TÜV SÜD AG

Transcription

TÜV SÜD AG
2014
WAS W RE,
WENN…
TÜV SÜD AG
WAS W RE,
WENN
AUS DER
VERGANGENHEIT
DIE VERANTWORTUNG FÜR
DIE ZUKUNFT
ERWÜCHSE
TÜV SÜD AG
GESCHÄFTSBERICHT 2014
Am 28. Januar 1865 explodierte ein
Dampfkessel in Mannheim – ein Unfall, der
zum Ausgangspunkt einer außergewöhnlichen Vision wurde: der Gründung des
ersten TÜV. Dessen historischer Anspruch,
Menschen, Umwelt und Sachgüter in
einer technisch geprägten und sich ständig wandelnden Welt zu schützen, ist bis
heute das Leitmotiv von TÜV SÜD.
Denn eines ist gleich geblieben: das
Grundbedürfnis der Menschen nach
Sicherheit. Gegenwärtig verändern Megatrends wie die Globalisierung, technische
Innovationen oder das Bedürfnis nach
Nachhaltigkeit unser Leben. Weltweit.
TÜV SÜD stellt sich diesen Herausforderungen. In diesem Heft stellen wir konkrete
Lösungen vor, mit denen wir Antworten
auf Fragen der Zukunft geben und neue
Entwicklungen möglich machen.
Diese Verantwortung prägt uns seit
fast 150 Jahren – gestern, heute und morgen.
WAS WÄRE, WENN
4
NEUE IDEEN
DIE WELT
VERÄNDERTEN?
Dann sorgen wir dafür, dass die
Zukunft trotzdem sicher bleibt.
12
AUTONOMES FAHREN
14
IT-SECURITY
WAS WÄRE, WENN
DIE
KONTINENTE
16
ENGER ZUSAMMENRÜCKTEN?
Dann kümmern wir uns darum, dass
der weltweite Austausch von Waren
und Dienstleistungen nicht stockt.
24
LEBENSMITTEL
26
BAUCONTROLLING
TÜV SÜD AG
GESCHÄFTSBERICHT 2014
WAS WÄRE, WENN
28
WÜNSCHE
WAHR WÜRDEN?
Dann sind wir vor Ort, um die
Ideen und Träume der Menschen
Realität werden zu lassen.
36
ENERGIEVERSORGUNG
38
FREIZEITPARKS
WAS WÄRE, WENN
DIE
40
ZUKUNFT
SCHON HEUTE
BEGÖNNE?
Dann fördern wir mit unserer
Expertise das Leben von morgen.
48
E-MOBILITÄT
50
MÜLLVERBRENNUNG
T E C H N O L O G I S C H E R
Tren d
I
W A N D E L
Technologischer
Wandel
WAS WÄRE, WENN
NEUE IDEEN
DIE WELT
VERÄNDERTEN
F OTO G R A F I E
Ji m G olden
4
BIS
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Un ser
An spru c h
NEUE TECHNOLOGIEN BRINGEN
UNS NEUE MÖGLICHKEITEN.
WIR SORGEN DAFÜR, DASS DIE
WELT SICHER BLEIBT.
»Alles fließt« wusste schon der griechische
Philosoph Platon. Seine Erkenntnis: Die
Welt verändert sich ständig – und wir uns
mit ihr. Seit damals hat das Tempo,
mit dem neue Innovationen eingeführt
werden, dramatisch zugenommen.
Heute ist der Wandel in starkem Maße
von der Digitalisierung getrieben.
Mobiles Internet, Big Data oder das
Zusammenwachsen von Hard- und Software sorgen dabei für eine »industrielle
Revolution«. Doch nur, wenn neue
Technologien sicher und beherrschbar
sind, werden sie auch akzeptiert.
T E C H N O L O G I S C H E R
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B ei t rag
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AUTONOMES FAHREN: SICHERE
MOBILITÄT AUF DEN STRASSEN
Hände weg vom Steuer
ENTWICKLUNGSSTUFEN DES AUTONOMEN FAHRENS
Fa hre r s t eue r t ko m p l et t s e l bs t
DRIVER ONLY
SICHERE MOBILITÄT
WENIGER UNFÄLLE DURCH
AUTONOMES FAHREN
90
Unterstützung durch
Fahrerassistenzsysteme
ASSISTIERT
Fa hrzeu g ü b ernimmt Steu eru ng
in b estimmten Situ a tionen
(TEIL-) / ( HOCH-) / ( VOLL-)
AUTOMATISIERUNG
Kein Eingreifen des Fahrers nötig
FAHRERLOS
– Ka m e ra a u f
d e m D a c h e ine s
Te st fa hr ze u g s
fü r a u to no m e s
Fa hre n.
%
all er Verkeh rsu nfä lle
w erden laut Auto C l u b Eu ro p a
durch menschlich e s Ve rsage n
verursacht.
Auton om e Au tos kö nnte n
die m ei sten di e s e r Unfä lle
ve rh i n dern .
Di e »V i si on Zero «
w i ll die Zahl der Ve rke hrstote n
in der EU bis 2050
auf
0
r e duzieren.
1
2
3
4
TOP 4 PLUSPUNKTE AUTONOMES FAHREN
MEHR SICHERHEIT DURCH KÜRZERE REAKTIONSZEITEN
MEHR EFFIZIENZ DURCH VORAUSSCHAUENDES FAHREN
MEHR MOBILITÄT DURCH ABGESTIMMTES VERHALTEN IN STOSSZEITEN
MEHR KOMFORT DURCH ENTLASTUNG DES FAHRERS
TÜV SÜD AG
GESCHÄFTSBERICHT 2014
VERKNÜPFTE INFORMATIONEN
SO BEKOMMEN AUTONOME
FAHRZEUGE IHRE
UMGEBUNGSINFORMATIONEN
A bstan d s me ss ung
Ra d a r/La s e r/
Ste re o ka me ras
O bj ek t - u n d
Fa h rs p u re rke n nung
M on oka me ra s
N ac ht s i c ht
I nf ra rot s e n s o ren
N ah b e re i c h s ü b e r wa c hu n g
U l t ra s c h a l l s e n s o ren
E xa kte Po s i t i on
Or t u n g ssy s te me
un d ho c h g e na ue
d i g i ta l e Ka r ten
DEMONSTRATION IN DEN USA
VOM SILICON VALLEY NACH LAS VEGAS
ZUR CES 2015
Zwei Jahrhundert-Erfindungen werden eins: das Auto und
der Computer. Längst sorgen Assistenzsysteme beim Bremsen, beim
Abstand- oder Spurhalten und beim Parken für mehr Sicherheit. Jetzt
arbeiten Automobilhersteller in aller Welt daran, die Fahrzeuge endgültig mit der digitalen Welt zu verschmelzen: Schon in wenigen Jahren
sollen sie über hochautomatisierte Systeme verfügen, die dem Fahrer
seine Aufgaben zu großen Teilen abnehmen.
