Digitale Sport Medien

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Digitale Sport Medien
Ein Magazin von RESULT Sports
Ausgabe 38 | März 2014
Digitale Sport Medien
mit freundlicher Unterstützung von
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
Das Fachmagazin für Entscheider und Anwender der digitalen Medien im Sport
THEMEN
ROBERT BURKHARDT
FANZAHLEN
Das waren die Olympischen Spiele 2014:
DOSB, Carina Vogt, ZDF, Twitter
Karl Platt
Wie die Zeit vergeht Nach drei Jahren Magazin wirft Robert
einen Blick in den Rückspiegel
Fanzahl-Rankings im Handball, Basketball,
Eishockey und Fußball
Rückblick 2013 Teil II
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Digitale Sport Medien
EDITOR’S LETTER
Inhaltsverzeichnis
3
4
Editorial
6
40 Millionen tweets
8
25.000 Fans über nacht
Sotschi 2014
Florian Gress hat die ‚Social Media‘Aktivitäten während der Olympischen
Spiele genauer betrachtet
4
Im exklusiven RESULT-Interview zieht
Paul Keuter von Twitter Deutschland eine
positve Bilanz der Olympischen Spiele
Carina Vogt berichtet uns, welche
Auswirkungen ihr Sieg auf ihren Sport
und ihre ‚Social Media‘-Arbeit hat
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Breit getwittert
Das ZDF präsentierte die Spiele über alle
Kanäle. Was auf Twitter gut funktionierte,
offenbarte auf Facebook einige Lücken.
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Das #Wirfuerd-Gefühl
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Das ZDF präsentierte die Spiele über alle
Kanäle. Was auf Twitter gut funktionierte,
offenbarte auf Facebook einige Lücken.
Foto: Sochi2014.com
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wie die Zeit vergeht
Robert Burkhardt wirft in seiner Kolumne
einen Blick auf die dreijährige Entwicklung
des RESULT-Magazins
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Platt‘s Form
Andy Eyring hat sich mit der
Mountainbike-Legende Karl Platt auf
einen Expertentalk getroffen
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Ad: IST-studieninstitut
„New Media sei Dank!“ Eine
Erfolgsgeschichte mit Andy Eyring
Jahresrückblick 2013 Teil II
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Diesmal mit Eishockey, Basketball und
Handball
Foto: Sochi2014.com
1. Fußball-BUndesliga
Fanzahl-Rankings von Facebook, Twitter
und Google
2. Fußball-BUndesliga
Fanzahl-Rankings von Facebook, Twitter
und Google+
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
FAcebook
22
Fanzahl-Rankings der Beko BBL, der DKB
HBL, der DEL sowie der 2. Eishockey-Liga
Europa Top 25
Fanzahl-Rankings der europäischen
Basketball-, Eishockey- und Handballclubs
Twitter
Fanzahl-Rankings der Beko BBL, der DKB
HBL, der DEL sowie der Formel 1
Zu GUTER LETZT
Big in China? Mit dem FC Schalke 04
wurde der vierte deutsche Verein in den
chinesischen ‚Sozialen Medien‘ aktiv.
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EDITORIAL
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Die ersten beiden Höhepunkte des Sportjahres 2014 sind zu
Ende und die digitalen Medien haben breite Anwendung
gefunden. Und damit hießen wir Sie herzlich willkommen
zur März-Ausgabe des Digital Sport Medien Magazins, liebe
Leserinnen und Leser.
Der Super Bowl in den U.S.A. (das Endspiel der National
Football League) sorgte für einige Twitter-Rekorde an
einem einzigen Abend, die Olympischen Winterspiele in
Sotschi ‚füllten’ über zwei Wochen Facebook, Google+,
Instagram, Twitter und vKontakte. Das IOC registrierte über
6.000 Olympia-Athleten, die aktiv Beiträge in den sozialen
Netzwerken einstellten und über 2 Billionen Impressionen
auf den angebotenen Plattformen der digitalen Medien.
Selbstverständlich bilden die Olympischen Spiele in Sotschi
auch einen Schwerpunkt dieser Ausgabe. Wir sprachen mit
dem Deutschen Olympischen Sportbund, Athleten, Medien
und Plattformen, um ein Resümee zu den Spielen zu ziehen.
