Das Statistik-Info "Bauen und Wohnen"
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Das Statistik-Info "Bauen und Wohnen"
Statistik-Info zum Gebiet des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain Bauen und Wohnen Inhaltsverzeichnis Seite Bauen und Wohnen im Gebiet des Regionalverbandes 3 Baugenehmigungen und Baufertigstellungen 4 Wohnungsbestand und Wohnfläche 8 Preisentwicklung für Bauland sowie beim Kauf und Mieten von Wohnungen 10 Baulandpreise 10 Kaufpreise 11 Mietpreise 14 Runder Tisch Wohnen – eine Initiative zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum 15 Das Gebiet des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain Das Gebiet des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain ist mit insgesamt knapp 2,3 Millionen Einwohnern und über 1 Million sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der wirtschaftliche Schwerpunkt und Kern der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main. Zum Verbandsgebiet gehören 75 Kommunen, neben Frankfurt am Main und Offenbach am Main die Kreise Hochtaunus, Main-Taunus und Offenbach sowie weitere 35 Städte und Gemeinden aus den Kreisen Groß-Gerau, Main-Kinzig und Wetterau. 2 © Regionalverband Bauen und Wohnen im Gebiet des Regionalverbandes Das Thema „Wohnen im Verbandsgebiet FrankfurtRheinMain“ spielt eine wichtige Rolle in der kommunalen Politik. Während auf der einen Seite hochwertiger Wohnraum für (international) Beschäftigte geschaffen werden muss, haben Städte gleichzeitig die Aufgabe, für weniger einkommensstarke Personengruppen bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen. In dem vorliegenden Statistik-Info werden ausgewählte Indikatoren zum Thema Bauen und Wohnen in den 75 Städten und Gemeinden im Gebiet des Regionalverbandes der letzten Jahre dargestellt und analysiert. Das Wichtigste in Kürze Die Baugenehmigungen und Baufertigstellungen von Wohnungen sind in den Jahren seit 2010 kontinuierlich gestiegen. In dem Zeitraum von 2010 bis 2014 wurden im Verbandsgebiet pro Jahr im Durchschnitt 8.764 Baugenehmigungen erteilt und 6.467 Wohnungen fertiggestellt. Insbesondere die Großstädte wiesen eine erhöhte Intensität bei den Wohnbaufertigstellungen auf, in Frankfurt wurden 2014 im Vergleich zum Vorjahr 40 Prozent und in Offenbach sogar 357 Prozent mehr Wohnungen gebaut. Bei den Baufertigstellungen im Jahr 2014 (8.926) dominierten die Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, gefolgt von den Einfamilienhäusern und den Wohnungen in Zweifamilienhäusern. Bei dem Wohnungsbestand 2014 entfielen im Verbandsgebiet 65,7 Prozent der Wohnungen auf Mehrfamilienhäuser, 21,7 Prozent auf Einund 12,6 Prozent auf Zweifamilienhäuser. Der Bestand an Wohnungen ist im Verbandsgebiet seit der Jahrtausendwende insgesamt um 8,7 Prozent gestiegen, wobei Frankfurt mit 10,6 Prozent den größten Zuwachs verzeichnete, während Offenbach mit einem Plus von 3,8 Prozent eher moderat abschnitt. 2014 konnte rein rechnerisch jeder Einwohner im Verbandsgebiet über rund 44 Quadratmeter Wohnfläche verfügen, wobei in den Großstädten Frankfurt und Offenbach unter 40 Quadratmeter und in Teilen des Usinger Lands 50 Quadratmeter und mehr zur Verfügung standen. Die Nachfrage nach Baugrundstücken, Wohneigentum und Mietwohnungen bleibt hoch. Die Preisspanne für Bauland reichte zuletzt von 75 Euro pro Quadratmeter in Weilrod bis hin zu 3.500 Euro pro Quadratmeter in Frankfurt. Innerhalb der letzten Jahre sind deutliche Preissteigerungen bei Kaufobjekten sowie der Mieten zu beobachten. Der „Runde Tisch Wohnen“ wurde im Jahr 2013 von den Bürgermeistern der Kommunen der Metropolregion und Vertretern der Wohnungswirtschaft gegründet, um der Verknappung von bezahlbarem Wohnraum entgegenzuwirken. Das Ziel der Initiative ist es, Städte und Gemeinden zu überzeugen, im Umkreis der Ballungszentren Bauland