Mit diesen »Autonomen Fahren« könnte ein alter Traum
wahr werden: Wenn der Mensch – das unberechenbare Wesen – am Steuer entmachtet würde, könnte der Verkehr sicherer, effizienter und ökologischer gestaltet werden. Sogar die »Vision Zero«, eine Mobilität ohne
Unfälle, würde dann in greifbare Nähe rücken.
»Welcome to Las Vegas.« Als »Jack«, ein autonom fahrender
Prototyp eines Audi A7, Mitte Januar 2015 die Unterhaltungsmetropole
erreichte, war das ein Meilenstein. 885 Kilometer hatte der Versuchsträger vom Startpunkt in Kalifornien zurückgelegt. Auf verschiedenen
Strecken saßen zwar Menschen am Steuer – mussten aber nicht eingreifen.
Udo Steininger von TÜV SÜD hat das Projekt im Vorfeld intensiv begleitet: »Wir arbeiten seit 2006 mit der Volkswagenkonzern-Forschung
zusammen, die den Versuchsträger aufgebaut hat. TÜV SÜD hat das
Sicherheitskonzept geprüft und die Sicherheitsbeifahrer trainiert, damit
diese im Ernstfall eingreifen können.«
JACK
885
START
Stanford
Silicon Valley
WIENER ÜBEREINKOMMEN
ÜBER DEN STRASSENVERKEHR
INTERNATIONALES ABKOMMEN
AUS DEM JAHR 1968
ART. 8:
Je des Fahrzeug .. .
muss einen Führe r hab e n.
Je der Führer muss
d auernd sein Fahrz e u g
b eherrschen.
KM
STOP
La s Ve g a s
N eva d a
In Deutschland ist das TÜV SÜD-Team um Udo Steininger
längst die Nummer 1 beim Absichern von Testfahrten autonomer
Fahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr. Damit einem Versuchsträger
die so genannte Unbedenklichkeitserklärung ausgestellt werden kann,
begutachtet TÜV SÜD, ob Prototypen wirklich keine Gefährdung für
den Straßenverkehr darstellen und führt Risikoanalysen durch. Ohne
diese Expertise wären Hersteller und Zulieferer kaum in der Lage, ihre
Systeme für automatisiertes Fahren unter realen Bedingungen zu testen.
Erfahrung hat TÜV SÜD längst genug: Das Team hat unter anderem das
Sicherheitskonzept des Daimler-Versuchsträgers abgesegnet, der bereits
im Jahr 2013 automatisch die Bertha-Benz-Route abfuhr.
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IT-SECURITY: SCHUTZ VOR
ANGRIFFEN IM NETZ
Gegen die Sorglosigkeit
NACHFRAGE NACH IT-SICHERHEIT WÄCHST
WELTWEITE AUSGABEN IN US-DOLLAR (SCHÄTZUNG & PROGNOSE)
WOHER KOMMEN DIE ANGRIFFE?
Nicht H ac ker o d e r Te r ro r iste n,
s on dern ei gen e M ita r b e ite r sind
di e größte Si c h e r he itslü c ke .
2012
2013
2014
2015
2016
TOP 5
1
2
3
4
5
AKTUELLE MITARBEITER
EHEMALIGE MITARBEITER
HACKER
WETTBEWERBER
DIENSTLEISTER
A
SCHLECHT VORBEREITET
Lau t TÜ V SÜD-D a te nsc hu tzindex hab en
2 5
von
Untern eh m en i n D e u tsc hla nd
kein systematische s Vo rge he n
b ei Datenschut zve rl e t zu nge n.
– Die H e r zst ü c ke
d e r IT- I nfra str u kt u r, d i e
S e r ve r, mü ss e n
b e so n d e rs
g e sc hü tz t
we rd e n .
B
62
67
71
77
86
C
MRD. A
MRD. B
MRD. C
MRD. D
MRD. E
D
E
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GESCHÄFTSBERICHT 2014
IT-Systeme sind so etwas wie die Lebensadern unserer
modernen Welt. Und sie werden immer wichtiger. In der Industrie 4.0,
der »vierten industriellen Revolution«, verschmelzen die Grenzen
zwischen analoger und digitaler Welt. Doch nicht nur die Komplexität
steigt – die Systeme sind auch zunehmend miteinander vernetzt.
»Die rasante Entwicklung der Industrial-IT bringt den Unternehmen viele
Vorteile, ist aber auch ein Fest für Angreifer«, weiß Rainer Seidlitz von
TÜV SÜD. »An jeder Schnittstelle entstehen potenzielle Angriffspunkte.
Und auch Cloud-Services und die Nutzung privater Smartphones
oder Tablets für berufliche Zwecke stellen die IT jedes Unternehmens
vor große Herausforderungen.«
AUFSTIEG DER CLOUD
UNTERNEHMEN LAGERN DATEN AUS
D a t e n i n d er Wo l ke: B e i m »C l o ud C o mp ut ing « we rde n
D a t e n und Pro gra m m e i n we it e nt fe r nt e n Re c he nze nt re n
g e l a ger t – und ni c ht a uf de m e ig e ne n Re c hne r o de r
d e m Unt er ne hm ens s e r ve r.
STEILER ANSTIEG
JEDES JAHR WÄCHST DAS WELTWEITE DATENVOLUMEN UM
50%
BIS 2020 WIRD DIE WELTWEITE
DATENMENGE UM DEN FAKTOR
10
STEIGEN.
HAUPTURSACHEN:
vernet z te Sensori k i m
Rahmen der Industrie 4.0
und die zunehme nde
Digitalisierung
d er Schwellenlän de r.