Der digitale Kommunikations-Mix wird immer häufiger um
eine Plattform ergänzt bzw. erweitert, Instagram. Immer
mehr Clubs fast aller Sportarten setzen auf die Bild-Plattform.
Betrachtet man nicht nur die Fanzahlen, so stellt man fest,
dass die Interaktionsraten bei Instagram häufig um ein
vielfaches höher sind als bei allen anderen Plattformen.
Instagram wird dabei nicht nur im Fußball, sondern in
allen Sportarten eingesetzt. Erstmals haben wir auch keine
geografische Eingrenzung, die sonst häufig zu beobachten
ist. Die Anwendung findet gleichzeitig und europaweit statt.
Das ist spannend!
Die direkte Ansprache zur Zielgruppe bzw. die Interaktionen
des Fans seiner Lieblingsmannschaft macht besonders den
klassischen Medienhäusern zu schaffen. Die Plattformen der
Sozialen Netzwerke werden (wohl zu stark) als Konkurrenz
angesehen und der Druck in Redaktionen scheint permanent
zu steigen. Besonders der Faktor Zeit und qualitative
Recherche scheint dabei sehr kurz zu kommen... die
Häufigkeit von Falschmeldungen steigt, leider kontinuierlich.
Dabei wäre eine Mischung von eigener Nutzung, der
Anwendung zur Recherche und einem gezielten Einsatz
in der Kommunikation viel nachhaltiger. Hier sollte ein
Umdenken stattfinden.
Wir dürfen die Entwicklungen der Digitalen Medien nun
schon mehr als 3 Jahren begleiten. Ein Grund, für Robert
Burkhardt, die Entwicklung vom Newsletter zum Magazin
in seiner Serie genauer zu betrachten. Ein Expertengespräch
mit Karl Platt, einer Mountainbike-Legende, sowie die
aktuellen Daten und Analysen der digitalen Plattformen
runden unsere Ausgabe ab.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr
Mario Leo und das RESULT Sports Team
DIGITALE
SPORT
MEDIENMagazin
Magazin
DIGITALE
SPORT
MEDIEN
herzlich Willkommen zur März-Ausgabe.
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HINTERGRUND I SOTSCHI 2014
Sotschi 2014
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
ABB. Gold in der Super-Kombi und im ‚Social Media‘-Mix: Keiner twitterte und ‚facebookte‘ so erfolgreich von den Olympischen Winterspielen wie Maria Höfl-Riesch
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Im Medaillenspiegel reichte es am Ende der Olympischen
Winterspiele 2014 nur für den sechsten Rang für
Deutschland. Das änderte aber nichts daran, dass es
während den zwei Wochen im russischen Sotschi dennoch
genügend Gründe zum Diskutieren gab. Gegenüber
der internationalen Konkurrenz blieb es in Deutschland
dennoch relativ ruhig in den sozialen Netzwerken –
vor allem aufgrund fragwürdiger Richtlinien des DOSB
(Deutscher Olympischer Sportbund).
Insgesamt 153 deutsche Wintersportler gingen in Russland
an den Start. Gerade einmal 33 davon, also 21%, twitterten
über ihre Erlebnisse während der Spiele. Beachtlich ist
immerhin der Zuwachs von der vorolympischen Zeit bis zur
Schlussfeier. Die Zahl der Follower aller Accounts stieg von
68.399 Followern auf fast 100.000 Follower an.
Mehr als die Hälfte davon sind allerdings auf Olympiasiegerin
Mario Höfl-Riesch zurückzuführen. Gleich 54.768 (+9.000)
User folgten ihrer Tweets, die neben Gold in der SuperKombination auch noch Silber im Super-G gewann. Auf
den nächsten Plätzen folgen Skisprung-Olympiasieger
HINTERGRUND I SOTSCHI 2014
es gleich 23.637 neue Freunde auf Facebook. Der schon
erwähnte Rodler Felix Loch legte ebenfalls einen Sprung
von 1.622 Fans auf 12.513 hin. Das Podest machen drei SkiAlpin-Athleten unter sich aus. Viktoria Rebensburg steht
nach Olympia bei 33.971 Fans (zuvor 27.764). Platz zwei
belegt Maria Höfl-Riesch mit 165.581 „Gefällt mir“-Angaben.
Sie stand allerdings auch schon vor den Spielen bei 115.282
Fans. Die unangefochtene Nummer 1 bleibt aber Felix
Neureuther mit 303.010 Fans (vorher 243.797).
