Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin · Juli 2014
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Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin · Juli 2014
Blick Dom Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin · Juli 2014 2 | An(ge)dacht Monatsspruch: »Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.« Psalm 73, 23 – 24 Urlaubsreif! I n der Mitte des Jahres schwinden bei vielen Menschen die Kräfte. Sie fühlen sich ausgelaugt und hungern nach Erholung und Entspannung, aber auch nach Anregungen und neuen Eindrücken. Sie erhoffen sich davon Schwung und neue Energie für ihr Leben, ihre Arbeit, ihren Alltag. Viele werden bei ihrem Urlaub auch Kirchen besuchen. Wir hier in Berlin erleben ja gerade in den Sommermonaten, wie viele Menschen etwa den Berliner Dom besuchen. Und in der Tat – viele Menschen, die ich kenne, auch diejenigen, die nicht gläubig sind, suchen bei ihren Städtereisen als erstes die großen Kirchen auf. Es geht eine merkwürdige Anziehung von ihnen aus, auch wenn sehr viele Menschen in den Kirchen, ihren imposanten Mauern und Bögen, mehr das Zeugnis einer großen Vergangenheit als einer bewegenden Gegenwart erkennen. Als seien mächtige Säulen und hohen Gewölbe der Kirchen erstarrte Gesteinsmassen, in denen kein Feuer mehr brennt. Und dennoch, vielleicht ahnen sie es mehr als dass es ihnen ausdrücklich bewusst ist: Es sind nicht bloß erkaltete Gesteinsmassen, von denen sie angezogen sind. Es liegt darin eine Glut verborgen, die noch sehr viel Energie hat. Ich selbst muss dabei an einen Besuch des Nationalparks Timanfaya auf der Insel Lanzarote denken. Auf 51 Quadratkilometern kann der Besucher der Insel sich einen Eindruck von den Monatanas del Fuego, den Feuerbergen, machen. Das erstarrte Vulkangestein bildet bizarren Formen und die imposanten Felsschichten erinnern an die bewegende Kraft, die in den Jahren 1730 und 1736 aus der Erde brach. Wer aber glaubt, dass diese außergewöhnliche Landschaft nur noch eine kalte Gesteinswüste ist, wird erstaunt sein, wenn er zum Aussichtspunkt Islote del Hilario kommt. Legt man ein Büschel Gras in eine bestimmte Felshöhlung, geht er augenblicklich in Flammen auf. Und wer dort in ein eingesenktes Rohr etwas Wasser schüttet, wird nach wenigen Sekunden An(ge)dacht | 3 vor der Dampffontäne erschrecken, die explosionsartig in die Luft schießt. Vielleicht ist auf den Reisen, die manche von uns in diesen Wochen unternehmen werden, der Besuch von vertrauten oder auch ganz und gar fremden und unvertrauten Kirchen eine Chance, sich daran zu erinnern, dass es auch in den Kirchen und im Glauben insgesamt genau darum geht: zu entdecken, dass unter der Oberfläche von manchmal durchaus erstarrt wirkenden Traditionen noch ein Feuer brennt. Und vielleicht ist der Urlaub eine gute Gelegenheit – wie beim Timanfaya auf Lanzarote – die richtige Stelle finden, um sein Büschel Gras neu entzünden zu lassen. Denn es wird – da bin ich mir sicher – für jede und jeden eine Stelle geben, die Gott genau für sie oder ihn gemacht hat. Lassen wir uns dazu ermutigen, uns neu auf die Suche danach zu machen. Es grüßt Sie Ihr Domprediger Thomas C. Müller Timanfaya auf der Insel Lanzarote 4 | Gottesdienste und Andachten 5. Juli Samstag 18.00 Uhr, Domvesper Domprediger Thomas C. Müller Staats- und Domchor Berlin Leitung: Kai-Uwe Jirka 6. Juli Sonntag 3. Sonntag nach Trinitatis 10.00 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl Bischof Gerhard Ulrich, Kiel Kapellchor des Staats- und Domchors Berlin Leitung: Christian Gössel Domkantor Tobias Brommann, Orgel Kindergottesdienst 18.00 Uhr, Abendgottesdienst mit Abendmahl Mit