1∕3
aller Daten werden im Jahr
2020
in Clouds gespeichert sein.
Seidlitz weiß, wovon er spricht. Seit mehr als 15 Jahren
beschäftigt sich der Experte der TÜV SÜD Sec-IT GmbH mit dem Thema
IT-Sicherheit. Datenschutz und die Absicherung gegen kriminelle Angriffe
standen bereits bei den Zertifizierungen der ersten Online-Shops Ende
der 1990er Jahre im Mittelpunkt – zu einem Zeitpunkt, als sich nur wenige
um die Sicherheit im Internet kümmerten.
Heute ist das Thema Datensicherheit in der öffentlichen
Debatte präsenter als je zuvor. Dennoch schützen sich viele Unternehmen nur unzureichend. Im Schnitt dauert es sieben Monate, bis ein
Cyberangriff überhaupt bemerkt wird. In dieser Zeit können Angreifer
ungehindert großen Schaden anrichten.
Mit ihrem Team untersucht die TÜV SÜD Sec-IT Unternehmen
im Hinblick auf ihr IT-Sicherheitsmanagement, analysiert konkrete
Vorfälle und hilft damit, IT-Risiken zu erkennen und zu minimieren.
Am Ende entscheiden sich immer mehr Kunden für eine Zertifizierung
nach ISO 27001. Dabei treten die Experten von TÜV SÜD auch selbst als
»Hacker« auf: In sogenannten Penetrationstest prüfen sie im Auftrag
des Kunden, wie anfällig deren IT-Systeme sind – allein 300 Unternehmen,
viele davon mit digitalen Geschäftsmodellen, waren es im Jahr 2014.
Alles im Dienst der Sicherheit. »Denn eigentlich«, so Seidlitz, »gibt es
nur zwei Arten von Unternehmen. Solche, die bereits gehackt wurden
und diejenigen, die in absehbarer Zeit gehackt werden.«
K
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Zunehmende
Globalisierung
WAS WÄRE,
WENN DIE
KONTINENTE
ENGER ZUSAMMENRÜCKTEN
F OTO G R A F I E
B ernha rd La ng
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WAREN UND DIENSTLEISTUNGEN
WERDEN WELTWEIT NACHGEFRAGT. WIR KÜMMERN UNS
DARUM, DASS DIE GLOBALISIERUNG NICHT STOCKT.
Die Welt wächst zusammen. Wer Güter
produziert, Dienstleistungen anbietet oder
mit Waren handelt tut dies immer öfter über
Grenzen hinweg. Damit Menschen in einer
globalisierten Welt zusammenarbeiten,
braucht es Vertrauen. Nur, wenn sich Kunden und Geschäftspartner darauf verlassen
können, dass sich alle an Verträge halten
und gleiche Qualitätsstandards einhalten,
funktioniert der weltweite Austausch. Unternehmen wie TÜV SÜD sichern diese Standards
und sorgen so dafür, dass Länder und
Kontinente noch enger zusammenrücken.
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LEBENSMITTEL: PRÜFUNG VON
FISCHEN UND MEERESFRÜCHTEN
Un ser
B ei t rag
Damit gesund wirklich gesund ist
C
B
DAS STECKT IM ALASKA SEELACHS
100 G FISCHFILET ENTHALTEN IM SCHNITT:
ENERGIE
314 KILOJOULE / 7 5 KILOKALORIEN
GRUNDZUSAMMENSETZUNG IN %
81,2 WASSER
16,7 EIWEISS
0,8 FETT
A
A
B
C
MINERALSTOFFE
KALIUM, NATRIUM, MAGNESIUM, CALCIUM
SPURENELEMENTE
VITAMINE
ZINK, JOD, SELEN
B12
DIE 3 MEISTVERZEHRTEN FISCHARTEN IN DEUTSCHLAND
ANTEIL IN %
23 18 12
1 Alaska-Se elach s
,5
2 H e ri n g
,5
3 La ch s
,5
BEDEUTENSTE FISCHFANGNATIONEN
WELTWEIT
1
CHINA
2
INDONESIEN
3
USA
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GESCHÄFTSBERICHT 2014
DIE GRÖSSTEN FANGGEBIETE
FANGMENGE IN TONNEN
R u nd 8 0 M i l l i o ne n To nnen F is c h we rde n j e de s Jahr
i n d e n M e ere n d er Wel t g e fang e n. D as mit Ab s t and
g rö ß t e Fangge b i e t i s t d e r no rdwe s t l ic he Paz if ik .
10 ,1
No rd a tla ntik
SALMO
SALAR
Lat . für
Atlantischer Lachs
B e geh r ter Sp ei sefisc h.
Bi s zu ei n em Jah r la ng
dau er t di e Wan d e r u ng
wi l dl eb en der La c hse
zu den O b erl äu fe n vo n
F lü ssen i n Eu rop a u nd
Nordam eri ka, wo sie
zur Lai ch zei t i hre Eie r
abl e gen .
DER ANTEIL VON FISCH
UND MEERESTIEREN AUS
AQUAKULTUREN STEIGT:
GESAMTPRODUKTION 2012:
67 MIO. TONNEN, DAVON
58 % Süßwasser f i sc h e
22 % Weichtiere
(z. B. Tinte nf i sc he )
1 0 % K rustentie re
8 % Me eresfisc he
2 % sonstige
11,9
Ind is c h e r O ze a n
14
,0
ze nt ra l e r Pa z i f i k
24
,4
n ö rd l i c h e r Pa zif ik
Jede Menge hochwertige Proteine, wichtige Fettsäuren,
dazu viele Vitamine und Mineralstoffe: Fische und Meerestieren sind
äußerst gesunde Lebensmittel. Mindestens ein- bis zweimal pro Woche,
so empfehlen Ernährungswissenschaftler, sollten sie daher auf unserem
Speiseplan stehen.
Pangasius, Atlantischer Lachs oder Garnelen sind aber
nicht nur besonders wertvolle Lebensmittel, sie sind auch besonders
sensibel. Denn ungekühlt verderben Fische, Krusten- und Schalentiere
aufgrund ihrer besonderen Eiweißzusammensetzung sehr schnell. Und
Verschmutzungen in Gewässern, etwa Schwermetalle, reichern sich
leicht im Fleisch der Tiere an.
