Neues von der Stiftung Leben und Arbeiten
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Neues von der Stiftung Leben und Arbeiten
Ostern 2015 g n u t f i t S r e d n o Neues v n e t i e b r A d n Leben u - - Ausgabe 19 Ostern 2016 Liebe Leserinnen und Leser, 3. KOMMUNIKATIONSSEMINAR AM 28. FEBRUAR 2016 IM NIELSSTENSEN-HAUS Das Menschenbild Rudolf Steiners sollte Schwerpunkt für das diesjährige Kommunikationsseminar sein. Wir haben aus diesem Grunde entschieden, die Leitung des Seminars in die Hände von Fr. Dr. Barbara Treß zu legen. Drei Gründe haben diese Entscheidung herbei geführt: Fr. Dr. Treß ist eine anthroposophische Ärztin in Hamburg. Sie berät anthroposophische sozialpädagogische und sozialtherapeutische Einrichtungen und hat selbst eine Seelenpflege-bedürftige Tochter. Im Gegensatz zu der Darwinschen Theorie, wonach der Stärkere überlebt, zeigen neue Forschungsergebnisse aus dem Gebiet der Neurobiologie, dass der Mensch eine Sehnsucht nach gelingenden Beziehungen hat, er ist aber nicht mit einem "Automatismus" ausgestattet, der diese gelingenden Beziehungen herstellt. Er muß vielmehr sich in einen Suchprozess begeben. (Joachim Bauer: Prinzip Menschlichkeit). Fortsetzung auf der letzten Seite Eine gesunde wirtschaftliche Grundlage ist auch für die Arbeit in unserer Stiftung nicht Selbstzweck, sondern notwendige Voraussetzung, um die vor uns liegenden Zukunftsaufgaben bewältigen zu können. Zumal wir dabei weiterhin die bestehende hohe Lebensqualität für alle Beteiligten erhalten möchten. Dieser eigene hohe Anspruch und die sich stetig ändernden Rahmenbedingungen, Anforderungen und Werte verlangt auch von uns eine ständige Weiterentwicklung. Neue, noch unbekannte Wege zu betreten und auszuprobieren erfordert Mut, und Beweglichkeit. Die dabei auftretenden Hindernisse wollen überwunden werden, die lauernden Gefahren wollen umschifft werden. Es gehört aber auch Mut dazu eingeschlagene Irrwege wieder aufzugeben und eine Kurskorrektur dort vorzunehmen, wo das Risiko für die Gemeinschaft zu groß wird. So haben wir zurzeit die Aufgabe in der Stiftung die eigene Position zu bestimmen und an verschiedenen Stellen Kurskorrekturen vorzunehmen um unter den veränderten Bedingungen weiterhin sicher unser gewähltes Ziel erreichen zu können. Von den Schritten, die wir dafür gehen, können Sie über die Flotte Stiftung lesen. Dankbar sind wir für die aus dem Zukunftstag hervorgegangene AG Kommunikation, die auch nach 5 Jahren noch regelmäßig die Initiative ergreift und mit dem Tagesseminar Zuhören wieder einmal sehr bedenkenswerte Anregungen für die Verbesserung unsere eigenen Art und Weise der Verständigung mit den Mitmenschen gegeben hat. Karsten Kahlert Ostern 2016 Hiermit ist nicht etwa die flotte Stiftung gemeint, die in etwa 30 Jahren von Null auf über 200 Plätze mit fast 200 Mitarbeitern angewachsen ist, die an vielen verschiedenen Orten in den Landkreisen Osterholz und Verden unterschiedlichste Angebote individueller Betreuung macht und dabei Dienstleistungen und Produkten vermarktet, sondern die Flotte der Stiftung, die hervorgegangen ist aus einem kleinen Binnenschiff und sich mittlerweile zu einer ansehnlichen Reederei gemausert hat. - 2- Diese Flotte, mit ihren Schiffen, auf denen kreative aber durchaus auch selbstbewusste und eigenwillige Mannschaften und Kapitäne ihren eigenen Kurs fahren, der sie auf verschiedenen Wegen zum gleichen verabredeten Ziel führt, braucht deshalb einen gemeinsamen Leitstern, einen guten Kompass, aktuelle Seekarten und erfahrene Lotsen, um in für sie unbekannten Gewässern zwischen gefährlichen Klippen sicher zu manövrieren. Solch eine Fahrt braucht eine