Handlungskonzept - Regionalmanagement im Landkreis Neustadt

Transcription

Handlungskonzept - Regionalmanagement im Landkreis Neustadt
Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab
Regionalmanagement
Handlungskonzept
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
1
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
2
Basierend auf:
Workshopreihe „zukunftsorientierte Seniorenpolitik“
diese wurde unterstützt durch:
Bayer. Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
Bertelsmann Stiftung
moderiert durch:
Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung, München, Brigitte Herkert
Impressum:
Herausgeber:
Landratsamt Neustadt a.d.Waldnaab
Stadtplatz 38
92660 Neustadt a.d.Waldnaab
Telefon: 09602 79-0
Telefax. 09602 791055
E-Mail: [email protected]
Web: www.neustadt.de
Konzept, Redaktion und Kontakt
Regionalmanagement im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab
Ansprechpartnerin: Margit Frauenreuther
Stadtplatz 38
92660 Neustadt a.d.Waldnaab
Tel. +49 9602 799030
Fax +49 9602 799039
"Diese Aktivitäten werden gefördert durch das
Mail: [email protected]
Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft,
Web: www.regionalmanagement.neustadt.de
Infrastruktur, Verkehr und Technologie."
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
3
Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren,
lieber Mitbürgerinnen und Mitbürger,
die demografische Entwicklung ist für den Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab
ein entwicklungsbestimmender Faktor. Die Prognosen zeigen, dass bereits
in zwanzig Jahren jeder 3. Einwohner im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab
über 60 Jahre alt sein wird, die Senioren stellen dann folglich den größten
Bevölkerungsanteil. Diese Veränderung in der Gesellschaft wirkt sich
praktisch auf alle Lebensbereiche aus: von der Anpassung der Wirtschaft
auf ältere Kunden über den sich abzeichnenden Fachkräftemangel bis hin
zur Frage der Bewältigung des Pflegebedarfs bei einer immer größeren
Anzahl Hochbetagter.
Der Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab möchte sich auf diese Entwicklung rechtzeitig vorbereiten und die
Weichen für ein seniorenfreundliches Klima stellen. Als Antwort auf den demografischen Wandel haben wir
deshalb gemeinsam mit Vertretern von Seniorenverbänden und Pflegedienstleistern, engagierten Bürgern und
Kommunalpolitikern dieses Entwicklungskonzept zur zukunftsorientierten Seniorenpolitik erarbeitet. Zentrale
Zielsetzung war dabei die Gestaltung von seniorenfreundlichen Lebensbedingungen für einen möglichst langen
Verbleib im vertrauten Wohnumfeld.
Mit der Erstellung dieses Handlungskonzeptes konkretisiert der Landkreis seine Ziele für eine
generationenfreundliche Region. Dieses Entwicklungskonzept ist ein Baustein des Landkreis-Leitbildes
„Strategiekonzept“, in dem die regionalen Perspektiven für die Zukunftsfähigkeit der Region aufgezeigt sind.
Umgesetzt werden muss es gemeinsam mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden. Dabei können alle
Einrichtungen und Institutionen im Landkreis mitwirken. Im Landratsamt sind engagierte Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter tätig und unterstützen die Seniorenarbeit vor Ort. Eine koordinierende und begleitende Aufgabe nimmt
zudem das Regionalmanagement im Landkreis ein. Allen Teilnehmern des Workshops zur zukunftsorientierten
Seniorenpolitik gilt mein Dank für die eingebrachten Ideen. Ihre Arbeit wird uns auf dem Weg in die Zukunft
begleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Simon Wittmann
Landrat
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
4
Gliederung
Vorwort
4
Gliederung
5
A)
6
B)
C)
D)
Ausgangslage
1.
Allgemeines
6
2.
Bevölkerungsentwicklung
7
3.
Pflegebedarfsplan
10
3.1
Einrichtungen der ambulanten Pflege
12
3.2
teilstationäre Einrichtungen, Einrichtungen der Kurzzeitpflege
13
3.3
Stationäre Einrichtungen
13
3.4
Gerontopsychiatrische Versorgung
14
4.
Aufgaben der Seniorenarbeit am Beispiel der Seniorenbeauftragten
15
Erwartungen, Ziel
16
1.
Zielsetzung
16
2.
Workshop
18
3.
Erwartungen Workshopteilnehmer
18
Umsetzung
20
1.
Vorgespräch und Ablaufplanung
20
2.
Workshop-Durchführung
21
2.1
Handlungsfelder
29
2.1.1
Handlungsfeld Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung
30
2.1.2
Handlungsfeld Sicherstellung von Betreuung und Pflege
32
2.1.3
Handlungsfelder Beratung, Öffentlichkeitsarbeit, Bürgerschaftliches Engagement 34
2.1.4
Handlungsfeld Bürgerschaftliches Engagement
37
2.1.5
Handlungsfeld Unterstützung pflegender Angehöriger
40
2.1.6
Handlungsfeld Präventive Angebote
43
2.2
Ausarbeitung von konkreten Leitprojekten
45
2.2.1
Leitprojekt „Runder Tisch Pflege“
46
2.2.2
Leitprojekt „Verbesserung der Angebotsstruktur“
48
2.2.3
Leitprojekt „Seniorenbeauftragter/Ansprechpartner“
49
Fazit, Zusammenfassung
51
Bilder vom Workshop
53
Wettbewerb “Förderpreis kommunale Seniorenpolitik 2010“
60
Kontaktliste
63
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
5
A) Ausgangslage
1. Allgemeines
Ein Gespenst geht um in Deutschland. Es ist das Gespenst der Demografie oder besser
bzw. genauer gesagt das Gespenst einer schrumpfenden und alternden Gesellschaft.
Demografische Gespenster sind nur dann bedrohlich, wenn man ohne viel nachzudenken an
einen Spuk glaubt. Schrumpfung und Alterung der Gesellschaft sind aktuelle demografische
Herausforderungen, da sinkende Geburtenraten und höhere Lebenserwartungen in allen
Regionen zwangsläufig zu einer Alterung der Gesellschaft führen. Immer weniger Jüngere
werden immer mehr Älteren und Alten gegenüberstehen. Die Alterung und der Umgang mit
einer älter werdenden Gesellschaft kann zwar Probleme verursachen, muss es aber
zwangsläufig nicht, wenn rechtzeitige Weichenstellungen erfolgen.
Die Prognosen der Bevölkerungsentwicklung zeichnen für den Landkreis Neustadt
a.d.Waldnaab ein Bild, das dem zahlreicher ländlicher Räume ähnelt. Der Landkreis wird
demnach, wie viele andere Regionen in Deutschland oder Bayern, weniger und ältere
Einwohner haben. Die Bereiche Gesundheit, Pflege, Wohnen und Nahversorgung erfordern
im
Umgang
mit
einer
älter
werdenden
Gesellschaft
eine
Anpassung
der
Rahmenbedingungen.
Der demografische Wandel ist eines der Handlungsfelder im Regionalmanagement. Das
Regionalmanagement hat sich an der Ausschreibung eines Förderprogramms des Bayer.
Sozialministeriums beteiligt, um als Teilaspekt der demografischen Entwicklung im Bereich
der Seniorenpolitik erste Handlungsansätze in Hinblick auf den demografischen Wandel zu
erarbeiten. Der Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab wurde im Rahmen einer Workshopreihe
zur zukunftsorientierten Seniorenpolitik unterstützt. Das Regionalmanagement war zuständig
für Organisation, Finanzierung und Koordinierung der Workshopreihe und erstellte darüber
hinaus mit dieser Konzeption ein seniorenpolitisches Handlungskonzept.
Der demografische Wandel beruht auf folgenden Grundlagen:

Sinkende Geburtenzahlen und „weniger“ junge Menschen erfordern Veränderungen
in der kommunalen Infrastruktur

Eine steigende Lebenserwartung führt zu einem Anstieg der „älteren“ Generation und
erfordert eine Anpassung in den regionalen Pflegeangeboten

Aufgrund steigender Wanderungsbewegungen wird die Gesellschaft „bunter“
Basierend auf dem demografischen Wandel sind folgende Grundlagen, Erkenntnisse und
Entwicklungsvorgaben festzustellen:
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
6

Über 50 % der Kommunen in Deutschland schrumpfen bis 2020

In allen Kommunen Deutschlands wird die Bevölkerung älter

Unterschiedliche Entwicklungen in den Regionen erfordern differenzierte Strategien

Die Komplexität des Themas Demografie erfordert individuelle Handlungsansätze
seitens der kommunalen Ebene
Obwohl in erster Linie die Kommunen zuständig sind, wenn es um ein seniorengerechtes
Lebensumfeld geht, möchte der Landkreises Neustadt a.d.Waldnaab beratend und
unterstützend tätig werden. Mit dem Regionalmanagement hat der Landkreis eine
Koordinierungsstelle eingerichtet, um gemeinsam mit den Kommunen und Sozialverbänden
künftige und umsetzbare Handlungsansätze zu erarbeiten. Eine abgestimmte demografische
Entwicklung ist gerade
in einem Flächenlandkreis wie dem Landkreis Neustadt
a.d.Waldnaab oft nur durch interkommunale Kooperationsmodelle möglich.
Ausgangslage
für
seniorenpolitischen
die
Durchführung
der
Entwicklungskonzeptes
Workshopreihe
ist
die
und
aktuelle
Erstellung
und
eines
prognostizierte
Bevölkerungsentwicklung im Landkreis. Eine weitere Grundlage bilden die aktuellen
Ergebnisse des Pflegebedarfsplanes. Die folgenden statistischen Zahlen und Diagramme
belegen die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung für die Region und den aktuellen
Pflegebedarf für den Landkreis. Um einen Überblick zur Bevölkerungsentwicklung in der
Region Nordoberpfalz zu vermitteln, sind die statistischen Angaben mit Vergleichszahlen des
Landkreises Tirschenreuth und der Stadt Weiden i.d.OPf. ergänzt.
2. Bevölkerungsentwicklung
Gebietskörperschaft
Neustadt a.d.Waldnaab
Tirschenreuth
Weiden i.d.OPf.
Bevölkerungsstand (31.12.2009)
97.800
75.300
42.100
Bevölkerungsstand (31.12.2029)
88.100
64.500
39.500
Differenz
- 9,9%
-14,3 %
-6,2 %
Durchschnittsalter 2009
42,4
43,8
44,2
Durchschnittsalter 2029
47,5
49,0
48,2
Differenz
+ 5,1
+ 5,2
+ 4,0
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
7
Gebietskörperschaft
Altersgruppe 0 - 17
Altersgruppe 18 – 24
Altersgruppe 25 – 39
Altersgruppe 40 - 59
Altersgruppe 60 – 74
Altersgruppe > 75
Neustadt a.d.Waldnaab
Tirschenreuth
Weiden i.d.OPf.
2009
18.038
18,4%
13.173
17,5%
6.881
16,4%
2029
14.000
15,9%
9.400
14,6%
4.780
12,1%
2009
8.407
8,6%
6.209
8,2%
3.477
8,3%
2029
4.700
5,3%
3.300
5,1%
3.180
8,1%
2009
16.836
17,2%
12.414
16,5%
7.488
17,8%
2029
14.500
16,5%
10.200
15,8%
6.880
17,4%
2009
31.216
31,9%
23.541
31,2%
12.439
29,6%
2029
22.900
26,0%
16.200
25,2%
9.980
25,3%
2009
14.877
15,2%
12.530
16,6%
7.487
17,8%
2029
21.000
23,9%
16.100
25,0%
8.980
22,7%
2009
8.417
8,6%
7.470
9,9%
4.286
10,2%
2029
10.900
12,4%
9.200
14,3%
5.700
14,4%
(Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 2010)
(Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 2010)
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
8
(Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 2010)
(Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 2010)
(Quelle: Pflegebedarfsplan für den Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab 2009/ 2010)
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
9
(Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 2010)
3. Pflegebedarfsplan
Der aktuelle Pflegebedarfsplan für den Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab 2009/2010
beinhaltet den längerfristigen Bedarf an Pflegeeinrichtungen bis in das Jahr 2025 und zeigt,
dass der Landkreis derzeit gut mit Pflegeeinrichtungen versorgt ist. Auch der Bedarf an
ambulanter Pflege, der im Landkreis verhältnismäßig hoch ist, wird durch das vorhandene
Anbieterspektrum gut abgedeckt. 2012 wird es laut Prognose zu einem, im Vergleich mit
dem
bestehenden
Angebot,
höheren
Bedarf
an
ambulanter
Leistung
kommen.
Erwartungsgemäß dürfte sich dies jedoch nicht als Mangel auswirken, da der erhöhte Bedarf
durch Aufstockung des Personals, bzw. Regulierung des Marktes gedeckt werden kann. Zur
demografischen Situation und Bevölkerungsentwicklung wurden die anonymisierten
Einwohnermeldeamtdaten sämtlicher Gemeinden im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab
erhoben. Dabei wurden ausschließlich die Einwohner mit erstem Wohnsitz im Landkreis
berücksichtigt;
daraus
erklären
sich
zum
Teil
deutliche
Unterschiede
zu
den
Bevölkerungszahlen des bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. Die
Daten zu den bestehenden Pflegeeinrichtungen wurden vom Landkreis Neustadt
a.d.Waldnaab durch eine erneute schriftliche Befragung der einzelnen Träger zum
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
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30.04.2009 ermittelt. Ausgehend von diesen Startwerten wurden die vorliegenden
Prognosen mit einer Reichweite bis zum 31.05.2025 erstellt.
Die aktuellen Vorhersagen des Bedarfs an ambulanten, Kurzzeit-, teilstationären und
stationären Pflegeeinrichtungen unterliegen neben den demografischen Ursachen (den
zukünftigen Zahlen der älteren Einwohner) auch den Einflüssen weiterer Faktoren:
 die familiären Lebenslagen der Senioren (d.h. die Haushaltsformen, in welchen die älteren
Einwohner leben);
 die Quantität der möglichen verwandtschaftlichen Pflegepotenziale, v.a. die Anzahl der
nichterwerbstätigen Töchter und Schwiegertöchter;
 alternative Haushaltsformen (v.a. Einrichtungen des betreuten Wohnens im Alter), die
adäquate Pflege- und Versorgungsmöglichkeiten bieten.
Neben diesen Faktoren wird auch die sich ändernde Landschaft der Pflegeversorgungen zu
veränderten Nachfragen nach Diensten und Einrichtungen für ältere und pflegebedürftige
Menschen führen. Vor allem Einrichtungen, welche der Rehabilitation und Prävention dienen,
können so z.B. zu einem Rückgang des ambulanten und stationären Pflegebedarfs führen.
Insbesondere die Entwicklung des Bedarfs an entsprechenden geriatrischen und
gerontopsychiatrischen Betreuungsmöglichkeiten, die zwar nicht zu den Pflegeeinrichtungen
zählen, den künftigen Pflegebedarf jedoch erheblich beeinflussen können, wird in Zukunft an
Bedeutung zunehmen. Zum Stichtag 30. April 2009 waren im Landkreis Neustadt
a.d.Waldnaab
3.239
der insgesamt
18.398 über 65-jährigen
pflegebedürftig.
Die
Pflegebedarfsquote bei den über 65-jährigen liegt somit im Landkreis bei ca. 17%.
(Quelle: Pflegebedarfsplan für den Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab 2009/2010)
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
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Von den 3.239 Pflegebedürftigen befanden sich 21% in stationärer Dauerpflege (d.h. in
Alten- bzw. Pflegeheimen), 35% wurden im häuslichen Umfeld durch professionelle
ambulante Dienste betreut und bei 44% wurde an die zu Hause betreuenden Personen (im
Regelfall nahe Verwandte) Pflegegeld geleistet.
Folgende Prognosen für den Pflegebereich liegen lt. Pflegebedarfsplan vor:
3.1 Einrichtungen der ambulanten Pflege:
Ausgangslage

Im
Landkreis
Neustadt
a.d.Waldnaab
betreuen
derzeit
14
ambulante
Pflegedienste insgesamt 1.036 Personen (1997: 343, 2000: 793 Personen).