Damit sowohl Qualität und Frische als auch die Sicherheit
stimmen, hat sich das das portugiesische Handelsunternehmen Sonae
Unterstützung von TÜV SÜD geholt. Das Volumen ist gewaltig: Immerhin isst jeder Portugiese im Schnitt 60 Kilogramm Fisch pro Jahr – und
kein Händler verkauft in dem Land mehr davon als Sonae mit seinem
flächendeckenden Netz an Supermärkten.
In fünf asiatischen Ländern kontrolliert TÜV SÜD seit Mitte
2014 für Sonae Hersteller und Verarbeitungsunternehmen und überprüft
die Ware vor der Verschiffung nach Europa. So wie auf einer kleinen
Pangasiusfarm im Mekong-Delta. Prozesse, Nachverfolgbarkeit und
Hygiene stehen im Zentrum der Inspektionen, die TÜV SÜD auf der
Aquakultur-Farm durchführt. Die Prüfer nehmen dabei auch die Lagerbedingungen unter die Lupe und kontrollieren, ob Verpackungen im
einwandfreien Zustand sind und Kühlvorschriften eingehalten wurden.
Nach ersten sensorischen Checks werden schließlich Stichproben der
Fische entnommen und im TÜV SÜD-eigenen Labor im Süden Vietnams
einer bio-chemischen Analyse unterzogen. Das Ziel: Zweifelsfrei herausfinden, ob die Fische frei von gefährlichen Keimen, Antibiotika und
Schwermetallen sind. Nur, wenn alle Grenzwerte eingehalten sind, gibt
es im Prüfbericht den entsprechenden positiven Vermerk.
»Zur Sicherheit seiner Kunden hat Sonae ein sehr detailliertes Prüfprogramm aufgelegt, das über den gesetzlichen Rahmen
hinausgeht«, berichtet Dr. Ron Wacker, bei TÜV SÜD für die globale
Business Unit Food verantwortlich. »Durch unsere lokalen Prüfungen, die
auf der Fischfarm beginnen und erst beim Verladen der Kühlcontainer
im Hafen enden, tragen wir dazu bei, dass die strengen Vorschriften
auch wirklich eingehalten werden.« Denn schließlich soll der gesunde
Fisch auch wirklich gesund sein.
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BAUCONTROLLING: GEBÄUDE
IN ALLER WELT UNTER DER LUPE
Mega-Projekt im Wüstensand
KLIMATISCHE BEDINGUNGEN FÜR RIAD
IM JAHRESMITTEL
TEMPERATUR TAG
MAX. 33 °C
TEMPERATUR NACHT
MIN. 20 °C
IM JULI
TEMPERATUR TAG
MAX. 43 °C
TEMPERATUR NACHT
MIN. 29 °C
HÖCHSTE GEBÄUDE
INTERNATIONALER FINANZDISTRIKTE
IN M
5 41
303
280
259
225
A N ew Yor k
,3
O n e Wo r l d Tra d e Ce nte r
B Riad
,0
A
K A FD Wo r l d Tra d e Ce nte r
– D er K AFD -Di str ik t in Ria d
C Singapur
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Overseas Union Bank Centre
D Fra n k f u r t
,0
Co mme r z b a n k Towe r
E Lon d on
Le a d e n h a l l Bu i l d i n g
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E
TÜV SÜD AG
GESCHÄFTSBERICHT 2014
D e r K AFD -M aste r- Pla n
wurde ent wor fe n u nd
üb er wacht von d e m
dän i sch en Arch ite k te n
H ENNING
L ARSEN
Henning Larsen Architects
MORE AND MORE
RASANTES WACHSTUM:
Saudi-Arabien investiert in die Zukunft: In Riad, der Hauptstadt des Landes, entsteht derzeit ein neuer Stadtteil – das Finanzzentrum »King Abdullah Financial District« (KAFD). Das Ziel des Großprojekts: Etablierten Finanzstandorten wie London, Singapur oder
Frankfurt Konkurrenz machen und Saudi-Arabiens Wirtschaft für die
Zeit nach dem Ölboom vorbereiten.
Rund 250 Bauten, darunter drei Dutzend Hochhäuser, dazu
Straßen, Grünflächen und ein Mono-Rail-Bahnhof, nehmen seit dem
Baubeginn 2006 auf einer Fläche von rund 160 Hektar Gestalt an. Beteiligt sind Planer und Arbeiter aus aller Welt, gearbeitet wird rund um
die Uhr. »Bei einem solchen Mega-Projekt mit einem anspruchsvollen
Zeitplan ist es wichtig, genau darauf zu achten, dass am Ende die
Qualität stimmt«, erläutert Dr. Joachim Junggunst von TÜV SÜD. Gemeinsam mit seinem Team der Abteilung Bautechnik International hat
er deshalb den Auftrag erhalten, sich um die Überprüfung der Bauüberwachung zu kümmern.
I n d e n ve rga ngene n e i nhunde r t
J a h re n hat s i c h d i e Ei nwo hne r zahl
d e r s a ud i s c he n H aup t s t a dt
v e r z wei hund er t fac ht :
25
150
TSD. TSD.
1 91 4 1 960
1,3
MIO.
1980
DAS BERATUNGSUNTERNEHMEN
ZYEN ERMITTELT JÄHRLICH
EINE RANGLISTE DER WICHTIGSTEN
FINANZPLÄTZE WELTWEIT:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
New York
London
Hongkong
Singapur
San Franci sc o
Tokio
Zürich
Se oul
Boston
Washington D C
3,6
MIO.
20 0 0
5,2
MIO.
201 4
Der gute Ruf von TÜV SÜD, die langjährige Erfahrung und
die Neutralität als Prüfer überzeugten den Bauherrn, die saudi-arabische
Rayadah Investment Company. Denn die investiert nach offiziellen
Angaben mehr als 6,5 Milliarden Euro in das Zukunftsprojekt KAFD.
Seither sind Dr. Junggunst und sein Team die letzte Instanz in puncto
Qualität. Das bedeutet: Der Baufortschritt während der laufenden
Arbeiten wird zwar von zwei Unternehmen aus den USA und Australien
permanent geprüft. Am Ende verantwortet aber TÜV SÜD die finale
Abnahme der Bauten.
