PDF Kursana Magazin 02/2010
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MAGAZIN Winter | Frühling 2010 | 2011 STOLZ auf mein sicheres Zuhause 25 Jahre Kursana Jörg Braesecke, Vorsitzender der Geschäftsführung Kursana Liebe Leserin, lieber Leser, wir feiern in diesem Jahr unser 25-jähriges Jubiläum. Wahrlich eine Erfolgsgeschichte. Den Senioren ein würdevolles, geborgenes, individuelles Leben und ein sicheres Zuhause zu ermöglichen, das schwebte dem Firmengründer Peter Dussmann vor, als er 1985 die ersten Kursana Häuser eröffnete. Heute sind wir der größte private Betreiber von Senioren- und Pflegeeinrichtungen. Im Herbst 2010 kamen acht neue Häuser hinzu. Wir haben für diese neue Wohnform die Bezeichnung Kursana Villa gewählt: sehr exklusive räumliche Ausstattung, außergewöhnliche Lage, Premium-Wohnen und eine Komfortpflege im eigenen Appartement. Außerdem gibt es einen separaten Komfort-Demenzbereich. Unsere Mitarbeiter nehmen sich sehr viel Zeit, auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner einzugehen. Dieses Engagement hat uns viel Lob in den Medien eingebracht. Fast untergegangen ist dabei ein Modellprojekt, das wir im Sommer im Domizil Lingen eröffneten: die erste Senioren-Wohngemeinschaft, kurz „WG“ , für einen selbstbestimmten Lebensabend. „Gemeinsam statt einsam“, titelte die Lokalzeitung. Das gilt glücklicherweise für all unsere 116 Häuser. Und schon für diesen Satz haben sich die letzten 25 Jahre gelohnt. Inhalt Das Titelthema STOLZ Titelthema MUTIG 06 Mut und Stolz Gespür für die Belange von Senioren – Kursana feiert 25-jähriges Jubiläum 07 Was uns 1985 erfreute 08 Ich habe keinen Tag bereut Zwei Bewohnerinnen und eine Pflegedienstleiterin blicken auf 25 Jahre zurück 12 Kleine Freuden Wohlfühlen im neuen Zuhause – die Lieblingsgewohnheiten gehören dazu 14 Reif, schön und stolz darauf Irmgard Meiwald zeigt, dass ein ansprechendes Äußeres keine Altersfrage ist 16 Herz bewegend Herzgesund oder herzkrank – wichtige Tipps rund um den menschlichen Motor 18 Männer-Welten Im Domizil Friesenheim wird regelmäßig gehämmert und gesägt – von Männern 20 Ältesten-Rat 101 Jahre – eine Kursana Bewohnerin und ein Bewohner im Porträt In diesem Sinne grüßt Sie herzlich Titelbild: „Ich habe keinen Tag bereut“, sagt Vera Börner über ihr fast ein Vierteljahrhundert in der Residenz Fürth. Ihre ganze Fürsorge gilt den Blumen ... und mit nichts kann man ihr eine größere Freude bereiten 10 Sonderteil Kursana Villa – Das exklusive Zuhause 22 Niveauvoll umsorgt Individuelles Premium-Wohnen und maßgeschneiderte Komfortpflege 24 „... das ist schon traumhaft“ Die Kursana Qualität ist ein hohes Gut – Jörg Braesecke im Interview 26 Fakten und Impressionen Eine kurze Vorstellungsrunde der acht neuen Häuser 28 Streiflichter Ein kleiner Ausschnitt aus der Vielfalt an Veranstaltungen der Kursana Häuser 30 Lieber Enkel, es grüßt Dich ... Senioren schätzen das geschriebene Wort – Porträts aus Refrath und Krefeld 32 Zusammen-Spiel Das Domizil Lingen startet die erste Kursana Senioren-Wohngemeinschaft 34 Glaube, Liebe, Hoffnung Für Rita Birner aus dem Domizil Weiden ist Religion der Lebensmittelpunkt 36 Köpfe, Kronen und Karitatives Das soziale Engagement von gekrönten Häuptern ... und ein Quiz 38 Rätseln & Gewinnen 22 34 Der Rosenkranz und die Liebe zu Gott geben ihr Halt: Für Rita Birner ist die Religion auch ein Stück Erinnerungstherapie gegen das Vergessen 3 STOLZ auf mein sicheres Zuhause Ich fühle mich rundum gut versorgt. Ich bin stolz darauf, was ich wieder kann. Ich entdecke Neues. Ich bin froh, mich auf das Neue eingelassen zu haben. Ich bin glücklich, wie es ist. Das hätte ich mir nie zugetraut. Seit 25 Jahren kümmert sich Kursana um uns. Das verdient Anerkennung. Meine Hochachtung haben sie. Die Geschichten, Porträts und Reportagen auf den nächsten Seiten handeln von Lebensmut und Lebensfreude. Und dem Stolz darauf, vital und aktiv zu sein. Kursana wird 25. Ein schönes Jubiläum. Sie hat in fast einem Vierteljahrhundert in der Residenz Wedel vielen Menschen Freude gegeben und auch Freude erhalten: Dr. Orla von Delbrück-Neubauer. Der Shanty-Chor, der ihr hier ein Ständchen bringt, ruft bei ihr zugleich wehmütige Erinnerungen wach 4 I Das Titelthema 5 Mut und Stolz Gespür für die Belange von Senioren und jede Menge Pioniergeist – Kursana besteht ein Vierteljahrhundert. 1992 – also sieben Jahre nach der Gründung – wurden an 26 Standorten 4.000 Senioren betreut. Heute sind es rund 13.600 Senioren, betreut und gepflegt in 116 Einrichtungen von über 6.300 Mitarbeitern. Bad Pyrmont, Fürth, Hamburg und Erfahrung hatte sein Unternehmen Einen Meilenstein in der Kursana GeWedel – hier begann die Erfolgsge- schon als Dienstleister für Kranken- schichte markierten die deutsche schichte von Kursana: Im Wiedervereinigung und die August 1985 übernahm die „Neu war für uns die soziale Übernahme der Trägerschaft Dussmann Gruppe die SeVerantwortung für die Bewohner“ von Seniorenzentren im Osnioreneinrichtungen und ten des Landes. Karin Böer, (Peter Dussmann, 1985) gründete die „Kursana Resilangjährige Direktorin des Kurdenzen GmbH“ mit Sitz in Berlin. „Es häuser und Seniorenzentren. „Neu- sana Domizils in Greifswald: „In diegehörte schon eine Portion Mut da- land waren für uns die gesamtbe- ser Phase war die kontinuierliche Mozu, die finanzielle Verantwortung für triebswirtschaftliche Verantwortung tivation der Mitarbeiter sehr wichtig.“ die Häuser zu übernehmen“, erin- für die Häuser und die soziale Vernerte sich Unternehmensgründer antwortung für die Bewohner“, so Pioniergeist kennzeichnete auch Peter Dussmann vor fünf Jahren zum der gebürtige Schwabe. die folgenden Jahre. 1993 eröffnete 20-jährigen Jubiläum. Kursana die erste selbst geplante Re6 I Das Titelthema Was uns 1985 erfreute sidenz in Refrath. 1996 übernahm das Unternehmen das Theodor-Kessler-Haus in Siegen – für Kursana die erste Privatisierung einer kommunalen Senioreneinrichtung in den alten Bundesländern. „Da haben wir bewiesen, dass der private Anbieter Wirtschaftlichkeit, höchste Pflegestandards und Vertrauen gewährleisten kann“, sagt Thomas Greiner, Vorstandsvorsitzender der Dussmann Gruppe. tigen mehr als 200.000 Mitarbeiter und organisieren rund die Hälfte der stationären und ambulanten Pflege in Deutschland – Tendenz steigend. n Das ZDF startet „Die Schwarzwaldklinik“: Die erste Folge der erfolgreichsten deutschen Fernsehserie wird ausgestrahlt. Jeweils über 25 Millionen Zuschauer leiden mit Chefarzt Professor Klaus Brinkmann, Oberschwester Hildegard Zeisig und ihren Patienten mit. Seit September 2010 führt Kursana die ehemaligen Sunrise-Häuser weiter beziehungsweise startete den Betrieb neu – und wuchs damit um weitere 1.000 Betreuungs- und Pflegeplätze (siehe Sonderteil, Seiten 22 bis 27). n Boris Becker siegt in Wimbledon: Als jüngster Spieler aller Zeiten gewinnt der 17-Jährige das bedeutendste Tennisturnier der Welt. „Bumm-Bumm-Boris“ wiederholt diesen Triumph noch zwei Mal ... und macht Tennis in Deutschland zu einem Volkssport. Ein weiterer Meilenstein war 2004 Doch Wachstum ist nur eine Messdie Übernahme der „hospitalia care“- größe – die andere ist Qualität. KurHäuser, einer Tochter der „Fresenius sana investiert jährlich einen siebenMedical Care“ mit ehemals 21 Ein- stelligen Betrag in die Qualitätssiche rung: richtungen. durch ein K u r s a n a „Private Anbieter gewährleisten wächst weihöchste Pflegestandards“ ausgeklüg e l t e s ter: Pro Jahr (Thomas Greiner) Qua litäts werden fünf bis acht neue Einrichtungen mit ins- management, Fort- und Ausbilgesamt 600 bis 900 Betten eröffnet. dungen – und eine freiwillige ZertiJörg Braesecke, seit 2007 Vorsit- fizierung durch den TÜV Rheinland. zender der Kursana Geschäftsfüh- Die Qualitätsoffensive zahlt sich rung: „Dabei legen wir unser Augen- aus – bei der Benotung durch den merk auf moderne und menschliche Medizinischen Dienst der KrankenPflegekonzepte. Die Eröffnung des versicherung (MDK). Ergebnis für Domizils in Zwickau im Herbst 2005 die Kursana Häuser: ein (Schul-) mit dem Schwerpunkt Dementen- Notendurchschnitt von 1,4 (Stand betreuung war hierfür beispielhaft.“ August 2010). Im Jahr 2009 schlossen sich die acht größten Anbieter der privaten Pflege in Deutschland zum „Arbeitgeberverband Pflege“ zusammen. Thomas Greiner übernahm den Vorsitz. Die acht Top-Unternehmen beschäf- „Unseren Testern gefielen die heitere Stimmung und die herzliche Betreuung durch sehr aufmerksames Personal“, urteilte die „Stiftung Warentest“ über Kursana. Den Gründer des Unternehmens wird das freuen. n US-Präsident Ronald Reagan trifft zu einem sechstägigen Besuch in der Bundesrepublik Deutschland ein. n Die Semper-Oper wird wiedereröffnet: Das „schönste Theater der Welt“ in Dresden fiel 1945 in Schutt und Asche. 