Josef Özer im Portrait

Transcription

Josef Özer im Portrait
Ausgabe Juni/2013
Josef Özer
im Portrait
Am 15. Juni ist er endlich wieder in Deutschland. LEBO führte ein exklusives Interview
mit dem aramäischen Sänger.
Erhältlich an Auslagestellen und online als PDF unter www.lebo-online.de
Seite 8-10
Bischöfe
entführt –
der Westen
schweigt!
Syrien versinkt im Chaos.
Bischöfe weiterhin ohne
Lebenszeichen.
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Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
In Zeiten von Facebook, Twitter und anderer
blitzschneller Kommunikationsplattformen
des World Wide Web, haben sich Zeitschriften, die nur einmal im Monat erscheinen, eigentlich überlebt. Eigentlich. Denn eine große Anzahl von ehemaligen Lesern trat häufig
an uns heran und fragte, warum die LEBO
nicht mehr erscheint. Und tatsächlich haben
Zeitschriften immer noch ein Potenzial und
wecken Freude beim Leser, der sich bewusst
abkanzelt von den schnellen und bisweilen
schnelllebigen Informationen und Nachrichten, die er im Web erhält. Wichtig sind dabei
gut recherchierte, zielgruppenorientierte
und qualitativ hochwertig präsentierte Artikel und Informationen. Wir haben es uns
daher zur Aufgabe gemacht, der LEBO mit
genau dieser Zielsetzung eine neue Chance
zu geben und sie ab jetzt sechsmal jährlich
erscheinen zu lassen.
Der jetzige Zeitpunkt für die Neuauflage ist
bewusst gewählt, denn ein Großereignis steht
in Gütersloh bevor, die Erstausrichtung des
Aram Power Cups. Aber auch traurige Ereignisse überschatten uns derzeitig. So muss die aramäische Bevölkerung in Syrien um ihr Leben bangen und sogar ein Bischof unserer Kirche befindet
sich in Gefangenschaft einer djihadistischen Gruppierung.
Wir haben erneut informative und spannende Themen für Sie aufbereitet und hoffen, dass Sie
die LEBO, das aramäische Wort für Herz, wieder in selbiges schließen.
In diesem Sinne
Euer Andreas Gülünay
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Holzkohle
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Seite 8
Inhalt
Josef Özer
06
Hago Bilder aus Wien
08
Josef Özer im Portrait
12
Traumpaar des Monats
14
Speise des Monats
von Dumans Partyservice
16
Interview mit Daniyel Demir
18
Syrien –Ein Opfer des
Arabischen Frühlings, der
eigentlich keiner ist.
20
Seite 12
Traumpaar
Seite 14
Speisen
Bischöfe entführt –
der Westen schweigt!
22Gelato
24
Schöne und
weiße Zähne
26
Interview mit Görgis Keles
28
Spielerportrait Josef Khoury
30
LEBO Express
Dr. Begi
schre c
ibt!
Seite 16
Daniyel demir
Seite 18
syrien
36Termine
Seite 22
gelato
Seite 26
Seite 5
Sport
Hago Bilder | Aramäischer Pfingstcup 2013 in Wien
Impressionen vom diesjährigen Pfingstcup des Aramäischen Sportverbandes in Wien. Sieger dieses Jahr: Aramäer Bietigheim. Die
Schwaben konnten das Finale gegen SKS Ahlen für sich entscheiden. Dritter wurden die Aramäer aus Gütersloh und den vierten
Platrz belegten die Gastgeber aus Wien. Hago war am Samstag, den
18. Mai mit Murat Karam aus Belgien.
Seite 6
Hago Bilder
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Seite 7
Titelstory | Josef Özer
Exklusives Interview
Josef Özer ist das
Maß der Dinge
LEBO: Josef, du bist zur Zeit einer der
angesagtesten und bekanntesten aramäischen Sänger. Dies hat auch den
Ausschlag dafür gegeben, Dich zum
dritten Jahr in Folge nach Gütersloh
einzuladen. Was macht einen Josef
Özer gerade im Vergleich zu anderen
aramäischen Sängern so speziell?
Josef Özer: Es ist ein wenig schwierig für mich diese Frage so direkt zu
beantworten, denn tatsächlich
sind es die Menschen, die entscheiden, ob ich diesem Ruf
gerecht werde oder nicht.
Um diese Frage dennoch
zu beantworten, werde
ich versuchen, dies unter
Hinweise auf folgende
Aspekte zu tun:
Musik ist etwas, das
mich auch persönlich
immer gefesselt hat, und
das auch in Zukunft
tun wird, weil
Musik etwas
ist, das ich
aufrichtig liebe. Erst an zweiter Stelle wollte ich diese Liebe zur Musik
auch in meine Karriere ummünzen,
nicht andersherum. Ich denke daher
auch, dass die Menschen erkannt haben, dass ich sehr viel Seele in meine Musik stecke.
Über die Jahre hinweg habe ich versucht, einen ganz eigenen Stil zu
entwickeln, sowohl in der Darbietung meiner Musik als auch meiner
Persönlichkeit als solche, sodass die
Menschen hoffentlich das Gefühl haben, etwas Aufrichtiges und Authentisches zu erleben, wenn sie mich
sehen und hören.
Erfahrung, von der ich dank Gott
über die letzten Jahre einige sammeln durfte. Angefangen bei Auftritten auf Hochzeiten bereits im Alter
von sechs Jahren, über das Produzieren meines ersten eigenen Albums
„Bitti“ im Alter von 14, die Teilnahme
am Eurovision Song Contest im Alter
von 20, Musikmachen fürs Fernsehen (z.B. die deutsche Serie „Alarm
für Cobra 11“), das Durchlaufen verschiedener Genres wie Pop und anderen, selber ein Music Label zu führen und vieles, vieles mehr. Das alles
hat mir dabei geholfen, die Person
zu werden, die ich heute bin und für
die ich unter unserem Volk dankbarerweise bekannt geworden bin. Ich
hoffe, dass ich dadurch die anfangs
gestellte Frage beantworten konnte.
LEBO: Auf jeden Fall dürften diese
Aspekte einen entscheidenden Einfluss auf Deine hohe Popularität in
Deutschland haben. Wie fühlst Du
Dich denn bei Deinen Auftritten in
Seite 8
Deutschland und inwiefern unterscheiden sie sich von aramäischen
Veranstaltungen in Schweden?
Josef Özer: In Deutschland aufzutreten bedeutet für mich auf jeden Fall
eine Extraportion Spaß und ist immer ein aufregendes Erlebnis, weil
ich ganz nah bei sehr vielen meiner
Fans sein kann. Insbesondere unterscheiden sich die Veranstaltungen in
Deutschland, auf denen ich bisher
war dadurch, dass sie wirklich riesig
waren und weit über tausend Gäste
anzogen. Dazu kommt noch, dass
diese in weitaus größerem Rahmen
und größeren Locations gehalten
werden, als es in Schweden der Fall
ist. Dort erreichen wir üblicherweise
Besucherzahlen um die 500 Gäste,
also Daumen hoch für Euch!
LEBO: In diesem Jahr bist Du als Sänger zum ersten Aram Power Cup eingeladen worden, einem Turnier mit
einem Teilnehmerfeld von 24 Mannschaften aus mehreren Ländern. Es
könnten 2000 Gäste zur Abendveranstaltung in die Ostwestfalenhalle
kommen, auf der Du singen wirst. Wie
fühlt es sich an, auf so einer Riesenparty der Star zu sein?
Josef Özer: Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich als Sänger eingeladen
wurde um den Aram Power Cup
2013 zu begleiten und auch sehr
stolz und froh darüber, dass Aram
Power, die Organisatoren und all die
Menschen, die dabei helfen, dieses
Megaevent auf die Beine zu stellen,
unter uns sind. Sie sind es, denen die
Ehre gebührt und die den Lob erhalten sollten. Tausende Menschen
Titelstory | Josef Özer
zusammenzubringen ist eine große
Herausforderung und ich möchte
ihnen persönlich für all das danken.
Meine Band und ich freuen uns unheimlich auf die Party und wir werden den ganzen Abend mit unseren
Brüdern und Schwestern feiern!
tests, bei denen ich live
im Fernsehen vor vier
Millionen Menschen
gesungen habe –
wahrlich ein unbeschreibliches
Gefühl.
LEBO: Wo wir gerade bei großen Ereignissen sind - was war für Dich persönlich Dein größter Erfolg bisher?
