NLS-Jahresbericht 2014
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NLS-Jahresbericht 2014
2 0 14 JAHRESBERICHT Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen Die Arbeit der Geschäftsstelle der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) wird aus Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung finanziert. Hierfür und für die gute Zusammenarbeit danken wir ausdrücklich. Jahresbericht 2014 GESCHÄFTSSTELLE Geschäftsführer Dr. Manfred Rabes Referentinnen Angela Böttger Ricarda Henze Ingeborg Holterhoff-Schulte Martina Kuhnt Verwaltung Eva Kappel Jürgen Renken Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen Podbielskistraße 162 | 30177 Hannover Tel.: 05 11 - 62 62 66 0 | Fax 05 11 - 62 62 66 22 [email protected] | www.nls-online.de Hannover, im Juni 2015 Die NLS ist eine Landesfacharbeitsgemeinschaft der LAG der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen e.V. NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 4 Jahresbericht 2014 Inhalt 1.Profil der der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) 5 2. Organisationsstruktur der NLS6 2.1 Vorstand6 2.2 Mitgliederversammlung7 2.3 Geschäftsstelle8 2.4 Gremienstruktur9 3.Fokusthema: NLS-Studie zur beruflichen Integration Suchtkranker 10 4. Prävention und Frühintervention 13 4.1 Suchtprävention in Niedersachsen13 4.1.1 Veranstaltungen im Bereich Suchprävention 15 4.1.2 Maßnahmenüberblick nach dem Dokumentationssystem Dot.sys 16 4.1.3 Koordination der Suchtprävention18 4.1.4 Betriebliche Suchtprävention 19 4.2. LOG OUT – unabhängig im Netz21 4.3 Glücksspielsucht – Prävention und Beratung in Niedersachsen 23 4.4 Projekt „Aufklärungsoffensive über neue psychoaktive Substanzen“ 28 5. Rehabilitation und Teilhabe31 5.1 Ambulante Suchthilfe31 5.1.1 Ambulante Suchthilfe in den Fachstellen für Sucht und Suchtprävention (FSS) 31 5.1.2 Arbeitskreis Psychosoziale Betreuung Substituierter33 5.2 Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in der ambulanten Suchthilfe 34 5.2.1 Qualitätsmanagement in den Fachstellen für Sucht und Suchtprävention 34 5.2.2 Qualitätssicherung Ambulante Rehabilitation Sucht36 5.3 Stationäre Suchthilfe37 5.3.1 Arbeitskreis stationäre medizinische Reha38 5.3.2 Profile stationärer Einrichtungen der Drogenhilfe 2014 40 5.3.3 Fachkliniken für Alkohol- und Medikamentenabhängige 42 5.3.4 Arbeitskreis Langzeiteinrichtungen (CMA)43 5.4 Soziale und berufliche Teilhabe45 5.5 Entwicklungen in der Sucht-Selbsthilfe46 6. Veranstaltungen der NLS in 201448 6.1 „Alles neo?“ – Jahrestagung der NLS 2014 Neue Substanzen – neue Konsummuster – neue Konzepte zur Suchthilfe und Suchtprävention? 48 6.2 Übersicht der Veranstaltungen 201449 7. Öffentlichkeitsarbeit51 7.1 Informationsmaterialien51 7.2 Veröffentlichungen der NLS52 8. Anschriften der Mitgliedsverbände der NLS55 Glossar57 Spender und Förderer58 Profil der niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) 1. Profil der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) Die NLS ist die Dachorganisation für Suchtprävention, Gleichstellung (MS) finanziert. Dadurch wird ermöglicht, Suchthilfe und Suchtselbsthilfe in Niedersachsen. Sie ist die Suchtprävention und Suchthilfe effektiv zu organisie- eine Landesfacharbeitsgemeinschaft der Freien Wohl- ren und auf Landesebene die Weiterentwicklung der Hilfen fahrtspflege in Niedersachsen e.V. (LAG FW). Eine ihrer we- und Präventionsmaßnahmen im Dialog mit allen Sozial- sentlichen Aufgaben besteht darin, die vielfältigen Partner partnern zu fördern. Für die finanzielle Unterstützung und in der Suchthilfe und Suchtprävention Niedersachsens zu die gute Kooperation dankt die NLS dem MS ausdrücklich. koordinieren, miteinander zu vernetzen und die fachliche Qualität in diesen Arbeitsfeldern weiter zu entwickeln. Die NLS bietet ihre Dienstleistungen breit gestreut an sowohl für ihre Mitglieder, die öffentliche Hand, die Sozialver- Das in der NLS zusammengeschlossene Netzwerk von Ein- sicherungsträger, Betriebe und Behörden als auch für die richtungen umfasst allgemeine Öffentlichkeit. 75 ambulante Fachstellen für Sucht und Suchtprävention (Hauptstellen), 41 stationäre Einrichtungen für die Rehabilitation Aufgabenspektrum der NLS Abhängigkeitskranker (d.h. Fachkliniken für Alkohol- und Medikamentenabhängige, Fachkliniken und Sie fördert und koordiniert die Aktivitäten der pro- Therapeutische Gemeinschaften für Drogenabhän- fessionellen und der ehrenamtlichen Präventions- gige, Langzeiteinrichtungen für chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängige und Adaptionseinrichtungen für Alkohol- und Drogenabhängige) sowie mehr als 750 in acht Landesverbänden zusammengeschlossene Suchtselbsthilfegruppen. und Hilfeangebote in Suchtfragen. Sie regt eine kontinuierliche Auseinandersetzung über Suchtprobleme in der Gesellschaft an, u.a. durch Fachtagungen und Publikationen sowie durch Präventionsmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit. Ausgehend von ihrem Selbstverständnis und ihrer inzwi- Sie ist eine kompetente Ansprechpartnerin für schen mehr als 65-jährigen Geschichte sieht sich die NLS Ministerien und Behörden, für die Renten- und als Anwältin für Menschen mit Suchtproblemen. Mitglieder Krankenversicherungsträger sowie für die Fachver- der NLS sind die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrts- bände, insbesondere hinsichtlich Planung und Wei- pflege in Niedersachsen und acht Landesverbände von Sucht-Selbsthilfeorganisationen. terentwicklung der Suchtprävention und Suchthilfe. Sie optimiert die Wirksamkeit von Hilfen für Men- Die NLS vertritt den weitaus größten Teil aller in der Sucht- schen mit Suchtproblemen, u.a. durch organisato- hilfe professionell tätigen Organisationen in frei-gemein- rische Beratung von Einrichtungen und ihre Vernet- nütziger Trägerschaft und zudem auch etwa die Hälfte zung. aller Suchtselbsthilfegruppen in Niedersachsen. Diese Sie fördert den Aufbau und die Weiterentwicklung Einrichtungen sorgen dafür, dass Menschen mit Suchtpro- von Hilfen für Menschen mit Suchtproblemen, blemen und deren Angehörige frühzeitig eine angemesse- u.a. durch die Aufbereitung signifikanter Daten ne Beratung und wirksame Hilfen erhalten. für Planungsprozesse, durch die Entwicklung von wirksamen Hilfe- und Präventionskonzepten und Die NLS unterhält eine hauptamtlich besetzte Geschäfts- die Evaluation von Hilfen und Präventionsmaßnah- stelle, die sich im Wesentlichen aus Mitteln des Nieder- men. sächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 5 6 Jahresbericht 2014 2. Organisationsstruktur der NLS 2.1 Vorstand Der Vorstand der NLS setzt sich nach der Satzung aus je Ergebnisse des Projektes „Wie misst man Teilhabe in der Eingliederungshilfe?“ der Bundesarbeitsgemein- einem Mitglied der sechs Spitzenverbände der FW in Nie- schaft der Freien Wohlfahrtspflege (Anke Brückner) dersachsen sowie aus maximal fünf Vertretern der Landesverbände der Abstinenzverbände und Selbsthilfeor- Mittelfristige Entwicklungen in der Suchthilfe und ganisationen zusammen. Dadurch ist gewährleistet, dass Suchtprävention in Niedersachsen (Dr. Sabine Brä- sowohl die professionelle Suchthilfe in Trägerschaft der gelmann-Tan) Wohlfahrtsverbände als auch die auf Landesebene organisierten Suchtselbsthilfeverbände in der NLS angemessen Schwerpunkte der Vorstandssitzungen im Jahre 2014 bil- repräsentiert sind. deten die folgenden Themen: Der Vorstand umfasst aktuell acht Personen und ist paritätisch besetzt: vier Vertreter/innen repräsentieren die Grundsatzfragen NLS derzeit in der professionellen Suchthilfe und Suchtprävention aktiven Spitzenverbände der FW (AWO, CV, DW, PN), Verabschiedung des NLS-Wirtschaftsplans 2014 weitere vier (KB, FK, IOGT, LVSM) vertreten die in der NLS (einschließlich notwendiger Anpassungen im Laufe des Jahres) organisierten Landesverbände der Suchtselbsthilfe. Formulierung und Verabschiedung von Zielsetzungen für die Arbeit im Jahr 2015 Im November 2014 ist der Vorstand neu gewählt worden: Evelyn Popp (AWO) wurde in der neuen Wahlperiode (2014- Überleitung der Mitarbeitenden der Geschäftsstel- 2017) als Vorsitzende sowie Conrad Tönsing (CV) und Ben- le in die Beschäftigungsrichtlinien der LAG FW und no Theisling (KB) als ihre Stellvertreter bestätigt. Sie sind Eingruppierung der NLS-Mitarbeitenden in die neue nach § 30 BGB besondere Vertreter des LAG-FW-Vorstands LAG-Tarifsystematik und können die Rechtsgeschäfte der NLS wahrnehmen. Als weitere Vorstandsmitglieder ebenfalls wiedergewählt Abstimmung mit der LJS in den Arbeitsfeldern Suchtprävention und Medien wurden Roland Johannes (DW), Susanne Frost (LVSM), Auftragsvergabe für die Auswertung der einrich- Reinhold Sievers (PN) und Gerrit Mühlbrandt (IOGT). Wil- tungs- und patientenbezogenen Kerndatensätze helm Märtz (Freundeskreise) nimmt in der neuen Amtspe- (Jahresstatistik der Fachstellen für Sucht und Sucht- riode den ELAS-Sitz im NLS-Vorstand ein. prävention für 2013) Der Vorstand der NLS trat in 2014 zu insgesamt 5 Sitzungen (darunter eine 2-tägige Klausur) zusammen. Gäste auf Projekte der Klausurtagung in Bad Zwischenahn waren als Referenten Dr. Tobias Hayer, Glücksspielforscher von der Universität Bremen, und Frau Anke Brückner, wissenschaftliche Start und Umsetzung der neu eingeworbenen und MS-geförderten Projekte: Projektmitarbeiterin am Institut Personenzentrierte Hilfen Niedersächsische Fortbildungs-Offensive zu neu- (IPH) an der Fachhochschule Fulda. Ferner konnte die nie- en psychoaktiven Substanzen (Legal Highs) im 1. dersächsische Landesdrogenbeauftragte, Frau Dr. Brägelmann-Tan, aus dem MS begrüßt werden. Mit ihnen wurden folgende Themen erörtert und bearbeitet: Sportwetten als neue Herausforderung im Bereich der Glücksspielsucht (Dr. Tobias Hayer) Halbjahr 2014 Landesmodellprojekt zur Prävention von Medienabhängigkeit (2014-2016) Planung der Kick-Off-Veranstaltung für das LOG OUT-Projekt zur Prävention von Medienabhängigkeit Organisationsstruktur der NLS 7 mit gemeinsamer Pressekonferenz mit der Nds. So- schütteten Mittel für das Landesprojekt zur Präven- zialministerin Cornelia Rundt zum Auftakt der Kam- tion und Beratung bei Glücksspielsucht: Vorlage und pagne Sammel-Abgabe bei der NBank in Hannover 2.2 Mitgliederversammlung Politik Planung und Abstimmung des Besuchs von ausge- Die Mitgliederversammlung 2014 der NLS fand am 19. wählten Fachstellen für Sucht und Suchtprävention November 2014 in den Räumlichkeiten der AOK Nieder- durch die Sozial- und Gesundheitsministerin Frau sachsen (Standort Günther-Wagner-Allee) in Hannover Cornelia Rundt statt. Begrüßt werden konnte als Gastredner Herr Dr. Vorgespräch zur geplanten Anschluss-Förderricht- Hansjürgen Marcus, Caritasdirektor beim Diözesan-Cari- linie 2016-2020 mit dem MS (Gewährung von Lan- tasverband Hildesheim und amtierender Vorsitzender der deszuwendungen an die Fachstellen für Sucht und LAG FW e.V. Er überbrachte die Grüße des LAG-Vorstands Suchtprävention) und gab einen Überblick über zentrale Themen und aktu- Verhandlungen mit der DRV Braunschweig-Hannover elle Schwerpunkte der LAG. und der DRV Oldenburg-Bremen zur Neuorganisation der Verbünde im Rahmen der Kombi-Nord-Therapie Er ging in seinem Vortrag zunächst auf das niedersäch- in Niedersachsen sische Gesetz zur Förderung der Freien Wohlfahrtspflege ein und wies darauf hin, dass dieses einmalig ist in der Bundesrepublik. Weiterhin wertete er es als großen Er- Selbsthilfe folg, dass es gelungen ist, einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag für Auszubildende in der Altenpflege in Nieder- Unterstützung zur sachsen zu verabschieden. Ferner begrüßte er, dass ein Glücksspielsucht (Mai 2014, Osnabrück) für die eines 2-tägigen Seminars neues Strukturmodell zur Pflegedokumentation entwickelt Sucht-Selbsthilfe-Verbände und ihre Mitglieder wurde, das auf einer gemeinsamen Informationsveranstal- Kenntnisnahme eines Positionspapiers der Suchtselbsthilfe-Verbände in der NLS (vgl. Kap. 5.5) tung von BAG FW und der LAG FW in Hannover im Beisein von MS-Staatssekretär Jörg Röhmann vorgestellt wurde. Verabschiedung des Verteilerschlüssels der Regi- Des Weiteren führte er aus, dass im Rahmen der Hand- onalmittel 2015 für Niedersachsen für die Sucht- lungsorientierten Sozialberichterstattung für 2014 der 5. selbsthilfeförderung der Deutschen Rentenversiche- HSBN-Bericht für Niedersachsen veröffentlicht worden ist. rung (DRV Bund) Der Bericht unterstützt die Kommunen im Kampf gegen Armut. Erstmals wurde der Bericht durch einen Anlagenbericht der LAG FW zum Thema „Alleinerziehende“ ergänzt. Glücksspiel Darüber hinaus freute er sich darüber, dass im Rahmen der Elementarerziehung das Land Niedersachsen ab dem Verabschiedung Fortschreibungs-Konzeptes 1. Januar 2015 den Personalschlüssel in Krippengruppen 2014 ff. für das Landesprojekt zur Glücksspielsucht- des verbessert und die so genannte „Dritte Kraft“ finanziert, prävention und –beratung wodurch zukünftig zusätzliche Kosten in Höhe von 142 Fachgespräch mit den neu zuständigen Personen Mio. €entstehen. nach dem Wechsel der Glücksspiel-Aufsicht in das Schließlich gab er noch einige Neustrukturierungen inner- MI (Referat 64) zur weiteren Abstimmung (Landes- halb der LAG bekannt. So werden die Vorsitzenden der projekt Glücksspielsucht) LAG-Fachausschüsse zukünftig für zwei Jahre berufen. Der Verwendungsnachweise für die reguläre Finanzhilfe Finanzausschuss wurde abgeschafft, dafür ist ein neuer 2013 des MI sowie der zusätzlich für 2013 ausge- Ausschuss „Grundsatz- und Querschnittsaufgaben“ ge- NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 8 Jahresbericht 2014 gründet worden. Ferner wurde in der LAG-Geschäftsstelle fort. Darüber hinaus hält sie den fachlichen Kontakt zu eine Referentin für Sozialpolitik, Frau Witt, neu eingestellt. den anderen Länderkoordinator/innen für den Glücksspielbereich. Die Vorsitzende des Vorstands, Frau Popp, gab einen ausführlichen Überblick über den Entwicklungsverlauf der Der Bereich der Suchtprävention wird gemeinsam von facettenreichen Arbeit der NLS im laufenden Jahr. Die we- Ingeborg Holterhoff-Schulte und Ricarda Henze (auf je sentlichen Aspekte sind in diesem Jahresbericht zusam- 50%-Teilzeitbasis) organisiert. Hierzu gehören die Koordi- mengefasst. Frau Popp bedankte sich ausdrücklich bei nation und die fachliche Betreuung der in den Fachstellen den NLS-Vorstandsmitgliedern und allen Mitarbeitenden für Suchtprävention angesiedelten Präventionsfachkräfte, in der Geschäftsstelle für die kontinuierlich konstruktive die Förderung der Suchtprävention in allen Fachstellen für und engagierte Zusammen- und Mitarbeit. Sucht und Suchtprävention und die Betreuung des regionalen Arbeitskreises Hannover „Suchtprävention am Arbeits- Die Kassen- und Kontenprüfung der NLS durch die am- platz“. Auf Bundesebene vertritt Frau Holterhoff-Schulte tierenden Prüfer, Rüdiger Blomeyer vom Kreuzbund die niedersächsischen Interessen im BZgA-Länder-Koope- Osnabrück und Dietmar Schlüter von der Freien Sucht- rationskreis „Suchtprävention“ der Bundeszentrale für ge- krankenselbsthilfe Niedersachsen, führte zu keinen Bean- sundheitliche Aufklärung. standungen. Bescheinigt wurde der NLS eine wirtschaft- Frau Henze hat zudem in 2014 die Koordination des nie- liche und sparsame Haushaltsführung. Die Entlastung dersächsischen Landesmodellprojekts zur Prävention von des Vorstandes und der Geschäftsführung durch die Ver- Medienabhängigkeit (LOG OUT) in der NLS übernommen sammlung erfolgte einstimmig (Geschäftsjahr 2013). (0,25-Stelle). Vorstand und Kassen- und Kontenprüfer wurden von der Verantwortlich für das Netzwerk „Qualitätsmanagement Versammlung turnus- und satzungsgemäß neu gewählt. in der ambulanten Suchthilfe“ zur Qualitätssicherung in Der neue Vorstand (siehe Kapitel 2.1) amtiert für 3 Jahre. den ambulanten Suchthilfe-Einrichtungen ist Angela Böttger. Zu diesem Tätigkeitsfeld zählt die Beratung, Schulung Als neue Kassen- und Kontenprüfer wählte die Versamm- und Begleitung ambulanter FSS im Qualitätsmanagement lung einstimmig für die Dauer von zwei Jahren Heinz Höl- sowie die Koordination und Moderation der regionalen scher-Mönnich (GBW) und Reinhard von Oehsen (IOGT). QM-Kreise. Darüber hinaus betreut Frau Böttger den Aufgabenbereich der beruflichen (Re-)Integration Abhängig- 2.3 Geschäftsstelle keitskranker. Hier setzt sie das vom Vorstand verabschiedete Konzept „Sucht und Arbeit“ um und betreut den zur fachlichen Unterstützung eingerichteten Ad-Hoc-Ausschuss. Die Geschäftsstelle der NLS war in 2014 mit drei Vollzeitund vier Teilzeitstellen ausgestattet. Eingerechnet in die- Dr. Manfred Rabes nimmt neben den geschäftsführen- sen Personalumfang sind Stellenanteile aus der Landes- den Aufgaben auch die Organisation und Betreuung der zuwendung des MS für den institutionellen Haushalt und verschiedenen NLS-Organe wahr (Mitgliederversammlung, aus der MI-Finanzhilfe zur Koordinierung des Landespro- Vorstandssitzungen, Ad-Hoc-Ausschüsse). Darüber hinaus jekts zur Prävention und Beratung bei Glücksspielsucht. betreut er mehrere NLS-Arbeitskreise („Psychosoziale Betreuung Substituierter“, „Stationäre medizinische Reha“ Dieses Projekt koordiniert Martina Kuhnt auf der Basis ei- und Suchtselbsthilfe) und vertritt auf Bundesebene die ner ¾-Stelle. Die Verwaltungsanteile für das Projekt neh- NLS in der DHS und der BAGLS. men im Umfang einer 0,5-Stelle die Verwaltungskräfte der NLS-Geschäftsstelle anteilig wahr. Frau Kuhnt betreut das Die Abwicklung der Fördermittel der Deutschen Ren- 24-köpfige Netzwerk der für diesen Bereich eingestellten tenversicherung (Bund) für die Selbsthilfeverbände und speziellen Fachkräfte und bildet diesen Kreis regelmäßig -gruppen, die Beantwortung und der Versand von Ver- Organisationsstruktur der NLS 9 zeichnis- und Materialanfragen, die Vorbereitung und orga- vention und Frühintervention“ bzw. „Teilhabe und Rehabi- nisatorische Betreuung der zahlreichen NLS-Gremien und litation“ zugeordnet. Gleichzeitig sind personelle Zustän- der NLS-Fachtagungen sowie die verwaltungstechnische digkeiten und Verantwortlichkeiten seitens des Vorstands Unterstützung der NLS-Aufgabenbereiche werden von den bzw. der Geschäftsstelle für die Arbeitskreise festgelegt beiden Verwaltungskräften, Eva Kappel und Jürgen Ren- worden. In den letzten Jahren hat sich die neue Gremien- ken, in der Geschäftsstelle wahrgenommen. struktur verstetigt. Für die Lohn- und Finanz-Buchhaltung, die Web-Admi- Das nachstehende Organigramm bildet die gegenwärtige nistration (Internet, Homepage), die EDV-Betreuung der Struktur der Gremien innerhalb der NLS und unter Berück- IT-Ausstattung und die statistische Auswertung komplexer sichtigung ihrer Einbindung in die LAG FW Niedersachsen Erhebungen (z.B. die Niedersächsische Ambulante Sucht- e.V. ab (Stand: 31.12.2014). hilfestatistik) werden bedarfsorientiert auf Honorarbasis entsprechend ausgewiesene Fachkräfte beauftragt. Die Gremienstruktur wird auch weiterhin kontinuierlich überprüft. Sie besitzt insoweit Offenheit, als zukünftig bei einem entsprechend angezeigten Bedarf neue Ad-Hoc-Ar- 2.4 Gremienstruktur beitsgruppen oder Arbeitskreise vom Vorstand eingerich- Die unter dem Dach der NLS eingerichteten und bestehen- Ausschüsse nach erfolgreicher Arbeit auch wieder aufge- den Arbeitskreise (AK) wurden bei der Strukturreform der hoben werden. tet werden können. Auf der anderen Seite können die Gremien einem der beiden neuen Arbeitsbereiche „Prä- LAG FW Niedersachsen e.V. Ad-HocArbeitsgruppen DRV Mitgliederversammlung NLS Vorstand NLS Professionelle Suchthilfe (Vertreter Spitzenverbände FW) Sucht & Arbeit Sucht-Selbsthilfe (Vertreter Landesverbände) Geschäftsführung Prävention & Frühintervention AK Präventionsfachkräfte I. Holterhoff-Schulte R. Henze VS: C. Tönsing AK HaLT in Nds. VS: R. Sievers AK Prävention Glücksspielsucht M. Kuhnt VS: R. Johannes AK reg. betriebl. Suchtprävention R. Henze NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen Rehabilitation & Teilhabe AK stationäre med. Reha Dr. M. Rabes VS: C. Tönsing AK Selbsthilfe Dr. M. Rabes VS: B. Theisling AK PSB Substituierter Dr. M. Rabes VS: E. Popp AK Langzeiteinrichtungen I. Dr. M. Rabes VS: R. Sievers QM-Ausschuss VS-Mitgl., Dr. M. Rabes, A. Böttger QM-Kreise regional A. Böttger 10 Jahresbericht 2014 3. Fokusthema: NLS-Studie zur beruflichen Integration Suchtkranker Mit 40 – 50% ist der Anteil Erwerbsloser unter den Pati- Leistungsprofil der Suchthilfe ent/innen und Klient/innen der Suchthilfeeinrichtungen anhaltend hoch und stellt für die Betroffenen wie für die Insbesondere stationäre Suchthilfeeinrichtungen bie- Suchthilfe eine große Herausforderung dar. Insbesondere ten im Rahmen ihrer Leistungsaufträge grundsätzlich Langzeitarbeitslosigkeit vergrößert nicht nur das Risiko eine Vielfalt berufsbezogener Leistungsmodule und Be- der Entwicklung oder Chronifizierung einer Suchtkrank- handlungsroutinen an: angefangen von berufsbezogener heit, sie erhöht auch erheblich die Rückfallquote nach Anamnese/Diagnostik und Behandlungsplanung über Re- erfolgreich beendeter Therapie. Um die soziale und beruf- flexion und Training arbeits-/berufsbezogener Fähigkeiten liche Teilhabe der betroffenen Menschen zu fördern und und Fertigkeiten (z.B. Arbeitstherapie und berufsbezogene zugleich die Effektivität und Nachhaltigkeit der Leistun- Indikationsgruppen) bis zur Vermittlung in Betriebsprakti- gen der Suchthilfe zu sichern, bilden Angebote und Maß- ka, Hilfestellung bei der Suche nach einem Ausbildungs-/ nahmen zur beruflichen Integration deshalb mittlerweile Arbeitsplatz und Hilfeangeboten, wenn dort Probleme auf- wichtige Bausteine in der Behandlung Suchtkranker. Dies treten (vgl. Abb. 1). entspricht zugleich Forderungen der Leistungsträger der medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker in Niedersachsen, die eine positive Erwerbsprognose zunehmend als Kriterium der Leistungsbewilligung heranziehen. Die NLS widmet sich seit Jahren regelmäßig der Frage, wie Suchthilfeeinrichtungen im Rahmen ihrer Kernkompetenzen mit der Situation und den Bedarfen erwerbsloser Klient/innen umgehen können und welche zusätzlichen Angebote und Strukturen hierfür hilfreich oder erforderlich sind. Sie möchte ihre Unterstützung der Suchthilfeeinrichtungen für dieses anspruchsvolle Aufgabenfeld künftig gezielt verstärken. Um bereits etablierte Angebotsstrukturen sowie Entwicklungsbedarfe faktenbasiert feststellen und darstellen zu können, wurde deshalb im vierten Quartal 2013 eine schriftliche Erhebung in allen ambulanten und stationären Einrichtungen der Suchthilfe der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen durchgeführt und im ersten Quartal 2014 ausgewertet. Dank einer Rücklaufquote von 70,6% liegen nun aussagekräftige Ergebnisse vor. Die folgend kurz dargestellten Erhebungsergebnisse wurden mittlerweile in einer Broschüre veröffentlicht und stehen auf der Homepage der NLS zum Download zur Verfügung.1 „Angebote – Strukturen – Bedarfe zur beruflichen Integration und Teilhabe suchtkranker Menschen. Ergebnisse einer Erhebung der NLS 2013“, Hrsg: NLS, 2015. 