40 Jahre danach wird es wiedereröffnet. Erich Honecker nimmt in der Königsloge Platz und lauscht Carl Maria von Webers „Freischütz“. n Endlich wird das Wrack der „Titanic“ entdeckt: Einer französisch-amerikanischen Expedition unter Leitung von Dr. Robert Ballard gelingt es, die Überreste des 73 Jahre zuvor gesunkenen Ozeanriesen in 3.800 Meter Tiefe aufzuspüren. n Der Fernsehsender SAT.1 geht auf Sendung: Das Programm finanziert sich ausschließlich aus Werbung. n Als bester Film des Jahres wird „Amadeus“ von Milos Forman oscarprämiert. 7 „Ich habe keinen Tag bereut“ Viele Kursana Häuser feierten den 25. Geburtstag mit – obwohl sie selbst erst später eröffneten. Aber es gibt sie auch: die Gründungshäuser ... und Bewohner, die fast seit Anfang an dabei waren. Zwei – aus Fürth und Wedel – haben wir ausgewählt, dazu eine Pflegedienstleiterin aus Stavenhagen, die bereits 25 Jahre im Beruf ist. Vera Börner, hier mit Kursana Bewohnerbetreuerin Maritta Stelzer, lebt auf, wenn sie von Blumen und Pflanzen umgeben ist. „Ich brauche das Blühende“, sagt sie Frische Triebe und neue Wurzeln – für Vera Börner gehört das zu ihrem Leben in der Kursana Residenz Fürth. Seit 23 Jahren. „Der gefällt’s hier“, sagt Vera Börner, 92. Sie meint die Hahnenkammtanne. Sechs Meter hoch ragt das exotische Nadelholz im Garten der Kursana Residenz Fürth auf. Dabei sollte der Baum höchstens halb so hoch werden. Vera Börner hat die 8 I Das Titelthema ne Vielzahl von Blumen, Büschen und Sträuchern. Fast 20 Jahre lang hat sie sich um den Residenz-Garten gekümmert. „Ich war ja noch sehr vital, als ich vor 23 Jahren einzog“, sagt die ehemalige Volksschullehrerin. Weil sich die Gesundheit der ältesten Auch Vera Börner ist inzwischen – von ihnen verschlechterte, tausch- nachdem ihre Schwestern verstorten die Schwestern Gerda, Ruth und ben sind – für Unterstützung dankVera Börner 1987 ihr gemeinsames bar. Beispielsweise, wenn es darum Haus gegen drei Apgeht, ihre Balkon„... eine blühende partements in der Geranien zum ÜberResidenz. Neben wintern auf den Oase geschaffen“ Dachboden zu schafMöbel- und Erinnerungsstücken hatten sie auch Ro- fen. Oder an ihren Geburtstagen. senstöcke und Blumenstauden im Dann ist Maritta Stelzer zur Stelle. Gepäck. „Die Rosen ranken inzwi- An jedem Geburtstag kochen die schen vor dem Schwimmbad“, sagt beiden Frauen ein schlesisches ReVera Börner. Sie sieht sie regelmä- zept. Die Seniorin lädt ihre Kartenßig – immer wenn sie Wassergym- freunde aus dem Haus ein und zitiert nastik macht. Die anderen Blumen Gedichte aus der Heimat. bildeten den Grundstock für den Garten. „Frau Börner hat hier eine Die Atmosphäre im Haus ist familiär. blühende Oase geschaffen“, sagt Be- „Zu kranken Bewohnern nimmt Frau wohnerbetreuerin Maritta Stelzer. Börner gerne einen Strauß selbst gepflückter Blumen mit“, sagt Maritta Große Veränderungen gibt es auch Stelzer. Doch sich selbst lässt die im Haus selbst. Die Bewohner wer- Gartenfreundin nicht gerne etwas schenken. Eine Reiden pflegebedürfti„Mir geht es se, die man ihr als ger. Konsequent wurDank für ihr Engageden in den letzten hier blendend“ ment als Gärtnerin Jahren neben dem traditionellen betreuten Wohnen der einmal schenken wollte, lehnte sie Pflegebereich und die Beschäf - entschieden ab. tigungs- und Therapie an gebote für demenziell Erkrankte ausge- Aber einen Wunsch hat sie doch: baut. „Jetzt haben wir eine Mischung Einen Ausflug in eines der großen aus betreutem Wohnen und Pflege“, Fürther Gartencenter. „Allmächtiger“, entfährt es Vera Börner ansagt Direktorin Anette Malter. gesichts der Blütenpracht in den riesigen Blumenhallen. Zusammen mit der Betreuerin durchstreift sie die Gänge, lässt sich zum Kaffee nieder und bekommt schließlich eine ihrer Lieblingsblumen – eine Orchidee – überreicht. „Wie wunderschön. Ich brauche das Blühende“, sagt sie. Die Orchidee wird einen Platz in ihrem Appartement finden. „Kursana ist mein Zuhause geworden. Mir geht es hier blendend.“ Kursana Residenz Fürth Im bayerischen Mittelfranken, nur wenige Kilometer von der Metropole Nürnberg entfernt, liegt die 1.000 Jahre alte Stadt Fürth. Hier, auf einer grünen Insel direkt an der Rednitz, ist die Heimat der Kursana Residenz Fürth. Das zentral gelegene Haus bietet ein vielfältiges Freizeitprogramm, darunter Gedächtnis- und Zeichenkurse, Ausflüge in die nähere Umgebung oder kulturelle Veranstaltungen wie Konzertabende. In der Residenz stehen Ein- bis Drei-Zimmer-Appartements von 30 bis 67 Quadratmeter zur Wahl. 9 Wenn Karola Niendorf vom Kursana Domizil Stavenhagen erzählt, spricht sie oft unbewusst von „Zuhause“. Sie ist die Pflegedienstleiterin. Und arbeitet seit 25 Jahren in der Pflege. Niendorf bekam das mit ihrer freundlich-kompetenten Art schnell in den Griff. Das merkt man, wenn sie von der „Familie“ spricht. Und wenn sie sagt: „Alle Mitarbeiter, egal auf welcher Position, können sich hier wirklich in die Arbeit einbringen. Es bleibt immer alles in Bewegung und das macht Spaß.“ Auf Fort- und Weiterbildungen werde großer Wert gelegt. Besondere Leistungen würden öffentlich gelobt und gemeinsame Erfolge – wie die TÜVZertifizierung oder die MDK-Prüfung – auch gemeinsam gefeiert. So wie das in Familien eben üblich ist. „Dieses Miteinander sorgt für eine gute Atmosphäre im Team – und das spüren auch die Bewohner“, meint Direktorin Petra Weber-Zöllick. „Wir begleiten die Menschen auf ihKarola Niendorf ist in Stavenhagen rem letzten Lebensabschnitt und in Mecklenburg-Vorpommern gebo- wollen ihnen eine schöne Zeit geben. Aber dafür braucht ren – in dem damaligen Krankenhaus, „Wir wollen Senioren man auch Kraft,“ in dem ihre Großel- schöne Zeiten geben“ sagt Niendorf über ihren Beruf. Sie weiß, tern arbeiteten und auch ihre Mutter. So gab es für die dass die Betreuung keine Einbahnheute 43-Jährige keine Zweifel, das straße ist. Zuhören, zuwenden ist eiwürde einmal ihr Arbeitsplatz wer- ne der Prämissen, die sie ihren Mitden. Krankenschwester hat sie ge- arbeitern täglich mit auf den Weg lernt, blieb in der Pflege und hat sich gibt. Und seit 25 Jahren praktiziert. über etliche Weiterbildungen zur PfleKursana Domizil gedienstleiterin qualifiziert. Stavenhagen Als Kursana 2002 das neue Domizil baute, war sie als Fachkraft gefragt. Gemeinsam mit Petra Weber-Zöllick, der Direktorin, sowie der Architektin wurde geplant und beratschlagt – von der Aufteilung der Bäder bis hin zu den Steckdosen im Appartement. Sie war erst 32 Jahre alt, als sie zur Pflegedienstleiterin im Haus aufrückte. Viele kannten sie noch als Auszubildende, und nun war sie die Vorgesetzte. Aber Karola 10 I Das Titelthema Stavenhagen liegt am Rande der Mecklenburgischen Schweiz. Das Domizil wurde 2002 neu gebaut und bietet 160 Bewohnern ein komfortables Zuhause. Es vereint alle Pflegeformen unter einem Dach – von der leichten Pflege bis hin zur Betreuung Schwerstpflegebedürftiger. Das Fachpersonal ist 24 Stunden am Tag für die Bewohner da. Bei der Qualitätsprüfung durch den MDK erhielt das Haus die absolute Spitzennote: 1,0. Für Dr. Orla von Delbrück-Neubauer haben die Jahre in der Kursana Residenz Wedel eine ganz besondere Bedeutung: Sie fand ihren Traummann und hat ihn im Alter von 72 Jahren geheiratet. „Ich zog nach Wedel mit zwei Möbelwagen und einem Daimler“, beschreibt Orla von Delbrück-Neubauer den 25. März 1987, ihren Einzugstag in die Kursana Residenz. Wohl überlegt war die Entscheidung, die Brücken in Ingelheim in Rheinland-Pfalz abzubrechen. Die Ärztin im Ruhestand, die viele Jahre im Dienst des Pharmaunternehmens Boehringer tätig war, hat schon seit Kinderzeiten ein Faible für den Norden. Als sie im Alter von 66 Jahren in ihrem Haus einen Sturz erlitt, wurde ihr klar: „Du brauchst ein soziales Netz, du ziehst in ein Wohnstift.“ Nach einem erfüllten Leben mit schönen Reisen und einem anspruchsvollen Beruf kam als neuer Lebensmittelpunkt nur eine Weltstadt in Frage. Warum also nicht nach Hamburg Kursana Residenz Wedel Ihre Lage inmitten der ausgedehnten Marschlandschaft der Wedeler Au macht die Residenz in der Geburtsstadt des Bildhauers Ernst Barlach zu etwas ganz Besonderem. Das Haus befindet sich direkt vor den Toren Hamburgs, in der Nähe der Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm-Höft“. Eine wichtige Rolle spielt Kultur. Ob Vorträge oder Vernissagen, Konzerte oder Filmvorführungen – das Freizeitangebot ist umfassend. Für das komfortable Wohnen stehen Ein- bis Drei-Zimmer-Appartements bis 68 Quadratmeter zur Auswahl. ziehen? Damals war die Wedeler Residenz gerade im Bau. Orla von Delbrück-Neubauer musste nicht lange überlegen, sie gehört damit zu den Bewohnern der ersten Stunde. inzwischen verstorbenen Ehemanns gründete und unterstützt die „Stifangenommen hat. Denn: Sie habe tung für Senioren“, die Mittel für beimmer schon heiraten und Kinder sondere Veranstaltungen ausschüttet. „Frau Dr. von kriegen wollen – es „Karl-Heinz war Delbrück-Neubauer habe sich nur einfach nicht ergeben. meine große Wende“ hat sich immer für das Gemeinwohl im Das Glück wurde drei Tage lang gefeiert, das Ereignis Hause eingesetzt. Sie hat viel für das schaffte es sogar bis in die lokalen Leben in der Residenz getan“, freut sich Direktor Claus Heydebreck. Abendnachrichten. Und was hat sich in den