ArAbiA meets AustriA - Österreichische Hoteliervereinigung
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ArAbiA meets AustriA - Österreichische Hoteliervereinigung
Arabia meets Austria Unsere Gäste aus den arabischen Staaten kennen- und verstehen lernen Österreichische Hoteliervereinigung Vor wor t IM P RESSUM Herausgeber: Österreichische Hoteliervereinigung Hofburg, 1010 Wien Tel: +43(1) 533 09 52 Fax: +43(1) 405 25 84 [email protected] www.oehv.at Text: Mag. (FH) Birgit Plainer Mag. (FH) Doris Höhenwarter Hannes Buchner DI (FH) Harald Plainer Fotos: Bmstr. DI (FH) Klaus Zacherl Mit freundlicher Unterstützung von: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit und Austrian Airlines Wenn es eine Gästeschicht gibt, deren Reiseaufkommen sich in Österreich innerhalb von drei Jahren verdoppelt hat und deren Aufenthaltsdauer und Pro-Kopf-Ausgaben deutlich über jenen des Durchschnittsgastes liegen, dann sollte man sich diese Zielgruppe schon etwas genauer ansehen. Die Rede ist von unseren arabischen Gästen. Sie bleiben mit durchschnittlich 23 Nächten mehr als sechs Mal so lange bei uns wie andere Gäste und geben dabei täglich etwa 1.850 Euro aus. Das ist mehr als das Doppelte der durchschnittlichen Tagesausgaben. Mit dieser Broschüre wollen wir Sie dabei unterstützen, den Reisenden aus arabischen Ländern auf vielfältige Weise entgegenzukommen. Einiges ist hinlänglich bekannt, etwa dass Muslime Schweinefleisch ablehnen. Doch wussten Sie auch, dass es für einen österreichischen Mann ein absoluter Fehltritt wäre, einer arabischen Frau die Hand zu reichen, da er ihr damit zu nahe käme? Und war Ihnen bewusst, dass Sie Arabern zu jeder Mahlzeit eine größere Menge Brot anbieten sollten, da Brotstücke in diesem Kulturkreis das Besteck ersetzen? Auch bezüglich des Zimmerangebots ist Einiges zu bedenken. Gäste aus der Golfregion reisen meist mit Familie. Suiten und Familienzimmer mit Zustellbetten sind daher besonders gefragt. Genauso wie angemessene Orte, die für die obligaten fünf täglichen Gebete genutzt werden können. Das waren nur einige Beispiele – auf den nächsten Seiten werden Sie noch viele nützliche Informationen und Tipps für den Umgang mit unseren arabischen Gästen finden. Nutzen Sie diese Chance, Ihre Gäste werden es Ihnen danken! Thomas Reisenzahn, Generalsekretär Peter Peer, Co-Präsident Sepp Schellhorn, Co-Präsident Layout: Birgit Rieger, www.br-design.at © ÖHV Dezember 2008 2 3 Inhalt Impressum 2 Vorwort 3 6.1.Allgemeines – Soziodemographische 6 Zusammensetzung 34 6 6.2.Bekanntheit von europäischen Ländern 35 8 6.3.Reisetätigkeit 35 1. Die GCC Staaten 1.1.Die Vereinigten Arabischen Emirate (V.A.E.) 1.2.Saudi-Arabien 1.3.Kuwait 34 10 6.4.Reise, Buchungs- und Informationsverhalten 36 1.4.Katar 11 6.5.Reisemotive im privaten Reiseverkehr 1.5.Bahrain 13 6.6.Sehr wichtige Ausstattungskriterien in einem 1.6.Oman 36 14 Hotel der 3- bis 5-Sterne-Hotellerie 37 2. Geschichtlicher Überblick 16 6.7.Österreich als Wunschdestination 39 3. Arabien: Kultur und Menschen 20 7. Service 40 3.1.Sprachen und Schrift 20 7.1.Kontaktadressen 40 3.2.Religion 21 7.2.Interviewpartner 43 4. Touristische Marktanalyse 24 7.3.Literaturtipps und Literaturnachweis 43 4.1.Touristische Situation 24 7.4.Nützliche Websiten 43 4.2.Bedeutung des Marktes für Österreich 24 7.5.Flugplan Austrian Airlines 43 5. Praktische Tipps im Umgang mit Arabern 5.1.Der arabische Gast 4 6. Umfrageergebnisse 27 27 5 1.D i e GCC S t a a t en In den letzten drei Jahren haben sich Ankünfte und Nächtigungen aus den arabischen Ländern in Österreich verdoppelt. Etwa 70 Pro zent der Auslandsreisen der arabi schen Länder entfallen auf die GCC 1.1.Die Vereinigten Arabischen Emirate (V.A.E.) Irak Jordanien Iran Kuwait Ägypten Bahrain Katar Saudi Arabien Ro s Me er Jemen 6 VAE Oman te Sudan Staaten (die Golf Cooperation Coun tries Saudi-Arabien, Vereinigte Ara bische Emirate, Kuwait, Bahrain, Katar und Oman). Daher liegt auch der Schwerpunkt dieser Broschüre bei den sogenannten GCC Staaten. 1.1.1. Soziodemographische Daten Das Gebiet der Vereinigten Arabischen Emirate liegt im Nordosten der arabischen Halbinsel. Im Süden und Südwesten grenzen die V.A.E. an Saudi Arabien und im Osten an Oman. Auf rund 83.600 km2 (Zwei Jahre alt. Die V.A.E. verzeichnen ein Pro-Kopf-Einkommen von über 23.700 US-Dollar. Die Amtssprache ist Arabisch. Drittel der Fläche der V.A.E. sind mit Sand bedeckt), das entspricht etwa der Größe Österreichs, leben circa 5,3 Millionen Menschen. Nur circa 20 Prozent der Einwohner sind Ein heimische; große ausländische Ko lonien (circa 50 Prozent) stammen aus Indien, Pakistan, Philippinen und anderen asiatischen Ländern. Circa 20 Prozent der Bevölkerung stammen aus anderen arabischen Ländern, fünf Prozent aus dem Iran, die übrigen fünf Prozent kommen aus Amerika und Europa. Die Bevölkerungszahl steigt seit 2000 jährlich um circa 7,5 Prozent. Mehr als 25 Prozent sind unter 15 Jahre und nur circa 1,6 Prozent über 60 Zeitverschiebung: MEZ + 3 Stunden, MESZ + 2 Stunden Währung: VAE-Dirham, welcher an den US-Dollar gebunden ist (Ein VAE-Dirham entspricht 0,27 US-Dollar – 12/2008) 1.1.2.Politische Situation Die Vereinigten Arabischen Emirate bestehen aus den sieben Emiraten Abu Dhabi, Dubai, Ajman, Sharjah, Umm Al Quwain, Fujairah und Ras Al Khaimah. Die Verfassungsstruktur hat sowohl Elemente eines Staatenbundes als auch die eines Bundesstaates. Die Regierung besteht aus dem Rat der Herrscher (Supreme Council) der sieben Teilemirate. Präsident ist seit November 2004 der Emir von Abu Dhabi, Scheich Khalifa Bin Zayed Al Nahyan. Die Präsidentschaft wird alle fünf Jahre gewählt. Die Hauptstadt ist Abu Dhabi. 1.1.3.Wirtschaftliche Entwicklung Der wichtigste Wirtschaftszweig der Vereinigten Arabischen Emirate ist nach wie vor die Öl- und Gasindus trie. Die V.A.E. rangieren in der Rangliste der zehn erdöl- bzw. erd gasreichsten Länder der Erde an vierter Stelle; man vermutet dort acht Prozent der Weltreserven. Größter Ölproduzent ist das Emirat Abu Dhabi (80 Prozent der Gesamt menge), gefolgt von Dubai, ferner die Emirate Sharjah und Ras-alKhaimah. Täglich werden etwa 2,54 7 Millionen Barrel produziert. Nach Expertenmeinungen reichen die Öl reserven von Abu Dhabi noch bis ins nächste Jahrhundert. Dubais Vorräte sollten hingegen bereits bis 2010 aufgebraucht sein. Daher müs sen sich Dubai und die kleineren Emiraten schon heute auf das nahe Ende der Ölzeit vorbereiten und eine alternative ökonomische Basis aufbauen. In den letzten Jahren versuchen die Vereinigten Arabischen Emirate, die Wirtschaft zu diversifizieren. So ist in Dubai im Sog der Aluminiumhütte Dubai, eine Metallindustrie entstanden. Für das Emirat Dubai stellt der Tourismus bereits eine wichtige Einnahmequelle dar. (Vom touristischen Sektor werden bereits knapp 35 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erwirt schaftet). Jährlich besuchen etwa 8 5,4 Millionen Touristen die Vereinig ten Arabischen Emirate; bis 2010 hofft Dubai die Anzahl der touristischen Ankünfte auf 10 Millionen zu steigern. BIP/Einwohner: 37.000 US-Dollar (2007) 1.2.Saudi-Arabien 1.2.1. Soziodemographische Daten Saudi-Arabien hat zurzeit rund 24 Mio. Einwohner, einschließlich sieben Millionen Ausländern bzw. Expatriates. Mit rund 12 Einwohnern pro km² ist das Königreich sehr dünn besiedelt. Das Bevölkerungs wachstum beträgt circa 2,5 Prozent jährlich. Ballungszentren sind die Städte Riyadh, Jeddah, Medinah und Damman. 60 Prozent der Bevölkerung sind unter 20 Jahre alt. Mit einem Bevölkerungsanteil der unter 14-Jährigen von circa 40 Prozent ist das Durchschnittsalter mit 21,3 Jahren sehr niedrig. Der Ausländeranteil wird aufgrund der von der Regierung strikt betriebenen „Saudisierung“, bei welcher Gastarbeiter durch lokale Arbeitskräfte ersetzt werden sollen, geringer. Die Hauptstadt Saudi Arabiens ist Riyadh. Als nächstes ist Mekka zu nennen, die wichtigste Stadt des Islam. Im Zentrum der Stadt befindet sich das wichtigste Heiligtum des Islam, die Kaaba, Ziel der islamischen Pilgerreisen (Haddsch). Die Amtssprache ist Arabisch. Zeitverschiebung: MEZ + 2 Stunden, MESZ + 1 Stunde Währung: Saudi Riyal (Ein Saudi Riyal entspricht 0,27 US-Dollar – 12/2008) 1.2.2.Politische Situation Saudi Arabien ist eine absolute Mo narchie. Der Koran und die „Sunna“, welche die überlieferten Aussagen des Propheten Mohammed umfasst, bilden die Verfassung. Das „Grundgesetz“ von 1992 bestimmt die we sentlichen Merkmale von Staat und Gesellschaft. Der Islam ist Staatsreligion. Seit August 2005 (Ableben von König Fahd) regiert König Abdullah bin Abdulaziz Al Saud, der gleichzeitig Premierminister ist. Erdölverkäufen beträgt circa 75 Pro zent der gesamten Exporte. Mit 25 Prozent der Welterdölreserven und 3,7 Prozent der Weltgasreserven wird die Öl- und Gasindustrie weiterhin das wirtschaftliche Standbein Saudi-Arabiens bleiben. BIP/Einwohner: 19.800 US-Dollar (2007) 1.2.3.Wirtschaftliche Entwicklung Saudi-Arabien ist weltweit der größte Erdölexporteur. Erdöl und Erdgas haben einen Anteil von rund 38 Prozent am nominalen BIP. Der Anteil an den Staatseinkünften aus 9 1.3.Kuwait 1.3.1. Soziodemographische Daten Kuwait zählt circa 3,2 Millionen Ein wohner, davon sind circa 1,4 Millio nen Kuwaiter und circa 1,8 Millionen Ausländer. Das Bevölkerungswachstum (der Einheimischen) beträgt