Arbeitshilfe 1 - Zukunftsbild
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Arbeitshilfe 1 - Zukunftsbild
ME THODEN UND MATER IALIEN Zum Kennenlernen des Zukunftsbildes Inhalt 03 Vorwort 04 Worum es geht – Anliegen der Arbeitsmappe ProzessgrafikZukunftsbild 06 Planung einer Veranstaltung zum Zukunftsbild Planungsraster 08 09 11 12 13 18 METHODEN Hinführung Information Identifikation Inspiration Aktion 19 SPIRITUELLE ZUGÄNGE 20 Impulse zu den biblischen Bezügen 20 berührt 22 wach 24 vielfältig 26 lernend 28 gesendet 30 wirksam 32 nah 34 Predigtimpulse 38 Gebete 39 Lieder 40 Aus der Praxis 46 MATERIALIEN UND KOPIERVORLAGEN Präsentation Kopiervorlagen 47 Impressum Vorwort Im Dialogprozesses ist uns im Bistum Essen eine Vision von Kirche zugewachsen: das „Zukunftsbild‟. Es „modelliert‟ unser Bistum in sieben Eigenschaften: als berührt, wach, vielfältig, lernend, gesendet, wirksam und nah. Wir alle im Bistum Essen und darüber hinaus sind nun eingeladen, diese sieben Worte als Orientierungshilfe zu entdecken. Das Zukunftsbild bietet dazu biblische Bezüge, theologische Begründungen und beispielhafte Konkretionen – und wartet darauf, durch die Kreativität vieler Christinnen und Christen vor Ort zum Leben erweckt zu werden! Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck und Generalvikar Klaus Pfeffer haben zugesagt, alles dafür zu tun, um in unserem Bistum auf den Spuren dieses Zukunftsbildes voranzuschreiten. Deshalb soll es in den kommenden Monaten diskutiert und geistlich erschlossen werden. In den kommenden Jahren soll es helfen, konkrete Ziele zu formulieren und bei Entschei dungen hilfreiche Kriterien zu finden. Das Zukunftsbild soll im Dialog weiterentwickelt werden. Dieser Text soll nicht einfach abgelegt und vergessen werden. Es liegt nun an uns allen, ob die Perspektiven, die das Zukunftsbild eröffnet, die weitere Bistumsentwicklung bestimmen werden. Damit dies gelingen kann, ist zwischen Sommer 2013 und Sommer 2015 ein Prozess an gedacht, der zum Kennenlernen, Arbeiten und Lernen mit dem Zukunftsbild einladen will. Im ersten Schritt geht es um das Informieren, um das Sich-Vertraut-Machen mit den sieben Eigenschaften und dem „Geist‟ des Zukunftsbildes. Damit dies mit vielen Menschen und an vielen Orten gelingt, bieten wir mit dieser Arbeitshilfe Unterstützung an: Methoden und Materialien, ernstes und lustiges, diskursives und liturgisches, für kurze Momente und lange Tage … Sicher wird es im Laufe der kommenden Monate weitere Ideen und Anregungen, erste Erfahrungen und gute Beispiele geben. All dies wird auf der Homepage zukunftsbild.bistum-essen.de zur Verfügung gestellt werden. Herzlich danken wir allen, die – oft sehr spontan – engagiert, kritisch und zügig an dieser Arbeitsmappe mitgewirkt haben! Generalvikar Klaus Pfeffer, Markus Etscheid-Stams, Karin Köster, Barbara Winter-Riesterer und Markus Borzymski 02_03 Worum es geht – Anliegen der Arbeitsmappe Viele von Ihnen waren beim Entstehen des Zukunftsbildes „nah dran‟, waren am Dialogprozess beteiligt, haben Ihre Visionen von Kirche mit eingebracht. Andere haben diesen Prozess eher am Rande verfolgt, haben in Gesprächen oder Berichten kleine Eindrücke gewonnen, waren gespannt, ob und wie ein Ergebnis eines solches Prozesses aussehen kann. Wieder Andere haben von der Entstehungsgeschichte des Zukunftsbildes noch gar nichts mitbekommen, kennen dieses nicht. In der ersten Phase des jetzt anstehenden Prozesses der Weiterarbeit mit dem Zukunftsbild steht die Information an erster Stelle. Jede Christin und jeder Christ in unserem Bistum soll erfahren, dass es dieses Zukunfts bild gibt, was es aussagt und welche weiteren Schritte geplant sind. Eine Übersicht über den geplanten Prozess finden Sie in der Grafik. Prozess Zukunftsbild Über die reine Sachinformation hinaus ist in der ersten Phase auch eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Zukunftsbild gefragt. Wie stehe ich als Christ zum Zukunftsbild? Teile ich die beschriebene Vision von Kirche? Kann ich mich mit dem Zukunftsbild identifizieren? Diese persönliche Auseinandersetzung wird in der zweiten Phase „einBlick‟ intensiviert. Sie soll Gelegenheit geben, das Zukunftsbild geistlich zu erschließen. Hier sollen entweder bereits bestehende Angebote in der Fastenzeit genutzt oder neue geschaffen werden. Alle sind eingeladen, an ihren jeweiligen Wirkungsorten zu prüfen, ob sie eine solche geistliche Vertiefung des Zukunftsbildes anbieten möchten. In der dritten Phase wird es konkret. Die Orte stehen im Fokus. Wie vielfältig die kirchlichen Handlungsorte sind, wird schnell deutlich, wenn wir uns um eine Aufzählung bemühen. In Pfarreien und Gemeinden, Krankenhäusern und Schulen, Kindertagesstätten und Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, … werden Strategien gebildet, um die sieben Perspektiven erlebbar werden zu lassen. Die beschriebenen Konkretisierungen im Falt blatt des Zukunftsbildes stellen Beispiele dar, wie dies in der Praxis aussehen kann. In der vierten Phase geben wir einen „ausBlick‟ auf die entworfenen Strategien. Wir lassen andere an unseren Ideen teilhaben und öffnen uns für die Menschen, die die Begegnung mit Gott suchen. Nach den vielfältigen Erfahrungen der ersten vier Phasen steht in der fünften Phase das voneinander Lernen im Mittelpunkt. Wir sichten und bündeln die Ergebnisse und führen diese auf Diözesanebene zusammen. An dieser Phase sollen alle beteiligt sein. Was genau am Ende stehen wird, ist offen. Als lernende Kirche sind wir bereit, den Prozess mit dieser Offenheit anzugehen. Die vorliegende Arbeitsmappe dient der Gestaltung der ersten Phase. Wenn Sie Gremien, Teams, Arbeitskreise, Räte, Gruppen etc. leiten, machen Sie das Zukunftsbild zum Thema! In dieser Mappe finden Sie hilfreiche Hinweise zur Vorbereitung und Durchführung einer solchen Veranstaltung, eine Auswahl von Methoden, spirituelle Zugänge und Kopiervorlagen. Die Mappe ist für den internen Gebrauch bestimmt und wurde von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedener Arbeitsbereiche des Bischöflichen Generalvikariats entwickelt. Wir hoffen, dass wir Ihnen mit den Materialien dieser Arbeitsmappe helfen, die im Zukunftsbild beschriebene Vision von Kirche in unserem Bistum weiter zu tragen. 04_05 Planung einer Veranstaltung zum Zukunftsbild In dieser Arbeitsmappe finden Sie eine große Zahl von Methoden und Materialien, die Sie bei einer Veranstaltung zum Thema „Zukunftsbild‟ einsetzen können. Bei der Planung werden Sie überlegen, wen Sie einladen wollen, und wie viel Zeit Ihnen zur Verfügung steht. Wählen Sie aus den zahlreichen methodischen Vorschlägen die aus, die Ihnen im Hinblick auf die Einge ladenen geeignet erscheinen. In dem Planungsraster ist angegeben, welche Methoden Sie für die jeweiligen Phasen verwenden können. Gerne können Sie uns nach der Veranstaltung eine Rückmeldung geben, welche Schritte sich bewährt haben, bzw. welche Methoden schwierig in der Umsetzung waren. So können wir miteinander und voneinander lernen und somit auch bei diesen Veranstaltungen dem Anspruch des Zukunftsbildes gerecht werden, eine lernende Kirche zu sein. Zeitlich bieten sich folgende Formate für Veranstaltungen an: 1. Kurze Informationsveranstaltung 2. Halbtagesveranstaltung 3. Klausurtag ca. 2 Stunden ca. 4 Stunden ca. 6 Stunden Bei allen Formaten sollten diese Phasen vorkommen: Phase Inhalt Anmerkungen Willkommen > Begrüßung der Teilnehmer >Namensschilder > Getränke Ankommen Gebet Zusammenkommen Wer ist hier? In kleineren Gruppen stellen sich die Teilnehmen einander vor. Was habe ich vom Zukunftsbild bis heute gehört? Hinführung zum Thema „Zukunftsbild‟ >Visionen/Zukunftsbilder/ Leitbilder Dieser Teil wird nur bei einer Halbtagsveranstaltung oder einem Klausurtag ausführlich gestaltet werden können. Information > > Die Entstehung des Zukunftsbildes im Dialogprozess. Inhalte des Zukunftsbildes Für die Präsentation sind Laptop und Beamer notwendig Identifikation > Die Teilnehmenden nähern sich den einzelnen Aussagen des Zukunftsbildes an. Methoden Texte und Gebete > Zukunftsbilder der Bibel > Zukunftsvisionen der Menschen > Filmtitel sammeln > Kurzfilm zum Thema > Plenumsgespräch > Stellung beziehen Phase Inhalt Anmerkungen Methoden Inspiration Die Teilnehmenden lassen sich von den Aussagen des Zukunftsbildes anregen und entwickeln Ideen und Vorschläge. Diese Phase wird, je nach Tagungsformat, unterschiedlich intensiv gestaltet werden können. > Wort zum Sonntag > Podiumsdiskussion > Werbeplakat entwerfen > Anzeige gestalten > Werbetext entwickeln >Collage > Standbild > Umrissbild malen >Videoclip > Meditation verfassen > Horoskop schreiben > Sensisrunde > Puzzle gestalten > Zukunfts ABC > Zukunftsweg gehen > Traumreise > Stationen zu den Aus sagen des Zukunftsbildes Einige Methoden gehen auch über den Zeitrahmen eines Klausurtages hinaus. Aktion Die Tagung soll nicht „folgenlos‟ bleiben. Mögliche Konsequenzen und Folgerungen für das persönliche Leben, wie das der Gruppe, der Gemeinde, sollen die Teilnehmenden bedenken. Abschluss Gebet/Segen/Lied > Gute Vorsätze > Gemeinsames Lied > Plakat in der Gemeinde > Empfehlungen für den Gemeinderat/Pfarrgemeinderat 06_07 ME THODEN Hinführung skAlIerung zukunftsbIlder der bIbel Bilden Sie eine imaginäre Linie (Skala) zwischen zwei Polen. Die Skala geht von 0 bis 10. Sie brauchen je nach Gruppengröße einen Abstand von ca. 10 bis 15 Metern zwischen den Polen. Sie können auch ein langes Seil und die Zahlen 0 bis 10 entlang des Seiles auslegen. Nehmen Sie eine Bibel zur Hand und lesen Sie die Biblischen Bezüge vor. Lassen Sie das Gesagte auf die Teilnehmenden wirken. Alternativ können Sie die Biblischen Bezüge im Raum verteilen. Die Teilnehmenden lesen sich die Biblischen Bezüge selber durch. Für den Anschluss an das Gehörte/Gelesene bietet sich eine Blitzlichtrunde an, in der jede und jeder sagt, welche Bibelstelle sie oder ihn persönlich besonders berührt hat und warum. Sie laden die Teilnehmenden ein, sich auf der Skala zu positionieren. Sie lesen die unten genannten Fragen vor und geben an, welcher Pol für welche Position steht. Nachdem sich alle in der Gruppe positioniert haben, führen Sie mit Einzelnen kurze Interviews durch. Versuchen Sie dabei, die Meinungen und Ansichten der Teilnehmenden zu verstehen. Die einzelnen Aussagen werden stehen gelassen und (auch von den anderen Teilnehmenden) nicht kommentiert. Gruppengröße: Zeit: Material: Kopiervorlage: max. 20 Personen 10–20 Minuten Bibel, Biblische Bezüge, evtl. Beamer + Laptop Biblische Bezüge in der Box oder auf der Kopiervorlage zum Ausschneiden fragen: A) Wie gut kenne ich das Zukunftsbild? 1 Noch gar nicht 10 Ich kenne jedes Detail zukunftsvIsIonen der Menschen B) Für das Bistum Essen ist das Zukunftsbild … 1 … sehr hilfreich. 10 … überflüssig. Suchen Sie nach Bildern über Zukunftsvisionen. Legen Sie diese in die Stuhlkreismitte oder projizieren Sie sie per Beamer an die Wand. Geben Sie den Teilnehmenden etwas Zeit, die Bilder auf sich wirken zu lassen. C) Wie viel Auswirkungen hat das Zukunftsbild auf meine Arbeit? 