Einführung des neuen Leiters der Lebensberatungsstelle am Berliner Dom Dompredigerin Dr. Petra Zimmermann Choir Alumni of Christ the King (Frankfurt) Leitung: Kathleen Bird Domkantor Tobias Brommann, Orgel 7. Juli Montag 19.00 Uhr, Liturgische Vesper am Petrusaltar mit Mitgliedern des Johanniterund Malteserordens 10. Juli Donnerstag 21.00 Uhr, Taizé-Andacht Meditative Andacht nach dem Ritus der ökumenischen Communauté de Taizé Vierstimmiges Einsingen ab 19.45 Uhr, einfaches Einsingen ab 20.40 Uhr 12. Juli Samstag 18.00 Uhr, Domvesper Domprediger i. R. F.-W. Hünerbein Berliner Dombläser Leitung und Orgel: Domorganist Andreas Sieling 13. Juli Sonntag 4. Sonntag nach Trinitatis 10.00 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl Domprediger Thomas C. Müller Domorganist Andreas Sieling Kindergottesdienst · Kirchenkaffee 18.00 Uhr, Abendgottesdienst Prof. Dr. Notger Slenczka, Humboldt-Universität zu Berlin Domorganist Andreas Sieling Gottesdienste und Andachten | 5 20. Juli Sonntag 5. Sonntag nach Trinitatis 9.30 Uhr, Gedenkgottesdienst anlässlich des 70. Jahrestages des Attentats auf Adolf Hitler Dieser Gottesdienst wird live im ZDF übertragen. ACHTUNG: Beginn ist 9.30 Uhr! Letzter Einlass 9.00 Uhr! Dr. h. c. Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der EKD Domprediger Thomas C. Müller Dompredigerin Dr. Petra Zimmermann Ludwig Obst, Bariton Berliner Dombläser Leitung und Orgel: Domorganist Andreas Sieling 18.00 Uhr, Abendgottesdienst Prof. Dr. Dres. h. c. Christoph Markschies, Humboldt-Universität zu Berlin Domorganist Andreas Sieling 26. Juli Samstag 18.00 Uhr, Domvesper Dompredigerin Dr. Petra Zimmermann LKMD Prof. Dr. Gunter Kennel, Orgel 27. Juli Sonntag 6. Sonntag nach Trinitatis 10.00 Uhr, Gottesdienst im Rahmen der Citykirchenpredigtreihe »Der Tod ist in unsere Fenster gestiegen.« Zeitgemäßes über Krieg und Tod zwischen 1914 und 2014: Bruno Doehrings Predigt am Vorabend des Ersten Weltkrieges Dompredigerin Dr. Petra Zimmermann Domprediger Thomas C. Müller Domkantor Tobias Brommann, Orgel Kindergottesdienst 18.00 Uhr, Abendgottesdienst Prof. Dr. Jens Schröter, Humboldt-Universität zu Berlin Domkantor Tobias Brommann, Orgel Mittagsandachten Montag – Samstag: 12.00 – 12.15 Uhr Abendandachten Montag – Mittwoch und Freitag: 18.00 – 18.20 Uhr Evensong Abendgebet in Deutsch und Englisch Donnerstag: 18.00 – 18.30 Uhr Beichte Zur Beichte und für seelsorgliche Gespräche vereinbaren Sie bitte einen Termin oder sprechen Sie die Domprediger an. Kindergottesdienste gibt es am 6., 13. und 27. Juli Achtung: Am 20. Juli findet wegen der Fernsehübertragung durch das ZDF kein Kindergottesdienst statt (mehr Infos ab Seite 10). Wer war noch mal dieser Luther? Falls Ihr das kurz und knackig erklärt bekommen wollt, dann müsst Ihr unbedingt die neue Multimediaausstellung im Dom ansehen. Wir haben oben in Loge N extra einen Monitor für Euch aufgebaut, auf dem ein kurzer, lustiger Film über Luther läuft. Im ganzen Haus sind noch andere Bildschirme verteilt, die auch eine Menge über den Dom und seine vielen Herren verraten. Falls Ihr und Eure LehrerInnen– natürlich nach den Ferien – noch ein Ziel für den nächsten Wandertag sucht: wir machen zur Ausstellung auch extra Schülerführungen. Fragt einfach nach bei: [email protected] Ferienzeit - Zeugniszeit ! Anfang Juli bekommen viele von Euch Zeugnisse. Manchmal sind die Noten da drauf vielleicht nicht so toll, wie Ihr und Eure Eltern erwartet habt. Vielleicht streitet Ihr deshalb. Oder Ihr seid selbst von Euch enttäuscht, unglücklich und total sauer auf irgendeinen doofen Lehrer. Falls Ihr darüber reden wollt, gibt es die Nummer gegen Kummer, bei der Ihr einfach anrufen könnt: 11 6 111 oder Ihr meldet Euch bei mir: [email protected]. Für die langen Sommerferientage haben wir noch einen Buchtipp für Euch: »Was wächst denn da? Ein Jahr in Opas Garten.