Was zählt - Bundestheater
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Was zählt - Bundestheater
Geschäftsbericht 2013/2014 der Bundestheater-Holding GmbH Was zählt Inhalt Requisitenmagazin ART for ART Inhalt GESCHÄFTSBERICHT BUNDESTHEATER-HOLDING GMBH Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4 IHS-Studie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Holding Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Organe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Konzerngliederung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gesellschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Publikumsforum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 6 Seite 8 Seite 9 Seite 10 Seite 12 Seite 13 Seite 14 Finanzielle Gebarung Bundestheaterkonzern Konzernlagebericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16 Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 42 Gewinn- & Verlustrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 44 Bundestheater-Holding GmbH Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 46 Gewinn- & Verlustrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 48 Bauprojekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 50 Kartenverkauf, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GESCHÄFTSBERICHT BURGTHEATER GMBH GESCHÄFTSBERICHT WIENER STAATSOPER GMBH GESCHÄFTSBERICHT VOLKSOPER WIEN GMBH GESCHÄFTSBERICHT ART FOR ART THEATERSERVICE GMBH Partner der Österreichischen Bundestheater Seite 54 Vorwort Vorwort fordert dies auch eine hohe Sensibilität und Verantwortung bei der Frage und Entscheidung über die Bestellung der zukünftigen Geschäftsführung der Bundestheater-Holding. Vorwort „The best way to predict the future is to create it“ Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“ Abraham Lincoln (1809-1865) Als ich im Juli vergangenen Jahres von Herrn BM Dr. Josef Ostermayer gefragt wurde, ob ich für eine Übergangszeit die Geschäftsführung der Bundestheater-Holding übernehmen würde, war genau das mein Ansporn: Die Erfahrungen und Kenntnisse meiner jahrzehntelangen Tätigkeit in der Privatwirtschaft wie auch im Kulturmanagement in die geplante Neustrukturierung der Bundestheater einfließen zu lassen und damit deren Zukunft mitzugestalten. Seit mehr als 100 Jahren nehmen diese historisch gewachsenen Theater eine Ausnahmestellung im österreichischen, ja internationalen Kulturleben ein. Nach dem Zerfall der Monarchie verpflichtete sich die junge Republik Österreich das Erbe der einstigen Hoftheater anzutreten und die Verantwortung für diesen, weltweit einmaligen, Theaterkonzern zu übernehmen. Seither ist die Diskussion um dessen Führung und Organisation nie abgerissen. Die seit dem Herbst 2013 erkannten und aufgezeigten Fehlentwicklungen, die für unsere Gruppe leider mit starker, negativer Publizität verbunden waren, hat der Forderung nach einer Neuorganisation mit einer klaren und eindeutigen Verantwortlichkeit neue Aktualität verschafft. Nunmehr selbst Teil dieser Diskussion um die bestmögliche Organisationsform der Österreichischen Bundestheater nehme ich mir die Freiheit, mit einem Blick von außen die gegebenen Strukturen zu analysieren und den verantwortlichen Politikern Vorschläge für eine Neuordnung zu unterbreiten. Klar scheint schon jetzt, dass das Bundestheaterorganisationsgesetz aus dem Jahre 1998 dringend einer Überarbeitung und Präzisierung bedarf. Aus meiner Sicht braucht die Bundestheater-Holding, der vom Bund die Eigentumsrechte an den Bühnengesellschaften sowie die Mehrheitsrechte an der ART for ART Theaterservicegesellschaft übertragen wurden, einerseits eine schlank strukturierte, aber starke Führung, andererseits kann nur mit einer klaren und konsequenten Zuordnung der Verantwortung an die Holding sichergestellt werden, dass innerhalb eines gesetzlich vorgegebenen Finanzrahmens der kulturpolitische Auftrag erfüllt und die vorhandenen Synergien bestmöglich genutzt werden. Das Burgtheater, die Staatsoper und die Volksoper sollen mit ihren künstlerischen Leistungen unser Land als Kulturnation auch in Zukunft national und international repräsentieren. Mit großem Einsatz, Optimismus und dem Glauben an die Notwendigkeit der Kunst wird der vorgegebene Kulturauftrag in höchst möglicher Qualität von unseren Theatern ungebrochen erfüllt. Unternehmerisches Denken und Handeln sind dabei heute auch für staatlich geförderte Kulturbetriebe von absoluter Notwendigkeit. Es muss allerdings auch deutlich ausgesprochen werden, dass für die Erfüllung der anspruchsvollen kulturpolitischen Ziele eine mittelfristige Planungssicherheit in wirtschaftlicher, finanzieller Hinsicht eine notwendige Voraussetzung darstellt. Wäre die Basisabgeltung seit der Ausgliederung der Österreichischen Bundestheater 1999 laufend an die Inflation angepasst worden, würde sie heute 176,3 Mio. EUR betragen, also um rd. 27 Mio. EUR mehr. Durch umfangreiche Optimierungs- und Einsparungsmaßnahmen ist es im Wesentlichen gelungen, Umfang und Qualität des künstlerischen Angebots aufrecht zu halten. Jährlich wird dieses von rund 1,4 Millionen zahlenden Besuchern genutzt. Die Spielzeiten 2014/15 und 2015/16 können aber – durch Vorgabe und in Abstimmung mit dem Eigentümer – nur noch mit Verkaufserlösen aus dem Immobilienvermögen der Bundestheater finanziert werden. Ohne eine stabile Finanzierungsgrundlage, die durch das in den nächsten Wochen verhandelte Bundesfinanzgesetz für 2016 und die Folgejahre geschaffen werden muss, können die Bundestheater aus heutiger Sicht ab der Saison 2016/17 aber nur noch einen eingeschränkten Spielbetrieb aufrecht halten. Darüber hinaus wird ohne Klärung der Frage der automatischen Abgeltung der uns jährlich treffenden tariflichen Lohnanpassungen auch ein solcher eingeschränkter Spielbetrieb nur mehr wenige Jahre möglich sein. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass die politisch Verantwortlichen Lösungen finden werden, die dem hohen Stellenwert von Kunst und Kultur in unserem Land gerecht werden. Nicht zuletzt wäre es, gemessen an der Höhe der dafür notwendigen zusätzlichen Mittel, fahrlässig, den bedeutenden wirtschaftlichen Standortfaktor der Bundestheater aufs Spiel zu setzen. Das „Institut für Höhere Studien“ hat die sich daraus ergebende „Umweg-Rentabilität“ in aktuelle Zahlen gefasst. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie auf der nächsten Seite. All dies kann aber nur mit Hilfe von Politikern erreicht werden, die mit der komplexen Materie vertraut sind. Dabei stellt sich die Frage, ob jetzt von politischer Seite wirklich die Bereitschaft gegeben ist, sich aus den operativen Geschäften der Holding herauszuhalten und damit eine echte „Ausgliederung“ zuzulassen. Im Endeffekt bedeutet und er- DI Günter Rhomberg Geschäftsführer der Bundestheater-Holding 4 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 5 IHS-Studie IHS-Studie Ökonomische Wirkungen der Bundestheater in Wien und Österreich, Aktualisierung 2014 Im Herbst 2014 beauftragte die Bundestheater-Holding GmbH das „Institut für Höhere Studien“ mit der Aktualisierung der Studie „Prüfung der Bundestheater bezüglich der ökonomischen Wirkungen in Wien und in Gesamtösterreich“ aus dem Jahr 2008. Die Ergebnisse – anbei in Auszügen – sind unter dem Titel „Ökonomische Wirkungen der Bundestheater in Wien und Österreich“ veröffentlicht. [...] Neben der Erfüllung des öffentlichen kulturpolitischen Auftrags gehen von den Bundestheatern nicht zu unterschätzende Impulse für Wachstum, Beschäftigung, die öffentliche Hand (Steuereinnahmen) sowie den Tourismus aus. [...] Für die Saison 2012/13 betrugen die öffentlichen Mittel (Basisabgeltung) für den Bundestheater-Konzern 148,9 Mio. EUR. Dem gegenüber stehen die allein durch den Betrieb des Bundestheater Konzerns ausgelösten fiskalischen Effekte in der Höhe von 132,9 Mio. EUR. Die konsolidierten Steuereffekte des Bundestheater Konzerns aus Betrieb und Tourismus betragen 210,5 Mio. EUR. [...] Ökonomische Effekte [...] Insgesamt wurde durch den operativen Betrieb des Bundestheater-Konzerns im Geschäftsjahr 2012/13 eine Bruttowertschöpfung von 286,1 Mio. EUR in Österreich generiert, davon alleine in Wien 262,4 Mio. EUR, was einem Anteil von 92% nur für Wien entspricht. Betrachtet man auch die Effekte im Ausland, so generierte der Bundestheater-Konzern in Österreich (286,1 Mio. EUR) und dem Ausland (58,36 Mio. EUR) eine Bruttowertschöpfung von insgesamt 344,5 Mio. EUR. In der Beschäftigung wurden weiters 3.746 VZÄ bzw. 4.939 Personenjahre in Österreich gesichert, rund 91% davon (3.424 VZÄ bzw. 4.548 Personenjahre) wieder nur in Wien. Der Tourismus, der in Zusammenhang mit den Bühnengesellschaften der Bundestheater steht, generierte rund 206,8 Mio. EUR an Bruttowertschöpfung in Österreich, davon 160,6 Mio. EUR (78 %) in Wien, und sicherte 3.048 VZÄ bzw. 3.834 Personenjahre an Beschäftigung in Österreich. Effekte auf die Bruttowertschöpfung durch das konsolidierte Ergebnis des Bundestheater-Konzerns aus Betrieb und Tourismus zeigen eine Höhe von 463,2 Mio. EUR in Österreich, davon rund 86% (397,1 Mio. EUR) alleine in Wien. Betrachtet man die Gesellschaften an sich, so generierte der Spielbetrieb der Wiener Staatsoper in Österreich eine Bruttowertschöpfung von 130,3 Mio. EUR, davon 91% (118,63 Mio. EUR) nur in Wien, weitere 79,9 Mio. EUR Bruttowertschöpfung in Österreich sind auf das Burgtheater zurückzuführen, davon 90% (71,7 Mio. EUR) in Wien, sowie 59,44 Mio. EUR auf die Volksoper Wien, davon 91% (54,33 Mio. EUR) in Wien. [...] 6 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Verteilung der fiskalischen Effekte [...] Die gesamten Steuerrückflüsse an den Staat durch den Betrieb des Bundestheater-Konzerns in der Saison 2012/13 betrugen 132,9 Mio. EUR, wovon 66,4 Mio. EUR an die Sozialversicherung flossen, 35 Mio. EUR an den Bund sowie 7,8 Mio. EUR an Wien. Für Steuereinnahmen in der Höhe von 88,6 Mio. EUR kann ein Zusammenhang zwischen Tourismus und den Bundestheatern angenommen werden. [...] Die konsolidierten Steuereffekte des Bundestheater Konzerns aus Betrieb und Tourismus betragen 210,5 Mio. EUR. Im Vergleich der Bühnengesellschaften löste der Spielbetrieb der Wiener Staatsoper 59 Mio. EUR Steuereinnahmen aus, das Burgtheater 36 Mio. EUR sowie die Volksoper Wien 27,1 Mio. EUR. [...] Meist profitierende Gütergruppen und Wirtschaftssektoren Die drei meist profitierenden Güter sind „Kreative, künstlerische und unterhaltende Dienstleistungen“, diese entsprechen den angebotenen Dienstleistungen der Bundestheater, weiters „Dienstleistungen des Grundstücks- und Wohnungswesens“, wozu die Vermietung und Verwaltung von Gebäuden zählen, sowie „Beherbergungs- und Gastronomiedienstleistungen“, worunter unter anderem Cateringservices und Getränkeausschank fallen. Die meist profitierenden und den Gütergruppen entsprechenden Wirtschaftssektoren sind „Künstlerische Tätigkeiten“, „Grundstücks- und Wohnungswesen“ und „Einzelhandel“. „Beherbergung und Gastronomie“ liegt in der Reihung nach Wirtschaftssektoren an vierter Stelle. [...] Gemessen an den öffentlich gewährten Subventionen des Staates an die Bundestheater fließen pro investiertem Euro rund 89% unmittelbar durch den Betrieb des Bundestheater-Konzerns und gemeinsam mit den dadurch ausgelösten touristischen Effekten bis zu 141% an die öffentliche Hand zurück. Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 7 Die Holding Die Holding Die Struktur der Holding Die Aufgaben der Holding Die Bundestheater-Holding, die im Eigentum der Republik Österreich steht, verwaltet ein jährliches Budget von rund 236,6 Mio. EUR und beschäftigt insgesamt rund 2.500 MitarbeiterInnen. Sie ist Alleingesellschafterin von drei Tochtergesellschaften – der Burgtheater GmbH, der Wiener Staatsoper GmbH, der Volksoper Wien GmbH – und Mehrheitseigentümerin (51,1%) der ART for ART Theaterservice GmbH. Die übrigen 48,9% sind zu gleichen Teilen (jeweils 16,3%) auf die drei Bühnengesellschaften Burgtheater GmbH, Wiener Staatsoper GmbH und Volksoper Wien GmbH verteilt. Die ART for ART Theaterservice GmbH ihrerseits ist zu 100% Eigentümerin der ART FOR ART Kreativ-Werkstätten GmbH und der ART FOR ART BUKAREST S.R.L.* Die Grundsätze der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit sind das Grundprinzip des Handelns der Bundestheater-Holding. Das gilt in erster Linie für die Verwendung der Subvention in der Höhe von 148,9 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2013/2014, die der Bundestheater-Holding und den Bühnengesellschaften von der Republik Österreich bereitgestellt wurden. Diese sogenannte Basisabgeltung ist die finanzielle Grundlage für die Erfüllung des – in § 2 BThOG gesetzlich festgeschriebenen – kulturpolitischen Auftrages. Die Bühnengesellschaften wurden als wirtschaftlich eigenverantwortliche und künstlerisch autonome Gesellschaften mit beschränkter Haftung errichtet. Die Kostüm- und Dekorationswerkstätten, der Kartenvertrieb, die Gebäudeverwaltung sowie die EDV wurden in einer vierten Gesellschaft, der ART for ART Theaterservice GmbH, zusammengefasst. Das künstlerisch und finanziell autonome Wiener Staatsballett ist eine den beiden Musiktheatern nachgeordnete ARGE, zu der die Ballett-Kompanien der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien 2005 vereinigt wurden. Der Bundestheater-Holding obliegt die Steuerung und operative Führung des Bundestheater-Konzerns, sie ist für die Sicherstellung der Finanzierung der Häuser verantwortlich und bietet ihren Tochtergesellschaften zentrale Serviceleistungen, etwa in Rechtsund Steuer- sowie Budget- und Finanzfragen, an. Wesentliche Rechtsgrundlagen sind das BThOG und die Errichtungserklärung vom 21. Juni 1999 (zuletzt geändert mit Generalversammlungsbeschluss vom 24. Juni 2014). Zu den Hauptaufgaben der Bundestheater-Holding zählen: – die strategische Führung der Tochtergesellschaften, – das konzernweite Controlling, – die konzernweite Interne Revision, – die finanzielle Absicherung der Bühnengesellschaften als Voraussetzung für die Erfüllung ihres kulturpolitischen Auftrages, – die einheitliche Regelung von Grundsatzfragen des Konzerns und deren Durchsetzung sowie – die Verhandlung und der Abschluss von Kollektivverträgen für die Konzern betriebe. Die Bundestheater-Holding investierte im vergangenen Geschäftsjahr rund 1,8 Mio. EUR in die Instandhaltung der historischen Gebäude (Burgtheater, Akademietheater, Staatsoper und Volksoper). Die Erfüllung dieser Aufgaben setzt einen hohen Grad an Flexibilität voraus. Eine schlanke und effiziente Organisationsstruktur ist daher oberstes Gebot, um allen vom Bundestheaterorganisationsgesetz übertragenen Aufgaben und dem Selbstverständnis aller Konzerngesellschaften als Dienstleistungsunternehmen am besten gerecht werden zu können. Die Bundestheater-Holding GmbH ist wie folgt aufgebaut: Geschäftsführung Zentrale Angelegenheiten * Bau- und Gebäudeangelegenheiten Personal, Pensionen, Amt der Bundestheater Rechnungswesen Finanzen und Controlling Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation Organisation – Koordinierung der Tochtergesellschaften Recht und Allgemeine Verwaltung Interne Revision Die ART FOR ART Bukarest S.R.L. mit Sitz in Bukarest (Rumänien) wurde per 8. August 2014 liquidiert und aufgelöst. 8 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 9 Bühne Burgtheater Die Holding Die Organe der Holding Geschäftsführung Aufsichtsrat Vizepräs. Mag. Max Kothbauer (Vorsitzender) Mag.a Bettina Glatz-Kremsner (Stellvertreterin d. Vorsitzenden) (bis 28.11.2014) SC Dr. Manfred Matzka (Stellvertreter d. Vorsitzenden) (ab 28.11.2014) Dr.in Barbara Auracher-Jäger (ab 28.11.2014) BM a. D. Dr.in Hilde Hawlicek Dr.in Ingrid Kapsch-Latzer Präs. Prof. Dr. Hellmuth Matiasek (bis 28.11.2014) Dkfm. Hans Wehsely (ab 28.11.2014) SC Univ. Doz. Dr. Gerhard Steger (bis 28.02.2014) MMag. Thomas Schmid (ab 19.03.2014) Dr. Victor Valent (bis 31.08.2014) SC Mag. Manfred Lödl (ab 28.11.2014) BRV Michael Bladerer (vom Zentralbetriebsrat entsandt) (bis 18.12.2013) BR Martin Zalodek (vom Zentralbetriebsrat entsandt) (ab 18.02.2014) BRV Josef Luftensteiner (vom Zentralbetriebsrat entsandt) BRV Viktor Schön (vom Zentralbetriebsrat entsandt) BRV Walter Tiefenbacher (vom Zentralbetriebsrat entsandt) Alleingesellschafter: BUND Vertreten durch den Eigentümervertreter im Bundeskanzleramt (bis 01.03.2014 Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur) SC Dr. Michael Franz Publikumsforum* * Die Bestimmungen zum Publikumsforum wurden mit Wirksamkeit zum 31. August 2014 gemäß einer Novelle zum BThOG außer Kraft gesetzt. 10 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Quelle: IHS Studie 2014, Ökonomische Wirkungen der Bundestheater in Wien und Österreich / *Die Bruttowertschöpfung gibt den Gesamtwert aller produzierten Waren und Dienstleistungen abzüglich der sog. Vorleistungen an. Vorleistungen sind alle Waren und Dienstleistungen, die während der Produktion verarbeitet oder verbraucht wurden. Dr. Georg Springer (Geschäftsführer) (bis 30.06.2014) Mag. Othmar Stoss (Interimistischer Geschäftsführer) (von 01.07. 2014 bis 31.08.2014) DI Günter Rhomberg (Geschäftsführer) (ab 01.09.2014) 286,1 Der Bundestheaterkonzern generierte im Geschäftsjahr 2012/13 in Österreich eine Bruttowertschöpfung* von 286,1 Mio. EUR. Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 11 Die Holding Die Holding Die Konzerngliederung der Holding Die Gesellschaften der Holding Bundestheater-Holding GmbH Alleineigentümerin der Burgtheater GmbH, der Wiener Staatsoper GmbH, der Volksoper Wien GmbH Mehrheitseigentümerin (51,1%) der ART for ART Theaterservice GmbH Geschäftsführung Dr. Georg Springer – bis 30.06.2014 Mag. Othmas Stoss (Interemistische GF) – 01.07.2014 bis 31.08.2014 DI Günter Rhomberg – ab 01.09.2014 Aufsichtsrat Publikumsforum 10 Mitglieder aus dem Kreis der Theaterbesucher Burgtheater GmbH Miteigentümerin (16,3%) der ART for ART Theaterservice GmbH Matthias Hartmann (Direktor und künstlerischer Geschäftsführer) – bis 11. März 2014 Karin Bergmann-Blau (Direktorin und künstlerische Geschäftsführerin) – ab 19. März 2014 Dr. Thomas Königstorfer (Kaufmännischer Geschäftsführer) – ab 1. September 2013 Aufsichtsrat Die Bundestheater-Holding GmbH und ART for ART Theaterservice GmbH haben jeweils einen Alleingeschäftsführer. Wiener Staatsoper GmbH Miteigentümerin (16,3%) der ART for ART Theaterservice GmbH Dominique Meyer (Direktor und künstlerischer Geschäftsführer) Thomas Platzer (Kaufmännischer Geschäftsführer) Aufsichtsrat Die Geschäftsführungen der Bühnengesellschaften bestehen aus jeweils zwei Geschäftsführern, einem für künstlerische und einem für kaufmännische Angelegenheiten. Die Geschäftsführer der Gesellschaften werden auf eine Dauer von bis zu fünf Jahren bestellt. Wiener Staatsballett Manuel Legris (Direktor) Mag.a Simone Wohinz (Kaufmännische Leiterin) Volksoper Wien GmbH Miteigentümerin (16,3%) der ART for ART Theaterservice GmbH Robert Meyer (Direktor und künstlerischer Geschäftsführer) Mag. Christoph Ladstätter (Kaufmännischer Geschäftsführer) Aufsichtsrat ART for ART Theaterservice GmbH Alleineigentümerin der ART FOR ART Kreativ-Werkstätten GmbH und der ART FOR ART BUKAREST S.R.L.* (* per 8. August 2014 liquidiert und aufgelöst) Dr. Josef Kirchberger (Geschäftsführer) Aufsichtsrat 12 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 13 Eingangsbereich Staatsoper Die Holding Das Publikumsforum der Holding Das Bundestheaterorganisationsgesetz sieht ein Publikumsforum mit zwölf Mitgliedern vor, die für eine Funktionsperiode von drei Jahren gewählt werden. Das Publikumsforum hält pro Kalenderjahr und Bühnengesellschaft mindestens zwei Publikumsgespräche ab. Gegenstand der Publikumsgespräche sind insbesondere die Erfüllung des kulturpolitischen Auftrages, Marketing und Kartenvertrieb sowie tatsächliche Organisationsabläufe von Publikumsinteresse. Dem Publikumsforum kommt keine Zuständigkeit in Fragen zu, die in die künstlerische Autonomie der Bühnengesellschaften fallen. MITGLIEDER DES PUBLIKUMSFORUMS Burgtheater Dr.in Renate Bonhold, Heinz Kämmerer, Markus Schmoll Wiener Staatsoper Eleonore Moser, Dr. Victor Valent (Vorsitzender des Publikumsforums), Mag.a Michaela Zahorik Die Bestimmungen zum Publikumsforum wurden mit Wirksamkeit zum 31. August 2014 gemäß einer Novelle zum BThOG außer Kraft gesetzt. 14 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Quelle: IHS Studie 2014, Ökonomische Wirkungen der Bundestheater in Wien und Österreich Volksoper Wien Rudolf Ankerl, Nicole Bokr, Franz Grussmann, Erich Lang 206,8 Die touristischen Effekte durch die Bundestheater lösten im Geschäftsjahr 2012/13 in Österreich eine Bruttowertschöpfung von 206,8 Mio. EUR aus. Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 15 Eingangsbereich Burgtheater Finanzielle Gebarung Konzernlagebericht der Bundestheater-Holding GmbH für das Geschäftsjahr 2013/2014 1. Geschäftsverlauf, Geschäftsergebnis und Lage des Konzerns 1.1. Geschäfts- und rechtliche Rahmenbedingungen Die Bundestheater-Holding GmbH steht zu 100% im Eigentum des Bundes und bildet mit ihren Tochtergesellschaften, nämlich der Burgtheater GmbH, der Wiener Staatsoper GmbH, der Volksoper Wien GmbH und der ART for ART Theaterservice GmbH, den Bundestheaterkonzern. Sie ist Alleingesellschafterin der Tochtergesellschaften mit Ausnahme der ART for ART Theaterservice GmbH, an der sie einen 51,1%igen Anteil hält. Die verbleibenden 48,9% befinden sich zu je 16,3% im Eigentum der Burgtheater GmbH, der Wiener Staatsoper GmbH und der Volksoper Wien GmbH (Bühnengesellschaften). Die ART for ART Theaterservice GmbH ist zudem 100%-Eigentümerin zweier Tochtergesellschaften, der ART FOR ART KreativWerkstätten GmbH sowie der ART FOR ART BUKAREST S.R.L.1 1.2. Geschäftsergebnis und Ertragslage2 1.2.1. Konzern Umsatzerlöse Der Bundestheaterkonzern verzeichnete im Geschäftsjahr 2013/2014 Umsätze von 65.008 TEUR. Diese liegen knapp unter den Vorjahreserlösen (66.467 TEUR), wobei dies dem Umstand geschuldet ist, dass im Vorjahr die Wiener Staatsoper GmbH höhere Umsätze aus Auslandgastspielen erzielte. Die ART FOR ART Bukarest S.R.L. mit Sitz in Bukarest (Rumänien) wurde per 8. August 2014 liquidiert und aufgelöst. Aus rechentechnischen Gründen können in den Tabellen bei der Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Rundungsdifferenzen in Höhe von +/- einer Einheit (TEUR, %) auftreten. 1 2 16 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Quelle: IHS Studie 2014, Ökonomische Wirkungen der Bundestheater in Wien und Österreich Die wichtigste rechtliche Grundlage für das Handeln der Konzerngesellschaften bildet das Bundestheaterorganisationsgesetz (BThOG), BGBl. I Nr. 108/1998, zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 40/2014. Darin ist der kulturpolitische Auftrag der Bühnengesellschaften enthalten. 210,5 Die Steuerrückflüsse durch die konsolidierten Ergebnisse des Bundestheaterkonzerns aus Betrieb und Tourismus beliefen sich im Geschäftsjahr 2012/13 auf 210,5 Mio. EUR. Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 17 Finanzielle Gebarung Gesellschaft Bundestheaterkonzern3 Bundestheater-Holding GmbH Burgtheater GmbH Wiener Staatsoper GmbH Volksoper Wien GmbH ART for ART Theaterservice GmbH ART FOR ART Kreativ-Werkstätten GmbH Finanzielle Gebarung UmsatzerlöseUmsatzerlöse 2013/20142012/2013 in TEUR in TEUR 65.00866.467 781 775 9.844 9.836 42.292 45.088 9.342 8.924 38.093 41.732 417 160 1.2.2. Konzern Jahresergebnis Der Jahresverlust im GJ 2013/2014 betrug 6.138 TEUR (2012/13 -22.262 TEUR) und verteilt sich auf die Gesellschaften wie folgt: Gesellschaft Bundestheaterkonzern3 Bundestheater-Holding GmbH Burgtheater GmbH Wiener Staatsoper GmbH Volksoper Wien GmbH ART for ART Theaterservice GmbH ART FOR ART Kreativ-Werkstätten GmbH JahresergebnisJahresergebnis 2013/20142012/2013 in TEUR in TEUR -6.138-22.262 -1 -2 6.327 -19.643 -874 1.453 33 0 2.780 77 24 6 1.2.4. Ertragslage Die Gewinn- und Verlustrechnung des Bundestheaterkonzerns stellt sich in komprimierter Form wie folgt dar: Komprimierte Gewinn- und Verlustrechnung 2013/20142012/2013 in TEUR in TEUR Umsatzerlöse Bestandsveränderungen aktivierte Eigenleistungen sonstige betriebliche Erträge Material- und Leistungsaufwand Personalaufwand Abschreibungen sonstige betriebliche Aufwendungen Betriebsergebnis Finanzergebnis Ergebnis der gew. Geschäftstätigkeit (EGT) Ertragsteuern Jahresfehlbetrag Veränderung Rücklagen Jahresverlust Verlustvortrag Bilanzverlust 65.00866.467 -18-19 13.643 14.765 157.934 153.946 -7.560 -7.010 -174.000-181.299 -24.674-29.663 -36.748 -39.971 -6.415-22.784 -1521 -6.567 -22.783 22-19 -6.545 -22.802 407 540 -6.138 -22.262 -22.2620 -28.400-22.262 1.3. Finanz- und Vermögenslage 1.2.3. Basisabgeltung Die Basisabgeltung betrug im GJ 2013/2014 insgesamt 148,937 Mio. EUR. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Basisabgeltung in den letzten 14 Jahren in deutlich geringerem Ausmaß erhöht wurde, als es einer Anpassung an die Inflationsrate entsprochen hätte. Die Bundestheater haben daher bei gleichbleibendem Leistungsumfang in diesen 14 Jahren ca. 229 Mio. EUR (GJ 2013/14) weniger an finanziellen Mitteln der Öffentlichen Hand erhalten (im Vergleich zu einer Inflationsanpassung). Eine fiktiv an die Inflationsrate angepasste Basisabgeltung würde heute 176,3 Mio. EUR (GJ 2012/13: 173,3 Mio. EUR), also um rund 27,3 Mio. EUR pro Jahr mehr betragen. 1.3.1. Finanzlage Die Finanzlage des Bundestheaterkonzerns wird durch nachstehende Kennzahlen dargestellt: Cash-Flow Cash-Flow aus dem Ergebnis Cash-Flow aus der Geschäftstätigkeit Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit Veränderung des Bestands an liquiden Mitteln / Free Cash-Flow Cash-Flow-KennzahlenCash-Flow-Kennzahlen 2013/20142012/2013 in TEUR in TEUR 18.747 14.558 -18.623 21.143 7.300 21.254 -24.506 0 17.078 -3.252 Der Aufbau der liquiden Mittel resultiert insbesondere aus einer Fremdfinanzierung bereits getätigter Investitionen. Das Bundestheaterkonzernergebnis beinhaltet im Rahmen der Konsolidierung nicht die zw. den einzelnen Gesellschaften des Konzerns erfassten Transaktionen (z.B. Aufwands-/Ertragskonsolidierung). Aus diesem Grund kommt es zw. der Summe der Einzelergebnisse der Konzerngesellschaften und dem Ergebnis des Konzerns zu Abweichungen. 3 18 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 19 Eingangsbereich ART for ART Finanzielle Gebarung 1.3.2. Vermögenslage Die Bilanz des Bundestheaterkonzerns stellt sich in komprimierter Form wie folgt dar: Komprimierte Bilanz 31.8.201431.8.2013 in TEUR in TEUR Kennzahlen Eigenmittelquote Eigenmittel in % d. Anlagevermögens Eigendeckungsgrad Fiktive Schuldentilgungsdauer in Jahren 31.8.201431.8.2013 21,0%29,4% 29,3% 33,9% 36,1%33,5% 3,37 11,05 Der Rückgang des Anlagevermögens ist im Wesentlichen auf eine Reduktion des Investitionsvolumens (in technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung) zurückzuführen. Der Anstieg des Umlaufvermögens ergibt sich im Wesentlichen aus der Erhöhung der Guthaben bei Kreditinstituten aufgrund der Aufnahme eines Kredits durch die Burgtheater GmbH und die Aufnahme von Darlehen durch die ART for ART Theaterservice GmbH (Burgtheater: insgesamt 5 Mio. EUR, ART for ART Theaterservice: insgesamt 13,98 Mio. EUR). Das Eigenkapital reduzierte sich aufgrund des Jahresverlustes, der sich aufgrund der Konsolidierung konzerninterner Gewinne (Verkauf der Probebühne der Burgtheater GmbH an die ART for ART Theaterservice GmbH sowie Gewinnausschüttung der ART for ART Theaterservice GmbH an die Bühnengesellschaften zur Abdeckung ihrer Jahresfehlbeträge) ergab. Hiermit hat sich der kontinuierliche Rückgang der Eigenmittelquote von 59,4% (2005/2006) über acht Geschäftsjahre auf nunmehr 21,0% (2013/2014) fortgesetzt. 20 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Quelle: IHS Studie 2014, Ökonomische Wirkungen der Bundestheater in Wien und Österreich / *in Vollzeitäquivalenten AKTIVA Anlagevermögen 86.54292.810 Umlaufvermögen 23.2936.474 Rechnungsabgrenzung 6.0485.916 Bilanzsumme 115.883105.200 PASSIVA Eigenkapital 23.30929.797 Unversteuerte Rücklagen 780 837 Investitionszuschüsse 1.294866 kurzfristige Rückstellungen 22.744 30.266 langfristiges Fremdkapital 35.717 15.918 Verbindlichkeiten 28.72025.825 Rechnungsabgrenzung 3.3191.691 Bilanzsumme 115.883105.200 3.746 Im Geschäftsjahr 2012/13 sicherten die Bundestheater österreichweit 3.746 Arbeitsplätze*, der Tourismus, der in Zusammenhang mit den Spielstätten der Bundestheater steht, zusätzliche 3.048*. Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 21 Finanzielle Gebarung Finanzielle Gebarung Der Konzernjahresfehlbetrag in der Höhe von 6.545 TEUR ergibt sich unter anderem durch die Bildung einer Steuerrückstellung infolge einer Betriebsprüfung der Wiener Staatsoper GmbH (2.168 TEUR), die Dotation von Personalrückstellungen infolge Bereinigung des Mengengerüstes bei der Burgtheater GmbH (1.267 TEUR), die drohende Nachzahlung ausländischer Sozialversicherungsbeiträge (1.022 TEUR) sowie einmalige Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwand der Burgtheater GmbH (1.000 TEUR). Die Reduktion der kurzfristigen Rückstellungen lässt sich sowohl aus dem Rückgang der Rückstellungen der Burgtheater GmbH für Abgaben- und Sozialversicherungsnachzahlungen in Zusammenhang mit mehreren abgabenrechtlichen Prüfungen sowie Vorsorgen für sonstige Risiken als auch dem Rückgang von Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen erklären. Das langfristige Fremdkapital veränderte sich analog zum Umlaufvermögen durch die genannte Aufnahme von Krediten und Darlehen. 2. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres (Nachtragsbericht) wies im GJ 2012/2013 einen Jahresverlust in der Höhe von 19.643 TEUR aus). Da aus Sicht der ICG die Zusammenarbeit und wechselseitige Abstimmung der Bundestheatergesellschaften verstärkt werden sollte, um die bestehenden Schwachstellen zu beseitigen, empfiehlt ICG die Organisationsvariante „Strategische Managementholding“ als jenes Organisationsmodell, welches die Bundestheater strukturell am besten unterstützen würde, da damit sowohl eine effektive strategische Steuerung der Bundestheater wie auch die Pflege der eigenständigen, künstlerisch herausragenden Profile der Bühnengesellschaften möglich ist.4 Der zuständige BM Dr. Ostermayer erklärte in einer Aussendung vom 12. Dezember 2014: „Die Analyse mehrerer künftiger Organisationsmodelle ergab eine klare inhaltliche Präferenz für das Modell „Strategische Management Holding“, das eine Stärkung der Funktion der Bundestheater Holding zur Führung, Aufsicht und Kontrolle des größten Theaterkonzerns der Welt vorsieht. Ähnliche Modelle wurden bereits erfolgreich national wie international, zum Beispiel im Rahmen der „Opernstiftung Berlin“ oder der „Bühnen Graz“, etabliert.5 2.3. Ausschreibung und Besetzung der Funktion der künstlerischen Geschäftsführung der Burgtheater GmbH 2.1. Neubestellung der Geschäftsführung der Bundestheater-Holding GmbH Mit 1. September 2014 wurde DI Günter Rhomberg zum Geschäftsführer der Bundestheater-Holding GmbH bestellt. Er wird diese Funktion bis längstens 31. Dezember 2015 ausüben. Eine dem neuen Geschäftsführer übertragene wesentliche Aufgabenstellung bildet die Mitwirkung an der Umgestaltung des Bundestheaterkonzerns, die sich in Umsetzung befindet. DI Günter Rhomberg war seit 1974 im Vorstand und von 1981 bis 2012 Präsident der Bregenzer Festspiele. Darüber hinaus ist er seit 2005 ehrenamtlicher Stiftungsvorstand der „Theater in der Josefstadt-Privatstiftung“ und Aufsichtsratsvorsitzender der „Theater in der Josefstadt Betriebsgesellschaft“. 