Reisebericht Pontailler, Chalon, Dole 21.07.01

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Reisebericht Pontailler, Chalon, Dole 21.07.01
Mit dem Hausboot auf der Saône durch Franche-Comté & Bourgogne
Teilnehmer :
Zeit
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Route
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Distanz
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Wetter
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Unser Boot :
Uschi, Rosmarie, Erich und Alois (als Kapitän)
21.07.2001 bis 28.07.2001, Fahrzeit insgesamt 26 Stunden
Basis Pontallier/Saône bis Chalon/Saône & retour
Total 240 Km
Schön und heiss (32 ), zwei Mal kurzes Gewitter
Die Carole, eine Tarpon 37 mit Fly Bridge und 2 Motoren
Reisebericht
• Samstag, den 21.07.2001: Frauenfeld - Twann - Les Verrières - Pontailler sur Saône
Am Morgen, um 10.30 Uhr starteten wir bei herrlichem Sommerwetter mit dem PW Citroën Xara Picasso von Erich und Uschi. Die Klimaanlage im Wagen funktionierte gut,
so dass die ganz Reise sehr angenehm war. Nach zwei Stunden Fahrt kehrten wir im
Restaurant Bären in Twann am Bielersee ein und assen Fisch und tranken Wein. Nach
dem Essen gings über Neuchâtel, das Val de Travers bis zur Grenze bei Les Verrières.
Über Pontarlièr und Dole erreichten wir (ca. 140 Km in Frankreich) ziemlich genau um
17.00 Uhr unsere Basis in Pontallier/Saône.
Nach dem erledigen der administrativen Formalitäten und dem hinterlegen der Kaution
mittels Eurocheck in der Capitaenerie zeigte uns die freundliche "Madame de Capitaenerie" unser Boot. Bis Erwin (Instruktor, Pannenhelfer usw.) für uns Zeit hatte, holten
wir unser Gepäck an Bord und überprüften die Ausstattungsliste. Unsere Frauen gingen ins Dorf um noch ein paar Einkünfte zu tätigen. Bald hatte Erwin für uns Zeit und
erklärte uns in aller Ruhe das Schiff mit seinen technischen Einzelheiten. Dann gings
auf Probefahrt. Als wir Männer mit dem Schiff den Hafen verliessen und unter einer
Brücke zur Saône gelangten, winkten uns unsere Frauen von der Brücke und befürchteten schon, dass wir ohne sie wegfahren würden. Aber nach einer kleinen Schleife auf
der Saône legten wir wieder sicher im Hafen an und mussten Erwin unterschreiben,
dass wir die Einführung bekommen hatten.
Um 18.30 Uhr zogen wir die Leinen ein und verliessen den Hafen von Pontallier flussabwärts. Nach ca. 1½ Stunden gemütlicher Fahrt legten wir am linken Flussufer etwa
200 m unterhalb der Brücke bei Lamarche an. Nach dem wir uns fertig eingerichtet und
für den Ausgang umgezogen hatten, besuchten wir Lamarche und assen im Restaurant
Le Nymphea direkt am Fluss eine Kleinigkeit. Trotz Dunkelheit fanden wir unser Schiff
gut wieder. Wir setzten uns hinten aufs Oberdeck genossen die Stille und tranken noch
ein Glas Bourgogne, ehe wir uns zur Ruhe begaben.
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• Sonntag, den 22.07.2001: Lamarche - Auxonne - Seurre
Der leichte Wellengang, verursacht durch die vorbeifahrenden Schiffe, weckte uns
sanft. Ein Blick durch die Luken - die Sonne schon hochstehend - verhiess einen schönen Tag. Ruhig lag das Wasser, nur hie und da fuhr ein Schiff vorbei. Nach der Morgentoilette frühstückten wir wie immer im Salon. Um 10.00 Uhr starteten wir unsere beiden Dieselmotoren, zogen Pflöcke/Leinen ein und tuckerten weiter Flussabwärts. Vorbei an Schwänen, Enten, Reihern und unzähligen Fischern auf dem breiten ruhigen
Fluss gelangten wir bald zur ersten Schleuse. Das Schleusentor war offen, der Schleusenwart winkte uns und wir konnten einfahren. Auf Steuerbord legten wir an, so dass
Erich und Rosmarie die Leinen um die Poller legen konnten. Zusammen mit drei weiteren Booten passierten wir diese Schleuse problemlos. In Auxonne legten wir zur Mittagsrast an und besuchten das Städtchen. Beim Einkauf fürs Mittagessen - mit der
Bordkasse - bei Petite Casino hatten wir Glück, denn nach uns schlossen die Läden.