Josef Özer: Nunja, Erfolg und erfolgreich sein sind schon sehr bedeutsame Worte und bedürfen Verschiedenes, um sie auszufüllen. Persönlich
ist es für mich, dass ich jeden Tag,
jede Stunde, jede Minute und jede
Sekunde beruflich etwas mache, was
ich liebe. Das ist tatsächlich ein Segen Gottes. Dennoch, wenn es um einen bestimmten Moment des Erfolgs
in meinem Leben geht, würde ich
sagen, waren es die schwedischen
Halbfinals des Eurovision Song Con-
weiter auf Seite 10
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Titelstory | Josef Özer
LEBO: Absolut. Du bist aber auch
unter unseren Aramäern mit einem
bestimmten Titel sehr erfolgreich geworden. Mit „Ahna kulan Suryoye”
hast Du eine Hymne geschrieben, die
auch von vielen anderen Sängern auf
fast jeder Veranstaltung gesungen
wird. Du hast allerdings eine weitaus
größere Bandbreite anzubieten.
Zwei Beispiele sind zum Beispiel
„I varje andetag“ und „Istanbul“. Letzteres war auch das angesprochene
Lied für die sehr populäre deutsche
TV-Serie „Alarm für Cobra 11“. Sie hat
26 Chartplatzierungen erreicht und
selbst in den deutschen Dance Charts
immerhin die Position 44 erklommen.
An welchen Projekten arbeitest Du
im Moment und was können wir und
Deine Fans in Zukunft noch von Dir
erwarten?
Josef Özer: Ich denke, dass viele
Menschen zunächst einmal daran interessiert sind, wie so ein Song entsteht, besonders solche, die populär
werden. Ein wichtiges Prinzip dabei
ist, dass ein Song nie aus kommerziellen Gründen produziert werden
sollte.
Musik ist Kunst – sie verlangt zunächst einmal Willen, Hingabe und
Leidenschaft um erschaffen zu werden. Üblicherweise erwächst ein
Song aus dem Gefühl, das ich in dem
Moment habe. Er wird dann im Fertigstellungsprozess oft umgeändert
und umgestaltet. Manchmal hat
dann die endgültige Version des
Liedes mit dem Ursprung nichts
mehr gemein.
Gerade eben arbeite ich erneut
an einem neuen Song, der eher
im Pop/Dance Genre verankert
ist und ich arbeite auch einem
Projekt mit Liedern auf Aramäisch. Leider konnte dieses noch
nicht finalisiert und veröffentlicht
werden, weil es im Produktionsprozess einige Komplikationen gab.
Wenn dies aber geschehen ist, hoffe ich, dass diese Lieder mit großer
Freude unter unseren Fans und unter
allen Aramäern auf der Welt aufge-
Seite 10
nommen werden. Ich bin manchmal
ein verrückter Perfektionist und lasse nichts veröffentlichen, mit dem
ich nicht vollständig zufrieden bin.
Daher dauert die finale Überarbeitung einiger Produktionen manchmal länger als andere.
Ich hoffe jedoch, dass meine Fans
dies im Nachhinein anerkennen und
darauf zählen können, von mir in erster Linie Qualität anstelle von Quantität zu erhalten.
LEBO: Wir danken Dir
nochmal herzlich für
das Interview und
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Traumpaar des Monats | Mai 2013
Sayde & Thomas
sönlichkeit aufzugeben oder sich
verändern zu müssen.
Liebe ist vorbestimmt – auch
wenn es eines Versehens bedarf
Für Thomas ist Sayde „die perfekte
Frau“ weil er sich „vom ersten Tag an
bei ihr wohlgefühlt hat.“ Auch Sayde
sieht in Thomas ihren Traummann,
weil er sie „mit seiner besonderen
Art und Weise glücklich macht und
das Gefühl gibt, etwas Besonderes
zu sein.“
Beide betonen dabei, dass sie rundum glücklich zusammen sind und
jeden einzelnen Tag, den sie miteinander verleben dürfen, ausgiebig genießen und dabei feststellten, dass ihre Liebe von Tag zu Tag
wuchs.
D
ie Liebe findet immer ihren Weg
– und dabei bedient sie sich bisweilen sogar modernster Technik.
Am Anfang stand dabei ein Verkupplungsversuch von Saydes Nichte,
die der Meinung war, dass Thomas
ein ganz Netter sei und die beiden
wohl gut zusammenpassen würden.
Sie gab Sayde die Nummer von Thomas, allerdings war bei ihr das Interesse jetzt nachvollziehbarer Weise
nicht sonderlich groß, einen fremden Mann anzurufen und eventuell
zu einem Date einzuladen.
So verschwand die Nummer fürs
Erste im Nirvana des Telefonspeichers. Irgendwann ist Sayde beim
Durchgehen ihrer Kontakte diese
Nummer aufgefallen und sie fragte
sich, was sie eigentlich damit machen soll. Kurzentschlossen wollte
sie auf „Löschen“ drücken – und
drückte versehentlich „Anrufen“.
Sie hat dann versucht aufzulegen,
allerdings hatte es da bereits bei
Seite 12
Thomas geklingelt. Die Hoffnung,
dass sich dies dann nicht mehr auswirken würde, hat sich zum Glück
zerschlagen, denn am Abend rief
eine ihr unbekannte Nummer zurück. Es war Thomas, und so nahm
alles den bestimmten Lauf.
Die beiden fanden nach diesem
Telefonat immer mehr zueinander,
obwohl sie eigentlich wenige Gemeinsamkeiten feststellen konnten. Viel mehr sind Thomas und
Sayde ziemlich unterschiedlich und
scheinen sich eventuell auch gerade deswegen so gut zu verstehen
und zu ergänzen. Wichtig ist beiden
jedoch gemeinsam, dass sie ihrem
Partner den Freiraum lassen, den
er benötigt. Statt sich gegenseitig
etwas vorzuschreiben, gehen sie
gegenseitig mit großem Respekt
auf die Wünsche und Äußerungen
ihres Partners ein. Kompromissbereitschaft ist dabei ein Zauberwort,
ohne allerdings seine eigene Per-
Auf der Basis dieser sehr harmonischen Grundsätze von Ehrlichkeit
und Respekt dem anderen gegenüber, beschlossen sie am 11. Mai in
der St. Stephanus Kirche den Bund
fürs Leben einzugehen. Am Abend
feierte und tanzte das frisch vermählte Ehepaar dann mit 420 Gästen in der Tanzschule Stüwe. An dieser Stelle möchten sie sich nochmal
bei allen Gästen sowie den Freunden, die bei der Organisation der
Hochzeit geholfen haben, herzlich
bedanken und hoffen, dass diese
genauso viel Spaß hatten wie sie
selber.
Für die gemeinsame Zukunft wünschen sie sich, dass einfach alles so
weiter läuft, wie bisher. Auf die Zukunftspläne angesprochen antwortete Sayde: „Jeder der Thomas kennt
weiß, dass man noch nicht mal einen
Tag mit ihm planen kann. Dafür ist
er einfach zu spontan. Wie soll man
da die ganze Zukunft planen“, fügte
sie mit einem Lachen hinzu. „Alles
ist wetterabhängig bei ihm. Sobald
die Sonne scheint, vergisst er jedes
Vorhaben.“
Dann bleibt eigentlich nur zu wünschen, dass die Sonne weiterhin
scheint und Thomas nichts von seiner Spontanität einbüßt.
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Grad, langsam auf den Kräutern liegend nachziehen lassen, ca. 15 - 20
Minuten je nach Garstufe. Derzeit
Rundkornreis in heißem Wasser für
10 Minuten einlegen, dann Butter zerlassen, den abgetropften Reis und die
Kurznudeln in der Butter anschwitzen, mit der Brühe aufgießen und kurz
kochen lassen. Dann den Herd abstellen und den Reis mit Deckel nachziehen lassen. Auberginen, Zucchini
und Paprika in gleichmäßige Rauten
schneiden und in Olivenöl anbraten,
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Kräutern abschmecken. Nun das ganze mit Rosmarin schön anrichten.
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Aus dem Bundesverband | Interview
Der Bundesverband der Aramäer in Deutschland stellt sich vor
Interview mit Daniyel Demir,
Vorsitzender des BVDAD
LEBO: Herr Demir, der Weltverband
der Aramäer „World Council of Arameans“ als auch seine einzelnen Landesverbände haben in den letzten
Jahren einen grundlegenden Wandel
durchlebt. Aus der „Föderation der
Aramäer (Suryoye) in Deutschland“
wurde der „Bundesverband der Aramäer in Deutschland“. Der Name ist
jedoch augenscheinlich nicht das
einzige, was sich geändert hat. Stellen Sie, als Vorsitzender des Bundverbandes in Deutschland, uns doch bitte
die strukturellen und konzeptionellen
Unterschiede zur alten Vertretung der
Aramäer vor.
Demir: Es ist richtig und äußerst
wichtig gewesen, dass 2008 ein
grundlegender Neuanfang vollzogen
Seite 16
wurde. Seitdem
hat der Bundesverband
einen
wahren Wandel
erlebt - diesen initiierten Reformprozess werden
wir auch weiterhin gezielt forcieren. Die Organisationsstruktur hat
sich grundlegend
geändert, ebenso
die
konzeptionelle Ausrichtung
im internen wie
externen
Umfeld. Nicht nur
der Name ist bei
uns
Programm,
sondern vielmehr
auch die Art und
Weise der geleisteten Arbeit.
