit
anderen Paaren und Familien – auch mit Alleinstehenden … in größeren Gruppen
zusammenschließen… ; Indem sie, vor allem, den Bereich der Kontakte, der Freundlichkeit,
Herzlichkeit, Zärtlichkeit, der Solidarität, des sozialen Engagements über den Rahmen der
eigenen … Partnerschaft hinaus erweitern; indem sie sexuelle Treue nicht mehr zum
41
42
Michael Schmidt-Salomon – Vom Ehekäfig zum Intimnetzwerk
August E. Hohler – Wozu das alles? - S. 30 ff
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
einzigen und hauptsächlichen Kriterium einer Beziehung machen. Wenn Liebe Liebe
erzeugt, und wenn Existenzentfaltung … kein leeres Wort bleiben soll, dann können
Liebesbeziehungen außerhalb der … Partnerschaft nicht einfach als tabu ausgeschlossen
werden.
…
… auch wenn ich erfahre, dass die Liebe meines Partners zu einem anderen Menschen
seine Liebe zu mir nicht verkleinert, sondern vergrößert; auch wenn ich an mir selbst erlebe,
wie eine zusätzliche Beziehung mir einen Liebeszuwachs einträgt, der allen Beteiligten
zugute kommt – auch wenn ich all das einsehe, erfahre und erlebe, ist damit das Problem
der Eifersucht nicht aus der Welt geschafft. Eifersucht, diese Angst vor dem Vergleich …,
diese Angst vor dem Verlust des geliebten Menschen, diese Angst auch vor Blamage und
Hintanstellung. …
Es ist ein schwieriges ABC, das wir zu lernen haben. Wir haben zu lernen:
Großzügigkeit (nicht nur uns selbst, sondern auch dem anderen gegenüber);
Rücksicht (die Verletzungen vermeidet und klare Prioritäten setzt); vor allem aber:
Offenheit (die in diesem und in jenem anderen Zusammenhang überhaupt das Kriterium
einer geglückten Partnerschaft ist).
Aber wenn wir das ABC lernen, wenn wir ehrlich zu unseren Bedürfnissen stehen und auch
die Bedürfnisse des anderen zu respektieren suchen, wenn wir, kurzum, nicht nur eine
Konfliktstrategie …, sondern eine Beziehungsstrategie insgesamt entwickeln, dann wird die
offene … Partnerschaft kein Scherbenhaufen werden … .
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
4. Partnerschaftliche Beziehung und NLP
16
Neuro -
linguistisches
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Partnerschaftliche Beziehung und NLP
Programmieren
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
Soweit das Thema und das Buch.
Nun zu den NLP-bezogenen Aspekten der Thematik:
Neurolinguistische Programmierung, das ist für mich Dreierlei:

Zum Einen der Komplex von Wahrnehmung und Kommunikation:
Das Verständnis der Gesetze der Wahrnehmung, der Verarbeitung der Eindrücke,
des Umgangs mit Gefühlen und deren Ausdruck ist ein mächtiges Instrument, den
Umgang mit seinen Mitmenschen zu optimieren.

Zum Zweiten die Methodik der Veränderung:
Hier sind die Formate angesiedelt, die der zielgerichteten Veränderung von
Verhaltensweisen, Glaubenssätzen und Werten dienen. Dies betrifft sowohl das
eigene Leben als auch die Unterstützung anderer durch helfendes Coaching.
Hans-Jürgen Ludt, Am Birkenwäldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 425 9990, [email protected]
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NLP-Masterarbeit

Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Zum Dritten ist NLP eine Weltanschauung:
Es hilft, sich die Fragen nach dem Selbst, nach dem Miteinander mit anderen und
nach dem Sinn des Ganzen zu stellen und zu beantworten. NLP fördert eine
Lebenseinstellung der Humanität, des Bewusstseins seiner Selbst und der Toleranz
und Achtung anderen gegenüber.
Eine treffende Antwort auf die Frage ‚Was ist NLP?‘: ‚Das beste, das mir je passiert ist.‘
NLP hat das Ziel, Menschen kommunikative, emotionale und soziale Kompetenz zu
vermitteln, um in möglichst allen Lebensbereichen Möglichkeiten zur beruflichen und
persönlichen Weiterentwicklung zur Verfügung zu stellen.
NLP beschäftigt sich intensiv mit der Entwicklung des ICH. Aber was ist mit dem WIR?
Welche Elemente des NLP sind hilfreich für die Entwicklung und Förderung einer Beziehung
zweier Menschen, der Ausgestaltung einer Liebesbeziehung?
In einer Paarbeziehung treffen stets zwei sehr unterschiedliche Menschen aufeinander.
Jeder Partner bringt seine bisherige Lebensgeschichte, die eigene Identität, Werte,
Vorstellungen und Bedürfnisse, seine Fähigkeiten, Neigungen und emotionalen
Verletzlichkeiten und seine persönliche Art der Konfliktbewältigung mit in die Beziehung ein.
Zudem ist das Ganze nicht statisch. Es ist zu beobachten, dass sich der Mensch ca. alle 6-7
Jahre physisch wie psychisch wesentlich gewandelt hat. In der Paarbeziehung erfolgt dieser
Wandel meistens nicht synchron. Man kann sich vorstellen, wie anspruchsvoll und schwierig
die Findung eines gemeinsam befriedigenden Miteinanders in einer langfristigen Beziehung
sein kann.
Das ICH steht im Mittelpunkt des eigenen Lebens. Wenn wir Veränderungen bewirken
möchten, gilt es stets bei sich selber anzufangen. Verändertes Denken führt zu veränderten
Gefühlen und zu verändertem Verhalten. Die Umwelt und somit auch der Liebes- und
Lebenspartner wird diese Veränderungen spüren, ihnen folgen oder sich zu mindestens
damit auseinandersetzen. Schon hier zeigt sich, dass der Kommunikation im Paar eine
zentrale Rolle zukommt. Nur wenn vertrauensvolles Kommunizieren ohne Ängste möglich
ist, fallen die Hürden, die einer Fortentwicklung entgegenstehen.
Es sind drei Elemente, die zu einer funktionierenden Partnerschaft gehören: Das ICH, das
DU und die Beziehung selber, man mag sie auch das WIR nennen. Ich und du sollten und
dürfen mit sich selbst im Reinen sein, sich selbst entwickeln, alle Freiheiten zum Wachstum
genießen. Dann hat die Beziehung die Chance, beiden einen ‚Mehrwert’ zu bieten, etwas zu
schaffen, was der Einzelne allein nicht erreichen kann.
Die Beziehung wird von beiden in Gemeinschaftsarbeit geschaffen. Dabei ist nicht die
Beziehung von vorrangiger Bedeutung, sondern die Vorstellung des Einzelnen von der
Beziehung – die Beziehung zu dieser Beziehung.43
Ich möchte nun einige Themengebiete aus NLP anreißen, aufzeigen, wo diese dem Modell
der partnerschaftlichen Beziehung entsprechen und dabei insbesondere die Auswirkungen in
der Paarbeziehung beleuchten.
43
Paul Liekens – NLP in Beziehungen – S. 19
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
NLP ist aufgrund der Idee entstanden, von den Besten zu lernen, ihr Können und Wissen zu
modellieren und für die eigene Entwicklung zu nutzen. Einer der Modelle der ersten Stunde
war Frederick S. Perls, Psychiater und Psychotherapeut und Begründer der Gestalttherapie.
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Liebes-Gestalt-Gebet
Frederick S. Perls
Ich tu´, was ich tu´
Und Du tust, was Du tust,
- dafür bin alleine Ich verantwortlich,
- wofür nur Du verantwortlich bist.
Ich bin nicht auf dieser Welt, um nach Deinen Erwartungen zu leben.
- Ich kann und darf Erwartungen von Dir erfüllen - muss es aber nicht - wie entlastend!
Und Du bist nicht auf dieser Welt, um nach meinen Erwartungen zu leben.
- Wie schön, dass Du viele meiner Erwartungen ohne Belastung und Druck erf üllst.
Du bist Du und Ich bin Ich.
- Ich achte Deine Grenzen - Du achtest meine Grenzen.
- Ich achte Dich - Du achtest mich.
- Und manchmal verschmelzen wir - In Liebe.
- Aus Ich und Du - wird dann ein Wir.
- Wir achten uns. - Ich achte Mich. - Du achtest Dich.
Und wenn wir uns zufällig finden – wunderbar.
- Manchmal erleben wir Situationen in denen wir uns nahe sind.
Wenn nicht, kann man nichts machen.
- Begegnungen wollen wir nicht erzwingen - Für sie bleiben wir offen.
- Schön, dass es Dich gibt, dass es mich gibt,
- dass es uns gibt.
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
In seinem Liebes-Gestalt-Gebet setzt er sich mit der Beziehung zwischen Menschen
auseinander und bringt insbesondere die Individualität, die gegenseitige Achtung, und die
Verantwortlichkeit des Einzelnen für sein Handeln zum Ausdruck. Im Genuss der
erwartungslosen Nähe und dem Belassen offener Eigenständigkeit liegt die zwanglose
Entfaltungsmöglichkeit der Persönlichkeit und der Paarbeziehung.
Hans-Jürgen Ludt, Am Birkenwäldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 425 9990, [email protected]
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
4.1. Grundannahmen
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© Hans-Jürgen Ludt, A m Birkenw äldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 4259990, [email protected]
NLP - Grundannahmen
Jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll.
Geist, Körper und Umwelt bilden ein System.
Es ist unmöglich, nicht zu kommunizieren.
Die Bedeutung der Kommunikation ergibt sich aus der Reaktion darauf.
Die Landkarte ist nicht die Landschaft, sondern nur ein individuelles Modell.
Es gibt keine richtigen oder falschen Modelle der Welt.
Jedes Verhalten hat eine positive Absicht und ist in irgend einem Kontext nützlich.
Veränderung ist möglich, wenn wir es nur wünschen.
Jeder besitzt alle Ressourcen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
Man hat Wahlmöglichkeiten, und man trifft stets die beste zur Verfügung stehende
Wahl.
Erst einmal probieren!
In der Kommunikation gibt es keine Fehler, nur Feedback, aus dem wir lernen
können.
Wenn das, was du tust, nicht funktioniert, versuche etwas anderes.
Flexibilität ist der Schlüssel zum Erfolg.
Alles, was ein Mensch kann, ist erlernbar.
Alles ist erreichbar, wenn die Aufgabe in kleine Schritte unterteilt wird.
Das Modellieren von Erfolgsstrategien führt zum Erfolg.
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
Die Grundannahmen des NLP sind, Axiomen gleich, die Basis des NLP-Denkmodells. Es
sind Überzeugungen und Handlungsmaximen, die der Arbeit mit NLP zugrunde liegen, - der
Arbeit mit dem Klienten im Coaching-Prozess aber auch der Gestaltung des eigenen
Lebens.
NLP geht davon aus, dass die Grundannahmen wahr sind, ohne deren Allgemeingültigkeit
zu behaupten. Auf dem Hintergrund dieser Sichtweisen zu handeln und zu kommunizieren
hat zur Folge, dass unser Leben und unsere Interaktion mit anderen effektiver, interessanter,
befriedigender und reichhaltiger werden.
In der Literatur sind zahlreiche Grundannahmen zu finden, die in Nuancen unterschiedlich
formuliert sind. Ausgehend von den ersten Formulierungen durch Richard Bandler wurden
sie im Laufe der NLP-Geschichte stetig verfeinert und weiterentwickelt. Die hier aufgeführten
Grundannahmen habe ich nach Relevanz und Themengebieten sortiert.
Hans-Jürgen Ludt, Am Birkenwäldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 425 9990, [email protected]
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
An erster Stelle steht deshalb der für mich übergeordnete Grundsatz für den Umgang mit mir
selbst und mit allen anderen: Jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll. Hieraus ergeben
sich die Individualität des Einzelnen und die Achtung, die ihm zusteht. Wenn ich jedem
Menschen, dem ich begegne zuerst einmal offen und vertrauensvoll gegenüber trete, dann
habe ich auch die allerbesten Chancen, von ihm genauso behandelt zu werden. Die
Unterstellung einer stets positiven Absicht in jeglichem Handeln untermauert diese Haltung.
Niemand will niemandem grundsätzlich etwas Böses.
Bei o‘Neill zieht sich diese Grundhaltung der Einzigartigkeit, der Achtung und Wertschätzung
durch das gesamte Buch:
Jeder von uns ist einzigartig. Es gibt nirgendwo einen anderen Menschen mit den gleichen
Erinnerungen, Persönlichkeitsmerkmalen und Veranlagungen.44
Es gibt keine idealen Wesen, nur menschliche.45
44
45
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 90
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 66
Hans-Jürgen Ludt, Am Birkenwäldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 425 9990, [email protected]
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
4.2. Bedürfnispyramide nach Maslow
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Jedes Verhalten ist
zielgerichtet und
stellt immer den
Versuch dar, ein
Bedürfnis zu
befriedigen.
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Bedürfnispyramide
Sinn
Geltung
Leben
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
Die o‘Neills zitieren in ihrem Werk sehr häufig den Psychologen Abraham Maslow, der als
einer der Begründer der humanistischen Psychologie gilt.
Maslow ist insbesondere durch die nach ihm benannte Bedürfnispyramide bekannt
geworden, die ein Entwicklungsmodell der Hierarchie menschlicher Bedürfnisse darstellt.
Die Befriedigung seiner Bedürfnisse ist für den Menschen von essenzieller Bedeutung.
Dabei hat die Erfüllung der Bedürfnisse auf niederem Niveau höhere Dringlichkeit. Erst wenn
die sogenannten Defizitbedürfnisse auf den unteren Stufen befriedigt sind, und somit ein
bestimmter Level an Zufriedenheit erreicht wurde, kann man sich der Erfüllung der höher
angesiedelten Wachstumsbedürfnisse annehmen und somit Lebensglück erreichen.
Bertold Brecht hat dieses mit einem plastischen Satz zusammengefasst: Erst kommt das
Fressen, - dann die Moral!
Hans-Jürgen Ludt, Am Birkenwäldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 425 9990, [email protected]
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Es liegt auf der Hand, dass für die Deckung der eigenen Bedürfnisse nur man selber
verantwortlich ist. Das ist Anforderung aber auch Chance. ‚Jeder ist seines eigenen Glückes
Schmied.’ In Beziehungen ist oft eine andere Haltung zu beobachten, nämlich diese: ‚Ich
brauche meinen Partner; er soll mich glücklich machen.’ Dies ist ein unerfüllbarer Anspruch.
Es lohnt sich, sich seiner Bedürfnisse bewusst zu sein. Zu diesem Zweck sollte man sich
fragen, welche Bedürfnisse habe ich und wie können diese gedeckt werden. Welche
Erwartungen stelle ich an mein Leben? Was erwarte ich von meiner Beziehung? Was trage
ich zur Erfüllung dieser Erwartungen bei und was erwarte ich von anderen? Können die
anderen meine Erwartungen wirklich erfüllen? Wenn nicht, was tue ich, um meine
Bedürfnisse dennoch zu decken?
Je mehr man einsehen kann, dass man selbst für seine Lebensqualität verantwortlich ist,
desto besser wird man in der Lage sein, die Fäden selbst in die Hand zu nehmen.46
Die Deckung der Bedürfnisse auf den verschiedenen, immer höheren Stufen bringt uns
weiter voran in unserer persönlichen Entwicklung. Wachstum ist alles, was einen näher zu
seinem Verständnis von Zufriedenheit und Glück bringt. Ziel ist die eigene
Selbstverwirklichung.
Maslow beschreibt Menschen, die die höchste Stufe der Bedürfnispyramide erreicht haben,
die Selbstverwirklicher als schöpferische, unabhängige und realistische Menschen …47
46
47
Paul Liekens – NLP in Beziehungen – S. 25
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 116
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August 2010
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Der Selbstverwirklicher
Abraham Maslow
Selbstverwirklicher sind schöpferische, unabhängige und realistische Menschen
mit einem vitalen Interesse am Leben und der Entwicklung der Persönlichkeit,
Menschen, die ihre Begabungen, ihr Leistungsvermögen und ihre Möglichkeiten
voll ausschöpfen und sich die Fähigkeit bewahren, frisch und naiv das Schöne im
Leben mit Ehrfurcht, Vergnügen, Erstaunen und sogar Entzücken zu genießen.
Vor allem aber sind diese Menschen in ihren intimen Beziehungen zu einer Liebe
ohne Besitzansprüche fähig.
Eine Person, die sich selbst verwirklicht, bejaht in ihren
Liebesbeziehungen die Individualität des Partners, ist an dessen
Entwicklung lebhaft interessiert und achtet seine Persönlichkeit.
Die Achtung vor einem anderen Menschen weist sie als
unabhängiges Wesen und als selbständiges und autonomes
Individuum aus. Ein Selbstverwirklicher wird niemals einen
anderen Menschen gedankenlos behandeln, ihn beherrschen
oder seine Wünsche ignorieren. Er wird dem Menschen, den er
achtet, eine grundsätzliche und unverletzbare Würde zugestehen.
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
4.3. Werte und Glaubenssätze
4.3.1. Werte
Werte sind Vorstellungen über Eigenschaften, die Dingen, Ideen, Beziehungen von
Einzelnen oder von sozialen Gruppen von Menschen oder von einer Gesellschaft beigelegt
werden, und die den Wertenden wichtig und wünschenswert sind.
Es sind innere Sinnmuster und Gewissheiten, an denen wir unser Handeln orientieren. Es
sind Ideen und Überzeugungen, die uns antreiben, etwas auf uns zu nehmen, uns zu
engagieren und uns für etwas einzusetzen. Werte stehen hinter unseren Verhaltensweisen
und sind unsere inneren Motivatoren.
Einfacher formuliert: ‚Werte sind das, was mir wichtig ist!’
Werte bilden den Rahmen, in dem ich mich als Mensch bewege, wenn ich kongruent bin,
wenn ich ich bin, wenn ich glücklich bin. Kongruenz ist die Übereinstimmung des aktuellen
Verhaltens mit den persönlichen Werten. Werte bilden die Grundlage jeglicher
Entscheidungen und sind die Triebfeder für die Erreichung persönlicher Ziele.
Die Beschäftigung mit Werten zieht sich bei den o’Neills durch das gesamte Buch. In der
Auseinandersetzung mit Werten, mit dem Versuch diese zu deuten, zu verstehen und in
Beziehung zu setzen, entwickelt sich das Geflecht um die ‚Kernwerte’ Freiheit, Liebe, Sex
und Treue, Identität, Gleichberechtigung und Vertrauen.48
Friedemann Schulz von Thun, Psychologieprofessor in Hamburg, hat mit dem
Wertequadrat49 ein Modell bekannt gemacht, mit dem Werte besser verstanden und
zueinander in Beziehung gesetzt werden können.
Seine Kernerkenntnis ist: Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Werte skalieren komplizierter.
In jedem Guten steckt auch Schlechtes und umgekehrt.
Das folgende Wertequadrat kann als Orientierungsmodell für Liebesbeziehungen dienen:
48
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www.schulz-von-thun-de/mod-wertquad.html
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
21
Freiheit (freie Liebe)Wert
pers. Def.
• eigenverantwortlich entscheiden
• Selbständigkeit, allein handeln
• Ich sein dürfen
• Abwechslung
Verhalten
Wir-Gefühl (Bindung)Wert
Balance
persönliche Definition
A
pers. Def.
• Bindungsbewusstsein
• Gemeinschaftssinn
• Für einander da sein
• Hingabe, Intimität, KontinuitätVerhalten
D
Ausgangswert (+)
Entw ertende
Übertreibung
Egoistische Individualität
Wert
• ‚Nur meine Meinung zählt.‘
• narzistische Beziehungslosigkeit
• Rücksichtslosigkeit
• selbstsüchtige Egozentrik Verhalten
B
Übertreibung von A (-)
Gegenpol zu A - Schwestertugend (+)
Entw ertende
Übertreibung
Entwicklungswege
pers. Def.
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Wertequadrat Beziehung
Goldener Käfig
Extrema
Wert
pers. Def.
• (selbsterwählte) Sklaverei
• symbiotische Verschmelzung
• Ausschließlichkeit des Paares
Verhalten
C
Konträrer Gegensatz zu A (-)
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
Im oberen Teil des Diagramms sind die zwei positiven Werte dargestellt, die in einer
Balance gehalten werden müssen. Zwischen den beiden Werten ‚Freiheit’ (freie Liebe) und
dem ‚Wir-Gefühl’ (Bindung) besteht kein Ausschließungsverhältnis, sondern ein positives
Spannungs- und Ergänzungsverhältnis.
Diagonal gegenüber liegt jeweils das extreme Gegenteil und unter den positiven Werten ist
die jeweilige Übersteigerung eingetragen.
Betrachtet man die vier Werte als Entwicklungsquadrat, so ist der Entwicklungsweg immer
entlang der Diagonalen zu suchen.
Ein paar Interpretationen:
Eine Beziehung mit zu enger Bindung ohne nötigen Freiraum läuft Gefahr, zum goldenen
Käfig zu werden. In der Phase der Verliebtheit ist die Abschottung nach außen durchaus
sinnvoll, um die Beziehung aufzubauen und nach innen zu festigen. Wenn anschließend
aber kein Weg der Öffnung gefunden wird, dann kommt es zu einer Überintimität, die zur
‚freiwilligen’ Selbstaufgabe führen kann. Wachstum ist in dieser Beziehung nicht mehr
möglich. Es herrschen die Ängste, z.B. vor Verlust, Alleinsein und vor Ablehnung.
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Umgekehrt missrät eine zu freie Beziehung, wenn sie nicht mit den Werten der Bindung
gepaart ist, zur egoistischen Beziehungslosigkeit. Selbstsucht, ohne Rücksicht auf Verluste,
führt zu Ausnutzung und Verletzung der Gefühle des anderen und führt einen selbst in
Isolation und Entfremdung.
Es bleibt die Frage, wie die richtige Balance zwischen Freiheit und Bindung zu finden ist.
Das hängt natürlich von den Partnern ab, die sich gemeinsam in einer dynamischen für sie
stimmigen Beziehung einpendeln müssen.
In unserer Gesellschaft ist die Mehrzahl der Beziehungen auf der rechten Seite des
Wertequadrates angesiedelt. Es wäre ratsam, behutsam mehr Freiheit in unseren
Beziehungen zuzulassen, natürlich darauf achtend, dass es nicht zu einem Überschwingen
in das andere Extremum kommt.
4.3.2. Glaubenssätze
Werte äußern sich in den Glaubenssätzen, die für konkretes Handeln eine Art Maxime
darstellen. Glaubenssätze sind aus Werten abgeleitete konkrete Handlungsanweisungen,
die, in unserem Hirn fest verankert, uns seit Jahren sagen, was wir zu tun haben und wie wir
zu handeln haben.
Das ist sinnvoll. Denn wenn wir diese Mechanismen nicht hätten, wären wir
handlungsunfähig, da wir der riesigen Flut von Eindrücken, Informationen, Anforderungen,
und Erwartungen in der uns zur Verfügung stehenden, meist viel zu kurzen Zeit gar nicht
Herr werden könnten.
Glaubenssätze sind deshalb grundsätzlich auch gar nicht negativ. Sehr viele sind hilfreich,
manche spornen uns an, Dinge zu erreichen, die schwierig sind. Andere allerdings können
sehr hinderlich sein. Auch diese haben wir uns selbst gebildet, natürlich zu einem guten
Zweck. Aber die Randbedingungen mögen sich geändert haben. Nur vergessen wir meist,
diese alten Glaubenssätze in Museum zu stellen. Statt dessen legitimieren wir unser
Handeln nach dem Motto: ‚Hab ich immer so gemacht!’
In dem Buch der o’Neills finden sich zahlreiche Glaubenssätze, die in traditionellen
Beziehungen typisch sind. Geprägt durch unsere Eltern, Gesellschaft und Umwelt haben wir
viele dieser Glaubenssätze für uns adaptiert.
Hier einige Beispiele:



Die Frau kocht, putzt, wischt Staub, spült Geschirr und verpflastert die
zerschrammten Knie der Kinder.50
Der Mann muss stark sein.51
Der Mann denkt abstrakt, die Frau intuitiv.52
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 22
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 35
52
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 35
50
51
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NLP-Masterarbeit






Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Liebe hat auf ewig Bestand.53
Die Ehe bringt Sicherheit.54
Eifersucht bedeutet Liebe.55
Guter Sex löst alle Eheprobleme.56
Mein Ehepartner kann mir alle Bedürfnisse in wirtschaftlicher, physischer, sexueller,
intellektueller und emotionaler Hinsicht erfüllen.57
Die meisten Menschen können die Wahrheit nicht vertragen, Die Wahrheit ist oft zu
brutal.58
Es liegt an jedem selber, sich diese (solche und seine) Glaubenssätze bewusst zu machen,
festzustellen, ob man selber auch nach diesen oder ähnlichen Glaubenssätzen lebt und
dann zu überprüfen, ob diese Gedanken für einen stimmig sind und auch zukünftig gelten
sollen oder nicht vielleicht doch gegen neue Glaubenssätze ausgetauscht werden sollten.
Bei der Überprüfung der Gedanken hilft die einfache Frage: Ist das wahr? 59
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 50
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 45
55
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 50
56
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 50
57
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 50
58
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 66
59
Byron Katie – Lieben was ist
53
54
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
4.4. Kommunikation
Untersuchungen (im Jahr 2000 mit 76000 Personen) haben nachgewiesen, dass ein
deutsches Paar pro Tag im Durchnitt zwei Minuten über sich selbst redet, d.h. ‚wesentliche’
Themen der Partner oder der Beziehung bespricht.60
Das ist zu wenig!
22
© Hans-Jürgen Ludt, A m Birkenw äldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 4259990, [email protected]
NLP - Kommunikationsmodell
Welt
input
input
output
output
Wahrnehmungsfilter
VAKOG
Gestik, Mimik, Sprache
Oberflä
Oberflächenstruktur
Tilgung, Verzerrung,
Verallgemeinerung
Tiefenstruktur (Landkarte)
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
Man kann nicht nicht kommunizieren. (Paul Watzlawik)
Kommunikation ist der Austausch von Gedanken und Gefühlen untereinander. Sie ist somit
der Schmierstoff in einer Beziehung. Wir tun uns häufig schwer, uns so auszudrücken, dass
unser Partner uns auch versteht. Dieses führt leider oftmals zu Missverständnissen oder gar
Konflikten.
60
Werner Tiki Küstenmacher – Simplify your life – S.266
Hans-Jürgen Ludt, Am Birkenwäldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 425 9990, [email protected]
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Die o’Neills legen einen Schwerpunkt auf dieses Thema in dem sie eine offene und ehrliche
Kommunikation zwischen den Partnern propagieren.
4.4.1. NLP Kommunikationsmodell
Jeder Mensch trägt sein eigenes Bild von der Welt in sich! Es ist einzigartig und bei jedem
anders. Es ist wie eine individuelle Landkarte, auf der das verzeichnet ist, was zum Weltbild
dieses Menschen gehört.
Das Interesse an dem Weltbild des Partners signalisiert ihm Wertschätzung und ist somit
wesentlicher Teil des Beziehungsaufbaus. Deshalb ist es so wichtig, aufmerksam zuzuhören.
Das hat zwei Vorteile: Man erfährt etwas über den Anderen und zeigt ihm zugleich, dass
man ihn wichtig nimmt.
Unsere eigene Landkarte haben wir uns seit der Geburt geschaffen. Sie ist in unserem Kopf
gespeichert und wird ständig durch die Nutzung unserer fünf Sinne (in NLP Modalitäten
genannt) fortgeschrieben.
Wir nutzen dazu
 das
V
 das
A
 das
K
 das
O
 das
G
Sehen,
Hören,
Fühlen,
Riechen und
Schmecken.
Die Sinne sind für den Beziehungsaufbau von besonderer Bedeutung.
Verginia Satir sagt:
Ich glaube daran, dass das größte Geschenk, das ich von jemandem empfangen kann, ist,
gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden. Das größte Geschenk, das ich geben
kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren. Wenn dies
geschieht, entsteht Beziehung.
Weil diese Sinne bei uns allen so unterschiedlich ausgeprägt sind, ist auch unsere Landkarte
so unterschiedlich. In unserer Landkarte bildet sich unsere Individualität ab.
Daraus folgt auch, dass es keine Objektivität gibt, zumindest nicht aus der Sicht eines
Menschen. Alles ist subjektiv.
Ihr Partner erfährt jedes Ereignis anders als Sie selbst. Eigentlich sollten Sie sich darüber
freuen, denn dadurch wird ihr Partner zu einer Quelle der Bereicherung und Entwicklung für
Sie.61
61
Paul Liekens – NLP in Beziehungen – S. 60
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Menschen sind kommunikativ, sie können nicht nicht kommunizieren. Dazu nutzen wir die
Sprache, aber nicht nur als gesprochenes Wort. Nur 7% aller Information kommunizieren wir
verbal. Der Rest unserer Kommunikation ist 23% Tonfall und 70% Körpersprache.
Input wie Output sind sehr beschränkt. Zum einen haben wir dicke Wahrnehmungsfilter, zum
anderen erzählen wir nie alles, was auf unserer Landkarte steht, und wir sagen auch nicht
immer nur das Richtige, manchmal phantasieren wir uns auch etwas hinzu oder
generalisieren, verallgemeinern.
Oder wir hören das, was wir hören wollen. Alles was nicht zu unseren Erwartungen passt,
wird einfach ausgefiltert. So gestalten und festigen wir unsere eigene Wirklichkeit.
Besonders eklatant macht sich das in der Kommunikation zwischen Mann und Frau
bemerkbar. Männer und Frauen sprechen unterschiedlich, an dieser Stelle sei noch einmal
auf John Gray62 und seines Mars-Männer und Venus-Frauen verwiesen. Beide Geschlechter
unterstellen: ‚Wenn du mich wirklich liebst, dann wirst du dich auch bemühen, mich zu
verstehen’.
Unsere Landkarten sind eine der Grundlagen unserer Handlungen und unserer
Kommunikation. NLP ist die Kunst, die Karte des anderen zu erkennen, zu verstehen und
gegebenfalls zu ändern.
Der Schlüssel zur Landkarte des anderen: Fragen, Fragen, Fragen!
4.4.2. Feedback
Zu fragen ist auch der einzige Weg, um zu evaluieren, was mein Gegenüber von dem, was
ich gesagt habe, verstanden hat. Diese inhaltliche Rückkopplung zur Überprüfung des
Gesendeten nennt man Feedback. In einem guten Gespräch unterhalten sich zwei Partner
über ein gemeinsames Thema und ‚erarbeiten’ durch wechselseitiges Darstellen der
individuellen Sicht auf das Thema ein gemeinsames Verständnis. Es ist ein Prozess des
gemeinsamen Lernens. Ständiges Feedback und Korrektur der eigenen Landkarte bringt
beide Partner voran. Dabei gibt es keine Fehler, nur neue Lernschritte.
Schließlich geht es nicht mehr darum, Recht zu haben. Kommunikation ist Austausch. Die
Beteiligten gedeihen.
Die o’Neills weisen darauf hin, dass die gleichzeitige Bereitschaft zum Zuhören vorhanden
sein muss. Sonst entwickelt sich der Dialog zum Duolog. Im Duolog reden zwei Menschen …
im Wechselgesang über ihre eigenen Probleme.63 Und sie reden aneinander vorbei.
Feedback ist für beide Partner von Relevanz. Der Eine bekommt eine Rückmeldung, ob er
sich klar und verständlich ausgedrückt hat. Der Andere kann, indem er wiederholt, was er
verstanden hat, überprüfen, ob das wirklich das war, was der Partner meinte.
62
63
John Gray – Männer sind anders – Frauen auch.
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 72
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Feedback, so wie auch die o’Neills es beschrieben haben64, findet wie selbstverständlich in
der täglichen Kommunikation statt.
Man kann Feedback auch etwas formaler handhaben, um den Partner auf Dinge in seinem
Reden und Handeln hinzuweisen, von denen man sich wünscht, der Partner würde sie
verändern.
Dabei sollten die folgenden Feedback-Regeln Berücksichtigung finden.
23
Feedback
Feedback geben
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B
Bis
istt dduu bbe
FFeeeeddba erreeitit,,
bacckk aannzu
zunneehhm
meenn??
Feedback nehmen
Ziel: Hilfestellung zur Verbesserung

Bereitschaft zum Feedback
abklären

erlebte Fakten exakt, positiv,
wertschätzend ansprechen

beschreiben statt interpretieren,
keine Vorwürfe
keine Verletzungen

Wirkung auf sich beschreiben

Verbesserungspotenzial
ansprechen, Ermutigung

Wunsch zur Verhaltensänderung

nicht zu viele Punkte ansprechen
Ziel: Lernen

zuhören, nicht verteidigen,
keine Rechtfertigungen

für sich überprüfen,
ggf. Verständnisfragen,
Konsequenzen prüfen

Danke!



Chance auf Vergleich von Selbstund Fremdbild
Chance auf Anpassung des eigenen
Verhaltens
Stärken der Stärken!
en,,
eren
Anndder
em A
fe ddem
elfe
Ic
Ichh hhel
ab
en..
h
aben
zu
h
g
n
zu
u
g
einnun
Mei
m
einnee M
mei
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
Wesentliches Element des Feedbacks ist, dass in keinem Falle ein Anspruch auf eine
Verhaltensveränderung besteht. Der Veränderungswunsch wird als Bitte formuliert und nicht
als Forderung. Ob der Feedback-Nehmer sein Verhalten verändert, liegt ausschließlich in
seinem Ermessen.
64
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 72 ff
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
4.4.3. Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg
Dem formalen Feedback hinsichtlich des Aufbaus ähnlich ist das Modell der gewaltfreien
Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg.65 Dabei geht es darum, ehrlich auszudrücken,
wie ich - als Sprecher - fühle, und das ohne zu beschuldigen und zu kritisieren. Rosenberg
empfiehlt die folgenden vier Schritte:
1. Darstellen, was ich beobachte, was mich stört, um damit eine gleiche Sicht auf den
Sachverhalt zu gewinnen. Dabei ist es wesentlich, sich jeglicher Bewertung oder
Interpretation zu enthalten. (Wenn ich sehe, höre …)
2. Ausdrücken, welche Gefühle das bei mir auslöst. (Ich fühle …)
3. Die Bedürfnisse formulieren, die durch das Beobachtete beeinträchtigt wurden. Damit
wird klar gestellt, welche Werte, Überzeugungen, Vorstellungen verletzt wurden. (…,
weil ich brauche …)
4. Um ein konkretes Verhalten bitten, - darstellen, welche Handlungen ich erwarte, dass
sie in die Tat umgesetzt werden. Hierbei handelt es sich um eine Bitte, nicht um eine
Forderung, dass heißt die Umsetzungsentscheidung liegt beim Gebetenen. (Wärest
du bereit, zu …? / Würdest du bitte …)
Als Zuhörender gilt es, sich in den Anderen, den Redenden hineinzufühlen, empathisch
aufzunehmen, wie er ist, ohne Beschuldigungen oder Kritik zu hören. Auch hier kann man
die gleichen vier Schritte anwenden:
1. Darstellen, was ich beim Anderen beobachte, das zu seinem Wohlbefinden
beiträgt oder nicht. (Wenn du siehst, hörst …)
2. Ausdrücken, wie er sich wohl damit fühlt. (Du fühlst …)
3. Die Bedürfnisse formulierenen, die vermutlich beeinträchtigt wurden. (…, weil du
brauchst …)
4. gegebenenfalls eine konkrete Handlung anbieten. (Würdest du gern …?)
Da wir unseren Partner lieben, liegt es in unserem Interesse, dass es ihm gut geht. Wir
fühlen mit ihm, wir freuen uns mit ihm, wir lernen ihn und seine Bedürfnisse kennen und wir
lernen, diese zu verstehen. Wenn wir mögen, dann bemühen wir uns auch um die
Befriedigung der Bedürfnisse des Partners, - gern, freiwillig und ohne Anspruch auf
Gegenleistung.
Wir reagieren auf seine Bedürfnisse mit Mitgefühl und nicht aus Angst, Schuld oder Scham.
Wir nehmen die volle Verantwortung für unsere Absichten und unsere Handlungen, aber
nicht für die Gefühle anderer Menschen. Es ist uns bewusst, dass wir unsere eigenen
Bedürfnisse niemals auf Kosten Anderer erfüllen können. Wir sprechen klar aus, was wir
brauchen, auf eine Weise, die deutlich macht, dass uns die Bedürfniserfüllung unseres
Partners ebenso am Herzen liegt.66
65
66
Marshall B. Rosenberg – Gewaltfreie Kommunikation
Marshall B. Rosenberg – Gewaltfreie Kommunikation – S. 80
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
25
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Gewaltfreie Kommunikation
(nach Marshall B. Rosenberg)
Ehrlich ausdrücken, wie ich bin, ohne zu beschuldigen oder zu kritisieren.
Empathisch aufnehmen, wie du bist, ohne Beschuldigungen oder Kritik zu hören.
1.

