Marzahn-Hellersdorfer Marzahn-Hellersdorfer - Bezirks

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Marzahn-Hellersdorfer Marzahn-Hellersdorfer - Bezirks
NAHVERKEHR: Frische
Farbe für die S-Bahnhöfe
im Bezirk. S. 2
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STADTENTWICKLUNG:
Anwohner wollen „ihr“
Paradies erhalten. S. 3
Marzahn-Hellersdorfer
in Kooperation mit
Bezirks-Journal
Größte kostenlose Monatszeitung für Marzahn-Hellersdorf – mit Lokalnachrichten von Ahrensfelde bis Mahlsdorf für 256.173 Menschen
www.bezirks-journal.de | www.lichtenbergmarzahnplus.de | www.facebook.de/bezirksjournalberlin | www.twitter.com/bezirks_journal | 3. Jhg. | Ausgabe 6 | 9. Juni 2016
Bezirk startet Portal
für Fachkräfte
ARBEITSMARKT: Lokale Unternehmen können im
Internet gezielt kostenlos Stellen anbieten.
E
ine neue Internetplattform der
bezirklichen Wirtschaftsförderung ist jetzt am Start. Ab sofort können Unternehmen unter www.
fachkräfteportal-mh.de ihren Bedarf
an Fachkräften detailliert auflisten,
anlegen und aktualisieren. Sie können
sich nach einmaliger Registrierung mit
kurzen Informationen präsentieren und
die entsprechenden Angebote und Voraussetzungen darstellen. Und natürlich
ist es möglich, Ansprechpartner und
Kontaktdaten anzulegen sowie Inhalte
zu verlinken und PDFs zu hinterlegen..
„Mit dem Fachkräfteportal bieten
wir Unternehmen einen Service für das
Top-Thema in ganz Deutschland in den
nächsten 15 bis 20 Jahren an“, sagt Wirtschaftsstadtrat, Christian Gräff (CDU).
Denn es werde aufgrund des demografi-
schen Wandels eher schwieriger als einfacher, geeignete Fachkräfte zu finden
und zu akquirieren. Der Arbeitsmarkt
in Berlin-Brandenburg ändere sich gerade radikal. Klein- und mittelständische
Unternehmen in Marzahn-Hellersdorf
seien vielleicht erst später betroffen,
aber sie müssten bereits jetzt handeln,
um dem Problem des Fachkräftemangels rechtzeitig zu begegnen. Mit dem
neuen Portal wolle der Bezirk eine ganz
einfache, kostenlose und niedrigschwellige Möglichkeit schaffen, Nachfrage
und Angebot auf dem Arbeitsmarkt in
Marzahn-Hellersdorf und darüber hinaus zusammenzubringen. Anders als
beispielsweise die Jobbörse der Arbeitsagentur vermittle man keine Stellen,
sondern biete eine reine Informationsmöglichkeit. (ve.)
Saubere Sache
Mit Hochdruckreinigern säubern Arbeiter dem Brunnen auf dem Helene-WeigelPlatz. Das Wasserspiel vor dem Rathaus Marzahn war seit vergangenem Jahr
saniert worden. In wenigen Tagen wird es wieder ans Netz gehen. FOTO: M. GÄDING
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Bezirks-Leben
Juni 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
NACHRICHTEN
Ein Bauwagen für die
Spielplatzinitiative
MARZAHN. Tierpark-Direktor Dr.
Andreas Knieriem hat der Spielplatzinitiative Marzahn einen Bauwagen übergeben. Die Initiative betreibt drei Abenteuerspielplätze, davon zwei in Marzahn
und einen mit vielen Tieren wie Pferden,
Eseln, Schweinen, Schafen, Ziegen,
Hühnern, Enten und Bienen in Eiche/
Brandenburg und möchte den Bauwagen im „Spielewald“ Eiche für Projekte
mit Jugendlichen und Kindern nutzen.
Geplant ist auch, darauf ein Windrad
zu installieren, um Strom für die Pferdekoppel zu gewinnen. (ps.)
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Der Tunnel zwischen dem Helene-Weigel-Platz und dem S-Bahnhof Springpfuhl bekommt einen neuen Anstrich.FOTOS: MARCEL GÄDING
Frische Farbe für die S-Bahnhöfe
NAHVERKEHR: Drei Stationen werden renoviert. Am Bahnhof Mahlsdorf halten
zudem ab 2017 Regionalbahnen Richtung Ostkreuz.
Zwei Autofahrer bei
Unfall schwer verletzt
HELLERSDORF. Bei einem Verkehrsunfall in Hellersdorf erlitten zwei Autofahrer schwere Verletzungen und musstenn in einem Krankenhaus stationär
behandelt werden. Bisherigen Ermittlungen zufolge fuhr ein 28-jähriger Taxifahrer in der Cecilienstraße in Richtung
Lilly-Braun-Straße. An der Kreuzung
Hellersdorfer Straße Ecke Cecilienstraße fuhr er in den Kreuzungsbereich ein
und kollidierte mit dem Pkw einer vorfahrtsberechtigten 31-jährigen VW-Fahrerin. Durch die Wucht des Aufpralls
schleuderten beide Fahrzeuge aus dem
Kreuzungsbereich. Beide Autofahrer
kamen mit der Berliner Feuerwehr in
ein Krankenhaus. Aufgrund der Rettungsarbeiten und Unfallaufnahme war
die Unfallstelle für rund zwei Stunden
gesperrt. (pol.)
G
ute Nachrichten für die Nutzer
der S-Bahn in Marzahn und
Hellersdorf: Im Rahmen eines
Renovierungsprogramms
bekommen
gleich drei Bahnhöfe im Bezirk einen
neuen Anstrich. Darauf haben sich die
S-Bahn Berlin GmbH und das Bezirksamt verständigt. Das Geld dafür ist
bereits vorhanden. Es stammt aus sogenannten Unterhaltungsmitteln der SBahn.
Unter anderem soll der Fußgängertunmel am S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße einen neuen Anstrich erhalten. Auch die unterirdische Verbindung
zwischen dem S-Bahnhof Springpfuhl
und dem Helene-Weigel-Platz wird renoviert. „Außerdem ist vorgesehen,
die Treppenanlage zwischen dem SBahnsteig und der Allee der Kosmonauten instandzusetzen“, sagt Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff
(CDU). Geplant ist auch, die Vorhalle
im S-Bahnhof Mahlsdorf zu sanieren.
Bekommt eine Verjüngungskur: der Bahnhof in Mahlsdorf.
„Das ist sehr schön und erfreulich“, sagt
Christian Gräff. Allerdings können die
jetzt vereinbarten Renovierungsarbeiten
nur ein Anfang sein. So wünscht sich
der Bezirk den flächendeckenden Ausbau der S-Bahnhöfe mit Aufzügen. „An
vielen Stationen sind zwar Rampen vorhanden“, sagt Gräff. Doch die seien den
meisten Rollstuhlfahrern zu steil.
Besonders froh ist Gräff darüber, dass
der S-Bahnhof Mahlsdorf verschönert
wird. Hier sollen spätestens ab 2017
Regionalbahnen halten, die von der polnischen Stadt Gorzow zum Ostkreuz
fahren. Offen ist jedoch das leidige Thema Bahnhofstoiletten. Hier gibt es noch
keine Lösung. „Uns war in erster Linie
wichtig, dass wir mit der Regionalbahn
einen Anschluss an das Ostkreuz bekommen“, sagt Gräff. Dort könnten
Fahrgäste dann in die Bahnen Richtung
Flughafen Schönefeld umsteigen.
Weiter im Dornröschenschlaf bleibt
hingegen die Verbindungsbrücke am
Bahnhof Ahrensfelde. Kurios: Bis heute
ist nicht geklärt, ob sie dem Land Berlin oder dem Bund gehört. Das hat zur
Folge, dass eine dringend notwendige
Instandsetzung weiter verschoben werden muss.
Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | Juni 2016
Kampf ums Paradies
Bezirks-Leben
STADTENTWICKLUNG: Anwohner wollen Grünfläche am
Buckower Ring erhalten, der Bezirk hingegen bebauen.
U
m zu verstehen, worum es geht,
lohnt sich der Blick von der
sechsten Etage. „Ist das nicht
ein Traum?“, fragt Jürgen Kanthak.
Und in der Tat: Überall stehen Bäume
und Sträucher, zwitschern Vögel um
die Wette. Ganz in der Nähe eröffnet
sich das Wuhletal. „Wir haben hier
sogar schon Rehe gesehen“, sagt Edelgard Schaup, die Nachbarin von Jürgen
Kanthak.
Edelgard Schaup und Jürgen Kanthak haben sich zu einer Nachbarschaftsinitiative zusammengeschlossen – und
das eher durch einen Zufall. Denn jene
Fläche, von denen beide schwärmen,
war bis vor Kurzem als Wohnstandort
für Flüchtlinge vorgesehen. Damit beide nicht missverstanden werden: gegen
geflüchtete Menschen haben sie nichts.
Wohl aber etwas gegen die Bebauung
der rund 6.000 Quadratmeter großen
Fläche vor ihrem Haus. „Wir wollen
unser Biotop erhalten“, sagt Edelgard
Schaup. Sie und ihre Nachbarn haben
Angst, dass das Naturparadies vor der
Haustür zerstört wird und sich Gedan-
ken gemacht, wie man es erhalten kann.
Unter anderem haben sie einen Betreiber ausfindig gemacht, der auf dem Areal am Buckower Ring eine Waldkita betreiben würde. Offen sei dann auch die
Atmosphäre bei einem Gespräch mit
Bezirksbürgermeister Stefan Komoß
(SPD) gewesen. „Immerhin braucht der
Bezirk nach Angaben der SPD 1.000
neue Kitaplätze“, konstatiert Anwohner
Jürgen Kanthak.
Doch der für Baufragen zuständige
Stadtentwicklungsstadtrat
Christian
Gräff (CDU) macht den Anwohnern
keine Hoffnung. Die Fläche, um die es
geht, war einst Kitagelände, es gebe bis
heute ein geltendes Baurecht. Das ändern auch nicht die in zehn Jahren Brache gewachsenen Bäume und Sträucher.
Geplant ist, das Areal mit Wohnungen
zu bebauen. Das wird ein landeseigenes
Wohnungsunternehmen übernehmen.
Künftig sollen am Buckower Ring Familien genauso wohnen wie geflüchtete
Menschen. So hat es auch mehrheitlich
die Bezirksverordnetenversammlung beschlossen. (gäd.)
Engagieren sich für den Erhalt der Natur vor ihrer Tür: Jürgen Kanthak und Edelgard
Schaup.
FOTO: MARCEL GÄDING
Nachrichten stets aktuell: www.lichtenbergmarzahnplus.de
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Bezirks-Leben
Juni 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
Von Marzahn nach Spanien
ARTENSCHUTZ: In Marzahner Hochhäusern kümmern sich Turmfalken um ihren Nachwuchs. Sind die Vögel
erwachsen, zieht es sie Richtung Süden. Vogelkundler verfolgen ihre Spur mit Hilfe von Ringen.
von Regina Friedrich
G
roße Aufregung bei Familie
Turmfalke. Eben noch sitzen
die sechs Geschwister gemütlich aneinander gekuschelt, als plötzlich
eine große Hand hereinkommt, sich jeden einzelnen von ihnen schnappt und
in einen Beutel legt. Das Protestpiepsen hilft nichts, schon wieder kommt
die große Hand und plötzlich haben sie
einen glänzenden Ring am Bein. Nachdem alle sechs Küken beringt sind, geht
es zurück in den Nistkasten. Noch etwas
verängstigt hocken sie sich wieder zusammen.
Ordnung muss sein, schließlich
braucht jeder einen Ausweis, auch ein
Turmfalke. Damit wird er in der Vogelwarte Radolfzell, die zum Max-PlanckInstitut für Ornithologie gehört, erfasst.
Alle Daten, die damit verbunden sind,
können so ausgewertet werden. So weiß
auch Stefan Materna, Naturschutzwart in Marzahn-Hellersdorf, wo „seine“ Vögel hin- oder herfliegen. „Die
meisten machen sich auf in Richtung
Spanien oder nach Südosteuropa“, erAnzeige
Das Beringen ist eine gute Gelegenheit, die Tiere zu begutachten.FOTOS: REGINA FRIEDRICH
zählt er, „ich habe welche hier, die aus
Tschechien kommen und aus Südwestdeutschland. Berliner Turmfalken haben
es sogar schon bis Nordafrika geschafft.
Die Mutter der Jungen, die ich gerade
beringt habe, kommt aus Brandenburg.
Sie ist schon das zweite Jahr hier.“ Das
passiert nicht oft. Ein Turmfalke lebt
im Durchschnitt zwei Jahre. Die Wahrscheinlichkeit, dass über mehrere Jahre
immer das gleiche Paar an der gleichen
Stelle brütet, ist äußerst gering. Das müssen sie übrigens auch nicht, schließlich
können sie zwischen 30 und 40 Nistkästen im Bezirk auswählen. Von den
25 Kästen im Jahr 2015 waren 20 bis 25
belegt.
