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1| Liebe Leserinnen und Leser, als wir vor einem Jahr das Thema „Auf vier Pfoten“ für die vorliegende Ausgabe des Media Mania Magazins festlegten, dachten wir in erster Linie an Haustiere. Bei der Umsetzung im Sommer waren uns zwei Themen besonders wichtig: Tierschutz und Insekten. Wie Sie in der Kolumne lesen können, habe ich selbst zwei Katzen aus Spanien, die mein Leben interessanter gestalten – vor allem im positiven, hin und wieder aber natürlich auch im negativen Sinne. Tiere finden sich in vielen Haushalten, aber wissen Sie, wie es in einem Tierheim aussieht? Wissen Sie, dass es in anderen europäischen Ländern immer noch Tötungsmaschinen gibt, in denen herrenlose Hunde umgebracht werden? Wir möchten Ihnen das Thema Tierschutz hier an konkreten Beispielen näher bringen – sowohl in Deutschland als auch im Ausland. Nicht ganz „auf vier Pfoten“ unterwegs sind viele Insekten in unserem Garten. Dennoch üben sie – unter anderem auch auf Makro-Fotografen – eine besondere Faszination aus. Deshalb schauen wir in diesem Magazin auch einmal genauer hin, anstatt kreischend wegzuspringen oder wie wild mit der eingerollten Zeitung zuzuschlagen. In diesem Sinne freue ich mich, Ihnen diese mit so viel Herz geschriebene Ausgabe präsentieren zu dürfen und wünsche viel Spaß beim Lesen! 2 „Tierheim - Neues Zuhause gesucht!“ auf Seite 4 „Detektive auf 4 Pfoten“ auf Seite 22 Inhaltsverzeichnis 4 Tierheim - Neues Zuhause gesucht! 12 Dogs & Friends - Tierschutz international e.V. 17 Heidschnucken-Patenschaften 19 Schaf-Krimis 22 Detektive auf 4 Pfoten 25 Reise durch den Garten 33 Zecken - Plagegeister auf Besuch 37 Spanischer Macho an Terminal 2 39 Umzug 42 Wenn Katzen kochen könnten 44 Meine liebsten Haustiere aus Perlen 46 Feedback 46 Impressum 46 Ausblick „Heidschnucken-Patenschaften“ auf Seite 17 3 Foto: marita /pixelio.de „Reise durch den Garten“ auf Seite 25 Foto: Daniela Hanisch Foto: Daniela Hanisch becken, das ihnen neue Hoffnung spenden kann. Doch zum Glück gibt es hier nicht nur Pfleglinge mit schlechten Erfahrungen. Tierheim Neues Zuhause gesucht! Für die Bundesbürger stehen Tiere eindeutig hoch im Kurs. Egal ob Katzen, Hunde, Vögel oder Reptilien, für viele ist das eigene Haustier das Ein und Alles und wird je nach eigenem Geldbeutel, so gut es geht, verwöhnt. Denn schließlich wurde schon mehrfach in Studien bewiesen, dass die Gesellschaft von Tieren der Gesundheit förderlich ist, den Kreislauf in Schwung bringt 4 | Tierheim - Neues Zuhause gesucht! und positiv auf die Psyche des Halters wirkt. Doch es gibt in Deutschland auch genug Tiere, die nicht so gut versorgt werden; solche die Schläge einstecken müssen, die aufgrund zunehmenden Alters und Gebrechlichkeit in Ungnade fallen oder einfach an Straßen ausgesetzt werden, weil sie unbequem geworden sind. Für all diese armen Seelen sind die Tierheime ein Auffang- Abfall Tier Tiere kommen oftmals auf sehr unterschiedlichen Wegen ins Tierheim. Der beste Weg ist immer noch, wenn die Besitzer den Weg ins Büro wagen und ihr Tier persönlich abgeben. So erfahren die Tierpfleger gleich alles Nötige über den neuen Insassen und können ihn auch wesentlich besser an seine neuen Besitzer vermitteln. Aber leider geschieht es immer noch, dass Tiere lediglich vor den Toren angebunden oder in Kartons abgestellt werden. Das ist jedoch deutlich besser, als wenn sie, wie Abfall, in der Mülltonne entsorgt werden, was für viele Katzenbabys ein rasches Ende ihres jungen Lebens bedeutet. Entlaufene Tiere, streunende Katzen und eingefan- gene Hunde finden ebenfalls einen Platz im Tierheimzwinger. Dieser Aufenthalt ist jedoch oftmals nur von kurzer Dauer, da die meisten von ihnen von ihren verzweifelten Herrchen und Frauchen gesucht und wieder nach Hause gebracht werden. Die glücklichsten Insassen eines Tierheims sind jedoch die sogenannten Pensionsgäste. Diese Tiere bleiben lediglich einige Tage oder Wochen, wenn ihre Besitzer in Urlaub fahren oder ins Krankenhaus gehen müssen. Das Tierheim Ansbach Stellvertretend für alle Tierheime werfen wir nun einen genaueren Blick auf das Tierheim in Ansbach. Diese Einrichtung liegt fern von Wohngebieten, direkt in der freien Natur. So fühlen sich keine Anwohner vom Lärm der Hunde und Katzen gestört und gleichzeitig werden auch die Insassen nicht von Stadt- und Verkehrslärm aufgewühlt, denn im Tierheim selbst ist es meist schon ohnehin laut genug. Hier können Hunde, Katzen und Kleintiere ein vorübergehendes Zuhause finden. Für die Hunde gibt es ein eigenes Hundehaus. Hier besitzt jeder Hund einen eigenen Innenzwinger mit kleinem 5 | Tierheim - Neues Zuhause gesucht! Foto: Daniela Hanisch Außenaufenthalt, so dass er frei wählen kann, ob er lieber drinnen oder draußen sein möchte. Gibt es Insassen, die sich gut miteinander vertragen, so kommt es auch schon vor, dass beide gemeinsam in einem größeren Zwinger untergebracht werden, denn zusammen hat man immer mehr Spaß. Damit die Hunde nicht ständig ihre Zeit im Zwinger verbringen müssen, gibt es rund um das Hundehaus mehrere eingezäunte Hundeareale. Dort können die Tiere, je nach Verträglichkeit, alleine frische Luft schnuppern oder im Rudel gemeinsam toben und balgen. Für das Gassi gehen benötigt das Tierheim Hilfe von außerhalb. Jeden Tag besteht die Möglichkeit, als Privatperson, den ganzen Vormittag lang oder einige Stunden am Abend, mit einem Hund spazieren zu gehen. Viele Stammgänger treibt es regelmäßig zu den Hunden und am Wochenende besuchen viele Familien mit Kindern die Hunde und unternehmen so gemeinsame Spaziergänge. Sensible Katzenseelen Im eigentlichen Hauptgebäude befinden sich dann die Katzengehege. Foto: Daniela Hanisch 6 | Tierheim - Neues Zuhause gesucht! Für die kleinen Pelztiger gibt es keine Einzelunterbringung. Sie leben in kleinen Gruppen in großen Zimmern, die alle über einen Zugang zu einem abgesicherten Außengehege verfügen. Durch viele verstreute Katzenkörbe auf mehreren Etagen, Katzenkratzbäume und Spielzeug wird für Abwechslung und Zerstreuung gesorgt. So können sich die Felltiger, die nicht so grün miteinander sind, ein wenig aus dem Weg gehen und manchmal werden in diesen Gemeinschaftszwingern richtige Katzenfreundschaften begründet. Leider gibt es besonders bei den Katzen jedes Jahr viel Zugang, da trächtige Katzen und junge Kätzchen abgegeben werden. Diese landen erst einmal auf der so genannten Mutterstation. Hier haben sie Ruhe und können sich ungestört von den Blicken der Besucher aufhalten. Denn alle anderen Katzenzwinger dürfen zu den Gassigehzeiten auch von Privatpersonen besucht werden, so dass man hier, auch wenn man selbst keine Katze halten darf, trotzdem kleine Felltiger streicheln kann. Und auch die Katzen wissen diese wunderbare Zuneigung zu schätzen. Mancher Streuner erlebt so das erste Mal positive Zuwendung von menschlicher Seite und blüht auf. Gleich in der Nähe der Mutterkatzenstation und bei den Räumen für die Quarantäne für neu gebrachte und kranke Tiere, gibt es einige Räume für Kleintiere. In diesen Zimmern finden Hamster, Meerschweinchen, Ratten Foto: Daniela Hanisch und Kaninchen ein zeitweiliges Zuhause. In einigen Fällen werden hier auch sensible Hunde oder kleine Welpen untergebracht, die den Lärm des Hundehauses nicht ertragen können. Der tägliche Trott Für die Mitarbeiter des Tierheimes gibt es während ihrer Arbeitszeit kaum Ruhepausen. Alle Tiere müssen regelmäßig gefüttert und versorgt werden. Jeden Tag werden die einzelnen Zwinger gereinigt, Daniela Hanisch 7Foto: | Tierheim - Neues Zuhause gesucht! da bei den nahe beieinander lebenden Tieren besonders auf Hygiene geachtet werden muss. Viele der Pfleglinge sind auch krank und benötigen Medikamente oder müssen sich nach einer Kastration oder anderen invasiven Eingriffen erholen. Dies erfordert viel Fachwissen und Geduld von den einzelnen Mitarbeitern. Zusätzlich gilt es, ein Auge auf die Besucher zu haben. Wer Katzen streicheln möchte, wird angewiesen, die Türen stets nach Verlassen wieder abzusperren, da viele der flinken Tiere Klinken öffnen können. Und schneller als man schaut, flitzen sie bei halb geöffneter Türe hinaus und müssen wieder eingefangen werden. Auch die Hunde und deren Besucher benötigen Beistand und Zeit. Möchte jemand mit einem Hund Gassi gehen, wird dieser mit Brustgeschirr angeleint und dem Besucher, dessen Foto: Daniela Hanisch Foto: Daniela Hanisch Pass kopiert wird und der eine Bestätigung für die Versicherung unterschreiben muss, übergeben. Bei einigen Tieren erfährt man dabei vom Pfleger noch wichtige Hinweise darüber, wie sich der Hund im Umgang mit seiner Umwelt, Kindern, Autofahrern oder anderen Hunden verhält, damit man richtig reagieren kann. Und kommen die Besucher mit Hund nach dem Spaziergang wieder, wird dieser vom Personal abgeleint und in seinen Zwinger gebracht. Wie komme ich zu meinem Tier? Das Wichtigste an der Tierheimarbeit ist jedoch die Vermittlung. Diese ist sowohl mittwochs als auch samstags möglich. Zu diesen Zeiten sind stets viele Mitarbeiter anwesend, um alle Fragen der Interessenten kompetent und ausführlich zu erläutern. Wer sich für Foto: Daniela Hanisch 8 | Tierheim - Neues Zuhause gesucht! ein Haustier interessiert, bekommt vom Personal Informationen über das Wesen des Tiers und dessen Vorgeschichte, soweit bekannt. Gleichzeitig wird jedoch auch der Interessent über seine Vorstellung zur Tierhaltung und seine Lebensumstände befragt, um herauszufinden, ob er für das Tier in Frage kommt. Natürlich ist es aber ebenso wichtig, einige Zeit mit dem auserwählten Hund spazieren zu gehen oder der Katze zu schmusen, um herauszufinden, ob man zusammenpasst. Hat man seinen neuen Liebling gefunden und steht der Vermittlung nichts im Wege, so wird das Tier nach Zahlung der Abgabegebühr, in die Hände des neuen Besitzers übergeben. Teilweise ist es auch möglich, einen Insassen auf Probe mitzunehmen, wenn man zum Beispiel herausfinden möchte, ob die eige- ne Katze sich mit der neuen vertragen wird. Nach einiger Zeit gibt es dann einen kleinen Kontrollbesuch von Tierheimmitarbeitern und wenn dann alles in Ordnung ist, steht dem neuen Tierglück nichts im Wege. Umsonst ist gar nichts Leider haben viele Tierheime aber große finanzielle Probleme und auch das Tierheim Ansbach ist hier keine Ausnahme. Einnahmequellen für finanzielle Mittel sind die Beiträge beim Tierschutzverein, private Spenden, Erbschaften und die Geldeinnahmen, die bei den jährlichen Veranstaltungen gesammelt werden. So gibt es zum Beispiel jedes Jahr einen Stand beim Ansbacher Altstadtfest, einen Weihnachtsbasar und einen Spielzeugbasar auf dem Tierheimgelände. Für diese Veranstaltungen ist das Tierheim auf Sachspenden angewiesen. Denn nur wenn Privatpersonen Bücher, Spielzeuge oder Selbstgebasteltes spenden oder Kuchen backen, können diese zugunsten des Tierheims, und der dort betreuten Tiere, verkauft werden. Aber auch abseits davon kann man mit Sachspenden Gutes tun. Decken, Hundekörbchen, Futternäpfe oder Handtücher werden immer benötigt, da diese nicht nur durch den täglichen Gebrauch verschleißen, sondern auch von übermütigen Insassen beschädigt werden. Kleinere Spenden lassen sich durch den Gang zum Supermarkt tätigen, da es hier Körbe gibt, bei denen Futterspenden fürs Tierheim eingeworfen werden können. Auch mit eigener Arbeit kann man das Tierheim unterstützen. Jedem steht es frei, Katzen zu schmusen oder Hunde auszu9 | Tierheim - Neues Zuhause gesucht! führen. Und besonders im Winter werden freundliche Mitmenschen benötigt, die bereit sind, Igel zur Pflege aufzunehmen oder sich um frei streunende Katzen, die nicht mehr gezähmt werden können, zu kümmern. