Ausgabe als

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Ausgabe als
G 30580 F
19. Jahrgang
Juli/August
EUR 3.35
4/2016
Offizelles Magazin des Deutschen Fallschirmsportverbandes
Head Up:
WeltrekordGrößte
Formation
retten:
Weltrekord im LebenCypres
wird 25
IMPRESSUM
INHALT
Herausgeber und
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Deutscher Fallschirmsportverband e.V.
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66802 Überherrn-Altforweiler
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Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Christoph Alt, Helmut Bastuck, Rolf Brombach, Gustavo Cabana, Jens Gosmann,
Antje Grube, Helmut Harff, Jennifer Harth,
Jörg Heise, Nina-Marie Kühn, Torsten Kunke,
Sascha Lasotta, Michael Moster, Thorsten
Rühl, Peter Schäfer, Wolfgang Schepers,
Matthias Schulz, Dr. Henning Stumpp,
Andreas Trögele, Michael Ungermann,
Ute Vetter
Produktion
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Jenaer Str. 4
10717 Berlin
Tel.: 030-21964459
E-Mail: [email protected]
DFV – INTERN
5
6
6
9
Sicherheit + Technik
8 Anschnallen und
Helm auf!
13 Cypres Wartung
14 Aus der Praxis –
für die Praxis
Herstellung, Repro, Druck:
Wettbewerbe
Krüger Druck, Dillingen/Saar
Anzeigenleitung:
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Tel.: 030 - 21 96 44 59
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vom 1.1.2011
Vertrieb und Abonnements:
12
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Deutscher Fallschirmsportverband e.V.
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zeigen Springer ohne Helme oder in anderer Art und Weise ausgestattet, die
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oder vom DFV empfohlenen Sicherheitsbestimmungen entsprechen. In Deutschland ist das Tragen einer schützenden
Kopfbedeckung für Fallschirmspringer
gesetzlich vorgeschrieben.
Freifall Xpress erscheint zweimonatlich,
jeweils Januar, März, Mai, Juli, September,
November.
Anzeigen- und Redaktionsschluß:
15. Jan., 15. Mär., 15. Mai, 15. Juli,
15. Sep., 15.Nov.
Editorial
Fliegende Ärzte
DAeC-Bürokratie
USPA
Tandemberechtigung
Deutschland Cup Ziel
Dolomiti Cup
Paranodon Cup
DFV Webseite zur DM
Vereine
15
15
15
15
Skydive Saulgau
FSC Südpfalz
YUU Skydive
FSC Münster
Events
16 Boogie auf
„Sunny Zwei“
18 Sequential Games
22 Weltrekord Head Up
26 Cypres Boogie
RUBRIKEN
14
30
32
33
34
Leser
Kalender
Skygods
Tollkühn
News
Titelfoto: Antje Grube
Kurz vor der Landung: ein Blick auf
die Mitspringer am Strand der portugiesischen Algarveküste anlässlich des „Sequential Games“
Events.
Editorial
Liebe DFV-Mitglieder!
Wie gewonnen, so zerronnen. Die
gerade erst mühsam durch den
DFV erwirkte Abschaffung der FAILizenz in physischer Form wurde auf einer a.o. Hauptversammlung des Dachverbands DAeC bedauerlicherweise wieder
gekippt. Teilnehmer an internationalen Wettbewerben dürfen
also wieder für ein (nach wie vor nutzloses) Stück Papier
bezahlen und einen unnötig komplizierten Verfahrensweg auf
sich nehmen. Einige Funktionäre scheinen nicht begriffen zu
haben, wem ihre Dienste eigentlich nutzen sollen. Ihnen sei der
Spruch von Wolfgang Neuss ans Herz gelegt: „Heut‘ mach ich
mir kein Abendbrot, heut‘ mach ich mir Gedanken.“
Ob die verantwortlichen Akteure im DFV hier eine rühmliche Ausnahme bilden, müssen letztendlich die Mitglieder beurteilen. Die
Lektüre dieser FFX-Ausgabe möge dabei helfen, sich eine differenzierte Meinung zu bilden. Was wäre eine Dt. Meisterschaft
ohne DM-Webseite? Welche Entwicklung würde das Tandemspringen ohne qualitätssichernde Maßnahmen nehmen?
Warum führt die Errichtung der Arbeitsgruppe fallschirmspringender Mediziner dazu, dass nicht weniger, sondern mehr
gesundheitlich beeinträchtigte Schnupper-, Freizeit- oder Leistungssportler in die Luft gehen können? Wie bekommen Sprunglehrer das erforderliche Fachwissen nicht nur adressiert, sondern auch nachhaltig zwischen den Ohren der Sprungschüler
verankert? Davon ist zu lesen. Und wer genau liest, stellt fest,
dass dies alles ziemlich viel mit praktizierter Verbandsarbeit zu
tun hat.
Ein expliziter Aufruf zum Nachdenken kommt von Rolf Brombach, der uns allen nochmals erklärt, warum das Anschnallen
im Flieger und das Tragen eines Helms beim Start alles andere
als uncool sind, sondern einen gleichermaßen einfachen wie
wirkungsvollen Beitrag zum glimpflichen Überstehen eines
größeren Ereignisses leisten. Selbst wenn jemandem das eigene
Leben nicht hinreichend bedeutsam ist, sollte die Unversehrtheit
anderer nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Also bitte
lesen und beherzigen bzw. anschnallen und Helm auf!
Neben den Rubriken Verband und Sicherheit werden in dieser
FFX-Ausgabe auch wieder die Bereiche Events, Vereine und Wettbewerbe bedient, und zwar für Anhänger unterschiedlichster
Disziplinen. Konkret gibt es Erlebnisberichte vom Pink Boogie in
Zweibrücken, vom Cypres-Jubiläums-Boogie in Soest, von den
Sequential Games an der Algarve (Events), vom Paranodon-Cup
in Illertissen (und Umgebung), vom Deutschland-Cup Ziel in Lahr,
vom Dolomiti-Cup in Belluno und vom Headup-WR in USA. Enjoy
reading!
Wenn Ihr von der Lesereise wieder zurück seid, steht auch schon
bald der nationale Top-Wettbewerb an: Die Dt. Meisterschaften
bei SkyHigh Eschbach. Viele Wettbewerber trainieren schon
lange zielstrebig darauf hin, es gibt aber auch Kapazitäten für
kurz entschlossene Performer und Pick-up-Teams. Sie vergrößern das Teilnehmerfeld, sorgen für mehr Spannung, bereichern den Wettbewerb und sind daher hoch willkommen. Also
keine falsche Scheu, seid dabei, Ihr werdet’s nicht bereuen! Zur
Entscheidungsfindung sei Euch das Studium des Top Themas
2010 auf der DFV-Webseite ans Herz gelegt. Als weitere
Entscheidungshilfe winkt Begrüßungsgeld: Wie schon in den
Vorjahren übernimmt der Verband das Nenngeld für Erstteilnehmer mit weniger als 500 Sprüngen!
Springt beschwingt durch den Sommer und Go compete!
Henning
Dr. Henning Stumpp, DFV Präsident
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Arbeitsgemeinschaft Fallschirmsport und Medizin
Während der Sicherheitstagung 2008 in Schweinfurt hielt DFV
Mitglied Prof. Dr. Hanshelmut Thiele ein Referat zum Thema
„Medizinische Aspekte des Fallschirmsports“. Im Anschluss
daran entstand die Idee, eine Arbeitsgruppe mit fallschirmspringenden Medizinern zu etablieren. Hier erfolgt seine Zwischenbilanz.
Diese AG sollte Ansprechpartner sein für Springer bzw. Leute, die
eine Sprungausbildung anstrebten und bei denen irgendwelche
medizinischen Probleme bestehen. Aber auch Mediziner, die Belastungen und Risiken unserer Sportart nicht einschätzen können,
sollten hier die Möglichkeit erhalten, sich medizinischen Rat
einzuholen im Rahmen von Tauglichkeitsuntersuchungen oder bei
der Betreuung von fallschirmspringenden Patienten.
In der AG fanden sich sehr schnell eine Internistin, eine Orthopädin, zwei Chirurgen, ein Gynäkologe und ein Herzchirurg
(siehe Kasten). Mit einer Ausnahme sind alle sehr erfahrene
Springer mit einer Sprungerfahrung von Tausenden von Sprüngen.
Auf der DFV-Webseite findet sich die AG unter der Rubrik „Medizin
und Gesundheit“. Die Kontaktaufnahme der Ratsuchenden erfolgt
entweder telefonisch oder per Email direkt bei den medizinischen
Experten oder über die DFV-Geschäftsstelle.
Die Frequenz der Beratungen liegt bei ca. 50 Anfragen pro Jahr.
Eine genaue Zahl lässt sich nicht ermitteln, da viele telefonische
Anfragen nicht dokumentiert werden, insbesondere, wenn das
Problem mit einem Telefonat erledigt ist. Die Konsultationen
verteilen sich etwa hälftig auf Rat suchende Mediziner und
Fallschirmspringer. Gelegentlich gibt es auch Anfragen von
Sprungplatzmanifests oder Sprunglehrern. Erstaunlich hoch ist die
Zahl der Anfragen, die sich auf die Sprungfähigkeit von
Tandemgästen beziehen.
Naturgemäß kommt der größte Teil der Anfragen aus dem Bereich
der Chirurgie/Orthopädie. Fragen zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme des Sports nach operativ versorgten Extremitäten-Verletzungen, nach Metallentfernung und zu Problemen nach
Gelenkverletzungen an Schulter und Knie werden am häufigsten
gestellt. Im Bereich der Wirbelsäule herrscht oft große Unsicherheit nach Fraktur- oder Skoliose-Operationen, einen Großteil der
Fragen betrifft Springer mit Bandscheibenproblemen im Bereich
der Hals und Lendenwirbelsäule. Darüber hinaus wurden Fragen
beantwortet zu Beckenverletzungen, Sprunggelenks- und Fußverletzungen, Knieverletzungen (Meniskus/Kreuzband), Schulterverletzungen (Luxation/Rotatoren-Manschette/Oberarmkopf), Osteoporose, Knorpelschäden, Springen mit Endoprothese (Schulter/
Hüfte/Knie), Arthrose, Narbenbruch und Einhändigkeit.
Im Bereich der inneren Medizin war das Hauptthema ein bestehender Diabetes mellitus. Hier muss immer individuell entschieden werden. Die Thematik wurde bei der INSITA 2011 von
Christian Wirth in seinem Referat sehr gut dargestellt (siehe DFV
Web Seite). Christian betreibt als juveniler Diabetiker Fallschirmsport auf Leistungssportniveau. Generell haben wir aber in der AG
schon früh entschieden, dass ein bestehender insulinpflichtiger
Diabetes einen Ablehnungsgrund für eine Tandempilotentätigkeit
darstellt. Bei AFF-Lehrern dagegen kann unter sorgfältiger Prüfung
im Einzelfall eine Tätigkeit erlaubt sein.
Weitere Anfragen aus dem Bereich der inneren Medizin erfolgten
zum Thema Asthma, Bluthochdruck, Beinvenenthrombose, Spontan-Pneumothorax (Lungenkollaps) und Herzrhythmusstörungen.