1 Keine 10 Es wird meine Arbeit grundlegend prägen. Die Zukunft ist ein Aspekt im Leben der Menschen, welcher die Menschheit in unterschiedlichen Epochen und Zusammenhängen immer wieder beschäftigt und vor allem bewegt hat. Denken Sie dazu beispielsweise an die Visionen von Da Vinci über das Fliegen oder an die Visionen des 18./19. Jahrhunderts (Eisenbahn, Auto, Heißluftballon). Was hatten damals diese Menschen für Träume und Visionen über die Zukunft? Sie haben Unmögliches als möglich gefunden, an ihrer Vision festgehalten und es dann geschafft! Lassen Sie sich von diesem Zeitgeist inspirieren, wenn Sie sich nun mit dem Zukunftsbild des Bistums Essen befassen. Zukunft bedeutet Visionen! Wie sehen Ihre Visionen für die Zukunft des Bistums Essen aus? Gruppengröße: Zeit: Material: beliebig 10 Minuten Bilder von Zukunftsvisionen, evtl. Beamer 08_09 Methoden Buch- oder Filmtitel zum Thema „Zukunft‟ sammeln Das Thema Zukunft ist oftmals in der Literatur oder in Filmen aufgegriffen worden. Stellen Sie die Literaturoder Filmtitel zusammen, die Ihnen dazu einfallen, und beschreiben Sie dem Plenum kurz den Inhalt. Gruppengröße: beliebig Zeit: 15 Minuten Material:evtl. kleine Zettel, um die Filmtitel aufzuschreiben Die Kirche im Dorf Philipp Dietrich/Moritz Preißer, Deutschland, 2007, 13 Minuten Ein Pfarrer sucht mit allen Mitteln seine Kirche zu retten. Er ist fixiert auf die Kirche als Gebäude und die damit verbundenen Rituale, die angesichts fehlender Gemeinschaft sinnlos geworden sind. Er verlässt am Ende die Gemeinde und geht nach Afrika, wo Kirche noch lebendig ist. More Mark Osborne, USA, 1998, 7 Minuten Kurzfilme analysieren Führen Sie ein Gespräch über einen der folgenden Kurz filme und stellen Sie Bezüge zur Zukunft der Kirche her. Amen Moritz Mayerhofer, Deutschland, 2011, 5 Minuten Ein Blick auf das Kirchenschiff zeigt dem Dorfpfarrer mal wieder gähnende Leere. Dann aber betritt ein alter Mann die Kirche und setzt sich mit wissbegierigem Blick auf die Bank. Begeistert legt der Pfarrer mit seiner euphorischen Predigt los – bis er dann doch ein wenig übertreibt. Die Kirche als Haus Gottes – diese Aussage wird in dieser kleinen sympathischen, augenzwinkernden Parabel mehr als wörtlich genommen. Die Predigt selbst ist in kreativem Fantasie-Deutsch gehalten, doch die liebevoll gestalteten Bilder an den Kirchenwänden lassen keine Fragen über die Botschaft offen. Ein alternder Erfinder arbeitet tagsüber an einem seelen tötenden Fließband. In seiner Freizeit entwickelt er eine Brille, die die trostlose Realität in farbige Illusion verwandelt. Das Produkt findet reißenden Absatz, der Erfinder steigt vom Fließbandarbeiter zum Firmenchef auf. Doch bald bemerkt er, dass sich an der trostlosen Realität nichts geändert hat: Man muss ganz andere Wege gehen … Gruppengröße: beliebig Zeit: 45 Minuten Material:Filme (sind im Medienforum des Bistums Essen zu entleihen), Beamer, Laptop, Verlängerungs kabel Information zukunftsbild-Präsentation Eigenschaften exemplarisch auswählen Nutzen Sie die vorhandene Präsentation. Suchen Sie zwei bis drei Eigenschaften aus, die sie exemplarisch vorstellen möchten. Tragen Sie diese inklusive der sieben Perspektiven, Biblischen Grundlagen und Theologischen Begründungen (erste drei Spalten des Faltblatts) vor. Zur Unterstützung können Sie die Texte an eine Wand projizieren. Inhalte: >> Wie ist das Zukunftsbild entstanden? >> Vorstellung des Zukunftsbildes >> weiterer Prozessverlauf >> Homepage & Blog >> Material >> Ansprechpartner und -partnerinnen Gruppengröße beliebig Zeit: 20–30 Minuten Material:Präsentation, Beamer, Laptop Download über zukunftsbild.bistum-essen.de Gruppengröße: beliebig Zeit: 10–20 Minuten Material:Präsentation der Eigenschaften, Biblische Grundlagen und Theo logische Begründungen, Beamer, Laptop Eigenschaften vortragen Präsentieren Sie das Zukunftsbild anhand der sieben Eigenschaften. Tragen Sie die Eigenschaften mit dazugehörigen sieben Perspektiven (erste Spalte des Faltblatts) vor. Zur Unterstützung können Sie die Texte an eine Wand projizieren. Gruppengröße: beliebig Zeit: 10 Minuten Material:Präsentation der sieben Eigenschaften und Perspektiven, Beamer, Laptop 10_11 Methoden Identifikation Ein Plenumsgespräch zum Text führen Eigene Erfahrungen formulieren Führen Sie ein gemeinsames Gespräch aller Anwesenden über den Inhalt des Zukunftsbildes. Führen Sie auf den ausliegenden Blättern den Satz „Ich erlebe Kirche als …‟ mit eigenen Erfahrungen fort und vergleichen Sie diese bei einem Rundgang mit den Erfahrungen anderer. Gruppengröße Zeit: Material: beliebig 20–30 Minuten Faltblätter Zu den Eigenschaften Stellung nehmen I Welche dieser sieben Eigenschaftswörter sind für Sie – als Christ – von besonderer Bedeutung? Begründen Sie Ihren Standpunkt. Gruppengröße: beliebig Zeit: 20–30 Minuten Material:Beamer oder Plakat zur Visuali sierung des Zukunftsbilds Zu den Eigenschaften Stellung nehmen II Ordnen Sie sich einem der sieben vorgestellten Eigenschaften zu. Fassen Sie für ein Interview die wesentlichen Aussagen des Textes zu einer der sieben Eigenschaften (bis zur Fragestellung) zusammen. Begründen Sie auch, warum Ihnen diese Eigenschaft von Kirche besonders wichtig ist. Klären Sie, wer beim Interview antwortet. Gruppengröße: 4–6 Personen pro Kleingruppe Zeit: 25 Minuten Material:Würfel oder Postkarten mit den sieben Eigenschaften für die Einteilung der Gruppen, Papier und Stifte für Notizen Gruppengröße: Einzelarbeit Zeit: 20–30 Minuten Material:Würfel, umgeben von Blättern mit diesem Satzanfang oder DIN-A3oder DIN-A4-Blätter mit diesem Satzanfang und einem den sieben Eigenschaften, Stifte für Aufschriften Inspiration Mein Slogan zum Zukunftsbild … Eine Podiumsdiskussion führen Über verschiedene Medien gab es einen Aufruf, Vorschläge für einen Slogan zum Zukunftsbild zu machen. Dieses Angebot ist rege genutzt worden. Am Ende wurde der Slogan „Zukunftsbild. Du bewegst Kirche‟ gewählt. Führen Sie vor dem Plenum eine Podiumsdiskussion durch zur Frage „Was brauchen wir für unsere Kirche der Zukunft?‟. Die Zuschauer und Zuschauerinnen können ggf. zu dem Gehörten Stellung nehmen. Lesen Sie die vorgeschlagenen Slogans (Kopiervorlage). Welchen Slogan hätten Sie gewählt? Hätten Sie noch einen anderen Slogan vorgeschlagen? Tauschen Sie sich über Ihre Wahl aus und begründen Sie Ihre Entscheidung. Beantworten Sie dabei auch die Frage: Welche Hoffnungen und Erwartungen verbinden Sie mit dem Zukunftsbild? (Austauschrunde) Gruppengröße: ca. 5 Personen im Podium Zeit: 15–20 Minuten Material:Stühle, evtl. niedriger Tisch und Getränke, Papier und Stifte für Notizen Gruppengröße: max. 15 Personen Zeit: 20 Minuten Material:Kopiervorlage „Mein Slogan zum Zukunftsbild…‟ Ideen im „Wort zum Sonntag‟ mitteilen Ordnen Sie sich einem der sieben vorgestellten Eigenschaften zu. Erörtern Sie die dazugehörige Fragestellung und beispielhaften Konkretisierungen (vierte Spalte des Faltblatts). Welche Beispiele motivieren Sie? Welche weiteren Ideen haben Sie? Welche Anmerkungen oder Bedenken haben Sie? Eine Sprecherin oder ein Sprecher Ihrer Gruppe teilt Ihre Überlegungen a) in einem Interview oder b) in einem an das Plenum gerichtete „Wort zum Sonntag‟ mit. Gruppengröße: 4–6 Personen pro Kleingruppe Zeit: 30 Minuten Material:Würfel oder Postkarten mit den sieben Eigenschaften für die Einteilung der Gruppen, Papier und Stifte für Notizen Ein Werbeplakat entwerfen Entwerfen Sie – z. B. für den Schaukasten der Gemeinde – zu diesen Eigenschaften ein Werbeplakat mit einem Werbeslogan zur Zukunft der Kirche. Gruppengröße: 2–5 Personen pro Kleingruppe Zeit: 30 Minuten Material:leeres Papier in Plakatgröße, Wachsmalstifte oder Plaka-/ Wasserfarben Eine Werbeanzeige zeichnen Zeichnen Sie – z. B. für den Pfarrbrief – mit diesen sieben Worten eine Werbeanzeige, die Ihr Zukunftsbild von der Kirche zum Ausdruck bringt. Gruppengröße: 2 Personen pro Entwurf Zeit: 30 Minuten Material:Notebook mit Wordart oder DIN-A4-Papier und Zeichenstifte 12_13 Methoden Einen Werbetext entwickeln Ein Umrissbild malen Entwickeln Sie einen Werbetext, der zur Mitarbeit anregen will. Zum Beispiel „Eine lebendige Kirche braucht Begeisterte! Wir suchen Ideengeber, Zupackerinnen, …‟ Stellen Sie unter dem Titel „Zukunftsbild‟ die sieben Eigenschaften in einem Umrissbild dar. Vereinbaren Sie, wie Sie jede der sieben Eigenschaften in einer Geste darstellen wollen. Malen Sie dann den Umriss jeder Geste mit einer anderen Farbe in Lebensgröße übereinander auf ein Bettlaken oder großen Papierbogen. Gruppengröße: Zeit: Material: 3–5 Personen 30 Minuten Papier, Stifte Eine Collage gestalten Gestalten Sie aus selbst aufgenommenen oder gesammelten Fotos oder Bildern aus Zeitungen/Zeitschriften eine Collage zur Zukunft der Kirche. Bringen Sie dabei auch die sieben Eigenschaften zum Ausdruck. Gruppengröße: 3–5 Personen Zeit: 45 Minuten Material: Papier in Plakatgröße, Fotos, Zeitungen/Zeitschriften, Klebe stifte, Scheren Ein Standbild darstellen Überlegen Sie, wie Sie die sieben Eigenschaften in einem Standbild zur Zukunft der Kirche darstellen können, und führen Sie es der Gruppe vor. Gruppengröße: 1–7 Personen Zeit: 20 Minuten Gruppengröße: 2–7 Personen Zeit: 40 Minuten Material: Bettlaken oder Packpapier, Plakaoder Abtönfarben, evtl. Beamer oder Overheadprojektor, mit dessen Lichtschein Umrisse erzeugt werden können Einen Videoclip drehen Drehen Sie mit dem Handy oder mit einem Camcorder einen Clip, in dem zwei oder mehrere Eigenschaften des Zukunftsbildes visuell umgesetzt werden. Ansatz dieser Videoarbeit ist, nicht nur über das Zukunftsbild nachzudenken, sondern es szenisch ins Bild zu setzen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Videotechnische Kenntnisse sind hier von großem Vorteil. Gruppengröße: 6–8 Personen für Idee, Drehbuch, Dreh und Schnitt Zeit: mehrmalige Treffen oder ein gemeinsames Wochenende, Filmlänge maximal 5 Minuten Material: Handy oder Camcorder, Papier, Stifte Eine Meditation verfassen Schreiben Sie unter Verwendung der sieben Eigenschaften einen meditativen Text zur Zukunft der Kirche. Der Anfang könnte so lauten: Ich träume von einer Kirche, die nah ist … Gruppengröße: 1–3 Personen Zeit: 25 Minuten Material: Papier, Stifte Ein Zukunftshoroskop schreiben Ein Zukunfts-ABC oder Elfchen schreiben Drücken Sie Ihre Wünsche/Gedanken/Ideen zum Zukunftsbild in einem Horoskop aus. Was soll unter einem guten Stern stehen? Wo ist Vorsicht geboten und welche Lebensbereiche sollen wie beeinflusst werden? Als schriftliche Methode können Sie das Zukunftsbild in einem Zukunfts-ABC ausdrucken. Zu jedem Buchstaben aus dem Alphabet schreiben Sie ein Wort auf z. B. A wie Alternativ, B wie … Eine weitere schriftliche Methode stellt das Verfassen eines Elfchens dar. Ein Elfchen besteht aus elf Wörtern und 5 Zeilen. (1. Zeile: Ein Wort 2. Zeile: Zwei Wörter 3. Zeile: Drei Wörter 4. Zeile: Vier Wörter 5. Zeile: Ein Wort). Gruppengröße: 20–25 Personen Zeit: 25 Minuten Material: Kopiervorlage, Stifte Eine Sensisrunde führen Kommen Sie in einen persönlichen Austausch über die sieben Eigenschaften anhand von Impulsfragen. Die Sensisrunde hat dabei folgende Spielregeln. Die Kärtchen (Kopiervorlage) werden mit der Eigenschaftsoberseite in die Mitte gelegt. Eine Person zieht eine Karte aus der Mitte, liest die Frage laut vor und beantwortet die Frage selber. Dann stellt sie die Frage einer anderen Person aus dem Kreis, welche die Frage ebenfalls beantwortet. Anschließend können alle anderen Personen aus der Runde ihre Meinung zu der Frage äußern. Die nächste Person ist an der Reihe und zieht eine Karte. Gruppengröße: 8–10 Personen Zeit: 30–40 Minuten Material: Kärtchen siehe Kopiervorlage Gruppengröße: 25 Personen Zeit: 15 Minuten Material: Papier, Stifte Einen Zukunftsweg gehen Nehmen Sie die sieben Eigenschaften auf Zetteln mit und gehen in die Kirche. An welchen Orten im Kirchen raum erleben Sie die Eigenschaften bzw. welche Orte im Kirchenraum können für die Eigenschaften stehen? Verteilen Sie die Zettel an den entsprechenden Orten. Anschließend gehen Sie die Orte im Kirchenraum ab und erläutern den anderen aus der Gruppe, was Sie dazu bewegt hat, diese Orte in Verbindung mit den Eigenschaften zu wählen. Gruppengröße: max. 12 Personen Zeit: 30–45 Minuten Material: Kirche, Zettel, Stifte Ein Puzzle gestalten Fertigen Sie einzelne Puzzelteile mit Ihren Wünschen/ Vorstellungen zu den sieben Eigenschaften an. Nutzen Sie dazu die Kopiervorlage oder entwerfen Sie eigene Puzzleteile. Sie können Wörter aufschreiben oder einfach nur malen. Gruppengröße: 15–20 Personen Zeit: 30 Minuten Material: Papier, Kopiervorlage, Bunte Stifte 14_15 Methoden Eine Traumreise erleben Die Eigenschaften in sieben unterschiedlichen Stationen erfahren Leiten Sie in das Thema durch eine Traumreise ein. Lassen Sie den Teilnehmenden genug Zeit zur Ent spannung und wählen Sie eine Traumreise zum Thema Zukunft/Berührt sein im Glauben. Im Anschluss können die Teilnehmenden ihre Empfindungen/Bilder aus der Traumreise in einem Bild ausdrücken. Abschließend ist ein Austausch über das Gemalte in der Kleingruppe sinnvoll. Gruppengröße: max. 15 Personen Zeit: 90 Minuten Material: Traumreise, Decken, Musik, DIN-A3-Papier, Kreide, Wachsmalstifte, Filzstifte etc. Zu jeder Eigenschaft finden Sie nachfolgend Anregungen, wie Sie auf unterschiedliche Art über die sieben Eigenschaften ins Gespräch kommen können. Berührt Als Einstieg greifen Sie echte Berührungen auf. Dazu machen Sie entweder eine Partnerübung, bei der eine Person der anderen z. B. die Hand auf den Rücken/die Schulter legt oder den Rücken sanft abklopft. Wenn