1 Abb. 1 Arbeits- und berufsbezogene Leistungen der Suchthilfeeinrichtungen 2,83 berufsbezog. Anamn./Diagn. berufsbezog. Einzelgespr. 3,74 2,25 Suchtberatung nach § 16 2,35 2 1,9 berufsbezog. Gruppenarbeit Arbeitstherapie, -training 3,95 2,45 2,27 2,72 3,5 1,84 1,1 3,25 1,88 Bewerbungsunterlagen 3,75 2,42 arbeitsbezog. Belastungserprob. Beschäftigungsprojekt 1,32 3,25 2,25 1,38 3,7 2,3 2,64 berufsbezog. Hilfeangebote Wiedererlangung Fahrerlaubnis 1 (nie) amb ambulante Einrichtung N=55 2,06 2,15 1,83 2 (ab/an) stat stationäre Einrichtung N=20 3 2,91 2,8 3 (häufig) 4 (immer) lang Langzeiteinrichtung N=12 Fokusthema: NLS-Studie zur beruflichen Integration Suchtkranker In den ambulanten Beratungs- und Behandlungsstel- empfohlenen Schulungen der Mitarbeiter/innen der Job- len können viele dieser Leistungsarten aus strukturellen center durch die Fachkräfte der Suchthilfeeinrichtungen Gründen (Klientenanzahl, Räumlichkeiten, Personal, Fi- werden demgegenüber nur von jeder zehnten ambulan- nanzierung) nicht angeboten werden. Die verbreitetste ten Einrichtung benannt. Maßnahme ist hier die Unterstützung zur Wiedererlangung der Fahrerlaubnis, gefolgt von berufsbezogener Anamne- Im Bereich der stationären Einrichtungen und der Lang- se/Diagnostik (insbesondere für Klient/innen der ambu- zeiteinrichtungen liegen die Werte für die Verbreitung der lanten Rehabilitation) und ferner die Suchtberatung nach genannten Verfahren/Instrumente deutlich niedriger, am §16a SGB II zur Beseitigung von Vermittlungshemmnissen häufigsten sind hier Schweigepflichtsentbindungen (50% am Arbeitsmarkt (vgl. Abb. 1). stationär, 25% Langzeit) und Datenschutzregelungen (45%/17%) zu finden, gefolgt von regelmäßigem fachli- Auch für die Bewohner/innen der Langzeiteinrichtungen chen Austausch (30% stationär) und vereinbarten Ablauf- – chronisch mehrfachabhängige, sehr häufig nicht mehr verfahren (25% stationär). in den 1. Arbeitsmarkt vermittelbare Menschen – spielt Arbeit und Beschäftigung eine sehr wichtige Rolle für die Ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Effektivität soziale Teilhabe. Die Einrichtungen fördern dies vor allem vereinbarter Verfahren und Instrumente ist, inwieweit sie mit arbeitstherapeutischen Angeboten (vgl. Abb. 1). auch praktisch zum Tragen kommen und sich in verbindlichen und alltagstauglichen Strukturen der Zusammenarbeit bewähren. Last not least sollten sie zu verbesserten Kooperationsstrukturen der Suchthilfe Vermittlungsquoten führen – sei es in die Suchthilfe, sei es in Arbeits-/Beschäftigungsangebote. Die Erhebungsergeb- Von besonderer Bedeutung für die nachhaltige Wirkung ei- nisse lassen vermuten, dass es diesbezüglich erhebliche ner erfolgreichen Suchttherapie ist ein möglichst nahtloser Unterschiede in Niedersachsen gibt, abhängig u.a. von Re- Übergang in Arbeit/Beschäftigung. Um dies zu fördern, ko- gion, Einrichtungsart und –träger. Auf die Fläche gesehen operieren die Suchthilfeeinrichtungen mit vielen Partnern, besteht noch ein deutlicher Bedarf für weitere Entwicklun- insbesondere mit Jobcentern, Betrieben, Arbeitsagentu- gen und Verbesserungen, um gute Lösungen landesweit ren, Kommunen, Bildungs- und Beschäftigungsträgern, Ar- zu verbreiten oder bestehende Abläufe zu optimieren. Für beitsprojekten und mit der Beruflichen Reha-Beratung der den Bereich der Jobcenter gilt dies aus Sicht der Suchthil- Rentenversicherungsträger (in der Reihenfolge der Häufig- fe insbesondere für die Verfügbarkeit von Berufsberatung keit der Nennungen). und von beruflicher Reha-Beratung für das Klientel der Suchthilfe sowie für die Durchführung gemeinsamer Fall- Generell überwiegt dabei ein einzelfallbezogenes Vor- konferenzen/Hilfeplangespräche. Gleiches gilt für die Ko- gehen. Davon ausgenommen sind die Kooperations- operation der Suchthilfeeinrichtungen mit den Trägern der strukturen mit Jobcentern, für die es mit §16a SGB II Rentenversicherung. Maximal ein Drittel der Einrichtungen eine gesetzliche Grundlage gibt. Hier wurden bei der halten die Verfügbarkeit von beruflicher Reha-Beratung Hälfte der ambulanten Beratungs-/Behandlungsstel- und gemeinsamen Fallkonferenzen/Hilfeplangesprächen len Kooperationsverträge abgeschlossen und Rege- für ausreichend, bis zu 50% wünschen sich einen besse- lungen für Ablaufverfahren getroffen. Darüber hinaus ren Zugang zu diesen Leistungen der Deutschen Renten- sind einzelne Instrumente verbreitet wie insbesondere versicherung (DRV) für die Klient/innen und Patient/innen Schweigepflichtsentbindungen (in 77% der ambulanten der Suchthilfe. Dies bildet sich auch in der Zufriedenheit Einrichtungen), Datenschutzregelungen (59%) und Ver- der Suchthilfeeinrichtungen mit der Zusammenarbeit mit mittlungsscheine (54%). 41% der ambulanten Einrich- den Partnern ab. Sie war auf einer Schulnotenskala von tungen geben zudem an, einen regelmäßigen fachlichen 1 bis 6 zu bewerten. Die besten Beurteilungen erfahren Austausch mit Jobcentern zu führen. Suchtberatung vor die Kooperationen mit Betrieben und mit Beschäftigungs- Ort im Jobcenter (Konsiliardienst) und die von Experten trägern (2,7). Die Durchschnittswerte für die Kooperation NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 11 12 Jahresbericht 2014 mit der beruflichen Reha-Beratung der DRV (3,5) und mit hier zeigt sich also ein weiterer Entwicklungs-/Verbesse- Arbeitsagenturen (3,9) weisen demgegenüber auf Optimie- rungsbereich. rungspotential hin. Die Erhebung belegt des Weiteren, dass es nur noch we- Schlussfolgerungen und nächste Schritte nige Arbeitsprojekte oder andere arbeitsmarktorientierte Maßnahmen gibt, in die Klient/innen der Suchthilfe ver- Die Erhebung ist als erster Schritt durchgeführt worden, mittelt werden können. Dies dürfte insbesondere durch um Daten zur Ist-Situation zu erhalten. Die Ergebnisse wer- einschneidende arbeitspolitische Maßnahmen wie die den im Jahr 2015 vertiefend analysiert und bewertet. Im sog. „Instrumentenreform“ verursacht sein, die zu einem Rahmen von Expertenworkshops und Fokusgruppen wer- erheblichen Rückgang entsprechender Projekte und Pro- den sowohl Fachleute der Suchthilfe als auch Fachleute jektträger geführt hat. Es fehlen somit weitgehend prakti- relevanter Kooperationspartner der Suchthilfe in dieses sche Handlungsfelder, in denen Suchtkranke mit (wieder-) Verfahren einbezogen. Als Ergebnis sollen schließlich erworbener Erwerbsfähigkeit sich berufsbezogen orientie- mögliche Konsequenzen beraten und Schlussfolgerun- ren und ihre Leistungsfähigkeit erproben, trainieren und gen gezogen werden. Dies betrifft zum einen bedarfs- und ausbauen können. praxisgerechte Maßnahmen zur Unterstützung der niedersächsischen Suchthilfeeinrichtungen in diesem Arbeits- Die Chancen auf berufliche Integration Suchtkranker hän- feld, die von der NLS entwickelt und auf den Weg gebracht gen in erheblichem Maß von der guten Kooperation der werden sollen. Des Weiteren soll ein Fazit gezogen und beteiligten Akteure und Institutionen an den Schnittstel- eine Positionsbestimmung ermöglicht werden: Was kann len der Leistungserbringung und Leistungs-/Kostenträ- die Suchthilfe im Rahmen ihrer Kernkompetenzen und ih- gerschaft ab. Hier kommt auch regionalen Vernetzungs- rer Ressourcen für die berufliche Integration und Teilhabe strukturen eine wichtige Rolle zu, damit die Akteure vor Suchtkranker tun – und wo stößt sie an Grenzen? Wo ist Ort sich über ihre Angebote informieren, Ziele aushandeln sie angewiesen auf die Zusammenarbeit mit Kooperati- und Aktivitäten vereinbaren und miteinander abstimmen onspartnern und deren Bereitschaft, sich gleichfalls für können. Die Erhebung ergibt, dass 50% der niedersäch- die berufliche Förderung der betroffenen Menschen ein- sischen Suchthilfeeinrichtungen in entsprechende Struk- zusetzen – und wie kann es gelingen, diese künftig noch turen einbezogen sind gegenüber 50%, die es nicht sind; zu verbessern? Prävention und Frühintervention 13 4. Prävention und Frühintervention 4.1 Suchtprävention in Niedersachsen Das Land Niedersachsen fördert 20 Fachstellen für Sucht- sen den Parcours. Der Parcours wurde überwiegend prävention, die der Freien Wohlfahrtspflege angehören. mit den Jahrgängen 7 und 8 durchgeführt. Weitere zwei Fachkräfte für Suchtprävention arbeiten angegliedert an kommunale Einrichtungen (Jugend- bzw. starKids – Starke Kinder von Anfang an. Ein Pro- Gesundheitsamt). An drei Standorten hat der Landkreis jekt zur Implementierung von Suchtprävention in die Finanzierung übernommen bzw. finanziert die jeweilige Kindertagesstätten (2011 – 2014) Fachstelle eine umfassendere suchtpräventive Arbeit aus starKids zielt auf die Kompetenzerweiterung der Er- dem Haushalt der Einrichtung durch Eigen- bzw. Drittmit- zieher/innen in Bezug auf Suchtprävention ab. Für tel. Insgesamt findet in Niedersachsen in 25 Städten und die Suchtpräventionsfachkräfte und die KiTa-Lei- Landkreisen umfassende suchtpräventive Arbeit mit spe- tungen aus vier niedersächsischen Regionen, die ziellen Fachkräften statt. Die NLS unterstützt diese Arbeit starKids durchgeführt haben, liegen ein Manual und durch Koordination, Materialerstellung, Konzept- und Pro- Arbeitshilfen vor. Das Projekt wurde begleitend eva- jektentwicklung sowie Evaluation und regelmäßige Fortbil- luiert. Die Implementierung und Evaluation wurde dungen. von der Kaufmännischen Krankenkasse KKH gefördert. Die NLS unterstützt darüber hinaus auch die suchtpräven- Im Jahr 2014 haben die beteiligten KiTas das Pro- tive Arbeit in den Fachstellen für Sucht, bei denen keine jekt erfolgreich abgeschlossen. Die NLS wirkte an spezielle Fachkraft gefördert wird. Projekte, Arbeitsmateri- den regionalen Abschlussveranstaltungen mit und alien der NLS und Fortbildungen können in der Regel von allen Mitarbeiter/innen der Fachstellen für ihre präventive Arbeit genutzt werden. So beteiligen sich einige Fachstellen, die keine explizite Fachkraft für Suchtprävention haben, am HaLT-Projekt und werden dabei intensiv von der NLS unterstützt. Im Jahre 2014 arbeiteten die Fachstellen für Suchtprävention in folgenden regionsübergreifenden Projekten, die von der NLS initiiert und/oder koordiniert wurden: starKids-Abschlussveranstaltung der Kath. KiTa St. Ludwig, Celle Der KlarSicht-MitmachParcours zur Alkohol- und Tabakprävention (Kofferversion) Der KlarSicht-MitmachParcours vermittelt Jugendlichen auf interaktive Weise Informationen zu den legalen Suchtstoffen Tabak und Alkohol. An fünf moderierten Stationen werden Jugendliche angeregt und aufgefordert, sich eine eigene Meinung über Tabak und Alkohol und deren Konsum zu bilden. Im Jahr 2014 wurden mit dem MitmachParcours mehr als 145 Maßnahmen von den Fachkräften durchgeführt. In 95 Schulen wurde der Parcours eingesetzt, an jeder Schule durchliefen meistens mehrere Klas- NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen starKids-Abschlussveranstaltung in der KiTa Wülferoder Straße, Laatzen 14 Jahresbericht 2014 überreichte den teilnehmenden KiTas ein Zertifikat. Ilka Huchel, Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH, Darüber hinaus wurde die aufwendige Erhebung haben 18 Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter/innen und Dateneingabe im Rahmen der Evaluation ab- in die Arbeit mit Tom & Lisa eingeführt. Gefördert geschlossen. Die Auswertung der Daten und die Er- wurde die Weiterentwicklung des Tom & Lisa-Kon- stellung eines Berichts wurde an das Institut Monitor zepts von der Kaufmännischen Krankenkasse KKH. vergeben, das die NLS bereits bei der Instrumentenentwicklung unterstützt hatte. Mit dem Evaluationsbericht ist im Frühjahr 2015 zu rechnen. Für das Jahr 2015 ist geplant, die Evaluationser- Landesweite Koordinierung und Vernetzung des Alkoholpräventionsprojektes HaLT – Hart am LimiT in Niedersachsen gebnisse im Rahmen einer Konzeptüberarbeitung Die NLS begleitet und unterstützt seit mehr als fünf einfließen zu lassen und allen niedersächsischen Jahren die mittlerweile 25 zertifizierten HaLT-Regio- Präventionsfachkräften das starKids-Konzept zur nen sowie interessierte Regionen bei der Umsetzung Verfügung zu stellen. des Projektes. 2014 wurden ein Landes-Netzwerktreffen am 9. Juli 2014 und ein Brückengesprächsseminar durchgeführt sowie die Landesdokumentation erstellt (vgl. Kap. 4.1.2). Das HaLT-Projekt hat sich an den meisten Standorten etabliert und ist anerkannt. Die Projektstruktur ermöglicht insbesondere im proaktiven Teil viele Gestaltungsmöglichkeiten, die auch genutzt werden. Die Zahlen der stationär behandelten alkoholintoxikierten Jugendlichen sind 2013 leicht zurückgegangen, sind aber immer noch auf einem insgesamt Abschlussveranstaltung der vier beteiligten KiTas in Salzgitter hohen Niveau. Die NLS hat sich aktiv an der bundesweiten Vernetzung beteiligt und sorgt für den Wissens- und Infor- Tom & Lisa – Neues Implementierungskonzept an Schulen Am 18. und 19. Februar 2014 wurden Präventions- mationstransfer. Weitere Informationen gibt es online unter www.halt-in-niedersachsen.de und www. halt-projekt.de. fachkräfte, die teilweise zunächst eine Schulung in Tom & Lisa absolvierten, als Tom & Lisa-Implemen- Musikrausch – LandesContest tierungstrainer/innen fortgebildet. Geleitet wurde Ausgehend vom Caritasverband Osnabrück hat sich die Fortbildung von Peter Eichin und Nadine Schuler im Rahmen des HaLT-Projektes in den letzten Jah- von der Villa Schöpflin, Zentrum für Suchtprävention. ren der lokale Musikwettbewerb Musikrausch entwi- 25 Fachkräfte der insgesamt 39 Tom & Lisa-Trainer/ ckelt und auf die Regionen Hannover und Göttingen innen in Niedersachsen können nun pädagogische ausgedehnt. Nachdem im Jahr 2013 der erste Mu- Mitarbeiter/innen der Schulen in ihrer Region in die sikrausch-LandesContest in Osnabrück erfolgreich Arbeit mit Tom & Lisa einführen und sind sogenann- stattgefunden hat, wurde dieser 2014 in Hannover te Tom & Lisa-Implementierungstrainer/innen. Die wiederholt. In enger Kooperation mit der NLS, dem Schulen können nach einer Schulung das Material Caritasverband Osnabrück und der Fachstelle für bei der Villa Schöpflin erwerben und den Workshop Suchtprävention Göttingen führten die Stadt und selbständig durchführen. die Region Hannover die Veranstaltung am 19. Juli Am 4.-5. Dezember 2014 hat die NLS eine landes- 2014 durch. Die Niedersächsische Sozialministerin weite Tom & Lisa-Schulung für Schulen angeboten, Cornelia Rundt übernahm erneut die Schirmherr- die keine Präventionsfachkraft vor Ort haben. Clau- schaft. Möglich wurde der Wettbewerb nur mit der dia Mierzowsky, Drogenhilfe Hildesheim gGmbH, und freundlichen Unterstützung der Barmer GEK, die die Prävention und Frühintervention 15 attraktiven Preisgelder gestiftet hat. Gewonnen hat Bei diesem Seminar wurde versucht, das Dilemma um die Band Leaves & Trees aus Hannover, den zweiten den Wirkungsnachweis in der Suchtprävention aufzulösen. Platz belegte die Göttinger Schülerband Better Than Gemeinsam mit der Referentin Frau Dr. Anneke Bühler und Dritter wurde der Rap-Sänger Eiskalt aus Osna- vom IFT München bearbeiteten 12 Fachkräfte für Sucht- brück. prävention die Fragenkomplexe, wie die methodischen Schwierigkeiten und prinzipiellen Grenzen der Evaluation von Suchtprävention überwunden werden können, welche praktikablen Studiendesigns und aussagekräftigen Instrumentarien eingesetzt werden können und wie Wirkungsnachweise mit dem Wissen zu Wirkfaktoren und dem Modell der Wirkungsketten erbracht werden können. Tagung Professionalisierung kommunaler Alkoholprävention: Was kann eine lokale Alkoholpolitik leisten? Sozialministerin C. Rundt beim Grußwort des Musikrausch-LandesContests, 19.7.2014 27. November 2014 in Hannover In Kooperation mit dem niedersächsischen Landespräventionsrat (LPR), dem Landesamt für Soziales und der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS) hat die NLS die im Jahr 2014 bereits zum vierten Mal stattfindende Tagung durchgeführt, die von ca. 70 Teilnehmer/ innen besucht wurde. Ziel der Tagung war es, Strategien und Gestaltungsmöglichkeiten einer lokalen Alkoholpolitik darzustellen und intensiv zu diskutieren. Hierzu wurden erfahrene Expert/innen aus der Schweiz (Christian Jordi, Radix) und Deutschland (Sabine Lang, Baden-Württember- Alle Bands, die Jury und Frau Sander (Barmer GEK) gischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH, und Mathias Speich, Landschaftsverband Westfalen-Lippe) eingeladen. Die Tagung wurde u.a. mit einer 4.1.1 Veranstaltungen im Bereich Suchtprävention Videoaufzeichnung dokumentiert, die auf den Homepages Die Suchtprävention der NLS hat im Jahr 2014 folgende 2015. Die BZgA förderte die Tagung sowie die Dokumenta- Veranstaltungen für eine breitere Fachöffentlichkeit veran- tion im Rahmen der Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit“ staltet: mit Mitteln der PKV e.V. Fortbildung Suchtprävention trifft Gesundheitswissen- Workshop Kinder aus suchtbelasteten Familien – Was schaft. Was wirkt und wie weise ich das nach? brauchen Netzwerkpartner? 24. September 2014 in Hannover 2. Dezember 2014 in Hannover Seit ca. zwei Jahrzehnten ist die Suchtprävention aufge- Kooperationserfahrungen in der Arbeit mit und für Kinder fordert, suchtpräventive Maßnahmen nach wissenschaftli- aus suchtbelasteten Familien zeigen, dass es auf allen chen Standards zu entwickeln und systematisch zu evalu- Seiten für die fachlichen Aspekte der jeweils anderen Sei- ieren. Die bislang von der Evaluationsforschung bevorzugt te sogenannte „blinde Flecken“ gibt. Die Fortbildung bot eingesetzten randomisierten kontrollierten Studien sind in die Möglichkeit, Wege für eine sinnvolle Kooperation zu ihrer Aussagekraft aufgrund komplexer Kontextfaktoren in erarbeiten, damit Fachkräfte aus unterschiedlichen Ar- der Prävention allerdings begrenzt. beitsbereichen wie z.B. der Suchthilfe und der Kinder- und der NLS und des LPR einzusehen ist. Eine umfangreiche Tagungsdokumentation als Broschüre erfolgt im II. Quartal NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 16 Jahresbericht 2014 Jugendhilfe ihre Kompetenzen bündeln und somit Kinder Gesundheitswesen 9% suchtmittelabhängiger Eltern gezielt(er) unterstützen kön- Betrieblicher Bereich 6,5% nen. Die Fortbildung wurde von Ria Hankemann, Beratungsstelle KOMPASS, Beratung für Kinder und Jugendli- 19% aller Maßnahmen dienten dem Aufbau und der För- che alkoholabhängiger Eltern in Hamburg, geleitet und von derung von suchtpräventiven Strukturen. Betrachtet man 18 Teilnehmer/innen besucht. nur die Maßnahmen mit Multiplikator/innen, so waren hier 46% strukturgestaltend ausgerichtet. Fast alle dieser Darüber hinaus gab es diverse projektbezogene Veranstal- strukturgestaltenden Maßnahmen wurden (auch) durch tungen, die an den entsprechenden Stellen dokumentiert Koordinations- und Kooperationsaktivitäten umgesetzt. sind. Eine Übersicht über alle Veranstaltungen der NLS ist am Berichtsende (Kap. 6.2) zu finden. 217 Maßnahmen (6%) wendeten sich an die Öffentlichkeit. Hierzu gab es die unterschiedlichsten Aktivitäten: Pressemitteilungen (39%), Interviews (29%), die Arbeit an 4.1.2Maßnahmen überblick nach dem Dokumentations system Dot.sys Informations- und Aktionsständen (25%), Flyer (13%), Pla- 25 Fachstellen für Suchtprävention führten im Jahr 2014 Schulische suchtpräventive Arbeit kate (12%) und die Öffentlichkeitsarbeit über das Internet (13%). ca. 3.740 Maßnahmen durch, mit denen ca. 72.350 Personen erreicht wurden. Ca. 43% aller von den Fachkräften durchgeführten Maßnahmen fanden in Schulen statt. Das entspricht 1.500 1.340 Maßnahmen oder 36% richteten sich an Multiplika- Maßnahmen. torinnen und Multiplikatoren. Mit Lehrkräften und Schulsozialarbeiter/innen wurde in Mit folgenden Multiplikator/innengruppen wurde gearbei- 439 Maßnahmen (29%) gearbeitet und 5.680 Personen tet: erreicht. 