große Portion Mut, eine gute Beobachtungsgabe, Umsicht und auch die innere Beweglichkeit, eingeschlagene Irrwege, die unübersehbare Gefahren bergen, durch eine Kurskorrektur wieder zu verlassen. Neues von der Stiftung An diesem Punkt befinden sich im Moment die Mannschaften an den Lebensorten. Mehrfach wurde Mut bewiesen von den Menschen auf und unter Deck und ihren Helfern an Land. So wie bei der Kiellegung von MS Parzival, MS Johannis und MS Niels. Mehrfach wurde der Kurs den sich ändernden Windverhältnissen angepasst, wie z. B. beim Stapellauf der Ottersberger Manufakturen. Es wurde neue Beiboote in Auftrag gegeben, die erfolgreich die drei Fregatten begleiten. So veranlasst uns ganz aktuell der Blick in die gerade neu aufgelegten Seekarten der Ottersberger Manufakturen, zu vielen kleinen Richtungskorrekturen damit wir auf dem Weg zum Ziel nicht vom sicheren Fahrwasser abweichen und auf gefährliche Riffe geraten. Die Frachtraten sprich Vergütungen sind niedrig, die Heuern sollen (wie auch auf anderen Schiffen steigen), die Arbeitszeiten wollen eingehalten werden und die zunehmende Bürokratie verursacht Mehrkosten. Leerfahrten kann sich die Reederei nicht leisten. Kurzum: der Wirtschaftsprüfer hat uns Hausaufgaben gegeben, die wir nun in Angriff nehmen. Und hier zeigt sich: es gibt keine große Lösung, denn wir Ostern 2015 - 3- wollen nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Vielmehr sind es viele kleine Schritte, die uns helfen auch in Zukunft immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel zu haben. So wurde vom Vorstand ein Workshop initiiert, in dem zusammen mit Mitarbeitern verschiedener Bereiche gemeinsam Maßnahmen zur langfristigen Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Ottersberger Manufakturen erarbeitet haben. Darüber hinaus hat es in verschiedenen anderen Arbeitsbereichen Gespräche, Überlegungen und Vereinbarungen gegeben, um die wirtschaftliche Situation der Werkstatt zu verbessern. Hier die ersten Ergebnisse: Die Veränderung des landwirtschaftlichen Konzeptes auf dem Johannishof. Ausgelöst wurde dies durch den Entschluss einer Kollegin, die auf dem Hof gewohnt hat sich zu verändern. Als Folge und unter Abwägung verschiedener Möglichkeiten haben wir uns entschlossen den Schwerpunkt von der betreuungs- und kostenintensiven Großviehhaltung (Rinder, Schafe, Pferde) auf Geflügelhaltung, Gartenbau und Holzwirtschaft zu verlagern. selbst die Ideen für den neuen Kurs eingebracht werden. In diesem Sinne können wir doch mit Optimismus in die Zukunft blicken und zu neuen Ufern aufbrechen. Mit dem Golfclub Lilienthal konnten wir eine höhere Vergütung für unsere Pflegearbeiten vereinbaren. Wir werden unsere Dienstleistungen für die UtamtsiKaffeerösterei im NielsStensen-Haus ausweiten und künftig auch in der Gärtnerei vom Parzival-Hof den Kaffee mahlen und verpacken. In 2017 sollen dazu ein Teils der Gästezimmer im NielsStensen-Haus in Wohnplätze umgewandelt werden, denn dort besteht ein ungebrochener Bedarf. So unerfreulich diese Kurskorrekturen sind (da wir uns damit von schönen langjährig tradierten Gewohnheiten verabschieden müssen), so erfreulich ist es, dass in der gemeinsamen Arbeit mit den Mitarbeitern von ihrer Seite Neben diesen notwendigen Maßnahmen der Kurskorrektur, die den gesetzlichen Anforderung des Kostenträgers entspricht, unsere Einrichtung nach den Prinzipien der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit zu führen, haben wir natürlich immer noch den weiten Blick nach vorn auf unsere beim Zukunftstag gefassten Ziele. Und so steht in in diesem Jahr wieder ein Startschuss an für zwei lang geplante Vorhaben zur Verbesserung