Wieder an Bord assen und tranken wir noch etwas, ehe wir weiter talwärts fuhren. Nach
Auxonne folgte nach dem Schleusenkanal dann die zweite Schleuse, welche ebenfalls
bedient war. Diese beiden Schleusen sind die letzten mit einer Breite von 5.3 m. Weiter
flussabwärts weisen die Schleusen eine Breite von 12 m auf d.h. ab hier bis zur Rhone
in Lyon und zum Mittelmeer nach Avignon verkehren auch Fracht- und Passagierschiffe. Vorbei am schönen Städtchen St. Jean, auf ruhigen Wasser und wenig Verkehr erreichen wir vor Seurre die erste grosse Schleuse, welche eine Länge von 185 m und
eine Breite von 12 m aufweist. Es war eine halbautomatische Schleuse, jedoch mit einem Bedienungsturm. Nach sechs Stunden Fahrt legten wir im vorderen Hafen von
Seurre an. Die heutige Tagesetappe war die längste mit 60 km. Am Abend bummelten
wir durch das kleine verträumte Hafenstädtchen und fragten uns, mit was die Leute hier
wohl ihren Lebensunterhalt bestreiten. Wir fanden auch ein Restaurant mit Garten, wo
wir im Freien dinierten. Zurück an Bord philosophierten wir noch bei einem Glas Wein
bis Mitternacht.
• Montag, den 23.07.2001: Seurre - Châtelet - Verdun sur le Doubs
Um 08.00 Uhr ging Alois freiwillig in die Boulangerie um frische Baguettes und Croissants fürs Frühstück zu holen. Uschi, Rosmarie und Erich sind der Meinung, dass da
wohl eine hübsche Bäckersfrau im Laden sein müsse, da Alois sonst kaum so früh und
erst noch freiwillig zum Laden ginge und sie beschlossen Nachschau zu halten. Na ja,
die Drei befanden schlussendlich, dass der Geschmack von Alois zu wünschen übrig
liesse, denn Blond alleine sei ja auch nicht alles. Nach dem Frühstück studierten wir die
Karte mit dem Streckenbeschrieb und legten als Tagesetappenziel Verdun sur le
Doubs fest. Nachher füllten wir unseren 1000 Liter fassenden Frischwassertank auf.
Heute hatten wir Zeit, da wir gestern weit gefahren waren. Also lösten wir die Leinen
und tuckerten gemütlich 12 km nach Norden den alten Flusslauf der Saône hinauf bis
zur alten Schleuse und dem verträumten Dörfchen Chatelet. Hier glaubte man, dass die
Zeit schon lange stehen geblieben sein müsse. Dieser ruhige Abschnitt, wo praktisch
kein Verkehr herrscht, ist wirklich Natur pur. Unzählige Wasservögel, die Rinderherden
im Fluss, ein Schloss und die weiten Wasserflächen mit ihren Auenwälder laden zum
Träumen ein und man kann sich vom Alltagsstress erholen. Nach dem Mittagessen auf
dem Oberdeck im kleinen Hafen von Chatelet, schipperten wir wieder zurück nach
Seurre und von da weiter bis zur vierten Schleuse vor Ecuelles. Die Schleuse von
Ecuelles hat uns "Schleusengreenhörnern" eine Lektion erteilt. Die Schleuse, ebenfalls
eine halbautomatische grosse Schleuse wie diese bei Auxonne. Das Schleusentor war
offen und wir fuhren als einziges Schiff in die Schleuse ein und legten auf Steuerbord
an. Wegen der Grösse der Schleuse war der Abstand zwischen den Pollern so gross,
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dass die Leinen nicht reichten um das Schiff an Achtern und Bug anzuleinen. Ohne zu
überlegen legte die Crew die Leine der Bugklampe um den Poller, worauf sich die
Bergschleuse schloss. Von nun an gings Bergab, d.h. durch das Absenken des Wasserspiegels entstand eine so starke Strömung, dass wir für unseren Fehler sofort bestraft wurden. Dazu kam eine falsche Ruderstellung und unser Schiff drehte sich um
180 über den Bug und stand nun - zwar ohne Touchs oder Kratzer - aber einfach
bergwärts in der Schleuse. Nachdem die Talschleuse sich geöffnet hatte übten wir das
Rückwärtsfahren, und verliessen so - zum Gaudi des Schleusenwartes - die Schleuse