bereitzustellen. © Regionalverband 3 Baugenehmigungen und Baufertigstellungen Im Jahr 2014 wurden im Gebiet des Regionalverbandes 11.068 Baugenehmigungen für Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden erteilt, davon entfielen mehr als die Hälfte auf Frankfurt (5.138) und Offenbach (962). Nach einer Phase des Rückgangs zwischen den Jahren 2000 und 2009 nahm die Zahl der Wohnbaugenehmigungen seit 2010 stetig zu und überschritt im Jahr 2013 erstmals die Zehntausender-Marke. In den letzten fünf Jahren wurden im Verbandsgebiet insgesamt 43.818 Wohnbaugenehmigungen erteilt, wobei neben den großen Städten Frankfurt, Offenbach, Hanau und Rüsselheim auch in kleineren und mittleren Kommunen wie Kelsterbach, Oberursel, Hofheim, Langen, Bad Nauheim und Butzbach zwischen 600 und 800 positive Baubescheide erteilt wurden. Abbildung 1: Baugenehmigungen für Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden im Verbandsgebiet 2000 - 2014 12.000 10.000 11.068 8.937 7.433 8.000 5.912 6.000 4.000 2.000 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Übrige Kommunen 2006 2007 2008 2009 Offenbach am Main 2010 2011 2012 2013 2014 Frankfurt am Main Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt Im Jahr 2014 wurden 8.926 Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden im Verbandsgebiet fertiggestellt, das sind 2.208 Wohnungen mehr als noch im Vorjahr. Insbesondere die Städte Frankfurt und Offenbach meldeten für das Jahr 2014 einen deutlichen Anstieg der Baufertigstellungen. Mit 4.418 neuen Wohnungen erreichte Frankfurt einen neuen Rekord, das entspricht 49 Prozent der gesamten Fertigstellungen im Verbandsgebiet. Auch Offenbach hat seine Bautätigkeit gegenüber dem Vorjahr erhöht und zuletzt 420 Wohnungen fertiggestellt. Die übrigen 4.088 Wohnungen (46 Prozent der Gesamtsumme) verteilten sich auf die weiteren 73 Kommunen im Verbandsgebiet. Unter den 7.667 im Jahr 2014 fertiggestellten Wohnungen in Wohngebäuden dominierten die Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (5.292), gefolgt von den Einfamilienhäusern (2.057) und den Wohnungen in Zweifamilienhäusern (318). 4 © Regionalverband Die langfristige Entwicklung der Baufertigstellungen im Wohnungsbau ist der Grafik unten zu entnehmen. Nach einer Phase des tendenziellen Abschwungs mit einigen Schwankungen seit Beginn der Jahrtausendwende und einem Tiefpunkt im Jahr 2009 werden im Verbandsgebiet wieder mehr Wohnungen gebaut; im Jahr 2014 erreichten die Baufertigstellungen, gemessen an den letzten 15 Jahren, einen Rekordwert. Abbildung 2: Baufertigstellungen für Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden im Verbandsgebiet 2000 - 2014 10.000 8.926 8.095 8.000 6.879 5.341 6.000 4.000 2.000 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Übrige Kommunen 2006 2007 2008 2009 Offenbach am Main 2010 2011 2012 2013 2014 Frankfurt am Main Quelle: Hessisches Statischtes Landesamt Ein Trend, der sowohl deutschlandweit als auch in der Region immer deutlicher wird, ist eine erhöhte Bauintensität in Großstädten bei gleichzeitigem Rückgang in ländlichen Gebieten. Auch im Verbandsgebiet bestätigt sich die Tendenz zur Urbanisierung. Entfielen im Jahr 2000 noch 70 Prozent der Genehmigungen für Wohnungen auf die Kommunen außerhalb von Frankfurt und Offenbach, ist dieser Wert bis zum Jahr 2014 auf 45 Prozent zurückgegangen. Ähnlich verhält es sich mit den Baufertigstellungen: Von 72 Prozent zur Jahrtausendwende ist der Prozentsatz stetig gesunken über 61 Prozent im Jahr 2005 bis hin zu 46 Prozent im Jahr 2014. Aufgrund erheblicher Bevölkerungsgewinne im Kern des Ballungsraumes sowie der aktuellen Zinspolitik, die sich positiv auf Investitionen im Immobilienbereich auswirkt, stieg zuletzt gerade in Frankfurt und dem nahegelegenen Umland die Nachfrage nach Bauland für den Neubau sowie nach bereits bestehenden Wohnimmobilien. © Regionalverband 