letzten 25 Jahren verändert? „Wir sind alle älter geworden. Orla auch“, schmunzelt die Frau Doktor. Aus dem Regal in ihrer Zweizimmerwohnung zieht sie ein Buch heraus. „Welchem viel ge- Für Orla Neubauer gehört die Ehegeben ist, bei dem wird man viel schließung im Januar 1994 zu den suchen“, lautet der Titel. Es sind Me- prägendsten Eindrücken ihrer Zeit moiren – ihre eigenen, verfasst im bei Kursana. Ebenso wie die gemeinJahr 2000. Und sie lesen sich wie ein samen Reisen und Spaziergänge mit Roman: Die Kriegsjahre in Berlin, der ihrem 18 Jahre älteren Karl-Heinz an Tod des Vaters, die Trennung von der der Elbe: Schiffe gucken – was das Mutter, die Schulzeit, das Studium, Kapitänsherz besonders erfreute. die beruflichen Stationen, der Ruhe- Aber auch sonst hat die Pensionärin stand in Wedel und schließlich: Mein das Leben in der Residenz nicht nur Leben mit Karl-Heinz. „Am 3. Dezem- genossen, sondern mit geprägt. Wähber 1992 begegnete rend ihrer aktiven ich dem Kapitän zur „ ... zwei Möbelwagen Zeit als Vorsitzende See, Karl-Heinz Neudes Heimbeirats war und ein Daimler“ sie eine der wichtigsbauer. Das war für mich die große Wende“, gesteht Orla ten Ansprechpartnerinnen im Haus Neubauer, die gern den Namen ihres für Sorgen und Kümmernisse. Sie Mit ihren 89 Jahren gehört Orla Neubauer heute zwar zu den Ältesten nach Wohnjahren – intellektuell ist sie noch immer ganz vorn dabei. „Nur bei den Ausflügen muss ich hier und da ein wenig kürzer treten“, bedauert sie. Zu schätzen gelernt habe sie „das freundliche Personal, das für die wachsenden Anforderungen im medizinischen Bereich bestens geschult ist“ – ein Lob besonderer Güte aus dem Mund von Frau Doktor. Bei einem festlichen Jubiläumsmahl zum 25. Geburtstag von Kursana stößt die Mit-Jubilarin auf ihr Zuhause an: „Ich habe keinen Tag bereut.“ 11 Kleine Freuden Zum Wohlfühlen im neuen Zuhause bei Kursana gehören die kleinen Lieblingsgewohnheiten. An denen man hängt, die man nicht aufgeben möchte. Eine bunte Auswahl. „Ich mache täglich einen Spaziergang“ „Es zieht mich täglich an die frische Luft, ob bei Sonne oder Regen. Meist gehe ich in Richtung Markt. Wenn ich daran denke, dass mich die Ärzte vor zwei Jahren fast aufgegeben hatten ... Heute fühle ich mich pudelwohl, auch dank der prima Pflege im Haus. Im Ort bin ich bekannt wie ein bunter Hund. Da quatsche ich mich oft fest, aber das ist schön! Das brauche ich ganz einfach.“ Der 82-jährige Witwer Günter Vogel wohnt seit rund zwei Jahren im Kursana Domizil Wittenberg. Sein großes Hobby ist die Zauberei. Damit stand er schon mit DDR-Showgrößen wie Heinz Quermann und Rolf Herricht auf der Bühne. „Die Blumen brauchen meine Liebe“ „Wenn ich Blumen sehe, die den Kopf hängen lassen, kann ich nicht vorbei laufen. Sie brauchen Liebe und Pflege. Die gebe ich ihnen in meinem Wohnbereich gerne täglich. Auch Balkonkästen und Tischgestecke werden von mir versorgt, so lange ich es gesundheitlich kann. Von Blumen umgeben zu sein, ist ein großartiges Gefühl. Sie begleiten uns Menschen in der Freude und im Leid.“ Doris Ringeis, 84, aus Bad Canstatt, entschloss sich, wie sie sagt, trotz der Spötteleien ihrer Mitschüler, Blumenbinderin zu werden. Die Mutter einer Tochter führte 35 Jahre lang ein Blumengeschäft und lebt seit zwei Jahren im Kursana Domizil Nürtingen. 12 I Das Titelthema „Mensch-ärgere-dich-nicht hält uns fit“ „Täglich nach der Mittagsruhe treffen wir uns auf eine Partie ‚Mensch-ärgere-dich-nicht’. Wir ärgern uns nie ... aber eine schummelt immer. Dabei kann unsere Partie bis zum Abendessen dauern. Wenn sich die Gemüter hochschaukeln, gibt es zur Beruhigung ein Likörchen. Das Spiel weckt Kindheitserinnerungen und hält den Kopf fit.“ Sie leben im Kursana Domizil Oststeinbek und pflegen ihr Ritual: Hilde Vernet, 88, Anita Drenckberg, 80, und Else Röhrup, 91 (v.l.n.r.). Für jede der Damen gibt es immer eine bestimmte Spielfigurenfarbe. Und gibt es einmal Reibereien, wird spontan auf Rommé umgesattelt. „Zum Frühstück gibt’s ein Ei mit Kaviar“ „Zum Frühstück habe ich ein festes Ritual. Dazu gehört der Blick ins kleine Wäldchen, die Tageszeitung, eine Schrippe (Berlinerisch für Brötchen), Butter, Kaffee und ein Fünf-Minuten-Ei. Mit Kaviar. Vor gut zwanzig Jahren hat mich jemand auf den Geschmack mit dem Ei und Kaviar gebracht. Seither ist dies mein tägliches Frühstück, ungewöhnlich vielleicht, aber lecker. Den Kaviar bringt mir meine Tochter mit.“ Ursula Tischer, 82, lernte Stenotypistin, war Trümmerfrau und arbeitete als Sekretärin. Schon vor 30 Jahren zog sie – zu DDR-Zeiten – ins ehemalige Feierabendheim und gehört zu den „dienstältesten“ Bewohnern des Kursana Domizils BerlinLichtenberg. „Drei Tassen Tee sind unser Ostfriesenrecht“ „Wir treffen uns regelmäßig zum nachmittäglichen Teetrinken. In unsere Porzellantassen kommt zuerst ein Kluntje (eine Kandisart). Wenn man den heißen Tee drüber gießt, knistert das richtig schön. Mit einem Schwung geben wir dann mit dem Schöpflöffel Sahne in den Tee, dann steigen herrliche kleine Wölkchen auf. Drei Tassen Tee sind Ostfriesenrecht, heißt es bei uns.“ Allesamt waschechte Ostfriesen: Theda Janßen, 79, (Foto) pflegt gemeinsam mit Gertrud Peters, 87, Fritz Siebels, 88, und Gesche de Buhr, 91, auch im Kursana Domizil Aurich das gewohnte Teeritual – immer verbunden mit einem kleinen „Klönsnack“, einem Schwätzchen. 13 Dezent muss das Make-up sein – „sonst fühle ich mich angemalt“, sagt Irmgard Meiwald, 91 Reif, schön und stolz darauf Ein ansprechendes Äußeres ist keine Frage des Alters. Nicht von ungefähr sind die Friseursalons bei Kursana so beliebt. Manche Senioren legen aber auch gern selbst Hand an – wie Irmgard Meiwald im Kursana Domizil Buchholz. 14 I Das Titelthema „Ohne Make-up fühle ich mich irgendwie, als ob ich nicht komplett angezogen wäre“, sagt Irmgard Meiwald. Sie könnte auch für eine 60Jährige durchgehen, aber sie steht zu ihrem Alter: „Ich bin 91.“ Ein Faible für Pflege, Farben und alles, was mit Kleidung und passenden Accessoires zusammenhängt, hatte sie bereits in jungen Jahren. In Dresden geboren und aufgewachsen, zog es sie als junge Frau immer wieder ins Ausland. „Ich habe in meinem Beruf häufig auf der Bühne gestanden und Künstler angesagt“, erinnert sich die ehemalige Künstlerbetreuerin. Doch „Schuld“ an der Lust, sich zu es sein, sonst fühle ich mich angepflegen, war ein für sie eher unan- malt und das passt ja nun auch nicht genehmes Thema: Gehänselt wurde mehr zu meinem Alter“, erklärt sie. die junge Irmgard, und das nicht Am liebsten mag sie den Lidstrich wegen roter Haare oder etwa Pi- in Grau oder Braun, den sie am obeckel. Sommersprosren Lid und untersen waren das Übel. „Ohne Make-up bin ich halb des Auges leicht verwischt, denn das „Ich war immer sehr nicht angezogen“ wirke weicher. Auf sportlich, habe Eistanz gemacht und Tennis gespielt. die Augenbrauen kommt etwas Doch wegen der vielen Sommer- Farbe, sie geben dem Gesicht einen sprossen traute ich mich irgendwann schönen Rahmen. Die Augenbrauen nur noch aufs Eis, wenn es nicht zupft sie sich nach wie vor selbst. mehr so hell war“, erzählt sie weh- Abends ist ihr ganz wichtig, dass mütig. Erlösung brachte eine haut- alles abgewaschen wird. Dann heißt aufhellende Schwanenweiß-Creme. es wieder Gesichtswasser und eine Die kam über Jahre auf ihr Gesicht reichhaltige Nachtcreme. „Das maund ist längst gegen Tages- und che ich aber erst, wenn ich weiß, Nachtpflege für reife Haut einge- dass keiner mehr kommt“, sagt sie mit einem Lächeln. tauscht. Doch die Creme hat gewirkt und das Neben regelmäßiger Pflege ist für die im doppelten Sinn: Die Sommer- verwitwete dreifache Mutter eine posprossen blieben verschwunden, die sitive Lebenseinstellung das Schönheitsrezept. „Ich bin Lust auf Pflege und „Ich bin von innen niemand, der viel meFarbe ist bis heute ckert. Ich versuche geblieben. Morgens heraus zufrieden“ immer die positiven geht es mit Gesichtswasser und Tagescreme los, dann Dinge des Lebens zu sehen. Das ein Make-up, Lidstrich, ein Hauch macht mich von innen heraus zuRouge und Lippenstift. „Dezent muss frieden.“ Lidstrich, ein Hauch Rouge und Lippenstift – reif und schön in Einklang zu bringen, ist keine Utopie, sagt auch die Styling-Expertin aus Buchholz Schönheitstipps vom Berliner Visagisten Stephan Schmied „Im Alter gilt generell: Alles ist erlaubt, Hauptsache man fühlt sich wohl in seiner Haut. In punkto Make-up empfehle ich Produkte mit flüssiger Konsistenz. Denn Puder kann sich leicht in den Gesichtsfältchen absetzen – und die werden dadurch noch deutlicher. Mit zunehmendem Alter bildet sich die Kontur der Lippen zurück. So entstehen Lippenfältchen, die sich mit einfachen Tricks kaschieren lassen. Ich empfehle einen Konturenstift in der Farbe des Lippenstifts. Damit die Kontur von den äußeren Mundwinkeln zur Lippenmitte nachzeichnen. Ein lang haltender Lippenstift verleiht ein frisches Aussehen ohne zu verlaufen. Ebenso passt ein Hauch Rouge in Pink- und Rosétönen zu jedem Hauttyp. Am besten auf den Wangenknochen nach oben hin auftragen – das „liftet“ diese Partie optisch und verleiht dem Gesicht Kontur und Frische.