circa 3,5 Prozent. Das Emirat Kuwait erstreckt sich über eine Fläche von 17.820 km², wovon acht Prozent landwirtschaftlich genutzt wer den können. In den Sommermona 10 ten (Mai bis August) herrschen extreme Temperaturen bis zu 50° C. Die Hauptstadt ist Kuwait. Die Amts sprache ist Arabisch. Zeitverschiebung: MEZ + 2 Stunden, MESZ + 1 Stunde Währung: Kuwait-Dinar (1 Kuwaitischer Dinar entspricht 3,68 US-Dollar – 12/2008) 1.3.2.Politische Situation Kuwait ist ein Fürstentum (Emirat). Die Emirs-Würde ist in der Familie Al-Sabah erblich, wofür laut Verfas sung nur Nachkommen Scheich Mu baraks des Großen in Frage kommen. Der Emir ernennt – unter Mitwirkung des Parlaments (Nationalversammlung) – den Thronfolger. Üblicherweise wird dabei zwischen Nachkommen der Mubarak-Söhne Jaber und Salem gewechselt. Das Regierungssystem Kuwaits beruht nach seiner Verfassung auf der Ge waltenteilung. Es verbindet Elemente einer traditionellen Monarchie mit der parlamentarischen Regierungsform. ausreichender Binnenversorgung muss fast alles importiert werden. BIP/Einwohner: 55.900 US-Dollar (2007) 1.4.Katar 1.3.3.Wirtschaftliche Entwicklung 1.4.1. Soziodemographische Daten Der Ölsektor trägt zu über 94 Prozent zu Kuwaits Exporteinnahmen und zu einem Großteil zu den Staats einnahmen bei. Das Land verfügt über nachgewiesene und wirtschaft lich förderbare Erdölreserven von rund 96.500 Millionen Barrel (10 Pro zent der Weltreserven). Die gegen wärtige Förderung von 2,6 Millionen Barrel pro Tag gewährt dem Land sichere Einnahmen für die nächsten 130 Jahre. Der Handel ist neben dem Ölsektor sicherlich der aktivste Bereich der kuwaitischen Wirtschaft. Mangels Der Staat Katar liegt nordwestlich von Abu Dhabi. Wie ein ausgestreckter Daumen ragt das 11.500 km² kleine Land von der Festlandsmasse der Arabischen Halbinsel in den Arabischen Golf hinein und grenzt nur an Saudi Arabien. Katars Landeshaupt stadt heißt Doha. Die Einwohnerzahl Katars beträgt zurzeit circa 900.000, davon sind 70 Prozent Ausländer, sogenannte Expatriates. Circa 50 Prozent der Bevölkerung leben in der Hauptstadt Doha. Das Bevölke rungswachstum liegt derzeit bei 2,5 Prozent jährlich. 23,4 Prozent der Einwohner sind unter 15 und nur 3,7 Prozent sind über 65 Jahre alt. Zwei Drittel der Bevölkerung sind männlich. Die Analphabetenrate liegt bei 11 Prozent. Seit einer Klimaverschie bung in der vorgeschichtlichen Zeit gehört Katar zu den regen- und was serärmsten Ländern der Erde. In der Zeit vor dem Ölboom war das Land das wohl ärmste und rückständigste Land der Region. Doch diese Zeiten haben sich grundlegend geändert. Die Kataris sind mit dem höchsten jährlichen Pro-Kopf-Einkommen der Welt beschenkt (87.600 US-Dollar). Die Amtssprache ist Arabisch. Zeitverschiebung: MEZ + 2 Stunden, MESZ + 1 Stunde Währung: Katar-Rial (Ein Katar-Rial entspricht 0,27 US-Dollar – 12/2008) 11 1.4.2.Politische Situation Das Emirat Katar ist eine absolute Monarchie, als deren Oberhaupt der Emir, seit 1995 Sheikh Hamad Bin Khalifa Al Thani, fungiert. Er ernennt den Ministerrat (Council of Ministers) mit seinem Premierminister (seit 1996 Kronprinz Sheikh Abdullah Bin Khalifa Al Thani) sowie ein Drittel der Mitglieder der be ratenden Versammlung (Advisory Council oder Majlis Al Shura) und vereint de facto die höchste legislative und exekutive staatliche Gewalt in seiner Person. 1.4.3.Wirtschaftliche Entwicklung Die Wirtschaft des Staates Katar hängt fast ausschließlich von seinen Öl- und Gasreserven ab. Das 12 Ziel der katarischen Regierung in den nächsten Jahren bleibt die Diversifikation der Wirtschaft. Neben V.A.E., insbesondere Dubai, versucht auch Katar, sich als neue Tou rismusdestination zu präsentieren. Die Abhaltung der asiatischen olym pischen Spiele (Asia Games) in Doha im Jahr 2006 bewirkte einen Boom der Bau- und Beherbergungsindus trie. Viele neue Großprojekte (z. B. islamisches Museum in Doha, Insel projekt „The Pearl“, Nationalbibliothek) neue Bauprojekte in der West Bay Area etc. und im Infrastrukturbereich sind geplant oder schon in Bau bzw. fertig. Investitionen im Ge sundheits- und Ausbildungssektor stehen ebenso auf der Tagesordnung. BIP/Einwohner: 87.600 US-Dollar (2007) 1.5.Bahrain Währung: Bahrain-Dinar (Ein BahrainDinar entspricht 2,66 US-Dollar – 12/2008) 1.5.1. Soziodemographische Daten 1.5.2.Politische Situation Das an Bevölkerung und Fläche kleinste Land aller Golfstaaten ist das Königreich Bahrain. Bahrains Bevölkerung beträgt circa 720.000, davon sind circa 30 Prozent Ausländer. Bahrain ist eine Insel vor der Küste Saudi-Arabiens mit 665 km² Fläche. Seit einigen Jahren verbin det eine Brücke Saudi-Arabien und Bahrain auch auf dem Landweg. Das Bevölkerungswachstum liegt bei circa zwei Prozent. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt bei 29,4 Jahren. Die Hauptstadt Ma nama zählt circa 187.000 Einwohner. Die Amtssprache ist Arabisch. Zeitverschiebung: MEZ + 2 Stunden, MESZ + 1 Stunde Bahrains Staatsform ist eine konsti tutionelle Erbmonarchie, derzeit unter König Hamad bin Isaal-Kahlifa. Der älteste Sohn des Königs übt als Kronprinz kein direktes politisches Mandat aus, ist aber Oberkomman dant der bahrainischen Streitkräfte und vertritt den König und den Premierminister bei Abwesenheit. 1.5.3.Wirtschaftliche Entwicklung Seit Jahrtausenden war Bahrain eines der historischen Handelszent ren am Golf. Als man im Jahr 1932 auf Erdöl stieß, war es das erste Land der Golfregion, in dem Erdöl erbohrt wurde. Heute wird die bahrainische Wirtschaft von öl- und alu miniumexportierenden Industrie zweigen dominiert. Bahrain gehört nicht der OPEC an. Rohöl wird nicht exportiert, alles Öl wird im Land raffiniert. Im Vergleich zu den ande ren Golfstaaten sind die Ölreserven bescheiden und werden vielleicht schon 2010 erschöpft sein. Die größte Herausforderung, mit der sich das Königreich Bahrain in der Zukunft konfrontiert sehen wird, ist die Frage der Notwendigkeit der Diversifizierung der Wirtschaft, um bestehende Lebensstandards und soziale Leistungen unter dem Eindruck eines schnellen Bevölkerungs wachstums in gleicher Höhe auch künftig garantieren zu können. BIP/Einwohner: 33.900 US-Dollar (2007) 13 Exk u r s: Wissen an st at t Öl 1.6.Oman Zeitverschiebung: MEZ + 3 Stunden, MESZ + 2 Stunden 1.6.3.Wirtschaftliche Entwicklung 1.6.1. Soziodemographische Daten Währung: Rial Omani (Ein Omani Rial entspricht 2,61 US-Dollar – 12/2008) Die omanische Wirtschaft wird im mer noch vom Erdölsektor domi niert. Den höchsten Stellenwert in der zukünftigen Entwicklung hat aber der Ausbau der Gasindustrie. Auch das Sultanat will seine Wirt schaft schrittweise umstrukturieren und verstärkt in Nicht-Erdöl/ErdgasBereiche investieren. Das Sultanat setzt zum Beispiel auf den Ausbau der petrochemischen Industrie und der Infrastruktur (Energie, Telekom munikation, Wasser-/Abwasserwirt schaft, Verkehr). Ein Schwerpunkt der omanischen Bemühungen ist auch der Ausbau des Tourismus, wo bei man bemüht ist, die Öffnung des Landes behutsam durchzuführen. Das Sultanat Oman liegt im äuße ren Südosten der Arabischen Halb insel an den 1.700 km langen Ufern des Arabischen Golfes und des In dischen Ozeans. Mit einer Fläche von rund 300.000 km² ist das Land etwas kleiner als die Bundesrepu blik Deutschland. Im Westen grenzt der Oman an die Vereinigten Arabi schen Emirate und an Saudi Ara bien, im Süden an den Jemen. Der Oman zählt 3,1 Millionen Einwohner (2007), die Wachstumsrate beträgt 3,28 Prozent. Die Bevölkerung setzt sich aus Arabern, zugewanderten Belutschen und Südasiaten zusam men. Die Landeshauptstadt ist Mus cat. Die Amtssprache ist Arabisch. 14 1.6.2.Politische Situation Oman ist ein Sultanat, an der Staats spitze steht Sultan Qabus. Er ist Staatsoberhaupt, Regierungschef, Außenminister, Verteidigungsmi nister und Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Als oberster Gesetz geber billigt er alle Gesetze und Abkommen und erlässt sie in Form von „Royal Decrees“. 