2.
Ich fühle …
Du fühlst …
meine Gefühle, mein Zustand
,weil ich brauche …
Warum es das auslöst


4.
wenn du siehst, hörst …
Einverständnis erreichen
ohne Bewertung oder Interpretation
Was das bei mir auslöst

3.
wenn ich sehe, höre …
Was ich beobachte

mein Bedürfnis
meine Werte, meine Überzeugungen
Was ich mir wünsche


konkrete Handlung erbitten
Entwicklungsschritt, Veränderung
bitte !
,weil dir wichtig ist …
und würdest du bitte …
Würdest du gern …?
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
08.01.2009
Selbstverständlich lösen unsere Verhaltensweisen und Äußerungen beim Gegenüber
Gefühle aus. Welche Gefühle das sind, darauf haben wir als Sender keinen Einfluss. Beim
Einen bewirkt ein Satz Freude, beim Nächsten Verärgerung. Es liegt beim Empfänger,
welche Gefühle bei ihm ausgelöst werden, welche Gefühle er zulässt. Gern wird dem Sender
die Schuld für die eigenen negativen Gefühle zugewiesen. Dies ist unfair, denn jeder macht
sich seine Gefühle selber – auch die, von denen er allzu gern annimmt, sie seien ihm von
außen hervorgerufen.67
4.4.4. Zwiegespräche nach Michael Lukas Moeller
Als Anregung für die Verbesserung der Kommunikation im Paar, oder auch für die
Erweckung erstorbener Kommunikation hat der Hamburger Psychologieprofessor Michael
Lukas Moeller eine einfache Methode entwickelt, - es handelt sich um eine regelmäßige,
vereinbarte Unterhaltung nach definierten Regeln, die Zwiegespräche.68
67
68
Michael Lukas Moeller – Die Wahrheit beginnt zu zweit. – S. 210
Michael Lukas Moeller – Die Wahrheit beginnt zu zweit – S. 121 ff
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Die Zwiegespräche verfolgen die folgenden Ziele:







an Einfühlung gewinnen
die Erotik beleben
die Beziehung entwickeln
sich selber besser wahrnehmen
Chancen erkennen und realisieren
Konflikte klären und vor allem verhüten
die Rollen verändern
25
© Hans-Jürgen Ludt, A m Birkenw äldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 4259990, [email protected]
Zwiegespräche
(nach Michael Lukas Moeller)








Ungestörte Zeit - einmal/ Woche für 1,5 Stunden
Kernfrage: Was bewegt mich im Moment am stärksten?
Schilderung wie man sich, den anderen, die Beziehung, das Leben erlebt.
-> bei sich bleiben!
Kein festes Thema erforderlich – offen!
Gleichverteilung der Redeanteile, ggf. je 15 Minuten im Wechsel
von
h
Schweigen und Schweigen lassen
c
taus rtraits
Keine ‚bohrenden‘ Fragen (außer Verständnisfragen),
s
u
A
kein Drängen, kein ‚Überfahren‘
stpo
b
l
e
S
Kein Offenbarungszwang
Ich bin nicht du und weiß dich nicht.
Wir sind zwei Gesichter einer Beziehung und sehen es nicht.
Dass wir miteinander reden, macht uns zu Menschen.
In Bildern statt in Begriffen sprechen.
Ich bin für meine Gefühle selbst verantwortlich.
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
Auch bei Moeller stehen das Selbst und die Achtung des Partners im Mittelpunkt. Die offene
und ehrliche Kommunikation, bei o’Neill die 3. Richtlinie, wird durch die konsequente
Durchführung der Zwiegespräche gefördert.
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
4.4.5. Umgang mit Schuld
Nur zu leicht machen wir unserem Partner Vorwürfe oder weisen ihm die Schuld zu für
irgendetwas, was uns gerade nicht passt. Und ein Vorwurf zieht häufig gleich den nächsten
nach sich.
Dies ist eine typische Reaktionsmöglichkeit auf negative Äußerungen, die aber zu nichts
führt, außer zu Streit.
Bereits eine Warum-Frage beinhaltet nur allzu leicht einen Vorwurf und wird auch so
interpretiert.
Im Ping – Pong der Vorwürfe und Schuldzuweisungen steigern wir uns dann, den logischen
Ebenen folgend. Erst wird das Verhalten kritisiert, später das Können und die Fähigkeiten
des Partners und schließlich wird er in seiner Identität beleidigt.
Eine Schuldzuweisung unterstellt, der Andere hätte einen Fehler gemacht. NLP geht davon
aus, dass es in der Kommunikation keine Fehler gibt, sondern lediglich Feedback, aus dem
gelernt werden kann. Folglich bietet es sich an, statt Vorwurf, Angriff oder Beleidigung
besser ein Feedback-Angebot zu formulieren.
Virginia Satir empfiehlt, auf Beschuldigungen vollständig zu verzichten.69 Mit einem
beschuldigenden Kommunikationsstil wird nur versucht, von sich selber abzulenken. Besser
ist es zu untersuchen, welche Gefühle einen zu diesem Verhalten veranlassen.
Marshall B. Rosenberg bietet zwei Möglichkeiten an, auf negative Äußerungen zu
reagieren.70 Entweder zu erspüren, welche eigenen Gefühle angesprochen sind, diese zu
beschreiben und anschließend zu bitten, darauf zu achten, künftig sensibler zu werden, oder
aber sich der Gefühle des Anderen bewusst zu werden und zu hinterfragen, was ihn dazu
verleitet, diesen Vorwurf auszusprechen.
69
70
Loeschen & Strehl – Der Satir-Prozess – S. 84
Marshall B. Rosenberg – Gewaltfreie Kommunikation – S. 70
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
4.5. Ehrlichkeit und Geheimnisse
Ein Wort zum Thema Offenheit und Ehrlichkeit:
Die kleine Lüge ist im Umgang mit Menschen üblich. Wir lernen bereits als kleine Kinder,
dass die Notlüge durchaus erlaubt ist. Man muss auch nicht alles sagen, und ein kleines
Geheimnis, schweißt Freunde zusammen. Eltern erwarten, dass ihre Kinder nicht lügen, tun
es aber selber gegenüber Fremden wie auch Anverwandten, - und das ohne Skrupel, völlig
unbedarft auch vor den Augen und Ohren der Kinder. Und was sagt man nicht alles, um dem
Gegenüber zu schmeicheln, oder ihn einfach nicht zu verletzen. Es ist schwierig für die
Heranwachsenden, zu lernen, wo der Mittelweg zwischen Ehrlichkeit und Lüge liegt.
So entstehen auch die ersten kleinen Lügen in der Partnerschaft. Schnell ist daraus dann
das Gewebe der Geheimnisse entstanden.
26
© Hans-Jürgen Ludt, A m Birkenw äldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 4259990, [email protected]
Geheimnisse - Ehrlichkeit
Ehrlichkeit
• tut manchmal weh,
- es sei denn, sie ist gepaart
mit großer Liebe.
Denn Liebe ist uneingeschränktes Vertrauen
in die Wahrhaftigkeit des Anderen. Und auch
Verständnis, Akzeptanz und Toleranz.
Geheimnisse
• fördern die Selbständigkeit
Re Je
c h de
• gewähren Schutz
ta rh
uf at
• helfen, Ziele zu erreichen und zu verwirklichen
s e au
• schützen die Privatsphäre
in ch
Ge ei
• dienen der Liebe
he n
• bewahren uns vor schmerzlicher Selbsterkenntnis
im
nis
• ermöglichen ein zweites Leben neben dem normalen
.
• geben Macht
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
08.01.2009
Wie kommt man da wieder raus? Es ist nicht einfach, fortan ehrlich zu sein und dem Partner
die ‚unangenehme’ Wahrheit zuzumuten. Man wird aber um ein Outing kaum
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
herumkommen. Bleibt offen, wie der Partner darauf reagieren wird. Wird er die ehrliche
Antwort auf eine kritische Frage akzeptieren? Oder muss man Angst haben vor der
Reaktion? Es bleibt ein Risiko. Dennoch lohnt es sich, sich zu öffnen, sich transparent zu
machen, sich verletzlich zu zeigen. Es ist die einzige Möglichkeit, den Weg in Richtung
Selbstverwirklichung freizumachen.
Allerdings hat jeder auch ein Recht auf Geheimnisse, ein Recht, das auch durch den Partner
akzeptiert werden muss. Wenn das Geheimnis als solches bekannt ist, kostet es schon viel
Überwindung, die Neugierde im Zaum zu halten und nicht mit bohrenden Fragen
nachzuhaken. Besser scheint es mir, das offene Vertrauen zu zeigen und das Geheimnis zu
akzeptieren. Wenn der Partner das Vertrauen dann erspürt, wird er auch die Angst verlieren,
die Inhalte des Geheimnisses zu offenbaren. Schritt für Schritt hin zu offener, ehrlicher
Kommunikation.
Dennoch ist gut abzuwägen was und wieviel man sagen möchte. Privatsphäre steht jedem
zu, auch in einer offenen Beziehung. Jeder hat das Recht, zu entscheiden, was er sagen
möchte und was nicht. Eine Verpflichtung, seine Geheimnisse zu offenbaren, kann es nicht
geben.
Wenn zwei Menschen sich lieben, wollen sie am liebsten alles Trennende zwischen sich
loswerden. Absolute Offenheit soll intime Nähe herstellen. Doch was zu Beginn einer
Liebesbeziehung verlockend und erstrebenswert ist, wird im Laufe einer Partnerschaft zum
Fallstrick. Partner, die keine Geheimnisse voreinander haben, werden einander langweilig
und überdrüssig. Beziehungsprobleme … können die Folge sein, wenn es in der
Partnerschaft ein Geheimnisverbot gibt. Duldet die Liebe dagegen ‚Räume freier Bewegung’
kann sie es ertragen und aushalten, dass der Andere immer ein wenig fremd bleibt, schafft
sie die idealen Voraussetzungen für dauerhaftes Glück.71
71
Ursula Nuber – Lass mir mein Geheimnis! – S.94
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
4.6. Freiheit
‚Niemand kann mich zwingen, auf seine Art (wie er sich das Wohlsein anderer Menschen
denkt) glücklich zu sein, sondern ein jeder darf seine Glückseligkeit auf dem Wege suchen,
welcher ihm selbst gut dünkt, wenn er nur der Freiheit Anderer, einem gleichen Zwecke
nachzustreben, die mit der Freiheit von jedermann nach einem möglichen allgemeinen
Gesetze zusammen bestehen kann, (d.i. diesem Rechte des Anderen) nicht Abbruch tut.’
Immanuel Kant hat den Freiheits-Begriff geprägt, der unserem heutigen Verständnis
zugrunde liegt. Danach steht jedem Menschen das Grundrecht der freien Entfaltung seiner
Persönlichkeit zu, allerdings mit der Maßgabe: ‚Was du nicht willst, das man dir tu’, das füg
auch keinem anderen zu.’
27
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Freiheit
Du darfst, Ihr dürft denken und reden über mich, was ihr wollt, und ich zahle es Euch
nicht mit gleicher Münze heim. Ich folge dem Weg, dem Wunsch meines Herzens und
ich empfehle Euch, das Gleiche zu tun. (Robert Betz)
1.
2.
3.
4.
5.
Die Freiheit, zu sehen und zu hören was ist.
Die Freiheit, das zu f ühlen, was man fühlt.
Die Freiheit zu sagen, was man fühlt und denkt.
Die Freiheit zu fragen, um seine Bedürfnisse
befriedigt zu bekommen.
Die Freiheit, Risiken für sich selbst und die eigene
Entwicklung einzugehen.
(die fünf Freiheiten nach Virginia Satir)
se.‘.‘
loose
to loo
leftt to
ing lef
thing
‚Noth
forr ‚No
rd fo
he
word
ot
an
herr wo
t
ot
jus
an
is
t
m
jus
is
do
m
ee
Fr
do
ee
Fr
e)
y McGe
Gee)
bby Mc
Bobb
andd Bo
(au
Me an
(auss Me
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
08.01.2009
Byron Katie schreibt:
Wir benutzen unsere Schönheit, unsere Klugheit und unseren Charme, um irgendjemanden
für eine Partnerschaft zu gewinnen, als sei er ein Tier – und wenn er aus dem Käfig
ausbrechen will, werden wir wütend. Ich finde das nicht besonders liebevoll. Ich will, dass
mein Mann will, was er will. Außerdem stelle ich fest, dass ich keine Wahl habe. Das ist
Hans-Jürgen Ludt, Am Birkenwäldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 425 9990, [email protected]
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Selbstliebe. Er tut, was er tut, und ich liebe. Das ist es, was ich will, denn es tut weh, wenn
ich mit der Wirklichkeit im Streit liege.72
Virginia Satir hat in ihrer Arbeit erkannt, dass sich das Freiheitsgefühl in fünf Teilbereiche
aufgliedern lässt, die aufeinander aufbauend zur vollkommenen inneren Freiheit führen.
1. Die Freiheit, zu sehen und zu hören was ist, statt zu sehen und zu hören, was sein
sollte oder einmal sein wird.
Das heißt: Wahrnehmung dessen was ist, und sich daran zu freuen, dass es genauso ist,
ohne damit zu hadern, dass es eben nicht so ist, wie man es vielleicht gern hätte. Es ist
hilfreich, seine Sinne zu schärfen und ohne zu bewerten oder zu urteilen aufzunehmen, was
uns unser Umfeld bietet. Nur auf diesem Wege wird es uns möglich unsere Partner in ihrem
eigenen Wesen zu erkennen.
2. Die Freiheit, das zu fühlen, was du fühlst, statt zu fühlen, was du fühlen solltest.
Sich zu öffnen für die eigenen Gefühle, ist der Weg zu sich selbst. Diese Freiheit gibt einem
die Erlaubnis, seine innersten Gefühle und natürlich auch die damit verbundenen Wünsche
und Bedürfnisse zu erspüren und anzunehmen. Wir dürfen alle Glaubenssätze wie zum
Beispiel: ‚Das schickt sich nicht!’ über Bord werfen. Gedanken und auch Gefühle sind frei.
3. Die Freiheit zu sagen, was du fühlst und denkst, statt zu sagen, was du darüber
sagen solltest.
Wir genießen das Recht auf freie Meinungsäußerung. Darum sollten wir auch keinen
Hinderungsgrund empfinden, frei zu äußern, was wir denken und fühlen. Und wir dürfen die
eigene Meinung vertreten, die wir uns als Erwachsene gebildet haben. Auch hier haben
behindernde Glaubenssätze keinen Platz mehr. Wenn wir die Regeln der gewaltfreien
Kommunikation (s.o.) anwenden, vermeiden wir, unseren Partner anzugreifen, zu beleidigen
oder zu verletzen. Wir bleiben bei uns und bei unseren Gefühlen.
4. Die Freiheit, um das zu bitten, was du möchtest, statt immer auf die Erlaubnis dazu
zu warten.
Trau dich, zu erbitten, was du dir wünschst. Dein Gegenüber wird dir sagen, ob er deine Bitte
erfüllen kann und will. Allerdings darf man nicht enttäuscht, traurig oder gar verärgert sein,
wenn man auf seine Bitte ein Nein erhält. Die Bitte beinhaltet keinen Anspruch auf Erfüllung.
Das wäre dann eine Forderung. Man spürt an der eigenen Reaktion auf ein Nein, ob es
wirklich eine Bitte war, die man an sein Gegenüber gerichtet hat. Hier gilt es sensibel auf
seine eigenen Gefühle zu hören.
5. Die Freiheit, um des eigenen Willen Risiken einzugehen, statt sich dafür zu
entscheiden, ‚auf Nummer Sicher zu gehen’ und ‚das Boot nicht zum Kentern zu
bringen.’
72
Byron Katie über Liebe, Sex und Beziehungen – S. 80
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Partnerschaftliche Beziehungen
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Das heißt, zu agieren wie man möchte, (bei aller gebotenen Rücksicht auf andere), tun was
adäquat ist und für sein Handeln die Verantwortung zu tragen. Ein Sprichwort sagt: ‚Nur wer
wagt, wird gewinnen.’ Man benötigt Selbstbewusstsein und Mut, um eigenverantwortlich zu
agieren. Aber nur auf diesem Weg wird man auf Dauer die Zufriedenheit mit sich selbst
erlangen, die einem gut tut. Dieses wiederum beflügelt, im Sinne einer positiven Schraube,
das eigene Auftreten, Handeln und Selbstwertgefühl.
Peter Lauster formuliert sehr deutlich: Der entscheidende Schritt in die Freiheit ist der Schritt
der (psychischen) Loslösung von unseren Kontakt- und Beziehungspersonen. Wir müssen
erkennen, dass wir von ihnen getrennt sind, dass unser Leben von ihnen unabhängig ist.73
Innere Freiheit ist nur durch Loslösung von allen Konventionen, Ideen, Idealen, Zielen,
Wünschen, Meinungen, Ideologien, Religionen, Lebensphilosophien möglich.74
Es gibt zwei Wörter, die die innere Freiheit kennzeichnen: Gelöstheit bedeutet, sich gelöst
haben, und Gelassenheit heißt, die Dinge zu lassen, sie so zu lassen, wie sie sind.75
Peter Lauster – Lebenskunst – Wege zur inneren Freiheit – S. 49
Peter Lauster – Lebenskunst – Wege zur inneren Freiheit – S. 54
75
Peter Lauster – Lebenskunst – Wege zur inneren Freiheit – S. 59
73
74
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
4.7. Sicherheit
Absolute Sicherheit gibt es nicht. Das Leben ist spannend, eben gerade, weil es mit Risiken,
mit Überraschungen und ständig Neuem gespickt ist.
Dennoch streben Menschen nach Sicherheit, - Sicherheit liegt in der Maslowschen
Bedürfnispyramide direkt über der Ebene der Grundbedürfnisse, - und sie suchen diese
Sicherheit in der Ehe. Von der Ehe wird Sicherheit in Form von Sinn und Ziel, Liebe und
Wärme, gesellschaftlicher Anerkennung, glücklichem Familienleben und materiellem Erfolg
erwartet. Es ist aber nicht die Ehe, sondern jeder Partner selbst ist es, der für das für ihn
erforderliche Maß an Sicherheit, verantwortlich ist.
So ist also das Versprechen auf Sicherheit durch die Ehe nur ein Mythos. Sicherheit und
beständige Liebe können wir nur in uns selbst, und nicht aber in der Institution der Ehe
finden.76
Es ist das Vertrauen in sich selbst, das starke Selbstwertgefühl, und das offene Vertrauen in
den Partner, die bedingungslose Liebe, die ein subjektives Sicherheitsgefühl erzeugt.
Diese offene Liebe, dieses Vertrauen, diese Freiheit, alles das sind die Quelle für Intimität,
Zärtlichkeit, Nähe und Zusammengehörigkeit.
76
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 48
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Partnerschaftliche Beziehungen
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4.8. Selbstwert
Unter Selbstwert versteht man die Vorstellungen und Gefühle über sich selbst, die man im
Laufe seines Lebens entwickelt hat. Den gesunden Menschen zeichnet ein starkes
Selbstwertgefühl aus. Er ist in sich kongruent, das heißt, er handelt seinen persönlichen
Werten entsprechend. Die wesentlichen Merkmale sind:







Würdigung und Achtung der eigenen Person, seiner Einzigartigkeit und seines
Wertes
Bereitschaft, sich selbst und anderen zu vertrauen
Bereitschaft, Risiken einzugehen und sich verletzlich zu machen
Nutzung der eigenen inneren und äußeren Ressourcen
Offenheit gegenüber Intimität
Liebe sich selbst und anderen gegenüber
Flexibilität und Offenheit Veränderungen gegenüber
Charly Chaplin sagte dazu in seiner Rede zu seinem 70. Geburtstag:
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das Gesunden Egoismus,
aber heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE.
Menschen mit schwachem Selbstwertgefühl hingegen möchten geliebt werden. Sie sind auf
die Vergangenheit gerichtet und möchten den Status quo beibehalten, in dem sie sich in
Sicherheit wähnen. Sie unterwerfen sich Regeln und Glaubenssätzen, die mit ‚man sollte’
und ‚man muss’ beginnen, geben Verantwortung gern ab und suchen die Schuld meist beim
Anderen.
Die Beziehung, die man zu sich selber hat, beeinflusst das eigene Handeln und Wirken. Wie
man aber handelt, so wird man auch gesehen.
‚Verbirgt sich in Ihrem Unterbewusstsein die Vorstellung, dass Sie ein Trottel sind, so werden
Sie aus Ihrem Partner ein Verhalten herauslocken, das mit dieser Vorstellung übereinstimmt.
Haben Sie jedoch die unbewusste Einstellung, dass Sie wertvoll sind, so werden Sie dies
ausstrahlen und folglich das entsprechende Verhalten auch bei anderen abrufen.’77
Es ist offensichtlich, dass nur man selber sein Wohl und seine Lebensqualität in der Hand
hat, - und das bezieht das Verhältnis zu den Menschen in seiner Umwelt mit ein. Den
Schlüssel haben wir selbst: es ist die Fähigkeit der Liebe und der Achtung unserer eigenen
Person.
77
Paul Liekens – NLP in Beziehungen – S. 23
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Partnerschaftliche Beziehungen
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4.9. Logische Ebenen
Die eigene Person, die Identität, steht im Mittelpunkt des eigenen Lebens. Nichts ist
wichtiger im eigenen Leben als man selbst. Sein Selbstwertgefühl zu stärken, ist der
Schlüssel für ein erfülltes, zufriedenes und glückliches Leben, ein Leben nach den eigenen
individuellen Werten.
Die neurologischen Ebenen beschreiben menschliches Verhalten. Alle Ebenen sollten
idealerweise kongruent sein. Alle Ebenen beeinflussen sich gegenseitig. Die Veränderung
des Verhaltens auf einer bestimmten Ebene zieht auch Verhaltensänderungen auf den
niedrigeren Ebenen nach sich.
Die Stellung der Identität in diesem Modell veranschaulicht die Bedeutung für die persönliche
Entwicklung.
28
© Hans-Jürgen Ludt, A m Birkenw äldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 4259990, [email protected]
Neuro-Logische Ebenen
Ziel
wofür? wozu? das große Ganze
für wen?
- Sinn und Vision
Selbstwahrnehmung, Selbstbild
- das Ich
Identitä
Identitä t
wer?
Glaubenssä
Glaubenssätze
und Werte
Fähigkeiten
und Fertigkeiten
warum?
wofür?
wie?
beherrschte Verhaltensweisen
- das Können
Verhalten
Was?
bewusste Handlungen
- sagen und tun
Umwelt
wo? wann?
mit wem?
grundlegende Prinzipien
- bewusst oder unbewusst
physischer Kontext
- Ort, Personen, Dinge und Zeit
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
08.01.2009
Für die Liebe sind alle logischen Ebenen von Bedeutung. Aber nur, wenn die Identität des
Anderen angenommen wird, ist die Liebe vollkommen.
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Nicht das Aussehen oder die Lebensumstände, nicht das Verhalten, nicht Fähigkeiten,
Fertigkeiten oder Können eines Menschen, nicht seine Werte, Einstellungen oder
Glaubenssätze sind entscheidend.
Es ist das ICH des Anderen, dem die wahre Liebe gilt.
Alles andere mag mitschwingen. Elemente der niedrigeren Ebenen sind wesentliche
Bestandteile der Identität.
Echte Liebe ist es, wenn man den Anderen so nimmt wie er ist, ihn so sympathisch findet,
ihn achtet, ihm alles gestattet und ihm verzeihen kann.
Liebe ist ein Geschenk. Ein Geschenk, das man jeden Tag aufs Neue übergeben darf. Je
nach logischer Ebene kann man seine Liebe durch entsprechende Aussagen oder
Handlungen zeigen.
Umwelt
Du bist sicher!
Ich unterstütze dich, dir deine Grundbedürfnisse zu erfüllen. Du darfst dich sicher fühlen, ich
versorge dich und ich werde alles für dein Wohlbefinden tun, was mir möglich ist.
Verhalten
Du kannst das!
Ich traue dir zu, dass du als selbstverantwortlicher Mensch dein Leben führst. Gern
unterstütze ich dich dabei nach Kräften.
Fähigkeiten
Du kannst das auf deine Weise tun!
Dir obliegt die Entscheidung über die Art und Weise deiner Handlungen. Ich trage diese mit.
Soweit ich helfen kann, tue ich das gern.
Werte und Glaubenssätze
Du bist o.k. so wie du bist!
Ich kenne und anerkenne deine Wertvorstellungen. Ich freue mich, dass du dein Leben
deinen Werten ensprechend führst und deine persönlichen Ziele anstrebst.
Identität
Du bist willkommen!
Ich liebe dich, so wie du bist!
Byron Katie schreibt:
Liebe sagt: ‚Ich liebe dich bedingungslos.’ Liebe sagt: ‚Du bist in Ordnung, so wie du bist.’
Nur das kann heilen. Nur so können Sie sich verbinden. Wenn Sie meinen, Ihr Partner sollte
anders sein, als er ist, lieben Sie ihn nicht, Dann lieben Sie den Menschen, der er sein wird,
wenn Sie damit fertig sind, ihn zu manipulieren. Dann bleibt er austauschbar, bis er dem Bild
entspricht, das Sie von ihm haben.78
78
Byron Katie über Liebe, Sex und Beziehungen – S. 35
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Partnerschaftliche Beziehungen
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4.10.Ziele
Ziele sind wesentlich für die Selbstentwicklung. Ohne definierte Ziele, kann man keinen
Erfolg messen. Ohne Ziel gibt es keine Entwicklung in eine definierte Richtung. Ziellose
Menschen irren umher, leben planlos in den Tag.
Eine Partnerschaft braucht gemeinsame Ziele. Die Definition von Zielen schweißt zusammen
und gibt beiden Halt und Richtung. Bei der Abstimmung der gemeinsamen Ziele ist aber
sorgsam darauf zu achten, dass beide voll hinter diesen Partnerschaftszielen stehen. Ziele ,
die vom Partner lediglich hingenommen statt von Herzen angenommen wurden und
mitgetragen werden, sind nur ein fauler Kompromiss. Sie führen zu Unmut und
Unzufriedenheit bei dem, der nicht hinter diesen Zielen steht. Meist beginnt er, die
Zielerreichung zu boykotieren, was zwangsläufig zum Konflikt und in der Folge zur
Unzufriedenheit auch des anderen Partners führen wird.
Dennoch benötigt auch der Einzelne individuelle Ziele, um sein persönliches Glück zu finden.
Nur wenn der jeweilige Partner ihm dies mit Liebe zugesteht, wenn er den Freiraum bietet
und sich an der Zielerreichung mitfreut, kann die Partnerschaft gelingen. Dann sind die
individuellen Ziele quasi zu Zielen des Paares geworden.
29