« von Gerda Muller Sommerferien in Oma und Opas Garten – eine meiner schönsten und frühesten, lebendigsten und buntesten Erinnerungen. Blütenmeere und geheimnisvolle Düfte, schwere Erde und tausendfaches Gesumm. Wild und üppig! Und Sophie? Sie kennt Gemüse nur aus dem Supermarkt. Aber sie hat einen Opa. Dem hilft sie beim Gärtnern und Ernten, und wir Leser lernen ganz nebenbei eine Menge über unser Gemüse. Seid nicht traurig, wenn ihr keinen eigenen oder Großelterngarten habt! Zum Schluss gibt es noch Anregungen für einen Kräutergarten auf dem Balkon oder dem Fensterbrett. Und nun fröhlich gelesen und gepfiffen: Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben. 8 | Gemeindetermine Einige Gemeindekreise haben im Juli Sommerpause. 3. Juli Donnerstag 19.00 Uhr · GR II Offene Übungsabende Schriftmeditation und Herzensgebet 7. Juli Montag 20.00 Uhr · GR II Evangelisches Lehrhaus Biblischen Texten auf den Grund gehen 20.15 Uhr · GR I Laudate omnes gentes Probeabend für Taizégesänge 8. Juli Dienstag 15.00 Uhr · GR II Seniorenkreis Freude in der Domgemeinde Getauft Am 15. Juni: Louisa Marie Amaryllis Donat Am 29. Juni: Constantin Balthasar Schlebes Getraut Am 24. Mai: Leo und Viktoriya Pfeilschifter Am 7. Juni: Martin und Claudia Ristau Am 13. Juni: Jürgen und Ulrike Quell Am 14. Juni: Stefan und Yuliya Oehlke Am 21. Juni: Johannes und Katinka Bayer Leid in der Domgemeinde Verstorben Am 10. Juni: Gerd Heinz Scholz, im Alter von 78 Jahren GR I: Gemeinderaum I (Portal 11) GR II: Gemeinderaum II (Portal 12) SCS: Sophie-Charlotte-Saal (Portal 2) LHS: Luise-Henriette-Saal (Portal 2) PK: Predigtkirche TTK: Tauf- und Traukirche kreuz & quer | 9 Liesenstraße und Hollywood Dreharbeiten Ende Juni auf unserem Domfriedhof in der Liesenstraße sind ja an sich schon eine tolle Sache, aber dass unser DKK-Vorsitzender Volker Faigle gleich im Film mitspielt, ist einfach großartig. D ie Lebenden und die Toten«, so lautet der Arbeitstitel der Krimiserie, die das ZDF 2015 sendet. Volker Faigle übernimmt die Rolle des Pfarrers, der die Grabrede bei einer Beerdigung hält. Schauspieler Jochen Vogel spielt den Kommissar. Nach einer Statistenrolle im Hollywood-Blockbuster »Jenseits von Afrika« ist das schon das zweite Mal, dass Volker Faigle prominent auf der Leinwand erscheint. Wir freuen uns jetzt schon auf den Film! (SP) 10 | kreuz & quer 20. Juli 1944 – Gottesdienst zum 70. Jahrestag des Hitlerattentates Vor 70 Jahren, am 20. Juli 1944, scheiterte Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit seinem Attentatsversuch auf Adolf Hitler in der »Wolfsschanze«. Im Berliner Dom erinnern wir mit einem Gottesdienst, der vom ZDF übertragen wird, an diesen Tag. Bundespräsident Joachim Gauck wird bei diesem Gottesdienst ebenfalls anwesend sein. D ie »Operation Walküre« – das Attentat vom 20. Juli und der anschließend geplante Staatsstreich – gilt als bedeutend ster Umsturzversuch der NS-Zeit. Mit der Operation sollte Hitler getötet, der Krieg beendet und eine neue Regierung aufgebaut werden. Zum Kreis der Attentäter gehörten vor allem die Spitzen des Militärs, Adlige und hohe Verwaltungsmitarbeiter, mit zum Teil sehr unterschiedlichen Motiven. Manche der Männer handelten aus ethisch-religiösen Gründen, aus allgemeinen Gewissensfragen heraus oder aufgrund eigener, traumatisierender Erlebnisse an der Front. Führerhauptquartier »Wolfsschanze« bei Rastenburg, Ostpreußen: Göring bei der Besichtigung der