2.2. Studie zur Optimierung der Struktur der Bundestheater-Holding GmbH Die ICG Integrated Consulting Group GmbH wurde im Herbst 2014 vom BKA beauftragt die Organisationsstruktur der Bundestheater-Holding GmbH ergebnisoffen zu analysieren und Empfehlungen für die künftige Struktur der Bundestheater abzugeben. Beweggründe für diesen Auftrag waren im wesentlichen die aufgezeigten Fehlentwicklungen wie die Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsgebarung der Burgtheater GmbH sowie deren finanzielle Situation (die Burgtheater GmbH 22 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Nach der gesetzlich vorgesehenen Ausschreibung und Evaluierung der eingegangenen Bewerbungen gibt Bundesminister Dr. Ostermayer am 14. Oktober 2014 nach Anhörung des Aufsichtsrates der Burgtheater GmbH bekannt, dass Karin Bergmann-Blau bis 31. August 2019 zur künstlerischen Geschäftsführerin der Burgtheater GmbH bestellt wird. Bereits ab 19. März 2014 war sie mit der interimistischen künstlerischen Leitung des Burgtheaters für die Spielzeiten 2014/2015 und 2015/2016 betraut worden. 2.4. Aufsichtsrat der Bundestheater-Holding GmbH Die vom BKA bzw. BMF bestellten/entsandten Mitglieder des Aufsichtsrates der Bundestheatergesellschaften wurden im Zuge des Endes der Funktionsperiode notwendigen Neubestellung/Neuentsendung im Wesentlichen bestätigt und wiederbestellt/entsandt. In den konstituierenden Sitzungen des Aufsichtsrates der Tochtergesellschaften wurde Anfang Jänner 2015 DI Günter Rhomberg, Geschäftsführer der Bundestheater-Holding GmbH, zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates sämtlicher Tochtergesellschaften gewählt. 4 Bericht Projekt „Optimierung der Struktur der Bundestheater-Holding GmbH“ vom 11. Dezember 2014 der Integrated Consulting Group S. 5 5 https://www.bka.gv.at/site/cob__57940/currentpage__0/7952/default.aspx Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 23 Staatsoper Finanzielle Gebarung 2.5. Ausschreibung der Funktion der künstlerischen Geschäftsführung der Volksoper Wien GmbH In der Volksoper Wien GmbH gelangt die Funktion des künstlerischen Geschäftsführers / der künstlerischen Geschäftsführerin ab dem 1. September 2017 zur Besetzung. Der Bestellungsprozess wird von einer Findungskommission unter dem Vorsitz des Geschäftsführers der Bundestheater-Holding GmbH, DI Günter Rhomberg, begleitet, die nach Abschluss der Bewerbungsverfahren Bundesminister Dr. Ostermayer Vorschläge zur Besetzung unterbreitet. Weitere Mitglieder der Findungskommissionen sind Maria Happel, Evamaria Wieser, David Schalko und Alfred Wopmann. 2.6. Steuerbescheid über eine Umsatzsteuernachzahlung der Wiener Staatsoper GmbH Im Zuge der Außenprüfung der Wiener Staatsoper GmbH wurde seitens des Finanzamtes festgestellt, dass die Erträge des Opernballs mit 10% Umsatzsteuer erfasst wurden. Laut Meinung des Finanzamtes kann dieser begünstigte Steuersatz, der seit jeher für diese Umsätze angewendet wurde, gemäß Umsatzsteuergesetz aber nicht zur Anwendung gelangen, weshalb der Normalsteuersatz von 20% zum Tragen käme. Dies bedeutet für die Wiener Staatsoper GmbH eine mögliche Steuernachzahlung in der Höhe von 2.168 TEUR. Diesbezüglich wurde Vorsorge im Jahresabschluss der Wiener Staatsoper GmbH getroffen. 2.7. Vordienstzeiten Das Besoldungssystem des Bundes wurde vom EUGH als rechtswidrig angesehen, da es wegen Nichtberücksichtigung von Vordienstzeiten vor dem 18. Lebensjahr als altersdiskriminierend anzusehen sei. Wesentliche Kollektivverträge des Bundestheaterkonzerns sind dem Besoldungssystem des Bundes nachgebildet, sodass sich eine derartige Problematik auch im Bundestheaterkonzern ergibt. Nunmehr ist beabsichtigt ein diskriminierungsfreies Besoldungssystem auf gesetzlicher Ebene für den Bund zu erlassen. Dieses wird Vorbild für eine entsprechende Neugestaltung des Besoldungssystems der betroffenen Kollektivverträge des Bundestheaterkonzerns sein. In den Jahresabschlüssen der jeweiligen Tochtergesellschaft wurde mit Rückstellungen dafür vorgesorgt. 1.339.314 Der größte Theaterkonzern der Welt begrüßte 2013/14 rund 1,4 Millionen Besucher. 24 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 25 Finanzielle Gebarung Finanzielle Gebarung 3. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Anzahl der Neuproduktionen (Anzahl Repertoire) 3.1. Arbeitnehmerbelange Der Bundestheaterkonzern beschäftigte im Geschäftsjahr 2013/2014 durchschnittlich 2.474 DienstnehmerInnen.6 MitarbeiterInnen insgesamt Beamte Vertragsbedienstete Angestellte Künstlerisches Personal Technisches Personal Gesamt MitarbeiterInnen je Gesellschaft Bundestheater-Holding GmbH Burgtheater GmbH Wiener Staatsoper GmbH Volksoper Wien GmbH ART for ART Theaterservice GmbH ART FOR ART Kreativ-Werkstätten GmbH ART FOR ART BUKAREST S.R.L. Gesamt 2013/2014 2012/2013 3942 29 29 199187 1.063 1.054 1.144 1.144 2.4742.454 2013/2014 2012/2013 16 16 557 556 972 961 529 525 400 395 0 0 0 2 2.4742.454 3.2. Sonstige für die Geschäftstätigkeit wichtige nichtfinanzielle Kennzahlen Anzahl der Besucher Burgtheater GmbH Wiener Staatsoper GmbH Volksoper Wien GmbH7 Gesamt Anzahl der Vorstellungen Burgtheater GmbH Wiener Staatsoper GmbH Volksoper Wien GmbH7 Gesamt 2013/2014 2012/2013 423.845 430.653 603.688 599.724 311.781308.008 1.339.3141.338.385 2013/2014 2012/2013 848 884 367 361 316310 1.5311.555 Rundungsdifferenzen in der Aufstellung aufgrund Vollzeitäquivalente möglich. Die Besucheranzahl, die Sitzplatzauslastung und die Anzahl der Vorstellungen der Volksoper Wien enthalten das Haupthaus, das Foyer, die verkauften Generalproben sowie die Vorstellungen im MuTH. 6 7 Burgtheater GmbH Wiener Staatsoper GmbH Volksoper Wien GmbH Gesamt Sitzplatzauslastung Burgtheater GmbH Wiener Staatsoper GmbH8 Volksoper Wien GmbH7 Gastspiele Burgtheater GmbH Wiener Staatsoper GmbH Volksoper Wien GmbH Gesamt Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 2012/2013 19 (54) 9 (64) 10 (22) 38 (140) 22 (51) 8 (63) 10 (22) 40 (136) 2013/20142012/2013 84,71% 86,19% 99,03%99,19% 82,17%82,28% 2013/20142012/2013 28 27 3 4 0 0 3131 4. Berichte aus dem Geschäftsjahr 2013/2014 4.1. Strategische Führung 4.1.1. Ressortzuständigkeit Am 16. Dezember 2013 wurde der Staatssekretär im Bundeskanzleramt Dr. Josef Ostermayer von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer als Bundesminister angelobt. Als solcher wurden ihm gemäß der Bundesministeriengesetz-Novelle 2014 (BGBl. I Nr. 11/2014) unter anderem auch folgende, bisher vom BMUKK besorgte Angelegenheiten übertragen: „Angelegenheiten der Kunst; Bundestheater“. Gemäß dem Bundestheaterorganisationsgesetz bzw. GmbH-Gesetz bestellt der zuständige Bundesminister sowohl den Geschäftsführer der Bundestheater-Holding GmbH als auch die jeweiligen künstlerischen Direktoren von Burgtheater GmbH, Wiener Staatsoper GmbH und Volksoper Wien GmbH. 4.1.2. Wechsel der Geschäftsführung der Bundestheater-Holding GmbH Mit Wirkung zum 30. Juni 2014 hat Dr. Georg Springer seine Funktion als Geschäftsführer der Bundestheater-Holding GmbH zurückgelegt. Bis zum 31. August 2014 übernahm Mag. Othmar Stoss interimistisch die Funktion des Geschäftsführers. Am 9. Juli 2014 gab BM Dr. Josef Ostermayer dem Parlament im Rahmen der Fragestunde des Nationalrats bekannt, dass er DI Günter Rhomberg ab 1. September 2014 (bis längstens 31. Dezember 2015) mit der interimistischen Geschäftsführung der Bundestheater-Holding betraut hat. 8 26 2013/2014 Vorstellungen-Hauptbühne Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 27 Finanzielle Gebarung Finanzielle Gebarung 4.1.3. Evaluierung der Bundestheater 4.1.5. Situation der Burgtheater GmbH Im Zuge der vom BMUKK in Auftrag gegebenen Evaluierung des Bundestheaterkonzerns wurden sechs Teilbereiche untersucht. Zunächst wurde 2009/2010 von der Rechtsanwaltskanzlei KARASEK WIETRZYK Rechtsanwälte GmbH die Rechtliche Evaluierung des Bundestheaterkonzerns durchgeführt. In der Folge wurden die Bundestheater-Holding GmbH und die ART for ART Theaterservice GmbH von Ernst & Young Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. in Form von Effizienzanalysen evaluiert. Anschließend wurden im Geschäftsjahr 2010/2011 von der Wirtschaftsprüfungskanzlei Ernst & Young Effizienzanalysen der Bühnengesellschaften durchgeführt. Im November 2013 wurde an die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG der Auftrag einer Gebarungsprüfung erteilt. In dem Bericht vom 11. November 2013 stellte die KPMG wesentliche Schwächen bei der internen Kontrolle des Rechnungslegungsprozesses in der Burgtheater GmbH fest. In weiterer Folge musste die Entlassung der früheren kaufmännischen Geschäftsführerin Mag. Silvia Stantejsky ausgesprochen werden. Am 11. März 2014 wurde auch der künstlerische Geschäftsführer Matthias Hartmann durch Bundesminister Ostermayer abberufen und idF entlassen. Unmittelbar danach, am 19. März 2014, betraute Bundesminister Ostermayer Frau Karin Bergmann-Blau mit der interimistischen Geschäftsführung der Burgtheater GmbH bis längstens 31. August 2016. Aufbauend auf diesen Analysen, hat die Bundestheater-Holding GmbH im Einvernehmen mit den Tochtergesellschaften einen Maßnahmenkatalog erarbeitet. Dieser auf Grundlage der Ergebnisse der Bundestheater-Evaluierung von der BundestheaterHolding erstellte, zum Teil über die Evaluierungsergebnisse hinausgehende, Maßnahmenkatalog wurde im Sommer 2011 den Aufsichtsräten aller Konzerngesellschaften übermittelt und von diesen Mitte September 2011 einstimmig genehmigt. Nach Prüfung durch das BMUKK (nunmehr BKA) erfolgt die schrittweise Umsetzung der Maßnahmen durch die Bundestheater-Holding unter Einbindung der Aufsichtsräte aller Gesellschaften des Bundestheaterkonzerns. Dieser Maßnahmenkatalog sieht bis zum Ende der Spielzeit 2014/2015 eine schrittweise Umsetzung der darin enthaltenen Maßnahmen mit einem geschätzten nachhaltigen Optimierungspotenzial in Höhe von ca. 12,4 Mio. EUR vor (Burgtheater GmbH: ca. 3,6 Mio. EUR, Wiener Staatsoper GmbH: ca. 6,7 Mio. EUR, Volksoper Wien GmbH: ca. 1,5 Mio. EUR, ART for ART Theaterservice GmbH: ca. 0,6 Mio. EUR). Ein wesentlicher Teil der auf Basis der Analysen erstellten Verbesserungsvorschläge dieses Maßnahmenkatalogs betraf lediglich die Anpassung bzw. Erhöhung der Kartenpreise. 