1996 erließ Sultan Qabus erstmals eine ver fassungsmäßige Ordnung („Basic Law of the State“). Das Gesetz be stätigt das monarchische System und die herausragende Position des Sultans. In den Vereinigten Arabischen Emiraten hat ein regelrechter Bildungsboom einge setzt. In einigen Staaten ist ein Ende des Ölrausches nahe, und nun setzen die Schei che unter anderem auf Bildung. Besonders Naturwissenschaften, technische Fächer und Wirtschaft sind gefragt. Katar etwa hat eine riesige Education City hochgezogen. Mehrere amerikanische Hochschulen bie ten dort ihre Programme an. Im Emirat Abu Dhabi hat die New York University eröffnet. In Muscat, der Hauptstadt von Exk u r s : G C C - S t a t e s , Gol f-K oope r a ti ons r a t Oman, befindet sich das OTC (Oman Tourism College). Das College wurde in Zusammenarbeit mit dem IMC – Interna tional Management Center, University of Applied Sciences in Krems errichtet. Das Sultanat Oman bietet das Internationale Tourismus & Management Programm zur Ausbildung nationaler Arbeitskräfte an. Die Absolventen erhalten das österreichi sche Diplomzeugnis und sind auf Grund ihrer praktischen Ausbildung gefragte Mitarbeiter in der Tourismuswirtschaft. Der Kooperationsrat der Arabischen Staaten des Golfes (engl. Cooperation Council for the Arab States of the Gulf) auch Golf-Kooperationsrat (engl. Gulf Cooperation Council, GCC) wurde am 25. Mai 1981 in Abu Dhabi durch Ku wait, Bahrain, Saudi-Arabien, Katar, Vereinigte Arabische Emirate und Oman gegründet. Ziel der Organisation ist die Zusam menarbeit in der Außen- und Sicher heitspolitik sowie die Förderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen zwischen den Mitglie dern, wozu 1982 im Rahmen des Uni fied Economic Agreement der Waren verkehr liberalisiert wurde. Für 2005 wurde eine Zollunion beschlossen, die schließlich auf das Jahr 2003 vor gezogen wurde. Bis 2010 ist eine ge meinsame Währung geplant. Für die Europäische Union ist die GCC-Regi on von strategischer Bedeutung. BIP/Einwohner: 19.000 US-Dollar (2007) 15 Exkurs: D r i tte r G ol fk r i e g 2. G e s c h i c h t l i c h e r Ü be rbl i ck Die Geschichte der Golfstaaten ist lang und abwechslungsreich. Die Entwicklung der einzelnen Länder verlief sehr unterschiedlich. Man che Regionen erblühten zu Hoch kulturen, andere waren von der Welt völlig abgeschieden. Einheit lich waren aber seit der Entdeckung der Erdölvorräte ständig wieder kehrenden Ölkriege am Golf. 16 Die arabischen Golfländer einst und heute Die ursprünglichen Siedler Arabi ens sind, wie auch die Babylonier und Assyrer, semitischer Abstam mung und vermischten sich mit zu vor angesiedelten Völkern aus den Nachbarregionen der Arabischen Halbinsel. Im Altertum tauchten die Araber mit einer starken ethni schen Identität auf. Sie waren stark an ihre Traditionen und Stammes sitten gebunden. Trotzdem gab es und gibt es heute noch eine starke kulturelle Grenzlinie unter den ara bischen Völkern. So unterscheiden sich die Beduinenvölker der Golf staaten sehr von der Bevölkerung der anderen arabischen Länder, welche regionalbedingt mehr Was ser und Regen hatten und so der Landwirtschaft nachgehen konn ten. Die heutigen arabischen Golf staaten sind Länder, deren Kultur vorwiegend durch die Dürre und trockene Wüste geprägt wurde. Mühselig und anstrengend waren die Lebensbedingungen der Bedu inen. Im Gegensatz dazu konnten sich in anderen Regionen der Ara bischen Halbinsel, wie z. B. im Je men, die Agrarwirtschaft und der Handel durch die Seefahrt entwi ckeln. Diese Parallelentwicklungen sind auch heute noch spürbar. Und wie es das Schicksal so will, sind genau diese dürren und kargen Wüstenlandschaften der Arabi schen Halbinsel mit dem schwar zen Gold – Erdöl und Erdgas, dem Brennstoff der Industriewelt – ge segnet. Was früher der arme Be duine war, welcher armselig mit Kamelen und ein paar Schafen durch die Wüste zog, ist heute ein relativ wohlhabender „Local“, wel cher stolz auf sein Land ist. Durch den Ölreichtum seines Landes muss er in der Regel keine Steu ern zahlen, kommt in den Genuss eines kostenlosen Gesundheitsund Bildungswesens und bekommt vorwiegend in den kleineren Golf staaten gut bezahlte Behörden jobs angeboten, um somit die Sta bilität im Lande zu sichern. Der Jemen wiederum, welcher in der Vergangenheit durch seine Frucht barkeit Hochkulturen und Reich tum hervorbrachte, ist heutzutage eines der ärmsten Länder der Welt. Die noch reichen Golfstaa ten befürchten jedoch, dass mit Ende der absehbaren Öleinnah men und ohne Änderung der wirt schaftlichen Schwerpunkte auch ihr finanzieller Wohlstand dahin schwinden wird. Um dem entge genzuwirken, wird nun in eine erd ölunabhängige Zukunft investiert. Seit den Anschlägen auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 sieht sich SaudiArabien verstärkt Vorwürfen ausge setzt, terroristische Gruppierungen zu unterstützen. Von den 19 Atten tätern des 11. September stammten 15 aus Saudi-Arabien. Halb-offizielle Stiftungen und Mitglieder der könig lichen Familie stehen zudem im Ver dacht, Al-Qaida finanziell gefördert zu haben. Gelder aus Saudi-Arabien fließen auch an extremistische Verei nigungen wie die Hamas-Bewegung in Israel/Palästina. Während des dritten Golfkrieges (2003) verweigerte Saudi-Arabien den USA die Nutzung ihrer Militär stützpunkte auf saudischem Boden, was zu einer weiteren Abkühlung des Verhältnisses zu den USA ge führt hat. Das Hauptquartier der US-Truppen wurde deshalb nach Doha (Katar) verlegt. 17 Auszug der wichtigsten geschichtlichen Daten und Ereignisse im Überblick: ■■ 570 – 632: Lebzeit des Propheten Mohammed, Beginn der Ausbreitung des Islams ■■ 1945: Saudi Arabien steigt zum wichtigsten Erdöllieferan ten für die Weltwirtschaft auf. Die USA erhielten dazu vom saudischen König ein Monopol. ■■ Ab 10. Jahrhundert: Oman betreibt als erster Staat Überseehandel ■■ 1945: Beginn der Erdölexporte Katars, Gründung der OPEC (Kuwait mit Iran, Irak, Saudi-Arabien und Venezuela) ■■ 1507 – 1650: Herrschaft der Portugiesen am Golf ■■ 1961: Unabhängigkeit von Kuwait ■■ 1517 – 1918: Zeitalter der europäischen Kolonialmächte ■■ 1962: Beginn der Erdölexporte Abu Dhabis ■■ 17. – 18. Jahrhundert: Piraterie verunsichert die Schiffs fahrt am Golf ■■ 1967: Beginn der Erdölexporte Omans ■■ 7. Jahrhundert: Einwanderungswellen südarabischer Stämme ■■ 1820: Abschlüsse der Friedensverträge mit England ■■ 1970: Beginn der Unabhängigkeit von Bahrain (Iran zieht Ansprüche zurück) ■■ 1833: Scheichtum Dubai wird gegründet (bisher Teil von Abu Dhabi) ■■ 1970: erste touristische Investitionen und Bau der ersten Hotels am Golf ■■ 1853: ewiger Waffenstillstand zwischen England und den Golfscheichtümern ■■ 1971: Staatsgründung der V.A.E. durch die Vertrags scheichtümer Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Ajman, Umm al Quwain, Fujairah; ein Jahr später tritt Ras al-Khaimahs bei ■■ 19. – 20. Jahrhundert: Blütezeit des internationalen Perlenhandels ■■ 1981: Gründung des Golfkooperationrates (GCC) ■■ 1904: Dubai wird zum Freihafen erklärt ■■ 1980 – 1988: Erster Golfkrieg zwischen Irak und Iran (Unterstützung Saudi Arabiens für Irak) ■■ 1901: Gründung des Königreiches Saudi Arabien ■■ 1930: Niedergang der Perlenfischerei am Golf ■■ 1934: Beginn der Erdölexporte Bahrains ■■ 1938: Beginn der Erdölexporte Kuwaits 18 ■■ 1990 – 1991: Zweiter Golfkrieg zwischen Irak und Kuwait ■■ 2002: Das Emirat Bahrain wird zum Königreich erklärt ■■ 2003: Dritter Golfkrieg zwischen Irak und den USA 19 3. A ra b ien : Ku l t u r un d Men sch e n 3.1.Sprachen und Schrift Als offizielle Amtssprache der ara bischen Golfstaaten gilt das mo derne Hocharabisch. Jedoch ist Arabisch nicht gleich Arabisch. Man unterscheidet drei Arten: Die erste Art ist das klassische Arabisch, in dem der Koran verfasst wurde und das als geheiligte Schriftsprache bis heute nicht verändert wurde. Darauf aufbauend entstand das moderne Hocharabisch, mit einer vereinfachten Grammatik und zeit gemäßen Vokabeln. Es ist die ge meinsame Schriftsprache aller Ara ber, etwa in den Medien, im Unterricht, in der Politik oder im inner20 arabischen Handel. Als dritte Art zählen zahlreiche regionale Dia lekte, die nur gesprochen und nicht geschrieben werden. Im All gemeinen gilt Arabisch als sehr wortreiche, ausdrucksstarke und bildreiche Sprache, welche semiti schen Ursprungs ist. Das Arabische wird von rechts nach links geschrieben und gelesen, die Zahlen jedoch werden wie bei uns von links nach rechts gelesen. Das arabische Alphabet besteht aus 28 Buchstaben, die je nach Stellung im Wortgefüge unterschiedliche For men aufweisen. Auch gibt es nur drei Vokale: a, u und i (welche betonend- lang oder verschwindend-kurz ge sprochen werden). Die Schwierig keit hierbei ist, dass nur die betonend-lang geschrieben werden. Englisch ist die gängige Geschäfts sprache, welche sowohl unter Ein heimischen als auch unter Gastar beitern weit verbreitet ist. T ipp : Der arabische Gast freut sich über arabisch sprechendes Personal, dies ist jedoch kein „Must Have“. Wenn man sich jedoch ein paar arabische Redewendungen, wie etwa Guten Tag oder Guten Abend, aneignet, wird dieses Engagement sicher sehr positiv gewertet. 3.2.Religion In den GCC Staaten zählt der Großteil der einheimischen Bevöl kerung zu den Muslimen. Weinige sind Christen, Hindi und andere. 3.2.1.Islam Der Islam wurde im siebten Jahr hundert nach Christus im heutigen Saudi-Arabien vom Propheten Mo hammed begründet. Es ist eine mo notheistische Religion und lehrt die Gleichheit aller Menschen, die Auf erstehung der Toten und die Exis tenz von Paradies und Hölle. Der Mensch bildet den Mittelpunkt der Schöpfung, und seine Erlösung ist das Ziel. Das göttliche Gesetz ist im Koran niedergeschrieben, das von der „Ulama“ (Rat der Gelehrten) in terpretiert wird. Allen Muslimen ge meinsam ist der Glaube an die wich tigsten Grundlagen ihrer Religion: das schahada (Glaubensbekenntnis – es gibt nur einen Gott – Allah); das Gebet (fünfmal täglich in Rich tung Mekka); die zakat (Almosen steuer); das Fasten zum Ramadan und die haddsch (Pilgerfahrt) nach Mekka, die jeder Muslim mindestens einmal im Leben unternehmen will. Religion und Leben lassen sich im Islam nicht voneinander trennen, denn der Alltag soll gelebter Glaube sein. Der Islam gibt konkrete Richt linien für nahezu jede Lebenslage: Regeln der Körperreinigung, Grund sätze der Rechtssprechung und Staatsführung, gesellschaftliche Auf gaben von Frau und Mann, Speisenund Getränkeverbote sowie natürlich Glaubensinhalte. Daher ist der Islam mehr als „nur“ eine Religion. Es ist vielmehr eine Lebensphilosophie. 