Da sie nicht alt werden, müssen sie
mehr Junge aufziehen, statistisch gesehen sind das viereinhalb. Die sechs
Küken von heute Morgen sind guter
Marzahner Durchschnitt. Davon sterben allerdings oft die Hälfte bereits im
ersten Jahr. „Wir haben jetzt zwischen
20 und 25 brütende Paare, aber ich habe
auch noch nicht alle Kästen an den
Hochhäusern kontrolliert“, sagt Stefan
Materna und schließt den ehemaligen
„Wäschetrockenraum“ ab, in dem die
jungen, rund 19 Tage alten Turmfalken
derzeit leben. Andere Brutpaare haben
sich Nester auf Hochspannungsleitungen gebaut. Diese Nistkästen mit einer
speziellen Nistunterlage werden von den
Energiegesellschaften betreut.
Angefangen hat alles bereits Ende
der 1980er Jahre. Da haben junge Naturschützer, die sich mit Greifvögeln
beschäftigten, Nistkästen gebaut. Das
damalige
Wohnungsunternehmen
KWV stand dem aufgeschlossen gegenüber, aber dann kam die Wende und die
jungen Leute hatten andere Probleme,
zogen fort oder gingen zum Studium.
Später setzte die DEGEWO, die die
Wohnungen übernommen hatte, das
Projekt fort. „Die erklärten den Turmfalken zu ihrem Maskottchen, es gab
sogar eine kleine Puppe“, erinnert sich
Stefan Materna. Er selbst begann 1990
mit der Naturschutzarbeit. Heute ist er
Ansprechpartner für das Bezirksamt und
arbeitet im Naturschutzbund Berlin in
der AG Greifvogelschutz mit. An seiner
Seite der Hellersdorfer Jens Dobberkau,
der zwar nicht beringen darf, sich aber
liebevoll um sechs Nistkästen kümmert.
Hausmeister, Concierges, aber auch
Feuerwehr und das Tierheim haben
Stefan Maternas Nummer und melden
sich, wenn sie so ein kleines Fellknäuel
finden. „Sitzt ein Tier auf dem Fensterbrett, einfach dort lassen, denn es wird
gefüttert. Wird es am Boden gefunden,
sollte man es aber mitnehmen, in einen
Karton legen mit einem Schälchen Wasser, alles abdunkeln und dann mich verständigen.“
Turmfalken legen ihre Eier auch mal
gerne in Balkonkästen oder Blumentöpfe, da sind sie nicht wählerisch, Hauptsache, das Nest hat eine stabile Unterlage.
Gerade erst kam wieder eine Meldung
über ein Gelege in einem Blumentopf in
der Wuhletalstraße. Balkonbruten waren
in der Anfangszeit, als das Wohngebiet
Marzahn gebaut wurde, durchaus keine
Seltenheit, bis zu fünf gab es manches
Jahr.
Ursprünglich lebte der Turmfalke auf
dem offenen Land in der freien Feldflur,
brütete beispielsweise in alten Krähennestern, meistens an Waldrändern. Mit
dem Vordringen des Menschen in seinen
Lebensraum „verstädterten“ auch die
Vögel, nutzten nun Kirchtürme oder die
Förderbücken in Tagebauen. Marzahn
war für die Tiere wie eine Felslandschaft,
nahezu paradiesisch. Warum aber in den
vergangenen Jahren die Reproduktionsrate leicht gesunken ist, darüber kann
Stefan Materna nur spekulieren. Vielleicht lag es am Klima oder es waren
schlechte „Mäusejahre“. Eigentlich geht
es den Turmfalken in Berlin sehr gut,
Die Aufregung müssen die ca. 19 Tage alten Küken erstmal verdauen.
die Brutverhältnisse sind fast ideal, viele Freiwillige kümmern sich übers Jahr
um sie. Auch mit den Mietern hat Stefan Materna gute Erfahrungen gemacht.
„Wenn ich mit ihnen ins Gespräch komme, staune ich immer wieder, wie viel
sie darüber wissen“, meint er, fügt dann
aber hinzu: „Hin und wieder gibt es einen Mieter, meist neu zugezogen, der
den abgerissenen Mäusekopf auf dem
Fensterbrett nicht so mag. Das kann
man ja auch verstehen und dann wird
der Nistkasten eben mal umgehängt.“
Bezirks-Politik
Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | Juni 2016
Bezirk wird Mieter
im eigenen Rathaus
AUS DEM BEZIRKSPARLAMENT: Über Standorte für
Flüchtlinge und teure Verwaltungsbauten
von Birgitt Eltzel
W
eitgehend ohne Streit ging
die Mai-Tagung der Bezirksverordnetenversammlung
(BVV) über die Bühne. Obwohl Wahlkampf ist, gehen die Fraktionen der demokratischen Parteien pfleglich miteinander um. Anscheinend wollten sie den
zu dieser Sitzung zahlreich im Publikum
vertretenen Mitgliedern und Anhängern
der rechtspopulistischen Parteien Alternative für Deutschland (AfD) und Pro
Deutschland keinen Anlass bieten, vom
Gezänk der Etablierten zu sprechen. So
blieben die Auseinandersetzungen erfreulich sachlich.
Beschleunigung: Marzahn-Hellersdorf nimmt mit dem Neubau einer
Sekundarschule (An der Schule 13-19)
am „Modellvorhaben zur Beschleunigung des Schulbaus“ des Senats teil,
informierte Bezirksbürgermeister Stefan
Komoß (SPD). Auch bei Sporthallen ist
der Bezirk mit einem Projekt (Turnhalle der Achard-Grundschule) vertreten.
Das Modellvorhaben soll die üblichen
Bauzeiten in Berlin von acht und mehr
Jahren auf vier bis fünf Jahre nahezu
halbieren (siehe Seite 12).
Unterbringung von Geflüchteten:
Zwei temporäre Flüchtlingsunterkünfte
(Container) sollen, wie seit längerem
bekannt ist, auf einem Gelände an der
Zossener Straße und am Frankenholzer
Weg entstehen. Letzteren Standort aber
hatte kürzlich die zuständige Senatsverwaltung für Soziales und Gesundheit
mit der Adresse Dingolfinger Straße
bezeichnet, was unter Anwohnern der
Biesdorfer Paradiessiedlung für Verwirrung sorgte. „Es bleibt bei den zwei
verabredeten Standorten“, versicherte
Komoß. Wie Sozialstadträtin Dagmar
Pohle (Linke) informierte, verzögert
sich der Bau der sogenannten TempoHomes für Geflüchtete an der Zossener Straße und am Frankenholzer Weg
(Dingolfinger Straße) um mindestens
einen Monat, ebenso die Ausschreibung
für künftige Betreiber.
„Schwarzbau“ Schkopauer Ring 2?:
In den sozialen Medien hatte der
bündnisgrüne
Fraktionsvorsitzende
Nickel von Neumann den schmucklosen Anbau Schkopauer Ring 2 schon
mal als „Schwarzbau“ bezeichnet, der
Titel einer Großen Anfrage der Bündnisgrünen lautete sachlicher: „Zum
Verwaltungsgebäude am Schkopauer
Ring 2“. Von Neumann wollte u.a.
wissen, wie das Bezirksamt die Prüfung der Hochbaumaßnahme durch
den Landesrechnungshof bewertet.
Dieser hatte das Container-Gebäude
für das Tiefbau- und Landschaftsplanungsamtes (TLA) „angesichts des erheblichen Büroflächenüberschusses bei
den bezirklichen Bestandsgebäuden“
als Verschwendung von 770.000 Euro
gerügt. Zudem bemängelten die Rechnungsprüfer, dass die Maßnahme nicht
durch das Hochbauamt (Abteilung Facility Management, verantwortet von
Stadtrat Richter), sondern durch Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsstadtrat
Gräff veranlasst wurde. Dieser räumte
vor allem einen Fehler ein – Investitionsanmeldung unter falschem Titel
(TLA statt Hochbauamt). Er bezeichnete den Anbau zur Konzentration der
Mitarbeiter an einem Standort jedoch
als notwendig für die Erhöhung der Effektivität der Verwaltung. Pikant: Das
Hochbauamt war durchaus angefragt
worden. Dieses hatte, wie Gräff erklärte, allerdings für einen Anbau rund 1,4
Millionen Euro veranschlagt (Aufstockung des Bestandsgebäudes). Deshalb
ließ der Stadtrat die weitaus preiswertere Containerlösung realisieren, die sich
an den sogenannten Modularen Ergänzungsbauten (MEB) bei Schulen orientiert. Nun wird sich der für Finanzen
zuständige Hauptausschuss der BVV
eingehend mit dem Thema befassen.
Der Hinweis an den Rechnungshof kam
übrigens aus dem Hochbauamt.
Wann wird das Rathauses Marzahn
saniert? Obwohl dringender Bedarf
besteht und auch schon seit Jahren darüber gesprochen wird, gibt es noch keinen Termin für die Sanierung des denkmalgeschützten Rathauses Marzahn
am Helene-Weigel-Platz, war aus den
Antworten auf eine Große Anfrage der
CDU zu erfahren. Geschätzt 20 Millionen Euro werden dafür gebraucht. Nach
einem Konzept „Rathaus 2017“ sollte
das Gebäude der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) übergeben
werden. Nach erfolgter Sanierung durch
diese wird es als Bürodienstgebäude angemietet. Bezirksbürgermeister Stefan
Komoß: „In den nächsten Tagen gibt es
dazu Gespräche mit der BIM.“
Ein Freibad für Marzahn-Hellersdorf: Einstimmig beschloss die BVV,
sich „bei den zuständigen Stellen des
Landes Berlin für die Errichtung eines
Freibades im Bezirk Marzahn-Hellersdorf einzusetzen…“. Sie erneuerte
damit einen Beschluss von November
2011. Denn aus dem geplanten KombiBad am Tierpark wird wohl in absehbarer Zeit nichts. Damit bleibt MarzahnHellersdorf Berlins einziger Bezirk ohne
Freibad. Mit dem Beschluss wird einem
Bürgerbegehren gefolgt, für das „Pro
Deutschland“ Stimmen gesammelt
hatte. Mehr als 10.000 Unterschriften
kamen zusammen – weit mehr als benötigt. Ein Bürgerentscheid ist mit dem
BVV-Beschluss nicht mehr erforderlich.
Auch im Rahmen des Bürgerhaushaltsverfahrens hatte im vergangenen Jahr
der Vorschlag, ein Freibad im Bezirk
zu bauen, die meisten Stimmen bekommen.
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Wahlkreis-Serie
Juni 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
Und mittendrin ein Schloss
Der Wahlkreis 4 ist ein Kiez voller Gegensätze: Er reicht von der Großsiedlung bis nach Biesdorf
von Birgitt Eltzel
D
ie Steinerne Richtkrone, ein
Denkmal aus Beton, an der
Allee
der
Kosmonauten/
Marchwitzastraße macht deutlich: Dort
begann der Bau der Großsiedlung Marzahn. Am 2. September 1977 wurde das
Richtfest für die ersten Zehngeschosser
gefeiert, kurz vor Weihnachten desselben Jahres zogen bereits die ersten
Mieter in die Plattenbauten. Das Gebiet
rund um die Marchwitzastraße war das
erste Wohngebiet in der Großsiedlung,
die damals noch im Bezirk Lichtenberg
lag. Erst am 5. Januar 1979 wurde der
damalige Bezirk Marzahn gegründet
(1996 Hellersdorf). Seit 2001 gibt es den
Bezirk-Marzahn-Hellersdorf.
Im ersten Wohngebiet, zu dem wenige Zeit später auch noch das Viertel
rund um den Springpfuhl/HeleneWeigel-Platz kam, wohnen immer
noch viele Erstbezieher, heute meist im
Rentenalter. Der Anteil von Arbeitslosen und Hartz-IV-Beziehern liegt mit
9,3 bzw. 24 Prozent im bezirklichen
Durchschnitt und deutlich unter dem
MARZAHNHELLERSDORF
X
WÄHLT
Mittel der Großsiedlung (Sozialbericht
Marzahn-Hellersdorf 2014). Das gesellschaftliche Zentrum des Gebiets am
S-Bahnhof Springpfuhl ist der HeleneWeigel-Platz, dessen Westseite nach
Umgestaltungsmaßnahmen im vergangenen Jahr endlich auch eine öffentliche
Uhr bekam. Das hatte sich Marzahns
erster Bürgermeister Gerd Cyske (87)
schon in den 1980er-Jahren gewünscht.
Nicht in Erfüllung gegangen ist dagegen ein Wunsch vieler Bewohner nach
einer Wiederbelebung des seit Jahren
geschlossenen Kino Sojus als Kulturstandort. An diese Stelle soll möglicherweise ein Gebäude mit Supermarkt,
Dienstleistungseinrichtungen und altengerechten Wohnungen – beschlossen ist
allerdings noch nichts.
Wo der Aufbau Marzahns einst begann, startete mit dem Abriss des Doppelhochhauses Marchwitzastraße 1/3
auch der Stadtumbau Ost in Berlin. Am
4. Dezember 2002 fiel dort die erste Platte. Bis 2007 wurden, verursacht durch
massive Abnahme der Bevölkerung und
daraus resultierenden gravierendem
Wohnungsleerstand, allein in Marzahn
rund 3.600 Wohnungen und etwa 50
nicht mehr benötigte Einrichtungen der
sozialen Infrastruktur abgerissen. Wo
Schloss Biesdorf in neuem Glanz: Im September 2016 eröffnet es nach mehrjähriger SaFOTO: MARCEL GÄDING
nierung.
einst das 18- bzw. 21-geschossige Doppelhochhaus stand, gibt es seit Mitte der
2000er-Jahre den Heinz-GraffunderPark, benannt nach einem bekannten
DDR-Architekten, der u.a. Chefarchitekt und Leiter der Projektierung der
Großsiedlungen Marzahn und Hellersdorf war. Mittlerweile ist auch im ersten
Marzahner Wohngebiet wieder ein steigender Zuzug zu verzeichnen. Jetzt wird
wieder neu gebaut – die städtische Wohnungsbaugesellschaft Degewo plant
genau an der Stelle, wo einst das Plattenhochhaus stand, wieder ein Doppelgebäude. Mit 126 Wohnungen wird es
jedoch nicht so hoch wie der Vorgänger
und bekommt auch nicht einmal halb so
viele Wohnungen.