körperliche Nähe zwischen den Teilnehmenden sich weniger eignet, dann können Sie verschiedene Gegenstände (Stein, Feder, Stahlwolle, Watte, Nagelbürste) nutzen, mit denen Berührungen auf der Hand/dem Arm erzeugt werden. Beenden Sie die Übung mit einer Impulsfrage: Welche verschiedenen Situationen des Berührt Seins haben Sie in Ihrem Leben schon erfahren? In welchen Momenten im kirchlichen Kontext waren/sind Sie besonders Berührt? Gruppengröße: max. 20 Personen Zeit: 15–20 Minuten Material: verschiedene Gegenstände Wach Bei dieser Eigenschaft empfiehlt es sich, etwas zu wählen, was die Teilnehmenden in Bewegung bringt. Abhängig von der Zielgruppe können Sie eine Körperspürübung oder ein Bewegungsspiel wählen. Die Intention dabei ist, bewusst aus der Puste zu kommen, in Bewegung zu sein und aufzustehen. Impulsfrage: An welchen Stellen wünschen Sie sich mehr Bewegung? Wo ist es sinnvoll, dass Kirche neue Wege geht, etwas Neues ausprobiert? Gruppengröße: max. 25 Personen Zeit: 10–15 Minuten Material: Spiel oder Körperspürübung Vielfältig Thematisieren Sie an dieser Stelle die Vielfalt der Gruppe, indem Sie mit den Personen ein Chaosinterview oder ein Kugellager durchführen. Bei dieser Methode gibt es zwei Stuhlkreise, einen Innenkreis und einen Außenkreis. Es sitzen sich jeweils eine Person aus dem Innenkreis und eine Person aus dem Außenkreis gegenüber. Alle bekommen eine Frage vorgelesen, über die sie sich mit ihrem Gegenüber austauschen. Nach Anleitung des Moderators rückt jeweils der Innenkreis oder der Außenkreis nach einer Frage ein bis drei Sitzplätze weiter nach links/rechts. Bei diesen Methoden kommen die Teilnehmenden immer wieder mit anderen ins Gespräch. Alternativ können Sie die Teilnehmer vielfältige Sachen (Salz, Honig, Senf, Nutella, etc.) mit verbundenen Augen essen lassen. Impulsfrage: Wo treffe ich in meinem Leben auf Vielfalt der Menschen? Wann fällt es mir persönlich schwer, mich dieser Vielfalt zu öffnen? Was würde mir dabei helfen? Gruppengroße: bis 25 Personen Zeit: 20–30 Minuten Material: Impulsfragen oder verschiedene Lebensmittel, Löffel, Tücher Lernend Zu dieser Eigenschaft können Sie das Gesellschaftsspiel Jenga oder Visionary spielen. Oder Sie geben den Teilnehmenden eine Knobelaufgabe. Im Anschluss besprechen Sie die Impulsfrage: Wo sehen Sie die Herausforderungen einer lernenden Kirche? Gruppengröße: 10–15 Personen Zeit: 20 Minuten Material: schwieriges Spiel, Knobelaufgabe Gesendet An dieser Stelle können Sie etwas Besinnliches einsetzen. Einen Text vorlesen, ein Lied vorspielen oder singen, oder einen Moment der Stille einfügen. Gruppengröße: 25 Personen Zeit: 10 Minuten Material: abhängig von der Methode Wirksam Motivieren Sie die Teilnehmenden, dass sie wirksam für andere werden, indem sie z. B. einen Brief an einen Freund schreiben, dem Arbeitskollegen einen Kaffee kochen, der Schwiegermutter beim Einkauf helfen etc. Hinter dieser Aktion soll eine nette, wirksame Geste für einen anderen Menschen stecken. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Gruppengröße: 25 Personen Zeit: 5–10 Minuten Nah Laden Sie die Teilnehmenden dazu ein, in einer Zeichnung darzustellen, wer ihnen nahe steht (Familie, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, etc.). Sie können ihren Namen in die Mitte des Papiers zeichnen oder schreiben und die Personen um sich herum anordnen, je nachdem, wie nahe sie sich stehen. Anschließend empfiehlt sich ein Austausch in Kleingruppen. Wodurch zeichnet sich Nähe aus? Welche Vorstellungen oder Ideen haben Sie von einer nahen Kirche? Gruppengröße: beliebig Zeit: 10 Minuten Material: kleine Zettel und Stifte 16_17 Methoden Aktion Gute Vorsätze Verteilen Sie kleine Zettel und Stifte. Die Teilnehmenden ordnen sich einer Eigenschaft zu, die sie besonders anspricht. Laden Sie die Teilnehmenden dazu ein, einen guten Vorsatz zu fassen. Mit welcher kleinen Aktion/Tat möchten sie in der nächsten Woche ein Stück vom Zukunftsbild lebendig werden lassen. Geben Sie den Hinweis, dass es nicht um große Aufgaben gehen soll, sondern um kleine Gesten im Alltag, die auch realistisch sind in der Umsetzung. Die Teilnehmenden sollen nicht verraten, was sie sich vorgenommen haben. Sie stecken den Zettel ein und nehmen ihn mit. Gruppengröße: beliebig Zeit: 10 Minuten Material: kleine Zettel und Stifte Gemeinsam Singen Suchen Sie ein Lied aus, das zu einer der sieben Eigenschaften passt, und singen es gemeinsam. Gruppengröße: beliebig Zeit: 10 Minuten Material: Lied Ortssuche Zukunftsbild Suchen Sie mit ihrer Gruppe einen Ort in ihrer Einrichtung, Gemeinde, etc., an dem das Zukunftsbild in Plakat form hängen darf. Lassen Sie ruhig ein wenig Platz für verschiedene Meinungen und Diskussionen, wo ein geeigneter Platz ist. Heben Sie die verschiedenen Kriterien, die angebracht werden, hervor. Gruppengröße: nicht mehr als 25 Zeit: 5–10 Minuten Material: Zukunftsbild als Plakat im Bilderrahmen, evtl. Hammer, Nägel SPIR ITUELLE ZUGäNGE Im ersten Teil der spirituellen Zugänge stehen die sieben biblischen Bezüge des Zukunftsbildes im Zentrum. Nach einer kurzen einführenden Erläuterung bieten auf unterschiedliche Weisen Fotos, Bildhinweise, Impulsfragen und Gebete die Möglichkeit, sich dem Zukunftsbild zu nähern. Die abgedruckten Fotos stehen auch auf der Homepage zum Zukunftsbild als Dateien zur Verfügung. Im zweiten Teil finden sich weitere Gebete für verschiedene Anlässe sowie einige Liedvorschläge aus dem neuen Gotteslob und dem Hallelujabuch des Bistums Essen. Im dritten Teil sind als Beispiele aus der Praxis die Fürbitten des Dialogfestes, das Morgenlob beim Dialogforum in Lüdenscheid sowie Texte einer Eucharistiefeier, die in Essen gefeiert wurde, abgedruckt. 18_19 Spirituelle Zugänge „Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.‟ Mt 3,16 Einführung Die Schriftstelle Mt 3,16 findet sich am Übergang vom Weihnachtsfestkreis zum Jahreskreis. Berührt von Gottes Nähe erfüllt Christus seinen Auftrag, den Menschen das Heil zu bringen. Berührt vom menschgewordenen Gott haben Menschen Anteil am Wachsen des Gottesreiches. Weitere Bildhinweise zur Meditation/Einstieg >> Mark Rothko, White, Pink and Mustard, 1954, Folkwangmuseum Essen Farbberührungen, die das Eigene bewahren und dabei gleichzeitig Neues entstehen lassen. >> Carravaggio, Der ungläubige Thomas, 1601/02, Detail Berührt sein und Berührung suchen. >> Christo, Big Air Package im Gasometer Oberhausen Sich berühren lassen von einem lichtdurchfluteten Raum des Nichts Gebet Heiliger Geist, du erfüllst die Engel, heiligst die Gewalten und belebst alles. Du teilst dich in je verschiedener Weise der ganzen Schöpfung mit. Du schenkst uns die Gnade, du erleuchtest uns zur Erkenntnis Gottes, du vollendest die Gerechten, machst die Toten lebendig und Fremdlinge zu Kindern Gottes. Durch dich werden die Schwachen stark, die Armen reich, die Unmündigen und Ungebildeten weiser als die Gelehrten. Du bist im Himmel und erfüllst die Erde, du bist überall zugegen und nirgends kennst du Schranken. Du wohnst in jedem Menschen und bist ganz Gott. Wir bitten dich: Nimm Wohnung in unseren Herzen und verlass uns zu keiner Zeit. Basilius der Große, 330-379 Gebet Bitten Guter Gott, wir danken dir für deinen Sohn Jesus Christus, der berührbar wurde und uns den Weg zum Heil gezeigt hat. Mache unsere Herzen bereit, dass wir uns immer neu von seiner Gegenwart berühren lassen und stärke uns in seiner Nachfolge. Darum bitten wir dich heute und alle Tage bis in Ewigkeit. Amen. Herr Jesus Christus, Impulsfragen >> An welche Situationen meines Lebens erinnere ich mich, in denen Gottes Gegenwart besonders intensiv erfahrbar war? >> In welchen Situationen meines Lebens habe ich sie vermisst? >> Wodurch erfahre ich selbst meine Taufgnade? Wie erleben andere Menschen meine Taufgnade? >> Welche Angebote/welche Momente der Begegnung kann unsere Gemeinde bereithalten, um Menschen mit Christus in Berührung zu bringen? Du bist Mensch geworden und hast dich der Berührung durch Menschen ausgesetzt. Wir bitten dich: >> Um ein waches Herz für alle, die die Begegnung mit dir suchen. >> Um Spürsamkeit für alle, die andere aufmerksam werden lassen für deine Gegenwart. >> Um Hoffnung für alle, die sich von dir verlassen fühlen. >> Um Kraft für alle, die sich vom Leid anderer anrühren lassen. >> Um Sehnsucht in den Herzen derer, die dich nicht kennen. Silke Rehberg: Jesus und die Kinder Wer Nähe sucht, wer berühren will und sich berühren lässt, der muss sich schon mal tief bücken. Wer zu den „Kleinen‟ will, sollte ruhig hinunterkommen. 20_21 Spirituelle Zugänge „Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen.Und es kommt so. Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?‟ (Lk 12,54.56) Einführung Mitten im Kirchenjahr bringt Lukas uns nahe, was bei Jesus Nachfolge bedeutet. Jüngerschaft war schon immer ein „Lernweg‟, ein Weg der Wahrnehmung, der Auseinandersetzung und dann der Entscheidung. Gebet Vater unser, du thronst nicht in fernen Himmelsgewölben, sondern bist unter uns gegenwärtig. Öffne unsere Augen für die Zeichen der Zeit. Rüttle uns wach für die Nöte und Sorgen der Menschen um uns. Schenke uns Kreativität und Mut, neue Wege im Miteinander vor Ort zu gehen. Amen. Impuls Um die Wettervorhersage kümmern sich die Meteorologen um Kinder und Jugendliche kümmern sich Eltern und Pädagogen um benachteiligte Menschen kümmern sich die Fachleute des Caritasverbandes um kranke Menschen kümmern sich medizinische Experten und Expertinnen um den Stadtteil kümmern sich Politiker, Politikerinnen und Stadtplaner, um … für alles scheinen wir Kümmerer und Experten zu haben. Doch wo ist mein wacher Blick? Wo ist meine Neugierde auf Gottes Wirken hier bei uns? Wo ist meine Aufmerksamkeit auf seine manchmal verborgene Wirklichkeit? Welche „Zeichen der Zeit‟ sehe ich? Wie deuten wir vor Ort diese Zeichen der Zeit? Wo nehmen wir die Menschen wahr, die um uns leben? Bitten Jesus Christus, mit wachem Blick hast Du die Nöte Deiner Mitmenschen wahrgenommen. Wir bitten Dich: >> Um Aufmerksamkeit für alle Menschen, die mit uns leben. >> Um Offenheit, die Wirklichkeit vor Ort zu erkennen. >> Um Weisheit, die Zeichen der Zeit zu deuten. >> Um Tatkraft, in Deiner Nachfolge Kümmerer für diese Welt zu werden. Ein heller, leerer, lichterfüllter Raum. Der allein schon Erlösung ist und Erlösung verheißt. Ein Freiraum, der zu nichts anderem da ist, als das ich spüre: Hier kommt mir Christus entgegen. Und das sehe ich. Einziges Kunst werk im Mittelschiff der Kirche ist ein barocker Salvator (etwas überlebensgroß), der auf mich zuläuft und mich willkommen heißt: come in, you are welcome. © Gilbert McCarragher Georg Ebelt, Salvator (Moritzkirche, Augsburg) 22_23 Spirituelle Zugänge „Jesus stieg auf einen Berg und rief die zu sich, die er erwählt hatte, und sie kamen zu ihm. Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte, damit sie predigen.‟ (Mk 3,13-14) Gebet Gott und Vater, du berufst Menschen aus allen Orten und führst sie im Heiligen Geist zur Einheit zusammen. Gib, dass deine Kirche ihrer Sendung treu bleibt, dass sie ein Sauerteig ist für die Menschheit, die du in Christus erneuern und zu einer Familie zusammenführen willst. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Einführung Wenn das Evangelium von der Berufung der Apostel berichtet, werden wir daran erinnert, dass er auch uns berufen hat. Aber wozu? Zunächst, dass wir bei ihm sind und von ihm lernen, dann aber, um uns zu senden, das Werk, das er auf Erden begonnen hat, weiterzuführen. Impuls Christus rief sie zu sich, und sie kamen. Er wollte sie bei sich haben und sie dann aussenden. Auch heute ruft er: „Wer kommt?‟ – Christus ruft, weil er uns bei sich haben will. Er will Gemeinschaft mit uns haben, will uns nahe sein. Was bedeutet uns das? Er will uns aussenden, damit wir Zeugen sind und in unserer Umgebung wirken. All das geschieht hier und jetzt. Er sendet uns. Bitten Gott hat uns als Kirche zum neuen Bundesvolk gemacht. Zu ihm wollen wir beten: >> Um deinen Geist für die Nachfolger der Apostel im Bischofskollegium. >> Um deinen Geist für alle, die du zur Verkündigung deiner Botschaft sendest. >> Um deinen Geist für alle, die du in deine Nähe rufen willst. >> Um begeisterten Glauben für unsere Pfarrei. ott, dir vertrauen wir. Du bist unsere Hoffnung in G Ewigkeit. Tizian, Pfingsten „Vielfältige‟ Kirche aus Männern und Frauen. Alle in Bewegung. Und ein alter Mann schaut fasziniert in das Gesicht einer jungen Frau, der man ansieht: Die hat etwas erfahren. 