“ Herz bewegend Herz-Kreislauf-Erkrankungen lassen sich vorbeugen und sogar verhindern. Auf alle Fälle muss die Lebensqualität nicht eingeschränkt sein – wenn man sich an einige Gesundheitsregeln hält. Das gilt bis ins hohe Alter. Das A und O für ein starkes Herz ist eine gesunde Lebensweise. „Dazu zählt im Alter neben mediterraner Kost mit viel Gemüse, Fisch, Obst, wenig Fett und ausreichend Flüssigkeit auch regelmäßige Bewegung“, sagt Professor Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied des Herzzentrums Bad Krozingen. Gerade der Ratschlag zu regelmäßiger Bewegung ist von Senioren aber häufig schwer umzusetzen. Besonders in der Generation über 80 ist der Bewegungsapparat meist in Mitleidenschaft gezogen. Hier bedarf es eines sehr behut- 16 I Der Ratgebertipp samen und speziell abgestimmten Im Vordergrund steht hier das TraiBewegungsprogramms: „Senioren ning der Bein-, Arm-, Stütz- und brauchen speziell zusammenge- Haltemuskulatur. Oft reicht bereits stellte Trainingsprogramme, die auf ein Spaziergang – wenn er regeldie stark beanspruchten Gelenke mäßig, also mehrmals in der Woche, oder den anfälligen durchgeführt wird. „Bewegung ist Knochenapparat in Denn die Wiederbesonderem Maße holung ist es, die den Herzenssache“ Rücksicht nehmen“, Körper stärkt. Wer ergänzt Professor Gohlke. Bereits nicht mehr gut zu Fuß unterwegs ist, leichte Übungen für möglichst viele kann sich mit leichten Gymnastikverschiedene Muskelgruppen ver- übungen im Sitzen oder Liegen brennen mehr Blutfette, und damit behelfen ... wie sie auch von allen nehme das Risiko einer Herz-Kreis- Kursana Einrichtungen wöchentlich lauf-Erkrankung ab. angeboten werden. Acht Goldene Tipps für ein gesundes Herz Wenn es um die Behandlung einer kennen. „Bei starken Schmerzen im Erkrankung geht, hängt die richtige Brustkorb, Oberbauch oder in den Therapie davon ab, welche Herz- Armen, bei Leistungsabfall, Übelkranzgefäße verengt sind und wie keit oder Luftnot ist schnelle Reakausgeprägt die Erkrankung ist. „Bei tion gefragt“, erklärt Professor Hanseiner chronischen koronaren Herz- Jürgen Becker, Vorstandsvorsitzenkrankheit setzen wir der der Deutschen Erkennen von unter anderem BlutHerzstiftung. „Hier gerinnungshemmer ist der Notarzt unter Alarmsignalen ein, die Blutgerinnder Notfallnummer seln vorbeugen sowie Betablocker, 112 der richtige Ansprechpartner.“ die den Blutdruck senken und den Die Deutsche Herzstiftung (www. Herzschlag verlangsamen. So wird herzstiftung.de) hat eine Telefondas kranke Herz entlastet“, erläutert sprechstunde eingerichtet. Am ersProfessor Harald Klepzig, Mitglied ten und dritten Mittwoch eines Moim Wissenschaftlichen Beirat der nats sind unter der Telefonnummer Deutschen Herzstiftung. Allerdings 069 – 955 128 200 Herzspezialisten müssten die Medikamente regelmä- und Herzchirurgen erreichbar. Auch ßig und häufig ein Leben lang einge- die Deutsche Gesellschaft für Karnommen werden. diologie (www.dgk.de) informiert regelmäßig über wichtige und neue Genauso wichtig wie Vorbeugung ist Erkenntnisse zum Thema Herzeres, Alarmsignale rechtzeitig zu er- krankungen. n Halten Sie Ihren Blutdruck im Auge n Achten Sie auf Ihr Gewicht n Bewegen Sie sich regelmäßig n Essen Sie mageres Fleisch, viel Gemüse und Obst, zweimal in der Woche Fisch n Trinken Sie viel – Wasser und Tee n Meiden Sie Nikotin n Genießen Sie Alkohol in Maßen n Sorgen Sie für ausreichend Entspannung 17 Hämmern, sägen, feilen: In der Werkstattgruppe ist handwerkliches Geschick gefragt. Heraus kommen nützliche Gegenstände für die Gemeinschaft Männer-Welten „Der sitzt!“ Mit Hammer und Nagel hantiert die Werkstattgruppe des Kursana Domizils Friesenheim. Das macht vor allem Männern Freude. Doch es geht nicht nur ums Heimwerkern und Fachsimpeln. Es entsteht auch sehr Nützliches. Dienstag, kurz nach 10 Uhr. Aus ei- 70. „So eine Werkstatt macht Spaß“, nem der Gemeinschaftsräume des sagt Ernst Fischer. Domizils im badischen Friesenheim dringen Geräusche, wie man sie vom „Im Gegensatz zu den anderen FreiSchreiner kennt. Es wird gehämmert, zeitangeboten im Haus besteht die gesägt, gefeilt. Jede Woche kommen Werkstattgruppe fast nur aus Mändort die Freunde des Bastelns und nern. Und die wollen vor allem fachHeimwerkens unter simpeln“, sagt Ergoden gut 100 Domi- „Die Männer genießen therapeutin Damazil-Bewohnern auf ris Bieler, 27. Als das Fachsimpeln“ ihre Kosten. Mit da„Werkstattleiterin“ bei sind unter anderem Ernst Fischer, betreut sie die Gruppe. „Die Männer 80, der einst beruflich als Maler und genießen es sehr, einmal vorwieLackierer im Einsatz war, und der gend unter sich zu sein. Hier können pensionierte Ingenieur Peter Schmid, sie an ihre Erfahrungen anknüpfen 18 I Die Gemeinschaft und ihre Kenntnisse und Talente sinnvoll einsetzen. Das gibt ihnen ein gutes Gefühl“, hat Damaris Bieler festgestellt. Üblicherweise kommen zwischen sechs und zwölf Hobbyheimwerker zu den wöchentlichen Treffen. Der Mehrzweckraum wird dann eigens mit Werkzeug, Bastelmaterialien und Arbeitsunterlagen ausgestattet. Und die Bastelprodukte können sich sehen lassen. So hat die Gruppe beispielsweise innerhalb von zwei Monaten das „Plantomobil“ konstru- Minigarten für große Freude: Das „Plantomobil“ bringt die Natur ins Haus. Gartentherapeut Hartmut Pradt (unten) bepflanzt den mobilen Garten immer wieder frisch iert – einen fahrbaren Minigarten. Ausleger, um damit dicht an Betten Umgesetzt wurde damit die Idee heranfahren zu können. Fast täglich eines weiteren Mannes: Gartenthe- ist das Gefährt inzwischen im Einrapeut Hartmut Pradt. Er hatte satz. Auch Bewohnerin Brundhilde sehr gute ErfahSchmieder, 79, genießt „So eine Werkstatt rungen gemacht, den mobilen Garten wenn sich Senider Marke Eigenbau. macht Spaß“ oren im hauseiSie muss liegen, doch genen Garten an den Beeten betä- dank des „Plantomobils“ kann sie tigen. Doch längst nicht alle Seni- auch so regelmäßig Blumen und oren schaffen es noch bis in den Kräuter mit allen Sinnen genießen. Garten und auch das Bücken fällt Die Bepflanzung des „Plantomobils“ vielen schwer. wandelt sich laufend. Derzeit sprießen darauf ein Flammendes KäthDie Herren der Werkstattgruppe chen, Basilikum, Rosmarin, Astern, schritten zur Tat. Sie erfanden ein Erdbeerminze und eine chinesische Gefährt auf Basis eines handelsüb- Bonsai-Ulme. Der stabile Wagen hält lichen Servierwagens, den sie kur- das alles. „Solide Arbeit“, sagt Heimzerhand umgestalteten. „Ideen muss werker Peter Schmid und strahlt man haben“, sagt Ernst Fischer. stolz, wenn er „sein“ Gefährt im EinDer Wagen erhielt einen hölzernen satz sieht. „Männer wollen auch einmal unter sich sein“ Nach wie vor sind Frauen in den Kursana Häusern und allen Senioreneinrichtungen in der Überzahl. Doch die Zahl der Männer steigt stetig. Denn auch Männer werden statistisch älter ... In den Kursana Domizilen wird darauf reagiert: Mit speziellen Angeboten nur für die Herren der Schöpfung. Das Spektrum reicht von Werkstattgruppen über regelmäßige Stammtische bis hin zu Männer-Gesprächsrunden. Hintergrund: Männliche Bewohner haben eigene Lieblingsthemen, einen eigenen Gesprächs- stil und eigene Interessen. Das Domizil im bayrischen Friesenheim hat auch dabei Pionierarbeit geleistet. „Die Männer wollen auch einmal unter sich sein“, sagt Domizil-Direktor Rudolf Edelmann. So entstand schon vor zwei Jahren ein eigenes „Männerzimmer“. Fußballübertragungen genießen die Herren seither auf einem großen Flachbildschirm – und ohne weibliche Kommentare. Die Wände sind mit Motorsportwerbung, zahlreichen Bildern von Fußballstars und einem Porträt der Boxer-Legende Max Schmeling dekoriert. 19 Ältesten-Rat Gesünder ohne Tabak und Alkohol „Ich fühle mich gesund und in bester Verfassung. Das liegt daran, dass ich in meinem Leben nie geraucht und keinen Alkohol getrunken habe. Und dass ich oft gereist bin – per Motorrad. Für mich soll alles einfach so weitergehen wie bisher.“ 20 I Das Zitat Fritz Schiffmann, 101 Jahre alt, lebt nicht nur im Kursana Domizil Weimar, er ist auch ein echtes Weimarer Kind. Nach seiner Ausbildung arbeitete er 40 Jahre lang als Lackierermeister im WeimarWerk, einem der damals größten Unternehmen im Landmaschinenbau. Seine Freizeit galt Tieren – besonders Pferden. Wichtig ist, seinen Kopf zu benutzen „Ich habe immer gearbeitet, das ist mein Geheimnis für ein langes Leben. Solange man seinen Kopf hat, sollte man ihn auch benutzen. An allen kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen im Haus habe ich deshalb von Anfang an teilgenommen.“ Dr. Ursula Enss, 101, gehört zu den ersten Bewohnern der Residenz in Hamburg-Niendorf. In ihrem Zuhause seit über 20 Jahren schätzt die promovierte Physikerin besonders die Gemeinschaft unter den Mitbewohnern und die Geborgenheit: „Früher war ich unabhängiger und fitter. Heute brauche ich zunehmend Hilfe.