Japan meets austria - Österreichische Hoteliervereinigung
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Japan meets austria - Österreichische Hoteliervereinigung
Japan meets Austria Unsere Gäste aus Japan kennen- und verstehen lernen Österreichische Hoteliervereinigung Vo r wo r t IMPRESSUM Herausgeber: Österreichische Hoteliervereinigung Hofburg, 1010 Wien Tel: +43(1) 533 09 52 Fax: +43(1) 405 25 84 [email protected] www.oehv.at Text: Mag. (FH) Birgit Plainer Mag. (FH) Doris Höhenwarter Hannes Buchner Bmstr. DI (FH) Harald Plainer Mit freundlicher Unterstützung von: Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend und Austrian Airlines Das 130 Millionen Einwohner-Land Japan ist trotz mancher Probleme immer noch eine der wichtigsten Wirt schaftsmächte der Erde. Dementsprechend spielt es als Herkunftsland für zumeist kulturinteressierte und wissensdurstige Touristen eine bedeutende Rolle. Im Jahr 2008 unternahmen die Japaner rund 16 Millionen Auslandsreisen, davon 3,2 Millionen nach Europa. Unter den bevorzugten Reisezielen in Europa liegt Österreich hinter Italien bereits an zweiter Stelle. Die jahrhundertelange politische Isolation des Landes hatte die Entwicklung eines einzigartigen sozialen und kulturellen Umfeldes zur Folge, dessen Auswirkungen auch heute noch zu spüren sind. Das Selbstverständnis und die Verhaltensweisen der japanischen Touristen sind für uns „Westler“ oft einigermaßen verwirrend. Der vorliegende Tourismusratgeber will Ihnen dabei helfen, die Erwartungshal tung des japanischen Gastes bei seinem Österreichurlaub besser zu verstehen und seinen Wünschen bestmöglich ent gegenzukommen. Wie schon in den bisher erschienenen ÖHV-Ratgebern zu den arabischen Staaten, Russland, China und Indien werden Sie auch in dieser Broschüre eine Menge nützlicher Tipps und Informationen für den Umgang mit Ihren von weit her angereisten Gästen finden. Von einem Überblick über die fernöstliche Kultur bis zu den japanischen Essgewohnheiten reichen die mit Bedacht ausgewählten Informationen. Machen Sie davon Gebrauch – Gastgeber und Gäste werden davon profitieren! Thomas Reisenzahn, Generalsekretär Peter Peer, Co-Präsident Sepp Schellhorn, Co-Präsident Fotos: Bmstr. DI (FH) Klaus Zacherl Layout: Birgit Rieger, www.br-design.at © ÖHV Dezember 2009 2 3 Inhalt 4. Umfrageergebnisse Impressum 2 Vorwort 3 4.1.Allgemeines – Soziodemographische 6 1. Japan auf einen Blick 30 Zusammensetzung 30 1.1.Demographische & wirtschaftliche Entwicklung 6 4.2.Reisetätigkeit 31 1.1.1. Soziodemographische Daten 6 4.3.Urlaub auf dem Land? 33 1.1.2. Politische Situation 7 4.4.Reisemotive im privaten Reiseverkehr 34 1.1.3. Wirtschaftliche Entwicklung 9 4.5.Assoziationen zu Österreich 35 1.1.4. Geschichtlicher Überblick 10 4.6.Sehr wichtige Ausstattungen in einem 1.1.5. Kultur und Menschen 10 1.1.6. Schrift und Sprache 12 1.1.7. Religion 14 Hotel der 3 bis 5 Sterne Hotellerie 5. Service 36 37 5.1.Wie komme ich zum japanischen Gast 37 2. Touristische Marktanalyse 16 5.2.Wichtigste Reiseveranstalter 39 2.1.Touristische Situation 16 5.3.Kontaktadressen 40 2.2.Bedeutung des Marktes für Österreich 17 5.4.Literaturtipps und Literaturnachweis 43 3. Praktische Tipps im Umgang mit Japanern 22 5.5.Nützliche Webseiten 43 22 5.6.Flugplan Austrian Airlines 43 3.1.Der japanische Gast 3.1.1. Die wichtigsten Tipps für den Umgang mit japanischen Gästen 4 22 5 1. J ap an a u f e i n e n Bl i c k Japan ist eine der wichtigsten Wirt schaftsmächte der Erde. Mit über 60 Prozent der touristischen Einnahmen ist Japan für Österreich der mit Abstand größte Herkunftsmarkt Ostasiens. Über 90 Prozent der japanischen Auslandsreisenden kommen aus Honshū, der größten Insel Japans, welche auch als japanisches „Kernland“ bezeichnet wird. Davon stammen ca. 40 Prozent der Reisenden aus Tokio und Umgebung, 15 Prozent aus Kansai (Osaka, Kyoto) und 12 Prozent aus der Tokai Gegend (Nagoya). Zeitverschiebung: MEZ + 8 Stunden (Winterzeit) MESZ + 7 Stunden (Sommerzeit) 6 Währung: Japanischer Yen (JPY), 1 Euro = 128 JPY (30.10.2009) 1.1.Demographische & wirtschaftliche Entwicklung und Kyūshū im Süden. Insgesamt besteht Japan aus 6.852 Inseln. Auf rund 378.000 km2 leben ca. 1.1.1. Soziodemographische Daten 130 Millionen Einwohner. (Weltrang Nr. 11). Die Hauptstadt von Japan ist Tokio mit 8,2 Millionen Einwohnern. Zu den größten Städten zählen Yokohama (3,6 Millionen), Osaka (2,6 Millionen) und Nagoya mit rund 2,2 Millionen Einwohnern. Zurzeit sind gut 2.000.000 Ausländer in Japan registriert, etwa 1,5 Prozent der Gesamtbevölkerung Japans. Davon stammen 30 Prozent aus Korea, 26 Prozent aus China, 15 Prozent aus Brasilien und 2,4 Prozent aus den USA. Die Landessprache ist Japanisch. Japan ist eine Inselkette, die sich entlang der Ostküste Asiens erstreckt. Die Hauptinseln sind Hok kaidō im Norden, die zentrale und größte Insel Honshū, sowie Shikoku Die durchschnittliche Lebenserwar tung der Japaner gehört zu den höchsten weltweit. Bei Frauen liegt sie bei 85,6 und bei Männern bei 78,8 Jahren. Diese Entwicklung, gepaart mit einer niedrigen Gebur tenrate, verändert die Altersstruktur des Landes in den kommenden Dekaden elementar und führt zu einschneidenden sozialen Verschie bungen. Allein in den nächsten drei Jahren gehen 7 Millionen Arbeitnehmer aus der Gruppe der sogenannten „Babyboomer“ in den Ruhestand. Diese gewaltige Zahl von neuen Pensionisten aus den geburtenstarken Nachkriegsjahrgängen 1947 bis 1949 wird die Struktur der Senioren nachhaltig verändern. Diese Generation, die nicht mehr die Notzeiten bewusst erlebt hat, verfügt über hohe Ersparnisse und ein anderes Nachfrageverhalten als die Pensionisten der Kriegs- und Vorkriegsjahrgänge. Aufgrund dieser interessanten demographischen Entwicklung liegen lt. Österreich Werbung touristisch gesehen interessante Jahre vor uns. Entscheidend ist, welche Anforderungen eine Destination erfüllen muss, um den Erwartungen dieser neuen Konsumentengruppe zu ent sprechen. 1.1.2.Politische Situation In Japan herrscht eine konstitutionelle Monarchie. Nach Ablauf seiner fünfeinhalbjährigen Amtszeit, einer der längsten in der Nach7 kriegsgeschichte Japans, ist Premier Koizumi im September 2006 zurückgetreten. Sein Nachfolger als Ministerpräsident, Shinzo Abe, bemühte sich, die von Koizumi eingeleiteten Reformen weitgehend fortzuführen. Doch bereits im September 2007 musste seine Partei eine herbe Wahlniederlage hinnehmen. Abe Shinzo zog die Konsequenzen und gab seinen Rücktritt bekannt. Sein Nachfolger wurde Fukuda Yasuo. Der amtierende Regierungschef ist Premierminister Yukio Hatoyama. Die Überalterung der Gesellschaft sowie die große Jugendkriminalität sind aktuelle Fragen, mit denen sich die japanische Politik beschäf tigen muss. Die japanische Gesell schaft altert schnell. Die Geburten 8 rate liegt inzwischen nur noch bei 1,3 Kindern pro Frau. Die Älteren (sprich 65 plus) machen 21 Prozent der Bevölkerung aus, Kinder (bis 15 Jahre) dagegen nur 13 Prozent. Diese Entwicklung hat ernste wirtschaftliche und soziale Probleme zur Folge. Vor allem führt dies zu steigenden Kosten im Gesundheits wesen und bei den Renten. Inzwischen wird überlegt, das Pensions alter von 65 auf 75 Jahre zu erhöhen. Japans Bevölkerung weist eine weitere Besonderheit auf: Sie wird abnehmen, und zwar sehr rasch. Experten schätzen, dass die Bevölkerungszahl im Jahr 2050 bei 100 Millionen liegen wird. 2100 soll sie nur noch bei 67 Millionen Einwohnern liegen. Diese demografischen Veränderungen werden in den kommenden Jahrzehnten großen Einfluss auf die Wirtschaft haben und bedeuten daher eine große Herausforderung für die japanische Politik. Auch die Beziehungen zu den asiatischen Nationen sind alles andere als harmonisch. Vor allem stellt Nordkorea, mit dem Japan ein besonders schwieriges Verhältnis hat, als Atommacht eine ernste Bedrohung dar. Nur wenige Monate, nachdem die Nordkoreaner eine Langstreckenrakete erprobt hatten, wurde im Oktober 2006 ein erfolgreicher Atomwaffentest durchgeführt. Diese Nachricht schockierte das japanische Volk und seine Regierung. 