Ein Expertenteam, bestehend aus Bau-, Elektro- und
Gebäudetechnikingenieuren, nimmt sich dazu jedes einzelne Gebäude
vor: Stimmen alle Gewerke – von Decken und tragenden Wänden bis
zur Fassade und den Bodenbelägen – mit den Plänen überein? Entspricht
die Qualität der Ausführung internationalen Leistungsstandards? Erst,
wenn die TÜV SÜD-Prüfer diese Fragen mit »ja« beantworten, gibt es
das begehrte Zertifikat nach TÜV Standard BC7. Und das ist auch in
Saudi-Arabien ein Zeichen für absolut unabhängige Expertise.
W
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Tren d
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Gesellschaftliche
Herausforderungen
WAS WÄRE, WENN
WÜNSCHE
WAHR WÜRDEN
F OTO G R A F I E
C a ra Phi lli p s
28
BIS
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Un ser
An spru c h
GANZ GLEICH, WO SIE LEBEN:
ALLE MENSCHEN HABEN
GRUNDBEDÜRFNISSE. WIR
HELFEN, SIE ZU DECKEN.
Weltweit verändert sich unser Zusammenleben: Urbanisierung, demografischer
Wandel, Individualisierung und die Aufhebung der Grenzen von Arbeit und Privatleben sind nur einige der Megatrends, die
unsere Gesellschaft prägen. Industrienationen, Entwicklungs- und Schwellenländer stehen darum vor großen Herausforderungen: den Bewohnern heute ein
gutes Leben zu sichern, die Gesellschaft
als Ganzes zusammenzuhalten und
künftigen Generationen ein Maximum an
Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten.
G E S E L L S C H A F T L I C H E
H E R A U S F O R D E R U N G E N
ENERGIEVERSORGUNG:
LÄNGERE LEBENS DAUER FÜR
INDIENS KOHLEKRAFTWERKE
Un ser
B ei t rag
Gute Luft in Madhya Pradesh
STROMZUGANG IN INDIEN
DATEN UND FAKTEN
– Stro m zä hle r in e i n e m
Wo hnha u s in I n d i e n
1,24
290 8
Von
ZWISCHEN 1990 UND
2009 HAT SICH DER CO 2AUSSTOSS INDIENS VERDREIFACHT. IM JAHR 2035
KÖNNTE DAS LAND FÜR
M R D.
Indern hab en run d
M I O.
keinen Zugang zu r
Stromversorgung .
%
DER WELTWEITEN
CO 2-EMISSIONEN VERANTWORTLICH SEIN.
D
ENERGIEMIX IN INDIEN
KAPAZITÄT DER VORHANDENEN KRAFTWERKE IN %
E F
C
B
A
56
20
12
9
2
1
KOHLE WASSER ERNEUERBARE ERDGAS KERNENERGIE DIESEL A
B
C
D
E
F
TÜV SÜD AG
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BIS 2030
WIRD SICH DER
ENERGIEBEDARF
INDIENS MEHR
ALS VERDOPPELN.
Kohle ist das Rückgrat der Energieversorgung in Indien.
Mehr als die Hälfte des Stroms für das Milliardenvolk wird in Kohlekraftwerken erzeugt. Viele Kraftwerke in dem südasiatischen Land wurden
Anfang der 1970er-Jahre errichtet – und sind nun am Ende ihrer Lebensdauer. Das hat nicht nur Folgen für die Energieversorgung – Stromausfälle
gehören selbst in Metropolen wie Mumbai oder Delhi zu Tagesordnung –
sondern auch für die Umwelt: Laut Internationalem Währungsfonds
sterben jedes Jahr 70.000 Inder durch Kohlekraftwerke.
GESAMTLEISTUNG DER INDISCHEN KRAFTWERKE
IN GIGAWATT
I n di ens Re gi e r ung p l a nt , die St ro me r ze ug ung
i m Land i n d e n ko m m e nde n Jahre n mas s iv
z u s t ei ger n. Auc h i n Zuk unf t wird Ko hl e dab e i
d e r w i c ht i gs t e Ene rgi et räg e r b l e ib e n.
199
2012
275
201 7
779
2025
Höchste Zeit für ein umfassendes Sanierungs- und
Modernisierungsprogramm. Im Jahr 2013 hat die staatliche indische
Energiebehörde CEA ein solches Projekt gestartet. Ziele sind unter
anderem die Erhöhung der Versorgungssicherheit, mehr Effizienz und
eine Reduzierung des Schadstoffausstoßes. Innerhalb von fünf Jahren
sollen rund hundert Kraftwerke grundlegend überholt und auf einen
neuen Stand gebracht werden.
Eines dieser Kraftwerke ist das Sanjay Gandhi-Kraftwerk im
Bundesstaat Madhya Pradesh. Für die Bewertung dieser Anlage hat
sich der Betreiber MPPGENCO die Unterstützung von TÜV SÜD gesichert.
Seit Mitte 2014 nahmen die Kraftwerksexperten des Unternehmens
zunächst den Zustand und die Gesamtperformance des Kraftwerks auf.
In einem zweiten Schritt wird nun die Restlebensdauer der einzelnen
Komponenten ermittelt. »Von Anfang an arbeiteten wir dabei in gemischten Teams aus verschiedenen Ländern«, erläutert Bratin Roy von
TÜV SÜD South Asia, der das Projekt leitet. »Dies garantiert optimales
Know-how und gleichzeitig lokale Expertise.« Ein detaillierter Report
gibt dann Auskunft darüber, welche Erneuerungsmaßnahmen notwendig und sinnvoll sind – und wo eine Sanierung nicht nötig ist oder aus
Kostengründen nicht durchgeführt werden sollte.
»Als unabhängiger, international tätiger Berater können
wir der indischen Regierung absolute Neutralität garantieren und
dadurch dazu beitragen, dass die Kraftwerke künftig ähnlich effizient
wie in anderen Ländern sind«, so Bratin Roy. Und damit nicht nur
einer schnell wachsende Gesellschaft ihre Energie zu sichern – sondern
auch dafür Sorge zu tragen, dass dies in Zukunft möglichst umweltfreundlich geschieht.
G E S E L L S C H A F T L I C H E
Un ser
B ei t rag
H E R A U S F O R D E R U N G E N
FREIZEITPARKS: SICHERER FAHRSPASS AUF ACHTERBAHN & CO.
