Arbeitshilfe 1 - Zukunftsbild

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Arbeitshilfe 1 - Zukunftsbild
ME THODEN UND
MATER IALIEN
Zum Kennenlernen des Zukunftsbildes
Inhalt
03 Vorwort
04 Worum es geht – Anliegen der Arbeitsmappe
ProzessgrafikZukunftsbild
06 Planung einer Veranstaltung zum Zukunftsbild
Planungsraster
08
09
11
12
13
18
METHODEN
Hinführung
Information
Identifikation
Inspiration
Aktion
19 SPIRITUELLE ZUGÄNGE
20 Impulse zu den biblischen Bezügen
20 berührt
22 wach
24 vielfältig
26 lernend
28 gesendet
30 wirksam
32 nah
34 Predigtimpulse
38 Gebete
39 Lieder
40 Aus der Praxis
46 MATERIALIEN UND KOPIERVORLAGEN
Präsentation
Kopiervorlagen
47 Impressum
Vorwort
Im Dialogprozesses ist uns im Bistum Essen eine Vision von Kirche zugewachsen: das
„Zukunftsbild‟. Es „modelliert‟ unser Bistum in sieben Eigenschaften: als berührt, wach,
vielfältig, lernend, gesendet, wirksam und nah.
Wir alle im Bistum Essen und darüber hinaus sind nun eingeladen, diese sieben Worte als
Orientierungshilfe zu entdecken. Das Zukunftsbild bietet dazu biblische Bezüge, theologische
Begründungen und beispielhafte Konkretionen – und wartet darauf, durch die Kreativität
vieler Christinnen und Christen vor Ort zum Leben erweckt zu werden!
Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck und Generalvikar Klaus Pfeffer haben zugesagt, alles dafür
zu tun, um in unserem Bistum auf den Spuren dieses Zukunftsbildes voranzuschreiten.
Deshalb soll es in den kommenden Monaten diskutiert und geistlich erschlossen werden.
In den kommenden Jahren soll es helfen, konkrete Ziele zu formulieren und bei Entschei­
dungen hilfreiche Kriterien zu finden.
Das Zukunftsbild soll im Dialog weiterentwickelt werden. Dieser Text soll nicht einfach
abge­legt und vergessen werden. Es liegt nun an uns allen, ob die Perspektiven, die das
Zukunftsbild eröffnet, die weitere Bistumsentwicklung bestimmen werden.
Damit dies gelingen kann, ist zwischen Sommer 2013 und Sommer 2015 ein Prozess an­
gedacht, der zum Kennenlernen, Arbeiten und Lernen mit dem Zukunftsbild einladen will.
Im ersten Schritt geht es um das Informieren, um das Sich-Vertraut-Machen mit den
sieben Eigenschaften und dem „Geist‟ des Zukunftsbildes. Damit dies mit vielen Menschen
und an vielen Orten gelingt, bieten wir mit dieser Arbeitshilfe Unterstützung an: Methoden
und Materialien, ernstes und lustiges, diskursives und liturgisches, für kurze Momente und
lange Tage …
Sicher wird es im Laufe der kommenden Monate weitere Ideen und Anregungen, erste
Erfah­rungen und gute Beispiele geben.
All dies wird auf der Homepage zukunftsbild.bistum-essen.de zur Verfügung gestellt werden.
Herzlich danken wir allen, die – oft sehr spontan – engagiert, kritisch und zügig an dieser
Arbeitsmappe mitgewirkt haben!
Generalvikar Klaus Pfeffer, Markus Etscheid-Stams, Karin Köster,
Barbara Winter-Riesterer und Markus Borzymski
02_03
Worum es geht –
Anliegen der Arbeitsmappe
Viele von Ihnen waren beim Entstehen des Zukunftsbildes
„nah dran‟, waren am Dialogprozess beteiligt, haben
Ihre Visionen von Kirche mit eingebracht. Andere haben
diesen Prozess eher am Rande verfolgt, haben in Gesprächen oder Berichten kleine Eindrücke gewonnen,
waren gespannt, ob und wie ein Ergebnis eines solches
Prozesses aussehen kann.
Wieder Andere haben von der Entstehungsgeschichte
des Zukunftsbildes noch gar nichts mitbekommen,
­kennen dieses nicht.
In der ersten Phase des jetzt anstehenden Prozesses
der Weiterarbeit mit dem Zukunftsbild steht die Information an erster Stelle. Jede Christin und jeder Christ
in unserem Bistum soll erfahren, dass es dieses Zukunfts­
bild gibt, was es aussagt und welche weiteren Schritte
geplant sind.
Eine Übersicht über den geplanten Prozess finden Sie in
der Grafik.
Prozess Zukunftsbild
Über die reine Sachinformation hinaus ist in der ersten
Phase auch eine persönliche Auseinandersetzung mit dem
Zukunftsbild gefragt. Wie stehe ich als Christ zum Zukunftsbild? Teile ich die beschriebene Vision von Kirche?
Kann ich mich mit dem Zukunftsbild identifizieren?
Diese persönliche Auseinandersetzung wird in der
zweiten Phase „einBlick‟ intensiviert. Sie soll Gelegenheit geben, das Zukunftsbild geistlich zu erschließen.
Hier sollen entweder bereits bestehende Angebote in
der Fastenzeit genutzt oder neue geschaffen werden.
Alle sind eingeladen, an ihren jeweiligen Wirkungsorten
zu prüfen, ob sie eine solche geistliche Vertiefung des
Zukunftsbildes anbieten möchten.
In der dritten Phase wird es konkret. Die Orte stehen im
Fokus. Wie vielfältig die kirchlichen Handlungsorte sind,
wird schnell deutlich, wenn wir uns um eine Aufzählung
bemühen. In Pfarreien und Gemeinden, Krankenhäusern
und Schulen, Kindertagesstätten und Einrichtungen der
Offenen Kinder- und Jugendarbeit, … werden Strategien
gebildet, um die sieben Perspektiven erlebbar werden
zu lassen. Die beschriebenen Konkretisierungen im Falt­
blatt des Zukunftsbildes stellen Beispiele dar, wie dies
in der Praxis aussehen kann.
In der vierten Phase geben wir einen „ausBlick‟ auf die
entworfenen Strategien. Wir lassen andere an unseren
Ideen teilhaben und öffnen uns für die Menschen, die
die Begegnung mit Gott suchen.
Nach den vielfältigen Erfahrungen der ersten vier Phasen
steht in der fünften Phase das voneinander Lernen im
Mittelpunkt. Wir sichten und bündeln die Ergebnisse und
führen diese auf Diözesanebene zusammen. An dieser
Phase sollen alle beteiligt sein. Was genau am Ende
stehen wird, ist offen. Als lernende Kirche sind wir bereit,
den Prozess mit dieser Offenheit anzugehen.
Die vorliegende Arbeitsmappe dient der Gestaltung
der ersten Phase.
Wenn Sie Gremien, Teams, Arbeitskreise, Räte, Gruppen
etc. leiten, machen Sie das Zukunftsbild zum Thema!
In dieser Mappe finden Sie hilfreiche Hinweise zur Vorbereitung und Durchführung einer solchen Veranstaltung,
eine Auswahl von Methoden, spirituelle Zugänge und
Kopiervorlagen.
Die Mappe ist für den internen Gebrauch bestimmt und
wurde von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedener Arbeitsbereiche des Bischöflichen Generalvikariats
entwickelt.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit den Materialien dieser
Arbeitsmappe helfen, die im Zukunftsbild beschriebene
Vision von Kirche in unserem Bistum weiter zu tragen.
04_05
Planung einer Veranstaltung
zum Zukunftsbild
In dieser Arbeitsmappe finden Sie eine große Zahl von
Methoden und Materialien, die Sie bei einer Veranstaltung
zum Thema „Zukunftsbild‟ einsetzen können.
Bei der Planung werden Sie überlegen, wen Sie einladen
wollen, und wie viel Zeit Ihnen zur Verfügung steht.
Wählen Sie aus den zahlreichen methodischen Vorschlägen die aus, die Ihnen im Hinblick auf die Einge­
ladenen geeignet erscheinen.
In dem Planungsraster ist angegeben, welche Methoden
Sie für die jeweiligen Phasen verwenden können. Gerne
können Sie uns nach der Veranstaltung eine Rückmeldung
geben, welche Schritte sich bewährt haben, bzw. welche
Methoden schwierig in der Umsetzung waren. So können
wir miteinander und voneinander lernen und somit auch
bei diesen Veranstaltungen dem Anspruch des Zukunftsbildes gerecht werden, eine lernende Kirche zu sein.
Zeitlich bieten sich folgende Formate für Veranstaltungen
an:
1. Kurze Informationsveranstaltung
2. Halbtagesveranstaltung
3. Klausurtag
ca. 2 Stunden
ca. 4 Stunden
ca. 6 Stunden
Bei allen Formaten sollten diese Phasen vorkommen:
Phase
Inhalt
Anmerkungen
Willkommen
> Begrüßung der Teilnehmer
>Namensschilder
> Getränke
Ankommen
Gebet
Zusammenkommen
Wer ist hier?
In kleineren Gruppen stellen
sich die Teilnehmen einander
vor. Was habe ich vom Zukunftsbild bis heute gehört?
Hinführung
zum Thema
„Zukunftsbild‟
>Visionen/Zukunftsbilder/
Leitbilder
Dieser Teil wird nur bei
einer Halbtagsveranstaltung
oder einem Klausurtag ausführlich gestaltet werden
können.
Information
>
>
Die Entstehung des
Zukunftsbildes im
Dialogprozess.
Inhalte des Zukunftsbildes
Für die Präsentation sind
Laptop und Beamer notwendig
Identifikation
>
Die Teilnehmenden
nähern sich den einzelnen
Aussagen des Zukunftsbildes an.
Methoden
Texte und Gebete
> Zukunftsbilder der Bibel
> Zukunftsvisionen der
Menschen
> Filmtitel sammeln
> Kurzfilm zum Thema
> Plenumsgespräch
> Stellung beziehen
Phase
Inhalt
Anmerkungen
Methoden
Inspiration
Die Teilnehmenden lassen
sich von den Aussagen des
Zukunftsbildes anregen und
entwickeln Ideen und Vorschläge.
Diese Phase wird, je
nach Tagungsformat,
unterschiedlich intensiv
gestaltet werden können.
> Wort zum Sonntag
> Podiumsdiskussion
> Werbeplakat entwerfen
> Anzeige gestalten
> Werbetext entwickeln
>Collage
> Standbild
> Umrissbild malen
>Videoclip
> Meditation verfassen
> Horoskop schreiben
> Sensisrunde
> Puzzle gestalten
> Zukunfts ABC
> Zukunftsweg gehen
> Traumreise
> Stationen zu den Aus sagen des Zukunftsbildes
Einige Methoden gehen
auch über den Zeitrahmen
eines Klausurtages hinaus.
Aktion
Die Tagung soll nicht „folgenlos‟ bleiben. Mögliche Konsequenzen und Folgerungen
für das persönliche Leben,
wie das der Gruppe, der
Gemeinde, sollen die Teilnehmenden bedenken.
Abschluss
Gebet/Segen/Lied
> Gute Vorsätze
> Gemeinsames Lied
> Plakat in der Gemeinde
> Empfehlungen für den
Gemeinderat/Pfarrgemeinderat
06_07
ME THODEN
Hinführung
skAlIerung
zukunftsbIlder der bIbel
Bilden Sie eine imaginäre Linie (Skala) zwischen zwei
Polen. Die Skala geht von 0 bis 10. Sie brauchen je
nach Gruppengröße einen Abstand von ca. 10 bis 15
Metern zwischen den Polen. Sie können auch ein langes
Seil und die Zahlen 0 bis 10 entlang des Seiles auslegen.
Nehmen Sie eine Bibel zur Hand und lesen Sie die Biblischen Bezüge vor. Lassen Sie das Gesagte auf die Teilnehmenden wirken. Alternativ können Sie die Biblischen
Bezüge im Raum verteilen. Die Teilnehmenden lesen sich
die Biblischen Bezüge selber durch. Für den Anschluss
an das Gehörte/Gelesene bietet sich eine Blitzlichtrunde
an, in der jede und jeder sagt, welche Bibelstelle sie
oder ihn persönlich besonders berührt hat und warum.
Sie laden die Teilnehmenden ein, sich auf der Skala zu
positionieren. Sie lesen die unten genannten Fragen vor
und geben an, welcher Pol für welche Position steht.
Nachdem sich alle in der Gruppe positioniert haben,
führen Sie mit Einzelnen kurze Interviews durch. Versuchen Sie dabei, die Meinungen und Ansichten der
Teilnehmenden zu verstehen. Die einzelnen Aussagen
werden stehen gelassen und (auch von den anderen
Teilnehmenden) nicht kommentiert.
Gruppengröße:
Zeit:
Material:
Kopiervorlage:
max. 20 Personen
10–20 Minuten
Bibel, Biblische Bezüge, evtl.
Beamer + Laptop
Biblische Bezüge in der Box oder
auf der Kopiervorlage zum Ausschneiden
fragen:
A) Wie gut kenne ich das Zukunftsbild?
1 Noch gar nicht
10 Ich kenne jedes Detail
zukunftsvIsIonen der Menschen
B) Für das Bistum Essen ist das Zukunftsbild …
1 … sehr hilfreich.
10 … überflüssig.
Suchen Sie nach Bildern über Zukunftsvisionen. Legen
Sie diese in die Stuhlkreismitte oder projizieren Sie sie
per Beamer an die Wand. Geben Sie den Teilnehmenden
etwas Zeit, die Bilder auf sich wirken zu lassen.
C) Wie viel Auswirkungen hat das Zukunftsbild auf
meine Arbeit?
1 Keine
10 Es wird meine Arbeit grundlegend prägen.
Die Zukunft ist ein Aspekt im Leben der Menschen,
welcher die Menschheit in unterschiedlichen Epochen
und Zusammenhängen immer wieder beschäftigt und
vor allem bewegt hat. Denken Sie dazu beispielsweise
an die Visionen von Da Vinci über das Fliegen oder an
die Visionen des 18./19. Jahrhunderts (Eisenbahn, Auto,
Heißluftballon). Was hatten damals diese Menschen für
Träume und Visionen über die Zukunft? Sie haben Unmögliches als möglich gefunden, an ihrer Vision festgehalten und es dann geschafft! Lassen Sie sich von diesem
Zeitgeist inspirieren, wenn Sie sich nun mit dem Zukunftsbild des Bistums Essen befassen. Zukunft bedeutet
Visionen! Wie sehen Ihre Visionen für die Zukunft des
Bistums Essen aus?
Gruppengröße:
Zeit:
Material:
beliebig
10 Minuten
Bilder von Zukunftsvisionen,
evtl. Beamer
08_09
Methoden
Buch- oder Filmtitel
zum Thema „Zukunft‟ ­sammeln
Das Thema Zukunft ist oftmals in der Literatur oder in
Filmen aufgegriffen worden. Stellen Sie die Literaturoder Filmtitel zusammen, die Ihnen dazu einfallen, und
beschreiben Sie dem Plenum kurz den Inhalt.
Gruppengröße: beliebig
Zeit:
15 Minuten
Material:evtl. kleine Zettel, um die Filmtitel
aufzuschreiben
Die Kirche im Dorf
Philipp Dietrich/Moritz Preißer, Deutschland, 2007, 13 Minuten
Ein Pfarrer sucht mit allen Mitteln seine Kirche zu retten.