5 Tabelle 1: Baufertigstellungen und Wohnungsbestand im Gebiet des Regionalverbandes Baugenehmigungen Baufertigstellungen Wohnungsbestand für Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden 2014 2010 – 2014 2014 2010 – 2014 Wohnfläche je Einwohner in m² 2014 2014 Kreisfreie Städte Frankfurt am Main 5.138 22.030 4.418 15.104 376.431 38,6 962 1.997 420 1.007 59.513 37,2 Bischofsheim 6 48 4 57 5.869 42,7 Ginsheim-Gustavsburg 6 197 28 248 7.736 41,0 58 250 91 217 10.954 44,4 Offenbach am Main Kreis Groß-Gerau Groß-Gerau Kelsterbach 147 682 253 562 7.306 40,2 Mörfelden-Walldorf 225 424 24 221 15.706 44,0 Nauheim 1 113 34 87 4.814 48,0 Raunheim 58 201 27 84 6.165 36,2 145 922 212 798 29.193 39,7 158 478 107 336 26.689 49,1 Friedrichsdorf 52 442 90 314 11.751 49,9 Glashütten 13 51 13 44 2.454 58,5 6 48 13 45 2.301 49,8 Königstein im Taunus 80 241 63 187 7.708 58,2 Kronberg im Taunus 36 211 49 197 8.743 52,3 9 60 12 50 6.310 49,0 Rüsselsheim am Main Hochtaunuskreis Bad Homburg v. d. Höhe Grävenwiesbach Neu-Anspach Oberursel (Taunus) 85 633 220 662 21.755 45,9 Schmitten 24 114 23 80 4.231 57,8 Steinbach (Taunus) 10 89 56 96 4.938 41,7 Usingen 38 163 33 130 6.157 51,2 Wehrheim 10 46 8 69 4.264 53,1 9 49 4 37 2.997 56,6 Bruchköbel 32 139 18 164 9.735 49,7 Erlensee Weilrod Main-Kinzig-Kreis 64 308 147 274 6.288 45,3 Großkrotzenburg 9 83 23 75 3.597 47,8 Hammersbach 4 57 8 59 2.264 54,8 340 1.368 213 1.221 43.788 41,5 Hanau Langenselbold 24 268 48 271 6.515 48,2 175 455 75 380 18.458 43,9 Neuberg 19 43 8 31 2.532 53,4 Nidderau 21 206 28 188 8.921 49,1 5 39 7 36 1.701 44,6 Rodenbach 13 69 24 65 5.210 48,8 Ronneburg 11 68 11 53 1.612 55,0 Schöneck 30 143 20 128 5.485 50,9 Maintal Niederdorfelden 6 © Regionalverband Fortsetzung Tabelle 1 Baugenehmigungen Baufertigstellungen Wohnungsbestand für Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden 2014 2010 – 2014 2014 2010 – 2014 Wohnfläche je Einwohner in m² 2014 2014 Main-Taunus-Kreis Bad Soden am Taunus 88 359 59 342 11.266 52,8 Eppstein 48 160 33 113 6.226 53,5 Eschborn 51 241 109 200 10.160 43,6 Flörsheim am Main 70 203 25 236 9.431 45,3 Hattersheim am Main 191 732 160 565 12.665 44,2 Hochheim am Main 147 347 60 217 8.063 46,4 Hofheim am Taunus 154 675 126 563 18.256 49,0 Kelkheim (Taunus) 73 363 51 374 13.309 50,2 Kriftel 62 228 29 209 4.977 45,2 Liederbach am Taunus 41 96 5 36 3.965 44,3 Schwalbach am Taunus 34 106 11 69 7.136 44,4 Sulzbach (Taunus) 61 118 3 94 4.324 46,1 4 102 50 140 14.047 39,7 110 390 45 320 20.024 47,9 Kreis Offenbach Dietzenbach Dreieich Egelsbach 17 85 6 75 4.895 43,8 Hainburg 35 123 33 85 6.606 46,2 65 294 65 201 9.046 48,7 270 620 122 303 17.380 42,1 Heusenstamm Langen (Hessen) Mainhausen Mühlheim am Main 11 85 28 88 4.189 49,0 104 341 29 270 13.294 43,3 Neu-Isenburg 54 157 50 134 18.996 43,1 Obertshausen 52 373 95 272 11.481 43,6 Rodgau 159 427 83 250 19.888 45,7 Rödermark 61 235 38 163 12.107 48,8 Seligenstadt 110 551 116 397 9.827 48,6 Wetteraukreis Bad Nauheim 150 656 111 528 15.418 47,4 Bad Vilbel 172 713 116 652 15.850 47,0 Butzbach 232 712 150 549 11.186 47,3 Florstadt 15 43 15 38 4.030 51,7 Friedberg (Hessen) 203 429 96 232 13.302 45,4 Karben 61 372 56 365 10.044 48,9 Münzenberg 35 91 19 58 2.574 55,6 4 97 13 78 4.320 51,8 5 38 4 46 2.833 54,8 17 85 7 73 3.085 51,0 Niddatal Ober-Mörlen Reichelsheim (Wetterau) Rockenberg 13 77 18 75 1.965 53,6 Rosbach vor der Höhe 38 181 34 175 5.368 50,2 Wölfersheim 17 134 17 147 4.416 50,0 Wöllstadt 11 44 7 26 2.896 50,2 11.068 43.818 8.926 32.335 1.118.936 43,5 Regionalverband Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt © Regionalverband 7 Wohnungsbestand und Wohnfläche Zum Stichtag 30.06.2014 lebten im Gebiet des Regionalverbandes 2.262.882 Einwohner, wovon knapp 710.000 auf die Stadt Frankfurt und 120.000 auf die Stadt Offenbach entfielen. Die