Das Reduktionsverhalten von Pentacarbonylpyridin
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Das Reduktionsverhalten von Pentacarbonylpyridin
Das Reduktionsverhalten von Pentacarbonylpyridin-Komplexen des Chroms, Molybdäns und Wolframs The Reduction Behaviour of Pentacarbonylpyridinechromium, -molybdenum and -tungsten Complexes Wolfgang Kaim* Institut für A norganische Chemie der U niversität, N iederurseler H ang, D -6000 Frankfurt am Main 50 Z . N aturforsch. 3 9 b , 801 —807 (1 9 8 4 ); eingegangen am 30. Jan u ar 1983 C arbonyl C om plexes, Electrochem istry, E S R Spectra, M olecular O rbitals, Substituent E ffects The reduction of group V IB metal pentacarbonyl com plexes and of iodom ethylates o f 4trimethylsilyl-, 4-acetyl- and 4-cyanopyridine has been investigated. Inform ations on the dissocia tion o f the com plexes and on the potential and reversibility of the one-electron reduction were obtained by cyclic voltam m etry in D M F, w hereas electron spin resonance (E S R ) studies of the prim ary reduction products in the 4-acetylpyridine series revealed the distribution of the unpaired electron. The results suggest that the lowest unoccupied m olecular orbital (L U M O ) is a ligand cen tered ;r*-orbital in the 4-acetyl- and 4-cyanopyridine com plexes, thus confirm ing assignm ents from photochem istry. The results allow an assessment of both N -coordination and substituent effects at the heterocyclic ligand. Einleitung Die Photochemie von d6-Metallkomplexen mit elektronenarmen Stickstoffliganden wird seit einigen Jahren intensiv untersucht [1, 2]. Viele dieser V er bindungen zeichnen sich durch niedrig liegende Elektronenübergänge mit MLCT-(Metal-to-Ligand Charge Transfer)-Charakter aus, d. h. niedrig liegen de angeregte Zustände kommen durch den Ü ber gang eines Elektrons von einem Metall-zentrierten besetzten Molekülorbital (M O) in ein Ligand-zentriertes unbesetztes M O, meist ein ;r*-Niveau, zu stande (1, A ). Bei geringer Photolabilität sind derar tige Komplexe für lichtinduzierte ElektrontransferProzesse wie etwa die Wasserphotolyse von Interesse [3]e 4 1 LUMO ---- \ \ + HOMO — }|— L ig a n d - z e n tr i e r t M e ta ll-z e n trie rt -H-H - -HHH MLCT Red u kt io n (A ) (B) * Sond erd ru ckanford eru ngen an D r. W . K aim . 0 3 4 0 -5 0 8 7 / 8 4 / 0 6 0 0 -0 8 0 1 / $ 01.00/0 Komplementär zum photochemischen Prozeß A (H O M O -LUM O-Übergang) sind Redoxreaktionen, hier die Einlagerung eines zusätzlichen Elektrons in den Komplex (1, B ). Durch elektrochemische Mes sungen lassen sich Informationen über Energie (Po tentiale) und Reaktivität (Reversibilität) bei der Elektronenaufnahme gewinnen, für den Fall ausrei chender Stabilität können die paramagnetischen Einelektronen-Reduktionsprodukte, die KomplexRadikalanionen, durch Elektronenspinresonanz (E S R ) charakterisiert werden. Hält sich das ungepaarte Elektron überwiegend im jr-System des elek tronenarmen Liganden auf, so sind hochaufgelöste ESR -Spektren zu erwarten [4, 5]; mit Hilfe von K or relationen aus MO-Berechnungen ist es dann mög lich, zu Aussagen über das Reaktionsverhalten sol cher Systeme zu gelangen [5, 6 ]. Im folgenden wird über elektrochemische und reso nanzspektroskopische Ergebnisse