Liebe Frau Musterfrau

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Liebe Frau Musterfrau
R. Binder, ÖDP KV Würzburg Stadt und Landkreis
Sterenstr. 9, 97074 Würzburg
Herrn Pilhofer
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Per Email
R. Binder
ÖDP KV Würzburg
Sterenstr. 9
97074 Würzburg
[email protected]
www.oedp-wuerzburg.de
Tel.:
Fax:
0931-783123
0931-7846793
Würzburg, den 20.02.2014
Sehr geehrter Herr Pilhofer,
auf Ihre Fragen antworte ich Ihnen wie folgt:
1. Wofür setzen Sie sich als Lösung auf dem Mozartareal ein?
Wir setzen uns für das von Dr. Steidle vorgeschlagene „Residenzforum“ ein. Dieses kann
ein Kultur-, Willkommens- und Weltkulturerbe-Zentrum sein, mit einem Anteil eines
Würzburg-Museums (in Kooperation mit dem Mainfränkischen Museum), schulischer
Nutzung und ein Ort der Begegnung in Würzburg. Das Forum soll mit den Bürgern, mit
Stiftungen und staatlichen Stellen zusammen entwickelt werden.
Die Hofstraße soll Fußgängerzone werden. Um den Moenus-Brunnen soll ein Platz mit
Aufenthaltsqualität entstehen. Würzburger und Gäste haben auf der Achse HofstraßeDomstraße Besseres verdient als den jetzigen Zustand.
Wir brauchen kein neues Einkaufscenter in der Innenstadt, insbesondere nicht auf dem
Mozart-Gelände. Als Kontrast zum Online-Handel wünscht der Gast Einkaufserlebnis und
Qualität, was kleinteiliger Einzelhandel bietet. Eine Ausweitung der Verkaufsflächen
bringt nur eine Verlagerung der Kundenströme, keine Steigerung.
2.
Sollen die Pavillons auf dem Bahnhofsvorplatz erhalten bleiben? Warum / Warum nicht?
Ja, sie sollen erhalten bleiben, weil sie ein Denkmal der 50´er Jahre sind und weil –
renoviert und sinnvoll genutzt – sie zum Bahnhofsvorplatz und zum Ringpark gut passen.
Man muss sich nicht wundern, daß Bauten verfallen und dann abstoßend wirken, wenn
man Jahrzehntelang nichts macht. Das war bislang die unbefriedigende Taktik der Stadt,
die ihre Verantwortung als untere Denkmalschutzbehörde nicht wahrnimmt.
3.
Gibt es von ihnen ein uneingeschränktes Ja zur Linie 6? Warum / Warum nicht?
Ja, auf jeden Fall. Die Straßenbahn ist das umweltfreundlichste und wirtschaftlichste
Verkehrsmittel überhaupt. Es ist allen anderen Varianten, auch des öffentlichen
Nahverkehrs, was die Kapazitäten anbelangt deutlich überlegen. Gerade für Würzburg im
Kessel ist es enorm wichtig, mehr Menschen in den öffentlichen Nahverkehr zu bringen.
Dafür muss er schnell sein und das ist er nur mit eigener Trasse. Außerdem brauchen
unsere Studenten, die sich in überfüllten Bussen drängen, dringend die Straßenbahn
4.
Befürworten Sie einen 2. Verkaufsoffenen Sonntag ? Warum / warum nicht?
Nein, wir werden einer weiteren Aushöhlung der Sonntagsruhe nicht zustimmen. Der
arbeitsfreie Sonntag ist kein Verbot, sondern ein Vorrecht für alle Menschen, für Käufer
und Verkäufer. Die Ladenöffnungszeiten unter der Woche sind bereits ausgeweitet
worden.
5.
Werden Sie in den nächsten sechs Jahren dafür stimmen, die Parkplatzgebühren weiter
anzuheben? Warum / warum nicht?
Nein, keine weitere Erhöhung, weil die Gebühren jetzt schon hoch sind. Ich werde mich
gleichzeitig dafür einsetzen, daß mit günstigen Tarifen der Straßenbahn und einer
Verbesserung des Einkaufsservice durch die Einzelhändler der Bürger gar nicht mehr auf
den Gedanken kommt, mit dem PKW in die Stadt zu fahren.