Für ein trauriges Kapitel in den sozialen Netzwerken
sorgte hingegen die Facebookseite von Biathletin Evi
Sachenbacher-Stehle. Nach Bekanntgabe ihrer positiven
Dopingprobe musste der Account bis auf weiteres entfernt
werden, um weitere „Shitstorms“ zu verhindern.
Positiv zur Sache ging es international hingegen beim
Eishockey der Herren in den sozialen Netzwerken. Auf
Twitter sorgte die Begegnung der USA und Russland für
den größten olympischen Twitter-Moment. Gleich 72.630
Tweets pro Minute wurden rund um diese Begegnung
veröffentlicht. Auch das Eishockey-Match zwischen Kanada
und den USA erzeugte starke 47.600 Tweets pro Minute.
Gleich dahinter reiht sich die Goldmedaille des japanischen
Eiskunstläufers Yuzuru Hanyo ein. Hierzu zählte man 45.750
Tweets pro Minute, was ebenfalls noch ein richtig starker
Wert ist.
Auch auf Facebook ging es ordentlich zur Sache: Fast 45
Millionen User brachten es auf 120 Millionen Beiträge,
Kommentare und „Gefällt mir“-Angaben rund um die
Spiele. Wie auf Twitter führt auch auf Facebook Eishockey
die Liste der Sportarten mit den meisten Interaktionen an.
Das Podest komplettieren Eiskunstlauf und der Bobsport. Es
folgen auf den weiteren Plätzen Curling und Rennrodeln.
DIGITALE SPORT MEDIEN
Severin Freund mit 8.524 (+2.213) Follower und Silber
Biathlet Simon Schempp mit 5.501 (+2.427) Follower.
Trotz des Gewinns von Goldmedaillen kommen zum
Beispiel Rodler Felix Loch und Kombinierer Eric Frentzel
nicht über 4.000 Follower hinaus.
Diese Zahlen verwundern und enttäuschen doch sehr.
Immerhin leben wir besonders in Deutschland in einer
Phase, in der es Sportler schwer haben, auch nur irgendwie
über dem alles überstrahlenden Fußball sich einen Namen
zu machen. Doch in den zwei Wochen von Olympia
standen sie einmal uneingeschränkt im Mittelpunkt.
Im immer härter werdenden Kampf um Sponsoren war
dies eine einmalige Gelegenheit, sich in den sozialen
Netzwerken eine passable Anzahl an Followern oder auf
Facebook „Gefällt mir“-Angaben zu sichern und sich somit
auch Fans über die Spiele hinaus zu präsentieren.
Eisschnellläufer Sven Kramer aus den Niederlanden
erkannte diese Chance. Er twitterte nicht nur über den
Wettbewerb und sein Wohlbefinden, er diskutierte sogar
mit seinen Anhängern. Der Lohn? 100.000 Follower!
Und im Gegensatz zur „nur“ 14-tägigen geschenkten
Aufmerksamkeit in Nachrichtenformaten wie die
„Tagesschau“, bleiben diese Follower einem auch treu – und
zwar über die Spiele hinaus.
Das soll nun natürlich nicht heißen, dass es im deutschen
Team keinerlei Social-Media-Erfolge zu vermelden
gibt. Nachdem wir schon bereits einen Blick auf die
erfolgreichsten Twitterer geworfen haben, betrachten wir
nun einmal Facebook.
Dort konnte sich vor allem Skispringern und Olympiasiegerin
Carina Vogt freuen. Vor Olympia stand sie gerade einmal
bei 1.140 „Gefällt mir“-Angaben. Nach den Spielen waren
Magazin
ABB. Eishockey war das dominierende Thema: Die fünf besten Twitter-Momente während der Olympischen Spielen in Sotschi
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HINTERGRUND I SOTSCHI 2014
40 Millionen tweets
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
ABB. Die Eröffnungs- und die Abschlussfeier umschließen die Olympischen Spiele - auch in der Grafik der täglichen Verwendung von #sochi2014
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Man hört von vielen Seiten, dass diese 22. Olympischen Spiele
aus deutscher Sicht die spannendsten und aufregendsten
Spiele seit langem seien. Spürt man diese Euphorie auch bei
twitter Deutschland in Form vieler emotionaler Beiträge?
Wir sind sehr sehr zufrieden. Diese Zahlen sind enorm.