Den größten Teil des Territoriums
nehmen allerdings nicht die Plattenbauten ein, sondern kleinere Häuser und
Eigenheime, die sich bis zur Bezirksgrenze von Treptow-Köpenick ziehen.
Dort wohnen vor allem sozial besser
Gestellte. Die Arbeitslosenquote in Biesdorf beträgt 3,7 Prozent (Oberfeldstraße
2,3 Prozent, Biesdorf-Süd 2,1 Prozent).
Hartz-IV-Bezieher wurden 5,7 Prozent
registriert, dabei Oberfeldstraße 2,7 Prozent, Biesdorf-Süd 1,7 Prozent (Daten
aus dem Sozialbericht Marzahn-Hellersdorf 2014). War Biesdorf schon zum
Ende des 19./Beginn des 20. Jahrhunderts ein beliebter Villenvorort im Grünen, hat sich dieser Trend fortgesetzt.
Mit dem Entwicklungsgebiet BiesdorfSüd entstand seit Ende der 1990er-Jahre
ein völlig neuer Stadtteil rund um den
Elsterwerdaer Platz. Geprägt wird dieser maßgeblich von Eigenheimen, aber
auch von großflächigen Verkaufs- und
Dienstleistungseinrichtungen
sowie
Arealen für Erholung und Spiel. Inzwischen ist dort, auf den früheren Flächen
des Gutes Champignon, auch Geschosswohnungsbau geplant.
In der Biesdorfer Mitte, die von der
sechsspurigen Bundesstraße B1/5 zerschnitten wird, zeigt sich das Neue ganz
augenscheinlich. Dort laufen nicht nur
die letzten Arbeiten zur denkmalgerechten Sanierung von Schloss Biesdorf, das
sein im Zweiten Weltkrieg zerstörtes
zweites Obergeschoss wiederbekam und
zur Galerie mit Café werden soll (Eröffnung am 9. September 2016), sondern
auch gegenüber sind Bauarbeiten zu beobachten. Denn das frühere Biesdorfer
Gut wird jetzt zu einem Wohnstandort
– die Stadt und Land Wohnbautengesellschaft errichtet dort rund 450 neue
Wohnungen.
Bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus 2011 gewann Die Linke im Wahlkreis 4 mit 30,4 Prozent ein Direktmandat (Regina Kittler). Dennoch verbuchte
sie dabei gegenüber 2006 ein Minus von
3,1 Prozent. Den größten Zuwachs mit
einem Plus von 10,4 Prozent bei den
Erststimmen erzielte die CDU (24,9
Prozent). Zweitplatziert war jedoch die
SPD mit 28,6 Prozent der Erststimmen.
Wahlkreis 4 Marzahn-Hellersdorf:
Die Grenze verläuft von westlicher Richtung Rhinstraße / Landsberger Allee gegen
die Bezirksgrenze Lichtenberg entlang der
Landsberger Allee in östliche Richtung bis
zur S-Bahn-Trasse S 7, am Dahmeweg in
südlicher Richtung entlang bis Dahmeweg
/ Poelchaustraße, durch den Tunnel der SBahn-Trasse S7 entlang der Poelchaustraße
in östlicher Richtung bis Poelchaustraße /
Allee der Kosmonauten, weiter in östliche
Richtung entlang der Allee der Kosmonauten bis Allee der Kosmonauten / Elisabethstraße, dieser weiter in östliche Richtung
folgend bis zur Elisabethstraße / Blumberger Damm, diesen in nördliche Richtung
entlang bis Blumberger Damm / Ortsteilgrenze Marzahn-Biesdorf, die Orteilgrenze
in östliche Richtung folgend bis Ortseilgrenze Marzahn-Biesdorf / Wuhle, weiter entlang dem Flusslauf in südliche Richtung bis
Wuhle / Bezirksgrenze Treptow-Köpenick,
der Bezirksgrenze in westliche Richtung folgend bis Bezirksgrenze Treptow-Köpenick /
Bezirksgrenze Lichtenberg, der Bezirksgrenze Lichtenberg in nördliche Richtung (über
Rhinstraße) folgend bis zur Rhinstraße /
Landsberger Allee.
DIREKTKANDIDATEN
Mit Ihrer Erststimme entscheiden
Sie am 18. September, welche(r) der
Kandidat-innen/ -en direkt in das
Abgeordnetenhaus gewählt werden.
2011 errang knapp Regina Kittler (DIE LINKE) das Direktmandat im Wahlkreis 4.
Auch dieses Mal dürfte es zwischen LINKE und SPD ein Rennen geben.
Die Linke: Regina Kittler
SPD: Liane Ollech
CDU: Christian Gräff
Grüne: Nickel von Neumann
FDP: Anja Molnar
Piraten: treten nicht an
STANDORT OST
MAGAZIN FÜR ARBEIT, WIRTSCHAFT, WOHNEN & KULTUR IN DER METROPOLENREGION BERLIN-EASTSIDE | 06/2016
E
KULTURHAUS WEITER IM
DORNRÖSCHENSCHLAF
igentlich sollte im Mai Baubeginn sein für die Sanierung des
seit 2002 leerstehenden und zusehends verfallenden, ehemaligen Kulturhauses des VEB Elektrokohle
Lichtenberg (EKL) an der Herzbergstraße 128-139. Der Eigentümer, seit 2003 die
Dong-Xuan GmbH, hatte sich selbst diese
Frist gesetzt, nachdem im Mai 2015 die
Baugenehmigung durch den Bezirk erteilt
worden war. Ein Brand hatte den Baustart
2015 jedoch verhindert.
Stattdessen ist durch ein geöffnetes
Fenster des Obergeschosses im Innenbereich ein Stück Himmel sichtbar, wo eigentlich keiner zu sehen sein sollte. Das
Dach scheint den Naturmächten zumindest partiell nachzugeben. „Wir mussten
den Brandschaden zunächst mit der Versicherung abklären“, sagt Prokurist Steffen
Cwienk von der Dong-Xuan GmbH. Nun
seien aber die Leistungsbeschreibungen
für die Sanierung des Gebäudes erstellt,
man befinde sich im Abstimmungsprozess
mit einem Generalunternehmen und der
Baubeginn solle allerspätestens im September/Oktober 2016 erfolgen. „Wir haben
als Bauzeit etwa ein Jahr veranschlagt“, so
der Prokurist. Vier bis fünf Millionen Euro
soll die Wiederherstellung des Hauses kosten (Für den Laien schwer vorstellbar, dass
diese Summe ausreicht).
Derzeit noch eine Ruine: das frühere Kulturhaus in der Herzbergstraße.
Foto: Volkmar Eltzel
Wie eine Anfrage des Abgeordneten
Wolfgang Brauer (Linke) bei der Senats- liegt eine Baugenehmigung (2015) für eine eine Größe von ca. 25.000 Kubikmetern
verwaltung für Stadtentwicklung kürzlich Nutzungsänderung vor“, heißt es in dem umbautem Raum bei ca. 4.000 Quadratmeergab, steht das ehemalige Kulturhaus Antwortschreiben. Geplant seien demnach tern Bruttogeschossnutzfläche.“ Grundrisnicht unter Denkmalschutz. Das Gebäude „Gästezimmer, Restaurant, Veranstaltungs- sänderungen für Konferenz- und Ausstelsei zwar 1995 „gemeinsam mit weiteren räume und Gewerbeeinheiten. Die Untere lungsräume, für Gastronomie, Büros und
Werksbauten der ehemaligen Siemens- Denkmalschutzbehörde sei „im Rahmen Gästezimmer seien geplant. Der große Saal
Plania-Werke in die Denkmalliste aufge- des Umgebungsschutzes an der Fassaden- solle mit maximal 500 Sitzplätzen als Mulnommen“ worden, musste aber bereits konzeption beteiligt“.
tifunktionssaal rekonstruiert werden.
zwei Jahre später – wegen inzwischen
Auch Fabian Peter, Referent beim BeDen Grundstein für das zweistöckige
durchgeführter Umbaumaßnahmen im In- zirksstadtrat für Stadtentwicklung, bestä- Gebäude hatte der damalige DDR-Minisneren – wieder gestrichen werden, heißt es tigt, dass die Fassade „im Wesentlichen so terpräsident Otto Grotewohl am 27. März
in der Antwort der Senatsverwaltung. „Es erhalten“ bleiben soll. „Das Gebäude hat 1950 gelegt. Nach der Fertigstellung war
LICHTENBERG: Gebäude auf dem Areal des früheren
VEB Elektrokohle verfällt weiter. Jetzt rückt seine
Sanierung einen Schritt näher.
in der oberen Etage u.a. eine Berufsschule untergebracht. Im großen Saal fanden
Versammlungen, Konferenzen, aber auch
Tanzveranstaltungen und Jugendweihen
statt. Nach dem Fall der Mauer trat hier
am 21. Dezember 1989 die West-Berliner
Experimental-Band „Einstürzende Neubauten“ auf. Es war ihr erstes Konzert im
Ostteil Berlins, das der Schriftsteller Heiner
Müller mitinitiiert hatte. Auch der französische Kulturminister Jack Lang war damals zu Gast.
2003 hatte die Dong Xuan GmbH das
164.000 Quadratmeter große Areal an der
Herzbergstraße 128-139 und mit ihm auch
das geschichtsträchtige Kulturhaus erworben. Über 30 Millionen Euro hatte Marktgründer Nguyen van Hien in die Hand
genommen, um auf dem Grundstück das
mittlerweile weit über Berlin hinaus bekannte Dong Xuan Center zu errichten. In
dem Handels- und Dienstleistungszentrum
floriert das Geschäft.
Keine asiatische Wohnanlage
Der Traum des Eigentümers vom Bau
einer asiatischen Wohnanlage in der Nähe,
ist wohl erst einmal in weite Ferne gerückt.
Denn weder der Senat noch der Bezirk
zeigen sich gewillt, die dazu erforderliche
Umwidmung des Industrie- und Gewerbegebietes Herzbergstraße als Mischgebiet
für Gewerbe und Wohnen zu befürworten.
Neue Wohnungen zu errichten, sei deshalb
unzulässig, sagt Lichtenbergs Stadtrat für
Stadtentwicklung, Wilfried Nünthel (CDU).
Einzelne, noch bewohnte Häuser zwischen
den Gewerbegebäuden an der Herzbergstraße, hätten Bestandsschutz. Das hindert
den Investor jedoch nicht daran, keine
hundert Meter vom Kulturhaus entfernt,
das einstige Labor des EKL derzeit zu einem Gästehaus mit 166 Betten umzubauen.
VOLKMAR ELTZEL
2
D
ie Fußball Europameisterschaft
vom 10. Juni bis 10. Juli wird
wieder Millionen Menschen in
ihren Bann ziehen, nicht nur
eingefleischte Fußballfans, sondern auch
alle, die sich von der Begeisterung anstecken lassen – so viel ist sicher. Auch in
Lichtenberg und in Marzahn-Hellersdorf
kommen die Fußballinteressierten auf vielen öffentlichen Plätzen, in Klubs, Biergärten und Kneipen zusammen, um die Spiele
zu erleben. Das Bezirks-Journal hat als
kleinen Service für seine Leserinnen und
Leser einige der Public-Viewing-Standorte
zusammengestellt (kein Anspruch auf
Vollständigkeit):
Das Jugendzentrum Betonia überträgt
live alle Vorrundenspiele der deutschen
Nationalmannschaft via Großbild-Leinwand auf dem Beachvolleyball-Gelände
des Clara-Zetkin-Parks:
So, 12. Juni, 20:45 Uhr (Deutschland - Ukraine)
Do, 16. Juni, 20:45 Uhr (Deutschland - Polen)
Die, 21. Juni, 18 Uhr (Deutschland - Nord
Irland) Strandsand, kühlende Getränke
und Barbecue. Am Dienstag, 21. Juni, wird
das Public Viewing durch die „Féte de la
Musique“ musikalisch begleitet.
Ort: Betonia Jugendzentrum, Wittenberger
Straße 78, 12689 Berlin, Tel 030 9326067
[email protected]
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06/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal
FUSSBALL-EM: HIER GIBT
ES WAS ZU GUCKEN
PUBLIC VIEWING: Wer die Europameisterschaft
gern mit anderen schauen möchte, hat dazu im
Osten viele Möglichkeiten. Eine Auswahl.
Auch die Gäste der Deutsch-Russischen Festtage (bis 12. Juni, Trabrennbahn Karlshorst) müssen auf Fußball nicht verzichten.
