julian-interview

Steckbrief
Julian le Play
Sänger
Geboren:
27.6.I99I
Sternzeichen: Krebs
Mag: Frittatensuppe
Sang: im Kinderchor der
Wiener Staatsoper
Neues Album:,,Melodram" (ab 28. Februar)
Geht: im März und April
auf Konzerttour
asl&aW:7,
,a,.:.aat.
w
,,Ich bin ein Freund
der Traurigkeit"
andere Dinge im Kopf, die weniger letal
sind: erstens Frühstück - und zweitens sein
neues
Beim lnterview-Lunch verriet Sanger Julian le Play, dass er
manchmal Popcorn zu Mittag isst und gerne lang schläft
Wenn ihn nur nicht immer diese Albträume plagen wurden
Bezahlt von: Alexander Kern
ulian le Play hat zwei immer wiederkehrende Träume: Im ersten fliegt er
nach Australien, im zweiten stirbt er.
Der erste ist ihm lieber. Da ist er endlich wieder in Melbourne, Down Undet
seinem
Sehnsuchtsort.
liegt er immer noch in seinem Bett in Wien
und ist ein österreichischer Popstar. Auch
nicht schlecht, mag man meinen. Erst recht,
wenn man den zweiten Traum bedenkt: Da
stürzt der Mann, der vor zwei Jahren mit
,,Mr. Spielberg"
SeiterdortmitrT|ahren
einenohrwurm
durchdieBarszog,seine
schriebund
Und
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rrMeing FfeUndin
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Gitarreansteckteund iCh Sind Seit einem JaAf
ihn der erste Applaus
,,
möcht,
zusammen.
süchtig machte,
er zurück. Im Traum ist
er endlich da, er steht am Flughafen, und
weil der Traum so verdammt echt ist, freut
er sich wie ein kleines Kind. Doch es ist
halt nur ein Traum, und wenn er aufi,r,racht,
110
SEITENBLICKE
sogareinen
,,Amadeus"
gewann, nämlich mit dem
Flugzeug ab. Manchmal sitzt er am Flügel,
mitunter überm Cockpit, aber immer stürzt
er ab. Was der Traum bedeutet, mag der
Sänger gar nicht wissen. Er hat gerade zwei
Album.
obei: Was heißt Frühstück. ,,Das
Erste, das morgens in meinen Mund
muss, ist Fleisch', sagt le Play. Denn ein
Magen hat begrenzt Platz, und der soll
nicht mit Müsli verschwendet werden. Also
kommt auch ein überbackenes Putenschnitzel mit Braterdäpfeln und Salat auf den
Tisch, als wir im,,Das Heinz" zu Mittag
essen. Das Restaurant im ersten Bezirk von
Wien bietet Wirtshausklassiker am Teller
und weiße Holzplanken an den \Aänden,
Sixties-Lampen, Shabby Chic. Gemütlich ist
es. Le Playwohnt ums Eck, und manchmal
kommt er bloß auf eine Schüssel Popcorn
und einen Mojito vorbei, weil der hier, vom
richtigen Barmann mit einer geheimnisvollen roten Zutat versehen, einfach sensationell schmeckt. Gerne kommt er auch allein. Er schätzt das Alleinsein, so le Play, der
eigentlich Heidrich heißt und Sohn eines
Wiener Galeristen ist. Weil das heißt, dass
man sich manchmal einfach selbst genügt.
Sonnenuntergänge und idyllische Ausblicke aufs
Meer: alles im Handy von Julian le Play. Begeistert
zeigt er Fotos von seinem Aufenthalt im kroatischen
Rovinj, der ihn zu seinem neuen Album inspirierte.
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r
,,Ich bin ein Freund der Traurigkeit", sagt
',, er. ,,Ich mag es, wenn die Stimmung kippt,
::
dann benutze ich sie, gebe ihr ein Ventil
und schreibe einen Song." Wie zuletzt
',
:, geschehen in Rovinj, Kroatien, im April
't: vergangenen
|ahres. Le Play wollte raus,
:,:,,
:: den Kopf freikriegen, sich mit sich selbst
,.,,:1.:::.:t:
......,,: beschäftigen, ganz allein, das war ihm
wichtig. Also quartierte er sich für zwei
Wochen in eine Dachstube mit Ausblick
ein, genoss die milde Mittelmeersonne und
gelegentlich ein frühes Nachmittagsbierchen. Plötzlich waren da viele neue Songs
geschrieben und im Handumdrehen ein
neues Album fertig. ,,Mein Anker" heißt
die erste Single daraus (läuft bereits im
Radio), und die zeigtle Play wie
am Rest der Platte von seiner
melancholischen Seite. ,,Was soll
ich sagen, ich bin nun mal ein
Grübler", so der Sänger gelassen.
,,In Rovinj wollte ich mir darüber klar
werden, wer mir im Leben wichtig ist."
Markt für ihn öffnen. Da gibt
äh.-
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zwar
bereits Philipp Poisel, Clueso wd Tim
Bendzko, aber neugierig sind die Menschen allemal auf den Wiener. Le Play ist
also gerade ziemlich beschäftigt mit Popstar-sein. Das hat seine Vorteile (,,Ich bin
bekennender Langschläfer"), aber auch
einige wenige Schattenseiten: Fernreisen
kann er sich derzeit abschminken, seine
drei besten Freunde, mit denen er schon
seit Schulzeiten zusammensteckt, müssen in den Semesterferien ohne ihn nach
Südamerika. ,,Reisen bringt mich immer
weiter", sagt le Play, aber auch: ,,Studieren,
wie meine Kumpels, das könnte ich mir
heute nicht mehr vorstellen', so der Exes
,,Castingshows si nd bloß
gute Kar aoke-Wettbewe rbe "
e PIay wirkt immer ein bisschen
müde, sieht einem immer direkt in die
Augen und erhebt niemals die Stimme.
Erschüttern kann ihn scheinbar nichts.
Soll er über seine Freundin sprechen, gibt
er sich wortkarg: ,,Sie studiert Publizistik,
wir haben uns bei einem Musikfestival
kennengelernt und sind seit einem /ahr
zusammen." Auf jeden Fall zählt sie zu
jenen Menschen, die sein Anker nicht nur
im Song, sondern im echten Leben sind.
Die seine Neugier und seine Lust stillen,
wie es im Text heißt. Diese poetische
Ehrlichkeit soll nun auch den deutschen
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Politikwiss ens chaftsstudent.
Das Heinz
Er ist bei der Musik gut gelannr'doltso la!z '
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det, Plan B gibt es keinen. ,,Ich
lei, lrz cr ls
bin Sänger, durch und durch."
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Seine Castingshow-Vergangenheit sieht er einerseits positiv
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- der ,,Kiddy Contest" war mit
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das er sich nicht schämt. Die
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Play, der 2010 bei ,,Helden von
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seits mit gemischten Gefühlen:
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,,Castingshows, das sind gute
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Karaoke-Wettbewerbe - aber sich
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selbst als Künstler zu entwickeln,
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das gestatten sie einem nicht." *
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Unaufgeregte Hausmannskost serviert
man in Das Heinz,
dem Restaurant
eines ehemaligen
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Die Atmosphäre ist
freundlich und macht
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mit hellen Möbeln
im Shabby Chic auf
Wohnzimmer, die
Preise sind moderat.
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