Er ist fixiert auf die Kirche als Gebäude und die damit verbundenen Rituale, die angesichts fehlender Gemeinschaft
sinnlos geworden sind. Er verlässt am Ende die Gemeinde
und geht nach Afrika, wo Kirche noch lebendig ist.
More
Mark Osborne, USA, 1998, 7 Minuten
Kurzfilme analysieren
Führen Sie ein Gespräch über einen der folgenden Kurz­
filme und stellen Sie Bezüge zur Zukunft der Kirche her.
Amen
Moritz Mayerhofer, Deutschland, 2011, 5 Minuten
Ein Blick auf das Kirchenschiff zeigt dem Dorfpfarrer
mal wieder gähnende Leere. Dann aber betritt ein alter
Mann die Kirche und setzt sich mit wissbegierigem Blick
auf die Bank. Begeistert legt der Pfarrer mit seiner euphorischen Predigt los – bis er dann doch ein wenig
übertreibt.
Die Kirche als Haus Gottes – diese Aussage wird in dieser
kleinen sympathischen, augenzwinkernden Parabel mehr
als wörtlich genommen. Die Predigt selbst ist in kreativem
Fantasie-Deutsch gehalten, doch die liebevoll gestalteten
Bilder an den Kirchenwänden lassen keine Fragen über
die Botschaft offen.
Ein alternder Erfinder arbeitet tagsüber an einem seelen­
tötenden Fließband. In seiner Freizeit entwickelt er eine
Brille, die die trostlose Realität in farbige Illusion verwandelt. Das Produkt findet reißenden Absatz, der Erfinder steigt vom Fließbandarbeiter zum Firmenchef
auf. Doch bald bemerkt er, dass sich an der trostlosen
Rea­lität nichts geändert hat: Man muss ganz andere
Wege gehen …
Gruppengröße: beliebig
Zeit:
45 Minuten
Material:Filme (sind im Medienforum des
Bistums Essen zu entleihen),
­Beamer, Laptop, Verlängerungs­
kabel
Information
zukunftsbild-Präsentation
Eigenschaften exemplarisch auswählen
Nutzen Sie die vorhandene Präsentation.
Suchen Sie zwei bis drei Eigenschaften aus, die sie
­exemplarisch vorstellen möchten. Tragen Sie diese inklusive der sieben Perspektiven, Biblischen Grundlagen
und Theologischen Begründungen (erste drei Spalten
des Faltblatts) vor. Zur Unterstützung können Sie die
Texte an eine Wand projizieren.
Inhalte:
>> Wie ist das Zukunftsbild entstanden?
>> Vorstellung des Zukunftsbildes
>> weiterer Prozessverlauf
>> Homepage & Blog
>> Material
>> Ansprechpartner und -partnerinnen
Gruppengröße
beliebig
Zeit:
20–30 Minuten
Material:Präsentation, Beamer, Laptop
Download über
zukunftsbild.bistum-essen.de
Gruppengröße: beliebig
Zeit:
10–20 Minuten
Material:Präsentation der Eigenschaften,
Biblische Grundlagen und Theo­
logische Begründungen, Beamer,
Laptop
Eigenschaften vortragen
Präsentieren Sie das Zukunftsbild anhand der sieben
Eigenschaften. Tragen Sie die Eigenschaften mit dazugehörigen sieben Perspektiven (erste Spalte des Faltblatts) vor. Zur Unterstützung können Sie die Texte an
eine Wand projizieren.
Gruppengröße: beliebig
Zeit:
10 Minuten
Material:Präsentation der sieben Eigenschaften und Perspektiven,
­Beamer, Laptop
10_11
Methoden
Identifikation
Ein Plenumsgespräch zum Text führen
Eigene Erfahrungen formulieren
Führen Sie ein gemeinsames Gespräch aller Anwesenden
über den Inhalt des Zukunftsbildes.
Führen Sie auf den ausliegenden Blättern den Satz „Ich
erlebe Kirche als …‟ mit eigenen Erfahrungen fort und
vergleichen Sie diese bei einem Rundgang mit den Erfahrungen anderer.
Gruppengröße
Zeit:
Material:
beliebig
20–30 Minuten
Faltblätter
Zu den Eigenschaften Stellung nehmen I
Welche dieser sieben Eigenschaftswörter sind für Sie –
als Christ – von besonderer Bedeutung? Begründen Sie
Ihren Standpunkt.
Gruppengröße: beliebig
Zeit:
20–30 Minuten
Material:Beamer oder Plakat zur Visuali­
sierung des Zukunftsbilds
Zu den Eigenschaften Stellung nehmen II
Ordnen Sie sich einem der sieben vorgestellten Eigenschaften zu. Fassen Sie für ein Interview die wesentlichen
Aussagen des Textes zu einer der sieben Eigenschaften
(bis zur Fragestellung) zusammen. Begründen Sie auch,
warum Ihnen diese Eigenschaft von Kirche besonders
wichtig ist. Klären Sie, wer beim Interview antwortet.
Gruppengröße: 4–6 Personen pro Kleingruppe
Zeit:
25 Minuten
Material:Würfel oder Postkarten mit den
sieben Eigenschaften für die
­Einteilung der Gruppen, Papier
und Stifte für Notizen
Gruppengröße: Einzelarbeit
Zeit:
20–30 Minuten
Material:Würfel, umgeben von Blättern mit
diesem Satzanfang oder DIN-A3oder DIN-A4-Blätter mit diesem
Satzanfang und einem den
sieben Eigenschaften, Stifte für
Aufschriften
Inspiration
Mein Slogan zum Zukunftsbild …
Eine Podiumsdiskussion führen
Über verschiedene Medien gab es einen Aufruf, Vorschläge für einen Slogan zum Zukunftsbild zu machen.
Dieses Angebot ist rege genutzt worden. Am Ende wurde
der Slogan „Zukunftsbild. Du bewegst Kirche‟ gewählt.
Führen Sie vor dem Plenum eine Podiumsdiskussion
durch zur Frage „Was brauchen wir für unsere Kirche
der Zukunft?‟. Die Zuschauer und Zuschauerinnen
­können ggf. zu dem Gehörten Stellung nehmen.
Lesen Sie die vorgeschlagenen Slogans (Kopiervorlage).
Welchen Slogan hätten Sie gewählt? Hätten Sie noch
einen anderen Slogan vorgeschlagen?
Tauschen Sie sich über Ihre Wahl aus und begründen
Sie Ihre Entscheidung.
Beantworten Sie dabei auch die Frage:
Welche Hoffnungen und Erwartungen verbinden Sie mit
dem Zukunftsbild? (Austauschrunde)
Gruppengröße: ca. 5 Personen im Podium
Zeit:
15–20 Minuten
Material:Stühle, evtl. niedriger Tisch und
Getränke, Papier und Stifte für
Notizen
Gruppengröße: max. 15 Personen
Zeit:
20 Minuten
Material:Kopiervorlage „Mein Slogan zum
Zukunftsbild…‟
Ideen im „Wort zum Sonntag‟ mitteilen
Ordnen Sie sich einem der sieben vorgestellten Eigenschaften zu. Erörtern Sie die dazugehörige Fragestellung
und beispielhaften Konkretisierungen (vierte Spalte des
Faltblatts). Welche Beispiele motivieren Sie? Welche
weiteren Ideen haben Sie? Welche Anmerkungen oder
Bedenken haben Sie? Eine Sprecherin oder ein Sprecher
Ihrer Gruppe teilt Ihre Überlegungen
a) in einem Interview oder
b) in einem an das Plenum gerichtete „Wort zum Sonntag‟ mit.
Gruppengröße: 4–6 Personen pro Kleingruppe
Zeit:
30 Minuten
Material:Würfel oder Postkarten mit den
sieben Eigenschaften für die Einteilung der Gruppen, Papier und
Stifte für Notizen
Ein Werbeplakat entwerfen
Entwerfen Sie – z. B. für den Schaukasten der Gemeinde – zu diesen Eigenschaften ein Werbeplakat mit einem
Werbeslogan zur Zukunft der Kirche.
Gruppengröße: 2–5 Personen pro Kleingruppe
Zeit:
30 Minuten
Material:leeres Papier in Plakatgröße,
Wachsmalstifte oder Plaka-/
Wasser­farben
Eine Werbeanzeige zeichnen
Zeichnen Sie – z. B. für den Pfarrbrief – mit diesen sieben
Worten eine Werbeanzeige, die Ihr Zukunftsbild von der
Kirche zum Ausdruck bringt.
Gruppengröße: 2 Personen pro Entwurf
Zeit:
30 Minuten
Material:Notebook mit Wordart oder
DIN-A4-Papier und Zeichenstifte
12_13
Methoden
Einen Werbetext entwickeln
Ein Umrissbild malen
Entwickeln Sie einen Werbetext, der zur Mitarbeit anregen
will. Zum Beispiel „Eine lebendige Kirche braucht Begeisterte! Wir suchen Ideengeber, Zupackerinnen, …‟
Stellen Sie unter dem Titel „Zukunftsbild‟ die sieben
Eigen­schaften in einem Umrissbild dar. Vereinbaren Sie,
wie Sie jede der sieben Eigenschaften in einer Geste
darstellen wollen. Malen Sie dann den Umriss jeder Geste
mit einer anderen Farbe in Lebensgröße übereinander
auf ein Bettlaken oder großen Papierbogen.
Gruppengröße:
Zeit:
Material:
3–5 Personen
30 Minuten
Papier, Stifte
Eine Collage gestalten
Gestalten Sie aus selbst aufgenommenen oder gesammelten Fotos oder Bildern aus Zeitungen/Zeitschriften eine
Collage zur Zukunft der Kirche. Bringen Sie dabei auch
die sieben Eigenschaften zum Ausdruck.
Gruppengröße: 3–5 Personen
Zeit: 45 Minuten
Material: Papier in Plakatgröße, Fotos,
­Zeitungen/Zeitschriften, Klebe­­
stifte, Scheren
Ein Standbild darstellen
Überlegen Sie, wie Sie die sieben Eigenschaften in einem
Standbild zur Zukunft der Kirche darstellen können, und
führen Sie es der Gruppe vor.
Gruppengröße: 1–7 Personen
Zeit: 20 Minuten
Gruppengröße: 2–7 Personen
Zeit: 40 Minuten
Material: Bettlaken oder Packpapier, Plakaoder Abtönfarben, evtl. Beamer
oder Overheadprojektor, mit dessen
Lichtschein Umrisse erzeugt werden
können
Einen Videoclip drehen
Drehen Sie mit dem Handy oder mit einem Camcorder
einen Clip, in dem zwei oder mehrere Eigenschaften
des Zukunftsbildes visuell umgesetzt werden. Ansatz
dieser Videoarbeit ist, nicht nur über das Zukunftsbild
nachzudenken, sondern es szenisch ins Bild zu setzen.
Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Videotechnische Kenntnisse sind hier von großem Vorteil.
Gruppengröße: 6–8 Personen für Idee, Drehbuch,
Dreh und Schnitt
Zeit: mehrmalige Treffen oder ein
­gemeinsames Wochenende, Filmlänge maximal 5 Minuten
Material: Handy oder Camcorder, Papier,
Stifte
Eine Meditation verfassen
Schreiben Sie unter Verwendung der sieben Eigenschaften einen meditativen Text zur Zukunft der Kirche. Der
Anfang könnte so lauten: Ich träume von einer Kirche,
die nah ist …
Gruppengröße: 1–3 Personen
Zeit: 25 Minuten
Material: Papier, Stifte
Ein Zukunftshoroskop schreiben
Ein Zukunfts-ABC oder Elfchen schreiben
Drücken Sie Ihre Wünsche/Gedanken/Ideen zum Zukunftsbild in einem Horoskop aus. Was soll unter einem
guten Stern stehen? Wo ist Vorsicht geboten und welche
Lebensbereiche sollen wie beeinflusst werden?
Als schriftliche Methode können Sie das Zukunftsbild in
einem Zukunfts-ABC ausdrucken. Zu jedem Buchstaben
aus dem Alphabet schreiben Sie ein Wort auf z. B. A wie
Alternativ, B wie … Eine weitere schriftliche Methode
stellt das Verfassen eines Elfchens dar. Ein Elfchen besteht aus elf Wörtern und 5 Zeilen. (1. Zeile: Ein Wort
2. Zeile: Zwei Wörter 3. Zeile: Drei Wörter 4. Zeile:
Vier Wörter 5. Zeile: Ein Wort).
Gruppengröße: 20–25 Personen
Zeit: 25 Minuten
Material: Kopiervorlage, Stifte
Eine Sensisrunde führen
Kommen Sie in einen persönlichen Austausch über die
sieben Eigenschaften anhand von Impulsfragen. Die
Sensisrunde hat dabei folgende Spielregeln. Die Kärtchen
(Kopiervorlage) werden mit der Eigenschaftsoberseite
in die Mitte gelegt. Eine Person zieht eine Karte aus der
Mitte, liest die Frage laut vor und beantwortet die Frage
selber. Dann stellt sie die Frage einer anderen Person
aus dem Kreis, welche die Frage ebenfalls beantwortet.
Anschließend können alle anderen Personen aus der
Runde ihre Meinung zu der Frage äußern. Die nächste
Person ist an der Reihe und zieht eine Karte.
Gruppengröße: 8–10 Personen
Zeit: 30–40 Minuten
Material: Kärtchen siehe Kopiervorlage
Gruppengröße: 25 Personen
Zeit: 15 Minuten
Material: Papier, Stifte
Einen Zukunftsweg gehen
Nehmen Sie die sieben Eigenschaften auf Zetteln mit
und gehen in die Kirche. An welchen Orten im Kirchen­
raum erleben Sie die Eigenschaften bzw. welche Orte
im Kirchenraum können für die Eigenschaften stehen?
Verteilen Sie die Zettel an den entsprechenden Orten.
Anschließend gehen Sie die Orte im Kirchenraum ab
und erläutern den anderen aus der Gruppe, was Sie
dazu bewegt hat, diese Orte in Verbindung mit den
­Eigenschaften zu wählen.
Gruppengröße: max. 12 Personen
Zeit: 30–45 Minuten
Material: Kirche, Zettel, Stifte
Ein Puzzle gestalten
Fertigen Sie einzelne Puzzelteile mit Ihren Wünschen/
Vorstellungen zu den sieben Eigenschaften an. Nutzen
Sie dazu die Kopiervorlage oder entwerfen Sie eigene
Puzzleteile. Sie können Wörter aufschreiben oder einfach
nur malen.
Gruppengröße: 15–20 Personen
Zeit: 30 Minuten
Material: Papier, Kopiervorlage, Bunte Stifte
14_15
Methoden
Eine Traumreise erleben
Die Eigenschaften in sieben unterschiedlichen
Stationen erfahren
Leiten Sie in das Thema durch eine Traumreise ein.
­Lassen Sie den Teilnehmenden genug Zeit zur Ent­
spannung und wählen Sie eine Traumreise zum Thema
Zukunft/Berührt sein im Glauben. Im Anschluss können
die Teilnehmenden ihre Empfindungen/Bilder aus der
Traumreise in einem Bild ausdrücken. Abschließend ist
ein Austausch über das Gemalte in der Kleingruppe
sinnvoll.
Gruppengröße: max. 15 Personen
Zeit: 90 Minuten
Material: Traumreise, Decken, Musik,
DIN-A3-Papier, Kreide, Wachsmalstifte, Filzstifte etc.