Wir haben eine wirklich gute Twitter-Nutzung und eine
unglaublich starke Follower-Base während der Olympischen
Spiele gesehen.
Ganz klar: JA! Es war ein gigantisches Sportereignis. Man konnte
spüren, wie ganz Deutschland mitgefiebert hat. Und Twitter
hat seinen Teil zu dieser Euphorie beigetragen! Das ist u.a. auch
der großartigen Twitter-Nutzung des DOSB geschuldet. Der
Twitter Mirror im Deutschen Haus wurde sehr professionell
umgesetzt. Und auch die Deutschen Athleten haben die
Plattform grandios genutzt. Nehmen Sie z.B. Maria Höfl-Riesch,
die begeistert twittert und auch rund um Sochi einzigartige
Tweets abgesetzt hat. Oder der überraschende Sieg von Carina
Vogt, der auf Twitter intensiv diskutiert und gefeiert wurde Der Gratulations-Tweet von Matthias Opdenhövel und Dieter
Thoma transportierte viel Emotionen. Die Liste toller Tweets
und Integrationen ist sehr sehr lang, inkl. der sehr guten TwitterNutzung von ARD und ZDF.
Wie ist eine solche Zahl einzuordnen? Wie hoch waren die
Zahlen bei vergleichbaren Sport- (Superbowl 14, Olympia
12 oder Fußball-EM 12 o.ä.) oder bei außersportlichen
Großereignissen?
Diese Zahlen in Relation zu den oben genannten Events
zu setzen, ist kaum möglich. Man darf nicht vergessen:
Das Interesse der Winterspiele ist zwar in Deutschland und
Nordeuropa hoch, liegt aber schon in Spanien und erst recht
im Rest der Welt deutlich hinter Fußball, den Sommerspielen
oder auch dem Superbowl zurück. Einen Vergleich mit diesen
Sportveranstaltungen kann ich daher nicht ziehen. Aber
nochmal: Wir sind mit Sotschi 2014 im vollen Umfang zufrieden.
Was waren Top-Themen während der Spiele?
Wenn man zu dem überwältigenden Erfolg Zahlen legt: Über
40 Millionen tweets zum Thema Olympia wurden verschickt,
über fünf Millionen davon mit dem hashtag #sochi2014 (s.
Grafik). Wie zufrieden sind Sie mit diesen Zahlen?
Wenn Sie die Top-Themen an Zahlen fest machen wollen,
dann gab es einige Momente, die man heraus stellen kann. Der
Twitter-Moment der Olympischen Spiele war das Eishockey-
HINTERGRUND I SOTSCHI 2014
Spiel zwischen der USA und Russland, bei dem 72.630 tweets
pro Minute verschickt wurden. Dahinter folgen der Sieg
Kanadas über die US-Herren im Eishockey (47.600 Tweets/
Minute) und Yuzuru Hanyo (45.750 Tweets/Minute), der
Gold im Eiskunstlaufen gewann. Aus deutscher Sicht war die
überraschende Goldmedaille der Skisprung-Mannschaft das
Twitter-Ereignis: 2.241 Tweets wurden dazu verschickt.
Sie haben bei Twitter das europäische Team für Sochi geleitet.
Wie sah Ihre Strategie zu den Olympischen Spielen aus? Gab
es konkrete Unterstützung Ihrerseits mit dem Veranstalter, den
nationalen Verbänden oder gar den Athleten?
Im Allgemeinen sprechen wir vor solchen Großereignissen
mit den Führungsebenen der Verbände und den ‚Social
Media’-Verantwortlichen über die Art und Weise einer
Zusammenarbeit. So war es auch beim IOC im Vorfeld
der Olympischen Spiele. Dem IOC war wichtig, dass auf
der schnellsten und meistgenutzten News-Plattform die
Konversation rund um die Olympischen Spiele größtmöglich
ist.