zerstörten »Lager-Baracke« kreuz & quer | 11 Blick in den Innenhof des Bendlerblocks; Claus Schenk Graf von Stauffenberg Claus Schenk Graf von Stauffenberg – Offizier der deutschen Wehrmacht und Kopf der »Operation Walküre« – widerstrebten vor allem die Massenmorde an Juden, die hohen Verluste der Wehrmacht in Russ land und die brutale Behandlung der Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten. Dabei war Stauffenberg zu Beginn des NS-Regimes kein ausgesprochener Gegner, bejahte sogar einige Grundideen des Nationalsozialismus wie den Gedanken des Führertums oder die Volksgemeinschaft. Doch sehr bald gehörte er zu den Kritikern Hitlers. Seit dem Winter 1938/39 war er entschlossen, selbst zu dessen Sturz beizutragen. Nach dem gescheiterten Attentat, noch in der Nacht auf den 21. Juli, wurden Graf von Stauffenberg und drei weitere Mitstreiter im Hof des Bendlerblocks in Berlin erschossen. In den darauffolgenden Tagen nahm die Gestapo tausende Regimegegner fest. Anfang August begannen die Prozesse vor dem »Volksgerichtshof«, die bis zum Zusammenbruch des NS-Regimes im Mai 1945 andauerten. Hunderte Menschen wurden hingerichtet. Svenja Pelzel Bitte beachten Sie: Wegen der Fernsehübertragung ist der Beginn des Gottesdienstes auf 9.30 Uhr vorverlegt. Wir bitten, bis 9 Uhr die Plätze einzunehmen. Nach 9 Uhr ist kein Einlass mehr möglich! 12 | kreuz & quer Erstes und letztes Mal? Beim ersten Bücherbasar in den Arkaden am letzten Maiwochenende kamen 635 Euro zugunsten der Berliner Bahnhofsmission am Zoologischen Garten zusammen. Allerdings wurden 90 Prozent dieser Summe nicht durch Bücher, sondern durch Kuchenspenden erwirtschaftet. D en größten Andrang gab es am Sonntag nach dem Vormittagsgottesdienst. Bei schönem Spätfrühlingswetter konnten die Gottesdienstbesucher in den 30 Bücherkisten stöbern. Viele Gemeindemitglieder hatten eine bunte Mischung an Romanen, Sach- und Kinderbüchern gespendet. Auch Kassetten und CDs waren dabei. Im Prinzip sind die Arkaden ein guter Standort für solch eine Aktion. Jeden Tag besuchen tausende Menschen den Dom auf ihrer Sightseeing-Tour durch Berlin. Ein großer Teil jedoch kommt aus dem Ausland und ist wohl eher weniger interessiert daran, sich gebrauchte deutschsprachige Literatur in ihr Reisegepäck einzupacken. kreuz & quer | 13 In den vergangenen Jahren fand der Basar in der Adventszeit auf den Fluren des Gruftgeschosses statt. Es wurden nicht nur Bücher angeboten, sondern auch hochwertiges Porzellan, Spielzeug und »Trödel« aller Art. Dies ist aus Feuerschutzgründen leider nicht mehr möglich. Die Fluchtwege müssen frei bleiben. Andere Räume sind im Advent wegen der vielen Konzerte und Veranstaltungen im Dom belegt. Zu jedem Basar werden auch Kuchen, Torten, Kaffee und Tee angeboten. Beim diesjährigen Bücherbasar haben sich 21 Gemeindeglieder in die Küche gestellt und ihre kulinarischen Kunstwerke für den guten Zweck gespendet. Als am Sonntagnachmittag alle Kuchen ausverkauft waren, entschieden die Helfer, den Basar früher als geplant abzubauen. Neun Ehrenamtliche haben an beiden Tagen bei der Organisation mitgewirkt. Der nächste Basar findet am Erntedanksonntag Anfang Oktober im Erdgeschoss der Türme statt. Es soll vor allem Antikes und Porzellan angeboten werden. Schön wäre es, wenn auch im nächsten Jahr ein Basar in den Arkaden stattfinden könnte. Dann aber mit einem Angebot, das auch für die touristischen Besucher interessant ist. Wer weiß? Vielleicht wäre ja auch ein reiner Kuchenbasar denkbar mit vielsprachigen Hinweisen auf den guten Zweck. Sandra Schröder Im Namen der Basar AG danke ich allen Spendern, Helfern und den Mitarbeitern des Doms, die