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten zu helfen. Schließlich können diese armen Wesen selbst nichts für ihr Schicksal und hoffen alle auf eine tierwürdige Unterbringung und - hoffentlich auf ein neues wunderbares Zuhause mit lieben Menschen. Das Tierheim Ansbach ist im Internet unter http://www.tierheim- ansbach.de/ zu finden. Hier kann man sich ein erstes Bild von der Einrichtung machen und findet einige der zu vermittelnden Tiere. Für verzweifelte Tierbesitzer gibt es hier auch die Möglichkeit, Suchanzeigen für entlaufene Tiere aufzugeben. Zu den Öffnungszeiten sind Besucher im Tierheim gerne gesehen und können Fragen stellen. Jährlich finden mehrere Veranstaltungen statt und die regelmäßige Tierheimzeitung informiert über die aktuellen Geschehnisse und Erfolgserlebnisse. Daniela Hanisch Foto: Daniela Hanisch Interview mit Günter Pfisterer Während unseres Besuches des Ansbacher Tierheims sprachen wir mit Günter Pfisterer, Vorsitzender des Tierschutzvereins Ansbach. Lieber Herr Pfisterer, Sie sind Vorsitzender des Tierschutzvereins Ansbach. Wie kommt man zu diesem Posten und welche Pflichten sind damit verbunden? Ich wurde 1997 gefragt, ob ich das machen würde. Nach reiflicher Überlegung habe ich zugesagt. rig. Hat sich das auch bei Ihnen auf die Menge der abgegebenen Tiere ausgewirkt? Weniger; wir haben aber bei Tierarztkosten und mit Futter ausgeholfen. Nur wenige Menschen, die nicht direkt damit zu tun haben, können sich ein Bild über die vielfältigen Aufgaben im Tierheim machen. Wie sieht denn für Ihre Mitarbeiter der tägliche Ablauf aus? Wieviel Personal benötigt so ein Tierheim? Dreizehn bis vierzehn Mitarbeiter auf 400 Euro-Basis übernehmen die Pflege der Tiere und die Reinigung der Zwinger und Gänge. Geschieht es denn noch sehr häufig, dass Tiere lediglich am Eingang abgegeben werden oder haben die meisten Menschen den Mut, ihre Tiere persönlich im Tierheim zu übergeben? Die Anzahl der Fundhunde hat deutlich abgenommen. Bei den Katzen nicht; es fehlen hier die Kastrationen. Die letzten Jahre waren für viele Menschen wegen der Krise auf dem Arbeitsmarkt, besonders in finanzieller Hinsicht, sehr schwie- Aber im Tierheim werden nicht nur Tiere abgegeben, sondern zum Glück auch wieder vermittelt. Was sind die genauen Kriterien, die zu- 10 | Tierheim - Neues Zuhause gesucht! Foto: Daniela Hanisch künftige Tierbesitzer erfüllen müssen, damit diese einen Hund, eine Katze oder ein Kleintier mit nach Hause nehmen dürfen? Wir bemühen uns, den Bewerbern klarzumachen, wie die artgerechte Haltung des jeweiligen Tieres aussieht und verlangen deren Einhaltung. Des Weiteren machen wir deutlich, wie lange die durchschnittliche Lebensdauer der je- weiligen Tierart ist und dass Tiere auch Geld kosten (eventuell Steuer, immer Tierarzt, Futter und im Urlaub eventuell Pension). Die Arbeit im Tierheim ist eine Aufgabe für die man genug motiviert sein muss und persönlich engagiert sein sollte. da man, zumindest finanziell, wahrscheinlich wenig Anreiz dazu erhält. Was ist Ihr persönlicher Ansporn, trotz eventueller Schwierigkeiten mit Ihrer Arbeit fortzufahren? Wer A sagt muss auch B sagen! Helfen ist schön! und dem Menschen unbedingt notwendige Bewegung und führt bei reger Erfüllung der Aufgabe zur Fitness der Beteiligten. Die Beteiligung an Vereinsveranstaltungen erleichtert uns deren Durchführung. Ohne Spenden könnten wir das Tierheim schließen. Katzen und andere Tiere unnötig im Tierheim landen? Hierfür gibt es nur ein Rezept: Eine kurze Verweildauer der Tiere im Tierheim. Sehr geehrter Herr Pfisterer, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben! Gab es auch schon negative Erlebnisse, die Sie mit Ihrer Arbeit verbinden oder überwiegen die positiven Erfahrungen? Die breitgefächerte Aufgabe ist auch mit Enttäuschungen und Ärger verbunden. Es überwiegen aber deutlich die erfreulichen Erlebnisse. Der Tierschutzbund organisiert Daniela Hanisch jährlich einige Veranstaltungen, bei denen Sie Spenden sammeln und eine Verlosung starten. Hatten Sie hierierheim nsbach bei eine positive Weitere Informationen zum Tierheim und akResonanz? tuellen Notfällen finden Sie auf der Website Die Erträge der des Tierheim: Veranstaltungen sind sehr www.tierheim-ansbach.de unterschiedlich, erfüllen aber neben den Einnahmen auch einen Werbezweck. Welche Möglichkeiten haben denn Privatpersonen dem Tierheim unterstützend unter die Arme zu greifen, sei es mit Spenden oder Mitarbeit? Ganz wichtig ist das Ausführen der Hunde! Es verschafft dem Tier Gibt es, zum Abschluss, vielleicht Tipps von Ihrer Seite, wie man vermeiden kann, dass so viele Hunde, 11 | Tierheim - Neues Zuhause gesucht! T A Dogs & Friends - Tierschutz international e.V. Neben zahlreichen Tierheimen in Deutschland gibt es auch Organisationen, die sich für den internationalen Tierschutz einsetzen. Wir sprachen mit Alexia Osswald von „Dogs and Friends“. Hallo Alexia, du bist bei „Dogs and Friends“ aktiv - erzähl uns doch bitte kurz etwas über den Verein! Dogs and Friends ist ein kleiner Tierschutzverein mit Sitz in Hanau (bei Frankfurt am Main), der 12 | Dogs & Friends - Tierschutz international e.V. 2005 von Rosi Schnee gegründet wurde. Der Tierschutzverein lebt von dem Engagement seiner fleißigen Helfer: Alle Vereinsmitglieder arbeiten ehrenamtlich und in ihrer Freizeit für Dogs and Friends. Die meisten haben selbst einen Hund aus Spanien, sind Pflegeeltern von Hunden, die hier in Deutschland ein Zuhause suchen oder sie unterstützen den Verein durch das Sammeln von Sach- oder Geldspenden. Einmal im Monat findet ein großer Hundeauslauf statt und einmal im Jahr veranstaltet der Verein das hessische Podenco-Treffen und Treffen spanischer Hunde. Der Erlös geht immer komplett an die Tierschutzhunde und diese Veranstaltungen wären ohne die vielen freiwilligen Helfer gar nicht denkbar. Viele Mitglieder verteilen auch Flyer für den Verein oder leisten aktive Mithilfe vor Ort in Spanien. Der Verein führt beispielsweise öfters Kastrationsaktionen in Spanien durch, bei denen jede helfende Hand benötigt wird. Zudem stellen sich viele Mitglieder des Ver- eins als Flugpaten zur Verfügung, wenn sie verreisen. Unsere Schützlinge kommen in der Regel aus Spanien, meistens aus Alicante. Aber wir kümmern uns auch ab und zu um Hunde aus Malaga, Madrid, Valencia oder Mallorca. Tierschutz kennt ja bekanntlich keine Grenzen und der Verein versucht, allen notleidenden Tieren zu helfen – egal wo sie herkommen. Wir sind ein im Handelsregister eingetragener Verein und daher als besonders förderungswürdig anerkannt. Das hat den Vorteil, dass wir auch Spendenquittungen ausstellen können. Wie bist du selber zu diesem Verein gekommen? Das ist eine schöne Geschichte: Ich habe mich letztes Jahr unsterblich verliebt! Und zwar in eine wundervolle kleine Hündin, die Dogs and Friends aus Alicante vermittelt hat. Ich habe „Sternchen“ gesehen und wusste sofort: „Das ist mein Hund!“ Nach einigen Gesprächen, einer Vorkontrolle und einem Fragebogen war klar, dass Sternchen perfekt in unsere kleine Familie passt! Mein Hund Sunny hat sich riesig gefreut und die beiden Mädels sind zu einem echten DreamTeam zusammengewachsen. Während der Vermittlung habe ich erfahren, was für tolle Menschen hinter Dogs and Friends stehen. Ich bewundere Rosi und Nina, die ehrenamtlich ihre gesamte (Frei-) Zeit den Hunden in Spanien widmen und versuchen, alles möglich zu machen, damit jeder Hund die Chance auf ein glückliches, sicheres Leben und eine eigene Familie hat. Jeder Hund sollte ein Zuhause haben, egal, ob dies in Spanien oder in Deutschland ist. Foto: Alexia Osswald Alexia mit ihren beiden Hunden Sternchen (links) und Sunny. Sternchen wurde von Dogs and Friends aus Alicante vermittelt. Es 13 | Dogs & Friends - Tierschutz international e.V. war Liebe auf den ersten Blick! Was hat es mit den Flugpatenschaften für Hunde auf sich und wie läuft das genau ab? Es gibt immer wieder so viele Fragen zu den Flugpatenschaften, dass ich mich entschlossen habe, mit der wunderbaren Unterstützung des Comiczeichners Michael Apitz einen Comic zu entwerfen. In den vier Bildern erfährt man, wie einfach man Gutes tun kann. (siehe Seite 14) Unsere Flugpaten berichten immer wieder von einem „magischen Moment“, den sie miterleben dürfen. Es ist überwältigend zu sehen, mit welcher Freude die neuen Familien ihr oft lang erwartetes neues Familienmitglied empfangen. Manchmal vergehen ja viele Tage oder Wochen zwischen Adoption und Übergabe, da nicht immer sofort ein Flugpate gefunden wird. Ich würde mir daher wünschen, dass sich noch viel mehr Leute dazu bereit erklären würden, eine Flugpatenschaft zu übernehmen. Es ist so einfach und man hilft einem Hund, in ein neues und endlich glückliches Leben zu starten. Ist das nicht sehr teuer, wenn man einen herrenlosen Hund oder sogar mehrere aus Spanien mit nach Hause fliegt? Den Flugpaten entstehen keine Kosten, die komplette Organisation übernimmt Dogs and Friends (oder der jeweilige Tierschutzverein). Der Flugpate hat mit den Formalitäten nichts zu tun. Am Abreiseflughafen und bei der Ankunft ist immer ein ehrenamtlicher Helfer von Dogs and Friends vor Ort. Die Hunde werden am Abflughafen für die Flugpaten eingecheckt und am Zielflughafen 14 | Dogs & Friends - Tierschutz international e.V. von Dogs and Friends in Empfang genommen. Es entstehen keine Wartezeiten und es bereitet auch wirklich keinerlei Umstände. Alle Hunde reisen gesund, mit Mikrochip und Impfpass und wurden vorher von einem Amtstierarzt untersucht. Warum ist es überhaupt so wichtig, dass Flugpaten für die Hunde gefunden werden? Ein Hund darf nicht alleine fliegen. Er muss immer auf das Flugticket eines Passagiers angemeldet sein. Somit sind die Tierschutzvereine auf tierliebe Menschen angewiesen, die sich bereit erklären, Tiere für die Vereine mitzubringen. Es ist aus finanziellen Gründen nicht möglich, dass der Verein immer die teuren Flugtickets selbst kauft und dann auch selbst hin und her fliegt, damit die Hunde nach Deutschland kommen können. Deshalb ist es so wichtig, dass sich immer ausreichend Flugpaten finden für unsere Schützlinge! Kann jeder sich bei Dogs and Friends als Flugpate engagieren? Kann man noch anders helfen? Unbedingt! Jeder kann Flugpate 15 | Dogs & Friends - Tierschutz international e.V. werden! Es gibt keine einfachere und direktere Möglichkeit, um Gutes zu tun und unsere Arbeit zu unterstützen! Wir suchen derzeit hauptsächlich Flugpaten von Alicante nach Frankfurt am Main. Gelegentlich auch von Mallorca nach Frankfurt am Main. Ebenso suchen wir ab und an auch Flugpaten, die in anderen deutschen Städten landen. Es gibt ganz viele unterschiedliche Möglichkeiten, uns zu unterstützen. 