Unsere Philosophie lässt sich an
folgenden Leitbegriffen festmachen: Funktionale
Arbeitsaufteilung, zielgerichtetes/
effektives Handeln, Nachhaltigkeit
und Professionalität.
Insgesamt haben wir in der Tat bereits etliche Änderungen vorgenommen, dieser Entwicklungsprozess ist
aber noch in vollem Gange und für
die Zukunft unentbehrlich. Ich bin
der festen Überzeugung, dass wir
mit diesem tollen Team, auf das ich
sehr stolz bin, für die Aramäische
Gemeinschaft noch vieles erreichen
werden.
LEBO: Welches sind die wichtigsten
Punkte auf der täglichen Agenda des
Bundesverbandes?
Demir: Als etablierter Ansprech-
partner der Medien und politischen
Einrichtungen auf Landes- sowie
Bundesebene in Fragen und Belange, die die Aramäer betreffen, stehen zahlreiche Termine, Anfragen
und Korrespondenzen an vorderster
Stelle. Derzeit bestimmt natürlich in
erster Linie die dramatische Lage in
Syrien unsere Arbeit. Der aktuelle
Entführungsfall unseres syrisch-orthodoxen Erzbischofs Mor Gregorios
Yohanna Ibrahim und seines griechisch-orthodoxen
Amtskollegen
Boulos Yazigi aus Aleppo, die akute
Flüchtlingssituation vieler aramäischer Familien innerhalb des kriegserschütterten Landes, aber auch in
den Anrainerstaaten, von der wir uns
selbst ein Bild machen konnten, sowie die mangelnde humanitäre Hilfe,
beanspruchen großes Engagement.
Neben politischen Themen, sind vielfältige Aktivitäten im bildenden und
kulturellen Bereich, wie die Aramäische Sommerfreizeit für Kinder und
Jugendliche, die bereits zum 7. Mal
in diesem Jahr veranstaltet wird oder
auch Filmvorführungen mit anschließenden Diskussionen und Vorträgen,
die von unseren verschiedenen Bundesverbänden Jugend, Familie und
Sport getragen werden von großer
Bedeutung. Mehr dazu auf unserer
Homepage: www.bvdad.de
LEBO: Welches sind die mittel- und
langfristigen Ziele des Bundesverbandes.
Demir: Die angesprochenen Reformprozesse im vereinsrechtlichen bzw.
organisatorischen Sektor sollen in
absehbarer Zeit abgeschlossen werden. Ganz konkret spielt beispielsweise das Corporate Design, welches bereits teilweise in Gebrauch
ist und in Kürze vollendet wird, eine
Rubrik | Thema
entscheidende Rolle. Außerdem gilt es die Frequenz der
Aktivitäten in allen Bereichen, insbesondere innerhalb
der Bundesverbände, zu intensivieren. Ein weiterer sehr
wichtiger Punkt ist vor allem, mit Blick auf das breite Betätigungsfeld und den gestiegenen Anforderungen, die
Erweiterung der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Dazu rufen wir Studierende, Akademiker und
interessierte Personen auf sich unter [email protected] zu
bewerben.
Hauptaufgabe wird es sein, den Bundesverband kontinuierlich auf diesem erfolgreichen Kurs voran zu treiben und weiter zu entwickeln, um der Verantwortung,
den Aramäern in Deutschland nachhaltig eine Stimme in
Deutschland zu geben, gerecht werden zu können.
LEBO: Warum ist es gerade für uns so wichtig, dass der weltweite Dachverband WCA und die einzelnen Landesverbände die Interessen der Aramäer nach außen vertreten?
Demir: Um gesehen zu werden, muss man sichtbar sein.
Der Weltverband der Aramäer (WCA) als NGO (Nichtregierungsorganisation) bei den Vereinten Nationen und
die jeweiligen aramäischen Landesverbände vertreten
das aramäische Volk international, wie national und geben den Aramäern eine Stimme und verleihen ihren Interessen und Belangen Gehör. Dieser Dienst für unser
aramäisches Volk und der Einsatz für Minderheiten- und
Menschenrechte in einer sich globalisierenden Welt sind
von essentieller Bedeutung.
7. ARAMÄISCHE
SOMMER
FREIZEIT
13. BIS 17. AUGUST 2013
in der Loreley-Jugendherberge St. Goar für
Kinder & Jugendliche im Alter von 9 bis 16 Jahren
Der Bundesverband der Aramäer in Deutschland setzt die
beliebte Sommerfreizeit mit den zwei Gruppen „Talita Qumi!“
für Kinder vom 9. bis zum 12. Lebensjahr und „Maser Hasux!"
für Jugendliche vom 13. bis zum 16. Lebensjahr zum 7. Mal in
Folge fort. Die Kinder- und Jugendfreizeit findet in der LoreleyJugendherberge St. Goar unterhalb der Burg Rheinfels statt und
bietet einen wunderschönen Blick auf das Rheintal mit seinen
zahlreichen Burgen und Schlössern.
LEBO: Wie kann die aramäische Gemeinschaft den Bundesverband unterstützen?
Demir: Der moralische Rückhalt innerhalb unserer aramäischen Gemeinschaft ist enorm. Dafür sind wir sehr
dankbar. Das gibt uns Kraft und ermutigt uns die wachsenden Herausforderungen entschlossen anzunehmen.
Daneben ist selbstverständlich aber auch ein Mehr an
ehrenamtlichem Engagement und finanzieller Unterstützung für die zukünftige Arbeit des Bundesverbands sehr
wichtig.
LEBO: Was wünschen Sie sich und dem Bundesverband für
die Zukunft?
Demir: Für unsere aramäische Identität ist in der Diaspora nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben
der Flamme notwendig. Ich wünsche mir eine bewusstere Selbstreflexion und Auseinandersetzung mit unserem
wertvollen Aramäischen Kulturerbe. Es liegt an der jetzigen Generation, den Schlüssel der Bildung in die Hand zu
nehmen und die Aramäische Identität zu stärken und mit
Stolz weiterzutragen. Es ist Euer Bundesverband, leistet
auch Euren Beitrag!
Ich danke unserem Herrn für die Kraft, die er mir schenkt,
um unserem Aramäischen Volk zu dienen und bete, dass
wir in unserer Heimat verwurzelt bleiben und in Frieden
leben können.
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Politik | Syrien
Ein Land versinkt im Chaos
Syrien –Ein Opfer des
Arabischen Frühlings, der
eigentlich keiner ist.
W
as hatten die demokratischen
Staaten des Westens nicht
für hohe Erwartungen in den Arabischen Frühling gesetzt. Sie träumten
von einer friedlichen Umkehrung
der bisherigen politischen Verhältnisse, einer Liberalisierung und Demokratisierung der überwiegend
autoritär regierten Länder Nordafrikas und des Mittleren Ostens. Jahrzehntelang hatten die Machthaber
vorwiegend in die eigene Tasche
gewirtschaftet, jegliche Demokratisierung ihrer Länder ausgeschlagen und das Volk als Mittel für ihre
Machtausübung missbraucht. Nach
und nach fielen sie den nun erfolgten Aufständen zum Opfer – Ben
Ali in Tunesien, Mubarak in Ägypten und Gaddafi in Libyen, welcher
sogar von den Oppositionellen ermordet wurde und dessen Leiche
tagelang Schaulustigen vorgezeigt
wurde, bis der Verwesungsgeruch
dieses nicht mehr zuließ. Auch andere Regierungen mussten ihrer
aufbegehrenden Bevölkerung tiefgreifende Zugeständnisse eingestehen, um nicht dasselbe Schicksal
erleiden zu müssen.
In den oben genannten Fällen ist jedoch trotz der Entmachtung dieser
Seite 18
Despoten das Ergebnis der Demokratisierung dieser Länder ernüchternd. Oft sogar ist das Gegenteil
eingetreten, wie beispielsweise in
Ägypten, wo die Muslimbrüder das
Heft fest in der Hand halten und der
vom Westen als „moderat“ bezeichnete Staatspräsident Mursi sogar so
weit ging, seine Machtbefugnisse
gegenüber der ägyptischen Justiz
trotz zahlreicher Proteste von Liberalen und Oppositionellen immer
weiter auszudehnen. Ein ähnlicher
Prozess, der zur Vereinigung der drei
Staatsgewalten diente, fand in den
1930er Jahren in Deutschland unter
dem Begriff „Gleichschaltung“ statt
– das Resultat dürfte jedem bekannt
sein. Als wäre dies nicht genug, soll
die neue Verfassung sich noch näher an der Sharia orientieren. Von
Demokratisierung keine Spur mehr.