langjährige Entwicklung der Bevölkerung und des Wohnungsbestandes im Verbandsgebiet ist in der Grafik unten abgebildet. Im Jahr 2011 kam es aufgrund einer statistischen Besonderheit zu einem Einbruch, da durch die Ergebnisse des Zensus 2011 die vorher auf Basis der Volkszählung 1987 fortgeschriebenen Bevölkerungszahlen deutlich nach unten korrigiert werden mussten. Auch die Angaben zum Wohnungsbestand wurden nach dem Zensus 2011 korrigiert; außerdem werden ab diesem Zeitpunkt bei der Wohnbestandserhebung auch Wohnheime mit einbezogen. Die Bevölkerungsentwicklung in den Kreisen und kreisfreien Städten verlief seit der Jahrtausendwende unterschiedlich; während in Frankfurt die Bevölkerungszahlen bis 2003 rückläufig waren und danach einen kontinuierlichen Anstieg verzeichnet haben (mit Ausnahme des Einbruches 2011 aufgrund des Zensus), fand in Offenbach kaum ein Bevölkerungswachstum statt. Die übrigen Kommunen des Verbandsgebietes verzeichnen mit einem Plus von 2,5 Prozent einen moderaten Anstieg seit 2000, wobei die Spannbreite zwischen den einzelnen Kommunen mit teilweise hohen Verlusten (Weilrod) und großen Anstiegen (Raunheim) sehr unterschiedlich war. Das Bevölkerungswachstum beruht einerseits auf einem Geburtenüberschuss und andererseits auf einem positiven Wanderungssaldo. Abbildung 3: Bevölkerungs- und Wohnungsbestandsentwicklung im Verbandsgebiet 2000 - 2014 (Index: 2000 = 100) 115 Zensus 2011 +10,6% 110 +9,7% +8,1% 105 +3,8% +2,5% +1,7% 100 95 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Bevölkerung Frankfurt am Main Wohnungsbestand Frankfurt am Main Bevölkerung Offenbach am Main Wohnungsbestand Offenbach am Main Bevölkerung übrige Kommunen Wohnungsbestand übrige Kommunen Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen des Regionalverbandes Ende 2014 belief sich der Wohnungsbestand im Verbandsgebiet auf 1.118.936 Wohnungen, davon entfielen 34 Prozent (376.431) auf Frankfurt, fünf Prozent (59.513) auf Offenbach und 61 Prozent (682.992) verteilten sich auf die übrigen Verbandskommunen. Im Gegensatz zu der Bevölkerungsentwicklung, die zum Teil einigen Schwankungen in den vergangenen 14 Jahren unterlag, ist bei dem Wohnungsbestand ein konstanter Anstieg zu erkennen, insbesondere im Falle Frankfurts, aber auch bei den anderen Verbandskommunen. 8 © Regionalverband Der Bestand an Wohnungen ist im Verbandsgebiet seit 2000 insgesamt um 8,7 Prozent angestiegen, wobei Frankfurt mit 10,6 Prozent den größten Zuwachs verzeichnete, während die Stadt Offenbach mit einer Zuwachsrate von 3,8 Prozent eher moderat abschnitt. Dass die Menschen im Kern des Ballungsraumes enger zusammenrücken müssen, zeigt die Karte zur Verteilung der Wohnungen auf verschiedene Wohngebäudetypen. Bei dem Wohnbestand im Jahr 2014 dominierten die Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (712.010) gefolgt von den Einfamilienhäusern (234.640) und den Wohnungen in Zweifamilienhäusern (137.036). Abbildung 4: Anteil der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern an der Gesamtzahl der Wohnungen im Gebiet des Regionalverbandes 2014 Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen und Darstellung des Regionalverbandes © Regionalverband 9 Somit entfielen im Verbandsgebiet 65,7 Prozent der Wohnungen auf Mehrfamilienhäuser, 21,7 Prozent auf Ein- und 12,6 Prozent auf Zweifamilienhäuser. In Frankfurt und Offenbach lag der Anteil der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern bei über 80 Prozent, in 16 weiteren Kommunen zwischen 60 und 80 Prozent. Darunter sind größere Städte wie Hanau, Rüsselsheim und Bad Homburg, aber auch Gemeinden mit knappen Flächen wie Steinbach oder Schwalbach. Einfamilienhäuser, die beispielsweise im Usinger Land oder Teilen der Wetterau (Glashütten, Schmitten, Weilrod, Wehrheim, Rosbach) mit hohen Anteilen von teilweise über 50 Prozent vertreten sind, spielten hier eine sehr viel geringere Rolle. In den vergangenen Jahren hat die durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner fast kontinuierlich zugenommen. 