Zu jeder Eigenschaft finden Sie nachfolgend Anregungen,
wie Sie auf unterschiedliche Art über die sieben Eigenschaften ins Gespräch kommen können.
Berührt
Als Einstieg greifen Sie echte Berührungen auf. Dazu
machen Sie entweder eine Partnerübung, bei der eine
Person der anderen z. B. die Hand auf den Rücken/die
Schulter legt oder den Rücken sanft abklopft. Wenn
­körperliche Nähe zwischen den Teilnehmenden sich
­weniger eignet, dann können Sie verschiedene Gegenstände (Stein, Feder, Stahlwolle, Watte, Nagelbürste)
nutzen, mit denen Berührungen auf der Hand/dem Arm
erzeugt werden. Beenden Sie die Übung mit einer Impulsfrage: Welche verschiedenen Situationen des Berührt
Seins haben Sie in Ihrem Leben schon erfahren? In
welchen Momenten im kirchlichen Kontext waren/sind
Sie besonders Berührt?
Gruppengröße: max. 20 Personen
Zeit: 15–20 Minuten
Material: verschiedene Gegenstände
Wach
Bei dieser Eigenschaft empfiehlt es sich, etwas zu wählen,
was die Teilnehmenden in Bewegung bringt. Abhängig
von der Zielgruppe können Sie eine Körperspürübung
oder ein Bewegungsspiel wählen. Die Intention dabei ist,
bewusst aus der Puste zu kommen, in Bewegung zu sein
und aufzustehen.
Impulsfrage: An welchen Stellen wünschen Sie sich
mehr Bewegung? Wo ist es sinnvoll, dass Kirche neue
Wege geht, etwas Neues ausprobiert?
Gruppengröße: max. 25 Personen
Zeit: 10–15 Minuten
Material: Spiel oder Körperspürübung
Vielfältig
Thematisieren Sie an dieser Stelle die Vielfalt der Gruppe,
indem Sie mit den Personen ein Chaosinterview oder ein
Kugellager durchführen. Bei dieser Methode gibt es zwei
Stuhlkreise, einen Innenkreis und einen Außenkreis. Es
sitzen sich jeweils eine Person aus dem Innenkreis und
eine Person aus dem Außenkreis gegenüber. Alle bekommen eine Frage vorgelesen, über die sie sich mit
ihrem Gegenüber austauschen. Nach Anleitung des
­Moderators rückt jeweils der Innenkreis oder der Außenkreis nach einer Frage ein bis drei Sitzplätze weiter nach
links/rechts.
Bei diesen Methoden kommen die Teilnehmenden immer
wieder mit anderen ins Gespräch. Alternativ können Sie
die Teilnehmer vielfältige Sachen (Salz, Honig, Senf,
Nutella, etc.) mit verbundenen Augen essen lassen.
Impulsfrage: Wo treffe ich in meinem Leben auf Vielfalt
der Menschen? Wann fällt es mir persönlich schwer, mich
dieser Vielfalt zu öffnen? Was würde mir dabei helfen?
Gruppengroße: bis 25 Personen
Zeit: 20–30 Minuten
Material: Impulsfragen oder verschiedene
Lebensmittel, Löffel, Tücher
Lernend
Zu dieser Eigenschaft können Sie das Gesellschaftsspiel
Jenga oder Visionary spielen. Oder Sie geben den Teilnehmenden eine Knobelaufgabe. Im Anschluss besprechen
Sie die Impulsfrage: Wo sehen Sie die Herausforderungen
einer lernenden Kirche?
Gruppengröße: 10–15 Personen
Zeit: 20 Minuten
Material: schwieriges Spiel, Knobelaufgabe
Gesendet
An dieser Stelle können Sie etwas Besinnliches einsetzen.
Einen Text vorlesen, ein Lied vorspielen oder singen,
oder einen Moment der Stille einfügen.
Gruppengröße: 25 Personen
Zeit: 10 Minuten
Material: abhängig von der Methode
Wirksam
Motivieren Sie die Teilnehmenden, dass sie wirksam für
andere werden, indem sie z. B. einen Brief an einen
Freund schreiben, dem Arbeitskollegen einen Kaffee
­kochen, der Schwiegermutter beim Einkauf helfen etc.
Hinter dieser Aktion soll eine nette, wirksame Geste für
einen anderen Menschen stecken. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Gruppengröße: 25 Personen
Zeit: 5–10 Minuten
Nah
Laden Sie die Teilnehmenden dazu ein, in einer Zeichnung
darzustellen, wer ihnen nahe steht (Familie, Freunde,
Bekannte, Arbeitskollegen, etc.). Sie können ihren Namen
in die Mitte des Papiers zeichnen oder schreiben und
die Personen um sich herum anordnen, je nachdem,
wie nahe sie sich stehen. Anschließend empfiehlt sich
ein Austausch in Kleingruppen. Wodurch zeichnet sich
Nähe aus? Welche Vorstellungen oder Ideen haben Sie
von einer nahen Kirche?
Gruppengröße: beliebig
Zeit: 10 Minuten
Material: kleine Zettel und Stifte
16_17
Methoden
Aktion
Gute Vorsätze
Verteilen Sie kleine Zettel und Stifte. Die Teilnehmenden
ordnen sich einer Eigenschaft zu, die sie besonders anspricht. Laden Sie die Teilnehmenden dazu ein, einen
guten Vorsatz zu fassen. Mit welcher kleinen Aktion/Tat
möchten sie in der nächsten Woche ein Stück vom
­Zukunftsbild lebendig werden lassen. Geben Sie den
Hinweis, dass es nicht um große Aufgaben gehen soll,
sondern um kleine Gesten im Alltag, die auch realistisch
sind in der Umsetzung. Die Teilnehmenden sollen nicht
verraten, was sie sich vorgenommen haben. Sie stecken
den Zettel ein und nehmen ihn mit.
Gruppengröße: beliebig
Zeit: 10 Minuten
Material: kleine Zettel und Stifte
Gemeinsam Singen
Suchen Sie ein Lied aus, das zu einer der sieben Eigenschaften passt, und singen es gemeinsam.
Gruppengröße: beliebig
Zeit: 10 Minuten
Material: Lied
Ortssuche Zukunftsbild
Suchen Sie mit ihrer Gruppe einen Ort in ihrer Einrichtung, Gemeinde, etc., an dem das Zukunftsbild in Plakat­
form hängen darf. Lassen Sie ruhig ein wenig Platz für
verschiedene Meinungen und Diskussionen, wo ein geeigneter Platz ist. Heben Sie die verschiedenen Kriterien,
die angebracht werden, hervor.
Gruppengröße: nicht mehr als 25
Zeit: 5–10 Minuten
Material: Zukunftsbild als Plakat im Bilderrahmen, evtl. Hammer, Nägel
SPIR ITUELLE
ZUGäNGE
Im ersten Teil der spirituellen Zugänge stehen die sieben biblischen Bezüge des
Zukunftsbildes im Zentrum. Nach einer kurzen einführenden Erläuterung bieten
auf unterschiedliche Weisen Fotos, Bildhinweise, Impulsfragen und Gebete die
Möglichkeit, sich dem Zukunftsbild zu nähern. Die abgedruckten Fotos stehen
auch auf der Homepage zum Zukunftsbild als Dateien zur Verfügung.
Im zweiten Teil finden sich weitere Gebete für verschiedene Anlässe sowie einige
Liedvorschläge aus dem neuen Gotteslob und dem Hallelujabuch des Bistums
Essen.
Im dritten Teil sind als Beispiele aus der Praxis die Fürbitten des Dialogfestes,
das Morgenlob beim Dialogforum in Lüdenscheid sowie Texte einer Eucharistiefeier, die in Essen gefeiert wurde, abgedruckt.
18_19
Spirituelle Zugänge
„Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser
gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und
er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf
sich herabkommen.‟
Mt 3,16
Einführung
Die Schriftstelle Mt 3,16 findet sich am Übergang vom
Weihnachtsfestkreis zum Jahreskreis.
Berührt von Gottes Nähe erfüllt Christus seinen Auftrag, den Menschen das Heil zu bringen.
Berührt vom menschgewordenen Gott haben Menschen
Anteil am Wachsen des Gottesreiches.
Weitere Bildhinweise zur Meditation/Einstieg
>> Mark Rothko, White, Pink and Mustard, 1954, Folkwangmuseum Essen
Farbberührungen, die das Eigene bewahren und dabei
gleichzeitig Neues entstehen lassen.
>> Carravaggio, Der ungläubige Thomas, 1601/02, Detail
Berührt sein und Berührung suchen.
>> Christo, Big Air Package im Gasometer Oberhausen
Sich berühren lassen von einem lichtdurchfluteten
Raum des Nichts
Gebet
Heiliger Geist,
du erfüllst die Engel,
heiligst die Gewalten
und belebst alles.
Du teilst dich in je verschiedener Weise
der ganzen Schöpfung mit.
Du schenkst uns die Gnade,
du erleuchtest uns zur Erkenntnis Gottes,
du vollendest die Gerechten,
machst die Toten lebendig
und Fremdlinge zu Kindern Gottes.
Durch dich werden die Schwachen stark,
die Armen reich,
die Unmündigen und Ungebildeten
weiser als die Gelehrten.
Du bist im Himmel und erfüllst die Erde,
du bist überall zugegen
und nirgends kennst du Schranken.
Du wohnst in jedem Menschen
und bist ganz Gott.
Wir bitten dich:
Nimm Wohnung in unseren Herzen
und verlass uns zu keiner Zeit.
Basilius der Große, 330-379
Gebet
Bitten
Guter Gott,
wir danken dir für deinen Sohn Jesus Christus, der
­berührbar wurde und uns den Weg zum Heil gezeigt hat.
Mache unsere Herzen bereit, dass wir uns immer neu
von seiner Gegenwart berühren lassen und stärke uns
in seiner Nachfolge.
Darum bitten wir dich heute und alle Tage bis in Ewigkeit.
Amen.
Herr Jesus Christus,
Impulsfragen
>> An welche Situationen meines Lebens erinnere ich
mich, in denen Gottes Gegenwart besonders intensiv
erfahrbar war?
>> In welchen Situationen meines Lebens habe ich sie
vermisst?
>> Wodurch erfahre ich selbst meine Taufgnade?
Wie erleben andere Menschen meine Taufgnade?
>> Welche Angebote/welche Momente der Begegnung
kann unsere Gemeinde bereithalten, um Menschen
mit Christus in Berührung zu bringen?
Du bist Mensch geworden und hast dich der Berührung
durch Menschen ausgesetzt.
Wir bitten dich:
>> Um ein waches Herz für alle, die die Begegnung mit
dir suchen.
>> Um Spürsamkeit für alle, die andere aufmerksam
werden lassen für deine Gegenwart.
>> Um Hoffnung für alle, die sich von dir verlassen fühlen.
>> Um Kraft für alle, die sich vom Leid anderer anrühren
lassen.
>> Um Sehnsucht in den Herzen derer, die dich nicht
kennen.
Silke Rehberg: Jesus und die Kinder
Wer Nähe sucht, wer berühren will und sich berühren
lässt, der muss sich schon mal tief bücken. Wer zu den
„Kleinen‟ will, sollte ruhig hinunterkommen.
20_21
Spirituelle Zugänge
„Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht,
sagt ihr: Es gibt Regen.Und es kommt so.
Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit
nicht deuten?‟
(Lk 12,54.56)
Einführung
Mitten im Kirchenjahr bringt Lukas uns nahe, was bei
Jesus Nachfolge bedeutet. Jüngerschaft war schon immer
ein „Lernweg‟, ein Weg der Wahrnehmung, der Auseinandersetzung und dann der Entscheidung.
Gebet
Vater unser,
du thronst nicht in fernen Himmelsgewölben,
sondern bist unter uns gegenwärtig.
Öffne unsere Augen für die Zeichen der Zeit.
Rüttle uns wach für die Nöte und Sorgen der Menschen
um uns.
Schenke uns Kreativität und Mut, neue Wege im Miteinander vor Ort zu gehen. Amen.
Impuls
Um die Wettervorhersage kümmern sich die Meteorologen
um Kinder und Jugendliche kümmern sich Eltern und
Pädagogen
um benachteiligte Menschen kümmern sich die Fachleute
des Caritasverbandes
um kranke Menschen kümmern sich medizinische Experten und Expertinnen
um den Stadtteil kümmern sich Politiker, Politikerinnen
und Stadtplaner,
um …
für alles scheinen wir Kümmerer und Experten zu haben.
Doch wo ist mein wacher Blick?
Wo ist meine Neugierde auf Gottes Wirken hier bei uns?
Wo ist meine Aufmerksamkeit auf seine manchmal verborgene Wirklichkeit?
Welche „Zeichen der Zeit‟ sehe ich?
Wie deuten wir vor Ort diese Zeichen der Zeit?
Wo nehmen wir die Menschen wahr, die um uns leben?
Bitten
Jesus Christus,
mit wachem Blick hast Du die Nöte Deiner Mitmenschen
wahrgenommen.
Wir bitten Dich:
>> Um Aufmerksamkeit für alle Menschen, die mit uns
leben.
>> Um Offenheit, die Wirklichkeit vor Ort zu erkennen.
>> Um Weisheit, die Zeichen der Zeit zu deuten.
>> Um Tatkraft, in Deiner Nachfolge Kümmerer für diese
Welt zu werden.
Ein heller, leerer, lichterfüllter Raum. Der allein schon
Erlösung ist und Erlösung verheißt. Ein Freiraum, der zu
nichts anderem da ist, als das ich spüre: Hier kommt
mir Christus entgegen. Und das sehe ich. Einziges Kunst­
werk im Mittelschiff der Kirche ist ein barocker Salvator
(etwas überlebensgroß), der auf mich zuläuft und mich
willkommen heißt: come in, you are welcome.
© Gilbert McCarragher
Georg Ebelt, Salvator (Moritzkirche, Augsburg)
22_23
Spirituelle Zugänge
„Jesus stieg auf einen Berg und rief die zu sich,
die er erwählt hatte, und sie kamen zu ihm.
Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben
und die er dann aussenden wollte, damit sie
predigen.‟
(Mk 3,13-14)
Gebet
Gott und Vater,
du berufst Menschen aus allen Orten und führst sie
im Heiligen Geist zur Einheit zusammen.
Gib, dass deine Kirche ihrer Sendung treu bleibt,
dass sie ein Sauerteig ist für die Menschheit,
die du in Christus erneuern und zu einer Familie
zusammen­führen willst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Einführung
Wenn das Evangelium von der Berufung der Apostel
­berichtet, werden wir daran erinnert, dass er auch uns
berufen hat. Aber wozu? Zunächst, dass wir bei ihm sind
und von ihm lernen, dann aber, um uns zu senden, das
Werk, das er auf Erden begonnen hat, weiterzuführen.
Impuls
Christus rief sie zu sich, und sie kamen.
Er wollte sie bei sich haben und sie dann aussenden.
Auch heute ruft er: „Wer kommt?‟ –
Christus ruft, weil er uns bei sich haben will.
Er will Gemeinschaft mit uns haben, will uns nahe sein.
Was bedeutet uns das?
Er will uns aussenden, damit wir Zeugen sind
und in unserer Umgebung wirken.
All das geschieht hier und jetzt. Er sendet uns.
Bitten
Gott hat uns als Kirche zum neuen Bundesvolk gemacht.