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Wohlgeformte Ziele
klar und konkret
relevant und bedeutsam
positiv formuliert
schriftlich niedergelegt
spezifisch und messbar
terminiert
realistisch und selbst erreichbar
ökologisch (etwaige Nebenwirkungen berücksichtigen)
motivierend (visualisiert / definierte erste Schritte)
Maßnahmenplan
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G
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30.06.2010
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Partnerschaftliche Beziehungen
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Bei der Definition seiner individuellen Ziele lohnt es auch, nach seinen Vorstellungen über
die Beziehung zu forschen. Welche Wünsche über die Beziehung bestehen? Wie soll sie
aussehen? Was soll die Beziehung für das eigene Leben bewirken?
Voraussetzung der Zieldefinition ist die Entwicklung von Träumen.
Wunschträume, Tagträume, Schlafträume, Zukunftsträume, … Jeder hat sie, sie können zur
Triebfeder unserer Entwicklung werden und sie enthüllen Tatsachen über unser
unbewusstes Selbst. Deshalb ist es so wichtig, seine Träume anzunehmen, sich seine
Träume bewusst zu machen und sie mit dem Partner zu teilen, um dann mit ihm gemeinsam
aus den Träumen konkrete, gemeinsame Ziele zu entwickeln. Auch hier ist die Bedeutung
der offenen und ehrlichen Kommunikation wieder ersichtlich. Ohne sie ist eine Offenbarung
der intimsten Wünsche und Träume kaum möglich.
Und was ist mit dem ‚großen Ziel der traditionellen Ehe’? – das Versprechen zum Bund für’s
Leben, sich zu ehren und zu lieben, bis dass der Tod uns scheidet. Im Sinne von NLP ist
dies gar kein Ziel. Es ist weder konkret, noch sinnesspezifisch, nicht messbar und nicht
eindeutig terminiert, da niemand weiß, wann der Tod uns ereilen wird. Über Ökologie und
Motivation möchte ich gar nicht nachdenken. Kein Wunder, dass sich viele so schwer tun,
diesem Ziel zu folgen.
Hans-Jürgen Ludt, Am Birkenwäldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 425 9990, [email protected]
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Partnerschaftliche Beziehungen
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4.11.Veränderungshilfen
Hier folgen einige ausgewählte Formate, die sinnvoll eingesetzt werden können, um den
Weg in eine partnerschaftliche Beziehung zu unterstützen.
4.11.1. Repräsentationssysteme
Wie denkt und fühlt der Partner. Wenn wir das wissen, können wir viel besser auf ihn
eingehen. Das Kommunikationssystem und die Wahrnehmungskanäle habe ich bereits
erwähnt. Ein anderes Modell, das Richard Bandler unter Bezeichnung Index Computations
eingeführt hat, beschreibt Paul Liekens als Gehirntorte.79
30
© Hans-Jürgen Ludt, A m Birkenw äldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 4259990, [email protected]
Gehirntorte
Bandler: index computations.
fühlen
handeln
ÄV
IG
IP
denken
IP
Innere Prozesse:
denken, vergleichen,
zu sich selbst sprechen,
innerlich kommentieren
ÄV Äußeres Verhalten:
Tätigkeiten ausführen,
handeln, mit anderen
sprechen
IG Innerer Gemütszustand:
wie man sich fühlt
in der eigenen Mitte sein: fühlen, was man fühlt und darüber nachdenken,
wie man sein Verhalten verbessern kann.
NLP- Masterarbeit
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08.01.2009
Wenn Partner sich geistig vorwiegend in unterschiedlichen Bereichen der Gehirntorte
bewegen, ist eine Kommunikation schwierig. Auch hier gilt es, sich mit pacing und leading
79
Paul Liekens – NLP in Beziehungen – S. 69 ff
Hans-Jürgen Ludt, Am Birkenwäldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 425 9990, [email protected]
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
aufeinander einzustellen. Gemeinsam gelingt es dann, eine Ausgewogenheit zwischen den
drei Bereichen zu erreichen.
Ferner möchte ich auf die NLP Meta-Programme hinweisen, die helfen, die Wahrnehmung
für die Verhaltensweisen des Partners zu schärfen und, wissend, nach welchem MetaProgramm er agiert, in der Kommunikation besser auf ihn eingehen zu können, und somit
einen besseren und langfristigeren Rapport aufzubauen.
4.11.2. Tetralemma
Wenn zwei Partner unterschiedliche, gegebenfalls sogar gegensätzliche Meinungen
vertreten, oder wenn einer der beiden merkt, dass er in seiner Haltung zu einem Thema
blockiert ist, dann hilft es, einen Perspektivenwechsel vorzunehmen.
Dazu versetzt man sich in die Lage der gegensätzlichen oder alternativen Positionen und
schaut sich die Situation aus einer Meta-Position heraus gleichsam von oben an. Man
gewinnt dadurch ein besseres Verständnis für die verschiedenen Standpunkte, bzw. für das
Handeln und Denken des Anderen und kann die gesamte, gegebenenfalls auch verfahrene
Situation aus einer distanzierten, (dissoziierten) Sicht betrachten und so zu neuen
Lösungsideen kommen.
Man verändert die Sicht auf die Dinge und schafft sich Kreativität und Offenheit für neue
Lösungsansätze.
Im NLP sind die ähnlichen Formate Meta-Mirror (1-2-3-Positionen), Diamond-Technik und
auch das Tetralemma für diese Öffnung der Perspektiven einsetzbar.
Es ist naheliegend, im Konflikt-Fall nach einem Kompromiss zu suchen. Allerdings ist der
Kompromiss nur Schnittmenge der beiden Positionen. Jeder muss von seiner Einstellung
abrücken, abgeben, erreicht somit nur ein Teil dessen, was er sich wünscht.
Das Tetralemma zeigt noch weitere Möglichkeiten auf, zum Beispiel die übersummative
Verbindung, eine Lösung in der eins und eins eben mehr ist als nur zwei: die Synergie.
Die offene Partnerschaft basiert … auf der Synergie, dem Zusammenwirken verschiedener
Kräfte, wonach eins plus eins mehr als zwei und die Summe der zusammenwirkenden Teile
größer ist als die Summe der getrennt wirkenden.80
Als vierte Position erfolgt dann eine Dissoziierung vom Prozess. Es wird nicht mehr nach
inhaltlichen Gemeinsamkeiten und Sinnfälligkeiten gesucht. Vielmehr bietet diese Position
die Möglichkeit nach dem Kontext zu forschen, in dem das Dilemma entstanden ist. Dabei
können kreativ Ideen entstehen, Konflikte dieser Art künftig vermeidbar zu machen.
80
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 24
Hans-Jürgen Ludt, Am Birkenwäldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 425 9990, [email protected]
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Als Beispiel für solch eine übergeordente Dissoziierung fällt mir ein, zu versuchen, Dinge
statt aus einer männlichen oder einer weiblichen Position, besser aus einer menschlichen zu
betrachten.
31
Beides
Das Eine
Das Andere
© Hans-Jürgen Ludt, A m Birkenw äldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 4259990, [email protected]
Tetralemma
• Kompromiss
• temporäre Iteration
• Ressourcentransfer
• übersummative
Verbindung (Synergie)
Keines

Sich in Alternativen des Dilemmas hineinfühlen (Bodenanker)
1. Metaposition Beides: neue Sicht von Außen, Betrachtung verschiedener
Möglichkeiten
2. Metaposition Keins von Beiden: externe Kontexterweiterung – völlig losgelöst

Entschluss vorbereiten -> neues Handlungsziel


NLP- Masterarbeit
30.06.2010
08.01.2009
4.11.3. Verändern von Glaubenssätzen durch
Reframing
Reframing ersetzt die Nachteile und Beschränkungen alter Muster durch die Vorteile neuer,
ohne dass bei diesem Prozess die Vorteile der alten Muster verschwinden.81
Die erkannten, behindernden Glaubenssätze werden in einen neuen Rahmen gesetzt und
bekommen so eine neue Bedeutung. Dazu sind die Sleight of Mouth Pattern sehr hilfreich.
Dazu einige Beispiele:
Ehe bringt Sicherheit!82
81
Paul Liekens – NLP in Beziehungen – S. 13
Hans-Jürgen Ludt, Am Birkenwäldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 425 9990, [email protected]
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NLP-Masterarbeit

Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Eine Ehe schützt nicht vor Konflikten in der Beziehung oder vor Scheidung; wie kann
man vor dieser Realität von Sicherheit in der Ehe sprechen?
(Realitätsstrategie)
Eifersucht bedeutet gleichzeitig Liebe.83
 Führt nicht Eifersucht eher zu Angst und Hass?
(Gegenbeispiel)
Die Wahrheit ist oft zu brutal.84
 Ist es nicht besser, behutsam und einfühlsam Geheimnisse zu offenbaren und ehrlich
zu sein?
(Kriterienhierarchie)
Natürlich bietet NLP auch zahlreiche andere Möglichkeiten, Glaubenssätze zu verändern,
wie z.B. Swish, Dickens-Pattern, Timeline oder Core-Transformation.
Manchmal nützt es bereits, wenn wir erkennen, dass ein Glaubenssatz nicht der Wahrheit
entspricht, sondern lediglich unser Bild der Wahrheit repräsentiert, oder dass er eine
Verallgemeinerung einiger weniger, einzelner, unbedeutender Erfahrungen ist und dass er
zudem hier und heute überhaupt nicht mehr hilfreich ist.
4.11.4. The Work nach Byron Katie
Einen anderen Zugang zu den Glaubenssätzen bietet die Methode ‚The Work nach Byron
Katie’85. Hier geht es erst einmal gar nicht darum, Glaubenssätze zu verändern. Vielmehr
werden diese erkannt und auf den Prüfstein gestellt. Man wird sich dieser Glaubenssätze
bewusst. Das allein schon ist der erste Schritt einer Veränderung.
Wenn wir einen Glaubenssatz, z.B. ‚Er/Sie sollte mich mehr lieben!’ denken, diesen
Gedanken denken, so entstehen sofort Bilder, Vorstellungen usw.
Mit vier einfachen Fragen und einigen Umkehrungen werden die Gedanken auf Wahrheit
überprüft und es wird festgestellt, ob ein Glaubenssatz für hier und heute wichtig und wert
ist:


Ist das wahr?
Kannst Du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?