Kurios die Anfrage eines Hausarztes, ob zum Springen ein Mindestgewicht erforderlich ist!
Im Bereich der Neurologie/Psychiatrie hatten wir Anfragen zur
Sprungfähigkeit bei Multipler Sklerose. Hier muss immer im
Einzelfall eine Einschätzung erfolgen. Eine bestehende Epilepsie
allerdings ist nach unserer Meinung ein absoluter Ablehnungsgrund für den Fallschirmsport. Eine gut medikamentös eingestellte Depressionserkrankung hingegen stellt keinen Hinderungsgrund dar. Ablehnen mussten wir allerdings den Wunsch
eines Kandidaten, eine Sprungausbildung bei aktuell laufendem
Drogenentzugs-Programm zu beginnen.
Im Bereich der Gynäkologie gibt es nur wenig Anfragen. Zur Pro-
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blematik Fallschirmsport und Schwangerschaft sei auf das ausführliche Referat von Dr. Florian Ebner auf der DFV-Webseite verwiesen.
Viele Anfragen gibt es aus dem Bereich der Augenheilkunde.
Sehschwäche, Einäugigkeit, Farbenblindheit, erhöhter Augeninnendruck und Tränenkanalverengungen waren die häufigsten
Gründe. Da wir keinen springenden Augenarzt in unserer AG
haben, konsultierten wir hier im Zweifelsfall befreundete Kollegen.
Als Faustregel bei Augenproblemen kann man sagen: Führerscheininhaber, die Auto fahren, können auch eine Sprungausbildung beginnen.
Auf dem Gebiet der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde berieten
wir unsere Fragesteller wegen Barotraumen, chronischer Nebenhöhlenentzündung und Gehörgangsproblemen. Auch hier konsultierten wir im Zweifel kompetente Kollegen aus diesem Fachbereich.
Für die Beurteilung der Sprungfähigkeit von Tandemgästen gelten
wesentlich geringere Anforderungen als bei aktiven Springern. Hier
gab es Anfragen zu den unterschiedlichsten Themen (Asthma, Diabetes, Multiple Sklerose, Wirbelsäulen-OP (Skoliose), Epilepsie
und Herzschrittmacher).
Abschließend sei erwähnt, dass die im Rahmen der Sicherheitstagung gehaltenen Referate über medizinische Themen im
Fallschirmsport über die AG organisiert wurden. Diese sind als
Downloads über die DFV-Webseite jederzeit abzurufen.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass die AG Fallschirmsport und
Medizin über die vergangenen 7 Jahre als kompetenter Ansprechpartner für Rat suchende Springer und Ärzte eine sinnvolle Aufgabe erfüllt hat.
Als Leiter dieser AG würde ich mich sehr freuen, wenn es gelänge,
unsere Gruppe noch durch jeweils einen Augenarzt, HNO-Arzt und
Neurologen zu komplettieren.
Ich bitte daher fallschirmspringende Kollegen, die einer dieser
Fachrichtungen angehören, Kontakt zu mir aufzunehmen.
Prof. Dr. Hanshelmut Thiele
Mitglieder der AG FS und Medizin
Prof. Dr Hanshelmut Thiele,
FA für Chirurgie, Unfallchirurgie und Gefäßchirurgie
Dr. Petra Bärenfänger, FÄ für Inn. Medizin, Kardiologie
Dr. Ulrike Borngräber, FÄ für Orthopädie,
Notfallmedizin, Sportmedizin
Dr. Florian Ebner, FA für Gynäkologie
Dr. Norbert Friedel, FA für Chirurgie und Herzchirurgie
Dr. Jörn Thiele, FA für Chirurgie, Unfallchirurgie und
Orthopädie, Spez. Unfallchirurgie, Sportmedizin
Deutscher NAC (= DAeC) zeigt sich
wenig mitgliederfreundlich
Leider gibt es in Sachen „FAI-Sportlizenzen“ für alle Spitzensportler
und Rekord-Teilnehmer im Fallschirmsport keine guten
Nachrichten zu verkünden, bzw. die guten Nachrichten des vorletzten Heftes in dieser Sache müssen widerrufen werden.
Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des DAeC im
April 2016 in Friedrichshafen wurde auf schriftlichen Antrag eines
Landesverbandes (die, die alles können, außer Hochdeutsch….)
die im letzten November (von der ordentlichen DAeC-MHV auf
Antrag der BKF) mehrheitlich beschlossene Regelung der Beantragung/Bearbeitung der FAI-Sportlizenzen für deutsche Fallschirmsportler durch die DFV-Geschäftsstelle im Auftrag der BKF
widerrufen und ausschließlich an die DAeC-Geschäftsstelle in
Braunschweig zurückverwiesen.
Trotz heftiger argumentativer „Gegenwehr“ durch die Vertreter des
Fallschirmsports wurde von den „Hardlinern“ einiger Landesverbände und auch der DAeC-Geschäftsstelle mit z. T. irreführenden
und faktisch falschen Darstellungen die Masse der (in dieser
Sache wenig sachkundigen!) Landesverbandsvertreter so beeinflusst, dass sie für die Annahme des Antrags stimmten.
Leider vertrat insbesondere der Generalsekretär die Linie, dass
dem DAeC mit einer „Aufweichung“ der zentralistischen Bearbeitungspraxis auch dringend benötigtes Geld verloren ginge und
es daher für diese „Arbeits- und Dienstleistung des DAeC“ auch
bei der (horrenden!) Gebühr von 18,- € pro Jahr für eine FAI-Sportlizenz bleiben müsse, obwohl der Eintrag im FAI-Register völlig
kostenfrei ist. Der Gipfel der Negativ-Argumentation war, dass es
für Spitzensportler ja durchaus zumutbar wäre, einmal pro Jahr
diese 18,- € zu entrichten.
Dies ist für uns umso befremdlicher gewesen, als kurze Zeit davor
noch ausgiebig um eine Beitragserhöhung von 0,50 – 1,00 € (pro
Jahr!) für alle Mitglieder der Landesverbände heftigst diskutiert und
diese dann mehrheitlich abgelehnt wurde.
So bedauerlich und unverständlich ein solch mitgliederunfreundlicher und jeglicher Arbeits-/Ablaufvereinfachung widersprechender und unsinniger Beschluss auch sein mag, bedeutet er
faktisch, dass wie früher alle Anträge auf Erteilung einer FAI-Sportlizenz von uns zentral an die DAeC-Geschäftsstelle weitergeleitet
werden müssen und für die Ausstellung des (völlig wertlosen!)
Stückes Papier 18,- € vom Antragsteller zu zahlen sind.
Wir bitten dringend alle Teilnehmer internationaler Rekorde und
Meisterschaften sofort an die BKF zu berichten, wenn es auf den
Sportveranstaltungen zu Störungen bzw. Irritationen kommen
sollte, weil ein/e Teilnehmer/in nicht rechtzeitig im allein ausschlaggebenden elektronischen Register der FAI eingetragen sein
sollte.
P.S.: Es gibt nach letzten Informationen allerdings einen kleinen
„Silberstreif“ am Horizont für 2017, weil der DAeC-Vorstand eine
effektivere, kaderfreundliche und preisgünstige Lösung für die FAISportlizenz-Beantragung erarbeiten will.
Wir werden Euch auf dem Laufenden halten!
Helmut Bastuck
USPA-Coach-Rating reicht nicht
für Tandem-Berechtigung
Auf ihrer letzten Sitzung im März 2016 hat sich die Bundeskommission Fallschirmsport (BKF) intensiv mit der Anerkennung von
USPA-Coach-Ratings als Voraussetzung für den Eintrag einer im
Ausland erworbenen „Tandem-Passagier-Berechtigung“ eines
deutschen Staatsangehörigen in einen deutschen „Luftfahrerschein für Luftsportgeräteführer“ (= Springerschein) beschäftigt.
Das einstimmige Ergebnis der Beratung war, dass ein Coach-Rating NICHT den Nachweis einer (aktuell gültigen bzw. einmal eingetragen gewesenen!) deutschen Lehrberechtigung ersetzen kann.
Dies bedeutet in der praktischen Umsetzung, dass ein Deutscher,
der im Ausland eine Tandem-Berechtigung erworben hat, in
Deutschland nur als Tandempilot agieren darf, wenn diese
Berechtigung im deutschen „Springerschein“ eingetragen ist und
hierfür eine deutsche „Lehrberechtigung“ nachgewiesen worden
ist.
Eine zeitlich befristete Anerkennung dieser „Ratings“ (wie z.B. für
qualifizierte ausländische Staatsangehörige) für eine entsprechende Tätigkeit in Deutschland ist für deutsche Staatsangehörige
leider nicht möglich.
Aspiranten, die den Erwerb eines USPA-/bzw. Hersteller-TandemRatings im Ausland planen, mögen daher bitte im Vorfeld dafür
Sorge tragen, dass mit dem Nachweis einer deutschen Lehrberechtigung die Voraussetzungen für den notwendigen Lizenzeintrag auch gegeben sind.
Für evtl. Rückfragen (möglichst vor Planung der Auslandsreise zum
Erwerb!) stehen wir in der DFV-Geschäftsstelle gerne als Berater
zur Verfügung.
Helmut Bastuck
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Bequemlichkeit tötet
Niemand von uns wird ernsthaft versuchen, an Bord eines Linienflugzeuges mit der Flugbegleiterin darüber zu diskutieren, ob
es Sinn macht, sich anzuschnallen oder nicht. Denn wer (den
Tisch nicht hoch, die Lehne nicht senkrecht….und…) sich selbst
nicht angeschnallt hat, wird mit keiner Airline abheben. Mit gleicher Selbstverständlichkeit schnallen wir uns auch im Auto an,
selbst wenn wir mit nur 50 km/h in der Stadt unterwegs sind.
Wieso aber haben so viele von uns dann auf einmal ganz andere
Ansichten über Sicherheit, wenn wir in einem Absetzflugzeug
sitzen und mit ca. 150 km/h den Boden hinter uns lassen?
Wieso gibt es bei so gut wie jedem Start an den allermeisten
Sprungplätzen dieser Welt immer wieder mindestens eine Person, die sich – gewollt oder ungewollt - nicht angeschnallt hat?
Möglicherweise geschieht dies aus einem puren Mangel an Fantasie. Und aus fehlender Angst. Offensichtlich ist den Wenigsten
bekannt, dass ein menschlicher Körper, der bei einem Startabbruch oder gar einem Crash von der Tür bis zum Piloten schießt,
etliche Tonnen wiegt. Das ist einfache Physik. Dieser durch die
Zelle schießende, durch die Beschleunigung tonnenschwer werdende Körper wird dabei sich und andere zerstören.
Und dennoch stößt man immer wieder auf taube Ohren, wenn
man seine Mitspringer auffordert, sich anzuschnallen. Bestenfalls erntet man ein Achselzucken. Man wird auch mal als
“Depp” beschimpft.
“Ich habe keinen Gurt gefunden!”, ist oft zu hören. Wie wäre es,
nach einem Gurt zu schauen, bevor man sich hinsetzt? Und,
wenn dann tatsächlich keiner vorhanden sein sollte, dann sollte
man die Sprungplatzbetreiber und die Piloten darauf hinweisen,
baldmöglichst nachzurüsten.