rückwärts. Daraus zogen wir die Lehre und schrieben uns hinter die Ohren: Bei Talfahrt
das Schiff in der Schleuse, wenn nur einfach festgemacht werden kann, über die Heckklampen anleinen. Bei der Bergfahrt ist es dann umgekehrt, da muss über die Bugklampen die Leine um den Poller gelegt werden. Um eine Erfahrung reicher legten wir
unterhalb der Schleuse bei Ecuelles, bei der Treppe an und schauten uns das Dörfchen kurz an. Etwas später setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten gegen Abend
den Hafen von Verdun sur le Doubs. Der Hafen liegt ein paar 100m oberhalb der Einmündung am Doubs. Durch die Einmündung eines Seitenkanals in den Doubs, besteht
beim Hafen eine recht kräftige Strömung, welche das Schiff beim rückwärts an den
Steg anlegen, abtriften liess und man musste aufpassen, dass man die nebenanliegenden Schiffe nicht touchierte. Da unser Schiff zwei Motoren hatte und dadurch sehr
gut zu manövrieren war, hatten wir keine Probleme, auch wenn die Platzverhältnisse
eng waren. Kurz nach dem Anlegen ging ein kurzes aber heftiges Gewitter nieder. Trotz
Regen erfolgte der Landgang. Im Restaurant "Le Soleil d'or" assen wir die örtliche Spezialität "Pôchouze".
• Dienstag, den 24.07.2001: Verdun sur le Doubs - Chalon sur Saône
Der Tag begann wieder mit Brot holen und anschliessendem Frühstück an Bord. Darnach bummelten wir durch Verdun und machten unsere Einkäufe. Um 10.30 Uhr nahmen wir Fahrt auf. Vom Doubs wieder auf die Saône und durch die "Passage diffizile"
(enge Fahrrinne, weil beiderseits des Flusses Sandbänke liegen) erreichten wir um
12.30 Uhr Chalon sur Saône unser Ziel. Der Hafenmeister winkte uns bei der Hafeneinfahrt, wies uns einen guten Platz an und half uns beim Festmachen der Achterleinen.
Jetzt war es Zeit zum Mittagessen, nachher war Siesta angesagt. Nachdem sich alle
herausgeputzt hatten besichtigten wir Chalon, schlenderten durch die Strassen und
Gassen, besuchten das 10 FFr Warenhaus, die vielen Läden, Geschäfte, die Cafés
und die Kathedrale. Beim Weinhändler Nicolas kauften wir uns eine gute Flasche
Bourgogne, einen Santenay 1995 fürs "Kapitänsdiner". Nach dem Bummel meldeten
wir uns beim Hafenmeister an und bezahlten die Hafengebühr, 107.-- FFr inkl. Wasser
und Elektroanschluss. Auf Empfehlung der Hafenmeisterin beschlossen wir, unser Diner im Restaurant Chez Jules einzunehmen. Wir schlugen zu und genossen die mehrgängigen Menüs welche man selber zusammenstellen konnten. Dazu tranken wir, wie
bereits gewohnt, einen vorzüglichen Vin de Bourgogne.
• Mittwoch, den 25.07.2001: Chalon sur Saône - Ecuelles - Seurre
Und wieder begann ein wunderschöner Tag. Schon früh gingen Uschi und Erich in die
Stadt, um die schon zur Gewohnheit gewordenen frischen Baguettes und Croissants
fürs Frühstück zu besorgen. Nach ausgiebigem Frühstück und aufgefülltem Wassertank verliessen wir wohl gelaunt, so gegen 10.30 Uhr, den Hafen von Chalon. Die Fahrt
ging von jetzt an Flussaufwärts, also zurück zur Basis. Nach etwa einer Stunde Fahrt
erreichten wir Ecuelles, wo wir seitlich bei der Mole anlegten um Mittagsrast zu halten.
Danach folgte wieder die unterste, grosse Schleuse bei welcher wir auf Talfahrt unsere
Lehre gezogen hatten. Doch oh Wunder, nach einer kurzen Wartezeit vor der Schleuse
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schafften wir diese problemlos - wie alte Profis - und die ganzen Sorgen waren umsonst. Am Nachmittag erreichten wir unseren altbekannten Hafen von Seurre wieder,
wo wir für die Nacht am Steg anlegten. Nachdem das Schiff perfekt angeleint war, holten Erich und Alois den kühlgestellten Champagner und liessen den Korken knallen.