Wie reagierst Du, was passiert, wenn Du diese Gedanken glaubst?
Wer wärest Du ohne diesen Gedanken?
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 47
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 50
84
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 66
85
Byron Katie – Lieben was ist
82
83
Hans-Jürgen Ludt, Am Birkenwäldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 425 9990, [email protected]
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Anschließend werden Umkehrungen zu diesem unwahren Glaubenssatz gesucht und
formuliert.
32
o rschung
de z ur E rf
o
e
th
e
M
e
Ein
ube nssätz
e nd er G la
k
n
rä
h
c
s
ein
Gedanken, die Stress verursachen,
aufschreiben.
Bewusstes urteilen!
© Hans-Jürgen Ludt, A m Birkenw äldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 4259990, [email protected]
The Work nach Byron Katie
(Byron Kathleen Reid)
M
Mirir is
ist
ddaasss t vvööllliligg kkla
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larr,,
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Ichh eerw ichh ddie
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allle
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wuusssst
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istt..
• Ist das wahr?
• Kannst Du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
• Wie reagierst Du, was passiert, wenn Du diese Gedanken glaubst?
• Wer wärest Du ohne diesen Gedanken?
Umkehrungen finden und analysieren!
3 Beispiele finden, die die Wahrheit
der Umkehrung belegen
"Er sollte mir besser zuhören."
wird zu:
"Ich sollte mir selbst besser zuhören."
"Ich sollte ihm besser zuhören."
"Er sollte mir nicht besser zuhören."
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
08.01.2009
An dieser Stelle möchte ich noch zwei Zitate von Byron Katie einfügen:
Wenn ein Gedanke wehtut, ist das das Zeichen dafür, dass er nicht wahr ist.86
Verletzte Gefühle oder irgendeine Art von Unbehagen können nicht von einer anderen
Person verursacht werden. Kein Außenstehender kann mich verletzen. Das ist nicht möglich.
Ich werde nur verletzt, wenn ich einen verletzenden Gedanken glaube. Und ich bin diejenige,
die sich verletzt, wenn ich glaube, was ich denke. Das ist eine sehr gute Nachricht, weil es
bedeutet, dass ich niemand anders brauche, um die Verletzungen zu beenden. Ich bin
diejenige, die aufhören kann, mich zu verletzen. Es steht in meiner Macht.87
86
87
Byron Katie über Liebe, Sex und Beziehungen – S. 22
Byron Katie über Liebe, Sex und Beziehungen – S. 47
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
4.11.5. Timeline
Natürlich orientieren wir unser Verhalten an den Erfahrungen und Prägungen aus der
Vergangenheit. Wir lernen aus Fehlern und entwickeln Verhaltensmuster und Strategien für
bestimmte wiederkehrende Situationen.
Leider passt unser Verhalten nicht immer, da sich Umstände, Randbedingungen und die
beteiligten Menschen verändert haben. Welche Situation kehrt schon immer gleich wieder?
Gelerntes, was früher gut und hilfreich war, kann heute überholt und unangemessen sein.
Ungelöste innere Konflikte aus der Vergangenheit, z.B. mit früheren Partnern oder aus der
Ursprungsfamilie unbewusst übernommene Wertehaltungen, Lebensüberzeugungen, MannFrau-Rollenmuster werden beibehalten und gestalten das aktuelle Beziehungsleben. Häufig
bleibt das nicht stressfrei.
Paul Liekens beschreibt ein Timelineformat, welches hilft, überkommene Einstellungen und
Verhaltensmuster der Vergangenheit zu erkennen und zu verändern.88
33
© Hans-Jürgen Ludt, A m Birkenw äldchen 28, 25469 Halstenbek, 0171 4259990, [email protected]
NLP-Format: Timeline
P. Liekens
Zukunft
1.
sich selbst dissoziieren (über den Kopf aus dem Körper
aussteigen -> Meta),
Zeitlinie auslegen (Bodenanker)
2.
Wahl des zu bearbeitenden wichtigen Ereignisses, das
Einfluss auf die Beziehung hatte. Auf der Zeitlinie
markieren.
3.
Gefühle zum heutigen Wissen über Beziehungen ankern
(Daumen-Zeigefinger). – insbesondere, dass damals alle
Menschen in bester Absicht so handelten, wie sie konnten.
4.
Mit diesem geankerten guten Gefühl vor dem bewussten
Ereignis in die Zeitlinie eintreten (ass.). Sich vorstellen, wie
das jüngere Selbst von damals mit den mitgebrachten
Ressourcen von heute agieren könnte.
5.
Als jüngeres Selbst, mit den geankerten Ressourcen durch
die Zeit in Richtung ‚Heute‘ gehen. Alle wesentlichen
Zeitpunkte erneut erleben.
6.
Im ‚Heute‘ angekommen, den Anker lösen. Noch einmal die
Vergangenheit betrachten.
7.
Sich der Zukunft zuwenden und auch ihr die neuen Gefühle
und Ressourcen schicken. (energetische Kugel rollen)
7.
6.
5.
1.
heute
Meta
Me
ta
lini
e
3.
wesentliches
Ereignis
2.
4.
Geburt
NLP- Masterarbeit
88
30.06.2010
08.01.2009
Paul Liekens – NLP in Beziehungen – S. 49 ff
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Dabei wird das heutige Wissen über Beziehungen und die Einstellungen dazu, insbesondere
die Erkenntnis, dass damals wie heute handelnde Personen stets in positiver Absicht und mit
allen ihnen verfügbaren Ressourcen handeln, sensitiv geankert und mit in die Timeline
genommen.
4.11.6. Eifersuchtsformat
Christoph Burkhardt, schlägt in seiner Masterarbeit89 ein Format zur Bearbeitung der
Gefühlslage einer eifersüchtigen Person vor. Er geht dabei davon aus, dass die
Ausgewogenheit der drei Grundbedürfnisse Autonomie (Freiheit), Bindung und Selbstwert in
Paarbeziehungen für jeden Partner von besonderer Bedeutung für sein Wohlbefinden ist.
Auslöser für die Eifersucht ist häufig das Überschreiten einer meist unausgesprochenen
Toleranzschwelle durch den Partner beim Ausleben seiner individuellen Bedürfnisse. Beim
eifersüchtigen Partner führt das in der Regel zur Verringerung des Selbstwerts (im Vergleich
mit dem Konkurrenten geht die Einzigartigkeit verloren, in der Außenorientierung des
Partners die Zugehörigkeit), zum Verlust der Autonomie (er fixiert sich auf der Seite der
Sicherheit durch Anklammern) und zur Bedrohung der Bindung. Folge kann hier die Angst
vor Einsamkeit, Verlust der Nähe und zum Schutz der Bindung die Wendung aggressiver
Impulse gegen sich selbst sein.90
89
90
Christoph Burkhardt – Das Eifersuchtsformat
Christoph Burkhardt – Das Eifersuchtsformat – S. 12
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
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NLP: Eifersuchtsformat
nach C. Burkhardt
Sub
mod
rapport
Thema klären
Zielkongruenz
Innere und äußere Umstände
Öko-Check
Selbstliebe
Submodularitäten elizitieren
Anker (Schulter)
Eifersuchtsgefü
Eifersuchtsgefühl
Bedürfnisse klären
ass.
Bedürfnisse, Gefühle
Klären, Modell
erarbeiten
S
Inneres Team
der Bedürfnisse
ausbalancieren
e
Sub
mod
M
Bindung
Nähe <-> Distanz
S
ta
Metaposition
Regie
Zielbalance
Trance
Autonomie
Wohlbefinden
Freiheit <-> Sicherheit
Selbstwert
ass.
Pole / Gegenpole
verstehen und ausbalancieren
Bodenanker, Waagschalen-Bild
diss.
Sicht von Außen
ass.
gefundenen, ausbalancierten Zielzustand ankern
und in die Submodalitäten der Selbstliebe führen
Einzig- <-> Zugehörigartigkeit
keit
Trance mit Bedeutungs-Reframe
S
Future Pace
NLP- Masterarbeit
30.06.2010
08.01.2009
Das Format nutzt Submodalitäten, Anker, Reframing, Elemente des Inneren Teams (parts
party) und Trance und verfolgt das Ziel, die innere Balance als unabhängig von äußeren
Zuständen zu erkennen, und diese zu Gunsten des eigenen Wohlbefindens wieder
herzustellen.
4.12.Gesammelte Handlungstipps
Es folgen ein paar Tipps, - nicht nur von mir, - die als Anregungen verstanden werden
sollten. Wer seine Beziehung verändern möchte, wer sie weiterentwickeln möchte, im Sinne
des Partners und in seinem Sinne, der muss zuerst damit beginnen, sich sein eigenes
Verhalten bewusst zu machen, dieses für sich überprüfen und es nötigenfalls verändern.

Liebe, Achtung, Empathie verschenken!
Ich möchte als Mensch geliebt werden, das geht wahrscheinlich jedem so. Wer liebt,
stellt die Identität des Geliebten in den Mittelpunkt und sieht ihn wie er ist, mit all
seinen vielen Stärken und auch mit ein paar liebenswerten Schwächen.
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NLP-Masterarbeit
Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010

Bei der Beschäftigung mit der Thematik und bei Diskussionen wird immer wieder
deutlich, wie unklar die zentralen Begriffe unseres Beziehungslebens definiert sind.
Das gilt u.a. für den Begriff der Liebe, des Vertrauens, der Treue … Es erscheint
deshalb vorrangig und unabdingbar, dass bei der Benutzung von Begrifflichkeiten
jeder definiert und kommuniziert, was er unter dem jeweiligen Begriff wirklich
versteht. Andernfalls sind Missverständnisse nicht zu verhindern.

Wahrnehmen und sich daran freuen … Lieben, was ist
Es ist ratsam, Wertungen, Urteile und Interpretationen zu vermeiden und niemals zu
unterstellen, etwas wäre aus böser Absicht geschehen. Man kann Dinge die man
wahrnimmt als interessant so annehmen, wie sie sind.

Vorwürfe vermeiden
Man kann Vorwürfe auch als Wunsch formulieren, z.B. ‚Ich wünsche mir von dir, dass
…’ So bleibt man bei sich und seinen Bedürfnissen, statt den Anderen zu kritisieren.

Lösungsorientiert kommunizieren.
Die Frage nach dem Warum enthält fast immer einen Vorwurf. Mit ihr wird das
Problem beleuchtet. Besser ist es mit Was oder Wie nach einer Lösung zu suchen.
‚Warum liegen die Schuhe im Gang rum?’ klingt wie ein Vorwurf. Besser wäre
folgendes: ‚Wie können wir zukünftig sicherstellen, dass die Schuhe nicht mehr im
Gang herumliegen?’

Gern wird der Vorwurf des Egoismus erhoben und damit das Recht auf
Eigenständigkeit und Selbstverwirklichung angegriffen. Es ist gar nicht trotzig, zu
sagen: ’Ich bin ich!’ – Es ist gutes Recht.

Streit lässt sich nicht immer ganz vermeiden. Wenn man aber dem Partner keine
böse Absicht unterstellt, so lassen sich Konflikte mit Humor lösen.
Es ist auch o.k., wenn man, statt zu streiten, um eine Auszeit bittet, damit die
Emotionen abkühlen können. Das Thema kann dann später mit klarem Kopf wieder
aufgegriffen werden.


Keine Versprechen geben, die nicht gehalten werden können.
Keine Handlungen als Versprechen einfordern.

Druck durch Fragen vermeiden.
Fragen, auf die man eine bestimmte Antwort erwartet, wie zum Beispiel ’Liebst du
mich eigentlich noch?’ oder ‚Welches Kleid steht mir besser?’ braucht man gar nicht
zu stellen. Sie dienen nur der Befriedigung des eigenen Selbstzweifels. Für den
Partner ist es kaum möglich eine ‚richtige’ Antwort zu formulieren.
Wer eine offene Kommunikation pflegt, freut sich über eine ehrliche Antwort auf
jegliche Frage und ist bereit, diese als Feedback anzunehmen.

Jeder Partner darf eigenverantwortlich entscheiden. Wer seinen Partner nach einer
Meinung fragt, der sollte dies ergebnisoffen tun und dem Partner vermitteln, dass
wirklich seine ehrliche Meinung erwünscht ist. Nur so kann der Gefragte
unvoreingenommen antworten. Neben den Entscheidungsmöglichkeiten Hop oder
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Partnerschaftliche Beziehungen
August 2010
Top gibt es natürlich auch den Fall, dass der Gefragte keine Meinung hat, keine
Meinung äußern möchte, es ihm egal ist, welche der Alternativen gewählt werden soll
oder dass er beide Möglichkeiten verwirft. Alle diese Möglichkeiten muss der
Fragende akzeptieren, denn er hat ja ergebnisoffen gefragt. Die Meinung des
Partners berücksichtigend, oder auch nicht, kann dann die Entscheidung getroffen
werden.

Da stellt sich die Frage, ob es denn eine gemeinsame Entscheidungsfindung
überhaupt geben kann. Ich glaube Nein. Entscheiden kann nur Einer, der Andere
kann zustimmen. Oder aber beide Partner kommen unabhängig von einander zur
gleichen Entscheidung. - Bleibt offen, wie in diesem Falle die Unabhängigkeit sicher
gestellt werden kann.


Gemeinsamkeiten identifizieren, diese pflegen und zelebrieren
Eigenarten des Anderen kennenlernen, akzeptieren und als Bereicherung erfahren

Gemeinsame Zeit miteinander verbringen - miteinander, nicht nebeneinander.
Feste Terminvereinbarungen sind durchaus sinnvoll. Nur wenn man sich auf einander
einlässt, dem anderen zuhört, Aufmerksamkeit schenkt und offenes Vertrauen in der
Kommunikation pflegt, werden die gemeinsamen Stunden zum Genuss und liefern
die Kraft, die man benötigt, um sein Leben eigenverantwortlich und selbständig zu
kreieren.

Zeit ist eine beschränkte Ressource, mit der sorgsam umzugehen ist. Es gibt
unendlich viele Möglichkeiten einen Tag zu vertun, aber keine einzige, ihn
zurückzuholen. Es ist gut angelegte Zeit, zu Beginn des Tages, zu überlegen, wie
man dieses wertvolle Gut für sich, seinen Partner und die, die man mag, einsetzt.
Es ist eigentlich überflüssig, anzumerken, dass jeder Einzelne Herr seiner
Zeiteinteilung ist, und dass kein Anspruch bestehen kann, dass mein Partner seine
Zeit ausschließlich mit mir verbringt.