2014 konnte rein rechnerisch jeder Einwohner im Verbandsgebiet über rund 43,5 Quadratmeter Wohnfläche verfügen, wobei sich die Menschen im Kern des Ballungsraumes und im Südwesten mit geringeren Wohnflächen zufrieden gaben – so etwa in den Städten Frankfurt (38,6 Quadratmeter), Offenbach (37,2 Quadratmeter) oder in Raunheim, wo sich jeder Einwohner mit durchschnittlich 36,2 Quadratmeter begnügen musste. Hohe Kauf- und Mietpreise, aber auch knappe Flächen in den Zentren des Ballungsraumes lassen eine üppigere Wohnflächenversorgung kaum zu. In den eher ländlich geprägten Teilen des Verbandsgebietes mit ihren hohen Anteilen an Ein- und Zweifamilienhäusern – in der Wetterau, im Taunus und Usinger Land oder einigen Kommunen am östlichen Rand des Ballungsraumes – ist die Wohnraumversorgung sehr viel komfortabler. In Glashütten beispielsweise erreichte die durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner über 50 Quadratmeter. Preisentwicklung für Bauland sowie beim Kauf und Mieten von Wohnungen Neben der Steigerung der Baugenehmigungen und Wohnbaufertigstellungen ist die Nachfrage nach Baugrundstücken – insbesondere in gehobenen Lagen mit guter Infrastruktur und Anbindung – ungebrochen. Aufgrund des Bevölkerungswachstums insbesondere in den vergangenen zehn Jahren sowie der aktuellen Zinspolitik in Deutschland und der EU ist die Nachfrage nach Wohneigentum und Mietwohnungen sowohl für Neubauten als auch für Bestandsimmobilien gestiegen. Baulandpreise Basierend auf den Bodenrichtwerten der Gutachterausschüsse können die Baulandpreise für Wohnbauflächen für das Verbandsgebiet ermittelt werden. Die Quadratmeterpreise von Baugrundstücken für den Mietwohnungsbau sind sehr unterschiedlich, da sie vom Verhältnis der baurechtlich zu realisierenden Wohnfläche zur Grundstücksfläche abhängen. Da die Baulandpreise sowohl nach Lage in der Region als auch innerhalb einer Stadt oder Gemeinde variieren, reichte die Preisspanne im Jahr 2014 im Verbandgebiet von 75 Euro pro Quadratmeter in Weilrod bis hin zu 3.500 Euro pro Quadratmeter in Frankfurt. Insbesondere in einigen Kommunen des Vordertaunus wie zum Beispiel Bad Homburg, Königstein, Oberursel oder Bad Soden wurden Baulandpreise zwischen 710 bis 1.150 Euro pro Quadratmeter erreicht, während die Preise an den Rändern der Region wie beispielsweise in Schmitten und Weilrod im Usinger Land sowie in Teilen der Wetterau mit 75 oder 80 Euro pro Quadratmeter vergleichsweise niedrig waren. Innerhalb einer Gemeinde waren je nach Lage des Grundstücks erhebliche Schwankungen bei den Baulandpreisen festzustellen. So rangierten die Werte für Frankfurt zwischen 290 Euro pro Quadratmeter für Bauland in mäßiger bis hin zu 3.500 Euro pro Quadratmeter für Bauland in gehobener Lage. 10 © Regionalverband Kaufpreise Auch die Preise für bestehende Wohnimmobilien ergeben ein überaus vielfältiges Bild. Die genannten Zahlen basieren auf einer Auswertung des Immobilienportals www.immowelt.de, werden aber auch durch den Wohnungsmarktbericht der Frankfurter Immobilienbörse der IHK Frankfurt am Main gestützt. Der durchschnittliche Kaufpreis (ungewichteter Mittelwert) in den 75 Verbandskommunen im Jahr 2014 belief sich auf 1.972 Euro pro Quadratmeter, wobei die Preisspanne von 992 Euro pro Quadratmeter in Rockenberg bis hin zu 3.951 Euro pro Quadratmeter in Frankfurt reichte. In den am nördlichen und östlichen Rand gelegenen Kommunen des Verbandsgebietes wie Hammersbach und Rodenbach im Main-Kinzig Kreis, Glashütten und Grävenwiesbach im Hochtaunuskreis sowie Münzenberg und Wölfersheim im Wetteraukreis waren Wohnimmobilien mit Kaufpreisen von etwas über 1.000 Euro pro Quadratmeter zu finden, während im