Offene Rechnungen in Syrien
Eine ähnliche Entwicklung hätte der
neueste Kandidat im Arabischen
Frühlings-Karussell, Syrien, bereits
früher erfahren können. 1982 begegnete der damalige Präsident Hafiz al-A ssad, Vater des heutigen syrischen Präsidenten Bashar al-Assad,
den aufkeimenden islamischen Aufständen unter der Führung der Muslimbrüder mit einem massiven Luftangriff auf deren Hochburg Hama.
Die jahrtausendealte Stadt wurde
schwer zerstört, mehrere zehntausend Menschen wurden getötet, die
Mitgliedschaft bei den Muslimbrüdern unter Todesstrafe verboten.
Diese Rechnung blieb lange unbeglichen – bis 2011.
Im Zuge des Arabischen Frühlings
keimten nun auch in Syrien wieder
verstärkt oppositionelle Bewegungen auf, teils von Liberalen ausgehend, in viel stärkerem Ausmaß
jedoch angetrieben von islamistischen Kräften wie den Muslimbrüdern. Die Opposition als solche ist
daher keineswegs ein homogener
Verband. Vielmehr treffen hier verschiedenste Interessen aufeinander, welche im Wesentlichen nur
ein Ziel verbindet – die Ablösung
Assads. Die Hauptverbündeten und
Geldgeber dieser Oppositionsgruppe waren und sind hauptsächlich
Katar und Saudi-Arabien, welche ein
großes Interesse daran haben, den
immer stärker werdenden Einfluss
des mehrheitlich schiitischen Irans
in der Region einzudämmen. War-
Syrien –Ein Opfer des Arabischen Frühlings, der eigentlich keiner ist.
um dabei Syrien so eine große Rolle
spielt wird dann klar, wenn die geopolitischen und religiösen Faktoren hinzugezogen werden. Diese in
Gänze zu klären und alle Verknüpfungen aufzuzeigen ist an dieser
Stelle nicht möglich, von daher wird
versucht, ein grobes Verständnis für
die Problematik in dieser Region zu
gewährleisten.
Religion, Macht und Gewalt
Syriens Machthaber Assad ist Alawit, Angehöriger einer schiitischen
Glaubensrichtung. In seinem Land
ist diese Religion gemeinsam mit
den Christen und Drusen nur eine
Minderheit gegenüber den sunnitischen Muslimen, die ungefähr
zwei Drittel bis hin zu drei Viertel
der Bevölkerung stellen. Allerdings
konnte sich das Assad Regime immer auf die Unterstützung der
ebenfalls schiitischen Hisbollah aus
dem Libanon und den Glaubensbrüdern aus dem Südirak und dem Iran
verlassen. Dadurch entstand eine
Machtachse, die vom Mittelmeer bis
zu den Grenzen Afghanistans reicht.
Es war daher nur eine Frage der Zeit,
bis die sunnitischen Muslimbrüder
und ihre Verbündeten gegen diese
Vormachtstellung erneut opponieren sollten.
Daneben haben auch die USA und
die EU ein Interesse daran, Syrien
zu schwächen. Als enge Verbündete
Israels scheint dies eine passende
Gelegenheit zu sein, einen der engsten Verbündeten der aufstrebenden
Atommacht Iran loszuwerden. Dass
dabei nicht nur regimefeindlichen,
sondern mitunter terroristischen,
islamisch-fundamentalistischen
Gruppierungen mit Waffen und
Geldhilfen unter die Arme gegriffen
wird, schien zumindest am Anfang
des Bürgerkrieges nicht von sonderlich großem Interesse gewesen
zu sein. Und dies obwohl die Erfahrungen aus dem Sowjetisch-Afghanischen Krieg der 1980er Jahre
und der amerikanischen Invasion
in den Irak aufgezeigt haben, wel-
Seite 19
che Folgen es hat, Terroristen mit
neuesten Waffen auszustatten oder
Ländern, die durch ethnoreligiöse
Spannungen gekennzeichnet sind,
den einzigen Stabilitätsfaktor – in
diesem Falle den Machthaber – zu
entreißen.
Verbrechen auf beiden Seiten
Die hierfür ausgerüstete Opposition setzt dabei verstärkt auf Waffenlieferungen aus dem Westen, wobei
die EU sich nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen konnte und
so jedes Land selber entscheiden
kann, den Aufständischen Waffen
zu liefern. Auf der anderen Seite
beliefert Russland wiederum Assad
mit der neuesten russischen Technologie. Damit soll insbesondere
die hochgerüstete Free Syrian Army
bekämpft werden, welche in letzter
Zeit immer mehr ausländische Söldner in ihren Reihen aufnimmt, speziell aus Saudi-Arabien, Tschetschenien aber auch aus Europa, welche
dem ausgerufenen Djihad folgen.
Es sind häufig diese ausländischen
Kämpfer, die sich in vielen online zu
findenden Videos an den schrecklichsten Gräueltaten betätigen,
welche der Spiegel im Mai als „die
Hölle auf youtube“ bezeichnete. So
schlitzte ein Offizier der Freien Syrischen Armee einem Assad-Milizen
den Brustkorb auf, entriss ihm das
Herz und deutete an reinzubeißen.
Besonders häufig sind dabei besagte ausländische Kämpfer beteiligt,
welche auf Grund ihres nichtsyrischen arabischen Dialekts erkannt
werden.
Auch auf Seiten der Regierungssoldaten werden immer wieder Gräueltaten berichtet. Sicherlich kämpfen
in erster Linie Syrer gegen Assad,
jedoch ist der Beigeschmack einer
Intervention von außen ständig
präsent. Hierbei sind jedoch ebenfalls beide Seiten nicht unbehelligt,
denn auch die Hisbollah hat ihrerseits Verstärkungen nach Syrien
geschickt, um Assad zu unterstützen. Der Begriff „Bürgerkrieg“ wird
daher bereits durch die Zugehörigkeit der Kämpfer zu einem gewissen
Grad ad absurdum geführt.
Die Zivilbevölkerung leidet
Wie in jedem Krieg sind Zivilisten
die eigentlichen Leidtragenden,
auf deren Rücken die Konflikte ausgetragen werden. Sie werden von
beiden Seiten als Kollaborateure,
Verräter und Feinde gebrandmarkt,
vergewaltigt, ermordet, vertrieben.
Auch die aramäische Bevölkerung
in Syrien ist in extremer Weise davon betroffen. Viele sind bereits
vor dem blutigen Krieg geflüchtet
und haben in den Anrainerstaaten
Türkei, Libanon und Jordanien unter
teils menschenunwürdigen Bedingungen Zuflucht gefunden. Einige
haben die Region sogar vollends
verlassen und sind zu Verwandten
und Bekannten in europäische Länder gezogen, wo sie Asyl suchen.
Eine Rückkehr ist zurzeit unvorstellbar. Was die Zukunft bringen soll, ist
den Menschen auch noch nicht klar.
Sollte Assad siegen, wird die Opposition in den Untergrund gehen und
das Land mit Terror überziehen, so
wie es bereits im Irak der Fall war.
Syrien steht und fällt mit den Gruppierungen, die am Ende die Oberhand behalten werden. Es könnte
in einen fundamentalistisch-islamischen Staat umgewandelt werden,
was bei der Kräftekonstellation in
der Opposition derzeit wohl am
wahrscheinlichsten ist. Auf jeden
Fall würde bei einem Sturz Assads
wiederum die Hisbollah und der
Iran die Niederlage nicht einfach
hinnehmen.
Was auch immer der Ausgang sein
wird – die Hoffnung, dass der Konflikt
in naher Zukunft beigelegt werden
könnte, dürfte sich nach drei Jahren
Bürgerkrieg und ca. 70.000 Toten
zerstreut haben. Der Krieg ist zu
einem Stellvertreterkrieg größerer
Mächte geworden, der sich schnell
zu einem Flächenbrand im ganzen
Nahen Osten ausbreiten könnte, und
zwar mit unabsehbaren Folgen.
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Bischöfe entführt –
der Westen schweigt!
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as Schicksal der beiden entführten Bischöfe ist weiter unklar. Am 22. April 2013 wurden der syrischorthodoxe Erzbischof von Aleppo, Mor Gregorius Yohanna Ibrahim, und sein griechisch-orthodoxer Amtsbruder
Boulos Yazigi, Erzbischof von Aleppo und Iskenderun,
nahe Aleppo entführt. Dabei wurde ihr Fahrer, ein Diakon,
ermordet. Beide Bischöfe gelten als Mittler zwischen allen Religionsgemeinschaften in Syrien, was die Tat umso
abscheulicher macht. Die Entführung geschah im Operationsgebiet der Free Syrian Army, der größten oppositionellen Militärgruppe, was die Opposition als solche in
eine unangenehme Situation und Erklärungsnöte brachte. Schließlich versucht die zumeist von sunnitischen
Aufständischen getragene Free Syrian Army seit Beginn
der Kampfhandlungen immer wieder darauf zu verweisen, sie würden in erster Linie gegen Assad kämpfen und
dabei die religiösen Minderheiten achten und schützen.