Foto: Lutz Neumann
– Schweiz | Wales – Slowakei | England –
Russland
So, 12.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Türkei – Kroatien | Polen – Nordirland | Deutschland –
Ukraine
Mo, 13.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Spanien –
Tschechien | Irland – Schweden | Belgien
– Italien
Di, 14.6., 18:00, 21:00 | Österreich – Ungarn
| Portugal – Island
Mi, 15.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Russland –
Slowakei | Rumänien – Schweiz | Frankreich – Albanien
Do, 16.6., 15:00, 18:00, 21:00 | England –
Wales | Ukraine – Nordirland | Deutschland – Polen
Fr, 17.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Italien –
Schweden | Tschechien – Kroatien | Spanien – Türkei
Sa, 18.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Belgien – Irland | Island – Ungarn | Portugal – Österreich
So, 19.6., 21:00 | Rumänien – Albanien |
Schweiz – Frankreich
Mo, 20.6., 21:00 | Slowakei – England |
Russland – Wales
Di, 21.6., 18:00, 21:00 | Ukraine – Polen |
Nordirland – Deutschland | Tschechien –
Türkei | Kroatien – Spanien
Mi, 22.6., 18:00, 21:00 | Island – Österreich
| Ungarn – Portugal | Italien – Irland |
Schweden – Belgien
Sa, 25.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Achtelfinale
So, 26.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Achtelfinale
Mo, 27.6., 18:00, 21:00 | Achtelfinale
Do, 30.6., 21:00 | 1. Viertelfinale
Im Play Off Restaurant und der Sports
Bar werden die Spiele auf Großbildschirm Ort: Alte Börse Marzahn, Zur Alten Börse 59,
und viele kleinere Flats übertragen. Es gibt 12681 Berlin, Tel. 030 55074074, post@alteein EM-Burger-Gewinnspiel mit vier län- boerse-marzahn.de
dertypischen Burgern.
Ort: American Bowl & Play Off im LeProm Rummelsburger Nachbarschaftszen(gegenüber vom Eastgate), Märkische Allee trum „Altes Lazarett“ des Nachbar176-178, 12681 Berlin, Tel. 030 92092092
schaftsvereins (WiR e.V.): Das EM-Studio
[email protected]
öffnet eine halbe Stunde vor Spiel- bzw.
Konzertbeginn. Für das leibliche Wohl ist
Lecker essen und trinken im weitläufigen gesorgt. Eintritt frei.
Biergarten unter Bäumen vom Restau- Hier die Termine:
rant Tim und mit netten Leuten auf der So 12.6. 21:00 Uhr: Deutschland – Ukraine
Großbild-Leinwand die Spiele verfolgen. ab 19:30 Uhr Trommelgruppe SLAPTON‘S
Termine vorher noch einmal abfragen.
Do 16.6., 21:00 Uhr: Deutschland – Polen
Ort: Restaurant Tim, Bruno-Baum-Straße ab 19:30 Uhr Lucie Delhaye: französische
71, 12685 Berlin, Tel. 030 54701093, info@ und deutsche (Fußball-) Lieder auf der
restaurant-tim.de
Harfe
Di 21.6., 18:00 Uhr: Nordirland – DeutschPublic Viewing im Cinestar, Eintritt frei:
land
So. 12.6., 21 Uhr Deutschland – Ukraine
So 10.7., 21:00 Uhr: FINALE
Do. 16.6. 21 Uhr Deutschland – Polen
Bei deutscher Beteiligung auch:
Die. 21.6. 18 Uhr Deutschland - Nordirland Sa 25.6. 15:00 Uhr / 18:00 Uhr Achtelfinale
Ort: CineStar Hellersdorf, Stendaler Str. 25,
So 26.6. 15:00 Uhr / 18:00 Uhr Achtelfinale
12627 Berlin, Tel. 0451 7030200
Do 30.6. 21:00 Uhr Viertelfinale
Fr 1.7. 21:00 Uhr Viertelfinale
Europäischer Fußball auf der Terrasse der Sa 2.7. 21:00 Uhr Viertelfinale
Havanna-Bar mit Großleinwand, kuba- So 3.7. 21:00 Uhr Viertelfinale
nischem Flair, karibischen Cocktails und Mi 6.7. 21:00 Uhr Halbfinale
Speisen. Entspannte, lockere Atmosphäre. Do 7.7. 21:00 Uhr Halbfinale
Straßenbahn 17 und 27 sowie S-Bahnhof Ort: EM-Studio Rummelsburg, Erich-MüllerStr. 9, 10317 Berlin, Tel. 55005900
Karlshorst mit S3 direkt vor der Tür.
Ort: Havanna-Bar Karlshorst, Treskowallee [email protected]
111, 10318 Berlin, Tel. 030 50378144
Alle Spiele auf großer Leinwand gibt es
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ab dem 12. Juni ab 16 Uhr im Maxim zu
Sonne, Bier und Public Viewing: Riesige sehen. Dann startet die große EM-Party
Leinwand im Biergarten der Alten Börse mit DJ, Clown, Shows und Grill. Die Gäste
Marzahn, reichlich Tische und ggfs. auch sitzen unter Palmen am hauseigenen Sandeinige Liegestühle vorhanden. Eintritt frei. strand.
Hier die zunächst die Termine bis zum 1. Ort: Maxim, Havemannstraße 24 (Barnimplatz), 12689 Berlin, geöffnet Di bis So ab 12
Viertelfinale:
Fr, 10.6., 21:00 | Eröffnungsspiel Frankreich Uhr (Montag Ruhetag), info@maximberlin.
de
– Rumänien
Sa, 11.6., 15:00, 18:00, 21:00 | Albanien Zusammenstellung: Volkmar Eltzel
3
Bezirks-Journal | STANDORT OST | 06/2016
W
er es bis jetzt noch nicht
wusste, nach der Lektüre
des gerade erschienenen
Stadtführers ist es klar: Marzahn-Hellersdorf hat touristisch durchaus
einiges zu bieten und es lohnt sich, auch
mal ein paar Tage länger zu bleiben. Ein
Urlauber-Hotspot ist der Bezirk zwar noch
nicht, er hat die wenigsten Hotelbetten in
Berlin. Aber er ist auf jeden Fall „anders als
erwartet“. So heißt auch die Webseite des
Tourismusmarketings des Bezirksamtes,
auf der der neue Stadtführer unter Service/
Downloads als PDF zur Verfügung steht.
Ansonsten bekommt man die 88 Seiten
starke handliche Broschüre in Deutsch und
Englisch in der Tourist-Info, am Eingang
zu den „Gärten der Welt“, Eisenacher Straße 99.
Der Stadtführer beginnt gleich mit den
Highlights: Die „Gärten der Welt“, die „IGA
Berlin 2017“, Park und Schloss Biesdorf,
das Gründerzeitmuseum und der Sky Walk,
eine Hochhaus-Aussichtsplattform, die
kurz vorgestellt werden. Für alle diejenigen,
die noch nie in Marzahn-Hellersdorf waren,
gibt es ein Angebot: Ein perfekter Tag. Mit
dem Stadtführer in der Hand kann man
sich aufmachen auf eine Entdeckertour
mit Start in luftiger Höhe beim Sky Walk
und Ende in der Eventlocation Alte Börse
Marzahn.
Aber Marzahn-Hellersdorf hat noch
mehr zu bieten. Da ist das historische Angerdorf Marzahn und die Bockwindmühle
inmitten der Hochhäuser oder der Regine-
MARZAHN-HELLERSDORF:
ANDERS ALS ERWARTET
TOURISMUS: Der Bezirk macht mit einem neuen
Stadtführer neugierig auf Ausflüge ins Angerdorf
Marzahn oder zum Turmmuseum Kaulsdorf.
Sehenswert: die Bockwindmühle in Marzahn.
Foto: Marcel Gäding
Hildebrandt-Park in Hellersdorf. Aber auch
die anderen „Dörfer“ lohnen durchaus einen Besuch und haben Spannendes zu bieten wie das Turmmuseum in der Kaulsdorfer Kirche. Und erst die „Platte“. Von wegen
öde Betonwüste. Mediterranes Flair ver-
strömen besonders im Sommer die Ahrensfelder Terrassen und gleich um die Ecke im
Schorfheideviertel stößt man auf röhrende
Hirsche. Das Marzahner Rathaus ist ein
Baudenkmal, der einzige Rathausneubau in
der DDR nach klassischem Vorbild.
Natürlich lässt sich der Bezirk ganz gut
auch per pedes oder per Rad erkunden.
Dafür werden 19 spannende Routen vorgestellt. Die bekannteste ist sicherlich der 15,4
km lange Wuhltetal-Wanderweg, der auch
mit Kindern familienfreundlich zu meistern ist. Thematisch bieten die Routen für
nahezu jeden Geschmack etwas, ob man
nun die Dörfer-Tour, die DENKmal-Route
oder die Route zum Stadtumbau Marzahn
auswählt. Im Angebot sind auch überregionale Rad- und Wanderrouten. Zudem gibt
es ein Kapitel speziell mit Angeboten für
Kinder.
Für alle, die etwas länger bleiben wollen,
sind Hotels, Pensionen, Jugendherbergen
und Gästewohnungen aufgeführt, ebenso
wie Restaurants und Cafés. Für die ausländischen Gäste gibt es auch einen englischsprachigen Teil. Ergänzt werden alle Informationen durch eine Bezirkskarte mit den
Rad- und Wanderwegen.
Der Stadtführer, entstanden aus der
Zusammenarbeit der bezirklichen Wirtschaftsförderung mit dem apercu-Verlag,
ist mit 3.000 Exemplaren gestartet. 10.000
Euro gab es dafür von Bund und Land.
Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff (CDU)
hat damit ein gutes Argument in der Hand,
wenn er auf Messen und Reisemärkten für
den Bezirk als touristisches Reiseziel wirbt.
Es wird sogar schon darüber nachgedacht,
einen temporären „Marzahn-HellersdorfShop“ in Köln oder Hamburg zu eröffnen.
REGINA FRIEDRICH
Infos: www.anders-als-erwartet.de
4
06/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal
NACHRICHTEN
SPÄTIS: PIRATEN
SCHEITERN MIT ANTRAG
LICHTENBERG. Der Schuss ging nach hinten
los: Die Piraten in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Lichtenberg sind mit
dem Antrag gescheitert, gegen die Betreiber
von Kiosken und sogenannten Spätis keine
Bußgelder mehr zu verhängen, wenn diese
sonntags öffnen. Der BVV-Ausschuss für
Öffentliche Ordnung und Verkehr hat sich
gegen das Ansinnen ausgesprochen. „Das
Berliner Ladenöffnungsgesetz regelt die allgemeinen Ladenöffnungszeiten, den Verkauf
bestimmter Waren an Sonn- und Feiertagen,
die Öffnung von besonderen Verkaufsstellen
und Ausnahmen für die Öffnung von Verkaufsstellen“, heißt es in der Begründung.
„Der Antrag fordert das Bezirksamt auf das
Ladenöffnungsgesetz zu ignorieren und nicht
mehr auf dessen Einhaltung zu achten.“ Damit solle das Bezirksamt sich gesetzeswidrig
verhalten. Um die sog. Spätis auch Sonntag
offen zu halten, bedürfe es einer Gesetzesänderung durch das Abgeordnetenhaus und
keiner Dienstanweisung an das Ordnungsamt, erklärt der Ausschuss. (gäd.)
Ein Topf voller Scherben. Ob sie wertvoll sind, wird untersucht.
Foto: Emmanuele Contini
EINE FUNDGRUBE FÜR ARCHÄOLOGEN
STADTGESCHICHTE: Bevor in Berlin neu gebaut wird, sind die Wissenschaftler
AFGHANISTAN-EXPERTE an der Reihe. Sie stoßen bei Grabungen unter anderem auf alte Siedlungen.
IM GESPRÄCH
n Berlin wird ja viel gebuddelt. Da 3×3 Meter eingeteilt worden, die der Mi- verraten. Was es genau ist, müssen die UnHELLERSDORF. Am 16. Juni ab 18:30 Uhr ist
der Afghanistan-Experte Thomas Ruttig
zu Gast in der Peter-Weiss-Bibliothek
und spricht zum Thema: „Afghanistan
2016 – Dimensionen eines Konflikts“. Der
Afghanistan-Experte ist seit 2009 Co-Direktor
und Senior Analyst der unabhängigen
Recherche-Organisation Afghanistan Analysts Network in Kabul und Berlin. Thomas
Ruttig, Jahrgang 1957, machte seine Ausbildung zum Diplom-Regionalwissenschaftler
(Afghanistik) an der Humboldt-Universität zu
Berlin. Er arbeitet seit 1980 zu Afghanistan,
lebte mehr als zehn Jahre dort und besucht
das Land weiter regelmäßig. Veranstaltungsort: Peter-Weiss-Bibliothek, Hellersdorfer
Promenade 24, 12627 Berlin. Eintritt frei,
Platzreservierung: Tel. 030 9912008 oder 030
5616170. (ba.)
HUNDE UND KINDER
NICHT IM AUTO LASSEN
MARZAHN-HELLERSDORF. Die Berliner
Polizei hat sich mit einem eindringlichen
Appell an Autofahrer gewandt: „Weder
Kinder noch Hunde sollten alleine im Auto
zurückgelassen werden“, heißt es in einer
Mitteilung. Das Fahrzeuginnere stelle sich
als lebensgefährliche Hitzefalle dar. „Selbst
bei bewölktem oder schwülem Wetter
ohne direkte Sonneneinstrahlung steigt
die Temperatur im parkenden Auto rasch
auf 50 Grad und mehr an!“ Hintergrund des
Appells ist ein Vorfall vor wenigen Tagen an
der Otto-Rosenberg-Straße. Dort hatte eine
Autofahrerin ihren Hund im parkenden Auto
allein gelassen. Die alarmierten Beamten
konnten dem Mischlingshund nicht mehr
helfen. „Er erlitt vermutlich einen tödlichen
Hitzeschlag“, teilte die Polizei mit. Gegen
die Halterin wird nun wegen des Verstoßes
gegen das Tierschutzgesetz ermittelt. (bzj.)