Aktuell werden durch die im Landkreis ansässigen ambulanten Pflegedienste 102
Personen mit regelmäßigem Pflegebedarf in der Stadt Weiden i.d.OPf.
mitversorgt.

Derzeit werden durch die in der Stadt Weiden i.d.OPf. ansässigen ambulanten
Pflegedienste 252 Personen mit regelmäßigem Pflegebedarf mit versorgt.

Die
Auslastung
der
ambulanten
Pflegedienste
im
Landkreis
Neustadt
a.d.Waldnaab liegt aktuell bei ca. 97% (1997: 87%, 2000: 92%).

Insgesamt liegen derzeit offene ambulante Pflegepotenziale für weitere 37
Pflegebedürftige (2000: 72 Pflegebedürftige) vor.
Entwicklung:

Die Zahl der Menschen mit professionell zu versorgendem ambulantem
Pflegebedarf wird, sowohl demografisch auch als familiär bedingt, um ca. 600
ansteigen.

In den einzelnen Versorgungsräumen des Landkreises Neustadt a.d.Waldnaab
wird der ambulante Pflegebedarf in den kommenden Jahren wachsen.
Prognose:

Es wird in den kommenden Jahren eine deutliche Steigerung des Bedarfs an
ambulanten Pflegeleistungen geben.

Durch die heute schon vorhandenen Betreuungskapazitäten kann der steigende
Bedarf über wenige Jahre mit bewältigt werden.

Der zukünftig anwachsende Bedarf an ambulanten Pflegeleistungen wird die
aktuell gegebenen Kapazitätsobergrenzen langfristig in einem deutlichen Umfang
überschreiten. Dabei ist er generell durch Personalaufstockungen der bereits
bestehenden ambulanten Dienste kompensierbar. Somit besteht auch weiterhin
längerfristig kein Bedarf an zusätzlichen ambulanten Pflegediensten.
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
12
3.2 teilstationäre Einrichtungen und Einrichtungen der Kurzzeitpflege
Ausgangslage

Am 30.04.2009 wurden im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab in 8 (2000: 4)
Einrichtungen insgesamt 27 Kurzzeitpflegeplätze angeboten (2000: 9 Plätze). Von
den 27 vorhandenen Kurzzeitpflegeplätzen im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab
waren zum Erhebungszeitpunkt 11 belegt.

Tagespflege wird in 1 (2000: 1) Einrichtung in Neustadt a.d.Waldnaab mit
insgesamt
5
Tagespflegeplätzen
(2000:
5
Plätze)
angeboten.
Zum
Erhebungszeitpunkt waren 4 der vorhandenen Plätze nicht belegt. Von den
insgesamt 5 Tagespflegeplätzen wurden lediglich 1 in Anspruch genommen.

Derzeit besteht im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab in einer Einrichtung ein
Angebot an Nachtpflegeplätzen.
Entwicklung:

Die teilstationären sowie die Kurzzeitpflegeeinrichtungen stellen im Vergleich zu
den ambulanten Pflegediensten sowie zu den stationären Einrichtungen
(Altenpflegeheime
und
Altenheime
mit
Pflegeplätzen)
relativ
neuartige
Möglichkeiten der Betreuung von Pflegebedürftigen dar.
Prognose:

Die derzeit vorhandenen Plätze in den Bereichen der Tages-, Nacht und
Kurzzeitpflege decken den aktuellen Bedarf ab.

Die Deckung des künftigen Bedarfs an teilstationären und Kurzzeitpflegeplätzen
kann auch im Fall nennenswert wachsender Bedarfsquoten unter Einbeziehung
eingestreuter Kapazitäten in anderen Pflegeeinrichtungen langfristig problemlos
und ökonomisch vertretbar gelöst werden.
3.3 Stationäre Einrichtungen
Ausgangslage

Zum 30. April 2009 bestanden im gesamten Landkreis 13 Alten- und
Altenpflegeheime (2000: 10 Heime, 1997: 8 Heime). In diesen Pflegeheimen
standen insgesamt 957 Plätze zur Verfügung (2000: 741 Plätze, 1997: 581).

Von den 957 Plätzen in den Alten- und Altenpflegeheimen im Landkreis Neustadt
a.d.Waldnaab waren zum Stichtag insgesamt 813 Plätze belegt. Diese 813
Bewohner der Heime setzen sich aus 784 (2000: 670) Pflegebedürftigen und 29
(2000: 61) Rüstigen zusammen. Damit beträgt die Belegungsquote derzeit ca.
85%.
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
13

Annähernd 50% aller Heimbewohner sind älter als 85 Jahre, wobei die 85- bis 90jährigen die am häufigsten vertretene Altersgruppe darstellen.
Entwicklung:

In den kommenden Jahren wird sich der Trend der rüstigen Senioren, die in
immer geringerem Umfang in einem Alten- oder Pflegeheim leben, nach
vorliegenden Erkenntnissen weiterhin fortsetzen.

Der Bedarf an Plätzen in den Alten- und Pflegeheimen wird zum wesentlichen Teil
demografisch bedingt kontinuierlich und deutlich ansteigen.
Prognose:

Insgesamt ist der zukünftige Bedarf an stationären Altenpflegeeinrichtungen im
Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab aktuell mit den heute bereits vorhandenen
Plätzen maximal bis zum Jahr 2015 gedeckt.

Zur
langfristigen
Bedarfsdeckung
im
stationären
Bereich
sind
jedoch
Kapazitätsausweitungen erforderlich, die bis zum Jahr 2025 eine Ausweitung von
aktuell 957 auf annähernd 1.200 Plätze erfordern.

Über diese erforderlichen Erweiterungen hinaus würde die Errichtung neuer
Heime bzw. der zusätzliche Ausbau von Kapazitäten zu einer Steigerung der
offenen Plätze und der bereits überdurchschnittlich hohen Zahlen von LandkreisExternen in den Heimen im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab führen.
3.4 Gerontopsychiatrische Versorgung
Ausgangslage

In sämtlichen vorhandenen Alten- und Pflegeheimen im Landkreis Neustadt
a.d.Waldnaab
befanden
sich
am
30.04.2009
527
Bewohner
mit
gerontopsychiatrischen Symptomen. Dies sind annähernd 2 Drittel sämtlicher
Bewohner der Alten- und Pflegeheime.

6 der 11 Alten- und Pflegeheime verfügen über Möglichkeiten der Betreuung von
Bewohnern
mit
gerontopsychiatrischen
Symptomen
(wie
z.B.
adäquat
qualifiziertes Personal oder entsprechende Fachabteilungen), bei weiteren 4
Heimen ist die Schaffung derartiger Betreuungsmöglichkeiten geplant.

Der Anteil der weglaufgefährdeten Personen beträgt mit 60 von insgesamt 813
Bewohnern der Heime 7,4%.
Entwicklung:

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass im stationären Bereich eine
bedarfsadäquate gerontopsychiatrische Versorgung im Landkreis Neustadt
a.d.Waldnaab gegeben ist. Für die ambulante gerontopsychiatrische Bedarfslage
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
14
liegen zwar einige Rückmeldungen von Sozialstationen vor, die allerdings kein
flächendeckendes Bild ergeben.
Prognose:

Für die zukünftige Entwicklung des gerontopsychiatrischen Bedarfs ist auf jeden
Fall (bedingt durch die demografischen und familiären Faktoren) von steigenden
Bedarfslagen
auszugehen,
wobei
die
Versorgungslandschaft
im
gerontopsychiatrischen Bereich sich zur Zeit in einer sehr dynamischen Phase
befindet.
4. Aufgaben der Seniorenarbeit am Beispiel der Seniorenbeauftragten
Im
Landratsamt
ist
die
Stelle
einer
Beauftragten für Seniorenarbeit eingerichtet.
Die
verschiedenen
Aufgaben
und
Zuständigkeiten sind in folgenden Charts
aufgeführt:
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
15
B) Erwartungen, Ziele:
1. Zielsetzung
Das Leitbild für eine zukunftsorientierte Seniorenpolitik soll eine Grundlage bilden, um die
Akteure der Seniorenarbeit besser zu vernetzen und die regionalen Entscheidungsträger auf
die Bedeutung und Auswirkungen des demografischen Wandels im Hinblick auf die
Zukunftsfähigkeit der Region zu sensibilisieren. Dazu muss hinterfragt werden, welche
Angebote es bisher im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab gibt, die alten Menschen das
Leben erleichtern und es Ihnen ermöglichen, möglichst lange Zuhause zu wohnen. Welche
Bedürfnisse sind da? Wo gibt es im Landkreis noch Potenzial, das ausgeschöpft werden
sollte?
Erste Hilfestellung bieten die offiziellen Leitlinien der bayerischen Seniorenpolitik, die wie
folgt lauten1:

Heterogenität des Alters bedingt Differenziertheit seniorenpolitischer Lösungen

Potenziale des Alters erlauben und erfordern Stärkung der Eigeninitiative

Vorrang vor Selbstbestimmung und Selbsthilfe vermeidet Unterforderung und
Überversorgung

Qualitätsoffensive als Antwort auf verschärfte und neuartige Bedarfslagen
Basierend auf einer Bestandsaufnahme und anschließender Entwicklung von Ansatzpunkten
und
Handlungsfeldern
sind
konkrete
Umsetzungsprozesse,
Schwerpunkte,
Entwicklungschancen und Maßnahmen für die Region zu definieren. Mit dieser Konzeption
zur zukunftsorientierten Seniorenpolitik soll eine möglichst nachhaltige Sicherung der
Lebensqualität der älteren Bürger im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab gewährleistet
1
Vergl. Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, Seniorenpolitisches
Konzept, München 2006, S 25 ff.
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
16
werden - Generationen übergreifend. Ziele sind die Verbesserung der Handlungs- und
Zukunftsfähigkeit
der
Kommunen
und
die
Aktivierung
von
seniorengerechten
Entwicklungsprozessen bei kommunalen und sozialen Entscheidungsträgern. Aufgrund
regionaler und kommunaler Unterschiede im demografischen Wandel und einer älter
werdenden Gesellschaft braucht es folgende ortsspezifische Strategien auf kommunaler
Ebene:

Anpassungsstrategie: Reaktionen auf die Auswirkungen des demografischen
Wandels, z.B. der Rückbau von Infrastruktur

Präventionsstrategie: vorsorgliche Abdämpfung der Auswirkungen, z. B. Förderung
der Kinder- und Familienfreundlichkeit.
Zu berücksichtigen sind dabei z.B. folgende Aspekte:

Sicherheits- und Schutzfunktionen bei besonderen Bedarfslagen, wie etwa Krankheit,
Hilfs- oder Pflegebedürftigkeit

