Powerfrau der Demokraten Hillary Clinton strebt zurück ins

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Powerfrau der Demokraten Hillary Clinton strebt zurück ins
Powerfrau der Demokraten
Hillary Clinton strebt zurück ins Weisse Haus - Senatorin
wirft Rivalen Schlammschlacht vor
Von Wolfgang Künzel =
Frankfurt/Main (AP) Als First Lady wurde Hillary Clinton von Kritikern bissig als
heimliche Vizepräsidentin bezeichnet. Jetzt strebt sie zurück ins Weisse Haus - mit dem
ehrgeizigen Ziel, die erste Präsidentin der USA zu werden. Die Powerfrau der
Demokraten galt lange als klare Favoritin im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur
ihrer Partei. Mittlerweile zeichnet sich in Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit ihrem
Senatskollegen Barack Obama ab. Die Senatorin von New York polarisiert immer noch
wie zu Zeiten als First Lady an der Seite ihres Mannes Bill Clinton, wo sie mit ihrer
selbstbewussten Art so gar nicht in das Bild passen wollte, das viele von der Frau einen
Präsidenten haben. Clinton wird auch heute noch mit Attributen wie kalt, berechnend,
selbstgerecht und bisweilen sogar fanatisch versehen. Kritiker in der eigenen Partei
befürchten, eine Kandidatin Clinton könnte von den Wählern mit den Skandalen aus der
Amtszeit ihres Mannes identifiziert werden und damit die Chancen auf die
Rückeroberung des Weissen Hauses bei der Wahl im November 2008 schmälern.
Clinton selbst sieht sich als eine pragmatische Politikerin, die vor allem Ergebnisse
sehen will. „Das ist eine Leidenschaft, die ich an jedem einzelnen Tag mit mir trage“,
sagte kürzlich bei einem Wahlkampfauftritt in Iowa der Nachrichtenagentur AP. Der
Preis dafür sei, dass sie manchmal den Eindruck mache, sehr berechnend zu sein. Ihr
Hauptrivale Obama warf Clinton etwa vor, sie führe einen kalkulierten Wahlkampf,
erläutere aber nicht ihre politische Haltung. Auf Kritik in den eigenen Reihen stösst auch,
dass sie sich von ihrer anfängliches Zustimmung zum Irak-Krieg nicht distanziert habe.
Clinton, die am 26. Oktober 1947 als Hillary Diane Rodham geboren wurde und in einem
vornehmen Vorort von Chicago im Staat Illinois aufwuchs, hat sich nie leicht in
überkommene Rollenmuster einordnen lassen. Im Leben der gelernten Juristin hat es
immer wieder Brüche und Widersprüche gegeben. So engagierte sich die Tochter einer
liberalen Mutter und eines streng konservativen Vaters als Jugendliche im
Präsidentschaftswahlkampf 1964 für den erzkonservativen Republikaner Barry
Goldwater, nur vier Jahre später unterstützte sie den linksliberalen Demokraten Eugene
McCarthy. Mit der blossen Rolle der Frau an der Seite ihres Mannes, den sie 1975
geheiratet hat, gab sie sich nie zufrieden - was auch der Aufbau einer eigenen
politischen Karriere als bislang einzige frühere First Lady zeigt. Als Bill Clinton
Gouverneur von Arkansas war, arbeitete sie als Rechtsanwältin und wurde Teilhaberin
einer Anwaltskanzlei. Zwei Mal wurde sie damals von einer Fachzeitschrift in den Kreis
der hundert einflussreichsten Anwälte gewählt. 1974 war die damals frischgebackene
Juristin im Zusammenhang mit der Watergate-Affäre an den Untersuchungen gegen den
seinerzeitigen Präsidenten Richard Nixon beteiligt. Manche meinen, das mehr als zwei
Jahrzehnte später von den Republikanern gegen Präsident Clinton betriebene
Amtsenthebungsverfahren wegen der Lewinsky-Affäre sei eine späte Rache dafür
gewesen. Die Affäre ihres Mannes mit der Praktikantin des Weissen Hauses Monica
Lewinsky, die den Präsidenten beinahe das Amt gekostet hätte, hat die Ehe des Paares
auf eine harte Probe gestellt, wenngleich Bill Clinton schon vorher Affären mit anderen
Frauen hatte. In dieser Zeit entschied sich Hillary Clinton für eine eigene politische
Karriere. In ihrem Buch „Gelebte Geschichte“ schreibt sie dazu: „Die beiden
schwierigsten Entscheidungen, die ich in meinem Leben zu treffen hatte, waren: mit Bill