Zu ihm wollen wir beten:
>> Um deinen Geist für die Nachfolger der Apostel im
Bischofskollegium.
>> Um deinen Geist für alle, die du zur Verkündigung
deiner Botschaft sendest.
>> Um deinen Geist für alle, die du in deine Nähe rufen
willst.
>> Um begeisterten Glauben für unsere Pfarrei.
ott, dir vertrauen wir. Du bist unsere Hoffnung in
G
Ewigkeit.
Tizian, Pfingsten
„Vielfältige‟ Kirche aus Männern und Frauen. Alle in
­Bewegung. Und ein alter Mann schaut fasziniert in das
Gesicht einer jungen Frau, der man ansieht: Die hat
­etwas erfahren.
24_25
Spirituelle Zugänge
„Jesus war erstaunt, als er das (die Worte des
Hauptmanns von Kafarnaum) hörte, und sagte
zu denen, die ihm nachfolgten: Einen solchen
Glauben habe ich in Israel noch bei niemand
gefunden.‟
(Mt 8,10)
Weitere Bildhinweise zur Meditation/Einstieg
>> Lorenzo Costa, Mariä Verkündigung, 16. Jhdt.,
­Gemäldegalerie Dresden
Maria – konzentriert beim Studium eines Buches
>> René Magritte, Der Verrat der Bilder
>> René Magritte, La condition humaine
Gebet
Einführung
Mitten im Jahreskreis ist die Schriftstelle Mt 8,10 angesiedelt.
Mitten drin im Geschehen, mitten im Jahreskreis, mitten
im Alltag – und somit ist kontinuierlich Offenheit für
­eigene Lernprozesse und für die Lernprozesse anderer
vonnöten.
Komm, heiliger Geist!
Dein Wirken schenkt der Kirche neues Leben.
Du berufst Menschen auf vielen Wegen, dem Beispiel
Jesu zu folgen.
Auch uns hast du gerufen
Und befähigst uns, diesem Ruf zu folgen.
Wir tragen diesen Schatz in zerbrechlichen Gefäßen.
Um die eigene Schwachheit wissend
Bekennen wir, dass wir aus eigener Kraft nicht fähig sind,
die Wahrheit zu erkennen.
Ohne dich bleiben wir in uns selbst befangen.
Öffne uns für deine Weisheit und Wahrheit.
Befreie uns, wo unser Denken und Fühlen eng ist,
läutere unsere Meinungen und Urteile.
Erfülle uns mit deiner Gegenwart
und lehre uns, die Geister zu unterscheiden,
ob sie aus Gott sind.
Lass uns erkennen, was du im Leben
unserer Schwester wirken willst,
und lass uns in Liebe und Dankbarkeit diesen Weg
annehmen, fördern und begleiten.
Aus dem Rituale „Liturgie auf dem Weg‟ der Benediktinerinnen in
Köln (Schwestern der Gemeinschaft vom Heiligsten Sakrament –
Herz Jesu Kloster Köln)
Impulsfragen
>> W
elcher Dialog über Gott hat mich nachhaltig geprägt?
>> Eine persönliche Gewissheit meiner Glaubensbiografie
lautet:
>> Welche Lernräume hat unsere Gemeinde?
>> Welche Begegnungsmöglichkeiten können wir Suchenden anbieten?
Bitten
Herr Jesus Christus,
durch Deine Menschwerdung hat Gottes Wort Fleisch
angenommen in der Welt.
Wir bitten dich:
>> Um Kreativität für alle, die Verknüpfungen zwischen
Erfahrungswelten schaffen.
>> Um einen kritischen Blick für alle, die scheinbare
Selbstverständlichkeiten hinterfragen.
>> Um Angstfreiheit für alle, die sich Fremdem aussetzen.
>> Um die Kraft der Selbsterkenntnis für alle, die sich
auf den Weg des Suchens machen.
>> Um die Freude an deiner Wahrheit für alle Getauften.
Guter Gott, deinen Geist und deine Wahrheit hältst du
als Gabe für uns bereit; hilf uns, dieses Geschenk zum
Wohl aller Menschen zu nutzen.
Darum bitten wir jetzt und in Ewigkeit. Amen.
Max Liebermann, Der zwölfjährige Jesus im Tempel
Das ist ein Dialog! Gesuchte Augenhöhe, intensives Zuhören, Nachdenklichkeit, Lernbereitschaft. Die „Jungen‟
zu Wort kommen lassen. Es genügt nicht, immer nur in
die schlauen Bücher mit dem Altbewährten zu gucken.
26_27
Spirituelle Zugänge
„Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben
und es in Fülle haben.‟
(Joh 10,10)
Einführung
Am vierten Sonntag der Osterzeit hören wir im Lesejahr
A, wie der Evangelist Johannes mit seinem 10. Kapitel
Antwort gibt auf die Frage, welche Bedeutung Jesu Leben
und seine Botschaft für die Menschen haben.
Jesus hat ganz aus der Gewissheit gelebt, getragen zu
sein von einem väterlichen und mütterlichen Gott. Aus
diesem Vertrauen heraus ist er auf die Menschen zugegangen. Er hat mit ihnen das Leben geteilt, die Freuden
und die Sorgen, und dadurch bezeugt, wozu er berufen
ist. Er ist gekommen, damit sie das Leben haben und
es in Fülle haben (vgl. Joh 10,10).
Schriftzug:
Fürchte dich nicht
Ich bin mit dir
Ich helfe dir auch
Jes 41,10
Impuls
Das Muschelkalk-Relief an der Außenwand der Martin
Luther Kapelle am Alfried Krupp Krankenhaus in EssenSteele trägt den Titel „Jesus segnet die Arbeiter‟.
Interessant, dass gerade dieses Kunstwerk dort steht
und nicht ein Werk mit der Darstellung einer biblischen
Heilungsgeschichte. Die „Arbeiter‟ im Krankenhaus sind
all jene Frauen und Männer, die in unterschiedlichen
­Arbeitsbereichen für die kranken Menschen da sind. Jesus
möchte sie und ihr Tun segnen, damit sie zu neuen
Lebens­möglichkeiten beitragen.
Gebet
Gott, dein Sohn schenkt Leben und Geborgenheit.
Gib auch unserer Zeit Menschen,
die das Lebenswerk Jesu fortsetzen
und anderen Menschen eine Tür zum Leben auftun.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Handle ich aus dem Bewusstsein, selbst eine Gesegnete/
ein Gesegneter zu sein?
Wie sieht meine Sehnsucht nach einem Leben in Fülle
aus?
Gelingt es uns als Kirche, Antworten zu finden auf die
vielfältigen Nöte gerade auch der kranken und älteren
Menschen in unseren Gemeinden?
Wie können Menschen in unseren Pfarreien Geborgenheit,
Halt und Schutz finden?
Bitten
Eugéne Burnand, Der Wettlauf von Petrus und Johannes am
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Ostermorgen
Sie haben etwas gehört und wollen jetzt etwas sehen.
Und deswegen haben sie’s eilig (Running people kommen
in der Bibel gar nicht so selten vor: Maria eilte zu Elisabeth, die Hirten zur Krippe … Und auch der barmherzige
Vater lief dem Sohn entgegen). Eine Seh(n)sucht im
Herzen. Und das Ziel im Blick. Ganz schön wach am
frühen Morgen!
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich
­verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.
Frankreich 1913
28_29
Spirituelle Zugänge
„Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf
und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell
herunter! Denn ich muss heute in deinem
Haus zu Gast sein.‟
(Lk 19,5)
Einführung
Die Schriftstelle Lk 19,5 findet sich am 31. Sonntag im
Jahreskreis C.
Jesu Umgang mit den Sündern ist geprägt von seiner
großen Menschenfreundlichkeit. Gerade beim Evange­
listen Lukas spürt man den liebevollen, ja zärtlichen
­Jesus, der einem jeden Menschen Umkehr zutraut.
Gebet
Gütiger Gott, bei dir ist Freude über einen jeden Menschen, der zu dir kommt. Du liebst einen jeden von uns
und willst uns Gemeinschaft mit dir und untereinander
schenken.
Lass dieses Vertrauen in uns wachsen und hole uns
­heraus aus Vereinsamung und Isolation.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Impuls
Auf den ersten Blick endet die Geschichte des Zachäus
in einem „Happy End‟. Es wird erzählt, wie Jesus bei
Zachäus einkehrt und Zachäus in diesem „Heimspiel‟ den
Weg in die Gemeinschaft mit Gott und den Menschen
zurück findet.
Auf den zweiten Blick konfrontiert die Geschichte uns
mit Fragen.
>> Wie kann es uns als Kirche gelingen, näher bei den
Menschen zu sein?
>> Haben wir die Menschen, die am Rand unserer
­Gemeinde leben, im Blick?
>> Wie könnte ihr Sprungbrett heißen?
>> Gelingt mir Begegnung auf Augenhöhe, und was ist
die Voraussetzung dafür?
>> Jesus möchte auch mir begegnen. Lasse ich ihn bei
mir einkehren?
Mit einem Baum fängt sie an, interessant zu werden, die
Heils-Geschichte des Zachäus. Ohne den Baum wäre er
vielleicht Gottlos geblieben, eben ein Zöllner. Aber in
seiner großen Sehnsucht nach Heil und Gemeinschaft ist
Zachäus auf seinen Baum gestiegen, hat sich hinweggesetzt über die Leute, über ihr böses Reden, über ihre
vernichtenden Kommentare. Der Baum, der Ast auf dem
Zachäus saß, wurde für ihn zum Sprungbrett in ein
neues Leben.
(nach Heribert Arens)
Bitten
Jesus Christus, Dir dürfen wir unsere Bitten ans Herz
legen:
>> Schenke allen Menschen, die sich einsam und verlassen fühlen, die Erfahrung deiner Nähe und Zuwendung.
>> Hilf allen Menschen, denen das Leben in Gemeinschaft schwer fällt.
>> Schenke uns die Kraft deiner Liebe, damit wir immer
wieder den Weg zum anderen finden.
>> Hilf uns, eine geschwisterliche Kirche zu sein, in der
viele Menschen eine Heimat und Lebensraum finden.
Du, Jesus Christus, bist unser Heiland. Durch dich preisen
wir den Vater in der Einheit des Heiligen Geistes jetzt
und in Ewigkeit.
Silke Rehberg: Zachäus
Wer auch immer sich wo und warum versteckt – er/sie
sieht: ich bin gemeint, ich bin gerufen, ich bin eingeladen
und darf selber einladen.
30_31
Spirituelle Zugänge
„Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.‟
(Mt 18,20)
Gebet
Gott und Vater,
dein Sohn hat allen,
die sich in seinen Namen versammeln, verheißen,
in seiner Mitte zu sein.
Einführung
Sooft wir uns zum Gottesdienst versammeln, richten
wir unsere Gedanken auf Christus. Er ist in unserer
Mitte. Nicht wir tun hier das Wesentliche, sondern er.
Im Glauben richten wir uns auf ihn aus.
Gib, dass wir seine Gegenwart erfahren,
schenke uns dein Erbarmen und deinen Frieden
und segne unser Bemühen um Wahrheit und Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
(MB 1076)
Impuls
In jedem Gottesdienst geschieht Begegnung mit
­Christus – ganz objektiv.
Wie lebe ich selbst diese Begegnung?
Echte Begegnung setzt etwas im Menschen in Bewegung,
löst Gefühle aus, kann den Menschen verändern.
Christus begegnet uns, weil er uns nahe sein will.
Bitten
Wir wollen zu Gott, dem wir uns anvertrauen, beten:
>> Für alle Menschen, die von anderen missachtet oder
verachtet werden: Lass sie bei dir Freundschaft finden.
>> Für die Gläubigen: Gib ihnen Einsicht und Tatkraft,
das Erkannte zu tun.
>> Für alle, die sich dir nähern und dich kennenlernen
wollen: Zeige ihnen Schritte, sich auf dich einzulassen.
>> Für alle, die du in deine Nachfolge rufst: Lass ihr
Herz für dich aufgehen, damit sie in deinen Dienst
treten.
Guter Gott, du gibst uns dein Wort, weil du willst, dass
wir leben. Dir sei Dank und Ehre in Ewigkeit.
Jesus an der Ruhr: Brotvermehrung
Das „Leben in Fülle‟. Die Verheutigung der biblischen
Botschaft auf der Fronleichnamkirmes in Sterkrade.
„Im Bistum Essen sind wir da, wo sich das Leben abspielt …‟ Wir bieten an. Genießbares, Knuspriges, Duftendes. Reichlich Nährwert. Echt das Leben.
32_33
Spirituelle Zugänge
Predigtimpulse
Das Zukunftsbild in der sonntäglichen
­Mess­feier (Januar/Februar 2014)
Das Zukunftsbild beginnt mit dem Wort „berührt“. Als
biblische Deutung wird dieser Eigenschaft die Szene der
Taufe Jesu am Jordan an die Seite gestellt. Von d
­ aher
wäre es passend, am Fest der Taufe des Herrn (12.
­Januar 2014) mit einer thematischen Auseinander­
setzung zu beginnen.
Nutzen Sie die Zeit im Januar und Februar, zwischen
dem Ende der Weihnachtszeit und dem Beginn des
­Karnevals, die Perspektiven des Zukunftsbildes in der
sonntäglichen Messfeier zu thematisieren. Nutzen Sie
die Zeit, in der sich Pfarreien und Gemeinden ins neue
Jahr aufbrechen, um das Zukunftsbild in diesen Aufbruch
und in die Jahresplanungen einzubinden.
berührt
1. Sonntag im Jahreskreis (Taufe des Herrn),
12.01.2014
Jes 42, 5a.1–4.6–7 | Apg 10, 34–38 | Mt 3, 13–17
Inhaltlicher Impuls für die Predigt und die Gottesdienst­
gestaltung:
>> Gott offenbart sich am Jordan, in dem er Jesus
­proklamiert als seinen geliebten Sohn, auf den die
­Menschen hören sollen. Diese Proklamation geschieht
durch das Herabkommen des Geistes Gottes und die
Stimme vom Himmel.
>> Gott offenbart Jesus als seinen geliebten Sohn in dem
Augenblick, als sich Jesus wie ein Sünder klein und
demütig macht und er von Johannes im Jordan die
Taufe der Umkehr und Buße empfängt (Evangelium).
>> Wir sind durch Taufe und Firmung Gottes Kinder.
Taufe und Firmung sind Zeichen unserer sakramen­
talen Berührung durch Gott.
>> Er berührt uns auch auf andere Weise im alltäglichen
Leben heute immer wieder neu. Wo wir offen sind
auf die größere Macht und Liebe Gottes hin, kann
diese Berührung immer neu entdeckt werden.
>> Ich kann geistliche Erfahrungen machen, die mich
in meinem Christsein ermutigen und stärken, z. B.
wenn mir Gottes Wort eine Lebenssituation deuten
hilft und Mut macht in der Bewältigung von Herausforderungen.
Wie können wir unsere Tauf- und Firmberufung
­stärken?
Auf welche gottesdienstlichen Elemente wollen wir
in der Gestaltung besonders achten, damit die
­Berührung durch Gott in der Liturgie erfahrbar wird?