Frankfurter Westend durchaus auch Verkaufspreise von über 10.000 Euro pro Quadratmeter erreicht wurden. Abbildung 5: Kaufpreisentwicklung Wohnimmobilien in Euro pro Quadratmeter im Verbandsgebiet 2012 - 2015 4.500 4.029 3.869 4.000 3.368 3.500 3.140 3.000 2.641 2.320 2.500 2.355 2.179 2.000 1.760 1.500 07.2012 01.2013 07.2013 Frankfurt am Main 2.220 1.981 1.838 01.2014 07.2014 Offenbach am Main 01.2015 07.2015 Übrige Kommunen Quelle: www.immowelt.de, Berechnungen des Regionalverbandes Im Hinblick auf die zeitliche Entwicklung der Immobilienpreise erschließt sich aus der vorherigen Abbildung, dass aufgrund steigender Nachfrage nach Wohnimmobilien – bedingt einerseits durch den Bevölkerungszuwachs und andererseits aus Investitionsgründen – die Quadratmeterpreise in den vergangenen drei Jahren gestiegen sind, im Zeitraum Juli 2012 bis Juli 2015 im gesamten Verbandsgebiet um insgesamt 23 Prozent. In Frankfurt hat der Quadratmeterpreis innerhalb dieser drei Jahre um fast 1.000 Euro zugenommen, was einer Steigerung von 28 Prozent entspricht. In demselben Zeitraum ist der Kaufpreis pro Quadratmeter für Wohnimmobilien in Offenbach um 12 Prozent gestiegen. © Regionalverband 11 Tabelle 2: Preisentwicklung von Bauland, Kauf- und Mietwohnungen 2014 Baulandpreise in Euro/m²1 gute mittlere mäßige Lage Lage Lage Kaufpreise Wohneigentum2 Veränderung zum Euro/m² Vorjahr in % Mietpreise Wohnimmobilien3 Veränderung zum Euro/m² Vorjahr in % Kreisfreie Städte Frankfurt am Main Offenbach am Main 3.500 570 290 3.951 17,1 13,4 1,1 500 420 330 2.258 13,2 8,8 5,7 Kreis Groß-Gerau Bischofsheim 340 330 330 1.591 4,6 8,3 8,2 Ginsheim-Gustavsburg 330 330 330 2.225 6,2 8,1 -6,4 Groß-Gerau 310 280 230 1.386 -20,6 7,7 1,8 Kelsterbach 380 375 370 2.209 -9,2 9,3 -6,5 Mörfelden-Walldorf 360 320 250 1.773 2,4 9,6 6,3 Nauheim 360 350 350 1.887 14,1 7,5 -1,0 Raunheim 350 300 250 1.854 4,0 8,0 -1,5 Rüsselsheim am Main 360 300 230 1.785 6,4 8,5 -2,8 Hochtaunuskreis Bad Homburg v. d. Höhe 1.150 675 500 2.520 9,6 11,3 0,4 Friedrichsdorf 580 440 260 2.884 15,0 9,7 7,1 Glashütten 320 230 150 1.393 -19,0 7,0 -15,4 Grävenwiesbach 130 120 100 1.322 1,9 5,6 -0,9 Königstein im Taunus 710 550 430 2.844 6,7 10,3 -3,2 Kronberg im Taunus 730 580 490 2.576 -6,0 10,6 -1,2 Neu-Anspach 290 250 210 1.705 -3,0 7,7 -1,1 Oberursel (Taunus) 844 615 493 3.127 -4,3 10,7 1,3 Schmitten 310 190 80 1.630 4,9 6,8 1,5 Steinbach (Taunus) 550 450 370 2.325 26,3 9,3 5,3 Usingen 340 260 120 1.658 7,1 7,1 -3,4 Wehrheim 340 230 140 1.833 6,0 8,4 -5,8 Weilrod 140 110 75 - - 5,5 -15,3 Bruchköbel 310 250 180 1.558 7,3 7,1 4,0 Erlensee 290 230 180 1.376 18,9 7,9 11,1 Großkrotzenburg 290 270 240 1.488 -5,6 7,3 2,9 Hammersbach 230 205 175 1.305 -3,5 5,9 4,0 Hanau 320 260 210 1.966 25,5 7,4 0,1 Langenselbold 290 260 240 1.528 -17,1 6,9 -4,3 Maintal 360 300 240 1.348 2,0 7,7 -1,2 Neuberg 230 205 180 1.816 25,7 7,4 7,0 Main-Kinzig Kreis Nidderau 260 220 160 1.451 4,3 6,8 -1,5 Niederdorfelden 270 270 270 1.326 -13,5 7,7 21,9 Rodenbach 280 245 220 1.233 -7,3 6,9 11,8 Ronneburg 220 190 180 1.308 19,8 5,5 1,8 Schöneck 320 290 250 2.091 4,6 6,7 -3,5 12 © Regionalverband Fortsetzung Tabelle 2 Baulandpreise in Euro/m²1 Kaufpreise Wohneigentum2 Mietpreise Wohnimmobilien3 mittlere mäßige Veränderung zum Veränderung gute Lage Lage Lage Euro/m² Vorjahr in % Euro/m² zum Vorjahr in % Main-Taunus-Kreis Bad Soden am Taunus 880 600 350 2.817 12,2 10,7 -3,0 Eppstein 470 320 190 1.547 5,9 7,8 -4,8 Eschborn 540 500 450 2.746 54,4 10,7 4,3 Flörsheim am Main 370 320 200 2.088 4,3 8,5 -12,0 Hattersheim am Main 480 380 220 2.419 13,3 9,1 -2,1 Hochheim am Main 460 390 300 1.919 -9,1 8,7 4,0 Hofheim am Taunus 720 460 200 2.563 -8,1 10,2 9,5 Kelkheim (Taunus) 600 480 320 2.020 7,2 9,0 4,9 Kriftel 410 440 380 3.013 2,3 11,7 25,7 Liederbach am Taunus 430 390 340 2.006 27,8 8,8 -3,1 Schwalbach am