1.062 Maßnahmen (71%) fanden mit Schülerin- Am häufigsten wurde mit Lehrkräften gearbeitet (30%). nen und Schülern statt, es wurden ca. 42.000 Schüler/ An zweiter Stelle folgen Eltern bzw. Familienmitglieder mit innen erreicht. 269 Maßnahmen (20%). Mit Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus dem Bereich der Jugendarbeit wurde in 73% der Maßnahmen in Schulen zielten auf bestimmte 247 Maßnahmen (18%) zusammengearbeitet. Der Anteil Substanzen, 30% hatten die Förderung der Lebenskom- der Maßnahmen für Beschäftigte in der öffentlichen Ver- petenz zum Ziel und 30% thematisierten Verhaltenssüch- waltung lag bei 230 Maßnahmen oder 17%. (Bei diesen te (Mehrfachnennungen möglich). Die Beschäftigung mit Angaben sind Mehrfachnennungen möglich). Verhaltenssüchten stieg gegenüber dem Vorjahr von 19% auf 30%. Dies ist eine erhebliche Zunahme, die deutlich Die gesamten suchtpräventiven Maßnahmen verteilen macht, wie sehr das Thema „Umgang mit Medien/Inter- sich vor allem auf die Settings/Arbeitsbereiche net“ auch im schulischen Bereich nachgefragt wird. 93% aller Maßnahmen im Bereich „Verhaltenssüchte“ beschäf- Schule 43% Freizeit 13% Familie 10% Jugendhilfe/Jugendarbeit 9% tigten sich 2014 mit der Internet-/Computersucht. Prävention und Frühintervention 17 Jede 10. Maßnahme war aber auch ein Kurs oder Training, Abb. 2 der/das in der Suchtberatungsstelle stattfand, z. B. für Maßnahmen in Schulen 2014 Umsetzungsebene Kooperation/Koordination Informationsvermittlung Präventionsberatung Vortrag/Referat Trainings/Schulungen/etc. Ausstellung/Projekttage/etc. Cannabiskonsument/innen. Im größeren Umfang fanden suchtpräventive Maßnah- 10% 6% 10% 6% men im außerschulischen Bereich in den Settings Freizeit (22%), Familie (16%) und Gesundheitswesen (15%) statt. 60% 7% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% Das Setting „Betriebe“ verzeichnet 230 Maßnahmen, das entspricht wie im Vorjahr einem Anteil von 11% (bezogen auf die Gesamtheit aller außerschulischen Maßnahmen). Basis: 1.500 schulische Maßnahmen; Einzelnennungen 13% der außerschulischen Maßnahmen fanden im Set60 % aller schulischen Maßnahmen waren interaktive Trai- ting Jugendarbeit statt. Hier wurden die Maßnahmen vor nings bzw. Schulungen. Hier ging es überwiegend um eine allem im Rahmen von Koordinationstätigkeiten, Trainings intensivere Beschäftigung mit dem Thema Suchtpräventi- und Schulungen sowie Präventionsberatung umgesetzt. on. Eher kurzfristig orientierte Einzelveranstaltungen zur Information waren mit 6% (Informationsvermittlung) bzw. Abb. 3 7% (Ausstellung, Projekttag etc.) wesentlich seltener. Außerschulische Suchtprävention 2014 Settings In Niedersachsen wird u.a. mit dem umfassenden suchtpräventiven Schulprogramm BASS (Bausteinprogramm schulische Suchtprävention) gearbeitet, in Förder- bzw. Hauptschulen mit dem Programm PeP (Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltprävention). Außerschulische suchtpräventive Arbeit In der außerschulischen Arbeit wurden 2.100 Maßnah- Sport Kindergärten Kirche Erwachsenen-/Familienbildung Polizei/Strafw. Kommune/Behörde etc. Betrieb Jugendarbeit Gesundheitswesen Familie Freizeit Suchthilfe 22 57 80 83 129 159 227 271 317 344 462 605 0 men (2013: 2.500 Maßnahmen) dokumentiert. 42% der Maßnahmen fanden mit Multiplikatorinnen und Multipli- 200 400 600 800 Basis: 2.149 Maßnahmen; Mehrfachnennungen katoren und 58% mit Endadressat/innen statt. Knapp ein Drittel der außerschulischen Maßnahmen (605 Ein wichtiges Projekt im Rahmen der außerschulischen Maßnahmen) fanden im Setting Suchthilfe statt. Arbeit ist das HALT-Projekt. HaLT - Hart am Limit ist ein 430 (71 %) dieser 605 Maßnahmen im Setting Suchthilfe breit angelegtes Frühinterventionsprogramm, das sich an waren Präventionsberatungen. Zum einen fallen darunter Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren mit Gespräche mit Jugendlichen, die nicht abhängig sind, sich riskantem Alkoholkonsum richtet. aber trotzdem bezüglich ihres Umgangs mit Suchtmitteln informieren und beraten lassen. Zum anderen fallen dar- Im Jahr 2014 erfüllten weiterhin 25 HaLT-Regionen die unter die Gespräche mit Muliplikator/innen, z. B. mit Mit- HaLT-Qualitätsanforderungen, so dass sie Leistungen arbeiter/innen in der Jugendhilfe, die sich zur Umsetzung nach den mit den Krankenkassen abgeschlossenen Rah- von Suchtprävention beraten lassen. menvereinbarungen abrechnen konnten. NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 18 Jahresbericht 2014 Insgesamt fanden im Jahr 2014 787 Maßnahmen (2013: Von insgesamt 404 potenziell abrechenbaren Maßnah- 1.150 Maßnahmen) innerhalb des HaLT-Projektes statt. men (Brückengespräche, Elterngespräche und Interventi- Dazu gehören sowohl Maßnahmen im proaktiven (Maß- onsabschluss) wurden 302 mit Krankenkassen abgerech- nahmen zur Alkoholprävention und Umsetzung des Ju- net. Es wurden 170 Brückengespräche (2013: 256) mit gendschutzgesetzes) wie auch im reaktiven Teil (aufsu- Krankenkassen abgerechnet, das entspricht einem Anteil chende Intervention bei alkoholintoxikierten Jugendlichen) von 70% (2013: 72%). des Projektes (mehr über HaLT siehe www.halt-in-niedersachsen.de). Der allgemeine Rückgang der HaLT-Zahlen spiegelt einen Bundestrend wider. In den ersten Jahren des HaLT-Projek- Mit den HaLT-Maßnahmen wurden insgesamt 11.620 Per- tes nahmen die Zahlen der Brückengespräche zu. Durch sonen erreicht. 16% der erreichten Personen waren Multi- die intensive Sensibilisierung aller am HaLT-Projekt be- plikator/innen, 84% Endadressat/innen. teiligten Kooperationspartner/innen (Polizei, Jugendhilfe, Gesundheitswesen) wurden schneller „Problemfälle“ Von 787 HaLT-Maßnahmen sind 349 dem proaktiven wahrgenommen, es wurde konsequenter reagiert, Einwei- Teil und 438 dem reaktiven Teil zuzurechnen. Die Arbeit sungen alkoholintoxikierter Jugendlicher fanden häufiger mit den Multiplikator/innen umfasste im Jahr 2014 305 statt. Jetzt ist ein deutlicher Rückgang der Einweisungen Maßnahmen (2013: 434 Maßnahmen). Hier machten die alkoholintoxikierter Jugendlicher in Krankenhäuser und Gespräche mit Eltern den größten Anteil aus (51%), aber d.h. auch ein Rückgang der Brückengespräche zu ver- auch mit den Einrichtungen der Jugendhilfe, mit den Kom- zeichnen. Dies war und ist das Ziel und die Absicht des munen, mit der Polizei und mit den Krankenhäusern wur- HaLT-Projektes. de zur Implementierung und Ausgestaltung des Projektes intensiv gearbeitet. Alle Informationen aus den niedersächsischen HaLT-Stand- Es wurden 244 Brückengespräche (2013: 355 Brücken- orten und die Gespräche mit den Akteur/innen vor Ort gespräche) durchgeführt. 10 Teilnehmer/innen (4%) die- legen den Schluss nahe, dass es in den niedersächsi- ser Brückengespräche waren Kinder bis 13 Jahre (Vorjahr: schen HaLT-Regionen im Jahre 2014 insgesamt deutlich 27). 234 Teilnehmer/innen (96%) der Gespräche (Vorjahr: weniger alkoholintoxikierte Jugendliche gab als die Jahre 334) im reaktiven Teil von HaLT waren zwischen 14 und zuvor. Dies ist nicht nur als ein Erfolg des reaktiven Teils 17 Jahren alt. von HaLT zu bewerten, sondern auch und vor allem ist es ein Erfolg des proaktiven Teils. Dieser hat die konsequen- Abb. 4 Brückengespräche 2014 Altersgruppen Junge Erwachsene (18 bis 27 Jahre); 2% Kinder (bis 13 Jahre): 10; 4% te Umsetzung des Jugendschutzes, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, der Multiplikator/innen wie Eltern und Lehrkräfte sowie auch die suchtpräventive Arbeit mit den Jugendlichen selbst stark vorangetrieben. 4.1.3 Koordination der Suchtprävention Zur Koordination der Suchtprävention treffen sich alle Jugendliche (14 bis 17 Jahre): 234; 94% Fachkräfte in der Regel im halbjährlichen Turnus in einem Arbeitskreis, um überregional wichtige Absprachen zu treffen, aktuelle Entwicklungen zu diskutieren, neue Konzepte zu entwickeln und gemeinsame Projekte vorzubereiten. Außerdem erfolgt regelmäßig ein Austausch zu Basis: 244 Brückengespräche den qualitätssichernden Modulen ZOPP (zielorientierte Projektplanung), PrevNet (Internetgestütztes Fachportal Prävention und Frühintervention 19 zur Suchtprävention) und Dot.sys 3.0 (bundesweit einheit- der Vorbereitung und Begleitung der AK-Sitzungen been- liches Dokumentationssystem für Suchtpräventionsmaß- det haben (vgl. NLS-Jahresbericht 2013). nahmen). Der Arbeitskreis dient auch dem Informationsund Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Ebenen Eine Gruppe engagierter AK-Mitglieder hat die Sitzung des suchtpräventiver Arbeit auf Bundes-, Landes- und kommu- Arbeitskreises am 6. Oktober zum Thema „Medikamente naler Ebene. Im Berichtsjahr traf der Arbeitskreis Sucht- im Betrieb – Umgang mit Auswirkungen auf die Arbeitsfä- prävention am 29. April und am 26. November zusammen. higkeit und Suchtrisiken“ geplant, organisiert und begleitet. Dr. Ludger Steltenkamp von der Üstra – Hannoversche Alle Mitglieder des Arbeitskreises Suchtprävention arbei- Verkehrsbetriebe AG referierte über Medikamente im Be- ten außerdem in regionalen Arbeitsgruppen mit, die von trieb aus Sicht eines Betriebsarztes. Frau Ulrike Haberer, den Referentinnen betreut und begleitet werden. Bei den Leiterin der FAM – Fachambulanz für Alkohol und Medi- Treffen im Gesamtarbeitskreis werden die Ergebnisse der kamentenabhängige der Step gGmbH Hannover, führte regionalen Arbeitsgruppen zusammengeführt, diskutiert in das Thema aus Beratungsstellen- und therapeutischer und das weitere Vorgehen besprochen. Sicht ein. In Gruppenarbeiten wurden konkrete Situationen diskutiert und dem Plenum vorgestellt. 4.1.4 Betriebliche Suchtprävention Im Jahr 2015 wird die organisatorische Unterstützung des Die betriebliche Suchtprävention ist seit Jahren ein in der mit der Vorbereitungsgruppe und der Sitzungen haben die NLS verankertes Arbeitsgebiet. Die NLS hält Informationen drei hannoverschen Beratungsstellen des Diakonischen und Adressmaterial rund um das Thema der betrieblichen Werks, der Caritas und der Step gGmbH übernommen. Arbeitskreises weiter durch die NLS erfolgen. Die Verantwortung für die inhaltliche Gestaltung der Vorbereitung Suchtprävention für Anfragende bereit. Fortbildung zur Qualifizierung für die nebenamtliche Suchtarbeit im Betrieb NLS-Tagung „Betriebliche Suchtprävention und Suchthilfe – Neue Trends und Entwicklungen“ Die NLS bietet diese bewährte Fortbildung jährlich an. Sie 20. November 2014 in Hannover wurde von Ute Pegel-Rimpl, Büro für Betriebliche Sucht- Die eintägige Tagung, zu der die Landesdrogenbeauftragte prävention, konzipiert und durchgeführt und umfasst 160 Dr. Sabine Brägelmann-Tan das Grußwort hielt, führte mit Unterrichtsstunden in sieben Blöcken. Beschäftigte aus dem Überblicksvortrag „Strategien für die Prävention und Behörden und Betrieben werden für die Arbeit als neben- Frühintervention bei Auffälligkeiten am Arbeitsplatz“ von amtliche „Ansprechpartner/in für Suchtfragen“ qualifi- Dr. Elisabeth Wienemann, Lehrbeauftragte des Instituts für ziert. Im Jahr 2014 absolvierten erneut 16 Personen den Kurs erfolgreich. Regionaler Arbeitskreis Hannover „Suchtprävention am Arbeitsplatz“ Der Regionale Arbeitskreis Hannover „Suchtprävention am Arbeitsplatz“ dient dem fachlichen Austausch der in Betrieben mit Gesundheitsförderung befassten Personen. Der Arbeitskreis hat sich im Jahr 2014 neu konstituiert, da Dr. Elisabeth Wienemann und Ute Pegel-Rimpl die Arbeit in Tagungsplenum 20.11.2014 NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 20 Jahresbericht 2014 5.700 Personen erreicht. 45% der Maßnahmen richteten sich an Multiplikator/innen und 55% an die Endzielgruppe. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Maßnahmen mit Multiplikator/innen gestiegen. Jede zweite Maßnahme (50%) war ein Training oder eine Schulung und jede sechste Maßnahme stellte eine Präventionsberatung dar (16%). In 11% der Maßnahmen wurde zum Thema referiert und 12% waren strukturgestaltende Maßnahmen im Rahmen von Koordination und Kooperation. Dr. Elisabeth Wienemann Die Hauptziele der Maßnahmen waren die Zunahme von Wissen (85%) sowie die Förderung kritischer Einstellungen interdisziplinäre Arbeitswissenschaft der Leibniz Universität (59%). Die Förderung von Kompetenzen und Ressourcen Hannover, in das Thema ein. Über 110 Teilnehmerinnen und ist von 15% (2012) über 27% (2013) auf mittlerweile 33% Teilnehmer aus der Suchthilfe und –prävention sowie aus gestiegen. Es hatten aber auch 30% die Stärkung der Ver- Betrieben und Behörden hatten dann Gelegenheit, zwei der netzung und 25% den Aufbau von Strukturen zum Ziel insgesamt sechs angebotenen Workshops zu unterschied- (Mehrfachnennungen möglich). lichen aktuellen Themen der betrieblichen Suchtprävention zu besuchen. Rolf Schaefer, Fachanwalt für Arbeitsrecht, Hannover, rundete die Tagung mit seinem Plenumsvortrag „Sucht im Betrieb – aktueller arbeitsrechtlicher Rahmen“ ab. Die Tagungsevaluation zeigte, dass die Teilnehmer/innen mit der Veranstaltung (sehr) zufrieden waren. Abb. 5 Thematisierte Substanzen 2014 im Vergleich zu 2013 95% 95% Alkohol 54% 45% 40% 43% Cannabis Tabak Medikamente Kokain Amphetamine/Speed Opiate Ecstasy Lösungsmittel Halluzinogene Biogene Drogen Dr. Sabine Brägelmann-Tan, Landesdrogenbeauftragte Sonstige 28% 35% 18% 18% 18% 12% 16% 12% 16% 10% 2% 8% 13% 7% 8% 5% 0% 1% 0% 20% 40% 60% 2013 Betriebliche Suchtprävention durch die Fachstellen für Suchtprävention 80% 100% 2014 Basis: 2013: 166 Maßnahmen und 2014: 154 Maßnahmen im betrieblichen Setting mit Substanzbezug (68% der Maßnahmen in Betrieben insgesamt); Mehrfachnennungen Im Jahr 2014 führten die Fachkräfte für Suchtprävention insgesamt 227 Maßnahmen in Betrieben durch, das sind In 44% der Veranstaltungen wurde das Suchtthema sucht- 6% der gesamten suchtpräventiven Maßnahmen. Insge- mittelübergreifend behandelt. 68% der Maßnahmen hatten samt ist die absolute Zahl der betrieblichen Maßnahmen in einen konkreten Substanzbezug. Die Ausprägungen und Ver- den letzten Jahren zurückgegangen. 2014 wurden knapp änderungen zum Vorjahr sind der Abbildung zu entnehmen. Prävention und Frühintervention 21 33% (2013: 23%) der Maßnahmen behandelten stoffun- sonal- und Sachmittel für koordinierende Tätigkeiten. Das gebundene Süchte. Wenn das der Fall war, ging es fast im- Projekt wird im Rahmen einer Prozess- und Ergebnisevalua- mer um exzessive Mediennutzung (82%) und/oder Glücks- tion über die gesamte Projektlaufzeit von Prof. Dr. Soellner spielsucht (58%). (Stiftung Universität Hildesheim, Institut für Psychologie) begleitet. 4.2 LOG OUT – unabhängig im Netz In der Konstitutionsphase wurden die Stellen besetzt und eine Rahmenkonzeption wurde in Absprache mit den Standorten und Trägern erarbeitet und vom Vorstand der NLS verabschiedet. Des Weiteren wurde ein Projektname und –logo entwickelt. Mit der Kick-Off-Veranstaltung unter Beteiligung der Niedersächsischen Sozialministerin Cornelia Rundt und der Landesdrogenbeauftragten Dr. Sabine Brägelmann-Tan wurde am 27. Mai 2014 der Presse und der interessierten (Fach-)Öffentlichkeit des Projekt vorgestellt. PD Dr. Rumpf, Universität Lübeck, hat die neu- Repräsentative Prävalenzstudien zeigen, dass 1% der esten Prävalenzstudien vorgestellt und die Dringlichkeit 14-64-Jährigen als internetabhängig anzusehen ist, wei- von Maßnahmen gegen diese Entwicklung verdeutlicht. tere 4,6% haben eine problematische Internetnutzung. 2 Mit der Veranstaltung konnte die Aufmerksamkeit der Jüngere Menschen sind stärker betroffen als ältere. Um niedersächsischen Print-, Radio- und Fernsehmedien ge- im Rahmen von Prävention und Frühintervention auf diese weckt werden. Problematik zu reagieren, fördert das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung das Landesmodellprojekt zur Prävention von Medienabhängigkeit für den Zeitraum von 1.1.2014 – 31.12.2016. Ziel ist, ein institutionell verankertes Angebot zur Prävention und (Früh-)Intervention bei exzessivem Mediengebrauch einzuführen und die Bedingungen, Möglichkeiten und ggf. Schwierigkeiten und Lösungen, die sich daraus ergeben, zu identifizieren. R. Henze, C. Theile, Ministerin C. Rundt, T. Berthold, S. Haberkamp und K. Bosse Hierzu wurden an vier Standorten mit unterschiedlichen Ein wichtiger Teil der koordinierenden Tätigkeiten war der Strukturbedingungen in Niedersachsen (Großstadt, mitt- Aufbau des LOG OUT-Arbeitskreises mit den beteiligten lere Stadt, Kleinstadt, Landkreis) an den Fachstellen für Fachkräften. Der Arbeitskreis hat sich im Jahr 2014 zu Sucht und Suchtprävention Arbeitsschwerpunkte zur Prä- fünf Sitzungen getroffen. Schwerpunkte waren die Rah- vention von Medienabhängigkeit eingerichtet. Die Auf- menkonzeption, die Kick-Off- sowie die Fortbildungsver- gaben umfassen die universelle und indizierte Prävention anstaltungen, die Materialerstellung sowie der Austausch mit Jugendlichen und Multipliaktor/innen, die Beratung über Dokumentation, Evaluation, Methoden, Zugangswe- von Betroffenen und Angehörigen und ggf. die Weiterver- ge und Vernetzung. mittlung in eine ambulante oder stationäre Therapie. Darüber hinaus soll eine regionale Vernetzung mit anderen Das Aufgabenprofil der Projektfachkräfte ist komplex regionalen Angeboten stattfinden. und verlangt spezifische Kenntnisse über die Thematik Die Fachstellen erhalten hierfür jeweils Mittel für eine halbe Personalstelle und Sachmittel. Die NLS erhält Per- 2 Rumpf, H.-J. et al.: Prävalenz der Internetabhängigkeit (PINTA). Bericht an das Bundesministerium für Gesundheit, 2011 und Bischof, G. et al.: Prävalenz der Internetabhängigkeit – Diagnostik und Risikoprofile (PINTA DIARI). Kompaktbericht an das Bundesministerium für Gesundheit, 2013. NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 22 Jahresbericht 2014 der Computerspiel- und Internetabhängigkeit, aber auch Beratung in Niedersachsen/Delmenhorst/Goslar/ Kompetenzen in der Präventionsarbeit (universelle Prä- Hannover/Osnabrück“ erstellt. Er beinhaltet eine vention mit Jugendlichen und Multiplikator/innen) sowie Problembeschreibung, mögliche Präventionsange- Beratungskompetenzen in der Arbeit mit Betroffenen und bote, einen Test zur Selbsteinschätzung sowie Infor- Angehörigen. Die LOG OUT-Fachkräfte bringen vielfältige mationen zum LOG OUT-Beratungsangebot. Der Flyer Qualifikationen und Berufserfahrungen mit, aber es be- wurde in fünf Varianten angelegt: einen Projektflyer stand ein Fortbildungsbedarf speziell zu unterschied- für Niedersachsen und vier regionale Versionen mit lichen Aspekten der Prävention von und Beratung bei entsprechender Nennung der jeweiligen Orte und Medienabhängigkeit bzw. problematischem Medienge- Fachstellen. brauch. Im Jahr 2014 wurden insgesamt sechs eintägige Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt. Die Fortbil- Des Weiteren wurden Kugelschreiber mit dem LOG OUT-Lo- dungen wurden von der NLS geplant und veranstaltet. Als go als Giveaway produziert. Referent/innen wurden Expertinnen und Experten gewonnen, die über langjährige theoretische und praktische Er- LOG OUT erhielt auf der Homepage der NLS eine eigene fahrungen verfügen. Seite, die auf das Angebot aufmerksam macht und zu den Standorten sowie zur Projektkoordinatorin der NLS als An- Beratung bei exzessivem oder abhängigem Medien- sprechpartnerin verlinkt ist. Darüber hinaus stehen hier gebrauch von Jugendlichen und jungen Erwachse- die bislang erschienenen Materialien sowie der ausführli- nen (Teil 1) (20. Mai 2014) che Jahresbericht 2014 zum Download bereit. Beratung bei exzessivem oder abhängigem Mediengebrauch von Jugendlichen und jungen Erwachse- In Abstimmung mit der NLS und den Standorten wurde nen (Teil 2) (24. Juni 2014) von Frau Prof. Dr. Soellner und ihrer Mitarbeiterin Frau Computerspiele selbst erleben! Medienpädagogi- Machmer von der Stiftung Universität Hildesheim ein auf- sche Einführung in Spieltrends und Mediennutzung wendiges Prozess- und Ergebnisevaluationsdesign entwi- von Jugendlichen (18. Juni 2014) ckelt und eingeführt. Mit Zwischenergebnissen ist 2015 Arbeiten mit der Medienwerkstatt „Mediennutzung zu rechnen. von Jugendlichen: Chancen und Risiken“ (6. August 2014) Die Auswertung der Präventionsmaßnahmen, die die Neue Medien und Suchtprävention – Gestaltung von Fachkräfte mit dem Online-Dokumentationssystem Dot. Elternabenden und Infos über aktuelle Spiele (28. sys 3.0 dokumentiert haben, zeigt, dass an den Stand- November 2014) orten 2014 insgesamt 134 Präventionsmaßnahmen Neue Medien und Familie – Familie als System. Ein- durchgeführt wurden und insgesamt knapp 2.500 Men- führung in die Grundgedanken der systemischen Be- schen erreicht wurden. 