Es empfiehlt sich an diesem Fest zu Beginn der Messfeier ein
Taufgedächtnis zu halten. Die Berührung durch Gott in der
Taufe wird dadurch nicht nur ins Wort gehoben, sondern auch
konkret erfahrbar durch das Berührt-werden mit Wasser, mit
dem Wasser des Lebens.
wach
2. Sonntag im Jahreskreis, 19.01.2014
vielfältig
3. Sonntag im Jahreskreis, 26.01.2014
Jes 49, 3.5–6 | 1 Kor 1, 1–3 | Joh 1, 29–34
Jes 8, 23b–9, 3 | 1 Kor 1, 10–13.17 | Mt 4, 12–23
Inhaltlicher Impuls für die Predigt und die Gottesdienstgestaltung:
>> Gott beruft den Propheten Jesaja zum Knecht Israels
(s. 1. Lesung). Er ist ein von Gott Berührter, der den
Auftrag erhält, wach seine Zeit und das Zeitgeschehen
in Israel zu beobachten, sie im Licht Gottes zu deuten
und zu Konsequenzen aufzurufen. Jesaja ist als Prophet ein wacher Zeitgenosse, denn er weiß, dass er
im Zeitgeschehen Gott begegnet.
>> Auch Johannes der Täufer (s. Evangelium) erkennt
als wacher Mensch, wer dieser Jesus ist: der Sohn
Gottes. Er erkennt die Zeichen der Zeit und nimmt
seinen Auftrag ernst, Hinweiser auf Jesus, den Messias
und Sohn Gottes zu sein.
>> Was sich bei diesen Menschen ereignet hat, ereignet
sich auch heute bei uns und an uns. Auch wir sind
aufgerufen, wachsam zu sein – in der Welt, in unserer
konkreten Umgebung; und aufmerksam gegenüber
unseren Mitmenschen.
Inhaltlicher Impuls für die Predigt und die Gottesdienstgestaltung:
>> Das Evangelium des Sonntags erzählt im zweiten Teil
von der Berufung der ersten Jünger. Da wird zuerst
Petrus, der energische und doch auch schwache
Mensch zusammen mit seinem Bruder Andreas, der
wach und zupackend ist, von Jesus gerufen. Sie folgen
ihm, genauso wie wenig später Jakobus und Johannes,
die Zebedäus-Söhne. Der eine forsch, der andere eher
sensibel. Mit ihnen zieht Jesus durch Galiläa und verkündet das Reich Gottes.
>> Jesus beruft in seine Nachfolge sehr unterschiedliche
Menschen. Dadurch entsteht Vielfalt.
>> Vielfältig wird das Reich Gottes sichtbar und erfahrbar,
verbunden durch den einen Jesus Christus.
>> Die Zweite Lesung zeigt die Gefahr auf, wo Vielfalt
zur Spaltung und zum Streit führen kann, wenn
Menschen ihr Handeln absolut setzen und nicht nach
dem Willen Christi für seine Kirche fragen. Einheit in
Vielfalt, nicht Vielfalt in Zerstrittenheit oder einheit­
liche Einfallslosigkeit!
Wo begegnen wir Gottes Wirken in unserer Um­
gebung?
Wo sind wir in unserem Ortsteil, in unserer Stadt,
in unserer Umgebung wache Zeitgenossen?
Wo sehen wir Not? Wo müssen wir handeln, damit die
Lebensbedingungen von Menschen sich verbessern?
Mit wem können wir gemeinsam die Herausfor­
derungen angehen?
Fotos von markanten Straßen der Pfarrei / der Gemeinde, der
Umgebung, bewusst auch von als problematisch erscheinenden, wenig ansprechenden Straßenzügen können helfen, den
wachen Blick zu schärfen für den eigenen Lebensraum bzw.
Wie nehmen wir die Gottsucher in ihrer Vielfalt in
unserer Umgebung wahr? Wie können wir von ihnen
lernen?
Wie können wir die vielfältigen Begabungen der von
Jesus berufenen Christinnen und Christen nutzen für
eine große Vielfalt in Einheit, für eine lebendige Kirche,
die ausstrahlt nach außen und nicht ein zerstrittenes
Bild abgibt?
Wie können wir den vielfältigen Nöten und Krankheiten
der Menschen begegnen? Wie ermöglichen wir in
vielfältiger Weise Trost und Hilfe?
den Sozialraum der Gemeinde zu schärfen. Sie können während der Predigt gezeigt oder im Gottesdienstraum ausgestellt
Ein Blick auf die Apostelleuchter, auf die unterschiedlichen Hei-
werden.
ligendarstellungen in dem Fenstern und Figuren in der Kirche
oder auf die unterschiedlichen Stil-Epochen des Kirchenbaus
und seiner Einrichtung, macht deutlich, auf welch vielfältigem
Fundament die Kirche aufgebaut ist. Eine Ermutigung, der
Vielfalt der Jüngerinnen und Jünger Jesu in der Kirche von
heute zu trauen.
34_35
Spirituelle Zugänge
lernend
Fest der Darstellung des Herrn, Sonntag,
02.02.2014
gesendet
5. Sonntag im Jahreskreis, 09.02.2014
Jes 58, 7–10 | 1 Kor 2, 1–5 | Mt 5, 13–16
Mal 3, 1–4 | Hebr 2, 11–12.13c–18 | Lk 2, 22–40
Inhaltlicher Impuls für die Predigt und die Gottesdienstgestaltung:
>> Das Evangelium des heutigen Festes stellt uns Jesus
vor Augen, der uns Menschen gleich geworden ist in
Allem. Als wahrer Mensch hat Jesus gelernt.
>> Die wachen Zeitgenossen Simeon und Hanna erkennen
den Jungen Jesus als den Messias, der zum Tempel
kommt. Sie sind alte Menschen, die noch lernen. Sie
nehmen wahr, dass Gott nicht in Pracht und Herrlich­
keit kommt, sondern als wehrloses Kind auf den
­Armen seiner Mutter. Sie lernen bis ins hohe Alter,
dass Gottes Wege zum und mit den Menschen andere
Wege sind als wir sie uns denken und vorstellen.
>> Auch Maria lernt von Simeon, dass ihr Weg mit Jesus
kein einfacher Weg ist, sondern ein schwieriger und
schmerzlicher Weg werden wird: „Dir selbst wird ein
Schwert durch die Seele dringen.“
>> Und dann Jesus: Er selbst ist Zeit seines Lebens ein
Lernen­der, der gegenüber allen offen ist, sich Menschen z­ uwendet und sich auf Situationen einlässt.
Wie können wir anderen deutlich machen, dass wir
als Kirche tatsächlich von ihnen lernen wollen, dass
wir neugierig sind auf sie?
Was können wir von den Menschen in unserer Umgebung, auch von denen, die sich nicht als Christen
verstehen, lernen?
Wie können wir uns die Botschaft Jesu von den
­anderen neu sagen lassen?
Was brauchen wir, damit Gott bei uns ankommen
kann?
Wo machen wir uns bewusst, dass Gott schon immer
da ist?
Das Licht der Kerze ist das Symbol an diesem Fest. Im Licht
erkennen wir Personen und Dinge besser. Bei Licht betrachtet
lernen wir Personen und Dinge neu kennen.
Vielleicht kann die Beleuchtung bestimmter Objekte im Gottes­
dienstraum oder in der Kirche insgesamt gegenüber den anderen
Sonntagen verändert werden. Dies ermöglicht eine neue Sicht­
weise, lässt das Objekt/den Raum in einem anderen Licht
­erscheinen und bietet die Möglichkeit dieses/-n neu bzw. anders
kennen zu lernen.
Inhaltlicher Impuls für die Predigt und die Gottesdienstgestaltung:
>> S
alz der Erde und Licht der Welt zu sein (Evangelium),
ist unsere Sendung. Wie kann das heute gehen, ohne
dass wir den Menschen das Leben versalzen oder so
grell daherkommen, dass sie sich geblendet abwenden.
Die richtige Würze und ausreichendes Licht in dunklen
Situationen sind wichtig und notwendig. Für ein Leben
in Fülle, zu dem Gott uns berufen hat, gehört beides
wesentlich dazu.
Wie erleichtern wir das Sprechen über das, was einen
jeden/eine jede am christlichen Glauben überzeugt?
Wie kann ich so leben, dass andere neugierig nach
dem Antrieb meines Christseins fragen (s. 1 Petr 3,15)?
Wo sind wir schon konkret Salz der Erde und Licht
der Welt in unserem Ortsteil, in unserer Stadt?
Wo können wir unsere Sendung noch intensiver
­leben, ohne uns dabei zu überfordern (denn Gott ist
schon bei den Menschen)?
Nach dem Lichtsymbol des letzten Sonntags ist es möglicher­
weise sinnvoll, heute mit den Symbolen von Brot und Salz für
die Mitfeiernden des Gottesdienstes ein Zeichen der Gastfreund­
schaft zu setzen.
Zur Symbolik der Sendung könnte passen, den eigenen bekannten Ort zu verlassen, zu anderen hin zu gehen – um an
anderem Ort Gottesdienst zu feiern, indem Grüße überbracht
werden etc.
wirksam
6. Sonntag im Jahreskreis, 16.02.2013
nah
7. Sonntag im Jahreskreis, 23.02.2013
Sir 15, 15–20 (16–21) | 1 Kor 2, 6–10 | Mt 5, 17–37
Lev 19, 1-2.17-18 | 1 Kor 3, 16-23 | Mt 5, 38-48
Inhaltlicher Impuls für die Predigt und die Gottesdienstgestaltung:
>> J esus erzählt in der Bergpredigt von konkreten Lebens­
situationen und fordert in diesen Situationen zu sehr
konkreten Handlungsweisen auf. Hinter diesen Handlungsweisen steht für ihn eine bestimmte Haltung, die
sich prägen lässt von Gerechtigkeit, Barmherzigkeit
und Liebe.
>> So sollen die Gebote dem menschlichen Leben und
dem Zusammenleben von Menschen dienen. Sie wollen
nicht einengen, sondern wirksam das Leben und
­Zusammenleben in positiver Weise ermöglichen.
Inhaltlicher Impuls für die Predigt und die Gottesdienstgestaltung:
>> Paulus ruft uns heute in der 2. Lesung in Erinnerung,
dass Gott uns ganz nahe ist, weil Gottes Geist in uns
wohnt und wir dadurch Tempel Gottes sind.
>> Die Nähe Gottes macht heil, gesund. Umgekehrt erfahren Menschen Gott da, wo sie aus krankmachenden
Situationen befreit werden und heil, heilig werden
(s. 1. Lesung).
>> Wenn wir der Tempel Gottes sind, will Gott durch uns
erfahrbar werden. Schon in kleinen Begegnungen
können wir Menschen in unserer Gemeinde nah sein
und ihnen Gottes heilende Nähe spürbar werden
­lassen. Dort, wo wir uns als Kirche und konkret als
Person öffnen, uns für das Leben unserer Mitmenschen
interessieren, wirkt Gottes Geist.
>> Durch unsere Nähe wird Gott erfahrbar.
>> Und wo wir selbst heil werden, können wir auch
­anderen Menschen Gutes tun.
>> Vielleicht gelingt es sogar den Zeitgenossen, die wir
gar nicht so mögen, unseren Feinden (s. Evangelium),
heilsamer Gesprächs-/Diskussionspartner zu sein.
Wie wird unser Leben als Christinnen und Christen
wirksam in unserem Stadtteil, in unserer Umgebung?
Wo handeln wir aus dem Geist der Bergpredigt heraus
und leisten damit einen unverzichtbaren Dienst für
die Menschen?
Welche Kooperationspartner benötigen wir, um wirksam die Lebensbedingungen von Menschen ver­
bessern zu können?
Um erste Konkretionen zu ermöglichen, kann nach dem Gottes­
dienst zur Begegnung eingeladen werden, an der auch Vertreter
von Sozialverbänden, Fachverbänden der Caritas, im Stadtteil
tätige Sozialarbeiter usw. teilnehmen.
Wie kann ich und können wir als Gemeinde Gottes
Nähe des Heils erfahrbar werden lassen?
Wie begleiten wir Menschen, die nahe Angehörige
durch den Tod verloren haben?
Wie können wir deutlich machen, dass wir nicht nur
innerhalb der Kirchenmauern Kirche sind, sondern
immer dann, wenn wir unser Christsein gemeinsam
Leben in Gebet und Handeln?
Gibt es „Angebote“ für suchende Menschen, die
­andere/weitere Zugänge zu Gott benötigen als die
Sonntagsgemeinde?
Welches Symbol kann den Menschen Gottes Nähe verdeutlichen,
z. B. das „Dialogkreuz“?
Im Gottesdienst bzw. im Anschluss kann die Betrachtung einer
Karte der Pfarrei/Gemeinde dazu dienen, Orte und Einrich­
tungen zu benennen, an denen man den Menschen vielleicht
(noch) nicht nah ist. Gibt es Orte, von denen alte/kranke
­Menschen nicht zum Gottesdienst kommen können? Gibt es
„Brennpunkte“ an die man sich (bisher) nicht herangetraut
hat? – Ähnlich könnten auch Erkenntnisse der Sinus-Studien
einbezogen werden.
36_37
Spirituelle Zugänge
Gebete
Gebet am Beginn einer Zusammenkunft
Naher Gott,
als Kirche von Essen sind wir unterwegs,
im Bund mit dir die Zukunft zu gestalten.
Du hast uns dazu mit vielfältigen Gaben und Talenten
beschenkt.
Rühre du uns an,
lass uns wach sein für dein Wort
und für die Not der Welt.
Vieles ist im Umbruch.
Hilf uns, Lernende zu bleiben
und wirksam mitzubauen an der Kirche der Zukunft.
Wir wissen uns gesandt von dir, Gott,
dem Vater mit dem Sohn durch den Heiligen Geist.
Amen.
Segen
Naher Gott,
für unser Zusammensein (für unsere Besprechung)
­bitten wir dich um deinen Segen:
Segne unsere Gedanken,
dass wir wach sind und wahrnehmen,
was du uns aufträgst.
Segne unsere Augen,
dass wir die vielfältigen Begabungen sehen,
die du in uns gelegt hast.
Segne unsere Herzen,
dass wir uns berühren lassen
von der Not der Welt.
Segne unsere Sinne,
dass wir lernend bleiben
und offen für Neues.
Segne unsere Hände,
dass wir wirken können
in deinem Geist.
Segne unsere Schritte,
dass wir mutig neue Wege wagen –
gesendet von dir,
dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Amen.
Für das Bistum
Barmherziger Gott,
du erfüllst die Herzen der Gläubigen
durch deinen Heiligen Geist mit den Gaben der Liebe.
Im biblischen Wort, in Gebet und Gespräch, in Taufe,
Eucharistie und Firmung haben wir den Glauben angenommen und bekennen ihn in der Gemeinschaft mit der
ganzen Kirche.
Mach uns bereit, unseren persönlichen und gemeinsamen
Weg mit Christus zu erneuern und zu vertiefen. Gib uns
Kraft, die Impulse des Zukunftsbildes im Bistum Essen
wirksam werden zu lassen.
Sende uns, die Schönheit und den Wert des Glaubens
darzustellen und mache uns für die Welt zum Zeichen
und Werkzeug der Gegenwart Christi, der in der Einheit
des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle
Ewigkeit.
Amen.