24_25 Spirituelle Zugänge „Jesus war erstaunt, als er das (die Worte des Hauptmanns von Kafarnaum) hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden.‟ (Mt 8,10) Weitere Bildhinweise zur Meditation/Einstieg >> Lorenzo Costa, Mariä Verkündigung, 16. Jhdt., Gemäldegalerie Dresden Maria – konzentriert beim Studium eines Buches >> René Magritte, Der Verrat der Bilder >> René Magritte, La condition humaine Gebet Einführung Mitten im Jahreskreis ist die Schriftstelle Mt 8,10 angesiedelt. Mitten drin im Geschehen, mitten im Jahreskreis, mitten im Alltag – und somit ist kontinuierlich Offenheit für eigene Lernprozesse und für die Lernprozesse anderer vonnöten. Komm, heiliger Geist! Dein Wirken schenkt der Kirche neues Leben. Du berufst Menschen auf vielen Wegen, dem Beispiel Jesu zu folgen. Auch uns hast du gerufen Und befähigst uns, diesem Ruf zu folgen. Wir tragen diesen Schatz in zerbrechlichen Gefäßen. Um die eigene Schwachheit wissend Bekennen wir, dass wir aus eigener Kraft nicht fähig sind, die Wahrheit zu erkennen. Ohne dich bleiben wir in uns selbst befangen. Öffne uns für deine Weisheit und Wahrheit. Befreie uns, wo unser Denken und Fühlen eng ist, läutere unsere Meinungen und Urteile. Erfülle uns mit deiner Gegenwart und lehre uns, die Geister zu unterscheiden, ob sie aus Gott sind. Lass uns erkennen, was du im Leben unserer Schwester wirken willst, und lass uns in Liebe und Dankbarkeit diesen Weg annehmen, fördern und begleiten. Aus dem Rituale „Liturgie auf dem Weg‟ der Benediktinerinnen in Köln (Schwestern der Gemeinschaft vom Heiligsten Sakrament – Herz Jesu Kloster Köln) Impulsfragen >> W elcher Dialog über Gott hat mich nachhaltig geprägt? >> Eine persönliche Gewissheit meiner Glaubensbiografie lautet: >> Welche Lernräume hat unsere Gemeinde? >> Welche Begegnungsmöglichkeiten können wir Suchenden anbieten? Bitten Herr Jesus Christus, durch Deine Menschwerdung hat Gottes Wort Fleisch angenommen in der Welt. Wir bitten dich: >> Um Kreativität für alle, die Verknüpfungen zwischen Erfahrungswelten schaffen. >> Um einen kritischen Blick für alle, die scheinbare Selbstverständlichkeiten hinterfragen. >> Um Angstfreiheit für alle, die sich Fremdem aussetzen. >> Um die Kraft der Selbsterkenntnis für alle, die sich auf den Weg des Suchens machen. >> Um die Freude an deiner Wahrheit für alle Getauften. Guter Gott, deinen Geist und deine Wahrheit hältst du als Gabe für uns bereit; hilf uns, dieses Geschenk zum Wohl aller Menschen zu nutzen. Darum bitten wir jetzt und in Ewigkeit. Amen. Max Liebermann, Der zwölfjährige Jesus im Tempel Das ist ein Dialog! Gesuchte Augenhöhe, intensives Zuhören, Nachdenklichkeit, Lernbereitschaft. Die „Jungen‟ zu Wort kommen lassen. Es genügt nicht, immer nur in die schlauen Bücher mit dem Altbewährten zu gucken. 26_27 Spirituelle Zugänge „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.‟ (Joh 10,10) Einführung Am vierten Sonntag der Osterzeit hören wir im Lesejahr A, wie der Evangelist Johannes mit seinem 10. Kapitel Antwort gibt auf die Frage, welche Bedeutung Jesu Leben und seine Botschaft für die Menschen haben. Jesus hat ganz aus der Gewissheit gelebt, getragen zu sein von einem väterlichen und mütterlichen Gott. Aus diesem Vertrauen heraus ist er auf die Menschen zugegangen. Er hat mit ihnen das Leben geteilt, die Freuden und die Sorgen, und dadurch bezeugt, wozu er berufen ist. Er ist gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben (vgl. Joh 10,10). Schriftzug: Fürchte dich nicht Ich bin mit dir Ich helfe dir auch Jes 41,10 Impuls Das Muschelkalk-Relief an der Außenwand der Martin Luther Kapelle am Alfried Krupp Krankenhaus in EssenSteele trägt den Titel „Jesus segnet die Arbeiter‟. Interessant, dass gerade dieses Kunstwerk dort steht und nicht ein Werk mit der Darstellung einer biblischen Heilungsgeschichte. Die „Arbeiter‟ im Krankenhaus sind all jene Frauen und Männer, die in unterschiedlichen Arbeitsbereichen für die kranken Menschen da sind. Jesus möchte sie und ihr Tun segnen, damit sie zu neuen Lebensmöglichkeiten beitragen. Gebet Gott, dein Sohn schenkt Leben und Geborgenheit. Gib auch unserer Zeit Menschen, die das Lebenswerk Jesu fortsetzen und anderen Menschen eine Tür zum Leben auftun. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Handle ich aus dem Bewusstsein, selbst eine Gesegnete/ ein Gesegneter zu sein? Wie sieht meine Sehnsucht nach einem Leben in Fülle aus? Gelingt es uns als Kirche, Antworten zu finden auf die vielfältigen Nöte gerade auch der kranken und älteren Menschen in unseren Gemeinden? Wie können Menschen in unseren Pfarreien Geborgenheit, Halt und Schutz finden? Bitten Eugéne Burnand, Der Wettlauf von Petrus und Johannes am Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt. Ostermorgen Sie haben etwas gehört und wollen jetzt etwas sehen. Und deswegen haben sie’s eilig (Running people kommen in der Bibel gar nicht so selten vor: Maria eilte zu Elisabeth, die Hirten zur Krippe … Und auch der barmherzige Vater lief dem Sohn entgegen). Eine Seh(n)sucht im Herzen. Und das Ziel im Blick. Ganz schön wach am frühen Morgen! Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer sich hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen; und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Frankreich 1913 28_29 Spirituelle Zugänge „Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.‟ (Lk 19,5) Einführung Die Schriftstelle Lk 19,5 findet sich am 31. Sonntag im Jahreskreis C. Jesu Umgang mit den Sündern ist geprägt von seiner großen Menschenfreundlichkeit. Gerade beim Evange listen Lukas spürt man den liebevollen, ja zärtlichen Jesus, der einem jeden Menschen Umkehr zutraut. Gebet Gütiger Gott, bei dir ist Freude über einen jeden Menschen, der zu dir kommt. Du liebst einen jeden von uns und willst uns Gemeinschaft mit dir und untereinander schenken. Lass dieses Vertrauen in uns wachsen und hole uns heraus aus Vereinsamung und Isolation. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Impuls Auf den ersten Blick endet die Geschichte des Zachäus in einem „Happy End‟. Es wird erzählt, wie Jesus bei Zachäus einkehrt und Zachäus in diesem „Heimspiel‟ den Weg in die Gemeinschaft mit Gott und den Menschen zurück findet. Auf den zweiten Blick konfrontiert die Geschichte uns mit Fragen. >> Wie kann es uns als Kirche gelingen, näher bei den Menschen zu sein? >> Haben wir die Menschen, die am Rand unserer Gemeinde leben, im Blick? >> Wie könnte ihr Sprungbrett heißen? >> Gelingt mir Begegnung auf Augenhöhe, und was ist die Voraussetzung dafür? >> Jesus möchte auch mir begegnen. Lasse ich ihn bei mir einkehren? Mit einem Baum fängt sie an, interessant zu werden, die Heils-Geschichte des Zachäus. Ohne den Baum wäre er vielleicht Gottlos geblieben, eben ein Zöllner. Aber in seiner großen Sehnsucht nach Heil und Gemeinschaft ist Zachäus auf seinen Baum gestiegen, hat sich hinweggesetzt über die Leute, über ihr böses Reden, über ihre vernichtenden Kommentare. Der Baum, der Ast auf dem Zachäus saß, wurde für ihn zum Sprungbrett in ein neues Leben. (nach Heribert Arens) Bitten Jesus Christus, Dir dürfen wir unsere Bitten ans Herz legen: >> Schenke allen Menschen, die sich einsam und verlassen fühlen, die Erfahrung deiner Nähe und Zuwendung. >> Hilf allen Menschen, denen das Leben in Gemeinschaft schwer fällt. >> Schenke uns die Kraft deiner Liebe, damit wir immer wieder den Weg zum anderen finden. >> Hilf uns, eine geschwisterliche Kirche zu sein, in der viele Menschen eine Heimat und Lebensraum finden. Du, Jesus Christus, bist unser Heiland. Durch dich preisen wir den Vater in der Einheit des Heiligen Geistes jetzt und in Ewigkeit. Silke Rehberg: Zachäus Wer auch immer sich wo und warum versteckt – er/sie sieht: ich bin gemeint, ich bin gerufen, ich bin eingeladen und darf selber einladen. 30_31 Spirituelle Zugänge „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.‟ (Mt 18,20) Gebet Gott und Vater, dein Sohn hat allen, die sich in seinen Namen versammeln, verheißen, in seiner Mitte zu sein. Einführung Sooft wir uns zum Gottesdienst versammeln, richten wir unsere Gedanken auf Christus. Er ist in unserer Mitte. Nicht wir tun hier das Wesentliche, sondern er. Im Glauben richten wir uns auf ihn aus. Gib, dass wir seine Gegenwart erfahren, schenke uns dein Erbarmen und deinen Frieden und segne unser Bemühen um Wahrheit und Liebe. Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1076) Impuls In jedem Gottesdienst geschieht Begegnung mit Christus – ganz objektiv. Wie lebe ich selbst diese Begegnung? Echte Begegnung setzt etwas im Menschen in Bewegung, löst Gefühle aus, kann den Menschen verändern. Christus begegnet uns, weil er uns nahe sein will. Bitten Wir wollen zu Gott, dem wir uns anvertrauen, beten: >> Für alle Menschen, die von anderen missachtet oder verachtet werden: Lass sie bei dir Freundschaft finden. >> Für die Gläubigen: Gib ihnen Einsicht und Tatkraft, das Erkannte zu tun. >> Für alle, die sich dir nähern und dich kennenlernen wollen: Zeige ihnen Schritte, sich auf dich einzulassen. >> Für alle, die du in deine Nachfolge rufst: Lass ihr Herz für dich aufgehen, damit sie in deinen Dienst treten. Guter Gott, du gibst uns dein Wort, weil du willst, dass wir leben. Dir sei Dank und Ehre in Ewigkeit. Jesus an der Ruhr: Brotvermehrung Das „Leben in Fülle‟. Die Verheutigung der biblischen Botschaft auf der Fronleichnamkirmes in Sterkrade. „Im Bistum Essen sind wir da, wo sich das Leben abspielt …‟ Wir bieten an. Genießbares, Knuspriges, Duftendes. Reichlich Nährwert. Echt das Leben. 32_33 Spirituelle Zugänge Predigtimpulse Das Zukunftsbild in der sonntäglichen Messfeier (Januar/Februar 2014) Das Zukunftsbild beginnt mit dem Wort „berührt“. Als biblische Deutung wird dieser Eigenschaft die Szene der Taufe Jesu am Jordan an die Seite gestellt. Von d aher wäre es passend, am Fest der Taufe des Herrn (12. Januar 2014) mit einer thematischen Auseinander setzung zu beginnen. Nutzen Sie die Zeit im Januar und Februar, zwischen dem Ende der Weihnachtszeit und dem Beginn des Karnevals, die Perspektiven des Zukunftsbildes in der sonntäglichen Messfeier zu thematisieren. Nutzen Sie die Zeit, in der sich Pfarreien und Gemeinden ins neue Jahr aufbrechen, um das Zukunftsbild in diesen Aufbruch und in die Jahresplanungen einzubinden. berührt 1. Sonntag im Jahreskreis (Taufe des Herrn), 12.01.2014 Jes 42, 5a.1–4.6–7 | Apg 10, 34–38 | Mt 3, 13–17 Inhaltlicher Impuls für die Predigt und die Gottesdienst gestaltung: >> Gott offenbart sich am Jordan, in dem er Jesus proklamiert als seinen geliebten Sohn, auf den die Menschen hören sollen. Diese Proklamation geschieht durch das Herabkommen des Geistes Gottes und die Stimme vom Himmel. >> Gott offenbart Jesus als seinen geliebten Sohn in dem Augenblick, als sich Jesus wie ein Sünder klein und demütig macht und er von Johannes im Jordan die Taufe der Umkehr und Buße empfängt (Evangelium). >> Wir sind durch Taufe und Firmung Gottes Kinder. Taufe und Firmung sind Zeichen unserer sakramen talen Berührung durch Gott. >> Er berührt uns auch auf andere Weise im alltäglichen Leben heute immer wieder neu. Wo wir offen sind auf die größere Macht und Liebe Gottes hin, kann diese Berührung immer neu entdeckt werden. >> Ich kann geistliche Erfahrungen machen, die mich in meinem Christsein ermutigen und stärken, z. B. wenn mir Gottes Wort eine Lebenssituation deuten hilft und Mut macht in der Bewältigung von Herausforderungen. Wie können wir unsere Tauf- und Firmberufung stärken? Auf welche gottesdienstlichen Elemente wollen wir in der Gestaltung besonders achten, damit die Berührung durch Gott in der Liturgie erfahrbar wird? Es empfiehlt sich an diesem Fest zu Beginn der Messfeier ein Taufgedächtnis zu halten. Die Berührung durch Gott in der Taufe wird dadurch nicht nur ins Wort gehoben, sondern auch konkret erfahrbar durch das Berührt-werden mit Wasser, mit dem Wasser des Lebens. wach 2. Sonntag im Jahreskreis, 19.01.2014 vielfältig 3. Sonntag im Jahreskreis, 26.01.2014 Jes 49, 3.5–6 | 1 Kor 1, 1–3 | Joh 1, 29–34 Jes 8, 23b–9, 3 | 1 Kor 1, 10–13.17 | Mt 4, 12–23 Inhaltlicher Impuls für die Predigt und die