I
wird nicht nur Neues geschaffen, son- nibagger Stück für Stück abtrug. Um nicht
dern auch Altes entdeckt, wie an der im Abraum zu ersticken, wurde das ausFerdinand-Schultze-Straße, wo derzeit tretende Schichtenwasser zum Ausschlämarchäologische Ausgrabungen stattfinden. men der Erde genutzt. Das Sediment setzte
Schon um 1930 gab es dort Funde aus der sich ab und die ausgebuddelte Erde wurde
Bronzezeit. Nun wurde wieder gegraben, wieder in die Grube befördert, so entstand
mit erstaunlichen Ergebnissen.
ein interner Kreislauf. Übrig blieb ein ganz
„Hier ist ein großer Henkel aus der Jung- feinkörniger Sand, feiner als in Sanduhren.
bronzezeit, das hier ist ein Fuß von einem „Das ist aus den Flugsandschichten, die wir
Kochtopf, den haben wir heute gefunden, freigelegt haben“, sagt Markus Schwanitz
und hier ist ein Randstück und noch eins…“. und lässt ihn durch die Finger rieseln. „Im
Grabungsmitarbeiter Markus Schwanitz Labor wird der frisch abgetragene Sand mit
holt aus dem schlammigen Geröll ein un- Gammastrahlen behandelt und dann kann
scheinbares Stückchen nach dem anderen, man feststellen, wann dort das letzte Mal
wischt es kurz unter Wasser ab und schon ein Sonnenstrahl draufgetroffen ist, also
wird daraus eine Keramikscherbe mit ei- aus welcher Epoche der Sand stammt.“
nem kaum erkennbaren Muster. Seit zwei
Das Gelände in Hohenschönhausen
Jahren wird das Grundstück, auf dem ein scheint schon vor Urzeiten ein beliebter
Wohnkomplex geplant ist, systematisch Wohnplatz gewesen zu sein. „In dem Beuntersucht. „Ende 2014 und Mitte 2015 ha- reich konnten wir vier Kulturschichten
ben wir verschiedene Schnitte in den Boden nachweisen. Das heißt, nach dem Verlasgemacht, um zu sehen, wie die Substanz ist, sen eines Siedlungsplatzes wurde er von
ob es Keramiken gibt, Schichten oder ande- Flugsand verweht. Dann erfolgte eine erre Befunde“, erklärt er, „da trafen wir schon neute Besiedlung, die wiederum verlassen
auf eine Kulturschicht mit verschiedenen und verweht wurde und so weiter. Auf der
Pfostenstellungen und Gruben mit Kera- ersten Fläche, die wir untersuchten, haben
mik. Daran konnten wir sehen, dass es sich wir auf 17×15 Meter rund 3.200 Keramikum Zeugnisse aus der Bronzezeit handelt. scherben und 500 Silex-Artefakte gefunden,
Es gab aber auch Reste von Kugelampho- darunter eine Pfeilspitze mit eingezogener
ren mit den typischen Verzierungen aus der Basis, datiert um 3100–2700 vor Christus.“
Jungsteinzeit und der römischen Kaiserzeit.“ Silex, das ist Feuerstein, und davon gab es
Danach begann der schwierige Teil. an der Stelle eine ganze Menge. Die FeuerZuerst wurde der neuzeitliche Oberbo- steinknollen wurden über dem Feuer aufden abgetragen und schon nach wenigen gebrochen und aus dem Kernstein dann
Zentimetern ein Feuerstelle gefunden, mit Werkzeuge gefertigt wie Klingen oder
handtellergroßer Keramik und verbrann- Pfeilspitzen. Daraus kann man schließen,
ten Steinen. Da war dann klar, die kom- dass der Silex hier abgebaut wurde. Ein beplette Schicht musste abgesiebt werden, sonderes Highlight war aber der Fund eines
damit kein noch so kleiner Fund verloren Steinbeiles aus der Jungsteinzeit.
geht. Der Investor für das Grundstück, die
Irgendwann haben Menschen an dieser
Belle Epoque Immobilien GmbH, ließ ext- Stelle begonnen, Landwirtschaft zu betreira ein großes Sieb anfertigen. Durch das ben. Das zeigen die zahlreichen Vorrats1×1 Zentimeter kleine Siebraster konnten und Speichergruben und die organischen
so größenteils alle Funde erfasst werden. Funde, winzig kleine Körner und Pollen,
Zuvor war die Fläche in Quadranten von die erst unterm Mikroskop ihre Herkunft
tersuchungen aber erst noch zeigen.
An einer anderen Grabungsstelle, in den
Gärten der Welt in Marzahn, haben Markus Schwanitz und seine Kollegen in einer
Grube aus der Eisenzeit Linsen gefunden.
Dieser und andere Funde sind Grundlage
für den Archäologischen Garten auf dem
künftigen IGA-Gelände. Er soll zeigen, wie
ein Hausgarten in vorgeschichtlicher Zeit
ausgesehen haben könnte.
Die Firma AAB – Archäologische Ausgrabungen + Bauprojekt Betreuung, für die
Markus Schwanitz arbeitet, gräbt schon
seit mehr als zwanzig Jahren den Boden in
Berlin und anderen Landesteilen um. Sie
hat in Biesdorf und Kaulsdorf urgeschichtliche und mittelalterliche Siedlungen untersucht, war aber auch in Polen, Dänemark
und Italien an Grabungen beteiligt. „Aber
gerade in Berlin gab es in den vergangenen
Jahren jede Menge zu entdecken“, begeistert sich Markus Schwanitz. „Zum Beispiel
an der Baustelle zur A 100, wo wir auf eine
Siedlung der 5.000 Jahre alten Britzer Kultur stießen. Da konnten wir belegen, dass
der dort gefundene Feuerstein aus dem
schlesischen Raum stammte. Oder als wir
2012 in der Klosterstraße das älteste Gebäude von Berlin aus dem Jahre 1174 nachweisen konnten.“
Wer mehr über Ausgrabungen in Berlin
und Brandenburg erfahren möchte, dem
sei das gerade erschienene Jahrbuch „Archäologie in Berlin und Brandenburg 2014“
empfohlen, zu dem auch Markus Schwanitz
und sein Chef René Bräunig einige Beiträge
lieferten. Beginnend mit der Steinzeit, über
Bronze- und Eisenzeit und Römische Kaiserzeit werden archäologische Funde vom
Mittelalter bis zur Neuzeit belegt. Indiana
Jones hätte seine wahre Freude daran…
REGINA FRIEDRICH
Lesetipp: Archäologie in Berlin und Brandenburg 2014; Konrad Theiss Verlag, Darmstadt
2016; ISBN 978-3-8062-3304-9; 26,50 Euro
Bezirks-Leben
Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | Juni 2016
Vor der IGA eine Weiterbildung
7
EHRENAMT: Bernd Intemann gehört zu den ersten freiwilligen Gartenschau-Helfern – mindestens 200 Volunteers
sollen es insgesamt werden – geplant waren eigentlich 800.
von Benedikt Paetzholdt
E
in hellblauer Flyer weckte seine
Neugier: Als der 61-Jährige vor
reichlich einem Jahr ein kleines
Informationsblatt entdeckte, wusste er
sofort, das ist genau das Richtige für ihn.
Volunteers – also Freiwillige – werden
gesucht. „Prägen Sie in Ihrer Rolle als
freundlicher Gastgeber maßgeblich das
Erscheinungsbild der IGA“, stand darauf unter anderem geschrieben. Bernd
Intemann war begeistert, oder besser
gesagt infiziert. „Ich fühle mich zu jung,
um Zuhause herumzusitzen“, sagt der
ehemalige Berufsoffizier. Deshalb nahm
er Kontakt zur Freiwilligenagentur Marzahn-Hellersdorf auf, die in Absprache
mit der IGA-Geschäftsführung das Volunteers-Projekt organisiert.
Inzwischen gehört Intemann zu den
Freiwilligen, die bereits in der Vorbereitungsphase eingesetzt werden. Er nimmt
beispielsweise an Baustellenführungen
teil und sorgt dann dafür, dass die Interessierten auch in der Gruppe zusammenbleiben. Oft werden ihm dabei
auch Fragen zum großangelegten Vorhaben gestellt. Die meisten beantwortet
Bernd Intemann inzwischen aus dem
ff. Schließlich hat er sich im Laufe der
vergangenen Monate viel IGA-Wissen
angeeignet.
Fasziniert sei er immer wieder vom
Fortschritt der Arbeiten auf dem Gelände zwischen der Eisenacher Straße und
dem Blumberger Damm. Deshalb hält er
mit dem Fotoapparat Vieles fest. Schon
jetzt freut er sich auf die Eröffnung am
13. April 2017 und das „halbe Jahr voller
spannender Augenblicke und Erlebnisse“. Bernd Intemann hat sogar seinen
eigenen Volunteer-Slogan kreiert: „B B B
B – Berliner Bürger begrüßen Besucher“,
sagt er lächelnd. „Genau das werden wir
Freiwilligen auch leisten“, ist er überzeugt.
Bislang meldeten sich rund 150 IGAHelfer. Die meisten von ihnen leben in
Volunteer Bernd Intemann (l.) und der Chef der Marzahn-Hellersdorfer Freiwilligenagentur Jochen Gollbach.
FOTO: STEFFI BEY
Marzahn-Hellersdorf und sind „fitte
Rentner“. Aber ebenso junge Erwachsene wollen die Internationale Garten-
Wahlhelfer gesucht
MARZAHN-HELLERSDORF.
Die
Vorbereitungen für die Wahlen zum
Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen
am
18. September 2016 laufen bereits. Für
die Absicherung des Wahlgeschehens
in den 68 Briefwahllokalen werden für
den Bezirk Marzahn-Hellersdorf noch
Wahlhelfende gesucht. Für die jeweili-
gen Aufgaben eines Briefwahlvorstandes
erhalten die Helferinnen und Helfer eine
Schulung. Als Wahlhelfender kann jeder
tätig werden, der selbst zum Deutschen
Bundestag wahlberechtigt ist. Für das
Engagement erhalten die Helfenden ein
Erfrischungsgeld von 35 Euro. Informationen unter der Wahlhelferhotline Tel.
030 902934068. (ba.)
ausstellung unterstützen. „Wir führen
gerade Einzelgespräche mit ihnen und
wollen herausfinden, wo sie gerne einge-
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In wunderschöner Lage, nur wenige Meter vom Kutzingsee in Görsdorf bei Storkow:
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ohne Makler! Die angebotenen Pachtgrundstücke sind keine Baugrundstücke!
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Bungalow 38: 9.0
Infos unter www.aller-ehren-wert.de oder
www.iga-berlin-2017.de
Neue Buswendeschleife entsteht
KAULSDORF. In der Hellersdorfer
Straße gegenüber der Ludwigsluster
Straße haben die Arbeiten für den Bau
der Buswendeschleife am U-Bahnhof
Kaulsdorf Nord begonnen. Damit geht
der Wunsch vieler Anwohner in Erfüllung, die Busverbindung zwischen der
Großsiedlung Hellersdorf und dem
Siedlungsgebiet Kaulsdorf, unter an-
DEIN EIGENES HAUS AM SEE!
Bungalow 39: 12.
setzt werden möchten“, berichtet Jochen
Gollbach, Chef der Marzahn-Hellersdorfer Freiwilligenagentur.
Aus seiner Sicht kommen Bereiche
wie Orientierung auf dem Gelände, Unterstützung an den Seilbahnhaltepunkten
und bei Veranstaltungen sowie als Koordinatoren in Frage. Momentan sei das
gerade in der Abstimmung.
IGA-Geschäftsführerin
Katharina
Langsch bestätigt das. „Wir konzentrieren uns darauf, mindestens 200 Volunteers direkt auf dem Marzahner Ausstellungsgelände einzusetzen“, sagt sie.
Finanziert werden soll dieses Projekt
nun mit Mitteln aus dem IGA-Marketing-Budget.
Ursprünglich war das eigentlich anders gedacht. So sollten 800 Ehrenamtliche beteiligt werden. Aber weil die
anvisierte Projektförderung durch die
Lottostiftung ausblieb, habe man abspecken müssen und sich für die „kleinere
Variante entschieden“, macht Katharina
Langsch deutlich. Doch sie betont: „Das
hat keine negativen Konsequenzen für
die IGA.“
Zurückgestellt sei dennoch erst einmal
der Einsatz von Freiwilligen an den dezentralen, berlinweiten Veranstaltungsorten, den sogenannten „Grünen Orten“.
Die Geschäftsführung sei derzeit mit
Sponsoren im Gespräch, um beispielsweise „ÖPNV-Tickets für die Volunteers
auszuhandeln“. Gesucht werden noch
Geldgeber um die Helfer auch mit Regenjacken, Taschen und Basecaps auszustatten. Auf jeden Fall erhalten sie
international übliche türkisblaufarbige
Volunteers-T-Shirts.