diesen schönen Erfolg möglich gemacht haben. Herzlichen Dank! Torsten Klee 14 | kreuz & quer Einladung zur Vernissage L iebe Gemeinde, hiermit möchten wir Sie herzlich zur Vernissage unserer Multimediaausstellung »Ein Haus – viele Herren. Der Berliner Dom in Zeiten politischen Wandels« am 3. Juli, um 18.30 Uhr in die Tauf- und Traukirche einladen. Wie Sie dem letzten Heft entnehmen konnten, zeigen wir ab diesem Monat eine Multimediaausstellung in unserem Haus zum Themenjahr der Lutherdekade: »Reformation und Politik«. Die Filme der Animationskünstler »buchstabenschubser« aus Potsdam sind ausgesprochen unterhaltsam und sehr gelungen, wie wir finden. Überzeugen Sie sich selbst. Multimediaausstellung »Ein Haus – viele Herren. Der Berliner Dom in Zeiten politischen Wandels« Vernissage am 3. Juli 2014, 18.30 Uhr nach der Abendandacht, Tauf-und Traukirche kreuz & quer | 15 16 | kreuz & quer Flotte Beine Bei der diesjährigen 15. Teamstaffel der Berliner Wasserbetriebe waren Anfang Juni insgesamt 20 Läufer für den Berliner Dom am Start. I nsgesamt rannten 4851 Teams drei Tage lang um die Wette. Am schnellsten flitzten von unseren Leuten Haushandwerker Andreas Lobeda, Küster Martin Hildebrandt, Geschäftsführer Lars-Gunnar Ziel, Domorganist Andreas Sieling und Domkantor Tobias Brommann ins Ziel. Für die 5 x 5 Kilometer benötigten sie zusammen lediglich 2:08 min. Auch im kommenden Jahr wird es wieder eigene Domläufer geben. Falls auch Sie Lust haben mitzurennen, können Sie sich ab Januar 2015 anmelden. Ausführliche Informationen werden wir im Dom Blick 01/15 veröffentlichen. (SP) kreuz & quer | 17 22 Prozent weniger Stromverbrauch – Dank Ihrer Hilfe! Im letzten Sommer haben wir begonnen, mit Ihrer Hilfe, sämtliche Leuchtmittel in den Kandelabern auszutauschen gegen moderne LED Birnen. D ie Leuchten waren und sind einer der größten Stromverbraucher im Berliner Dom. Der Strombedarf hat sich dadurch in den ersten fünf Monaten im Vergleich zu den Jahren 2012 und 2013 um 22 % reduziert (siehe Grafik). Für uns als Dom ist es nochmals eine gute Gelegenheit, allen Spendern aufs Herzlichste zu danken! Lars-Gunnar Ziel, Geschäftsführer 18 | kreuz & quer Zwei Künstler für den Dom In unserer Reihe »Ehrenamtliche im Berliner Dom« möchten wir Ihnen heute zwei Menschen vorstellen, die sehr viel für unser Haus getan haben und immer noch tun: Henri und Christine Cames. S chon während ihrer Schulzeit in der Pfalz kämpft es in Christine, ob sie die Malerei oder das Singen zum Beruf machen soll? Sie entscheidet sich für die Musik, studiert Gesang, Klavier und Pädagogik, gibt Konzerte und arbeitet als Lehrerin. Ihre Liebe zur französischen Kultur führt sie nach Frankreich, wo sie ihren ersten Mann kennenlernt. Für ihn gibt sie ihre berufliche Tätigkeit auf. 15 Jahre später lernte sie Henri in Frankfurt kennen, mit dem sie ihre beiden Kinder großzieht. Henri Cames stammt aus dem französischen Wallfahrtsort Lourdes, studiert in Toulouse Germanistik und nebenbei Malerei. Stipendien führen ihn nach Leipzig und Heidelberg. Nach zwei Jahren als Gymnasiallehrer wechselt er zur staatlichen Fremdenverkehrszentrale. Die Cames ziehen von Frankfurt nach Wien, Brüssel und schließlich nach Berlin. Christine konzentriert sich nebenberuflich während dieser Zeit verstärkt aufs Malen. (Ihre Bilder finden Sie auf www.art-cames. kreuz & quer | 19 eu). Zusammen mit ihrem Mann gestaltet sie Ausstellungen, deren Erlös karitativen Zwecken zugeht, unter anderem für das Kuppelkreuz des Berliner Domes. Zurzeit hängt eines ihrer Bilder im Raum der Stille. Die Bilder zeugen, wie eine Rezensentin einmal schrieb, »von einer Emotionalität, die