70% der Maßnahmen waren für ratung (11. Dezember 2014) Endadressat/innen konzipiert, entsprechend 30% für Multiplikator/innen. Im Rahmen des Projektes wurden zudem zwei Info-Materialien entwickelt: Darüber hinaus haben im Berichtszeitraum 213 Beratungsgespräche mit 83 Beratungsfällen stattgefunden. ➩ Für Interessierte, Multiplikator/innen und Eltern wur- Unter den Fällen waren sowohl Betroffene als auch An- de die 8-seitige Broschüre „Medienabhängigkeit“ gehörige, in der Regel die Eltern. Während Beratungskon- erstellt. Sie führt in die Problematik, mögliche Symp- takte mit Betroffenen meist über einen längeren Zeitraum tome und das LOG OUT-Projekt ein. andauerten, waren die Beratungsgespräche mit hilfesu- ➩ Zur Bewerbung des Angebots wurde der Projektflyer mit dem Titel „Probleme mit Medien? Infos und chenden Angehörigen kürzer. Prävention und Frühintervention 23 4.3 Glücksspielsucht – Prävention und Beratung in Niedersachsen fahren stellt eine wesentliche und kontinuierliche Aufga- Das Land Niedersachsen misst im Rahmen der Neuord- Glücksspielsucht angeboten. Hier finden sich Hinweise nung des Glücksspielrechts dem Schutz der Bevölkerung für betroffene Spieler/innen und ihre Angehörigen auf vor übermäßigem Spiel und dem Schutz der Jugend eine das Hilfeangebot und weitere regionale und/oder inter- besondere Bedeutung zu. Hierfür erhalten seit 2008 an 24 netgestützte Beratungsmöglichkeiten. Eine Darstellung Standorten die Fachstellen für Sucht und Suchtprävention der Arbeit vor Ort an den 24 Standorten der Fachkräfte jeweils eine zusätzliche halbe Stelle für eine Fachkraft. ergänzt das Angebot. be dar. Über die Homepage www.gluecksspielsucht-niedersachsen.de werden eine Vielzahl von grundlegenden Informationen rund um das Thema Glücksspiel und Diese Fachkräfte sollen das bisherige Beratungsangebot zur Glücksspielsucht im ambulanten Bereich verstärken Zur gezielten Information und eine flächendeckende Versorgung in Niedersachsen speziell für die Zielgrup- sicherstellen. Die Aufgaben der 24 Fachkräfte liegen in der pe Durchführung von Konzepten und Strategien zur Glücks- gemeinsam mit der hes- spielsuchtprävention, dem Knüpfen regionaler Netzwerke sischen Partnerorganisa- sowie der Aufklärung und Beratung zur regionalen Glücks- tion (HLS) eine Broschüre spielsuchtprävention. Desweiteren gilt es, Glücksspieler/ zur Prävention und Auf- innen mit einem riskanten oder süchtigen Spielverhalten klärung im Rahmen des möglichst frühzeitig zu erreichen und spezielle Angebote Schwerpunktthemas ent- für diese Zielgruppe vorzuhalten. wickelt mit dem Titel „Wetten, dass du das noch nicht Jugendliche wurde wusstest?“. Unter diesem Motto werden Informationen Die landesweite Steuerung erfolgt durch die Landeskoor- und Hinweise zum Umgang mit Glücksspielen und zu dinatorin für die Prävention und Beratung von Glücks- Sportwetten gegeben. Irrglaube und Fakten werden gegen- spielsucht in der NLS. Zu ihren Aufgaben gehört die Koor- über gestellt und Informationen zum Jugendschutz und zu dination der Fachkräfte, deren fachliche Fortbildung und Unterstützungsangeboten gegeben. Bewusst wurde die Betreuung, regelmäßige Dokumentation der in Niedersach- Veröffentlichung kurz vor die in 2014 durchgeführte Fuß- sen durchgeführten Maßnahmen sowie die fachliche Zuar- ballweltmeisterschaft platziert, wo mit einer steigenden beit für die Landesregierung zur Glückspielproblematik. Spielteilnahme an Sportwetten gerechnet werden musste. Das kleine 12-seitige Heft wird kostenfrei abgegeben. Die Als Schwerpunktthema für Niedersachsen wurde im Nachfrage nach der Broschüre ist sehr hoch, viele Einrich- Jahr 2014 „Sportwetten – die neue Herausforderung“ tungen mit Bezug zu Jugendlichen haben die Broschüre gewählt. Angesichts der Liberalisierung und Öffnung des geordert bzw. als download auf ihre Internetseite gestellt. Sportwettenmarkts ist mit einer steigenden Nachfrage Andere Bundesländer haben um einen Nachdruck der Bro- zu rechnen, die die Glücksspielsuchtprävention vor neue schüre gebeten. Herausforderungen stellt. Das hohe Suchtpotential von Sportwetten liegt in der Einbildung, aufgrund tatsächlicher Im Jahr 2014 wurde zum vierten oder vermeintlicher Fähigkeiten – etwa als Fußballkenner Mal ein bundesweiter Aktions- – das Ergebnis des Spiels vorausahnen zu können. tag Glücksspielsucht für den 25. September ausgerufen. Für Niedersachsen Öffentlichkeitsarbeit übernahm die Landeskoordinatorin die Planung und Umsetzung mit dem Jahres- Die Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung schwerpunkt „Sportwetten ma- über die Problematik der glücksspielbezogenen Suchtge- chen reich – aber nicht dich!“. NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 24 Jahresbericht 2014 An diesem Tag fanden an vielen Orten im Land Aktionen Erfolge zeigen sich in der Beratung der Rat Suchenden: rund ums Glücksspiel statt. Eine provokante Postkarte mit Bei rund 2/3 der Klient/innen wurde eine Verbesserung in der Aussage „Aber du kannst nicht kalkulieren, wie ein der Problematik des Glücksspielens am Betreuungsende Spiel ausgeht, sonst wären wir alle schon längst reich“ festgestellt. Der Bericht wurde an Interessenten und an die wurde gemeinsam mit einem „Fußballkugelschreiber“ an Ordnungsämter in Niedersachsen versandt, die die Zustän- Jugendliche verteilt, wenn sie an den unterschiedlichen digkeit für die regionale Glücksspielaufsicht wahrnehmen. Angeboten in Schulen und Jugendeinrichtungen teilnahmen. Mit unkonventionellen Riesenzeitungen, Ballons in Seit 2010 stellt das Thema „Glücksspielsucht“ ein Modul Bäumen, geschmückten Fahrrädern und Riesenkartons in der Qualifizierung für die nebenamtliche Suchtarbeit auf Autodächern wurde die Aufmerksamkeit von jungen im Betrieb dar, welches durch die NLS angeboten wird Menschen geweckt und über die Faszinationsanreize, (vgl. Kap. 4.1.4). Im Oktober 2014 erhielten erneut 16 Ver- aber auch Risiken und Gefahren rund um Glücksspiele, treter/innen aus niedersächsischen Behörden und Betrie- speziell der Sportwetten, aufgeklärt. ben, die an diesem Weiterbildungslehrgang teiInahmen, eine Einführung im Bereich der Glücksspielsucht. Durch die länderübergreifende bundesweite Aktion konnte das Thema wieder verstärkt in den Fokus des medialen In- Darüber hinaus arbeitet die Landeskoordinatorin mit den teresses gelenkt werden und somit eine erhöhte Aufmerk- Kolleg/innen aus den anderen Bundesländern sowie von samkeit erhalten. Bundesorganisationen und Forschungsverbünden zusammen. Halbjährliche Treffen werden seitens der Lan- Die Darstellung des Arbeitsfeldes durch die Landeskoordi- deskoordinatorin für die Länderkoordinator/innen aller natorin erfolgte im Rahmen von Vorträgen, Berichten und Bundesländer in Hannover organisiert. Auf dieser Ebene Präsentationen. herrscht ein reger Austausch zu aktuellen glücksspielbezogenen Themen und Fragestellungen. Als Ideenpool ist Die Beratung von Rat suchen- dieser Kreis von großem Wert, Synergien können optimal den und genutzt werden. Hauptziel der gemeinsamen Arbeit be- Glücksspielern und ihrer Ange- Glücksspielerinnen steht darin, die Anforderungen des Glücksspielstaatsver- hörigen wird seitens der Glücks- trages umzusetzen und bundesweite Aktionen abzustim- spielsuchtpräventionsfachkräfte men. 2014 wurden als Schwerpunktthemen „Spielsperren mit einem Fragbogen dokumen- in Spielhallen – rechtliche Grundlagen“ sowie „Aktivitäten tiert. Die Auswertung aller Be- der BZgA im Bereich der Glücksspielsucht“ und „Spieler- ratungen, die in 2013 abge- schutz“ gewählt und erarbeitet. schlossen wurden, beschreibt die Beratungsleistung an den 24 Standorten, die Situation der Glücksspielerinnen und Fortbildungen und Arbeitskreistreffen Glücksspieler, ihre Zugänge zum Glücksspiel und die Suchtentwicklung. Deutlich wird, dass trotz der Teilnahmebe- Die kontinuierliche Qualifizierung der Fachkräfte für Prä- schränkung für Glücksspiele „ab 18 Jahren“ die meisten vention und Beratung von Glücksspielsucht stellt einen Rat Suchenden schon als Jugendliche und junge Erwach- wesentlichen Garanten für den Erfolg der Glücksspiel- sene mit dem Glücksspielen begonnen haben. Vorrangig suchtprävention in Niedersachsen dar. Die NLS hat im sind es junge Männer, die das Spiel an Geldspielautoma- Jahr 2014 für die Fachkräfte zur Prävention und Bera- ten in Spielhallen als das für sie problematische Glücks- tung von Glücksspielsucht nachfolgend aufgeführte Fort- spiel bezeichnen. Die Mehrzahl der Spielerinnen und Spie- bildungen organisiert und durchgeführt. Thematische ler hat hohe Schulden; Probleme in der Partnerschaft und Arbeitskreistreffen ergänzten diese Fortbildungen und weiteren Beziehungen bis hin zu kriminellen Handlungen förderten den Erfahrungsaustausch zwischen den Kol- und Suizidversuchen sind häufig die Folge. leg/innen. Prävention und Frühintervention 25 Seit Beginn des Projekts im Jahr 2008 gab es viele Ver- bislang gesammelten Erfahrungen wurden ausgetauscht änderungen in der personellen Zusammensetzung der und an Erkenntnissen aus der Wissenschaft und Praxis Glücksspielsuchtfachkräfte an den 24 Standorten. Die- gespiegelt. sem Umstand einer recht hohen Fluktuation muss immer wieder in den Fortbildungen und Arbeitskreistreffen Der Aktionstag Glücksspiel- Rechnung getragen werden. Es bedarf der Integration und sucht stellt im September je- Nachschulung von neuen Mitarbeiter/innen und der kolle- den Jahres einen wichtigen gialen Aufnahme in das Team der Fachkräfte. Schwerpunkt im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit zur Jede Form der Inter- Aufklärung und Sensibilisie- vention rung der Bevölkerung in den muss, wenn sie erfolgreich sein will, Regionen an der Motivation der dar. Um Aktionstage mög- Ratsuchenden anset- zen. Im Rahmen der lichst Wolfgang Nafroth mit neuen Aktionsideen Niedersachsens öffentlichkeitswirk- sam gestalten zu können, Beratung gilt es die die Bevölkerung gezielt anzusprechen und ggf. unkon- Motivation zur Verhal- ventielle Methoden und Wege zu beschreiten, wurde eine tensänderung zu erzeu- Fortbildung zum Thema „Aktionsideen mit einfachen gen, anzuregen und zu bestärken. Die Motivierende Ge- Mitteln“ mit Wolfgang Nafroth von der pr+kommunikati- sprächsführung stellt hierfür eine besonders geeignete onsberatung Verden durchgeführt. Viele wünschen sich, Form dar. 2009 wurde von der Landeskoordinatorin das bei Aktionstagen mit wenig zeitlichem und finanziellem speziell auf die Beratung von Glücksspieler/innen zuge- Aufwand möglichst viele Menschen zu erreichen. Im Se- schnittene MOGL entwickelt: „Motivierende Gesprächs- minar wurden im Mai 2014 Ideen vorgestellt, wie dieses führung in der Beratungsarbeit bei problematischem gelingen kann. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Ziel- und pathologischem Glücksspiel“. Eine spezielle MO- gruppe oder des Themenschwerpunkts Sportwetten galt GL-Schulung wurde im Januar 2014 von Angelika Fiedler es dann die Ideen anzupassen. Angelika Fiedler + Hans-Jürgen Haak, ginko Mülheim und Hans-Jürgen Haak von ginko – Stiftung für Prävention aus Mülheim für alle neuen Glücksspielsuchtpräven- Die Arbeitshilfe „Spirale tionsfachkräfte erneut angeboten. nach oben“ ist ein Programm, welches Spielern Dem Jahresmotto „Sportwetten, die neue Herausforde- die rung“ entsprechend widmete sich die Fortbildung im März schrittweise einen Prozess 2014 diesem Thema. Der Glücksspielstaatsvertrag hat zur Reflexion und Reduktion eine teilweise Öffnung des Sportwettenmarkts in Aussicht gestellt. Immer mehr Angebote werden derzeit offeriert, des eigenen Spielverhaltens „In einer Spirale nach oben“ anzugehen. Im Mittelpunkt Sportwettbüros öffnen an vielen Standorten. Auch Jugend- steht die Arbeit mit den Klientinnen und Klienten, die liche lassen sich von den guten Gewinnaussichten anlo- sich (noch) nicht auf ein abstinenzorientiertes Angebot cken. Das Wettangebot ist riesig und animiert vor allem der Suchthilfe einlassen wollen oder können, jedoch über auch im Internet Spieler/innen, ihr Geld zu verwetten. Dr. eine zielgerichtete Methodik professionell begleitet und Tobias Hayer von der Universität Bremen erläuterte die langfristig zur Verhaltensänderung motiviert werden kön- besonderen Risiken und Anreizmomente des Sportwettan- nen. Die niedersächsischen Glücksspielsuchtfachkräfte gebotes für Kinder und Jugendliche. Die Glücksspielsucht- wurden im Oktober 2014 während einer Schulung in die präventionsfachkräfte überlegten, ob es den typischen theoretischen Grundlagen zum kontrollierten Konsum und „Sportwetter“ gibt. Was kennzeichnet ihn und bedarf es der Arbeit mit der Arbeitshilfe „In einer Spirale nach oben“ einer besonderen Form von Ansprache und Beratung? Die eingeführt. In einem praktischen Teil erhielten sie die Mög- NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen Möglichkeit bietet, Arbeitshilfe 26 Jahresbericht 2014 lichkeit, den Einsatz im Rollenspiel zu erproben und als ein kennung problematischen Spielverhaltens mit dem Ziel zu Modul für ihre Beratungsarbeit zu entdecken. schulen, den sozialschädlichen Auswirkungen des Glücksspiels vorzubeugen bzw. diese zu beheben. Die Landes- Ergänzend zu den Arbeitskreissitzungen im Gesamtteam koordinatorin hat gemeinsam mit interessierten Fachkräf- bilden die Treffen in den fünf regionalen Arbeitskrei- ten eine eintägige Schulungseinheit entwickelt, welche die sen für die Fachkräfte eine wichtige Austausch- und Dis- vier Bausteine - Wissen, Können, Dürfen und Wollen - be- kussionsmöglichkeit. Hier bietet sich die Chance, sich in inhaltet. Während eines Erfahrungsaustausches im Juni kleineren Gruppen zu eigenen und lokalen Themen zu 2014 zu Angebot, Nachfrage und Durchführung wurden besprechen. Zusätzlich können in den regionalen Teams unterschiedliche Zugangs- und Umgangsweisen diskutiert gemeinsame Projekte, konzeptionelle Orientierungen und und kleine Überarbeitungen der Schulung angeregt. Diese neue Arbeitsschritte geplant und umgesetzt werden. Im wurden seitens der Landeskoordinatorin in die Materialien vierten Quartal nahm die Landeskoordinatorin an Treffen eingearbeitet und allen Beteiligten zur Verfügung gestellt. aller Regionalteams teil. Interne Kommunikation Arbeit der Fachkräfte zur Prävention und Beratung von Glücksspielsucht Im Rahmen des internen Informa- Mit Hilfe des Programms Dot.sys dokumentieren die Fach- tions- und Kommunikationsnetzes kräfte systematisch ihre Arbeit im Präventionsbereich. wurden von der Landeskoordinatorin Insgesamt wurden im Jahr 2014 rund 1.200 Maßnahmen im Jahr 2014 sechs Rundbriefe an alle Fachkräfte mit den im Bereich der Glücksspielsuchtprävention durchgeführt. wesentlichen aktuellen Informationen aus Wissenschaft Zumeist (73%) boten die Fachkräfte diese Angebote al- und Forschung, Berichten aus Niedersachsen und Anre- lein ohne Kooperationspartner an. Insgesamt wurden gut gungen aus den anderen Bundesländern verfasst. Diese 13.500 Personen erreicht, vorrangig junge Erwachsene Nachrichten wurden mit vertiefenden Materialien in die im Alter von 18 bis 27 Jahren. Rund 72% der Angebote Intranetplattform eingepflegt, welche im Internetportal richteten sich an Endadressat/innen. Dabei standen kon- PrevNet geschaffen wurde. Gleichzeitig bietet die Intranet- zeptionell vor allem die Informationsvermittlung, Kompe- plattform den direkten fachbezogenen Austausch mit Hin- tenzförderung sowie die Bildung kritischer Einstellungen weisen auf Fachartikel, Beratungs- und Therapiekonzepte, im Vordergrund. Als wesentliche Ziele der Maßnahmen Materialien und Veranstaltungen. wurden die Zunahme an Wissen, die Stärkung bzw. Veränderung der Einstellung zum Glücksspielen sowie eine Verhaltensmodifikation – im Sinne von Reduktion oder Schulungen für Spielhallenmitarbeiter/ innen „Umgang mit problematisch spielenden Gästen“ Änderung des Konsumverhaltens – genannt. Zunehmend wurden mehr Menschen mit Migrationshintergrund erreicht, die eine besonders gefährdete Zielgruppe darstellen. Nach dem Glücksspielstaatsvertrag 196 Angebote richteten sich an Multiplikator/innen. Hier (§6 + Anhang) sind wurden vor allem Maßnahmen für Beschäftigte in der die Veranstalter Suchthilfe, im Gesundheitswesen, in der öffentlichen Ver- und Vermittler von waltung und in der Kinder- und Jugendhilfe genannt. Dabei Glücksspielen dazu ging es in erster Linie um die Vermittlung von Wissen rund verpflichtet, ihr Per- um das Glücksspiel mit seiner Faszination besonders für sonal in der Früher- Jugendliche und junge Erwachsene und der Sensibilisie- Prävention und Frühintervention Abb. 6 27 Viele der Angebote wurden im Rahmen der Suchthilfe Zielsetzung der Präventionsmaßnahmen nach Adressaten 2014 durchgeführt und zielten auf das Setting Freizeitbereich (29%) und Familie (28%). Dieses geschah vor allem in Form von Kursen oder Trainings oder auch durch Gespräche mit n=1.201 Maßnahmen 7% Aufbau Strukturen Öffentlichkeitswirksamkeit dem Ziel der Einstellungs- und Verhaltensänderung. 51% Im Rahmen der schulischen Glücksspielsuchtprävention 2% Stärkung Vernetzung Förderung Risikompetenz Verhaltensänderung Kompetenz/Ressourcen Einstellungsänderung 11% 5% wurden Veranstaltungen besonders in berufsbildenden 15% 2% len (26%) angeboten. Hier konnte das „Hamburger Materi72% al zur Glücksspielsuchtprävention“3 erfolgreich eingesetzt 4% werden. Das Material stellt das bundesweit erste positiv 21% 5% 82% 16% 20% 40% Endadressat/innen 60% 80% evaluierte Präventionsmodul für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II dar. Es wurde mit Genehmigung 80% 72% Zunahme Wissen 0% Schulen (49%) und in Gymnasien (34%) und Hauptschu- 78% 100% Multiplikator/innen rung für die Gefahren. Gleichzeitig galt es die Vernetzung des SuchtPräventionsZentrums in Hamburg von der NLS in einem Koffer zusammengefügt, mit unterstützenden Materialen ergänzt und allen Glücksspielsuchtfachkräften in Niedersachsen zur Verfügung gestellt. zu stärken und Strukturen aufzubauen, die einen Zugang und eine Vermittlung von Rat Suchenden in das Hilfesys- Die Beratungsarbeit mit gefährdeten und pathologischen tem erleichtern. Glücksspieler/innen und ihren Angehörigen wird von den Fachkräften mit einem einheitlichen Fragebogen doku- Mit mehr als 140 Angeboten wurde die allgemeine Öffent- mentiert. lichkeit informiert. Neben dem Aktionstag Glücksspiel- Im Projektzeitraum 2008 bis 2014 konnte die Zahl der Be- sucht waren dieses vorrangig Pressekontakte mit Arti- ratungen insgesamt deutlich gesteigert werden. Von 518 keln und Interviews sowie die Entwicklung von Flyern und Klient/innen, die im ersten Projektjahr 2008 die Fachkräf- Broschüren und der Aufbau und die Pflege von sozialen te aufsuchten, stieg die Zahl der Betreuten auf 1.774 Kli- Netzwerken und Blogs. Zur Betreuung und weiteren Sensi- ent/innen im Jahr 2014. Das ist eine Steigerung von über bilisierung der jungen Bevölkerung sowie zur Bekanntheit 240%. des glücksspielsuchtspezifischen Angebots sind diese Ak- Abb. 7 tivitäten besonders zielführend. Anzahl Zahl der Beratungen 2008 bis 2014 1730 1800 1774 1577 1600 1337 1400 1383 1200 1000 782 800 600 518 400 200 0 Caritas Fachambulanz für Suchtprävention bei den Berufsbildenden Schulen (BBS) in Meppen 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 3 Das Material wurde entwickelt vom SuchtPräventionsZentrum Hamburg in Kooperation mit der NLS sowie weiteren Partnern aus dem Bundesgebiet. NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 28 Jahresbericht 2014 Durch die doppelte Aufgabenstruktur der Fachkräfte – Prä- dersachsen zu neuen psychoaktiven Substanzen in 2014 vention und Beratung von Glücksspielsucht – im Rahmen von der NLS erfolgreich umgesetzt. einer halben Personalstelle müssen bei vielen Fachkräften Wartezeiten zur Beratung sowie für die Planung und Anlass für das Projekt waren besorgniserregende Mel- Durchführung von Präventionsveranstaltungen in Kauf dungen, dass in den letzten Jahren immer mehr neue genommen werden. Diese hohe Arbeitsbelastung und psychoaktive, meist synthetische Stoffe auf den Markt ka- Auslastung verdeutlicht den großen Bedarf im Bereich der men. Diese werden gelegentlich auch „Designerdrogen“, Glücksspielsuchtprävention und –beratung in Niedersach- „Research Chemicals“ oder „Legal Highs“ genannt. Die sen. Europäische Drogenbeobachtungsstelle (EBDD) hatte im Rahmen des europäischen Frühwarnsystems zwischen 4.4 Projekt „Aufklärungs offensive über neue psychoaktive Substanzen“ 2005 und 2011 mehr als 164 neue psychoaktive Subs- Von der Niedersächsischen Landesregierung wurde das Aus Deutschland wurden durch die Deutsche Beobach- Thema „Aufklärung über die Gesundheitsgefahren von tungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) in den psychotropen Substanzen“ im Rahmen der Koalitionsver- letzten Jahren die folgenden steigenden Zahlen zu neu einbarung 2013 auf die Agenda gesetzt. Die NLS konnte bekannt gewordenen NPS an die EBDD gemeldet: 2009: mit freundlicher Unterstützung durch das Nds. Sozialmi- 6; 2010: 10; 2011: 38; 2012: 34; 2013: 50. Grundlage nisterium eine Aufklärungsoffensive über neue psychoak- hierfür ist das europäische Frühwarnsystem über NPS. tanzen ermittelt und für 2013 eine Rekordzahl von 81 erstmalig entdeckten gemeldet. tive Substanzen (NPS), so genannte „Legal Highs“ durchführen. Das Projekt wurde als eine Fortbildungs-Offensive Die als Informations-Offensive angelegte Fortbildung von für die Mitarbeitenden aus den Sucht-Fachstellen in Nie- Multiplikator/innen aus den niedersächsischen Sucht- und Drogenberatungsstellen zu NPS und Legal-High-Produkten Abb. 8 Anzahl und Hauptgruppen der an das EU-Frühwarnsystem gemeldeten neuen psychoaktiven Substanzen, 2005 bis 2012 umfasste mehrere Einzel-Maßnahmen und Materialien. Zur Unterstützung der Projektleitung wurde für die Zeit vom 01.01. bis 31.07.2014 der Dipl.-Sozialarbeiter und Sozialpädagoge Peter Märtens als Projektmitarbeiter auf Honorarbasis engagiert. Herr Märtens ist ausgewiesener 80% Experte im Bereich der (neuen) synthetischen Drogen mit 70% einem langjährigen Erfahrungshorizont. 