Könnte man nicht leicht und einfach ein paar Gurte mehr als
nötig anbringen, besonders an den wichtigen Stellen nahe der
Tür? Denn dort fehlen sie meist komplett. Tatsächlich gibt es in
vielen Absetzflugzeugen nicht genügend gut erreichbare Gurte.
Es reicht einfach nicht, nur exakt so viele zu installieren, wie die
Maschine an Springern fasst. Außerdem sind die meisten Gurte
nicht lang genug.
Bei Wingsuitern stecken die kompletten Beingurte in der Suit.
Man kann sich gar nicht in Beckenhöhe anschnallen! Wenn man
also wirklich will, dass alle angeschnallt sind, dann müssen
mehr und längere (und klüger gebaute) Gurte her.
Wir alle gehen ein unglaublich hohes Risiko ein, wenn wir selber
oder andere Springer unangeschnallt starten. Alle, die vielleicht
immer noch glauben, sie könnten das Risiko, in einem (tödlichen) Crash zu sitzen, vernachlässigen, sei folgendes in Erinnerung gebracht:
Im Jahre 1998 gab
es zwei äußerst
gravierende, für sich
selbst sprechende
katastrophale Vorkommnisse. In Österreich kam eine Skyvan beim Start nicht
richtig hoch, fiel
wieder runter und
überschlug sich 5
Die Absturzkatastrophe in Perris Valley 1998
Mal. Niemand starb
ging weltweit durch die Medien.
und kaum einer war
schwer verletzt, denn alle waren angeschnallt. In Perris, Kalifornien, starben 16 von 23 Springern, keiner von ihnen war
angeschnallt. Die wenigen Überlebenden hatten das zweifelhafte
“Glück” und krachten in die Masse der bereits toten Leiber der
vor ihnen sitzenden Mitspringer. Diese Menge an totem Fleisch
im/am/vorm Cockpit bewahrte auch das berühmte „Arizona Airspeed“ – Mitglied Dan “B.C.” vor dem Tod. Er überlebte mit
schwersten Hals- und anderen Verletzungen. (Wer über dieses
Drama mehr wissen will, und darüber, wie dieser Horror-Unfall
sein ganzes Denken und Leben drastisch änderte, dem sei sein
Buch “Above all else” empfohlen.)
Eine Anmerkung zum Tragen von Helmen beim Start. Zunächst
einmal schützt er seinen Träger bei einer sich überschlagenden
Maschine vor schweren Schädelverletzungen. Zum anderen
kann auch ein ungesicherter Helm zu einem tödlichen Geschoss
werden. Vor einiger Zeit donnerte in Australien ein nicht
gesicherter Helm durch die Flugzeugzelle. Anschließend konnten
auf dem Helm über ein halbes Dutzend verschiedener Blutgruppen festgestellt werden.
Vor allem Videohelme werden gerne beim Start mit einer Hand
hochgehalten, um eine paar Aufnahmen beim Abheben zu
machen. Sicherer wäre es, solche Starts (nach West und nach
Ost, Fenster links und rechts) einmal zu filmen und dann beim
Herstellen des Tandemvideos einfach reinzuschneiden. Wer
lieber die “Originalaufnahme” haben will, sollte trotzdem den
Helm aufgesetzt lassen und lediglich mit einer kleinen (GoPro-)
Kamera aus der Hand filmen.
Fazit
Wenn beim Start eines Absetzflugzeuges etwas schief geht, wird der
Innenraum des Fliegers proportional
zur Bequemlichkeit seiner Insassen
zur Todeszone. Anschnallen und
Helm aufsetzen (oder sicher befestigen) verhindern sicherlich keinen
Crash. Aber ganz bestimmt ein unnötiges Blutbad an Bord, wenn es zu
einem Notfall kommt.
Wem seine eigene Sicherheit egal ist,
der sollte immer daran denken, dass
seine Nachlässigkeit nicht nur ihn,
sondern auch andere Mitspringer
töten kann.
Rolf Brombach
8
Wer auf Nummer sicher gehen
will, hat immer eine Gurt-Verlängerung dabei.
Cypres Wartung
In einer Pressemitteilung vom April dieses Jahres veröffentlichte der
Cypres-AAD-Hersteller Airtec aus Wünnenberg neue Wartungsregeln
für den weltweit am häufigsten benutzten Sicherheitsöffner. Für ab
dem 1.1.2016 produzierte „zivile“ Cypres-Geräte ist demnach die
alle vier Jahre stattfindende Wartung zukünftig nicht mehr „verpflichtend“, sondern nur noch „sehr zu empfehlen“.
Airtec hatte sich zu diesem Entschluss durchgerungen, nachdem
für eine große Zahl an Cypres-Nutzern die mit der Wartung erforderliche Abwicklung zunehmend komplizierter wurde. Die Einsendung
eines Cypres nach Deutschland, vor allem aber der Rückversand in
zahlreiche Länder gestaltete sich für viele Springer als äußerst kostspieliges und zeitraubendes Unterfangen (Bürokratie, Zoll, Korruption
etc.).
Um diesen Springern auch weiterhin den Gebrauch des Cypres zu
ermöglichen, hat sich Airtec nach sorgfältigen Erwägungen entschieden, auf diese Situation zu reagieren.
Dabei haben sich Cypres-Erfinder Helmut Cloth und seine Mitarbeiter
diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Das Unternehmen wirbt
zu Recht damit, dass seine Geräte seit 25 Jahren immer - und ohne
Ausnahme - dann reagierten und den Loop des Reservecontainers
getrennt haben, wenn die Bedingungen dafür gegeben waren.
Mit dieser Erfahrung und Erfolgsbilanz bei mehr als 120 Millionen
Cypres-Sprüngen und mehr als 3.000 nachweislich geretteten
Springern ist Airtec nunmehr sicher, den Schritt rechtfertigen zu können und den Nutzern die Freiheit zu geben und die Entscheidung
zu überlassen, ob sie die Wartung nach wie vor durchführen lassen
oder nicht.
Ungeachtet dessen empfiehlt Airtec nachdrücklich, auch weiterhin
die von der Firma vorgeschlagenen Wartungsintervalle einzuhalten.
„Fehlgriff“
Aus der Praxis – für die Praxis
In Deutschland wurde auch im letzten Jahr beim Fallschirmspringen
viel Positives geleistet und erlebt. Gelegentlich ereignete sich beim
„Sky-Dive“ auch Abenteuerliches – meistens mit Happy End. So auch
an einem herrlichen, wolkenlosen Sommertag 2015:
In 4.000m Höhe beobachtete ich im Flugzeug den Absprung einer
3er Formation, die sich an der offenen Tür dicht aneinander klammerte, beispielsweise mit einer Hand fest am Brustgurt eines Mitspringers. Ich sah ihrem Flug-/Fallbeginn als Nächster in der Tür
nach, wartete die vereinbarten 8 sec und folgte solo. Hinter mir
kamen noch einige Tandems. Leicht konnte ich mein geplantes
Freefly-Programm erledigen - einmal mehr mit dem herrlichen
Gefühl, „meinen eigenen Körper zu fliegen“! Schließlich pullte ich
nach vorherigem Abwinken bei 1.000m und machte nach fehlerfreier Öffnung des Hauptschirmes eine Gesamtdrehung zur
Beobachtung. Weit oben in der Ferne öffnete sich gerade ein
Tandemschirm, unter mir sah ich zwei farbige Kappen noch beim
Höhenabbau. Es war doch eine 3er Formation vor mir gesprungen!?
Nochmals ein Rundumblick, dann reihte ich mich hinter den beiden
Springern zum Landeanflug ein. Die Landung im hohen Gras in Nähe
der anderen Springer war normal, ich barg mein Gerät und ging
dann zu den Zweien hinüber: „Alles klar?“ Einer schüttelte den Kopf
und wies nach oben in den Himmel. Der andere zeigte verlegen auf
seine Linke, die einen Reserve-Metallgriff hielt. Am Himmel entdeckte
ich den weißen Reserveschirm des dritten Springers der 3er Formation. Kurz danach landete dieser ebenfalls problemlos.
Beim Umgreifen zu einer neuen Formation kurz nach dem Exit hatte
ein Springer die Reserve seines Mitspringers gezogen - offensichtlich
einen Fehlgriff getan. Ich verließ die Gruppe für ihr internes „Debriefing“ und ging in Richtung des in einem km Entfernung liegenden
Startplatzes.
Einmal mehr hatte dieses Erlebnis bestätigt:
- auch beim Fallschirmsport ereignet sich „Überraschendes“,
- es gibt beim Schirmfliegen in der Sicht nach oben manchen
toten Winkel,
- die persönliche Verantwortung beim Formationsspringen
steigt exponentiell.
Ziel muss es daher immer sein, dass meine Mitspringer und ich
sicher fallen, fliegen und landen können – Safety first!
Helmut Harff
Deutschland-Cup Ziel
Der Auftakt des Deutschland-Cups im Zielspringen stand ganz
im Zeichen der Athleten aus der Schweiz. Die Sportsoldaten der
Bundeswehr landeten beim ersten von vier Wettkämpfen dieser
Serie auf dem Bronzerang.
Austragungsort war zu Beginn der Serie der Verkehrslandeplatz
in Lahr nahe Freiburg im Breisgau, wo am 14. und 15. Mai 2016
neun Mannschaften aus der Schweiz, Niederlande, Belgien und
Deutschland an den Start gingen. Nachdem am ersten Tag
wegen tiefer Wolken, ergiebiger Regenschauer und zu starken
Windes an Springen nicht zu denken war, konnten am zweiten
Tag sechs der geplanten acht Runden abgeschlossen werden.
Anspruchsvolle Wetterbedingungen mit ständig wechselndem
Wind bereiteten den Athleten große Probleme, so auch den Teilnehmern der Sportfördergruppe der Bundeswehr aus Altenstadt.
Am besten kamen damit die Springer des schweizerischen Militärteams zurecht, die von Beginn an führten. Nach einer mittelprächtigen ersten Hälfte wurden die Altenstädter zusehends
besser und gaben alles, um noch einen Platz auf dem Podest
zu schaffen. Erst in der letzten Runde konnte sich die erste
Mannschaft der Bundeswehr (Christoph Zahler, Roland Stamm,
Daniel Born, Christian Kautzmann) den dritten Platz mit 104 Zentimetern denkbar knapp mit nur einem Zentimeter Vorsprung vor
dem Team Offino Kempten (Reinhold Haibel, Jürgen Barth, Oliver
Hotopp, Gerda-Maria Klostermann-Mace) sichern. Das MilitärTeam CISM Suisse (49 cm) legte einen Start-Ziel-Sieg hin, gefolgt
vom schweizerischen Quartett aus Triengen (83 cm).
In der Herren-Einzelwertung war Reinhold Haibel (12 cm) hinter
drei Schweizern auf Platz 4 bester Deutscher unter 27 Springern.
Daniel Born (17 cm) wurde 6. vor Oliver Hotopp, Jürgen Barth
Dolomiti Cup
Aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen zu Ostern
entschied der Altmeister der klassischen Disziplinen und Neumitglied des FCS Remscheid, Marco Pflüger, kurzfristig seine geplante Vorbereitung auf die WM in Chicago zu ändern. Seiner
Teilnahme am Dolomiti-Cup vom 30.04.-02.05.16 im wunderschönen Belluno (Italien) gingen einige Tage Trainingslager an
gleicher Stelle voraus.
