Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt
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Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt
Erfahrungsbericht Name: Austauschjahr: Gastuniversität: Stadt: Land: Christian Müller 2010 Peking Volksrepublik China Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht, kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden. Beijing 2010/2011 (September – Februar) Seit Beginn meines Studiums hegte ich den Traum eines Auslandsaufenthaltes. Ich war mir jedoch noch im Unklaren in welches Land es gehen sollte und wann der richtige Zeitpunkt im Studium ist. Meine Gedanken schwankten zwischen Spanien, Italien oder doch etwa China. Am Ende entschied ich mich für ein Land, dass mir bis dahin nicht von Urlauben bekannt war, nämlich China. Es reizte mich etwas Neues zu entdecken, die unterschiedliche Kultur und ich wollte mir einfach selber ein Bild von der am schnellsten aufstrebenden Volkswirtschaft der Welt machen. Viele meiner Kommilitonen gingen bereits nach dem Vordiplom (4.Semster) zum Studieren ins Ausland. Ich entschied mich noch 2. Semester zu warten. Einerseits wollte ich nach dem Auslandsaufenthalt nur noch wenige Fächer an der Uni besuchen und andererseits stellt es sich leichter dar ein Praktikum zu finden, da man ja doch ein wenig mehr Erfahrungen bereits in das Unternehmen einbringen kann. Ein Jahr vor dem geplanten Praktikumsbeginn überlegte ich mir, bei welchem Unternehmen, das Praktikum absolviert werden sollte. Meine Wahl fiel auf die Automobilbranche, da China als eines der größten Wachstumsmärkte in der Branche angesehen wird. Im Internet recherchierte ich die verschiedenen Stellenangebote, um mir ein grobes Bild zu machen, in welche Abteilung es gehen soll. Danach wendete ich mich an das Personalmarketing des ausgewählten Unternehmens. Ich verfasste eine Initiativebewerbung, kurz darauf wurde ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen und bereits drei Wochen später erhielt ich die freudige Kunde dass man mich ab September in Beijing erwartet. Vorbereitung Nachdem klar war, dass ich für 6 Monate in Beijing leben würde, machte ich mich an die Planungen. Als Erstes informierte ich mich an der Universität über mögliche Sprachkurse. Parallel zu meinen Vorlesungen belegte ich einen chinesisch Anfängerkurs, der mir die Sprache etwas näher brachte und mir meinen Start in China erleichterte. Mit meinen zukünftigem Vorgesetzten und der jeweiligen Personalabteilung wurden die Rahmenbedingungen des Praktikums erörtert. Nachdem der Arbeitsvertrag unterschrieben war, machte ich mich sofort an die Buchung des Fluges. Ich buchte über ein Reise- büro in meiner Wohngegend, da sich die Preise zum Internet nicht unterschieden. Das Reisebüro übernahm für mich gegen einen Unkostenbeitrag auch die Beantragung eines F-Visums (Geschäftsvisum) im chinesischen Konsulat in München. Zur Beantragung des Visums wird eine Einladung der jeweiligen Firma benötigt. Dies war von den Kosten nicht teurer, da ich bei einer Selbstbeantragung eine ca. 100 km lange Anreise nach München hätte und auch noch einen Zuschlag zahlen müsste, dass mein Visum an einem Tag erstellt wird. Anschließend wendete ich mich an das Akademische Auslandsamt meiner Heimatuniversität, um mich über mögliche Förderprogramme zu informieren. Die dort tätige Mitarbeiterin stellte mir die möglichen Programme vor und unterstützte mich tatkräftig bei den Bewerbungen. In Ihr fand ich eine Ansprechpartnerin, die mir jederzeit bei Problemen und Fragen mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist. Der Umfang der Bewerbungen an die unterschiedlichen Stipendiengeber sollte nicht unterschätzt und die Voraussetzungen und Fristen müssen unbedingt beachtet werden. Es ist jedem zu Raten sich frühzeitig zu informieren, um keine Termine zu verpassen. Nachdem alle organisatorischen Angelegenheiten erledigt waren, informierte ich mich über das Land und seine Bewohner. Ein wichtiger Punkt ist auch sich frühzeitig über sinnvolle oder notwendige Impfungen zu informieren. Für diese Informationen ist die Internetseite des Auswärtigen Amtes und des Tropeninstitutes hilfreich. Zusätzlich informierte ich mich bei meinem Hausarzt. Mit Ausnahme von Hepatits A/B war zu meinem Reisezeitpunkt keine weitere Impfung notwendig. Mein Hausarzt unterstützte mich noch bei der Zusammenstellung meiner Reiseapotheke. Eine gut ausgestattete Reiseapotheke würde ich jedem sehr empfehlen. Wichtig ist auch eine Kreditkarte mit der man so kostengünstig wie möglich in China Bargeld abheben kann. Für die erste Woche ist es ratsam einen kleinen Eurobetrag mitzunehmen, denn man entweder am Flughafen oder bei einer Bank in der Stadt in RMB umtauscht. Zu beachten ist, dass der Wechselkurs am Flughafen schlechter ist als in der Stadt. Auf keinen Fall sollte jedoch schon in Deutschland Geld in RMB umgetauscht werden, da der Wechselkurs hier noch wesentlich schlechter ist. Je nachdem wie intensiv man sich für sein Praktikum vorbereiten will, ist es auch empfehlenswert sich über die chinesische Touristikinformation in Frankfurt bereits Informationsmaterial über die Sehenswürdigkeiten schicken zu lassen. Man erhält sehr gute Karten der umliegenden Provinzen und Informationsbroschüren. So kann man sich schon vor der Anreise mit dem Land vertraut machen. Anreise Mein Flug mit Emirates hatte in Dubai 4 Stunden Aufenthalt. Der Vorteil bei Emirates liegt in der Mitnahme von 30 kg Fluggepäck und 7 kg Handgepäck. Die Lufthansa bietet einen Direktflug an, mit dem Vorteil der schnelleren Anreise. Man darf jedoch nur 20 kg Gepäck und 10 kg Handgepäck mitnehmen. Zum Zeitpunkt meiner Buchung war der Flug mit Emirates auch noch günstiger. Am Pekinger Flughafen wurde ich von einer Mitarbeiterin der Firma abgeholt und anschließend zu dem Apartmenthaus gefahren. Dort wurde ich gleich freundlich von meiner Mitbewohnerin begrüßt und wir gingen am Abend mit den anderen Praktikanten des Unternehmens in ein Lokal. Anschließend hatte ich zwei Tage lang Zeit die Stadt zu erkunden, bevor mein Praktikum begann. Wohnen Die Wohnungssuche gestaltet sich bei Praktika als sehr einfach, da die meisten Unternehmen ihren Praktikanten ein Apartment zur Verfügung stellen. Dieses liegt auch immer in der Nähe der jeweiligen Arbeitsstelle. Für die leichtere Erreichung des Arbeitsplatzes ist es oft lohnenswert sich ein Fahrrad zu kaufen. Dies kann bei einem Fahrradreperatur- laden, der sich an Straßenecken befindet geschehen. Kostenpunkt für ein gebrauchtes Fahrrad ca. 100 bis 150 RMB. Neue Fahrräder kauft man am besten beim Carrefour, so ab ca. 350 RMB. Meistens besteht auch die Möglichkeit die Arbeitsstelle mit öffentlichen Bussen zu erreichen. Eine Fahrt kostet dabei 1 RMB. Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung eines Taxis. Der Startpreis ist 10 RMB und beinhaltet die ersten 3 km. Jeder weitere km kostet 1 RMB. Die Apartments sind meistens mit einer Kaltwaschmaschine und einer Küche in der es eine erste kleine Grundausstattung gibt ausgestattet. Die Apartments werden in der Regel von 2 Personen bewohnt. Jeder hat ein separates Bad und Schlafzimmer. Küche und Wohnzimmer werden geteilt. Der Mitbewohner ist auch immer von der gleichen Firma, so dass man einen Ansprechpartner hat und auch schnell Anschluss findet. Klima Während meines Aufenthalts durfte ich Anfang September noch kurz die schwül warmen Temperaturen des Sommers genießen. Anschließend lebte es sich bei ca. 25 Grad sehr angenehm. Den ganzen Tag konnte man in T-Shirts verbringen und sehr entspannt die Sehenswürdigkeiten genießen. Nicht zu vergessen die Partys auf den Dächern von Peking. Dafür kam dann innerhalb von nur einer Woche (Ende Oktober) der Umschwung zu winterlichen Temperaturen. Die Luft ist im Winter sehr trocken woran man sich aber schnell gewöhnt und es fallen keine Niederschläge mehr. Solange keine eisigen Winde in der Stadt wehen, sind die Minustemperaturen gut auszuhalten. Im Frühjahr gibt es vereinzelt Sandstürme, wenn das Eis im Nordwesten schmilzt und der Westwind Sand in der Wüste aufnimmt. Leben in der Stadt Beijing ist sehr logisch aufgebaut, mit geraden Straßenzügen in Nord-Süd bzw. Ost-West Ausrichtung sowie mehreren Ringen. Deswegen kann man sich trotz der Größe schon nach kurzer Zeit recht gut orientieren. Das Verkehrsaufkommen ist gigantisch, wobei man nur selten einen Unfall sieht. Ist dies jedoch der Fall, dann breitet sich der Stau über die ganze Stadt aus. Eine Lieblingsbeschäftigung der Chinesen beim Autofahren ist das Hupen. Nach ein bis zwei Wochen gewöhnt man sich jedoch daran und erschrickt nicht jedes Mal. Grundsätzlich gilt als Fußgänger immer Augen offen und bei der Querung von Kreuzungen nicht stehen bleiben. Zur Fortbewegung ist vor allem die U-Bahn zu empfehlen, die jedoch in der Rush Hour nahezu vollständig überfüllt ist. Sie ist jedoch mit 2 RMB one way neben dem Bus (1 RMB) das preisgünstigste Fortbewegungsmittel. Von Ost nach West dauert die Fahrt mit der U-Bahn ca. 40 min. Die Fortbewegung mit dem Bus ist innerhalb Pekings schwierig, da es keinen Netzplan gibt und man somit als Nichtchinese nicht weiß wo welche Linie hinfährt. Zur Entdeckung von Sehenswürdigkeiten außerhalb der Stadt kann man jedoch ohne Probleme öffentliche Busse nehmen, da in den meisten Reiseführen die entsprechende Linie angegeben ist und man sie nach einer kurzen Suche an der jeweiligen Stelle auch schnell findet. Eines der wichtigsten Fortbewegungsmittel bleibt der Fußmarsch oder das Rad. Außerdem kann man als Gruppe auch sehr gut Taxis benutzen, da man für die ersten 3 km 10 RMB bezahlt. Man sollte jedoch immer darauf achten, dass der Taxifahrer sein Taxameter einschaltet hat. Mehrere große Parkanlagen bieten eine willkommene Gelegenheit dem hektischen Treiben für ein paar Stunden zu entfliehen, und den Menschen bei Gymnastikübungen, Gesang und Tänzen beizuwohnen. Zu einem absoluten Muss gehören der Kohlehügel, der Beihai Park und der Forest Park in der Nähe des Olympiaparks. Einkaufen gehört komischerweise zu einer der Lieblingsbeschäftigung der chinesischen Mittel- und Oberschicht. Man bekommt in den allgegenwärtigen Einkaufszentren modemäßig Alles was man auch in Deutschland sieht. Die Preise für Bekleidung sind vergleichbar mit europäischen Preisen. Ein sehr interessantes Shoppingcenter ist das Solana und das Village. Im Silk-Market oder dem Yashow Market werden Plagiate von fast Allem deutlich billiger angeboten, doch man muss bei der Qualität aufpassen. Das Einkaufen dort ist sehr anstrengend, da man andauernd um den Preis handeln muss. Als Faustregel gelten ein bis zwei Zehntel des ersten Preises, den der Verkäufer