“ 21 22 I Das exklusive Zuhause Niveauvoll umsorgt Ein perfekter Service, 24 Stunden am Tag. Sicherheit und Geborgenheit, wenn es darauf ankommt. Wohnen mit höchstem Komfort und Stil: Die „Kursana Villa“ ist ein exklusives Zuhause. Der Begriff „Villa“ ist wörtlich ge- bis zum Hausmeisterservice. Auch meint: ausgezeichnete Umgebung, wenn es gilt, eine familiäre Einladung Gründerzeit-Ambiente mit höchstem vorzubereiten oder Einkäufe und BeWohnkomfort und dabei zugleich fa- hördengänge zu erledigen: Die Mitmiliärem, individuellem Charakter arbeiter nehmen sich viel Zeit. – das zeichnet eine Kursana Villa aus. Kursana übernahm und eröff- Das gilt besonders für Senioren, die nete im Herbst 2010 acht dieser Hilfe benötigen und alleine nicht Häuser, in Reinbek, Hannover, Bonn, mehr zurechtkommen. Das Kursana Fachpersonal ist auf Wiesbaden, Frank„Sich sicher und furt, Oberursel, Königalle Pflege- und Bestein und München. treuungssituationen geborgen fühlen“ eingestellt. Es beDie Bewohner genießen das Premium-Wohnen und die steht die Möglichkeit, KomfortKomfortpflege in ihren Appartements pflege im eigenen Appartement in und Suiten. Für die gesellige Zeit Anspruch zu nehmen, mit individuelgibt es vielfältige Gemeinschafts- ler und intensiver Einzelbetreuung. räume: Kaminzimmer, Bibliothek, Veranstaltungsräume für Aktivitäten Das gilt auch für den separaten und ein elegantes Restaurant. Ob Komfort-Demenz-Wohnbereich, bei einem Konzertabend, dem Lite- über den alle Villen verfügen. Das raturkreis oder einem Ausflug: offene und lebendige GemeinStets gibt es Gelegenheiten für Ge- schaftszentrum hat den Charakter spräche und niveauvolle Kontakte. eines großen Wohnzimmers mit offener Wohnküche und vielen AufDer individuelle Charme einer Privat- enthaltsbereichen, die die Geselligvilla bleibt erhalten. Die Größe der keit fördern und zu Aktivitäten einHäuser ist überschaubar, die Zahl laden. Die Bewohner sind 24 Stunder Appartements liegt bei unter den am Tag optimal versorgt. Sie 100. Außergewöhnlich viel Personal sollen sich sicher und geborgen fühsorgt für maximale Lebensqualität. len und erfahren größtmögliche Der Rundum-Service gehört zur persönliche Zuwendung. Das spürt Spitzenklasse und umfasst prak- auch jeder Angehörige, der zu tisch alles, von der Appartement- Besuch kommt. Es ist das ZuReinigung über den Wäscheservice hause-bei-Kursana-Gefühl. 23 „... das ist schon traumhaft“ Jörg Braesecke, Vorsitzender der Geschäftsführung Kursana, zum besonderen Charakter der Kursana Villa, zum Thema Qualität und zur Unterstützung rund um die Uhr. Was ist das Besondere einer Kursana Villa? Die Villen sind das „Sahnehäubchen“ auf dem Kursana Angebot. Sie vereinen alle räumlichen Vorteile der Residenzen mit den pflegerischen Vorzügen der Domizile. Wenn ich eine Villa betrete, bin ich von der Ausstattung, dem Interieur und der Atmosphäre beeindruckt. Hier lässt es sich äußerst stilvoll leben, man wird verwöhnt, genießt persönlichen Service. 24 I Das exklusive Zuhause Wir bezeichnen es deshalb als Premium-Wohnen. Alles ist sehr exquisit ausgestattet und gleichwohl liebevoll privat. Eine Villa hat maximal 100 Appartements bzw. Suiten. Ich habe mich vom ersten Besuch an in unseren neuen Häusern zuhause gefühlt. ganz persönlichen Lebensstils – mit eigenen Möbeln und Erinnerungsstücken. Die Bewohner sollen das Gefühl von Privatheit genießen und gleichzeitig die beruhigende Gewissheit, in die Villa mit all ihren Komfort- und Sicherheitsvorteilen eingebunden zu sein. Premiumwohnen auch im eigenen Kursana hat eine große VerantAppartement? Gerade dort zeigt es sich. Das eige- wortung übernommen ... ne Appartement ist Ausdruck des In der Tat. Unser Plus: Wir haben eine 25-jährige Erfahrung und betreuen erfolgreich über 13.000 Senioren. Außerdem sind wir geprägt durch unseren Mutterkonzern, die Dussmann Gruppe. Wir sind nicht nur Dienstleistungsprofis – wir „leben“ Dienstleistung. Eine positive Grundeinstellung ist wichtig ... ... und diesen Optimismus spüren die Bewohner und ihre Angehörigen auch. Wir haben erprobte Konzepte, wir haben engagierte, qualifizierte Mitarbeiter. Ich bin mir sicher, dass sich die Bewohner bei uns wohlfühlen werden. Und auch, dass wir die Häuser erfolgreich führen werden. Sie haben die Preise gesenkt? Ja, wir konnten die Preise senken – im Durchschnitt um zehn bis 15 Prozent. Der Hintergrund sind die günstigeren, auf 20 Jahre laufenden Pachtverträge, die wir für die Häuser ausgehandelt haben. Herausgekommen sind bezahlbare Preise. Das war uns wichtig. (MDK) erhalten – immerhin lag der im August 2010 bei einem Notendurchschnitt von 1,4. In der Schule war das ein „sehr gut“. Der Schwerpunkt von Kursana liegt auf der Pflege. Was bedeutet das für die Villen? Zunächst einmal, dass wir in die Häuser investieren. So wurden zusätzliche Schwesternstützpunkte eingerichtet, um die Bedingungen für die Komfortpflege weiter zu verbessern. Appartements werden mit Pflegebetten und technischen Vorrichtungen ausgestattet, so dass die Senioren bei Bedarf besser gepflegt werden können. Stichwort Komfortpflege – was heißt das? Gut, wenn man sich die Seniorenpflege in Deutschland anschaut, ist auch unsere bisherige, klassische Kursana Pflege sehr hochwertig. Wir betreuen Bewohner in allen drei Pflegestufen sehr individuell und nach modernsten therapeutischen Gesichtspunkten. Doch in den Villen gehen wir darüber noch hinaus. Für die Pflege stehen zwischen 20 und 40 Prozent mehr Mitarbeiter zur Verfügung. Das heißt konkret: Unsere Mitarbeiter haben mehr Zeit für pflegebedürftige Bewohner und deren individuelle Betreuung. Natürlich schlägt sich dieser zusätzliche Aufwand auch ein wenig im Preis nieder. Aber wir haben die Preise für dieses Premiumsegment auf ein erschwingliches Maß gesenkt. Was tun Sie, um die Qualität Ihrer Häuser zu gewährleisten? Wir haben ein zentrales Qualitätsmanagement, das verbindliche und hoch gesetzte Maßstäbe für alle Häuser unserer Gruppe festlegt. Und wir prüfen sehr genau, ob die Kursana Häuser alle diese selbstgewählten Kriterien erfüllen. Außerdem lassen wir unsere Qualitätsmaßstäbe auch extern – nämlich durch den TÜV Rheinland – überprüfen und zertifizieren. Deshalb haben wir so hervorragende Noten bei den offiziellen Für Bewohner, die an Demenz Prüfungen durch den Medizinischen leiden, ist es nötig ... Dienst der Krankenversicherung Für Menschen, die altersbedingt in ihren Fähigkeiten eingeschränkt sind, verfügen die Villen über einen separaten Komfort-Demenzwohnbereich. Die Ausstattung, die fachliche Ausbildung des Personals und das Betreuungskonzept in diesem Wohnbereich sind ganz auf die Bedürfnisse dieser Bewohner abgestimmt. Wir nutzen die modernsten therapeutischen Möglichkeiten, wir wollen eine Wohlfühlatmosphäre schaffen. Das bedeutet ein erhebliches Maß mehr an Lebensqualität. So intensiv umsorgt zu sein, das ist das, was wir uns alle wünschen. Die Senioren, die Angehörigen und die Heimaufsicht. Einfach traumhaft. Zur Person: Jörg Braesecke Der Diplom-Kaufmann und studierte Wirtschaftswissenschaftler, Jahrgang 1966, hat sich seit über 14 Jahren an verantwortlicher Stelle mit den Themen Pflege und Pflegeeinrichtungen befasst: Seit 2003 ist er als Geschäftsführer bei Kursana. Im September 2007 wurde er zusätzlich in den Vorstand der Dussmann Gruppe berufen. 25 Kursana Villa Reinbek ... wo der Eiserne Kanzler seine Ruhe fand Kursana Villa Hannover ... wo die Direktion der Post residierte Im Ortskern der östlich vor den Toren Hamburgs gelegenen Stadt liegt die Kursana Villa. Großbürgerliche Herrschaftshäuser der Gründerzeit prägen das Stadtbild. In der direkten Umgebung der Villa befindet sich eine Parkanlage mit altem Baumbestand. Auch der nahegelegene Sachsenwald mit dem einstigen Ruhesitz des Reichskanzlers Otto von Bismarcks bietet Erholung, Ruhe und Entspannung. Das Haus verfügt über 93 Appartements und bietet Platz für bis zu 124 Bewohner. Eine spezielle Geschichte erzählt die Kursana Villa Hannover. Sie befindet sich – mit großem Aufwand saniert – in dem denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen, 1867 eingerichteten Oberpostdirektion. Die Architektur geht auf die Gründerzeit zurück mit einer Prachtfassade, großen Fenstern, Rundbögen und Gesimsen. In direkter Nachbarschaft liegt der Hannoversche Zoo. Die Villa verfügt nach der Neueröffnung über 87 Appartements für bis zu 110 Bewohner. Am Rosenplatz 12, 21465 Reinbek Telefon: 0 40 . 79 750 - 0 E-Mail: [email protected] Zeppelinstraße 24, 30175 Hannover, Telefon: 0 51 1 . 51 944 - 0 E-Mail : [email protected] Kursana Villa Bonn, Villa Camphausen ... wo Konrad Adenauer zu Gast war Kursana Villa München ... wo die grüne Lunge atmet Das hochherrschaftliche Gebäude „atmet“ Geschichte: Bankier Arthur Camphausen ließ es im Jahr 1880 errichten. 