bei einem photo chemisch besonders intensiv untersuchten System [2, 7, 8 ] berichtet. Es sind dies die PentacarbonylmetallKomplexe des Chroms, Molybdäns und Wolframs mit Pyridin-Derivaten. Da insbesondere bei 4-Acceptor-substituierten Pyridinen die MLCT-Zustände wesentlich niedriger liegen als die Ligandenfeld(d ^ d )-Z u stän d e [7], wurden drei derartige Ligan den verwendet: 4-Trimethylsilylpyridin (1), 4-Acetylpyridin (2) und 4-Cyanopyridin (3) (2). Im Unter schied zu Verbindung 1 mit dem schwachen Elektronenacceptor (CH 3)3Si sind bei den Pyridinen 2 und 3 Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution-NoDerivs 3.0 Germany License. Zum 01.01.2015 ist eine Anpassung der Lizenzbedingungen (Entfall der Creative Commons Lizenzbedingung „Keine Bearbeitung“) beabsichtigt, um eine Nachnutzung auch im Rahmen zukünftiger wissenschaftlicher Nutzungsformen zu ermöglichen. On 01.01.2015 it is planned to change the License Conditions (the removal of the Creative Commons License condition “no derivative works”). This is to allow reuse in the area of future scientific usage. W . K aim •D as R ed u ktion sverh alten von P entacarbon ylpyrid in -K om plexen 802 starke jr-Acceptor-Substituenten wirksam, zur weite ren Charakterisierung der Liganden sind in (3) ihre pKs-Werte angegeben. Über die Resultate der che mischen und elektrochemischen Reduktion wird im folgenden berichtet, zum Vergleich mit den M etall komplexen a —c wurden außerdem die elektrochemi schen Daten der Quartärsalze d bestimmt (2). 0 X X X X X = nN = C r(C O )5 - M o (C O ), = W (C O )s = C H 3+/ r ö 1 X 1 la lb lc ld CN COCH, SiMe-, N 1 X 2 2a 2b 2c 2d PK S (1) = 5 ,5 7 [9] PK S (2) = 3 ,62 [10] pK s (3) = 2 ,2 6 [11] 6 N 1 X 3 3a 3b 3c 3d (3) Ergebnisse Darstellung der Neutralkomplexe Die Verbindungen l a —3 c wurden nach der M e thode von Strohmeier [12] durch Umsetzung der Pentacarbonylmetall-THF-Addukte mit den Ligan den 1—3 erhalten. Durch diese Reaktionsführung wird eine etwaige photolytische Zersetzung der Komplexe ausgeschlossen. Trotz der unvollständigen Bildung von M o(C O )5-TH F [13] konnten auch die Molybdänkomplexe in reiner Form dargestellt wer den. Einen ersten Hinweis auf unterschiedliche elek tronische Strukturen lieferten die Absorptionsspek tren und mithin die Farben der Komplexe: Die gel ben Verbindungen l a —l c absorbieren im Gegensatz zu den orangefarbenen Komplexen mit den Ligan den 2 und 3 bei deutlich höherer Energie (s. exp. Teil und [7]). E [ V ] vs .SCE A bb. 1. Beispiele für cyclische Voltam m ogram m e der K om plexe l c (ob en ), 2b (M itte) und 3 a (unten). Elektrochemische Prozesse und begleitende che mische Reaktionen sind in den Reaktionsgleichun gen (4) bis (11) zusammengestellt, die Tabelle I zeigt die elektrochemischen Meßergebnisse. M (C O ),L L+ e“ + e~ ^ [M (C O )s]' - e“ (C [M2(C O )10] - (7 DMF ^ M (C O )5 D M F + L (8 2 [M (C O )s] - Die Reduktion der Verbindungen 1—3 sowie ihrer Komplexe und Quartärsalze wurde durch cyclische Voltammetrie in Dimethylformamid (D M F) unter sucht [14]. Abb. 1 zeigt einige typische Voltammogramme. [M (C O )5L ] “ (5 - » M (C O )5-D M F [M 2( C O ) 10]~+ Elektrochemie (4 [M (C O )5L ] “ e" [M2(C O )10]2- M (C O )5L + ^ [L ]" ^ [M2(C O )10]2- D M F — M (C O )5 D M F + [M (C O )5] - (c (1C - > [M (C O )s] - + L M = C r, M o, W ; L = 1, 2, 3 Aus den in Tab. I zusammengestellten Daten wird zunächst deutlich, daß die Metallcarbonyl-Komplexe in D M F teilweise dissoziiert vorliegen ( 8 ), denn (111 803 W . K aim •D as R ed u ktion sv erh alten von P entacarbonylpyrid in-K om plexen Verbindung E pc(4 ) ia/ic(4 ) E pc(5) ic(4)/ic(5) E pa(6) E pa(7) 1 la lb lc ld / - 1 ,8 6 - 1 ,8 2 -1 ,7 3 - 1 ,1 8 / 0 0 0 0 - 2 ,4 6 - 2 ,4 6 - 2 ,4 6 - 2 ,4 5 / / 1,5 0,2 2,5 / / - 1 ,3 8 - 1 ,3 4 - 1 ,3 8 / - 0 ,3 3 - 0 ,3 8 - 0 ,2 5 2 / - 1 ,2 3 - 1 ,2 3 - 1 ,1 9 - 0 ,6 7 - 1 ,4 2 / 0 ,0 5 0 ,8 5 0 ,9 0 1,00 1,04 - 1 ,6 1 - 1 ,6 1 - 1 ,6 1 - 1 ,6 1 / / 0,05 0,15 0,5 / / b b b / / - 0 ,2 9 b b / / - 1 ,2 3 - 1 ,2 3 -1 ,2 3 -0 ,6 3 -1 ,5 6 / 0 0 1,03 0 ,7 5 c - 1 ,7 6 - 1 ,7 6 - 1 ,7 5 - 1 ,7 6 / / 0,25 0 ,02 0,2 / / - 1 ,3 8 - 1 ,2 6 - 1 ,3 8 / / - 0 ,3 1 - 0 ,4 0 - 0 ,2 5 / 2a 2b 2c 2d 3 3a 3b 3c 3d selbst bei ideal reversiblem Verhalten der Komplexe (4) werden sowohl die Reduktion des freien PyridinLiganden (5) als auch M (C O )5-typische Redoxprozesse ( 6 , 7) [15, 16] beobachtet. Bei irreversiblem Verhalten ist erwartungsgemäß bereits die Ein-Elektronen-Einlagerung in den Komplex dissoziativ (11). Im Reduktionsverhalten der Verbindungen fällt auf, daß der Effekt der Pentacarbonylmetall-Koordination am Liganden etwa halb so groß ist wie der einer Quatärnierung am Pyridinstickstoff. Entspre chend folgt, daß alle Verbindungen mit den Ligan den 1 schwerer zu reduzieren sind als die Komplexe mit den Liganden 2 und 3, auch dies steht in Ein klang mit den Absorptionsspektren. Eine aufschlußreiche Abstufung wird bei der U n tersuchung der Reversibilität der Ein-ElektronenReduktion erkennbar: Während die Komplexe des silylierten Liganden 1 unter den angegebenen Bedin gungen generell einer irreversiblen Reduktion unter liegen, zeigen bei den anderen Verbindungen nur die Chromkomplexe 2 a und 3 a sowie das Pentacarbonyl(4-cyanpyridino)molybdän 3b irreversibles R e duktionsverhalten. Diese Resultate beziehen sich zwar nur auf das vorliegende System mit DM F als Lösungsmittel [18] und es ist daher möglich, unter anderen Reaktionsbedingungen (13) paramagneti sche Chrompentacarbonylkomplexe als beständige Ein-Elektronen-Reduktionsprodukte zu erhalten (vgl. Abb. 2), trotzdem macht die Abstufung der elektrochemischen Reversibilität deutlich, daß bei Tab. I. E lek trochem ische D aten zur Reduktion der Verbindungen 1—3 und ihrer K om p lexe3. a P eak-Potentiale E p in V gegen S C E ; a = anodische, c = kathodische Prozesse; cyclische V oltam m etrie in D M F /0,1 M ',B u 4 N +C 1 0 4 _ ; R egistrier geschwindigkeit 0,1 V /s; b nicht beob ach tet; c quasi-reversibler P rozeß. den höheren Metallhomologen die Bedingungen für die Beständigkeit der Radikalkomplexe günstiger werden. Dies erklärt auch, warum mit einigen Radikalanion-Liganden zwar Wolfram- und Molybdänpentacarbonylkomplexe, aber keine derartigen Chrom-Verbindungen erhalten werden [5]. Die bereits erwähnte Dissoziation ( 8 ) der Komple xe l a —3 c in D M F läßt sich vergleichsweise abschät zen, indem das Verhältnis ic(4)/ic(5) der elektroche misch gemessenen Ströme für die Reduktion des