Taunus 560 440 380 2.202 17,9 10,1 -2,2 Sulzbach (Taunus) 480 410 350 2.058 -6,9 8,9 -10,7 Kreis Offenbach Dietzenbach 360 310 270 1.396 7,7 8,5 3,5 Dreieich 470 430 375 2.413 16,0 9,4 1,7 Egelsbach 380 370 360 2.704 30,7 8,9 -2,1 Hainburg 310 290 280 1.764 18,5 7,5 6,1 Heusenstamm 510 460 340 1.618 -1,5 8,9 5,3 Langen (Hessen) 450 410 370 2.246 6,9 8,8 0,0 Mainhausen 300 275 250 1.944 8,5 7,0 1,3 Mühlheim am Main 400 380 320 1.887 -6,5 8,2 2,1 Neu-Isenburg 490 410 300 2.112 9,8 9,7 1,0 Obertshausen 410 400 350 2.055 6,1 8,0 -5,2 Rodgau 430 370 330 1.430 3,9 7,7 1,4 Rödermark 400 360 320 1.906 11,7 7,5 -7,6 Seligenstadt 400 380 360 2.297 1,0 7,6 -0,2 550 273 140 2.037 7,5 8,3 6,8 Wetteraukreis Bad Nauheim Bad Vilbel 550 405 260 2.690 9,0 9,4 3,8 Butzbach 230 145 110 1.830 34,5 6,7 5,8 Florstadt 170 118 80 1.408 4,0 6,2 -3,8 Friedberg (Hessen) 340 236 130 2.295 8,2 7,7 5,8 Karben 340 285 200 1.911 18,9 8,4 7,9 Münzenberg 180 128 80 1.394 24,2 6,1 3,6 Niddatal 240 190 100 2.773 31,5 7,0 16,2 Ober-Mörlen 160 135 120 1.643 0,7 6,7 3,9 Reichelsheim (Wetterau) 140 117 80 - - 5,8 -2,4 Rockenberg 190 143 110 992 - 5,7 1,3 Rosbach vor der Höhe 320 303 280 2.113 12,2 7,6 0,7 Wölfersheim 135 118 90 1.195 10,8 5,9 3,8 Wöllstadt 240 220 190 1.987 -14,5 7,1 2,7 160-3.500 110-675 75-500 5,5 – 13,4 k.A. Regionalverband 1 992 – 3.951 k.A. Quelle: Gutachterausschüsse für Grundstückswerte Quelle: www.immowelt.de 2,3 © Regionalverband 13 Mietpreise Frankfurt am Main gilt in Bezug auf die Mietpreise als eine der teuersten Großstädte in Deutschland. Laut offiziellem Mietspiegel der Stadt Frankfurt aus dem Jahre 2014 ist die durchschnittliche Nettokaltmiete verglichen mit dem Jahr 2010 von 7,78 auf 8,66 Euro gestiegen, was einem Plus von mehr als 11 Prozent entspricht. Die Mietpreisstatistik eines der deutschlandweit größten Immobilienportale, die auf einer Auswertung der über das jeweilige Portal angebotenen und nachgefragten Wohnungen basiert, nennt für das Jahr 2014 für Frankfurt am Main eine durchschnittliche Kaltmiete von 13,39 Euro pro Quadratmeter. Auch der Wohnungsmarktbericht der Frankfurter Immobilienbörse der IHK Frankfurt am Main präsentiert in seiner aktuellen Studie Mietpreise, die ein marktnahes Bild der aktuellen Angebots- und Nachfragesituation auf dem Immobilienmarkt geben, da bei der Preisfindung auch Immobilien mit einbezogen werden, die im vergangenen Jahr nicht am Markt gehandelt wurden, aber typisch für die einzelnen Kommunen und Stadtteile sind. Wie auch bei den Baulandpreisen ist der Miet- und Kaufpreis bei Wohnimmobilien in hohem Maße von der Lage innerhalb des Verbandsgebietes sowie vom Mikrostandort abhängig. Ferner spielen Faktoren wie Größe, Ausstattung, Baujahr und so weiter eine Rolle bei der Wertermittlung einer Immobilie. Im Juli 2015 lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis (ungewichteter Mittelwert) für Wohnimmobilien im Gebiet des Regionalverbandes bei 8,94 Euro, wobei die Preise in den Zentren in und um Frankfurt Höchstwerte erzielten, während in den am nordöstlichen Rand gelegenen Kommunen entsprechend niedrigere Quadratmeterpreise verzeichnet wurden. Abbildung 6: Mietpreisentwicklung für Wohnimmobilien in Euro pro Quadratmeter im Verbandsgebiet 2012 - 2015 16 13,60 13,39 14 13,23 12,81 12 9,68 10 8,80 8,51 8,13 8 6 07.2012 01.2013 07.2013 8,85 8,08 7,98 7,76 01.2014 Frankfurt am Main 07.2014 Offenbach am Main 01.2015 07.2015 Übrige Kommunen Quelle: www.immowelt.de, Berechnungen des Regionalverbandes In den vergangenen drei Jahren sind die Mieten im Verbandsgebiet kontinuierlich gestiegen, wobei rein rechnerisch im Zeitraum von Juli 2012 bis Juli 2015 der durchschnittliche Quadratmeterpreis für eine Mietwohnung im Gebiet des Regionalverbandes von 7,84 Euro auf 8,94 Euro zugenommen hat, was einem Plus von 14 Prozent entspricht. 