Grundbedürfnis nach Erholung
DIE 4 HÖCHSTEN ACHTERBAHNEN DER WELT
IN M
DIE SCHNELLSTE ACHTERBAHN DER WELT
DIE
A
FORMULA ROSSA
B
E röf fnung 201 0
Standor t Ferrari World, A bu D h abi
2 40
KM/H
Hö chstgeschwindi gke i t
C
KINGDA KA, 139
A
USA
TOP THRILL DRAGSTER, 128
B
USA
D
ESCAPE FROM KRYPTON, 127
USA
TOWER OF TERROR, 115
D
AUSTRALIEN
MEGA-EVENT
B ei m g rößten Vol ks fes t d er Wel t ,
d em M ü n c h e n e r O k to b e r fe st ,
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1 70
Fa h rg e s c h ä f te
f ü r U nter h a l tu n g u n d N er ven ki t z el .
– Fi t fü r d e n J o b : B e i i h re n P r ü fu n g e n
mü ss e n d i e E x p e r te n vo n T Ü V SÜ D
auch zu Fuß die Achterb ahn erklimmen.
C
TÜV SÜD AG
GESCHÄFTSBERICHT 2014
DIE 5 GRÖSSTEN FREIZEITPARKS
DER WELT
BESUCHERANZAHL PRO JAHR
1
2
3
4
5
MAGIC KINGDOM
AT WALT DISNEY WORLD, USA
18.588.000
TOKYO DISNEYLAND, JAPAN
17.214.000
DISNEYLAND, USA
16.202.000
TOKYO DISNEY SEA, JAPAN
14.084.000
EPCOT
AT WALT DISNEY WORLD, USA
11.229.000
SCHNELLER
ALS EIN FORMEL 1-WAGEN
Ke i ne Ac ht e r b ahn b e s c h l e unig t
sch nel l e r al s d e r K i ngd a Ka
i m US - B u nd es s t aat N ew Je rs ey
»Der Mensch lebt nicht vom Brot allein«, lautet eine bekannte
Redensart: Nicht nur das materielle Wohlergehen, sondern auch geistige
Anregungen, Erholung oder einfach Müßiggang machen das Leben
aus. In unserer modernen Industriegesellschaft bedeutet dies auch: Der
Gestaltung der Freizeit, jenes eng umrissenen Teils des Lebens, der nicht
mit Arbeit durchgetaktet ist, kommt eine hohe Bedeutung zu.
Sicherheit in allen Lebensbereichen – so lautet ein Anspruch
von TÜV SÜD. Und dies nicht erst seit heute: Bereits im Jahr 1910 prüfte
der damalige TÜV Bayern die erste Seilbahn, zwanzig Jahre später
sorgten drei Ingenieure erstmals für die Sicherheit eines Karussells auf
dem Münchener Oktoberfest. Die Überprüfung von Seilbahnen und
sogenannten »fliegende Bauten«, also Gebäuden oder Fahrgeschäften auf
Jahrmärkten, gehört seither zu den Kernkompetenzen von TÜV SÜD.
Wo Freizeit und Technik zusammenkommen, sind die Experten des Unternehmens oft nicht weit.
Rainer Deppe ist einer von mehreren Dutzend TÜV SÜDIngenieuren, die mit ihrer Arbeit dafür sorgen, dass sich Menschen in
aller Welt gefahrlos ins Vergnügen stürzen können. Seine Aufgabe: Eine
komplette Anlage, zum Beispiel eine Achterbahn, auf ihre Sicherheit
begutachten. Dafür begleitet er Hersteller oder Betreiber schon beim
Projektentwurf, prüft die technischen Unterlagen und übernimmt die
Erstabnahme. Läuft eine Anlage bereits, so übernimmt er die regelmäßigen Prüfungen – in vielen Ländern sind diese gesetzlich vorgeschrieben. »Dafür gehe ich jeden Meter einzeln ab, prüfe beispielsweise die
Schweißnähte und Verschraubungen und suche nach Mikrorissen«,
sagt Deppe. In Freizeitparks auf der ganzen Welt ist er dafür jedes
Jahr unterwegs. In Europa und Nordamerika, im Nahen Osten und im
fernen Asien.
Eines der interessantesten Fahrgeschäfte im Jahr 2014 hat
Rainer Deppe aber in Deutschland geprüft. In einem Freizeitpark südlich
von Leipzig sorgt der 32 Meter hohe »Huracan« dafür, dass sich die
Besucher des Parks nicht langweilen. Und auf der Achterbahn genau
so abschalten können, wie es ihrem Grundbedürfnis nach Erholung
entspricht. Dank TÜV SÜD selbstverständlich sicher und risikofrei.
VON
0
200
AUF
KM/H
ENTSPANNUNG PUR!
WENIGER ADRENALIN ALS EINE ACHTERBAHN, DAFÜR BERAUSCHENDE AUSSICHTEN:
RIESENRÄDER HABEN IN DEN VERGANGENEN JAHREN EINE RENAISSANCE ERLEBT.
DIE GRÖSSTEN BEFINDEN SICH IN LAS VEGAS, SINGAPUR UND NANCHANG (CHINA).
IN
3 ,5
S E K.
N A C H H A L T I G E
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Z
C H A N C E N
Nachhaltige
Chancen
WAS WÄRE,
WENN DIE
ZUKUNFT
SCHON HEUTE
BEGÖNNE
F OTO G R A F I E
Ma t hi s Rekow sk i
40
BIS
51
TÜV SÜD AG
GESCHÄFTSBERICHT 2014
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42
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46
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TÜV SÜD AG
GESCHÄFTSBERICHT 2014
Un ser
An spru c h
HEUTE ENTSCHEIDET SICH, WIE
WIR MORGEN LEBEN WERDEN.
WIR FÖRDERN MIT UNSERER
EXPERTISE ZUKUNFTSPROJEKTE.