Komplexes (4) und des Liganden (5) gebildet wird (Tab. I). Obwohl diese Verhältnisse nur bei identi schem Reduktionsverhalten exakt verglichen werden können, zeigt doch Tabelle I, daß sich die Molybdänpentacarbonyl-Komplexe generell durch eine beson ders starke Neigung zur Dissoziation auszeichnen, während Pentacarbonylchrom und -wolfram wesent lich fester am heterocyclischen Liganden koordiniert sind. In bezug auf die Liganden selbst manifestiert sich deutlich der Einfluß der Basizität am Stickstoff atom (3), die Neigung zur Komplex-Dissoziation nimmt in der Ligandenreihenfolge 1 < 2 < 3 zu. Elektronenspinresonanz an Radikalprodukten Während von den Komplexen des 4-Trimethylsilylpyridins bei Raumtemperatur keine beständigen Einelektronen-Reduktionsprodukte erhalten werden konnten [19], wurde über die paramagnetischen 804 W . K aim •D as R edu ktionsverhalten von P entacarb on ylp y rid in -K om p lexen Komplexe des 4-Cyanopyridins bereits berichtet [17]. Es bleibt die Charakterisierung der Spezies 2 a T—2 c T offen, wobei allerdings mit der Komplika tion einer in bezug auf die ESR -Z eitskala langsamen Rotation der Acetylgruppe (12) zu rechnen ist [20, 21 ]. COCH, (13) COCH, ( 12 ) 1 / 2 [ M 2(CO)101 TH F M = C r , M o. W Die Radikalkomplexe können auf mehreren W e gen erzeugt werden; sowohl eine Reduktion der Komplexe (13 a), die Substitution am Hexacarbonylmetall durch das Ligand-Radikalanion (13 b) als auch die Umsetzung des neutralen Heterocyclus mit über schüssigem Decacarbonyldimetallat (13 c) liefern die ESR-spektroskopisch charakterisierten Radikalkom plexe in Lösung. Mit Hilfe von Computer-Simulationen lassen sich die ESR-Spektren analysieren (Abb. 2), den so er haltenen Daten zufolge (Tab. II) handelt es sich wie der [5, 6 , 17, 22, 23] um Spezies, in denen das ungepaarte Elektron nahezu ausschließlich auf das J t - Sy stem des heterocyclischen Liganden lokalisiert ist. Dies bestätigt die photochemisch gewonnene V or stellung über den M LCT-Charakter des niedrigsten elektronisch angeregten Zustandes der Neutralkom plexe 2b und 2c [2, 7, 8 ]. A bb. 2. (A ) H ochaufgelöstes Radikalkom plexes 2 a T bei 300 K +. (B ) Com puter-Sim ulation Tab. II und einer Linienbreite E S R -S p ek tru m des K in T H F . G egenion mit den D aten aus von 25 /u l. 805 W . K aim •D as R ed u ktion sverh alten von P en tacarbon ylpyrid in -K om plexen Tab. II. Elektronenspinresonanz-D aten der reduzierten Verbindungen 2 • und 2 a -—2d- Radikal a , ( 14N) a2(H ) a3(H ) a4(C H 3) 2~ [20] 2aT 2b" 2c" 2d" [21] 436 570c 580c 560c 576d 50 103 105 126 358e 296 248 246 224 48 559 506 504 480 195 as(H ) a6(H ) g 339 290 272 268 88 18 62 61 80 294e b 2,0036 2,0038 2 ,00 46 b Während der g-Faktor der Komplex-Radikalanionen die erwartete Zunahme mit schwerer werden dem Metallatom zeigt [23], erfolgt die Zuordnung der sechs beobachteten Kopplungskonstanten für die Spezies 2~—2d T aufgrund von Hückel-McLachlanMolekülorbitalrechnungen, wobei die Unsymmetrie wegen eingeschränkter Acetyl-Rotation über einen Störparameter hCj = —0,15(12) berücksichtigt wird [20]. Eine Korrelation der Orbitalenergien £jHMO und der McLachlan-Spinpopulationen g71 [24] in Abhän gigkeit vom Coulomb-Integral hN (der StickstoffElektron