Umso verwunderlicher erscheint es, dass die Unterstützer dieser Opposition, zu denen auch die EU gehört,
bisher jeglichen diplomatischen Druck verweigern, der
zur Freilassung der Bischöfe führen könnte. Der Führer
der Opposition, George Sabra, versicherte vor wenigen
Tagen noch, dass die Bischöfe sich zwar in der Hand
von Rebellen befänden, aber in Sicherheit und wohlauf
seien. Allerdings fehlt seit der Entführung der Bischöfe jegliches Lebenszeichen, sodass zutiefste Besorgnis
über den Zustand der beiden kirchlichen Würdenträgern
herrscht. Der Bundesverband der Aramäer in Deutschland hat daher bereits zum orthodoxen Osterfest in einer
Pressemitteilung das Verhalten der deutschen Regierung
schärfstens kritisiert. Darin erklärt der Bundesvorsitzende Daniyel Demir, dass der Bundesverband „an die Bundeskanzlerin appelliert und den Bundesaußenminister
mit Nachdruck dazu auffordert, es zahlreichen anderen
Regierungen gleich zu tun, diesen brutalen Akt der Gewalt zu verurteilen und öffentlich eine unverzügliche
Freilassung der Erzbischöfe zu fordern. Das Schweigen
der Bundesregierung ist für die Aramäer in Deutschland, wie auch für
die gesamte Christenheit in Syrien ein Schlag ins Gesicht und
nicht hinnehmbar.“
Wir schließen uns dem unmissverständlich an und hoffen und
beten für das Wohlbefinden der
entführten Bischöfe als auch für
alle in Not geratenen Menschen
in Syrien.
Seite 20
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ineinhalb Millionen Liter Eis
in den verschiedensten Geschmackssorten und Variationen.
Diese Menge hätten sich die Brüder Yilmaz, Orhan und Ilhan Dag
vor wenigen Jahren wohl nicht mal
erträumt, denn alles fing ganz beschaulich an. Sie hatten gemeinsam
mit ihren Cousins Hikar Aydin und
Simon Aslan einige Eisdielen in Eigenregie aufgebaut und als Familienbetriebe organisiert. Die Frage
nach einem Zulieferer, der bei angemessenen Preisen allerhöchste
Qualität liefert, beantworteten sie
sich dann selber – Eisproduktion für
alle, zentral, in Eigenregie. Eine Erfolgsgeschichte begann.
So wurde die Produktionsstelle unter dem Namen Gelato in Geseke eröffnet und 2007 mit der Produktion
begonnen, nichtahnend, dass die
Räumlichkeiten bereits nach zwei
Jahren nicht mehr ausreichen wür-
Seite 22
den, da bald nicht mehr nur für die
eigenen Eiscafés produziert wurde.
Die hohe Qualität hatte sich herumgesprochen und die Firma belieferte nunmehr auch andere Kunden.
Durch die daraus erfolgte Verdoppelung der Produktion musste das
Gebäude zwangsläufig erweitert
werden. 2009 zog der Betrieb dann
in die neuen, größeren Räumlichkeiten in unmittelbarer Nähe um. Hier
sollte ein Lagerplatz für 30.000 Behälter für die nötigen Kapazitäten
sorgen, die nunmehr wiederum ausgereizt werden, sodass ein erneuter
Anbau nötig wird.
Die Nachfrage wurde so groß, dass
zeitweilig sogar das Eis aus der Produktion direkt in den LKW verladen
werden musste. Daher stehen auch
heute noch 150 Stellplätze bei einer Tiefkühlspedition bereit, um
etwaige Engpässe überbrücken zu
können. In Zukunft sollen der er-
weiterte Lagerplatz im Anbau und
die zusätzlichen Büroräume einen
noch reibungsfreieren Ablauf garantieren.
Dies ist auch nötig, denn mittlerweile werden bundesweit über
700 Adressen, von Füssen bis nach
Sylt, beliefert – Wochentags sogar
innerhalb von 24 Stunden. Der Erfolgsfaktor ist relativ einfach erklärt - die hohe Qualität des Sortiments wird dadurch garantiert,
dass Gelato jedes Eis immer noch
zu einem großen Teil wie in einem
kleinen Handwerksbetrieb produziert und mit seinen „La Luna“
Eiscafés weiterhin das gesamte
Sortiment selber anbietet, so dass
der Betrieb immer nah am Kunden
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Gesundheit | Prophylaxe
Dr. Begi
schre c
ibt!
Melke Begic schreibt
Schöne weiße Zähne
S
chöne weiße Zähne sind der Inbegriff von Jugend, Gesundheit
und Ästhetik. In der Zahnarztpraxis
von den Eheleuten Begic gehört
deshalb seit Praxisgründung auch
die zahnmedizinische Prophylaxe, die regelmäßige professionelle
Zahnreinigung und -pflege, zum Behandlungskonzept.
Vor über 5 Jahren übernahm Melke
Begic die Zahnarztpraxis von Dr.
Armin Bolouri in der Gütersloher
Innenstadt, Hohenzollernstraße 3.
Im Jahr 2009 stieß Zahnärztin Lisa
Begic zum Praxisteam hinzu. „Wir
bedanken uns sehr herzlich bei unseren neuen und „alten“ Patienten
für ihr Vertrauen und bei unserem
Team für die gute Zusammenarbeit“,
sagen die Eheleute Begic. Ob kleine
Lücken oder nur ein „kleines Loch“
im Zahn – hier wird für jeden Befund
die passende Lösung entwickelt.
Auf Implantologie ist die Zahnarztpraxis Begic ebenso spezialisiert
wie auf Parodontologie, Ästhetik,
Kieferorthopädie oder der konservierenden Zahnheilkunde. „Die
Mundgesundheit der Patienten liegt
uns besonders am Herzen.“ erklärt
Zahnarzt Begic. „Aus diesem Grund
möchten wir unseren Patienten die
Wichtigkeit und Notwendigkeit der
regelmäßigen Prophylaxe bzw. Professionellen Zahneinigung erläutern.“
Nur eine optimale Mundhygiene
sorgt für gesunde Zähne, gesundes
Zahnfleisch und frischen Atem. Ursache Nr. 1 für Erkrankungen der
Zähne und des Zahnhalteapparates ist der Zahnbelag. Er bildet sich
auf jeden Zahn. Wird der Zahnbelag nicht regelmäßig und gründlich
entfernt bilden sich mit der Zeit
Zahnfleischtaschen (Parodontitis)
und Karies.Herzinfarkt, Diabetes
oder Frühgeburten können mitun-
Seite 24
ter eine Folge der Parodontitisbakterien sein. Bei einer intensiven
täglichen Zahnpflege kann man die
noch weichen Beläge zwar wegputzen, trotzdem sind der Effizienz der
häuslichen Mundhygiene oftmals
Grenzen gesetzt. Um die Kariesund Parodontitisgefahr an solchen
Stellen zu minimieren gibt es die
Möglichkeit einer professionellen
Zahnreinigung.
Die professionelle Zahnreinigung
wird meist nicht vom Zahnarzt,
sondern von einer geschulten
Zahnarzthelferin durchgeführt. Die
Zahnbeläge werden mit Hilfe von
Färbemitteln sichtbar gemacht und
mit den Patienten ihre bisherige
Zahnpflege besprochen und diese durch Anleitung optimiert. Den
Hauptteil stellt die Entfernung von
Zahnstein und Zahnbelägen dar. Der
Zahnstein kann mit verschiedenen
Methoden entfernt werden. Die
Zahnarzthelferin verwendet zum
Beispiel einen sogenannten Scaler,
um den Zahnstein zu entfernen.
Mit Hilfe dieses hakenförmigen Instrumentes kann der Zahnstein bis
unter den Zahnfleischrand entfernt
werden. Eine weitere Möglichkeit ist
die Ultraschallbehandlung. Um die
Beläge auch auf den Zähnen und in
den Zahnzwischenräumen optimal
zu entfernen, wird Zahnseide verwendet. Darauf folgt eine Politur
der Zähne. Der rotierende Gummikelch reinigt die Zähne unter Einsatz einer speziellen Polierpaste.
Zusätzlich kommt je nach Verfärbungsgrad der Zähne durch Kaffee,
Tee, Nikotin oder Rotwein ein Pulverstrahlgerät zum Einsatz, um auch
diese Beläge zu beseitigen. Dabei
wird ein Gemisch aus Wasser, Luft
und Salzen mit Hochdruck auf den
Zahn aufgetragen. Zum Abschluss
der Behandlung wird die Fluoridierung durchgeführt. Die Zahnarzthel-
ferin behandelt die Zähne mit einem
fluoridhaltigen Gel, welches auf die
Zähne aufgetragen wird und eine
Stunde auf den Zähnen verbleiben
soll. Fluorid ist ein Mineral, welches
sich positiv auf den Zahnschmelz
auswirkt und Karies vorbeugt.