1.) Geldspenden: Unsere Schützlinge werden ja von uns geimpft, gechipt und kastriert abgegeben. Die Flugkosten und die Kosten für die Transportboxen übernehmen wir auch. Einige Hunde sind krank, manche wurden misshandelt, manche von einem Auto angefahren. Es fallen also auch immer viele Tierarztkosten an, die wir durch die Schutzgebühren alleine nicht decken können. Da Dogs and Friends gemeinnützig und als besonders förderungswürdig anerkannt ist, können wir auch Spendenquittungen ausstellen. DOGS AND FRIENDS Cronbank BLZ 505 300 00 KTO 479411 2.) Sachspenden: Auf der Homepage gibt es eine sehr lange Liste von Dingen, die wir aktuell für eines unserer Projekte vor Ort sammeln. Dazu gehören zum Beispiel: Zäune, Dämmmaterial, Mittel gegen Flöhe und Würmer, Hundemäntel, Hartplastikkörbchen, Futter, Decken, Kissen, Leinen, Halsbänder und Geschirre... und vieles mehr. 3.) Pflegestellen: Wir haben Hunde, die aus unterschiedlichsten Gründen den Schutz und die Liebe einer Pflegefamilie brauchen. Wer Interesse hat, kann jederzeit gerne Kontakt mit Rosi Schnee aufnehmen. Rosi Schnee ([email protected], Tel.: 06181 / 299 82 35) 4.) Patenschaften: Einige Hunde haben eine lange Vorgeschichte und können nicht ohne weiteres vermittelt werden. Wir suchen immer wieder Menschen, die für diese Hunde eine Patenschaft übernehmen möchten. Auch die Geschichte von meinem goldigen Patenhund Tana könnt ihr hier nachlesen. Was sind die „Not-Felle“, die auf der Website von Dogs and Friends stehen? Wir haben einige Not-Fellchen, die oft eine lange, schlimme Vorgeschichte haben, oft krank oder schwer zu vermitteln sind. Für diese Hunde suchen wir geeignete Familien, denen es egal ist, dass der Hund vielleicht nicht ganz so fit ist oder ein Handicap hat. Meistens warten diese Hunde sehr lange auf ein neues Zuhause und wir sind daher für jeden Euro dankbar, den wir für diese NotFellchen erhalten. Die Futter-, Tierarzt- und Unterhaltskosten sind für diese Hunde meistens besonders hoch. Hast du bei Dogs and Friends schon mal eine richtig dramatische Tierrettungs-Aktion miterlebt? Es gibt immer wieder schlimme Erlebnisse. Das bleibt beim Tierschutz leider nicht aus. Viele Vereinsmitglieder haben zum Beispiel einen Galgo adoptiert, der von seinem Vorbesitzer grausam entsorgt werden sollte und einfach an einem Baum aufgehängt wurde. Viele Galgos konnten im letzten Moment gerettet werden, tragen 16 | Dogs & Friends - Tierschutz international e.V. aber oft nicht nur äußerliche Wunden davon, sondern haben auch eine verletzte Seele. Dies ist leider kein Einzelfall sondern trauriger Alltag in Spanien und hat am Ende der Jagdsaison Hochkonjunktur. Mich macht es immer sehr traurig, Foto: Alexia Osswald wenn Hunde nicht wie ein „vollwer- Alexias goldiger Patenhund Tana. Für ihn sucht Dogs and Friends tiges Familien- zurzeit dringend weitere Paten! mitglied“ behandelt werden. Wer sein Herz ein klein wenig öffnet und einen Hund hereinlässt, dem wird so viel Liebe in ihrer reinsten Form wiedergeschenkt. Schon Heinz Rühmann wusste: „Natürlich kann man ohne Hund Foto: Alexia Osswald leben – es lohnt für dieses Interview genomsich nur nicht.“ men hast! Christina Liebeck Danke, dass du dir die Zeit Foto: marita / pixelio.de Heidschnucken-Patenschaften Eine Schafpatenschaft? Was ist das eigentlich? Es gibt mittlerweile verschiedene Projekte, welche die Landschaftspflege von Heide- oder Moorgebieten durch Schafe unterstützen. Ein Beispiel hierfür ist die Stiftung „Naturschutzpark Lüneburger Heide“, die zu dem „Verein Naturschutzpark e.V.“ gehört. Die 17 | Heidschnucken-Patenschaften Stiftung hält sechs Heidschnuckenherden, die zu der Pflege und Erhaltung des großen Heidegebietes einen wichtigen Beitrag leisten. Heidschnucken sind eine alte, sehr genügsame Schafsrasse und optimal an die Bedingungen der Heidebeweidung angepasst. Schnucken verhindern durch das Fressen von Knospen, Blättern und jungen Zweigen die Verbuschung der Kulturlandschaft, die so kurz gehalten werden muss, dass sie von unten immer frisch nachtreibt. Unterstützung finden die Tiere oft von einigen Ziegen, die ebenfalls zur Herde gehören, da diese auch die Rinde von Bäumen und verholzende Pflanzen fressen und so die Landschaftspflege optimieren. Durch die Heidschnuckenbeweidung werden aber auch Lebensräume für vielerlei Pflanzen- und Tierarten erhalten. Dazu zählen unter anderem Birkhühner, Heidelerchen, Braun- und Schwarzkehlchen sowie Neuntöter und Ziegenmelker. Wer diese Art der Landschaftspflege unterstützen möchte, kann eine Patenschaft für eine Heidschnucke übernehmen. Die Patenschaft kostet hundert Euro pro Jahr, im Gegenzug erhalten die Paten eine Urkunde und tragen aktiv dazu bei eine alte Kulturlandschaft zu erFoto: marita / pixelio.de halten. Weitere Informationen hält der „Verein Naturschutzpark e.V.“ auf www.verein-naturschutzpark. de bereit. Heidschnucken im ostfriesischen Hochmoor Auch der „Naturschutzbund Deutschland e.V.“ (NABU) setzt sich für die Beweidung und Kulturlandschaftspflege durch Heidschnucken ein. So werden die ostfriesischen Hochmoorflächen in der Umgebung des Naturschutzgebietes „Ewiges Meer“ mit Heidschnucken beweidet, um eine Renaturierung der Flächen zu erreichen und seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Die Schäferei des NABU bietet die Möglichkeit, mit einer Spende von sechzig Euro im Jahr, eine Schafpatenschaft zu übernehmen und so zu ermöglichen, dass ein weiteres Mutterschaf mit seinen Lämmern in der Moorpflege eingesetzt und versorgt werden kann. Die Paten erhalten im Gegenzug eine Urkunde sowie die Möglichkeit, die Schafherde mit fachkundiger Begleitung durch den Schäfer zu besuchen. Weitere Informationen gibt es auf der Internetpräsenz des NABU Ostfriesland: www.nabu-ostfriesland.de/woldernhof.html Die Patenschaft eignet sich auch prima als Geschenk für große und kleine Schafliebhaber und für Menschen, die sonst schon alles haben. Laura Wasiluk 18 | Heidschnucken-Patenschaften Foto: Daniela Hanisch Schaf-Krimis Warum gerade Schafkrimis? Für den begeisterten Leser und Fan wäre es interessant, zu erfahren, wie wohl das erste Gespräch oder der erste Kontakt zwischen Leonie Swann und ihrem Verleger abgelaufen ist. Im nachhinein, wenn das Buch erfolgreich verkauft wird, Leser den Roman verschlingen und begeistert sind, ist bekannt, dass es gekauft und gelesen wird - aber vorher? Tierkrimis hat Leonie Swann nicht erfunden, schon früher haben Hunde, Katzen, Schweine oder auch Ratten eigene Abenteuer erlebt und Mordfälle gelöst. Dies sind jedoch alles auch Tierarten, die über Mut, ei19 | Schaf-Krimis nen festen Willen und eine Portion Eigenständigkeit verfügen. Aber Schafe? Der normale Leser kennt sie doch eher als gutmütige Weidetiere, die Gras fressen, Lämmer gebären, geschoren und auch geschlachtet werden. Sie sind für ihre Gutmütigkeit, ihre Wolle und ihr Fleisch bekannt, aber ganz gewiss nicht für ihren kriminalistischen Scha(r)fsinn. Eine eigenwillige Herde Doch der Schlüssel zur Lösung des Rätsels liegt in den Hauptpersonen der Geschichte selbst. Beeinflusst durch ihren eigenwilligen Schäfer George Glenn, sind auch seine Schafe ein wenig anders als die übrigen Schafherden, auch wenn sie natürlich die besten Schafseigenschaften in sich vereinen. Zu Beginn sticht vor allen Dingen Miss Maple heraus, das klügste Schaf der Herde, das gelernt hat, George den Sirup vom Butterbrot zu stehlen. Ihr Auftritt enttäuscht den Leser ein wenig, da ihr Name zu sehr nach Klischee klingt, doch der Inhalt des Romans belehrt eines besseren - zum Glück. Eine Prise Klischee kann schließlich einer guten Geschichte nicht im Weg stehen. Hüter der Herde ist der Leitwidder Sir Ritchfield. Er ist schon an seinem Lebensabend angelangt, dennoch führt er die Gemeinschaft mit Weisheit und Liebe. Geheimnisumwitterter und kurzer Gast ist auch sein Zwillingsbruder Melmoth, den jedoch die Abenteuerlust wieder davontreibt. Als Sir Ritchfields Gedächtnis und Gehör nachlässt, wird er vom schwarzen vierhörnigen Othello abgelöst. Othellos Geschichte ist abenteuerlich, da er viel Zeit im Zirkus verbracht hat und von George darauf trainiert worden ist, die Herde bei ihrem angehenden Urlaub in Europa zu führen. Aber auch andere Schafe haben besondere Talente. So besitzt Mopple the Whale, das dickste Schaf, ein gemütlicher Merinowidder, das beste Gedächtnis der Gemeinschaft und vergisst nie etwas. Außer bei einer kleinen Episode im Wald, als sie den Werwolf suchen. Maude gehört die feinste Nase in der Herde und Cloud ist Foto: Daniela Hanisch 20 | Schaf-Krimis das wolligste Tier von allen. Zora ist eine sehr eigenwillige Persönlichkeit, die sich gerne absondert und den Abgrund liebt. Das Winterlamm hat in keinem der beiden Romane einen Namen, da nur ein Lamm einen solchen erhält, das einen Winter erlebt hat und bislang waren es nur je zwei halbe „Kalte Jahreszeiten“. Diese Tatsache macht es wütend und lässt es sich wünschen, eine Ziege zu sein. Detektive aus Notwendigkeit Aber was treibt eine Herde Schafe dazu an, in Mordfällen zu ermit- teln? Sie wissen was Krimis sind, da George ihnen schon einmal einen vorgelesen