Lieder
berührt
gesendet
>> 1000 Jahre wie ein Tag (Hal 26)
>> Bewahre uns Gott (GL 453)
>> Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen (Hal 248)
>> Ein Segen sein (Hal 234)
>> Fest soll mein Taufbund (GL 779)
>> Heilig – Hosanna (Hal 52)
>> Herr, du bist mein Leben (GL 456)
>> Herr, deine Güte ist unbegrenzt (GL 427)
>> Jesus Christ, you are my life (GL 362)
>> Sehen können (Hal 76)
>> Wir tragen eines Menschen Namen (Hal 186)
>> Atme in uns, Heiliger Geist (GL 346)
>> Gottes Geist bricht über uns ein (Hal 109)
>> Im Sterben und Auferstehn (Hal 100)
>> Manchmal feiern wir mitten im Tag (Hal 103 & GL 472)
>> Veni Sancte Spiritus (GL 345)
>> Vivifica nos (Hal 113)
>> Wagt euch zu den Ufern (Hal 258)
>> Wir tragen eines Menschen Namen (Hal 186)
>> Wo beginnt der Weg zu dir (Hal 260)
wirksam
wach
>> An sein Reich (Hal 24)
>> Du stehst mir vor Augen (Hal 2)
>> Ohren gabst du mir (Hal 12)
>> Salz sein (Hal 253)
>> Wer wirft uns aus der Bahn (Hal 14)
>> An sein Reich (Hal 24)
>> Der Hoffnung Gesicht (Hal 261)
>> Durch das Dunkel hindurch (Hal 70)
>> Ich lobe meinen Gott (Hal 17)
>> Lass uns Salz sein (Hal 206)
>> Selig seid ihr (Hal 182 & GL 458)
nah
vielfältig
>> Alles ist möglich (Hal 133)
>> Caminando va (Hal 255)
>> Ihr seid der Hoffnung Gesicht (Hal 261)
>> Meet the world (Hal 191)
>> Wenn wir das Leben teilen (GL 474)
>> Wo Menschen sich vergessen (Hal 217)
>> Behutsam leise nimmst du fort (GL 82)
>> Füße hast du und Flügel (Hal 140)
>> Lass uns in deinem Namen, Herr (Hal 213 & GL 446)
>> Zeit des Fluchs und Zeit des Segens (GL 775)
Hal = Halleluja. Lieder vom Aufbruch
GL = Gotteslob (neues Ausgabe: 2013)
lernend
>> An sein Reich (Hal 24)
>> Auf dem Weg der Gerechtigkeit (Hal 250)
>> Ihr seid der Hoffnung Gesicht (Hal 261)
>> In Ängsten die einen (Hal 6)
38_39
Spirituelle Zugänge
Aus der Praxis
A)Fürbitten bei der Messfeier im Rahmen des
­Dialogfestes am 13.Juli 2013
Bischof:
Lebendiger Gott, in deinem Sohn Jesus hast du uns Liebe
und Treue gezeigt. Im Vertrauen auf deine Hilfe bitten
wir dich:
Vorbeter/in 1:
In der Taufe hast du uns berührt und mit deinem Geist
erfüllt.
Öffne allen Getauften in unserem Bistum Herzen und
Hände, damit sie mit ihrem ganzen Leben Zeuginnen
und Zeugen deiner Liebe werden.
Chor u. Alle: Du sei bei uns, … höre du uns Gott (gesungen)
Vorbeter/in 2:
Wach nehmen wir die Welt in den Blick und sehen in
unserer Region, in Europa und weltweit Ungerechtig­
keiten, Not und Gewalt.
Ermutige die Verantwortlichen in Politik, Militär, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft zu Taten der Liebe, der
Gerechtigkeit und des Friedens.
Chor u. Alle: Du sei bei uns, … höre du uns Gott (gesungen)
Vorbeter/in 3:
Wir leben in einer Welt und einer Zeit mit vielfältigen
Möglichkeiten und Chancen.
Begleite die Menschen, die in ihrem Leben auf vielfältige
Weise Verantwortung für ihre Partner und Mitmenschen
übernehmen und füreinander einstehen.
Chor u. Alle: Du sei bei uns, … höre du uns Gott (gesungen)
Vorbeter/in 4:
Ein Leben lang lernen wir Menschen.
Segne alle Menschen, die in diesen Wochen des Sommers
Schule oder Beruf wechseln und neu aufbrechen im
Lernen.
Chor u. Alle: Du sei bei uns, … höre du uns Gott (gesungen)
Vorbeter/in 5:
Als von Jesus Gesandte nehmen wir unseren Nächsten
in den Blick.
Stärke alle, die in unterschiedlicher Weise einen Dienst
am Nächsten in Liebe und Hingabe tun.
Chor u. Alle: Du sei bei uns, … höre du uns Gott (gesungen)
Vorbeter/in 6:
Jesus fordert uns auf, hin zu schauen und wirksam zu
handeln.
Sei allen nahe, die sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen anderer einsetzen, und beschütze jene,
die bei ihren Einsätzen für andere Menschen selbst in
Gefahr sind, zu Schaden zu kommen.
Chor u. Alle: Du sei bei uns, … höre du uns Gott (gesungen)
Vorbeter/in 7:
Jesus sagt uns seine Nähe zu, auch über den Tod hinaus.
Schenke allen Schwerkranken und Sterbenden deinen
Trost und deine Nähe und lass unsere Toten in deinem
Frieden geborgen sein.
Chor u. Alle: Du sei bei uns, … höre du uns Gott (gesungen)
Bischof:
Gott, du bist die Liebe und schenkst sie uns jeden Tag
neu, damit wir mit Hoffnung und Freude unseren Weg
gehen und für andere da sein können. Dir sei Lob und
Dank in Ewigkeit. Amen.
B)Dialogforum, 1. Juni 2013 in Lüdenscheid
Antwortgesang
­Morgenlob:
„Dein Wort ist Licht und Wahrheit‟
„Ich bin getauft und Gott geweiht‟
(neues Gl 630,4)
(neues Gl 491)
Kurzmeditation
Liturgische Eröffnung
Lesung: Röm 10,8-15.17/Lektionar C, 1. Fastensonntag, plus Vers 14-15.17
Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer.
Brüder und Schwestern!
Was sagt die Schrift?
Das Wort ist dir nahe,
es ist in deinem Mund und in deinem Herzen.
Gemeint ist das Wort des Glaubens, das wir ver­
kündigen;
denn wenn du mit deinem Mund bekennst:‟
„Jesus ist der Herr‟
und in deinem Herzen glaubst:
„Gott hat ihn von den Toten auferweckt‟,
so wirst du gerettet werden.
Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund
­bekennt,
wird Gerechtigkeit und Heil erlangen.
Denn die Schrift sagt:
Wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen.
Darin gibt es keinen Unterschied zwischen Juden
und Griechen.
Alle haben denselben Herrn;
aus seinem Reichtum beschenkt er alle, die ihn anrufen.
Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft,
wird gerettet werden.
Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht
glauben?
Wie sollen sie an den glauben, vom dem sie nicht
gehört haben?
Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt?
Wie soll aber jemand verkündigen, wenn er nicht
­gesandt ist?
Darum heißt es in der Schrift: Wie sind die Freudenboten
willkommen, die Gutes verkündigen. So gründet der
Glaube in der Botschaft, die Botschaft im Wort Christi.
1) W
as sagt die Schrift? Das Wort ist dir nahe, es ist
in deinem Mund und in deinem Herzen. Gemeint
ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen;
2) W
er mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund
bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen.
Denn die Schrift sagt: Wer an ihn glaubt, wird
nicht zugrunde gehen.
3) Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt?
Darum heißt es in der Schrift: Wie sind die Freuden­
boten willkommen, die Gutes verkündigen. So gründet
der Glaube in der Botschaft, die Botschaft im Wort
Christi.
Anwortgesang (nach jeder Kurzmeditation, Gemeinde
nur KV)
Canticum
„Meine Hoffnung und meine Freude‟
(neues Gl 365, Gemeinde, Kantor)
Gebet (Bischof):
Gott, du hast der Welt das Evangelium geschenkt,
damit es sie wie ein Sauerteig durchdringe.
Sei allen Christen nahe, die du berufen hast,
ein Leben mitten in der Welt zu führen.
Schenke ihnen den wahren christlichen Geist,
damit sie durch die rechte Erfüllung
ihrer weltlichen Aufgaben
am Aufbau deines Reiches mitarbeiten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus …
Vaterunser
Segen
Orgel
40_41
Spirituelle Zugänge
C)Wallfahrtsmesse 2013 in Essen-Dilldorf,
Tagesgebet
Pfarrei Peter und Paul
Thema: Zukunft auf katholisch, zusammen auf
dem Weg
Vorbereitet von P. Lünemann und H. Brockmann, Messdiener­
runde St. Mauritius
Soweit angegeben, beziehen sich die Liednummern auf das
Lesung
Die biblischen Bezüge des Zukunftsbildes werden gelesen
und mit Beispielen aus dem Zukunftsbild kommentiert:
Jugendlicher 1 und Jugendliche 2 stehen immer am
Ambo. Die Kinder rechts und links vom Altar, die Bilder
davor.
Halleluja-Liedbuch des Bistums Essen
Vor der Messe: An den Türen verteilt Kind 1 bunte Fische.
Fragezeichen wird zu Ausrufezeichen. Nicht verstehen
wird zu verstehen!
Auf den Fischen steht jeweils eine der sieben Eigenschaften. Die
Fische haben die Farben, die auch die Eigenschaften auf unseren
Bildern haben (blau, orange, pink, grün).
Z – Berührt
Einzug: Lied 193 – Wir gehen aufeinander zu
Kind 1 trägt die Leinwand, stellt sie ab, geht nach
links.
Begrüßung: Pastor
Kind 2 steht rechts, hält in der Hand ein Fragezeichen:
„Berührt? Anfassen erlaubt, oder wie?‟
Einführung ins Thema: Kind 2
Das Thema unserer Wallfahrt heute heißt „Zukunft auf
katholisch, zusammen auf dem Weg‟. Dies war auch die
Überschrift für den Dialogprozess, der in den letzten
eineinhalb Jahren in unserem Bistum stattgefunden hat,
und an dem auch Vertreter und Vertreterinnen unserer
Gemeinde und Pfarrei teilgenommen haben. Wir haben
uns heute Morgen gemeinsam auf den Weg gemacht
und an vier Punkten die Überschriften der Dialogtreffen
mit Inhalt gefüllt: Liturgie – Gott feiern, Diakonie –
Sorge um den Nächsten, Martyria – den Glauben weiter­
geben und Koinonia – Gemeinschaft sein.
Zum Abschluss des langen Dialogprozesses haben
­Bistumsmitarbeiter versucht, die Ideen, Vorschläge,
Anregungen und Gedanken zusammenzufassen und mit
sieben Eigenschaften zu beschreiben, wie Zukunft auf
katholisch, wie Zukunft in unserem Bistum, wie Zukunft
bei uns in der Gemeinde aussehen kann und darf. Eine
der Eigenschaften hält jeder in Form der bunten Fische
in der Hand. Im Gottesdienst heute wollen wir sie mit
„Leben‟ füllen und sie uns allen etwas näher bringen.
Kyrie Lied 6 – In Ängsten die einen
Gloria: Lied 16 – Gloria Ehre sei Gott
Jugendlicher 1 „Kaum war Jesus getauft und aus dem
Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah
den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.‟
(Mt 3,16)
Jugendliche 2 Jesus berührt nicht nur – er ist selbst
ein Berührter. Die Berührung durch die Liebe seines
­Vaters prägt ihn von Anfang an. Sie ist sein Antrieb.
Jugendlicher 3 Im Bistum Essen leben wir aus der
­Berührung mit Gott in der Taufe und Firmung. Zu glauben, heißt für uns, in lebendigem Kontakt mit Gott zu
stehen. Das ist unsere Motivation, und diese Erfahrung
wollen wir weitergeben.
Dreht Fragezeichen um » Ausrufezeichen
U – Wach
Kind 4 trägt die Leinwand, stellt sie ab, geht nach links.
Kind 5 steht rechts, hält in der Hand ein Fragezeichen:
„Wach? Da denk ich nur ans Aufstehen, wenn meine
Mutter morgens mir zum 100. Mal sagt: Ey, aufstehen,
werd ma’ endlich wach!‟
Jugendlicher 1 „Sobald ihr im Westen Wolken auf­
steigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen. Und es kommt so.
Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht
deuten?‟
U – Lernend
(Lk 12,54.56)
Kind 9 steht rechts, hält in der Hand ein Fragezeichen:
„Lernend? Boah ne, da denk ich nur an Schule!‟
Jugendliche 2 Jesus ärgert sich: Die Leute, die meinen,
alles zu wissen, verstehen in Wahrheit gar nichts. Sie
verstehen nicht, dass Gott in uns und durch andere
Menschen entgegen kommt.
Jugendlicher 3 Im Bistum Essen haben wir einen
­wachen Blick, wie es in echt an unserem Wohnort, in
unseren Städten, in unserer Region aussieht. Wir sind
aufmerksam für alle Menschen, die mit uns leben, und
interessieren uns für sie und ihr Leben.
Dreht Fragezeichen um » Ausrufezeichen
K – Vielfältig
Kind 6 trägt die Leinwand, stellt sie ab, geht nach links.
Kind 7 steht rechts, hält in der Hand ein Fragezeichen:
„Vielfältig? Steht das nicht auf dem Plakat fürs Kirmes­
café: Wir bieten Ihnen ein vielfältiges Kuchenbuffet?!‟
Jugendlicher 1 „Jesus stieg auf einen Berg und rief
die zu sich, die er erwählt hatte, und sie kamen zu ihm.
Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er
dann aussenden wollte, damit sie predigten.‟
(Mk 3,13-14)
Jugendliche 2 Wer sich die Jünger und Begleiter Jesu
mal näher anschaut, erkennt deren Vielfalt: der poli­
tische Judas Iskariot, der traditionsbewusste Jakobus,
der energische Petrus, der sensible Johannes, die leidenschaftliche Maria von Magdala. Vielfalt ist eine Voraussetzung für Einheit.
Jugendlicher 3 Im Bistum Essen haben wir Lust auf die
Vielfalt der Leute zwischen Lenne und Ruhr. Wir schätzen
das freie, selbstbestimmte Leben und die vielen verschiedenen Lebensentwürfe.
Dreht Fragezeichen um » Ausrufezeichen
Kind 8 trägt die Leinwand, stellt sie ab, geht nach links.
Jugendlicher 1 „Jesus war erstaunt, als er die Worte
des Hauptmannes von Kafarnaum hörte, und sagte zu
denen, die ihm nachfolgten: Einen solchen Glauben habe
ich in Israel noch bei niemand gefunden.‟
(Mt 8,10)
Jugendliche 2 Jesus kann über den Glauben der Leute
staunen. Seine Haltung ist nicht ein für allemal festgelegt;
er lässt sich vom Glauben der Menschen überzeugen.
Jugendlicher 3 Im Bistum Essen wollen wir immer
weiter lernen. Unsere Gruppierungen und Gemeinschaften
profitieren von vielem, was um uns herum g
­ eschieht.
Wir bieten uns gerne als Gesprächspartner an.
Dreht Fragezeichen um » Ausrufezeichen
N – Gesendet
Kind 9 trägt die Leinwand, stellt sie ab, geht nach links.
Kind 10 steht rechts, hält in der Hand ein Fragezeichen:
„Gesendet? Da fallen mir nur meine Emails an meine
Freunde ein oder der Chat im Internet. Sie haben Post!‟
Jugendlicher 1 „Ich bin gekommen, damit sie das
­Leben haben und es in Fülle haben.‟
(Joh 10,10)
Jugendliche 2 Wer Jesus nachfolgt, schöpft aus dem
Vollen. Jesu Reden und Handeln ist voll von dieser
­Hoffnung auf das „Mehr‟.