Besonders wichtig ist die Arbeit mit
den kleinen Patienten. „Wir wünschen jedem Kind lebenslang gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch.“ Dazu benötigt man kein
Geheimrezept. Tägliche Zahnpflege,
gesunde Ernährung und regelmäßige Prophylaxetermine genügen. Alle
6 Monate wird der Belag auf den
Zähnen und der Entzündungsgrad
des Zahnfleisches gemessen, ihren
Kindern die richtige Zahnputztechnik demonstriert und die Ursachen
der Kariesentstehung erklärt. Zum
Abschluss werden die Zähne gereinigt und mit Fluoridlack gehärtet.
Diese Behandlung wird vom 6. bis
zum 18. Lebensjahr von den Kassen
übernommen. Manche Kinder brauchen engmaschigere Prophylaxetermine (alle 3 Monate) um ein gewünschtes Mundhygieneergebnis
zu erreichen.
Die Zahnarztpraxis Begic ist in erster Linie daran interessiert, dass ihre
Patienten über eine intakte Mundflora und gesunde Zähne verfügen.
Die Prophylaxe in Verbindung mit
der regelmäßigen professionellen
Zahnreinigung dient der Vorsorge.
Regelmäßige, individuell auf die Patienten abgestimmte Vorsorgemaßnahmen helfen, mögliche Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren
und Schaden zu begrenzen oder zu
verhindern. So können Ihre Zähne
und damit die natürliche Zahnsubstanz optimal gepflegt und erhalten
werden.
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Sport | Interview mit Görgis Keles
Görgis Keles
»Ich bin über die Entlassung bei Aramäer
GT enttäuscht, aber nicht nachtragend.«
det hatten und in
einer eigens zu
meiner Personalie einberufenen
Mannschaftssitzung, ohne mich,
scheinbar
die
Mehrheit gegen
mich war. Dies
alles zu einem
Zeitpunkt, wo wir
sportlich wirklich
gut da standen
und mit dem vierten Platz wahrlich
die Erwartungen
erfüllt hatten…
Görgis Keles, ehemaliger Trainer
der Aramäer Gütersloh, heuert zur
neuen Saison beim Lokalrivalen Tur
Abdin an. Wir haben mit ihm über
die Umstände seiner Entlassung,
über sein Verhältnis zu seinem ExVerein und über seine sportlichen
Ziele mit Tur Abdin gesprochen.
LEBO: Görgis. Fangen wir mit dem Unbequemen an. Wie hast Du von Deiner
Entlassung erfahren und wie waren
die damaligen Umstände?
Görgis Keles: Erfahren habe ich es
nach dem letzten Hinrundenspiel gegen TuS Ost Bielefeld. Ich wurde von
dem sportlichen Vorstand zu einem
Gespräch eingeladen, wo mir die
Entscheidung mitgeteilt wurde. Als
Gründe wurden angeführt, dass sich
einige Spieler gegen mich gewen-
Seite 26
LEBO: Was man
vom Rest der Saison ja nicht unbedingt
sagen
kann. Am letzten
Spieltag standen
die Aramäer sogar
kurz vorm Abstieg
und konnten sich erst in allerletzter
Minute retten.
Görgis Keles: Das ist wahr. Dennoch
möchte ich hier auf keinen Fall sagen, dass die Saison mit mir jetzt
glorreich weiter gegangen wäre. Was
ich aber auf jeden Fall in den Raum
stellen möchte ist, dass wir mit Sicherheit nicht in diese sportliche
Situation gekommen wären, wenn
ich noch Trainer gewesen wäre. Ich
habe als Trainer auch meine Fehler
gemacht, genau wie jeder andere
Trainer auch. Davon kann sich keiner
freisprechen. Aber ich habe immer
im Sinne des Vereins gearbeitet und
habe den sportlichen Erfolg des gesamten Vereins im Fokus gehabt.
LEBO: Wie kam es Deiner Meinung
nach dazu, dass sich einige Spieler
der Mannschaft gegen Dich gestellt
haben?
Görgis Keles: Wir müssen das hier
etwas kleiner halten, als es war. In
jeder Mannschaft gibt es unzufriedene Spieler, das ist normal. In einem
großen Kader von zwanzig Mann
erwarte ich nun mal von jedem einzelnen Spieler, dass er im Training
und im Spiel alles abruft, um sich
immer wieder für die Stammformation anzubieten. Wenn Spieler diese
Einstellung aber vermissen lassen,
dann bleibt mir nichts anderes übrig,
als darauf zu reagieren. Jeder Spieler
konnte sich von mir die Begründung
einholen, warum er nicht spielt und
was er in Zukunft ändern muss. Ich
habe diese Gespräche auch selbst
mit den Spielern gesucht. Scheinbar haben dann einige Spieler sich
aber an andere Personen im Verein
gewandt, statt mich anzusprechen.
Dass dies dann zu dieser Mannschaftssitzung und meiner Entlassung geführt hat, hätte ich so auch
nicht erwartet.
LEBO: Wenn Du daran zurückdenkst,
wie Dir diese Entscheidung mitgeteilt
wurde, was fühlst und denkst Du dabei?
Görgis Keles: Sicher war ich zu dem
damaligen Zeitpunkt extrem enttäuscht. Ich hatte fünf wunderbare
Jahre bei den Aramäern, bei denen
ich das Gefühl hatte, dass es kontinuierlich besser lief. Ich habe versucht,
jedem Menschen im Verein mit der
nötigen Achtung zu begegnen – vom
Platzwart bis zum Vorsitzenden. Insbesondere wie mir die Entlassung
mitgeteilt wurde, war für mich nicht
nachvollziehbar. Ich sollte mich vor
dem Vorstand zu den Querelen äußern und angeben, wie ich die ganze
derzeitige Situation sehe, wobei ich
Sport | Interview
jedoch das Gefühl hatte, dass die Entscheidung bereits
gefallen war, egal was ich da jetzt sage. Das ist im Kern
das Enttäuschende gewesen. Hätte man mir gesagt, dass
man beispielsweise am Ende der Saison mit mir nicht
mehr planen werde, wäre das für mich besser annehmbar
und akzeptabel gewesen. So bleibt natürlich ein bitterer
Beigeschmack. Aber ich hege absolut keinen Groll mehr
gegen den Verein. Ich grüße die Leute, wenn ich ihnen
begegne und habe ihnen aufrichtig gewünscht, dass der
Verein die Klasse hält – denn im Endeffekt ist da auch
ein großer Teil meiner Arbeit noch in dieser Mannschaft.
Es ist für mich auch absolut keine Genugtuung gewesen,
dass die Mannschaft in der Rückrunde ohne mich so abgesackt ist. Allerdings sehe ich persönlich es als Fehler
des Vereins an, dass er nicht mit mir weitergearbeitet hat.
LEBO: Du bereitest Dich jetzt mit Deinem neuen Verein Tur
Abdin auf die neue Saison in der Kreisliga A vor. Welche Ziele hast Du Dir gesteckt?
Görgis Keles: Ich freue mich natürlich wieder darauf als
Trainer zu fungieren, obwohl ich die letzten Monate auch
ein wenig genossen habe, da ich wieder Zeit für meine
Familie finden und neue Kraft tanken konnte. Die Situation bei Tur Abdin erinnert mich ein wenig an die Situation
vor fünf Jahren bei Aramäer Gütersloh, auch wenn dies
jetzt eine Klasse tiefer ist. Wir haben viele junge Spieler
und daher eine Perspektive, die Mannschaft zu formen
und kontinuierlich zu verbessern. Daneben möchte ich
eine gewisse Struktur mit in den Verein bringen, um ein
gutes Niveau zu erhalten, mit dem wir auch höhere Ziele
anpeilen können.
LEBO: Meinst Du den Aufstieg in die Bezirksliga?
Görgis Keles: Sicherlich ist es das Ziel eines jeden Trainers erfolgreich zu sein. Dazu gehört für uns auch die
Rückkehr in die Bezirksliga. Allerdings steht an erster
Stelle, dass wir Konstanz reinbringen und die Attraktivität
des Vereins erhöhen, um in Zukunft auch neue Spieler
anzulocken, mit denen dieses Ziel dann angestrebt werden kann.
LEBO: In der nächsten Saison sind mit Tur Abdin, St. Gabriel
und Suryoye Verl gleich drei aramäische Mannschaften in
der Kreisliga A vertreten. Ist das eine Bereicherung oder wie
siehst Du diese Konstellation?
Görgis Keles: Ach, ich habe schon soviele Derbys miterlebt, dass dies für mich nicht im Vordergrund steht.
Sicherlich ist es immer schön, packende Duelle dieser
Mannschaften zu sehen, aber zuvorderst konzentrieren
wir uns auf unsere Ziele und legen den Fokus weniger auf
diese Derbys. Für die Spieler und die Zuschauer werden
diese dennoch Highlights bleiben.