1.1.3.Wirtschaftliche Entwicklung Japan ist heute eine hoch industrialisierte, freie Marktwirtschaft mit einigen Elementen einer gelenkten Wirtschaft. Das “japanische Wirtschaftswunder” gehört zu den größten Erfolgsgeschichten der Nachkriegszeit. In nur wenigen Jahrzehnten stieg Japan von einem Land in Schutt und Asche zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Welt auf. Vielfältig sind die Gründe für den unglaublichen wirtschaftlichen Erfolg: eine hart arbeitende Bevölkerung, die strategisch sehr günstige Lage am Rande des Pazifiks, Bargeldtransfers während des Koreakriegs und eine erfolgreiche Handelspolitik. Dennoch hat die weltweite Wirtschaftskrise auch Japan hart getroffen. Das BIP ging 2008 um 0,6 Prozent zurück. Mit 170 Prozent des BIP hat Japan sehr hohe Staatsschulden, (die zweithöchsten weltweit). Die Anteile der Wirtschaftssektoren am BIP teilen sich wie folgt auf: Dienstleistung (72,2 Prozent), In9 Hier ein Auszug der wichtigsten Daten und Ereignisse im Überblick: dustrie (26,4 Prozent) und Landwirtschaft (1,4 Prozent). Die wichtigsten Import– und Exporthandelspartner Japans sind: USA, China, Südkorea, Deutschland, Saudi-Ara bien (Import), Australien (Import), die Vereinigten Arabischen Emirate (Import), Taiwan (Export), Hongkong (Export). Auch der Tourismus entwickelte sich als interessanter Wirt schaftszweig für Japan. Im Jahre 2006 stieg die Zahl der Besucher zum ersten Mal auf über 7 Millionen. Besonders beliebt ist Japan bei asiatischen Besuchern (Südkorea, China und Singapur). Aber auch immer mehr Touristen aus dem Westen lernen Japan als sicheres, faszinierendes und durchaus erschwingliches Reiseziel kennen. Zahlen und Fakten im Überblick 2008 BIP BIP pro Kopf Wachstumsrate BIP 4.924 Mrd. US$ 38.738 US$ 1.1.5.Kultur und Menschen - 0,6% Inflation 1,7% Arbeitslosenrate 4,0% 1.1.4.Geschichtlicher Überblick Einst stiegen zwei Gottheiten vom Himmelsgefilde Takamagahara hin ab in die Welt des Wassers, um dort Land zu erschaffen. Dabei fielen Tropfen von Gott Izanagis Speer 10 und bildeten die ersten Inseln Japans. So lautet der grundlegende Mythos von der Entstehung Japans. Wahrscheinlicher ist dagegen, dass Japan bereits seit mindestens 200.000 Jahren von Menschen besiedelt ist, obwohl die frühesten menschlichen Überreste auf rund 30.000 Jahre datiert werden. Die japanische Gesellschaft ist ge prägt von Eigenschaften, die ihre Geschichte und ihre Umwelt wider spiegeln. Die Gedanken und Einstel lungen versteht man am ehesten vor dem Hintergrund dieser Einflüsse. Erstens ist Japan ein Inselstaat. Zweitens wurde dieser bis zum Zweiten Weltkrieg nie von einer frem den Macht besiegt. Drittens lebten ■■ 13 000 v. Chr.Erste Nachweise der Jömon-Kultur ■■ 300 n. Chr.Erster nachweisbarer Kaiser, Suijin ■■ Mitte 5. Jh. Die Schrift in Form chinesischer Zeichen kommt nach Japan ■■ Mitte 6. Jh. Koreanische Mönche führen den Buddhismus in Japan ein ■■ Frühes 7. Jh.Verabschiedung einer Verfassung nach chinesischem Vorbild ■■ 15. - 16. Jh. Japan wird in andauernde Bürgerkriege verwickelt ■■ 1543 Die Portugiesen landen als erste Europäer in Japan und führen das Christentum ein. ■■ 19. Jh. Japan schottet sich vom Rest der Welt ab ■■ 1868In der Meijizeit wird die kaiserliche Autorität wiederhergestellt Japans Hauptstadt ist nun Tokio ■■ Spätes 19. Jh. Japan modernisiert sich durch Verwestlichung und wird zur Großmacht ■■ 1895 - 1910 Japan besiegt China im ersten Chinesisch- Japanischen Krieg und erhält Taiwan ■■ 1942 - 1945 Japan attackiert Pearl Harbor und tritt in den Zweiten Weltkrieg ein. Nach anfänglichen Erfolgen wird Japan zur Kapitulation gezwungen. ■■ 1945 - 1952 Japan wird von den USA besetzt ■■ 1956 Japan wird Mitglied der UN ■■ 1970er & 1980er Japan „regiert“ als wirtschaftliche Supermacht ■■ 1989 Kaiser Hirohito stirbt nach 63-jähriger Regierungszeit, ihm folgt sein Sohn Akihita ■■ Frühe 1990er Es folgt eine Dekade der wirtschaftlichen Rezession ■■ 1995Verheerender Anschlag auf die U-Bahn in Tokio ■■ 2002 Japans Wirtschaft erholt sich fundamental. Gemeinsam mit Südkorea ist das Land Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft ■■ 2006Prinz Hisahito wird geboren. (Die Diskussion um eine weibliche Thronfolge ist somit beendet) 11 E x kurs: Mangas – japanische Comics bis zu Anfang des letzten Jahrhunderts die meisten Japaner eng miteinander verbunden in kleinen Bauerngemeinden. Viertens besteht das Land großteils aus steilen und hohen Bergen, sodass die Ebenen sehr dicht besiedelt sind. Und schließlich herrschte in Japan fast immer eine strenge Hierarchie. Der Hang, gesellschaftliche Harmonie höher zu bewerten als persönliche Meinungsäußerungen, wird durch das konfuzianische und buddhistische Erbe des Landes noch verstärkt. Der aus China übernommene Konfuzianismus betont die Pflichten gegenüber Eltern, Lehrern, der Gesellschaft und den Ahnen. Das Volk zeigt sich als äußerst gewissenhaft, sorgfältig, fleißig und ehrlich. Heute orientiert sich die japanische Gesellschaft immer 12 mehr an westlichen Einflüssen und die traditionelle, ländliche Lebensart verschwindet zusehends angesichts der Übermacht der westlichen materialistischen Popkultur. Die japanische Wirtschaft durchläuft einen Wandel von einer Produktions- zu einer Dienstleistungs gesellschaft, und die alten Sicherheiten gibt es fast nicht mehr. 1.1.6.Schrift und Sprache Die Landessprache ist Japanisch und wird von nahezu der gesamten Bevölkerung und den meisten Min derheiten gesprochen. Es existieren zahlreiche regionale Dialekte. In der Schule wird als Fremdsprache am häufigsten Englisch gelehrt, es wird jedoch häufig kritisiert, dass der japanische Englischunterricht nur unzureichende Kommunikations fähigkeiten vermittelt. Die zweithäu figste Fremdsprache ist Chinesisch. Deutsch liegt auf dem dritten Platz. Die japanische Sprache verwendet neben den chinesischen Schriftzei chen (Kanji) zwei eigene Silbenschrift systeme (Hiragana und Katakana), die von chinesischen Schriftzeichen abgeleitet sind. Straßen, Bahnhö fe und Ähnliches sind meist in Kanji und in lateinischer Umschrift (Rōmaji) beschildert. Im Westen hält man „die Japaner“ gerne für anders und einzigartig. Sie werden sogar häufig als undurchschaubar und „skurril“ bezeichnet. Nun, der Hauptgrund für diese klischeehaften Vorstellungen