4.1.4. Rechnungshofbericht Der überprüfte Zeitraum des Rechnungshofs umfasste im Wesentlichen die Geschäftsjahre 2009/2010 bis 2011/2012. Am 19. April 2013 fand die Schlussbesprechung statt, der Rohbericht ging der Bundestheater-Holding GmbH am 21. Jänner 2014 zu. Der Endbericht selbst wurde der Bundestheater-Holding GmbH am 23. Juli 2014 übermittelt. Im Wesentlichen wurden seitens des Rechnungshofes die Bereiche Steuerung und operative Führung des Bundestheater-Konzerns, Beteiligungs- und Finanzcontrolling, sowie Kontrollmechanismen thematisiert und kritisiert. Zahlreiche Empfehlungen des Rechnungshofes der schon im Herbst 2012 begonnenen Rechnungshofprüfung wurden bereits während der Prüfung umgesetzt, bzw. befinden sich derzeit noch in Umsetzung. Diese Empfehlungen betreffen insbesondere die Einführung eines einheitlichen Berichtswesens, die Verbesserung der administrativen Abläufe und die Wahrnehmung der Steuerungsaufgaben der Bundestheater-Holding GmbH. 28 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Zur aktuellen Situation der Burgtheater GmbH ist festzuhalten, dass nach den Besonderheiten, Ungewissheiten und Risiken, die der Jahresabschluss zum 31. August 2013 aufwies, dieser nun vorliegende Jahresabschluss der Burgtheater GmbH zum 31. August 2014 grundsätzlich eine deutliche Beruhigung der wirtschaftlichen Situation zeigt. Dennoch weist der vorliegende Jahresabschluss der Burgtheater GmbH zum 31. August 2014 immer noch Risiken auf, die aus der Zeit vor dem 31. August 2013, aus der noch nicht gänzlich abgeschlossenen Aufarbeitung der Vergangenheit und den außerordentlichen Ereignissen des Spieljahres 2013/2014 resultieren. Die im Jahresabschluss zum 31. August 2013 beschriebenen schwer einschätzbaren Risiken können nunmehr zwar zum Teil genauer beurteilt werden, zum Teil sind aber zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Jahresabschlusses der Burgtheater GmbH immer noch Verfahren und Prüfungen im Gang, deren Ausgang noch nicht abschätzbar ist. Darüber hinaus ist die Aufarbeitung der Vergangenheit zwar weit fortgeschritten, aber eben noch nicht final abgeschlossen. Die Bilanz der Burgtheater GmbH weist zum 31. August 2014 eine Reduktion des negativen buchmäßigen Eigenkapitals auf nunmehr - 3,97 Mio. EUR auf, nachdem dieses zum 31. August 2013 noch -10,3 Mio. EUR betragen hatte. Diese buchmäßige Überschuldung stellt jedoch aus folgenden Gründen keine insolvenzrechtliche Überschuldung dar: Die Bundestheater-Holding GmbH als 100%ige Eigentümerin hat am 24. März 2014 eine Patronatserklärung abgegeben. In dieser verpflichtet sich die Bundestheater-Holding GmbH, die Burgtheater GmbH stets so auszustatten und zu leiten, dass die Burgtheater GmbH jederzeit in der Lage ist, allen ihren Verpflichtungen (sowohl gegenwärtigen als auch künftigen), uneingeschränkt und fristgerecht nachzukommen, wobei diese Verpflichtung mit einem Maximalbetrag von 10 Mio. EUR beschränkt ist. Ein Betrag in Höhe von 5,0 Mio. EUR dieser Patronatserklärung ist durch die Aufnahme von Fremdkapital durch die Burgtheater GmbH im Juli 2014 in dieser Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 29 Zuschauerraum Volksoper Finanzielle Gebarung Höhe gebunden. Diese Patronatserklärung wurde auf unbestimmte Zeit gewährt. Der Geschäftsführer der Bundestheater-Holding hat erklärt, diese Patronatserklärung nicht vor dem 31. Dezember 2016 zu widerrufen. Weiters verfügt die Burgtheater GmbH (ungeachtet der Veräußerung der Probebühne im GJ 2013/2014) auch zum 31. August 2014 über stille Reserven im Finanzanlagevermögen. Die stillen Reserven im Anlagevermögen sowie die seitens der Bundestheater-Holding GmbH vorliegende „harte“ Patronatserklärung gewährleisten, dass für die Burgtheater GmbH auch weiterhin keine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes, sondern ein positives wirtschaftliches Eigenkapital vorliegt. 4.1.6. Publikumsdienst Die Bundestheater-Holding GmbH prüft derzeit die Möglichkeit, diese 1996 outgesourcten Sicherheitsdienstleistungen wieder hauseigenem Personal zu übertragen, was jedoch den Abschluss eines spezifischen Kollektivvertrages für diesen Personenkreis voraussetzt. Falls in den Verhandlungen mit den Gewerkschaften keine betriebswirtschaftlich zum Istzustand zumindest gleichwertige Lösung erzielt werden kann, wird eine konzernweite Ausschreibung der Sicherheitsdienstleistungen durch die Bundestheater-Holding GmbH erfolgen. Die Ergebnisse der Überprüfung werden für das Frühjahr 2015 erwartet. Eine allfällige Ausschreibung kann erst nach Optimierung der Leistungsmengen erfolgen. 4.1.7. Publikumsforum / Publikumsgespräche Da die Einrichtung des Publikumsforums vom Publikum der Österreichischen Bundestheater nicht angenommen wurde, hat der Gesetzgeber im Zuge der Novellierung des Bundestheaterorganisationsgesetzes im April 2012, BGBl Nr. I 33/2012, die Bestimmungen über das Publikumsforum mit Wirksamkeit vom 31. August 2014 außer Kraft gesetzt. Die Bühnengesellschaften sind jedoch weiterhin verpflichtet, öffentliche Publikumsgespräche – und zwar mindestens zwei pro Geschäftsjahr – abzuhalten (vgl. Vorblatt und Erläuterungen zu 1586 der Beilage XXIV. GP – Regierungsvorlage, Z 4, 5 und 14). 4.1.8. Gehaltsabschluss/Gehaltsverhandlungen Am 15. September 2014 konnte – nach langen und schwierigen Verhandlungen – eine Einigung mit der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten – Kunst, Medien, Sport, freie Berufe über eine generelle Bezugserhöhung für Bundestheaterbedienstete für die Geschäftsjahre 2014/2015 und 2015/2016 erzielt werden. Diese Einigung beinhaltet eine volle Übernahme des zweijährigen Bezugsabschlusses des Bundes für die beiden angeführten Geschäftsjahre, nachdem – ebenso wie im Bund – bei den Bundestheatern für das GJ 2013/2014 eine Nulllohnrunde vereinbart worden war. Die Gehaltserhöhung beträgt ab 1. November 2014 1,4 % plus 14,50 EUR und sodann für die Zeit vom 1. November 2015 bis 31. August 2016 1,77%. 30 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 1.531 Für 1.531 Vorstellungen gingen in der Saison 2013/14 die Lichter aus und wieder an. Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 31 Finanzielle Gebarung Finanzielle Gebarung 4.1.9. Verschiebung des Termins für Nichtverlängerungserklärungen 5. Risikoberichterstattung Aus Gründen der kaufmännischen Sorgfaltspflicht haben die Österreichischen Bundestheater mit der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten – Kunst, Medien, Sport, freie Berufe im Oktober 2013 eine Verschiebung der kollektivvertraglichen Nichtverlängerungstermine für das künstlerische Personal auf den letztmöglichen, vom Theaterarbeitsgesetz vorgesehenen Termin, nämlich auf den 31. Jänner 2014 vereinbart. 5.1. Allgemeine Beschreibung der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten, denen der Konzern ausgesetzt ist 4.2. Bauangelegenheiten Die Bauprojekte der Bundestheater-Holding GmbH wurden im Geschäftsjahr 2013/2014 aufgrund der angespannten Budgetsituation auf die wesentlichsten bzw. nicht weiter aufschiebbaren Bauvorhaben beschränkt. Die Sanierungsarbeiten im Burgtheater umfassten die Generalsanierung des Proberaums im 3. Stock des Zuschauerraumes, des Marmorsteinbodens auf der Feststiege, Anstreicher- und Malerarbeiten im Bühnen und Zuschauerbereich, die Sanierung der Türen und Fenster ebendort, sowie die Planung der Notbeleuchtungsanlage für Bühnen- und Zuschauerbereich. Im Akademietheater mussten die WC-Anlagen im Bühnenarbeiterbereich saniert und die Horizontale Hydrantenleitung im 1. Kellergeschoss erneuert werden. In der Wiener Staatsoper wurden Sanierungsarbeiten an den Brunnenanlagen vorgenommen sowie Handläufe und Geländer im Zuschauerhaus saniert und Kastenfenster im Lichthof auf der Operngassenseite erneuert. In der Volksoper Wien wurden Teile der Parkettsessel durch verschiedene Professionisten generalsaniert und Maler- und Anstreicherarbeiten im gesamten Gebäude vorgenommen. Zusätzlich wurden in allen Häusern die jährlich notwendigen, umfassenden Instandsetzungs- und Revisionsarbeiten durchgeführt. Auf Grund der systemimmanenten Notwendigkeit einer längerfristigen künstlerischen und damit wirtschaftlichen Planung besteht das größte Risiko für den Fortbestand der Bundestheater (in ihrer heutigen Form und Qualität) in der vom Eigentümer Bund zur Verfügung gestellten „Basisabgeltung“. Die Entwicklung der diesbezüglichen Zahlen im Zeitraum 1999 bis 2014 zeigt dies deutlich. Entwicklung der Basisabgeltung vs. fiktiv an die Inflationsrate angepasste Basisabgeltung10 InflationsindexBasisabgeltg.Basisabgeltg. Differenz Geschäftsjahr kum. in TEUR fiktiv in TEUR in TEUR 1999/00 0,0%133.645133.645 2000/01 2,2%133.645136.585 -2.940 0 2001/02 4,2%133.645139.258 -5.613 2002/03 5,5%133.645140.995 -7.350 2003/04 7,8%133.645144.069 -10.424 2004/05 10,1%133.645 147.143 -13.498 2005/06 12,1%133.645149.816 -16.171 2006/07 14,0%133.645152.355 -18.710 2007/08 18,1%138.645 157.835 -19.190 2008/09 18,5%138.645158.369 -19.724 2009/10* 20,5% 145.645 161.042 -15.397 2010/11** 24,7% 144.436 166.655 2011/12 27,4%144.436170.264 -25.828 2012/13*** 29,7% 2013/14 31,9%148.937176.278 -27.341 148.937 173.338 -22.219 -24.401 SUMME -228.807 4.3. Forschung und Entwicklung Die Konzerngesellschaften betreiben keine Forschung oder Entwicklung im klassischen Sinn. Es werden jedoch neue Technologien in der Bühnenkunst entwickelt sowie für verschiedene Theaterproduktionen Prototypen hergestellt. 4.4. Zweigniederlassungen Im GJ 2013/2014 gab es, neben der slowakischen Niederlassung der ART for ART Theaterservice GmbH in Bratislava, keine weiteren Zweigniederlassungen des Bundestheaterkonzerns. 32 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 * Ab dem Finanzjahr 2009 kam es zu einer weiteren nachhaltigen Erhöhung von 3,5 Mio. EUR auf insgesamt 142,145 Mio. EUR. Da der Erhöhungsbetrag von je 3,5 Mio. EUR für die Finanzjahre 2009 und 2010 für die Saison 2009/10 verwendet wurde, betrug die Basisabgeltung der Österreichischen Bundestheater für das GJ 2009/10 145,645 Mio. EUR. ** Ab dem Bundes-Finanzjahr 2011 leistet der Bund zusätzlich zur jährlichen Basisabgeltung in der Höhe von 142,145 Mio. EUR einen – zweckgebundenen! – Betrag von 2,291 Mio. EUR, sodass insgesamt 144,436 Mio. EUR zur Verfügung stehen. Dies war notwendig aufgrund des Neuabschlusses eines Kollektivvertrages für das Orchester der Wiener Staatsoper. *** Zur Abdeckung des zusätzlichen Finanzbedarfs des Bundestheaterkonzerns im GJ 2012/13 wurde im Bundesfinanzjahr 2013 eine Zusatzabgeltung gemäß § 7 Abs. 3 BThOG in der Höhe von 4,501 Mio. EUR aus den Budgetansätzen des BMUKK zur Verfügung gestellt. 