gegenwärtig anmutet, aber dennoch dem Ewigkeitsprinzip folgt«. Dabei hatte sie nach dem Tod ihres Sohnes eine Weile mit Gott, Kunst und Musik abgeschlossen. Durch den Dom bekam sie einen neuen Zugang, obwohl es zunächst so aussah, als wenn die Kirche auch mit ihr abgeschlossen hätte: Das Antragsformular auf Aufnahme in die Domgemeinde war verloren gegangen und sie musste fast ein Jahr warten, bis sie ein Gespräch führen konnte. Seit zwei Jahren nimmt Christine Cames wieder Gesangsunterricht, hat seitdem bei verschiedenen Oratorien als Solosängerin mitgesungen. Henri schreibt Gedichte in französischer Sprache. Einige davon hat er einem Schriftsteller geschickt. Ohne sie gelesen zu haben, schrieb dieser zurück: »Es sei gut für Rentner zu schreiben. Diese Art von Therapie sollte von den Kranken- Christine und Henri Cames auf dem Sommerfest 2013 kassen unterstützt werden.« Am Tag darauf folgt eine neue Nachricht: »Ich bin untröstlich. Endlich echte Gedichte, die die Welt aus gänzlich neuer Sicht beschreiben.« Nun sucht Henri nach einem Verlag. Der Erlös soll karitativen Zwecken zugehen. Sandra Schröder 20 | kreuz & quer Sommerfest Der kalendarische Sommeranfang gab sich herbstlich und Berlin bot mit CSD, Fête de la musique und Fanmeile ein attraktives Alternativprogramm an. Dennoch kamen am 21. Juni etliche Gemeindemitglieder zum Sommerfest in den Berliner Dom. Gefeiert wurde wegen des Regens im Sophie-Charlotte-Saal. I ch freue mich, hier zu sein«, so Volker Faigle. Als Vorsitzender des Domkirchenkollegiums müsse man seine Gemeinde schließlich kennen. Bei den Gottesdiensten wisse man nicht unbedingt, wer zur Gemeinde gehört und wer nicht, erzählte Faigle. »Deshalb möchte ich heute Abend neue Menschen kennen lernen und viele Gespräche führen.« Eigentlich sollte man als Gemeinde viel mehr feiern, führt er in seiner spontanen Ansprache weiter aus. Aber, so mahnt er, es dürften nicht immer nur dieselben zusammenklüngeln. »Ich will neue Gesichter sehen.« Eine Gemeinde sei nur dann lebendig, wenn sie über sich selbst hinausweist. Und er erzählt von der Afrika-Reise, von der er erst heute Mittag zurückgekommen sei. Von der Mutter eines fast zweijährigen Kindes im Sudan, die sich weigert, ihren christlichen Glauben aufzugeben. Ihr droht die Todesstrafe. Dieses Thema, so regt er an, könne man in einem Gemeindeabend vertiefen. Mit dieser Vorlage gab es noch so manch gutes Gespräch unter den knapp 40 Gästen. Zum Ausklang des Abends kamen die Fußballfans auf ihre Kosten. Die Leinwand wurde hinuntergelassen und der Beamer angeschmissen. Sandra Schröder Unsere Autorin Sandra Schröder beim Fußballgucken kreuz & quer | 21 Frauen im Stammbaum Jesu Alle, die gerne über biblische Texte reden, lädt Pfarrerin Birte Biebuyck am 7. Juli wieder zum »Evangelischen Lehrhaus« in den Gemeindesaal II. D ieses Mal geht es um die Frauen im Stammbaum Jesu. Gelesen wird im Buch Ruth, einer poetisch, theologisch vielschichtigen und hintersinnigen Erzählung aus der Zeit der Richter in Israel. Zudem sollen die Teilnehmer erkunden, wie Tamar es geschafft hat, eine der Stamm-Mütter Jesu zu werden und wie beide miteinander zusammenhängen. Montag, 7. Juli, 20.15 Uhr Gemeinderaum II Terminerinnerung: Gemeindeausflug Am 6. September fahren wir gemeinsam nach Mirow in Mecklenburg, in die Nähe des Müritzsees. Auf unserem Programm stehen eine Kirchenbesichtigung mit Fürstengruft, eine Turmbesteigung, Schloss- und Parkführungen und eine Schifffahrt. A nmeldeschluss ist der 15. Juli über die Domküsterei oder per Mail an [email protected]. Die Kosten betragen für Gemeindemitglieder 25 €, für Gäste 30 € und für Kinder 5 €. Alle