eg ativität“) ist in Abb. 3, B dargestellt. Der Vergleich mit den entsprechenden experimen tellen D aten, den Reduktionspotentialen E und den ESR-Kopplungskonstanten aH (Abb. 3, A ) zeigt ei ne gute Übereinstimmung und erlaubt eine sichere Zuordnung. Ebenso wird deutlich, daß die Pentacarbonylmetall-Koordination zwar die Energie (Poten tiale), erheblich weniger jedoch die Verteilung des CrICO),- Mo(CO),- W(C0)c CH, a Messungen bei R au m tem p eratur in T H F ; Kopplungskonstanten a in juT (1 /uT — 0,01 G ); Z u ordnung entsprechend (12) gemäß M O -R echnungen (A bb. 3 ); b nicht b erichtet; c M etallisotopenKopplungen nicht beobachtet (vgl. [1 7 ]); d a(N C H 3) = 513 ,wT; e Zuordnung gegenüber [21] geändert. ungepaarten Elektrons beeinflußt; wesentlich stär ker wirkt sich hier die Koordination eines Carboka tions in den Quartärsalzen aus. Zusammenfassung Die vorliegende Untersuchung demonstriert, wie Elektrochemie und ESR-Spektroskopie Inform atio nen über die Elektronenstruktur in Komplexen lie fern können. Insbesondere bei der Frage nach unbe setzten Molekülorbitalen ist diese spektroskopische Kombination eine wertvolle Ergänzung zu Photoche mie und Photoelektronenspektroskopie [25], da bis lang direkte Informationen hierüber bei Komplexen kaum vorliegen [26]. Störungsbetrachtungen erlau ben eine Abschätzung von Koordinations- und Sub stituenteneffekten; so erweist sich im Fall der Pentacarbonylmetall-Pyridine das 4-Acetylpyridin als best geeigneter Ligand mit relativ hoher Basizität und gleichzeit niedrig liegendem ^ -N iv eau , während in A bb. 3. Experim entelle (links) und berechnete P aram eter (rech ts) für die Reduktion der Verbindungen 2—2d. Die linke Korrelation zeigt den Gang der Reduktionspotentiale E (oben) und ESR -K opplungskonstanten aH (u n ten ), die rechte K orrelation aus H M O -M cL achlan-B erechn un gen zeigt die Abhängigkeit der Energie fjHMO des zu besetzenden M olekülor bitals und der Spinpopulationen Qn vom Störp aram eter hN. 806 W . K aim •D as R ed u ktion sverh alten von P entacarb on ylp y rid in -K o m p lexen der Reihe der Metallfragmente sich die W (C O )5Gruppe durch feste Koordination und hohe Bestän digkeit der Radikalkomplexe auszeichnet. Experimenteller Teil 'H -N M R: Varian T 60, CDC13-Lösungen mit TM S als internem Standard. — Elektronenspektren: PyeUnicam SP 1800, Hexan-Lösungen. Elementarana lysen wurden im Arbeitskreis von Prof. W. Ried, Universität Frankfurt, durchgeführt. - Cyclische Voltammetrie: P A R 173/175 mit Glassy Carbon A r beitselektrode und ges. Kalom el-(SCE)-Referenzelektrode. Als Lösungsmittel diente getrocknetes und im Vakuum destilliertes D M F mit 0,1 M Tetrabutylammoniumperchlorat als Leitsalz. — E SR : V a rian E 9 im X-Band, Eichung mit Perylen-Radikalanion in D M E [27], — Computer-Simulationen [28] und HMO-McLachlan-Berechnungen [24] wurden am Hochschulrechenzentrum Frankfurt durchge führt. Die Parameter für die McLachlan-Rechnung waren: kCN = 1., kCo = 1*6, kc 4c 7 = 0,9, hCj = —0,15, h 0 = 1,5 [2 0 ], X = 1,2 ß. 4-Acetylpyridin (2) und 4-Cyanopyridin (3) wur den von Aldrich bezogen und ohne weitere Reini gung eingesetzt. 