1950 kaufte es ein Filmemacher und nutzte die Villa Camphausen als Prominententreff. Auch Konrad Adenauer war gern zu Gast. 2004 wurde das Gebäude – erweitert um zwei Seitenflügel – in einen exklusiven Alterswohnsitz verwandelt. Beeindruckend ist auch die Lage direkt am Rhein mit Blick auf den Drachenfels. Das Haus bietet 91 Appartements. Die Isar-Auen gelten als die „grüne Lunge“ Münchens. Hier in Thalkirchen liegt die Kursana Villa. Das Gebäude mit 86 Appartements bietet Platz für bis zu 110 Bewohner. Es strahlt die Exklusivität einer privaten Villa aus und ist architektonisch bewusst kommunikativ konzipiert. Auf Grund ihrer Lage an der renaturierten Isar mit den Isarauen, dem Hinterbühler See und dem idyllischen Sommerbad Maria-Einsiedel ist die Villa ein idealer Altersruhesitz. Mainzer Straße 233, 53179 Bonn Telefon: 0 22 8 . 3 296 - 0 E-Mail: [email protected] Greinerberg 17, 81371 München Tel: 0 89 . 13 92 88 - 0 E-Mail: [email protected] 26 I Das exklusive Zuhause Kursana Villa Frankfurt ... wo die Finanzmetropole zur Ruhe kommt Kursana Villa Oberursel ... wo die Sonne gerne scheint Wie in keinem anderen Stadtteil spürt man im Frankfurter Westend das Flair der Mainmetropole. Inmitten dieses Großstadtrefugiums liegt die Villa Frankfurt. Das stilvolle Ambiente des Hauses und sein elegantes Interieur sorgen für exklusive Wohnatmosphäre. Die Villa bietet 93 Appartements und Suiten. Auch „Valentin“ gehört dazu. Der Golden Retriever ist Deutschland bekanntester Alzheimer-Therapiehund und bewährter „Mitarbeiter“ der Villa. Als „ewiges Sommerloch“ bezeichnen die Frankfurter die Stadt Oberursel. Das „Tor zum Taunus“ ist bekannt für sein erholsames und reizarmes Mittelgebirgsklima. Im Zentrum dieser blühenden Stadt, unweit der historischen Altstadt, liegt die Kursana Villa. Der liebevoll angelegte Garten und die hochwertige Ausstattung mit viel Liebe zum Detail machen den besonderen Charme dieses Hauses aus. Es verfügt über 97 Appartements und Suiten und bietet Platz für bis zu 123 Bewohner. Eschersheimer Landstraße 125, 60322 Frankfurt Telefon: 0 69 . 95 924 - 0 E-Mail: [email protected] Epinayplatz 1, 61440 Oberursel im Taunus Telefon: 0 61 71 . 9 71 - 0 E-Mail: [email protected] Kursana Villa Königstein ... wo Ernst Ludwig Kirchner kurte Kursana Villa Wiesbaden ... wo sich kulturell Gleichgesinnte treffen Allein schon ihre Lage in der malerisch gelegenen Stadt Königstein im Taunus macht die Kursana Villa zu etwas Besonderem. Hier residierte Wilhelm Carl Rothschild, und der Maler Ernst Ludwig Kirchner kurierte sich im Sanatorium Kohnstamm. Die Villa, deren klassische Gründerzeit-Architektur sich in den Giebeln, Türmchen, Erkern widerspiegelt, verfügt über 96 Appartements und Suiten und bietet Platz für bis zu 136 Bewohner. Und der Kurpark liegt direkt vor der Haustür. Die hessische Landeshauptstadt, deren Geschichte bis in die Antike zurückreicht, ist die Heimat der Kursana Villa. Auch heute noch ist Wiesbaden für seine kochsalzhaltigen Thermalquellen bekannt. Die Villa liegt im „Dichterviertel“. Ein anspruchsvolles Kulturprogramm mit Konzertabenden, Vorträgen und Lesungen bietet Gelegenheiten zum Austausch mit Gleichgesinnten. Hinzu kommen gesundheitsfördernde Aktivitäten. 99 Appartements bieten Platz für bis zu 140 Bewohner. Bischof-Kaller-Straße 1, 61462 Königstein Telefon: 0 61 74 . 29 34 - 0 E-Mail: [email protected] Mosbacher Straße 106, 5187 Wiesbaden Telefon: 0 61 1 . 33 539 - 0 E-Mail: [email protected] 27 Streiflichter Diese Rubrik stellt einen kleinen Ausschnitt aus der Vielfalt der Veranstaltungen, Engagements und Besonderheiten der inzwischen 116 Kursana Häuser vor. Aus den Residenzen Kursana unterscheidet „Villa“ (siehe Sonderteil) „Residenz“ und „Domizil“. Residenzen haben einen hotelähnlichen Charakter, es gibt Ein- bis Drei-Zimmer-Appartements. Bei Bedarf stehen eine Vielzahl an Serviceleistungen zur Verfügung – bis zur Pflege im Appartement oder im integrierten Pflegewohnbereich mit komfortablen Einzel- und Doppelzimmern. Hobby: Die Senioren der Residenz schreiben Sketche, die sie gemeinsam mit anderen Bewohnern und Mitarbeitern aufführen. Der Beifall ist riesengroß – vor allem dann, wenn Heinz Rusch für eine Rolle auch noch in Frauenkleidung steigt. Kursana Residenz Regensburg Kursana Residenz Hamburg „Ich fand das Spiel fantastisch“, sagt Edith Schmidt, 85, „für mich dürfte es jede Woche stattfinden.“ Vier Wochen lang wurde in der Residenz gebowlt – per „Wii“, einer Computer-Spielkonsole. Nach anfänglichen Schwierigkeiten rollte die virtuelle Kugel bei den Bewohnern immer besser; inzwischen gibt es eine große Interessentenliste. Kursana Residenz WarmbadVillach „Das glaubt mir niemand“, sagt Margaretha Mach, 89, mit Tränen in den Heinz Rusch, 89, und Dr. Klaus Augen. Der Grund für die Freude: Sie Ewald, 82, haben ein besonderes hatte sich gewünscht, einmal im 28 I Aus den Häusern Leben auf einer richtigen Harley Davidson zu sitzen. „Sie sind herzlich eingeladen ... bitte sitzen Sie auf“, überraschte sie Harley-Besitzer Dr. Harald Kenzian, als er knatternd mit dem Kult-Motorrad vor der Kärntner Residenz vorfuhr. Kursana Residenz Prien Kinder glücklich gemacht hat die Residenz am Chiemsee. Dank einer Spende konnten zwei Rollatoren übergeben werden, die Waisenkindern im indischen Pondicherry zugute kommen. Dort leben rund 100 Kinder, von denen 60 behindert und zum Teil auf Gehhilfen angewiesen sind. Louisa Grieblinger (links) vom Verein „Kinderlachen“ nahm die Hilfsgüter dankbar entgegen. Aus den Domizilen Kursana Domizil Markkleeberg Kursana Domizile bieten pflegebedürftigen Senioren aller Pflegestufen ein sicheres und selbstbestimmtes Leben. Die Häuser mit geräumigen Einzel- oder Doppelzimmern und Gemeinschaftsräumen entsprechen dem neuesten Stand an Wohnkomfort und Funktionalität. Zentraler Bestandteil: die 24-Stunden-Betreuung. Angeboten werden auch Sonderpfle- Da war die Aufregung groß, als für geformen wie Dementenbetreuung. Bewohner ein Ausflug mit der Straßenbahn auf dem Programm Kursana Domizil Vaihingen stand. Vor allem deshalb, weil im Eine frisch restaurierte Kutsche von Führerstand eine von ihnen sitzen 1864 ziert seit kurzem den Innen- sollte – die 85-jährige Helene Heiner. hof des Domizils. Dass sie zu neuem Mehr als drei Jahrzehnte war sie Glanz erstrahlte, liegt an mehreren bei den Leipziger Verkehrsbetrieben handwerklich versierten Bewohnern: tätig und chauffierte die StraßenSie zerlegten das in die Jahre ge- bahnlinie 4. Gelernt ist gelernt, hieß kommene Gefährt in seine Einzel- es auch auf den Schienen in Markteile, dann wurde geschmirgelt, ge- kleeberg ... natürlich unter fachkunhobelt, gebohrt und gesägt – und diger Aufsicht. zum krönenden Abschluss gab es Kursana Domizil Reichenbach ein neues Farbgewand. Kursana Domizil Greifswald Aquarelle von Emil Nolde waren Thema einer Malstunde unter Anleitung der Greifswalder Grafikdesignerin Heike Reißig. Zu den NeuKünstlern gehörte Gertrud Meyer, 79. Für sie war es seit Kindertagen der erste Kontakt mit Pinsel und Farbe. Und für alle war die Kreativstunde ein einschneidendes Erlebnis, berichtet die Designerin. Kursana Domizil Stavenhagen „Gibt es etwas über meine Heimat Regenthin?“, fragte die 87-jährige Charlotte Schlundt, als der „Media-Bus“ vor dem Domizil Station machte. Das mobile Internet-Café tourt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie durch die Lande. Mit Hilfe der Domizil-Mitarbeiter gingen zahlreiche Senioren das erste Mal ins Netz – und wollen nun weiter surfen. Sie ist die „Strickliesel“ des Domizils: Ella Wolf, 96. „Um anderen eine Freude zu machen“, schwingt die gebürtige Vogtländerin tagtäglich die langen Nadeln. „Ob Pullover, Schals, Strickjacken, Mützen oder sogar Unterröcke, es gab nichts, was ich nicht gestrickt habe“, sagt sie. Heute sind es vor allem Socken, die sie verschenkt – ob nun an Verwand- Weitere Berichte & Reportagen aus te oder an Mitarbeiter und Bewoh- den Kursana Häusern finden Sie unter www.kursana.de ner des Domizils. 29 Maria Gref wohnt seit rund zwei Jahren in einem Appartement in der Kursana Residenz Refrath Lieber Enkel, es grüßt Dich ... „Wer schreibt, der bleibt“. Das Sprichwort gilt auch im Zeitalter von Mobiltelefonen und Computern. Viele Senioren schätzen das geschriebene Wort – Beispiele aus den Kursana Residenzen Refrath und Krefeld. Der Schreibtisch in ihrem Schlaf- einen Zettel notiert und unter ein zimmer hat Platz für alles, was Gummi gesteckt. Die gebündelten Maria Gref, 86, zum Briefeschreiben Postkarten stammen vor allem von braucht. Eine weiche braune Leder- ihren sieben Enkeln. unterlage lässt den Stift sanft gleiten. Öffnet sie ihre Schreibtisch- Matthias schreibt aus New York: schublade, blickt sie auf übersicht- „Morgen gehen wir ins Museum of liche, kleine Stapel: Briefpapier mit Modern Art. Vieles, was dort ausihrem Namen, Umschläge mit ge- gestellt ist, ist älter als Du. Also bist drucktem Absender. Du auch modern.