21 E x k urs: Anrede und Tit el Für europäische Ohren oftmals ver wirrend sind die langen Namensfolgen der Araber, welche sich aus drei bis sechs Elementen zusammensetzen: ■■ Sozialer Rang ■■ Vorname und Verwandtschafts beziehung ■■ Name des Vaters und eventuell des Großvaters ■■ Gesellschaftliche oder geografische Herkunft ■■ Eventuell Ehrentitel und Berufsbezeichnung sondern Sheikh. Der Vorname, welcher meistens eine konkrete Bedeutung hat, bildet das nächste Element in der Namensgebung, gefolgt von der Ver wandtschaftsbeziehung: bei Jungen Ibn (Sohn des …), bei Mädchen Bint (Tochter des …), für Väter Abu (Vater des …). Ein besonders ehrenvoller Ti tel ist Umm (Mutter von …), gefolgt von dem Vornamen ihres ältesten Sohnes. Eine Frau ändert nach deren Heirat nicht den Namen. Ihr Ehemann wird sie meist als „Tochter des …“ ru fen und nicht als seine Frau. ■■ Familienname Der soziale Rang steht ganz am An fang des Namens. Einfach zu erkennen ist dieser bei Staatsoberhäuptern, die je nach Regierungsform Emir (arab. Amir), Sultan (arab. Sultan), König (arab. Malik) oder Präsident (arab. Rais) sein kann. In den V.A.E. nennen sich die gegenwärtigen Herrscher nicht Emir, 22 Im Anschluss folgen Angaben über die gesellschaftliche oder geographische Herkunft. Muslime, die ihre Pilgerfahrt nach Mekka oder Medina unternom men haben, tragen den Ehrentitel Hajj. Auch wird der Berufstitel des Öfteren beigefügt. Ganz am Ende steht der Familienname. Exk u r s: R am ad an Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondkalenders und gleich zeitig der islamische Fastenmonat. Das Fasten ist eine im Koran verankerte religi öse Pflicht eines jeden Muslims. Ausge nommen sind Alte, Kranke, Reisende, Schwangere oder stillende Frauen und körperlich hart arbeitende Menschen. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang verzichtet man auf Essen, Trinken, Rau chen und geschlechtliche Beziehungen. Das Ende des Fastenmonats wird mit dem Fest des Fastenbrechens gefeiert. Es ist nach dem islamischen Opferfest das zweite Hauptfest im Islam. Beide Feste werden durch gottgefällige Zeremonien, Danksagungen, Familientreffen und Fest mahle geprägt. Nahezu jeder hat Urlaub, die Kinder haben schulfrei, die Geschäfte sind geschlossen und überall wird gefei ert. Das Fest des Fastenbrechens dauert rund drei Tage. Die nächsten Daten des Ramadan ■■ 21.8. bis 21.09.2009 ■■ 11.8. bis 9.9.2010 ■■ 1.8. bis 30.8.2011 ■■ 20.7. bis 18.8.2012 ■■ 9.7. bis 7.8.2013 ■■ 28.6. bis 27.7.2014 Durch die jährliche Verschiebung des Fas tenmonats Ramadan, sind die Erwartungen der österreichischen Tourismusindustrie ge dämpft. Dieser fällt in den nächsten Jahren auf die Sommermonate und somit auf die Ferienzeit, die Hauptreisezeit der Araber. Grundsätzlich wird in dieser Zeit schon auch gereist, doch meist werden keine Auslandsreisen durchgeführt. Man nützt die Zeit des Ramadans eher um Verwand tenbesuche im Land zu tätigen. In den mitteleuropäischen Ländern kommt dazu, dass in den Sommermonaten die Sonne oft erst gegen 22:00 Uhr untergeht, in den arabischen Ländern die Dämmerung hin gegen bereits um 17:00 Uhr einsetzt. 23 4. To u ris t i s c h e M a rktan a l yse 4.1.Touristische Situation Laut Österreich Werbung herrscht derzeit im arabischen Outbound Tou rismus ein regelrechter Boom. Der Outbound Tourismus aus dem Mitt leren Osten wächst über dem inter nationalen Durchschnitt: Im Zeitraum 2000 bis 2005 sind die Auslands reisen aus den GCC-Ländern um insgesamt 37 Prozent auf eine Ge samtsumme von 12,1 Millionen Rei sen pro Jahr angewachsen. 1,2 Mil lionen Reisen davon (also 10 Prozent) gingen nach Europa. Die Aufteilung der Auslandsreisen auf die Herkunftsländer am Arabischen Golf zeigt, dass Saudi Arabien etwa die 24 Hälfte der Reisen stellt. Die Verei nigten Arabischen Emirate und Ku wait folgen mit einem Volumen von je 20 Prozent. Bahrain, Katar und der Oman halten mit je unter fünf Prozent, jedoch ebenfalls mit be achtlichen Steigerungszahlen. Es ist festzustellen, dass die Reisen den der Golfregion wesentlich län ger in einer Destination verbleiben als europäische Reisende und auch mehr Geld dort lassen. Im Jahr 2005 betrug die durchschnitt liche Verweildauer pro Person laut aktueller IPK-Studie 23 Nächte. Der durchschnittliche Aufenthalt in Österreich betrug 2006 pro Auf enthaltsort (!) 3,6 Tage. Pro Rei sendem wurden dabei im Schnitt 1.850 Euro in der Destination aus gegeben (2005). Zum Vergleich: Der internationale Durchschnitt lag laut WTO-Studie 2005 bei 680 Euro. Hotels der 4- bis 5-Sterne-Katego rie. Neben der hohen Aufenthalts dauer sind die arabischen Gäste für die heimische Tourismusbran che vor allem auch aufgrund der überdurchschnittlichen hohen Ta gesausgaben eine interessante Gästeschicht. Einige österreichi sche Tourismusregionen haben in den letzten Jahren enorme Zu wachsraten bei den Nächtigungs zahlen aus den GCC Staaten ver zeichnen können. Besonders bekannt am Arabischen Golf sind Wien, die Stadt Salzburg, Zell am See, Kaprun und Bad Hofgastein. Die Jahre 2000 bis 2008 in Zahlen 4.2.Bedeutung des Marktes für Österreich Übernachtungen und Ankünfte von arabischen Gästen – Österreich Gesamt Jahr Die arabischen Märkte haben seit Beginn des neuen Jahrtausends für den österreichischen Tourismus ful minant an Bedeutung gewonnen. Im Jahr 2007 konnten in Österreich 326.891 Nächtigungen verzeichnet werden, was gegenüber dem Jahr 2006 ein Plus von 20,7 Prozent darstellt. Gebucht werden meist Nächtigungen Veränderung Veränderung AufenthaltsAnkünfte zum Vorjahr zum Vorjahr dauer (Nächte) 2000 111.988 23 % 28.858 15,3 % 3,9 2001 128.804 15 % 33.320 15,5 % 3,9 2002 115.071 -10,7 % 28.524 -14,4 % 4 2003 138.368 20,3 % 37.667 32,1 % 3,7 2004 166.767 20,5 % 43.203 14,7 % 3,9 2005 265.227 59 % 67.833 57 % 3,9 2006 270.817 2,1 % 75.217 10,9 % 3,6 2007 326.892 20,7 % 91.354 21,5 % 3,6 2008 (1-9) 329.315 8,8 % 88.234 7,3 % 3,7 25 4. To u ris t i s c h e M a rktan a l yse 4.1.Touristische Situation Laut Österreich Werbung herrscht derzeit im arabischen Outbound Tou rismus ein regelrechter Boom. Der Outbound Tourismus aus dem Mitt leren Osten wächst über dem inter nationalen Durchschnitt: Im Zeitraum 2000 bis 2005 sind die Auslandsreisen aus den GCC-Ländern um insgesamt 37 Prozent auf eine Ge samtsumme von 12,1 Millionen Reisen pro Jahr angewachsen. 1,2 Mil lionen Reisen davon (also 10 Prozent) gingen nach Europa. Die Aufteilung der Auslandsreisen auf die Herkunftsländer am Arabischen Golf zeigt, dass Saudi Arabien etwa die 24 Hälfte der Reisen stellt. Die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwait folgen mit einem Volumen von je 20 Prozent. Bahrain, Katar und der Oman halten mit je unter fünf Prozent, jedoch ebenfalls mit beachtlichen Steigerungszahlen. Es ist festzustellen, dass die Reisenden der Golfregion wesentlich länger in einer Destination verbleiben als europäische Reisende und auch mehr Geld dort lassen. Im Jahr 2005 betrug die durchschnittliche Verweildauer pro Person laut aktueller IPK-Studie 23 Nächte. Der durchschnittliche Aufenthalt in Österreich betrug 2006 pro Aufenthaltsort (!) 3,6 Tage. Pro Rei- sendem wurden dabei im Schnitt 1.850 Euro in der Destination ausgegeben (2005). Zum Vergleich: Der internationale Durchschnitt lag laut WTO-Studie 2005 bei 680 Euro. Hotels der 4- bis 5-Sterne-Kategorie. Neben der hohen Aufenthaltsdauer sind die arabischen Gäste für die heimische Tourismusbranche vor allem auch aufgrund der überdurchschnittlichen hohen Tagesausgaben eine interessante Gästeschicht. Einige österreichi- sche Tourismusregionen haben in den letzten Jahren enorme Zuwachsraten bei den Nächtigungszahlen aus den GCC Staaten verzeichnen können. Besonders bekannt am Arabischen Golf sind Wien, die Stadt Salzburg, Zell am See, Kaprun und Bad Hofgastein. Die Jahre 2000 bis 2008 in Zahlen 4.2.Bedeutung des Marktes für Österreich Übernachtungen und Ankünfte von arabischen Gästen – Österreich Gesamt Jahr Die arabischen Märkte haben seit Beginn des neuen Jahrtausends für den österreichischen Tourismus ful minant an Bedeutung gewonnen. Im Jahr 2007 konnten in Österreich 326.891 Nächtigungen verzeichnet werden, was gegenüber dem Jahr 2006 ein Plus von 20,7 Prozent darstellt. Gebucht werden meist Nächtigungen Veränderung Veränderung Aufenthalts Ankünfte zum Vorjahr zum Vorjahr dauer (Nächte) 2000 111.988 23 % 28.858 15,3 % 3,9 2001 128.804 15 % 33.320 15,5 % 3,9 2002 115.071 -10,7 % 28.524 -14,4 % 4 2003 138.368 20,3 % 37.667 32,1 % 3,7 2004 166.767 20,5 % 43.203 14,7 % 3,9 2005 265.227 59 % 67.833 57 % 3,9 2006 270.817 2,1 % 75.217 10,9 % 3,6 2007 326.892 20,7 % 91.354 21,5 % 3,6 2008 (1-9) 329.315 8,8 % 88.234 7,3 % 3,7 25 5.P r ak tisc h e Tipps im U mgang mit A r ab er n Statistische Daten 2007 Nächtigungsentwicklung nach Saison 2004 – 2007 Zu den nächtigungsstärksten Orten im Sommer 2006 zählten: Wien (94.553), Zell am See (52.172), Salzburg (16.868), Kaprun (14.560) und Bad Hofgastein (5.466). Zu den nächtigungsstärksten Orten im Winter 2006/07 zählten: Wien (30.550), Schwechat (3.196), Lech (2.170), Salzburg (2.104) und Linz (1.277). Winter 2004/05: 43.394; 17% 71% 13% Sommer 2005: 218.366; 83% Winter 2005/06: 48.908; 18% 6% 5% 3% 1% 1% 4-/5-Sterne-Hotel 1-/2-Sterne-Hotel 3-Sterne-Hotel Privatquartier Fewo (privat) Diverse Fewo (gewerblich) Bundeslandverteilung nach Nächtigungen 2007: Sommer 2006: 220.545; 82% Vorarlberg 5.112 Wien Winter 2006/07: 48.550; 15% 134.729 Oberösterreich 