Auf nationaler Ebene haben wir sehr eng mit dem DOSB
zusammengearbeitet. Unser Ziel war, die Sensiblisierung,
Motivation und Aktivierung der deutschen Athleten für den
Twitter-Gebrauch. Der DOSB hat Verbände und Athleten aber
nicht erst seit Sochi sehr gut geschult und vorbereitet. Die
Twitter- Nutzung des DOSB und der Athleten vor Ort hat uns
wieder gezeigt, wie professionell dort gearbeitet wird und
wie tief mittlerweile das Verständnis für die Kommunikation
mit Twitter ist. Damit meine ich z.B. den sehr umfangreichen
Einsatz des Hashtags #wirfuerd oder die hervorragende
Einbettung des Twitter Mirrors im Deutschen Haus. Als eine
der wenige Nationen in Sotschi hat der DOSB eine von uns
zur Verfügung gestellte Tablet-App eingesetzt, mit deren Hilfe
sie‚Insight’-Fotos von Athleten direkt in ihren Twitter-Stream
luden bzw. mit dem @DOSB Account verknüpften. Dieses
Tool hat einen extremen Mehrwert für die Fans und wird von
Partnern allgemein sehr gerne genutzt.
ABB. Paul Keuter, Head of Sports, Twitter Germany
ABB. Follower-Wachstum von TJ Oshie während des Eishockey Spiels USA - Russland
Magazin
Apropos DOSB: ebenfalls direkt aus dem Deutschen Haus
haben wir Empfänge der Medaillengewinner als vines
bestaunen dürfen. Wie hoch war die Nutzung generell und wie
zufrieden sind sie mit der Nutzung von vines?
Vielen Dank für das sehr informative Interview, Herr Keuter!
DIGITALE SPORT MEDIEN
Absolut zufrieden. Ich finde, dass die Möglichkeit der
emotionalen Fan-Bindung, die man mit Bewegtbild erreichen
kann grandios ist. Und so wie es der DOSB umgesetzt hat,
war es perfekt. Sie haben beeindruckend emotionalen und
einzigartigen content angeboten, den es sonst nirgends
aAbgesehen davon, dass es auch noch Spaß macht, kann ich
nur jedem raten: „Nutzen Sie Vine!“
ABB. „Unglaublich viel Gefühl“. Opdenhövel und Thoma freuen sich über Carina Vogt
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HINTERGRUND I SOTSCHI 2014
25.000 Fans über Nacht
Herzlichen Glückwunsch zum Olympiasieg, Carina! Du hast ja direkt
zu Beginn der Spiele für einen Riesen-Wirbel gesorgt. Wie hast du
Deinen Erfolg, aber auch den Rummel um Deine Person erlebt –
sowohl in Deinem engeren Umfeld als auch in den sozialen Medien?
Danke sehr. Ich hatte bereits einen sehr guten Winter und bin auch
mit sehr großer Motivation zu den Olympischen Spielen gefahren.
Das am Ende die Goldmedaille herauskommt, habe ich sicherlich
so nicht erwartet. Natürlich waren die Anfragen nach dem Sieg
enorm, doch die Pressemänner des Deutschen Skiverbands haben
mich dabei sehr gut unterstützt und es mir so einfach wie möglich
gemacht. Bei all dem Rummel war es natürlich wichtig, die richtigen
Leute um einen zu haben. Meine Familie und meine engsten Freund
sind mir, ob Olympiasieg hin oder her, sehr wichtig und daran wird
sich auch nichts ändern. Somit hat sich hier nichts geändert.
Hat sich für dich und deinen Sport etwas in der öffentlichen
Wahrnehmung geändert?
Das hoffe ich doch sehr. Wir haben jahrelang dafür gekämpft,
um überhaupt bei den Olympischen Spielen dabei zu sein. Für
mich selbst hat es sich dahingehend verändert, dass nun viele
Interviewanfragen eingehen, denen ich leider nicht allen nachgehen
kann. Dennoch versuche ich das Damenskispringen bestmöglich
nach außen hin zu präsentieren, so dass wir in den kommenden
Jahren eine noch größere Aufmerksamkeit und Wahrnehmung in
den Medien erhalten.
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
Auf welchen Kanälen bist du aktiv und wie betreibst du sie? Hilft dir
jemand oder machst du alles alleine? Wie regelmäßig lässt du deine
Follower/Fans an deinem Leben teilhaben?
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Ich bin derzeit nur auf Facebook aktiv und mache alles alleine. Da
während den Olympischen Spielen eine werbefreie Zeit besteht,
durfte ich keine Bilder mit meinen Sponsoren verwenden. In diesem
Fall hat mir mein Management geeignete Bilder zur Verfügung
gestellt, die ich als Profil- und Titelbild verwendet habe. Gerne würde
ich noch mehr auf Facebook posten, doch derzeit fehlt mir etwas
die Zeit dafür. Doch ich hoffe, dass ich in den nächsten Wochen hier
wieder etwas aktiver werden kann.