Gottesdienstgestaltung: >> Gott beruft den Propheten Jesaja zum Knecht Israels (s. 1. Lesung). Er ist ein von Gott Berührter, der den Auftrag erhält, wach seine Zeit und das Zeitgeschehen in Israel zu beobachten, sie im Licht Gottes zu deuten und zu Konsequenzen aufzurufen. Jesaja ist als Prophet ein wacher Zeitgenosse, denn er weiß, dass er im Zeitgeschehen Gott begegnet. >> Auch Johannes der Täufer (s. Evangelium) erkennt als wacher Mensch, wer dieser Jesus ist: der Sohn Gottes. Er erkennt die Zeichen der Zeit und nimmt seinen Auftrag ernst, Hinweiser auf Jesus, den Messias und Sohn Gottes zu sein. >> Was sich bei diesen Menschen ereignet hat, ereignet sich auch heute bei uns und an uns. Auch wir sind aufgerufen, wachsam zu sein – in der Welt, in unserer konkreten Umgebung; und aufmerksam gegenüber unseren Mitmenschen. Inhaltlicher Impuls für die Predigt und die Gottesdienstgestaltung: >> Das Evangelium des Sonntags erzählt im zweiten Teil von der Berufung der ersten Jünger. Da wird zuerst Petrus, der energische und doch auch schwache Mensch zusammen mit seinem Bruder Andreas, der wach und zupackend ist, von Jesus gerufen. Sie folgen ihm, genauso wie wenig später Jakobus und Johannes, die Zebedäus-Söhne. Der eine forsch, der andere eher sensibel. Mit ihnen zieht Jesus durch Galiläa und verkündet das Reich Gottes. >> Jesus beruft in seine Nachfolge sehr unterschiedliche Menschen. Dadurch entsteht Vielfalt. >> Vielfältig wird das Reich Gottes sichtbar und erfahrbar, verbunden durch den einen Jesus Christus. >> Die Zweite Lesung zeigt die Gefahr auf, wo Vielfalt zur Spaltung und zum Streit führen kann, wenn Menschen ihr Handeln absolut setzen und nicht nach dem Willen Christi für seine Kirche fragen. Einheit in Vielfalt, nicht Vielfalt in Zerstrittenheit oder einheit liche Einfallslosigkeit! Wo begegnen wir Gottes Wirken in unserer Um gebung? Wo sind wir in unserem Ortsteil, in unserer Stadt, in unserer Umgebung wache Zeitgenossen? Wo sehen wir Not? Wo müssen wir handeln, damit die Lebensbedingungen von Menschen sich verbessern? Mit wem können wir gemeinsam die Herausfor derungen angehen? Fotos von markanten Straßen der Pfarrei / der Gemeinde, der Umgebung, bewusst auch von als problematisch erscheinenden, wenig ansprechenden Straßenzügen können helfen, den wachen Blick zu schärfen für den eigenen Lebensraum bzw. Wie nehmen wir die Gottsucher in ihrer Vielfalt in unserer Umgebung wahr? Wie können wir von ihnen lernen? Wie können wir die vielfältigen Begabungen der von Jesus berufenen Christinnen und Christen nutzen für eine große Vielfalt in Einheit, für eine lebendige Kirche, die ausstrahlt nach außen und nicht ein zerstrittenes Bild abgibt? Wie können wir den vielfältigen Nöten und Krankheiten der Menschen begegnen? Wie ermöglichen wir in vielfältiger Weise Trost und Hilfe? den Sozialraum der Gemeinde zu schärfen. Sie können während der Predigt gezeigt oder im Gottesdienstraum ausgestellt Ein Blick auf die Apostelleuchter, auf die unterschiedlichen Hei- werden. ligendarstellungen in dem Fenstern und Figuren in der Kirche oder auf die unterschiedlichen Stil-Epochen des Kirchenbaus und seiner Einrichtung, macht deutlich, auf welch vielfältigem Fundament die Kirche aufgebaut ist. Eine Ermutigung, der Vielfalt der Jüngerinnen und Jünger Jesu in der Kirche von heute zu trauen. 34_35 Spirituelle Zugänge lernend Fest der Darstellung des Herrn, Sonntag, 02.02.2014 gesendet 5. Sonntag im Jahreskreis, 09.02.2014 Jes 58, 7–10 | 1 Kor 2, 1–5 | Mt 5, 13–16 Mal 3, 1–4 | Hebr 2, 11–12.13c–18 | Lk 2, 22–40 Inhaltlicher Impuls für die Predigt und die Gottesdienstgestaltung: >> Das Evangelium des heutigen Festes stellt uns Jesus vor Augen, der uns Menschen gleich geworden ist in Allem. Als wahrer Mensch hat Jesus gelernt. >> Die wachen Zeitgenossen Simeon und Hanna erkennen den Jungen Jesus als den Messias, der zum Tempel kommt. Sie sind alte Menschen, die noch lernen. Sie nehmen wahr, dass Gott nicht in Pracht und Herrlich keit kommt, sondern als wehrloses Kind auf den Armen seiner Mutter. Sie lernen bis ins hohe Alter, dass Gottes Wege zum und mit den Menschen andere Wege sind als wir sie uns denken und vorstellen. >> Auch Maria lernt von Simeon, dass ihr Weg mit Jesus kein einfacher Weg ist, sondern ein schwieriger und schmerzlicher Weg werden wird: „Dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen.“ >> Und dann Jesus: Er selbst ist Zeit seines Lebens ein Lernender, der gegenüber allen offen ist, sich Menschen z uwendet und sich auf Situationen einlässt. Wie können wir anderen deutlich machen, dass wir als Kirche tatsächlich von ihnen lernen wollen, dass wir neugierig sind auf sie? Was können wir von den Menschen in unserer Umgebung, auch von denen, die sich nicht als Christen verstehen, lernen? Wie können wir uns die Botschaft Jesu von den anderen neu sagen lassen? Was brauchen wir, damit Gott bei uns ankommen kann? Wo machen wir uns bewusst, dass Gott schon immer da ist? Das Licht der Kerze ist das Symbol an diesem Fest. Im Licht erkennen wir Personen und Dinge besser. Bei Licht betrachtet lernen wir Personen und Dinge neu kennen. Vielleicht kann die Beleuchtung bestimmter Objekte im Gottes dienstraum oder in der Kirche insgesamt gegenüber den anderen Sonntagen verändert werden. Dies ermöglicht eine neue Sicht weise, lässt das Objekt/den Raum in einem anderen Licht erscheinen und bietet die Möglichkeit dieses/-n neu bzw. anders kennen zu lernen. Inhaltlicher Impuls für die Predigt und die Gottesdienstgestaltung: >> S alz der Erde und Licht der Welt zu sein (Evangelium), ist unsere Sendung. Wie kann das heute gehen, ohne dass wir den Menschen das Leben versalzen oder so grell daherkommen, dass sie sich geblendet abwenden. Die richtige Würze und ausreichendes Licht in dunklen Situationen sind wichtig und notwendig. Für ein Leben in Fülle, zu dem Gott uns berufen hat, gehört beides wesentlich dazu. Wie erleichtern wir das Sprechen über das, was einen jeden/eine jede am christlichen Glauben überzeugt? Wie kann ich so leben, dass andere neugierig nach dem Antrieb meines Christseins fragen (s. 1 Petr 3,15)? Wo sind wir schon konkret Salz der Erde und Licht der Welt in unserem Ortsteil, in unserer Stadt? Wo können wir unsere Sendung noch intensiver leben, ohne uns dabei zu überfordern (denn Gott ist schon bei den Menschen)? Nach dem Lichtsymbol des letzten Sonntags ist es möglicher weise sinnvoll, heute mit den Symbolen von Brot und Salz für die Mitfeiernden des Gottesdienstes ein Zeichen der Gastfreund schaft zu setzen. Zur Symbolik der Sendung könnte passen, den eigenen bekannten Ort zu verlassen, zu anderen hin zu gehen – um an anderem Ort Gottesdienst zu feiern, indem Grüße überbracht werden etc. wirksam 6. Sonntag im Jahreskreis, 16.02.2013 nah 7. Sonntag im Jahreskreis, 23.02.2013 Sir 15, 15–20 (16–21) | 1 Kor 2, 6–10 | Mt 5, 17–37 Lev 19, 1-2.17-18 | 1 Kor 3, 16-23 | Mt 5, 38-48 Inhaltlicher Impuls für die Predigt und die Gottesdienstgestaltung: >> J esus erzählt in der Bergpredigt von konkreten Lebens situationen und fordert in diesen Situationen zu sehr konkreten Handlungsweisen auf. Hinter diesen Handlungsweisen steht für ihn eine bestimmte Haltung, die sich prägen lässt von Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Liebe. >> So sollen die Gebote dem menschlichen Leben und dem Zusammenleben von Menschen dienen. Sie wollen nicht einengen, sondern wirksam das Leben und Zusammenleben in positiver Weise ermöglichen. Inhaltlicher Impuls für die Predigt und die Gottesdienstgestaltung: >> Paulus ruft uns heute in der 2. Lesung in Erinnerung, dass Gott uns ganz nahe ist, weil Gottes Geist in uns wohnt und wir dadurch Tempel Gottes sind. >> Die Nähe Gottes macht heil, gesund. Umgekehrt erfahren Menschen Gott da, wo sie aus krankmachenden Situationen befreit werden und heil, heilig werden (s. 1. Lesung). >> Wenn wir der Tempel Gottes sind, will Gott durch uns erfahrbar werden. Schon in kleinen Begegnungen können wir Menschen in unserer Gemeinde nah sein und ihnen Gottes heilende Nähe spürbar werden lassen. Dort, wo wir uns als Kirche und konkret als Person öffnen, uns für das Leben unserer Mitmenschen interessieren, wirkt Gottes Geist. >> Durch unsere Nähe wird Gott erfahrbar. >> Und wo wir selbst heil werden, können wir auch anderen Menschen Gutes tun. >> Vielleicht gelingt es sogar den Zeitgenossen, die wir gar nicht so mögen, unseren Feinden (s. Evangelium), heilsamer Gesprächs-/Diskussionspartner zu sein. Wie wird unser Leben als Christinnen und Christen wirksam in unserem Stadtteil, in unserer Umgebung? Wo handeln wir aus dem Geist der Bergpredigt heraus und leisten damit einen unverzichtbaren Dienst für die Menschen? Welche Kooperationspartner benötigen wir, um wirksam die Lebensbedingungen von Menschen ver bessern zu können? Um erste Konkretionen zu ermöglichen, kann nach dem Gottes dienst zur Begegnung eingeladen werden, an der auch Vertreter von Sozialverbänden, Fachverbänden der Caritas, im Stadtteil tätige Sozialarbeiter usw. teilnehmen. Wie kann ich und können wir als Gemeinde Gottes Nähe des Heils erfahrbar werden lassen? Wie begleiten wir Menschen, die nahe Angehörige durch den Tod verloren haben? Wie können wir deutlich machen, dass wir nicht nur innerhalb der Kirchenmauern Kirche sind, sondern immer dann, wenn wir unser Christsein gemeinsam Leben in Gebet und Handeln? Gibt es „Angebote“ für suchende Menschen, die andere/weitere Zugänge zu Gott benötigen als die Sonntagsgemeinde? Welches Symbol kann den Menschen Gottes Nähe verdeutlichen, z. B. das „Dialogkreuz“? Im Gottesdienst bzw. im Anschluss kann die Betrachtung einer Karte der Pfarrei/Gemeinde dazu dienen, Orte und Einrich tungen zu benennen, an denen man den Menschen vielleicht (noch) nicht nah ist. Gibt es Orte, von denen alte/kranke Menschen nicht zum Gottesdienst kommen können? Gibt es „Brennpunkte“ an die man sich (bisher) nicht herangetraut hat? – Ähnlich könnten auch Erkenntnisse der Sinus-Studien einbezogen werden. 36_37 Spirituelle Zugänge Gebete Gebet am Beginn einer Zusammenkunft Naher Gott, als Kirche von Essen sind wir unterwegs, im Bund mit dir die Zukunft zu gestalten. Du hast uns dazu mit vielfältigen Gaben und Talenten beschenkt. Rühre du uns an, lass uns wach sein für dein Wort und für die Not der Welt. Vieles ist im Umbruch. Hilf uns, Lernende zu bleiben und wirksam mitzubauen an der Kirche der Zukunft. Wir wissen uns gesandt von dir, Gott, dem Vater mit dem Sohn durch den Heiligen Geist. Amen. Segen Naher Gott, für unser Zusammensein (für unsere Besprechung) bitten wir dich um deinen Segen: Segne unsere Gedanken, dass wir wach sind und wahrnehmen, was du uns aufträgst. Segne unsere Augen, dass wir die vielfältigen Begabungen sehen, die du in uns gelegt hast. Segne unsere Herzen, dass wir uns berühren lassen von der Not der Welt. Segne unsere Sinne, dass wir lernend bleiben und offen für Neues. Segne unsere Hände, dass wir wirken können in deinem Geist. Segne unsere Schritte, dass wir mutig neue Wege wagen – gesendet von dir, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Amen. Für das Bistum Barmherziger Gott, du erfüllst die Herzen der Gläubigen durch deinen Heiligen Geist mit den Gaben der Liebe. Im biblischen Wort, in Gebet und Gespräch, in Taufe, Eucharistie und Firmung haben wir den Glauben angenommen und bekennen ihn in der Gemeinschaft mit der ganzen Kirche. Mach uns bereit, unseren persönlichen und gemeinsamen Weg mit Christus zu erneuern und zu vertiefen. Gib uns Kraft, die Impulse des Zukunftsbildes im Bistum Essen wirksam werden zu lassen. Sende uns, die Schönheit und den Wert des Glaubens darzustellen und mache uns für die Welt zum Zeichen und Werkzeug der Gegenwart Christi, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen. Lieder berührt gesendet >> 1000 Jahre wie ein Tag (Hal 26) >> Bewahre uns Gott (GL 453) >> Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen (Hal 248) >> Ein Segen sein (Hal 234) >> Fest soll mein Taufbund (GL 779) >> Heilig – Hosanna (Hal 52) >> Herr, du bist mein Leben (GL 456) >> Herr, deine Güte ist unbegrenzt (GL 427) >> Jesus Christ, you are my life (GL 362) >> Sehen können (Hal 76) >> Wir tragen eines Menschen Namen (Hal 186) >> Atme in uns, Heiliger Geist (GL 346) >> Gottes Geist bricht über uns ein (Hal 109) >> Im Sterben und Auferstehn (Hal 100) >> Manchmal