LEBO: Görgis, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg
für Deine sportliche Zukunft bei Tur Abdin Gütersloh.
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igentlich will jeder Fußballer dasselbe – Stürmer sein
und Tore schießen. Die Lust darauf kann einem aber
schnell abhanden kommen, wenn sich plötzlich eine
Wand von 1,90m Höhe aufbaut, es rummst und man
merkt, dass der Ball abgenommen wurde und man selber
gerade den Rasen küsst.
Diese Erfahrung dürfte schon so mancher Stürmer in der
Bezirksliga dieses Jahr gemacht haben, wenn er auf Josef
Khoury, den 26-jährigen Innenverteidiger der Aramäer
Gütersloh, traf. Wer jetzt jedoch denkt, dass Josef nur
den Zerstörer mimt, wird beim Zuschauen am Pavenstädter Weg eines Besseren belehrt. Der hervorragend ausgebildete Verteidiger (u.a. Jugend von Westfalia Wiedenbrück) ist enorm ball- und passsicher und sorgt mit seiner
Kopfballstärke für Ruhe in der eigenen Verteidigung und
Gefahr im gegnerischen Strafraum. Dazu besitzt er eine
starke Technik, die es ihm erlaubt, auch in schwierigen
Situationen den Ball schnell zu verarbeiten und das Spiel
Seite 28
Sport | Spielerportrait
klug aufzubauen, anstatt den Ball
kopflos nach vorne zu dreschen.
„Holo Sußu“, wie ihn seine Freunde auch mal nennen, kam über die
Stationen Aramäer Rheda-Wiedenbrück, Tur Abdin Gütersloh und den
SV Avenwedde zum Aramäischen
Volksverein Gütersloh. Besonders
imponiert an seinem neuen Verein
hat ihn der Zusammenhalt und die
Kameradschaft unter allen Mitgliedern des Vereins. Daher hegt er auch
große Ambitionen: „Aufsteigen oder
Aufhören“, gibt er augenzwinkernd
seine sportlichen Ziele an.
Apropos – sein größter sportlicher Erfolg liegt noch gar nicht solange her.
In einem packenden Duell gewann
er auf seiner Hochzeit ein Torwandschießen – gegen seine eigene Frau.
Was der Preis dafür war, darüber legt
er den Mantel des Schweigens.
Schlussendlich ging alles wohl gut
aus, denn sonst würde seine Frau
wohl kaum mit dem gemeinsamen
Sohn Rafael so oft es geht zum Fußballplatz kommen, um Josef zu unterstützen. Und Josef sagt auch selber, dass drei Dinge für ihn im Leben
einen besonderen Stellenwert genießen: „Familie, Fußball und ab und
an einen Jack Daniel’s.“ Daher dürfte
es auch nicht verwundern, dass er
als schönstes Erlebnis angab, damals
live bei der Geburt von Sohn Rafael
dabei gewesen zu sein. Ob mit oder
ohne den Herrn Daniel’s wollte er
nicht verraten.
Auf seine Macken angesprochen
musste Josef einwenden, dass er
„manchmal schnell ungeduldig und
dann auch mal etwas lauter“ werden könne. Allerdings glätten sich
die Wogen dann auch schnell wieder und der gebürtige Borkener, der
sich beruflich im Metallbau selbstständig gemacht hat, ist dann erneut
für jeden Spaß und jede Albernheit
zu haben. Das dürfte mit ein Grund
gewesen sein, warum er so schnell
und herzlich im Verein aufgenommen wurde und sich an seiner neuen
Seite 29
Wirkungsstätte ebenfalls sehr wohl
fühlt. Viel Erfolg wünschen wir weiterhin und insbesondere, dass der
erste Teil seiner sportlichen Ambitionen sich irgendwann erfüllt.
Die LEBO-11:
Fußball ist der schönste Sport,
weil ich es ein wenig kann
Mein Motto lautet:
Die Toten werden am Ende der
Schlacht gezählt (Zitat eines guten
Freundes)
Meine Lieblingsvereine neben
Aramäer GT sind:
Aramäer Wiedenbrück und der BVB
Diesen Fußballer bewundere ich:
Meinen Vater
Am liebsten würde ich trainiert
werden von:
Kloppo
Hätte ich einen Wunsch frei,
würde ich mir wünschen gesund
zu bleiben.
Speisekarte
online ansehen
pizza-mondial.de
Diesem Menschen würde ich gerne
begegnen:
Johnny Depp oder Catherine Zeta
Jones
Mein Lieblingsgericht:
Kutle
Auf eine einsame Insel würde ich
mitnehmen:
Meine Frau Sarah, Sohn Rafael,
Jack Daniel‘s und drei Kumpels
zum Karten spielen
Im Leben ist mir wichtig:
Meine Familie
Gar nicht ausstehen kann ich:
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Montag -Donnerstag
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11.00 Uhr - Open End
Mor Julius Dr. Hanna Aydin bekleidet Bischofsamt in Delmenhorst
D
ie kleine niedersächsische Stadt Delmenhorst bei
Bremen hat sich das wohl auch nicht träumen lassen. Seit dem 13. Mai 2013 darf sie sich nun offiziell
Sitz eines Bischofs der Syrisch-Orthodoxen Kirche von
Antiochien nennen. Zur Amtseinführung von Erzbischof
Mor Julius Dr. Hanna Aydin in der St. Johannes Gemeinde in Delmenhorst kamen weit über 1000 Gäste, darunter Würdenträger aus Kirche und Politik. Erzbischof
Mor Julius Dr. Hanna Aydin betreut von seinem neuen
Amtssitz aus als Patriarchalvikar die syrisch-orthodoxe
Glaubensgemeinschaft bundesweit in staatlichen und
ökumenischen Fragen. Seine vorherigen Aufgaben
übernimmt im Kloster Warburg sein Nachfolger Bischof
Mor Philoxenos Mattias Nayis.
Erzbischof Mor Julius Dr. Hanna Aydin erhält neben dem
Delmenhorster Kirchengebäude ein renoviertes Anwesen, welches er nach der Messe zur Amtseinführung
für erste Audienzen mit den hohen Gästen nutzte. Die
besondere Stellung von Erzbischof Mor Julius Dr. Hanna Aydin auch außerhalb seiner Glaubensgemeinschaft
wurde durch die vielen Vertreter der katholischen und
evangelischen Kirche deutlich. Daneben gesellten sich
weitere hohe politische und theologische Vertreter wie
beispielsweise der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde
in Delmenhorst, der ehemalige Bürgermeister von Bremen, der aktuelle Bürgermeister von Delmenhorst als
auch der Doktorvater von Erzbischof Mor Julius Dr. Hanna Aydin, der insbesondere die Verdienste des Bischofs
um die Ökumene hervorhob. Wir wünschen Erzbischof
Mor Julius Dr. Hanna Aydin alles Gute und Gottes Segen
für seine vom Patriarchen übertragenen Aufgaben.
Seite 30
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b sofort können Interessenten bei der NISIBIN Stiftung
für Aramäische Studien aramäischsprachige Versionen klassischer Kinderbücher bestellen. Zur Zeit erhältlich
sind die Übersetzungen „Der kleine Prinz“ von Antoine de
Saint-Exupéry (19,80 Euro) sowie die beiden Märchen „Rotkäppchen“ und „Aschenputtel“ (jeweils 12,90 Euro) von den
Gebrüdern Grimm. Um auch Lesern ohne Kenntnisse der
aramäischen Schrift das Lesevergnügen nicht vorzuenthalten, enthalten alle Bücher auch eine lateinische Transkription, sodass nach kurzer Eingewöhnung jeder Sprecher des
Aramäischen die Bücher lesen und verstehen kann.
Zu bestellen sind die Bücher direkt auf dem Webauftritt der
Stiftung unter www.nisibin.de/service/buchbestellung.
Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gesetzt, die kultur-,
sprach- und sozialwissenschaftliche sowie die historische
Forschung über die Aramäer zu
fördern. Mit diesen Kinderbüchern wird nicht
nur dieses Anliegen unterstützt, sondern allen
Lesern Kinderklassiker
näher gebracht, die mit
ihren Motiven, Lehren und
Weltansichten auch heute
noch begeistern und den
Kindern beim Verstehen der
Welt helfen können.
Eiscafé La Luna Harsewinkel
Tecklenburgerweg 8
33428 Harsewinkel
fon (0 52 47) 9 85 57 53
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www.gelateria-laluna.de
Seite 31
LEBO Express
Fußball-Bezirksliga
Aramäer GT schaffen Klassenerhalt – St. Gabriel abgestiegen
F
ür St. Gabriel hat es dieses Jahr
leider nicht mehr zum Klassenerhalt gereicht. Bereits wenige Spieltage vor Ende der Saison musste
die Mannschaft um Trainer Jarek
Tarnowski den Abstieg hinnehmen.