60% 50% Fortbildungsseminar 40% 30% In einem 2-tägigen Intensiv-Fortbildungsseminar wurden 20% im April 2014 in Hannover 35 Fachkräfte aus den niedersächsischen Sucht- und Drogenberatungsstellen für 10% 0 den Bereich NPS qualifiziert, um zukünftig kompetent 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Synthetische Cannabinoide Cathinone Piperazine Tryptamine Phenethylamine Sonstige (Chemikalien, Pflanzen, Arzneimittel) Quelle: EBDD 2013, Europäischer Drogenbericht 2013 – Trends und Entwicklungen, Lissabon 2012 in Bezug auf die NPS informieren, beraten und (weiter) helfen zu können. Dieser Personenkreis hat einen Expertenstatus erwerben können und steht für Anfragen und Auskünfte zum Spezialgebiet NPS in der jeweiligen Heimregion zur Verfügung. Für die Teilnahme an der Fortbildung mussten sich die interessierten Fachkräfte bei Prävention und Frühintervention 29 der NLS bewerben. Die Anzahl der Teilnehmerplätze war teren neuen psychoaktiven Substanzen, die auf dem Dro- limitiert. genmarkt anzutreffen sind und eine größere Verbreitung gefunden haben. Die USB-Card gibt den Beraterinnen und Die Planung, Organisation, Moderation und Durchführung Beratern praxisnahe Hilfen und wertvolle Hinweise für die der Fortbildung wurde von der NLS wahrgenommen. Fach- rechtliche Einordnung der NPS, die gesundheitlichen Risi- kundig unterstützt wurde das Seminar durch folgende Re- ken dieser neuen Stoffe und Tipps für die Beratungs- und ferent/innen, die als ausgewiesene Expert/innen für die Präventionsarbeit zu diesen Substanzen sowie nützliche NPS gelten: Adressen und weiterführende Literaturhinweise Prof. Dr. Volker Auwärter, Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Rechtsmedizin (Toxikologie, Phar- makologie) Dr. Bernd Werse, Universität Frankfurt/M., Centre for Drug Research (Prävalenzen, Monitoring, Konsummuster). Dipl.-Psych. Lisa Jakob, Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD), Frühwarnsystem synthetische Drogen, München (IFT) Dipl. Soz. Päd. Dirk Grimm, Mindzone-Suchtpräventionsprojekt in Bayern, München (selektive Prävention, Zugangswege zu Konsumentengruppen). Informationsmaterialien Von der NLS wurden im Rahmen des NPS-Projektes umfangreiche Info-Materialien zu den neuen psychoaktiven USB-Card „Legal Highs“ im Scheckkartenformat Substanzen für die Fachkräfte in der Suchtberatung und Suchthilfe entwickelt und im Sommer 2014 allen 121 Auf insgesamt 234 Seiten sind alle zum Zeitpunkt Mitte Sucht- und Drogenberatungsstellen in Niedersachsen zur 2014 verfügbaren wichtigen Informationen zu NPS zusam- Verfügung gestellt. mengetragen und kapitelweise in rezipierfreundlicher und Die Medien sind mit Hilfe eines Grafikers optisch ähnlich sehr ansprechender Aufmachung aufbereitet worden. Die gestaltet worden, so dass der gegenseitige Bezug und der USB-Cards wurden in einer Auflagenhöhe von insgesamt inhaltliche Zusammenhang als Bestandteile der Aufklä- 1.000 Exemplaren produziert und können bei der NLS be- rungs- und Informationskampagne der NLS bereits von zogen werden. außen deutlich sichtbar sind. Plakat LEGAL HIGHS USB-Card Erarbeitet wurde ein großformatiges Plakat, das zum AusDie USB-Card ist als modernes Speichermedium gewählt hang in FSS und an anderen geeigneten Orten bestimmt worden, weil es einen schnellen Informations-Zugriff er- ist und der Aktion ein „Gesicht“ verleiht. Auf dem Plakat möglicht und die Speicherung umfangreicher Daten, Doku- werden Fotobeispiele der als „Legal Highs“ gehandelten mente und Bilder erlaubt. Die darauf verfügbaren PDF-Da- psychoaktiven Substanzen abgebildet sowie deren Appli- teien liefern schnell verfügbare Basisinfos zu den gängigen kationsformen (Kapsel, Pulver etc.). Die Plakate sind im synthetischen Cannabinoiden und Cathinonen sowie wei- DIN A 1 Format produziert worden und wenden sich ins- NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 30 Jahresbericht 2014 besondere an Konsumierende von neuen psychoaktiven Fazit Substanzen, wobei u.a. Regeln für einen risikoreduzierten Umgang mit diesen Substanzen gegeben werden. Die im Rahmen des Projekts erarbeiteten Materialien zur Aufklärung über die NPS wurden im Sommer 2014 an alle 121 niedersächsischen Fachstellen für Sucht und Suchtprävention versandt. Weiterhin wurde das MS mit den Materialien bedient und es wurden bundesweit alle Landesstellen für Suchtfragen der Bundesländer bedacht. Nach den Sommerferien 2014 war jede niedersächsische Fachstelle für Sucht und Suchtprävention mit den neuen Materialien ausgestattet. Durch die Fortbildung und die zur Verfügung gestellten Informationen und Materialien konnten die niedersächsischen Fachkräfte in die Lage versetzt werden, zukünftig kompetent und angemessen im Rahmen ihrer Beratungstätigkeit über die Wirkweisen und gesundheitlichen Risiken dieser neuen Substanzen aufzuklären und zu beraten bzw. gezielt in weiterführende Hilfen zu vermitteln. Die Resonanz – regional wie überregional – auf sowohl die Fortbildungsmaßnahme als auch auf die Plakate und insbesondere die USB-Card fiel sehr positiv aus. Als besonders vorteilhaft erwiesen hat sich die Möglichkeit, die Aufklärungskampagne landesweit als konzertierte Aktion in einem engen Zeitfenster durchführen zu können. Rehabilitation und Teilhabe 31 5. Rehabilitation und Teilhabe 5.1 Ambulante Suchthilfe 5.1.1 Ambulante Suchthilfe in den Fachstellen für Sucht und Suchtprävention (FSS) Psychotherapie 37% (47%) und medizinische/psychiatrische Behandlung: 23% (33%) Gegenüber dem Vorjahr zeigen sich einige Änderungen in der Angebotsstruktur. Bis auf die Segmente der Sozial- und Psychotherapie sowie der medizinischen/psychiatrischen Behandlung sind alle anderen Angebote gegenüber dem Die FSS mit ihrem ambulanten Beratungs- und Behand- Vorjahr quantitativ angewachsen. Insbesondere die rück- lungsangebot sind im System der Suchthilfe oftmals die läufigen Zahlen aus 2012 in der Substitutionsbegleitung ersten Anlaufstellen für Menschen mit Suchtproblemen konnten 2013 kompensiert werden und befinden sich wie- sowie für deren Angehörige. Die FSS arbeiten überwiegend der annähernd auf dem Niveau von 2011. mit einem integrierten Ansatz, d.h. sie bieten Beratung und Behandlung sowohl bei legalen als auch illegalen Sucht- 2. Ergänzende Angebote Begleitung und Unterstützung von Selbsthilfegrup- mitteln oder bei stoffunabhängigen Suchtformen wie z.B. der Glücksspielsucht an. Insbesondere in den Ballungs- pen und Angehörigen: 67% (48%) zentren gibt es darüber hinaus spezialisierte Fachstellen, Führerscheingruppen: 37% (41%) die sich auf die Beratung und Behandlung bei Abhängig- geschlechtsspezifische Arbeit: 37% (30%) keit von illegalen Drogen konzentriert haben. Arbeit mit Kindern von suchtkranken Eltern: 25% Das Aufgabenspektrum der FSS hat sich in den zurücklie- Arbeit mit Migrant/innen: 24% (23%) genden Jahren stetig erweitert. Dies dokumentiert u.a. die Arbeit mit Senior/innen: 23% (20%) Statistik für das Jahr 2013, die erneut als Vollerhebung Aufsuchen im Justizvollzug: 13% (16%) (23%) unter den FSS-Hauptstellen (N = 75) auf der Basis des Niedersächsischen Kerndatensatzes durchgeführt werden Im Vorjahresvergleich gibt es einen äußerst positiven konnte (zum Vergleich: die Deutsche Suchthilfestatistik Trend bei der Unterstützung von Selbsthilfegruppen durch besitzt einen Erreichungsgrad unter den ambulanten Be- die Fachstellen zu verzeichnen. Diese Aktivität ist inner- ratungsstellen von etwa 70%) . halb eines Jahres um knapp 20 Prozentpunkte angestie- Es haben sich folgende Kernarbeitsbereiche herauskristal- gen. Zudem hat die Arbeit mit Kindern von suchtkranken lisiert, die 2013 in folgendem Umfang von den Fachstel- Eltern nochmals leicht zugenommen, was als erfreulicher len angeboten wurden (in Klammern Angebotsumfang in Ausdruck der verstärkten Schwerpunktsetzung und For- 2012): cierung verschiedener Programme zu werten ist. Mit zwei Ausnahmen (Führerschein, Justizvollzug) liegen alle Ange- 1. Angebote zur Motivation, Beratung und Therapie botswerte über denen des Vorjahrs. Information und Motivation zur Annahme weiterer Hilfe: 80% (63%) Mitglied im Sozialpsychiatrischen Verbund sind 93% der Psychosoziale Beratung: 80% (76%) Beratungsstellen. Sie stärken dadurch die regionale Ko- Krisenintervention: 80% (76%) operation und Vernetzung mit stationären Einrichtungen, Vermittlung in stationäre Therapie: 80% (76%) anderen sozialen Diensten, öffentlichen Institutionen und Nachsorge: 79% (76%) ambulante Rehabilitation: 77% (68%) Substitutionsbegleitung: 59% (47%) Sozialtherapie 57% (61%) 5 Erläuterung: Basisdaten werden für alle Kontakte (einschließlich Einmalkontakte) erhoben. Um als Kontakt gewertet zu werden gilt als Vorgabe: Mindestgesprächsdauer 10 Minuten mit substantiell beratendem oder behandelndem Charakter (persönlich, telefonisch, per Brief/E-Mail). Auch für Angehörige wird ein „Klientendatensatz“ angelegt. In der Folge können sich hieraus unvollständige Datensätze ergeben. NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 32 Jahresbericht 2014 Abb. 9 knapp 43.750 Klient/innen in Niedersachsen (+2% gegen- Vermittlungsquoten über Vorjahr), mehrheitlich Männer (69%). Erneut konnten auch diejenigen Klient/innen mit erfasst werden, für die Selbsthilfegruppe 0,8% aus verschiedenen Gründen kein vollständiger Datensatz andere Beratung 0,8% angelegt werden konnte (ca. 18.200)5 , so dass insgesamt etwa 62.000 Personen die FSS in 2013 aufgesucht haben 1,1% Führerscheinstelle Jugendhilfe, -amt (2012: 58.000). Der Anstieg beträgt knapp 7%. 1,8% Suchtberatung 2,4% Job-Center 2,5% Arbeitgeber, Schule Den größten Teil der Finanzierung einer Fachstelle in Niedersachsen übernehmen jedes Jahr im Rahmen freiwil- 2,8% stationäre Reha liger Zuwendungen zum einen die Kommunen (ca. 47%) 3,3% Bewährungshilfe und zum anderen das Land Niedersachsen (ca. 23%); 5,5% hinzu kommen Mittel der Sozialversicherungsträger (RV Angehörige 8,5% und KV zusammen ca. 15%) sowie nicht unbeträchtliche Krankenhaus 8,6% Eigenmittel der Einrichtungsträger (ca. 10%) und weitere Arzt Therapeut Prozent 11,6% 0 5 Einnahmen aus sonstigen Quellen (ca. 5%). 10 Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter/innen (nur N = 33.345 Klienten (ohne Vermittlung = 54.885) Fachpersonal) betrug 2013 in Niedersachsen 7,2 Vollzeitstellen je ambulanter Einrichtung. Landesweit verfügten Betrieben. Darüber hinaus helfen 25% der Ambulanzen die 75 FSS über 509 Mitarbeiter/innen-Vollzeitstellen. ihren Klient/innen bei der Arbeitsplatzsuche, jede vierte Einrichtung unterstützt die Suche nach einem Praktikum Im Rahmen ihrer Erreichbarkeit haben vier von fünf Be- (24%) und jede Fünfte die Suche nach einem Ausbildungs- ratungsstellen (80%) an durchschnittlich 2,8 Tagen in der platz (20%). Insgesamt gibt es bei den erwerbsbezogenen Woche eine Abendsprechstunde nach 18 Uhr eingerich- Maßnahmen gegenüber dem Vorjahr keine gravierenden tet, so dass diese auch von Berufstätigen außerhalb der Änderungen. Sie bewegen sich seit 2009 etwa auf dem üblichen Arbeitszeiten in Anspruch genommen werden gleichen Niveau. kann. Ferner verfügen 7% der Einrichtungen über einen Krisen-Wochenenddienst. Zwei von drei Beratungsstellen Das Beratungs- und Behandlungsangebot der Fachstellen (67%) offerieren eine geschlechtsspezifische Therapeu- gilt in der Regel sowohl für betroffene Abhängigkeitskran- tenwahl. Internetgestützte Beratungs- und Informations- ke als auch für deren Angehörige. Neben der Einzelbera- leistungen bietet mittlerweile mehr als die Hälfte (53%) tung und -behandlung bilden Gruppenangebote eine wich- der Beratungsstellen an (z.B. per E-Mail). Ein Chat-Angebot tige Säule des Angebots der Fachstellen. unterbreitet etwa jede sechste Beratungsstelle. Eine kurzfristige Betreuungsmöglichkeit für Kinder von Klient/innen Im Einklang mit bundesweit erhobenen Daten der Deut- ist in jeder siebten Fachstelle (15%) vorhanden. schen Suchthilfestatistik findet auch in Niedersachsen die zahlenmäßig größte Gruppe der Klient/innen (45%) eigen- Die Fachstellen für Sucht und Suchtprävention in Nieder- ständig den Weg in eine ambulante Beratung und Behand- sachsen waren auch im Jahr 2013 wieder gut aufgestellt. lung. Allerdings liegt die Quote eigenmotivierter Zugänge in Sie verfügen über ein breit gefächertes Angebotsspektrum Niedersachsen deutlich höher als im Bundesdurchschnitt im Hinblick auf differenzierte und qualifizierte Beratungs- (+5%). Niedergelassene Ärztinnen/Ärzte (12%), Kranken- und Behandlungsmöglichkeiten im ambulanten Setting. Im häuser (9%) und Angehörige und Freunde (6%) spielen Vergleich zu den Ergebnissen der bundesweiten Suchthil- darüber hinaus eine wichtige Rolle als Vermittler/in (vgl. festatistik weisen die niedersächsischen Beratungsstellen Abb. 9). Ambulant betreut und dokumentiert wurden 2013 keine nennenswerten Qualitätsunterschiede hinsichtlich Rehabilitation und Teilhabe 33 der strukturellen Merkmale des Angebots und der Effek- Wenn es klar ist, dass Kinder zur Welt kommen werden tivität der klientenbezogenen Leistungen in der Beratung oder sie bereits da sind, gilt: Den Eltern soll die Chance und ambulanten Therapie auf. gegeben werden, ihre Versorgungs- und Erziehungskompetenzen zu entwickeln, allerdings stets unter der Bedin- 5.1.2 Arbeitskreis Psychosoziale Betreuung Substituierter gung, dass dies nicht zu Lasten der Kinder geht. Das ist keine einmalige Entscheidung, sondern immer wieder neu zu prüfen. Die Prüfung sollte bei sich andeutenden schlechten Aussichten auch im Hinblick auf erst künftig Nach den Ergebnissen der PSB-Jahresstatistik 2013 zu erwartende massive Überforderungen nicht zu lange wurden in Niedersachsen ca. 5.500 Personen substitu- ausgedehnt werden. Rechtzeitige Entscheidungen können iert und dabei zugleich psychosozial betreut. Der Betreu- für alle entlastend sein. Durch verbindliche Zusammenar- ungsschlüssel von Fachkraft-Vollzeitstelle zu betreuten beit lassen sich gravierende Fehler am besten vermeiden. Substituierten betrug landesweit durchschnittlich 1 zu Ziel auch hier: bestinformierte Einzelfallentscheidung, d.h. 116. Erneut stellte sich die Frage, wie mit der regional un- möglichst aktuell möglichst alle verfügbaren Quellen aus- terschiedlich hohen Betreuungsnachfrage umgegangen schöpfen. Zugleich besteht so die beste Chance, vonein- werden soll. Insgesamt hat sich der Betreuungsschlüssel ander zu lernen, eine gemeinsame Sprache zu entwickeln innerhalb von 15 Jahren verdoppelt. sowie die Kontrollen und Hilfen effizient abzustimmen. Vergleichsdaten zu Niedersachsen lassen sich von der Bundesebene heranziehen. Das Bundesinstitut für Arz- Sucht – Trauma – Psyche neimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat zum Stichtag 1. Juli 2014 erhoben, dass bundesweit etwa 77.500 Opi- Dr. Christel Lüdecke, Chefärztin vom Asklepios Fachklini- atabhängige mit einem Substitut behandelt wurden. Die kum Göttingen, informierte den AK über komorbide Stö- Anzahl ist gegenüber dem Vorjahr nur leicht angestiegen. rungen, insbesondere standen (Bindungs-)Traumatisierun- Das BfArM-Substitutionsregister weist für Niedersachsen gen und deren Einfluss auf die Behandlung Substituierter 7.835 gemeldete Patienten und 270 substituierende Ärzte im Mittelpunkt des Vortrages. Sie behandelt ihre Patientin- aus (Stichtag 01.07.2014). Das bedeutet für Niedersach- nen auf der Grundlage der DBT-orientierten Suchttherapie, sen einen weiteren Anstieg um 150 Patienten, bei einem eine Sucht bezogene Erweiterung des DBT-Manuals nach gleichzeitigen Rückgang um 16 substituierende Ärzte. Marsha Linehan. Suchterkrankungen und Traumafolgestörungen gehören zu den übersteuerten Störungen und sind Der Arbeitskreis für die Psychosoziale Betreuung Subs- Erkrankungen des zentralen Stressverarbeitungssystems. tituierter (PSB) trat im Jahre 2014 im Rahmen von zwei 80% der Menschen mit Suchterkrankungen haben Trau- Fachtagungen (Mai und November) zusammen. An diesen matisierungen – oft vor Beginn – der Suchterkrankung ganztägigen Veranstaltungen nahmen jeweils etwa 40 erlitten. Trauma ist Konfrontation mit einem Ereignis, wel- Fachkräfte für die PSB aus ganz Niedersachsen teil. Bear- ches tatsächlichen oder drohenden Tod, ernsthafte Ge- beitet wurden 2014 die folgenden Themen: fahr oder Verletzung für die körperliche Unversehrtheit der eigenen oder einer anderen Person beinhaltet. Nach der self-medication-Hypothese dient der Suchtmittelkonsum Kinder substituierter Eltern der spezifischen Linderung von psychischen Beschwerden. Suchterkrankungen bei Menschen mit Traumatisierungen Dr. Bernd Westermann, Fachbereichsleiter ambulante PSB beginnen früher. Sie führen zu sozialem Abstieg, persön- vom Berliner Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -ab- lichen Funktionsstörungen und vielen psychischen und hängige, referierte über Haltungen, Regeln und Strukturen sozialen Problemen. Dies ist bei Patient/innen mit zusätz- für einen angemessenen Umgang mit suchtkranken Eltern lichen Traumafolgestörungen noch erheblich ausgepräg- und ihren Kindern und zog folgendes Fazit: ter. Chronischer schwerer Stress bzw. Traumatisierungen NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 34 Jahresbericht 2014 rufen psychische Spätfolgen hervor, die an die nächsten ausgerichtet werden – Drogengebraucher/innen, die Generationen weitergegeben werden. Die Verhaltensän- 40 Jahre und älter sind, sind in der Regel bekannt. derungen werden durch Veränderung des Methylierungs- Darauf ist im Case Management zu achten. profiles der DNA weitergegeben. Dieser Vorgang wird als Epigenetik bezeichnet. Psychische Störungen und die Folgen von Inhaftierungen (Ängste, generalisiertes Misstrauen, Probleme, sich gegenüber anderen zu öffnen) müssen stärker berücksichtigt werden. Präsentation der Kampagne „bitte-substituieren-sie.de“ Die Chancen, die das Internet bietet, sollten stärker genutzt werden. Wohn- und Pflegeheime für Drogengebraucher/in- Dirk Schäffer von der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. (Berlin) stell- nen sollten eingerichtet werden, die dabei helfen, te die bundesweite Kampagne des IKS (Initiativkreis Substi- Beschäftigung im Alltag mit einer Tagesstruktur zu tutionstherapie) zur Verbesserung der Versorgungssituation gewährleisten. Die Einbindung in eine Gruppe ist in der Substitutionstherapie vor. Die Kampagne ist eine Initi- dort ebenfalls garantiert. Beispiele: LÜSA (Unna), ative zur Gewinnung von Ärztinnen und Ärzten zur Substitu- Wohnheim Erzenberg (Basel-Land), BEWO Zürich. tionsbehandlung von opiatabhängigen Patienten. Sie ist initiiert von der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin, der Deutschen AIDS-Hilfe und Akzept e. V. vor dem Hintergrund, dass ca. 40.000 Substituierte älter als 40 Jahre sind und es dadurch veränderte Herausforderungen gibt: vorzeitige Alterung und hoher Altersdurchschnitt der Patient/innen (z.B. vermehrt Hausbesuche erforderlich, eingeschränkte Mobilität der Patienten, Zunahme von lebensbegleitenden Dauerbehandlungen, Zunahme von psychiatrischer Komorbidität und anspruchsvollere und zeitintensivere Behandlung). 