Natürlich werden die vielen Freiwilligen auch geschult. Jochen Gollbach
kündigt die Weiterbildungen für das erste
Quartal 2017 an. „Zur besseren Orientierung gehen wir dann teilweise direkt vor
Ort und bilden ebenso Teams.“
Fordern Sie unser Exposé an: [email protected] oder Tel. 033760 570057
derem mit dem Standort des VivantesKlinikums Kaulsdorf, zu verbessern.
Neben dem Bau der Busschleife, deren
Haltestelle barrierefrei ausgebildet wird,
erfolgt auch ein barrierefreier Umbau
der beiden in Höhe des U-Bahnhofs
Kaulsdorf Nord gelegenen Haltestellen
für die Linien 191, 197, 291 und N5.
(ba.)
GELIEBTE HAUSTIERE
Anzeigensonderveröffentlichung
Der Ratgeber in Ihrem Bezirks-Journal
KOLUMNE: HUND & KATZ
Jodeln wie Erich Honecker
Unsere Nachbarn haben glücklicherweise starke Nerven und ein sonniges
Gemüt. Denn der Krach, der manchmal von unserer Wohnung ausgeht,
lässt sie weitgehend kalt. Das war
schon so als unser Sohn, damals im
Teenageralter, immer das Radio auf
volle Lautstärke aufdrehte, gleich nachdem er aus der Schule
gekommen war. Erst
Jahre später haben wir
davon erfahren. „Das
haben wir doch unter
uns geregelt“, erzählte
die Nachbarin, die einst seine Grundschullehrerin war, im vergangenen
Sommer bei einer Grillfete. Jetzt ist
unser Sohn schon lange erwachsen
und außer Haus. So richtig ruhig ist es
bei uns dennoch nicht geworden.
Denn nun sorgen Kater Winnie und
Struppi-Hund Rudi für unüberhörbare Geräusche. Während Winnie gern
Töne von sich gibt, die an ein Baby in
höchster Not erinnern lassen („Iiiich
wiiiiill raus, jeeetzt, iiich wiiill, willll,
wiiill, jeeeetzt, soooofort, miiauauauauauauauu!!!), äußert Rudi seinen Willen oder sein Unbehagen (je
nachdem, was gerade anliegt) noch
viel nervender. Mindestens 20 Mal
am Tag nimmt er eine Anleihe beim
verflossenen DDR-Staats- und Parteichef. Denn wenn Rudi bellt (weil
jemand an der Wohnungstür vorbeigeht, klingelt, im Hausflur spricht
oder auch nur, weil eine fremde Katze durch den Garten streift), klingt er
häufig ein wenig wie Erich Honecker.
Er bellt dann nicht, sondern er jodelt.
Erinnert sich noch jemand: Sozjaalissmuujss? Oder: Hooch diiie Internazjoonaalee Soolidarjitääät? Rudi kann
das fast genau so schön: Wauujjj, Wjjaauchjjj, Wauwaujjjjj, Waujaaauuu.
Und wie bei Erich dem
Großen schnappt die
Stimme an der höchsten
Stelle dann um – Pech,
wenn man die Lautmalerei nicht so richtig
beherrscht. Uns ist das
ziemlich peinlich. Wer
will sich schließlich schon nachsagen
lassen, dass sein Hund wie Erich Honecker ist. Deshalb üben wir mit ihm:
„Leise“heißt das Zauberwort. Darauf
reagiert der Kläffer inzwischen durchaus. Allerdings nicht immer ganz
so wie gewünscht. Ertönt das Kommando, säuselt er nur noch (klappt
allerdings nur, wenn er uns und den
ausgestreckten Zeigefinder sieht): waauuj, wauwauujj... Bei Winnie dagegen sind Hopfen und Malz verloren,
der Kater schreit weiter, um seinen
Willen zu kriegen. Lauter als das
Baby in der Wohnung über uns. Was
ist da bloß zu tun? Erfahrene Katzenhalter wissen, was man in solchen Fällen macht: einfach nachgeben. Dann
haben alle ihre Ruhe. Wenn nicht der
Hund wieder den Staatsratsvorsitzenden geben will... Birgitt Eltzel
Die Kolumne „Hund & Katz“ erscheint
auf www.lichtenbergmarzahnplus.de
Auf den Hund gekommen
Am 26. Juni findet von 10 bis 18 Uhr zum fünften Mal der Hundetag im Tierpark Berlin statt. Der Förderverein veranstaltet im Tierpark einen Info-Markt
rund um den Hund; über 100 Aussteller werden erwartet. An diesem Tag wird
ein buntes Programm mit und für Hunde präsentiert. Hunderassen werden
vorgestellt, aber auch die Arbeit von Züchtern und Vereinen sowie Initiativen.
Informationen: www.hundetag-tierpark.de FOTO: FÖRDERGEMEINSCHAFT
Katzenelend: Kampagne startet
Krank, verletzt und abgemagert: Allein
in Deutschland leben schätzungsweise
rund zwei Millionen frei lebende Katzen. Diese Straßenkatzen bekommen
jetzt im Frühjahr weiteren Nachwuchs.
Der Deutsche Tierschutzbund startet
daher seine neue Kampagne „Die Straße ist grausam. Kastration harmlos.“.
Mit der Kampagne veranschaulicht der
Dachverband mit seinen mehr als 740
örtlichen Vereinen den Zusammenhang
zwischen dem Leid der Straßenkatzen
und der Wichtigkeit der Kastration von
Freigängerkatzen aus Privathaushalten.
Letztere tragen durch unkontrollierte
Fortpflanzung erheblich zum Erhalt der
Straßenkatzen-Population bei. Insbeson-
dere die Geburt der sogenannten „Maikätzchen“ stellt auch die Tierheime vor
große Herausforderungen: Oft sorgen
unerwünschter Nachwuchs von Hauskatzen oder aufgegriffene Welpen von
Straßenkatzen für regelrechte Katzenschwemmen. Die Tierschützer appellieren daher an alle Katzenbesitzer, vor
allem wenn sie den Katzen Freigang gewähren, ihre Tiere frühzeitig kastrieren
zu lassen. Zudem fordert der Deutsche
Tierschutzbund seit langem eine rechtliche Regelung zum Schutz von Katzen,
in der auch das Kastrieren enthalten ist.
Informationen zur Kampagne:
www.tierschutzbund.de
Ihre Zukunft im
Beruf mit Hund
Das KompetenzCentrum Freizeitwirtschaft Mensch
& Tier der IHK Potsdam macht Sie fit für tierische
Jobs.
Unsere Bildungsangebote u.a.:
HUNDEFACHWIRT/ IN IHK
Der einzig anerkannte Berufsabschluss in der Bundesrepublik:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine auf Grundlage
des Berufsbildungsgesetzes konzipierte fachübergreifende und
fachspezifische Fortbildung.
HUNDEERZIEHER/IN UND VERHALTENSBERATER/IN IHK
Im Rahmen dieses Zertifikatslehrganges erwerben Hundetrainer/
-innen die erforderliche Sachkunde nach § 11 TschG Abs. 1 Nr 8 f:
In Kooperation mit Berufsverbänden wird auf eine gewaltfreie,
tierschutzgerechte Ausbildung wert gelegt. Schriftliche Testate und
praktische Leistungsnachweise erfolgen unter Beteiligung eines
Amtstierarztes.
Lernen Sie uns in Berlin kennen!
• Messe „House of Dogs“, 11./12. Juni, Postbahnhof am Ostbahnhof
• Hundetag 2016, 26. Juni, 10-18 Uhr, Tierpark Berlin
Kontakt, Informationen & Termine:
KompetenzCentrum der IHK Potsdam
Breite Straße 2 a-c |14467 Potsdam
Telefon: 0331 2786-278 | Telefax: 0331 2786-288
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ihk-potsdam.de
Vogelgnadenhof und Altenheim für Tiere e.V.
TAG DER OFFENEN TÜR
19. JUNI, 11-16 UHR
Burgwallstraße 75 | 13129 Berlin | www.vogelgnadenhof.de
BEGLEITER & FREUNDE
Anzeigensonderveröffentlichung
Tipps, Trends und Expertenrat
Therapeut auf vier Pfoten
HUNDE: Border-Collie Lewis-Oskar ist deutschlandweit der erste Hund, der eine Festanstellung in
einem Krankenhaus hat. Sein Arbeitsplatz: die geriatrische Abteilung des SANA-Klinikums.
von Marcel Gäding
L
ewis-Oskar hat für einen Hund seines Alters an diesem Montagmorgen bereits ein straffes Programm
hinter sich. Die Frühbesprechung seines
„Chefs“ mit den Ärzten der geriatrischen
Abteilung ist schon wieder vorbei, als es
nach einer ausgiebigen Gassirunde über
die Krankenhausflure geht. „Azubi“
steht auf dem Geschirr des kleinen Border Collie – und das ist kein Gag seines
Besitzers, sondern Programm. Der gerade einmal vier Monate alte Rüde wird
derzeit auf seinen Job als Therapiehund
vorbereitet. Deutschlandweit ist das einmalig – denn Lewis-Oskar steht ganz
offiziell auf der Gehaltsliste des SANAKlinikums in Alt-Lichtenberg.
Die Idee, einen Hund als ständigen
Therapeuten zu beschäftigen, hatte sein
„Vorgesetzter“ Dr. Eric Hilf schon vor
einigen Jahren. Der Chefarzt der geriatrischen Abteilung glaubt fest daran, dass
seine Patienten von den Begegnungen
mit einem Hund profitieren und geradezu aufblühen werden. Und so belas sich
der Mediziner, verschlang ein Fachbuch
nach dem anderen und überlegte, welche
Rasse am besten in ein Krankenhaus passen würde. Am Ende stand fest, dass ein
Hund aus dem Tierschutz eine Chance
erhalten soll – bis zu jenem Tag, als ein
früherer Nachbar von Eric Hilf anrief
und ihm sagte, dass eine bekannte Züchterin noch einen neuen Besitzer für einen
kleinen Border Collie suchte. Ausgerechnet einen Border Collie hatte Hilf aber
gar nicht auf dem Schirm. Wusste er
doch, dass diese Rasse viel Aufmerksam-
Das „Platz“ beherrscht Lewis-Oskar schon prima.
keit verlangt und eigentlich rund um die
Uhr beschäftigt werden muss. Und dann
diese vielen Haare...! Hilf fuhr dennoch
ins tiefste Hessen, sah den kleinen Welpen und war sofort Feuer und Flamme.
Gut drei Monate ist das jetzt her. Und
man kann sagen: Lewis-Oskar hat das
Leben von Dr. Eric Hilf mächtig verändert. Das beginnt schon auf dem Weg zur
Arbeit, den Hilf bislang mit dem Fahrrad
zurücklegte. Weil sein neuer „Angestellter“ aber noch in der Wachstumsphase
ist, musste der Altersmediziner auf die
S-Bahn umsteigen. Für Lewis-Oskar ist
das ein gutes Training. Auf diese Weise lernt er gleich Umgebungsgeräusche
kennen. Im Krankenhaus begleitet der
kleine Hund seinen Chef auf fast all dessen Wegen – mal zur Besprechung mit
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Abschied vom geliebten Tier
Wer kennt nicht das schöne Gefühl
erwartet zu werden oder die uneingeschränkte Dankbarkeit des Tieres zu
spüren? Sie sind Beschützer und auch
Therapeuten für uns!
Bei diesem Thema darf man nicht verkennen, dass der Tod unserer tierischen
Freunde irgendwann eine
unausweichliche Tatsache
wird, mit der man sich
auseinandersetzen muss.
Die Tierverwertung, bei
der das Haustier industriell entsorgt wird, war lange neben dem Vergraben
die einzige Möglichkeit.
Lassen Sie Ihr Haustier beim Tierarzt,
geht es in aller Regel diesen Weg!
Heute gibt es zum Glück mehrere Formen, die eine Alternative zur Tierverwertung darstellen.
In unserer Stadt ist es das Tierkrematorium Berlin PORTALEUM. Dieses
Tierbestattungszentrum bietet alle erforderlichen Leistungen an und hat auch
Zugang zu den ca. 45 Tierfriedhöfen in
Deutschland. PORTALEUM ist zudem
die einzige Tierbestattung in Berlin mit
einem eigenen Krematorium. Das hat
den großen Vorteil, dass Sie die Asche
Ihres verstorbenen Freundes sofort wieder mit
nach Hause nehmen können, wenn Sie das möchten.
Einfühlsam,
professionell und mit großer Liebe
zu unseren Tieren – das
zeichnet die Arbeit von
PORTALEUM aus, wie die Bewertungen der Tierfreunde auf der Internetseite
des Unternehmens belegen.
Mehr Informationen zum Thema Tierbestattung und Leistungsangebote erhalten Sie auf www.portaleum.de oder über
die Hotline (030) 500 19 007.
FOTO: MARCEL GÄDING
Ärzten, auch an der einen oder anderen
Visite darf er schon teilnehmen. Dazwischen gibt es ausreichend Ruhephasen
im Körbchen hinter dem Schreibtisch
vom Chef oder Gassirunden mit einer
der Mitarbeiterinnen Hilfs.
Keine Frage: Lewis-Oskar ist schon
jetzt der Star auf der geriatrischen Abteilung, der größten ihrer Art in Ostberlin.
1.800 Patienten im betagten Alter werden dort aktut und interdisziplinär von
180, pardon nunmehr 181 Mitarbeitern
versorgt. „Alle freuen sich, wenn wir
über die Station gehen“, berichtet Dr.