Geld, meist leider auch eine beschränkte Resosurse, ist allzu häufig wesentlicher
Streitpunkt in der Beziehung. Hierzu kann ich nur an die Fairness der Partner
apellieren. Immerhin hat Geld den Vorteil, dass man damit rechnen kann. Somit gibt
es immer eine Möglichkeit, sich kalkulatorisch zu einigen.
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Partnerschaftliche Beziehungen
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4.13.Die Paarfrage
Coaching setzt den Wunsch zur Veränderung voraus.
Haben beide Partner den Wunsch, eine partnerschaftliche Beziehung zu leben, so werden
sie in Gesprächen ihren eigenen Partnerschaftsvertrag entwickeln. Dabei können sie sich
z.B. an den Richtlinien der o’Neills orientieren und schrittweise die Prinzipien umsetzen.
Was aber passiert in einer Partnerschaft, in der nur einer den Veränderungswunsch trägt,
der Andere mit dem Status quo zufrieden ist, oder sich zumindest arrangiert und gut damit
eingerichtet hat?
Es ist zu vermuten, dass der veränderungswillige Partner irgendwann den Druck verspürt,
seine Gefühle zu thematisieren. Dieses sollte mit erheblichem Einfühlungsvermögen
geschehen. Schön, wenn der Andere sich die Zeit und Geduld nimmt, sich liebevoll mit den
Vorstellungen und Wünschen des Partners zu beschäftigen, …
Ein gangbarer Weg scheint mir folgender zu sein:
Erst sich selbst kennenlernen, seine eigenen Bedürfnisse eruieren und eigene Ziele
definieren, dabei besonderen Wert legen auf Öko-Check und Future Pace, dann offen
Gefühle kommunizieren, sich fehlbar zeigen und verletzlich geben, gemeinsame Definitionen
für die Kernelemente von Beziehungen finden, offene Kommunikation pflegen und den
Umgang mit Geheimnissen klären, schließlich gemeinsam Achtung, Akzeptanz, Vertrauen,
Ziele und Wege finden, vereinbaren und leben!
Dieser Weg wird nicht einfach sein und er kostet viel Zeit, Geduld und Einfühlsamkeit.
Ich denke aber: Es lohnt sich!
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Partnerschaftliche Beziehungen
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5. Von der Ehe
Ich möchte zitieren aus Khalil Gibran – Der Prophet91. Die mir vorliegende Ausgabe ist
überschrieben mit: ‚Die Liebe besitzt nicht, noch will sie Besitz sein, denn die Liebe ist der
Liebe genug.‘. Über die Ehe sagt der Prophet: …
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Von der Ehe
Zusammen wurdet Ihr geboren, und zusammen werdet ihr auf immer bleiben.
Ihr werdet zusammen sein, wenn die weißen Flügel des Todes eure Tage scheiden.
Ja, ihr werdet selbst im stummen Gedenken Gottes zusammen sein.
Aber lasst Raum zwischen euch.
Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen.
Liebt einander, aber macht die Liebe nicht zur Fessel:
Lasst sie eher ein wogendes Meer zwischen den Ufern eurer Seelen sein.
Füllt einander den Becher, aber trinkt nicht aus einem Becher.
Gebt einander von eurem Brot, aber esst nicht vom selben Laib.
Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich, aber lasst jeden von euch allein sein,
So wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern.
Gebt eure Herzen, aber nicht in des Anderen Obhut.
Denn nur die Hand des Lebens kann eure Herzen umfassen.
Und steht zusammen, doch nicht zu nah:
Denn die Säulen des Tempels stehen für sich,
Und die Eiche und die Zypresse wachsen nicht im Schatten der anderen.
(Khalil Gibran – Der Prophet)
NLP- Masterarbeit
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30.06.2010
Khalil Gibran – Der Prophet – S.18 ff
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6. Konklusion
Das Buch ‚Die offene Ehe‘ von Nena und George o’Neill ist im Jahr 1971 erschienen. - Die
Neuro-Linguistischen Programmierung hat ihre Anfänge in den Jahren 1975 bis 1980.
Die Autoren, wie auch die Begründer von NLP Richard Bandler und John Grinder berufen
sich auf die gleichen Denker und deren Werke: genannt seien nur Fritz Perls und Abraham
Maslow. Es ist somit nicht verwunderlich, dass es der gleiche Geist ist, der in beiden
Kontexten zu spüren ist.
Den richtigen Partner zu finden, eine Beziehung einzugehen, das kommt auf jeden
Menschen zu, - auf die meisten gar mehrfach. Ich würde mir wünschen, dass dieses bewusst
geschieht, nicht vernebelt durch die Hormone.
Deshalb eine Anregung für junge Paare:
Bitte setzt euch vor dem Eheschluss intensiv mit den Phänomenen der Liebe, der Freiheit
und der Bindung auseinander. Redet darüber. Versucht einander zu verstehen. Heirat ist
eine wichtige Lebensentscheidung. Es ist schön, wenn offene Liebe das Motiv ist, einen
neuen Lebensabschnitt einzugehen. Es soll aber in vollem Bewusstsein der Verantwortung
für sich, den Partner und der Beziehung geschehen.
Paare, die bereits in einer traditionellen Ehe leben, können diese gemeinsam reformieren:
Nötig ist dabei sehr viel Behutsamkeit und auch Mut. Es sind die kleinen Schritte der
Veränderung des Einen, die den Anderen motivieren, sich auch zu verändern. Im
Miteinander lässt sich eine neue reifere Form der Liebe und der Beziehung gestalten.
Allerdings geht das nur im Miteinander. Eine gute Wahrnehmung der Veränderung in der
Gefühlswelt des Partners und offene, ehrliche, faire Gespräche helfen, auf einander zu
reagieren und gemeinsam eine neue, offenere Partnerschaft auszugestalten.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass die Autoren die Ehe als
gesellschaftliche Form des Zusammenlebens nicht abschaffen wollen, ganz im Gegenteil:
Eine solche Verbindung … erfüllt die tiefsten Bedürfnisse des Menschen – sein Bedürfnis
nach Intimität, Vertrauen, Zärtlichkeit und Zusammengehörigkeit … .92
Allerdings muss sich die Ehe auf einer neuen Offenheit aufbauen, - Offenheit gegenüber sich
selbst, dem Partner und der Umwelt. Nur wenn ein Ehepaar seinen eigenen
Partnerschaftsvertrag ausarbeitet, kann es die Flexibilität erreichen, die es für seine
Weiterentwicklung braucht.93
Ganz im Sinne von Richard Bandler:
‘Freedom is everything, and Love is all the rest.’
92
93
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 14
Nena & George o’Neill – Die offene Ehe – S. 25
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7. Schlusswort
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Schlusswort
Freedom is everything, and Love is all the rest.
(Richard Bandler)
Vielen Dank!
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Natürlich werden wir das gesellschaftliche Umfeld nicht revolutionär verändern, aber wir
können im Kleinen anfangen, nach unseren Überzeugungen zu leben. Damit leisten wir den
größten Beitrag, den wir uns selbst leisten können.
Zum Schluss noch einmal August E.Hohler:
Indem ich, zu Ehrlichkeit bereit, mich und den Anderen gelten lasse. Mich und den
Anderen in unserer Schwäche annehme, kann ich stärker werden; indem ich stärker werde,
kann ich, in offener Auseinandersetzung die wahren Bedürfnisse entdeckend, mich und
den Anderen gehen lassen, mir und dem Andern Freiheit gewähren; indem ich freier werde,
kann ich mich hingeben; einem Menschen, einer Gemeinschaft, einer Aufgabe; und in der
Hingabe entfaltet sich meine Existenz.
Wie mache ich das? Indem ich anfange.
…
Wir leben. … um zu leben, und um leben zu lassen.94
94
August E. Hohler – Wozu das alles – S. 36
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8. Quellen
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Quellen
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Das Buch
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O‘Neill, Nena & George – Die offene Ehe – Rowohlt Taschenbuchverlag Reinbek,
1975 – ISBN 3 499 16891 x
Quellen
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Betz, Robert T. – Wahre Liebe lässt frei – Integral Verlag 2009 –
ISBN 978-3-7787-9207-0
Brecht, Bertold – Geschichten vom Herrn Keuner – 1967 - Suhrkamp Taschenbuch –
ISBN 3-518-06516-5
Burkhardt, Christoph – Das Eifersuchtsformat – NLP Masterarbeit – NLP-Institut
Kassel, 2004
www.kurzzeittherapien.de/teilnehmer/teilnehmer_pdf/Christoph%20Burkhardt%20Eife
rsucht%20-%20Coachingformat%20Masterarbeit.pdf
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Byron Katie - Lieben was ist - Goldmann Arkana, München 2002 – ISBN 3-44233650-3 (Auszug daraus: www.thework.com/downloads/littlebook/German_LB.pdf)
Byron Katie über Liebe, Sex und Beziehungen - Goldmann Arkana, München 2006 –
ISBN 978-3-442-33770-5
Carlson, Kristine und Richard – 100 Regeln für die Liebe – Knaur Verlag 2001 –
ISBN 978-3-426-66196-3
Clement, Ulrich – Wenn Liebe fremdgeht – vom richtigen Umgang mit Affären –
Marion von Schröder / Ullstein Buchverlage, Berlin 2009 – ISBN 978-3-547-71149-3
Duhm, Dieter – der unerlöste Eros – Verlag Berghoff and friends, Belzig 1998 –
ISBN 3-9805234-1-1
Fromm, Erich – Die Kunst des Liebens – 1956 – Ullstein Taschenbuch ISBN 978-3-548-36784-2
Gibran, Khalil – Der Prophet – 1923 – Deutscher Taschbuch Verlag 2008 –
ISBN 978-3-423-34523-1
Gray, John – Männer sind anders. Frauen auch. – Männer sind vom Mars. Frauen
von der Venus – Goldmann Verlag, München 1992 – ISBN 3-442-16107-X
Hohler, August E. – Wozu das alles - Ex Libris Verlag Zürich, 1983
Hohler, August E.– Zärtlichkeit und Treue – Utopische Gedanken über Liebe, Ehe
und Eifersucht … sowie über Frieden und Krieg, Weiterführung und Vertiefung von
Texten aus ‚Wozu das alles?‘
Ihlefeldt, Felix – Wenn man mehr als einen liebt – Schwarzkopf & Schwarzkopf
Verlag, Berlin 2008 – ISBN 978-3-89602-858-7
Jönsson, Cornelia & Maresch, Simone – 111 Gründe offen zu lieben – Schwarzkopf
& Schwarzkopf Verlag, Berlin 2010 – ISBN 978-3-89602-964-5
Kast, Bas – Die Liebe und wie sich Leidenschaft erklärt – Fischer Taschenbuch
Verlag – Frankfurt/Main 2006 – ISBN 978-3-596-16198-0
Küstenmacher, Werner Tiki – simplify your life – Campus Verlag, Frankfurt 2001 –
ISBN 3-593-36818-8
Landsiedel, Stefan – Lehrgangsunterlagen zur NLP-Practitioner- und NLP-MasterAusbildung
Landsiedel, Stefan – Way up – den eigenen Traum leben – Stephan Landsiedel,
Wiesentheid 2008 – ISBN 978-3-940692-33-7
Landsiedel, Stefan – Jetzt erfolgreich! - Stephan Landsiedel, Wiesentheid, 2010
Lauster, Peter – Lebenskunst – Wege zur inneren Freiheit – Rohwohld-Taschenbuch
Verlag, 1984 - ISBN 3-499-17860-5
Lauster, Peter – Die Liebe – Psychologie eines Phänomens – RohwohldTaschenbuch Verlag, 1989 - ISBN 3-499-17677-7
Liekens, Paul – NLP in Beziehungen – Aurum Verlag, Braunschweig, 1996,
ISBN 3-591-08388-7
Loeschen, Sharon & Strehl, Gundolf – Der Satir-Prozess – Jungfermann Verlag,
Paderborn, 2008 – ISBN 978-3-87387-687-3
Ludigs, Dirk – Beziehungsweise Sex – Tipps für Paare –Deutscher Taschenbuch
Verlag, München 2002 – ISBN 3-423-20550-4
Mary, Michael – 5 Lügen, die Liebe betreffend – Bastei Lübbe Verlag, Hamburg 2001
– ISBN 3-404-60512-8
Maslow, Abraham H. – Motivation und Persönlichkeit – Walter-Verlag AG, Olten 1977
Moeller, Michael Lukas – Die Wahrheit beginnt zu zweit – Rohwohlt Taschenbuch
Verlag, Reinbek 1988 – ISBN 978-3-499-60379-2
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Partnerschaftliche Beziehungen
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Nuber, Ursula – Lass mir mein Geheimnis! – Campus Verlag, Frankfurt/Main 2007 –
ISBN 978-3-593-38234-0
Ready, Romilla & Burton, Kate – Neuro-Linguistisches Programmieren für Dummies –
Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2005 – ISBN – 3-527-70177-X
Reich, Wilhelm – Die sexuelle Revolution – 1936 – Fischer Taschenbuchverlag,
Frankfurt/Main 1971 – ISBN 3-596-26749-8
Rilke, Reiner Maria – Requiem für eine Freundin (Paula Modersohn Becker) – Paris
1908
Rosenberg, Marshall B. – Gewaltfreie Kommunikation – Junfermannsche
Verlagsbuchhandlung, Paderborn 2001 – ISBN 978-3-87387-454-1
Rüther, Christian – Freie Liebe, offene Ehe und Polyamory – Geschichte von
Konzepten nicht-monogamer Beziehungen – Diplomarbeit Universität Wien, Wien
2005
Schmid, Peter – Einander halten und einander lassen – Grundhaltungen im
Spannungsverhältnis zwischen menschlicher Reifung und Gefährdung – Halle, 2008,
www. ebg.de/downloads%20Dr.%20Peter%20Halle%202008.pdf
Dr. Schmidt-Salomon, Michael – Vom Ehekäfig zum Intimnetzwerk? – Aufklärung und
Kritik – Trier 2/2001 – www.schmidt-salomon.de/sexpol.htm
Schulz von Thun, Friedemann - Das Wertequadrat –
www.schulz-von-thun.de/mod-wertquad.html
West, Anne – Feeling – Knaur Taschenbuch, München, 2009 –
ISBN 978-3-426-78023-7
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