liegt sicherlich in der Sprache. Bedingt durch den Englischunterricht und verbunden mit einer natürlichen Schüchternheit und den Hang zur Perfektion sprechen sehr wenige Japaner Englisch so gut wie beispielsweise in Singapur, Hongkong oder Indien. Die japanische Sprache selbst nutzt wesentlich weniger Laute als andere Weltsprachen und erschwert somit die Aussprache. TIPP: Die Schulferien sind im ganzen Land einheitlich: Zwei Wochen zu Neujahr, zwei Wochen im März/April, sechs Wochen im Juli/August. Comicbücher haben in Japan einen ganz besonderen Stellenwert und sind mit textlastigen Büchern gleich bedeutend. Wenn man am Morgen in Japan mit dem Zug fährt hat man das Gefühl, Japaner würden nur Bücher mit knalligen Bildern und langbeinigen Heldinnen lesen. Das Wort „manga“ setzt sich aus den japanischen Zeichen für „zufällig“ und „Bild“ zusammen. Die Wurzeln der „manga“ reichen weit in die japanische Geschichte zurück. Ihre Ursprünge reichen in das 12. Jahr hundert. Mittlerweile hat sich eine unüberschaubare und unglaublich vielfältige Manga-Szene entwickelt. Es gibt „manga“ für Buben und für Mädchen, für Büroangestellte, Sportler, Literaten – Mangas beschäftigen sich buchstäblich mit jedem Thema. 13 E xkurs: Tem p el o d er Sch rei n ? 1.1.7.Religion Die große Mehrheit der Japaner, etwa 86 Prozent, sind sowohl Bud dhisten als auch Schintoisten. Japa ner erklären dies damit, dass der Shintoismus die Religion des Dies seits und des Lebens sei, während der Buddhismus für die Seele und für die nächste Welt steht. Deshalb fallen Geburten, Hochzeiten, Ernte feste und beruflicher Erfolg in den Bereich des Shintoismus, aber Bestattungen sind ausschließlich buddhistische Angelegenheiten. Der Shintoismus verehrt zahlreiche Wesenheiten. Dazu gehören Tausende Gottheiten und ortsgebundene Naturgeister sowie allge genwärtige Götter und Gottheiten. Shinto Göttern zu Ehren werden 14 oft religiöse Bauten, so genannte „Schreine“ errichtet. Im größten, dem Ise-Schrein, wird die wichtigste Gottheit des Shinto verehrt: Amaterasu, die Göttin der Sonne, die als Begründerin des japanischen Kaiserhauses gilt. Anders als der Shintoismus, der in Japan ent stand, gelangte der Buddhismus im 6. Jh. aus Indien über China und Korea nach Japan. Die beiden Religionen bestanden fast immer friedlich nebeneinander. Nur im 2. Weltkrieg wurde der Buddhismus unterdrückt. Oft wird der Buddhismus nicht als Religion, sondern als Weg oder Methode bezeichnet, da es in ihm genau genommen keine Gottheit gibt. Im Alltag werden aber in den meisten buddhistischen Richtungen alle Formen Buddhas wie Götter verehrt. Die vier Edlen Wahrheiten des Buddhismus lauten1: 1.Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll. 2.Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung. 3.Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden. 4.Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad. Der Buddhismus könnte also als Anleitung für den menschlichen Geist gesehen werden, der sich mit den Problemen seiner Existenz in einer unbeständigen Welt konfrontiert sieht. Zu den wichtigsten Formen des japanischen Buddhismus gehören Zen, Tendai, Vajrayana, Sukhavati und Jodo. 1) Aus Wikipedia – Übersetzung aus dem Pali in die deutsche Sprache durch die DBU (Deutsche Buddhistische Union) Am einfachsten lassen sich buddhistische Tempel von Shinto-Schreinen an ihrem Eingang unterscheiden. Bei einem Schrein bildet ein Tor aus zwei senkrechten Säulen und Querbalken den Haupteingang, den so genannten „torii“. Die meisten torii sind rot lackiert. Im Gegensatz dazu wirkt der „mon“, der Eingang zu einem Tempel, deutlich solider und stabiler. Er besteht aus mehrerer Säulen und Flügeln mit einem mehrfach gestaffelten Dach, um das manchmal sogar Laufstege führen. Wasser auf den Boden. Vor der Haupthalle hängt ein Gong mit einem dicken Seil. Davor steht ein Spendenkästchen. Besucher werfen eine Münze hinein, ziehen an dem Seil, um den Gong zu läuten und so die Gottheit zu rufen. Klatschen zweimal in die Hände und entfernen sich nach einer Verbeugung rückwärtsgehend. Der Besuch eines japanischen Schreins beginnt mit einer Reinigung. Gleich hinter dem „torii“ steht ein Waschbecken mit langen Kellen. Damit müssen sich die Besucher reinigen, bevor sie das Gebäude des Schreins betreten. Zum Reinigen nehmen die Besucher eine Kelle, füllen sie mit Wasser und schütten es über eine Hand. Das wiederholen sie mit der anderen Hand bevor sie sich etwas Wasser in die hohle Hand gießen und den Mund ausspülen. Anschließend spucken sie das 15 2. To u ris t i s c h e M a rkta n a l yse 2.1.Touristische Situation Laut Auskunft der Österreich Werbung liegen bei Japanern vor allem Reisen zu den nahe gelegenen asiatischen Destinationen im Trend, Fernreisen verzeichneten in den letzten Jahren eher einen Rückgang. China liegt mit 3 Millionen Ankünften japanischer Gäste klar an der Spitze, gefolgt von weiteren Ländern im asiatischen Nahbereich (Korea, Thailand, Hongkong und Tai wan). China ist vor allem aufgrund der gemeinsamen Wurzeln bei den Japanern ein beliebtes Reiseland, aber auch die kulturellen Highlights Chinas werden von den japani16 schen Gästen sehr geschätzt. Es ist festzustellen, dass ein Drittel der japanischen Ankünfte in China durch Geschäftsreisen bedingt ist. Neben den asiatischen Ländern zählen vor allem die USA (Hawaii), Australien, Neuseeland und die Pazifikinsel Saipan (größte Insel der Inselkette der Nördlichen Ma- rianen) zu den Lieblingsreisezielen der Japaner. Im Jahr 2008 unternahmen die Japaner insgesamt rund 16 Millionen Auslandsreisen mit mindestens einer Übernachtung, 3,2 Millionen davon nach Europa. Im Vergleich zum Reisejahr 2007 bedeutet dies, dass die Japaner 2008 um 7,6 Prozent weniger ins Ausland gereist sind. (Ministry for Justice, Japan 08JAN2009) Die beliebtesten Destinationen in Europa sind Frankreich, Deutschland, Schweiz, Italien, UK, Spanien und Österreich. Im Jahr 2008 verbrachten die Japaner auf ihren Reisen ins Ausland durchschnittlich 6 Nächte. Auf Kurz reisen von 1 bis 3 Nächten entfielen 38 Prozent der gesamten Auslandsreisen der Japaner, auf längere Reisen von 4 und mehr Nächten 62 Prozent. Hier liegt der Schwerpunkt (mit etwa drei Viertel) bei Reisen mit 4 bis 7 Nächtigungen. lung ein leichter Rückgang an Auslandsreisen zu verzeichnen. 2.2.Bedeutung des Marktes für Österreich Nur etwa 11 Prozent der japanischen Touristen in Österreich sind Geschäftsreisende. Die Schlüssel entscheidung für eine Reise lauten „novelty“, „real thing“ und „exciting“. Organisierte Reisen zu Großveran staltungen werden immer beliebter. Der Japaner will etwas Besonderes erleben aber auch Spannung, Herausforderung und Erlebnis sind ihm wichtig. 60 Prozent der touristischen Einnahmen Österreichs aus Ostasien entfallen auf Japan. In Wien liegen Japaner bei Auslandsübernachtungen und -umsatz an sechster Stelle. Laut Michael Strasser, Regionmanager der ÖW in Japan, ist trotz positiver Wirtschaftsentwick- 2009 war anlässlich der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Japan und Österreich vor 140 Jahren das „ÖsterreichJapan“ Jahr. Daher wurden 2009 zahlreiche Marketingaktivitäten sei tens der ÖW Japan durchgeführt. 