hat. Und Rebecca, seine Tochter, hat der Herde sogar „Das Schweigen der Lämmer“ vorgelesen, wobei in dem Buch seltsamerweise nur wenig Schafe vorkommen. Deswegen besitzt George Glenns Herde schon ein wenig Vorwissen, als sie auf ihr erstes Rätsel stößt und das ist dann leider ihr geliebter Schäfer, der mit einem Spaten in der Brust tot auf der Weide liegt. Nachdem die üblichen Verdächtigen wie der Metzger, der immer nach Tod riecht, und Gott, der einen Garten mit Toten besitzt, ausgeschieden sind, gelingt es ihnen sogar, den Fall zu lösen und endlich ihre Reise nach Europa mit der neuen Schäferin Rebecca zu beginnen. Dort in Frankreich im Winterquartier erhalten sie dann aber ihren zweiten Fall. Dieses Mal ist es aber nicht die Treue zu ihrem Schäfer, die sie zum Handeln treibt, sondern der eigene Wille zum Überleben. Wenn ein Werwolf die Gegend unsicher macht und tote Rehe gefunden werden, dann ist es eine pure Notwendigkeit, zu ermitteln. Hierbei stoßen sie auch auf die Neuigkeit, dass früher schon einmal eine 21 | Schaf-Krimis Herde von Schafen an diesem Ort überwintert hat, die vom Werwolf getötet wurde. Dieser Hinweis von den Ziegen bringt erst recht Unruhe in die Gemeinschaft und auch dieses Mal überführen sie den Täter gewissenhaft. Scha(r)fe Ermittlungen Schafe können fressen, grasen, schlafen und schnell laufen, doch im Suchen von Spuren tun sie sich schwer - oder? Dieses Problem hat Leonie Swann dadurch gelöst, dass sie den Krimis aus Schafsicht gedacht hat. So vermeidet sie es, ihre Charaktere allzu sehr zu vermenschlichen und belässt ihnen ihre rassetypischen Eigenschaften. Die hier auftretenden Schafe wollen ihre Ruhe und möchten lediglich ein wenig Gras, aber sie sind auch neugierig. Ihre Schafsnasen sagen ihnen ganz andere Dinge, als Menschen herausfinden könnten. So riechen sie zum Beispiel sofort, dass Rebecca Glenns Tochter ist und können zweifelsfrei erkennen, welcher der geheimnisvollen nächtlichen Besucher auf der Weide Angst hat oder lügt. Im zweiten Roman werden sie noch aktiver und unternehmen Erkundungsmissionen im dunklen Wald, legen sich mit fremden Böcken an, steigen auf Lastwagen und lassen sich von Bäumen auf potentielle Verdächtige fallen. Dies sind Tätigkeiten, die wohl kein echtes Schaf unternimmt, aber das verzeiht der Leser dieser Herde gerne, da sie ihn mit ihren Eigenheiten, Schlussfolgerungen und Kriminalfällen aufs Beste unterhält und genau das ist es schließlich, worauf es hierbei ankommt. Daniela Hanisch Foto: Daniela Hanisch Foto: Dorit Wiebke Detektive auf 4 Pfoten Schon immer haben Krimis eine ganz besondere Faszination auf uns Menschen ausgeübt. Liebe, Eifersucht, Habgier oder Rache sind nur einige der Motive, die dazu führen, dass geraubt, getötet oder erpresst wird. Genauso vielfältig wie die Motivationen eine Straftat zu begehen, sind auch die Möglichkeiten diese aufzuklären. Gerade in der Literatur erleben wir immer wieder neue Charaktere, die sich mit der Überführung von Verbrechern beschäftigen und zudem überaus unterhaltsam agieren. Denken wir nur einmal an Detektive wie Sherlock Holmes, Columbo 22 | Detektive auf 4 Pfoten oder Miss Marple. An Kalle Blomquist, dem es gelang drei spektakuläre Fälle zu lösen oder Tony Hill, einem der Profiler, der erfolgreich Serienmörder jagt. Die Liste der Kommissare, Detektive, Staatsanwälte, Profiler, Journalisten oder engagierter Hobbykriminalisten ist endlos. Aber was passiert, wenn sich plötzlich Tiere ins Rampenlicht begeben und versuchen, den klassischen Ermittlern den Rang abzulaufen? Tierisch gute Ermittler Sie haben vier Beine, einen tierischen Instinkt und hören auf Na- men wie Randolph, Serrano oder Miss Maple. Die Rede ist hier von gebildeten Hunden, klugen Katzen oder vorwitzigen Schafen, die allesamt einem Hobby nachgehen. Dem Lösen von Kriminalfällen. Auch wenn es ihnen nicht immer leicht fällt, Spuren zu verfolgen, Tathergänge zu rekonstruieren und Verbrecher zu jagen, so ist es doch erstaunlich, was sie mit etwas Hilfe ihrer Menschen zuwege bringen. Bevor es allerdings soweit ist, dass ein Fall gelöst und das Verbrechen gesühnt wird, sind kuriose Missverständnisse und lustige Begebenheiten an der Tagesordnung und verstehen es, den Leser wunderbar zu unterhalten. Wer aber glaubt nun ist es genug, wenn bereits Hunde, Katzen und Schafe als Ermittler agieren dürfen, der irrt. Denn inzwischen gibt es auch einen Insektenkrimi (Die Wanze: Ein Insektenkrimi vom Fischer Taschenbuchverlag, ISBN 978-3596147823), in dem der Käfer Muldoon mit Scharfsinn und Coolness ein gigantisches Komplott aufdeckt oder einen Berliner Tierkrimi (Die Stadt der Tiere: Ein Tierkrimi vom Verlag cbj, ISBN 978-3570215173), der mit einem ganzen Bündnis von Tieren auf- wartet, das erfolgreich gegen die Pharmaindustrie vorgeht. Bei soviel tierischem Instinkt bleibt allerdings eine Frage offen. Denken und Handeln die klugen Vierbeiner wirklich so, wie es ihnen ihre menschlichen Autoren auf den Leib geschrieben haben? Um Ihnen, liebe Leser, einen kleinen Einblick in die Welt der vierbeinigen Detektive zu geben, haben wir für Sie zwei Bücher mit Katzenkrimis ausgewählt, deren Hauptakteure wir Ihnen gerne vorstellen möchten. Sollten Sie nach dem Lesen der Kurzvitas mehr über die vierbeinigen Ermittler und ihre Fälle wissen wollen, finden Sie die vollständigen Rezensionen auf Media.Mania.de. Rita Mae Brown Die Katze lässt das Mausen nicht & Maus im Aus Taschenbuch, 638 Seiten ISBN: 978-3-54828-135-3 Ullstein Verlag, EUR 8,00 Wertung: 23 | Detektive auf 4 Pfoten Mrs. Murphy Eine tierische Detektivin, die mit zahlreichen Fällen und einer überaus hohen Aufklärungsquote den Spitzenplatz in der Kriminalliteratur einnimmt, ist Mrs. Murphy. Eine intelligente, wenn auch etwas eigensinnige, Tigerkatze, die in Crozet, einem kleinen Ort in Virginia, zu Hause ist. 16 ihrer außergewöhnlichen Fälle wurden bereits in deutscher Sprache veröffentlicht und der 17. Band mit dem Titel „Die Weihnachtskatze“ erscheint noch in diesem Jahr. Dabei ist Mrs. Murphy eine ganz gewöhnliche Katze. Mit ihren vierbeinigen Freunden, der Welsh Corgihündin Tee Tucker und der verfressenen und unverschämt fetten Katze Pewter, lebt sie im Haushalt der Posthalterin Harry, die ihren Tieren ein gemütliches Heim bietet. Doch auf die Dauer wird ein warmer Ofen und ein voller Napf ziemlich langweilig und so sieht sich die wissbegierige Bewohnerin, eines mit seltsamen Morden reichlich gesegneten Ortes, dazu veranlasst, ihre Spürnase für sinnvolle Zwecke einzusetzen. An der Seite von Harry, die immer dort zu finden ist, wo gerade ein Verbrechen verübt wurde, ermittelt sie mit Erfolg. Dabei stehen ihr Tucker und Pewter getreu zur Seite und zu dritt bilden sie ein Team, das sogar ihre Harry schon vor mordlüstigen Killern bewahrt hat. Zwei der amüsanten, mit viel ländlicher Atmosphäre versehenen, Fälle der Tigerkatze Mrs. Murphy hat der Ullstein Verlag im Februar 2010 in einem Doppelband veröffentlicht. Eine überaus kostengünstige Variante, um die intelligente Katze kennenzulernen und ihre ungewöhnliche Ermittlungstätigkeit zu verfolgen. Serrano Ganz neu im Metier, aber nicht minder erfolgreich, ist Serrano, der Herrscher eines gediegenen Wohnviertels in Potsdam. Jahrelang hat ihm die holde Weiblichkeit zu Füßen gelegen und war erpicht darauf, von ihm beglückt zu werden. Doch plötzlich, von einem Tag auf den anderen, ist alles vor- Christine Anlauff Katzengold Taschenbuch, 411 Seiten ISBN: 978-3-378-00697-3 Kiepenheuer, EUR 14,95 Wertung: Beziehungen zu ermitteln. Er streift durch sein Viertel, befragt fremde Katzen und beschattet den Mann, der in seinen Augen für das Verschwinden seiner Liebsten verantwortlich zeichnet. bei. Ohne Vorwarnung haben ihm seine Menschen die Männlichkeit geraubt. Benommen und zutiefst enttäuscht steht er da mit schlaffen Beuteln und seine große Liebe Aurelia versteht nicht, warum er sie nicht mehr begehrenswert findet. Über alle Maßen gedemütigt und mit schmerzenden Lenden zieht er in einen alten Keller und hadert mit sich und der Welt. Ein Zustand, der nur eine Nacht andauert. Denn schon am nächsten Morgen ist Aurelia verschwunden und der Fremde, der neu in der Straße wohnt, scheint etwas damit zu tun zu haben. Ohne auch nur einen Moment zu zögern, vergisst Serrano seinen ganzen Stolz und beginnt mit Beharrlichkeit und unter Ausnutzung seiner weitreichenden 24 | Detektive auf 4 Pfoten Foto: Gerda Müller / pixelio.de Ein Kater, wie er im Buche steht. Selbstbewusst und kämpferisch, aber auch sanft und einfühlsam. So beschreibt Christine Anlauff ihren vierbeinigen Detektiv. Die Potsdamer Autorin, die mit „Katzengold“ ihren ersten Krimi verfasst hat, ist inzwischen damit beschäftigt, an einem Fortsetzungsroman mit dem stolzesten, aber auch intelligentesten Kater von Potsdam zu arbeiten. Dorit Wiebke Foto: Regina Károlyi Reise durch den Garten ein Erfahrungsbericht Beim Anblick von Insekten entweicht vielen Menschen nur ein unbestimmter schriller, hoher Ton oder auch ein gellendes „Iiiih“. Dabei ist diese Tierklasse die am häufigsten auf der Erde anzutreffende überhaupt. Etwa 80 Prozent der bekannten Tierarten finden sich unter den Insekten, dies sind immerhin rund eine Million Arten. Und wenn man mal genau hinschaut, kann man als Beobachter von schillernden Farben, ungewöhnlichsten Formen, spannenden Verhaltensweisen und interessanten Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Arten und 25 | Reise durch den Garten - ein Erfahrungsbericht auch Pflanzen und Lebensbedingungen überrascht werden. Nicht zu vergessen ist die Nahrungsquelle, die Insekten beispielsweise den hiesigen Vögeln bieten. Ein insektenarmer Garten wird so schnell zu einem toten Garten, in dem kein Vogel verweilen mag und auch die Pflanzen nicht so recht gedeihen wollen. Grund genug für mich, mit einem Insektenführer bewaffnet auf Garten-Entdeckungsreise zu gehen und mir die „Bevölkerung“ in meinem Garten einmal genauer anzuschauen. Leben im Heidekraut Ich beginne meine kleine Rundreise im Vorgarten, es ist ein heißer Sommertag; auf den ersten Blick entdecke ich nichts Atemberaubendes. Neben dem Insektenführer habe ich auch eine Gartenschere mitgenommen und wie ich die Büsche der Winterheide so sehe, die letzten Winter an den Rändern doch einigen Frostschaden erlitten haben, zücke ich meine Schere. Kaum habe ich begonnen einige trockene Äste wegzuschneiden, bemerke ich schon, dass sich hier einige Käfer ein Quartier gesucht haben: Marienkäfer tummeln sich in der Heide. Mein Insektenführer