weiteren Informationen und Details finden Sie im letzten Gemeindebrief und unter dem Stichwort Gemeinde/ Aktuelles auf unserer Homepage. Mi r o w 22 | Musik Sommerpause? Nicht bei uns! Juli und August schließen viele Berliner Ensembles ihre Tore. Nicht so der Berliner Dom. Mit unseren beiden Reihen Orgelsommer und Sommerklänge! bieten wir in den veranstaltungsarmen Monaten einen echten Hörgenuss. Domorganist Andreas Sieling B eim 9. Internationalen Orgelsommer präsentieren die berühmtesten Organisten Europas wieder musikalische Highlights auf der großen Sauerorgel. Die Stars der Orgelszene aus Ungarn, Finnland, der Schweiz, London und Paris gastieren jeweils freitags um 20 Uhr im Berliner Dom. Samstag oder Sonntag treten zwischen dem 12. Juli und dem 23. August bekannte Musiker und Ensembles wie der Dresdner Kreuzchor, die Vokalisten von New York Polyphony sowie der Trompeter und Flügelhornist Daniel Schmahl bei uns auf. Musik | 23 Das Eröffnungskonzert des Domorganisten Andreas Sieling am 4. Juli trägt den doppeldeutigen Titel »Unerhört!«. Das deutsche Wort »unerhört« bezeichnet eine Zumutung, eine Frechheit. So eine Zumutung waren für die Zeitgenossen Bachs klangliche Experimente, die alle zwölf Tonarten berücksichtigten. In Bachs Präludium h-Moll werden die damaligen Grenzen der Klangräume auf unerhörte Art ausgereizt. Unerhört ist auch etwas, Organistin Sara Gerber wenn es tatsächlich nie gehört wurde. Die Werke Philipp Rüfers (u. a. Komponist zweier Opern, einer Symphonie, zweier Streichquartette) sind heute fast vergessen. Seine Orgelsonate in g-Moll wurde in den letzten hundert Jahren vermutlich gar nicht aufgeführt. Im Konzert am 4. Juli wird das dramatische dreisätzige Werk erstmals einem breiteren Publikum vorgestellt. (Weitere Werke von Liszt und Respighi) 24 | Musik Dresdner Kreuzchor Sara Gerber aus der Schweiz trägt am 11. Juli in ihrem Konzert zwei Concerti von Vivaldi vor, die ursprünglich für Orchester geschrieben wurden. Diese Concerti standen in der Mitte des 18. Jahrhunderts in den Charts ganz oben – es waren die Superhits, die jede und jeder damals hören wollte. Daher gibt es von seinen Werken etliche zeitgenössische Transkriptionen. Bach fertigte allein 17 Transkriptionen Vivaldischer Concerti nur für Cembalo und fünf für die Orgel an. Einen Tag später, am Samstag, den 12. Juli, um 20 Uhr gibt der Dresdner Kreuz- chor sein Konzert. Er ist einer der ältesten und berühmtesten Knabenchöre der Welt. Bereits von Beginn an bei den Sommerklängen vertreten, eröffnet der Chor das diesjährige Festival. Ausnahmsweise am Donnerstag (!), den 17. Juli findet das Orgelsommerkonzert »Rache in c-Moll« des Stuttgarter Organisten Helmut Deutsch statt. Innerhalb seines Konzertes erklingt Bachs Passacaglia in c in einer Fassung, die Franz Liszt erstellte. Außer der 1. Sonate von Mendelssohn spielt Helmut Deutsch die aufregende cMoll-Sonate von Julius Reubke. Musik | 25 Unbekannte »Symphonische Schätze!« hebt der Schweizer Organist Willibald Guggenmos am 25. Juli. Unter anderem erklingt eine Hirtenlandschaft mit aufziehendem Gewitter. Dazu passt die anschließende alte Hirtenweise von Lindberg und das Largo der 9. Symphonie von Dvořák. Mit der furiosen Toccata aus Duruflés Suite op. 5 schließt der Abend. Beide Reihen werden im August fortgesetzt. Detaillierte Informationen erhalten Sie im nächsten Dom Blick. Die Orgelkonzerte beginnen jeweils um 20 Uhr. Der Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 6 Euro. Tickets für die Reihe Sommerklänge zwischen 18 und 43 Euro erhalten Sie ebenfalls an unserer Konzertkasse. Telefon: 202 69 – 136. Raumklang mit anschließender Generalpause Am 