Jugendlicher 3 Im Bistum Essen haben wir eine zentrale Aufgabe: Gott zu verkünden. Das Versprechen,
dass er alle Tage bei uns ist, hält Gott auch hier und
heute. Unsere Aufgabe ist es, den Glauben an Gott zu
ermöglichen.
Dreht Fragezeichen um » Ausrufezeichen
42_43
Spirituelle Zugänge
F – Wirksam
Gesang Du bist das Licht der Welt
Kind 11 trägt die Leinwand, stellt sie ab, geht nach links.
Evangelium Mt 4,18-22 „Folge mir!‟
Kind 12 steht rechts, hält in der Hand ein Fragezeichen:
„Wirksam? Da denk ich an wissenschaftliche Studien
oder Kopfschmerztabletten.‟
Für Jesus war es nun Zeit. Er wollte anfangen, den
Menschen die Ankunft des Gottesreiches auf Erden zu
verkündigen. In allem, was er sagte und tat, wollte er
Gottes große Liebe und Macht sichtbar werden lassen.
Jugendlicher 1 „Als Jesus an die Stelle kam, schaute
er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell
­herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast
sein.‟
(Lk 19,5)
Jugendliche 2 Jesus schaut hin. Er bekommt mit, wo
er gebraucht wird. Er geht auf die Menschen zu und
­bewirkt Veränderung.
Jugendlicher 3 Im Bistum Essen sind wir für andere
Menschen da. Wir sind nicht nur Zuschauer, sondern
treiben die Verbesserung der Lebensbedingungen aktiv
und nachhaltig mit an.
Dreht Fragezeichen um » Ausrufezeichen
T – Nah
Kind 13 trägt die Leinwand, stellt sie ab, geht nach links.
Kind 14 steht rechts, hält in der Hand ein Fragezeichen:
„Nah? Miroslav Klose war nah dran, ein Tor zu schießen,
oder was?!‟
Jugendlicher 1 „Denn wo zwei oder drei in meinem
Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.‟
Jesus wusste, dass er Mitarbeiter brauchte. So bat er
Gott, ihm Männer zu zeigen, die er einladen konnte,
seine Begleiter und Mitarbeiter zu werden. Als er eines
Tages am See von Galiläa entlang ging, sah er die zwei
Fischer, Simon und seinen Bruder Andreas. „Kommt mit
mir mit!‟ sagte er.
Sofort ließen die beiden ihre Netze liegen und folgten ihm.
Ein wenig später trafen sie zwei andere Brüder, Jakobus
und Johannes, die gerade ihre Netze säuberten und
flickten.
„Folgt mir!‟ forderte Jesus sie auf. Gerne schlossen sie
sich Jesus an. Ihre Diener beauftragten sie, für ihren
Vater Zebedäus zu sorgen.
„Ihr werdet von nun an keine Fische mehr fangen‟, sagte
Jesus. „Ich werde euch zeigen, wie man Menschen fischt,
um sie für Gott zu gewinnen. Ihr sollt Menschenfischer
sein.‟
Zwölf Männer wählte Jesus sich als seine Jünger und
Begleiter aus. Sie waren ein buntgewürfelter Haufen.
Nicht nur Fischer waren darunter, sondern auch Freiheits­
kämpfer, die ihr Volk von römischer Herrschaft befreien
wollten. Einer, Matthäus, war Zöllner gewesen.
(Mt 18,20)
Jugendliche 2 Gott will berühren und verwandeln, so
nah und so direkt wie möglich. Darum gibt er uns diese
denkbar einfache Energiequelle: Es reichen schon zwei,
die Sehnsucht nach Gott haben.
Jugendlicher 3 Im Bistum Essen sind wir da, wo sich
das Leben abspielt. Das ist am Wohnort genauso wie in
Krankenhäusern, Gefängnissen, Kindergärten, Schulen
und anderswo. Nicht überall stehen Kirchen und arbeiten
Hauptamtliche, aber überall wirken Getaufte.
Dreht Fragezeichen um » Ausrufezeichen
Obgleich sich später noch andere Männer und Frauen
Jesus anschlossen, waren diese zwölf die engsten Freunde
Jesu. Er nannte sie „Apostel‟ oder „Boten‟; denn er
sandte sie aus, anderen Menschen die gute Nachricht
vom Reich Gottes zu bringen.
Warum dieses Evangelium?
Weil wir im Prinzip wieder da angekommen sind, wo Jesus
auch stand. Er brauchte Menschen, die ihm helfen, sein
Wort zu verkünden.
Wir brauchen heute auch Menschen, die andere Menschen
begeistern und etwas bewegen können. Auch wir müssen
heute wieder „Menschen­fischer‟ sein.
Vater unser
Wir müssen auf Leute zugehen, die genauso verschieden
sind, wie Jesu Jünger. Deshalb auch noch mal die Fische
(s. o.).
Kommunion
Friedensgruß: 146 Keinen Tag soll es geben
Danklied: Schritte wagen
Verteilen und Erklären der „Zukunftsbilder‟ – Kind 3
Predigt/kurze Ansprache: Pastor
Credo: gesprochen
Hier werden die Zukunftsbilder des Bistums kurz vor­
gestellt. Sie werden im Anschluss an die Leute verteilt.
Fürbitten:
Schlussgebet: Pastor
Zu Gott unserem Vater, der uns in Jesus Christus seine
Liebe und Güte offenbart hat, wollen wir beten:
Schlusslied: 239 Herr, wir bitten komm und segne uns
Segen
1.Guter Gott, schenke uns den Mut, uns für neue Wege
und Ideen zu öffnen, damit unsere liturgischen Feiern
und Feste vielfältig und lebendig bleiben, so dass sich
viele Menschen bei uns angesprochen und aufgehoben
fühlen. (Wir bitten dich, erhöre uns …)
2.Guter Gott, schenke uns offene Augen und Ohren, um
die Nöte der Menschen zu erkennen, und lass uns
bereit sein, Verantwortung für andere zu übernehmen.
Nach dem Segen haben wir draußen eine Himmelslaterne
steigen lassen, als Symbol, dass wir unsere Wünsche,
Ideen und Bitten für die Zukunft, für den Weg, den das
Bistum, den die Gemeinde gehen wird, darf und muss,
dem Himmel zumindest ein Stück näher bringen. Dann
haben wir das Segenslied gemeinsam draußen gesungen.
(Luftballons wären auch gegangen …)
3.Guter Gott, schenke uns Menschen, die niemals
müde werden dein Wort zu verkünden und unseren
Glauben weiterzugeben, damit sie auch uns immer
wieder begeistern und das Feuer neu in uns entfachen.
(Wir bitten dich, erhöre uns …)
4.Guter Gott, schenke uns eine lebendige und fröhliche
Gemeinschaft, in der jeder willkommen ist und in der
wir spüren, dass du immer bei uns bist und uns nicht
verlässt. (Wir bitten dich, erhöre uns …)
Gott, du hast uns in Jesus Christus den Weg, die Wahrheit und das Leben geschenkt. Dir sei Lob und Dank in
Ewigkeit. Amen
Gabenbereitung: Brot, das die Welt
Sanctus: Heilig, heilig, heilig
44_45
MATER IALIEN &
KOPIERVORL AGEN
PräsentAtIon zukunftsbIld
Auf der Homepage http://zukunftsbild.bistum-essen.de ist eine fertige Präsentation zur Vorstellung des Zukunftsbildes eingestellt. Sie dient vor allem der
Information zum Zukunftsbild. Diese können Sie herunter laden und für Ihre
Veranstaltungen nutzen.
Inhalte der Präsentation:
>
>
>
>
>
>
Wie ist das Zukunftsbild entstanden?
Vorstellung des Zukunftsbildes
weiterer Prozessverlauf
Homepage & Blog
Material
Ansprechpartner/-innen
koPIervorlAgen
>
>
>
>
Karten für eine Sensisrunde (s. S. 15)
Zukunftshoroskop (s. S. 15)
Mein Slogan zum Zukunftsbild (s. S. 15)
Die sieben Eigenschaften, mit den Perspektiven, den biblischen Bezügen,
den theologischen Begründungen und den beispielhaften Konkretisierungen
als Kopiervorlage
> Prozessgrafik
Wo kann ich
noch etwas lernen?
Wo möchte ich
Wo möchte ich etwas
Gottesdienst feiern?
von anderen lernen?
Wo erlebe ich
mich mit einem wachen
Blick für Wirklichkeiten
in meiner Umgebung?
Wo bin ich
für andere wirksam?
Wo wünsche ich
mir mehr Wirksamkeit?
Wo war ich
in meinem Leben
berührt im Glauben?
Wo lebe ich
überzeugend christlich?
Wo ist mir
der Glaube aus Überzeugung wichtig?
Wo wünsche ich
mir mehr Vielfältigkeit?
Zukunftshoroskop
Berührt
Wach
Vielfältig
Lernend
Sternzeichen:
Gesendet
Wirksam
Nah
Was soll unter einem guten Stern stehen?
Wo ist Vorsicht geboten?
Welche Lebensbereiche sollen beeinflusst werden?
Mein Slogan zum Zukunftsbild
1Aus Liebe zum Leben: Zukunft gestalten!
Essen – das Ruhrbistum. WIR!
2Katholische Kirche – eine Tankstelle
des Glaubens ohne Energieverlust
28 Glauben schafft Zukunft
29 In Zukunft glauben
30 WIR – sind das RUHRBISTUM
31 Kirche verstehen lernen
3
Das Heute gestalten,
damit es ein Morgen gibt.
4
Zukunft(s)fülle(n) – siebenfach!
33 … wir glauben an Dich!
5
Sieben Weisen – Weg weisend!
34 … Gott mit uns
6
Weite(r) geb(h)en – siebenfach
7
Wir träumen Zukunft – siebenfach!
35 Lebendig, kräftig und bunter –
Wir, das Ruhrbistum
8
Ruhrbistum – Unsere Hoffnung
9
Geistreich statt steinreich
10Vom Sauerland bis Ruhrgebiet –
katholische Kirche, die berührt
11 Ruhrbistum – nah bei den Menschen
12 Kirche erlebar machen
13 Zunkunftsbild … Neue Ziele – Neue Wege
14 Die Augen offen, die Herzen weit.
15 Kirche zum Anfassen
32 Katholisch und trotzdem okay
36 Gemeinsam auf dem Weg!
37 Freude am Glauben, Freude am Miteinander
38 glaubend – liebend – hoffend – handeln
39 Zukunft ist kein Schicksal –
wir wollen sie gestalten!
40 Ruhrbistum – vor Ort für alle
41 Kirche ist Zukunft!
42Momente des Erlebens/Gebens/Brauchens –
Kirche bist Du
16 Gemeinsam mit Gott zu den Menschen
43 Zukunft ist Glaube – Glaube ist Kirche –
Kirche ist wichtig
17 Bistum Essen, so bunt und vielseitig
44 katholisch … was sonst?
18Bistum Essen – wirksam berührt –
vielfältig lernend – wach gesendet!
45 back to the roots … zurück zu Gott
19 Die Kirche von Morgen
für die Menschen von Heute
20 Lass uns gemeinsam in die Zukunft gehen
21Nah am Fluss, nah am Menschen –
die Kirche im Revier
22 frisch fromm fröhlich frei
23 mitten drin – ich
24 Kirche? Ich bin dabei!
25 Damit das Leben (in Fülle) gelingt!
26 … anfassbar lebendig
27 Ecclesia semper reformanda
46 spürbar lebendig Kirche leben
47Ruhrbistum – so vielfältig wie die Menschen
dieser Welt
48 Wir schauen nach vorne
49 „gemeinsam unterwegs – gemeinsam ankommen‟
50 Kirche: wir haben was zu sagen …
51 Glaube – Kirche – Zukunft … so lebt man heute
52 Was bleibt ist Wandel!
53 Farbe bekennen
54 Farbenfrohes Erleben
55 GEMEINSAM ist alles möglich
Im Bistum Essen leben wir aus der Berührung Gottes in Taufe und Firmung.
Zu glauben, heiSSt für uns, in lebendiger Beziehung mit Gott zu stehen.
Dies ist der Antrieb unseres Christseins und die Erfahrung, die wir weiter
zu geben haben.
„Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen,
da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes
wie eine Taube auf sich herabkommen.‟
(Mt 3,16)
Jesus berührt nicht nur – er ist selbst ein Berührter. Seine Taufe im Jordan bestätigt, was ihn von
Anfang an prägt: Die Berührung durch die Liebe des Vaters. Sie ist ihm Antrieb seiner Sendung von
Beginn an.
Christus zu verstehen, bedeutet nach den Worten des Zweiten Vatikanischen Konzils, die höchste
Berufung des Menschen zu begreifen. Denn der Mensch ist nach dem Bild Gottes geschaffen.
Darum trägt er die Berührung durch Gott in sich. Darum können wir sagen: Die Taufe ist sein
Wasserzeichen.
„Christus […] macht eben in der Offenbarung des Geheimnisses des Vaters und seiner Liebe den
Menschen selbst voll kund und erschließt ihm seine höchste Berufung.‟ (Gaudium et spes, GS 22)
Frage: Wie kann ich in meinem Umfeld dazu beitragen und überzeugend zeigen, dass Kirche
aus einer tiefen geistlichen Erfahrung lebt und sich von hierher erneuert?
Um eine berührte Kirche zu werden, entdecken wir unsere in der Taufe begründete Berufung als
Christinnen und Christen und nehmen sie ernst.
>> Entwicklung neuer Formen von Exerzitien und anderer Hilfen für ein wirksames geistliches Leben.
>> Einführungen in den christlichen Glauben zur Unterstützung der Tauf- und Firmberufung.
>> Weiterentwicklung der Qualität der Gottesdienste, auch durch Fortbildung der hauptberuflich und
ehrenamtlich Tätigen.
>> Unterstützung liturgischer Vielfalt, vor allem mit neuen situationsgerechten Glaubensritualen.
>> Übertragung der Leitung von Wort-Gottes-Liturgien und Begräbnisfeiern an ehrenamtliche Frauen
und Männer.
>> Verbesserung der Musik in Gottesdiensten – in der Qualität und der Zielgruppenansprache.
>> Förderung des Haltungswechsels: Kirche lebt von überzeugten und überzeugenden Christinnen
und Christen, die aus der Berührung mit Gott und aus eigener Begeisterung Kirche gestalten und
leben.
Im Bistum Essen haben wir einen wachen Blick für die Wirklichkeiten
an unserem Wohnort, in unseren Städten, in unserer Region. Wir sind
aufmerksam für alle Menschen, die mit uns leben.
„Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht, sagt ihr:
Es gibt Regen. Und es kommt so. Warum könnt ihr dann
die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?‟
(Lk 12,54.56)
Jesus ärgert sich: Die gleichen Leute, die alles zu wissen meinen, verstehen in Wahrheit nichts.
Sie begreifen nicht, dass uns Gott durch die Menschen und durch viele Ereignisse entgegen kommt.
Es braucht eine wache Aufmerksamkeit für Gottes Wirken in unserer Welt.
Eine wache Kirche ist für das Zweite Vatikanische Konzil eine, die die „Zeichen der Zeit‟ zu lesen
und zu deuten versteht. Sie weiß, dass Gott in dieser Welt eine Spur seiner Gegenwart gelegt hat.