Bei nicht ganz optimalen Witterungsbedingungen und zahlreichen Testsprüngen mit veränderten Schirmeinstellungen zeigte
sich bereits in einem so frühen Stadium der Saison, dass Marco
von seinem Können über den Winter nichts eingebüßt hatte.
Beim international hochkarätig besetzten Dolomiti-Cup, bei dem
66 Athleten aus sieben Nationen an den Start gingen, konnte
der amtierende Vizeweltmeister gleich sein Können bei zum Teil
12
(beide 18 cm) und Christian Kautzmann (20 cm). Bei den Damen
schaffte es Raissa Lakina aus Freiburg (Team Compaq Gold) mit
23 cm auf den 3. Platz vor Susann Vorberg (FSV Eilenburg/24
cm) und Friederike Ripphausen (2. Mannschaft Sportfördergruppe Altenstadt/25 cm). Ebenfalls Bronze sprang für Jürgen
Barth aus Peiting in der Master-Klasse heraus.
Alles in allem war es ein gut organisierter Wettbewerb des
Freiburger Vereins mit Höhen und Tiefen für die Athleten der
Sportfördergruppe. Deren Höhepunkte sind in diesem Jahr die
Militärweltmeisterschaften in Kubinka (Russland) in der zweiten
Juli-Hälfte und die zivile Mondial-Weltmeisterschaft in Chicago
(USA) im September.
Alle Ergebnisse unter www.d-cup-ziel.de
Text: Sascha Lasotta/Jörg Heise, Fotos: Bundeswehr
sehr schwierigen Windverhältnissen unter Beweis stellen. Sehr
konstant traf er fast jedes Mal die Mitte der Messscheibe und
nach sieben Runden beendete Marco den Wettkampf als bester
Deutscher auf dem geteilten fünften Rang. Ein besseres Ergebnis
verhinderte die noch fehlende Ruhe an der Scheibe. Aber mit
einer erneuten WM-Qualifikationsnorm zeigte Marco allen, wohin
in diesem Jahr die Richtung gehen soll.
Ebenso konnte ein weiterer WM-Kandidat der Deutschen, Sebastian Lutz, den Einstieg in das WM-Jahr nutzen. Auch er lieferte
eine souveräne Leistung und mit Rang acht bzw. ebenfalls einer
WM-Norm zeigte er seine Frühform. Für beide heißt es jetzt, diese
Form zu konservieren und dann erneut erfolgreich in die
Weltcup-Serie im Juni einzusteigen. Erst Ende Juli werden bei
den Klassikern die begehrten Tickets für die WM in Chicago
verteilt, bei der es dann nicht nur um gute Platzierungen, sondern auch um Medaillen gehen soll.
Torsten Kunke
Safety sponsored by Cypres
Paranodon Cup 2016
Leider ließ es das Wetter am 11.-12.6. nicht zu, den Paranodon
Cup 2016 (mit Süddeutscher Meisterschaft) am heimischen Platz
auszutragen. Somit konnte auch die sehr gut ausgebaute Infrastruktur in Illertissen nicht genutzt werden. Die Landebahn stand
nach Unwettern komplett unter Wasser. Somit war es unmöglich,
mit der nagelneuen „großen Supervan“ am Platz zu fliegen.
Daher wurde am Freitag vor dem Cup kurzerhand der Trainingstag verlegt. Das Paranodon-Team lud alles, was man braucht,
auf einen Anhänger und zog kurzerhand mit Sack und Pack für
einen Tag nach Bad Wörishofen um. Hier konnten bei „Kaiserwetter“ 23 Loads geflogen werden und die Teams konnten sich
optimal auf den Wettkampf vorbereiten. Das Paranodon-Team
hatte diese Aufgabe mit Bravour bewältigt. Danach war es aber
immer noch nicht möglich, in Illertissen zu fliegen. Also wurde
am Abend wieder alles zusammengepackt und ein weiteres Mal
umgezogen. Der Cup selbst konnte dann bei sehr wechselhaftem Wetter in Biberach an der Riss stattfinden.
Hier konnten die neun Mannschaften im improvisierten Hangar
vor Ort packen, judgen und rollen, auch wenn es regnete. Es wurden 4 Runden des Cups gesprungen und dabei erwies sich
wieder einmal, dass trotz der verheerenden Wetterprognosen,
„das Wetter am Platz gemacht wird“. Dank der sehr leistungsstarken Caravan war es möglich, die immer wiederkehrenden
„blauen Löcher" zu nutzen, um zügig Runde für Runde zu springen. Die obligatorische Party am Samstagabend mit Campi und
Erdbeerbowle fand im Hangar in Illertissen statt, womit die „Reise
nach Jerusalem“ fortgesetzt wurde. Am Sonntag ging dann wetterbedingt auch in Biberach keine Load mehr in die Luft.
Die Wettbewerbsteilnehmer kamen in diesem Jahr wieder aus
Deutschland und der Schweiz! Am Sonntagnachmittag wurden
die Sieger des Cups und Süddeutsche Meister gekürt:
Kategorie A: „RozFoz" aus Oberpfaffenhofen, leider ohne Gegner,
Kategorie AA: "Titten und Bier" aus Oberhausen vor "Air W" aus
der Schweiz und „Eyjafjallajökull " aus Illertissen, Kategorie AAA:
„PinkSaulgau“ aus Bad Saulgau vor „Paranodon classic“ aus Illertissen und „Coolgang lite“ aus Bad Saulgau.
Die Teilnehmer waren trotz aller Widrigkeiten froh, die Strapazen
auf sich genommen zu haben und den Wettbewerb einmal „anders" durchzuführen. Nächstes Jahr findet der Cup hoffentlich
wieder am eigenen Platz statt.
Andreas Trögele
DM 2016 online
Seit Mitte Mai 2016 ist die Internetseite für die Deutschen Meisterschaften 2016 in Eschbach/Flugplatz Bremgarten inkl. Ausschreibung und Anmeldefunktion online. Durch Anklicken des
Icons auf der DFV-Startseite oder direkt unter www.dm2016.dfv.
aero/Live gelangt man dorthin.
Bis 2013 haben die Ausrichter der Deutschen Meisterschaften
stets ihre eigenen Seiten mit Ergebnisdienst etc. erstellt. Doch
bereits im Vorfeld der DM 2014 in Eisenach wurde von DelegiertenSeite der Wunsch geäußert, dass diese Aufgabe zukünftig vom DFV
übernommen werden soll. Der Verband hat sich dieser Aufgabe
unter Federführung des damaligen Vize-Präsidenten Henning
Stumpp angenommen und in Zusammenarbeit mit DFV-Webmaster Elmar Gürtler sowie den IT-Experten der Firma Comstark (namentlich Jens Jarisch) ein System geschaffen, das weltweit
seinesgleichen sucht. Es umfasst mittlerweile
• Ausschreibung
• Regelwerk
• Informationen zum Ausrichter, zum Platz, zu den Flugzeugen
• einen direkt ans Schiedssystem angeschlossenen Ergebnisdienst
inkl. Bereitstellung von Scoresheets und Videos
• einen Live-Ticker mit News, Bildern und Berichten
• Infos und Bilder zu den einzelnen Teams / Teilnehmern
• und nun auch eine Anmeldeprozedur, welche dem Ausrichter
alle Daten liefert und Teile davon auch gleich auf den Teamseiten
anzeigt.
Überdies entsteht im Laufe der Zeit an einer Stelle ein Archiv mit
allen Ergebnissen und Infos rund um die Dt. Meisterschaften. Damit
leistet der Verband einen ganz besonderen Service für die Veranstalter sowie für die Teilnehmer von Deutschen Meisterschaften.
Alle Wettbewerbsspringer und -teams sind nun aufgefordert, regen
Gebrauch davon zu machen und sich für die Teilnahme an der
diesjährigen DM zu registrieren. Anregungen und Kommentare zur
Sinnhaftigkeit, Funktionalität bzw. evtl. Störungen der DM-Webseite
(bevorzugt per e-mail direkt an den Webmaster) sind ausdrücklich
erwünscht.
Lernen zu lehren.
Vom 21.03. bis zum 03.04. fand bei der Southsidebase ein
Lehrerlehrgang statt. Ein Teilnehmer berichtet, wie es ihm dabei
ergangen ist.
„Ich habe gehört, man braucht gar keinen Öffnungsautomaten“.
Scharf wie ein Messer schneidet dieser Satz durch meinen Unterrichtseinstieg. Es war absehbar, dass ich im Rahmen des Prüfungsteils "45min-Lehrprobe" für die Erlaubnis zur Ausbildung für
Luftsportgeräteführer nach der konventionellen Ausbildungsmethode auch mit der Darstellung herausfordernder Schüler konfrontiert werden würde. Damit, dass das in den ersten Augenblicken
passiert – noch bevor ich den Ablauf der Unterrichtseinheit
vorstellen konnte – hatte ich allerdings nicht gerechnet. Mit dem
Hinweis, dass wir zu diesem Punkt noch kommen werden, rette
ich mich zurück in die Struktur meines geplanten Unterrichtskonzepts: Was ist die Aufgabe eines Öffnungsautomaten? Welche
Typen und Hersteller gibt es? Wie unterscheiden sich die Geräte?
Wo kann man welche Informationen finden? Nach einer Gruppenarbeitsphase geht die Prüfungslehrprobe mit einer Zusammenfassung, der Lernzielkontrolle und einem Verweis auf weitere
Informationsquellen zu Ende.
Begonnen hatte alles zwei Wochen zuvor, in genau dem Unterrichtsraum an der Southsidebase in Schlierstadt, in dem ich jetzt,
immer noch etwas aufgeregt, stehe. Ich war nach fast 500 Sprüngen und etlichen Jahren im Sport der Meinung, etwas an junge
Springer weitergeben zu wollen. Deshalb hatte ich mich für den
Lehrerlehrgang angemeldet. Während der folgenden zwei sehr
anstrengenden Wochen habe ich gemeinsam mit vier Mitstreitern
jeden Tag acht Stunden gelernt. Theorie und Praxis in den unter-
14
schiedlichen Sachgebieten, von Aerodynamik bis Verhalten in
besonderen Fällen. Morgens gab es vor dem Unterricht einen Test
zum Inhalt des Vortags, abends und nachts waren wir mit der Vorbereitung von Lehrproben und Ausarbeitungen für die nächsten
Tage beschäftigt.
Ralph Schusser von Skypirinha, der die Durchführung des
Lehrgangs übernommen hatte, legte dabei neben der Vermittlung
von Fachwissen sein Hauptaugenmerk auf den Bereich der Pädagogik und Didaktik in der Fallschirmsprungausbildung. Der Grundsatz "Ihr müsst es selbstverständlich nicht nur richtig wissen - Ihr
müsst es einem Schüler auch richtig, sicher und nachhaltig beibringen", blieb zwar unausgesprochen, schwebte aber während
der beiden Wochen die ganze Zeit im Raum. Deshalb nahm die
Fragestellung, wie und mit welchen Kniffen Fallschirmspringen
gelehrt werden kann, einen Großteil der Lehrgangszeit ein. Als
Diplompädagoge konnte Ralph uns hier neben seinem reichen
Erfahrungsschatz auch die theoretischen Zusammenhänge eines
Lernprozesses vermitteln.