Förderung der Selbstbestimmung und Selbstständigkeit sowie
Selbst- und
Mitverantwortung älterer Menschen
Warum dies und warum ein spezieller Zuschnitt auf die Seniorenpolitik? Die Kommune ist
der Ort, wo sich zeigt, in wie weit die Angebote des Altenhilfe-, Gesundheits- und
Pflegesystems bedürfnis- und bedarfsgerecht bzw. wirkungsorientiert und zukunftssicher
ausgerichtet sind. Da kommunale Daseinsvorsorge auf einem Zusammenspiel der
Kommunen, der sozialen Dienstleistungsunternehmen, der öffentlichen Leistungsträger
sowie der Bürgerinnen und Bürger basiert, kann dieser Ansatz nur gelingen, wenn neben
den Kommunen auch die anderen Akteure gemeinwesenorientiert handeln. Letztendlich will
die Region damit dem Wunsch der heutigen Seniorengeneration Rechnung tragen, möglichst
lange selbstbestimmt und eigenverantwortlich in der eigenen Häuslichkeit zu leben.
Besonders zu erwähnen sei hierbei:

die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe von Senioren

die Förderung von Bildung und bürgerschaftlichem Engagement von und für Senioren

die Anpassung von Wohnen und Wohnumfeld an die Bedürfnisse von Senioren

die Verzahnung der gerontopsychiatrischen, pflegerischen und hospizlichen
Versorgungsangebote

die Entwicklung neuer Wohn- und Pflegeformen für ältere und pflegebedürftige
Menschen
In allen Altersphasen sind große Unterschiede individueller Alterungsprozesse beobachtbar.
Altersbilder sind nicht einfach positive oder negative Bewertungen älterer Menschen. Die im
Alterungsprozess auftretenden Veränderungen können in sehr unterschiedliche Richtungen
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
17
weisen, deshalb lassen sich Vorstellungen von Alter und Altern nicht auf einige wenige
Aussagen reduzieren. In der Gesellschaft sind sehr unterschiedliche Altersbilder
wahrnehmbar, teilweise eher defizitorientiert, teilweise werden die „Ressourcen“ des
höheren Lebensalters beachtet.
Die Gesellschaft steht in den nächsten Jahren aufgrund der demografischen Entwicklung vor
vielfältigen Herausforderungen. In diesem Leitbild sollen die individuellen Lebenslagen
älterer Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt werden. Die gemeinsame Ausarbeitung von
Zukunftsaufgaben für Kommunen, Landkreis und Bürgerschaft war deshalb Basis dieses
Handlungskonzepts für eine seniorenfreundliche Region.
2. Workshop
Unter Einbeziehung örtlicher Expertinnen und Experten, Vertretern der Kommunen und des
Landkreises sollten in einem 1 ½ tägigen Workshop die aktuellen empirischen Erhebungen
vorgestellt und diskutiert werden. Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren jeweils
Kreistagsmitglieder,
Bürgermeister,
Seniorenvertreter,
ehrenamtlich
engagierte,
Vertreterinnen und Vertreter der professionellen Seniorenarbeit (Einrichtungen und
ambulante Dienste, Sozialverbände), der Kirchen, engagierte Mitbürgerinnen und Mitbürger
und nicht zuletzt Vertreter des Landratsamtes. Ziel der Workshopreihe war es insbesondere,
für einzelne prioritäre Handlungsfelder Bestandsbewertungen (Ressourcen und Defizite,
Bedarfe, regionale Besonderheiten) mit anschließenden Maßnahmenvorschlägen und
Leitprojekten zu erarbeiten. Das seniorenpolitische Entwicklungskonzept soll ganzheitlich auf
die Bedürfnisse aller Älteren eingehen und sowohl die Potenziale und Ressourcen als auch
den Hilfe- und Unterstützungsbedarf berücksichtigen.
3. Erwartungen der Teilnehmer
Ganz gezielt wurden die Teilnehmer der Workshopreihe über ihre Erwartungen und
Wünsche befragt. Folgende Zielvorgaben wurden dabei genannt:
Anregungen für die Vorbereitung der Studie "Markt Parkstein 2030" für den
Bereich der Seniorenarbeit
Aufbau einer Seniorenarbeit in einer Kommune mit ca. 1.500 Einwohner: Wie
gehe ich vor? Wen binde ich ein?
Impulse für die Seniorenarbeit in der Gemeinde
Anregungen zur Umsetzung der Ziele des Workshops in den Kommunen
Handlungsempfehlungen an die Kommunalpolitik, wie die Gemeinden auf die
speziellen Bedürfnisse der Senioren reagieren können
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
18
Visionäre Entwicklungen
Umsetzbare, praktikable Lösungsansätze für die Seniorenpolitik finden
Kurz- mittelfristig umsetzbare Maßnahmen für Alltagshilfen
Bessere Versorgung der Senioren in der ländlichen Gegend
Bewusste Auseinandersetzung mit Zukunftsperspektiven
Information über Seniorenarbeit, gut verständlich wie man die Seniorenarbeit
etwas attraktiver machen kann
Anregungen für eigenes Handeln
Anregungen, was kann jeder Einzelne tun um die Lebensqualität eines älteren
Menschen zu verbessern und zu unterstützen
Mehr Lebensqualität für Senioren (Angebote für Freizeit und Hilfen im Bereich
Pflege, Wohnung, Betreuung)Versorgung / Beratung in der Fläche / vor Ort
Grundlageninfo, um alte Menschen so lange als möglich zu Hause zu versorgen
Mehr Unterstützung für ältere Menschen
Tipps für eigene Planungen innerhalb unseres Verbandes für Senioren
Informationen und Anregungen zur Seniorenpolitik in Gegenwart und Zukunft
Informationsgewinnung von themenbezogenen Erfahrungen und Erkenntnisse
Ideen für eine aktive Seniorenarbeit - Veranstaltungen
Ideen sammeln um das Leben der Senioren im Flächenlandkreis zu erleichtern
Bessere Aufklärungsarbeit (Möglichkeiten einer guten Versorgung)
Ergänzende Begleitung (Zwischenangebote)
Möglichkeiten der Erweiterung des Leistungsangebots
Erfahrungen austauschen
Erfahrungsaustausch in Themen rund um die Pflege
Kooperative Zusammenarbeit der verantwortlichen Institutionen
Informationsaustausch evtl. Netzwerke
Ansprechpartner Ausbau der Vernetzung und Informationsplattform
Aufgaben von Seniorenbeauftragten kennen lernen
Aufklärung über Zuschüsse bei Krankheit, Behinderung
Wie können wir verhindern, dass Senioren in die Sozialhilfe abdriften?
Die Bevölkerung zu sensibilisieren und auf die älteren Menschen und ihre
Belange aufmerksam machen
Ist-Stand
stärkere Vernetzung der Akteure – gemeinsame Veranstaltungen generieren
Fördermöglichkeiten für Seniorenprojekte
Fördermöglichkeiten und vor allem Förderungsmittel für "Seniorenbetreuung
Welche finanzielle Unterstützung gibt es z.B. Entgelt für
Referenten?Generationensolidarität: gemeinsames Wirken von Alt und Jung,
Kulturaustausch verschiedener Nationalitäten
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
19
Kosten, Kostenträger
Mitbestimmung der Senioren in der Kommune - Seniorenparlament
Verbindungen Familienpolitik – Seniorenpolitik
Sollten wir die Familie, so gut es geht in die Seniorenpflege mit einbinden?
Unfallschutz bei Veranstaltungen
Verbesserung der Infrastruktur, Einkaufsmöglichkeiten, Läden für Senioren
C) Umsetzung:
1. Vorgespräch und Ablaufplanung
Initiator des Workshops und dieses seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes ist der Landkreis
Neustadt a.d.Waldnaab, fachlich wurde das Regionalmanagement damit beauftragt.
In einem Vorgespräch am 15. März 2010 sind Grundlagen und Ziele der Workshop-Reihe
vereinbart worden. Folgende Teilnehmer nahmen zu dieser Besprechung teil:
Brigitte Herkert
Moderatorin
Arbeitsgruppe f. Sozialplanung
Simon Wittmann
Landrat
Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab
Bernhard Steghöfer
Regierungsdirektor
Landratsamt Neustadt a.d.Waldnaab
Margit Frauenreuther
Regionalmanagerin
Landratsamt Neustadt a.d.Waldnaab
Johanna Meier
Seniorenbeauftragte
Landratsamt Neustadt a.d.Waldnaab
Rupert Troppmann
Bürgermeister u. Vors.
Bayer. Gemeindetag
Boris Damzog
Bürgermeister u. stv. Vors.
Bayer. Gemeindetag
Hans-Joachim Grajer
Dipl.-Päd.
Diakonisches Werk Weiden-Neustadt
Bernhard Uhl
Geschäftsführer
Caritasverband Weiden-Neustadt
Franz Rath
Kreisgeschäftsführer
BRK Kreisverb. Weiden-Neustadt/WN
Grundlage dieses Vorgesprächs war die Vereinbarung einer gemeinsamen Arbeitsbasis für
die Durchführung des Workshops. Es ging darum, die bisherige und künftige Ausrichtung der
Region im Hinblick auf den demografischen Wandel und die kommunale Seniorenpolitik
(Ziele, Maßnahmen und Wirkungen) zu definieren. Bei diesem Treffen von verantwortlichen
Akteuren aus Politik, Verwaltung, Vertretern von Fachdiensten im Seniorenbereich und
Seniorenvertretungen erfolgte eine erste Situationsanalyse der aktuellen Seniorenpolitik.
Dabei verständigten sich die Teilnehmer auch über die Zusammensetzung der
einzubindenden Workshop-Teilnehmer. Für die Durchführung des Workshops, die
Dokumentation und die Ausarbeitung des Gesamtkonzeptes für eine zukunftsorientierte
Seniorenpolitik wurden grundsätzliche Indikatoren wie Maßnahmen, Ziele und Ablauf
festgelegt.
2. Workshop-Durchführung
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
20
Die Workshopreihe war Grundlage für das Konzept zur zukunftsorientierten Seniorenpolitik.
Damit wurde eine breit angelegte Sichtweise aus Praxiserfahrungen und „guten Beispielen“
zum Themenfeld zukunftsorientierte Seniorenpolitik aufgezeigt. Neue Handlungsfelder,
kreative Ideen für eine bürgerfreundliche Region und Lösungen für Problemfelder, die
aufgrund
des
demografischen
Wandels
entstehen
können
sowie
kooperative
Planungsmodelle sind Ergebnisse des Workshops.
Bild: Teilnehmer des Workshops zukunftsorientierte Seniorenpolitik
Teilnehmer:
Vorname
Nachname
Organisation, Funktion
Ursula
Benner
AWO-Kreisverband
Albert
Butscher
Wolfgang
Dütsch
Max
Fischer
Maria
Förster
Seniorenclub Eschenbach i.d. OPf.
Margit
Frauenreuther
Landratsamt Neustadt a.d.Waldnaab, - Regionalmanagerin
Margarete
Friedl
Seniorenclub der Arbeiterwohlfahrt Vohenstrauß
Elisabeth
Geuß
BRK Kreisverband Weiden und Neustadt/WN e.V.,- Leiter amb. Pflege
Isolde
Gewargis
Markt Luhe-Wildenau, - Seniorenbeauftragte -
Elisabeth
Gottscher
Mehrgenerationenhaus Grafenwöhr
Markt Parkstein
Hans-Joachim Grayer
Diakonisches Werk für den evang.-luth. Dekanatsbezirk Weiden e.V.
Burkhard
Hagemann
Familiär Betreutes Wohnen Dr. Gabriele und Burkhard Hagemann
Alfons
Heidingsfelder
Maria-Seltmann-Haus, - Seniorenbeauftragter Stadt Weiden
Brigitte
Herkert
Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung, - Moderatorin
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
21
Edeltraut
Höhne
Albert
Kick
Karl
Kraus
Markt Floß, - Seniorenbeauftragter
Dieter
Landgraf
Malteser Hilfsdienst
Barbara
Mädl
Bündnis für Familie, - Gleichstellungsbeauftragte
Johanna
Meier
Landratsamt Neustadt a.d.Waldnaab, - Seniorenbeauftragte
Andreas
Meier
Stadt Windischeschenbach, - Bürgermeister
Angelika
Meiler
BLSV Weiden-Neustadt
Franz
Rath
BRK
Kreisverband
Kreisgeschäftsführer
Margaret
Riegel
Familiär Betreutes Wohnen Dr. Gabriele und Burkhard Hagemann
Dorothee
Rösel-Hammer
Karl
Rühl
Johann
Schäfer
Markt Parkstein, - Bürgermeister
Gisela
Schmid
Stadt Pleystein, - Seniorenclub
Melita
Schwarz
Stadt Pleystein, - Seniorenclub
Sonja
Siebenhüner
Mehrgenerationenhaus Grafenwöhr
Erich
Spickenreither
Georg
Stahl
Seniorenunion
Rupert
Troppmann
Stadt Neustadt a.d.Waldnaab, - Bürgermeister, Vors. Gemeindetag
Bernhard
Uhl
Caritasverband Weiden- Neustadt e.V., - Geschäftsführer
Cornelia
Völkl
Stadt Pleystein, - Seniorenclub
Helmuth
Wächter
Stadt Grafenwöhr, - Bürgermeister
Simon
Wittmann
Landratsamt Neustadt a.d.Waldnaab, - Landrat
Cornelia
Zeis-Urban
Landratsamt Neustadt a.d.Waldnaab, - Protokollführung
Die
vorgenannten
Seniorenbeauftragte
Stadt Pleystein, - Seniorenclub
und
Neustadt/WN
e.V.,
Diakonisches Werk für den evang.-luth. Dekanatsbezirk Weiden e.V.
- Pflegewissenschaftlicher Sozialdienst
Diakonisches Werk für den evang.-luth. Dekanatsbezirk Weiden e.V.
- Diakon
Vertreterinnen
/
Weiden
und
Ansprechpartner,
Vertreter
von
von
Kommunen,
Wohlfahrtsverbänden,
z.
B.
Kirchen
die
und
Dienstleistern aus dem Bereich Seniorenarbeit waren in den Workshop eingebunden. Das
Seminar wurde im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Workshops für eine zukunftsorientierte
Seniorenpolitik in Bayern“ veranstaltet. Diese Reihe wurde von der Bertelsmann Stiftung
entwickelt und durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie
und Frauen finanziell unterstützt.
Das
Konzept
der
Workshopreihe
baute
auf
den
Grundlagen
des
bayerischen
seniorenpolitischen Gesamtkonzepts auf und stellte die Vermittlung strategischer und
konzeptioneller Fähigkeiten für eine zukunftsorientierte Seniorenpolitik in den Vordergrund.
Ziel war die Erhaltung einer möglichst hohen Lebensqualität für alle Menschen vor Ort –
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
22
-
generationenübergreifend. Dabei waren die Grundlagen der Workshopreihe auf die
bestehenden kommunalen Probleme und Bedürfnisse individuell abgestimmt.
Programm
Donnerstag, 29. April 2010
Beginn des Programms, 09:00 Uhr, Ende gegen 16:30 Uhr
Beginn
Programm
ModeratorIn/ReferentIn
09:00
Begrüßung und Vorstellung zu Anlass und Hintergründen des Workshops
Landrat
Simon
Wittmann
Brigitte Herkert
09:30
Demographischer
Wandel:
Bevölkerungsprognosen
und
deren
Margit Frauenreuther
Auswirkungen aus Sicht der Regionalentwicklung
09:45
Aktuelle Aussagen des Pflegebedarfsplanes, Seniorenarbeit aus Sicht der
Johanna Meier
Seniorenbeauftragten,
10:10
Einführung in das seniorenpolitische Gesamtkonzept
Brigitte Herkert
10:30
Situationsanalyse für den Landkreis Neustadt an der Waldnaab, Definition
Brigitte Herkert
von Handlungsfeldern bzw. Schwerpunkt-Themen.
11:00
Arbeitsgruppen
Versch. Gruppenleiter
12:00
Mittagspause
13:30
Vorstellung der Ergebnisse der Arbeitsgruppen
Brigitte
Herkert
bzw. Gruppensprecher
14:00
Arbeitsgruppen
Versch. Gruppenleiter
15:00
Kaffeepause
15:15
Vorstellung der Ergebnisse
Brigitte
Herkert
bzw. Gruppensprecher
15:45
Überblick über die Arbeitsgruppenergebnisse – Ausblick auf den zweiten
Brigitte Herkert
Workshoptag – Festlegung von Schwerpunkt-Themen
16:00
Resümee 1. Tag
Brigitte Herkert
Freitag 30. April
Beginn des Programms, 9:00 Uhr, Ende gegen 12:00 Uhr
Beginn
Programm
-
09:00
9:30
ModeratorIn/ReferentIn
Zusammenfassung der Ergebnisse des ersten Tages Überblick über
die Ziele der Workshopteilnehmer
Brigitte Herkert
-
Priorisierung der Schwerpunkte
-
Aufteilung in Arbeitsgruppen
-
Arbeitsgruppe 1: Vernetzung und Kooperation: Runder Tisch „Pflege
und Betreuung“
-
Arbeitsgruppe 2: Kleine Dienstleistungen: „Unterstützung Älterer im
Alltag“
-
Arbeitsgruppe
3:
Seniorenbeauftragter/Ansprechpartner
in
den
Kommunen
10:45
Vorstellung der Gruppenergebnisse und Diskussion
Brigitte
Herkert
und
Gruppensprecher
11:30
Ausblick und Resumee
12:00
Ende der Workshopreihe
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
Brigitte Herkert
23
Mit der Begrüßung der Workshopteilnehmer machte Landrat Simon Wittmann bereits
deutlich, dass diese Workshopreihe für den Landkreis eine einmalige Chance ist, mit
externer Begleitung die Seniorenpolitik der künftigen Jahre demografiesensibel zu gestalten
und die Chancen einer alternden Gesellschaft zu nutzen. Wie Landrat Simon Wittmann
anführte, ist die Einbindung möglichst vieler Akteure und Entscheidungsträger eine
entscheidende Voraussetzung für den erfolgreichen Verlauf. Die Aktualität des Themas
belegten letztendlich die rege Beteiligung und der repräsentative Querschnitt der
Workshopteilnehmer aus allen relevanten Bereichen der Seniorenpolitik.
Ergänzend wies Landrat Wittmann darauf hin, dass der demografische Wandel eines der
Handlungsfelder im Regionalmanagement des Landkreises ist. Obwohl in erster Linie die
Kommunen zuständig sind, wenn es um ein seniorengerechtes Lebensumfeld geht, möchte
der Landkreises Neustadt a.d.Waldnaab beratend und unterstützend tätig werden und mit
dem Regionalmanagement eine Koordinierungsstelle anbieten, um gemeinsam mit den
Kommunen und Sozialverbänden im Rahmen einer Workshopreihe künftige und vor allem
umsetzbare Handlungsansätze zu erarbeiten. Eine abgestimmte demografische Entwicklung
ist gerade in einem Flächenlandkreis wie Neustadt a.d.Waldnaab meist nur durch
interkommunale Kooperationsmodelle möglich.
Landrat Simon Wittmann stellte fest, dass das eigentliche Problem des demografischen
Wandels nicht das „Weniger-Werden“ ist. Im Landkreis leben derzeit rd. 98.500 Einwohner,
im Vergleich dazu betrug die Bevölkerungszahl 1996 bei seinem Amtsantritt 92.000
Einwohner. Schwankungen in den Bevölkerungszahlen sind daher schon immer
festzustellen. Bestes Beispiel hierfür sei die Bevölkerungsentwicklung nach dem Fall der
Mauer derartige Entwicklungen seien nicht vorhersehbar bzw. planbar. Eine der
wesentlichen Herausforderungen des demografischen Wandels und einer immer älter
werdenden
Gesellschaft
wird
vielmehr
die
flächendeckende
Sicherstellung
der
Nahversorgung sein. In Zeiten, in denen sich Post- und Bankdienstleistungen oder ärztliche
Versorgungsleistungen
aus
dem
ländlichen
Raum
zurückziehen,
sind
neue
Versorgungsstrukturen zu schaffen. Ein konkretes Beispiel nannte Landrat Wittmann: So
sollte man z.B. über den Vorschlag nachdenken, Gemeindeverwaltungen aktiver in die
Nahversorgung einzubeziehen, indem z.B. einfache Post- oder Bankdienstleistungen hier
erbracht werden.
Frau Herkert informierte die Workshopteilnehmer über das „warum und weshalb“ dieser
Veranstaltung. Die Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung war bei dieser
Veranstaltungsreihe ein bayerischer Kooperationspartner der Bertelsmann-Stiftung. Ziel der
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
24
Workshopreihe war letztendlich die Sicherung der Lebensqualität von Senioren. Der
steigende Anteil älterer Menschen stellt die Landkreise und Kommunen vor neue Probleme.
Mit der Workshopreihe sollten Landkreise, kreisfreie Städte und Kommunen dabei unterstützt
werden, eine zukunftsorientierte Seniorenpolitik zu entwickeln, um langfristig die
Lebensqualität aller Bürger zu sichern. Zielgruppe der Workshops waren kommunale
Entscheider aus Politik und Verwaltung sowie weitere gesellschaftliche Akteure der
kommunalen
Seniorenpolitik.
Der
Workshop
soll
dazu
beitragen,
die
generationenübergreifende Erhaltung einer möglichst hohen Lebensqualität für alle
Bürgerinnen und Bürger der Region zu sichern. Im Vordergrund standen die Vermittlung
strategischer und konzeptioneller Fähigkeiten für eine zukunftsorientierte Seniorenpolitik
sowie die Erarbeitung dieses ersten Maßnahmenplans.
Frau Herkert schilderte die Grundlagen des Workshops:
 Auseinandersetzung mit dem Begriff "demografischer Wandel"
 Analyse der Auswirkungen des demografischen Wandels auf die kommunale
Infrastruktur und die einzelnen Handlungsfelder
 Analyse, welche Herausforderungen für Landkreis und Kommunen bestehen
 Konkretisierung
von
strategischem
Handeln
für
eine
zukunftsorientierte
Seniorenpolitik.
Die Workshopreihe bildete eine gemeinsame Basis für die Weiterentwicklung der Region, hin
zu einer strukturierten kommunalen Seniorenpolitik im Sinne des seniorenpolitischen
Gesamtkonzeptes. Mit den folgenden Folien wurden die Workshopteilnehmer für das Thema
sensibilisiert:
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
25
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
26
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
27
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
28
2.1 Handlungsfelder
Für die Erarbeitung eines seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes wurden elf Handlungsfelder
identifiziert, um die Lebensbedingungen der Älteren zu erfassen. (vgl. Kommunale
Seniorenpolitik; Hrsg. Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie
und Frauen) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewerteten die Relevanz der vorgestellten
Handlungsfelder. Aufgrund der bestehenden Palliativeinrichtung in Neustadt a.d.Waldnaab
bewerten die Workshopteilnehmer dieses Handlungsfeld für nicht relevant und nehmen von
einer Bewertung Abstand. Nachfolgend werden die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen
vorgestellt:
Die Bewertung der Handlungsfelder ergab folgende Fachthemen für die Arbeitsgruppen:
Wohnen zu Hause
20 P
Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung
15 P
Betreuung und Pflege
14 P
Unterstützung pflegender Angehöriger
11 P
Präventive Angebote
10 P
Bürgerschaftliches Engagement
8P
Beratung, Information, Öffentlichkeitsarbeit
8P
Gesellschaftliche Teilhabe
5P
Steuerung, Kooperation, Koordination und Vernetzung
4P
Angebote für besondere Zielgruppen
1P
Für die thematische Ausarbeitung der ausgewählten Handlungsfelder wurden sechs
Arbeitsgruppenthemen gebildet, die in jeweils 60-minütigen Arbeitsgesprächen die jeweiligen
Stärken bzw. Defizite und entsprechende Maßnahmenempfehlungen erarbeiteten. Die
Teilnehmer verständigten sich weiterhin darauf, die Handlungsfelder „Bürgerschaftliches
Engagement“ und „Beratung, Information und Öffentlichkeitsarbeit“ zu verknüpfen. Einerseits
sind die zu erwartenden Handlungsempfehlungen zu diesen Themen querschnittsorientiert,
andererseits wird die punktgleiche Bewertung damit auch berücksichtigt.
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
29
2.1.1 Handlungsfeld Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung:
Den Bedürfnissen einer älter werdenden Bevölkerung gilt es stärker Rechnung zu tragen. So
kann durch Verkehrsplanung und Bauleitplanung Einfluss darauf genommen werden, Älteren
das Wohnen zu Hause zu ermöglichen, deren eigenständige Versorgung sicherzustellen und
die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu gewährleisten. Grundsätzlich sollte auf ein
Umdenken in der Ortsplanung unter dem Aspekt der Stärkung der Ortskerne für das Wohnen
und der die Versorgung von Bürgerinnen und Bürgern hingewiesen werden. Die Orts- und
Entwicklungsplanung befasst sich mit der derzeitigen Situation vor dem Hintergrund
folgender Faktoren:

seniorengerechtes Lebensumfeld

Barrierefreier / -armer öffentlicher Raum

Kleinteilige Versorgungsinfrastruktur (Einkaufen, Post, Bank)

Ärztliche Versorgung

ÖPNV

Mobilität (Ampelschaltung, Bordsteinabsenkung, Fahrradwege)
Stärken:
Schwächen: wo gibt es Bedarfe –
Wo gibt es Ressourcen - was läuft gut?
quantitativ und qualitativ?
 in größeren Orten besteht eine
gesicherte Versorgungsstruktur
 Soziale Stadt, z.B. in Grafenwöhr 
Netzwerk/Kontaktstelle
 Zusatzbus für Einkaufsfahrten außerhalb
der Stoßzeiten, z.B. Parkstein
 Teilweise Verlust der Grundversorgung –
vor allem in ländlichen Gebieten
 Integration / Isolierung von z. B.
Aussiedlern  Gefahr der Vereinsamung
 Fehlendes „Wohlfühlklima“ in Kommunen
 Fehlende Kenntnis bzw. Info  Bedarfe,
 Der Markt regelt bereits vieles
Sichtweisen der älteren Generation im
 „Freiwillige Leistungen“: Würdigung,
Hinsicht auf die Ortsentwicklung
Unterstützung für bürgerschaftliches
Engagement
 Hohe Bereitschaft für ehrenamtliche
Tätigkeiten – aktive Seniorenclubs
 Keine konfessionelle Trennung vor Ort
 Sicherstellung der
Versorgungsstrukturen in der InnenstadtEntwicklung
 „Aussterben“ kleiner Orte durch Rückzug
von Post, Bank, Arzt und LEH
 Fehlende Struktur für seniorengerechte
Hilfsangebote (Winterdienst, Haushalt,
Garten, etc.)
 durch Wegzug der Angehörigen Angst
vor Vereinsamung
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
30
Leitziel/Leitgedanke:

Bindung der Senioren an den Wohnort durch entsprechende Serviceangebote

Ziel: Alt werden zu Hause ermöglichen
Handlungsempfehlungen:

Herausforderung „Gemeinschafts-Gedanke“ – offen sein für die Umgebung

Ausbau der Nachbarschaftshilfe, z.B. durch Alt hilft Jung/Jung hilft Alt

Finanzierbarkeit / Modelle (Aufbau einer Beratungsstruktur zur Projektförderung)

„einfache Angebote“ schaffen: Ruhebank mit geeigneter Sitzhöhe, öffentliches WC im
Ortskern bzw. in Kirchennähe, Bordsteinabsenkung im Ortsbereich erleichtern
Straßenquerung für Gehbehinderte

Budget in kommunalen Haushalten für Seniorenarbeit bereitstellen

Bestandserfassung - „Zufriedenheitsanalyse“ für Senioren in den Kommunen

Umdenken „letzter Ruheplatz“, Erweiterung der Urnengräber bzw. Gräberpflege

Anpassung
der
Verkehrsinfrastruktur:
Barrierefreiheit
bzw.
innerörtliche
Verkehrsberuhigung