lehrt mich, dass ihr korrekter Name Siebenpunkt lautet und dass sie fast ausschließlich Blattläuse fressen. In einem „sauberen“ Garten, in denen Blattläusen womöglich mit chemischen Keulen der Foto: Regina Károlyi Garaus gemacht wurde, wird ein Siebenpunkt kaum noch Nahrung finden und sich lieber ein neues Zuhause suchen. Die Schönheit der Engerlinge Gut, ich muss also genauer hinschauen, wenn ich die kleinen Bewohner meines Gartens entdecken will. Ein paar Schritte weiter sehe ich einige Unkräuter in dem neuen Heckenbeet wachsen. Schnell eine kleine Schaufel geholt, schon grabe ich sie gründlich aus, was sollen sonst die Nachbarn denken! Und da finde ich ihn - einen fast drei Zentimeter langen Engerling. Zugegeben, besonders ansehnlich ist er mit seiner aschfahlen Haut, seinen kleinen zuckenden Beinchen in Kopfnähe und den Greifwerkzeugen am Mund nicht gerade. Aber Engerling Foto: Marion Reuter-Müller 26 | Reise durch den Garten - ein Erfahrungsbericht wollen wir doch mal schauen, was aus dieser dicken Made noch wird. Die Bestimmung anhand der Käferlarve fällt nicht leicht, schließlich finde ich aber heraus, dass es sich um die Larve eines Waldmaikäfers handelt. Diese ernähren sich von Wurzeln und entwickeln sich über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren zu den überall verbreiteten Käfern. So erklären sich auch die Jahre, in denen fast keine Maikäfer zu sehen sind. Sofort sehe ich die „dicke Made“ mit anderen Augen und grabe sie sorgfältig wieder in den Boden ein. Dabei entdecke ich doch tatsächlich einen weiteren Engerling. Die mich wirklich störenden Unkräuter reiße ich aus, aber lasse noch ein wenig stehen, so dass die Waldmaikäferlarven genügend Wurzeln finden. Auch sieht es so viel schöner aus, als nur tote Erde zwischen den Einzelpflanzen zu haben, wie man es in vielen aufgeräumten Gärten sieht, und der Boden trocknet zudem nicht so schnell aus. Immer diese ekligen Kelleras- seln überall Es wird Zeit, die Reise fortzusetzen, so mache ich mich auf den Weg auf die Terrasse. Dort stehen haufenweise Kübel, Töpfe, Kästen - da müsste ich dringend mal aufräumen. Manche habe ich seit dem Frühjahr nicht mehr bewegt, neue sind hinzugekommen und verdecken die Gefäße dahinter. Ich beschließe, dass es so nicht bleiben kann, und hieve den ersten tönernen Kasten zur Seite, um einen neuen Platz für ihn zu suchen. So- Kellerassel Foto: Regina Károlyi fort setzt an der Stelle, an der der Kasten stand, ein hektisches Krabbeln an. Unzählige Kellerasseln und auch ein Regenwurm versuchen schnellstmöglich aus der Sonne zu kommen. Dieses Schauspiel habe ich schon oft beobachtet, jedoch möchte ich jetzt - auf meiner Entdeckungsreise durch den Garten - doch gerne etwas mehr über die Asseln erfahren. Das Register meines Insektenführers gibt allerdings überhaupt nichts zu Asseln her. Sollten die Herausgeber die Asseln wirklich vergessen haben? Eine Internetrecherche klärt mich dann aber schnell auf: Kellerasseln Hummel Regina Károlyi 27Foto: | Reise durch den Garten - ein Erfahrungsbericht gehören der Gruppe der Krebse an und sind sogenannte Destruenten. Damit sind sie, wie beispielsweise auch der Regenwurm, so etwas wie die Putzkräfte der Natur. Sie verwerten abgestorbene organische Substanzen und räumen so auf natürliche Art und Weise auf. Zurück im Garten, fällt mir nun auch das Häufchen körnige Erde auf, das sich unter dem Tonblumenkasten genau da angesammelt hat, wo die Asseln zu finden waren. So unansehnlich die kleinen Krebse für uns sein mögen, sie leisten einen wertvollen Beitrag, also schiebe ich zwar noch ein wenig an meiner Kübelsammlung herum, versuche aber dabei keine der Nützlinge zu zerquetschen. Es schwirrt und brummt Kübel können sehr schwer sein, so ruhe ich mich nach dem Rumrücken erst einmal auf der Terrasse aus und schaue dabei auf meine zwei großen Staudenbeete. Es ist Mittagszeit, damit sind auch die Heckenscheren und Rasenmäher in der Umgebung verstummt. Kaum ist es richtig ruhig, höre ich das Brummen und Summen der geflügelten Insekten viel intensiver und gehe nach einer kurzen Pause etwas näher ran. Die Blüten des Oregano, des kleinen Zierlauchs (Allium) und des Weißklees - den ich eigentlich schon längst hätte abmähen müssen - scheinen unter den Hummeln derzeit der Renner zu sein. Emsig besuchen sie Blüte für Blüte und sammeln Pollen ein. Meinem Insektenführer nach dürfte es sich größtenteils um Wald- und Wiesenhummeln handeln. Hummeln leisten beim Bestäuben von Blüten einen Großteil der Arbeit, fliegen sie doch auch bei schlechterem Wetter, kälteren Temperaturen sowie bei Regen. Andere bestäubende Insekten sind dann nicht zu sehen. Ich lese, dass sie auch viele Obstbaumarten bestäuben, und nehme mir vor, dieses Verhalten im nächsten Frühjahr zu beobachten. Besitzer von Obstplantagen sind dankbare Abnehmer von Hummelvölkern, die von Züchtern angeboten werden. Und natürlich werde ich den Hummeln die Kleeblüten lassen, zu selten geworden sind Wiesen mit heimischen Wildkräutern - ich werde versuchen, möglichst vielen dieser blühenden Kräuter und Blumen, die gemeinhin meist als Unkräuter bezeichnet werden, in meinem Garten ein Plätzchen zu sichern. Neben den Hummeln kann ich auch einige Bienen beim Sammeln beobachten. Die Formen, Größen und Färbungen sind vielfältig und ich verbringe später noch einige Zeit beim Stöbern in meinen Insektenbüchern, um mehr über die verschiedenen Bienenarten zu erfahren. Eine sehr gute und anschauliche Quelle bieten hier zum Beispiel die Bände „Blütenpflanzen und ihre Gäste“ und „Bienen, Hummeln, Wespen im Garten und in der Landschaft“, beide sind erschienen im Obst- und Gartenbauverlag. 28 | Reise durch den Garten - ein Erfahrungsbericht Um ein wenig in den Büchern zu blättern, mache ich mir einen frischen Milchkaffee und setze mich in den Schatten. Schon schwirrt etwas um mich herum und als ich die gelbschwarzen Streifen sehe, denke ich sofort an eine Wespe! „Nur nicht danach Biene schlagen, sonst sticht sie“, höre ich eine innere Stimme rufen, die sich verdächtig nach meiner Mutter anhört. Mutig schaue ich aber dieses Mal genauer hin, als sich die vermeintliche Wespe auf den Rand meiner Kaffeetasse setzt: Da erkenne ich, dass sie Schwebfliege jetzt gar nicht mehr so sehr nach einer Wespe aussieht. Und sie scheint nur zwei einzelne Flügel zu haben - hatte ich nicht gelesen, dass Wespen, Bienen, Hummeln als sogenannte Hautflügler stets zwei Flügelpaare haben? Ein Blick in mein Insekten- buch zeigt mir, dass es sich um eine Schwebfliege handelt - sie hat folglich gar keinen Stachel und tarnt sich durch Mimikry, also spiegelt sie vor, sie sei ein gefährliches Raubinsekt, eine Wespe, indem sie deren Farbzeichnung imitiert. Foto: Regina Károlyi Foto: Regina Károlyi Vierfleck-Libelle Bühne frei für die Schönen und Grazilen Die Hitze ist mittlerweile so immens, dass ich im vorerst im Schatten bleibe. Nicht so drei Libellen, die meine Staudenbeete als ihr Jagdrevier ausgewählt haben. Sie bewegen sich so schnell, dass ich kaum mehr als ihre schillernden Farben und ihre schlanken Körper erkennen kann. Mein Insektenführer widmet diesen grazilen Wesen gleich mehrere Seiten, dort kann ich sie mir auf den Fotos ganz in Ruhe anschauen. Libellen sind Räuber, sie ernähren sich von anderen Insekten - so erklärt sich auch, dass sie über den stark frequentierten Blumenbeeten ihre rasanten Runden ziehen. Dann kann ich ja Hoffnung haben, dass sie auch einige der Stechmücken erwischen, die sich jetzt noch im Schatten aufhalten und mir des Abends und nachts wieder das Blut aussaugen wollen. Und immer mal wieder zeigen Schmetterlinge ihre prachtvollen Flügel. Darunter sind gelbe, braun gemusterte und schwarzrote, und sie tragen so schöne Namen wie Zitronenfalter, Landkärtchen, Kleiner Fuchs und Admiral. Schmetterlingslarven sind sehr wählerisch, was ihre Nahrung betrifft. Häufig ernähren sie sich von nur einer einzigen Pflanzenart. Der Kleine Fuchs, das Landkärtchen, der Admiral und das Tagpfauenauge sind beispielsweise auf das Vorhandensein von Brennnesselpflanzen angewiesen. In welchem Garten aber findet man diese ungeliebten Pflanzen noch? Glücklicherweise lassen immer mehr Gartenbesitzer Brennnesseln in einer Ecke des Gartens stehen, eignet sich dieses Foto: Regina Károlyi Heidelibelle Foto: Regina Károlyi Landkärtchen, Admiral und Tagpfauenauge 29 | Reise durch den Garten - ein Erfahrungsbericht Foto: Regina Károlyi Foto: Regina Károlyi Foto: Regina Károlyi alte Heilkraut ja auch wunderbar zur Bereitung von Tees und sogar Salat. Sogar einen winzigen hellblauen Schmetterling kann ich beobachten, jedoch ist er so schnell unterwegs, dass ich keine Chance habe, die Art zu bestimmen. Das Ende der Reise Meine Entdeckungsreise durch den Garten endet für heute, auch wenn ich mich noch gar nicht den Spinnentieren gewidmet habe. Das nehme ich mir für das nächste Mal vor, schließlich können diese anmutigen Lebewesen so viel bieten. Sie kann ich auch an einem regnerischen Tag aufsuchen, denn nicht wenige wählen sich einen trockenen Platz im Gartenhäuschen, am Kaminholzstapel oder zwischen den Deckenbalken der Terrasse aus. Kürbisspinne Das Fokussieren auf Details in der Natur kann entspannen und Ruhe in den stressigen Alltag bringen. Ein eigener Garten ist dafür nicht nötig, überall kann man auf Insektentour gehen, auch in Parks oder im Wald. Es ist längst Zeit wieder genau hinzuschauen, sich auf die Wechselwirkungen in der Natur zu besinnen. Zusammen mit Kindern gewinnt eine solche Entdeckungsreise eine 30 | Reise durch den Garten - ein Erfahrungsbericht Foto: Regina Károlyi weitere Perspektive - wer einmal diese Tiere mit eigenen Augen „erforschen“ durfte und mit Hilfe von Naturführern und weiterführender Literatur verstanden hat, welche Aufgabe sie haben, wird Insekten sicher in einem anderen Licht sehen. Kinder werden das Zusammenspiel in der Natur schnell verstehen. Schwieriger wird es für die Generation, die gelernt hat, selbst einen Garten und damit die Natur ständig „aufzuräumen“, jedes Blatt wegzuharken, jedes Unkraut zu entfernen und exotischen, bunt blühenden Pflanzen den Vorzug vor einheimischen Blumen und Kräutern zu geben. In einem solchen Garten haben die Insekten kaum eine Chance, und somit bleiben auch andere tierische Gäste demselben fern. Dann lasse ich doch lieber die Beine baumeln, genieße das blühende Unkraut und freue mich über summende, flatternde, schwirrende, kriechende Insekten und auch Eichhörnchen, Igel, Vögel und Co., die hier einen