Am Ende des Lehrgangs standen fünf neue Fallschirmsprunglehrer. Wir haben eine Menge gelernt und freuen uns darauf,
Michael Ungermann
dieses Wissen weiterzugeben.
Hinten (links nach rechts):
Nicole Haditsch, Frank Carreras,
Ralph Schusser
Vorne (links nach rechts):
Michael Ungermann,
Dominik Keßler,
Sebastian Kolb, Simon Jakuba,
Gerhard Storz
AFF-Lehrerprüfung in Bad Saulgau
Vom 09.-15.05.2016 fand die 2. AFF-Lehrerprüfung bei Skydive
Saulgau statt. 22 von 24 Teilnehmern absolvierten die Prüfung
erfolgreich: Bianka Claus, Harry Gürtler, Thomas Häberle, Janina
Jungen, Artur Kaisler, Daniel Kehl, Alexander Krebs, Dominic
Lehmann, Carsten Lembeck, Tobias Mahler, Fabian Margreiter,
David Morawiec, Martin Muesmann, Katrin Pfahler, Mark Polus,
Matthias Prowald, Frank Rückert, Niko Schmidt, Stefan Vogl, Tim
Vollmer, Sascha Weiß, Geoffrey Willems.
Aufgrund der guten Vorbereitung der Anwärter, der souveränen
Mitarbeit der AFF-Examiner und Videoflyer, der hervorragenden
Unterstützung von Skydive Saulgau und ein bisschen Wetterglück konnte die Prüfung innerhalb von 3 Tagen abgeschlossen
werden. Gekrönt wurde der Erfolg durch eine Abschlussparty, die
sich bis in die frühen Morgenstunden hinzog.
Während AFF-Examiner und Prüfungsleiter Ralph Schusser
begeistert von den Rahmenbedingungen und der guten Organisation von Skydive Saulgau war, bedankte sich der Skydive-Saulgau-Staff seinerseits ausdrücklich bei ihm für dessen
außerordentliches Engagement.
Neue Lehrer in Schweighofen
Die intensive Schulung durch Lehrgangsleiter Jens Paul während
des Lehrerlehrganges beim FSC Südpfalz vom 19.03. bis 03.04.
führte zum erfolgreichen Abschluss aller
Teilnehmer. Mit Bravour bestanden:
Rainer Merkel, Steven
Wartmann, Lars Lehmann, Sascha Roth
und Florian Rommel.
Lehrerkurs in Itzehoe
Vom 8.8. bis 20.8.2016 veranstaltet YUU Skydive in Itzehoe einen
Lehrerlehrgang für konventionelle Lehrer, der als Voraussetzung
für alle weiteren Zusatzberechtigungen wie z.B. Tandem oder
AFF erforderlich ist. Teilnahmebedingungen sind: 300 Sprünge,
2 h Freifallzeit, 2 Jahre mit Lizenz im Sport, 1.-Hilfe-Kurs, Teilnahmenachweis an einem Kappenkurs. Parallel zum Lehrerlehrgang
findet ein Grundkurs statt, bei dem die Lehreranwärter mitwirken
werden. Laut YUU Skydive ist der Lehrgang von den Ländern
Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein als Weiterbildungsmaßnahme anerkannt (Bildungsurlaub möglich). Die
Lehrgangsgebühr beträgt 700,- Euro.
Anmeldungen und Informationen unter : [email protected]
Vom Heli in den Hafen
Das diesjährige Hafenfest eröffnete der FSC Münster mit Wasserlandungen ins Hafenbecken von Münster aus einer Bell 212. Der
gecharterte Helikopter kam zuvor für die „wasserscheuen“ Vereinsmitglieder ab Freitagmittag in Telgte zum Einsatz. Insgesamt
12 Lifts mit je 13 Springern wurden spontan an diesem Nachmittag mit der Bell geflogen. Der letzte Lift ging dann zum Hafenfest nach Münster, wo
sich 12 Fallschirmspringer ins kühle
Nass stürzten und mit
lautem Applaus von
den Besuchern empfangen wurden.
Jennifer Harth
Foto: Wolfgang Schepers
Boogie auf „Sunny Zwei“
„Sunny Zwei“ - so nannten die Amerikaner die Air Force Base
Zweibrücken, weil auf dieser Base die meisten Sonnenstunden
im Vergleich zu den anderen bundesweiten amerikanischen
Flugplätzen gemessen wurden. Und mit Sonnenschein wurden
auch die Teilnehmer und zahlreichen Gäste beim ersten Pink
Boogie auf dem ehemaligen Internationalen Flughafen
Zweibrücken vom 26.-29. Mai begrüßt.
Auf die Angereisten warteten vor Ort jede Menge weitere Highlights. Sprungbetrieb mit der Skyvan und eine DC-3 mit
südafrikanischer Kennung, allerdings nur zum Besichtigen. Dafür
flog der tschechische L-39 Albatros Düsenjet regelmäßig auch
mit Zuschauern, einer Springerin und dem Piloten der Skyvan.
Zwei Robinson Hubschrauber, R-22 und R-44, luden anlässlich
des Boogies zum Mit- und Selbstfliegen ein.
Täglich wurde der Flugzeugpark auf dem Vorfeld auf- und abgebaut. So wurde nicht nur Fallschirmspringen geboten, sondern
eine Präsentation aller Flugsportbegeisterten, Flieger und
Springer gemeinsam. International war auch das Teilnehmerfeld:
neben den Deutschen fanden sich Schweizer, Franzosen und
sogar Schweden am Platz ein.
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Das Briefing wurde mitten auf dem Vorfeld durchgeführt, im Hintergrund die große Informationstafel für den ehemaligen Internationalen Airport ZQW. Das Boarding fand dann 40m weiter
hinter einer Absperrung statt, von dort startete die Absetzmaschine auf Flightlevel 160.
Unübersehbar, selbst im Freifall: Die Landebahn mit 3000 Meter
Länge mit dem Terminal, in dem früher die F-104 gewartet wurden. Die Landewiese war direkt neben dem Einstieg, so dass
man nur den Taxiway überqueren musste, um zum Terminal zu
gelangen. Dort wurden dann die Schirme gepackt. Im ganzen
Terminal war Teppichboden ausgebreitet. Eine Videostation konnte von jedem zum Debriefing genutzt werden. Auf den Monitoren der Gates waren die Loadlisten von Oliver Hörsters
Software „DZ-Manager“ zu sehen, so wusste jeder, wann er manifestiert war.
Gesprungen wurde nicht nur in Zweibrücken: Am Freitag ging es
nach Trier, um dort mit einem Lift auszuhelfen, danach wurde
Bitburg besucht, wo die Springer ebenfalls herzlich empfangen
wurden. Von Bitburg ging es zurück nach Zweibrücken.
Samstag und Sonntag brachte die Skyvan die Springer in
gewohnter Weise über Sunny Zwei in die Luft. Die LOs Christian
Hanekrot und „Piff“ Pfeifer für die RW-Springer, sowie Christian
Wagner beim Freefly, brachten die Springer dabei sportlich
immer wieder an ihre Grenzen.
Auch für die kleinen Gäste wurde gesorgt. Nach dem Flugbetrieb
konnten sie mit dem größten Feuerlöschfahrzeug eine Runde
drehen - unter Blaulicht und allen Wasserwerfern in Betrieb.
Für Essen und Trinken war von morgens bis abends direkt vor
Ort gesorgt. Abends saßen alle zusammen: Die Springer, das
Team des Flugplatzes und die Flughafenfreunde, alle, die halfen,
den Boogie zu einem erfolgreichen Event zu machen. Die Begeisterung der Teilnehmer führte anschließend zu der Überlegung, die Veranstaltung zu wiederholen. Ein erneuter Boogie dann allerdings wohl der letzte im Abflugterminal, so wie dieser
jetzt besteht.
Michael Moster, Fotos: Michael Moster und Matthias Schulz
17
Sequential
Unter renommierter Anleitung traf sich zu Ostern diesen Jahres
eine international besetzte Gruppe von Skydivern an der portugiesischen Algarve. Dort verwandelten sie den Himmel über der
Atlantikküste zu einem farbenfrohen Playground.
Foto: Antje Grube
Games
Bom dia (Guten Tag) und faz favor (bitte)
- mit diesen Sprachbrocken und einem
Lächeln kommt jeder in Portugal weiter.
Und an der wunderschönen Algarve tief
im Süden, in Fast-Blickweite zu Afrika,
sowieso. Hierher kommen Touristen
schon seit den 1960er Jahren - und seit
vielen Jahren auch Fallschirmspringer.
Zwischen den Küstenstädtchen Alvor und
Portimão lockt der Flug- und Sprungplatz
„Skydive Algarve“. Er liegt nahe einer Lagune und der Mündung des Rio de Alvor
und nur 40 Autominuten von Faro
(Flughafen) entfernt. Also quasi ein
„Katzensprung“ für rund 80 erfahrene
Skydiver aus England, Frankreich, Russland, Italien, Holland und Deutschland.
Sie folgten dem Lockruf von „Sequential
Games“, der Eventreihe der Skygods und
Loadorganizer (LO) Ian Milko Hodgkinson
(England), Patrick Passe (Frankreich) und
Dieter Kirsch (Deutschland). War bisher
stets Klatovy in Tschechien der Treffpunkt
(ein 100er Diamant und ein 100er Compressed-Box waren die Weltbestleistungen in 2014 und 2015 unter der Regie
der drei „Musketiere“), so war es diesmal
ein neues Konzept an der sonnenverwöhnten Algarve – nicht zuletzt, weil Ian
Milko Hodgkinson dort seit einiger Zeit
als Platzmanager fungiert.
Exakt 83 Springer (es war ein reines Einladungsevent), darunter 13 Deutsche,
sprangen über Ostern fünf Tage lang bei
strahlendem Sonnenschein und bis zu
20 Grad, was die drei Dorniers G92
(Steigzeit nur 13 Minuten), respektive die
tollen Piloten, nur so hergaben. Im Paket
enthalten waren 16 Sprünge. Es gab drei
Gruppen. Jede bestand aus 28 bis 30
Springern, die sich aus meist rund 4800
Metern aus je zwei DOs ins himmlische
Vergnügen stürzten. Mehrpünkter trotz
anspruchsvoller Formationen mit BackIns, Compressed und ähnlichem mehr
waren angesagt. Ein lässiger Riesenspaß
mit hohem Anspruch! Das Stimmengewirr
und Gelächter aus Deutsch, Englisch,
Französisch, Italienisch und Russisch
beim Dirt-Dive hinter der Halle unter Palmen und Orangenbäumen war allein ein
Genuss. Das gute Essen in der FlugplatzBar, der leckere Galão (Milchkaffee), die
kleine Imbissbude direkt neben der
Packhalle, die flinken Packer und das
professionelle Manifest sorgten für
ungestörten Sprungurlaub – auch für
viele andere Springer wie Freeflyer, Anfänger, Schüler und Teams.