10 Bericht Projekt „Optimierung der Struktur der Bundestheater-Holding GmbH“ vom 11. Dezember 2014 der Integrated Consulting Group S. 11, ergänzt um 2013/14. Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 33 Finanzielle Gebarung Finanzielle Gebarung Zum wiederholten Male muss festgestellt werden, dass durch die Beibehaltung der nominellen Höhe dieser Basisabgeltung ab dem Jahre 1999 eine reale Finanzierungslücke entstanden ist, welche einige Jahre durch Einsparungen in allen Bereichen (insbesondere auch beim Erhaltungsaufwand der historischen Gebäude Burgtheater, Staatsoper und Volksoper) sowie durch Produktivitätssteigerungen (vor allem durch Zentralisierung der Lager sowie bei Logistik und Transport) bis vor Kurzem gedeckt werden konnte. Die Erstellung einer, vom Österreichischen Rechnungshof zu Recht geforderten ausgeglichenen Dreijahresplanung ist für den gesamten Konzern damit unmöglich. Obwohl die finanziellen Deckungsgrade bei Schauspiel und Oper durch Kartenerlöse weltweit relativ gering sind (diese liegen zwischen 20% beim Schauspiel und 45% bei der Oper) stellt auch die jeweilige Höhe dieser Erlöse ein Risiko dar. Insbesondere deshalb als die Bundestheater seit Jahren hervorragende Auslastungszahlen aufweisen. In einer auch politisch unruhigen Zeit kann nicht von vornherein davon ausgegangen werden, dass sich diese positive Entwicklung über eine Planungsperiode von beispielsweise drei Jahren fortschreiben lässt. 5.1.1. Bisherige Entwicklung der Basisabgeltung11 Da die bis heute geltende, gesetzlich geregelte Basisabgeltung von 148,9 Mio. EUR schon ab dem Jahre 2013 nicht mehr ausreichte die jährlich steigende Finanzierungslücke zu schließen, erhielt die Bundestheater-Holding vom Eigentümer Bund die Zustimmung „nicht-betriebsnotwendiges Vermögen“ zu veräußern. Die Basisabgeltung, die der Bund gemäß § 7 Abs. 2 BThOG für die Aufwendungen, die den Bühnengesellschaften im Zusammenhang mit der Erfüllung des kulturpolitischen Auftrages und der Bundestheater-Holding GmbH im Zusammenhang mit der Wahrnehmung ihrer Aufgaben (insbes. strategische Führung des Konzerns in Verbindung mit Gesellschafterzuschüssen aufgrund behördlicher Aufträge sowie Instandhaltung der historischen Gebäudesubstanz) entstehen, zu leisten hat, betrug seit der Ausgliederung der Bundestheater aus der öffentlichen Verwaltung mit 1. September 1999 jeweils unverändert 133,645 Mio. EUR pro Geschäftsjahr. Umstandes betrug daher die Basisabgeltung ab dem Bundes-Finanzjahr 2011 insgesamt 144,436 Mio. EUR. Ab dem Bundes-Finanzjahr 2014 leistet der Bund eine jährliche Basisabgeltung in der Höhe von insgesamt 148,936 Mio. EUR. Der Basisabgeltung stehen steigende Personalkosten gegenüber, die im Geschäftsjahr 2013/2014 in Summe 174,0 Mio. EUR betrugen und damit mit rund 25,1 Mio. EUR über der erhöhten – zum Teil zweckgebundenen – Basisabgeltung lagen. Da die Personalkosten rund zwei Drittel des Gesamtaufwands der Österreichischen Bundestheater ausmachen, sind sie der zentrale Schlüssel künftiger Kostenentwicklungen. Während die von der Bundestheater-Holding GmbH aufgrund ihrer Kollektivvertragsfähigkeit jährlich zu verhandelnden generellen Gehaltserhöhungen der Bundestheaterbediensteten bis zur Ausgliederung stets an die Bezugsabschlüsse des öffentlichen Dienstes angepasst wurden, konnte die Bundestheater-Holding GmbH seit der Ausgliederung in harten, jedoch bis heute noch vom Verständnis der Arbeitnehmerseite getragenen Verhandlungen maßvolle Gehaltserhöhungen, die meist unter den Gehaltsabschlüssen des öffentlichen Dienstes lagen, abschließen. Die tatsächliche Entwicklung der Personalkosten seit der Ausgliederung zeigt, dass diese Kosten (1999/2000 bis 2013/2014) aufgrund zahlreicher Einsparungsmaßnahmen und Produktivitätssteigerungen nur um 22,4% (!) gestiegen sind, im Verhältnis dazu beträgt die kumulierte Inflationsrate 31,9%. Personalkostenentwicklung Erst mit Wirksamkeit für das Geschäftsjahr 2007/2008, nämlich ab dem BundesFinanzjahr 2008, wurde die Basisabgeltung auf 138,645 Mio. EUR und ab dem Bundes-Finanzjahr 2009 auf 142,145 Mio. EUR erhöht. Im Zusammenhang mit der „Auflösung des sogenannten Republiksvertrages zwischen BMUKK und dem Verein der Wiener Philharmoniker leistet der Bund ab dem BundesFinanzjahr 2011 2,291 Mio. EUR zusätzlich zur jährlichen Basisabgeltung. Dieser Betrag wurde zweckgebunden zur Finanzierung des neuen Kollektivvertrages für das Orchester der Wiener Staatsoper GmbH bereit gestellt. Unter Berücksichtigung dieses Personalkosten in % Inflation kumuliert fiktive Steigerung ohne Rationalisierung 11 Zur Abdeckung des zusätzlichen Finanzbedarfs des Bundestheaterkonzerns im GJ 2012/13 wurde im Bundesfinanzjahr 2013 eine Zusatzabgeltung gemäß § 7 Abs. 3 BThOG in der Höhe von 4,501 Mio. EUR aus den Budgetansätzen des BMUKK zur Verfügung gestellt. 34 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 35 Finanzielle Gebarung Finanzielle Gebarung Personalkosten – Basisabgeltung Wesentliche Ertrags- und Aufwandspositionen 2013/2014 in Mio. EUR 2013/14 Basisabgeltung Umsatzerlöse Sponsoring Sonstige Erträge Personalkosten 148,965,0 3,9 18,8174,0 240.000 220.000 200.000 180.000 160.000 140.000 120.000 Personalkosten in Mio. EUR Basisabgeltung in Mio. EUR Die Abweichung der Personalkosten im GJ 2012/13 ist auf drohende Steuernachzahlungen der Burgtheater GmbH aus Vorjahren in der Höhe von bis zu 7,9 Mio. EUR zurückzuführen. MitarbeiterInnen der Bundestheater 100.000 80.000 n Personalkosten 60.000 n Sonstige Erträge 40.000 n Sponsoring 20.000 n Umsatzerlöse n Basisabgeltung 11 Budget Personalkosten Seit der Ausgliederung hat sich der Personalstand von 2.673 MitarbeiterInnen auf 2.474 MitarbeiterInnen im GJ 2013/14 reduziert. 5.1.2 Zukünftige Erfordernisse/Risiken12 Bundestheaterkonzern 2500 n Holding: 16 2000 n Burgtheater: 557 1500 n Wiener Staatsoper: 972 1000 n Volksoper Wien: 529 500 11 n ART for ART THSG: 400 (inkl. ART FOR ART Bukarest) Rundungsdifferenzen in der Aufstellung aufgrund Vollzeitäquivalente möglich. Hervorzuheben ist eine erneute Steigerung der Besucherzahlen der Wiener Staatsoper von 599.724 auf 603.688 sowie die weiterhin unvergleichbar hohe Sitzplatzauslastung 2013/2014: 99,03% und 2012/2013: 99,19%. Auch die Besucherzahlen in der Volksoper Wien konnten von 308.008 auf 311.781 gesteigert werden. Zur Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Spielbetriebes (lt. dem kulturpolitischen Auftrag des Eigentümers Bund) im bisher gewünschten quantitativen und qualitativen Umfang reicht die zuletzt beschlossene Anhebung der „Basisabgeltung“ auf 148,9 Mio. EUR nicht aus. Die Spielzeiten 2014/2015 sowie 2015/2016 können nur durch weitere Einsparmaßnahmen sowie die (geplanten und erst teilweise realisierten) zusätzlichen Erlöse aus dem Verkauf des „nicht-betriebsnotwendigen“ Immobilienvermögens in der Höhe von mindestens ca. 15 Mio. EUR pro Jahr finanziert werden. Konkret heißt dies, dass die Basisabgeltung in der Höhe von 149 Mio. EUR inklusive der Erlöse aus Immobilienverkäufen in der Höhe von ca. 15 Mio. EUR, in diesen beiden Jahren bereits bei insgesamt ca. 164 bis 165 Mio. EUR liegt. 12 36 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Siehe auch Punkt 5.1. Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 37 Finanzielle Gebarung Finanzielle Gebarung 5.2. Finanzinstrumente Gemäß § 243 Abs. 3 Z 5 UGB (Verwendung von Finanzinstrumenten) verfügt die Bundestheater-Holding GmbH ausschließlich über originäre Finanzinstrumente, wie zum Beispiel Kassenbestände und Forderungen, wobei ein etwaiges Ausfallrisiko als äußerst gering einzustufen ist. Zur Finanzierung von Investitionen wurden von der ART for ART Theaterservice GmbH über die Bundesfinanzierungsagentur Darlehen in der Höhe von 13,98 Mio. EUR (Nominalwert) in Anspruch genommen. Desweiteren wurde seitens der Burgtheater GmbH Fremdkapital in der Höhe von 5 Mio. EUR aufgenommen. Wie schon an anderer Stelle ausgeführt, wurde die Basisabgeltung seit der Ausgliederung (133.645 TEUR 1999/2000) deutlich unter der Inflationsrate erhöht, sodass die Bundestheater seither insgesamt 228.807 TEUR weniger an finanziellen Mitteln – im Vergleich zu einer Inflationsanpassung – erhalten haben. Eine an die Inflation angepasste Basisabgeltung würde im GJ 2013/2014 176.278 TEUR betragen. Dies bestätigt auch die ICG Studie vom Dezember 2014, wonach die Bundestheater seit 1999 durch die Nicht-Indexierung der Basisabgeltung in Summe ca. über 200 Mio. EUR (1999/2000 bis 2012/2013) weniger erhalten (und verbraucht) haben – und trotzdem aus eigener Kraft ihren Leistungsumfang und die Qualität nicht eingeschränkt haben. 6. Voraussichtliche Entwicklung des Konzerns (Prognosebericht) Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Konzernlageberichtes befinden sich die Bundestheater in einer wirtschaftlich überaus angespannten Situation. Zwar kann bis zum 31. August 2016 mit einem ausgeglichenen Budget gerechnet werden, aber eben nur, weil in diesen zwei Spieljahren (2014/2015 und 2015/2016) die erwähnten (siehe Punkt 5.1.2) zusätzlichen Finanzmittel aus den Immobilienverkäufen in der Höhe von mindestens 30 Mio. EUR zufließen werden. Verschärfend kommt das Risiko hinzu, dass bei der Budgetplanung weiterhin von den, im internationalen Vergleich sehr hohen Kartenerlösen (vor allem in der Staatsoper) ausgegangen wird. Als Kommentar zu dieser, ab der aktuell zu planenden Saison 2016/2017 existenziellen Situation, muss hier angemerkt werden, dass der zusätzliche Finanzbedarf in keinem Zusammenhang mit den negativen Auswirkungen der sogenannten „Burgtheaterkrise“ im Jahr 2013 steht. Diese außerordentlichen Verluste wurden durch Vermögensverkäufe der Burgtheater GmbH (Probebühne) und durch einen (aus dem Budget des Burgtheaters GmbH zurück zu zahlenden) Kredit über 5 Mio. EUR finanziert. Bei der Prognose über den voraussichtlichen zusätzlichen Finanzbedarf ab 2016/2017 sind auch die Bezugsanpassungen für die ca. 2.450 Mitarbeiter noch nicht berücksichtigt. Diese betrugen zuletzt (bei sehr niederen Kollektivvertragsabschlüssen) ca. 3 Mio. EUR pro Jahr. Wie konnte es zu dieser existenzbedrohenden Lage des Bundestheaterkonzerns kommen? Nachdem in der Öffentlichkeit oftmals mit falschen Argumenten und Zahlen operiert wird, muss in diesem aktuellen Lagebericht festgehalten werden, dass der bis zuletzt reibungslose Spielbetrieb nur dadurch aufrecht erhalten werden konnte, da seit Jahren Einsparungsmaßnahmen ergriffen wurden und die Gesamtproduktivität enorm gesteigert werden konnte. Es ist bekannt, dass Theaterbetrieben (mit einem Personalkostenanteil von über ca. 75%) hinsichtlich wirtschaftlicher Produktivitätssteigerungen enge Grenzen gesetzt sind. Die Aufrechterhaltung künstlerischer Leitbetriebe ist nur mittels entsprechender öffentlicher Co-Finanzierung (Subventionen) möglich. Dies gilt grundsätzlich für den gesamten Kultur- wie auch Bildungsbereich. Schlussendlich ist es also eine hochpolitische Entscheidung, welche die Regierung und die Abgeordneten des Österreichischen Parlaments in allernächster Zeit zu treffen haben werden. Es stellt sich die Frage: „Wollen wir uns, die für unsere kulturelle Identität so wichtigen künstlerisch tätigen Spitzenbetriebe weiterhin leisten oder nicht?