Vollständigen Artikel als PDF herunterladen - All
Transcription
Vollständigen Artikel als PDF herunterladen - All
Diskrete Bauteile und Elektromechanik Verbindungstechnik Vier gewinnt BIW-Steckverbinder optimiert Geothermieprojekt für Casino Wer Nevada hört, denkt wohl an die schillernde Lichterwelt von Metropolen, wie Las Vegas oder Reno, die mit riesigen Hotels, Spielcasinos und Entertainment-Shows locken. Da werden natürlich riesige Mengen Energie verbraten, versteht sich. Doch in den USA hat ein Umdenken begonnen. Beispiel: das Peppermill-Casino in Reno. Das Hotelmanagement setzt auf erneuerbare Energien und Geothermie. Dabei mit an Bord: Die BIW-Produktfamilie von ITT Interconnect Solutions. Autor: Keith Teichmann D as Peppermill Resort Spa Casino in Reno, eine Tochter der Peppermill-Casinos und damit des größten privat betriebenen Gaming-Unternehmens im amerikanischen Nevada, ist eines der führenden Gaming-Hotels im Urlaubsgebiet um Reno und Tahoe. Dort befindet sich Amerikas ganzjährig betriebene Spielwiese. Golfplätze und Skihütten liegen neben riesigen Luxus-Hotels mit Spielcasinos, hochklassigem Unterhaltungsprogramm und Vergnügungseinrichtungen. Vor dem Hintergrund eines gewachsenen Umweltbewusstseins in den USA und seines gegenwärtigen und zukünftigen Energiebedarfs musste und wollte das Peppermill Resort seine Energieversorgung zukunftssicher machen. Das Hotelmanagement hatte hinsichtlich der Nutzung erneuerbarer Energien schon immer proaktiv agiert und ein entsprechendes Programm konzipiert. Nun beabsichtigte die Führungsspitze, dieses Engagement weiterzuführen, und ebenso die damit verbundenen Investitionen, bislang 9,7 Millionen Dollar. Über seine BIW-Produktfamilie und sein Fachpersonal spielte ITT Interconnect Solutions in Peppermills Geothermie-Projekt eine wichtige Rolle. Auf Wärmerückgewinnung setzen Seit seiner Gründung im Jahr 1980 als kleines Motel mit angeschlossenem Spielcasino hat das Peppermill Resort Spa Casino neun größere Erweiterungen durchgemacht; erst kürzlich feierte es die Eröffnung eines mit einem Aufwand von 400 Millionen Dollar errichteten toskanisch inspirierten Themenparks – mit einem 17-stöckigen Hotelturm, Schönheitssalon, drei Restaurants, Pool, Garten und Nachtclub. Damit umfasst es 1630 Zimmer, darunter 785 Suiten, zehn unterschiedlich gestaltete Restaurants, 16 Themen-Bars und -Lounges sowie einen Bereich für Kongresse und Tagungen mit an- 36 elektronikJOURNAL 11/2010 www.elektronikjournal.com Diskrete Bauteile und Elektromechanik Verbindungstechnik nähernd 10 000 Quadratmeter Fläche. Stilvoll und glamourös, stellt es ein Beispiel für den Erfolg der Unternehmensphilosophie dar, dem Gast Luxus und Service zu bieten. Damit hat das Resort natürlich einen erheblichen Energieverbrauch. Das Management hat es sich allerdings schon immer auf die Fahne geschrieben, grüne Energien zu nutzen. Bereits 1980 hat es seine erste geothermische Quelle niedergebracht, bald folgten zwei weitere. Mit der gelieferten Energie ließ sich das ursprüngliche Hotel mitsamt seinem SwimmingPool teilweise beheizen. Immer sorgfältig darauf bedacht, nachhaltige Energiequellen zu nutzen und seinen CO2-Ausstoß zu reduzieren, beschlossen die Besitzer 2009, die Realisierbarkeit der Geothermie-Nutzung weiter zu eruieren. Sie hofften darauf, Wasser mit einer Temperatur zu finden, die sich für die Umwandlung in Energie innerhalb eines geschlossenen Systems eignen würde. Nach der Nutzung sollte das Wasser mit einer geeigneten Bohrung in die Erde zurückgeleitet werden. Ziel: die Erdgas-beheizten Heizkessel abzubauen und das Resort komplett mit per Wärmerückgewinnung erzeugtem Heißwasser zu versorgen. Um die Rentabilität der neuen geothermischen Quelle zu ermitteln, konsultierte Peppermill-President Bill Paganetti den Geothermie-Experten Dr. Jim Combs von Geo Hills in Reno. Dieser führte eine Erststudie durch und empfahl das Niederbringen der Bohrung auf dem Gelände des Resorts, nahe einer Reinjektionsbohrung. Eine Garantie gab es nicht, aber die Wette ging auf: Bei einer Tiefe von 1340 Meter stieß die Bohrung auf das, was Geologen als abbauwürdiges Erzlager bezeichnen – in diesem Fall auf heißes Wasser. Hier ist der Kunde König: Das Peppermill Resort Spa Casino überzeugt mit jeglichem Luxus. Um dafür die Energieversorgung zu gewährleisten, setzt das Hotelmanagement auf erneuerbaren Energie und Geothermie. errichten, die von Baker Hughes Centrilift geliefert wurden. Bei diesem Stand der Dinge kam der Gebietsverkaufsleiter von ITT Interconnect Solutions, Tony Shoemaker, mit dem Projekt in Berührung. Shoemaker verfügt über Geschäftsbeziehungen zu geothermischen Unternehmen in Nevada und war in die Arbeiten ähnlicher geothermischer Bohrungen involviert. Die BIW-Steckverbinder von ITT ICS genießen aufgrund