Stadt Heinsberg: Alle Schulen am Netz

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Stadt Heinsberg: Alle Schulen am Netz
15 Schulen auf flexibler Plattform und per Richtfunk vernetzt
Stadt Heinsberg: Alle Schulen am Netz
13.09.12 | Autor / Redakteur: IT-BUSINESS / Dr. Andreas Bergler / Andreas Bergler
Das Bundesprogramm „Schulen ans
Netz“ ist im westlichsten Kreis
Deutschlands Realität geworden.
Dort betreibt die Stadt Heinsberg
gemeinsam mit Regio IT ein
komplexes Netzwerk, an das
insgesamt 15 Schulen mit 17
Standorten angeschlossen werden.
Über ein zentrales Rechenzentrum
werden über 1.800 Schüler mit
Anwendungen und Daten versorgt, die
sie im Rahmen ihrer Schulbildung
benötigen. „Ein Schulprojekt wie das in
Bernd Beckers aus der IT-Abteilung der Stadt
Heinsberg sucht seinesgleichen in
Heinsberg und Reinhard Welters, Leiter der
Realschule Heinsberg
Deutschland“, sagt Bernd Beckers aus
der IT-Abteilung der Stadt Heinsberg.
„Realisierbar ist das Ganze aber nur dank der reibungslosen Zusammenarbeit mit
unserem Dienstleister, der regio iT“, fügt Beckers hinzu.
Eine Oberfläche für alle
So modern und komfortabel wie heute war der Umgang mit der IT-Technik in den
Heinsberger Schulen jedoch lange nicht. In manchen Schulen war die Technik nach
Jahren einfach veraltet. Andere Schulen mussten sogar ganz auf den Einsatz des
Computers als Unterrichtsmaterial verzichten. Obendrein reichte das Budget der
Schulen nicht für die Anschaffung moderner bildungsgeeigneter Systeme aus. „Die
Notwendigkeit einer neuen, für alle Schulen einheitlichen Lösung war offensichtlich“,
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erinnert sich Bernd Beckers. „Zudem bestand dringender Bedarf nach einer
pädagogischen Oberfläche.“
Gemeinsam mit seinen Kollegen hat Beckers im weiteren Verlauf verschiedene
Szenarien durchgespielt und auf ihre Machbarkeit hin geprüft. Zur Debatte standen
zunächst entweder eine vollständig selbst betreute Infrastruktur oder eine Lösung, die
von einem Dienstleister in Eigenregie implementiert und betrieben wird. „Letztlich hat
sich aber herauskristallisiert, dass ein gemeinsamer Ansatz sowohl technisch als
auch finanziell am meisten Sinn macht“, erinnert sich Beckers.
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Als Partner hat sich die Stadt Heinsberg für den in Aachen ansässigen ITDienstleister Regio IT entschieden, der sich seit vielen Jahren einen Namen im
Schulumfeld gemacht hat und bereits zahlreiche Schulen betreut. Obwohl Regio IT
seit vielen Jahren das Rechenzentrum für kommunale Anwendungen für die Stadt
Heinsberg betreibt, erhielt das Aachener IT-Unternehmen erst nach einer
Ausschreibung den Zuschlag.
Erfahren Sie auf der nächsten Seite mehr über die spezifischen Anforderungen
an die IT für Schulen.
Modern, virtuell, zentral
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Mit der neuen Schullösung wollte man in Heinsberg keine Kompromisse eingehen
und stellte daher hohe Anforderungen an die Anbieter. Von den Schulen und dem
Schulträger wurde eine sehr moderne, komplett virtualisierte und zentralisierte
Infrastruktur präferiert. „Gerade im Hinblick auf die Wartung durch einen externen
Dienstleister macht eine zentralisierte Infrastruktur Sinn“, so Beckers. „Zudem gibt uns
das die Möglichkeit Strom sparende Thin Clients einzusetzen.“
Im Rahmen einer Ausschreibung wurden die Ziele formuliert, die mit der neuen
Lösung erreicht werden sollten. Dabei wurden auch die Wünsche der Schulen
berücksichtigt, sodass ein Pflichtenheft mit zwingenden Forderungen und einigen
„Nice-to-Have“-Funktionen entstand. Zu den Mindestanforderungen zählten das
Steuern und Spiegeln von Schüler-Arbeitsplätzen, die Reglementierung des
Internetzugangs sowie eine einfache Handhabung für Lehrer und Schüler.