verheiratet zu bleiben und in New York für den Senat zu kandidieren.“
http://www.hillaryclinton.com/
Beliebt und unerfahren
Barack Obama will erster Präsident der USA mit dunkler
Hautfarbe werden
Von Christopher Wills =
Barack Obama avancierte beinahe über Nacht zum Hoffnungsträger der USDemokraten. Mit einer einzigen Rede auf dem Wahlparteitag 2004 wurde der damalige
Senatskandidat aus Illinois zum neuen Star der Partei. Mittlerweile sitzt der 46-jährige
Politiker seit drei Jahren im Senat in Washington - und er will erster Präsident der
Vereinigten Staaten mit dunkler Hautfarbe werden. Im Kampf um die
Präsidentschaftskandidatur der Demokraten liefert sich Obama kurz vor Beginn der
Vorwahlen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der favorisierten New Yorker Senatorin Hillary
Clinton. Obama präsentiert sich als Vertreter einer neuen Generation, die die Aufgabe
habe, die USA zu verändern. Als seine politischen Ziele nennt er den Umbau der
Wirtschaft zur Anpassung an das digitale Zeitalter, eine Verringerung der Abhängigkeit
von ausländischem Öl, mehr Investitionen in Bildung, eine bessere Krankenversorgung,
die Beendigung der Armut und den Kampf gegen den Terrorismus und ein Ende des
Irak-Kriegs. Der politisch talentierte und charismatische Absolvent der Harvard Law
School hat einen ungewöhnlichen Lebensweg hinter sich. Der Sohn eines Kenianers
und einer Amerikanerin wurde am 4. August 1961 in Honolulu auf Hawaii geboren.
Obamas Vater studierte einige Jahre in den USA. Seine Mutter kommt aus dem
Mittelweststaat Kansas und zog später nach Hawaii. Dort lernte sich das Paar kennen
und heiratete. Die Ehe hielt jedoch nicht lange und wurde geschieden, als Obama zwei
Jahre alt war. Nachdem seine Mutter in zweiter Ehe einen indonesischen Ölmanager
geheiratet hatte, lebte er vier Jahre in Indonesien und kehrte dann mit etwa zehn Jahren
zu seinen Grosseltern nach Hawaii zurück, wo er eine Privatschule besuchte. In
Anspielung auf sein Leben in verschiedenen Kulturen bezeichnete sich Obama einmal
als amerikanischer Ein-Mann-Schmelztiegel, der die rassischen und kulturellen Grenzen
überspannt. Und mit Blick auf seine Eltern meinte er scherzhaft: „Mein Name stammt
aus Kenia und mein Akzent aus Kansas.“ Barack steht übrigens in Kisuaheli für „von
Gott gesegnet“. Nach seinem Jurastudium arbeitete Obama in einer kleinen Kanzlei in
Chicago, die sich auf Bürgerrechte spezialisiert hat. Anders als viele andere
afroamerikanischen Politiker ist Obama aber nicht in der Bürgerrechtsbewegung der
Schwarzen verwurzelt. Er gehört zu einer neuen Generation schwarzer Politiker, die
inzwischen von den Errungenschaften des Bürgerrechtskampfes in den 50er und 60er
Jahren des vorigen Jahrhunderts profitiert. „Obama ist in einer einzigartigen Position - er
ist jung, unverbraucht, hochinteressant und hat die Fähigkeit, die Partei aufzurütteln“,
sagt die demokratische Parteifunktionärin Donna Brazile, die schon im
Präsidentschaftswahlkampf von Al Gore vor sieben Jahren mitgearbeitet hat. Kritiker
halten Obama hingegen vor, er sei für das Präsidentenamt noch zu unerfahren.
Schliesslich stehe er erst seit drei Jahren auf dem politischen Parkett in Washington.
Vor seiner Tätigkeit als US-Senator gehörte Obama acht Jahre dem Senat des Staates
Illinois an. Den Kritikern hielt Obama bereits bei der Ankündigung seiner
Präsidentschaftsbewerbung im Februar selbstbewusst entgegen, er habe nicht lange
damit zugebracht, die Gepflogenheiten in Washington kennenzulernen. „Aber ich war
lange genug dort um zu erkennen, dass sich die Gepflogenheiten Washingtons ändern
müssen.“ Zu seinen Vorstellungen vom Präsidentenamt sagte Obama einmal:
„Dies ist ein Amt, um das man sich nicht einfach aus Ehrgeiz bewirbt. Man muss tief im
Innern spüren, dass man eine Vision hat, für die sich der Einsatz lohnt.“
http://www.barackobama.com/
(Quelle: AP)