In der Freizeit genossen die SequentialFans (einige hatten Kinder oder gleich die
ganze Familie mitgebracht) die Annehmlichkeiten des Vier-Sterne-Hotels Pestana
Dom João, das direkt am traumhaften
kilometerlangen Strand liegt und linkerhand mit eindrucksvollen Klippen, Felsnadeln und dazwischen versteckten
Strandbars lockt. Und selbst den einzigen
wolkenverhangen - also sprungfreien Tag genossen alle nach dem „Break“ am
Nachmittag, denn bis zum Cabo de São
Vicente, dem südwestlichsten Punkt des
europäischen Festlandes, sind es nur 45
Autominuten. Dort lockt ein prächtiger
alter Leuchtturm, davor eine Imbissbude
mit der Aufschrift „Letzte Bratwurst vor
Amerika“. Wer eine kauft, kriegt eine
Urkunde dazu.
Abends hatten alle ihren Spaß - entweder
beim Bierchen am Strand nach dem
Beachjump, im Hotelpool (indoor und
outdoor), an der Hotelbar oder im fußläufig zu erreichenden Hafenstädtchen Alvor
mit seinen pittoresken Gässchen, zahllosen Restaurants, Kneipen und Bars. Ein
gemeinsames Dinner in einem landestypischen Restaurant mit Spanferkel
(und vegetarischer Alternative) war ebenfalls ein Höhepunkt.
Den Teilnehmern gefiel der Event außerordentlich gut. Patrick Passe kündigte
eine Wiederauflage an, viele wollen
wiederkommen. Das werden sie spätestens dann entscheiden, wenn sie die fantastische Optik der zahllosen Freifall- und
Boden-Aufnahmen der fleißigen Videoleute Antje Grube (Deutschland), Andrej
Veselov (Russland) und Gary Wainwright
genießen.
Ute Vetter , Fotos: Antje Grube
Hat gut lachen: Autorin Ute Vetter
Mitorganisator Dieter Kirsch brieft seine Gruppe.
21
Headup
Weltrekord
Mit einer Mannschaftsstärke von 10 Teilnehmern
stellte Deutschland die größte europäische Delegation für die Rekordversuche vom 7.-10. April
2016 für einen neuen Headup Weltrekord in den
USA. Thorsten Rühl erlebte das US-Big-WayVorhaben als Neuling mit. Hier ist sein Bericht:
Warmup Days
Neben den deutschen Big-Way-Veteranen Markus Schwarz, Dominic Leser,
Phillip Exner, Alexandra Salera und John
Cragg bestand das Team mehrheitlich
aus US-Big-Way-Neulingen. Daher wurden unsere Augen schon kurz nach dem
begrüßenden “Good Morning” riesengroß, als die Organizer bekannt gaben, direkt mit einigen 40 ways aus zwei Maschinen zu beginnen: Zum Warmup des
Warmups sozusagen Formationen, fast
doppelt so groß wie die größte Formation, die wir jemals gesprungen waren,
und fast doppelt so groß wie der aktuelle
europäische Rekord - und ziemlich dicht
an dem bestehenden Head-Up-WeltRekord von 2014 mit 52 Springern.
Welcome to America!
Die zweite Überraschung war die hohe
Anzahl der Teilnehmer des Warmup-
22
Camps. Es waren bereits 110 Teilnehmer
am ersten Tag angereist, in den nächsten
Tagen würden weitere eintrudeln. Damit
war für alle Teilnehmer klar, dass der
Kampf um die Rekordslots bereits jetzt
beginnt.
Pressure on!
Die ersten Sprünge nahmen uns schnell
die anfängliche Nervosität. Der Fokus lag
auf dem sicheren Anfliegen an die Formation und auf den Break Offs. So hatten
wir genug Zeit, uns an die ungewohnten
Visuals und unsere neuen Sprungpartner
zu gewöhnen. Schnell fühlten wir uns
wohler mit der Größe der Formation und
den mehrschichtigen Break Offs in
Wellen.
Das steigende Vertrauen in das Organizer
Team und in die anderen Teilnehmer
machten die nötigen Kapazitäten frei, um
uns auf unseren eigentlichen Job zu
konzentrieren, an den uns die Coaches
immer wieder erinnerten:
1. Sicherheit geht vor!
2. Level Slot Dock!
3. Fliegt euren Slot und bleibt “on Level”!
4. Break Off on Time und on Level, kontrolliert euren Luftraum und baut soviel
Distanz wie möglich zwischen euch und
dem Zentrum auf!
Die meisten Warmup-Formationen wurden wie der Rekord um eine 10er Basis
herum gebaut, die als gelinkter 6er aus
der Skyvan gezogen und in unglaublicher
Geschwindigkeit durch 4 einbrechende
Rockstars erweitert wurde. Unsere Aufgabe war es, zwei Pods hinter jedem der
4 Sektor Kapitäne in der Basis aufzubauen.
Foto: Gustavo Cabano
Die Organizer und das Team
Mit Jason Russel (Sdc Core), Mike Carpenter, Antonio Arias (ISG Germany), Ryan Risberg (Sdc Core) und Mike “Friday” Friedman hatten die Hauptverantwortlichen
Amy Chmelecky (Red Bull) und Sarah Curtis (Arizona Arsenal) einige Top-Freeflyer
als Organizer für den Rekord verpflichtet.
Unermüdlich standen sie jedem einzelnen Teilnehmer jederzeit mit Rat und Tat
zur Seite. Mit ihrer freundlichen, aufgeschlossenen und niemals belehrend
wirkenden Art kommunizierten sie mit
allen Teilnehmern auf Augenhöhe und
legten damit den Grundstein für den Erfolg dieses außergewöhnlichen Events.
Der Rekord
Das Wetter in den ersten zwei Tagen war
nicht ideal und die Flugzeuge bekamen
keine Freigabe, um auf volle Höhe zu
steigen. Das Organizer-Team war ge-
zwungen, von einem geplanten 89 way
abzurücken und die ersten Versuche auf
eine Größe von 55 zu reduzieren. Dies gab
der Basis und den ersten Pods die Möglichkeit, mehr zu trainieren und damit die
Chance auf einen neuen Weltrekord zu erhöhen.
Dies bedeutete zwar, dass knapp 90
Leute auf der Bank saßen, aber die Organizer schafften es, alle in die Luft zu bringen. Für einige führte dies allerdings den
ganzen Tag zu Back-to-Back-Sprüngen,
um eine stabile Basis für die zwei Gruppen der Bank zu stellen.
Trotz dieser Belastung bekam die Bank
ein detailliertes individuelles Debrief auf
der großen Videowand im Hangar. Meistens von Jason Russel, der sich dabei sein Rig überwerfend – bereits für den
nächsten Sprung fertigmachte.
Diese unglaubliche Leistung motivierte die
Bank, weiterhin ihr Bestes zu geben. Nach
den ersten Formationsloads wurde begonnen, innerhalb der Formation und
auch zwischen Bank und Rekord zu
rotieren. Die Organizer suchten die Bestbesetzung für die einzelnen Slots - und
John Cragg schaffte es, sich einen Platz
in dem 55 way zu erarbeiten, um zusammen mit Markus, Phillip und Dominic
Leser einen stabilen Kern für den
späteren Rekord zu stellen.
Mit einer sich nach unten bewegenden
Wolkenuntergrenze wurde die Absetzhöhe immer weiter reduziert. Dies führte
zu einem Rekord der etwas anderen Art:
Ein 55 way aus drei Flugzeugen mit einer
Absetzhöhe von 10.500 Fuß (3200m!).
Die Formation stand mit nur wenigen
nicht geschlossenen Griffen. Rockstars!
Das war selbst für die Organizer Neuland.
Am letzten Sprung des zweiten Tages war
der 55 way komplett und der erste
Rekord bestätigt.
23
Obwohl niemand die 55 als Endergebnis feierte, sahen wir in
viele lachende Gesichter. Dies war der geflogene Beweis dafür,
dass die Rekordler die Spannungsprobleme innerhalb der Formation lösen konnten, durch die sie während der letzten
Sprünge immer wieder zerrissen wurde.
Nach einem etwas kooperativeren Himmel und dem ersten
Rekord in den Büchern war das Ziel “Go Big” - und einige 80+
ways wurden besetzt. Mit den größeren Formationen kehrten die
Spannungsprobleme zurück. Potenziert durch die Anzahl der
Teilnehmer addierten sich nun schon kleinere Levelunterschiede
zu einem großen Problem. Auf den Videos während der Debriefs
konnten wir sehr gut sehen, wie sich die entstehenden Spannungen in Wellen entluden, durch das Menschengitter wanderten und anschließend die Formation an verschiedenen
Stellen sprengten.
Jeder musste jetzt alles geben, während die Organizer weiterhin
versuchten, die Teilnehmer ihrem Flugprofil entsprechend auf
die passenden Slots zu setzen. Die Rotation zwischen Bank und
Formation nahm wieder zu, jeder auf der Bank, der in den letzten
Sprüngen eine konstante Leistung gebracht hatte, konnte auf
eine Chance hoffen.
Trotz einiger sehr vielversprechender Versuche wollte die Formation auch gegen Ende des letzten Tages nicht gelingen, es
fehlten oft nur ein oder zwei Griffe.
Ein letzter Versuch war nur noch möglich, wenn die Rekordteilnehmer innerhalb von wenigen Minuten nach Landung wieder
im Flugzeug sitzen würden. Die Bankteilnehmer standen in den
Startlöchern, um mit Schirmpacken oder Erfrischungen zu unterstützen und die letzte Load in die Luft zu bringen.
Vor einer rekordwürdigen Kulisse gelang schließlich im letztmöglichen Sprung am letzten Tag der zweite und finale Weltrekord mit 72 Teilnehmern.
Thorsten Rühl
Foto: Gustavo Cabano
24
Zwei Weltrekorde wähend eines Events.
Zunächst 55 (oben) und mit dem allerletzten Sprung erhöht auf 72!
25
25 Jahre Cypres Boogie
Foto: Norman Kent
Auch nach 25 Jahren ist der bahnbrechende Sicherheitsöffner
CYPRES noch immer „state of the art“. Dank der Zuverlässigkeit
dieses Gerätes konnten in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten
mehr als 3.000 Skydiver sprichwörtlich ihren zweiten Geburtstag feiern. Grund genug für den Erfinder Helmut Cloth, seine
Mitarbeiter und jede Menge Gäste das erste Cypres-Vierteljahrhundert gebührend zu feiern.
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Helmut Cloth im Landeanflug auf die ihm zu
Ehren aufgestellte „25“.
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„Mach einen Plan und vergiss ihn sofort
wieder“, so könnte man die Ouvertüre zur
großen Geburtstagsparty übertiteln - anlässlich des 25jährigen Jubiläums des erfolgreichsten Sicherheitsöffners der Welt.
Die Feier dazu sollte vom 1.-5. Juni in
Form eines großen Boogies im ostwestfälischen Bad Lippspringe stattfinden.
Nicht nur, dass die Niederschlagssituation eher an April als an Sommer erinnerte, vor allem die Wahl des ursprünglich geplanten Veranstaltungsortes
erwies sich unerwartet als Party-Crasher.