Dieses Pflichtenheft wurde nach einer Sondierung des Marktes hinsichtlich der
gestellten Anforderungen unter anderem der H+H Software GmbH zugesendet. H+H
ist Hersteller der H+H Schulbox, einer Komplettlösung für Schulen, die unter anderem
eine pädagogische Oberfläche enthält und für die sich die Stadt Heinsberg auf
Empfehlung von Regio IT letztlich entschieden hat. Der Aachener IT-Dienstleister ist
seit vielen Jahren auf das Thema EDV in Schulen spezialisiert und hat Lösungen
verschiedenster Anbieter im Portfolio.
„Da in Heinsberg sowohl Windows XP als auch Windows 7 genutzt werden sollen,
haben wir die H+H Schulbox empfohlen, da diese Lösung am besten in
Mischumgebungen funktioniert“, erläutert Mario Velte, Projektleiter Schulen bei Regio
IT. „Hinzu kommt, dass es mit der H+H Schulbox eine speziell für virtualisierte
Umgebungen optimierte Version gibt“, ergänzt er.
H+H Schulbox: Plattform-flexibel und virtualisierbar
Um die Administration und den Stromverbrauch der Gesamtlösung möglichst gering
zu halten, entschied man sich gemeinsam für eine vollständige Virtualisierung des
gesamten Schulprojekts. Aufgrund guter Erfahrungen sollte dies mithilfe von VMware
View geschehen. Als Endgeräte sollten Thin Clients vom Aachener Hersteller Rangee
zum Einsatz kommen. „Rangee entwickelt Hard- und Software in Deutschland und
reagiert bei Support-Anfragen schnell und zuverlässig“, spricht Mario Velte aus
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Erfahrung. „Die räumliche Nähe macht die Zusammenarbeit sehr einfach.“
Thin Clients kommen im Gegensatz zu vollwertigen PCs mit einem rudimentären
Betriebssystem und ganz ohne bewegliche Teile wie Festplatten und Lüfter aus. Das
reduziert die Ausfallrate enorm. Zudem können Thin Clients bis zu acht Jahre lang
eingesetzt werden, ohne an ihre Leistungsgrenzen zu stoßen, da die Rechenarbeit
von zentralen Servern erbracht wird. Damit schlagen Thin Clients jeden PC bei der
Betrachtung der Gesamtbetriebskosten.
Wie die zentralen Server angebunden werden, lesen Sie auf der nächsten Seite.
Zentrale Server mit Richtfunk angebunden
Nachdem die Stadt Heinsberg für die mit der regio iT gemeinsam erarbeitete
Gesamtlösung mit H+H Schulbox, VMware View und Rangee Thin Clients im
November 2010 den Auftrag vergeben hatte, begannen die Aachener IT-Dienstleister
im zweiten Quartal 2011 mit der Implementierung. Eine besondere Herausforderung
stellte dabei die Anbindung der Schulen an die im Rathaus der Stadt Heinsberg
untergebrachten Server dar. Gemietete Leitungen hätten bei insgesamt 17
Schulstandorten eine sehr hohe monatliche Belastung bedeutet.
Da die Stadt aber bereits seit rund sieben Jahren positive Erfahrungen mit einer
Richtfunkstrecke zwischen Rathaus und Feuerwehr gesammelt hatte, entschied man
sich auch beim Schulprojekt für diese Technologie. Mithilfe der Mikrowellentechnik
funken Antennen auf dem Rathaus zu entsprechenden Gegenstellen an den
einzelnen Schulgebäuden und überbrücken dabei Entfernungen von bis zu fünf
Kilometern. Einzige Voraussetzung: Sichtkontakt zwischen den Endpunkten.
Um die in Tälern gelegenen Schulstandort zu erreichen, wurden daher am
Wasserturm, dem höchsten Gebäude in der Umgebung, zusätzliche Antennen
installiert. Die Bandbreite liegt aktuell zwischen 50 und 300 Megabit pro Sekunde
(MBit/s) und ließe sich sogar auf bis zu 800 MBit/s erhöhen. „Die Gesamtkosten für
die Richtfunk-Anlagen liegt etwa auf dem Niveau der Mietkosten für Leitungen für nur
zwei Jahre“, beschreibt Bernd Beckers die enorme Kostenersparnis. „Und das bei
einer deutlich höheren Bandbreite.“ Die Schulgebäude selbst wurden allesamt mit
Glasfaser- und Kupferleitungen verkabelt und sind somit ebenfalls auf dem aktuellen
Stand der Technik.