nennt, ist ein guter Preis. (z.B. T-Shirts 30 RMB, Kapuzenpullover 80 RMB, Jeans 80 RMB, Winterjacken 160-190 RMB, Damenmäntel 120-140 RMB Poloshirt 40 RMB, Krawatten 15 RMB) Man sollte auch immer mit Deutschland vergleichen, was der entsprechende Gegenstand beim Discounter kostet und nie mehr dafür bezahlen. Eine gute Alternative zu den normalen Läden sind Schneider. Eine große Anzahl an Schneider findet man beim 3 punkt 3 in der Nähe vom Village (Sanlitun Road). Am besten frägt man einen Kollegen, welchen Schneider er empfiehlt. Ein maßgeschneidertes Hemd kostet 100 RMB und ein Anzug ca. 800 RMB. Von elektronischen Geräten sollte man in den Fake-Märkten die Finger lassen. Wer ein Elektrogerät benötigt, sollte es in einem Elektromarkt z.B. Sunning kaufen. Hier sind jedoch chinesische Sprachkenntnisse von Vorteil, da die meisten Verkäufer nicht englisch sprechen. Um wirklich günstig Elektrogeräte zu erwerben, sollte man in Hong Kong einkaufen gehen. Am besten verbindet man es mit einer Reise, um diese beeindruckende Stadt zu erleben. Zur Entdeckung von China empfiehlt es sich Wochenendtrips in das Beijinger Umland oder die benachbarten Städte zu machen. Das lässt sich einigermaßen komfortabel mit Nacht- oder Schnellzügen, Langstreckenbusse oder Flugzeuge meistern. Die Städte Qingdao, Tianjin, Shanghai, Chengde, Datong oder Xian sind sehr interessant. Kleinere Orte wie Cuandixia geben einen Einblick in ein komplett anderes, ländlicheres China. Ein Abstecher zur chinesischen Mauer, den Ming Gräbern sowie dem Sommerpalast ist in Beijing natürlich Pflicht. Tianjin kann man in 30 min mit einem Schnellzug von Peking aus erreichen (Kosten Hinund Rückfahrt ca. 120 RMB). Diese Stadt beeindruckt mit Bauten europäischen Stils und ihren Altstadtmärkten. Chengde erreicht man am besten mit einem Langstreckenbus. Ein Aufenthalt von zwei Tagen ist ausreichend. Sehenswert sind dort der Sommerpalast, sowie die verschiedenen Tempel um den Sommerpalast herum. Flüge z.B. nach Shanghai oder Hong Kong bucht man am besten über die Internetseite: www.ctrip.com. Dort erhält man ein breites Angebot an Flugverbindungen zu besten Preisen. Sollte man mal einen längeren Zeitraum frei haben, kann ich die Yunnan Provinz als Reiseziel empfehlen. Die Orte Dali, Lijiang, sowie die Reisterrassen haben mich schwer beeindruckt. Man erlebte das ländliche China in einer atemberaubenden Natur. Sowohl der Lonely Planet als auch diverse TravelBlogs im Internet helfen bei der Auswahl und Vorbereitung von Ausflügen. Vielleicht lässt es sich einrichten, dass nach dem Praktikum noch 2-4 Wochen Zeit fürs Reisen eingeplant werden. Dann hat man die Möglichkeit auch einen Einblick in den Süden Chinas zu erhaschen. Im Allgemeinen habe ich Chinesen als herzlich, hilfsbereit und gastfreundlich kennengelernt. Das Leben in China ist am Anfang sehr aufregend, man sieht quasi an jeder Straßenecke was Unbekanntes oder Neues. Doch natürlich gewöhnt man sich nach ein paar Wochen an den neuen Alltag in Asien. Praktikumsstelle Ich absolvierte mein Praktikum im Einkauf. Das Hauptziel meines Praktikums war die Betreuung und Weiterentwicklung der internen Einkaufsdatenbank, sowie die Unterstützung der Einkaufscommodity Interior bei der Suche von Lieferanten, sowie die Einholung und Bewertung von Lieferantenangeboten. Dazu machte ich mich in den ersten Wochen mit den Produkten, Prozessen und aktuellen Entwicklungen der Abteilung vertraut. Diese Phase gestaltete sich als recht einfach, da ich von meinem Vorgänger noch eine Woche angelernt wurde und mein Betreuer mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stand. Es gab auch keine Verständigungsprobleme, da ein Großteil der Mitarbeiter von Deutschland entsendet wurde und unsere chinesischen Mitarbeiter entweder Englisch oder Deutsch sprachen. Als eine persönliche Schwierigkeit stellte sich im Anfangsmonat die Programmierung der Datenbank dar, da ich anfangs nur wenig Hintergrundwissen im Bereich der Datenbankprogrammierung besaß. Mit Hilfe meines Betreuers und der Durcharbeitung von Programmierbüchern konnte ich mich jedoch schnell in das Themengebiet einarbeiten. Im Folgenden bestand meine Aufgabe neue Berichte zu erstellen, eine dynamische Zeitschiene zu programmieren, sowie kleinere Verbesserungsmaßnahmen in der Datenbank vorzunehmen. Ein weiteres Aufgabengebiet war die wöchentliche Organisation und Leitung von Abstimmungsrunden für die jeweiligen Commodities. Eines der spannendsten Themen war die Recherche nach neuen Lieferanten in China mit der anschließenden Erstkontaktaufnahme, sowie das Einholen und Vergleichen von Preisangeboten. Durch diese Tätigkeit bekam ich einen Einblick in die Automobilzulieferindustrie in China. Eine große Herausforderung war dabei die sprachliche Hürde mit den Lieferanten zu meistern. Mit den Erfahrungen die ich während meines Praktikums sammeln konnte bin ich sehr zufrieden, da ich die Möglichkeit erhielt einen Einblick in die chinesische Arbeitskultur zu erfahren und die chinesische Zulieferindustrie besser kennengelernt habe. Abschließend lässt sich festhalten, dass der chinesische Automobilzuliefermarkt relativ unübersichtlich und kompliziert ist, persönliche Beziehungen als extrem wichtig angesehen werden und Erfolgsaussichten eines Produkts vor allem vom Preis abhängen. Die Atmosphäre in der Arbeit empfand ich immer als freundschaftlich, alle Kollegen waren stets sehr nett und hilfsbereit. Essen Das Essen hat in China einen viel höheren Stellenwert als in Deutschland. Durch die vielen Provinzen mit sehr variierenden Küchen gibt es eine überwältigende Auswahl an fantastischen Gerichten und kulinarischen Highlights. Diverse Nudelvariationen, scharfe Reisgerichte, oder regionale Spezialitäten wie japanisches Sushi, japanisches Teppanyaki, muslimische Xingjiang Spießchen, der mongolische Hot-Pot, Beijinger Jiaozi oder koreanisches Barbecue lassen nie Langeweile aufkommen. Eines der Highlights in meinem Pekingaufenthalt ist das japanische Teppanyaki essen. Fleich, Fisch und Gemüse wird dabei auf einer Stahlplatte direkt vor den Augen der Gäste zubereitet. Für 170 RMB bekommt man all you can eat und all you can drink. Empfehlenswert ist die Kette Tayro mit einer Filiale am Worker Stadium. Man sollte auch unbedingt das Angebot von Snacks und Gerichten der Garküchen an den Straßen nutzen. Jeder Praktikant hat seinen eigenen kleinen Stammchinesen. Gewöhnungsbedürftig ist jedoch der starke Einsatz von Öl und Fleisch, dass oft mit Knochen serviert wird. Sehr positiv finde ich, dass Chinesen beim Essen unterschiedliche Gerichte in die Mitte des Tisches stellen, von denen dann jeder etwas essen kann. Sollte man mal Lust auf westliche Küche bekommen, steht eine große Auswahl von verschiedenen Restaurants bereit. Zu empfehlen ist der deutsche Bäcker „Cafe Konstanz“ mit angegliedertem Lokal. Im Chaoyang Viertel befindet sich auch eine Vielzahl von Italienern, Pakistaner und Lokale von anderen Nationen. Die Gerichte haben jedoch dann leider deutsches Preisniveau. Eine schnelle und preisgünstige Variante ist auch das Allseits beliebte Fastfood. Nahezu an jeder Ecke findet