“ Rotes Haushalts- „Ein Brief ist etwas, Das amüsiert die gummi hält die StaGroßmutter. „In meidas bleibt“ pel. „Ansichtskarten nen Antworten komerledigen“ hat die Bewohnerin der me ich dann auf so eine Äußerung Residenz in Refrath bei Köln auf zurück“, sagt sie. Besonders lustig 30 I Das Verbindende fand die Witwe den Titel „coole Oma“, den ihr Matthias einmal in einem Schreiben verlieh. Prompt unterzeichnete sie die Antwort mit „Deine coole Oma“. Während ihre fünf Töchter eher zum Telefonhörer greifen, erfreuen Enkel, Nichten, Neffen und Freunde die alte Dame mit dem geschriebenen Wort. „Ein Brief ist etwas, das bleibt. Schon meine Mutter hat ihre Korrespondenz sehr ernst genommen“, sagt Maria Gref. Wer ihr schreibt, erhält eine Antwort. „Allerdings geht das heute viel langsamer als früher.“ Sparsam ging es seit frühester KindDas Alter fordert seinen Tribut. Aber heit zu. „Wir waren sieben Kinder, da einen Anspruch stellt wurde nichts weg„Das Porto muss die gebürtige Konsgeschmissen.“ Allen tanzerin auch heuKindern ließ der Vasich ja lohnen“ te noch an sich: Fein ter eine gute Schulsäuberlich geschrieben müssen die bildung zuteil werden. Maria machte Briefe sein. Fast immer sind sie zwei im Kriegsjahr 1942 ihr Abitur und bis drei Seiten lang. „Das Porto muss begann ein Chemiestudium in Tüsich ja lohnen“, sagt sie. bingen. Heute noch vergeudet sie nichts. Weder Zeit noch Papier. „Schmierpapier“ hat sie auf einem dicken Packen von Drucksachen geschrieben. Auf der unbedruckten Seite schreibt Maria Gref ihre Briefe vor. „Schließlich sollen sie ordentlich aussehen und fehlerfrei sein.“ Hans Joachim Veit hat als Brückenbau-Ingenieur ein Handbuch verfasst. Als Pensionär widmet er sich nun der Gedankenwelt „Ein Brief ist nicht widerrufbar“ „Zum Schreiben darüber, was mir auf der Seele brennt, hatte ich früher keine Zeit“, sagt Hans Joachim Veit. Dabei schrieb der 90-jährige Bewohner der Kursana Residenz Krefeld auch früher viel – aber es waren berufsbedingt vor allem technische Abhandlungen. Nach der Pensionierung und erst recht nach dem Tod der Ehefrau vor zwölf Jahren pflegt der geborene Wittenberger nun rege Briefkontakte. Adressaten sind eine Handvoll Freunde und einer der beiden Enkel. Besonders intensiv ist der Briefverkehr nach Korsika. „Mein lieber Inselbruder“ beginnt Hans Joachim Veit seine Schreiben an Freund und Wahl-Insulaner Alfred Karrasch, einen pensionierten Tierarzt. Auf Korsika hatte auch Hans Joachim Veit ein Ferien- haus; doch als Rollstuhlfahrer gehören lange Fahrten der Vergangenheit an. Aber die Freundschaft überdauerte. Sinnieren über das Leben, tiefgehende Überlegungen zu Politik, Persönlichem, Psychologie und Religiösem – all das findet sich im Briefverkehr zwischen dem „Insel-“ und dem „Festlandbruder“, wie er sich nennt. Die Formulierungen sind mit Bedacht gewählt. Denn: „Ein Brief ist nicht widerrufbar.“ Für die alltägliche Korrespondenz nutzt der ehemalige BrückenbauIngenieur allerdings die modernsten Verbindungswege: Fax, Drucker, Telefon, Computer stehen auf seinem großen Schreibtisch. Mit 70 Jahren erwarb er den ersten PC, er beherrscht E-Mails und Internet. „Ob ich einen Brief mit elektronischer Post schicke oder mit der gelben, ist eigentlich egal“, sagt er, „aber ein handgeschriebener Brief ist doch durch nichts zu ersetzen.“ 31 In Gemeinschaft macht alles mehr Freude. In der WG-Küche können Kochfans sich nach Herzenslust verwirklichen Zusammen-Spiel Seit den „68ern“ sind Wohngemeinschaften eine akzeptierte Lebensform für Jüngere. Der Bremer Senior Henning Scherf machte sie – in abgewandelter Form – auch für Ältere populär. Ein Besuch in Lingen – in Kursanas erster Senioren-WG. Eine ganze Etage für rüstige Se- Man mietet sie wie in einem nornioren, die nach Lust und Laune malen Mietshaus. Nur sind hier Wasser, Strom und die Dinge allein oder in „Hier ist man Nutzung der Küche, Gemeinschaft maWaschmaschine, chen können. Das nie einsam“ Trockner und Bügelgibt es seit einem halben Jahr im Kursana Domizil Lin- eisen inklusive. Und alle Annehmlichgen. Vierzehn Einzel- oder Doppel- keiten eines Domizils: 24 Stunden am zimmer stehen dafür zur Verfügung. Tag sicher und betreut zu leben. 32 I Die Gemeinschaft „Es gibt so viel Freiheit, wie jeder Einzelne möchte“, sagt Direktorin Tanja Ricke, 39. Sie freut sich, wenn in der WG-Küche reges Treiben herrscht und man sich spontan in der Wohnecke trifft. Maria Hahn, 72, hat in einem der hellbraunen Polstersessel Platz genommen. In der Hand hält sie ein Buch, doch zu- nächst schweift ihr Blick durch die „Meine Wäsche wasche ich im Hausgroßen Wohnzimmerfenster über die wirtschaftraum selbst, nutze den grüne Landschaft hier im Emsland, Trockner und bügle dann direkt alles nahe der Grenze zu den Niederlan- weg“, erklärt sie. In der Seniorenden. Maria Hahn ist Bewohnerin der WG im Domizil kann jeder selbst entersten Stunde. „Ich wollte nicht mehr scheiden, wie viel Hilfe und Unteralleine in meinem stützung er möchte. „Ich habe viele großen Haus sein Wenn sie auch den und wieder in GeWäscheservice des neue Kontakte“ sellschaft leben“, Domizils nicht nutzt sagt die Witwe. Ihre Tochter las von – das Kochen überlässt Maria Hahn der Senioren-WG in der Zeitung. der Restaurantküche. „In GesellSchnell war nach dem Besichtigungs- schaft schmeckt’s besser. Das gönne termin klar, dass Maria Hahn ein- ich mir“, schmunzelt die WG-Pioziehen wird. „Meine Kinder kommen nierin. Doch auf Dauer freut auch sie regelmäßig zu Besuch und ich habe sich, wenn es in der WG-Küche viele neue Kontakte und immer Anre- heißt: An die Töpfe, fertig, los – und gung. Da kommt keine Langeweile gemeinsam etwas gezaubert wird. auf“, sagt die Seniorin. Die WGBewohner können an den Beschäf- Auch Mitbewohner Willy Berster, 75, tigungs-, Therapie- und Veranstal- nutzt die Essecke in der Gemeintungsangeboten des Domizils teil- schaftsküche zum Frühstücken und nehmen. Und wenn es gesundheitlich Abendessen. Er hat 27 Besichtieinmal nicht mehr so gut gehen gungstermine hinter sich – und ist sollte, kann ein ambulanter Pflege- jetzt rundherum zufrieden: „Noch dienst oder der vollstationäre Pflege- bin ich rüstig, aber es ist klar, dass bereich genutzt werden. ich hier nicht mehr wegziehen muss. Sollte ich pflegebedürftig werden, Doch daran denkt Maria Hahn noch könnte ich ins Domizil wechseln.“ Ein nicht. Für sie ist es ein schönes Ge- beruhigendes Gefühl. Maria Hahn ist fühl, mit Besuch in der gemütlichen inzwischen in ihr Buch vertieft. Sie Wohnküche zu sitzen, Kaffee zu trin- blickt auf und nickt, als Willy Berster ken und es sich gut gehen zu lassen. sagt: „Hier ist man nie einsam. Das Auch die Umstellung vom Haus auf Zusammenleben ist unkompliziert ein Zimmer war für sie nicht schwer. und bringt richtig Spaß.“ Gemeinsam statt einsam Mit der neuen Wohnform der SeniorenWohngemeinschaft werden rüstige Menschen angesprochen, die gern Gemeinschaft teilen wollen. In einer Senioren-Wohngemeinschaft leben ältere Menschen selbstbestimmt und unabhängig. Sie können bei Bedarf umfangreiche Dienstleistungen des Domizils in Anspruch nehmen. Auch ambulante Pflegedienstleistungen stehen zur Verfügung. Nachdem das Kursana Domizil Lingen im Sommer erfolgreich die erste WG eröffnete, folgte im Herbst bereits die zweite Senioren-Wohngemeinschaft im brandenburgischen Guben. Dort stehen zehn Plätze zur Verfügung. Im Emsland feierte die Lokalpresse die neue Wohnform. Lingens Bürgermeisterin, Ulla Haar, lobte die Senioren-WG als wichtigen Beitrag zur Lebens- und Wohnkultur der älteren Generation. „Hier können Menschen den Lebensabend genießen, mit Gemeinsamkeit und Individualität“, sagte die Bürgermeisterin und wünschte allen zukünftigen Bewohnern ein interessantes, facettenreiches und lebhaftes Zusammensein. An Direktorin Tanja Ricke gerichtet, meinte sie: „Mit dem Konzept haben Sie einmal mehr bewiesen, dass Sie wissen, was die Menschen brauchen und wollen.“ (aus dem „Emskurier“) Reichlich Platz für Begegnung: Im Wohnzimmer der Senioren-WG Lingen fühlen sich Bewohner und ihre Gäste wohl. WG-Bewohner Willy Berster (ganz rechts) unternimmt gern Radtouren im Emsland 33 Glaube, Liebe, Hoffnung Demenziell erkrankte Menschen verlieren die Orientierung im Hier und Jetzt. Doch bekannte Muster und Tätigkeiten bleiben ihnen vertraut. Rita Birner aus dem Kursana Domizil Weiden ist tief verwurzelt in ihrer Religion. „Zu dir, oh Gott, erheben wir die Seele mit Vertrauen.“ Laut klingen die Stimmen der Gottesdienstbesucher im Kursana Domizil im oberpfälzischen Weiden. In der ersten Reihe steht Rita Birner, 75, und singt mit. Obwohl ihre Krankheit schon weit fortgeschritten ist, geht ihr das Lied sicher über die Lippen. Die Welt ist in diesem Moment so in Ordnung, wie ihr Äußeres: Im adretten Dutt tanzt kein Haar aus der Reihe. Während der Messe röten sich ihre Wangen vor Eifer. Sie singt – und strahlt. „Zu dir, oh Gott, erheben wir die Seele“ In der Gegenwart findet sich Rita Birner nicht mehr zurecht. „In ihrer Vorstellung ist sie etwa 50 Jahre alt und lebt gemeinsam mit ihren Eltern“, sagt Direktorin Caroline Kett. Dass seitdem ein Vierteljahrhundert ins Land gegangen ist, weiß die Seniorin nicht mehr. Nur die Kirche blieb für Rita Birner immer Lebensmittelpunkt. In der dörflichen Kirchengemeinde war sie von Jugend an eingebunden: Sie sang im Kirchenchor, war für den KirDie Gottesdienste im Domizil verpasst Rita Birner nie. Die Texte im Gebetbuch kennt sie auswendig 34 I Die Betreuung Freude am Dekorieren: Die Sorge für den Kirchenschmuck übernimmt Rita Birner auch im Domizil. Pfarrer Andreas Uschold weiß, welche zentrale Rolle die Religion im Leben der Seniorin spielt chenschmuck zuständig, arbeitete im Demenzwohnbereich zum täglichen Frauenbund und betete den Rosen- Ritual. „Viele der 33 Bewohner makranz vor. „Der hat 50 Perlen“, sagt chen mit“, sagt Marilyn Herold, die sie mit unerschütursprünglich aus terlicher Sicherheit „Der religiöse Halt ist Thüringen stammt und wickelt einen für sie sehr wichtig“ – und sich viele GeRosenkranz zweibete erst aneignen mal um die rechte Hand: „Den glor- musste. Wenn der Pfarrer freitags reichen, den schmerzhaften und den zur Messe kommt, ist die hauseigene freudenreichen Rosenkranz kann Kapelle immer gut gefüllt. „Auch man beten.