Im nächsten Jahr wird St. Gabriel damit erneut in der Kreisliga A auf die
aramäischen Lokalrivalen Tur-Abdin
Gütersloh und Suryoye Verl treffen
und versuchen, um den Aufstieg
mitzuspielen. Dennoch ließen sich
die Spieler nach dem besiegelten
Abstieg nicht hängen und konnten
noch Siegpunkte einfahren, so z.B.
gegen Westenholz. Diese waren direkter Konkurrent der Aramäer Gü-
tersloh um die Nichtabstiegsplätze
und hätten ohne diese Niederlage
gegen St. Gabriel Gütersloh kurz vor
Saisonende am Ende rechnerisch vor
den Aramäern gestanden. So reichte den Westenholzern am letzten
Spieltag auch kein 7:1 Kantersieg
mehr um die Mitkonkurrenten einzuholen. Die Aramäer Gütersloh hatten den Nichtabstieg aber sowieso
selbst in der Hand, denn mit einem
Sieg wären sie nach Punkten nicht
mehr einzuholen gewesen. Diesen
Sieg sicherten sie sich mit einem
spannenden, zwar knappen, aber
verdienten 4:2 gegen den TuS Ost
Bielefeld. Torschützen für die Aramä-
er waren der TuS Ost Kapitän Patrik
Warmons mit einem Eigentor, sowie
Benjamin Dari und zweimal Yukan
Das, der insgesamt wieder beachtliche 20 Tore in der Bezirksliga schoss.
Nach dem Spiel feierten die Aramäer
dann noch gemeinsam mit den Fans
und Vereinsnachbar Blau Weiß 98
Gütersloh zusammen an der Sportstätte Pavenstädt, welche am 15./16.
Juni Austragungsort des Aram Power
Cups 2013 sein wird. Glücklicherweise muss diese durch den entgangenen Abstieg keinen Trauerflor
tragen, sondern kann sich weiterhin
als Spielstätte eines Bezirksligisten
präsentieren.
Herzebrocker Str. 50 · 33330 Gütersloh
Magnolienweg 44 · 33330 Gütersloh
Langenstraße 35a · 33790 Halle-Westfalen
LEBO Express
Vor 60 Jahren ins Mönchsamt eingetreten
Syrisch-Orthodoxer Patriarch Moran Mor
Ignatius Zakka I. Iwas auf Deutschlandbesuch
Seite 34
sehr erfreut über die Ankündigung
des Besuchs und neben seinem
Amtskollegen Mor Julius Dr. Hanna Aydin fanden sich viele weitere
Würdenträger und Mitglieder der
Syrisch-Orthodoxen Kirche von
Antiochien zu diesem Festtag ein.
Der Patriarch wurde dabei mit dem
traditionellen „To Bashlom“-Gesang
willkommen geheißen, der gefolgt
wurde von zahlreichen Beglückwünschungen und Geschenken, die
dem Patriarchen überreicht wurden.
Der Gütersloher Sänger Yusuf Saliba
sowie ein Chor sorgten für die passende Atmosphäre, die gemeinsam
mit dem sonnigen, frühsommerlichen Wetter für gute Laune beim
Kirchenoberhaupt und den Gästen
sorgte. Bleibt zu wünschen, dass der
am 21. März 1933 in Mosul geborene Patriarch und Oberhaupt von ca.
5 Millionen Gläubigen, mit Gottes
Hilfe und Segen noch lange die Geschicke der Syrisch-Orthodoxen Kirche leiten möge.
Bilderquelle: Thomas Göktas (SOKAD)
S
eit Beginn des Bürgerkrieges in
Syrien kann der Patriarch der
Syrisch-Orthodoxen Kirche von
Antiochien, Seine Heiligkeit Moran
Mor Ignatius Zakka I. Iwas, nicht
mehr in seine Residenz Seyidnaya
zurückkehren. Stattdessen residiert
er derzeitig in der libanesischen
Hauptstadt Beirut. Zur Zeit jedoch
hält sich der höchste geistliche
Würdenträger seiner Kirche auf
Grund einer medizinischen Behandlung in der Nähe von Hannover auf.
Während seines Aufenthaltes ließ
er es sich trotz seiner angeschlagenen Gesundheit nicht nehmen,
am 6. Juni das 60. Jahr nach Eintritt
in das Mönchsamt einzuläuten. Die
Feierlichkeiten fanden im Kloster
St. Jakub von Sarug in Warburg,
dem Sitz des Erzbischofs der Diözese Deutschland, statt. Erzbischof
Mor Philoxenos Mattias Nayis war
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Termine | Juni 2013
Tur Abdin Gütersloh veranstaltet
DETA Cup der Dörfer
Zum vierten Mal veranstaltet Tur Abdin Gütersloh das
alle zwei Jahre stattfindende Fußballturnier DETA-Cup.
Das Turnier wurde 2007 vom Verein Tur Abdin Gütersloh
erstmals unter dem Namen Dörfer Cup ausgetragen. Bei
dem Turnier können alle Dörfer und Städte aus unserer
Heimat Tur Abdin teilnehmen.
Das Turnier hat sich zu einer großen Attraktion und zu
einem Zuschauermagneten in Gütersloh entwickelt. Die
DETA verspricht am 22. und 23. Juni ein unvergessliches
Wochenende mit spannenden Fussballspielen, einem
Hago, ausreichender Unterhaltung für Kinder wie z.B.
einer Hüpfburg und einer Spieleecke, und vor allem ein
gemeinsames Event mit Aramäern aus Gütersloh und von
außerhalb.
Am Samstagabend ab 20.00 Uhr wird das Turnier mit einem Hago in der Stadthalle Gütersloh abgerundet. Der
Sänger an diesem Abend ist Fadi Karat.
Hago:
Friedrichstr. 10, 33330 Gütersloh,
Turnier: Pavenstädter Weg, 33334 Gütersloh
Kontakt: (+49 1 77) 760 71 15
Aramäer Ahlen feiert
30 Jahre AS
G Ahlen | 2
9. & 30. 06.
2013 | Aram
äer Ahlen
AHLEN
sein 30-jähriges Jubi
läum
Turnier & Hago
29. & 30. Juni 2013
| Ahlen
Turnier: Wersestadion
August-Kirchner-Str
aße 14
Party-Hago: 29. Juni
bis 22.00 Uhr 1 Getr
Lohnhalle ab 19 Uhr
| 10 €
Zeche Westfalen 1
| 59229 Ahlen
änk frei
Matay Ishok
zwei parallele Musikh
allen
mit Durchgang - mu
sic nonstop
DJ Reppko-Rebell
AHLEN
30 Jahre ASG Aramäer Ahlen
Einer der ältesten aramäischen Vereine in Deutschland,
Aramäer Ahlen, kann auf 30 Jahre zurückblicken und
möchte dieses Jubiläum als Anlass für eine große Feier
nutzen.
Das Fußballturnier findet an zwei Tagen, 29. und 30. Juni,
im Wersestadion von RW Ahlen statt.
Die Feier am Abend beginnt ab 19.00 Uhr in der Lohnhalle in Ahlen.
Sänger am Abend ist der beliebte Matay Ishok. Außerdem
wird DJ Reppko Rebell die Masse zum Tanzen bringen.
Hago:
Turnier:
City Immobilien
Schmuck Großha
ndel GmbH
Stefan & Jesuh
Jakob
Ahlen
Seite 36
Zeche Westfalen, 59229 Ahlen
August-Kirchner-Straße 14, 59229 Ahlen
Termine | Juni 2013
Aramäer Rheda-Wiedenbrück feiert
25-jähriges Jubiläum
Einer der absoluten Traditionsvereine begeht in diesem
Jahr sein 25-jähriges Bestehen und lädt zu diesem Anlass
alle Freunde, Förderer und jeden Interessierten ein, dieses gemeinsam mit ihm zu feiern.
Das Fußballturnier findet gleich an zwei Tagen, 22. und
23. Juni, an der wunderbaren Sportstätte am Burgweg,
statt.
Die Feier am Abend beginnt ab 20.00 Uhr im Reethus.
Als besonderes Schmankerl wird der aramäische Superstar aus Syrien, Samer Gabro, auftreten und die Jubiläumsfeier zu einem absoluten Highlight machen.
Hago:
Mittelhegge 13, 33378 Rheda-Wiedenbrück
Turnier: Am Burgweg, 33378 Rheda-Wiedenbrück
Kontakt: (+49 1 76) 24 83 71 60
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Digitaldrucke | Banner | Aufsteller | T-Shirtdruck
Flyer | Visitenkarten | Broschüren | Grafik & Design
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Hochzeitkarten | uvm.
Herzebrocker Strasse 26 | 33330 Gütersloh | 05241 / 2333760
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Abducted on Monday
22 April 2013
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Herausgeber:
Druck:
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D-37627 Stadtoldendorf
Telefon: 05532-9001-11
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33334 Gütersloh
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Awdo Gabriel (Anzeigen)
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