17 Die wichtigsten Reisemotive laut Michael Strasser ÖW Japan sind: Natur- und Landschaftsattraktionen (68,5 Prozent), knapp vor Shopping (62,6 Prozent), historischen und kulturellen Attraktionen (53,2 Prozent) und Gourmet Reisen mit 48,8 Prozent. Die Reiseentscheidung der Japaner ist stark von dem Bedürfnis nach Sicherheit und Sorge vor Sprachproblemen sowie Angst vor Gesundheitsrisiken Flugangst und hohen Kosten geprägt. Fast alle touristischen Fernreisen werden von Reiseveranstaltern konzipiert und in einem Reisebüro gebucht. Japaner verhalten sich bei der Buchung von Fernreisen noch sehr konservativ, das liegt 18 aber vor allem auch an der Zielgruppe der Senioren. Chancenreiche Marktsegmente sind: ■■ Middle-aged Group: Männer und Frauen zwischen 45 und 59 stellen mit rund 30 Prozent das größte Marktsegment bei Europareisen dar. Sie zeichnen sich durch hohe Ausgabenbereitschaft und großes Interesse an Kultur und historischen Stätten aus. ■■ Single Women: Alleinstehende Frauen bestreiten ca. 32 Prozent aller Auslandsreisen, verfügen über relativ viel Zeit und haben ein hohes Einkommen. Für sie ist Shopping das stärkste Reisemotiv. ■■ Elderly Group: Das Segment der über 60-Jährigen hat das größte Potential. Diese Gruppe hat Ersparnisse und viel Zeit zum Reisen. Die Senioren sind aber sehr konservativ und reagieren empfindlich auf jede Störung, insbesondere was Sicherheit und Sauberkeit anbelangt. Im Jahr 2008 wurden in Österreich 409.001 Nächtigungen japanischer Herkunft gezählt, was gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 10,3 Prozent darstellt. Betrachtet man jedoch die Entwicklung im Jahr 2009, bahnt sich eine Besserung an. Gebucht wurden 2008 vorwiegend Hotels der 4- bis 5-Sterne Kategorie (75 Prozent), 18 Prozent bevorzugten die 3-Sterne Kategorie, der Rest teilt sich auf andere Kategorien auf. Unterkunftswahl nach Nächtigungen 2008: 75% 18% 1% 1% 3% 2% 4-/5-Sterne-Hotel Ferienwohnung 3-Sterne-Hotel Jugendherberge, Jugendgästehaus 1-/2-Sterne-Hotel Sonstige Bundesländerverteilung nach Nächtigungen 2008: 248.572 74.492 29.509 22.933 12.297 11.550 1.055 4.020 4.573 Wien Steiermark Salzburg Kärnten Tirol Vorarlberg Niederösterreich Burgenland Oberösterreich 19 Nächtigungsentwicklung nach Saison 2005 – 2008 Winter 2006/07: 39% Winter 2005/06: 36% Sommer 2006: 64% Sommer 2007: 61% Winter 2007/08: 39% Sommer 2008: 61% Übernachtungen und Ankünfte japanischer Gäste – Österreich Gesamt Jahr Ankünfte 2000 293.728 Veränderung zum Vorjahr 6 2001 255.162 2002 240.146 2003 584.231 Veränderung zum Vorjahr 1,7 Aufenthaltsdauer (Nächte) 2 -13,1 527.873 -9,6 2,1 -5,9 482.252 -8,6 2 222.275 -7,4 457.055 -5,2 2,1 Nächtigungen 2004 256.541 15,4 530.566 16,1 2,1 2005 278.686 8,6 565.637 6,6 2 2006 267.909 -3,9 539.213 -4,7 2 2007 229.347 -14,4 455.817 -15,5 2 2008 208.150 -9,2 409.001 -10,3 2 2009 (1-9) 149.658 -6,8 304.576 -4,4 2 (Quelle: www.tourmis.info) 20 21 3 .Praktische T ipps im U mgang mit J apanern 3.1.Der japanische Gast Der Urlaubsanspruch der Japaner liegt bei 10 bis 20 Tagen im Jahr. Auch die Schulferien sind in Japan kürzer als in Europa. Japaner verreisen gerne während der warmen Sommermonate ins Ausland. Auch in der Zeit von Weihnachten bis Neu jahr wird gerne eine Reise unternommen. Viele japanische Unternehmen haben sogar von 25. Dezember bis 5. Jänner geschlossen. Wichtige Urlaubsdestinationen der Japaner sind neben den asiatischen Staaten vor allem die USA, Australien und Europa. Zu den europäischen Lieblingsländern der Japaner zählen Frankreich, Italien, Schweiz, Deutschland und Österreich. Japanische Reisende schätzen ein qualitativ hochwertiges Angebot. Sie übernach ten gerne in Hotels der gehobenen Kategorien. Japanische Gäste geben im Verhältnis zu Gästen aus anderen Regionen viel Geld im Urlaub aus. Sie kaufen teure Taschen und Kleidung, sparen nicht beim 22 Essen und bringen hochwertige Souvenirs mit nach Hause. Einkaufen ist ein fixer Bestandteil eines perfekten Urlaubs für einen Japaner. Dabei ist er gewöhnt, dass in Japan die Geschäfte auch am Wochenende von 10:00 – 22:00 Uhr geöffnet haben. Die Gäste aus Japan sind daher von den österreichischen Ladenöffnungszeiten meist unangenehm überrascht. hen“. Dazu kommt, dass japanische Gäste ausgesprochen gerne Wandern. Wanderer sind in Japan häufig in Clubs organisiert. Die wichtigste Zielgruppe für Österreich ist der „Senior Market“ – dabei handelt es sich um Frauen und Männer über 60 Jahren. Sie stellen mehr als 35 Prozent aller Reisenden dar und verfügen über genügend Zeit und Geld. Japanische Gäste gelten im Allgemeinen als sehr sicherheitsbewusst. Sie werden von der Familie und Massenmedien stark beeinflusst und reagieren auf Krisensituationen, wie etwa Terroranschläge, sofort. ■■ Inselmentalität: Bedingt durch die Insellage war Japan sehr lange abgeschottet und hat eine eigene Mentalität entwickelt. Die Bevölkerung war an keine ausländischen Kontakte gewöhnt. Sie übernahmen Teile der amerikanischen Kultur während der Besatzung im 2. Weltkrieg. Jedoch hält sich bis heute eine besondere Inselmentalität. Japaner sind rassisch homogen und denken auch gleich. Das Individuum im europäischen Sinn gibt es nicht. Japaner sind sehr bedacht auf das Wohlergehen der Gruppe, sie steht immer im Vordergrund. In der Gruppe ist man stark miteinander verbunden und Japanische Gäste sind sehr an der europä ischen Kultur interessiert, insbesondere an klassischer Musik. Als meistgenanntes Reisemotiv gilt laut Österreich Werbung „Natur- und Landschaftsattraktionen se- 3.1.1. Die wichtigsten Tipps für den Um gang mit japanischen Gästen Besonderheiten: mutig. Die Einzelperson selbst ist dagegen sehr ruhig. Jeder verhält sich sehr diszipliniert und gruppenorientiert. ■■ Der Vorstellung und Begrüßung kommt große Bedeutung zu. Zum Empfang von Japanern sollte daher der Chef des Hauses oder der Manager bereitstehen. Die Begrüßung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Herstellung einer persönlichen Beziehung. ■■ Begrüßung: Da in Japan die Verbeugung als Begrüßung üblich ist, sollte das Händeschütteln nicht aufgedrängt wer den. Bei der Begrüßung einer Reisegruppe genügt es, nur dem Reiseleiter die Hand zu geben und sich gegenüber der Gruppe leicht zu verbeugen. ■■ „Einkaufen“ hat beim japanischen Gast einen sehr großen Stellwert im Urlaub, daher ist eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten von großer Bedeutung. Hochwertige Souvenirs mit Österreichbezug werden sehr geschätzt. ■■ Bevor sie Einkäufe tätigen, möchten sich japanische Gäste gerne über das Angebot im Detail informieren. Sie erwarten trotz ausgiebiger Inanspruchnahme der Geduld der Verkäufer eine freundliche Behandlung, auch wenn sich der Gast nicht zu einem Kauf entschließen kann. ■■ Die direkte Ablehnung eines Wunsches wird als unhöflich empfunden und sollte deshalb wenn möglich vermieden werden. Verneinungen sollten daher umschrieben werden. Ein „Ich tue mein Bestes“ sollte einem klaren „nein“ vorgezogen werden. ■■ Der japanische Gast erwartet sich eine klare Entschuldigung, wenn ein Fehler passiert ist. Auch wenn der Fehler beim Gast passiert ist, empfiehlt es sich, sich zu entschuldigen. Der Ausspruch „der Gast ist Kaiser“ wird von Japanern wörtlich verstanden. ■■ Trinkgeld ist in Japan unüblich. Es empfiehlt sich daher, auf diesen Unterschied zu unseren Gebräuchen dezent hinzuweisen. 