5.2 Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in der ambulanten Suchthilfe 5.2.1 Qualitätsmanagement in den Fachstellen für Sucht und Suchtprävention Die Pro – Argumente für Ärztinnen und Ärzte lauten: durch Um kontinuierlich gute Qualität zu erzeugen, müssen die Substitution gelingt eine signifikante Senkung der Mortali- hierfür erforderlichen Strukturen, Ablaufprozesse und tätsrate, die Vermeidung von HIV- und Hepatitis-Infektionen, Ressourcen systematisch geplant und die Umsetzung hohe Haltequoten, Stabilisierung - sogar Abstinenz. Die Sub- gesteuert werden. Diese Aufgabe kommt dem Qualitäts- stitution ist eine evidenzbasierte Therapie (Goldstandard) management (QM) zu. Die Einrichtungen und Träger der mit hohem gesundheitsökonomischem Nutzen. ambulanten Suchthilfe haben in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, um das einrichtungsinterne QM entsprechend der Anforderungen europaweit Substitution im Alter anerkannter QM-Systeme aufzubauen und kontinuierlich zu pflegen. Die meisten niedersächsischen Fachstellen ori- Professorin Dr. Irmgard Vogt von der Fachhochschule entieren sich hierbei am Modell der DIN ISO 90016 , 13 Frankfurt/M. stellte die Ergebnisse eines Projekts für Einrichtungen können dies mit einem Zertifikat nach DIN ein verbessertes Casemanagement für alte und ältere ISO (i. d. Regel DIN EN ISO 9001:2008) nachweisen. Drogenabhängige und Substituierte vor. Sie zog folgende Schlussfolgerungen aus ihrer Studie: Ein kleiner Teil der Fachstellen wendet das QM-Verfahren Die psychosoziale Arbeit mit Substituierten, die der NLS auf Basis des EFQM-Modells7 an. Es war in den (noch) in Kontakt mit der Suchthilfe stehen, muss neunziger Jahren von der NLS für die Fachstellen entwi- verbessert werden. ckelt und in zahlreichen Fachstellen eingeführt worden. Das Case Management mit Drogengebraucher/innen muss genauer auf die Bedürfnisse der Klientel 6 Deutsches Institut für Normung – International Organisation for Standardisation 7 European Foundation for Quality Management Rehabilitation und Teilhabe 35 2014 erbrachten noch 11 Fachstellen die von der NLS analysen durch. Die NLS hat hierfür Fragebögen zur definierten formellen QM-Nachweise und erwarben damit Selbstbewertung entwickelt, die auf den Kriterien des das QM-Zertifikat der NLS. Excellence-Modells der EFQM beruhen. Mittels der Selbstbewertungen ermitteln die Fachstellen den Reifegrad ihres Qualitätsmanagements und verständigen sich an- QM-Angebote der NLS schließend auf kurz- und mittelfristige Ziele ihrer weiteren Qualitätsentwicklung. Um die hierfür erforderlichen Um Doppelstrukturen zu vermeiden, dabei aber die Wett- Maßnahmen strukturiert, verbindlich und überprüfbar bewerbsfähigkeit aller niedersächsischen Fachstellen für umzusetzen, wird als weiteres Instrument eine Projekt- Sucht und Suchtprävention landesweit zu sichern und planungsmatrix eingesetzt. Fachstellen, die definierte kleine Fachstellen nicht von benötigter QM-Unterstützung formelle Mindestanforderungen im Rahmen dieses Ver- abzuschneiden, verfolgen die QM-Angebote der NLS seit fahrens erfüllen und der NLS gegenüber dokumentieren, 2009 folgende Ziele: erhalten das jährlich vergebene QM-Zertifikat der NLS. Unterstützung der Fachstellen zur Erfüllung gesetzlicher Anforderungen Förderung von Qualitätsentwicklung und Innovation in den Leistungsfeldern der ambulanten Suchthilfe Sicherung eines einheitlich hohen Niveaus der ambulanten Suchthilfe in Niedersachsen Die NLS würdigt damit die Leistungen der Fachstellen in der Entwicklung des Qualitätsmanagements. Das Zertifikat dient den Fachstellen zudem als Nachweis über ein internes QM. Seitdem sich in den meisten niedersächsischen Fachstellen träger- oder verbandsgestützte QM-Systeme etabliert haben, ist die Nachfrage seit Jahren Unterstützung des Qualitätsmanagements kleiner rückläufig. Die NLS wird die Vergabe des QM-Zertifikats Suchthilfeträger der Freien Wohlfahrtspflege in Nie- deshalb ab 2016 einstellen. Betroffenen Fachstellen, die dersachsen zum Nachweis eines internen Quali- zum QM-System nach DIN ISO wechseln wollen, bietet sie tätsmanagements und zur Erfüllung erforderlicher mit der unten beschriebenen „QM-Werkstatt DIN ISO“ Un- QM-Standards terstützung an. Schaffung von Foren und Instrumenten für einen effektiven Informationsaustausch und Wissenstrans- QM-Regionalkreise fer Zur Umsetzung der genannten Ziele berät die QM-Refe- Unabhängig vom intern gewählten QM-Verfahren bieten rentin der NLS die Fachstellen hinsichtlich der Einführung zwei QM-Regionalkreise regelmäßig tagende Foren, um und Etablierung geeigneter QM-Verfahren und begleitet sich träger- und verbandsübergreifend über aktuelle The- Fachstellen kleiner Träger auf Wunsch bei ihrem internen men sowie innovative Methoden und Instrumente für die QM im Rahmen des QM-Verfahrens der NLS (s.u.). Der Qualitätsentwicklung in der ambulanten Suchthilfe zu in- Schwerpunkt der QM-bezogenen Qualifizierungsangebote formieren und auszutauschen. Themen in 2014 waren das orientiert sich mittlerweile an den Anforderungen der DIN Vorgehen bei Medikamentenabhängigkeit, der Umgang ISO 9001 wie insbesondere die „QM-Werkstatt DIN ISO“ mit dem Auftauchen neuer Substanzen wie Methamphe- (s.u.). Zudem werden Schulungen und Fachtagungen zu tamine und „Legal Highs“ und Angebote für ältere Men- qualitätssichernden Themen als Angebot an alle nieder- schen (Sucht im Alter; ältere Drogenabhängige). Zudem sächsischen Fachstellen durchgeführt. wurden Vorgehensweisen zum Arbeitsbezug in der ambulanten Reha sowie Konzepte zur Angehörigenarbeit vorgestellt und diskutiert. Die Teilnehmenden tauschten sich QM-Verfahren der NLS über Beispiele und Faktoren erfolgreicher Praxis aus und erörterten entsprechende Qualitätsstandards. Der persön- Die beteiligten Fachstellen führen im Rahmen ihres in- liche und kontinuierliche Austausch der QM-Beauftragten ternen Qualitätsmanagements regelmäßig Potential- der Fachstellen bewährt sich dabei auch als effektiver NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 36 Jahresbericht 2014 Rahmen zur Orientierung und Positionierung: „Wie stehen be des QM-Zertifikats der NLS ab 2016. Den betroffenen wir im Vergleich mit anderen Fachstellen da, sind wir gut Fachstellen wird empfohlen, sich einem träger-/verbands- aufgestellt, gibt es Entwicklungsbedarfe? Was können wir eigenen Verfahren anzuschließen oder der QM-Werkstatt von anderen Fachstellen lernen und übernehmen?“ Die DIN ISO der NLS. Die QM-Referentin informierte über die in den Regionen Süd-Ost-Niedersachsen und Weser-Ems gesetzlichen Anforderungen und gab einen Überblick über tagenden Kreise trafen sich 2014 je zweimal zu ganztägi- QM-Verfahren insbesondere der Dach- und Fachverbände gen Arbeitstreffen. Koordination und Moderation erfolgten der Freien Wohlfahrtspflege, die die Normanforderungen durch die QM-Referentin der NLS. der DIN ISO 9001 erfüllen und zudem von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) anerkannt sind. QM-Werkstatt DIN ISO: Instrumente für das interne Qualitätsmanagement Fachstellen, die die Instrumente des QMs der NLS etabliert haben, können diese auch im Rahmen eines QM-Systems nach DIN ISO gut weiter nutzen. Mit der 24. März, 1. Juli und 13. Oktober 2014 DIN ISO 9004 steht hierfür sogar ein Leitfaden zur Ver- Die 2012 als Sequenz gestartete QM-Werkstatt ver- fügung. Der zweite Teil des Fachtags galt der Frage, wie mittelt praktisches Handwerkszeug zum Aufbau eines entsprechende Schnittstellen gestaltet werden können QM-Systems auf Basis der Normen der DIN ISO 9001ff. und welche Schritte dazu verhelfen können, der Fachstel- Die Teilnehmenden erhalten Informationen und Arbeits- le ein funktions- und leistungsfähiges QM-Verfahren zu hilfen zur Erstellung eigener Entwürfe für das QM-Hand- erhalten. buch ihrer Einrichtung. Diese selbst erstellten Entwürfe werden im Rahmen der kontinuierlichen Weiterarbeit gemeinsam begutachtet, woraus sich Vereinfachungs- und Verbesserungsmöglichkeiten ergeben. Die Teilnehmenden profitieren dabei von den Beispielen der anderen und komplettieren Schritt für Schritt das einrichtungsinterne QM-Handbuch. Die Themenbearbeitung folgt einem vorgegebenen Arbeitsplan. Am Ende der Sequenz werden 5.2.2 Qualitätssicherung Ambulante Rehabilitation Sucht Schulung „Erwerbsbezug in der Ambulanten Reha Sucht“ alle für ein QM-Handbuch erforderlichen Bestandteile bearbeitet worden sein. Die QM-Werkstatt wird von Henning Teil I: 3. März 2014, Hannover: ICF-orientierte Therapie- Borchert geleitet, der als Qualitätsbeauftragter über eine zielplanung und arbeitsbezogene Leistungen langjährige Erfahrung im Aufbau zertifizierungsfähiger Teil II: 10. Juli 2014 in Hannover; 3. Dezember 2014 in QM-Systeme verfügt und dabei auch mit dem Praxisfeld Rastede: Schnittstellenmanagement und Reha-Berichtswesen ambulanter Fachstellen für Sucht und Suchtprävention gut Die Mehrzahl der niedersächsischen Fachstellen für Sucht vertraut ist. In 2014 haben sechs Fachstellen weiterhin und Suchtprävention ist dafür qualifiziert, Menschen mit regelmäßig an den Werkstatt-Treffen teilgenommen und Abhängigkeitserkrankungen im Rahmen der ambulanten mit zunehmender Routine zahlreiche neue Dokumente für medizinischen Rehabilitation Sucht zu behandeln. Hierbei ihre QM-Handbücher erarbeitet. müssen die Anforderungen und Qualitätsstandards der Deutschen Rentenversicherung als Kosten- und Leistungsträger der medizinischen Rehabilitation erfüllt werden. Fachtag für QM-Beauftragte EFQM/NLS Eine wichtige Rolle und seit Jahren zunehmende Bedeutung kommt dabei der Orientierung des rehabilitativen Ge- 18. November 2014 schehens an der Teilhabe am Erwerbsleben zu. Der Fachtag richtete sich an die QM-Beauftragten aus den Fachstellen, die am QM-Verfahren der NLS teilneh- Die zweiteilige Schulung richtete sich an therapeutische men. Zentrales Thema war die o.g. Beendigung der Verga- Fachkräfte der Fachstellen für Sucht und Suchtpräven- Rehabilitation und Teilhabe 37 tion. Teil I, der 2013 bereits einmal in Rastede durch- Stationäre Behandlungen erfolgen in der Regel in Fach- geführt worden war, bot 18 Teilnehmenden am 3. März kliniken, Therapeutischen Gemeinschaften und in spe- 2014 eine Einführung in die gesetzlichen Grundlagen der zialisierten Abteilungen psychiatrischer Krankenhäuser. medizinischen Reha sowie in das Konzept der „Funktio- Besondere stationäre Angebote bestehen für Frauen, für nalen Gesundheit“ der ICF8 und dessen Bedeutung für Eltern mit Kindern und für Minderjährige. Im Rahmen der die berufliche Orientierung der Reha-Behandlung. Als stationären Entwöhnungsbehandlungen werden medizini- Referent/innen vermittelten Dr. Elke Sylvester (Fachkli- sche, psychotherapeutische, sozialtherapeutische, bera- nik Nettetal) sowie Georg Wiegand (Deutsche Renten- tende, allgemein unterstützende Hilfen und Maßnahmen versicherung Braunschweig-Hannover) zunächst grundle- zur (Wieder-) Eingliederung in das Erwerbsleben in einem gendes theoretisches Wissen. Im zweiten Schritt wurde Gesamtbehandlungsplan zusammengefasst. anhand anonymisierter Fallbeispiele erarbeitet, wie die konzeptionellen Anforderungen im Rahmen der Therapie- Bundesweit gibt es insgesamt ca. 13.200 vollstationäre zielplanung und Behandlung konkret umgesetzt werden Plätze für die medizinische Rehabilitation Abhängigkeits- können. Der Teil II der Schulung, an dem im Juli und im kranker, zusätzlich ca. 2.000 Entzugsplätze mit Motivati- Dezember 2014 insgesamt 28 Fachkräfte teilnahmen, onsanteilen (DHS-Jahrbuch Sucht 2014). Weitere 12.000 stellte zunächst die von der Deutschen Rentenversiche- Plätze sind im Bereich des Ambulanten Betreuten Woh- rung vorgegebenen qualitätsrelevanten Prozessmerkma- nens (Übergangseinrichtungen, Wohnheime und Heime le für die Therapiesteuerung und die Dokumentation vor. für chronisch mehrfach geschädigte Suchtkranke) vorhan- Anschließend widmete sie sich ausführlich und mittels den und etwa 1.000 Plätze im tagesklinischen Bereich. praktischer Beispiele dem Reha-Entlassungsbericht. Als Dieses Versorgungsangebot bezieht sich auf die Gesamt- Resumée wurde erarbeitet, wie für die durchgängige Be- bevölkerung von ca. 82 Mio. Menschen in Deutschland. achtung des Erwerbsbezugs im Reha-Prozess gesorgt In Niedersachsen leben etwa 9% der Bundesbürger. Um- werden kann und welche internen und externen Schnitt- gerechnet auf die bundesweit verfügbaren stationären oder besser „Nahtstellen“ dafür zu beachten und zu ge- Behandlungsplätze (ohne Entzugsplätze) entspräche dies stalten sind. einem Umfang von ca. 1.200 Plätzen. Das für Niedersachsen von den Verbänden der FW zur Verfügung gestellte Die Evaluation der Schulungen, deren Konzept gemein- Platzangebot liegt bei etwa drei Viertel dieser Hochrech- sam mit den Referent/innen, Frau Dr. Sylvester und nung. Herrn Wiegand, entwickelt worden war, ergab eine hohe Zufriedenheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die In den letzten Jahren hat ein Abbau von vollstationären Sequenz wurde von der Deutschen Rentenversicherung Plätzen in Niedersachsen begonnen und setzt sich seit- Braunschweig-Hannover und von der Deutschen Renten- dem fort. Fachkliniken reduzieren ihre Adaptionsplätze versicherung Oldenburg-Bremen mit einer finanziellen Zu- und werden teilweise zu CMA-Einrichtungen umstruktu- wendung unterstützt. riert. Einige haben ihren Betrieb ganz eingestellt (zuletzt TG Wilschenbruch). Zumeist sind wirtschaftliche Gründe für die Einstellung oder Umstrukturierung der stationären 5.3 Stationäre Suchthilfe Einrichtungen verantwortlich. Das stationäre Angebot der in der NLS zusammenge- In den vergangenen Jahren ist es zu einer zunehmend schlossenen Einrichtungen umfasst ca. 930 Behand- engeren Verzahnung des ambulanten und stationären lungsplätze für Alkohol-, Medikamenten- und Drogenab- Bereiches gekommen. Niedersachsen hat sich frühzei- hängige sowie zusätzlich 708 weitere Plätze für chronisch tig mit Unterstützung der im Lande ansässigen Träger Suchtkranke. der Deutschen Rentenversicherung für eine kombinierte 8 Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit Suchtbehandlung mit ambulanten und stationären Modulen engagiert. Dabei wurde im Bereich der Deutschen NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 38 Jahresbericht 2014 Rentenversicherung Oldenburg-Bremen in Nordwest-Niedersachsen als Modellprojekt die „Alkoholentwöhnung im Verbundsystem (EVS)“ entwickelt. Ein weiteres Modellvor- 5.3.1 AK stationäre medizinische Reha haben entstand bei der Deutschen Rentenversicherung Der im Zuge der Umstrukturierung der NLS-Gremien ent- Braunschweig-Hannover: die „Modulare Kombinationsbe- standene „AK stationäre medizinische Reha“ besteht aus handlung im regionalen Therapieverbund“. dem Kreis der ursprünglichen Mitglieder des „AK Drogen stationär“ und wurde um einige Träger bzw. Einrichtungs- Die „Kombi Nord“ (Kombinationsbehandlung für Abhän- leitungen aus dem Bereich der Alkohol-Fachkliniken erwei- gigkeitskranke in Norddeutschland) hat beide Modelle tert. Bei wichtigen und grundsätzlichen Gesprächs- und ersetzt. Hierbei handelt es sich um ein gemeinsames Verhandlungsinhalten (z.B. mit der DRV) nahmen auch Kombi-Therapiemodell der drei norddeutschen Rentenver- Vorstandsmitglieder der NLS an den AK-Sitzungen teil bzw. sicherungsträger DRV Nord, DRV Braunschweig-Hannover der Vorstand übernahm Sachthemen von übergeordneter und DRV Oldenburg-Bremen. Die „Kombi-Nord“ wird konti- Bedeutung direkt zur Beratung. nuierlich weiterentwickelt. Zuletzt ist eine Neuorganisation der Kombi-Verbünde in Niedersachsen von den Rentenver- Einen breiten Raum nahmen erneut verschiedene Aspek- sicherungsträgern vorgenommen worden, u.a. wurde die te der Kombi-Nord-Therapie ein. Zwischen den nieder- Anzahl der Verbünde von ehedem 11 auf 4 reduziert (vgl. sächsischen DRV-Trägern und der NLS gab es mehrere auch Kap. 5.3.1). Verhandlungsrunden für eine Neuorganisation der Kombi-Nord-Verbünde. Dabei ergaben sich in einzelnen As- Hinsichtlich der Behandlungsergebnisse des stationä- pekten sehr unterschiedliche Standpunkte für eine neue ren Settings dokumentieren die Auswertungs-Daten der Struktur zwischen der NLS und der DRV. Schließlich ist Deutschen Suchthilfestatistik für das Jahr 2013 folgende von den beiden niedersächsischen Rentenversicherungs- Resultate, die einen stabilen Trend in den letzten über- trägern eine Neuordnung der Kombi-Therapieverbünde schaubaren sieben Jahren zeigen (vgl. Deutsche Suchthil- vorgenommen worden, die zum 01. Januar 2015 in Kraft festatistik 2013, IFT München 2014): getreten ist. U.a. wurden die Anzahl der Verbünde von Zu einem positiven Therapieergebnis (Kategorien ehedem 11 auf 4 reduziert, wodurch es Neuzuschnitte „erfolgreich“, „gebessert“) gelangten 92% der Pati- bei den Verbundstrukturen gibt. Ferner ist für die Ein- ent/innen, die ihre Behandlung planmäßig beende- richtungen nur noch die Zugehörigkeit zu einem Verbund ten (planmäßige Beender/innen insgesamt: 27.646 möglich. = 100%). bei den Patient/innen, die ihre Therapie unplanmä- Des Weiteren wurden die weiter anhaltenden rückläufigen ßig beendet haben, erreichten dagegen nur 27% ein Antragszahlen für eine Sucht-Reha erneut thematisiert. positives Behandlungsergebnis (unplanmäßige Be- Der Antragsrückgang im Bereich der Abhängigkeitserkran- ender/innen insgesamt: 6.670 = 100%). kungen wurde von der DRV auf Bundesebene mit 1% beziffert und ist auch auf Länderebene feststellbar. Messba- Bei globaler Betrachtung über alle Hauptdiagnosegruppen re Rückgänge wurden auch von den Einrichtungsträgern zeigt sich, dass eine planmäßige Beendigung mit einem bestätigt. Die Suche nach Gründen ergibt folgende Ver- höheren Behandlungserfolg assoziiert ist, während eine bleibs-Vermutungen von Sucht-Patient/innen außerhalb unplanmäßige Beendigung mit einem niedrigeren Behand- verbandsgetragener ambulanter und stationärer Einrich- lungserfolg verknüpft ist. tungen der Suchthilfe: Rehabilitation und Teilhabe 39 chenden Auswirkungen auf die Arbeit in den einzel- Krankenhäuser (internistische Stationen, im An- nen stationären Einrichtungen schluss an die Entgiftung) und Psychiatrie (Ausbau psychosomatischer Abteilungen), im Rahmen von Pflegesätze: Die Pflegesätze werden einrichtungsindividuell bilateral mit den jeweiligen Kostenträgern KV-finanzierten „Kurz-Rehas“ Private Praxen von Psychotherapeut/innen Betriebsinterne Reha-Maßnahmen (bevorzugt ambulant, nur kurz stationär) ausgehandelt. Belegungssituation: Information über die Belegungsentwicklung und die Auslastungsquoten der Einrichtungen. Besondere Erörterung fand dabei die Pati- Ständige Berichtspunkte in den Sitzungen bilden: Trägersituation: aktuelle Entwicklungen und Veränderungen auf der Ebene der Träger mit den entspre- NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen ent/innengruppe mit Therapieauflage nach § 35 ff BtMG. 40 Jahresbericht 2014 5.3.2 Profile stationärer Einrichtungen der Drogenhilfe 2014 Hinsichtlich der stationär zur Verfügung stehenden Bet- gebot von 357 Behandlungsplätzen. Hinzu kommen wei- ten- und Platzanzahl gab es gegenüber dem Vorjahr einen tere spezielle Plätze für den tagesklinischen Bereich (23) deutlichen Rückgang zu verzeichnen (-25%). Im Dezember und für die Adaption (38) sowie 20 Plätze in stationären 2014 verfügte der stationäre Bereich der Drogenhilfe in Jugendhilfemaßnehmen. der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen über ein An- Einrichtung Schwerpunkte Therapieformen Betr. Wohnen Plätze Möglichkeit für Ausbildung, Praktika für Klient/innen Behandlungsplätze Indikationen 37 1, 2, 4, 5 6, 7, 8, 9 L 4-6 Mon. AD 3-4 Mon. K 3-4 Mon. AN 6 Mon. AW bis 6 Mon. Kombitherapie (52 Wo.) 7 ja Therapiezentrum OPEN Göttingen 16 Frauen 18 Männer + 11 Adaption + 5 Tagesklinik 1, 2, 3, 4 5, 6, 7, 8 L 4-6 Mon. K 2-3 Mon. F 2-4 Mon. AN 1-24 Mon. AD 3-4 Mon. TK 3-6 Mon. AW 3-6 Mon. Kombitherapie 0 ja Therapiezentrum Lehre, Projekt Kafeetwete e.V. 19 + 4 Adaption 1, 2, 4 5, 6, 7, 8 L 5-10 Mon. F 3-6 Mon. AW 6 Mon. AN 6-12 Mon. ja ja DietrichBonhoeffer-Klinik Ahlhorn 48 1, 2, 4 5, 6, 7, 8 L 4-6 Mon. F 2-6 Mon. 0 ja TG Neues Land Schorborn und Amelith 38 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 L 3-6 Mon. F 2-4 Mon. AN 6-12 Mon. AD 3-4 Mon. 16 ja STEP Fachklinik Südergellersen 34 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 L 3-6 Mon. F 1-3 Mon. Kombi Nord 0 ja STEP Adaption Lüneburg 11 1, 2, 3, 4 5, 6, 7, 8 AD 3-4 Mon. Kombi Nord 0 ja STEP „aha“ Lüneburg Einrichtung für Jugendliche 9 + 6 Reintegration (KJHG) 1, 3, 4, 6, 7 Jugendhilfe-maßnahme L 12 Mon. stationär 9 Mon. Reintegration 4 interne schulische Förderung STEP Hannover Stadthaus Adaption und Integration 12 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 AD 3 – 4 Mon. Kombi Nord 0 ja Fachklinik Nettetal Wallenhorst Rehabilitation und Teilhabe Einrichtung 41 Schwerpunkte Therapieformen Betr. Wohnen Plätze Möglichkeit für Ausbildung, Praktika für Klient/innen Behandlungsplätze Indikationen STEP Hannover Tagesklinik 18 1, 2, 3, 4 5, 6, 7, 8, 9 F 1-3 Mon. TK 1-6 Mon. AN Kombi Nord 0 ja STEP Hannover Fachklinik am Kronsberg 80 (45 Drogen, 35 Alkohol) 1, 2, 3, 4 5, 6, 7, 8, 9 L 3-6 Mon. F 1-3 Mon. K variabel Kombi-Nord 0* ja STEP Hannover StepKids 10 1, 2, 4 5, 6, 7 stationäre Jugendhilfemaßnahme, ambulante Weiterbetreuung 2 ja** Fachklinik Emsland Sögel 30 1, 2, 4, 5, 6, 7, 8, 9 L bis 6 Mon. K bis 4 Mon. AD integriert 3 Mon. AW 6 Mon. Kombi-Nord Therapie auf Bauernhof 0*** ja Fachklinik Moorkieker - Bardenfleth - Kayhauserfeld - Oldenburg (AD) 72 1, 2, 4 5, 6, 7, 8 L bis 6 Mon. AD bis 4 Mon. TK 12 bis 16 Wochen AW bis 6 Mon. Kombi-Nord 0 ja *STEP Nachsorge **in Verbindung mit STEP-Therapieschule ***Nachsorge Nettetal Legende 1 mit Polytoxikomanie 2 mit Neurosen 3 zur Paarbehandlung 4 mit HIV-Infektion 5 mit psychosom. Erkrankungen 6 außerhalb intakter soz. Bezüge 7 mit gerichtl. Therapieauflagen 8 nach § 35 BtmG 9 substitutionsgestützte Entwöhnung L = Langzeittherapie F= K = Kurzzeittherapie AD = Adaption AN = Anschl./Nachsorge AW = Ambulante Weiterbehandlung TG = Therapeut. Gemeinschaft TK = Tagesklinik TZ = Therapiezentrum Festigungsbehandlung NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 42 Jahresbericht 2014 5.3.3 Fachkliniken für Alkohol und Medikamenten abhängige Für die Behandlung einer Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit in den acht stationären Einrichtungen in Niedersachsen, die sich in Trägerschaft der frei-gemeinnützigen Spitzenverbände der Wohlfahrtspflege befinden, wurden im Jahr 2014 insgesamt 547 Plätze im vollstationären Bereich angeboten. Dieses Platzangebot entspricht dem des Vorjahresniveaus. Darüber hinaus stehen in diesen Einrichtungen 31 weitere Plätze für die ganztägig ambulante Behandlung von Alkohol- und Medikamentenabhängigen (Tagesklinik) zur Verfügung. Die mittlere Behandlungsdauer im stationären Bereich betrug 2013 aufgrund der Auswertungen der Deutschen Suchthilfestatistik über alle Hauptdiagnosegruppen hinweg 74 – 108 Tage (2012: 72 – 106). Die durchschnittliche Dauer für die stationäre Behandlung einer Alkoholabhängigkeit ist in den letzten Jahren stetig zurückgegangen und betrug bundesweit nach der Deutschen Suchthilfestatistik im Jahr 2013 durchschnittlich 81 Tage (Vorjahr 82 Tage). Nahezu keine Behandlung von Alkoholabhängigkeit dauerte länger als 6 Monate. 