Dein Facebook-Account ist ja in Sachen Fan-Anzahl „explodiert“
während der Olympischen Spiele. Wird sich für dich etwas ändern?
Wirst du mehr oder anders posten? Oder wirst du gar auf ganz
anderen Kanälen (aktiv werden?)
ABB. Tief geflogen, hoch gestiegen: Skisprung-Olympiasiegerin Carina Vogt
Das stimmt, da hat sich einiges getan. Vor den Olympischen Spielen
hatte ich knapp 2.000 „Gefällt mir“ klicks. Nach dem Sieg in Sochi
waren es über Nacht über 25.000 Klicks und es werden täglich mehr.
Für mich ist derzeit Facebook das geeignetste Tool um mit meinen
Fans in Kontakt zu bleiben. Da es mittlerweile über 25.000 sind,
versuche ich künftig Facebook noch intensiver zu nutzen und Fans an
meinem Sportlerleben teilhaben zulassen. Ich glaube für mich wird
sich dadurch nicht viel ändern.
Du selbst wurdest an dem Tag deines Olympiasiegs auf twitter in über
600 Meldungen mit dem hashtag #vogt erwähnt. Wirst du nach so
vielen positiven Rückmeldungen auch unter die Zwitscherer gehen?
Derzeit noch nicht. Da Bilder meist mehr als tausend Wort erzählen, ist
Facebook derzeit noch das bessere Medium für mich. Aber vielleicht
entdecke ich Twitter ja noch für mich und werde auch dort aktiv.
Der tweet von Matthias Opdenhövel, der ihn und Dieter Thoma im
grenzenlosen Jubel über deine Medaille zeigen, ist eines der OlympiaSchnappschüsse überhaupt (133 Retweets, 268 Favoriten). Wie hast
du das wahrgenommen? Hast du dich bei den beiden „revanchieren“
können?
Bei all den Glückwünschen habe ich es leider selbst gar nicht so
mitbekommen. Dieter hat mir aber davon erzählt, was mich natürlich
sehr gefreut hat. Revanchiert habe ich mich noch nicht. Aber das
werde ich sicherlich noch nachholen.
Vielen Dank das für das Interview, Carina!
HINTERGRUND I SOTSCHI 2014
Breit getwittert
Das Zweite Deutsche Fernsehen sendete, wie gewohnt,
gemeinsam mit der ARD rund um die Uhr als “DauerSportsendung“ von den Olympischen Spielen. In den
‚sozialen Medien’kann man dem ZDF die allumfassende
Berichterstattung nur teilweise anerkennen.
tweets in die Live-Berichterstattung eingebunden. Gibt es
einen Kientel abhängigen Unterschied in der Nutzung beider
Plattformen? „Die Nutzer bei Twitter sind differenzierter in
ihrer Meinungsäußerung. Auch während den Olympischen
Spielen war hier ungleich öfter positives Feedback zu
finden als auf Facebook“, erklärt Andreas Heck. Die weltweit
größte ‚Social Media’-Plattform „fällt immer wieder dadurch
auf, dass hier sehr schnell in überzogener Weise Kritik
geübt wird. Diese können mit bekannten Reportern,
oder Programmentscheidungen zu tun haben, z.B., wenn
während einer Übertragung an die 19-Uhr-heute-Sendung
abgegeben wird oder bei Werbung im Allgemeinen“, fährt
der Redaktionsleiter fort. Besonders erfolgreiche Themen
gehen laut Heck vor allem einher mit guten sportlichen
Leistungen:. „Hohe ‚Gefällt mir’- oder ‚Teilen’-Raten bekommt
man vor allem rund um die Erfolge deutscher Athleten. Und
davon gab es in Sotschi ja zum Glück einige..