Bedingt durch einige vorangegangene
Unfälle stellten die Platzherren des
Sprungplatzes von RAPA Skydive Bad
Lippspringe am Freitag, den 27.05. um
15.30 den Sprungbetrieb bis auf weiteres
ein. Die Vorbereitungen für die Veranstaltung waren zu der Zeit bereits in vollem
Gange. Am Samstag, den 28.05 fiel die
Entscheidung, den Boogie nach Soest zu
verlegen. Die sofortige und professionelle
Unterstützung des gesamten Staffs von
Skydive Soest, allen voran Evelyn und
Norbert Meyer, machten diesen kurzfristigen Ortswechsel überhaupt erst möglich.
In Soest sah es dann mit Beginn des
Boogies am 1. Juni so aus, als wäre es
nie anders geplant gewesen. Rund 150
Springer u.a. aus Deutschland, Irland,
England, Israel, Frankreich, Spanien, Italien, Polen, Belgien, Russland und den USA
hatten sich zu der 5-Tages-Feier angemeldet. Zu ihrer Bespassung spendierte
Airtec 14 Loadorganizer: Rolf Brombach,
Dieter Kirsch, Ally Milne, Rob Kendall,
Dennis Praet, Danny Jacobs und Jeroen
Norman Kent und Roberta Mancino
Evelyn Meyer
Fotos: Peter Schäfer
Nollet von FS World Champions
HayaBusa NMP Pch; Dominic Leser und
Christian Wagner vom Team NON-Standard; David Nimmo und Raphaël Coudray
von den Fly Warriors; Peter Ingenhaag
und Holger Sass vom Team AtomiX und
Regan Tetlow. Norman Kent (US), Andrey
Veselov (RUS) und Joel Strickland (UK) fingen das Freifallgeschehen mit ihren Kameras ein.
Zwei Do 28 und eine Supervan standen
bereit, um den Anwesenden schnell und
häufig in die Luft zu verhelfen – soweit es
das wechselhafte Wetter zunächst zuließ.
Ab Freitag wurde es schließlich besser
und Samstag und Sonntag brannte
endlich die Luft. Neben Freefly und Formationssprüngen bereicherten das
CYPRES Demo Team und die Tigers, das
britische Freefall Parachute Display
Team, das Geschehen vor Ort mit
Flaggen- und Demosprüngen. Das itali-
enische Skydiver-Model Roberta Mancino
sorgte mit ihrer Anwesenheit nicht nur für
ein bisschen Glamour, gemeinsam mit
Norman Kent und Helmut Cloth präsentierte sie mit dem Wing Suit Cypres (WSC)
eine neue Generation in der AAD-Technologie (ausführlich und mehr darüber in
der kommenden FFX-Ausgabe). Als Losfee bescherte die Italienerin 7 glücklichen Gewinnern anschließend neben
Cookie Helmen und persönlich gestaltbaren Pull Ups auch drei goldene Cypres.
Bereits zuvor war das Rahmenprogramm
durch eine große Zahl an Ausstellern vor
Ort, durch Live Musik von Robert Carl
Blank und Freibier aufgelockert worden.
Unter die Boogie-Teilnehmer mischten
sich immer wieder auch Mitarbeiter aus
der Airtec-Belegschaft und nutzen die
Gelegenheit, um mit den Springern direkt
zu diskutieren und Informationen aus
erster Hand zu erhalten.
Helmut Cloth in der Mitte seiner alten Weggefährten.
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Höhepunkt des Boogies wurde der Samstag: mit 60 Loads,
Dummy Abwurf und Live Aktivierung einer Rundkappen-Reserve
durch das autonome Cypres Static Line System, Fly-Ins von 4 anderen Sprungplätzen (Hildesheim, Itzehoe, Marl, Westerwald) und
letztem Load mit Überraschung für Helmut Cloth, den eine aus
Menschen gebildete „25“ auf der Landewiese applaudierend
empfing. Abgerundet wurde der Tag durch ein nächtliches Feuerwerk und Liveband am Lagerfeuer für die weit mehr als 200 gut
gelaunten tanzenden Gäste.
Nachdem bis in die Morgenstunden gefeiert worden war, rundete der Sonntag mit bestem Wetter und jeder Menge weiterer
Sprünge den Boogie ab. Alles in allem war es eine ausgelassene
und würdige Feier zu Ehren eines bahnbrechenden Produkts,
dass vor einem Vierteljahrhundert aus der Taufe gehoben wurde
und seitdem nicht nur seinen hohen Qualitätsstandard aufrecht
erhalten, sondern sich stets den Bedürfnissen der aktiven Skydiver zuverlässig angepasst hat.
Jens Gosmann/Peter Schäfer, Fotos: Norman Kent
Glücklich und zufrieden: Helmuth Cloth
29
JULI
Sommerfest, FSC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282)
Sommerfest, Skydive Westerwald, Breitscheid
(www.skydive-westerwald.de)
30.-31.07. Scramble, FSZ Haßfurt, www.fsz-hassfurt.de
30.-31.07. MDM 4er+8er RW, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)
30.-31.07. Sprungbetrieb, Erfurter FK, Alkersleben, (www.fallschirmsport-erfurt.de)
30.07.
30.07.
01.-03.07. 10er Speed, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019)
01.-03.07. Norddeutscher Pokal, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de)
02.-03.07. Skydive Leipzig zu Gast in Merseburg (www.skydive-leipzig.de)
03. - 09. 07. "Himmel für alle", Athletes with disabilities, Russia 2016,
Record large formation, [email protected]
04.-07.07. RW Kurs, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)
08.-09.07. Minimeet, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)
08.-10.07. Grundkurs, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de)
09.-10.07. Sprungbetrieb, Erfurter FK, Alkersleben, (www.fallschirmsport-erfurt.de)
09.–10.07. RW–Kurs, RW–LO, Freefly-LO, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)
11.-17.07. Freefly- u. Sprungwoche, Aero, Calden (www.skydive.de)
12.-15.07. Sprungwoche, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de)
15.-17.07. Ladies Days m. DO28, Skydive Soest (www.skydive-soest.de)
15.-17.07. ATMO Tracken, Skydive-MV, Neustadt-Glewe (www.skydive-mv.de)
15.07.
Redaktions- und Anzeigenschluss FFX 5-2016
16.-17.07. Experimental 16er, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de)
18.-22.07. Einsteigergroßformationswoche, FSC Dädalus,
Eisenach (036920-717878)
18.-22.07. Sommerboogie, Skydive Leipzig, Löbnitz (www.skydive-leipzig.de)
19.-31.07. AFF Lehrerlehrgang, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de)
19.-24.07. AFF-Lehrer Training, Take Off, Fehrbellin ([email protected])
23.–24.07. Kappenflug-Seminar, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)
25.-31.07. AFF-Lehrer Prüfung, Take Off, Fehrbellin ([email protected])
20.-24.07. Sprungwoche, FSC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282)
21.-30.07. Sommer Boogie, Skydive Westerwald, Breitscheid
(www.skydive-westerwald.de)
22.07.
Packseminar, Aero, Calden (www.skydive.de)
Nachtspringen, Skydive Leipzig, Löbnitz (www.skydive-leipzig.de)
22.07.
23.-24.07. FF-Workshop, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019)
23.- 24.07. POPS Austria, Feldkirchen www.popsaustria.at
25.-29.07. New Age, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)
25.-31.07. Sprungwoche, Fallschirmsport Grefrath, (www.fsgrefrath.de)
27.-29.07. CCS, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)
28.-30.07. Freefly LO, Skydive Westerwald, Breitscheid (www.skydive-westerwald.de)
28.–31.07. Deutsches FreeFly Festival (DFFF), FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)
28.07.-06.08. Usedom-Boogie, Skydive-MV, Flughafen Heringsdorf
(www.skydive-mv.de)
29.-31.07. Höhensprünge 7000m+, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de)
29.07-31.07. Topsy Turvey, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de)
29.07.-08.08.Trainingslager Borkum, FSC Münster, Borkum (
www.fallschirm-muenster.de)
August
02.08.-02.09. Sprungwochen, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de)
03.–07.08. Sprungwoche, FSC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282)
04.-05.08 Training Days, Paranodon, Illertissen (www.paranodon.de)
04.-07.08. 2. Deutsches Wingsuitfestival, Air Academy, Eschbach (0171-7892553):
05.-13.08. POPS / SOS WM, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)
05.-14.08. Sprungbetrieb, Skydive Soest (www.skydive-soest.de)
06.08. 4er Scamble, FSC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282)
06.-07.08. Birds over Fehrbellin, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de)
08.-09.08. Canopy Control m. T. Scherrinsky, Skydive Soest (www.skydive-soest.de)
08.-13.08. Sprungwoche, RW, Mini-RW, RW-LO, FF-LO, Teamtraining, Skydive Soest (
www.skydive-soest.de)
08.-14.08. Sprungwoche, Aero, Calden (www.skydive.de)
09.-14.08. Freefly Skyparty, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de)
12.-14.08. Sprungbetrieb, Erfurter FK, Alkersleben, (www.fallschirmsport-erfurt.de)
13.-14.08. Canopy Control Sem., Southsidebase, Schlierstadt
(www.southsidebase.de)
13.–21.08. Sprungwoche, FSZ Haßfurt, www.fsz-hassfurt.de
13.-21.08. Sprungwoche, Paranodon, Illertissen (www.paranodon.de)
13.-14.08. RW–Kurs, Freefly- LO, Videoseminar, FSZ Saar, Saarlouis
(www.fsz-saar.de)
17.–20.08. Mad Ravens Camp, FSZ Haßfurt, www.fsz-hassfurt.de
Packseminar, Aero, Calden (www.skydive.de)
19.08.
19.-21.08. 16er Cup, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)
20.-21.08. FF-Workshop, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019)
22.-28.08. Sprungwoche, Skydive Stadtlohn, (www.Skydive-Stadtlohn.de)
22.-25.08. FSZ Kassel Vereinswoche, Aero, Calden (www.skydive.de)
23.07.
Paranodon-Freely-Talent Event + LO, Illertissen (www.paranodon.de)
24.-28.08. Sprungwoche, FSC Südpfalz, Schweighofen (0176-63137282)
25.-26.08. Canopy Control, Skydive Stadtlohn, (www.Skydive-Stadtlohn.de)
25.-28.08. 4 Days 2 Jump (+Freefly-LO), Skydive Leipzig, Löbnitz
(www.skydive-leipzig.de)
25.-28.08. Freefly, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)
26.-28.08. Freefly LO, Skydive Westerwald, Breitscheid (www.skydive-westerwald.de)
27.08.
Paranodon-Freely-Talent Event + LO, Illertissen (www.paranodon.de)
THE HOUSE OF NEXT
SEPTEMBER
03.-04.09. Sprungbetrieb, Erfurter FK, Alkersleben, (www.fallschirmsport-erfurt.de)
03.-04.09. Scramble, Skydive Saulgau, Saulgau (07581-7019)
05. - 06. 09. POPS Swiss, Ecuvillens www.swisspops.ch
07.-11.09. Sprungwoche, Tracken-Freefly-SkySurf, FSC Südpfalz,
Schweighofen (0176-63137282)
09.-11.09. Skyvan-Boogie, FSC Münster, Diepholz (www.fallschirm-muenster.de)
09.-11.09. Kappenkurs m. N. Engel, Take Off, Fehrbellin ([email protected])
10.–11.09. RW–LO, Freefly-LO, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)
15.-18.09. RW Kurs, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)
Redaktions- und Anzeigenschluss FFX 6-2016
15.09.