6.596 Tirol 23.935 Steiermark 4.009 138.414 Salzburg 4.808 Niederösterreich 8.530 Kärnten Sommer 2007: 278.113; 85% 26 5.1. Der arabische Gast Unterkunftswahl nach Nächtigungen 2007: 759 Burgenland 0 50.000 100.000 150.000 Der arabische Gast reist selten allein, son dern vorwiegend mit dem Partner oder der Familie. Gebucht werden meist Hotels der 4- bis 5-Sterne-Kategorie. Frau Andrea Stif ter, Geschäftsführerin Vorderegger Reisen Zell am See, weist darauf hin, dass beson ders Suiten und Familienzimmer mit Zustellbetten gefragt sind. Laut Frau Stifter gibt es auch ein interessantes Segment für Appartements (vor allem Mittelschicht). „Ge bucht werden fast ausschließlich Zimmer mit Frühstück. Halbpension oder All Inklu sive werden von den arabischen Gästen nicht in Anspruch genommen“, so Stifter. Viele Araber, besonders jene aus den wohl habenden Schichten, reisen nach Europa, um der unerträglichen Hitze in den Sommer monaten zu entgehen. Arabische Gäste schätzen die Natur und schöne Landschaf ten. Mit Österreich wird saubere Umwelt mit Grünflächen und kühle, frische Natur assoziiert. Erfrischende Regenfälle erhöhen zusätzlich das ersehnte Naturerlebnis. Zu den Lieblingsbeschäftigungen zählen daher denen zu Hause Dienstboten jeden Wunsch erfüllen, sehr anspruchsvoll“, so Ehrenbrandtner. Spaziergänge in einer (sauberen) Umgebung und das Genießen der Landschaft mit der Familie. Besonders wichtig sind auch Shopping und Kulinarik. Oft wird der Familienurlaub in Europa auch mit einem medizinischen Check verbunden. Besonders Gäste aus den Vereinigten Arabischen Emiraten sind an Gesundheitsangeboten sehr interessiert, da einige Gesundheitsbehörden in den V.A.E. oftmals die Kosten für bestimmte Gesundheitsanwendungen samt Logis übernehmen. Auch der Besuch von Sportveranstaltungen zählt zu den beliebtesten Beschäftigungen arabischer Gäste. Die Leidenschaft für Fußball nimmt zu, Pferdesport, Golf und Autorennsport sind ebenfalls sehr begehrt. Die Euro 2008 hat den Bekanntheitsgrad von Österreich zusätzlich erhöht. ■■ Wichtig ist die Einhaltung der Privatsphäre, vor allem gegenüber arabischen Frauen. Laut Mag. Klaus Ehrenbrandtner, ÖW Marktmanager Middle East, erwarten sich arabische Gäste von den touristischen Leis tungsträgern vor allem Höflichkeit, Gastfreundlichkeit und eine sehr hohe Service qualität. „Speziell beim Service sind Araber, ■■ „Einkaufen“ hat beim arabischen Gast einen sehr großen Stellwert im Urlaub, daher wäre eine Ausweitung der Laden öffnungszeiten von Vorteil. Der arabische Gast ist von zuhause längere Öffnungszeiten gewohnt. Die Hauptreisezeit ist die offizielle Ferienzeit im Sommer, die von Juni bis September dauert. Gut drei Viertel aller Auslandsreisen aus den GCC Ländern werden in dieser Zeit durchgeführt. Meist wird eine Rundreise durch Europa mit verschiedenen Stationen geplant. 5.1.1. Die wichtigsten Tipps im Umgang mit arabischen Gästen Besonderheiten: 27 ■■ Obgleich die junge Generation in Arabien über gute Englischkenntnisse verfügt und somit selten Schwierigkeiten in der Verständigung hat, fühlen sich die Gäste geschmeichelt, wenn sie auf ara bisch sprechende Personen (z. B. Hotel personal) stoßen. Besonders gefragt sind auch arabische Zeitungen und Zeitschrif ten im Hotel. Der arabische Gast freut sich besonders über arabisch-sprachige TV-Programme (z. B. „al-Jazeera“). Auch eine Speisekarte in Arabisch wäre zu empfehlen. ■■ Flexibilität wird geschätzt! Arrangements sollten daher den individuellen Bedürfnissen angepasst werden können bzw. sollte ein rasches 24-Stunden-VIP-Ser vice zur Verfügung stehen. ■■ Was vielen Arabern rasch und unangenehm auffällt, ist die Hektik vieler Europäer. Araber haben eine andere Auffas sung von Zeit als Europäer. Generell ist ungeduldiges, aufdringliches Verhalten oder gar Drängeln gegenüber dem ara bischen Gast unangebracht. Mit Pünkt28 lichkeit ist bei ihm nicht zu rechnen. Araber sind der Ansicht „Allah hat reich lich Zeit gegeben – also können sich die Menschen diese auch gönnen.“ ■■ Der arabische Gast erwartet Freundlichkeit, Toleranz und zuvorkommende Bedienung. Speziell beim Service erwarten reiche Araber, denen zu Hause Dienstboten alles abnehmen, ein sehr hohes Niveau. ■■ Der arabische Gast reist selten alleine, sondern meist mit der ganzen Familie. Er bevorzugt mehrere Zimmer mit Verbindungstüren auf einer Etage bzw. sollten Spielzimmer für Kinder oder Aufenthaltsräume zur Verfügung stehen, in denen herumgetollt und gefeiert werden kann. Hotelausstattung: ■■ Hotels mit eigener Kochmöglichkeit wer den bevorzugt. Das Hotelrestaurant wird aufgrund der unterschiedlichen Essge wohnheiten kaum genutzt. In einigen Hotels ist es sogar möglich, dass das Kochpersonal des arabischen Gastes die Hotelküche benutzen kann. betet wird auch im eigenen Hotelzimmer, ein Pfeil, der Richtung „Mekka“ zeigt, wäre sehr hilfreich. Da eine gründliche Reinigung vor dem Beten notwendig ist, sollte in der Nähe des Gebetsraums eine Waschmöglichkeit vorhanden sein. ■■ Die Flucht vor der Hitze gehört zu den wichtigsten Hauptmotiven. Eine Klimaanlage im Hotelzimmer ist unabdingbar. ■■ Kinder nehmen in arabischen Ländern einen überaus wichtigen Status ein. Da her sollten Einrichtungen für Kinder geboten werden. Hier bietet sich ein Spiel zimmer an, das mit Billardtischen, Kickern und Computerspielen ausgestattet ist. Sehr geschätzt werden Spiel- und Unterhaltungsprogramme für Kinder. ■■ Sicherheit ist ein wichtiger Aspekt für arabische Reisende. Die ständige Präsenz von Sicherheitspersonal oder am Gang installierte Kameras sind daher gern gesehen. ■■ Muslime sind zu fünf täglichen Gebeten verpflichtet, selbst Besprechungen wer den hierfür unterbrochen. Ein spezieller Gebetsraum wird sehr gerne angenom men. Das kann ein einfacher schlichter Raum sein, in dem die Möglichkeit besteht, Gebetsteppiche auszulegen. Ge ■■ Für arabische Frauen sind spezielle Öffnungszeiten des Wellnessbereichs empfehlenswert. Wichtig hierfür: In die ser Zeit sollte nur weibliches Personal Zutritt haben. Araberinnen betreten den Pool mit Leggings und langen T-Shirts, nur in Ausnahmefällen wird Badebekleidung getragen. Zimmerausstattung: ■■ Das Zimmer sollte möglichst geräumig sein. Araber sind es gewohnt, viel Platz zu haben. Auch große Betten (Kingoder Queensize) sind beliebt. ■■ Große Wasserflaschen ohne Kohlensäure, Obst und Blumen im Hotelzimmer kommen sehr gut an. Als kleines Willkommensgeschenk sind Nüsse, ara bische Süßigkeiten, aber auch Kekse, Kuchen und Pralinen (ohne Alkohol) sehr beliebt. ■■ Eine Kochmöglichkeit auf dem Zimmer wäre von Vorteil. Falls das nicht möglich ist, sollte unbedingt ein Wasserkocher als Alternative bereitgestellt werden. ■■ Da der Körper vor jedem der fünf Gebete komplett gereinigt werden muss, sollten ausreichend Hand- und Badetücher im Zimmer vorhanden sein. ■■ Da oft technische Geräte mitgebracht werden, sollte ein Adapter auf Bestellung verfügbar sein. ■■ Empfehlungswert ist, die Zimmerreinigungszeiten mit dem Gast abzustimmen. Zudem ist erfahrungsgemäß mehr Zeit als üblich für die Reinigung des Zimmers eines arabischen Gastes einzuplanen. Es ist ratsam, ausreichend weibliches Reinigungspersonal einzuteilen. Essen & Trinken: ■■ Bevorzugt wird arabische und asiatische Küche. Wasser am Tisch wird stets erwar tet. Schweinefleisch wird von Moslems grundsätzlich abgelehnt. Die Speisekarte muss daher Gerichte ohne Schweine fleisch bieten. Bei diesen Gerichten muss auch auf Schweineschmalz, Speck und andere Produkte auf Basis von Schweine fleisch verzichtet werden. Generell muss das Fleisch durchgebraten sein, da der Koran den Verzehr von Blut untersagt. ■■ Tee, meist Schwarzer Tee, wird sehr gerne und zu jeder Tageszeit getrunken. Der Tee muss aber sehr süß sein. ■■ In den arabischen Ländern wird traditio nell mit den Fingern gegessen. Vor und nach jeder Mahlzeit waschen sich die arabischen Gäste ihre Hände. Wichtig 29 sind daher Waschmöglichkeiten im Restaurant, wenn möglich nicht nur in der Toilette. sen wird erst zwischen 21:00 und 23:00 Uhr eingenommen. Gerne wird daher der Room Service in Anspruch genommen. geste unter den einheimischen Männern ist der „Nasenkuss“. Titel haben große Bedeutung. ■■ Arabischen Gästen sollte zum Essen immer eine große Menge Brot gereicht werden. Brotstücke ersetzen das Besteck. ■■ Gäste aus den Golfstaaten sind aufgrund ihrer ungesunden Essgewohnhei ten und Bewegungsmangel oft überge wichtig. Sie schätzen daher Schlankheits- oder Vitalmenüs sehr. ■■ Generell sollte man bemüht sein, Wünsche arabischer Gäste nicht abzuschla gen. Eventuell ist es möglich, Alternativen anzubieten. Bemühungen werden sehr geschätzt. ■■ Zu den beliebtesten Desserts gehören süße und schwere Produkte. Beliebt sind Süßspeisen aus Nüssen und Honig. Auch Datteln, Baklava, Schokolade und glacierte Maronen werden gerne gegessen. ■■ Zum Frühstück reicht das herkömmliche internationale Frühstücksbuffet voll kommen aus. Großer Wert wird auf frische Früchte und Fruchtsäfte gelegt. Wichtig ist die Kennzeichnung von Wurst sorten, die Schweinefleisch enthalten. ■■ Die regulären österreichischen Frühstück- und Restaurantöffnungszeiten sind nur schwer mit dem Tagesrhythmus arabischer Gäste vereinbar. In der Regel wird erst zwischen 10:00 und 12:00 Uhr gefrühstückt. Das Abendes30 Kommunikation: ■■ Begrüßungen sind