der Lebens– und Arbeitsqualität an den Lebensorten. Wir werden mit dem Umbau des Bauernhauses auf dem Parzival-Hof beginnen, um ein barrierefreies Wohnen für Menschen mit eingeschränker Mobilität zu ermöglichen. Aus dem gleichen Grund wird es in diesem Jahr auch den ersten Spatenstich für den Neubau der Theaterwerkstatt im Johannishag geben. Für das Niels-StensenHaus laufen die Planungen damit dort im Rahmen eines Gemeinschaftswohnprojektes neue Wohnplätze für ambulant betreutes Wohnen, entstehen. Karsten Kahlert Ostern 2016 Fr. Dr. Treß hat immer wieder darauf hingewiesen, dass Seelenpflegebedürftige Menschen "Meister der Menschlichkeit" sind! Ausführlich haben wir das Einwirken der Menschlichen Individualität auf das leibliche Ich betrachtet. Dabei wurde deutlich, dass bei einer Begegnung zwischen Menschen auch "der unsichtbare Mensch in uns" (R. Steiner 11. Feb. 1922) eine sehr große Rolle spielt. Bei Begegnungen zwischen Menschen gilt es, diesen unsichtbaren Menschen einerseits selbstbewusst zu offenbaren und andererseits im Anderen zu entdecken. Für ein fruchtbringendes Gespräch sind zwei Regeln zu beachten: Die "Ich-Botschaft: "Ich finde die Blume schön." und nicht "Die Blume ist schön." Die offene Frage: "Wie gefällt Dir die Blume?" und nicht "Findest Du die Blume nicht auch schön?" In diesen zwei Regeln steckt das Prinzip der Freiheit für sich selbst aber auch für den Gesprächspartner! So können wir uns auf Augenhöhe begegnen und uns gegenseitig "erhöhen". Dadurch kann das Gespräch "atmen". Momo in der "Unendlichen Geschichte" von Michael Ende "konnte so zuhören, dass der Andere Klarheit über seine eigenen Gedanken und Absichten bekommt". - 4- Neues von der Stiftung Richtig wichtig: Stiftungstag mit Mitgliederversammlung Der Vereine Lebensgemeinschaft Johannishag e.V. und Förderverein Leben und Arbeiten e.V. am 19.06.2016 im Johannishag, Die schriftliche Einladung und Unterlagen folgen. In einer Kreisübung haben sich Partner "IchBotschaften" mitgeteilt. Sie wurden dann im Plenum vom Empfänger der Botschaft wiedergegeben. Dadurch konnte man hören, wie die eigene Botschaft beim Partner angekommen ist, und der Partner mußte die ihm anvertraute Botschaft als "IchBotschaft" dem Plenum mitteilen. Fast siebzig Teilnehmer Bewohner, Mitarbeiter und Angehörige - haben das Eingangsreferat von Fr. Dr. Treß am Vormittag verfolgt und an der Diskussion teilgenommen. Knapp sechzig waren am Nachmittag bei der Übung anwesend. Es war ein sehr erfolgreiches, aufbauendes, bereicherndes Seminar, das im Niels-Stensen-Haus in einer nahezu idealen Umgebung stattgefunden hat. Frau Dr. Treß ist es hervorragend gelungen, jeden einzelnen Teilnehmer zu motivieren, sich am Gespräch zu beteiligen. So hat jeder zum positiven Verlauf des Seminars beigetragen. AG KOMMUNIKATION Dr. med. Barbara Treß Ärztin geb. 1960 in Hamburg 1967-1980 Besuch der Rudolf Steiner Schule in HamburgNienstedten 1981-1987 Studium der Humanmedizin an der Johann-WolfgangGoethe-Universität in Frankfurt/Main 1987 Dissertation in Frankfurt/ Main zu einem Thema aus der Rhythmusforschung 1987-1999 Ärztin am Krankenhaus Rissen (heute Asklepios Westklinikum Hamburg), Abteilung für Innere Medizin, Schwerpunkt Anthroposophische Medizin 1999-2005 Selbstständige ärztliche Tätigkeit in einer Gemeinschaftspraxis 2005-2010 Gemeinschaftspraxis mit Prof. Dr. Volker Fintelmann seit 2010 eigene ärztliche Praxis in Hamburg-Rissen Lehrtätigkeit in der Heilpädagogik, HeileurythmieAusbildung, Altenpflege, Lehrerseminar Vorträge in Schulen, Kindergärten, heilpädagogischen Einrichtungen, in landwirtschaftlichen Betrieben Referentin für die Weleda AG, Schwäbisch Gmünd