54% der Behandlungen sind sogar innerhalb von 3 Monaten abgeschlossen worden. Am kürzesten im Vergleich mit den Behandlungsdauern anderer Substanzklassen ist die stationäre Behandlung von Patienten mit Störungen aufgrund von pathologischem Glücksspiel (74 Tage). Die im Mittel längste Behandlungsdauer (108 Tage) haben im stationären Bereich die Patienten mit stimulanzienbezogenen Störungen. Platzangebot stationärer Einrichtungen für Alkohol- und Medikamentenabhängige (Stand 2014) Einrichtung Plätze 2014 Vollstätionär / ganztags ambulant Dietrich-Bonhoeffer-Klinik gGmbH Diakonisches Werk Oldenburg Ahlhorn 48/0 Fachklinik Bassum Therapiezentrum Niedersachsen-Bremen gGmbH Bassum 48/18 Fachklinik Oerrel Haus Niedersachsen gGmbH Dedelstorf OT Oerrel 66/0 Fachklinik Holte-Lastrup St. Josef-Stift fGmbH Lähden 50/0 Fachklinik St. Marienstift Dammer Berge und St. Vitus Fachkliniken St. Marien-St. Vitus GmbH Neuenkirchen 200/10 Fachklinik Erlengrund Lukas-Werk Suchthilfe gGmbH Salzgitter 60/0 Fachklinik Oldenburger Land gGmbH Diakonisches Werk Oldenburg Neerstedt 49/0 Fachklinik Oldenburger Land gGmbH Diakonisches Werk Oldenburg Oldenburg 26/3 Rehabilitation und Teilhabe 43 5.3.4 Arbeitskreis Langzeit einrichtungen (CMA) und erkundigte sich nach Erfahrungen anderer Teil- CMA-Einrichtungen sind Wohnheime zur Förderung, Ver- Einrichtungen gibt und die Fallzahlen klein sind. Die sorgung und Integration von chronisch mehrfach geschä- Erfahrungen mit dieser besonderen Klientel sind digten abhängigkeitskranken Menschen (CMA). Ein jah- sehr unterschiedlich und schwanken stark je nach relanger exzessiver Suchtmittelmissbrauch sowie durch Maßregelvollzugs-Einrichtung. Sie scheinen davon den chronischen Verlauf der Suchtmittelabhängigkeit er- abhängig zu sein, auf welcher Grundlage die jewei- worbene schwere körperliche, psychische und soziale Fol- ligen Maßregelvollzüge arbeiten. Eine einheitliche geschäden kennzeichnen die Klientel. CMA-Einrichtungen Arbeitsweise scheint es nicht zu geben. nehmer. Dabei stellte sich heraus, dass es diese spezielle Gruppe von Bewohnern in nur wenigen sind zur langfristigen Betreuung von suchtgeschädigten Menschen bestimmt und im Rahmen der Eingliederungs- In der Oktober-Sitzung im Herbst 2014 standen folgende hilfe ein Teil des Gesamtversorgungsnetzes für abhängig- Themen im Mittelpunkt: Sprecherfunktion keitskranke Menschen. Die 19 niedersächsischen CMA-Einrichtungen unter dem Das Amt des AK-Sprechers für den AK CMA wurde Dach der NLS stellten 2014 insgesamt 708 Plätze für die an Reinhold Sievers von der GPS Braunschweig Betreuung chronisch mehrfach geschädigter Abhängig- übergeben. Herr Sievers vertritt außerdem den Pa- keitskranker zur Verfügung. ritätischen Niedersachsen im Vorstand der NLS. Auszugs-Statistik Der NLS-Arbeitskreis der Einrichtungen für chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängigkeitskranke hat in Das Vorgehen bezüglich der erarbeiteten Statis- 2014 zweimal getagt (18./19. März und 21. Oktober). tik-Erhebungsbögen für die Dokumentation und den Die Tagungen des AK finden reihum in den Langzeitein- Verbleib der Bewohner/innen nach dem Auszug aus richtungen statt, die dem AK angehören. Parallel zu den den Langzeiteinrichtungen ist noch in der Diskus- AK-Sitzungen trafen sich jeweils die Arbeitstherapeuten sion. Für die Erfassung des Jahres 2014 wird eine aus den CMA-Einrichtungen. neue Version erstellt, für die Dokumentation 2013 wurde die „alte“ Fassung verwendet. Die erhobenen In der Frühjahrs-Sitzung im März 2014 wurden u.a. folgen- Daten und Fakten sind im Wesentlichen für die in- de Themen diskutiert und bearbeitet: terne Verwendung (im AK) bestimmt. Rückfall Strukturerhebungsbogen Erörtert wurde u.a. der Umgang der Einrichtungen Ein standardisierter Strukturerhebungsbogen für mit Rückfällen der Bewohner/innen. Hier zeigte sich Wohnheime der Suchtkrankenhilfe im niedersächsi- eine sehr große Bandbreite von Reaktionen: sie schen Verbundsystem der Langzeiteinrichtungen zur reichen von einer automatischen Kündigung nach Darstellung der einzelnen Einrichtungen ist vom AK dem 4./5. Rückfall bis hin zu einem Sanktionsver- erarbeitet worden. Gedacht ist er zur Veranschauli- zicht unter dem Gesichtspunkt, der Rückfall sei ein chung spezifischer Einrichtungsmerkmale („Einrich- Teil der Suchtkrankheit. Empfohlen wurde, dass ein- tungsprofile“) für den internen (AK-) Gebrauch. Verabschiedungen richtungsspezifisch Leitung und Team eine Entscheidung zum Umgang mit Rückfällen treffen sollten, Aus dem AK verabschiedet wurden ferner zwei die von allen Beteiligten mit getragen werden muss. langjährige Mitglieder, die 2015 in den Ruhestand Maßregelvollzug Eine Einrichtung berichtete über starke Motivationsprobleme bei Bewohnern aus dem Maßregelvollzug NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen gehen: Kurt Huuk (Schloss Gesdorf) und Reinhard Schemann (Schloss Delligsen). 44 Jahresbericht 2014 Platzangebot der CMA-Einrichtungen in Niedersachsen (2014) Einrichtung Plätze 2014 Wohnheim Friedensplatz Diakonisches Werk Oldenburg Brake 46 Haus Braunschweig Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit Braunschweig mbH Braunschweig 40 St. Leo-Stift St. Leo-Stift gGmbH, Caritasverband Essen (Oldenburg) 53 Schloss Delligsen STEP gGmbH Delligsen 40 Haus Neuwerk Bethel im Norden Freistatt 44 Lindenbergs Haus Diakonische Gesellschaft Wohnen und Beraten mbH Gifhorn 30 Theresien-Haus Caritasverband für Diözese Osnabrück e.V. Glandorf 56 Wohnheim Emmen Haus Niedersachsen gGmbH Hankensbüttel/OT Emmen 30 Paul-Oehlkers-Haus Karl-Lemmermann-Haus e.V. Hannover 16 Langzeiteinrichtung Bassenfleth Verein für Sozialmedizin Stade e.V. Hollern-Twielenfleth 43 Wohnheim Haus Hagenberg Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit Braunschweig mbH Hornburg 46 Haus Landwehr Landwehr e.V. Lüneburg 25 Haus Landrien Diakonisches Werk - Ev.-luth. Kirchenkreis Emsland-Bentheim Meppen-Apeldorn 17 Gut Klausheide Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Grafschaft Bentheim e.V. Nordhorn 56 Haus Eckberg Deutscher Orden Ordenswerke Polle 34 Schloss Gestorf STEP gGmbH Springe/Gestorf 40 Sonnenhof Völksen STEP gGmbH Springe/Völksen 34 Haus Fresena Suchtkrankenhilfe Ostfriesland gemeinnützige GmbH Weener 30 Rudolf-Grote-Haus Herbergsverein Winsen/Luhe e.V. Winsen 28 Rehabilitation und Teilhabe 45 5.4 Soziale und berufliche Teilhabe der o.g. NLS-Erhebung. Der Ausschuss hatte maßgeblich NLS-Erhebung zur beruflichen Integration und Teilhabe Suchtkranker fangreichen Erhebungsergebnisse einbezogen. Am 6. No- an der Entwicklung des Erhebungsinstruments mitgewirkt und war nun auch in die Analyse und Bewertung der umvember 2014 traf der Ausschuss ein weiteres Mal zusammen, um den Entwurf des schriftlichen Ergebnisberichts Nachdem die NLS im vierten Quartal 2013 in allen Ein- sowie Vorschläge zum weiteren Vorgehen zu diskutieren. richtungen der niedersächsischen Suchthilfe Daten zu Hierzu gehört insbesondere das Vorhaben, die quanti- Leistungsangeboten, Kooperationsstrukturen und Ent- tativen Ergebnisse der Erhebung im Rahmen von Exper- wicklungsbedarfen zur Förderung der beruflichen Inte- tenworkshops und Fokusgruppen qualitativ vertiefend zu gration und Teilhabe suchtkranker Menschen erhoben analysieren und zu bewerten. Ziel ist, geeignete Strategien hatte, wurden diese im Jahr 2014 mit wissenschaftli- und Maßnahmen zur künftig verstärkten Förderung des cher Unterstützung des Instituts „Monitor“ und fachli- Arbeitsfeldes der beruflichen Integration und Teilhabe zu cher Begleitung des NLS-Ad-Hoc-Ausschusses „Sucht entwickeln. 9 und Arbeit“ (s.u.) ausgewertet. Erste Ergebnisse wurden im Rahmen der NLS-Fachtagung „Berufliche Integration und Teilhabe für Suchtkranke? Stand der Praxis und Entwicklungsperspektiven“ am 20. Mai 2014 (s.u.) erstmals der Fachöffentlichkeit vorgestellt. Der schriftliche Ergebnisbericht lag zum Jahresende vor und ist mittlerweile NLS-Fachtagung: „Berufliche Integration und Teilhabe für Suchtkranke? Stand der Praxis und Entwicklungsperspektiven“ am 20. Mai 2014 als Broschüre erschienen. Sie kann von der Homepage der NLS heruntergeladen werden10. Eine kurze Darstel- Die arbeits- und erwerbsbezogene Integration Suchtkran- lung einiger wesentlicher Ergebnisse der Erhebung ist in ker erfordert spezifische Hilfen an den Schnittstellen, ins- Kapitel 3 dieses Berichts nachzulesen. Die Erhebung ist besondere die systematische Kooperation von Suchthilfe der erste Schritt einer Reihe weiterer Maßnahmen mit und Jobcentern unter Einbeziehung weiterer Partner. Die dem Ziel, die Suchthilfeeinrichtungen im Arbeitsfeld der mit 140 Teilnehmenden ausgebuchte Tagung informierte Teilhabeförderung künftig verstärkt zu unterstützen und über die Ergebnisse der o.g. NLS-Erhebung zu entsprechen- hierfür bedarfs- und praxisgerechte Angebote zu entwickeln. Ad-Hoc-Ausschuss Sucht und Arbeit Der mit versierten Fachkräften der ambulanten und stationären Suchthilfe sowie der Suchtselbsthilfe besetzte Ad-Hoc-Ausschuss begleitet die NLS seit 2013 bei der konzeptionellen Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes der beruflichen Integration Suchtkranker und soll insbesondere für die Rückkopplung von Konzeptentwicklung auf NLS-Ebene und Bedarfen der Einrichtungen in der Praxis Tagungsplenum 20.05.2014 der Suchthilfe sorgen. Im Jahr 2014 traf er zweimal zusammen, geleitet vom Geschäftsführer der NLS und der zuständigen Fachreferentin. Thema des ersten Treffens am 26. März 2014 waren die quantitativen Ergebnisse 9 Henning Borchert, MONITOR Ronnenberg 10 „Angebote – Strukturen – Bedarfe zur beruflichen Integration und Teilhabe suchtkranker Menschen. Ergebnisse einer Erhebung der NLS 2013“, Hrsg: NLS, 2015. NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 46 Jahresbericht 2014 den Angeboten und Kooperationsstrukturen, gab einen es gelingen kann, suchtkranken Menschen Perspektiven Überblick über die arbeitsmarktpolitischen Rahmenbedin- der beruflichen Teilhabe zu erschließen und sie auf diesem gungen und Instrumente und stellte beispielhaft Projekte Weg sinnvoll zu begleiten. Dies gelang u.a. mittels zahlrei- aus der Praxis der beruflichen Integration von Menschen cher Workshops, in denen Kooperationsprojekte vorgestellt mit dem „Vermittlungshemmnis Sucht“ vor. Besonderes An- und diskutiert wurden. In sog. „Regionalforen“ hatten die liegen war es, dem Austausch und Dialog zwischen Sucht- Tagungsteilnehmenden am Ende die Möglichkeit, wichtige hilfe und Institutionen der Arbeitsmarktintegration ein Fo- Ergebnisse zu resümieren und Verabredungen mit Fach- rum zu bieten und gemeinsam darüber nachzudenken, wie kräften aus der eigenen Region zu treffen. Die Tagungsvorträge stehen auf der Homepage der NLS zum Download zur Verfügung. 5.5 Entwicklungen in der Sucht-Selbsthilfe In Deutschland gibt es ca. 8.700 Gruppen der Suchtselbsthilfe mit mehr als 100.000 regelmäßigen Teilnehmer/inBegrüßung der Teilnehmenden durch Roland Johannes, NLS-Vorstand nen. Der Schwerpunkt liegt auf dem ehrenamtlichen Angebot für Menschen mit einer Alkoholproblematik. In Niedersachsen sind in den Einrichtungen der Selbsthilfe und der Abstinenzverbände, die in der NLS organisiert sind, mehr als 750 Selbsthilfegruppen aktiv – vorwiegend im Bereich Alkohol. Erreicht wurden über die Suchtselbsthilfegruppen der FW in Niedersachsen im Jahr 2014 insgesamt etwa 12.500 Personen, sowohl Betroffene als auch Mitbetroffene. Für Menschen mit Alkoholproblemen sind Selbsthilfegrup- Tina Hofmann überzeugt mit ihrem Vortrag über arbeitsmarktpolitische Rahmenbedingungen und Instrumente pen und deren Mitglieder oftmals die erste Anlaufstelle. Sie bieten ortsnahe und unbürokratische Hilfen. Diese Leistung wird von der professionellen Suchtkrankenhilfe, den Kostenträgern und den politischen Instanzen ausdrücklich anerkannt. Ohne Selbsthilfegruppen und die damit verbundene freiwillige und ehrenamtliche Hilfe in den Selbsthilfeverbänden könnte das vorhandene umfassende Hilfeangebot nicht aufrechterhalten werden. Eine Studie der fünf großen Bundes-Suchtselbsthilfeverbände (BKD, BKE, FK, IOGT und KB) aus dem Jahr 2010 ergab, dass knapp jede/r Dritte (28%) ohne die Inanspruchnahme professioneller Hilfe in die Gruppe kommt. Wolfgang Indlekofer erhält viel Aufmerksamkeit für seinen Vortrag über Erfolgsfaktoren zur beruflichen Reintegration Die ambulante Suchthilfestatistik für Niedersachsen belegt eine hohe Unterstützungsquote von Selbsthilfegruppen durch die Fachstellen für Sucht und Suchtprävention. Rehabilitation und Teilhabe 47 2013 haben zwei von drei Einrichtungen Selbsthilfegrup- geboten: Blaues Kreuz Deutschland (BKD), Blaues Kreuz pen begleitet und ihre Arbeit unterstützt. Vor dem Hinter- in der Evangelischen Kirche (BKE), Deutscher Guttemp- grund der langfristigen Sicherung eines Behandlungser- ler-Orden (IOGT), Kreuzbund (KB Hildesheim, Oldenburg, folgs zur Überwindung einer Suchtproblematik ist diese Osnabrück), Landesverband der Freundeskreise für Sucht- konstruktive Zusammenarbeit von Fachstellen mit der krankenhilfe (FK), Landesverband der Vereine für Sozial- Suchtselbsthilfe ein wichtiger Faktor. medizin (LVSM), Freie Suchtkrankenselbsthilfe Niedersachsen (FSN). Selbsthilfegruppen werden von folgenden Mitgliedsverbänden der NLS niedersachsenweit in den Regionen an- Selbsthilfegruppen in Niedersachsen (2014) Mitglieder in Gruppen Zusätzliche Personen ohne Mitgliedschaft Personen in Gruppen insgesamt davon Selbstbetroffene/ Mitbetroffene und Interessierte 764 520/244 BKD 272 492 BKE 469 204 673 673 FSN 716 208 924 735/189 IOGT 1.110 1.835 2.935 2.449/486 KB Niedersachsen 1.109 1.053 2.162 2.122 LV FK 1.018 1.500 2.518 980/470 LVSM 2.083 372 2.455 1.748/707 Der AK Suchtselbsthilfe trat im Jahr 2014 zu insgesamt im Juni 2015 von Interessenten aus der professionellen vier Sitzungen zusammen (21. März, 13. Juni, 26. Septem- Suchthilfe offensiv genutzt werden. ber und 12. Dezember, jeweils in Hannover). U.a. stand dabei die Fertigstellung eines Positionspapiers der nie- Der AK Suchtselbsthilfe beschäftigte sich ferner am 30. dersächsischen Suchtselbsthilfe-Landesverbände in der und 31. Mai in Osnabrück im Rahmen einer Klausurta- NLS im Mittelpunkt. Das Positionspapier wurde am 12. gung mit dem Thema „Glücksspielsucht und Suchtselbst- Dezember 2014 von den in der NLS vertretenen Suchts- hilfe“. Im Rahmen dieses Seminars wurde ein gemeinsa- elbsthilfeverbänden verabschiedet. Das Fazit des 4-sei- mer Flyer mit dem Titel „Selbsthilfe hilft …“ entwickelt. Der tigen Positionspapiers lautet: „Es muss sich ein anderes Flyer verfolgt einen suchtformübergreifenden Ansatz und Verhältnis zur beruflichen Hilfe entwickeln: weg vom blin- ist für die Zielgruppen von Multiplikator/innen und Klient/ den ‚auf jeden Zug springen‘ hin zur Freiheit der Selbsthil- innen zur Auslage in den Schuldnerberatungsstellen be- fe, in Eigenverantwortung zu entscheiden. Dennoch darf stimmt. die Selbsthilfe auch weiterhin neuen Aufgaben und den damit verbundenen Konflikten nicht aus dem Weg gehen.“ Sowohl das Positionspapier als auch der neue Flyer Das Positionspapier ist vorrangig zum internen Gebrauch „Selbsthilfe hilft …“ können über den AK Suchtselbsthilfe innerhalb der NLS bestimmt. Gleichwohl kann es aber der NLS (Sprecher: Benno Theisling) angefragt und bezo- auch z.B. im Rahmen der nächsten Aktionswoche Alkohol gen werden. NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 48 Jahresbericht 2014 6. Veranstaltungen der NLS in 2014 6.1 „Alles neo?“ – Jahrestagung der NLS 2014 Neue Substanzen – neue Konsummuster – neue Konzepte zur Suchthilfe und Suchtprävention? PD Dr. Ingo Schäfer von der Uni Hamburg stellte die Ergebnisse der „Meth-Studie“ des Bundesgesundheitsministeriums vor, in der Personengruppen mit missbräuchlichem Konsum von Amphetamin und Methamphetamin untersucht wurden. Neue psychoaktive Substanzen, meist synthetischer Herkunft, sorgen auf den verschiedensten Ebenen für eine anhaltend große Aufmerksamkeit. Einige dieser Stoffe treten auch als „Designerdrogen“, „Research Chemicals“ oder „Legal Highs“ in Erscheinung. Die Europäische Drogenbeobachtungsstelle in Lissabon hat im Rahmen ihres Frühwarnsystems im Jahr 2013 eine Rekordzahl von 81 erstmalig entdeckten Substanzen ausgemacht. Zusätzlich zu den neuen psychoaktiven Substanzen sorgte 2014 PD Dr. Ingo Schäfer, Uni Hamburg eine weitere Droge für Schlagzeilen: „Crystal Meth“ (Met- Prof. Dr. Auwärter, Toxikologe am Institut für Rechtsmedi- hamphetamin), weil es besorgniserregende Berichte über zin der Universitätsklinik Freiburg beantwortete die Frage, die rasche Ausbreitung des Konsums von Methampheta- wie die neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) wirken min in einigen Bundesländern gab. und welche gesundheitlichen Risiken von ihnen ausgehen. Dr. Bernd Werse vom Centre for Drug Research der Uni Die NLS nahm dies zum Anlass, hierzu eine Tagung anzu- Frankfurt/M. lieferte Erkenntnisse zur Verbreitung und zu bieten mit dem Ziel, der Fachöffentlichkeit in kompakter den Konsummustern von neuen psychoaktiven Substan- Weise einen Überblick über die wichtigsten neuen psy- zen. choaktiven Substanzen zu geben, um deren Wirkweisen und gesundheitlichen Risiken einschätzen zu können. Daraus ableitbare Möglichkeiten der zielgerichteten Prävention, Beratung und Behandlung sowie Informationen aus polizeilicher Sicht rundeten das Spektrum der Tagung ab. Folgende Themen wurden in vier vertiefenden Arbeitsforen bearbeitet. „Sauber drauf“ – Suchtprävention in der Partyszene Dirk Grimm, Projekt Mindzone, Landescaritasverband Bayern, München „Legal Highs“ – Substanzkunde und die Rolle des Internets bei der Beschaffung bzw. Informationsver- Begrüßung durch die Vorsitzende Evelyn Popp breitung Danny Wolf, EU-Projekt „Legal-High-Inhaltsstoffe.de“, basis e.V., Frankfurt/M. Es gelang, namhafte Referenten für die Tagung zu gewinnen, die bei der Erforschung der neuen psychoaktiven Drogen und ihres Konsums entscheidende Anteile gehabt haben. Behandlung von Konsumierenden neuer psychoaktiver Substanzen Dr. med. Peichert, Chefarzt, Fachklinik Moorkieker, Oldenburg Veranstaltungen der NLS 2014 Informationen und Erkenntnisse zu „Legal Highs“ aus polizeilicher Sicht Martin Hinz, Landeskriminalamt Niedersachsen, Hannover. 49 14. April und 26. November 2014 Arbeitskreissitzungen „Suchtprävention“ → ➞ vgl. Kap. 4.1.3 14. Mai 2014 Wetten, dass… Aktionsideen mit einfachen Mitteln für den Aktionstag Glücksspielsucht 2014→ ➞ vgl. Kap.4.3 20. Mai 2014 Fachtagung „Berufliche Integration und Teilhabe für Suchtkranke? Stand der Praxis und Entwicklungsperspektiven“ → ➞ vgl. Kap. 5.4 Ein positives Tagungsfazit zog der NLS-Geschäftsführer Dr. Manfred Rabes. Die Tagung war stark überbucht und erhielt viele positive Rückmeldungen. Eine Tagungs- 20. Mai 2014 und 24. Juni 2014 LOG OUT-Fortbildungen: Beratung bei exzessivem oder abhängigem Mediengebrauch von Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Teil 1 +2) → ➞ vgl. Kap. 4.2 dokumentation mit allen Vorträgen finden Sie auf der NLS-Homepage (www.nls-online.de). 6.2 Übersicht der Veranstaltungen 2014 27. + 28. Januar 2014 MOGL – Motivierende Gesprächsführung in der Beratungsarbeit bei problematischem und pathologischem Glücksspiel→ ➞ vgl. Kap.4.3 11. Februar 2014 HaLT-Brückengesprächsseminar → ➞ vgl. Kap. 4.1 und Kap. 4.1.2 18.-19. Februar 2014 Tom & Lisa-Implementierungstrainer/innen-Schulung→ ➞ vgl. Kap. 4.1 03. März 2014 Schulung zum Erwerbsbezug in der Ambulanten Reha (Teil I) → ➞ vgl. Kap. 5.2 04. März 2014 Sportwetten - die neue Herausforderung→ ➞ vgl. Kap.4.3 27. Mai 2014 Landesweite Kick-Off-Veranstaltung „LOG OUT – unabhängig im Netz“, Modellprojekt zur Prävention von Medienabhängigkeit in Niedersachsen → ➞ vgl. Kap. 4.2 03. Juni 2014 Erfahrungsaustausch zu den Schulungen „Umgang mit problematisch spielenden Gästen“ für Mitarbeitende in Spielhallen → ➞ vgl. Kap.4.3 18. Juni 2014 Fortbildung „Computerspiele selbst erleben! Medienpädagogische Einführung in Spieltrends und Mediennutzung von Jugendlichen“ → ➞ vgl. Kap. 4.2 9. Juli 2014 HaLT-Landesnetzwerktreffen → ➞ vgl. Kap. 4.1 10. Juli und 3. Dezember 2014 Schulung zum Erwerbsbezug in der Ambulanten Reha (Teil II) → ➞ vgl. Kap. 5.2 19. Juli 2014 Musikrausch – LandesContest in Hannover → ➞ vgl. Kap. 4.1 24. März, 1. Juli und 13. Oktober 2014 QM-Werkstatt DIN ISO → ➞ vgl. Kap.5.2 NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 50 Jahresbericht 2014 6. August 2014 Schulung: Arbeiten mit der Medienwerkstatt „Mediennutzung von Jugendlichen: Chancen und Risiken“ → ➞ vgl. Kap. 4.2 24. September 2014 Fortbildung: Suchtprävention trifft Gesundheitswissenschaft. Was wirkt und wie weise ich das nach? → ➞ vgl. Kap. 4.1.1 27. November 2014 Tagung „Professionalisierung kommunaler Alkoholprävention: Was kann eine lokale Alkoholpolitik leisten?“ (in Kooperation mit dem Landespräventionsrat, dem Landesamt für Soziales und der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen) → ➞ vgl. Kap. 4.1.1 25. September 2014 Aktionstag Glücksspielsucht in Niedersachsen→ ➞ vgl. Kap.4.3 28. November 2014 LOG OUT-Fortbildung: Neue Medien und Suchtprävention – Gestaltung von Elternabenden und Infos über aktuelle Spiele → ➞ vgl. Kap. 4.2 07. Oktober 2014 Einführung in die Arbeitshilfe für Glücksspieler/innen „In einer Spirale nach oben – ein Einstieg in den Ausstieg“ → ➞ vgl. Kap. 4.3 2. Dezember 2014 Workshop: „Kinder aus suchtbelasteten Familien – Was brauchen Netzwerkpartner?“ → ➞ vgl. Kap. 4.1.1 13. November 2014 Beratung von Klienten mit einem glücksspielbezogenen Problem – Erfahrungen und Bewertungen → ➞ vgl. Kap.4.3 4.