feiern wir mitten im Tag (Hal 103 & GL 472) >> Veni Sancte Spiritus (GL 345) >> Vivifica nos (Hal 113) >> Wagt euch zu den Ufern (Hal 258) >> Wir tragen eines Menschen Namen (Hal 186) >> Wo beginnt der Weg zu dir (Hal 260) wirksam wach >> An sein Reich (Hal 24) >> Du stehst mir vor Augen (Hal 2) >> Ohren gabst du mir (Hal 12) >> Salz sein (Hal 253) >> Wer wirft uns aus der Bahn (Hal 14) >> An sein Reich (Hal 24) >> Der Hoffnung Gesicht (Hal 261) >> Durch das Dunkel hindurch (Hal 70) >> Ich lobe meinen Gott (Hal 17) >> Lass uns Salz sein (Hal 206) >> Selig seid ihr (Hal 182 & GL 458) nah vielfältig >> Alles ist möglich (Hal 133) >> Caminando va (Hal 255) >> Ihr seid der Hoffnung Gesicht (Hal 261) >> Meet the world (Hal 191) >> Wenn wir das Leben teilen (GL 474) >> Wo Menschen sich vergessen (Hal 217) >> Behutsam leise nimmst du fort (GL 82) >> Füße hast du und Flügel (Hal 140) >> Lass uns in deinem Namen, Herr (Hal 213 & GL 446) >> Zeit des Fluchs und Zeit des Segens (GL 775) Hal = Halleluja. Lieder vom Aufbruch GL = Gotteslob (neues Ausgabe: 2013) lernend >> An sein Reich (Hal 24) >> Auf dem Weg der Gerechtigkeit (Hal 250) >> Ihr seid der Hoffnung Gesicht (Hal 261) >> In Ängsten die einen (Hal 6) 38_39 Spirituelle Zugänge Aus der Praxis A)Fürbitten bei der Messfeier im Rahmen des Dialogfestes am 13.Juli 2013 Bischof: Lebendiger Gott, in deinem Sohn Jesus hast du uns Liebe und Treue gezeigt. Im Vertrauen auf deine Hilfe bitten wir dich: Vorbeter/in 1: In der Taufe hast du uns berührt und mit deinem Geist erfüllt. Öffne allen Getauften in unserem Bistum Herzen und Hände, damit sie mit ihrem ganzen Leben Zeuginnen und Zeugen deiner Liebe werden. Chor u. Alle: Du sei bei uns, … höre du uns Gott (gesungen) Vorbeter/in 2: Wach nehmen wir die Welt in den Blick und sehen in unserer Region, in Europa und weltweit Ungerechtig keiten, Not und Gewalt. Ermutige die Verantwortlichen in Politik, Militär, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft zu Taten der Liebe, der Gerechtigkeit und des Friedens. Chor u. Alle: Du sei bei uns, … höre du uns Gott (gesungen) Vorbeter/in 3: Wir leben in einer Welt und einer Zeit mit vielfältigen Möglichkeiten und Chancen. Begleite die Menschen, die in ihrem Leben auf vielfältige Weise Verantwortung für ihre Partner und Mitmenschen übernehmen und füreinander einstehen. Chor u. Alle: Du sei bei uns, … höre du uns Gott (gesungen) Vorbeter/in 4: Ein Leben lang lernen wir Menschen. Segne alle Menschen, die in diesen Wochen des Sommers Schule oder Beruf wechseln und neu aufbrechen im Lernen. Chor u. Alle: Du sei bei uns, … höre du uns Gott (gesungen) Vorbeter/in 5: Als von Jesus Gesandte nehmen wir unseren Nächsten in den Blick. Stärke alle, die in unterschiedlicher Weise einen Dienst am Nächsten in Liebe und Hingabe tun. Chor u. Alle: Du sei bei uns, … höre du uns Gott (gesungen) Vorbeter/in 6: Jesus fordert uns auf, hin zu schauen und wirksam zu handeln. Sei allen nahe, die sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen anderer einsetzen, und beschütze jene, die bei ihren Einsätzen für andere Menschen selbst in Gefahr sind, zu Schaden zu kommen. Chor u. Alle: Du sei bei uns, … höre du uns Gott (gesungen) Vorbeter/in 7: Jesus sagt uns seine Nähe zu, auch über den Tod hinaus. Schenke allen Schwerkranken und Sterbenden deinen Trost und deine Nähe und lass unsere Toten in deinem Frieden geborgen sein. Chor u. Alle: Du sei bei uns, … höre du uns Gott (gesungen) Bischof: Gott, du bist die Liebe und schenkst sie uns jeden Tag neu, damit wir mit Hoffnung und Freude unseren Weg gehen und für andere da sein können. Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit. Amen. B)Dialogforum, 1. Juni 2013 in Lüdenscheid Antwortgesang Morgenlob: „Dein Wort ist Licht und Wahrheit‟ „Ich bin getauft und Gott geweiht‟ (neues Gl 630,4) (neues Gl 491) Kurzmeditation Liturgische Eröffnung Lesung: Röm 10,8-15.17/Lektionar C, 1. Fastensonntag, plus Vers 14-15.17 Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer. Brüder und Schwestern! Was sagt die Schrift? Das Wort ist dir nahe, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen. Gemeint ist das Wort des Glaubens, das wir ver kündigen; denn wenn du mit deinem Mund bekennst:‟ „Jesus ist der Herr‟ und in deinem Herzen glaubst: „Gott hat ihn von den Toten auferweckt‟, so wirst du gerettet werden. Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen. Denn die Schrift sagt: Wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen. Darin gibt es keinen Unterschied zwischen Juden und Griechen. Alle haben denselben Herrn; aus seinem Reichtum beschenkt er alle, die ihn anrufen. Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden. Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, vom dem sie nicht gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt? Wie soll aber jemand verkündigen, wenn er nicht gesandt ist? Darum heißt es in der Schrift: Wie sind die Freudenboten willkommen, die Gutes verkündigen. So gründet der Glaube in der Botschaft, die Botschaft im Wort Christi. 1) W as sagt die Schrift? Das Wort ist dir nahe, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen. Gemeint ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen; 2) W er mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen. Denn die Schrift sagt: Wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen. 3) Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt? Darum heißt es in der Schrift: Wie sind die Freuden boten willkommen, die Gutes verkündigen. So gründet der Glaube in der Botschaft, die Botschaft im Wort Christi. Anwortgesang (nach jeder Kurzmeditation, Gemeinde nur KV) Canticum „Meine Hoffnung und meine Freude‟ (neues Gl 365, Gemeinde, Kantor) Gebet (Bischof): Gott, du hast der Welt das Evangelium geschenkt, damit es sie wie ein Sauerteig durchdringe. Sei allen Christen nahe, die du berufen hast, ein Leben mitten in der Welt zu führen. Schenke ihnen den wahren christlichen Geist, damit sie durch die rechte Erfüllung ihrer weltlichen Aufgaben am Aufbau deines Reiches mitarbeiten. Darum bitten wir durch Jesus Christus … Vaterunser Segen Orgel 40_41 Spirituelle Zugänge C)Wallfahrtsmesse 2013 in Essen-Dilldorf, Tagesgebet Pfarrei Peter und Paul Thema: Zukunft auf katholisch, zusammen auf dem Weg Vorbereitet von P. Lünemann und H. Brockmann, Messdiener runde St. Mauritius Soweit angegeben, beziehen sich die Liednummern auf das Lesung Die biblischen Bezüge des Zukunftsbildes werden gelesen und mit Beispielen aus dem Zukunftsbild kommentiert: Jugendlicher 1 und Jugendliche 2 stehen immer am Ambo. Die Kinder rechts und links vom Altar, die Bilder davor. Halleluja-Liedbuch des Bistums Essen Vor der Messe: An den Türen verteilt Kind 1 bunte Fische. Fragezeichen wird zu Ausrufezeichen. Nicht verstehen wird zu verstehen! Auf den Fischen steht jeweils eine der sieben Eigenschaften. Die Fische haben die Farben, die auch die Eigenschaften auf unseren Bildern haben (blau, orange, pink, grün). Z – Berührt Einzug: Lied 193 – Wir gehen aufeinander zu Kind 1 trägt die Leinwand, stellt sie ab, geht nach links. Begrüßung: Pastor Kind 2 steht rechts, hält in der Hand ein Fragezeichen: „Berührt? Anfassen erlaubt, oder wie?‟ Einführung ins Thema: Kind 2 Das Thema unserer Wallfahrt heute heißt „Zukunft auf katholisch, zusammen auf dem Weg‟. Dies war auch die Überschrift für den Dialogprozess, der in den letzten eineinhalb Jahren in unserem Bistum stattgefunden hat, und an dem auch Vertreter und Vertreterinnen unserer Gemeinde und Pfarrei teilgenommen haben. Wir haben uns heute Morgen gemeinsam auf den Weg gemacht und an vier Punkten die Überschriften der Dialogtreffen mit Inhalt gefüllt: Liturgie – Gott feiern, Diakonie – Sorge um den Nächsten, Martyria – den Glauben weiter geben und Koinonia – Gemeinschaft sein. Zum Abschluss des langen Dialogprozesses haben Bistumsmitarbeiter versucht, die Ideen, Vorschläge, Anregungen und Gedanken zusammenzufassen und mit sieben Eigenschaften zu beschreiben, wie Zukunft auf katholisch, wie Zukunft in unserem Bistum, wie Zukunft bei uns in der Gemeinde aussehen kann und darf. Eine der Eigenschaften hält jeder in Form der bunten Fische in der Hand. Im Gottesdienst heute wollen wir sie mit „Leben‟ füllen und sie uns allen etwas näher bringen. Kyrie Lied 6 – In Ängsten die einen Gloria: Lied 16 – Gloria Ehre sei Gott Jugendlicher 1 „Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.‟ (Mt 3,16) Jugendliche 2 Jesus berührt nicht nur – er ist selbst ein Berührter. Die Berührung durch die Liebe seines Vaters prägt ihn von Anfang an. Sie ist sein Antrieb. Jugendlicher 3 Im Bistum Essen leben wir aus der Berührung mit Gott in der Taufe und Firmung. Zu glauben, heißt für uns, in lebendigem Kontakt mit Gott zu stehen. Das ist unsere Motivation, und diese Erfahrung wollen wir weitergeben. Dreht Fragezeichen um » Ausrufezeichen U – Wach Kind 4 trägt die Leinwand, stellt sie ab, geht nach links. Kind 5 steht rechts, hält in der Hand ein Fragezeichen: „Wach? Da denk ich nur ans Aufstehen, wenn meine Mutter morgens mir zum 100. Mal sagt: Ey, aufstehen, werd ma’ endlich wach!‟ Jugendlicher 1 „Sobald ihr im Westen Wolken auf steigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen. Und es kommt so. Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?‟ U – Lernend (Lk 12,54.56) Kind 9 steht rechts, hält in der Hand ein Fragezeichen: „Lernend? Boah ne, da denk ich nur an Schule!‟ Jugendliche 2 Jesus ärgert sich: Die Leute, die meinen, alles zu wissen, verstehen in Wahrheit gar nichts. Sie verstehen nicht, dass Gott in uns und durch andere Menschen entgegen kommt. Jugendlicher 3 Im Bistum Essen haben wir einen wachen Blick, wie es in echt an unserem Wohnort, in unseren Städten, in unserer Region aussieht. Wir sind aufmerksam für alle Menschen, die mit uns leben, und interessieren uns für sie und ihr Leben. Dreht Fragezeichen um » Ausrufezeichen K – Vielfältig Kind 6 trägt die Leinwand, stellt sie ab, geht nach links. Kind 7 steht rechts, hält in der Hand ein Fragezeichen: „Vielfältig? Steht das nicht auf dem Plakat fürs Kirmes café: Wir bieten Ihnen ein vielfältiges Kuchenbuffet?!‟ Jugendlicher 1 „Jesus stieg auf einen Berg und rief die zu sich, die er erwählt hatte, und sie kamen zu ihm. Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte, damit sie predigten.‟ (Mk 3,13-14) Jugendliche 2 Wer sich die Jünger und Begleiter Jesu mal näher anschaut, erkennt deren Vielfalt: der poli tische Judas Iskariot, der traditionsbewusste Jakobus, der energische Petrus, der sensible Johannes, die leidenschaftliche Maria von Magdala. Vielfalt ist eine Voraussetzung für Einheit. Jugendlicher 3 Im Bistum Essen haben wir Lust auf die Vielfalt der Leute zwischen Lenne und Ruhr. Wir schätzen das freie, selbstbestimmte Leben und die vielen verschiedenen Lebensentwürfe. Dreht Fragezeichen um » Ausrufezeichen Kind 8 trägt die Leinwand, stellt sie ab, geht nach links. Jugendlicher 1 „Jesus war erstaunt, als er die Worte des Hauptmannes von Kafarnaum hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden.‟ (Mt 8,10) Jugendliche 2 Jesus kann über den Glauben der Leute staunen. Seine Haltung ist nicht ein für allemal festgelegt; er lässt sich vom Glauben der Menschen überzeugen. Jugendlicher 3 Im Bistum Essen wollen wir immer weiter lernen. Unsere Gruppierungen und Gemeinschaften profitieren von vielem, was um uns herum g eschieht. Wir bieten uns gerne als Gesprächspartner an. Dreht Fragezeichen um » Ausrufezeichen N – Gesendet Kind 9 trägt die Leinwand, stellt sie ab, geht nach links. Kind 10 steht rechts, hält in der Hand ein Fragezeichen: „Gesendet? Da fallen mir nur meine Emails an meine Freunde ein oder der Chat im Internet. Sie haben Post!‟ Jugendlicher 1 „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.‟ (Joh 10,10) Jugendliche 2 Wer Jesus nachfolgt, schöpft aus dem Vollen. Jesu Reden und Handeln ist voll von dieser Hoffnung auf das „Mehr‟. Jugendlicher 3 Im Bistum Essen haben wir eine zentrale Aufgabe: Gott zu verkünden. Das Versprechen, dass er alle Tage bei uns ist, hält Gott auch hier und heute. Unsere Aufgabe ist es, den Glauben an Gott zu ermöglichen. Dreht Fragezeichen um » Ausrufezeichen 42_43 Spirituelle Zugänge F – Wirksam Gesang Du bist das Licht der Welt Kind 11 trägt die Leinwand, stellt sie ab, geht nach links. Evangelium Mt 4,18-22 „Folge mir!