Magazin
Ganz anders sah das nämlich bei twitter aus: Aktuelle,
fast tickerähnliche Tweets zum sportlichen Geschehen,
(Spitzenwert: 212 tweets; 20.02.) informative, skurile
oder ungewöhnliche Backstage-Eindrücke, Sende- und
Streaming-Hinweise sowie weitergeleitete Beiträge
von Athleten und Prominenten stellen einen bunten
Informations-Blumenstrauß zusammen, der einen immer
und überall up-to-date sein ließ. Außerdem wurden viele
ABB. Ergebnisse & Erlebnisse. @zdfsport tweetete bis zu 212 Mal am Tag
DIGITALE SPORT MEDIEN
„Unsere Strategie für die Olympischen Spiele war
mehrgleisig ausgerichtet“, berichtet Andreas Heck, Leiter
der Redaktion ‚sport online’. „Zum einen haben wir ‚Social
Media’ als Recherche-Tool benutzt, um Inhalte in unsere TVÜbertragungen zu bringen. Das betrifft vor allem Postings
und Statements der Sportler, die auf Facebook und Co. sehr
aktiv waren. Auf der anderen Seite haben wir Facebook und
Twitter vor allem genutzt, um auf unsere herausragenden
On-Demand-Videos aufmerksam zu machen. Das waren
insbesondere die beginnenden und aus deutscher Sicht
spannenden Wettbewerbe“, so Heck weiter.
In der Tat fand man während der Spiele vieler solcher
Postings auf Facebook, die auf Livestreams oder auf
Höhepunkte abgelaufener Entscheidungen hinweisen.
Leider muss man eine fehlende Linie bemängeln. Oft wurde
ein Sendehinweis mit Foto versehen, manchmal musste der
reine Text überzeugen. An einem Tag veröffentlichte zdfsport
sechs Beiträge (15. Februar), an einem anderen keinen (am
11. Februar wurde lediglich das Titelfoto geändert). Generell
schien es dem Facebook-Kanal an einem klar erkennbaren
Konzept zu fehlen. So gab es nur an ausgewählten Tagen
eine Presseschau mit russisch-sprachiger Tagespresse oder
eine Übersicht über die an dem Tag anstehenden sportlichen
Entscheidungen. Am Anfang der Spiele gab es für die Fans
„Insights“ von den ZDF-Studios oder Eindrücke von den
Sportstätten oder Kommentatorenplätzen zu sehen, die
am Ende ausblieben. Gerade in diesen Punkten, aber auch
generell hätte man sich etwas mehr Konsequenz und
Stringenz im Betreiben der Facebook-Seite gewünscht. Es
scheint, als wäre die ‚sozialen Medien’ dem Kerngeschäft „TV“
zum Opfer gefallen. Stimmt so aber nicht ganz...
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HINTERGRUND I SOTSCHI 2014
Das #WirfuerD-Gefühl
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
Jens Behler, Referent Online-Kommunikation beim Deutschen Olympischen SportBund,
schilderte uns kurz nach den Olympischen Winterspielen seine Eindrücke der deutschen
Geschehnisse in den ‘Sozialen Medien’.
10
ABB. „Euch schickt der Himmel“ titelte der DOSB zum Olympia-Gold der Skisprungmannschaft und sorgte damit für seinen erfolgreichsten Facebook-Post.
Das waren wirklich unfassbare Spiele! Herzlichen Glückwunsch
an Sie und das gesamte DOSB-Team! Waren die Eindrücke und
Rückmeldungen in der digitalen Welt ähnlich zufriedenstellend?
Absolut! Wir haben in den 16 Tagen der Olympischen Spiele unsere
Facebook-Fans um 50% erhöht, von 70.000 auf ungefähr 105.000
und dabei eine Interaktion von ca. 100.000 PTAs (‚people talk about’)
erreicht. Zwischenzeitlich waren wir damit Spitzenreiter aller deutschen
Sportseiten.
In erster Linie bin ich aber mit der Arbeit der Athleten zufrieden, die
super Content anboten. Um nur einige Beispiele zu nennen: Felix Loch
und Felix Neureuther posten unglaublich authentisch und symphatisch
via Twitter und Facebook. Die Biathleten sind mit ihren „Niederlagen“
sehr gut umgegangen, Eric Fenzel hat über drei Kanäle berichtet, Steffi
HINTERGRUND I SOTSCHI 2014
Böhler postete sehr emotional und die Skispringer schossen meiner
Meinung nach das beste Foto der Spiele. Die Aufzählung kann ich
über Seiten fortführen...
Welche Kanäle habt ihr aktiv betrieben und wie sah die Strategie
dafür aus?