Lebensraum finden können. Sandra Wiegratz Helmut Hintermeier, Margrit Hintermeier Bienen, Hummeln, Wespen im Garten und in der Landschaft Nicht nur die moderne Land- und Forstwirtschaft, sondern auch der Trend, Gärten vom Park bis zum Hausgarten akribisch von so genanntem Unkraut freizuhalten und dort hochgezüchtete Blumen anzubauen, haben zu einem enormen Rückgang der heimischen Insektenvielfalt geführt. Hinzu kommt die oft an Hass grenzende Abneigung der meisten Menschen gegen Wespen und andere stechfähige Insekten. Dass Bienen – und nicht nur Honigbienen -, Hummeln und Wespen unsere Gärten bereichern können, zeigt das hier besprochene Buch. Nach einer kurzen Einleitung, die eine Vorstellung der heimischen Hautflügler und eine Erläuterung ihrer Bedeutung für das Ökosystem beinhaltet, erfährt der Leser alles Wissenswerte über die Honigbiene, insbesondere über ihre lange schon mit dem Menschen geteilte Geschichte, die Funktions31 | Reise durch den Garten - ein Erfahrungsbericht weise des Bienenvolkes und die Wichtigkeit der Honigbiene als Bestäubungsinsekt. Ähnlich umfangreich und mit denselben Schwerpunkten, von der „Symbiose“ zwischen Mensch und Biene natürlich abgesehen, ist das Kapitel über die Hummeln und ihre Lebensweise aufgebaut, in dessen Verlauf der Leser auch einige bedeutende Hummelarten kennen lernt. Ein weiteres Kapitel befasst sich mit Solitärbienen, also Wildbienen, die im Allgemeinen keine Staaten bilden. Auch in diesem Abschnitt werden etliche Arten vorgestellt, und es zeigt sich, dass die häufig übersehenen Wildbie- Softcover, 140 Seiten ISBN: 978-3-87596-098-3 Obst- und Gartenbauverlag EUR 14,00 Wertung: nen ebenfalls wichtige Bestäuber sind. Folgerichtig schließt sich ein Solitärwespen-Kapitel an. Recht ausführlich werden zudem die sozialen Faltenwespen, also die hierzulande jedermann bekannten Wespen, sowie die Hornissen als größte einheimische Faltenwespen behandelt. Diese Abschnitte enthalten unter anderem auch nützliche Verhaltensregeln und zeigen auf, dass Wespen und Hornissen im Grunde friedliche Tiere sind und Stiche üblicherweise durch menschliches Fehlverhalten zustande kommen. Dieses Buch ist weit mehr als ein Führer, der sich mit unterschiedlichen Hautflüglern befasst. Es kann zur Artenbestimmung herangezogen werden, setzt seinen Schwerpunkt jedoch auf die Lebensweise und Bedürfnisse der vorgestellten Insekten, vor allem bezüglich der erforderlichen Nistgelegenheiten und Futterpflanzen. Ganz wichtig sind in diesem Zusammenhang die in Text und Bild präsentierten Bauanleitungen für Nistkästen und Hinweise darauf, wie man andere Niststätten schaffen oder erhalten kann, auch im kleinsten Garten. Dass Insektenschutz eine im Grunde wenig aufwändige Angelegenheit sein kann, beweisen diese Anleitungen. Auch zeigt der Autor auf, welche Blühpflanzen sich für die jeweiligen Hautflüglergruppen als Futterpflanzen eignen, und wie man, im Idealfall durch „Vernetzung“ mehrerer Gärten, ein Blütenangebot schaffen kann, das den Insekten ihre gesamte Saison hindurch Nahrung bietet. Dass der Garten trotzdem oder gerade deswegen attraktiv auszusehen vermag, kann 32 | Reise durch den Garten - ein Erfahrungsbericht sich der Leser angesichts einer Fülle aparter Blühpflanzen wie Platterbse, Bechermalven, Traubenhyazinthen, Stockrosen und sogar etlicher Küchenkräuter wie Borretsch und Salbei gut vorstellen. Auch zu den Pflanzen findet man Abbildungen. Darüber hinaus werden weitere Schutzmaßnahmen für Gartenbesitzer und Landwirte beschrieben. Alle Anleitungen sind bebildert. kann etwas zur Erhaltung der für ein funktionierendes Ökosystem immens wichtigen Hautflügler tun und dabei noch hochinteressante Beobachtungen machen. Eines der besten Bücher, die der lesefreudigen Rezensentin je begegnet sind! Regina Károlyi Weitere Empfehlungen Das Buch glänzt durch Praxisnähe, vorzügliche Verständlichkeit auch für völlige Laien und eine enorm detailreiche Darstellung. Theorie und Praxis stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Von „Fachidiotie“ ist nichts zu spüren: Das Buch liest sich angenehm, es fesselt sogar, und der Leser wird sämtliche Hautflüglergruppen mit neuen Augen sehen. Das Werk zeigt, dass Umweltschutz nicht der Politik und Verbänden überlassen werden muss: Jeder Blütenpflanzen und ihre Gäste, Teil 2 Softcover, 165 Seiten ISBN: 978-3-87596-116-4 Obst- und Gartenbauverlag, EUR 12,50 Der neue Kosmos Insektenführer Softcover, 450 Seiten ISBN: 978-3-44011-924-2 Kosmos, EUR 24,90 Welches Insekt ist das? Softcover, 253 Seiten ISBN: 978-3-44012-398-0 Kosmos, EUR 14,95 Foto: Thorben Wengert / pixelio.de wird). Diese Zeckenart zeichnet sich durch drei verschiedene Stadien aus. Auf die aus den Eiern der Vorgeneration schlüpfende Larve -sie ist an den drei Beinpaaren zu erkennen, alle anderen Stadien haben vier Beinpaare- folgt ein Nymphenstadium (von denen andere Arten mehrere auseinanderfolgende Stadien kennen) und dann das adulte Tier. Der ausgeprägte Geschlechtsdimorphismus, also die Tatsache, dass sich die Geschlechter bei Zecken sehr stark unterscheiden, ermöglicht es, das Weibchen vom adulten Männchen zu unterscheiden, dass nur kurz Blut saugt und erst nachdem das Weibchen vollgesogen ist, dieses begattet (und kurz darauf stirbt). Ihren Wirt - meist Nager, selten Zecken - Plagegeister auf Besuch Wer Katzen- und Hundehalter ist, kennt sie, die Plagegeister, die gefühlt in letzter Zeit zu Hunderten und Tausenden Wiesen und Waldränder bevölkern und dem Haustier auflauern - und leider auch den Menschen zunehmend als Wirt akzeptieren. Nach einem längeren Gassi gehen können schon mal ein bis zwei Dutzend dieser Spinnentiere im Fell des Hundes gefunden werden. Panik ist zwar unangebracht, doch die richtige „Zeckenzange“ sollte zur Hand sein, um die Leder- oder Schildzecken, von denen es ca. 850 Arten gibt, aus der Haut zu ziehen. Ein Tier- oder Menschenarzt ist meist 33 | Zecken - Plagegeister auf Besuch nicht erforderlich, doch sorgfältig sollte man schon zu Werke gehen und vor allem das kleine Insekt sofort auf eine weiße Unterlage legen und beobachten, ob es sich bewegt und loskrabbelt. Ist dies der Fall, besteht kein Anlass zur Sorge, rührt sich der Krabbler nicht mehr, ist eine Überprüfung der Wunde erforderlich, denn Reste des Saugapparates dürfen keinesfalls zurückbleiben. Biologie Größte Verbreitung findet in Deutschland der „Gemeine Holzbock“ (von dem im Weiteren allgemein als „Zecke“ gesprochen Foto: Stefan Erlemann Systematik (Auszug) - Lederzecken (Argasidae) o Taubenzecke (Argas reflexus) o Ohrenzecke (Otobius megnini) - Schildzecken (Ixodidae) - Ixodes o Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus) o Hirschzecke (Ixodes scapularis) o Igelzecke (Ixodes hexagonus) o Fuchszecke (Ixodes canisuga) - Rhipicephalus o Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) - Buntzecken (Dermacentor) o Schafzecke (Dermacentor marginatus) o Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) o Amerikanische Hundezecke (Dermacentor variabilis) Foto: Stefan Erlemann 34 | Zecken - Plagegeister auf Besuch Foto: Stefan Erlemann größere Säugetiere wie Rehe oder Wildschweine, Haustiere, Nutztiere oder den Menschen - finden die Zecken mit Hilfe des HallerOrgans in den Tarsen - dem Insektenfuß - des vorderen Beinpaares. Mit ihm vermögen Zecken Ammoniak, Kohlendioxid, Milchsäure und Buttersäure zu erkennen, die im Atem und Schweiß der Wirte enthalten sind. Zudem sind die Erschütterungen der Wirte von der Zecke fühlbar. Nachdem der Wirt gefunden ist, sucht die Zecke eine geeignete Körperstelle und sticht in die obere Hautschicht (definitionsgemäß handelt es sich hierbei nicht um einen Biss!). Zusätzlich gibt die Zecke vier verschiedene Wirkstoffe in die Wunde ab. Erstens einen Gerinnungshemmer, um das Blut des Wirtes flüssig zu halten, zweitens einen Klebstoff, der verhindern soll, dass sich die Zecke löst (oder lösen lässt). Drittens ein Betäubungsmittel damit der Wirt nicht merkt, das er gestochen wurde und viertens einen Entzündungshemmer, um die Immunantwort des Wirtes zu verzögern oder zu verhindern. Jedes Stadium muss einmal Blut saugen, um sich weiter zu entwickeln. Nach dem Saugvorgang des adulten Weibchens muss dieses begattet werden und beginnt in den nächsten Tagen mit der Ablage von 2.000 bis 3.000 Eiern ehe es stirbt. Diese entwickeln sich zu Larven und ein neuer Zyklus beginnt. Lebensfähig ist jedes Stadium mehrere Wochen bis zu einem Jahr, ehe es einer Blutmahlzeit bedarf. Längere Zeiten ohne Blut sind nicht bewiesen und gehören ins Reich der Legende. Natürliche Feinde haben Zecken zwar auch, doch ist die Population dadurch kaum gefährdet. Vor allem sehr kalte Winter (unter -20°C), einige Pilzarten, Vögel, Nematoden und parasitäre Wespen sind zu nennen, doch der gezielte Angriff auf die sich in einigen Regionen immer mehr ausbreitenden Zecken ist kaum erforscht und wird noch diskutiert. Krankheiten Ist es bei Haustieren meist nicht erforderlich, einen Arzt aufzusuchen, 35 | Zecken - Plagegeister auf Besuch sollte man beim Menschen den Ort des Stiches genau betrachten und einige Tage beobachten. Zecken übertragen zwar selten, doch in einigen Risikogebieten auch häufiger gefährliche Krankheiten wie Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Babesiose, Ehrlichiose und Rickettsiosen. Vor allem die Lyme-Borreliose, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi übertragen wird, löst eine tückische, chronisch verlau- fende Krankheit aus, die Organe, Nervensystem, Gelenke und Gewebe betreffen kann und kaum heilbar ist. Auch FSME, gegen die eine ursächliche Behandlung nicht möglich ist, gehört in einigen Gebieten zum Spektrum der Krankheiten, die vom „Gemeinen Holzbock“ übertragen wird. Zwar verläuft sie selten gefährlich oder überhaupt mit erkennbaren Symptomen, kann aber durchaus auch zum Tod des Patienten führen. Foto: Stefan Erlemann Selbsthilfe Wenn man eine Zecke entdeckt egal ob beim Hund, der Katze oder am eigenen Leib, sollte man eine passende Zeckenzange, besser noch einen Haken neuerer Produktion nehmen und die Zecke gemäß der Anleitung heraus ziehen. Hausmittel, die die Zecke betäuben, töten oder beschädigen, sind unbedingt zu vermeiden, da die Zecke als Reaktion noch mehr ihrer Wirkstoffe und damit auch eventuelle Bakterien in die Wunde injiziert. Wer über keine ruhige Hand oder nicht die nötige Erfahrung verfügt, sprich entweder kein Haustier hat oder sehr selten eine Zecke zu Gesicht bekommt, sollte die Aufgabe, die Zecke unbeschädigt aus der Stich36 | Zecken - Plagegeister auf Besuch wunde zu ziehen, n i c h t selbst übernehmen. Ein Hundehalter „opfert“ sich gerne (und o h n e Risiko) und auch ein Arzt braucht nur Sekunden, um die Zecke zu entfernen und die Wunde zu desinfizieren - was im Übrigen jeder tun sollte. Eine noch laufende Zecke anzufassen ist übrigens kein Problem, sie bei- ßen nicht und wollen nur eins, fliehen und in Ruhe zustechen. Also am besten nach jedem Spaziergang sofort Kleidung und freie Körperstellen absuchen und die herumlaufenden Zecken einfach einsammeln. Zerquetschen sollte man die Plagegeister mit einem sehr festen Gegenstand, sie halten enorm viel aus und sind äußerst robust gegen Beschädigungen gefeit. Auch der große Blutfleck sollte nicht unterschätzt werden, den die vollgesogene Zecke hinterlässt! Stefan Erlemann Foto: Stefan Erlemann Spanischer Macho an Terminal 2 Schwarz, klein, knuffig und verschmust – so lauteten die Kernpunkte meines Wunschzettels, als ich mich auf die Suche nach meiner ersten Katze machte. Sobald mein Entschluss einen pelzigen Freund zu holen stand, ging es ans Zettel schreiben. Was galt es zu beachten? 