in der arabischen Gesellschaft sehr wichtig und haben fast rituellen Charakter. In der Öffentlichkeit grüßen sich Frauen und Männer, die nicht miteinander verwandt sind, sehr zurückhaltend und möglichst ohne Berührung. Ein großer Fauxpas wäre es, als österreichischer Mann einer arabischen Frau die Hand zu reichen. Unter Gleichgeschlechtlichen ist ein Händedruck obligat. Doch sollte man immer die rechte Hand reichen, denn die linke Hand gilt als unrein, da Araber sich mit ihr nach dem Toilettengang reinigen. Typische Begrüßungs- ■■ Das Thema Kommunikation mit arabischen Gästen sollte unbedingt mit den Mitarbeitern im Hotel besprochen werden. So ist unbedingt darauf hinzuweisen, dass männliche Mitarbeiter keinen direkten Augenkontakt zu weiblichen Gästen haben sollten. ■■ Beschwerden von arabischen Gästen werden meist sehr lautstark und emotional vorgetragen. Wichtig ist es, ruhig zu bleiben und besonders bei wichtigen Angelegenheiten sollte man eher einen männlichen Mitarbeiter einsetzen. ■■ Bereits bei der Reservierung sollten die hierarchischen Verhältnisse (auch Fahrer, Kindermädchen, Koch, Laufbursche etc.) abgeklärt werden. Auch die Frage der Kostenübernahme bzw. der Rechnungsadresse sollte geklärt werden. Reservierung: Verhalten in der Geschäftswelt: ■■ Stornobedingungen in der Ferienhotellerie sollten sehr flexibel gehalten werden, da der arabische Gast gewohnt ist, seine Buchungen kurzfristig zu ändern, umzubuchen oder zu stornieren. ■■ Stets sollte man ausreichend Business karten griffbereit haben (Daten in Englisch und evt. auch auf der Rückseite Arabisch). Besonders gut kommt die Abbildung eines kleinen Fotos an. ■■ Kinderermäßigungen werden sehr gerne gesehen. Es muss unbedingt die genaue Personenanzahl abgeklärt werden. Babys und Kleinkinder werden meist bei der Reservierung nicht angegeben. ■■ Für die Zusammenarbeit mit arabischen Geschäftspartnern ist vor allem die persönliche Beziehung von Bedeutung. Zuerst möchte man seinen Geschäftspartner kennen lernen. Vertrauen und Verbindungen herzustellen ist für die weitere Zusammenarbeit von großer Wichtigkeit. Bevor man zu geschäftlichen Dingen kommt, wird recht lange über persönliche Dinge, besonders über die Familie, gesprochen. ■■ Eine flexible Anreisegestaltung ist nötig. Beschränkungen in der Aufenthaltsdau er kommen nicht gut an (eventuell Zuschlag für Kurzaufenthalt unter drei Ta gen). Genaue Vereinbarungen sind notwendig, denn die Zahlungsmoral der arabischen Gäste ist nicht immer gut. ■■ Die Kontaktaufnahme zwischen zwei Unbekannten erfolgt zumeist über einen Vermittler. Je höher das Ansehen dieser vermittelnden Person oder Agentur ist, umso besser wird dies angenommen. ■■ Den Arabern ist es sehr wichtig, Konflikte zu vermeiden. Deshalb wählen Araber ihre Worte sehr sorgsam, „reden oft um den Brei herum“ und kommen daher nicht zum eigentlichen Problem. ■■ Zustimmung kann als Begeisterung dargestellt werden, beinhaltet aber noch nicht unbedingt die Zusage. Ein mildes „Ja“ ist oft nicht mehr als ein „Vielleicht“ oder sogar ein „höffliches Nein“. Araber vermeiden es gerne, ein „eindeutiges Nein“ zu verwenden, da sie damit den anderen enttäuschen oder gar verletzten könnten. ■■ In einem Gespräch sollte man darauf achten, dass beide Füße auf dem Boden bleiben. Die Beine sollten nicht überkreuzt werden, da dem Gegenüber keinesfalls die Sohle zugewandt werden darf. 31 5.1.2. Expertenmeinungen Neben den Befragungen von Endkonsumenten sind vor allem auch Einschätzungen und Erfahrungen von Experten aus der Tourismusbranche hilfreich, um den arabischen Markt mit all seinen Besonderheiten besser verstehen zu können. Hier ein kurzer Auszug: Wie schätzen Sie den arabischen Gast im Umgang mit anderen Nationen (Gäste im Haus) ein? Sehen Sie aus interkultureller Sicht Konfliktfelder? „Seitens der arabischen Gäste sehe ich wenig Konfliktpotenzial, da in der arabi schen Kultur Freundlichkeit und Höflich keit sehr wichtige Tugenden sind. Es könnten eher andere Gäste mit einem be schränkten kulturellen Horizont Anstoß an der für sie ungewohnten Kleidung (ver schleierte Frauen) nehmen. Auch der sehr großzügige Umgang mit Kindern (dürfen grundsätzlich spielen und laut sein) kann 32 für andere Kulturen ungewohnt sein. Der arabische Gast selbst liebt ein internatio nales Umfeld und möchte z. B. im Hotel nicht in einen eigenen „Araber-Trakt“ ein quartiert werden wie in einem Ghetto“, so Mag. Klaus Ehrenbrandtner, Marktmanager Middle East Österreich Werbung. Hans Wallner, Geschäftsführer der Marke ting GmbH von Zell am See-Kaprun sagt: „Auf Grund des unterschiedlichen Verhal tens kann es vereinzelt zu Diskrepanzen kommen. Viele (nichtarabische) Gäste schätzen aber das internationale Flair, das wesentlich durch Araber geprägt wird.“ Sehen Sie für Österreich auch eine Chance für den Wintertourismus? Andrea Stifter, Geschäftsführerin Vorderegger Reisen Zell am See: „Ja, aber nur sehr langsam und langfristig. Es gibt Bu chungen aus den GCC Staaten im Oktober und November, jedoch immer nur einige Tage. Anfragen für eine kurze Aufent haltsdauer im Winter sind vorhanden.“ Klaus Ehrenbrantner, Österreich Werbung: „Für die lokale Bevölkerung gilt: Hauptreisezeit sind die Sommerferien. Reisemotive sind Flucht vor der Hitze, Naturerlebnis (Grün, Wasser, Berge), Ci ty-Trips und Shopping. „Winterurlaub“ wie die Europäer ihn kennen, ist in diesem Teil der Welt noch nicht populär. Da sich die großen Feiertage (und damit Ferien zeiten) so verschieben, dass sie in den nächsten 20 Jahren nicht in den Winter fallen, müssten die Gäste außerhalb der Ferienzeiten verreisen. Das wird für die meisten Familien nicht in Frage kommen. Das Potenzial in diesem Segment des Marktes halte ich daher für eher gering. Als Themen würden in jedem Fall ‚roman tic city experience’ mit den Weihnachts märkten in Wien, Salzburg und Innsbruck oder ‚snow experience’ im ländlichen Raum anbieten. Wintersport ist wie sport liche Betätigung generell in der golf-arabi schen Kultur noch nicht sehr verhaftet. Ein Teil der ‚Expatriates’ (Gastarbeiter) in den Ländern am arabischen Golf sind aus Europäischen Ländern, Südafrika und Australien. Diese interessieren sich sehr wohl für Wintersport und gönnen sich in der Regel neben einem ausgiebigen ‚summer leave’ (vorwiegend im Heimat land) auch noch einen zweiten Urlaub. Hier sehe ich mehr Potenzial.“ noch genug Zeit zum Essen und erholen bleibt.“ Die Erwartungshaltung für die kommenden Jahre ist daher gedämpft. Sehen Sie in Zukunft noch Wachstumspotenzial für diesen Markt? Mag. Martin Zeppezauer, Geschäftsführer Gasteinertal Tourismus: „Voraussetzung für die nachhaltige Bearbeitung des arabi schen Marktes ist das Schaffen eines ad äquaten Angebotes im Hotel. Den kultu rellen Unterschieden und den daraus resultierenden speziellen Wünschen und Bedürfnissen arabischer Gäste gerecht zu werden, ist die Basis für jeden Erfolg. Insbesondere weil Mund zu Mund Propa ganda bei arabischen Gästen mit Abstand das wichtigste ‚Marketinginstrument’ ist! Für den Einstieg in den arabischen Markt empfiehlt sich für jeden Hotelier die Ko operation mit österreichischen Incoming Agenturen sowie als sehr kostengünstige aber effektive Maßnahme der Besuch Hans Wallner: „Der Zuwachs von 400 Prozent, den die Araber Salzburg in den vergangenen fünf Jahren beschert hatten, wird sich nicht mehr fortsetzen. Der Zenit ist erreicht. Der befürchtete Gästeschwund hat religiöse Gründe: Der Fastenmonat ‚Ramadan’ verschiebt sich in den nächs ten sechs Jahren jeweils um elf Tage im mer weiter in die Sommersaison hinein. Heuer beginnt er am 1. September, nächs tes Jahr schon am 20. August 2009. Ein Großteil der Muslime, die während des Ramadans den ganzen Tag über fasten, werden dann in adäquatere Gegenden reisen, wo es nicht so lang hell ist und Haben Sie den einen oder anderen Marketingtipp für einen österreichischen Hotelier, um den arabischen Gast anzusprechen? verschiedenster Workshops und Roads hows für Reiseveranstalter und Reisebü ros im arabischen Raum. Diese werden derzeit organisiert und angeboten von der Österreich Werbung sowie der österrei chischen Incoming Agentur ‚Euronet Tra vel’. Auch der Besuch des ATM (Arabian Travel Market) in Dubai ist für größere Ho tels durchaus eine Überlegung wert!“ 33 6. U m f ra g e e r g e b n i sse Als Folgeprojekt zu den erfolgreichen Broschüren „China meets Austria“ aus dem Jahr 2005, „India meets Austria“ aus dem Jahr 2006 und „Russia meets Austria“ aus dem Jahr 2007 wurde auch für diese Broschüre eine empirische Untersuchung in den Herkunftsländern (V.A.E., Oman, Katar, Bahrain und Kuwait) durchgeführt. Im Zeitraum von August bis November 2008 wurden in sieben arabischen Städten (Dubai, Abu Dhabi, Doha, Bahrain, Kuwait, Muscat und Salalah) 400 Personen mittels standardisier tem Fragebogen persönlich befragt. Es wurde keine detaillierte Stichprobe (Alter, Geschlecht, soziale Schicht) vorgegeben. Ziel war es, 34 eine möglichst breit gefächerte Stich probe zu erhalten, die die Kreise jener Personen abbildet, für die in den nächsten zwei bis fünf Jahren eine Europareise in Frage kommt. Die Befragung wurde in Flughäfen und Shoppingcenter durchgeführt. Befragt wurde in Englisch. 