14 © Regionalverband Neben Frankfurt, wo laut dem Wohnungsmarktbericht der Frankfurter Immobilienbörse der IHK Frankfurt am Main für Wohnungen mit mittlerer bis guter Ausstattungsqualität Mietpreise zwischen 7,00 und 16,50 Euro pro Quadratmeter erzielt werden, zählen auch Kommunen im Hochtaunuskreis und im Main-Taunus-Kreis mit Quadratmeterpreisen von über 10 Euro zu den gehobenen Wohnlagen. Seit Mitte 2012 ist der durchschnittliche Mietpreis in Frankfurt von 12,81 Euro pro Quadratmeter bis Mitte 2015 um 6,2 Prozent auf 13,60 Euro pro Quadratmeter gestiegen. In demselben Zeitraum hat der Mietpreis pro Quadratmeter für Wohnimmobilien in Offenbach um 13,7 Prozent zugenommen. Die günstigsten Mietangebote gibt es im Main-Kinzig-Kreis sowie in Teilen der Wetterau, wo im Durchschnitt 5,50 bis 7,90 Euro pro Quadratmeter erzielt werden. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Mietwohnungen, vor allem in Frankfurt am Main sowie in den bevorzugten Kernstadtlagen des Main-Taunus- und Hochtaunuskreises, und des Mangels an Angeboten im unteren Preissegment wurde im Jahr 2013 von den Bürgermeistern der Kommunen der Metropolregion sowie Vertretern der Wohnungswirtschaft der „Runde Tisch Wohnen“ gegründet, der im Folgenden vorgestellt wird. Runder Tisch Wohnen – eine Initiative zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum Die Bevölkerung im Gebiet des Regionalverbandes wächst und die Wirtschaft „brummt“. Eine Folge dieser insgesamt positiven Entwicklung ist die Verknappung bezahlbaren Wohnraums. Verschärft wird diese Verknappung durch einen Immobilienboom bislang nicht gekannten Ausmaßes. Die Mieten steigen durch die Aufwertung und Gentrifizierung der Stadtteile, ehemals geförderter Wohnbau verschwindet mit dem Ende der Sozialbindung und in Innenstadtlagen werden zusätzlich Wohnungen in Dienstleistungs- und Büroflächen umgewandelt. Facharbeiter und andere Berufsgruppen mit mittlerem bis geringem Einkommen können sich das Leben in der Stadt somit kaum noch leisten. Um dieser drohenden Schieflage entgegenzuwirken und zumindest ein Minimum an bezahlbarem Wohnraum zu sichern, haben sich sowohl Bürgermeister der Kommunen der Metropolregion als auch Vertreter der Wohnungswirtschaft zum „Runden Tisch Wohnen“ zusammengeschlossen. Das Ziel des „Runden Tisches Wohnen“ ist es, Städte und Gemeinden dazu zu bewegen, im Umkreis der Ballungszentren Bauland bereitzustellen. Dort sollen dann öffentliche Wohnbaugesellschaften, aber auch private Investoren Reihen- oder Mehrfamilienhäuser errichten, die einen Miet- oder Kaufpreis unter dem ortsüblichen Niveau aufweisen. Zur Ermittlung geeigneter Flächen wurden seit dem Jahr 2013 etwa 350 Gemeinden aus der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main kontaktiert und gebeten, einen Fragebogen zu potenziellen Flächen auszufüllen. Insgesamt kamen so etwa 600 Hektar zusammen – das entspricht bei einer Umrechnung in 50 Wohneinheiten pro Hektar ungefähr 30.000 Wohnungen, die realisiert werden könnten. Quelle: Regionalverband, www.region-frankfurt.de/Projekte/Runder-Tisch-Wohnen © Regionalverband 15 / - Mehr als 5,6 Millionen Menschen, über 460 Städte und Gemeinden, Teile von drei Bundesländern, eine Region: FrankfurtRheinMain verbindet Geschichte mit Zukunft, Tradition mit Hightech, Kultur und Wissen mit höchster Wirtschaftskraft und eine vielfältige Landschaft von hohem Freizeitwert. Mitten im Herzen Europas, perfekt angebunden an die ganze Welt. FrankfurtRheinMain – gut leben und erfolgreich arbeiten. Herausgeber Regionalverband FrankfurtRheinMain Der Regionalvorstand Poststraße 16 60329 Frankfurt am Main www.region-frankfurt.de Kontakt Matthias Böss Telefon: +49 69 2577-1621 Telefax: +49 69 2577-1204 E-Mail: [email protected] Stand September 2015 Fotos Bildarchiv des Regionalverbandes Druck Kommunikationswerkstatt GmbH, Hanau © 2015 Regionalverband FrankfurtRheinMain