Die erfolgreiche Bergfahrt durch die Schleuse musste begossen werden und wir stiessen mit unseren Frauen an. Dies war auch dringend nötig, denn unsere Frauen fühlten
sich in letzter Zeit etwas vernachlässigt und drohten uns Männern, dass wenn keine
Besserung erfolge, sie den Allrounder Erwin von der Basis anrufen würden, der selbstverständlich auch für diese Probleme zuständig sein müsste. Nach der kurzen Feier
war die Welt wieder in Ordnung und wir begaben uns an Land und von da ins Gartenrestaurant des Hotels des Negociants in Seurre. Hier genossen wir ein Menu de soir, im
Hauptgang versuchten wir Coq o vin. Nach dem Dessert bummelten wir noch etwas
durch die Gassen und den Hafen von Seurre. Nach dem üblichen Schlummertrunk auf
Deck begaben wir uns zur Ruhe.
• Donnerstag, den 26.07.2001: Seurre - St. Jean de Losne - Les Mailys
Nach dem Frühstück fütterten wir Wildenten, Schwäne und Fische mit dem Brot vom
Vortag und füllten zum letzten Mal unseren Wassertank. Vor dem Mittag lösten wir die
Leinen und skipperten flussaufwärts. Kurz nach Seurre passierten wir die zweite
Schleuse und erreichten bald das wunderschöne Hafenstädtchen St. Jean des Losne.
Wir legten am rechten Ufer bei der Treppe an, wo wir einen kleinen Platz zur Verfügung
hatten, bei dem unser Schiff knapp hineinpasste. Wir beschlossen, beim vor uns liegenden Promenadenrestaurant einen Aperitif zu genehmigen. Danach bummelten wir
etwas durch St. Jean und stillten anschliessend Hunger und Durst. Nach gehaltener
Siesta, waren die Geschäfte wieder geöffnet und unsere Frauen holten uns Patisserie
zum Kaffee. Von St. Jean erreichten wir nach einer halben Stunde Fahrt Les Mailys, wo
wir unterhalb der Brücke am linken Ufer fürs Nachtlager seitlich anlegten und unsere
beiden Pflöcke neben dem Treidelweg einschlugen. Nun kamen unsere Fahrräder zum
Einsatz. Uschi, Rosmarie und Erich fuhren mit dem Velo über den Treidelweg und die
Hauptstrasse bis nach Les Mailys (etwa 20 Minuten) und erkundigten sich nach dem
Gourmerestaurant "Virion", besagtes sie auch fanden und fürs "Käptensdiner" als angemessen erachteten. Alois welcher kein Fan von Radfahren war, bewachte in der Zwischenzeit das Schiff und ruhte sich aus. Gegen Abend schwammen Rosmarie und
Alois bis zu Flussmitte um sich etwas abzukühlen. Um 19.00 Uhr musste wohl oder
übel auch Alois seinen Stahlesel satteln und mit den andern drei die abenteuerliche
Fahrt bis zum Virion antreten. Im klimatisierten Speisesaal des Virion pur non fumers
erhielten wir einen sehr schönen Platz am Runden Tisch mit perfektem Ambiente, so
wie sich dies fürs "Kapitänsdiner" gehörte. Das Diner dauerte lange, es folgten mehrere
Gänge mit Burgunderschnecken, Tournedos Rossini, mit Beilagen, verschiedenem Käse, Desserts usw., dazu genossen wir die grossen Weine des Burgunds. Und wieder
assen wir, so wie Gott in Frankreich! Mit vollem Magen und guter Laune machten wir
uns spät - als es bereits dunkel war - auf den Heimweg. Dabei leisteten unsere mit geführten Taschenlampen gute Dienste. Als Surprise genossen wir anschliessend, den in
Chalon erstanden edlen Santenay 1995, bei Kerzenlicht auf dem Oberdeck.
• Freitag, den 27.08.2001: Les Mailys - Auxonne - Pontailler sur Saône
Geweckt durch den Wellenschlag der ersten vorbeifahrenden Schiffe, erhoben wir uns
so gegen acht Uhr aus unseren Kojen. Nach dem Morgenessen stellte Alois fest, dass
das Oberdeck arg verschmutzt war und eine Plankenscheuer dringend notwendig sei.