1. Wo hole ich die Katze? Tierheim? Züchter? Viel zu einfach! Ich entschied mich für die Tierschutzorganisation „Costa Blanca Animals“, die sich um Straßenkatzen in Spanien kümmert. Je nach Charakter und Gesundheitszustand des Tieres werden sie nach Deutschland vermittelt oder in verschiedenen Auffangstationen untergebracht. Also beobachtete ich das Forum der Organisation und schaute, welche Katzen vermittelt werden sollten. 2. Was brauche ich für eine Katze? Während ich aufmerksam das Forum beobachtete, hatte ich viel Zeit zur Informationsbeschaffung. Also deckte ich mich mit zahlreichen Ratgebern ein und bereitete mich mit deren Hilfe auf das Leben mit einem pelzigen Mitbewohner vor. 3. Der spanische Macho muss es sein Schwarz, klein, knuffig – erinnern Sie sich? Und dann kam Leon ... Auf dem ersten Foto, das ich von 37 | Kolumne: Spanischer Macho an Terminal 2 Mit diesen Bildern eroberte der spanische Macho mein Herz ihm sah, fauchte er wie ein Großer, hatte eine verbeulte Nase und Kratzer im Gesicht – er kam gerade von einer Prügelei. Auf dem zweiten Bild schaute er wie ein Engel in die Kamera. Und schwups, mein Herz gehörte ihm. „Passt wie die Faust auf‘s Auge!“, war die Reaktion meines Freundeskreises auf die Fotos – wie soll ich das verstehen? 4. Terminal 2 Gefühlt eine Ewigkeit – in Wirklich nur zwei Monate – später. Die Vorkontrolle (damit Leon in gute Hände kommt) hatte ich hinter mir, die Wohnung war katzentauglich eingerichtet (jeder bewunderte den riesigen Kratzbaum) und ich erhielt endlich die lang erhoffte Nachricht, dass ein Flugpate gefunden war, der meinen Traummann von Alicante nach Hamburg im Flugzeug mitnahm. Ein Freund wurde verdonnert, mit auf den Flughafen zu kommen, und los ging‘s in einem kleinen Ford Ka – ich glaube, es war die schlimmste Stunde des Freundes! Aufgedreht, mit großer Transportbox bewaffnet, hippelte ich der Ankunft des Flugzeugs entgegen. Endlich landete der Flieger und natürlich kam der gute Herr mit Leon als Letztes aus der Kontrolle. Überglücklich nahm ich den kleinen Roten in Empfang. Im Auto setzten wir ihn dann von der kleinen Tasche in die große Box um. Leider ließ ziemlich genau zu diesem Zeitpunkt die Wirkung des Beruhigungsmittels nach, das er morgens in Spanien bekommen hatte. Während wir mitten auf der Autobahn waren, bewies Leon erstmals, das er ein gestandener Kerl mit kräftigen Muskeln ist: Er brach das Gitter aus der Box, entwischte meinem Beifahrer und sprang auf die Rückbank. Als er über die Hutablage 38 | Kolumne: Spanischer Macho an Terminal 2 spazierte, provozierte er die Vollbremsung des Autos hinter mir. Immer noch benommen durch das Beruhigungsmittel, legte er sich dann hinter den Beifahrersitz in den Fußraum und schlief wieder ein. Da soll nochmal jemand sagen, dass Männer dumm seien, das war der perfekte Platz, um nicht eingefangen zu werden. 5. Endlich Zuhause In allen Ratgebern steht, dass man Katzen erst einmal ankommen lassen sollte. Bei der Ankunft war ein Raum für Leon vorbereitet mit leckerem Fressen, Wasser und Katzenklo. Ich schnappte mir ein Buch und setzte mich in eine Ecke. Na von wegen „Katzen brauchen Eingewöhnungszeit“! Ich hatte das Buch noch nicht aufgeschlagen, da saß Leon schnurrend auf meinem Schoß und forderte seine Kuscheleinheiten. 3 Jahre später Mittlerweile darf ich schon mehr als drei Jahre bei Leon wohnen – ja, sie haben richtig gehört. Seit einem guten Jahr trollt eine weitere Katze durch die Wohnung, die ich für die beiden bezahlen darf. Auch die Zweite ist nicht schwarz, aber immerhin klein und knuffig ... und eine kleine Hexe. Beide haben mich auf jeden Fall gut erzogen und voll im Griff. Auch wenn sie sich einige Kosenamen wie „Monster“, „Hexe“ oder „Stinker“ redlich verdient haben, ich möchte sie nicht mehr missen. Vera Schott Costa Blanca Animals Leon stammt ebenso wie meine zweite Katze aus Spanien. Dort arbeiten verschiedene Organisationen daran, den Straßenkatzen und -hunden ein besseres Leben zu vermitteln und sie vor dem sicheren Tod zu bewahren. Die Aufgabengebiete von Costa Blanca Animals sind weit gestreut und reichen von der Kastration von Straßenkatzen über das Aufpeppeln und die Pflege von Tieren bis hin zur Vermittlung dieser und der Kontrolle, dass sie in ein gehütetes Zuhause kommen. Costa Blanca Animals lebt von der Hingabe der Menschen und von Ihrer Hilfe. Wie Sie schon mit kleinen Dingen den Tieren helfen können, finden Sie unter: www.cbanimals.org Umzug Gewinner des Geschichten-Wettbewerbs „Auf vier Pfoten“ Mara hatte nur einen Wunsch: sie wollte eine Katze. Denise hatte eine und die war so süß, deshalb besuchte Mara ihre Freundin besonders oft. „Kommst du wegen Mia oder wegen mir!“, fragte Denise oft. Die Katze war zwar lieb, aber sie konnte ihr nicht helfen, wenn Mara sich bei den Hausaufgaben nicht auskannte. Sie konnte ihr weder die richtige Lösung im Mathematikunterricht zuflüstern, noch konnte sie ihr beim Volleyball den Ball zuspielen. Das alles konnte nur Denise. Doch Denise musste umziehen und sie würden sich nur noch ganz selten sehen. „Wer soll mir denn nun helfen, wenn ich nicht mehr weiter weiß?“, fragte Mara traurig, als sie davon erfuhr. „Simone hilft dir bestimmt. Sie ist ja auch deine Freundin!“, versuchte Denise aufzumuntern. Klar war Simone ihre Freundin, aber nicht so eine gute wie Denise. Denise konnte sie alles anvertrauen. Sie wusste zu jedem Problem eine Lösung. Simone hingegen war toll39 | Umzug patschig und ihr musste immer geholfen werden. „Ich habe jetzt dir immer geholfen und nun hilfst du Simone. So schwer ist das doch nicht, ich habe es ja auch bei dir geschafft!“, ermutigte Denise weiter, obwohl sie am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre. Sie musste aber stark sein, das hatten ihre Eltern von ihr ver- Margit Kröll Autorin 1983 in Schwaz geboren, schreibt Margit Kröll seit ihrem zehnten Lebensjahr. Bis heute hat sie 13 Bücher fertig gestellt. Der Schwerpunkt ihrer Geschichten sind Bauernhofgeschichten sowie Krimis und Romane für Kinder. Drei ihrer Bücher wurden bereits veröffentlicht. Margit Kröll arbeitet als Kinderbetreuerin in einem Kinderhotel. Veröffentlichungen Johanna … wie alles begann! (Edition Tirol, 2004) Katharina … seit damals ist sie ganz anders geworden! (Edition Tirol, 2005) Johanna … und die Entführung! (Edition Tirol, 2007) langt. Nur noch wenige Tage war sie da, bevor sie umziehen musste. „Zieh doch einfach bei mir ein! Meine Eltern haben bestimmt nichts dagegen!“, schlug Mara vor, doch Denise verneinte. Auch wenn sie viel lieber hier geblieben wäre, ein Leben ohne ihre Eltern wollte sie sich nicht vorstellen. Am nächsten Tag kam Denise weinend zur Schule. Sie konnte einfach nicht mehr stark sein. Als sie am Vortag die wichtigsten Sachen zusammengepackt hatte, packte ihr Vater ein paar Dinge wieder aus. Bei den Quitschtieren von Mia hatte sich Denise noch nicht viel gedacht. Schließlich hatten sie viele Zahnabdrücke und waren alt. Vielleicht bekam sie im neuen Zuhause neue Spielsachen für Mia. Doch auch das Katzenstreu und Katzenfutter wurden wieder ausgepackt. „Tut mir leid, aber wir können Mia einfach nicht mitnehmen!“, gestand der Vater. Denise konnte und wollte es nicht verstehen und protestierte. Am liebsten hätte sie das Angebot von Mara nun doch angenommen. „Was sollen wir dann mit Mia machen?“, schluchzte das Mädchen. Die Eltern glaubten, bis zur Ab40 | Umzug reise noch jemanden zu finden, der sich um das Tier gut kümmern würde. Leider konnte Denise ihre beste Freundin nicht fragen. Maras Vater hatte eine starke Allergie gegen Katzenhaare, deshalb musste das Mädchen auch immer mehrmals seine Hände waschen, sowie seine Kleidung wechseln, bevor es wieder nach Hause kam. Auch wenn es die schwarz-weiß getigerte Katze bei Mara gut gehabt hätte, die Gesundheit des Vaters konnte nicht riskiert werden. Den Traum von einer eigenen Katze würde sich nie erfüllen. „Ach Mia, ich werde dich auch vermissen!“, sprach Denise vor sich hin, als Mara zu besuch war. „Was heißt hier: auch?“, wunderte sich die Freundin. So erzählte Denise, was ihr seit ein paar Tagen noch auf dem Herzen lag. Mara umarmte Denise. Sie wusste, wie sehr sie an Mia hang. Wenn sie schon weg musste, hätte sie wenigstens gerne ihre Katze bei sich gehabt. Mia gab ihr immer Trost, wenn sie traurig war. Sie konnte sie am besten wieder aufheitern. Was sollte sie jetzt bloß in einer neuen Umgebung machen, wenn sie weder Freunde noch Trostspender bei sich hatte. „Ich werde dich so oft, wie möglich besuchen kommen!“, versuchte Mara ihre Freundin aufzuheitern, doch die Tränen kullern übers Gesicht und wurden immer mehr. „Ich will doch nicht weg!“, schluchzte sie. Wie konnte sie denn wegziehen, wenn sie doch nicht einmal einen guten Platz für ihre Katze hatte. Mia hatte es doch verdient in einem guten Umfeld zu sein. „Ich wünschte dein Vater hätte keine Allergie!“, murmelte Denise. Damit sprach sie Mara aus der Seele. So sehr hätte sie ein Haustier gehabt, aber durch die Allergie war es mehr als unmöglich. Der letzte Schultag für Denise war angebrochen. Gleich nach der Schule würden sie die restlichen Sachen packen und dann losfahren. Dabei hatte Mia doch immer noch nicht einen Platz gefunden! „Ich werde dich vermissen!“, verabschiedete sich Simone von Denise, „Hoffentlich kannst du zu meinem Geburtstag kommen, ich würde mich sehr freuen!