ihrer hohen Zuverlässigkeit in Bohrprojekten einen ausgezeichneten Ruf. Dieser wurde nicht zuletzt dadurch bestätigt, dass sie sowohl von Baker Hughes Centrilift für das Projekt spezifiziert wurden, als auch von einem weiteren Lieferanten elektrischer Tauchpumpen, der sich ebenfalls um den Zuschlag bemühte. Shoemaker besuchte die Baustelle und legte Vorschläge für die optimale Auslegung des Maschinenkellers vor. Das BIW-Team leistete Feinarbeit hinsichtlich des Liefertermins für den BIW Wellhead Feedthru-Steckverbinder und den Stecker für den Stromanschluss an der Oberfläche. Sie stellten sicher, dass beide zur Stelle waren, als auch die Bohrvorrichtung vor Ort war. Die BIW Wellhead Feedthru- und Oberflächen-Stromanschlussstecker liefern die Energie für die elektrische Tauchpumpe, die das geothermisch erhitzte Wasser aus der Tiefe des Bohrlochs zum Resort hinauf pumpt. Die technischen Details Den optimalen Steckverbinder finden Die Firma Pacific Mountain Contractors erhielt den Auftrag, einen Keller für die Aufnahme der Pumpe nebst zugehörigen Anlagen zu Die BIW Wellhead Feedthru-Steckverbinder bilden einen FluidBlock auf dem Bohrlochkopf, der die sichere und zuverlässige Durchleitung elektrischer Energie durch die Drucksperre der ➔ Auf einen Blick Es grünt so grün infoDIREKT www.elektronikjournal.com 111ejl1110 Vorteil Gut verbunden ist ganz gewonnen. Die zuverlässe Steckverbindung erleichterte das Projekt erheblich. www.elektronikjournal.com elektronikJOURNAL 11/2010 37 Bild: by-studio - Fotolia Umweltbewusstsein ist mittlerweile auch in den USA angekommen. In Reno, Nevada, setzt das Peppermill Resort Spa Casino auf eine umweltfreundliche Energieversorgung. Dabei kommt ein GeothermieProjekt zum Tragen, dessen Ziel es ist, die Erdgas-beheizten Heizkessel abzubauen und das Peppermill Resort komplett mit per Wärmerückgewinnung erzeugtem Heißwasser zu versorgen. Dafür essenziell ist eine sichere Steckverbindung. Hier kam ITT Interconnect Solutions mit seiner BIW-Produktfamilie ins Spiel. Diskrete Bauteile und Elektromechanik Verbindungstechnik Bilder: ITT Interconnect Solutions Steht aus dem 45-GradÜbergangsadapter an der Spitze des Bohrlochkopfs heraus: der BIW Wellhead Feedthru-Steckverbinder. Bei dem abgewinkelten angegossenen Steckverbinder an dem gepanzerten Stromkabel handelt es sich um BIW-Bohrlochkopf-Oberflächensteckverbinder. Bohrung ermöglicht. Die Mitarbeiter von BIW Connector Systems arbeiten eng mit den Herstellern von Bohrlochköpfen zusammen, um genaue Passung und Materialverträglichkeit zu gewährleisten. Die BIW-Produkte sind für die Anwendungen in elektrischen Tauchpumpen mit Spannungen bis zu fünf Kilovolt und Strömen bis 215 Ampere ausgelegt. Der Standard-Nenntemperaturbereich reicht von minus 55 bis plus 300 Grad Celsius; Sonderanfertigungen lassen sich für Temperaturen bis 450 Grad Celsius auslegen. Um speziellen Kundenanforderungen nachzukommen, entwickelt ITT ICS ständig neue Konfigurationen. Die Oberflächensteckverbinder der Baureihe für den mittleren Spannungsbereich gelten als Standard für die Bereitstellung zuverlässiger Energie für ESP und Tiefloch-Heizele- 38 elektronikJOURNAL 11/2010 mente sowohl in nicht-industriellen als auch in rauen Umgebungen. Verfügbar in drei Größen, unterstützen BIW-BohrlochkopfOberflächensteckverbinder viele Applikationen. Sie sind in hochentwickelten Elastomer-Verbindungen ausgeführt, die eine zuverlässige Isolation und Abdichtung in Wasser und Öl gewährleisten. Gleichzeitig schützen ihre robusten Metallgehäuse die Komponenten und sorgen für eine lange Lebensdauer. Das Projekt erfolgreich abschließen Shoemaker besuchte zwischen der Installation von Pumpe und BIW-Steckverbinder und dem Systemstart die Baustelle erneut, um die abschließenden Überprüfungen durchzuführen. Im Januar 2010 ging die Bohrung live. Von Beginn an übertraf die Förderung die Erwartungen hinsichtlich Temperatur, Flussrate und Druck. Peppermills Facilities Director Dean Parker resümiert das erfolgreiche Projekt: „Niemand sonst in Reno besitzt eine so tiefe geothermische Quelle. Sie produziert Wasser mit einer Temperatur von 170 Grad und pumpt etwa 3000 Liter pro Minute unter einem Druck von etwa 5,5 bis 6,2 Bar – genügend geothermische Energie, um rund um die Uhr den gesamten Heißwasser- und Wärmebedarf des Resorts mit seiner Fläche von fast 190 000 Quadratmeter zu liefern. Dr. Combs bestätigt: „Die umweltfreundliche Energie in dem Klimatisierungssystem macht Peppermill zum einzigen Hotelkomplex in den USA, dessen Wärme vollständig aus geothermischer Energie auf dessen eigenem Gelände erzeugt wird.“ (eck) ■ Der Autor: Keith Teichmann ist Director of Marketing & Product Management bei ITT Interconnect Solutions Cannon, VEAM, BIW in Newton, Massachussets, USA. www.elektronikjournal.com