5. Juli, um 20 Uhr – genau zwischen den Fußballspielen – können Sie den Dom in ungewöhnlicher Weise erleben. D ie Domkantorei singt (das ist nicht ungewöhnlich) durch den Raum verteilt (aber das!), durch den Dom laufend (das erst recht!!) und macht die Kirche in vielfältig akustischer Weise erfahrbar. Und nicht nur nebenbei mit schöner Musik von Vierne, Parry, Brommann und anderen. In den großen Ferien wird die Kantorei – nach 15 Konzerten und über 20 musikalischen Gottesdiensten – wohlverdient in die Sommerpause entschwinden. Gleich nach dieser »Generalpause« eröffnen wir am 31. August die neue Saison wie es sich gehört – würdig mit einer Bach-Kantate. 26 | Aktuelles 9. Internationaler Orgelsommer 4. Juli bis 29. August, freitags um 20 Uhr Sommerklänge 12. Juli bis 23. August, samstags um 20 Uhr Öffnungszeiten (keine Besichtigung während Gottesdiensten, Andachten und Veranstaltungen) Predigtkirche/Gruft Montag – Samstag 9 – 20 Uhr, sonn- und feiertags 12 – 20 Uhr Dom-Shop Montag – Samstag 11 – 18 Uhr Konzertkasse Montag – Samstag 9 – 19 Uhr, sonn- und feiertags 12 – 19 Uhr, Tel.: 202 69 – 136 Führungen nach Vereinbarung, Telefon: 202 69 – 164 (Besucherdienst) Gespräche bei Brot und Wein Die Gespräche bei Brot und Wein sind jetzt mit einer eigenen Seite auf Facebook: www.facebook.com/gespraeche.bei.brot.und.wein Domfriedhöfe Ab sofort steht auf unserer Homepage eine ausführliche Broschüre über die Domfriedhöfe als Download bereit: www.berlinerdom.de > Gemeinde > Friedhöfe Urlaub und Dienstreisen Domprediger Michael Kösling ist vom 11. Juli bis zum 3. August im Urlaub. Ansprechpartner & Impressum | 27 Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin Am Lustgarten · 10178 Berlin Domküsterei Sibylle Greisert, Martin Hildebrandt Telefon: 202 69 – 111 · Fax: 202 69 – 130 · [email protected] Sprechzeiten: Montag 9 – 12 Uhr · Dienstag + Donnerstag 14 – 19 Uhr Außerdem telefonische Erreichbarkeit: Montag – Donnerstag 9 – 12 Uhr Ansprechpartnerin für Ehrenamtsarbeit Christina Schröter · [email protected] Pfarrerinnen und Pfarrer Telefon: über die Domküsterei Dompredigerin Dr. Petra Zimmermann · [email protected] Domprediger Thomas C. Müller · [email protected] Domprediger Michael Kösling · [email protected] Pfarrerin Birte Biebuyck · [email protected] Kontakt in seelsorglichen Notfällen außerhalb der Öffnungszeiten der Domküsterei Pförtnerloge: 202 69 – 110 (Es wird versucht, einen der Domprediger zu erreichen.) Domwarte Telefon: 202 69 – 107 Domkantorei Büro der Berliner Domkantorei: Hanna Töpfer Telefon: 202 69 – 118 / Fax 202 69 – 212 · [email protected] Friedhofsverwaltung Monika Bielaczewski Telefon: 452 22 55/Fax: 451 02 23 · [email protected] Domfriedhof Müllerstraße 72 – 73, 13349 Berlin · Domfriedhof Liesenstraße 6, 10115 Berlin Lebensberatung Dipl. Psych. Karl-Heinz Hilberath Telefon: 32 50 71 04 · [email protected] Öffnungszeiten: Montag – Freitag 14 – 18 Uhr und nach Vereinbarung Impressum Herausgeber Domkirchenkollegium: Dr. h. c. Volker Faigle, Vorsitzender (V. i. S. d. P.) Telefon: 202 69 – 144 / Fax: 202 69 – 143 · [email protected] · www.berlinerdom.de Redaktion Dr. Petra Zimmermann, Svenja Pelzel, Christina Schröter Bildnachweise S. 1, 9, 22: Maren Glockner, S. 12, 13, 19, 20: Sandra Schröder, S. 16: Tobias Brommann, S. 18: privat, S. 23: Enrique Muñoz García, S. 24: Dresdner Kreuzchor BERLINER DOM Am Lustgarten · 10178 Berlin www.berlinerdom.de Bankverbindung für Spenden Oberpfarr- und Domkirche · KD-Bank eG – Die Bank für Kirche und Diakonie Bankleitzahl: 350 601 90, Konto-Nr.: 8001 · Verwendungszweck: Domgemeinde IBAN: DE30 3506 0190 0000 0080 01 · BIC: GENODED1DKD