Nachhaltigkeit bedeutet mehr als nur
Umweltschutz. Wer nachhaltig handelt,
misst seine Entscheidungen in hohem Maß
daran, welchen Einfluss sie auf die Zukunft
haben werden. Denn wir wollen künftigen
Generationen die Lebensgrundlagen
bewahren und ihnen auch morgen alle
Möglichkeiten erhalten. Natürlich gehört
dazu auch ein schonender Umgang mit
den Ressourcen der Erde. TÜV SÜD unterstützt innovative technologische Lösungen
und Forschungsprojekte, die nachhaltig
angelegt sind und heute schon die
Zukunft sichern.
N A C H H A L T I G E
C H A N C E N
E-MOBILITÄT:
ELEKTROFAHR ZEUGE AUF DEM
CRASH-PRÜFSTAND
Un ser
B ei t rag
Unter Strom? – Aber sicher!
NISCHENPRODUKT
CRASHVERSUCHE
No ch sind welt we i t n u r we ni ge
E l ek trofahrzeuge u nte r we gs
( Zahlen vom D eze m b e r 2014 ).
I n O b er pfa f fen h ofen w erd en Fa h r z eu g kom p on enten g eteste t.
0 ,08
%
Antei l der E-Auto s
an allen Autos we l t we i t
EINWOHNER
D
81 MIO.
USA
317 MIO.
NORWEGEN
5,2 MIO.
E-FAHRZEUGE GESAMT
D
25.000
USA
291.322
NORWEGEN
43.442
E-AUTO-ZULASSUNGEN 2014
D
13.049
USA
118.692
NORWEGEN
23.390
ANZAHL STROMTANKSTELLEN
D
4.800
USA
19.500
NORWEGEN
5.600
44
M
Lä n g e d er
Beschleunigungsst re c ke
80 K M/H
MAX. GESCHWINDIGKEIT AM ENDE
DER BESCHLEUNIGUNGSSTRECKE
2.000 KG
MAX. PRÜFMASSE
60 G
MAX. BREMSVERZÖGERUNG
1,5 M MAX. BREMSWEG
– B l i c k a u f d i e 4 4 M ete r l a n g e Cra s hte sta n l a g e
TÜV SÜD AG
GESCHÄFTSBERICHT 2014
HIGH-TECH-AKKU
LITHIUM-IONEN-BATTERIE
E rstmals kommerz i e l l
e rhältlich
1991
Max. Leistungsdichte eines
mo dernen Li-Ion-A k ku s
4
K W P RO KG
Ladezyklen
20.000
Sp eicherleistung de s aktuell größten Li-Ion-Akkus
in einem K raf t we rk
36
MWH
BATTERIE-TYPEN
FÜR KRAFTFAHRZEUGE
Eines von Zehntausend: Das ist der Anteil von elektrisch
betriebenen Fahrzeugen weltweit. Laut der Internationalen Energieagentur IEA waren Ende 2014 gerade einmal 665.000 Autos mit
E-Motoren auf den Straßen unterwegs – die meisten davon in den USA,
Japan und China.
Zugegeben: Die hohen Erwartungen, mit denen die Automobilbranche vor rund fünf Jahren ins elektrische Zeitalter gestartet
ist, haben sich bisher nicht erfüllt. Deutschland beispielsweise ist von
seinem Ziel, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf den Straßen
zu haben, weit entfernt. Gerade einmal 25.000 sind es derzeit.
»Wir setzen trotzdem weiter massiv auf E-Mobilität, weil der
elektrische Antriebsstrang im Fahrzeug eindeutig die Zukunft bedeutet«, sagt Volker Blandow, Global Head of E-Mobility bei TÜV SÜD. Seine
Überzeugung: In 10 bis 15 Jahren wird die Elektrifizierung durchgreifen.
Immerhin seien die Batteriekosten pro kWh in den vergangenen Jahren
deutlich gefallen, und auch die Marktreife der Brennstoffzelle rückt in
greifbare Nähe.
TÜV SÜD unterstützt die Zukunftsvision E-Mobilität ganz
konkret – am eindrucksvollsten mit einem modernen Crashtestzentrums
vor den Toren Münchens. Hier dreht sich alles um eine Frage: Wie sicher
sind die Herzstücke der E-Fahrzeuge, die Batterien? In unterschiedlichen
Testreihen werden die Energiespeicher dabei gezielt belastet, beispielsweise auf bis zu 80 Stundenkilometer beschleunigt und abrupt abgebremst, starken Temperaturschwankungen ausgesetzt oder mit Gegenständen malträtiert.
»Batterien von E-Fahrzeugen bündeln hohe Energiemengen
auf kleinem Raum«, berichtet Johannes Brey, der den Bereich Battery
Testing von TÜV SÜD leitet. »Die Gesetzgeber verlangen daher, dass auch
bei Unfällen oder Beschädigungen keine Gefahr von ihnen ausgeht –
sonst dürfen sie nicht verbaut werden.« TÜV SÜD ist damit auch bei der
Mobilität der Zukunft ganz vorn mit dabei, getreu seinem Gründungsgedanken: Mensch und Umwelt vor den nachteiligen Auswirkungen der
Technik zu schützen!
PB-PBO2
BLEI-AKKU
J e na c h Aut o t y p m üs s e n die B at t e r ie n unt e rs c hie dl ic h
h oh e Sp annungen l i e fe r n. D ahe r ko mme n in Fahr ze ug e n
v e rs c hi e d e ne B at t e r i e -Typ e n z um Eins at z
400
12
VOLT
Ko nve ntio ne lle s
Fa hr ze u g
SINKENDE BATTERIEKOSTEN
IN US-DOLLAR PRO KWH
2011
620
2012
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NIMH
NICKEL-METALLHYDRID-AKKU
VOLT
H y b r i d - Fa h r ze u g
2013
400
2022 (ZIEL)
180
LI-ION
LITHIUM-IONEN-AKKU
800
VOLT
Plug-In-E-Mobil
o d er E - M o b i l
N A C H H A L T I G E
Un ser
B ei t rag
C H A N C E N
MÜLLVERBRENNUNG:
HÖCHSTE EFFIZIENZ- UND
UMWELTSTANDARDS
Aus Alt mach Strom
D
GRÜNES ZUKUNFTSPROJEKT
55
A
C
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%
de s A bfal l s i n S a n Fra n ci s co
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M i t de m P ro jek t
ZERO
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wi e de r ve r wer tet u n d
ko mp o st i e r t w erd en .
WAS PASSIERT MIT UNSEREM MÜLL?