Überland Verkaufswagen zum Ausgleich von Infrastrukturdefizite im LEH

Sicherstellen einer Kontinuität der bestehenden Angebote
Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung - Kurzzusammenfassung:
In der Abschlussbewertung wurde mit dem Begriff des Aussterbens kleiner Orte das
Problem der Nahversorgung herausgehoben. Das „Sterben“ von Inhaber geführten
Läden und die gleichzeitige Ansiedlung von Einzelhandelsmärkten im Ortsrandbereich
sowie der Verlust von Versorgungseinrichtungen wie Bank, Post oder Apotheke ist ein
Entwicklungsprozess, der im gesamten ländlichen Raum stattfindet. Um zu den
Einkaufsmöglichkeiten zu gelangen, müssen ältere Mitbürger deshalb häufig große
Distanzen überwinden und benötigen dazu nicht selten die Hilfe von Dritten, so dass der
Ausbau der Nachbarschaftshilfe empfohlen wird. Zugleich gilt es, die Nahversorgung mit
Gütern des täglichen Bedarfs in kleineren Orten zu sichern und die Lebensqualität zu
stärken,
z.B.
durch
Hol- und
Bringdienste,
organisierte
Einkaufsfahrten
über
Verkaufsmobile bis hin zum Aufbau von Dorfläden.
Nicht außer Acht gelassen werden darf die barrierefreie Erschließung von Ortskernen,
insbesondere auch an Haltestellen, sowie die seniorengerechte Einrichtung mit
Ruhebänken, Rastmöglichkeiten sowie öffentlich zugänglichen WC-Anlagen.
Um in den einzelnen Kommunen festzustellen, inwieweit Handlungsbedarf besteht, wird
empfohlen, eine „Zufriedenheitsanalyse“ für Senioren durchzuführen. In einem
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
31
Fragebogen, der im Aufbau wie z.B. Schriftgröße und Fragestellung auf die Zielgruppe
der Senioren zugeschnitten sein sollte, können die Kommunen einen ersten Überblick
eines
seniorenfreundlichen
Klimas
erhalten
und
zudem
konkrete
Handlungsempfehlungen erhalten.
2.1.2 Handlungsfeld Sicherstellung von Pflege und Betreuung:
Betreuung und Pflege sind zentrale Bereiche, wenn es um die Versorgung älterer Mitbürger
geht. Basierend auf der Zahl der Pflegebedürftigen erfolgt die Pflegebedarfsplanung. Der
Landkreis Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab ist in 3 Versorgungsräume unterteilt:
Versorgungsraum Eschenbach, Versorgungsraum Mitte und Versorgungsraum Vohenstrauß.
Zum Stichtag 30.04.2009 gibt es im Landkreis 14 ambulante Pflegedienste, die lt.
Pflegebedarfsplan 1.036 Personen betreuen. Die Auslastung liegt bei etwa 97%. Die
ambulanten Pflegedienste beschäftigten zum Stichtag 30.04.2009 insgesamt 298 Mitarbeiter,
was rein rechnerisch 190 Vollzeitbeschäftigten entspricht.
Die ausreichende und angemessene Versorgung mit ambulanten Diensten bildet die
Grundlage, um den älteren Mitbürgern einen möglichst langen Verbleib in der eigenen
Wohnung
zu
gewährleisten.
Tages-
und
Kurzzeitpflege
bieten
zudem
Entlastungsmöglichkeiten vor allem für die Angehörigen pflegebedürftiger Menschen.
Gerade für allein lebende Mitbürger ist die Hilfe von ambulanten Diensten von ganz
wesentlicher Bedeutung.
Zum Stichtag 30.04.2009 werden im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab in 8 (2000: 4)
Einrichtungen insgesamt 27 Kurzzeitpflegeplätze angeboten (2000: 9 Plätze). In 1
Einrichtung der Tagespflege werden 5 Tagespflegeplätze angeboten und in 13 Alten- und
Altenpflegeheime sind 957 Plätze verfügbar, davon waren 813 Plätze belegt. Neben der
Ausstattung mit Pflegeplätzen sind es vor allem 2 Faktoren, die bei der Entscheidung für
eine Pflege und Betreuung zu Hause eine Rolle spielen: Wohnsituation und Verfügbarkeit
von Angehörigen, die Aufgaben von Versorgung, Pflege und Betreuung übernehmen
können.
Das Themenfeld Betreuung und Pflege beinhaltet folgende Aspekte:

Traditionelle und neue Betreuungs- und Pflegeangebote von ambulant bis stationär

Neue Betreuungskonzepte (z.B. betreutes Wohnen zu Hause)

Sicherstellung einer wohnortnahen bedarfsgerechten Versorgungsstruktur

Ärztliche Versorgung

Überleitungspflege, Reha
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
32

Haushaltsnahe
Dienstleistungen,
hauswirtschaftliche
Versorgung
(z.B.
Essensversorgung)

Pflegemix: Profis, Angehörige, Ehrenamtliche

Angebote für spezielle Zielgruppen

Umstrukturierung , Flexibilisierung bestehender Angebote, insbesondere in Heimen
Stärken:
Schwächen: wo gibt es Bedarfe –
Wo gibt es Ressourcen - was läuft gut?
quantitativ und qualitativ?
 Großes Angebot
 Versorgung von Intensivpatienten im
 Positiv - Zusammenarbeit der Verbände
 Kein Überangebot an stationären Plätzen
ambulanten Bereich
 Ausfall der Patienten ambulanten
 Betreuungsnachmittage für an Demenz
erkrankte
 Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst
System (aus Kostengründen)
 Aufklärungsarbeit über (Kunden)Rechte
 Pflegeberatung, Umsetzung des
 Unterstützung im Alltag z.B. Malteser
Konzepts
 Trägerneutrale Beratung
 Konkurrenzdenken reduzieren
 Pflegemangel beseitigen / entgegnen
 Bekanntheit der Angebote schaffen
 Bezahlbare Hilfe für „arme Ältere“
 Keine Tagespflege im westlichen
Landkreis
 Angebote sind (teilweise) nur lokal
vorhanden
Leitziel/Leitgedanke:

Mehr Kommunikation (der Akteure in der „Seniorenarbeit“) untereinander – z.B.
Pflegedienste und Pflegeheime
Handlungsempfehlungen:
 Qualität von Intensivbetreuungen verbessern
 Private Träger in die Unterstützungssysteme mit einbeziehen
 Öffentlichkeitsarbeit durchführen, Image verbessern
 Ausbildungen in der Pflege attraktiver machen
 stärkere Berücksichtigung regionaler Strukturen
 Austausch und Information (auch untereinander) verbessern – „Wer macht was?“
Betreuung und Pflege - Kurzzusammenfassung:
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
33
Die Qualität der Arbeit von Pflegediensten hängt zu einem großen Teil davon ab, qualifizierte
Mitarbeiter
zu
beschäftigen.
Für
die
Rekrutierung
von
Fachkräften
und
die
Ausbildungsangebote im Pflegedienst ist ein positives Image der Pflegedienstleistung
wichtig. Die Angebote von Fortbildungsmöglichkeiten und Zusatzausbildungen wie z.B. in der
Intensivmedizin sind für eine qualitative Pflege unerlässlich. Einstimmiger Tenor der
Arbeitsgruppe Pflege und Betreuung ist der Wunsch nach Transparenz in den Pflege- und
Betreuungsangeboten und damit verbunden einer intensiven Vernetzung der Pflegedienste.
Von
wesentlicher
Bedeutung
wird
in
der
Abschlussbewertung
der
Bereich
Informationsaustausch und Beratung gesehen. Eine bessere Vernetzung zwischen
ambulantem und stationären Bereich, vor allem aber unter den Anbietern von ambulanten
Diensten wird gefordert. Dies könnte durch anlassbezogene oder thematische Treffen evt.
auch regelmäßig ein- bis zweimal pro Jahr geregelt werden. Der Informationsaustausch der
Pflegedienstleister
untereinander
gewährleistet
einerseits
den
Abbau
von
Konkurrenzdenken, andererseits werden die verschiedenen Angebote transparenter,
unterstützen die Aufklärungsarbeit der Pflegedienste und führen damit zu einer
Imagesteigerung. Eine entsprechende Imagekampagne im Landkreis könnte als positiven
Nebeneffekt den Mangel an Pflegepersonal beheben.
2.1.3 Kombination der Handlungsfelder:
Beratung, Information und Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerschaftliches Engagement
Gerade für alleinstehende Senioren ist die Teilhabe an kommunikativen Angeboten (z.B.
Seniorentreffs, Seniorenausflüge), an gesundheitsorientierten Angeboten oder auch
Bildungsangeboten von Bedeutung. Soziale Kontakte, wie in Seniorenclubs oder
Seniorenkreisen sichern die gesellschaftliche Teilhabe der älteren Mitbürger. Die
umfangreiche Angebotspalette beinhaltet z.B. Kurse in Volkshochschulen, Aktivitäten in
Mehrgenerationenhäusern, kirchliche Veranstaltungen oder aktive Nachbarschaftshilfen.
Ehrenamtliches Engagement von und für ältere Mitbürger gewinnt an Bedeutung. Wer sich
ehrenamtlich in das gesellschaftliche Miteinander einbringt, leistet einen bedeutenden
Beitrag zur Schaffung und Aufrechterhaltung von sozialen Angeboten. Wenn sich ältere
Mitbürger hier einbringen, kann dieses Engagement auch ein deutlicher Gewinn für die
eigene Lebensqualität sein. Einsatzbereiche für ehrenamtliches Engagement ist z.B. möglich
in Sportvereinen, VdK, Selbsthilfegruppen, Arbeit mit Kindern (Schulweghelfer) oder in
unterschiedlichen Ausrichtungen in örtlichen Vereinen (Freizeit, Musik, Geselligkeit, Kultur
usw.). Zur Vermittlung ehrenamtlicher Tätigkeiten ist im Landratsamt Neustadt a.d.Waldnaab
eine Anlaufstelle eingerichtet. An diese Anlaufstelle kann man sich wenden, um sein
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
34
Engagement anzubieten, aber auch, um Dienste und Unterstützung von Ehrenamtlichen in
Anspruch zu nehmen.
Das bürgerschaftliche Engagement wird sich auch an die veränderten gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen anpassen. Wenn es um die direkten Belange der älteren Mitbürger
geht (Beratung pflegender Angehöriger, kommunikatives und soziales Miteinander usw.) ist
eine Steigerung der Ehrenamtstätigkeit zu erwarten. Aufgrund der Zunahme der Älteren
selbst ist davon auszugehen, dass die jüngeren Senioren künftig oftmals die Unterstützung
für die noch ältere Generation übernehmen werden.
Stichpunkte
für
das
Handlungsfeld
Beratung
und
Öffentlichkeitsarbeit
bzw.
bürgerschaftliches Engagement sind:

Ansprechpartner für ältere Bürgerinnen/Bürger oder Angehörige zum Thema „älter
werden“

Welches sind die wichtigsten Informationsquellen (Personen, Institutionen, Broschüren)

Wie ist die Zugänglichkeit von Informationen geregelt?

Unterstützung bei Suche nach Pflegeplätzen oder ambulanter Pflegedienst

Welche Anbieter beraten zu sozialen Fragen oder leisten Fachberatung?

Gibt es Beratungsangebote für ältere, die nicht mehr mobil sind?

Wer bietet Unterstützung im Einzelfall?

Information

Fortbildung

Vernetzung (z.B. Ehrenamtsbörse)

Anerkennungskultur

Engagementfelder
Stärken:
Schwächen: wo gibt es Bedarfe –
Wo gibt es Ressourcen - was läuft gut?
quantitativ und qualitativ?
 Seniorennachmittage, Ausflugsfahrten
 Essen auf Rädern
 Seniorenstammtisch, Seniorenfasching
 Gezielte Information über
Seniorenveranstaltungen
 Bessere Vernetzung, Koordinierung der
 Pflegedienste
Angebote (Seniorenbeauftragte ->
 Medien für Seniorenthemen offen
Ansprechpartner)
 Internet, Fotodokumentation
 Infomaterialien durch Kommunen bezüglich
 Beratung der Pflegekassen /-dienste
Organisation von Fahrten, Veranstaltungen
 Seniorenarbeit in den Rathäusern
usw., Seniorengerechtigkeit
 Bereitschaft der Kommunen zur
Information (Unterstützung)
 Ortsbezogen aktive Seniorenarbeit
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
 Persönliche Ansprache der Senioren
 Seniorenstammtisch (männlich)
 Handy/Internet (Schulungen ...)
35
 Sportangebote für Senioren
 Neutrale Beratung
 Aktiver Frauenbund
 Direkter Ansprache von Senioren
 Ansprechpartner auf Vereinsebene sind
 „kleine Dienste“ als spezielles Hilfsangebot
bekannt
(z.B. Einkaufen, Gespräche, Haushalt)
 Landkreis richtet Koordinationsstelle für
 Bessere Information zu bestehenden
bürgerschaftliches Engagement ein
Angeboten
 Transparenz der Angebote – Infobörse fehlt
Gemeinsames Leitziel/Leitgedanke:
 Örtliche
und
überörtliche
Plattform(en)
für
Vernetzung,
Koordination,
Erfahrungsaustausch und Ideenbörse schaffen
Gemeinsame Handlungsempfehlungen:
 In örtlichen Wochenzeitungen regelmäßig Berichte platzieren
 Ansprechpartner/Motivator für Seniorenarbeit, der auf Seniorengruppen zugeht
 Gruppenaktivitäten, z.B. Singkreis, Handarbeitsgruppen, gemeinsame Spieletage für
Senioren und Jugendliche, Lesungen, Erzählcafés, Gymnastik und Bewegungsspiele
 Beratung, Weiterbildung, Aufklärung: Vortrag von Polizei zu Sicherheitsaspekten,
Kurse zur Nutzung von Handy und Internet
 Besuchsdienste, z.B. bei alleinstehenden Senioren
 Ausflugsfahrten
 Börse über seniorenspezifische Angebote
 Informationen zu Unterstützungsangeboten für Senioren
Information,
Öffentlichkeitsarbeit
und
bürgerschaftliches
Engagement
-
Kurzzusammenfassung:
Vereinzelt gibt es im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab bereits ein großes Spektrum an
Angeboten zur Freizeitgestaltung und Begegnung. Da die Anzahl der Betagten anwachsen
wird, sind diese Angebote zu stabilisieren und auszubauen. Anhand eines Konzeptes bzw.
einer Ideenwerkstatt könnten zentrale Anlaufstellen geschaffen werden um neue Angebote
zu erarbeiten und bestehende Angebote transparenter zu machen. Dazu bedarf es eines
Kümmerers, der jetzige und künftige Angebote auf kommunaler Ebene zusammenstellt, um
Interessenten über die zur Verfügung stehenden Angebote zu informieren. Der Landkreis
könnte die Bündelungsfunktion übernehmen und in einer Art „Angebotsbörse für Senioren“
Ideenvermittler und Berater zugleich sein. Die Seniorenbeauftragte im Landratsamt könnte
diese Informationsplattform einrichten und betreuen. Kleine Gemeinden können vom Ausbau
der Zusammenarbeit profitieren, indem z.B. gemeinsame Veranstaltungen für Senioren
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
36
durchgeführt werden. Diese Kooperation gewährleistet die Vielfalt und gute Auslastung der
Angebote.
Die Anzahl allein lebender Mitbürgerinnen und Mitbürger steigt an. Durch Einschränkung der
Mobilität oder Bewegungsfähigkeit droht die Isolation. Daher ist es wichtig, Alleinstehende
aktiv die Seniorenarbeit einzubinden. Ein fester Ansprechpartner, der als Bindeglied
zwischen
Senioren,
örtlichen
Vereinen
oder
Verbänden
und
der
Stadt-
bzw.
Gemeindeverwaltung fungiert, kann wertvolle Dienste leisten. Ob diese Funktion in Form
eines Seniorenbeauftragten extern an einen zu bestimmenden Bürger oder als Aufgabe
innerhalb der Gemeindeverwaltung vergeben wird, bleibt freigestellt. Wichtig ist die Präsenz
und Erreichbarkeit sowie entsprechende Flexibilität während des Tages.
2.1.4 Handlungsfeld Wohnen zu Hause:
Dieses Handlungsfeld befasst sich mit dem Wohnumfeld der älteren Mitbürger im Landkreis
Neustadt
a.d.Waldnaab.
Um
eine
dem
Umständen
angepasste
Wohnsituation
sicherzustellen braucht es Unterstützungsmöglichkeiten, die das „Zu-Hause-wohnen-bleiben“
sichern oder alternative Wohnangebote für Senioren. Aktuelle Befragungen ergeben, dass
spezielle Wohnangebote nur von wenigen gewünscht sind, eine deutliche Mehrheit an den
bestehenden Wohnformen festhalten möchte und so lange als möglich zu Hause bleiben
möchten.
Dem gegenüber steht die Erkenntnis, dass ältere Mitbürger mit zunehmendem Alter auf
praktische Unterstützung angewiesen sein werden. Insbesondere bei körperlichen
Einschränkungen kann es von der Gestaltung der Wohnung bzw. der Wohnumgebung
abhängen, ob ein Verbleib zu Hause möglich ist (z.B. ungenügende Gestaltung des
Badezimmers, Stufen zur oder Schwellen in der Wohnung. Hilfreich für den Verbleib in der
eigenen Wohnung sind die Wohnberatung und die Anpassung der Wohnung bzw. des
Hauses an die sich verändernden Bedürfnisse.
Das Problem des barrierefreien Zugangs zu Häusern und Wohnungen kann bereits im
Vorfeld gelöst werden, wenn Bauherren bei Neubauten oder Modernisierungen diesen Punkt
beachten. Ein barrierefreier Zugang ermöglicht nicht nur den Verbleib von Älteren im eigenen
Heim sondern verbessert auch die Wohnqualität von Familien, etwa beim Zugang zu Haus
oder Wohnung. Auch für Kleinkinder wird die Unfallgefahr gemindert, wenn Badezimmer-,
Terrassen- oder Balkonzugänge ohne störende Stufen vorhanden sind. Viele Tätigkeiten im
Haushalt fallen mit zunehmendem Alter schwer oder können gar nicht mehr ausgeführt
werden. Um in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben ist eine helfende Hand
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
37
unverzichtbar
und
eine
hauswirtschaftliche
Versorgung,
ggf.
in
Kombination
mit
Pflegeleistungen zu überdenken.
Stichpunkte zu diesem Themenfeld sind:

Wohnberatung und angepasste Wohnverhältnisse

Barrierefreies Bauen

Alternative Wohnformen, selbstorganisierte gemeinschaftliche Wohnformen

Betreutes Wohnen, betreutes Wohnen zu Hause

Haushaltsnahe Dienstleistungen (hauswirtschaftliche Versorgung)

Hilfe im Alltag

Transparenz bestehenden Angebote

Soziale Kontaktpflege
Stärken:
Schwächen: wo gibt es Bedarfe –
Wo gibt es Ressourcen - was läuft gut?
quantitativ und qualitativ?
 Mehrgenerationenwohnen
 Alleinstehende versorgen
 Pflegeangebote
 „kleine“ Dienste
 Grundsicherung, Pflegeversicherung
 Besuchsdienste
 Betreutes Wohnen
 Unterstützung pflegender Angehöriger
 Nachbarschaftshilfe
 „Wir-Gefühl“ ist verloren gegangen
 Ambulante Palliativarbeit
 Medizinische Versorgung
 Fachärzte v.a. im gerontopsychiatrischen
Bereich
Gemeinsames Leitziel/Leitgedanke:
 Mehr Zeit füreinander haben
 Wohnen zu Hause kann auch einen Umzug beinhalten
Gemeinsame Handlungsempfehlungen:
 „Telefonketten“
 Verbesserung der Kommunikation
 Soziales Jahr für alle
 Beratung, Wohnungsanpassung intensivieren
 Architekten sollen barrierefreies planen – Weiterbildung der Architekten
 Kleinere Wohnprojekte realisieren
 Ortskerne durch neue Projekte wiederbeleben
 Mehrgenerationenwohnprojekte
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
38
 Projekte fördern die Jung und Alt zu gute kommen
 Mentalität – statt nur ans „vererben“ denken - sich um sich selbst kümmern
 Familie stärken
Wohnen zu Hause - Kurzzusammenfassung:
Die Arbeitsgruppe verständigte sich darauf, dass die individuelle Wohnsituation im
vorwiegend
ländlich
Besonderheit
ist.
geprägten
Verschiedene
Landkreis
Neustadt
Wohnsituationen
a.d.Waldnaab
erfordern
deshalb
eine
regionale
verschiedene
Anpassungen des Wohnumfeldes (Mietwohnung - Eigenheim, Stadt – Dorf)
Zu Hause wohnen zu bleiben, in der angestammten Umgebung, im gewohnten Wohnumfeld,
- auch im Falle von Hilfe- oder Pflegebedürftigkeit - ist der Wunsch der meisten Älteren. Um
eine selbstbestimmte Lebensführung sicherzustellen, bedarf es daher der Unterstützung
vieler. Sicherheit in der häuslichen Umgebung bieten auch Hausnotrufsysteme. Ältere
Mitbürger können im Bedarfsfall mit einer Leitstelle Kontakt aufnehmen. Je nach persönlicher
Lebenssituation
können
dann
Personen
des
Vertrauens
informiert
werden
oder
Rettungsdienst bzw. Notarzt verständigt werden.
Die Anpassung der Wohnung und die Beratung sollte frühzeitig und umfassend erfolgen und
nicht erst dann, wenn aufgrund einer körperlichen Einschränkung eine Anpassung der
häuslichen Umgebung erforderlich ist. Eine ausführliche Beratung und Aufklärung sollte
daher nicht nur in Seniorenclubs erfolgen. Vor allem Architekten und Bauherren sollten
bereits bei Bau- oder Sanierungsplanungen verstärkt Wert auf barrierefreie Wohnformen
legen.
Die Arbeitsgruppe betonte auch, dass insbesondere bei der Nachfrage nach geeigneten
Angeboten für das Wohnen im Alter auch neue Wohnmodelle zu überdenken sind. Beispiele
hierfür sind z.B. das Modell des Mehrgenerationenwohnens, in dem altersgemischte
Wohngemeinschaften leben. Der Schwerpunkt liegt auf dem Zusammenleben verschiedener
Generationen in einem Gebäudekomplex. Aus dem bewussten Miteinander verschiedener
Generationen kann dadurch gegenseitige Hilfestellung und Betreuung erwachsen.
Hilfsbedürftige Ältere können mit Unterstützung der Mitbewohner länger in ihrer Wohnung
bleiben, Jüngere (zum Beispiel Alleinerziehende mit Kindern) erfahren Entlastung durch
Ältere, die geistig und körperlich noch vital sind. Eine weitere Möglichkeit des Wohnens im
Alter ist das gemeinschaftliche Wohnen von überwiegend Älteren, die bereit sind, sich
gegenseitig zu unterstützen (Alt hilft Alt), ob in Form einer Senioren-WG oder von getrennten
Wohnungen, muss individuell entschieden werden. Ein Teil des gesellschaftlichen Lebens
könnte in einem Mehrgenerationenhaus, das als Treffpunkt für alle Generationen genutzt
wird, stattfinden. Die Realisierung vorgenannter Maßnahmen könnte im Zuge von
Leerstandsumnutzungen
im
innerörtlichen
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
Bereich
überdacht
werden.
In
einem
39
Mehrgenerationenhaus wird auf die Bedürfnisse aller Generationen eingegangen, wodurch
zugleich die Familie gestärkt wird (z.B. gemeinschaftliches Essen oder Feiern für Senioren,
Kinderbetreuung, Musik- und Bastelarbeiten, Spieleangebote usw.)
Besonders herausstellen möchte die Arbeitsgruppe, dass die Wahl zu selbstständigem
Wohnen, betreutem Wohnen, betreutem Wohnen zu Hause oder dem Wohnen in
Wohngemeinschaften letztendlich eine Entscheidung des Betroffenen selbst ist, der seine
Wohn- und Lebensmöglichkeiten weitgehend selbst bestimmen will und soll.
2.1.5 Handlungsfeld Unterstützung pflegender Angehöriger:
Pflegende Angehörige sind häufig die tragende Säule in der häuslichen Pflege. Die Pflege
kann zu großen Belastungen führen. Dies vor allem dann, wenn die Pflegenden auf sich
allein gestellt sind oder die Unterstützung über Monate und Jahre hinaus dauert. Der Anstieg
der Hochbetagten in den nächsten 20 Jahren wird voraussichtlich dazu führen, dass
gleichzeitig zwei Generationen zunehmen. Dies kann bedeuten, dass in Zukunft immer mehr
60-jährige die Pflege ihrer hochbetagten Eltern übernehmen müssen.
Eine wettbewerbsneutrale Beratung, Informationen und Öffentlichkeitsarbeit sind wichtig, um
den Betroffenen (zu Pflegenden und Pflegenden Angehörige) geeignete Angebote
aufzuzeigen. Um den Informationsfluss zu verbessern, sollten in Rathäusern, Apotheken
oder bei Ärzten entsprechende Infobroschüren bereitliegen. Teilweise gibt es auch in
Landratsämtern gedruckte und im Internet veröffentlichte Informationen
Für die nötige
Sicherheit im Umgang mit den zu Pflegenden müssen Hilfestellungen durch entsprechende
Schulungen angeboten werden.
Vor der Fragestellung, wo sich ein teilräumlicher Blick auf das Themenfeld lohnt, sind
folgende Überlegungen zu bedenken:

Bürgernahe Anlaufstelle für Ratsuchende

Finanzierungsfragen

Fachberatung für pflegende Angehörige

Wohnortnahe Entlastungsangebote, Betreuungsgruppen, Helferangebote

Pflegekurse

Bekanntheit bestehender Angebote
Stärken:
Schwächen: wo gibt es Bedarfe –
Wo gibt es Ressourcen - was läuft gut?
quantitativ und qualitativ?
 Angebot von Pflegekursen für
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
 Umdenken / Herausforderung
40
Angehörige: „Pflegen lernen“
 Versorgung „normaler Pflegefälle“ ist
gesichert
 „Ehrenamtsausweis“
 Verbesserung / Entlastung durch
Verhinderungspflege
„loslassen“, „Vertrauen haben“
 Versuch von Angeboten für pflegende
Angehörige vor ca. 15 Jahren 
Angebot hatte jedoch keine Nachfrage
 Gefahr der Selbstüberschätzung der
pflegenden Angehörigen
 Überbeanspruchung durch Pflege und
Betreuung - „persönliche
Versagensängste“
 Pflegegeld als Informationsvermögen für
Dritte (Studium Enkel) – sachfremdes
Verwenden
 Probleme pflegender Angehöriger
„Freiraum schaffen“
 Spezieller Anspruch für Betreuung
Demenz-Kranker
 Gesellschaftliches Problem
„Pflege-Bereitschaft“ von Angehörigen
 Verkürzung des Zivildienstes
 Es mangelt z. B. Beratung zur Einstufung
der Pflegestufe (Vorbereitung, Verhalten,
Einstellung der Gutachter)
 Mangelnde Leistungen der
Pflegeversicherung
(z.B. Angebot für Gespräche)
Gemeinsames Leitziel/Leitgedanke:
 Eine Anpassung der Grundkonstruktion in der Pflegeversicherung ist dringend
erforderlich
Gemeinsame Handlungsempfehlungen:
 Unterstützung bei der Mobilität z. B. Transport älterer Menschen zu Freizeitangeboten
 Erfahrungsaustausch „pflegende Angehörige“, regelmäßige Treffen
 Mehr Entlastung für pflegende Angehörige, z.B. durch Kombiangebote
 „Mehr aufeinander zugehen, zuhören und helfen“
 gemeinsame Treffen bzw. Angebote für Demenzkranke und Angehörige z. B. nach
dem Vorbild einer Eltern-Kind-Gruppe
 Raum-Problem; passende Räumlichkeiten für Treffen bereitstellen, da Gastronomie
meist nicht verfügbar bzw. kein Zutritt wenn kein Verzehr
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
41
 Anerkennung
und
Unterstützung
„Ehrenamtliches
Engagement“,
finanzielle
Anerkennung für Gemeinschaften, Sponsoring
 Junge Alte für Ehrenamt interessieren bzw. anwerben
Unterstützung pflegender Angehöriger - Kurzzusammenfassung:
Um die Mobilität älterer Mitbürger zu verbessern, sollten Angebote für Hol- und Bringdienste
für Senioren ausgebaut werden. Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ist für die zu
Pflegenden von großer Bedeutung und zugleich eine Entlastung für die pflegenden
Angehörigen.
Der
Erfahrungsaustausch
pflegender
Angehöriger
ist
bisher
stark
eingeschränkt, der Selbsthilfeansatz kommt somit selten zum Tragen. Gesprächskreise für
pflegende Angehörige oder Angehörigengruppen können fachliche Information und
Unterstützung gewährleisten.
Die Möglichkeit für Gespräche der Pflegenden untereinander aber auch das gemeinsame
Treffen von zu Pflegenden und deren pflegenden Angehörigen sollte geschaffen werden. Nur
vereinzelt stehen in den Gemeinden Mehrgenerationenhäuser zur Verfügung. Insbesondere
in den kleinen Gemeinden sollte daher in der Ortsmitte ein Ort der Begegnung geschaffen
werden, wo sich Betroffene regelmäßig treffen können und ihre Erfahrungen austauschen
können.
Besondere
Bewegungsfähigkeit
Rücksicht
der
sollte
Besucher
dabei
jedoch
genommen
auf
eine
werden.
Im
eingeschränkte
Sinne
eines
Mehrgenerationenhauses wäre eine Mehrfachnutzung entsprechender Räumlichkeiten
anzudenken.
Der Ausbau von Entlastungsangeboten, z.B. durch Betreuungsgruppen oder die Einrichtung
mobiler Helferkreise sollte als Hilfe und Unterstützung für pflegende Angehörige erfolgen.
Eine
entsprechende
ehrenamtliche
Einrichtung
könnte
zudem
durch
finanzielle
Unterstützung, Sponsoring bzw. organisatorischer Hilfestellung durch die Kommune
unterstützt werden. In der Ansprache s.g. „Junger Alter“ könnten erste Mitstreiter und
Förderer hierfür gewonnen werden.
2.1.6 Handlungsfeld Präventive Angebote:
Präventive Angebote dienen der Gesunderhaltung und der Vorbeugung und Vermeidung
von gesundheitlichen Beeinträchtigungen, aber auch der sozialen Integration. Dadurch wird
ein gesundes und aktives Altern gefördert. Ältere Mitbürger sollen ihr Leben aktiv gestalten
und
entsprechende
Gesundheitsförderung
Bewegungsangebote
Angebote
nutzen.
Dies
(Gedächtnistraining,
oder
Beratungs-
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
können
Angebote
Ernährungsberatung),
und
im
Bereich
der
als
Sport-
und
Informationsangebote
sein.
42
Gesundheitsförderung und der Erhalt sozialer Kontakte sind weitere Bausteine für präventive
Angebote.
Dieses querschnittsorientierte Handlungsfeld behandelt folgende Inhalte:

Sportliche Aktivitäten

Beratungsangebote: Ernährung, Sturzprophylaxe

Früherkennung, Vorsorge

Therapien

Bildung
Stärken:
Schwächen: wo gibt es Bedarfe –
Wo gibt es Ressourcen - was läuft gut?
quantitativ und qualitativ?
 Sportliche Aktivitäten (K) Seniorentanz
(K+G)
 Kombiladen - Bäcker / Metzger
 ÖPNV in Randgebieten (Anrufbus)
 Kombiladen - Beratung, Kommunizieren,
Infrastruktur (Bank, Post usw.)
 Lesungen
 „Liederschatz“ (Gedichte)
 Fahrten
 Kreative Kurse „lebenslanges“ Lernen
 Vereinsangebote
 Aktivierung der Betroffenen
 ÖPNV im „Landkreis Mitte“
 Synergien nutzen
 Beratungsangebote
 Kurse im häuslichen Bereich z. B.
 Vorsorgeuntersuchung
 Internet
 Angebote und Programme z. B. durch
VHS, Krankenkasse und andere Träger
 Kurse für Seniorenbetreuer/ innen
Sturzprophylaxe
 Fehlen von Übungsleitern für
Seniorensport
 „Kleine Dienste“
 Besuchsdienste für Senioren
 Barrierefreie Wohnungen, Beratung
 Pflegekurse „Pflegen lernen“
Gemeinsames Leitziel/Leitgedanke:
 Ganzheitliche Sichtweise: Körper, Geist und Seele
Gemeinsame Handlungsempfehlungen:
 Lesungen in Büchereien, Kindergärten
 Kleinstgruppen vor Ort fördern
 Sportliche Betätigungen anbieten, Seniorensport, Seniorentag im Fitness-Studio
 „Raus in die Fläche“ ohne Mehrkosten (bei ÖPNV, Kombiladen, kreativen Kursen)
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
43
Präventive Angebote - Kurzzusammenfassung:
Jeder Mensch hat seine Wurzeln im Kind. Das Treffen von Menschen jeden Alters
unterstützt den Generationendialog. Senioren können diesen Dialog unterstützen, indem z.
B.
in
Büchereien
oder
Kindergärten
Lesungen
veranstaltet
werden.
Von
der
Aufgeschlossenheit und Lebensfreude von Kindern können Ältere profitieren, zugleich
können Kinder die Erfahrungswelt der Erwachsenen kennenlernen. Die Anzahl der
Teilnehmer einer Aktion sollte dabei unerheblich sein, der Gemeinschaftsgedanke muss
überwiegen. Senioren können aber auch ehrenamtliche Paten bei Projekten der
Vereinsarbeit sein.
Im Umkehrschluss können Vereine auch Mitglieder gewinnen, wenn ein spezielles
Seniorenprogramm vorhanden ist. Dies trifft z.B. auf den Bereich Sport und Bewegung zu.
Durch zielgerichtete Präventions- und Rehabilitationsangebote (z.B. Wirbelsäulengymnastik,
Beckenboden- oder Osteoporosetraining, Wassergymnastik oder Schwimmen) bleiben Ältere
fit und beweglich und nehmen am täglichen Leben verstärkt teil.
Neben den Sportvereinen sollten aber auch andere Organisationen altersgerechte Angebote
konzipieren. Beispiele hierfür sind präventiv orientierte Angebote wie Gedächtnistraining
oder Sturzpräventionskurse.
Der Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab gehört als dünnst besiedelter Landkreis in Bayern
zum ländlichen Raum. Für eine seniorenfreundliche Entwicklung bedeutet dies, dass die
Angebote für Senioren in der Fläche verfügbar sein müssen und diese flächendeckende
Versorgung keine finanziellen Nachteile haben sollte.
Ältere Mitbürger haben im Vergleich zu Jüngeren ein anders Mobilitätsverhalten. Die
Möglichkeit mobil zu sein, ist für sie ein hoher Wert und gerade im ländlich geprägten
Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab eine Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und
Kommunikation. Bei eingeschränkter Mobilität ist ein gutes ÖPNV-Angebot mit gut
erreichbaren Haltestellen wünschenswert. Auch ein Hol- und Bringdienst zu Veranstaltungen
können eine selbstständige Lebensführung unterstützen.
Die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfes, ein entsprechendes Freizeitangebot und
die Möglichkeit der kreativen Entfaltung sind weitere Bausteine einer seniorenfreundlichen
Region.
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
44
2.2 Ausarbeitung von konkreten Leitprojekten
Bezug nehmend auf die Ergebnisse zu den Handlungsfeldern des ersten Workshoptages
und den Erwartungshaltungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Beginn des
Workshops, wurden drei Schwerpunktthemen identifiziert, mit denen sich die Arbeitsgruppen
in einem weiteren Arbeitsblock intensiv auseinandersetzten. Die Auswahl erfolgte dabei
durch die Workshopteilnehmer selbst. Ziel der Ausarbeitung dieser Schwerpunktthemen war,
zu diskutieren welche Voraussetzung notwendig sind, damit Maßnahmen umgesetzt werden
(können). Damit ist die Nachhaltigkeit der angestoßenen Ideen und Maßnahmen gesichert.
Die Arbeitsgruppen hatten dabei die Aufgabe, Projektskizzen auszuarbeiten und Akteure zu
identifizieren, die im Nachgang des Workshops die Verantwortung für die Umsetzung
übernehmen und eben dadurch die Nachhaltigkeit sichern.
Schwerpunktthemen
Thema: Seniorenbeauftragte/r - Information, Diskussion, Austausch
Thema:
Verbesserung
der Angebotstruktur z.B.
„kleinere“
Dienstleistungen,
Besuchsdienste usw. Wie können diese auch in den weniger gut versorgten
Regionen geschaffen werden?
Thema: „Runder Tisch Pflege“ – Kollegiale Zusammenarbeit - nicht Konkurrenz.
Wie kann Vernetzung gestaltet werden?
Für die Ausarbeitung der Leitprojekte mit zielführenden Ergebnissen sind Arbeitsaufträge an
die einzelnen Arbeitsgruppen ergangen. Ziel war die Herausarbeitung und Definition von:
Zielen
Konkreter Projektvorschlag
Einzelmaßnahmen
Gewünschte Wirkungen
Zeitplan
Zuordnung von Verantwortungen und „Kümmerern“
Benennung bzw. Berücksichtigung von Hindernissen
Festlegung der nächsten Schritte bzw. konkreten Umsetzung
2.2.1 Leitprojekt „Runder Tisch Pflege“
Die Arbeitsgruppe konkretisierte eine Maßnahme des Vortages durch Ausarbeitung eines
Projektplanes. Als Ziel wurde von der Arbeitsgruppe definiert, Konkurrenzgedanken zu
begegnen und die Versorgung von Klienten / Kunden in den Vordergrund, vor den
Trägerinteressen, zu stellen. Bereits am Vortag wurde der Wunsch geäußert, dass man
mehr voneinander wissen und ein besseres „Miteinander“ gestalten soll(t)e. Hierdurch
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
45
würden alle profitieren. Man wolle besser zusammenarbeiten und die Synergieeffekte
nutzen.
Ein erster Schritt ist hierzu die Gründung eines „runden Tisches Pflege und Betreuung“.
Durch
regelmäßige
Einberufung
eines
Gremiums
wird
der
kontinuierliche
Informationsaustausch der Akteure in der Seniorenarbeit auf der Ebene des Landkreises
Neustadt
a.d.Waldnaab
und
der
kreisfreien
Stadt
Weiden
gewährleistet.
Die
Arbeitsgruppenmitglieder verbinden damit die Hoffnung, dass mit dem „runden Tisch“
transparent wird, welche Akteure in welchen Bereichen des Landkreises tätig sind und
welche Dienstleistungen verfügbar sind. Gleichzeitig geht es um ein besseres Kennenlernen
als Basis fruchtbarer Zusammenarbeit.
Das erste Treffen soll im Herbst stattfinden. Die Workshopgruppe bittet Frau Frauenreuther,
als neutrale Ansprechpartnerin die Koordination zur Gründung eines „runden Tisch Pflege“
zu übernehmen, offiziell einzuladen und das Regionalmanagement federführend während
der Einführungsphase einzubinden. Ort und Zeit sind noch abzustimmen. Aus der
Arbeitsgruppe werden zwei Mitglieder in einer Art Beirat die Planung unterstützen und das
erste Treffen mit vorbereiten. Erste Teilnehmervorschläge ergaben sich bereits aus dem
Teilnehmerfeld der Arbeitsgruppe.
Bilder: Arbeitsgruppe „Runder Tisch Pflege und Betreuung“
Ergebnischart
Die Arbeitsgruppe hierzu folgendes Konzept erstellt:
Anschreiben – Text:
 Im Rahmen des Workshops „Seniorenpolitik“ haben sich am 29./30. April in
Neustadt/WN Vertreter aus Betreuung und Pflege zusammengefunden und
Defizite in der Information und Vernetzung festgestellt. Zur besseren Gestaltung
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
46
vorhandener Synergien ergaben sich folgende Zielsetzungen die weiterführend
am „Runden Tisch Pflege und Betreuung“ bearbeitet werden sollen.
Empfänger:
 alle Leistungserbringer in sozialen und pflegerischen Bereich in der Stadt Weiden
und im Landkreis Neustadt/WN
Folgende Punkte stehen zur Diskussion:
 Erfassung und Erarbeitung einer fortlaufenden Aktualisierung (Leistungskatalog)
bestehender
Leistungsangebote
der
verschiedenen
Dienstleister
im
Versorgungsgebiet
 Fortführende Bedarfserfassung und daraus resultierende Optimierung der
Versorgungsressourcen in der Region
Einladung geht an:
 Pflegeeinrichtungen ambulant/stationär
 Entsandte Praxisvertreter der Wohlfahrtspflege
 Pflegeüberleitungen KH/BKH
 Ehrenamtliche Vertreter (Vorsitz Altenclub, Pfarrei, …)
 Seniorenbeauftragte
Zeitlicher Rahmen
 Nachmittag: ca. 14:00 – ca. 17:00
Ort:
N.N.
Moderation und Programm:
 Fr. Rosel–Hammer / Fr. Gottsche
2.2.2 Leitprojekt „Verbesserung der Angebotsstruktur“
Das Schwerpunktthema „Kleine Dienstleistungen“ wurde deshalb gewählt, da ältere
Bürgerinnen und Bürger nur dann selbständig in der eigenen Häuslichkeit verbleiben
können, wenn Sie bei Unterstützungsbedarf jemanden aus der Familie oder Nachbarschaft
haben, der Ihnen hilft, oder wenn sie die Möglichkeit haben Dienstleistungen durch Dritte in
Anspruch zu nehmen. Viele ältere Mitbürger können aufgrund von Alter oder Behinderung
nicht mehr alle Dinge des täglichen Lebens selbstständig bewältigen. Eine Unterstützung zur
selbstständigen Lebensführung kann durch haushaltsnahe Dienstleistungen erbracht
werden. Dazu gehören z.B. die Reinigung der Wohnung, Wäsche waschen und bügeln oder
auch die Treppenreinigung.
Obwohl beim Workshop mehrfach über Erfahrungen berichtet wurde, dass Dienstleistungen
oft nur zögerlich oder gar nicht in Anspruch genommen werden, sehen es die
Workshopteilnehmerinnen und –teilnehmer als Herausforderung der Zukunft, die „Mentalität“
der älteren Bürgerinnen und Bürger zu verändern. Es geht um eine höhere Akzeptanz „Hilfe
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
47
anzunehmen“ aber auch, dass sich die Hilfeangebote verändern. Die Arbeitsgruppe ist sich
einig, dass es Aufgabe der Kommunen sein wird, die Strukturen vor Ort (individuell) zu
analysieren und ggf. zu verändern.
Bilder: Ergebnischart
Arbeitsgruppe „Verbesserung der Angebotsstruktur“
Nachfolgend die Ergebnisse der Arbeitsgruppe mit dem Schwerpunktthema „Kleine
Dienstleistungen“.
Leitthema:
 Unterstützung Älterer im Alltag
Ziele:
 Gespräche, Besorgungen, Hauswirtschaft, Gartenarbeit
Projektidee:
 Feste Anlaufstelle, flexible Hilfe, „Stammtisch – runder Tisch
Umsetzung/Kümmerer:
 Chefsache“
Maßnahmen:
 Schulungen für Betreuer
 Bedarfsaufnahme: Kleinräumigkeit = Vorteil, keine Altersgrenze
 Räume
 Finanzen nicht ausschlaggebend
Wirkung:
 Teilnahme am gesellschaftlichen Leben
 Kontaktpflege
 kleine Hilfen bei körperlichen Gebrechen, jedoch kein „Pflegeangebot“
Zeitplan:
 -sich Zeit geben, muss wachsen
Verantwortung:
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
48
 gemeindliche Ebene – Kommune
Hindernisse:
 konkreter Ansprechpartner
 Vertrauensperson
 Verschämte  unverschämte Bedürftige
 Sprache – Bedürfnisse – örtlich
Nächste Schritte:
 individuell je Gemeinde
2.2.3 Leitprojekt „Seniorenbeauftragter/Ansprechpartner“
Die Benennung von Seniorenbeauftragten / Ansprechpartnern werden von vielen
Workshopteilnehmerinnen und –teilnehmern in allen Gemeinden des Landkreises
gewünscht. Einige Anwesende sind vor allem zum Workshop gekommen, um mehr über die
Arbeit der Beauftragten zu erfahren. Die Seniorenbeauftragte des Landkreises, Frau
Johanna Meier hat mit in dieser Arbeitsgruppe die Aufgabenbereiche der Kommunen und
der Beauftragten / Ansprechpartner ausgearbeitet. Diese Ausarbeitung wurde im Plenum
ausführlich diskutiert und überarbeitet.
Bilder: Arbeitsgruppe „fester Ansprechpartner/Seniorenbeauftragter“
Ergebnischart
Ziel:
 In jeder Gemeinde ein Seniorenbeauftragter/ Ansprechpartner als Bindeglied
zwischen Senioren und Kommune und auch Senioren untereinander ggf.
Seniorenbeirat für größere Kommunen (Seniorenbeirat hat Antragsrecht im
Gemeinderat) – parteipolitisch unabhängig
 Interesse der Kommunen an der Seniorenarbeit
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
49
 Bewusstsein für Seniorenpolitik stärken
a. Stadtentwicklung
b. Barrierefreie Wohnungen und Straßen
c. Grundversorgung, Infrastruktur
 Einbindung der Seniorenbeauftragten bei Planungen der Gemeinde
Umsetzung:
 Empfehlungsschreiben
durch
Landrat
an
Gemeinden,
einen
Seniorenbeauftragten/-beirat zu benennen
 Infos in der Bürgermeisterversammlung
 Entwicklung eines seniorenpolitischen Gesamtkonzepts mit den Gemeinden des
Landkreises
Ergänzung: nach ausführlicher Diskussion wurde vereinbart, dass es den Kommunen
überlassen bleibt, einen s.g. „Seniorenbeauftragten“ zu bestellen oder innerhalb der
Verwaltung einen festen Ansprechpartner mit der Seniorenarbeit zu beauftragen. Als Gründe
hierfür wurden die Erreichbarkeit der Verwaltung, Zuständigkeit und Kompetenz im Dialog
mit Fachorganisationen oder auch die Wahrung der Vertraulichkeit angeführt. Nach Außen
soll der Ansprechpartner „Seniorenbeauftragte/r“ heißen.
D) Fazit - Zusammenfassung:
Das gesellschaftliche Leben im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab steht in den nächsten
Jahren aufgrund der demografischen Entwicklung vor vielfältigen Herausforderungen. Die
Bevölkerungszahlen werden sich in den Kommunen verringern, immer weniger junge
Menschen werden mit immer mehr älteren Menschen zusammenleben. Die Veränderungen
des demografischen Wandels werden vor allem in den kleinstrukturierten Gemeinden
deutlich, denn hier wird gelebt, gewohnt, gearbeitet und der Großteil der Freizeit verbracht.
Kommunen sind zudem das Fundament für ehrenamtliches Engagement, aber auch
verantwortlich,
wenn
es
um
die
Bereitstellung
und
Finanzierung
öffentlicher
Infrastrukturangebote geht.
Um die Region fit für die Zukunft zu machen muss auch das Wohlergehen der älteren
Bevölkerung gesichert sein. Die Sicherung der Lebensqualität beruht auf drei Säulen.