4-Trimethylsilylpyridin (1) wurde nach der Methode von Sulzbach [29] hergestellt. Die Komplexe sind nach folgender allgemeiner Arbeitsvorschrift hergestellt worden: Lösungen der durch Bestrahlung erhaltenen M (C O ) 5 ■THF-Addukte [12] wurden stöchiometrisch mit den PyridinLiganden umgesetzt. Nach Einengen wurden im Hochvakuum überschüssiges Metallhexacarbonyl und Pyridin-Derivat entfernt und der Komplex aus Heptan/Toluol umkristallisiert. [1] P. C. F o rd . D . Wink und J . D ibenedetto. Progr. Inorg. Chem . 30, 213 (1983) und zitierte Literatur. [2] A . J. L ees und A . W . A dam son, J. A m . Chem . Soc. 104, 3804 (1 9 8 2 ). [3] Vgl. V . B alzani, F . B olletta. M. Ciano und M. M aestri. J. C hem . E du c. 60, 447 (1983). [4] H. tom D ieck . K .-D . Franz und F . H ohm ann, Chem. B er. 108, 163 (1 9 7 5 ). [5] W . K aim , Inorg. Chim. A cta 53, L151 (1 9 8 1 ): Chem . B er. 115, 910 (1 9 8 2 ). [6] W . K aim . J . O rganom et. Chem . 262, 171 (1984). [7] M. S. W righton. H. B . A braham son und D. L. M orse. J. A m . C hem . Soc. 98, 4105 (19 7 6 ). [8] A . J. L ees. J. A m . Chem . Soc. 104, 2038 (1982). [9] D. G. A nd erson , J. R . Chipperfield und D. E . W eb ster, J. O rganom et. Chem . 12, 323 (1968). [10] M. R. C h akrabarty, C .S . H andloser und M. W . 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Die Untersuchungen wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt. Frau Dr. U. Lechner-Knoblauch danke ich für die Durchführung der elektrochemischen Messungen und für zahlrei che Diskussionen. [11] S. F. M ason. J. Chem . Soc. 1959, 1247. [12] W . S troh m eier, Angew . Chem . 76, 873 (1 9 6 4 ); A n gew. C hem . Int. E d . Engl. 3, 730 (19 6 4 ). [13] Vgl. z .B . R . M eij, T. A . M . K aandorp, D . J. Stufkens und K. V rieze, J. O rganom et. Chem . 128, 203 (1977). [14] Zur elektrochem ischen O xidation von (C O )5Cr(Pvridin): M. K . Lloyd, J. A . M cC leverty, D . G . O rchard, J. A . C o n n o r. M . B . H all, I. H . H illier, E . M. Jones und G. K. M cE w en . J. C hem . Soc. Dalton Trans. 1973, 1743. [15] C. J. Pickett und D. P letch er. J. Chem . S o c., Dalton Trans. 1976, 749. [16] J. G robe und H. Zim m erm ann , Z . N aturforsch. 36b, 301 (1 9 8 1 ). [17] W . K aim , Inorg. Chem . 23, 504 (19 8 4 ). [18] Ein „D ianion“ des Pentacarbonylpyridinwolfram s in 1,2-D im ethoxyethan beschreiben R. E . Dessy und L . W ieczorek . J. A m . Chem . Soc. 91, 4964 (1969). W . Kaim •D as R ed u ktion sverh alten von P entacarbon ylpyrid in -K om plexen [19] Tieftem peraturuntersuchungen am Radikalanion des 4-Trimethylsilylpyridins: P. H änel und W . K aim , un veröffentlichte Ergebnisse. [20] P. H . Rieger und G . K. Fraen kel, J. Chem . Phys. 3 7 , 2811 (1 9 6 2 ). [21] L . G rossi, F . Minisci und G . F . Pedulli, J . Chem . S o c., Perkin Trans. II 1977, 943. [22] W . Kaim und V . K asack , Angew . Chem . 94, 712 (1 9 8 2 ); Angew. Chem . Int. E d . Engl. 21, 700 (1 9 8 2 ); J. O rganom et. C hem . 264, 317 (19 8 4 ). [23] W . K aim , Inorg. C h e m ., im D ruck. 807 [24] A . D. M cLachlan, Mol. Phys. 3, 233 (19 6 0 ). [25] H . D aam en und A . O skam , Inorg. Chim. A cta 26, 81 (1978). [26] J . C. G iordan, J. H. M oore und J. A . Tossell, J . A m . Chem . Soc. 103, 6632 (1981). [27] J. R. 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