man einen KFC oder Mc Donalds. Somit ist in Peking für jeden Geschmack das richtige Lokal vorhanden. Lieferungen nach Hause sind weit verbreitet und oft kostenlos. Das Schöne in Peking ist auch, dass man an jeder Ecke kleine Supermärkte findet. Dort kann man bis Mitternacht alles für den täglichen Bedarf einkaufen. Geht es zum Großeinkauf empfiehlt sich Wal Mart, da dort die Preise am günstigsten sind. Benötigt man mal westliche Waren empfehlen sich die Läden Jenny Lou und Marketplace. Nachtleben Das Nachtleben in Beijing ist sehr facettenreich, doch muss man etwas danach suchen. In den Sommermonaten ist in der Stadt deutlich mehr los als im kalten, windigen Winter. Die “Standard“ Barstreet befindet sich bei Sanlitun, Sie ist relativ günstig, man trifft dort viele Westler aber insgesamt ist Sie nichts Besonderes. Am südlichen Ende des Hohai Sees sind viele gemütliche Bars angesiedelt, da diese teurer sind sollte man etwas mehr Geld mitnehmen. Viel Spaß kann man trotz Gerüchten über Fake-Alkohol nahe Woudaukou haben, dort gibt es viele Events, man trifft vor allem Studenten und die Preise sind top. Sehr beliebt sind auch die Clubs um das Worker Stadium. Weitere Clubs die von Praktikanten gerne besucht werden sind die Xiu Bar, das Juicy, Bar Blu und Suzie Wong. Wer gerne mal live lokale Rockmusiker erleben möchte kann in das Lokal ‚2 Kolegas‘ gehen. Eine gute Adresse für Latinofans ist das Salsa Caribe. Am Mittwoch findet dort ein Salsa Tanzkurs statt. Möchte man Bücher ausleihen oder am Montag beim Quiz sein Wissen testen empfiehlt sich der ‚Bookworm‘. Eine Möglichkeit interessante Personen kennenzulernen, bietet der Praktikantenstammtisch der AHK. Dieser findet zu Beginn eines jeden Monats im Lokal ‚Schindler‘ statt. Weitere Anhaltspunkte was man wann und wo machen kann findet man in den Expatmagazinen TheBeijinger und Cityweekend sowie auf deren Internetpräsenzen. Bessere Tipps gibt es aber meist von Leuten die schon einige Zeit in Beijing leben. Sport in Beijing Wer viel Sport treibt wird von Beijing etwas enttäuscht sein. Joggen im Freien wird vom Körper grundsätzlich mit Husten und Kopfschmerzen quittiert. Es gibt einige Hobby Ligen für Fußball an denen sowohl chinesische Studenten- als auch Expatmannschaften teilnehmen, das Problem ist aber wieder die trockene, dreckige Luft. Zu Empfehlen ist es beim Sport der Arbeitskollegen mitzumachen, falls sich die Möglichkeit bietet. Manche spielen am Abend Badminton, Basketball oder Volleyball in einer Halle, was deutlich gesünder ist. Ein weiteres interessantes Sportangebot bietet die deutsche Schule in Peking. Zum Beispiel gibt es jeden Dienstagabend ab 19 Uhr die Möglichkeit Badminton zu spielen. Viele Apartmenthäuser haben auch ein kleines Fitnessstudio im Keller, dort kann man sich nach der Arbeit fit halten. Angebote zu sportlichen Aktivitäten lassen sich vereinzelt im Beijingforum, in den Expatmagazinen oder auf der Seite der Couchsurfer Community finden. Fazit Nach dem ich lange überlegte welches Land ich als Praktikumsort wählen soll, muss ich im Nachbetracht sagen, dass China die richtige Entscheidung war. Das Land hat mich in den sechs Monaten aufgrund der vielen Kontraste in seinen Bann gezogen. Es gibt unbegrenzt viele Möglichkeiten seine Tage zu gestalten. Sollte es später die Möglichkeit geben in China zu arbeiten, würde ich nicht nein sagen. Peking hat mich um viele Erfahrungen reicher gemacht und ich werde es immer in guter Erinnerung behalten. Hast du die Möglichkeit, dann zögere nicht und nimm die Chance war China zu entdecken.