23 ■■ Japan ist ein sehr sicheres Land. Das Sicherheitsbedürfnis der Japaner ist dementsprechend stark ausgeprägt. ■■ Japaner sind von Grund auf sehr harmoniebedürftig. Sie weichen Streit und Unannehmlichkeiten eher aus. ■■ Bekannt sind Japaner vor allem für ihre Pünktlichkeit. Die vorgegebenen Abfahrts- und Ankunftszeiten und ver einbarten Termine müssen daher genau eingehalten werden. ■■ Da die Englischkenntnisse der japanischen Gäste im Allgemeinen nicht besonders gut sind, haben die Japaner auf Reisen im Ausland zum Teil große Verständigungsprobleme. Meist sind sie mit einer englischsprachigen Reise leitung unterwegs. Die meisten Japaner lernen zwar in der Schule Englisch, beherrschen es aber nur selten gut. Mit ihrem Hang zum Perfektionismus sind sie oft gehemmt, ihr Englisch zu praktizieren. Sie fühlen sich am wohlsten, wenn sie sich in ihrer Landessprache verständlich machen 24 können. Daher wird auf japanische Betreuung großen Wert gelegt. ■■ Japaner sind sehr patriotisch und werden nicht gerne mit anderen Asiaten in einen Topf geworfen. ■■ Japaner lachen sehr gerne, haben aber eine andere Art Humor wie z.B. wir Österreicher. ■■ In der japanischen Gesellschaft dominieren noch immer die Männer. So zeigt z.B. eine Frau gute Manieren, wenn sie ein paar Schritte hinter dem Mann geht. Der Finanzminister der Familie ist allerdings die Frau und auch bei der Urlaubsentscheidung spielt sie eine bedeutende Rolle. Hotelausstattung: ■■ Japanische Gäste wünschen sich meist eine Unterkunft in guter Lage mit Bad und Toilette. Meist bevorzugen sie Hotels in der 4- und 5-Sterne Kategorie. Nur wenige begnügen sich mit beschei denen Unterkünften. ■■ Geben Sie japanischen Gästen nach Möglichkeit kein Zimmer im 4. Stock oder Zimmer mit Nummern, die eine 4 enthalten. Da sie der Aussprache nach wie das Wort „Tod“ klingt. Die Zahlen 6, 8 und 9 gelten als glücksbringend. ■■ In Japan herrscht ein ausgeprägtes Hierarchiedenken. Daher ist es auch bei der Zimmervergabe wichtig, dem ranghöchsten Gast das schönste Zimmer und in einer höheren Etage zu geben. ■■ Als Trauerfarben werden in Japan schwarz und weiß gesehen. Darum soll te man diese Farben im Zimmer soweit wie möglich meiden. Achtung: Auch weiße Blumen wie etwa Chrysanthemen gelten in Japan als Friedhofsblumen. ■■ Körperhygiene wird in Japan sehr genau genommen. Täglich wird gebadet, geduscht und Haare gewaschen. Die meisten Japaner bevorzugen daher auch auf Reisen ein Zimmer mit Bad. Das Bereitstellen von Seife und Shampoo gilt als Teil des guten Services. Ausreichend Hand- und Badetücher werden ebenfalls erwartet. ■■ In Japan ist es üblich, dass beim Eintritt in den Wohnungsbereich die Straßenschuhe in Hausschuhe gewechselt werden. Das Bereitstellen von Hausschuhen wird daher als Service sehr gerne in Anspruch genommen. Gang installierte Kameras sind daher gern gesehen. ■■ Mitglieder von Reisegruppen erwarten sich einheitliche Hotelzimmer. ■■ Doppelzimmer sollten immer mit zwei Betten ausgestattet sein. ■■ Der japanische Gast betreibt sehr gerne Sport. Ein Sportanimationsprogramm vor Ort wird gerne angenommen. Auch ein Kulturprogramm wird sehr geschätzt. ■■ Ein Teekocher samt Tee wird von den japanischen Reisenden auf dem Zimmer erwartet. ■■ Der japanische Gast erwartet sich im Hotel detaillierte Informationen über umliegende Ausflugsziele, wenn möglich auf Japanisch. ■■ Sicherheit ist ein wichtiger Aspekt für japanische Reisende. Die ständige Prä senz von Sicherheitspersonal oder am 25 Essen & Trinken: ■■ Die japanische Küche ist sehr vielfältig, dennoch ist diese vor allem von drei Lebensmitteln geprägt: Tofu, Reis und Sojasauce. Daher sollte man darauf achten, dass der japanische Gast auch auf Reisen ab und zu in den Genuss dieser Lebensmittel kommt. ■■ Da die japanische Küche sehr arbeitsaufwendig ist, erwarten sich japanische Gäste auf Reisen nicht unbedingt typisch japanische Gerichte. Oft schätzen sie es sogar auf Reisen sehr, wenn sie die westliche Kost kennenlernen. Natür lich freut sich der Japaner wenn er auf ein japanisches Restaurant stößt oder man sich im Hotel bemüht, ab und zu ein japanisches Gericht zu zaubern. Reisschüssel gesteckt werden. So wird Reis in buddhistischen Ritualen den Toten dargebracht. ■■ Man sollte darauf achten, dass die japanische Küche äußerst salz- und fettarm ist. Auch werden die meisten Süßspeisen in Österreich von den Japanern als zu süß empfunden. ■■ Wenn in Japan Nudeln aufgetischt wer den (auch in einer Suppe), ist es völlig in Ordnung, dass man diese schlürft. ■■ Japanischen Gästen sollte man immer eine Flasche Sojasauce zum selber Würzen auf den Tisch stellen. ■■ Das Abendessen hat die Funktion der Hauptmahlzeit und umfasst eine Anzahl von Fisch- und Fleischspeisen, Nudelgerichten, Suppen und Gemüse. ■■ Japaner essen besonders gerne Fisch, vorzugsweise Meeresfische. Auch Rind fleisch ist beliebt, am besten gekocht, gegrillt oder in Steakform. 26 ■■ Meist sind den Japanern die österreichischen Portionen zu groß. Sie lieben kleine Portionen und oft unterschiedliche Gerichte auf einmal, serviert in verschiedenen Schälchen. ■■ Das bevorzugte Getränk zum Essen ist Bier, gefolgt von Sake und „Misuwan“, einem mit viel Wasser und Eis gemixten Whisky. Junge Frauen trinken sehr gerne süßen Wein. ■■ Japaner essen normalerweise mit Stäbchen, doch können sie auch mit Besteck umgehen. ■■ Der japanische Gast erwartet in einem Restaurant kostenlos und unaufgefordert ein Glas Wasser serviert zu bekommen. In Japan wird auch meist eine Tasse Tee (meist grüner Tee) kostenlos angeboten. ■■ Wenn man Essstäbchen anbietet, sollte man unbedingt darauf achten, dass die Stäbchen nicht senkrecht in eine ■■ Auf Service wird im Ausland großer Wert gelegt. Zu einem gepflegten Essen gehören nach japanischem Emp- finden auch Stoffservietten. In Japan ist es üblich, dass man vor dem Essen ein heißes Handtuch zum Reinigen von Gesicht und Händen bekommt. ■■ Wenn man in Japan in einem Restaurant mit dem Essen fertig ist, kreuzt man einen Zeigefinger über den anderen, sodass ein „x“ entsteht. Das ist das übliche Zeichen für „die Rechnung bitte“. Trinkgeld ist in Japan gänzlich unüblich. ■■ Die Essenszeiten sind in Japan ähnlich wie in Europa, daher sind hier keine Besonderheiten zu beachten. Grundsätzlich nehmen sie aber vor allem das Abendessen eher früh zu sich, meist zwischen 18:00 und 19.30 Uhr. ■■ Das japanische Frühstück kennt weder Toast noch Kaffee und besteht hauptsächlich aus warmen Gerichten. Japaner erwarten aber auf Reisen keineswegs ein japanisches Frühstück. Verhalten in der Geschäftswelt: ■■ Stets sollte man ausreichend Business karten griffbereit haben (Daten in Englisch und evt. auf der Rückseite auch Japanisch). Die Visitenkarte hat einen besonderen Stellenwert in Japan. Sie wird sehr respektvoll übereicht. Keines falls sollte man etwas auf einer Visitenkarte notieren. ■■ Für die Zusammenarbeit mit japanischen Geschäftspartnern ist vor allem die persönliche Beziehung von