“ Rita Birner weiß Be- Menschen, die geistig nicht mehr scheid. allem folgen können, sind voll Inbrunst dabei“, sagt Pfarrer Andreas Und die Mitarbeiter im Domizil wis- Uschold. „Der religiöse Rückhalt ist sen Bescheid über sie. In ihrem für sie wichtig“, ergänzt der kathoBiografiebogen ist – neben Angaben lische Geistliche. über Lieblingsessen, Vorlieben und Abneigungen – die Bedeutung der Um die Religion noch stärker zu inReligion eingetragen. „Biografische tegrieren, ist im DemenzwohnbeArbeit ist vor allem im Umgang mit reich eine kleine Kapelle eingerichdemenziell Erkrankten sehr frucht- tet. Täglich arrangiert Rita Birner bar. Denn Gewohnheiten, die Men- dort die Blumen. „Schön ist das hier“, schen ein Leben lang begleitet ha- strahlt sie und wundert sich über ben, bleiben erhalten“, sagt Ergo- den Raum. Dass sie erst gestern therapeutin Marilyn Herold, 28. dort war, weiß sie nicht mehr. Auch ihren Besuch heute wird sie verUnd weil bei vielen der Glaube so gessen. Aber morgen wird sie sich wichtig ist, hat er auch im Domizil wieder über die Kapelle freuen. einen zentralen Platz. Morgen-, Mittags- und Abendgebet gehören im Die Religion hilft „Demenz und Spiritualität“ ist in Deutschland noch ein relativ neues Thema. Das wurde auch beim 6. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft im Oktober 2010 deutlich. Wie Professor Karin Wilkening (Braunschweig) auf dem Kongress berichtete, zeigen Studien aus den USA, dass spirituelle und religiöse Faktoren von großer Bedeutung für die Krankheitsbewältigung und das Wohlbefinden auch bei Demenzkranken sind. Bei der Betreuung Demenzkranker sei deshalb auch die Glaubensbiografie zu berücksichtigen, die höchst individuell, persönlich und emotional sein könne. Bei Kursana wird der Religion Raum gegeben – mit Andachtsräumen, Hauskapellen und zahlreichen Angeboten. Kooperationen mit den örtlichen Geistlichen gehören zum Alltag in den Häusern. In einigen Häusern werden Gesprächskreise mit Geistlichen angeboten. Andere Häuser laden Bewohner und auch Gäste regelmäßig zu Gottesdiensten ein. Christliche Feste werden traditionell begangen. Die Angebote richten sich nach der religiösen Zugehörigkeit der Senioren. 35 Köpfe, Kronen & Karitatives Königshäuser faszinieren. Die ganze Welt nimmt an ihren prunkvollen Hochzeiten teil. Doch die „Royals“ machen sich auch stark für Projekte jenseits des herrschaftlichen Pomps. Ihr soziales Engagement kann sich durchaus sehen lassen: Sie setzen sich für benachteiligte Kinder und Erwachsene ein, sie helfen bei Entwicklungsprojekten und engagieren sich für Themen wie Umweltschutz und Emanzipation. Eine kleine Auswahl: Ausgebildete Jugendliche Gute Ausbildung schützt vor künftiger Armut. Dieses Thema ist nicht nur etwas für Projekte auf anderen Kontinenten. Kronprinz Philippe macht sich für Belgiens Jugend stark, allen voran in Projekten gegen Armut und Ausgrenzung sozial Benachteiligter. Intakte Umwelt Glückliche Kinder Dem jüngsten Spross des schwedischen Königshauses, Prinzessin Madeleine, liegt das Glück schwerkranker Kinder besonders am Herzen. „Mina Stora Dag“ heißt die Vereinigung, die Wünsche dieser Kinder während ihres langen Krankenhausaufenthalts wahr werden lässt. Allein, wenn eine echte Prinzessin die Kleinen beehrt, lachen Kinderherzen. 36 I Soziales Engagement Direkt zu Beginn seiner Regentschaft vor vier Jahren unterzeichnete Fürst Albert von Monaco das „Kyotoprotokoll“ zur Reduzierung klimaschädigender Gase. Für ihn ist es wichtig, sich für erneuerbare Energien, Klimaund Artenschutz einzusetzen. Für seine Verdienste um den Umweltschutz hat Fürst Albert II. von Monaco auch schon den B.A.U.M.-Sonderpreis im Hamburger Rathaus erhalten. Emanzipierte Frauen Von jungen arabischen Frauen geliebt und verehrt, setzt sich Jordaniens Königin Rania mit Herzblut für die Rechte von Frauen in arabischen Ländern ein. Und das nicht ohne die Feindschaft streng gläubiger Moslems. Versorgte Arme In die Fußstapfen seiner Mutter, Prinzessin Diana, trat Prinz William. Als Schirmherr der Organisation „Centrepoint“ kümmert er sich um Obdachlose, die auf der Schattenseite des Vereinigten Königreichs leben. Unser Adels-Quiz Wie steht es um Ihr Wissen über die Adelsfamilien? Stellen Sie Ihre Kenntnisse auf die Probe. 1. Wer war kürzlich als Kopilot aktiv bei der Rettung eines Herzinfarktpatienten dabei? a) Kronprinz Frederik von Dänemark b) Prinz William aus England c) Prinzessin Madeleine aus Schweden 4. Welche Königinnen setzen sich aktiv für die Hilfe von Menschen mit Demenzerkrankungen ein? a) Königin Elisabeth und Königin Magrethe b) Könign Silvia und Königin Sofia c) Königin Rania und Königin Fabiola Mitmachen & Gewinnen 2. Wer war einer der Läufer, die das olympische Feuer im Jahre 2004 trugen? a) Prinzessin Mary von Dänemark b) Prinz Harry von England c) Prinz Carl Philip von Schweden 3. Wer soll seiner zukünftigen Frau auf dem Eis einen Heiratsantrag gemacht haben? a) Hollands Kronprinz Willem-Alexander b) Belgiens Kronprinz Philippe c) Norwegens Kronprinz Haakon Begeben Sie sich auf königliche Spuren und erfahren Sie, was sich hinter Palastmauern abspielt. Wer gehört zu wem, und mit welchen Alltagsdingen müssen sich Königin und König, Prinz und Prinzessin beschäftigen? Dazu verlosen wir jeweils zehn Taschenbücher „Die Königshäuser“ und „Die Königskinder“ vom bekannten ZDF-Historiker Guido Knopp. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2011. Schreiben Sie eine Postkarte an: Redaktion Kursana Magazin, Friedrich-Ebert-Straße 1, 51429 Bergisch Gladbach 37 Rätseln & Gewinnen Kennen Sie des Rätsels Lösung? Dann schicken Sie eine Postkarte an: Kursana Magazin, Friedrich-Ebert-Straße 1, 51429 Bergisch Gladbach. Mit etwas Glück gewinnen Sie ein Vierteljahr lang jeden Monat einen Blumenstrauß. Herzlichen Glückwunsch! Frau Ute Bülow aus OststeinOder: Geben Sie Ihre Postkarte einfach an der Re- bek ist die Gewinnerin des Rätsels der letzten Ausgabe. zeption einer Kursana Residenz oder eines Kursana Das Lösungswort lautete „Mutprobe“. Domizils ab. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2011. Widerstandsfähigkeit dünkelMeeres- hafte Menfisch schen k Abschnitt des Korans 6 roter Farbstoff öffentl. Verkehrsmittel Figur aus ‚Kaufmann v. Venedig‘ 3 2 10 vorher, früher Pizzagewürz 5 Mutter Marias 1 8 kugelförmige Speise 2 S 3 4 5 6 7 T www.raetselschmiede.de 8 9 10 11 w G DonauZufluss in Österreich gleich, einerlei 11 veraltet: Onkel 1 38 Ausruf der Überraschung schummeln o H sagenhafter König Trojas 7 Lurchtier griech. Verwaltungsbezirk 12 Ebbe und Flut elektr. Informationseinheit f persönliches Fürwort Abk.: Sainte Vorsteher Vorname Orwells DokuFremdmenten- wortteil: sammWelt lung französisch, span.: in 4 emotionslos reden Volkszählung nicht vorn Schiff Noahs 9 Wortteil: Landwirtschaft Lehnsarbeit a Frauenname R schneidern 12 z Standorte Deutschland Villa Residenz Domizil für Senioren Grimmen Greifswald Aurich Domizil für Behinderte Wedel Hamburg Stavenhagen Torgelow Oststeinbek Reinbek Stralendorf Rastow Buchholz Domizil in Bau Bremen Gesundheitszentrum Schwedt Celle Nienhagen Hannover Seelze Barsinghausen Lingen Gütersloh Krefeld Grevenbroich Refrath Bonn Berlin Potsdam Eisenhüttenstadt Guben Bad Pyrmont Wittenberg Forst Wolfen Bad Lauterberg Bitterfeld Bad Muskau Weißwasser Merseburg Markkleeberg Weimar Siegen Tallinn Meerane Zwickau Reichenbach Schneeberg Künzell Königstein Wiesbaden Seligenstadt Dreieich Griesheim Alzey Estland Oberursel Bruchköbel Frankfurt Mömbris Hösbach Schweiz Weiden Herzogenaurach Kaiserslautern St. Gallen Fürth Nürnberg Lappersdorf Regensburg Vaihingen Rastatt SchrobenGaggenau Aalen Pilsting Donzdorf hausen Leinfelden-Echterdingen Au Ergolding Nürtingen Diedorf Friesenheim Bobingen Dachau Ampfing Pullach München Prien Österreich Linz Donautor Wien-Tivoli Wörgl Warmbad-Villach Impressum Kursana Magazin Chefredaktion Michaela Mehls E-Mail: [email protected] Kursana Residenzen GmbH Mauerstraße 85, 10117 Berlin Telefon 0 30 . 20 25 25 25 Koordination Dieter Gaarz E-Mail: [email protected] Herausgeber Jörg Braesecke (V.i.S.d.P.) 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