Packseminar, Aero, Calden (www.skydive.de)
16.09.
17.–18.09. 8er Speed-Star Wettbewerb, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)
17.-18.09. 8er Speed, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de)
17.-18.09. POPS Poland, Jelenia Góra/Polen ([email protected])
17.-18.09. POPS Polen, Jelenia Gora [email protected]
20.-23.09. Sprungwoche, Southsidebase, Schlierstadt (www.southsidebase.de)
23.-25.09. 30er RW, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)
Paranodon-Freely-Talent Event + LO, Illertissen (www.paranodon.de)
24.09.
24.-25.09. Sprungbetrieb, Erfurter FK, Alkersleben, (www.fallschirmsport-erfurt.de)
30.09.-03.10. Sprungbetrieb mit DO 28, Skydive Soest (www.skydive-soest.de)
30.09- 03.10. Höhensprünge 5000-7000m, FSC Südpfalz,
Schweighofen (0176-63137282)
OKTOBER
01.-02.10. Paranodon-Freely-Talent Event + LO, Illertissen (www.paranodon.de
01.–03.10. 16er Event, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)
03.10.
Einheitstickets, 25 Euro/Sprg. & Freefly LO, Skydive Westerwald,
Breitscheid (www.skydive-westerwald.de)
06.–09.10. ESL Finale, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)
14.–16.10. 200 Jahrfeier Landkreis SLS, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)
Oktoberfest, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)
15.10.
06.–09.10. ESL Finale, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)
08.-09.10. Saisonabschluss-Springen mit Party, Erfurter FK, Alkersleben,
(www.fallschirmsport-erfurt.de)
09.10.
Training Day, Paranodon, Illertissen (www.paranodon.de)
10.-11.10. Parandon-10-Way Speed Cup, Paranodon, Illertissen
(www.paranodon.de)
14.10.
Packseminar, Aero, Calden (www.skydive.de)
14.–16.10. 200 Jahrfeier Landkreis SLS, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)
15.10.
Oktoberfest, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)
Kappenflugseminar, Aero, Calden (www.skydive.de)
Scramble, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)
Saisonabschlussparty, Skydive Soest (www.skydive-soest.de)
4er Scramble, Take Off, Fehrbellin (www.funjump.de)
Abschlussboogie: 3er-Scramble & Party @ night, Southsidebase,
Schlierstadt (www.southsidebase.de)
Saisonabschluss mit Abschlussfete, FSZ Haßfurt, www.fsz-hassfurt.de
29.10.
29.-30.10. Abschlussboogie und Saison-Party, Paranodon, Illertissen
(www.paranodon.de)
29.-30.10. Scramble, Saisonabschluss, Aero, Calden (www.skydive.de)
30.10.
Saisonschluss, FSC Dädalus, Eisenach (036920-717878)
15.-16.10.
29.10.
29.10.
29.10.
29.10.
NOVEMBER
12.-18.11. Floridacamp, FSC Dädalus (036920-717878)
15.11.
Redaktions- und Anzeigenschluss FFX 1-2017
Saisonabschluss – Weihnachtsfeier, FSC Südpfalz,
26.11.
Schweighofen (0176-63137282)
DEZEMBER
03.-04.12. Nikolaus-Springen, Aero, Calden (www.skydive.de)
17.12.
Weihnachtsfeier, FSZ Saar, Saarlouis (www.fsz-saar.de)
Rebecca Steinberg machte am 22. Mai. 2016 an ihrer Home
Dropzone GoJump Gransee ihren 1000. Sprung. Begleitet wurde
die Deutsche Damenrekordhalterin von 2009 und 2011 dabei
von ihren G-Force-Teammitgliedern Ulrich Grude und Jens
Richter.
Bine Bach vollbrachte am 28.05.2016 ihren
1.000 Sprung mit einem 11way in Gransee,
wo sie 2011 ihre Ausbildung begann.
Olaf Wackhusen machte während
eines 11er Formationssprung am
28.5.2016 bei Skydive YUU in Itzehoe
seinen 3000sten Sprung.
Ein Jubiläum der ganz
besonderen Art feierte
Freddy Hofmair am
04.06.2016 auf dem
Flugplatz in St. Johann
in Tirol, als er seinen
20.000 Tandemsprung(!) absolvierte.
Der Sprung endete
mit leichtem Nasenbluten bei der anschließenden
Tortenschlacht, nachdem er in 33 Jahren
Fallschirmsport mehr
als 24.000 Sprünge
Am 09.04.2016 kam es über Bad Lippspringe zu einem Familienrekord mit einer Gesamtunfallfrei hinter sich
sprungzahl von 4.400 Sprüngen. In einer 12er Formation machte Andreas Wolf seine
gebracht hat.
3.000 voll. Begleitet wurde er dabei von Kerstin Rudolph (1.300) und Tochter Kim (100).
32
Tollkühn
Home is where your heart is
Mit gerade einmal 28 Sprüngen habe ich, mit Lizenz und RWFreigabe in der Tasche, das erste Mal meinen Heimatsprungplatz
verlassen. Das Ziel: der Xmas Boogie bei Skydive Algarve in Portugal. Hier wollte ich meine unausgegorenen und sehr mager
ausgelegten Skills weiter festigen - und ein bisschen warme
Seeluft schnuppern. Ich kam an, und war überwältigt von der völlig anderen Atmosphäre dort, von anderen Ausdrücken, anderen
Loadorganizing-Regeln, und dem Ausblick auf den Atlantischen
Ozean. Die gerade abgelegte Schüleridentität musste ersetzt werden: So wich die knallorangene Schülerkombi meines Ausbildungsplatzes einer schwarz-blauen Freefly-Kombi, und der etwas
zu große Benny-Helm mit Funkgerät-Tasche einem schnittigen
Helm der Marke Tonfly. Ich fühlte mich professionell und losgelöst
vom Frischlizenzer-Dasein. Es blieb nicht bei diesem einmaligen
Ausflug: Schnell häuften sich nur so die Sprünge auf „fremden“
Plätzen, und so konnte ich bis heute die Höhenluft in Portugal,
Spanien, Israel, Rumänien, Tschechien, Amerika, und natürlich an
vielen Plätzen in Deutschland verbuchen. Überall lernte ich Neues
dazu. So gab es einen kleinen Platz in Deutschland mit einer
Cessna-182, auf dem wir Springer uns selbst absetzen mussten,
einen Platz in Spanien, wo mir gezwungenermaßen jegliche Voreingenommenheit gegenüber Crosswindlandungen abtrainiert
wurde - dank nur zwei erlaubter Landerichtungen, es gab einen
Platz auf Usedom, wo ich auf einem Feld in Polen außenlandete
- und auch einen Platz in Israel, wo es so heiß war, dass ich im
Freifall nur an den nächsten Schluck Wasser denken konnte.
Und trotz der Tatsache, dass ich noch zu Schülerzeiten eine leichte Abneigung gegen das omnipräsente Knallorange auf meiner
Home-Dropzone entwickelt habe, ist mein Heimatsprungplatz
nach all diesen Sprungabenteuern immer wieder für mich
dagewesen - wie ein zweites Zuhause. Und es ist, als wäre ich
nie weg gewesen. Gerade letztes Wochenende war ich dort zu
Besuch. Unglaublich viele Erinnerungen an Sprünge, Lagerfeuer,
Grillabende und lange Gespräche mit Freunden machten das Erlebnis dort noch besonders und nostalgiegetränkt.
Ich muss zugeben: Ich habe diesen Platz mit all seinen Eigenheiten und Besonderheiten sehr liebgewonnen und sehr vermisst.
Keinen Platz kenne ich so gut: Ich weiß, wo um wieviel Uhr die
Sonne steht, welcher Springer welchen Schirm springt und an
wen ich mich mit Fragen wenden kann. Auch, wenn ich momentan ein bisschen weiter weg von
„Zuhause“ bin, so begleitet mich mein
Heimatsprungplatz doch ein bisschen
überall hin: Spätestens, wenn ich nach
dem Ziehen meinen knallorangenen
PD-Schirm über mir sehe, weiß ich
wieder, wo ich eigentlich hingehöre: an
den knallorangenen Platz, an dem alles
anfing.
Nina-Marie Kühn (24) beendete im Oktober 2013
ihre AFF-Ausbildung. Bisher absolvierte sie 470
Sprünge.
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Tandemmaster gesucht
Die FSG Speichersdorf (nähe Bayreuth)
sucht Tandemmaster für Wochenend- und
Feiertagsbetrieb. Bei Interesse bitte unter
[email protected]
oder 0172 – 86 22 340 melden.
https://www.facebook.com/groups/
332758756847800/
Harry Potter über Kolumbien
Quidditch gilt als die bekannteste Sportart der Zauberwelt in den Geschichten um
Harry Potter. Dort spielt man diesen Sport auf Besen fliegend in der Luft. Die Fantasien der erfolgreichen Romanvorlage nahm sich die kolumbianische Telekommunikationsfirma ETB zum Vorbild für eine virale Marketingkampagne im Internet.
Und die führte zu einem außerordentlichen Erfolg. Innerhalb weniger Tage hatten
über 100 Millionen Menschen den Link zu dem Video angeklickt, der quasi auf
jeder Internetplattform zu finden war. Auch renommierte Nachrichtenportale wie
New York Times, USA Today, Spiegel online etc. verwiesen auf den Clip. Und Harry
Potter-Erfinderin J.K. Rowling teilte der Welt ihre Begeisterung über die Aufnahmen
per Twitter mit. Was die Zuschauer nicht erfuhren war, dass hinter der Freifallkamera niemand Geringeres steckte als Norman Kent. Das Video und Fotos zu dem
Projekt finden sich auf dessen Webseite www.normankent.com
Handlich
Praktisch und handlich ist eine Sprungbuchtasche,
die die Firma „rainbow design“ anbietet. Mit 13 x 20
x 0,5 cm ist der aus Cordura gefertigte Organizer
etwas größer als ein Portemonnaie, aber kleiner als
viele andere Taschen für Sprungpapiere. Die Mappe
mit ihren vielen Fächern und Stifthalter eignet sich
als kleines, mobiles „Büro“ auch sehr gut für nichtspringende Reisende. Erhältlich ist es nur in der
Farbe schwarz und kostet 22 Euro.
www.rainbowsuits.com
Barrierefrei
Unter dem Motto „Himmel ohne Grenzen“ findet vom 3.-9 Juli 2016 im russischen
Slobodka der Versuch statt, eine Großformation zu fliegen, die ausschließlich aus
Springern besteht, die mit körperlichen Behinderungen oder Beeinträchtigungen
leben. Die Organisation „Sky without limits“ richtet solche Veranstaltungen bereits
seit 2011 aus. Sie ist vom russischen Fallschirmsportverband offiziell anerkannt.
Ihr Ziel ist es, Bedingungen und Voraussetzungen zu schaffen, die es behinderten
Springern ermöglicht, sich sportlich
weiterentwickeln zu können.
https://www.facebook.com/groups/
332758756847800/
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