“ Ein „jein“ wird es nicht geben können, da ein Großteil der Beschäftigten in den vergangenen Jahren viele Vorleistungen erbracht haben (freiwillige, unbezahlte Mehrdienstleistungen, Nulllohnrunde, etc.), seit einigen Jahren mit durchschnittlich sehr niederen Löhnen/Gehältern angestellt sind und keine wesentlichen Einsparungspotentiale mehr gegeben sind. D.h. dass nur ein radikaler Personalabbau Kosten sparen könnte und dies wiederum zu einer grundsätzlichen Veränderung bzw. Reduzierung des qualitativen Leistungsangebots zwingt. Diese Situation ist nicht neu, sondern hat sich durch reale jährliche Kürzungen der Subventionen bereits seit mehreren Jahren aufgebaut. Ständige Optimierungen der Abläufe und qualitative Verbesserungen in nahezu allen Betriebsbereichen müssen dabei in allen Häusern weiterhin eine selbstverständliche Aufgabe der jeweiligen Geschäftsführungen sein und bleiben. Die dadurch erzielbaren weiteren Einsparungen können aber das Grundproblem der gegebenen 38 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 39 Eingangsbereich Staatsoper Finanzielle Gebarung Unterfinanzierung nicht lösen. Der Unterzeichnende konnte sich in den vergangenen Monaten als Geschäftsführer der Bundestheater-Holding GmbH ein unabhängiges Bild von der Organisation und dem aktuellen Status der Bundestheater-Gruppe machen. Bei allen noch gegebenen Verbesserungspotentialen stellt sich aus dieser Sicht für die politisch Verantwortlichen die Grundsatzfrage, ob das wertvolle Kulturgut (Staatsoper, Volksoper und Burgtheater) ohne radikale Veränderungen des qualitativen und quantitativen Angebots weiter bestehen wird können – oder nicht. Falls es im österreichischen Parlament dazu einen negativen Entscheid geben sollte, wäre damit ein kaum mehr zu revidierendes Urteil gesprochen. Einmal aufgegebene künstlerische Positionen können nicht mehr wieder gewonnen werden. Zum Abschluss dieses aktuellen Lageberichtes, in dem auf Grund der Schwerpunktsetzung auf wirtschaftliche Fragen den kreativen Leistungen leider viel zu wenig Platz eingeräumt werden konnte, soll hiermit allen mit Empathie und großem persönlichen Einsatz arbeitenden KünstlerInnen und MitarbeiterInnen der Dank ausgesprochen werden. Wien, am 23. Februar 2015 DI Günter Rhomberg Geschäftsführer der Bundestheater-Holding GmbH 40 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Quelle: IHS Studie 2014, Ökonomische Wirkungen der Bundestheater in Wien und Österreich Bei Beachtung des bis jetzt nicht erwähnten hohen Werbewertes von Burgtheater, Staats- und Volksoper für die Republik sowie der positiven wirtschaftlichen Umweg-Rentabilität der Bundestheater für den Fremdenverkehr (zuletzt bestätigt durch die aktuelle Untersuchung „Ökonomische Wirkungen der Bundestheater in Wien und Österreich“ des Instituts für Höhere Studien IHS) wäre es gesamtheitlich gesehen eine sehr kurzsichtige Entscheidung, die Bundestheater zu demontieren, d.h. ihren Leistungsumfang zu reduzieren. Erreichte doch dieses künstlerische Angebot im vergangenen Wirtschaftsjahr eine neue Rekordzahl von ca. 1,4 Millionen Besuchern. 132,9 148,9 Mio EUR Subventionen flossen in der Saison 2012/13 an die Bundestheater, 132,9 Mio. EUR in Form von Steuern und Abgaben an die öffentliche Hand zurück. Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 41 Finanzielle Gebarung Finanzielle Gebarung Bilanz des Bundestheaterkonzerns für das Geschäftsjahr 2013/2014 Konzernbilanz zum 31. August 2014 Aktiva Passiva A.Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen 31.8.201431.8.2013 EUR TEUR 253.260,00 186 31.8.201431.8.2013 EUR TEUR A.Eigenkapital I.Stammkapital 11.500.000,00 11.500 II.Kapitalrücklagen 0,00 350 III.Gewinnrücklagen 0,00 0 IV.Konzern-Bilanzverlust davon Verlustvortrag TEUR -22.261,9 (Vorjahr: EUR 0,0) -28.399.612,20 -22.262 V. Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung 40.208.403,15 40.208 23.308.790,95 29.797 II.Sachanlagen 1. G rundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 44.529.961,68 45.663 B. Unversteuerte Rücklagen 2. technische Anlagen und Maschinen 12.669.039,59 14.791 Bewertungsreserve aufgrund von Sonderabschreibungen 779.714,00 837 3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung11.773.163,70 13.066 C.Investitionszuschüsse 1.294.137,99 866 4. Produktionen13.179.248,99 12.203 5. g eleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 4.023.188,20 6.786 D.Rückstellungen 86.174.602,16 92.510 1. Rückstellungen für Abfertigungen 9.399.352,00 8.444 III.Finanzanlagen 2. Steuerrückstellungen 5.500,00 60 1. Wertpapiere des Anlagevermögens 114.560,00 115 3. Sonstige Rückstellungen 30.475.862,68 37.681 86.542.422,16 92.810 39.880.714,68 46.184 B.Umlaufvermögen I.Vorräte E.Verbindlichkeiten 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 507.441,92 584 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5.000.000,00 0 2. Unfertige Erzeugnisse 0,00 2 davon aus verbundenen Unternehmen 3. Fertige Erzeugnisse und Waren 388.042,33 426 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 10.128.675,65 9.537 4. Noch nicht abrechenbare Leistungen 150.068,79 7 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.505.086,28 4.983 5. Geleistete Anzahlungen 7.637,75 5 4.Sonstige Verbindlichkeiten 26.666.081,37 11.305 1.053.190,79 1.024 a) davon aus Steuern EUR 3.663.254,82 47.299.843,30 25.825 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (Vorjahr: TEUR 1.529) 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.948.949,95 1.635 b) davon im Rahmen der 2. S onstige Forderungen und Vermögensgegenstände 726.933,79 1.329 sozialen Sicherheit EUR 2.332.579,57 2.675.883,74 2.965 (Vorjahr: TEUR 2.292) III.Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 19.563.802,08 2.486 c) davon Finanzschulden aus Darlehen des Bundes 23.292.876,61 6.474 EUR 13.980.000,00 (Vorjahr: EUR 0,0) C.Rechnungsabgrenzungsposten6.047.572,02 5.916 F.Rechnungsabgrenzungsposten3.319.669,87 1.691 115.882.870,79 105.200 115.882.870,79 105.200 42 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 43 Finanzielle Gebarung Finanzielle Gebarung Gewinn- und Verlustrechnung des Bundestheaterkonzerns für das Geschäftsjahr 2013/2014 2013/14 2012/13 EUR TEUR 1.Umsatzerlöse 65.007.777,61 66.467 7.Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände 2. Veränderung des Bestands an fertigen und des Anlagevermögens und Sachanlagen -24.674.094,98 unfertigen Erzeugnissen sowie an noch nicht abrechenbaren Leistungen -17.922,54 -19 14.765 4. sonstige betriebliche Erträge a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum -29.663 3. andere aktivierte Eigenleistungen 13.642.704,84 2013/14 2012/13 EUR TEUR 8. sonstige betriebliche Aufwendungen a) Steuern, soweit sie nicht unter Z 21 fallen -402.328,02 -399 b)übrige -36.345.775,34 -39.571 -36.748.103,36 9 -39.971 Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen 129.113,17 b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 3.731.567,44 c)übrige 154.073.067,59 153.657 des Finanzanlagevermögens 2.736,00 3 236.566.308,11 235.159 11. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 79.726,91 137 281 5.Aufwendungen für Material und sonstige 9.Zwischensumme aus Z 1 bis 8 (Betriebsergebnis) -6.415.374,25-22.784 10.Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen 12. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen und Wertpapieren des Umlaufvermögens 0,00 0 a)Materialaufwand -5.870.536,53 -5.381 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -234.400,34 -139 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -1.630 14. Zwischensumme aus Z 10 bis 13 (Finanzergebnis) -151.937,43 1 -7.010 15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -6.567.311,68-22.783 bezogene Herstellungsleistungen -1.689.125,87 -7.559.662,40 6.Personalaufwand 16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag a)Löhne b) Gehälter-138.264.638,24 c)Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen -254.316,60 -226 -136.141 22.267,04 18. Auflösung unversteuerter Rücklagen 57.291,00 an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen -2.440.237,25 -1.687 20. Auflösung von Gewinnrücklagen d) Aufwendungen für Altersversorgung -8.143.160,32 -8.456 21. Zuweisung zu Gewinnrücklagen0,00 e)Aufwendungen für gesetzlich 472 0,000 22. Konzern-Jahresverlust -6.137.753,64 0 -22.262 vorgeschriebene Sozialabgaben 22. Konzern-Verlustvortrag aus dem Vorjahr -22.261.858,56 0 sowie vom Entgelt abhängige 23.Konzern-Bilanzverlust-28.399.612,20 -22.262 Abgaben und Pflichtbeiträge -24.770.450,78 f) sonstige Sozialaufwendungen -34.631 -127.018,43 -159 -173.999.821,62 -181.299 44 68 19. Auflösung von Kapitalrücklagen350.000,00 -19 17.Konzern-Jahresfehlbetrag -6.545.044,64-22.802 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 45 Finanzielle Gebarung Finanzielle Gebarung Bilanz der Bundestheater-Holding GmbH für das Geschäftsjahr 2013/2014 Bilanz zum 31. August 2014 Aktiva Passiva 31.8.201431.8.2013 EUR TEUR I.Stammkapital 11.500.000,00 I. Immaterielle Vermögensgegenstände Software 0,00 nicht gebundene 1. G rundstücke und Bauten, davon Gewinnvortrag EUR 1.270,18 10.612.087,51 10.753 und Geschäftsausstattung 150.984,00 167 3. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 0,00 188 Anteile an verbundenen Unternehmen 11.108 510.308,65 11.273.380,16 510 1. Forderungen aus Lieferungen 2. Forderungen gegenüber und Leistungen verbundenen Unternehmen 500,00 0 316.536,21 477 3. sonstige Forderungen und II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 489.523,60 2.289.018,15 2.778.541,75 876 4.535 5.411 C.Rechnungsabgrenzungsposten13.300,51 14.065.222,42 46 11.851 77.500,00 78 C.Rückstellungen 1. Rückstellungen für Abfertigungen 0,00 13 2. sonstige Rückstellungen 1.458.482,80 3.583 1.458.482,80 1.Verbindlichkeiten aus Lieferungen 2.Verbindlichkeiten gegenüber und Leistungen Vermögensgegenstände172.487,39 399 1 3.596 D.Verbindlichkeiten I.Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen 11.619 B.Umlaufvermögen 701,81 11.500.701,81 III.Finanzanlagen 350 (Vorjahr: TEUR 3,7) 2. andere Anlagen, Betriebs- 10.763.071,51 0,00 III.Bilanzgewinn, davon Grundwert EUR 11.239,51 (Vorjahr: TEUR 11,2) 11.500 II.Kapitalrücklagen, 0 II.Sachanlagen 31.8.201331.8.2012 EUR TEUR A.Eigenkapital A.Anlagevermögen 11 17.041 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 107.746,81 65 verbundenen Unternehmen 837.903,50 1.383 3. sonstige Verbindlichkeiten, 31.367,29 16 davon aus Steuern EUR 1.803,91 (Vorjahr: TEUR 1,2), davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 21.790,38 (Vorjahr: TEUR 13,8) 977.017,60 1.464 E.Rechnungsabgrenzungsposten51.520,21 14.065.222,42 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 52 17.041 47 Eingangsbereich Staatsoper Finanzielle Gebarung Gewinn- und Verlustrechnung der Bundestheater-Holding GmbH für das Geschäftsjahr 2013/2014 2013/14 2012/13 EUR TEUR Quelle: IHS Studie 2014, Ökonomische Wirkungen der Bundestheater in Wien und Österreich / „Wiener Gästebefragung 2004- 2009“ 1.Umsatzerlöse 781.391,33 775 2. sonstige betriebliche Erträge a) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 851.785,45 62 b)übrige 1.728.504,60 5.320 2.580.290,05 5.382 3.Personalaufwand a)Löhne 0,00 0 b)Gehälter -1.407.356,91 -1.401 c)Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Vorsorgekassen -6.728,85 -10 d) Aufwendungen für Altersversorgung -138.623,87 -148 e)Gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -197.005,14 -189 f) sonstige Sozialaufwendungen 0,00 0 -1.749.714,77 -1.747 4.Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -347.327,76 -342 5.sonstige betriebliche Aufwendungen a) Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen und vom Ertrag fallen -21,80 0 b)übrige -1.631.474,61 -3.528 -1.631.496,41 -3.528 6. Zwischensumme aus Z 1 bis 5 (Betriebsergebnis) -366.857,56 540 7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 67.590,89 75 8.Aufwendungen aus Finanzanlagen, davon Abschreibungen EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 1.000,0) 0,00 -1.000 9.Zinsen und ähnliche Aufwendungen, davon betreffend verbundene Unternehmen EUR 50.487,70 (Vorjahr: TEUR 49,2) -50.487,70 -49 10.Zwischensumme aus Z 7 bis 9 (Finanzergebnis) 17.103,19-974 11.Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -349.754,37 -1.434 12.Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -814,00 -2 13.Jahresfehlbetrag -350.568,37-436 14.Auflösung Kapitalrücklage 350.000,00 434 15. Jahresverlust -568,37-2 16.Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 1.270,18 4 17.Bilanzgewinn 701,811 48 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2012/2013 2013/2014 71 71 % der Touristen kommen wegen des Kunst- und Kulturangebots nach Wien, jeder vierte Tourist besucht auch eine Theater- oder Opernaufführung. Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 49 Bühne Volksoper Bauprojekte Bauprojekte (Alle Kosten exklusive Umsatzsteuer) Die Bauprojekte der Bundestheater-Holding wurden im Geschäftsjahr 2013/14 aufgrund der angespannten Budgetsituation auf die wesentlichsten bzw. nicht weiter aufschiebbaren Bauvorhaben beschränkt. 1.1.Diverse Instandsetzungsarbeiten (Büros, Pausenräume, Verkehrswege, Fußböden) und Reparaturen als Sofortmaßnahme etc. Gesamtkosten ca. € 120.000,00 1.8.Sanierung des Marmorsteinbodens auf der volksgartenseitigen Feststiege (Steinmetzarbeiten). Gesamtkosten ca. € 28.000,00 1.2.Sanierung der Türen und Fenster im Zuschauer- und Bühnenbereich. 1.9.Trockenlegungsarbeiten in der Klimazentrale und im Stiegenhaus des 1. Kellergeschoßes. Gesamtkosten ca. € 22.000,00 Gesamtkosten ca. € 20.000,00 1.3.Textile Revision – Zuschauerraum: 1.10.Reparatur des Blasengels am ZuSicherheitsrevision an Bestuhlung, schauerraumdach (Gerüst-, SpengTeppichböden, Vorhängen, Damastler und Schlosserarbeiten). bespannungen, brandhemmende Gesamtkosten ca. € 20.000,00 Imprägnierungen Gesamtkosten ca. € 75.000,00 1.4.Anstreicher- und Malerarbeiten im Bühnen- und Zuschauerbereich. 1.11.Trockenlegungsarbeiten in der Klimazentrale und im Stiegenhaus des 1. Kellergeschoßes. Gesamtkosten ca. € 54.000,00 1.5.Planungsarbeiten für Not- und Sicherheitsbeleuchtung. Gesamtkosten ca. € 30.000,00 1.6.Sanierungsarbeiten am Blechdach über dem volksgartenseitigen Feststiegentrakt (Spengler- und Anstreicharbeiten. Volksgartenseitig durchgeführt. Gesamtkosten Gesamtkosten ca. € 18.000,00 1.12.Generalsanierung des Proberaumes (Tonstudio) im 3. Stock, Zuschauerraum (Fußboden-, Akustik-, Tischler-, Trockenbau-, Elektro-, Lüftung-, Maler- und Anstreicherarbeiten). Gesamtkosten ca. € 60.000,00 ca. € 12.000,00 50 Gesamtkosten ergänzt um 2013/14. 1.7.Erneuerung des Parkettbodens im 1. Pausenfoyer. Quelle: Bericht Projekt Optimierung der Struktur der Bundestheater-Holding GmbH vom 11. Dezember 2014 der Integrated Consulting Group S. 11, 1. BURGTHEATER ca. € 21.000,00 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 228,8 Die Basisabgeltung für die Bundestheater hielt mit der Inflationsrate nicht Schritt. Der Einnahmenausfall seit der Ausgliederung 1999 beträgt 228,8 Mio. EUR. Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 51 Bauprojekte Bauprojekte 2. AKADEMIETHEATER 3. STAATSOPER 2.1.Diverse Instandsetzungsarbeiten (Büros, Pausenräume, Verkehrswege, Türen, Fußböden) und Reparaturen als Sofortmaßnahme etc. 3.1.Anstreicher- und Malerarbeiten im gesamten Gebäude sowie Restaurierungsarbeiten im Schwindfoyer. Gesamtkosten Gesamtkosten ca. € 14.000,00 2.3.Anstreicher- und Malerarbeiten im Bühnen- und Zuschauerbereich. Gesamtkosten ca. € 35.000,00 Gesamtkosten ca. € 40.000,00 2.5.Instandsetzung des Bühnenholzbodenbelages. Gesamtkosten ca. € 7.000,00 2.6.Erneuerung der horizontalen Hydrantenleitung im 1. Kellergeschoß. Gesamtkosten ca. € 45.000,00 3.2.Baulicher Brandschutz: Sanierung bzw. Tausch von Brandschutztüren und Anschluss an die Brandmeldeanlage. ca. € 60.000,00 Gesamtkosten ca. € 13.000,00 3.3.Baumeisterarbeiten in Sanitäranlagen nach Rohrgebrechen, Sanierung von Wand- und Deckenputz in Abstell- und Lagerräume, Abbruch des Gußasphalts in der Unterbühne. 2.4.Erneuerung der WC-Anlagen im Bühnenarbeiterbereich 1. Stock (Baumeister-, Trockenbau-, Lüftung-, Sanitär- und Fliesenlegerarbeiten). Gesamtkosten ca. € 92.000,00 2.2.Textile Revision – Zuschauerraum: Sicherheitsrevision an Bestuhlung, Teppichböden, Damastbespannungen und brandhemmende Imprägnierungen. Gesamtkosten ca. € 47.000,00 3.4.Diverse Instandsetzungsarbeiten an PVC- und Teppichböden, Bühnenboden, Boden- und Wandfliesen, Reparaturverglasungen sowie bauliche Sanierungsarbeiten. Einholung der behördlich vorgeschriebenen Befunde. Anpassung der Bestandspläne. Gesamtkosten ca. € 102.000,00 3.5. Erneuerung der Sicherheitsbeleuchtung (Elektroarbeiten), GDrähtetausch, Erneuerung der E-Installation in beiden Gerstner Offices. Gesamtkosten 3.6.Herstellung und Montage von Sicherheitsgeländern bei den Vorlegestufen der Fluchttüren sowie Sanierung von Handläufen und Geländern im Zuschauerhaus. 4. VOLKSOPER 4.1.Anstreicher- und Malerarbeiten im gesamten Gebäude. Gesamtkosten ca. € 15.000,00 4.2.Baulicher Brandschutz: Tausch alter Eisentüren gegen neue, zertifizierte Brandschutztüren und Wartung. 3.7.Erneuerung des Verbundestriches in der Unterbühne. Gesamtkosten ca. € 11.000,00 Gesamtkosten ca. € 40.000,00 Gesamtkosten ca. € 28.000,00 3.8.Herstellung und Montage von Kastenfenstern im operngassenseitigen Lichthof (1. Baustufe). Gesamtkosten ca. € 103.000,00 3.9.Kanalsanierungen im gesamten Gebäude. Gesamtkosten ca. € 18.000,00 4.3.Diverse Instandsetzungsarbeiten an PVC- und Parkettböden, Bühnenboden, Boden- und Wandfliesen, Reparaturverglasung. Behebung von Kanal- und Rohrgebrechen. Gesamtkosten ca. € 60.000,00 4.4.Baumeisterarbeiten in div. Bereichen des Bühnen- und Zuschauerhauses. Gesamtkosten ca. € 25.000,00 Gesamtkosten ca. € 38.000,00 3.10.Sanierungsarbeiten an den Brunnenanlagen und der Winterschutzabde4.5.Generalsanierung der Parkettbestuhckung. lung (linker und rechter Block) inkl. Gesamtkosten ca. € 31.000,00 Deckenuntersichtsverkleidung in F 60 (Tischler-, Tapezierer-, Zimmerer-, 3.11.Textile Revision – Zuschauerraum: Schlosser- und Trockenbauarbeiten). Sicherheitsrevision an Bestuhlung, Brüstung, Handläufen und Logen- Gesamtkosten ca. € 170.000,00 dekoration und Damastbespan4.6.Textile Revision – Zuschauerraum: nung. Vorhangreinigung. Sicherheitsrevision samt Imprägnie Gesamtkosten ca. € 46.000,00 rung an Bestuhlung, Brüstung und Handläufen, Logendekoration und Damastbespannung. Erneuerung der Brüstungsbespannung im Parkett. ca. € 26.000,00 4.7.Überprüfung der elektrischen Anlage im Zuschauerhaus, Blitzschutz- und Elektroanlage, Hydranten, Statikergutachten. 52 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014 Gesamtkosten ca. € 2.000,00 53 Staatsoper Bühne Kartenverkauf Kartenverkauf Abendkassen Tageskassen Öffnungszeiten: Ab eine Stunde vor Vorstellungsbeginn Zentrale Kassen der Bundestheater 1010 Wien, Operngasse 2 Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 8 – 18 Uhr Samstag, Sonn- und Feiertag: 9 – 12 Uhr Burgtheater T: +43 (1) 514 44 – 4440 Burgtheater 1010 Wien, Universitätsring 2 T: +43 (1) 514 44 – 4440 Öffnungszeiten siehe Zentrale Kassen Kasino T: +43 (1) 514 44 – 4830 Info unter den Arkaden 1010 Wien, Herbert von Karajan Platz T: +43 (1) 514 44 – 2958 Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn Samstag: 9 – 17 Uhr Sonn- und Feiertag geschlossen Volksoper Wien 1090 Wien, Währinger Straße 78 T: +43 (1) 514 44 – 3318 Öffnungszeiten siehe Zentrale Kassen Wiener Staatsoper T: +43 (1) 514 44 – 2418 Volksoper Wien T: +43 (1) 514 44 – 3318 Telefonischer Kartenverkauf mit Kreditkarte und mit bundestheater.at-CARD täglich von 10 – 21 Uhr T: +43 (1) 513 1 513 Kartenverkauf im Internet www.bundestheater.at Impressum Geschäftsbericht 2013/2014 Bundestheater-Holding GmbH Herausgeber: DI Günter Rhomberg Bundestheater-Holding GmbH, Goethegasse 1, 1010 Wien Kreativkonzept: Rosebud, Inc. 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Es ist der seligste Schlupfwinkel für diejenigen, die ihre Kindheit heimlich in die Tasche gesteckt und sich damit auf und davon gemacht haben, um bis an ihr Lebensende weiterzuspielen.“ Max Reinhardt 56 Geschäftsbericht Bundestheater-Holding 2013/2014