Christin und Christ sein heißt deshalb, in der Welt zu sein, neugierig zu leben, Spuren zu lesen.
Allezeit.
„Zur Erfüllung dieses ihres Auftrags obliegt der Kirche allezeit die Pflicht, nach den Zeichen der Zeit
zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten. […] Es gilt also, die Welt, in der wir leben,
ihre Erwartungen, Bestrebungen und ihren oft dramatischen Charakter zu erfassen und zu ver­
stehen.‟ (GS 4)
Frage: Wie kann ich in meinem Umfeld überzeugend zeigen, dass unsere Kirche die lokalen
und globalen Ereignisse und Veränderungen mitverfolgt und zu verstehen versucht?
Um eine wache Kirche zu werden, bringen wir uns in unseren unmittelbaren Sozialräumen aktiv
ein und engagieren uns.
>> Fortentwicklung unserer Gruppen, Verbände, Pfarreien und Einrichtungen zu lokalen Helfer­
gemeinschaften.
>> Selbstkritische Überprüfung: Was müssen wir verändern, damit sich Menschen angesprochen
fühlen können, die keine Anknüpfungspunkte bei uns finden?
>> Ein wacher Blick besonders für Familien und familienähnliche Beziehungen, Kinder und Jugend­
liche, Vereinsamte, ältere Menschen, Arbeitssuchende.
>> Etablierung einer neuen Willkommenskultur – zum Beispiel durch einen „Begrüßungsdienst‟
bei Gottesdiensten –, so dass sich viele angesprochen fühlen.
>> Intensivierung der ökumenischen und der interreligiösen Zusammenarbeit.
Im Bistum Essen haben wir Lust auf die Vielfalt der Leute zwischen Lenne und
Ruhr. Wir schätzen die freie Selbstbestimmung der Menschen und die Vielfalt
der Lebensentwürfe, die modernes Leben und moderne Gesellschaften prägen.
„Jesus stieg auf einen Berg und rief die zu sich, die er erwählt hatte,
und sie kamen zu ihm. Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben
und die er dann aussenden wollte, damit sie predigten.‟
(Mk 3,13-14)
Wer sich die Jünger Jesu und diejenigen um ihn herum näher anschaut, erkennt deren Vielfalt:
der politische Judas Iskariot, der traditionsbewusste Jakobus, der energische Petrus, der sensible
Johannes, die leidenschaftliche Maria von Magdala. Vielfalt ist kein Gegenbegriff zu Einheit,
sondern ihre Voraussetzung.
Das Zweite Vatikanische Konzil blickt weit über die Grenzen der Kirche hinaus – und das ist völlig
neu. Es wendet sich „nicht mehr bloß an die Kinder der Kirche […], sondern an alle Menschen
schlechthin‟ (GS 2). Es sieht „die ganze Menschheitsfamilie mit der Gesamtheit der Wirklichkeiten,
in denen sie lebt‟ (GS 2). Und von diesen Wirklichkeiten lernt die Kirche – und sie lernt von den
Menschen, deren „Sinn für Autonomie und zugleich für Verantwortlichkeit‟ (GS 55) wächst. Es gilt,
über unsere vertrauten kirchlichen Kreise weit hinaus zu gehen – und offen zu werden für die
Menschen in ihrer ganzen Vielfalt.
Frage: Wie kann ich mich in meinem Umfeld für die Vielfalt der Menschen öffnen? Wie sind wir
Kirche, in der sich niemand ausgeschlossen fühlt? Wie üben wir uns in Toleranz, die Offenheit
und Weite möglicht macht?
Um eine vielfältige Kirche zu werden, üben wir Offenheit und Weite ein und leben Gastfreundschaft.
>> Öffnung für die Getauften, die mit distanzierter Sympathie ab und zu den Kontakt mit Kirche
suchen – und auch für Menschen, die gar nicht zur Kirche gehören, aber auf der Suche nach Sinn
und Orientierung sind.
>> Förderung von Kirchenorten, die neue und ungewöhnliche Kontakte ermöglichen – beispielsweise
im Rahmen eines Projektes der Citypastoral an der Essener Domkirche.
>> Verbesserung von Qualität und Dienstleistung bei Taufen, Trauungen, Begräbnisfeiern und anderen
besonderen Lebenssituationen.
>> Entwicklung einer Kultur der Achtung und Toleranz für die Ausdrucksweisen des Glaubens,
Frömmigkeitsstile und persönliche Lebensformen – ohne dass sich einzelne Überzeugungen über
andere erheben.
>> Wertschätzung der Kompetenz und des Engagements von Frauen in der Kirche: Förderung von
Frauen in Fach- und Führungspositionen.
Im Bistum Essen verstehen wir uns als lernende Organisation. Unsere
Gruppierungen und Gemeinschaften profitieren von vielem, was in
unserer Gesellschaft geschieht. Wir bieten uns selbst als Dialogpartner
für Andere an.
„Jesus war erstaunt, als er die Worte des Hauptmans von Kafarnaum
hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Einen solchen
Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden.‟
(Mt 8,10)
Jesus kann über den Glauben der Leute staunen. Er bewundert den Glauben des Hauptmanns von
Kafarnaum und lernt von der syrophönizischen Frau (Mk 7,24-30). Seine Haltung ist nicht ein für allemal festgelegt; er lässt sich vom Glauben der Menschen überzeugen.
Eine zentrale Botschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils ist es, die Kirche als lernende Organisation
zu begreifen. Der vitale Kontakt zu Kultur und Gesellschaft ist für die Kirche unersetzlich. Sie kann
hierauf nicht verzichten, ohne ihr Wesen und ihre Aufgabe zu verfehlen: „Es ist jedoch Aufgabe des
ganzen Gottesvolkes […], unter dem Beistand des Heiligen Geistes auf die verschiedenen Sprachen
unserer Zeit zu hören […], damit die geoffenbarte Wahrheit immer tiefer erfasst, besser verstanden
und passender verkündet werden kann.‟ (GS 44)
Frage: Wie kann ich in meinem Umfeld überzeugend ausdrücken, dass Kirche nicht aus sich
heraus schon alles weiß, sondern kulturell, ästhetisch und konkret von Anderen lernen will?
Um eine lernende Kirche zu werden, bauen wir eine neue Kultur des Lernens, der Entwicklung und
der Eigenverantwortung auf.
>> Neue theologische Entdeckung des gemeinsamen Priestertums aller Getauften, um eine Mentalität
der Verantwortlichkeit für den Glauben und für das kirchliche Leben zu ermöglichen.
>> Einübung einer Haltung, die nicht allein die hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter –
und auch nicht die geweihten Amtsträger unter ihnen – als Träger der Pastoral versteht, sondern
alle Getauften.
>> Herausstellung der Kindertagesstätten, Familienzentren, Jugendverbände, Schulen, Universitäten
etc. als wichtige Orte der Glaubenskommunikation.
>> Überprüfung unserer kirchlichen Strukturen, ob sie in großer Offenheit und Weite einladend und
ansprechend sind.
>> Abbau der „Versorgungsmentalität‟: Wir erhalten Strukturen nicht um ihrer selbst willen und sind
bereit, sie loszulassen, wenn sie dem Zukunftsbild nicht mehr entsprechen.
Im Bistum Essen haben wir eine zentrale Sendung: Gott zu verkünden.
Das Versprechen, alle Tage bei uns zu sein, hält Gott auch hier und heute.
Unsere Aufgabe ist es, den Glauben an Gottes Gegenwart zu ermöglichen.
„Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.‟
(Joh 10,10)
Jesus versteht das Ziel seiner Sendung im Dienst an der Fülle des Lebens. Die Bibel ist reich an
Symbolen dafür: der Garten Eden, das gelobte Land, eine Stadt ohne Tränen. Wer Jesus nachfolgt,
schöpft aus dem Vollen. Jesu Sprechen und Handeln ist voll von dieser Hoffnung auf das „Mehr‟.
Die Kirche ist kein Selbstzweck. Es gibt sie, weil sie eine wichtige Aufgabe hat, die ihr von Christus
gegeben ist: Sie soll den Menschen in dieser Welt vermitteln, dass sie göttliche „Heilskräfte‟ (GS 3)
in sich tragen. Gottes Kraft ist kein Besitz der Kirche; sie ist allen Menschen gegeben. Es liegt an
uns, dies bewusst zu machen und mit vielen anderen gemeinsam die Welt zu gestalten. Nur dafür
gibt es unsere Kirche. „Kein irdischer Machtwille‟ soll sie bestimmen, sondern allein die Aufgabe,
„unter Führung des Geistes […] das Werk Christi selbst weiterzuführen […]; zu retten, nicht zu
richten; zu dienen, nicht sich bedienen zu lassen‟ (GS 3).
Frage: Wie kann ich mein Christsein so bewusst leben, dass Menschen danach fragen,
neugierig werden und sich überzeugen lassen wollen? Wie können wir uns in der Kirche
gegenseitig unterstützen und Überforderungen verhindern?
Um eine gesendete Kirche zu werden, verbessern und erweitern wir unsere Gesprächs- und
Kommunikationsfähigkeit.
>> Intensivierung neuer und vielfältiger Angebote zur Glaubenskommunikation mit Erwachsenen.
>> Arbeit an einem geistlichen Perspektivwechsel: Es ist nicht unsere Aufgabe, Gott zu den
Menschen zu bringen – er ist längst bei ihnen und will von uns in der Begegnung mit ihnen
entdeckt werden.
>> Intensivierung der medialen Möglichkeiten der Glaubenskommunikation u. a. im Internet
bei facebook oder twitter.
>> Verbesserung der Qualität und Zielgruppenorientierung von Predigten, Ansprachen und
öffentlichen Äußerungen im Blick auf Lebensrelevanz und Verständlichkeit.
>> Sensibler Umgang mit der liturgischen Sprache und zeitgemäße Formulierungen.
Im Bistum Essen sind wir für andere Menschen da, handeln also diakonisch.
Wir sind keine Zuschauerinnen und Zuschauer bei der Verbesserung von
Lebensbedingungen, sondern treiben diese aktiv und nachhaltig voran.
„Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm:
Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem
Haus zu Gast sein.‟
(Lk 19,5)
Jesus schaut hin. Er bekommt mit, wo er gebraucht wird. Er geht auf Menschen zu und bewirkt Veränderung: Zachäus wird ein anderer. Jesus wandelt Unrecht in Recht – und gibt den Armen, was sie
brauchen.
Das Zweite Vatikanische Konzil will eine Kirche, die sich einmischt und sich von den bedrängenden
Fragen der Gegenwart in den Dienst und in die Pflicht nehmen lässt. „Im Licht Christi also […] will
das Konzil alle Menschen ansprechen, um das Geheimnis des Menschen zu erhellen und mitzuwirken
dabei, dass für die dringlichsten Fragen unserer Zeit eine Lösung gefunden wird (GS 10).‟ Im Bistum
Essen liegen viele dieser Fragen offen vor Augen: Arbeitslosigkeit, Armut, unfreiwillige Migration,
Zersiedelung und viele andere mehr.
Frage: Wie kann ich mich hilfreich für andere einsetzen? Wie und mit wem kann Kirche eine
aktive Partnerin für andere Kräfte sein, die sich für die Verbesserung der Lebenssituationen
einsetzen?
Um eine wirksame Kirche zu werden, verstehen wir uns als dienende Kirche, die nicht für sich selbst,
sondern für andere da ist.
>> Unterstützung des Bewusstseins, dass diakonisches Handeln eine selbstverständliche und per­
sönliche Aufgabe aller Christinnen und Christen sowie der Kirche als Ganzes ist.
>> Wahrnehmung des jeweiligen Lebens- und Sozialraums als pastoraler Ort mit vielfältigen Herausforderungen.
>> Verstärkung von (auch unkonventionellen) Bündnissen und Projekten mit nicht-kirchlichen
Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Kultur.
>> Ausbau der Zusammenarbeit zwischen institutioneller Caritas, Krankenhäusern, Seniorenzentren,
Pfarreien, Gemeinden, Einrichtungen und Initiativen – auch mit dem Ziel, ehrenamtliches Engagement zu fördern.
Im Bistum Essen sind wir da, wo sich das Leben abspielt. Das ist am Wohnort
genauso wie in Krankenhäusern, Gefängnissen, Kindergärten, Schulen und
anderswo. Nicht überall stehen Kirchen und arbeiten Hauptberufliche; aber
überall wirken Getaufte.
„Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,
da bin ich mitten unter ihnen.‟
(Mt 18,20)
Der Auferstandene zeigt sich in vielen Situationen: In der Taufe, in der Eucharistie und in den anderen Sakramenten, im Wort der Hl. Schrift, im kirchlichen Lehramt, im Nächsten. Gott will berühren
und verwandeln, so nah und so konkret wie möglich. Darum eröffnet er diese denkbar einfache
Kraftquelle: Es reichen schon zwei, die Sehnsucht nach Gott haben.
Nähe ist nicht nur eine geografische, sondern vor allem eine mentale Dimension. Ob mir jemand
nah ist, erkenne ich daran, mit wie viel Einsatz er sich für mich erreichbar macht: lokal wie mental.
Diese Nähe, diese Basissolidarität im Menschsein, drückt „Gaudium et spes‟ mit seiner Eingangs­
formulierung aus: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders
der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger
Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände.‟
(GS 1)
Frage: Wie kann ich in meinem Umfeld überzeugend Nähe ausdrücken? Welche Form von Nähe
wird von wem gewünscht? Was kann Kirche tun, um von diesen Wünschen zu erfahren?
Um eine nahe Kirche zu werden, entdecken wir unsere lokale Bedeutung als Christinnen und Christen
neu und setzen sie in eigenverantwortliches Handeln um.
>> Etablierung eines modernen Ehrenamtskonzeptes: Beauftragung von Koordinatorinnen und
Koordinatoren und Bildung eines diözesanen Netzwerkes.
>> Förderung und Gründung verschiedener Formen kleiner christlicher Gemeinschaften, in denen
der Glaube gelebt und konkretisiert wird – und die dazu beitragen, dass Christinnen und Christen
in Eigeninitiative erreichbar und erfahrbar sind.
>> Öffnung der Kirchen im Bistum Essen, auch außerhalb der Gottesdienstzeiten.
>> Feier von Gottesdiensten an ungewöhnlichen und neuen Orten.
Prozess Zukunftsbild
Weitere Infos im Netz, unter zukunftsbild.bistum-essen.de
und im Blog unter www.bistum-essen.de/blogs/zukunft
Impressum
Herausgeber
Bistum Essen | Zwölfling 16 | 45127 Essen
V. i. S. d. P. Generalvikar Msgr. Klaus Pfeffer
Redaktion Jens Albers, Markus Borzymski, Winfried Dollhausen,
und MitarbeitMichael Dörnemann, Ingelore Engbrocks,
Markus E
­ tscheid-Stams, Christian Gentges,
Günter Gödde, Herbert Fendrich, Karin Köster,
Marie-Luise Langwald, Norbert Lepping,
Michael Meurer, Marlis Middelhoff, Kathrin Ostermann,
Rolf Preiss-Kirtz, Marcel Simon, Nicole Stockhoff,
Eberhard Streier, S
­ imon Wiggen, Barbara Winter-Riesterer
Fotos
Achim Pohl
Seite 21/31: Bild Silke Rehberg aus: Renate Günzel-Horatz,
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