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Perspektiven für die Schüler
Die Einführung der neuen Lösung auf Basis der H+H Schulbox ist bei den fünf
weiterführenden Schulen der Stadt Heinsberg bereits abgeschlossen. Die Installation
der H+H Schulbox verlief weitgehend reibungslos. „Natürlich mussten wir die Software
an einige Besonderheiten der VMware-Umgebung anpassen“, weiß Mario Velte zu
berichten. „Aber auch hier hat uns H+H schnell und unbürokratisch geholfen“, so Velte
weiter. Diskutiert wird zur Zeit die Einführung der Schulbox an den Grundschulen, da
H+H die Schulbox allen Grundschulen bundesweit kostenfrei zur Verfügung stellt –
ohne Funktions- oder Lizenzeinschränkungen.
Nach Abschluss des Projekts sollen alle Heinsberger Schulen an die Server im
Rathaus angeschlossen sein und von den Vorteilen der H+H Schulbox profitieren.
Insgesamt werden dann über 3.300 Schüler an rund 450 Endgeräten den Computer
als wichtiges Lerninstrument nutzen können. Für die nahe Zukunft sind weitere
moderne Lernplattformen angedacht. So werden derzeit etwa Tablet-PCs als
Unterrichtsinstrument diskutiert. „Endlich haben wir auch Schulungsräume in
Klassenstärke an den Schulen“, freut sich Bernd Beckers. „Jetzt müssen sich die
Schüler nicht mehr zu zweit oder zu dritt einen PC teilen.“
Die Eckpunkte des Projekts finden Sie auf der nächsten Seite.
Einfache Bedienbarkeit schafft Nachfrage
An den Schulen selbst teilt man die Ansichten der Administratoren. Albert
Zaunbrecher, Schulleiter der östlich von Heinsberg gelegenen Realschule Oberbruch,
ist geradezu begeistert von der H+H Schulbox: „Für mich als ehemaligen InformatikLehrer war die Einarbeitung in die pädagogische Oberfläche ein Kinderspiel. Aber
auch von nicht so versierten Kollegen höre ich immer wieder, wie einfach der Umgang
mit der Schulbox sei.“
Ins gleiche Horn stoßen der Heinsberger Realschulrektor Reinhard Welters und sein
Amtskollege von der Hauptschule. Beide loben die einfach Bedienung und die
zahlreichen neuen Möglichkeiten für Lehrer und Schüler. Natürlich gebe es auch
Funktionen, in die man sich erst einarbeiten müsse, so Beckers von der Stadt
Heinsberg. Dazu zählt unter anderem der Klassenarbeitsmodus, der es ermöglicht,
Prüfungen vollständig digital durchzuführen, ohne dass Schüler untereinander Zugriff
auf ihre Lösungen haben.
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„Um die Nutzung der Schulbox weiter zu intensivieren, führen wir laufend Schulungen
an den einzelnen Schulen durch.“ Michael Schmitt bringt die neue Situation an den
Heinsberger Schulen auf den Punkt: „Lagen die PC-Räume früher nahezu brach,
müssen wir jetzt Pläne aufstellen, wann welche Klasse die Räume nutzen darf.“
ERGÄNZENDES ZUM THEMA
Kunde, Dienstleister und Lösung
Kunde, Dienstleister und Lösung
Heinsberg und betreute Schulen
Heinsberg ist die Kreisstadt des gleichnamigen westlichsten Kreises Deutschlands und zählt
knapp 41.000 Einwohner. Die Stadt Heinsberg ist als Schulträger für Verwaltung und
Organisation zuständig.
Regio IT
Der Aachener IT-Dienstleister Regio IT agiert mit rund 350 Beschäftigten als innovativer
Partner für Kommunen, Schulen sowie Energieversorger und Entsorgungsunternehmen. Das
Center eSchool bietet im Bereich IT-Infrastruktur, eLearning und eLearning-Plattformen für
Schulen, Bildungsträger und -institutionen eine breite Palette von Leistungen.
H+H Software
Die H+H Software GmbH ist ein System- und Softwarehaus mit Sitz in Göttingen, das im Jahr
1989 gegründet wurde. Zu den Kernkompetenzen zählen Entwicklung, Beratung und Vertrieb
von Lösungen für das Applikations-, Lizenz- und Netzwerkmanagement. Der Kundenkreis der
H+H Software GmbH setzt sich in aus Industrieunternehmen, Mittelständlern, Universitäten,
öffentlichen Einrichtungen, Bibliotheken und Schulen zusammen.
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Bernd Beckers, IT-Verantwortlicher bei der Stadt
Heinsberg
In der Realschule Heinsberg kommen Thin Clients von
Rangee zum Einsatz.
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