6.
Welche Lösung schlagen sie für den Fahrradverkehr auf der Löwenbrücke vor?
Die derzeitige Situation für Radfahrer auf der Löwenbrücke wird zu recht bemängelt.
Die Einzige sinnvolle Lösung, die ich mir vorstellen kann sind Fahrradschutzstreifen.
Dafür müsste wahrscheinlich eine Fahrspur Stadtauswärts weggenommen und die
verbleibenden verbreitert werden. Diese Lösung ist kostengünstig und schafft Raum für
Radfahrer. Verhältnis zu den Strabaschienen müsste noch geklärt werden.
Schutzstreifen sind Radverkehrsanlagen, die mit Zeichen 340 (Leitlinie, eine unterbrochene dünne Markierung, sogenannter
Schmalstrich) und dem Sinnbild Fahrräder auf der Fahrbahn markiert werden. Sie wurden offiziell unter diesem Namen mit der StVONovelle von 1997 eingeführt, davor und gelegentlich auch noch heute wurden sie als Angebots- oder Suggestivstreifen bezeichnet,
während „Schutzstreifen“ bis dahin Abstandsflächen bezeichneten,[15] die heute Sicherheitstrennstreifen genannt werden. Sie sind
keine Sonderwege für Radfahrer und werden daher nicht mit Zeichen 237
gekennzeichnet. Radfahrer und andere Fahrzeugführer
dürfen die Markierung bei Bedarf überfahren, wenn Radfahrer nicht gefährdet werden.
7.
Ab welcher Summe stimmen Sie gegen die Sanierung des Mainfrankentheaters?
Das Drei-Sparten-Haus muss uns etwas wert sein. Sich hier auf Höchstsummen
festzulegen, ist nicht zielführend, wir müssen vielmehr verschiedene Kostenvarianten
prüfen. Dass ein Architekt vielleicht zu hoch ansetzt, ist zu erwarten, da sich sein Honorar
teils nach der Umbausumme richtet. Es müssen zudem endlich kostengünstige Alternativen
für den Umbau ernstlich geprüft werden. Es sind noch nicht alle Möglichkeiten einer
Zusammenarbeit mit anderen Theatern oder provisorischen Spielstätten ausgelotet.
8.
Was halten Sie von einer Umweltzone für Würzburg?
Wir haben bereits 2007 eine solche Umweltzone gefordert. Leider war der letzte Stadtrat
insbesondere der Kommunalreferent hier nicht tätig. Die letzte wissenschaftliche Studie
über die Gefährlichkeit des Feinstaubs ist alarmierend, Würzburg ist die Stadt mit den
höchsten Feinstaubwerten in Deutschland – wenn wir jetzt nicht aufwachen, wann dann?
9.
Auf der Alten Mainbrücke gibt es seit längerem Probleme zwischen Schöpplern und
Fahrradfahrern. Wie sieht Ihre Lösung aus?
Insgesamt sehe ich die Alte Mainbrücke auch mit dem Weinangebot als eine Bereicherung
an. Dennoch ist fest zu stellen, daß es nicht nur zwischen Schöpplern und Radfahrern –
viele steigen meistens ab –, sondern auch Senioren mit Rollatoren oder Familien mit
Kinderwägen Schwierigkeiten haben, an den Ausschankschlangen vorbeizukommen. Zu
den Stoßzeiten, also vor allem in der Haupt-Tourismuszeit, sollen Fahrradfahrer das Rad
nur schieben dürfen. Gegenseitige Rücksichtnahme ist nötig. In Extremsituationen müsste
auch der Ausschank begrenzt werden. Ich setze auf das Gespräch mit den Gastwirten auf
der Brücke, aber auch im Umfeld, damit eine verträgliche Lösung gefunden wird.
10. Was halten Sie von Tempo 30 in der Innenstadt?
Ich begrüße Tempo 30 innerhalb des Ringparks als sinnvolle Maßnahme zum Klima-,
Umwelt- und Lärmschutz.
Mit freundlichen Grüßen
Raimund Binder
Oberbürgermeister-Kandidat der ÖDP