Eric Hilf. „Das Schönste ist, wenn wir
den Patienten ein Lächeln ins Gesicht
zaubern.“
Die Stellenbeschreibung des kleinen
Therapeuten auf vier Pfoten sieht in etwa
so aus: Er soll ältere, unter Demenz, Depressionen oder Gehbehinderungen leidende Patienten motivieren. Tiergestützte Intervention nennen Experten den
Einsatz von Tieren. Bislang gibt es so etwas schon in anderen Kliniken, in denen
Hunde Patienten besuchen. „Dass wir
einen Hund täglich in einer Akutklinik
im Einsatz haben, ist jedoch neu“, sagt
Dr. Eric Hilf. Er glaubt fest daran, dass
der Kontakt zwischen dem Hund und
den Patienten positive Auswirkungen
hat. Allerdings hat auch Lewis-Oskar
seine Grenzen. Sobald er Anzeichen von
Stress oder Überforderung zeigt, geht es
ins Büro vom Chef. Erst nach der Welpenphase und einer Spezialausbildung
kommt der Hund richtig zum Einsatz.
Bis dahin hat er noch Zeit, zu lernen, zu
schnuppern oder einfach nur zu beobachten.
Natürlich musste Hilf anfangs in der
Klinik Überzeugungsarbeit leisten – gerade wegen der strengen Hygienevorschriften für Krankenhäuser. Am Ende
aber stimmten alle der „Einstellung“ von
Lewis-Oskar zu.
Auch die meisten Patienten haben
keine Berührungsängste, sagt Hilf. Allerdings muss er immer wieder viele Fragen
beantworten, darunter: „Was fehlt denn
dem Hund, dass er im Krankenhaus ist?“
Ab Herbst soll der Einsatz des Border
Collies im SANA-Klinikum im Rahmen
von mehreren Studien begleitet werden.
Im Raum steht einerseits die Frage, welche Effekte die Patienten-Hund-Begegnung hat. Andererseits soll der Nachweis
erbracht werden, dass aus hygienischer
Sicht ein Hund im Krankenhaus bedenkenlos eingesetzt werden kann.
10 Bezirks-Sport
Juni 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
Sponsoring mit
politischem
Hintergrund
Volkssolidarität unterstützt
Dr. Iilke Wyludda
D
ie Berliner Volkssolidarität hat
die Patenschaft für die paralympische Sportlerin Dr. Ilke
Wyludda übernommen und unterstützt
sie bei ihrer Vorbereitung auf die paralympischen Spiele in Rio de Janeiro. Damit macht der Sozial- und Wohlfahrtsverband auf Bedarfe von Menschen mit
Behinderung und auf fehlende Teilhabemöglichkeiten aufmerksam. Noch
immer gibt es in Berlin zum Beispiel zu
wenig barrierearme und -freie Wohnungen. Die Ärztin möchte vom 7. bis zum
18. September in den Disziplinen Kugelstoßen und Diskuswerfen antreten.
„Ich kann mich jetzt fokussiert auf
die paralympischen Spiele vorbereiten
und freue mich, wenn aus dieser Patenschaft eine langfristige Zusammenarbeit
wird“, sagt die amputierte Olympiasigerin. „Die Arbeit der Volkssolidarität
steht für mein Lebensideal“, ergänzt Dr.
Ilke Wyludda.
Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit ist unabdingbar bei den Karatekas.
FOTO: B. PAETZHOLDT
Japanisch ist Pflicht
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KAMPFSPORT: Die Karatekas des AC Berlin sind nicht nur erfolgreich, sie zeichnen
sich vor allem durch ihr soziales Engagement aus.
von Benedikt Paetzholdt
„Eine Behinderung kann jeden treffen“, sagt Heidi Knake-Werner, die
Landesvorsitzende der Volkssolidarität.
„Und je älter Menschen werden, desto
häufiger sind sie von körperlichen Behinderungen betroffen. Deshalb brauchen wir in Berlin mehr barrierearme
und -freie Wohnungen. Wer heute barrierefrei baut, arbeitet an unserer Zukunft
mit.“
„Wir brauchen mehr Paten wie die
Volkssolidarität“, sagt Klaas Brose,
Geschäftsführer des Behindertensportverbands Berlin. „Es geht auch darum,
das Thema Behinderung stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.“
„Wir konnten Dr. Ilke Wyludda zusätzlich zu unserer Patenschaft einen
Restkraftverstärker für ihren Rollstuhl
zum Wettkampf finanzieren. Ich bin
sehr glücklich, dass das Geld über unterschiedliche Spenden aus der Mitgliedschaft zusammengekommen ist“,
sagt André Lossin, Geschäftsführer der
Volkssolidarität Berlin.
Die Volkssolidarität ist einer der
größten Verbände der Sozial- und
Wohlfahrtspflege in den neuen Bundesländern. In Berlin betreiben der Landesverband und die Tochtergesellschaften
der Volkssolidarität mehr als 75 Einrichtungen, darunter Kindertagesstätten, Seniorenheime und Stadtteilzentren sowie
Notunterkünfte für Flüchtlinge. Die Berliner Volkssolidarität beschäftigt rund
1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
und hat etwa 17.000 Mitglieder. (cfr.)
D
ie Karatekas des AC Berlin hört
man schon von Weitem. Durch
das geöffnete Fenster der kleinen
Sporthalle an der Ecke Carola-Neher-/
Maxie-Wander-Straße dringen Geräusche wie „Itsch“ oder „Do“ nach außen.
Im Dojo, so lautet der Fachbegriff für die
Trainingsräume der Kampfsportler, zeigt
sich, dass zehn Kinder auf Kommando
ihrer Trainerin Kathrin Brachwitz die
Arme und Beine in bestimmte Stellungen bringen. Sie tragen blaue, gelbe und
orange Gürtel um ihre Hüften, je nach
Erfahrung.
Die Begriffe, die durch den Gymnastikraum der Sporthalle schwirren,
sind für einen Laien nicht zu verstehen.
Brachwitz, die zugleich Präsidentin des
Berliner Karateverbandes ist, legt Wert
darauf, dass ihre Schützlinge das japanische Vokabular draufhaben. „Bei Wettkämpfen müssen sie das können.“ Schon
bei den Kleinsten im Kindergarten beginnt sie deshalb mit der Gewöhnung an
den Karate-Fachjargon. Bei den Kindern
hier im Training sind die Schlagworte
längst in Fleisch und Blut übergegangen.
Weil es im Karate darum geht, die Angriffs- und Abwehrtechniken sauber vorzuführen, sucht Brachwitz penibel jeden
noch so kleinen Fehler. „Die Bewegung
sah cool aus, war aber falsch rum“, ruft
sie dann zum Beispiel. Die Koordination
ist beim Karate ganz entscheidend. Wenn
nicht jeder genau weiß, was zu tun ist,
kann eine Bewegung, die normalerweise
abgestoppt wird, doch mal ungewollt zu
einem Körpertreffer werden. „Das tut
aber nicht weh, die Sportler erholen sich
schnell davon“, weiß Brachwitz. Mit
Bretterzerschlagen oder anderen martialischen Ritualen hat Karate jedenfalls
nichts zu tun, anders als in vielen Filmen
dargestellt. Vielmehr gilt es die Tradition
chinesischer Mönche fortzuführen, die
aus gymnastischen Übungen im Laufe
der Zeit eine spezielle Kampfkunst der
Selbstverteidigung entwickelten. Übersetzt bedeutet Karate so viel wie „leere
Hand“. Ein Karateka muss Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit
miteinander in Verbindung bringen.
Ganz entscheidend ist zudem die gegenseitige Achtung: Im Training verneigen
sich die Sportler durchweg voreinander.
In Gefahrensituationen im Alltag sollen sich die Karatekas mit den erlernten
Techniken zu wehren wissen.
Die Erfolge der Hellersdorfer Karatekas können sich durchaus sehen lassen.
Mehrfach schon räumten sie Berliner
Meistertitel im Einzel und in der Mannschaft ab, einige Sportler stehen im Landeskader. Die gesamte Abteilung platzierte sich in den letzten beiden Jahren
unter den zehn sportlich erfolgreichsten
Vereinen des Berliner Karate-Verbandes.
Brachwitz träumt zudem von einem privaten Dojo. „Dafür muss ich aber selbst
aufkommen.“
Dass Brachwitz im Dezember 2015
für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet wurde,
zeigen gerade auch die Verdienste abseits des rein sportlichen Erfolgs. „Hier
kommen viele Kinder aus sozial benachteiligten Familien her“, sagt die 46-jährige Finanzbeamtin. Neben Karate gehe
es vor allem auch darum, grundlegendes soziales Verhalten zu trainieren.
„Das fängt schon beim regelmäßigen
Händewaschen an.“ Doch nicht nur
sozial Schwache, auch körperlich eingeschränkte Sportler kommen beim AC
Berlin auf ihre Kosten. Wobei Helga
Balkie herausragt. Die 58-Jährige errang
2014 bei der ersten Weltmeisterschaft der
Menschen mit Behinderungen den Titel bei den blinden und sehbehinderten
Frauen. Erstaunlicherweise tritt sie nicht
nur im Kata, also dem sogenannten
Formenkampf gegen einen imaginären
Gegner, sondern auch im Kumite, dem
freien Kampf gegen einen realen Kontrahenten, an.
Balkie trainiert zusammen mit den
Kindern im Dojo des AC Berlin. „Wir
wissen, wie wir sie angreifen müssen“,
sagt Brachwitz. Im gemeinsamen Trainingslager muss sich der sehende Nachwuchs auch mal die Augen verbinden
lassen, um zu erleben, wie es sich anfühlt
blind zu kämpfen. Auch gilt es, einen
Parcours im Dunkeln zu absolvieren. In
dem Hellersdorfer Klub nennen sie das
Blind Date. Außenstehende hingegen täten sich oft schwer im Umgang mit ihr,
sagt Helga Balkie. Unsicherheit beim
Gegner kompliziert Karate aber ungemein.
Für die jungen Karatekas ist Balkie
eine Respektsperson, das fällt sofort
auf. „Sie ist im Training unser Joker“,
sagt Brachwitz. „Mit ihr ist es deutlich
ruhiger als sonst.“ Weil sie wegen ihrer
Erblindung als Folge einer Multiplen
Sklerose lernen musste, mit den Ohren zu kämpfen, hat sie ein besonderes
Gespür für die Atmung. „Ich höre jede
Unsynchronität“, sagt sie. Zusammen
mit Trainerin Brachwitz bildet sie also
eine unschlagbare Einheit – sowohl im
Kampf als auch im Training.
Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | Juni 2016
MUSIK & KONZERT
Live-Musik auf der Börse: In der Braustube
auf der Alten Börse gibt es wieder Live-Musik. Am 18. Juni tritt um 19 Uhr Stereochemistry auf; am 25. Juni ist um 19 Uhr Alice
Hills zu Gast. Der Eintritt ist jeweils frei. Ort:
Alte Börse Marzahn, Zur Alten Börse 59,
12681 Berlin, Tel. 030 55074074.
Gipfeltreffen des Deutschrock: Klassiker
des Deutschrocks werden am 17. Juni ab 18
Uhr auf der Parkbühne zum Besten gegeben. Es werden Renft dabei sein, auch hat
sich Tino Eisbrenner angesagt. Karten gibt
es an der Abendkasse für 22 Euro, im Vorverkauf für 17 Euro zzgl. Gebühr. Ort: Biesdorfer
Parkbühne, Nordpromenade 5, 12683 Berlin.
Infos unter Tel. 030 9987481.
„Sing mit, der Sommer kommt“: Dritte Chormatinee mit dem Männerchor „Eintracht
1892“ e. V. Berlin-Mahlsdorf und den Berlin
Gospel Oldies am 19. Juni um 11 Uhr. Ort:
Anzeige
zu Gast in der Musikbibliothek. Der Eintritt
ist frei. Ort: Marzahner Promenade 52, 12679
Berlin, Tel. 030 54704154.
THEATER & BÜHNE
Der Bär – frei nach Tschechow: Aufführung
am 19. Juni um 15 Uhr von und mit dem Ensemble T&T in deutscher und russischer
Sprache. Eintritt: 7, erm 5 Euro. Kartenreservierung unter Tel. 030 93661078. Ort: Berliner Tschechow-Theater, Märkische Allee
410, 12689 Berlin.
Theaterpremiere: „Feuer!“ heißt das neue
Theaterstück des Jugendtheaterprojekts
„Theater o.N.“. Kinder und Lehrer der Wolfgang-Amadeus-Mozart-Schule in Berlin
Hellersdorf berichten in dem Stück von
Gewalt, Angst und Überforderung und von
dem Wunsch nach mehr Ruhe und Gerechtigkeit in ihrem Schulalltag. Premiere ist am
30. Juni um 19 Uhr, eine weitere Aufführung
ist am 1. Juli um 19 Uhr geplant. Karten: 7,
erm. 5 Euro. Ort: Alte Börse Marzahn, Zur Alten Börse 59, 12681 Berlin, Tel. 030 55074074.
MALEREI/ FOTOGRAFIE
Häuserflucht 16: Fotomontagen von Stefan
Paubel sind bis zum 26. Juni zu sehen. Paubels Arbeiten entstanden aus den Fotos von
Hausfassaden und wurden zu Panoramen
zusammengefügt. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-16.30 Uhr. Ort: Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Str. 1, 12619 Berlin,
Tel. 030 5616170.