‟ Kind 12 steht rechts, hält in der Hand ein Fragezeichen: „Wirksam? Da denk ich an wissenschaftliche Studien oder Kopfschmerztabletten.‟ Für Jesus war es nun Zeit. Er wollte anfangen, den Menschen die Ankunft des Gottesreiches auf Erden zu verkündigen. In allem, was er sagte und tat, wollte er Gottes große Liebe und Macht sichtbar werden lassen. Jugendlicher 1 „Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.‟ (Lk 19,5) Jugendliche 2 Jesus schaut hin. Er bekommt mit, wo er gebraucht wird. Er geht auf die Menschen zu und bewirkt Veränderung. Jugendlicher 3 Im Bistum Essen sind wir für andere Menschen da. Wir sind nicht nur Zuschauer, sondern treiben die Verbesserung der Lebensbedingungen aktiv und nachhaltig mit an. Dreht Fragezeichen um » Ausrufezeichen T – Nah Kind 13 trägt die Leinwand, stellt sie ab, geht nach links. Kind 14 steht rechts, hält in der Hand ein Fragezeichen: „Nah? Miroslav Klose war nah dran, ein Tor zu schießen, oder was?!‟ Jugendlicher 1 „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.‟ Jesus wusste, dass er Mitarbeiter brauchte. So bat er Gott, ihm Männer zu zeigen, die er einladen konnte, seine Begleiter und Mitarbeiter zu werden. Als er eines Tages am See von Galiläa entlang ging, sah er die zwei Fischer, Simon und seinen Bruder Andreas. „Kommt mit mir mit!‟ sagte er. Sofort ließen die beiden ihre Netze liegen und folgten ihm. Ein wenig später trafen sie zwei andere Brüder, Jakobus und Johannes, die gerade ihre Netze säuberten und flickten. „Folgt mir!‟ forderte Jesus sie auf. Gerne schlossen sie sich Jesus an. Ihre Diener beauftragten sie, für ihren Vater Zebedäus zu sorgen. „Ihr werdet von nun an keine Fische mehr fangen‟, sagte Jesus. „Ich werde euch zeigen, wie man Menschen fischt, um sie für Gott zu gewinnen. Ihr sollt Menschenfischer sein.‟ Zwölf Männer wählte Jesus sich als seine Jünger und Begleiter aus. Sie waren ein buntgewürfelter Haufen. Nicht nur Fischer waren darunter, sondern auch Freiheits kämpfer, die ihr Volk von römischer Herrschaft befreien wollten. Einer, Matthäus, war Zöllner gewesen. (Mt 18,20) Jugendliche 2 Gott will berühren und verwandeln, so nah und so direkt wie möglich. Darum gibt er uns diese denkbar einfache Energiequelle: Es reichen schon zwei, die Sehnsucht nach Gott haben. Jugendlicher 3 Im Bistum Essen sind wir da, wo sich das Leben abspielt. Das ist am Wohnort genauso wie in Krankenhäusern, Gefängnissen, Kindergärten, Schulen und anderswo. Nicht überall stehen Kirchen und arbeiten Hauptamtliche, aber überall wirken Getaufte. Dreht Fragezeichen um » Ausrufezeichen Obgleich sich später noch andere Männer und Frauen Jesus anschlossen, waren diese zwölf die engsten Freunde Jesu. Er nannte sie „Apostel‟ oder „Boten‟; denn er sandte sie aus, anderen Menschen die gute Nachricht vom Reich Gottes zu bringen. Warum dieses Evangelium? Weil wir im Prinzip wieder da angekommen sind, wo Jesus auch stand. Er brauchte Menschen, die ihm helfen, sein Wort zu verkünden. Wir brauchen heute auch Menschen, die andere Menschen begeistern und etwas bewegen können. Auch wir müssen heute wieder „Menschenfischer‟ sein. Vater unser Wir müssen auf Leute zugehen, die genauso verschieden sind, wie Jesu Jünger. Deshalb auch noch mal die Fische (s. o.). Kommunion Friedensgruß: 146 Keinen Tag soll es geben Danklied: Schritte wagen Verteilen und Erklären der „Zukunftsbilder‟ – Kind 3 Predigt/kurze Ansprache: Pastor Credo: gesprochen Hier werden die Zukunftsbilder des Bistums kurz vor gestellt. Sie werden im Anschluss an die Leute verteilt. Fürbitten: Schlussgebet: Pastor Zu Gott unserem Vater, der uns in Jesus Christus seine Liebe und Güte offenbart hat, wollen wir beten: Schlusslied: 239 Herr, wir bitten komm und segne uns Segen 1.Guter Gott, schenke uns den Mut, uns für neue Wege und Ideen zu öffnen, damit unsere liturgischen Feiern und Feste vielfältig und lebendig bleiben, so dass sich viele Menschen bei uns angesprochen und aufgehoben fühlen. (Wir bitten dich, erhöre uns …) 2.Guter Gott, schenke uns offene Augen und Ohren, um die Nöte der Menschen zu erkennen, und lass uns bereit sein, Verantwortung für andere zu übernehmen. Nach dem Segen haben wir draußen eine Himmelslaterne steigen lassen, als Symbol, dass wir unsere Wünsche, Ideen und Bitten für die Zukunft, für den Weg, den das Bistum, den die Gemeinde gehen wird, darf und muss, dem Himmel zumindest ein Stück näher bringen. Dann haben wir das Segenslied gemeinsam draußen gesungen. (Luftballons wären auch gegangen …) 3.Guter Gott, schenke uns Menschen, die niemals müde werden dein Wort zu verkünden und unseren Glauben weiterzugeben, damit sie auch uns immer wieder begeistern und das Feuer neu in uns entfachen. (Wir bitten dich, erhöre uns …) 4.Guter Gott, schenke uns eine lebendige und fröhliche Gemeinschaft, in der jeder willkommen ist und in der wir spüren, dass du immer bei uns bist und uns nicht verlässt. (Wir bitten dich, erhöre uns …) Gott, du hast uns in Jesus Christus den Weg, die Wahrheit und das Leben geschenkt. Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit. Amen Gabenbereitung: Brot, das die Welt Sanctus: Heilig, heilig, heilig 44_45 MATER IALIEN & KOPIERVORL AGEN PräsentAtIon zukunftsbIld Auf der Homepage http://zukunftsbild.bistum-essen.de ist eine fertige Präsentation zur Vorstellung des Zukunftsbildes eingestellt. Sie dient vor allem der Information zum Zukunftsbild. Diese können Sie herunter laden und für Ihre Veranstaltungen nutzen. Inhalte der Präsentation: > > > > > > Wie ist das Zukunftsbild entstanden? Vorstellung des Zukunftsbildes weiterer Prozessverlauf Homepage & Blog Material Ansprechpartner/-innen koPIervorlAgen > > > > Karten für eine Sensisrunde (s. S. 15) Zukunftshoroskop (s. S. 15) Mein Slogan zum Zukunftsbild (s. S. 15) Die sieben Eigenschaften, mit den Perspektiven, den biblischen Bezügen, den theologischen Begründungen und den beispielhaften Konkretisierungen als Kopiervorlage > Prozessgrafik Wo kann ich noch etwas lernen? Wo möchte ich Wo möchte ich etwas Gottesdienst feiern? von anderen lernen? Wo erlebe ich mich mit einem wachen Blick für Wirklichkeiten in meiner Umgebung? Wo bin ich für andere wirksam? Wo wünsche ich mir mehr Wirksamkeit? Wo war ich in meinem Leben berührt im Glauben? Wo lebe ich überzeugend christlich? Wo ist mir der Glaube aus Überzeugung wichtig? Wo wünsche ich mir mehr Vielfältigkeit? Zukunftshoroskop Berührt Wach Vielfältig Lernend Sternzeichen: Gesendet Wirksam Nah Was soll unter einem guten Stern stehen? Wo ist Vorsicht geboten? Welche Lebensbereiche sollen beeinflusst werden? Mein Slogan zum Zukunftsbild 1Aus Liebe zum Leben: Zukunft gestalten! Essen – das Ruhrbistum. WIR! 2Katholische Kirche – eine Tankstelle des Glaubens ohne Energieverlust 28 Glauben schafft Zukunft 29 In Zukunft glauben 30 WIR – sind das RUHRBISTUM 31 Kirche verstehen lernen 3 Das Heute gestalten, damit es ein Morgen gibt. 4 Zukunft(s)fülle(n) – siebenfach! 33 … wir glauben an Dich! 5 Sieben Weisen – Weg weisend! 34 … Gott mit uns 6 Weite(r) geb(h)en – siebenfach 7 Wir träumen Zukunft – siebenfach! 35 Lebendig, kräftig und bunter – Wir, das Ruhrbistum 8 Ruhrbistum – Unsere Hoffnung 9 Geistreich statt steinreich 10Vom Sauerland bis Ruhrgebiet – katholische Kirche, die berührt 11 Ruhrbistum – nah bei den Menschen 12 Kirche erlebar machen 13 Zunkunftsbild … Neue Ziele – Neue Wege 14 Die Augen offen, die Herzen weit. 15 Kirche zum Anfassen 32 Katholisch und trotzdem okay 36 Gemeinsam auf dem Weg! 37 Freude am Glauben, Freude am Miteinander 38 glaubend – liebend – hoffend – handeln 39 Zukunft ist kein Schicksal – wir wollen sie gestalten! 40 Ruhrbistum – vor Ort für alle 41 Kirche ist Zukunft! 42Momente des Erlebens/Gebens/Brauchens – Kirche bist Du 16 Gemeinsam mit Gott zu den Menschen 43 Zukunft ist Glaube – Glaube ist Kirche – Kirche ist wichtig 17 Bistum Essen, so bunt und vielseitig 44 katholisch … was sonst? 18Bistum Essen – wirksam berührt – vielfältig lernend – wach gesendet! 45 back to the roots … zurück zu Gott 19 Die Kirche von Morgen für die Menschen von Heute 20 Lass uns gemeinsam in die Zukunft gehen 21Nah am Fluss, nah am Menschen – die Kirche im Revier 22 frisch fromm fröhlich frei 23 mitten drin – ich 24 Kirche? Ich bin dabei! 25 Damit das Leben (in Fülle) gelingt! 26 … anfassbar lebendig 27 Ecclesia semper reformanda 46 spürbar lebendig Kirche leben 47Ruhrbistum – so vielfältig wie die Menschen dieser Welt 48 Wir schauen nach vorne 49 „gemeinsam unterwegs – gemeinsam ankommen‟ 50 Kirche: wir haben was zu sagen … 51 Glaube – Kirche – Zukunft … so lebt man heute 52 Was bleibt ist Wandel! 53 Farbe bekennen 54 Farbenfrohes Erleben 55 GEMEINSAM ist alles möglich Im Bistum Essen leben wir aus der Berührung Gottes in Taufe und Firmung. Zu glauben, heiSSt für uns, in lebendiger Beziehung mit Gott zu stehen. Dies ist der Antrieb unseres Christseins und die Erfahrung, die wir weiter zu geben haben. „Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.‟ (Mt 3,16) Jesus berührt nicht nur – er ist selbst ein Berührter. Seine Taufe im Jordan bestätigt, was ihn von Anfang an prägt: Die Berührung durch die Liebe des Vaters. Sie ist ihm Antrieb seiner Sendung von Beginn an. Christus zu verstehen, bedeutet nach den Worten des Zweiten Vatikanischen Konzils, die höchste Berufung des Menschen zu begreifen. Denn der Mensch ist nach dem Bild Gottes geschaffen. Darum trägt er die Berührung durch Gott in sich. Darum können wir sagen: Die Taufe ist sein Wasserzeichen. „Christus […] macht eben in der Offenbarung des Geheimnisses des Vaters und seiner Liebe den Menschen selbst voll kund und erschließt ihm seine höchste Berufung.‟ (Gaudium et spes, GS 22) Frage: Wie kann ich in meinem Umfeld dazu beitragen und überzeugend zeigen, dass Kirche aus einer tiefen geistlichen Erfahrung lebt und sich von hierher erneuert? Um eine berührte Kirche zu werden, entdecken wir unsere in der Taufe begründete Berufung als Christinnen und Christen und nehmen sie ernst. >> Entwicklung neuer Formen von Exerzitien und anderer Hilfen für ein wirksames geistliches Leben. >> Einführungen in den christlichen Glauben zur Unterstützung der Tauf- und Firmberufung. >> Weiterentwicklung der Qualität der Gottesdienste, auch durch Fortbildung der hauptberuflich und ehrenamtlich Tätigen. >> Unterstützung liturgischer Vielfalt, vor allem mit neuen situationsgerechten Glaubensritualen. >> Übertragung der Leitung von Wort-Gottes-Liturgien und Begräbnisfeiern an ehrenamtliche Frauen und Männer. >> Verbesserung der Musik in Gottesdiensten – in der Qualität und der Zielgruppenansprache. >> Förderung des Haltungswechsels: Kirche lebt von überzeugten und überzeugenden Christinnen und Christen, die aus der Berührung mit Gott und aus eigener Begeisterung Kirche gestalten und leben. Im Bistum Essen haben wir einen wachen Blick für die Wirklichkeiten an unserem Wohnort, in unseren Städten, in unserer Region. Wir sind aufmerksam für alle Menschen, die mit uns leben. „Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen. Und es kommt so. Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?‟ (Lk 12,54.56) Jesus ärgert sich: Die gleichen Leute, die alles zu wissen meinen, verstehen in Wahrheit nichts. Sie begreifen nicht, dass uns Gott durch die Menschen und durch viele Ereignisse entgegen kommt. Es braucht eine wache Aufmerksamkeit für Gottes Wirken in unserer Welt. Eine wache Kirche ist für das Zweite Vatikanische Konzil eine, die die „Zeichen der Zeit‟ zu lesen und zu deuten versteht. Sie weiß, dass Gott in dieser Welt eine Spur seiner Gegenwart gelegt hat. Christin und Christ sein heißt deshalb, in der Welt zu sein, neugierig zu leben, Spuren zu lesen. Allezeit. „Zur Erfüllung dieses ihres Auftrags obliegt der Kirche allezeit die Pflicht, nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten. […] Es gilt also, die Welt, in der wir leben, ihre Erwartungen, Bestrebungen und ihren oft dramatischen Charakter zu erfassen und zu ver stehen.