Zu Hause leben – in der Heimat alt werden
Veränderungen im Bedarf des Wohnraumes und der Wohnformen von Senioren und
Menschen mit Unterstützungsbedarf erfordern neue Wohnformen bzw. eine
Anpassung der Wohnsituation
Handlungskonzept zukunftsorientierte Seniorenpolitik
50

Jederzeit versorgt.
Professionelle
und
flächendeckende
Versorgung
mit
ambulanten
und
hauswirtschaftlichen Dienstleistungen als Unterstützung für hilfsbedürftige Menschen.
Sicherung der Nahversorgung ist unverzichtbar, wenn die Mobilität eingeschränkt ist.

Gute Nachbarschaft.
Ein harmonisches Miteinander in der Gemeinde mindert mit lebensnahen Konzepten
die
zunehmende
Vereinsamung
der
älteren
Gesellschaft.
Information
und
Kommunikation sind wesentliche Bausteine im gesellschaftlichen Miteinander
Eine moderne, nachhaltige Seniorenpolitik soll die individuellen Lebenslagen älterer
Bürgerinnen und Bürger berücksichtigen. Das Entwicklungskonzept zur zukunftsorientierten
Seniorenpolitik geht ganzheitlich auf die Bedürfnisse aller Älteren ein und berücksichtigt
sowohl die Potenziale und Ressourcen als auch den Hilfe- und Unterstützungsbedarf.
Die Vorteile im Überblick:

Soziales Umfeld - mehr Sicherheit und ein erfülltes Leben in guter Nachbarschaft

Wohnraum - barrierefreie Wohnungen möglichst in zentraler Lage bzw. Erreichbarkeit

Lebensstandard - mehr Komfort und Freizeitmöglichkeiten für alle Generationen

Pflegeangebot - individuell abgestimmte ambulante Versorgung

Dienstleistungsangebot - hauswirtschaftliche Beratung und Unterstützung
Von zehn Handlungsfeldern wurden sechs identifiziert und für wichtig befunden, um die
Lebensbedingungen individuell nach den örtlichen Bedarfen in den Kommunen anzupassen.
Die Handlungsfelder sind getrennt betrachtet und analysiert worden. Festzustellen ist, dass
es zwischen den Handlungsfeldern Berührungspunkte und auch Überlappungen gibt. Für die
einzelnen
Handlungsfelder
wurden
Leitthemen
und
eine
Vielzahl
an
Handlungsempfehlungen erarbeitet, die sowohl in ihrer Umsetzung als auch in der
Zuständigkeit ganz verschieden und unterschiedlich anspruchsvoll sind. Neben einer
Vielzahl von Einrichtungen, Angeboten und Diensten die bereits im Landkreis existieren und
die durch großes Engagement von haupt- und ehrenamtlichen Helfern getragen werden, sind
auch Bereiche deutlich geworden, in denen es Verbesserungsbedarfe gibt. Als konkrete
Leitprojekte wurden identifiziert:
 Runder Tisch Pflege und Betreuung
 Kleine Dienste
 Kommunaler fester Ansprechpartner/Seniorenbeauftragter
Die Ergebnisse zeigen, dass gerade im dünn besiedelten Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab
durch bürgerliches Engagement und kommunales Handeln die Sicherung und Stabilisierung
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der Zukunftsfähigkeit und damit die Daseinsvorsorge gewährleistet werden kann.
Bürgerschaftliches Engagement ist für die Sicherung der Daseinsvorsorge von substantieller
Bedeutung, setzt aber andererseits auch adäquate Rahmenbedingungen voraus, wie das
Vorhandensein sozialer Orte.
Die Akteure dieses Entwicklungskonzeptes setzen mit den Handlungsempfehlungen auf
Kooperation und Kommunikation und wollen damit einen Beitrag zur Zukunftssicherung der
Region
erbringen.
Bei
der
Umsetzung
dieses
Entwicklungskonzeptes
zur
zukunftsorientierten Seniorenpolitik kann das Regionalmanagement des Landkreises
unterstützend tätig werden. Dessen Aufgabe ist die Zusammenarbeit mit Organisationen aus
den unterschiedlichsten Fachbereichen und Interessensvertretungen sowie der Aufbau von
Netzwerken für eine zielgerichtete Landkreisentwicklung. Da dieses Entwicklungskonzept zur
zukunftsorientierten Seniorenpolitik ein s. g. „lernendes Konzept“ ist, erscheint ein
Umsetzung begleitendes Monitoring sinnvoll. In diesem Fall könnte die Einrichtung einer
festen und plural besetzten Arbeitsgruppe überdacht werden, die sich jährlich mit den
Themen und Ergebnissen dieser Konzeption beschäftigt bzw. die Konzeption fortschreibt.
Das Thema ältere Mitbürger und Mitbürgerinnen und ihre Lebenswelten stehen auf der
gesellschaftspolitischen Agenda des Landkreises Neustadt a.d.Waldnaab.
Für das Interesse und die rege Beteiligung ergeht an alle Teilnehmer des Workshops ein
herzliches Vergelts Gott und die Einladung, sich weiterhin an der Regionalentwicklung aktiv
zu beteiligen.
Noch ein paar Eindrücke vom Workshop:
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Bild: Bewertung der 11 vorgestellten Handlungsfelder, Bewertung durch Workshopteilnehmer
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Bilder: Eindrücke vom Workshop bzw. aus den Arbeitskreisen
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Bild: Arbeitskreis/Handlungsfeld „integrierte Orts- und Entwicklungsplanung“ – Ergebnisse
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Bild: Arbeitskreis/Handlungsfeld „Betreuung und Pflege“ – Ergebnisse
Bild: Übersicht der Arbeitskreis-Ergebnisse
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Bild: Kombination: Arbeitskreise/Handlungsfelde „Bürgerschaftliches Engagement/Beratung, Information und
Öffentlichkeitsarbeit“ – Ergebnisse
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Bild: Arbeitskreis/Handlungsfeld „Wohnen zu Hause“ – Ergebnisse
Bild: Arbeitskreis/Handlungsfeld „Unterstützung pflegender Angehöriger“ – Ergebnisse
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Bild: Arbeitskreis/Handlungsfeld „präventive Angebote“ – Ergebnisse
Wettbewerb “Förderpreis kommunale Seniorenpolitik 2010“
Um die Kommunen bei der Bewältigung des demografischen Wandels zu unterstützen und
einen Anreiz zu schaffen, zeitnah seniorenpolitische Gesamtkonzepte zu entwickeln, wurden
im Jahr 2008 erstmals regionale Förderpreise "Kommunale Seniorenpolitik" ausgereicht. Das
Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen hat im Jahr
2010 erneut den Förderpreis „Kommunale Seniorenpolitik 2010" für die besten
Seniorenpolitischen Gesamtkonzepte in bayerischen Kommunen ausgelobt. Der Förderpreis
baut auf die Broschüre „Kommunale Seniorenpolitik“, die im Jahr 2008 der Fachöffentlichkeit
vorgestellt wurde. Diese Broschüre bietet Landkreisen und kreisfreien Städten Eckpunkte für
Seniorenpolitische
Gesamtkonzepte.
Außerdem
enthält
sie
einen
Leitfaden
für
kreisangehörige Städte und Gemeinden für die Umsetzung einer zukunftsorientierten
kommunalen Seniorenpolitik. Kurz: Die Broschüre unterstützt Kommunen bei der Umsetzung
des Art. 69 AGSG (Gesetz zur Ausführung der Sozialgesetze. Voraussetzung für die
Teilnahme war, dass die seniorenpolitischen Handlungskonzepte auf Basis der Broschüre
entwickelt wurden und möglichst die darin aufgeführten Handlungsfelder enthalten. Der
Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab hat mit diesem Konzept am Wettbewerb teilgenommen
und wurde mit dem 2. Platz ausgezeichnet.
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Das Foto zeigt die Preisträger des 2. Platzes aus den bayerischen Regierungsbezirken v.l.n.r.:
Erich Josef Geßner (Landrat des Landkreises Neu-Ulm), Günter Schuster (1. Bürgermeister der Gemeinde
Loiching), Willi Neuser (stv. Landrat des Landkreises Neustadt an der Waldnaab), Helga Steeger (Vorsitzende
des Seniorenbeirates Erlangen, Stadträtin der SPD-Stadtratsfraktion Erlangen), Franz Birkl (stv. Landrat des
Landkreises Amberg-Sulzbach und Bürgermeister der Gemeinde Poppenricht für die AOVE), Horst Klement (1.
Bürgermeister der Stadt Ichenhausen), Staatsministerin Christine Haderthauer, Dr. Andreas Dittmeier (Leiter der
Abteilung "Gesundheit und Soziales" am Landratsamt Miltenberg), Harald Kempe (1. Bürgermeister des Marktes
Emskirchen), Gerhard Wunder (Stellvertreter des Landrats Landkreis Kronach), Udo Siegel (1. Bürgermeister der
Gemeinde Großheirath), Moderator Michael Sporer
Bild: Preisverleihung Wettbewerb „kommunale Seniorenpolitik 2010“ am 25.11.2010 in der Residenz in München.
v.l.n.r: Beate Simmerlein (Regierungsoberrätin – Regierung der Oberpfalz); Margit Frauenreuther
(Regionalmanagerin – Lkrs. Neustadt); Christine Haderthauer (Bayerische Staatsministerin für Arbeit und
Sozialordnung, Familie und Frauen); Willi Neuser (stv. Landrat – Lkrs. Neustadt); Bernhard Steghöfer
(Regierungsdirektor – Lkrs. Neustadt)
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Bild: Urkunde Wettbewerb „Kommunale Seniorenpolitik 2010“
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Kontaktliste:
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
Winzererstraße 9
80797 München
Tel. +49 89 126101
Fax +49 89 12611122
Mail: [email protected]
Web: http://www.stmas.bayern.de
Bertelsmann Stiftung
Carl-Bertelsmann-Str. 256
33311 Gütersloh
Tel: +49 5241-810
Fax +49 5241-81681396
Mail: [email protected]
Web: http://www.bertelsmann-stiftung.de/
Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung
Spiegelstraße 4
81241 München
Tel. +49 89 89623044.
Fax +49 89 89623046
Mail: [email protected]
Web: http://www.afa-sozialplanung.de
Regionalmanagement im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab
Stadtplatz 38
92660 Neustadt a.d.Waldnaab
Tel. +49 9602 799030
Fax +49 9602 799039
Mail: [email protected]
Web: http://www.regionalmanagement.neustadt.de
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