6.1.Allgemeines – Soziodemo graphische Zusammensetzung Von den 400 befragten Personen waren 64,6 % Männer und 35,4 % Frauen. Rund die Hälfte der Befrag ten war unter 30 Jahre alt, ein weiteres Drittel unter 40 Jahre alt. Die drei häufigsten Berufssparten der Befragten sind Fachmann/Fachfrau/ 6.2.Bekanntheit von europäi schen Ländern TechnikerInnen mit 23 %, Student Inn en/Hausfrauen/Hausmänner/ Pensionierte mit 20 % und im Bereich Administration und Management Tätige mit 20 %. Das monatli che Einkommen wird in sechs Kategorien dargestellt, wobei 18 % unter 2.000 US-Dollar pro Monat verdienen. 20 % zwischen 2.001 und 5.000 US-Dollar bzw. 13 % zwischen 5.001 und 10.000 US-Dollar. Weitere 10 % haben einen Monatslohn von 10.001 und 15.000 US-Dollar. Rund 15 % verdienen monatlich mehr als 15.001 US-Dollar. Auffallend ist, dass rund 60 % einen Universitätsabschluss und 27 % einen Maturaabschluss aufweisen. Auf die Frage „Bitte nennen Sie mir alle europäischen Länder, die Sie kennen, egal ob Sie diese schon Bekanntheit von europäischen Ländern Frankreich 55% 55% Deutschland Österreich 49% Italien 48% Türkei 40% Schweiz Großbritannien Dänemark 40% 37% 36% 34% Portugal 33% Polen 32% Griechenland 32% Norwegen 30% Ungarn 30% Spanien 30% Belgien 29% Niederlande 29% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% von Großbritannien (28 %), Italien (23 %), der Schweiz (21 %) und der Türkei (16 %). Die Top 10 bereisten europäischen Länder Deutschland 6.3.Reisetätigkeit Rund 40 % der Befragten haben schon eine Europareise gemacht. 48 % verreisten länger als 16 Tage, 31 % zwischen acht und 15 Tagen. 20 % waren zwischen vier und sie ben Tage unterwegs. Zu den am häufigsten bereisten Ländern zählen Deutschland (40 %), Frankreich (37 %) und Österreich (29 %), gefolgt 40% Frankreich 37% Österreich 29% Großbritannien 28% Italien 23% Schweiz 21% Türkei 16% Spanien Belgien Niederlande 43% Russland Schweden bereist haben oder nicht“ gaben je 55 % der Befragten Frankreich und Deutschland an, gefolgt von Öster reich mit 49 %. Weiters wurden Ita lien (48 %), die Türkei (43 %), Russ land, Spanien und die Schweiz (je 40 %), Schweden (37 %), Großbritannien (36 %), Dänemark (34 %), Portugal (33 %), Griechenland und Polen (je 32 %) sowie Ungarn und Norwegen (je 30 %) genannt. 0% 15% 10% 9% 10% 20% 30% 40% Wie lange hat Ihre erste / letzte Europareise gedauert? 8 - 15 Tage 31% 16 und mehr Tage 48% 1 - 3 Tage 1% 4 - 7 Tage 20% 35 6. U m f ra g e e r g e b n i sse Als Folgeprojekt zu den erfolgreichen Broschüren „China meets Austria“ aus dem Jahr 2005, „India meets Austria“ aus dem Jahr 2006 und „Russia meets Austria“ aus dem Jahr 2007 wurde auch für diese Broschüre eine empirische Unter suchung in den Herkunftsländern (V.A.E., Oman, Katar, Bahrain und Kuwait) durchgeführt. Im Zeitraum von August bis November 2008 wurden in sieben arabischen Städ ten (Dubai, Abu Dhabi, Doha, Bah rain, Kuwait, Muscat und Salalah) 400 Personen mittels standardisier tem Fragebogen persönlich befragt. Es wurde keine detaillierte Stich probe (Alter, Geschlecht, soziale Schicht) vorgegeben. Ziel war es, 34 eine möglichst breit gefächerte Stich probe zu erhalten, die die Kreise jener Personen abbildet, für die in den nächsten zwei bis fünf Jahren eine Europareise in Frage kommt. Die Befragung wurde in Flughäfen und Shoppingcenter durchgeführt. Befragt wurde in Englisch. 6.1.Allgemeines – Soziodemo graphische Zusammensetzung Von den 400 befragten Personen waren 64,6 % Männer und 35,4 % Frauen. Rund die Hälfte der Befrag ten war unter 30 Jahre alt, ein wei teres Drittel unter 40 Jahre alt. Die drei häufigsten Berufssparten der Befragten sind Fachmann/Fachfrau/ 6.2.Bekanntheit von europäi schen Ländern TechnikerInnen mit 23 %, Student Inn en/Hausfrauen/Hausmänner/ Pensionierte mit 20 % und im Be reich Administration und Manage ment Tätige mit 20 %. Das monatli che Einkommen wird in sechs Kategorien dargestellt, wobei 18 % unter 2.000 US-Dollar pro Monat verdie nen. 20 % zwischen 2.001 und 5.000 US-Dollar bzw. 13 % zwischen 5.001 und 10.000 US-Dollar. Weitere 10 % haben einen Monatslohn von 10.001 und 15.000 US-Dollar. Rund 15 % verdienen monatlich mehr als 15.001 US-Dollar. Auffallend ist, dass rund 60 % einen Universitätsabschluss und 27 % einen Maturaabschluss aufweisen. Auf die Frage „Bitte nennen Sie mir alle europäischen Länder, die Sie kennen, egal ob Sie diese schon Bekanntheit von europäischen Ländern Frankreich 55% 55% Deutschland Österreich 49% Italien 48% Türkei 40% Schweiz Großbritannien Dänemark 40% 37% 36% 34% Portugal 33% Polen 32% Griechenland 32% Norwegen 30% Ungarn 30% Spanien 30% Belgien 29% Niederlande 29% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% von Großbritannien (28 %), Italien (23 %), der Schweiz (21 %) und der Türkei (16 %). Die Top 10 bereisten europäischen Länder Deutschland 6.3.Reisetätigkeit Rund 40 % der Befragten haben schon eine Europareise gemacht. 48 % verreisten länger als 16 Tage, 31 % zwischen acht und 15 Tagen. 20 % waren zwischen vier und sie ben Tage unterwegs. Zu den am häufigsten bereisten Ländern zäh len Deutschland (40 %), Frankreich (37 %) und Österreich (29 %), gefolgt 40% Frankreich 37% Österreich 29% Großbritannien 28% Italien 23% Schweiz 21% Türkei 16% Spanien Belgien Niederlande 43% Russland Schweden bereist haben oder nicht“ gaben je 55 % der Befragten Frankreich und Deutschland an, gefolgt von Öster reich mit 49 %. Weiters wurden Ita lien (48 %), die Türkei (43 %), Russ land, Spanien und die Schweiz (je 40 %), Schweden (37 %), Großbri tannien (36 %), Dänemark (34 %), Portugal (33 %), Griechenland und Polen (je 32 %) sowie Ungarn und Norwegen (je 30 %) genannt. 0% 15% 10% 9% 10% 20% 30% 40% Wie lange hat Ihre erste / letzte Europareise gedauert? 8 - 15 Tage 31% 16 und mehr Tage 48% 1 - 3 Tage 1% 4 - 7 Tage 20% 35 Knapp 50 % gaben an, in den nächsten zwei bis fünf Jahren nach Europa reisen zu wollen. Diese Reise soll für rund 41 % acht bis 15 Tage lang dauern. 27 % gaben an länger als 16 Tage verreisen zu wollen. Freunden. 15 % aller Befragten reisen allein. Zu den bevorzugten Reisemonaten zählen eindeutig die Sommermonate Juni (92 Nen nungen), Juli (160 Nennungen) und August (175 Nennungen). 6.4.Reise, Buchungs- und Informationsverhalten Der 5 Sterne Hotellerie wird von et wa 50 % der Vorzug gegeben, 32 % bevorzugen ein Hotel mit 4 Sternen. Als Hauptinformationsquelle wird das Internet in Anspruch genommen Gereist wird vorwiegend mit der Familie (56 %). Ein Viertel reist mit Bevorzugte Reisemonate Dezember November Oktober September August Juli Juni Mai April März Februar Jänner 44 33 26 23 175 160 weiß nicht 27% mehr als US$ 5.001 37% 92 38 42 24 28 weniger als US$ 3.000 9% 52 0 36 Reiseausgaben pro Person inkl. Hotel, Transport, Extras und mehr 50 100 150 200 US$ 3.001 - 5.000 27% (36 %). Das Reisebüro (30 %) und die persönliche Berichte von Verwand ten und Freunden (24 %) stellen wei tere wichtige Informationsquelle dar. Auffällig hoch sind die geplanten Reiseausgaben. Rund 27 % geben zwischen US$3.001 und US$5.000 pro Person und Reise aus. Weitere 37 % planen mehr als US$5.001 auszugeben. 6.5.Reisemotive im privaten Reiseverkehr Frische Luft und eine gesunde Um welt sind für 76 % der Probanden ein sehr wichtiges Reisemotiv, ge folgt von Sicherheit (73 %), schöner Landschaft (62 %) und gemäßig tem Klima – Flucht vor der Som merhitze im eigenen Land (59 %). Weiters sind für je 55 % der Be fragten Familienfreundlichkeit und Urlaub mit der Familie sehr wichtig. Gesundheits- und Wellnesseinrich tungen sind für 52 % Personen sehr bedeutend, gefolgt von „Ich habe schon viel über das Land ge hört und möchte es nun selber er leben“ (51 %). Sehr wichtige Reisemotive im privaten Reiseverkehr Frische Luft und eine gesunde Umgebung 76% Sicherheit 73% Schöne Landschaft Auch bei dieser Untersuchung wur den diverse Ausstattungskriterien der 3- bis 5-Sterne-Hotellerie auf deren Wichtigkeit für arabische Gäste überprüft. Die Interviewten konnten auf einer drei-stufigen Skala (1 = sehr wichtig, 2 = wichtig, 3 = nicht wichtig) wählen. 62% Gemäßigtes Klima – Flucht vor der heimischen Hitze 59% Familienurlaub 55% Familienfreundlichkeit Untersucht wurden 16 Reisemotive und Erwartungen nach ihrer Wich tigkeit für den arabischen Gast. Die Befragten konnten auf einer dreistufigen Skala (1 = sehr wichtig, 2 = wichtig, 3 = nicht wichtig) wählen. 6.6.Sehr wichtige Ausstat tungskriterien in einem Hotel der 3- bis 5-Sterne-Hotellerie 55% Gesundheits- und Wellness Einrichtungen 52% Viel Wissen über das Land – jetzt selbst erleben 51% Soviel wie möglich in kurzer Zeit erleben 47% Besuch von historischen Plätzen, Museen und Attraktionen 47% Einkaufen – lange Öffnungszeiten 44% Andere Kultur kennenlernen 43% Interesse an Kultur und Menschen im Gastland 30% Sommersport 27% Musik erleben 27% Wintersport Das wichtigste Ausstattungskriteri um für 70 % der Befragten ist eine Klimaanlage im Zimmer, gefolgt von Internet und Telefon (66 %). In Arabien ist man es gewohnt, auf Flughäfen und in Hotels Wireless Lan (drahtloses Internet) zur Ver fügung zu haben. 18% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 37 Für 64 % der Probanden ist ein Infor mationspaket in Arabisch oder Eng lisch am Zimmer über diverse Restaurants und Sehenswürdigkeiten sehr wichtig. Hygieneartikel, wie Kamm, Duschgel und Shampoo, sind ebenfalls sehr begehrt. Klimaanlage im Zimmer 70% Internet und Telefon am Zimmer Informationspaket über Restaurants 64% Hygieneartikel wie Kamm im Zimmer 61% Frühstücksbuffet 55% 49% Islamische Küche Anders als bei uns zählt in Arabien ein Wasserschlauch im Bad/WC zur persönlichen Hygiene zum fixen Be standteil der Hotelausstattung. In Österreich ist dieser nicht üblich. Als Alternative kann man auch eine Wasserflasche zur Verfügung stellen. Ein Frühstücksbuffet wird ebenfalls sehr gerne angenommen. Islamische Küche und die Möglichkeit, einen Gebetsraum im Hotel zu nutzen, sind weitere zwei sehr bedeutsame Aspekte für den arabischen Gast. Ebenso spielen verlängerte Restaurant- bzw. Ladenöffnungszeiten eine sehr wichtige Rolle. 38 Auf die Frage „Kennen Sie Österreich?“ antworteten 61 % mit „ja“. Der Bekanntheitsgrad Österreichs ist daher in den GCC-Staaten sehr hoch. 66% Gebetsraum im Hotel nutzen TIPP: 6.7.Österreich als Wunschdestination Sehr wichtige Ausstattungskriterien in einem Hotel der 3- bis 5-Sterne-Kategorie 47% Spezielle Restaurantöffnungszeiten Mit Österreich verbindet der Araber saubere Städte (54 %), schöne Land schaft (53 %), hohe Berge (40 %), saubere Umwelt (39 %), saubere Seen (37 %), sauberes Wasser (37 %), Kultur und Kunst (34 %) erfrischende Regenfälle (32 %) und Familienfreundlichkeit (27 %). 47% Badewanne anstatt Dusche 46% Gepäckservice 44% Informationen auf Arabisch 42% Schwimmbad im Hotel 39% Spielzimmer für Kinder 39% Tipps für Familienausflüge 38% Arabisch sprechendes Personal 38% Kochmöglichkeit am Zimmer 38% Arabische Zeitungen vor Ort 37% Fitnessraum im Hotel 37% Wellness Einrichtungen 36% Lady Hours im Wellnessbereich 35% Unterhaltungsmöglichkeiten 34% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 42 % möchten gerne nach Österreich reisen. Wie schon zu Beginn erwähnt, ist Österreich ein sehr beliebtes Reiseland in der arabischen Welt. 29 % haben schon eine Österreichreise gemacht. Sehr bekannt ist Zell am See und dabei das Grand Hotel. Auch die Euro 2008 hat Österreich weitere Bekanntheit gebracht. Bemangelt wur den die teilweise eher schlechten Englischkenntnisse des Personals der österreichischen Hotellerie. Wichtig sind dem arabischen Gast eine direkte Flugverbindung und eine hohe Servicequalität. Assoziationen zu Österreich Saubere Städte Schöne Landschaften Hohe Berge Saubere Umwelt Sauberes Wasser Saubere Seen Kultur und Kunst Wintersport Erfrischende Regenfälle Romantik Gesundheits- und Wellnessbehandlungen Land der Musik Familienfreundlichkeit Traditionelles Land Sommersport Film “Sound of Music” Gemäßigtes Klima Österreichische Mehlspeisen Flexibles Hotelpersonal Respektvoller Umgang mit anderen Kulturen 54% 53% 40% 39% 37% 37% 34% 33% 32% 29% 28% 28% 27% 25% 23% 22% 20% 20% 18% 17% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 39 7 .Serv i ce 7.1.Kontaktadressen Botschaften – Konsulate Botschaft Kuwait Daiyah, Area Nr. 3, Shawki Street, house Nr. 10, Kuwait P.O.B. 15013 Daiyah, 35451 Kuwait Tel.: (+965) 25 52 532 Fax: (+965) 25 63 052 E-Mail: [email protected] Amtsbereich: Bahrain, Katar, Kuwait Botschaft Arabische Emirate Abu Dhabi Al Khazna Tower, Abu Dhabi P.O.B. 35539, Abu Dhabi Tel.: (+971 2) 67 66 Fax (+971 2) 67 15 551 E-Mail: [email protected] www.aussenministerium.at/abudhabi www.austrianembassy.ae Amtsbereich: Vereinigte Arabische Emirate Botschaft Saudi-Arabien Diplomatic Quarter Riyadh P.O.Box 94373, Riyadh 11693 Tel.: (+966 1) 480 12 Fax: (+966 1) 480 15 26 E-Mail: [email protected] www.aussenministerium.at/riyadh Amtsbereich: Saudi-Arabien 40 Al Khazna Tower, 7th Floor, Al Najda Street, Abu Dhabi UNITED ARAB EMIRATES Tel.: (+971 2) 676 66 33 Fax: (+971 2) 676 00 02 http://advantageaustria.org/ae Betreuungsbereich: Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Pakistan, Vereinigte Arabische Emirate Reservations & Ticketing Department Tel.: (+ 971 4) 2112538 Fax: (+ 971 4) 2949492 [email protected] Außenhandelsstelle Riyadh Austrian Embassy - Commercial Section, P.O.B. 94362, Riyadh 11693 SAUDI-ARABIA Kingdom Tower 23rd Floor, Olaya District, Arouba Road, Riyadh 11693 SAUDI-ARABIA Tel.: (+966 1) 211 01 11 Fax: (+966 1) 211 02 22 http://advantageaustria.org/sa Betreuungsbereich: Jemen, Saudi-Arabien Abu Dhabi Austrian Airlines, Ground Floor, Kanoo Group Building, Najda Street, P.O. Box 245, Abu Dhabi, United Arab Emirates Österreich Werbung Für Fragen bezügl. Pauschalreisen: [email protected] Bestellfax Ö H V- B r o s c h ü r e n Für Fragen bezügl. Pauschalreisen: [email protected] tourismusratgeber_china.qxd Österreich Werbung Dubai PO Box 214050 Dubai / United Arab Emirates Tel.: (+971 4) 3218861 Fax: (+971 4) 3218862 E-Mail: [email protected] AUSTRIAN AIRLINES Büros AuSSenhandelsstellen Dubai Dubai Austrian Airlines, Block C, ground floor, Al Shoala Building, Ittihad Street, P.O. Box 1200, Deira, Dubai, United Arab Emirates Außenhandelsstelle Abu Dhabi Austrian Embassy - Commercial Section, P.O.B. 3095 Abu Dhabi UNITED ARAB EMIRATES Sales & Regional Office Tel.: (+971 4) 2941403 Fax: (+ 971 4) 2959343 An die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) Hofburg, 1010 Wien Fax: +43/1/405 25 84 Telefon: +43/1/533 09 52 Reservations & Ticketing Department Tel.: (+ 971 2) 6776621 Fax: (+ 971 2) 6781766 [email protected] Jeddah OS Group Town Office Skab Center, Madina Road, P.O.Box 18600, Jeddah 21425, KSA Tel.: (+966-2) 66 44 222 Fax: (+966-2) 66 33 191 Riyadh OS Group Town Office Khaledia Business Center, P.O.Box 364 Olaya Main St. Riyadh 11411 K.S.A Tel.: (+966-1) 462 30 07 Fax: (+966-1) 463 35 86 28.11.2005 5:10 Uhr Seite 1 China meets Austria – Unsere Gäste aus China kennen- und verstehen lernen CHINA MEETS AUSTRIA Unsere Gäste aus China kennen- und verstehen lernen ÖSTERREICHISCHE HOTELIERVEREINIGUNG tourismusratgeber_indien_druck.qxd 05.01.2007 13:08 Uhr Menge:Stück Seite 1 India meets Austria – Unsere Gäste aus Indien kennen- und verstehen lernen INDIA MEETS AUSTRIA Unsere Gäste aus Indien kennen- und verstehen lernen ÖSTERREICHISCHE HOTELIERVEREINIGUNG tourismusratgeber_russland.qxd 02.01.2008 21:15 Uhr Name: Menge:Stück Betrieb: Seite 1 Russia meets Austria – Unsere Gäste aus Russland kennen- und verstehen lernen RUSSIA MEETS AUSTRIA Unsere Gäste aus Russland kennen- und verstehen lernen ÖSTERREICHISCHE HOTELIERVEREINIGUNG Menge:Stück Anschrift: Weitere Exemplare Arabia meets Austria ArAbiA meets AustriA unsere Gäste aus den arabischen staaten kennen- und verstehen lernen Österreichische hoteliervereiniGunG Menge:Stück Preis: 25,- € (+ 20 % Ust.); für ÖHV-Mitglieder kostenlos 41 7.2.Interviewpartner Mag. Klaus Ehrenbrandtner, Marktmanager Middle East der Österreich Werbung mit Sitz in Dubai www.austriatourism.com Österreich Werbung • Kirstin Kabasci, Kulturschock Golfemirate/ Oman, Reise Know How Verlag, 2006 www.cia.gov The World Factbook – die Welt in Zahlen Fawzyia Al-Habsia, Fachlehrerin des Oman Tourism College in Muscat. Sie hat in Österreich studiert und die Hotelfachschule in Bad Hofgastein besucht. • Peter Franzisky und Kirstin Kabasci, Oman/ kleine Golfstaaten, Reise Know How Verlag, 2006 Andrea Stifter, Geschäftsführerin Vorderegger Reisen mit Sitz in Zell am See. Vorderegger Reisen ist eine führende Incoming Agentur mit langjähriger Erfahrung am arabischen Markt. • Amin Janzir, Hanser Wirtschaft, Managerwissen kompakt GOLFSTAATEN, 2006 www.weltalmanach.de Die wichtigsten Zahlen, Daten, Fakten zu allen 194 Staaten der Erde • Lonely Planet, Oman, UAE & Arabian Peninsula, 2007 7.5.Flugplan Austrian Airlines Sabine Paulitsch, Stellvertretende Direktorin des Grand Park Hotels***** in Bad Hofgastein. Sie ist mit den Besonderheiten des arabischen Gastes vertraut. 42 • „Gäste aus aller Welt“ der Außenwirtschaft Österreich und der WKÖ Wien, 2004 • Marktinformation Arabische Golfstaaten der Deutschen Zentrale für Tourismus, 2006 www.world-tourism.org World Tourism Organization • Gabi Kratochwil, Business-Knigge: Arabische Welt, oreli füssli Management, 3. Auflage 2008 Vienna – Dubai Hans Wallner, Geschäftsführer der Zell am SeeKaprun-Tourismus. Zell am See hat nach Wien die meisten arabischen Nächtigungen in Österreich. Wallner kennt die Ansprüche und Erwartungen arabischer Gäste und auch die Hintergründe der jeweiligen Verhaltensweisen durch zahlreiche Reisen in arabische Länder. • ETC European Travel Commision – Market Insights United Arab Emirates 2007 Täglich außer Mo. 1400 2245 OS839 Täglich 2310 0755+ OS837 7.4.Nützliche Websiten Dubai – Vienna www.ic-el.org/dest2/Vienna.htm Gebetszeiten Täglich außer Di. 0230 0600 OS840 Täglich 0855 1230 OS838 Mag. Martin Zeppezauer, Geschäftsführer Gasteinertal Tourismus GmbH. Er ist auf zahlreichen Reisebüro Workshops im Ausland unterwegs. Seit einigen Jahren wird auch der arabische Markt beworben. www.diezeit.de Zeitung 1400 2105 OS895 0220 0600 OS896 1400 2110 OS897 0200 0600 OS898 www.wikipedia.org Online Lexikon 7.3.Literaturtipps und Literaturnachweis www.aua.com Austrian Airlines • Marktprofil Arabische Länder der Österreich Werbung, 2008 www.oehv.at Österreichische Hoteliervereinigung • Ratgeber „Andere Länder andere Sitten“ des Bayrischen Hotel- und Gaststättenverbandes www.bmeia.gv.at Österreichische Vertretungen in den GCC-Staaten Vienna – Jeddah Mo., Mi., Fr., So. Jeddah – Vienna Mo., Di., Do., Sa. Vienna – Riyadh Di., Do., Sa. Riyadh – Vienna Mi., Fr., So. 43 Österreichische Hoteliervereinigung