‟ (GS 4) Frage: Wie kann ich in meinem Umfeld überzeugend zeigen, dass unsere Kirche die lokalen und globalen Ereignisse und Veränderungen mitverfolgt und zu verstehen versucht? Um eine wache Kirche zu werden, bringen wir uns in unseren unmittelbaren Sozialräumen aktiv ein und engagieren uns. >> Fortentwicklung unserer Gruppen, Verbände, Pfarreien und Einrichtungen zu lokalen Helfer gemeinschaften. >> Selbstkritische Überprüfung: Was müssen wir verändern, damit sich Menschen angesprochen fühlen können, die keine Anknüpfungspunkte bei uns finden? >> Ein wacher Blick besonders für Familien und familienähnliche Beziehungen, Kinder und Jugend liche, Vereinsamte, ältere Menschen, Arbeitssuchende. >> Etablierung einer neuen Willkommenskultur – zum Beispiel durch einen „Begrüßungsdienst‟ bei Gottesdiensten –, so dass sich viele angesprochen fühlen. >> Intensivierung der ökumenischen und der interreligiösen Zusammenarbeit. Im Bistum Essen haben wir Lust auf die Vielfalt der Leute zwischen Lenne und Ruhr. Wir schätzen die freie Selbstbestimmung der Menschen und die Vielfalt der Lebensentwürfe, die modernes Leben und moderne Gesellschaften prägen. „Jesus stieg auf einen Berg und rief die zu sich, die er erwählt hatte, und sie kamen zu ihm. Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte, damit sie predigten.‟ (Mk 3,13-14) Wer sich die Jünger Jesu und diejenigen um ihn herum näher anschaut, erkennt deren Vielfalt: der politische Judas Iskariot, der traditionsbewusste Jakobus, der energische Petrus, der sensible Johannes, die leidenschaftliche Maria von Magdala. Vielfalt ist kein Gegenbegriff zu Einheit, sondern ihre Voraussetzung. Das Zweite Vatikanische Konzil blickt weit über die Grenzen der Kirche hinaus – und das ist völlig neu. Es wendet sich „nicht mehr bloß an die Kinder der Kirche […], sondern an alle Menschen schlechthin‟ (GS 2). Es sieht „die ganze Menschheitsfamilie mit der Gesamtheit der Wirklichkeiten, in denen sie lebt‟ (GS 2). Und von diesen Wirklichkeiten lernt die Kirche – und sie lernt von den Menschen, deren „Sinn für Autonomie und zugleich für Verantwortlichkeit‟ (GS 55) wächst. Es gilt, über unsere vertrauten kirchlichen Kreise weit hinaus zu gehen – und offen zu werden für die Menschen in ihrer ganzen Vielfalt. Frage: Wie kann ich mich in meinem Umfeld für die Vielfalt der Menschen öffnen? Wie sind wir Kirche, in der sich niemand ausgeschlossen fühlt? Wie üben wir uns in Toleranz, die Offenheit und Weite möglicht macht? Um eine vielfältige Kirche zu werden, üben wir Offenheit und Weite ein und leben Gastfreundschaft. >> Öffnung für die Getauften, die mit distanzierter Sympathie ab und zu den Kontakt mit Kirche suchen – und auch für Menschen, die gar nicht zur Kirche gehören, aber auf der Suche nach Sinn und Orientierung sind. >> Förderung von Kirchenorten, die neue und ungewöhnliche Kontakte ermöglichen – beispielsweise im Rahmen eines Projektes der Citypastoral an der Essener Domkirche. >> Verbesserung von Qualität und Dienstleistung bei Taufen, Trauungen, Begräbnisfeiern und anderen besonderen Lebenssituationen. >> Entwicklung einer Kultur der Achtung und Toleranz für die Ausdrucksweisen des Glaubens, Frömmigkeitsstile und persönliche Lebensformen – ohne dass sich einzelne Überzeugungen über andere erheben. >> Wertschätzung der Kompetenz und des Engagements von Frauen in der Kirche: Förderung von Frauen in Fach- und Führungspositionen. Im Bistum Essen verstehen wir uns als lernende Organisation. Unsere Gruppierungen und Gemeinschaften profitieren von vielem, was in unserer Gesellschaft geschieht. Wir bieten uns selbst als Dialogpartner für Andere an. „Jesus war erstaunt, als er die Worte des Hauptmans von Kafarnaum hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden.‟ (Mt 8,10) Jesus kann über den Glauben der Leute staunen. Er bewundert den Glauben des Hauptmanns von Kafarnaum und lernt von der syrophönizischen Frau (Mk 7,24-30). Seine Haltung ist nicht ein für allemal festgelegt; er lässt sich vom Glauben der Menschen überzeugen. Eine zentrale Botschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils ist es, die Kirche als lernende Organisation zu begreifen. Der vitale Kontakt zu Kultur und Gesellschaft ist für die Kirche unersetzlich. Sie kann hierauf nicht verzichten, ohne ihr Wesen und ihre Aufgabe zu verfehlen: „Es ist jedoch Aufgabe des ganzen Gottesvolkes […], unter dem Beistand des Heiligen Geistes auf die verschiedenen Sprachen unserer Zeit zu hören […], damit die geoffenbarte Wahrheit immer tiefer erfasst, besser verstanden und passender verkündet werden kann.‟ (GS 44) Frage: Wie kann ich in meinem Umfeld überzeugend ausdrücken, dass Kirche nicht aus sich heraus schon alles weiß, sondern kulturell, ästhetisch und konkret von Anderen lernen will? Um eine lernende Kirche zu werden, bauen wir eine neue Kultur des Lernens, der Entwicklung und der Eigenverantwortung auf. >> Neue theologische Entdeckung des gemeinsamen Priestertums aller Getauften, um eine Mentalität der Verantwortlichkeit für den Glauben und für das kirchliche Leben zu ermöglichen. >> Einübung einer Haltung, die nicht allein die hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und auch nicht die geweihten Amtsträger unter ihnen – als Träger der Pastoral versteht, sondern alle Getauften. >> Herausstellung der Kindertagesstätten, Familienzentren, Jugendverbände, Schulen, Universitäten etc. als wichtige Orte der Glaubenskommunikation. >> Überprüfung unserer kirchlichen Strukturen, ob sie in großer Offenheit und Weite einladend und ansprechend sind. >> Abbau der „Versorgungsmentalität‟: Wir erhalten Strukturen nicht um ihrer selbst willen und sind bereit, sie loszulassen, wenn sie dem Zukunftsbild nicht mehr entsprechen. Im Bistum Essen haben wir eine zentrale Sendung: Gott zu verkünden. Das Versprechen, alle Tage bei uns zu sein, hält Gott auch hier und heute. Unsere Aufgabe ist es, den Glauben an Gottes Gegenwart zu ermöglichen. „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.‟ (Joh 10,10) Jesus versteht das Ziel seiner Sendung im Dienst an der Fülle des Lebens. Die Bibel ist reich an Symbolen dafür: der Garten Eden, das gelobte Land, eine Stadt ohne Tränen. Wer Jesus nachfolgt, schöpft aus dem Vollen. Jesu Sprechen und Handeln ist voll von dieser Hoffnung auf das „Mehr‟. Die Kirche ist kein Selbstzweck. Es gibt sie, weil sie eine wichtige Aufgabe hat, die ihr von Christus gegeben ist: Sie soll den Menschen in dieser Welt vermitteln, dass sie göttliche „Heilskräfte‟ (GS 3) in sich tragen. Gottes Kraft ist kein Besitz der Kirche; sie ist allen Menschen gegeben. Es liegt an uns, dies bewusst zu machen und mit vielen anderen gemeinsam die Welt zu gestalten. Nur dafür gibt es unsere Kirche. „Kein irdischer Machtwille‟ soll sie bestimmen, sondern allein die Aufgabe, „unter Führung des Geistes […] das Werk Christi selbst weiterzuführen […]; zu retten, nicht zu richten; zu dienen, nicht sich bedienen zu lassen‟ (GS 3). Frage: Wie kann ich mein Christsein so bewusst leben, dass Menschen danach fragen, neugierig werden und sich überzeugen lassen wollen? Wie können wir uns in der Kirche gegenseitig unterstützen und Überforderungen verhindern? Um eine gesendete Kirche zu werden, verbessern und erweitern wir unsere Gesprächs- und Kommunikationsfähigkeit. >> Intensivierung neuer und vielfältiger Angebote zur Glaubenskommunikation mit Erwachsenen. >> Arbeit an einem geistlichen Perspektivwechsel: Es ist nicht unsere Aufgabe, Gott zu den Menschen zu bringen – er ist längst bei ihnen und will von uns in der Begegnung mit ihnen entdeckt werden. >> Intensivierung der medialen Möglichkeiten der Glaubenskommunikation u. a. im Internet bei facebook oder twitter. >> Verbesserung der Qualität und Zielgruppenorientierung von Predigten, Ansprachen und öffentlichen Äußerungen im Blick auf Lebensrelevanz und Verständlichkeit. >> Sensibler Umgang mit der liturgischen Sprache und zeitgemäße Formulierungen. Im Bistum Essen sind wir für andere Menschen da, handeln also diakonisch. Wir sind keine Zuschauerinnen und Zuschauer bei der Verbesserung von Lebensbedingungen, sondern treiben diese aktiv und nachhaltig voran. „Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.‟ (Lk 19,5) Jesus schaut hin. Er bekommt mit, wo er gebraucht wird. Er geht auf Menschen zu und bewirkt Veränderung: Zachäus wird ein anderer. Jesus wandelt Unrecht in Recht – und gibt den Armen, was sie brauchen. Das Zweite Vatikanische Konzil will eine Kirche, die sich einmischt und sich von den bedrängenden Fragen der Gegenwart in den Dienst und in die Pflicht nehmen lässt. „Im Licht Christi also […] will das Konzil alle Menschen ansprechen, um das Geheimnis des Menschen zu erhellen und mitzuwirken dabei, dass für die dringlichsten Fragen unserer Zeit eine Lösung gefunden wird (GS 10).‟ Im Bistum Essen liegen viele dieser Fragen offen vor Augen: Arbeitslosigkeit, Armut, unfreiwillige Migration, Zersiedelung und viele andere mehr. Frage: Wie kann ich mich hilfreich für andere einsetzen? Wie und mit wem kann Kirche eine aktive Partnerin für andere Kräfte sein, die sich für die Verbesserung der Lebenssituationen einsetzen? Um eine wirksame Kirche zu werden, verstehen wir uns als dienende Kirche, die nicht für sich selbst, sondern für andere da ist. >> Unterstützung des Bewusstseins, dass diakonisches Handeln eine selbstverständliche und per sönliche Aufgabe aller Christinnen und Christen sowie der Kirche als Ganzes ist. >> Wahrnehmung des jeweiligen Lebens- und Sozialraums als pastoraler Ort mit vielfältigen Herausforderungen. >> Verstärkung von (auch unkonventionellen) Bündnissen und Projekten mit nicht-kirchlichen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Kultur. >> Ausbau der Zusammenarbeit zwischen institutioneller Caritas, Krankenhäusern, Seniorenzentren, Pfarreien, Gemeinden, Einrichtungen und Initiativen – auch mit dem Ziel, ehrenamtliches Engagement zu fördern. Im Bistum Essen sind wir da, wo sich das Leben abspielt. Das ist am Wohnort genauso wie in Krankenhäusern, Gefängnissen, Kindergärten, Schulen und anderswo. Nicht überall stehen Kirchen und arbeiten Hauptberufliche; aber überall wirken Getaufte. „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.‟ (Mt 18,20) Der Auferstandene zeigt sich in vielen Situationen: In der Taufe, in der Eucharistie und in den anderen Sakramenten, im Wort der Hl. Schrift, im kirchlichen Lehramt, im Nächsten. Gott will berühren und verwandeln, so nah und so konkret wie möglich. Darum eröffnet er diese denkbar einfache Kraftquelle: Es reichen schon zwei, die Sehnsucht nach Gott haben. Nähe ist nicht nur eine geografische, sondern vor allem eine mentale Dimension. Ob mir jemand nah ist, erkenne ich daran, mit wie viel Einsatz er sich für mich erreichbar macht: lokal wie mental. Diese Nähe, diese Basissolidarität im Menschsein, drückt „Gaudium et spes‟ mit seiner Eingangs formulierung aus: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände.‟ (GS 1) Frage: Wie kann ich in meinem Umfeld überzeugend Nähe ausdrücken? Welche Form von Nähe wird von wem gewünscht? Was kann Kirche tun, um von diesen Wünschen zu erfahren? Um eine nahe Kirche zu werden, entdecken wir unsere lokale Bedeutung als Christinnen und Christen neu und setzen sie in eigenverantwortliches Handeln um. >> Etablierung eines modernen Ehrenamtskonzeptes: Beauftragung von Koordinatorinnen und Koordinatoren und Bildung eines diözesanen Netzwerkes. >> Förderung und Gründung verschiedener Formen kleiner christlicher Gemeinschaften, in denen der Glaube gelebt und konkretisiert wird – und die dazu beitragen, dass Christinnen und Christen in Eigeninitiative erreichbar und erfahrbar sind. >> Öffnung der Kirchen im Bistum Essen, auch außerhalb der Gottesdienstzeiten. >> Feier von Gottesdiensten an ungewöhnlichen und neuen Orten. Prozess Zukunftsbild Weitere Infos im Netz, unter zukunftsbild.bistum-essen.de und im Blog unter www.bistum-essen.de/blogs/zukunft Impressum Herausgeber Bistum Essen | Zwölfling 16 | 45127 Essen V. i. S. d. P. Generalvikar Msgr. Klaus Pfeffer Redaktion Jens Albers, Markus Borzymski, Winfried Dollhausen, und MitarbeitMichael Dörnemann, Ingelore Engbrocks, Markus E tscheid-Stams, Christian Gentges, Günter Gödde, Herbert Fendrich, Karin Köster, Marie-Luise Langwald, Norbert Lepping, Michael Meurer, Marlis Middelhoff, Kathrin Ostermann, Rolf Preiss-Kirtz, Marcel Simon, Nicole Stockhoff, Eberhard Streier, S imon Wiggen, Barbara Winter-Riesterer Fotos Achim Pohl Seite 21/31: Bild Silke Rehberg aus: Renate Günzel-Horatz, Meine Schulbibel, © 2003, Kösel-Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH Gestaltung BJS Werbeagentur GmbH, Essen zukunftsbild.bistum-essen.de