ABFALLBEHANDLUNG
IN DER EUROPÄISCHEN UNION
IN %
34
27
24
15
DEPONIE
RECYCLING
VERBRENNUNG
KOMPOSTIERUNG
A
B
C
D
TÜV SÜD AG
GESCHÄFTSBERICHT 2014
SPITZE DES MÜLLBERGS
SO VIEL MÜLL PRODUZIERT
DIE WELT JEDEN TAG
(PROGNOSE)
MIO. TONNEN
2010
3,5
2025
6
2100
11
SO FUNKTIONIERT
DIE MÜLLVERBRENNUNG
S tar k ve re i nfac ht e s S c he ma de s
S to ff s t ro m s e i ne r M VA unt e r
B e t ra c ht ung d e r Ze rs t ö rung und
A bs c hei d u ng vo n Sc had st o f fe n
Eine Lebensmittelverpackung, ausgetretene Schuhe, das
zerbrochene Spielzeug: Jeder Mensch produziert Müll. Im europäischen
Durchschnitt rund 500 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Doch wohin mit
den Abfällen? In vielen Ländern wird der anfallende Müll verbrannt –
und damit zur Energieerzeugung genutzt.
Eine der modernsten Müllverbrennungsanlagen Europas
entsteht derzeit im britischen Runcorn. In vier Kraftwerksblöcken soll
ab Ende 2015 der gesamte Müll der Großregion Liverpool/Manchester
entsorgt und zur Stromerzeugung genutzt werden – rund 850.000 Tonnen
im Jahr. Seit Frühjahr 2014 sind die ersten beiden Blöcke in Betrieb und
versorgen mehrere Industrieanlagen mit Strom und Wärme.
»Bei der Müllverbrennung machen die Gesetzgeber sehr
strenge Umweltvorgaben. Nur, wenn die EU-Richtlinie zur Abfallentsorgung eingehalten wird, darf eine Anlage in Betrieb gehen«, berichtet
Bernhard Thull von TÜV SÜD. Als abteilungsübergreifendes Projekt,
in einer Zusammenarbeit von Umwelttechnik, Anlagentechnik und den
britischen Kollegen, hat er die Anlage Runcorn in puncto Umweltverträglichkeit und Effizienz untersucht und abgenommen – und damit
den Startschuss für den Betrieb gegeben.
Wie effizient arbeitet die Anlage? Wie gut verbrennt sie den
angelieferten Müll, auch unter Worst-Case-Szenarien? Ist die Brennkammer zu jedem Zeitpunkt heiß genug, wird genug Sauerstoff zugeführt? »Mindestens 850 Grad Celsius sind nötig, um die organischen
Bestandteile im Müll ordnungsgemäß zu verbrennen«, so Thull. »Ist die
Temperatur niedriger, würden Schadstoffe wie Dioxin entstehen.«
Auch die sogenannte Ausbrandqualität des Abfalls ist wichtig – damit
die Schlacke im Anschluss für den Straßenbau verwendet werden kann.
Über einen Zeitraum von zehn Wochen untersuchten die
TÜV SÜD-Experten die Anlage – das sorgt für eine hohe Zuverlässigkeit
der Daten. Das Besondere: TÜV SÜD ist eines der wenigen Unternehmen,
das alle notwendigen Tests aus einer Hand anbieten kann und die dafür
nötigen Akkreditierungen besitzt. Ein Vorteil, den auch die Betreiber von
Müllverbrennungsanlagen schätzen: Für rund zwei Dutzend Anlagen hat
TÜV SÜD in den vergangenen Jahren in Großbritannien die Performancetests verantwortet.
ABFALL
H i l f s s tof f
Wa s c h f l ü ss i g ke i t
H i l f s s tof f
A k t i v ko h l e
H e rd ofe n ko ks
H i l f s s tof f
A mmo n i a kWa ss e r
ABSORBTION
FEINREINIGUNG
ENTSTICKUNG
SCR-
FEUERUNG
ENTSTAUBUNG
BAG FILTER
S c h l ac ke
F ilte rsta u b
Re a k t i o n s p ro d u k t ( e )
A l ta d s o r b e n s
Weitgehende
Immobilisierung
Abscheidung
kaum immobilisiert
Abscheidung
saurer Gase,
z.T. Schwermetalle,
insb. Hg
Abscheidung Restanteile
von org. Schadstoffen,
z.T. Schwermetalle
PCDD/F
Abscheidung
Stickoxide
G e re inig te s
Abgas
N A C H H A L T I G E
C H A N C E N
Impressum
H E R AU S G E B E R
T Ü V SÜ D AG
We ste nd stra ß e 19 9
806 86 M ü nc he n / D e u t s c h l a n d
Fo n
+49 ( 0)89 5791 - 0
Fa x
+49 ( 0)89 5791 - 1 551
M a il info @ tu ev- su e d . d e
We b w w w. tu ev- su e d . d e
© T Ü V SÜ D AG / M ü nc h e n .
A lle Re c hte vo r b e ha l te n .
KO N Z E R N B E R E I C H
U N T E R N E H M E N S KO M M U N I K AT I O N
M a t thia s A nd re e se n V i e g a s ,
J ö rg Rie d le (Pro j e k t l e i te r )
KO N Z E R N B E R E I C H F I N A N Z- U N D R E C H N U N G S W E S E N
Stefa n Le m b e r t, Ka th a r i n a H öfn e r, H e i ke Le n h a rd t
FOTO G A R F I E
J im G o ld e n S. 5 – 10
J a so n He nr y S. 12
C. D eva n S. 14
B e r nha rd La ng S. 17 – 2 2
M o r te n A nd e rse n S. 24
D o m inic Du d ley S. 26
C a ra Phillip s S. 29 – 3 4
J im Ve c c hi S. 3 6
No r m a n Re m b a r z S. 3 8
M a this Re kowsk i S. 41 – 4 6
T Ü V SÜ D S. 4 8
G o d o ng S. 50
KO N Z E P T I O N U N D G E S TA LT U N G
Str ic hp u nk t G m b H, St u t tg a r t u n d B e r l i n
w w w. str ic hp u nk t- d e s i g n . d e
DRUCK
G. Pe sc hke Dr u c ke re i Gmb H , Pa rs d o r f
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07. M a i 2015
2014
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Fax
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