“ Da fiel Mara etwas ein. Simone redete schon seit Monaten von einem Haustier. Sie wünschte sich nichts sehnlicher als ein Tier zum Geburtstag. Nur hat sie sich noch nicht wirklich entschlossen. Einmal wollte sie einen Fisch, dann einen Hund, ein anderes Mal fand sie eine Maus als perfektes Haustier. Vielleicht mochte sie ja eine ganz liebe Katze. Und nachdem Mara und Simone befreundet waren, konnte Mara sie oft besuchen und somit auch auf Mia schauen. Denise war mit dem Vorschlag einverstanden. Sie wusste zwar nicht, ob Simone das beste Frauchen für Mia war, aber Mara schaute auch auf sie. „Ja, eine Katze, das ist es!“, jubelte Simone. Denise brachte vor ihrem Umzug Mia zu Simone, die sich über das verfrühte Geburtstagsgeschenk sehr freute. “Ich werde mich gut um Mia kümmern!“, versprach Simone und streichelte das schnurrende Tier. Zum letzen Mal nahm Denise ihr Haustier auf dem Arm und verabschiedete sich von ihm. „Dein Schnurren werde ich vermissen. Und wer soll mich jetzt wecken? Da ist niemand mehr, da auf vier Pfoten sich an mein Bett schleicht, hinaufspringt und mir 41 | Umzug dann mein Gesicht abschleckt!“, flüsterte das Mädchen. Der Abschied war schwer, aber Denise wusste jetzt, dass Mia es gut haben würde. Außerdem konnte sie ihre Katze jederzeit besuchen kommen. Simone versprach ein paar Fotos zu schicken. Geschichte von Margit Kröll Geschichten-Wettbewerb im Media Mania Magazin Ihre Geschichte soll auch im Media Mania Magazin erscheinen? Dann nehmen Sie an unserem Geschichten-Wettbewerb teil, der sich thematisch immer an dem Schwerpunkt des Magazins orientiert. Überzeugen Sie uns mit einer originellen Idee und einer tollen Umsetzung. Die beste Einreichung wird dann im Media Mania Magazin veröffentlicht. Teilnahmebedingungen und Informationen zu benötigten Materialien, Umfang und Format erhalten Sie auf Media-Mania.de. Die nächsten Wettbewerbe Dezember: Kulinarisches Einsendeschluss: 16.10.10 Februar: Mythen und Legenden Einsendeschluss: 16.12.10 April: Computer- und Videospiele Einsendeschluss: 16.02.11 Teilnahmebedingungen und Informationen Wenn Katzen kochen könnten Leckeres für Naschkatzen und Gourmets Seitdem die Katze ein Haustier ist, hat der Mensch die Nahrungssuche zum größten Teil bei ihr übernommen. Der Katzenbesitzer muss entscheiden, welches Futter er für sie kauft oder zubereitet. Traute Cramer hat nun ein Buch herausgebracht mit dem Titel „Wenn Katzen kochen könnten“ und möchte darin zeigen, welche Gerichte Katzen gerne in ihrem Napf wiederfinden und bei was ihnen das Wasser im Mäulchen zusammen läuft. Nach dem Vorwort beginnt das Buch mit einer sehr ausführlichen und lehrreichen Einführung, die man unbedingt lesen muss, bevor man seiner Katze etwas kochen möchte. Dabei geht es vor allem darum, zu zeigen, was eine Katze an Nährstoffen braucht und worauf sie verzichten kann. Ebenso wird besprochen, was man einer Katze auf keinen Fall auftischen sollte, da es einige Dinge gibt, von denen der Mensch zwar denkt, dass es einer Katze gut tun muss, es aber sogar schädlich sein kann. Es wird auch der Vergleich zwischen selbst zubereiteten Leckereien und 42 | Umzug Fertigfutter gezogen, den man sich unbedingt einmal durchlesen sollte, bevor man einem falschen Idealismus verfällt. Nach der Einführung folgen die Rezepte. Bereits beim Vorwort wird der Leser aufmerksam und grinst beim Lesen des Buches. Die Autorin Traute Cramer berichtet darin, wie sie zu sieben vierbeinigen Mitbewohnern gekommen ist und wie diese sieben Katzen sie und ihre Familie Schritt für Schritt dazu gebracht haben, ihnen ihr Lieblingsessen zu kochen. Es ist das perfekte Bild einer Familie, die von ihren kleinen Vierbeinern gut unter Kontrolle gehalten wird, wobei dies auf eine solch liebevolle Art geschildert wird, dass sich jeder Katzenliebhaber wiederfinden kann. Damit ist dann schon das Eis gebrochen und man liest neugierig weiter. Traute Cramer Wenn Katzen kochen könnten Softcover, 32 Seiten ISBN: 978-3-86127-125-3 Cadmos, EUR 5,95 Wertung: Die Einführung ist wie oben bereits erwähnt sehr wichtig und man sollte sie auf jeden Fall lesen, wenn man seiner Katze nicht ungewollt etwas Schlechtes tun möchte. Es ist sehr vorteilhaft, dass darin auch die Irrtümer angesprochen werden, die weit verbreitet sind. Dadurch wird der Leser vor vielen Fehlern bewahrt, die seiner Katze schaden könnten. Obwohl sehr genau erklärt wird, welche Vitamine und Nährstoffe eine Katze benötigt, wird leider nicht gesagt, wie viel eine Katze davon ungefähr braucht und was den Tagesbedarf einer Katze abdecken könnte. An dieser Stelle ist die Einführung bedauerlicherweise sehr schwammig und könnte präziser sein. Die Rezepte sind einfach gehalten und können mit wenig Aufwand nachgekocht werden. Das Gelingen ist dabei garantiert. Ob es der eigenen Katze allerdings schmeckt, muss jeder selbst herausfinden. Es gibt bekanntlich Katzen, die alles fressen, und andere ernähren sich nur von Trockenfutter und Garnelen. Letzteren kann man noch Foto: Gerda Müller / pixelio.de 43 | Umzug nicht mal mit Leckerlis kommen, da werden sie beim selbst gekochten Essen auch sehr wählerisch sein. Daher hilft nur ausprobieren und genießen, wenn es dem kleinen Vierbeiner schmeckt. Die Autorin gibt bei jedem Rezept noch Tipps und erzählt, welche von ihren Katzen es warum bekommt. Das kann sehr hilfreich sein, besonders wenn man eine kranke oder übergewichtige Katze hat. Die Fotografien sind einfach genial. Man hat das Gefühl, die Katzen direkt vor einem sitzen und den Leser mit einem frechen Blick oder einem wohlgenährten MäulchenAbschlecken bedenken. Sie runden das Buch ab und peppen es gleichzeitig auf. Vera Schott Meine liebsten Haustiere aus Perlen Die Vielfalt der Tierwelt begeistert und fasziniert ob ihrer Bandbreite der Formen und Farben. Schon die Hundewelt allein hat vielerlei Abarten und die Vogelarten überraschen mit immer neuen Abwandlungen. Kein Wunder, dass es auch beim Fädeln von Tieren aus Perlen eine große Bandbreite an möglichen Modellen gibt. Eine neue Auswahl davon zeigt Ingrid Moras in „Meine liebsten Haustiere aus Perlen“. Das Basteln mit Rocailles und Indianerperlen erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl und ist für Anfänger etwas fummelig, da man mit den kleinen Perlen arbeitet. Deswegen beginnt dieses Bastelbuch mit einer ausführlichen Anleitung, was alles beim Perlenfädeln zu beachten gilt. Zuerst wird das benötigte Handwerkszeug wie Perlen, Draht oder Sticknadel und deren Funktion vorgestellt. Danach wird erklärt, wie generell das Fertigen plastischer Körper funktioniert und worauf man bei bestimmten Körperteilen wie Flügeln oder Ohren achten muss. 44 | Umzug Hat man die Einleitung verinnerlicht, ist das Ausführen der Bastelanleitungen sehr einfach. Jedes vorgestellte Tier ist als Bild vorhanden, so dass man gleich sieht, wie das Ergebnis wirken soll. Für die Fertigung gibt es eine ausführliche Materialliste und schriftliche Anweisungen. In der Mitte des Buches findet man dann die übersichtliche Fädelanleitung des Tiers. Die Bandbreite reicht von Huskys und Kaninchen bis hin zu Hamstern und Stachelmäusen, also dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. In „Meine liebsten Haustiere aus Perlen“ dreht sich natürlich wieder einmal alles um Tiere, die man aus Draht und Rocailles selbst herstellen kann. Wie gewohnt gibt es hier erst einmal eine Einführung, in der farbig dargestellt die Herstellung komplizierter Körperteile der Tie- Ingrid Moras Meine liebsten Haustiere aus Perlen Softcover, 32 Seiten ISBN: 978-3-83883-203-6 Christophorus, EUR 7,50 Wertung: re erklärt wird. Dann beginnen die einzelnen Tiermodelle. Enthalten sind an Tierarten der Glanzsittich, Bourkesittich und Reisfink, Collie, Dalmatiner, Löwenkopfkaninchen und viele mehr. Alle der enthaltenen Bastelvorschläge werden dreidimensional gearbeitet. Durch die zahlreichen Abbildungen erhält der Leser eine gute Vorstellung von den später entstehenden Werken. Die ausführlichen schriftlichen Anleitungen zur Fertigung sowie die Materiallisten stehen jeweils den betreffenden Bildern gegenüber. So kann der Leser gezielt Perlen für bestimmte Tiere einkaufen. Am wichtigsten jedoch sind die Fädelzeichnungen im Vorlagenheft. Alle Tiervorlagen sind groß und übersichtlich gezeichnet. Jede Fädelreihe wird separat aufgeführt. Bei kniffligen Richtungswechseln gibt es eine detaillierte Abbildung mit Fadenverlauf. Da die Perlen passend farbig eingezeichnet sind, kann man die Muster hier einfach nacharbeiten, ohne zu den Fotos blättern zu müssen. Wieder einmal präsentiert Ingrid Moras eine Vielzahl an unterschiedlichen putzigen Tierarten, die der Leser mit Draht und Rocailles zum Leben erwecken kann. Letztlich bleibt es dem eigenen Geschmack überlassen, welche Tiere man gerne basteln würde. Am besten wirft man vorher einen Blick ins Buch. Empfehlungen zum Basteln von Perlentieren Ingrid Moras Perlentiere plastisch & flach Softcover, 32 Seiten ISBN: 978-3-41956-707-4 Christophorus, EUR 6,90 Wertung: Rezension auf Media-Mania.de Ingrid Moras Perlentiere aus aller Welt Softcover, 32 Seiten ISBN: 978-3-86673-162-2 Christophorus, EUR 7,50 Wertung: Rezension auf Media-Mania.de Ingrid Moras Meine ersten Perlentiere Softcover, 32 Seiten ISBN: 978-3-41956-827-9 Christophorus, EUR 7,50 Wertung: Rezension auf Media-Mania.de Ingrid Moras Daniela Hanisch Die schönsten Perlentiere Hardcover, 62 Seiten ISBN: 978-3-41953-442-7 Christophorus, EUR 9,90 Wertung: Rezension auf Media-Mania.de 45 | Umzug Feedback Liebe Leser, diese Ausgabe ist uns allen sehr ans Herz gewachsen. Über Feedback egal ob positiv oder negativ - würden wir uns sehr freuen. Sie können uns jederzeit Ihre Meinung schreiben an: [email protected] Vielen Dank und bis Dezember! Vera Schott Ausblick Kulinarisches Impressum Chefredaktion Daniela Hanisch Vera Schott Satz Vera Schott Lektorat Regina Károlyi Christina Liebeck Andreas Suchanek Laura Wasiluk Sandra Wiegratz Redaktion Stefan Erlemann 46 | Feedback, Ausblick & Impressum Daniela Hanisch Regina Károlyi Christina Liebeck Vera Schott Laura Wasiluk Dorit Wiebke Sandra Wiegratz Anschrift Media-Mania.de O‘Swaldstraße 41 22111 Hamburg Tel.: 040 - 50 69 38 29 [email protected] Zum einjährigen Erscheinen des Media Mania Magazins widmen wir uns ganz den kulinarischen Leckereien, die die Adventszeit jedes Jahr für uns bereit hält. Natürlich darf auch ein JahresAbschluss nicht fehlen. Lassen Sie sich überraschen! Bis zur nächsten Ausgabe, das Team von Media-Mania.de