Bedeutung. Zuerst sollte man seinen Ge- schäftspartner kennenlernen. Vertrauen und Verbindungen herzustellen ist für die weitere Zusammenarbeit von großer Wichtigkeit. ■■ Gute, persönliche Beziehungen sind die Grundvoraussetzung, um überhaupt mit Japanern ins Geschäft zu kommen und sollten zumindest jährlich gepflegt werden. Einladungen von japanischen Partnern sollte man immer Folge leisten. ■■ Bei der Zusammenarbeit mit japanischen Geschäftspartnern ist oft viel Ausdauer und Geduld gefragt. Die Entscheidungsphase dauert für gewöhnlich sehr lange. ■■ Besuchstermine sollten 4 bis 6 Wochen im Voraus vereinbart und nicht mehr abgesagt oder verändert werden. Kleine Geschenke (Give-aways) sind üblich, sollten aber unbedingt in Österreich hergestellt und nett verpackt sein. ■■ Auch in der Tourismusbranche ist gutes Englisch keine Selbstverständlichkeit. Es empfiehlt sich daher, langsam und 27 deutlich zu sprechen. Es ist ratsam einen Dolmetscher zu engagieren. Prospekte und Verkaufsunterlagen sollten unbedingt auch auf Japanisch verfügbar sein. ■■ Zum Abschluss eines Geschäftes wird anstatt eines Händeschüttelns eine kurze Verbeugung erwartet. ■■ Das japanische Wort „HAI“ wird oft mit JA übersetzt, bedeutet aber auch nur „Ich habe es gehört“. Oft werden daraus irreführende Schlüsse gezogen. ■■ Auf schriftliche Anfragen erhält man nicht immer eine Antwort. Das bedeutet aber nicht unbedingt Desinteresse. Geschäfte werden nicht nur auf dem Korrespondenzweg gemacht. Die Japaner warten oft einfach auf eine Gelegenheit, bis die Antwort persönlich mitgeteilt werden kann. Praktische Tipps für das Marketing im Markt (B2B & B2C) (Auszug Marktprofi Österreich Werbung 2008) ■■ Japan ist ein Veranstaltermarkt. Daher ist die Katalogpräsenz von großer Bedeutung. mehr Hochzeitsarrangements im Ausland angeboten. Selbst die Flitterwochen werden dann im Ausland verbracht. In diesem Segment hätte Österreich sicherlich noch Wachstumschancen. ■■ Die intensive Zusammenarbeit mit den Planungsabteilungen ist der Schlüssel zum Erfolg. ■■ Wenigstens einmal pro Jahr ist der persönliche Kontakt mit den Planungsabteilungen notwendig (z.B. durch Teilnahme am Superworkshop der Österreich Werbung) ■■ „Fam Trips“ (Einladung, um eine neue Destination, neue Angebote, neuen Service – kurz, ein neues Produkt kennenzulernen) veranschaulichen das Angebot und vertiefen die persönlichen Beziehungen. ■■ Online Newsletter werden stark beachtet. ■■ Aufgrund der hohen Kosten von Hochzeitsfeiern in Japan werden immer 28 29 4. U mf ra g e e rg e b n isse Als Folgeprojekt zu den erfolgreichen Broschüren „China meets Austria“ (2005), „India meets Austria“ (2006), „Russia meets Austria (2007) und „Arabia meets Austria“ (2008) wurde auch für diese Broschüre eine empirische Untersuchung im Herkunftsland durchgeführt. Im Zeitraum Oktober bis 30 November 2009 wurden in sieben japanischen Städten (Tokio, Kioto, Osaka, Kobe, Nagano, Hiroshima und Sapporo) 340 Personen mittels standardisiertem Fragebogen auf japanisch/ englisch persönlich befragt. Es wurde keine detaillierte Stichprobe, wie etwa Alter, Geschlecht, soziale Schicht etc. vorgegeben. Vielmehr war es das Ziel, eine breit gefächerte Stichprobe zu erreichen, die sich in den nächsten 3 bis 5 Jahren eine Europareise leisten wird können. Um ein möglichst zahlungskräftiges Publikum zu erreichen, erfolgte die Befragung an Orten wie etwa Flughäfen, Bahnhöfen, Einkaufsstraßen, Shopping centers und großen öffentlichen Plätzen. 4.1.Allgemeines – Soziodemographische Zusammensetzung Von den 340 befragten Personen sind 43 Prozent Männer und 57 Prozent Frauen. 45 Prozent der Be fragten sind jünger als 30 Jahre, 26 Prozent entfallen auf die Altersgruppe der 30er, 29 Prozent sind zwischen 40 und 70 Jahre alt. Etwa 50 Prozent sind „Singles“, die andere Hälfte setzt sich aus Verheirateten bzw. Geschiedenen zusammen. Die zwei größten Berufsgruppen sind mit 42 Prozent die Angestellten und mit 20 Prozent die Studenten. Der Rest teilt sich auf leitende Angestellte, Haus frauen, Pensionierte und Arbeitslose auf. Das monatliche Einkommen wird in sechs Kategorien dargestellt, wobei 35 Prozent unter 3,5 Millionen Japanische Yen pro Jahr verdienen. 18,5 Prozent verdienen zwischen 3,5 und 5 Millionen, Weitere 19,5 Prozent haben ein Jahresgehalt zwischen 5 und 10 Millionen JAPY. Nur 4 Prozent verdienen mehr als 10 Millionen JAPY pro Jahr. 23 Prozent machten keine Angaben. Auffallend ist, dass rund 62 Prozent einen Universitätsabschluss und weitere 30 Prozent einen Matura- bzw. Fachschulabschluss vorweisen können. 4.2.Reisetätigkeit Auf die Frage „In welche europäischen Länder planen sie in den nächsten 2 bis 5 Jahren zu reisen“ liegt mit 47 Prozent Italien auf Rang 1, gefolgt von Österreich und Frankreich mit je 42 Prozent. In welche europäischen Länder planen Sie in den nächsten 2 bis 5 Jahren zu reisen? 47% Italien 42% Österreich 42% Frankreich 35% Großbritannien 34% Schweiz 32% Deutschland 29% Finnland 22% Schweden 17% Niederlande 16% 15% Belgien 15% Türkei 14% Dänemark 12% Tschechien 10% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 31 Zu den bevorzugten Reisemonaten zählen eindeutig August (94 Nennungen), September (86 Nennungen) und Oktober (92 Nennungen). Rund 42 Prozent planen eine Reisedauer von 4 bis 7 Tagen, 38 Der 3-Sterne Hotellerie wird von rund einem Drittel der Befragten der Vorzug gegeben. Knapp ein Viertel bevorzugt die 4-Sterne Hotellerie. Prozent möchten 8 bis 15 Tage bleiben. Gereist wird vorwiegend mit Freunden (36 Prozent). 31 Prozent reisen mit der Familie und An dritter Stelle steht das Privathaus mit 20 Prozent. Mit nur 16 Prozent an Vorzugsstimmen folgt die 5-Ster ne Kategorie an vierter Position. Die Urlaubsart „FIT – Foreign Individual Traveller“ ist für etwas mehr als die Hälfte aller Befragten (51 Prozent) die beliebteste Art zu reisen. Anmerkung: FIT entspricht in Japan nicht den Individualreisenden im europäischen Sinn, der die Elemente seiner Reise selbst wählt und dann eigenständig bucht. Als FIT bezeichnet man Reisende, die weder eine Package Tour buchen Geplante Reisedauer Bevorzugte Unterkünfte Bevorzugte Reisemonate Jänner Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember 17 21 46 45 8 - 15 Tage 38% 4 - 7 Tage 42% 3 Sterne Hotel: 31,10% Appartment: 10,70% noch mit einer Gruppe reisen. Viel mehr buchen sie eine vom Standard abweichende Reise, wie etwa anstatt je zwei Nächte Wien, Prag und Budapest buchen sie drei Nächte Wien, zwei Nächte Prag und nur eine Nacht Budapest. Dafür benötigen sie ein eigenes Programm. Die „Package Tour“ wird von 33 Prozent gebucht, 16 Prozent würden die Gruppereise buchen. Reiseausgaben pro Person inkl. Hotel, Transport, Extras und mehr US$ 2.001 - 3.000 45,90% 63 50 46 94 86 92 29 29 0 32 21,8 Prozent mit der/dem Verlobten. 20 40 60 80 100 weiß nicht 12% 16 und mehr Tage 6% 1 - 3 Tage 2% 4 Sterne Hotel: 22,30% Privathaus: 20,10% 5 Sterne Hotel: 15,70% mehr als weniger als US$ 4.001 US$ 2.000 US$ weiß nicht 2,10% 33,80% 3.001 - 4.000 4,40% 13,80% Ein Drittel der Befragten plant weniger als US $ 2.000 pro Reise auszugeben. 