Zu diesem Zweck wollte er den Schrubber benützen, welcher aber von unseren Frauen
kunstvoll mit Bindfaden als Sonnenschirmständer umfunktioniert wurde. Beide Frauen
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wehrten sich unabhängig und vehement gegen die Demontage ihres Schirmständers,
so dass dem Kapitän nichts anders übrig blieb, als das Deck von Hand mit Eimer und
Wasser zu reinigen. So gegen 10.00 Uhr lösten wir die Leinen und tuckerten weiter,
danach folgte eine Schleuse bis Auxonne. Beim Anlegen auf der linken Flussseite hatten wir Glück im Unglück. Rosmarie, mit Badeanzug, wollte von Bord springen um das
Boot festzumachen, dabei glitt sie auf der nassen und rutschigen Steinplatte aus und
fiel zwischen Steinplatte und Schiff, ins arg mit Fekalien verschmutzte Wasser. Der Kapitän erkannte die Situation und reagiert, indem er das Schiff Flusswärts lenkte, um sie
mit dem schweren Schiff nicht zu gefährden. Schmutzig und pudelnass rettete sich
Rosmarie an Land und musste sich darnach zuerst etwas erholen, ehe sie in der Dusche verschwand. Über den Schreck verabreichten wir Rosmarie einen doppelten Cognac, was ihr sichtlich gut tat. Darnach fuhren Rosmarie und Uschi mit dem Velo in die
Stadt um Einkäufe fürs Mittagessen zu tätigen. Am Nachmittag lösten wir die Leinen
und weiter gings der Basis zu. Bei der letzten Schleuse gerieten wir in ein harmloses
Gewitter. Es regnete ein bisschen, so dass sich die Gelegenheit bot, das Schiff wenigstens einmal vom unteren Steuerstand - mit dem schönen Holzsteuerrad und den Armaturen - aus zu lenken. Schon bald war der Regen vorbei und Erich übernahm das Steuer wieder von der Fly Bridge aus bis kurz vor Pontailler. Für die Hafeneinfahrt und das
Anlegemanöver übergab er dem Kapitän Alois das Steuer. Nachdem wir uns in aller
Ruhe frisch gemacht hatten, räumten wir unsere Sachen zusammen und brachten unser Gepäck ins Auto. So endete unsere erholsame und einmalige Flussfahrt auf der
Saône. Der Wettergott und Fortuna hatten es gut mit uns gemeint und weder Schiff
noch Crew hatten einen Kratzer abgekriegt, es verlief alles optimal und zu unserer vollen Zufriedenheit. Das war ein Grund nochmals auf dem Oberdeck anzustossen. Nach
und nach füllte sich der Hafen mit Schiffen und wir hatten Gelegenheit mit alten Seebären und "Hamburgern" Erfahrungen auszutauschen und auch Seemannsgarn zu spinnen. Zum Nachtessen gingen wir ins nahegelegene Restaurant Les Marroniers. Dabei
beschlossen wir, dass wir das Frühstück am Morgen in einem Café einnehmen werden.
Nachher genossen wir den letzten und sehr lauen Abend an Bord der Carole.
• Samstag, den 28.07.2001: Pontailler sur Saône - Les Verrières - Twann - Frauenfeld
Um 08.00 Uhr war Tagwache. Nach der Morgentoilette brachten wir unsere letzten Sachen zum Auto und meldeten uns um 08.30 Uhr bei Erwin zur Endabrechnung und der
Bootsabgabe. Etwas wehmütig verliessen wir unsere Carole, das stolze Schiff, welches
uns schon wohl vertraut war. Nach dem Frühstück in einem Café in Pontailler, kauften
wir uns zur Erinnerung einige Flaschen Burgunderwein und schlenderten gemütlich
durch den dort stattfinden Wochenmarkt. Darnach fuhren wir mit dem Auto los, über
Dole, Richtung Schweiz. Bei Les Verrières entlud sich ein heftiges Gewitter, so dass
der Zollbeamte uns ohne grossen Kommentar passieren liess. Um 13.00 Uhr erreichten
wir bei wieder schönem Wetter Twann, wo wir im Bären einkehrten. So gegen 17.00
Uhr fand unsere Reise bei warmen Temperaturen ihren Abschluss.
Schlusskomentar
Die ganze Reise war in jeder Hinsicht ein schönes Erlebnis, ohne Ärger, ohne laute
Worte und ohne Stress, eine Oase der Erholung, einfach wunderbar!
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