-5. Dezember 2014 Tom & Lisa – Schulung für niedersächsische Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter/innen → ➞ vgl. Kap. 4.1 11. Dezember 2014 LOG OUT-Fortbildung: Neue Medien und Familie – Familie als System. Einführung in die Grundgedanken der systemischen Beratung → ➞ vgl. Kap. 4.1.1 18. November 2014 Fachtag für QM-Beauftragte EFQM/NLS → ➞ vgl. Kap. 5.2 20. November 2014 Tagung „Betriebliche Suchtprävention und Suchthilfe – Neue Trends und Entwicklungen“ → ➞ vgl. Kap. 4.1.4 Öffentlichkeitsarbeit 51 7.Öffentlichkeitsarbeit 7.1 Informationsmaterialien „Wetten, dass Du das noch nicht wusstest?“ Informationsbroschüre für Jugendliche zum Thema Glücks- Die Web-Seite der NLS im Internet (www.nls-online.de) wur- spiel und Sportwetten Info-Card „Sportwetten machen reich – aber nicht de im Laufe des Jahres 2014 von mehr als 282.000 Be- Dich“ suchern genutzt. Dabei wurden insgesamt etwa 750.000 Seiten des Internetauftrittes von Nutzern herunter geladen Konzept der NLS zur Prävention und Beratung von (ca. 2,7 Seiten pro Nutzer durchschnittlich). Die stärkste Glücksspielsucht in Niedersachsen. Fortschreibung 2014 Nachfrage nach der NLS-Homepage war im Monat Oktober Glücksspielsucht in Niedersachsen – Dokumentation 2014 zu verzeichnen (26.500 Besucher). Die kontinuierlich der Beratungen 2013 hohe Nachfragefrequenz der NLS-Web-Seite zeigt, dass Suchthilfe-Jahresstatistik der ambulanten Einrichtun- sich die Homepage in ihrer aktuellen Gestaltung und inhalt- gen in Niedersachsen für das Jahr 2013 lichen Aufbereitung sehr gut bewährt hat und die Seite als attraktive Informationsquelle eine gute Resonanz findet. Bericht der Fachstellen für Suchtprävention 2013 Die vor einigen Jahren eingerichtete Online-Bestellmöglich- Jahresbericht 2013 der Fachkräfte für die PSB Substituierter keit für Materialien und Veröffentlichungen der NLS („Wa- Jahresbericht der NLS für das Jahr 2013. renkorb“) stellt inzwischen die Haupt-Bezugs- und Bestellquelle für Materialanfragen dar. In 2014 wurden ca. 5.000 Einzel-Materialien bestellt und abgegeben. Vielfach erkundigen sich Einzelpersonen, die selber von einem Abhängigkeitsproblem betroffen oder als Angehörige Im Berichtsjahr 2014 hat die NLS die folgenden neuen Ver- oder Freunde eines Suchtkranken mit betroffen sind, nach öffentlichungen erstellen bzw. herausgeben können: u.a. Hilfeeinrichtungen und deren Anschriften und Angeboten. Seminare und Fachtagungen 2014 (Jahresprogramm der NLS) Viele spezielle fachliche Anfragen werden zudem aus Schulen, Fachhochschulen, Universitäten, Jugendämtern, Be- LOG OUT – unabhängig im Netz: Infobroschüre zur Prävention von Medienabhängigkeit LOG OUT – unabhängig im Netz: Projekt-Flyer zum trieben und Behörden, aber auch aus den Einrichtungen der Mitgliedsverbände an die NLS-Geschäftsstelle gerichtet. Landesmodellprojekt (allgemein und standortspezifisch) Diese Literatur- und Material- sowie Telefonanfragen be- CD: Musikrausch-Wettbewerb 2014 im Rahmen des HaLT-Projektes (prämierte Songs) LEGAL HIGHS-Plakat: Infos zu neuen psychoaktiven Substanzen arbeiten die Verwaltungskräfte in der Geschäftsstelle mit viel Engagement, wobei sie u.a. über die bestehenden vielfältigen Hilfe- und Präventionsangebote in Niedersachsen informieren. LEGAL HIGHS: USB-Card mit Infos über neue psychoaktive Substanzen NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 52 Jahresbericht 2014 7.2. Veröffentlichungen der NLS Im Folgenden sind die Publikationen der NLS nach inhaltli- Zahlreiche Publikationen können Sie zudem kostenlos von chen Sortierkriterien aufgelistet. Die Publikationen können der Homepage der NLS herunter laden. online oder telefonisch bestellt werden. Dann erhalten Sie Tagungsdokumentationen werden auf der NLS-Homepage genauere Informationen über den Umfang und ggf. den veröffentlicht und können dort kostenfrei heruntergeladen Preis der Publikation sowie über die Bestellbedingungen. werden. Sie sind hier nicht aufgelistet. NLS NLS - Kompetent in Suchtfragen. Flyer. BASS – Bausteinprogramm schulische Suchtvorbeugung. Evaluation des Einsatzes von BASS an niedersächsischen Schulen. Broschüre, 2006. Jahresbericht 2013 der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen. Broschüre. Bausteinmappe Starke Sportvereine – Suchtprävention im Sportverein. Ringordner, 2007. Seminare und Fachtagungen 2015 (Jahresprogramm der NLS). Flyer. Fachstellen für Suchtprävention in Niedersachsen. Flyer. Suchthilfe Implementierung des KlarSicht-Mitmachparcours-Koffers in die Schullandschaft. Abschlussbericht. Broschüre, 2013. Angebote – Strukturen – Bedarfe zur beruflichen Integration und Teilhabe suchtkranker Menschen. Ergebnisse einer Erhebung der NLS 2013. Broschüre, 2015. Erfolgsbezogene externe Therapievermittlung aus den Justizvollzugsanstalten. Evaluation des Modellversuchs. Broschüre, 2006. Psychosoziale Betreuung Substituierter in Niedersachsen 2013 – Jahresbericht. Qualitätsmanagement in den niedersächsischen Fachstellen für Sucht und Suchtprävention: Wirkungen – Nutzen – Perspektiven. Ergebnisse einer Querschnitts-Befragung der Fachstellen. Broschüre, 2008. Suchthilfestatistik 2013 für ambulante Einrichtungen in Niedersachsen. Landesdokumentation zur ambulanten Suchtberatung und Suchtbehandlung. Broschüre. Verzeichnis der Fachstellen für Sucht und Suchtprävention in Niedersachsen. Broschüre, 2015. Suchtprävention allgemein 15 Jahre Fachkräfte für Suchtprävention in Niedersachsen – eine Erfolgsstory. Broschüre, 2008. Alles Klar!? 30 Fragen für Ihre Gesundheit und Fitness. Selbst-Test in russischer Sprache. NLS und LJS, 2004. BASS – Bausteinprogramm schulische Suchtprävention. Ringordner, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage, 2015. Musikrausch-LandesContest 2014 (im Rahmen des Halt-Projektes). CD. Plakate zur Suchtprävention. NLS und LJS, 2001. •Motive für Jugendliche: „Absolut voll“ und „Heute ein König“ (DIN A2) •Motiv für die betriebliche Suchtprävention: „Kantine“ (DIN A1) StarKids – Starke Kinder von Anfang an. Manual zur Umsetzung von Suchtprävention in Kindertagesstätten. 2010. Suchtprävention in Niedersachsen – Bericht der Fachstellen 2013. Broschüre. Suchtprävention in Niedersachsen – Programme und Projekte. Ringordner, 2010. Materialien zu bestimmten Substanzen, Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit Alkohol Alkohol: Tipps & Infos für Senioren und Seniorinnen. Faltblatt, 2012. Alkohol? Weniger ist besser! Dokumentation der Aktionswoche Alkohol 2011 in Niedersachsen. Broschüre. „Absolut voll“. Postkarte für Jugendliche. NLS und LJS, 2001. HaLT-Cards. Info- und Präventionscards für Jugendliche. 7 unterschiedliche Motive im Scheckkartenformat, 2010. Öffentlichkeitsarbeit Musikrausch-LandesContest 2014 (im Rahmen des Halt-Projektes). CD. „www.elterninfo-alkohol.de“ – Info- und Werbekarten für die Arbeit mit Eltern. Scheckkartenformat. Cannabis und andere illegale Drogen Cannabis – alle wichtigen Infos auf einen Blick. Broschüre für Jugendliche, 2015. Cannabis – Ratgeber für Eltern. Broschüre, 2015. Cannabisprävention im Arbeitsfeld Schule. Manual für Fachkräfte in der Suchtprävention. Broschüre, 2005. Legal-Highs – Plakat, 2014. Legal-Highs – Infos zu neuen psychoaktiven Substanzen. USB-Card, 2014. Medikamente Medikamente: Tipps & Infos für Senioren und Seniorinnen. Faltblatt, 2012. 53 Gemeinsam gegen Glücksspielsucht. Zwischenbericht zum Projekt „Glücksspielsucht in Niedersachsen – Prävention und Beratung“. Broschüre, 2010. Glücksspielsucht: Angebot für Betroffene, Angehörige und Multiplikatoren. Faltblatt, 2014. Glücksspielsucht: Was mache ich mit meinen Schulden? Faltblatt, 2. überarbeitete Auflage, 2015. Glücksspielsucht in Niedersachsen – Dokumentation der Beratungen 2013. Broschüre. Glücksspielsuchtprävention in Niedersachsen 20082010. Broschüre. Heute schon verspielt? Plakataktion in Niedersachsen. Broschüre, 2010. In einer Spirale nach oben – Arbeitshilfe zur Reduktion des eigenen Glücksspielverhaltens. Broschüre, 2. überarbeitete Auflage, 2015. Jugendliche und Glücksspiel – Elterninfo. Broschüre, 2013. Tabak Konzept zur Prävention und Beratung von Glücksspielsucht in Niedersachsen – Fortschreibung 2014. Broschüre. Die rauchfreie Schule – Vom Verbot zum gelebten Nichtraucherschutz. Dokumentation der Fachtagung vom 23. & 24.1.2008. NLS und BZgA. Broschüre, 2008. „Sportwetten machen reich – aber nicht Dich“ Postkarte für Jugendliche zum Thema Glücksspiel und Sportwetten, 2014. I lost my lung, Bob! Prävention des Tabakkonsums. Ein Konzept zur schulischen Suchtprävention. Broschüre, 2005. Wetten, dass du das noch nicht wusstest? Jugendinfo zum Thema Glücksspiel und Sportwetten. Broschüre, 2014. I lost my lung, Bob! Auf dem Weg zur rauchfreien Schule. Bericht zur Evaluation des Konzeptes der NLS. Broschüre, 2005. Zu hoch gepokert? Informationen rund um die Glücksspielsucht. Broschüre, 2. überarbeitete Auflage, 2013. Glücksspielsucht (Prävention und Beratung) Aktionstag „Glücksspielsucht“ in Niedersachsen 2011 – Dokumentation. Broschüre. Aktionstag „Glücksspielsucht“ in Niedersachsen 2012 – Dokumentation. Broschüre. BAGS – Bausteine zur Glücksspielsuchtprävention. Ringordner, 2010. „Der will nur spielen!“ Postkarte zum russischsprachigen Beratungsangebot. „Finger weg!“ Postkarte für Jugendliche zum Thema Sportwetten. NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen Medien LOG OUT – unabhängig im Netz: Infobroschüre zur Prävention von Medienabhängigkeit. Broschüre, 2014. LOG OUT – unabhängig im Netz: Projekt-Flyer zum Landesmodellprojekt. Faltblatt, 2014. Materialien für bestimmte Zielgruppen & Settings Kinder aus suchtbelasteten Familien Kind s/Sucht Familie. Curriculum zur Fachkräfteschulung im Themengebiet „Kinder aus suchtbelasteten Familien“. LZG RLP und NLS (Abgabe nur nach Fortbildung), Ringordner, 2009. 54 Jahresbericht 2014 Kind s/Sucht-Familie – Wegweiser für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Suchtprävention. CD-ROM, 2008. Jugendliche „Absolut voll“. Postkarte für Jugendliche. NLS und LJS, 2001. Cannabis – alle wichtigen Infos auf einen Blick. Broschüre für Jugendliche, 2015. „Finger weg!“ Postkarte für Jugendliche zum Thema Sportwetten. HaLT-Cards. Info- und Präventionscards für Jugendliche. 7 unterschiedliche Motive im Scheckkartenformat, 2010. „Sportwetten machen reich – aber nicht Dich“ Postkarte für Jugendliche zum Thema Glücksspiel und Sportwetten, 2014. Wetten, dass du das noch nicht wusstest? Jugendinfo zum Thema Glücksspiel und Sportwetten. Broschüre, 2014. Eltern Medikamente: Tipps & Infos für Senioren und Seniorinnen. Faltblatt, 2012. Suchtprobleme im Alter erkennen. Faltblatt, 2012. Kindertagesstätten starKids – Starke Kinder von Anfang an. Manual zur Umsetzung von Suchtprävention in Kindertagesstätten. 2010. starKids – Starke Kinder von Anfang an. Evaluationsbericht. Broschüre, 2015. Schule & Jugendeinrichtungen BAGS – Bausteine zur Glücksspielsuchtprävention. Ringordner, 2010. BASS – Bausteinprogramm schulische Suchtvorbeugung. Ringordner, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage, 2015. BASS – Bausteinprogramm schulische Suchtvorbeugung. Evaluation des Einsatzes von BASS an niedersächsischen Schulen. Broschüre, 2006. Cannabis – Ratgeber für Eltern. Broschüre, 2015. Bausteinmappe Starke Sportvereine – Suchtprävention im Sportverein. Ringordner, 2007. Elternstärke(n) – Elterliche Regeln für das Nichtrauchen ihrer Kinder. Faltblatt, 2013. Cannabisprävention im Arbeitsfeld Schule. Manual für Fachkräfte in der Suchtprävention. Broschüre, 2005. Jugendliche und Glücksspiel – Elterninfo. Broschüre, 2013. Die rauchfreie Schule – Vom Verbot zum gelebten Nichtraucherschutz. Dokumentation der Fachtagung vom 23. & 24.1.2008. NLS und BZgA, Broschüre, 2008. Wie Sie Ihr Kind schützen können. Tipps und Infos für Eltern von Schüler/innen der 5.+6. Klasse. Faltblatt, 2. überarbeitete Auflage, 2013. Elternstärke(n) – Elterliche Regeln für das Nichtrauchen ihrer Kinder. Faltblatt, 2013. Wie Sie Ihr Kind schützen können. Tipps und Infos für Eltern von Schüler/innen der 7.+8. Klasse. Faltblatt, 2. überarbeitete Auflage, 2013. I lost my lung, Bob! Prävention des Tabakkonsums. Ein Konzept zur schulischen Suchtprävention. Broschüre, 2005. Wie Sie Ihr Kind schützen können. Tipps und Infos für Eltern von Schüler/innen der 9. Klasse. Faltblatt, 2. überarbeitete Auflage, 2013. I lost my lung, Bob! Auf dem Weg zur rauchfreien Schule. Bericht zur Evaluation des Konzeptes der NLS. Broschüre, 2005. „www.elterninfo-alkohol.de“ – Info- und Werbekarten für die Arbeit mit Eltern. Scheckkartenformat, 2012. Betriebe Ältere Alkohol am Arbeitsplatz – Ein Leitfaden für die kollegiale Hilfe. Broschüre, 2009. Alkohol: Tipps & Infos für Senioren und Seniorinnen. Faltblatt, 2012. Ess-Störungen am Arbeitsplatz – Eine Praxishilfe für Personalverantwortliche und Kolleginnen und Kollegen. Broschüre, 2004. Anschriften der Mitgliedsverbände der NLS 55 8. Anschriften der Mitgliedsverbände der NLS Spitzenverbände – Landesverband Oldenburg e.V. Maria-von-Jever-Str. 2, 26125 Oldenburg Arbeiterwohlfahrt Tel.: 0441 - 921790 l Fax: 0441 - 9217979 – Bezirksverband Braunschweig e.V. [email protected] Peterskamp 21, 38108 Braunschweig www.lv-oldenburg.drk.de Tel.: 0531 - 39080 l Fax: 0531 - 3908108 [email protected] Diakonisches Werk www.awo-bs.de – Diakonisches Werk in Niedersachsen e.V. – Bezirksverband Hannover e.V. Ebhardtstr. 3 A, 30159 Hannover Körtingsdorfer Weg 8, 30455 Hannover Tel.: 0511 - 3604275 l Fax: 0511 - 360444275 Tel.: 0511 - 49520 l Fax: 0511 - 4952200 [email protected] [email protected] www.diakonie-nds.de www.awo-bvh.de – Diakonisches Werk der Ev.-ref. Kirche – Bezirksverband Weser-Ems e.V. Saarstraße 6, 26789 Leer Klingenbergstraße 73, 26133 Oldenburg Tel.: (0491) 9198-0 Fax: (0491) 9198-251 Tel.: 0441 - 48010 l Fax: 0441 - 4801103 E-Mail: [email protected] [email protected] www.diakonie-reformiert.de www.awo-ol.de – Diakonisches Werk der Ev.-luth. Kirche in Oldenburg e.V. Caritasverband Kastanienallee 9-11, 26121 Oldenburg – Caritasverband für die Diözese Hildesheim e.V. Tel.: 0441 - 210010 l Fax: 0441 - 2100199 Moritzberger Weg 1, 31139 Hildesheim [email protected] Tel.: 05121 - 9380 l Fax: 5121 - 938119 www.diakonie-ol.de [email protected] – Diakonisches Werk der Ev.-luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe e.V. www.caritas-dicvhildesheim.de – Landescaritasverband für Oldenburg e.V. Bahnhofstraße 16, 31655 Stadthagen Neuer Markt 30, 49377 Vechta Tel.: 05721 - 99300 l Fax: 05721 - 993066 Tel.: 04441 - 87070 l Fax: 04441 - 8707610 [email protected] [email protected] www.diakonie-schaumburg-lippe.de www.lcv-oldenburg.de – Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V. Knappsbrink 58, 49080 Osnabrück Jüdische Wohlfahrt - Landesverband Niedersachsen Tel.: 0541 - 34978140 l Fax: 0541 - 349784220 Hindenburgstraße 2 - 4, 30175 Hannover [email protected] Tel.: 0511 - 812762 l Fax: 0511 - 854590 www.caritas-os.de [email protected] www.juedischewohlfahrt.de Deutsches Rotes Kreuz – Landesverband Niedersachsen e.V. Erwinstraße 7, 30175 Hannover Tel.: 0511 - 280000 l Fax: 0511 - 28000177 [email protected] www.drklvnds.de NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen 56 Jahresbericht 2014 Der PARITÄTISCHE Niedersachsen e.V. Fachbereich Sucht Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe Landesverband Niedersachsen e.V. Kurt-Schumacher-Str. 26, 38102 Braunschweig Wittinger Str. 27, 29378 Wittingen Tel.: 0531 - 220900 l Fax: 0531 - 22090990 Tel.: 05836 - 338 [email protected] [email protected] www.paritaetischer.de www.freundeskreise-niedersachsen.de Selbsthilfeorganisationen Guttempler-Bildungswerk (GBW) Landesverband Niedersachsen e.V. Westerfeldstraße 9, 49179 Ostercappeln Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche e.V. Landesverband Niedersachsen Tel.: 05473 - 2777 l Fax: 05473 - 91075 [email protected] www.gbw.org/html/niedersachsen.html c/o Thomas Keim, Am Natruper Holz 27, 49076 Osnabrück [email protected] www.bke-niedersachsen.de Kreuzbund e. V. Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke – Diözesanverband Hildesheim e.V. Berliner Allee 6, 30175 Hannover Blaues Kreuz in Deutschland e.V. Landesverband Niedersachsen Tel.: 0511 - 880272 l Fax: 0511 - 6005679 c/o Jürgen Paschke, Irisstr. 9, 29227 Celle www.kreuzbund-hildesheim.de Tel.: 05141 - 709965 l Fax: 05141 - 46261 – Landesverband Oldenburg e.V. [email protected] Neuer Markt 30, 49377 Vechta www.blaues-kreuz.de/niedersachsen Tel.: 04474 - 7251 l Fax: 04774 - 932645 [email protected] [email protected] Deutscher Guttempler-Orden (IOGT) Landesverband Niedersachsen e.V. www.kreuzbund-lv-oldenburg.de Kiebitzstr. 16, 27314 Hoya Bramscher Str. 158, 49088 Osnabrück Tel.: 04251 - 6295 l Fax: 04251 - 6296 Tel.: 0541 - 64339 l Fax: 0541 - 64335 [email protected] [email protected] www.guttempler-nds.de www.kreuzbund-os.de Freie Suchtkrankenselbsthilfe Niedersachsen e.V. – Diözesanverband Osnabrück e.V. Landesverband der Vereine für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. c/o Hans Erich Kluge, Poggendiek 36, Susanne Frost c/o Die Börne gGmbH 30457 Hannover Claus-von-Stauffenberg-Weg 10, 21684 Stade Tel.: 0511 - 424961 Tel.: 04141 - 534350 l Fax: 04141 - 534366 [email protected] [email protected] www.fsn-niedersachsen.de www.fortbildung-suchtselbsthilfe.de Glossar 57 Glossar AG Arbeitsgruppe AK Arbeitskreis akzept Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik, e.V. AOK Allgemeine Ortskrankenkasse AWOArbeiterwohlfahrt BAGLS Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesstellen für Suchtfragen BAGS Bausteine zur Glücksspielsuchtprävention BASS Bausteinmappe Schulische Suchtvorbeugung BAR Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation BfArM Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte BKD Blaues Kreuz in Deutschland BKE Blaues Kreuz in der evangelischen Kirche BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung CMA NLS-AK Einrichtungen für chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängigkeitskranke CV Caritasverband DBT Dialektisch Behaviorale Therapie DHS Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen DIN ISO Deutsches Institut für Normung – International Standardisation Organisation DNA Desoxyribonukleinsäure: Biomolekül und Träger der Erbinformation Dot.sys Dokumentations- und Auswertungssystem für suchtpräventive Maßnahmen DRK Deutsches Rotes Kreuz DRV Deutsche Rentenversicherung DSM Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders DW Diakonisches Werk EFQM European Foundation for Quality Management ELAS Evangelische Landesarbeitsgemeinschaft für Suchtfragen in Niedersachsen EVS Alkoholentwöhnung im Verbundsystem fdr Fachverband Drogen und Suchthilfe e.V. FH Fachhochschule FK Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe FOGS Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich, Köln FSN Freie Suchtkrankenselbsthilfe Niedersachsen FSS Fachstellen für Sucht und Suchtprävention Niedersachsen FW Freie Wohlfahrtspflege GBWGuttempler-Bildungswerk gGmbH Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung GlüStÄndStVGlücksspieländerungsstaatsvertrag GPS Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit Braunschweig mbH HaLT HSBN Handlungsorientierte Sozialberichterstattung Niedersachsen IFT Institut für Therapieforschung IOGT International Organisation of Good Temlpars = Guttempler in Deutschland JW Jüdische Wohlfahrt KB Kreuzbund KDS Deutscher Kerndatensatz KiTaKindertagesstätte KJHG Kinder- und Jugendhilferecht KK Krankenkasse KKH Kaufmännische Krankenkasse Kombi Nord Kombinationsbehandlung für Abhängigkeitskranke in Norddeutschland KV Krankenversicherung LAGLandesarbeitsgemeinschaft LAG FW Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Nds. e.V. LJS Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen LV Landesverband LVSM Landesverband der Vereine für Sozialmedizin LZG RLP Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. MI Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport MS Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung MV Mitgliederversammlung MW Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Nds. Niedersachsen / niedersächsisches NLS Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen NPS Neue psychoaktive Substanzen PINTA I Studie „Prävalenz der Internetabhängigkeit“ PeP Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltprävention PKV e.V. Verband der privaten Krankenversicherung e.V. PN Paritätischer Niedersachsen PrevNet Internetgestütztes Fachportal zur Suchtprävention PSB Psychosoziale Betreuung (Substituierter) QMQualitätsmanagement RV Rentenversicherung SGBSozialgesetzbuch TG ZOPP Hart am LimiT (Präventionsprojekt) NIedersächsische Landesstelle für Suchtfragen Therapeutische Gemeinschaft Zielorientierte Projektplanung 58 Jahresbericht 2014 Spender und Förderer Neben der institutionellen Förderung durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung sowie das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport wurde die Arbeit der NLS auch im Jahr 2014 durch zahlreiche Sachspenden, Projektförderungen und durch die Zusammenarbeit unterstützt. An dieser Stelle sei allen Spendern, Förderern und Partnern herzlich gedankt! AOK – die Gesundheitskasse Barmer GEK BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit Mitteln der PKV Verband der privaten Krankenversicherung e.V. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover Deutsche Rentenversicherung Oldenburg-Bremen Kaufmännische Krankenkasse Stifter-helfen.de 60 Jahresbericht 2014