46 Prozent sind bereit zwischen US $ 2.001 und US $ 3.000 auszugeben, nur 14 Prozent geben mehr als US $ 3.001 aus. 4.3.Urlaub auf dem Land? Da der Japaner auch ein Freund der Natur ist, haben wir konkret gefragt, ob er sich ein paar Tage Urlaub mit Wandern und Natur genießen auf dem Land vorstellen kann? Wir waren vom Ergebnis sehr überrascht. Denn knapp 68 Prozent bejahten dies. Lediglich 32 Prozent konnten sich das nicht vorstellen oder wussten es nicht. Jene 68 Prozent wurden zusätzlich befragt, welchem Produkt sie den Vorzug geben würden. Zur 33 Auswahl standen einerseits 3 bis 4 Tage wandern auf dem Land und Natur genießen sowie andererseits 2 Tage wandern in Kombination mit einem Besuch von ein oder zwei österreichischen Städten. Der Variante zwei wurde mit 64 Prozent der Vorzug gegeben. Für Variante 1 konnten sich 36 Prozent begeistern. Sehr wichtige Reisemotive im privaten Reiseverkehr Eine andere Kultur kennen lernen Ich habe viel über das Land gehört/gelesen und möchte es nun selber erleben Sehenswürdigkeiten besuchen Interessante Städte besuchen Einzigartige Landschaften und Natur-Attraktionen erleben Sicherheit 94,10% 87,60% 77,30% Frische Luft und saubere Umwelt 67,00% Österreichs Landschaft erleben 66,70% Stadtbesuch und Wandern 63,00% Musik erleben 50,10% Einkaufen an Sonntagen 44,50% Flitterwochen 37,20% Gesundheit und Wellnesseinrichtungen 36,60% Wandern 34,60% Rund um die Uhr einkaufen 26,30% Heiraten in anderen Ländern 19,80% Skifahren 18,30% Schwimmen 12,40% 0% 34 20% 40% 60% 80% 100% Österreich zuträfe. Die Befragten konnten zwischen ja und nein wählen. Für knapp 85 Prozent ist Österreich ein traditionelles Land, gefolgt von „berühmt für Wien“ mit 75 Prozent und mit 74 Prozent „berühmt für Mozart“. 84,90% 74,80% berühmt für Wien berühmt für Mozart 69,70% Es wurden insgesamt 20 Assozationen zu Österreich aufgelistet und befragt, ob diese Aussage auf ein traditionelles Land ein Land mit sauberer Umwelt Das wichtigste Motiv für eine private Reise ist eine andere Kultur kennenzulernen (94 Prozent). Die nächsten fünf Motive sind annähernd gleich wichtig. „Ich habe viel über das Land gehört/gelesen und möchte es nun selber erleben“ (88 Prozent), „Sehenswürdigkeiten be suchen“ (86 Prozent), „interessante Städte besuchen“ (86 Prozent), „einzigartige Landschaften und Natur-Attraktionen erleben“ (85 4.5. Assoziationen zu Österreich Assoziationen zu Österreich 86,40% 85,00% Soviel wie möglich in kurzer Zeit erleben Untersucht wurden 20 Reisemotive und Erwartungen japanischer Gäste, inwieweit diese eine Rolle für deren Reiseentscheidung spielen. Man konnte zwischen wichtig und nicht wichtig wählen. Prozent) und abschließend das Thema Sicherheit mit 84 Prozent. Die letzten beiden Plätze werden von Skifahren mit 18 Prozent und Schwimmen mit 12 Prozent belegt. 85,50% 84,30% Interesse an Einheimischen und Tradition 4.4.Reisemotive im privaten Reiseverkehr 74,50% 70,80% 70,60% berühmt für Musik 68,50% ein romantisches Land 60,20% berühmt für “Sound of Music” 57,60% ein sicheres Land 57,00% ein freundliches Land 56,10% ein Land mit exzellenten Süßigkeiten und Kuchen 53,40% berühmt für Berge 50,70% berühmt für Salzburg 46,80% berühmt für Schloss Schönbrunn 46,00% berühmt für Wintersport 43,90% berühmt für Swarovsky 36,20% berühmt für Adventmärkte 26,40% berühmt für Innsbruck berühmt für Sommersport 21,70% berühmt für Toni Sailer 21,40% 10,90% berühmt fürs Einkaufen 0% 20% 40% 60% 80% 100% 35 4.6.Sehr wichtige Ausstattungen in einem Hotel der 3- bis 5-Sterne Hotellerie Auch bei dieser Untersuchung wurden landestypische Ausstattungskriterien der 3- bis 5-Sterne Hotellerie abgefragt. Die Interview ten konnten zwischen sehr wichtig und nicht wichtig wählen. Das wichtigste Ausstattungskriterium für 86 Prozent aller Befragten ist eine Klimaanlage im Zimmer. An zweiter Stelle folgt der Wunsch, ein Informationspaket über Restaurants und Sehenswürdigkeiten in Japanisch am Zimmer zur Verfügung gestellt zu bekommen (78 Prozent). Japaner sind ein sehr serviceorientiertes Volk, daher wün schen sie sich im Gastland auch 36 einen sehr guten Service und Pünktlichkeit (75 Prozent). Hygieneartikel wie Kamm, Duschgel, Shampoo und Zahnbürste findet man in Japan in jedem Hotel, daher ist es für sie selbstverständlich, diesen Service auch im Gastland zu bekommen. Sehr wichtige Ausstattungskriterien in einem Hotel der 3- bis 5-Sterne-Kategorie Klimaanlage im Zimmer Informationspaket über Restaurants, Sightseeing Informationen auf Japanisch 85,50% 77,50% 75,90% Exzellenter Service und Pünktlichkeit 74,90% Frühstücksbuffet 70,90% Hygieneartikel wie Kamm im Zimmer 70,40% Badewanne anstatt Dusche 66,30% Gepäckservice 56,80% Internet & Telefon im Zimmer 56,50% 47,00% Wasserkocher am Zimmer 39,10% getrennte Betten – Twin 34,60% Unterhaltungsmöglichkeiten 31,10% Raucher Zimmer 29% Japanische Zeitungen vor Ort 28,40% Japanische Küche 5.Ser vice 5.1.Wie komme ich zum japanischen Gast Wenn Japaner an Österreich denken, dann assoziieren sie „365 Tage Kultur- und Musikangebote in einer wunderschönen Landschaft“. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Japan-Reisenden in Österreich beträgt maximal 2 Tage. Zu 20 Prozent wird Österreich als Monobzw. FIT-Destination angeboten. 80 Prozent aller Reisen, die nach Österreich führen, sind nach wie vor klassische Europa Rundreisen. 26,30% Wellness Einrichtungen 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% Den Multiplikatoren (Reiseveranstaltern, Reisbüros) kommt daher in Japan große Bedeutung zu, da alle touristischen Fernreisen von Reiseveranstaltern konzipiert und überwiegend im Reisebüro gebucht werden. Japan verfügt über eine entwickelte Reiseindustrie, die sich in den letzten Jahren immer mehr den europäischen und amerikanischen Gepflogenheiten und Strukturen angleicht. fen über eigene Retail Outlets und im Franchising. Der Marktanteil der fünf größten Tour Operators Japans (JTB-Gruppe, HIS, Hanhyu, Kinki Nippon Tourist und Nippon Travel Agency) liegt bei 50 Prozent des Auslandsreisegeschäftes. Für Österreich sind 8 bis 10 poten te Reiseveranstalter interessant, die Europaabteilungen unterhalten und umfangreiche Kataloge heraus geben. Sie vermarkten ihre Marken produkte, meist Pauschalreisen, über Reisebüros oder sie verkau37 5.2. Wichtigste Reiseveranstalter Reine Wholesaler sind JALPAK und ANA Sales. Ihre Produkte werden ausschließlich von Retailern angeboten. Es gibt keinen Direktvertrieb bzw. keine eigenen Agenturen. JALPAK ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen von Japan Airlines, und ANA Sales gehört All Nippon Airways. Alle anderen bedeutenden Wholesaler sind Tochterfirmen oder Wholesale Departments der bedeutenden Retail Travel Agencies. Es gibt ca. 22.000 Reisebüros, wovon knapp 1.000 „General Travel Agents“ sind. Alle anderen haben nur eine eingeschränkte Lizenz (z.B. nur Inlandsreisen, keine Flugreisen, etc.). Große Reisebüros erstellen eigene (meist Spezial-) Reisen, wie z.B. Honeymoon- oder Musikreisen. 