Porträts junger Europäer: „I´m not afraid
of anything!“ lautet der Titel einer Ausstellung, die bis zum 26. Juni in der Galerie M zu
sehen ist. Gezeigt werden Fotografien von
Edgar Zippel, der junge Menschen in ganz
Europa porträtiert. Zu sehen sind 80 analog
fotografierte Porträts aus den verschiedenen europäischen Ländern. Ort: Marzahner
Promenade 46, 12679 Berlin. Öffnungszeiten: Mo-Fr 12-18 Uhr, So 10-18 Uhr. Eintritt
frei.
Drushba-Trasse – Bilder über ein Abenteuer: Im Stadtteilzentrum Hellersdorf-Süd
werden derzeit Fotos zum Abenteuer an
der legendären Drushba-Trasse gezeigt.
Die Ausstellung ist bis zum 19. Juli Mo-Fr
9-19 Uhr im KOMPASS – Haus im Stadtteil,
Kummerower Ring 42, 12619 Berlin, Tel. 030
56497401, zu sehen.
Freizeitforum Marzahn, Arndt-Bause-Saal,
Marzahner Promenade 51-55, 12679 Berlin.
Karten zum Preis von 8 Euro unter Tel. 030
5427091.
fe gibt. Zu sehen bis zum 18. Juni täglich von
9 bis 20 Uhr auf dem Alice-Salomon-Platz.
Eintritt frei.
FÜHRUNG & EXKURSION
Der verflixte Zauberspiegel: Kostümspiel
am 21., 22. und 23. Juni jeweils um 10 Uhr.
Mitmachtheater für Kinder ab 4 Jahren.
Eintritt: 3,50 Euro. Ort: Theater am Park,
Frankenholzer Weg 4, 12683 Berlin, Tel. 030
5143714.
Baustellenführung: Am 16. Juni gibt es wieder eine Baustellenführung über das künftige IGA-Gelände. Treffpunkt ist um 17 Uhr
der IGA-Infopavillon am Eingang der Gärten
der Welt an der Eisenacher Straße 99, 12685
Berlin. Die Teilnahme ist kostenlos, festes
Schuhwerk und wetterfeste Kleidung werden empfohlen. Eine Anmeldung ist nicht
erforderlich.
GESCHICHTE
MenschenLeben – Lebenswerke: Sonderausstellung des Bezirksmuseums MarzahnHellersdorf Dauer: bis 2. Oktober. Ort: Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Haus
1, Alt-Marzahn 51, 12685 Berlin, Tel. 030
54790921, Internet: www.museum-marzahnhellersdorf.de. Öffnungszeiten: Mo-Fr 11-17
Uhr, So 11-17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Aschenputtel: Mitspieltheater für Kinder
ab 6 Jahren am 16. Juni um 10 Uhr. Eintritt:
3, erm. 2,50 Euro. Kartenreservierung unter
Tel. 030 93661078. Ort: Berliner TschechowTheater, Märkische Allee 410, 12689 Berlin.
Waschtag bei Familie Clown: Ein lustiges
Theaterstück über Eltern und Kinder mit viel
Musik vom Theater Jaro für kleine Leute ab
2 Jahren am 28. Juni um 10 Uhr. Eintritt: 4,50
EUR, ermäßigt mit JKS-Schein 3 EUR . Anmeldung erbeten. Ort: Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Str. 1, 12619 Berlin, Tel.
030 5616170.
Der verrückte Märchen-Lieder-Circus:
Veranstaltung zum 30. Geburtstag des Kindertheaters Rasselbande am 30. Juni um
10 Uhr. Angelika macht Mitspiel-Märchen
(Theater Dreikäsehoch), Rainer macht
Lieder-Geschichten (Rainers Kindermusik)
und Mario (Clown Pico) macht Circus und
vieles mehr. Eintritt: 3 Euro. Ort: KOMPASS
– Haus im Stadtteil, Kummerower Ring 42,
12619 Berlin. Voranmeldungen unter Tel. 030
56497401 erbeten.
VORTRAG & LESUNG
Vom Leben am Rand der roten Scheibe:
Lesung am 21. Juni um 19 Uhr mit Kriemhild Mader (Autorin und Zeitzeugin). Mader
liest aus ihrem Roman über das Leben im
DDR-Sperrgebiet. Eintritt: 3, erm. 2,50 Euro.
Kartenreservierung unter Tel. 030 93661078.
Ort: Berliner Tschechow-Theater, Märkische
Allee 410, 12689 Berlin.
Bären – Berge – Begegnungen: Aus der
Reihe „WeltErkunder“ berichtet Hans Neumann am 29. Juni um 19.30 Uhr von seiner
Fahrradreise durch den kanadischen Westen. Reservierung unter Tel. 030 5611153.
Eintritt: 7, erm. mit Berlin-Pass 5 Euro. Ort:
Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Str.
1, 12619 Berlin, Tel. 030 5616170.
„Das Humboldt Forum kommt nach Marzahn“: Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Dr.
hc. mult. Hermann Parzinger, Präsident der
Stiftung Preußischer Kulturbesitz, am 29.
Juni um 19 Uhr. An dem Abend wird unter
anderem die Frage gestellt: „Wie steht es um
kulturelle Teilhabe in unserer Stadt?“. Eintritt frei. Um Voranmeldung unter Tel. 030
5427091 wird gebeten. Ort: Ort: Freizeitforum Marzahn, Arndt-Bause-Saal, Marzahner
Promenade 51-55, 12679 Berlin.
KINDER & FAMILIE
KOSTBARKEITEN IV - überklebt, Plakate
aus der DDR: Zu sehen bis zum 30. Juni.
11
KOSTBARKEITEN will das hohe künstlerische Niveau der Plakatkunst in der DDR
vermitteln und die einzelnen Plakatkünstler
würdigen. Schirmfrauschaft: Kathrin Bernikas (CDU), BVV-Vorsteherin. Ort: Altes Rathaus Marzahn, Helene-Weigel-Platz 8, 12681
Berlin. Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-18 Uhr. Eintritt: frei
Buchlesung: Aus der Reihe „Lebende Bücher“ präsentiert Renate Billinger-Cromm
am 30. Juni um 20 Uhr Werke von Hedwig
Woermann. Der Eintritt ist frei. Ort: MarkTwain-Bibliothek, Marzahner Promenade 52,
12679 Berlin, Tel. 030 54704154.
Fête de la Musique – Jazz zum Mittsommer:
Mit Swing und Blues, Standards und Fusion
setzt das Kulturforum seine Tradition mit
Jazz-Programmen zur Fête de la Musique
fort. Am 21. Juni stehen folgende Aufführungen auf dem Programm: 18 Uhr Love ain‘t
just Yesterday (jazz), 19 Uhr Monday Fusion
(jazz, fusion, instrumental) und 20 Swinghouse Jazz Band (swing, blues, popjazz).
Eintritt frei. Reservierungen erbeten unter
Tel. 030 5611153. Ort: Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Str. 1, 12619 Berlin, Tel.
030 5616170.
Cello-Klänge: Das Duo „Cello-Capriccioso“
(Almuth Kraußer-Vistel, Klavier, & Douglas
Bezirks-Kulturkalender
„GROßE FREIHEIT – liebe.lust.leben“: Ausstellung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Die interaktive mobile
Ausstellung vermittelt informativ, unterhaltsam und leicht verständlich, wie man sich
vor Ansteckungen mit HIV und weiteren sexuell übertragbaren Infektionen (STI) schützen kann, wie man über dieses Tabu-Thema
sprechen kann und wo es Beratung und Hil-
Senden Sie uns Ihre Termine an
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IMPRESSUM
Bezirks-Journal
Unabhängige Monatszeitung für
die Berliner Bezirke. In Kooperation mit
www.lichtenbergmarzahnplus.de und www.qiez.de
Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt
derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie
Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die
Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung.
Herausgeber/ Chefredakteur:
Marcel Gäding (V.i.S.d.P.)
Verlag:
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freie Mitarbeit: Steffi Bey, Benedikt Paetzholdt,
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Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 14.07.2016
12 Bezirks-Nachrichten
Juni 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
Konferenz:
Ältere Menschen
stehen im Fokus
Studie: Jeder Dritte ist
über 50 Jahre alt
A
Alles, was Marzahn-Hellersdorf bewegt. Kurz. Bündig. Kompakt.
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Schulbibliotheken
können weitermachen
MARZAHN-HELLERSDORF. Zehn
Schulbibliotheken können weiter geöffnet bleiben. Das hat das Bezirksamt
mitgeteilt. Bibliothekshelfer sorgen ein
weiteres Jahr dafür, dass Medien ausgeliehen und die Schulbibliotheken als
Lernorte und Kommunikationsräume
erhalten bleiben können. Ende letzten
Jahres schien die Fortsetzung des seit
vier Jahren erfolgreich laufenden Projektes bedroht, da die beantragte MAEMaßnahme abgelehnt wurde. Mit großer
Unterstützung aus dem Rathaus, der
Politik und der BVV konnte eine Fortsetzung in Marzahn- Hellersdorf erreicht
werden. (ba.)
Polizei schnappt
Motorraddiebe
HELLERSDORF. Mutmaßliche Diebe
konnten vom Versuch, in der Hellersdorfer Straße ein Motorrad zu stehlen,
abgehalten werden. Beamte des Polizeiabschnitts 63 nahmen die vier Tatverdächtigen im Alter zwischen 13 und 18
Jahren noch am Tatort fest, nachdem ein
Anwohner die Polizei alarmierte. (pol.)
Florian Münter
Kleine Rast im Garten
Ein junger Fuchs macht Rast im Garten – und lässt sich nicht beirren, dass
seine Anwesenheit fotografiert wird. Aufgenommen wurde dieser Moment von
Monika Schulz von der Fotogruppe des Deutschen Senioren-Computerclubs.
Dass sich Füchse immer häufiger in die Nähe des Menschen trauen, ist in Berlin
nichts Ungewöhnliches. Vertreter dieses Wildtieres wurden sogar schon im Garten des Bundeskanzlerinnenamtes gesichtet.
FOTO: MONIKA SCHULZ
Schulneubauten sollen
schneller entstehen
Bezirk nimmt an Modellprojekt des Senats teil.
M
arzahn-Hellersdorf
nimmt
mit dem Neubau einer Sekundarschule in Mahlsdorf (An
der Schule 13-19) am „Modellvorhaben
zur Beschleunigung des Schulbaus“ des
Berliner Senats teil. Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD), der sich „sehr
um ein Modellvorhaben bemüht“ hat,
hat zudem auf Anfrage des Staatssekretärs für Bildung Mark Rackles seine Mitarbeit in der begleitenden Arbeitsgruppe
zugesichert.
„Die Schülerzahlen im Bezirk Marzahn-Hellersdorf steigen stark an“, sagt
Komoß. Deshalb sei der beschleunigte
Neubau mit rund 1.000 Schulplätzen
im Stadtteil Mahlsdorf von besonderer
Bedeutung. Eine Reduktion der bisher
üblichen Bauzeit von acht Jahren oder
mehr für eine Schule soll sich im Modellverfahren auf vier bis fünf Jahre
nahezu halbieren lassen. Im Modellvorhaben sollen dabei im gesamten Stadtgebiet zehn bis zwölf Schulbauten (bis
2020/21) und sieben Sporthallen (bis
2018/19) entstehen.
Auch bei den Sporthallen ist der Bezirk mit einem Projekt vertreten, die
Halle soll dabei an der Franz-CarlAchard-Schule entstehen. (ba.)
b 1977 zogen viele junge Familien nach Marzahn, ab Mitte der
1980er-Jahre dann auch in die
Hellersdorfer Neubaugebiete. Nun sind
die Erstbezieher der Großsiedlungen in
die Jahre gekommen. Mehr als 112.000
Menschen im Alter ab 50 Jahre leben
inzwischen in Marzahn-Hellersdorf,
deutlich mehr als ein Drittel der Bevölkerung (knapp 260.000 Menschen). Die
Zahl hat sich gegenüber einer Erhebung
aus dem Jahr 2000 beinahe verdoppelt.
Betrug 1991 das Durchschnittsalter des
jüngsten Berliner Bezirks (Marzahn wurde 1979 gegründet, Hellersdorf 1986,
seit 2001 gibt es Marzahn-Hellersdorf)
noch 30,5 Jahre, sind es jetzt schon 43,3
Jahre. Tendenz: trotz des erneuten Zuzuges von Familien mit Kindern rasch
ansteigend.
Mit der Situation der älter werdenden
Bevölkerung beschäftigt sich auch die
12. Gesundheitskonferenz, die am 15.
Juni von 9 bis 15 Uhr im Freizeitforum
Marzahn stattfindet. Wie Gesundheitsund Sozialstadträtin Dagmar Pohle
(Linke) informierte, werden dort auch
die Ergebnisse der Studie „50 Jahre und
älter in Marzahn-Hellersdorf“ vorgestellt. In Workshops sollen die Themen
Gesundheit, Pflege, bürgerschaftliches
Engagement, wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Arbeitswelt betrachtet
werden. Bereits seit Jahren kümmert
sich in Marzahn-Hellersdorf ein aktives
„Netzwerk im Alter“, dem neben dem
Bezirksamt freie Träger, Verbände sowie
Gesundheits- und Sozialeinrichtungen
und die Seniorenvertretung angehören,
um solche Fragen. (ls.)
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