38 Die großen Tour Operators (Land Operators) müssen intensiv betreut werden, da sie die Reiseinhalte für die Tour Products der Reiseveranstalter (Wholesaler) zusammenstellen und das Handling der Gruppen am Bestimmungsort durchführen. Sie unterhalten Büros im Ausland für die Abwicklung von Transfers und ad hoc-Programmen sowie Buchungszentralen für die Hotelbuchungen (meist in London). Superworkshop 2010 Diese größte touristische Ange botsplattform Österreichs in Japan, die von der ÖW Japan seit 1989 mit großem Erfolg durchgeführt wird, ist eine bedeutende Basis für die Bearbeitung des japanischen Mark tes. Gemeinsam mit 17 österrei- chischen Partnern wie Wien Tourismus, Tourismus Salzburg und Graz Tourismus stellt die Österreich Werbung das Urlaubsland Österreich den Vertretern der japanischen Reiseindustrie vor. Durch Direct Marketing, Inserate in Fachzeitungen und persönliche Kontakte konnten von der ÖW Tokio im Jubiläumsjahr 2009 mehr als 500 Fachbesucher (Tourplaner, Reiseveranstalter, Medienvertreter etc.) zu den drei Veranstaltungsorten mobilisiert werden. (Quelle: Michael Strasser, Regionmanager ÖW Japan 2009) Firma Adresse PLZ Ort Telefon ANA Sales Co., Ltd. 1-5-2 Higashi-Shimbashi, Minatoku Fax Internet 105-7134 Tokyo +81 3 6735 3704 +81 3 6251 8883 www.anast.co.jp Big Holiday Co., Ltd. 3-18-14, Hongo, Bunkyo-ku 113-8401 Tokyo +81 3 3818 2650 +81 3 3818 8114 www.bigs.jp Club Tourism International Inc. 6-3-1, Nishishinjuku, Shinjuku-ku 160-8308 Tokyo +81 3 5323 6668 +81 3 5323 6678 www.club-t.com Global Youth Bureau Co., Ltd. 4-1-33 Akasaka, Minato-ku 107-8412 Tokyo +81 3 3505 0053 +81 3 3505 4679 www.gyb.co.jp Hankyu Express International Co. Ltd. 6-4-18 Nishitenma, Kita-ku 530-0047 Osaka +81 6 6366 2652 +81 6 6366 2656 www.hankyu-travel.com Hanshin Electric Railway Co., Ltd. 1-1-31 Ebie, Fukushima-ku 553-0001 Osaka +81 6 6347 6218 +81 6 6347 6280 www.hanshin-travel.co.jp H.I.S. Co., Ltd. 6-8-1 Nishi-Shinjuku, Shinjuku-ku, 163-6029 Tokyo +81 3 5908 2394 +81 3 5908 2349 www.his-j.com Jalpak Co., Ltd. 2-3-1 Daiba, Minato-ku 135-8660 Tokyo +81 3 5520 0780 +81 3 5520 0739 www.jalpak.co.jp JTB World Vacations Inc. 2-24-9 Kami-osaki, Shinagawa-ku 141-0021 Tokyo +81 3 5719 3111 +81 3 5719 3119 www.lookjtb.com Kinki Nippon Tourist Co., Ltd. 19-2, Kanda-Matsunagacho, Chiyoda-ku 101-8641 Tokyo +81 3 3255 7134 +81 3 3255 2719 www.knt.co.jp Nikko Travel Co., Ltd. 1-1-1 Kyobashi, Chuo-ku 104-0031 Tokyo +81 3 3276 0111 +81 3 3276 0141 www.nikkotravel.co.jp Nippon Express Co.,Ltd. 1-9-3 Higashi-shinbashi, Minato-ku 105-8322 Tokyo +81 3 6251 6393 +81 3 6251 6372 www.nittsu-ryoko.com Nippon Travel Agency Co., Ltd. 2-20-15 Shinbashi, Minato-ku 105-8606 Tokyo +81 3 3572 8161 +81 3 3574 0788 www.nta.co.jp World Air-Sea Service Co., Ltd. 1-5-1, Yurakucho, Chiyoda-ku 100-0006 Tokyo +81 3 3217 0111 +81 3 3217 0120 www.wastours.jp Yusen Travel Co., Ltd. 2-2, Kanda Jinbocho, Chiyoda-ku 101-8422 Tokyo +81 3 5213 6240 +81 3 5213 6231 www.ytk.co.jp 39 5.3. Kontaktadressen BOTSCHAFTEN UND KONSULATE Österreichische Botschaft Tokio 1-1-20 Moto Azabu, Minato-ku, Tokyo 106-0046 Telefon: (+81/3) 34 51 82 81 (Amt) Telefax: (+81/3) 34 51 82 83 E-Mail: [email protected] Internet: www.aussenministerium.at/tokio Hiroshima Honorarkonsulat c/o Hiroshima Home Television Co. Ltd., 19-2 Hakushima Kita-machi, Naka-ku, Hiroshima City 730-8552 Telefon: (+81/82) 221 49 64 Telefax (+81/82) 221 47 31 E-Mail: [email protected] Nagoya Honorarkonsulat c/o Toyota Motor Corporation, 4-7-1 Meieki, Nakamura-ku, Nagoya 450-8711, Aichi-ken Telefon: (+81/52) 552 21 11 Telefax: (+81/52) 552 39 00 E-Mail: [email protected] Osaka Honorargeneralkonsulat c/o Ueno Fine Chemicals Industry, Ltd., 2-4-8, Koraibashi, Chuo-ku, Osaka 541-8543 Telefon: (+81/6) 62 02 31 77 Telefax: (+81/6) 62 02 56 31 E-Mail: [email protected] Sapporo Honorarkonsulat c/o Fuji Megane Co. Ltd., Fuji Megane Bldg. 6F, Kita-1 Nishi-3, Chuo-ku, Sapporo 060-0001 Telefon: (+81/11) 261 32 33 Telefax: (+81/11) 222 38 61 E-Mail: austrian-consulate-sapporo@ fujimegane.co.jp ÖSTERREICH WERBUNG Michael Strasser Austrian National Tourist Office, Market Office Tokyo Fujiwara Bldg. 4F, 1-7-3 Azabujuban, Minato-ku, Tokyo 106-0045 Japan Telefon: (+81/3) 6804 2106 Telefax: (+81/3) 5474 1301 E-Mail: [email protected] Bestellfax Ö HV - B r o s c h ü r e n CHINA MEETS AUSTRIA Unsere Gäste aus China kennen- und verstehen lernen Name: India meets Austria – Unsere Gäste aus Indien kennen- und verstehen lernen INDIA MEETS AUSTRIA Unsere Gäste aus Indien kennen- und verstehen lernen Menge:Stück AUSTRIAN AIRLINES Yurakucho Denki Bldg. South 15F, Yurakucho 1-7-1, Chiyoda-ku,100-0006 Tokyo Telefon: (+81/3) -5222-5454 RUSSIA MEETS AUSTRIA Unsere Gäste aus Russland kennen- und verstehen lernen AUSSENHANDELSSTELLEN Außenhandelsstelle Tokio 13-3, 3 Chome, Moto Azabu Minato-ku Tokyo 106-0046 Telefon: (+81/3) 34 03 17 77, 34 03 17 79 Fax: (+81/3) 34 03 34 07 Internet: http://advantageaustria.org/jp China meets Austria – Unsere Gäste aus China kennen- und verstehen lernen (nur mehr als pdf verfügbar) An die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) Hofburg, 1010 Wien Fax: +43/1/405 25 84 Telefon: +43/1/533 09 52 E-Mail: [email protected] Russia meets Austria – Unsere Gäste aus Russland kennen- und verstehen lernen (nur mehr als pdf verfügbar) Betrieb: Arabia meets Austria – Unsere Gäste aus den arabischen Staaten kennen- und verstehen lernen ArAbiA meets AustriA unsere Gäste aus den arabischen staaten kennen- und verstehen lernen Menge:Stück Anschrift: Weitere Exemplare Japan meets Austria Japan meets austria unsere Gäste aus Japan kennen- und verstehen lernen Menge:Stück Preis: 25,- € (+ 20 % Ust.); für ÖHV-Mitglieder kostenlos 40 41 5.4. Literaturtipps und Literaturnachweis ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ 42 5.5. Nützliche Webseiten Interviewpartner: Michael Strasser, Regionmanager ÖW Japan www.wikipedia.org Online Lexikon Marktprofi Japan der Österreich Werbung, 2008 www.austrian.com Austrian Airlines Ratgeber „Andere Länder andere Sitten“ des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes www.oehv.at Österreichische Hoteliervereinigung „Gäste aus aller Welt“ der Außenwirtschaft Österreich und der WKÖ Wien, 2004 www.cia.gov The World Fact Book – die Welt in Zahlen Martin Lutterjohann, Kulturschock Japan, Reise Know How Verlag, 9. Auflage 2009 www.weltalmanach.de Die wichtigsten Zahlen, Daten, Fakten zu allen 194 Staaten der Erde Marktinformation Japan der Deutschen Zentrale für Tourismus, 2009 www.unwto.org World Tourism Organization Lonely Planet Japan, 2008 www.bmeia.gv.at Österreichische Vertretungen in Japan Market Insights Japan 2009, ETC European Travel Commission Marktforschung Graubünden, Monitor Zielmarktpotential und -entwicklung, HTW Chur, 2008 T-MONA Gästeprofil Japan, Wien Tourismus, September 2008 5.6. Flugplan Austrian Airlines Ab Wien (gültig bis 13.4.2010): Verkehrstage: Mo, Di, Do, Fr, Sa, So Abflug Wien: 14.10 Ankunft Tokyo: 09.30 (nächster Tag) Ab Wien (gültig ab 14.4.2010): Verkehrstage: NEU-TÄGLICH!! Abflug Wien: 14.00 Ankunft Tokyo: 08.10 (nächster Tag) Ab Tokyo (gültig bis 14.4.2010): Verkehrstage: Mo, Di, Mi, Fr, Sa, So Abflug Tokyo: 12.05 Ankunft Wien: 16.00 Ab Tokyo (gültig ab 15.4.2010): Verkehrstage: NEU-TÄGLICH!! Abflug Tokyo: 10.55 Ankunft Wien: 15.55 Stand: 12.12.2009, Änderungen vorbehalten. 43 Österreichische Hoteliervereinigung