Aktiv betrieben haben wir unsere Facebook-Seite und den TwitterKanal. Mit den beiden Kanälen wurde aber auch der ‚Social Hub’ auf
unserer Webseite gefüttert. Die App der Olympiamannschaft wurde
ebenfalls mit dem ‚Social Hub’ sowie mit den Feeds der Athleten
bespielt.
Der zentrale Kern unserer Strategie sind die Sportler. Mit dem hashtag
#WirfuerD können wir die Athleten und ihre Geschichten nachhaltig
in den Fokus rücken. Wir und sie Aktiven selbst nutzen den hashtag
vor und nach den Spielen sowie auf Facebook und Twitter. Somit
bündeln wir damit alles über unsere Sportarten und Athleten.
Zum Zweiten wollten wir, anders als noch in London, die
Erfolgskommunikation stärken. Erfolge und Medaillen sind sehr
emotional. Hier bemerken wir die höchsten Interaktionsraten. Da
wollten wir mehr herausholen und kamen auf zwei Ideen: aktuelle
Fotos und kecke, lustige Headlines auf Facebook sowie exklusive
uns super-emotionale vine-videos zu den Athleten-Empfängen im
Deutschen Haus. Beide Ideen kamen wirklich hervorragend an.
Apropos Exklusivität: Der Twitter-Mirror, den wir erstmalig einsetzten,
lieferte auch einmaligen Content. Besucher im Deutschen Haus
konnten sich über unseren Social Hub, neben der PK-Bühne
fotografieren lassen. Der Gruß ging direkt in unseren Twitter-Stream
und damit an alle Fans der Olympiamannschaft.
ABB. Der DOSB postet den Empfang der Skispringer im Deutschen Haus via vine:
https://vine.co/v/MZmbVtMlYpx
Nochmal zu den hashtags - Stört das nicht, wenn die während der
Winterspiele zu Sommerthemen eingesetzt werden?
ABB. ‚People Talking Abouts‘ „Deutsche Olympiamannschaft“ (Quelle: socialbakers.com)
Ja, wir begleiten das schon seit Jahren aktiv. Eben weil WirfuerD
eine gemeinsame Sache ist. Wir haben das Thema bei vielen
Beteilgten angestoßen, haben Tools an die Hand gegeben oder
Schulungen durchgeführt, die beispielsweise die Eisschnelläufer
wahrgenommen haben. Hauptsächlich ging es uns aber darum,
Athleten und Verbänden zu erklären, dass wir gemeinsam mehr
erreichen können.
Wie waren die Umsetzungen in Sotschi?
Ich bin mit der ’Social Media’-Arbeit aller Athleten wirklich hoch
zufrieden. Es waren hervorragende Spiele. Ich wiederhole mich aber
hier gerne: Die erfolgreichsten Posts gelingen immer bei großem
sportlichen Erfolg. Dementsprechend waren Maria Höfl-Rieschs Gold
Wie seid ihr mit Negativ-Feedback umgegangen – Stichwort:
Doping, Menschenrechte oder Umweltzerstörung?
Die meisten Kommentare in diese Richtung haben wir unbeantwortet
stehen lassen. Einzig die Tierschützer, die uns massenhaft gequälte
Hunde auf die Pinnwand legten, haben wir löschen müssen. Da sie
aktiv auf ihrer Homepage dazu aufriefen, unsere Pinnwand voll zu
kleben, sahen wir uns gezwungen, diese Beiträge zu entfernen. Es
gab auch viel Kritik zu ausbleibendem Erfolg. Dabei haben wir uns
genauso aus Disputen raus gehalten wie beim Dopingfall. Wir haben
die Sache öffentlich gemacht und transparent gezeigt, sind aber
keinerlei Diskussion mit den Fans eingegangen.
Vielen Dank, Jens für das sehr ausführliche Gespräch!
Magazin
Habt ihr Athleten und Verbände für das Thema geschult?
und der Sieg der Skispringer die mit den höchsten Reichweiten bei
uns. Unser „Euch schickt der Himmel“-Beitrag über das MannschaftsGold erreichte 824.000 Menschen und erzielte 20.000 ‚Likes’.
DIGITALE SPORT MEDIEN
Nein, im Gegenteil. Das ist gewollt. Das ist ja das„Wir für Deutschland“Gefühl. Die Botschaft ist „Wir sind ein Team“. Wir arbeiten für eine
gemeinsame Sache.
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ROBERT BURKHARDT I 3 JAHRE MAGAZIN
Wie die Zeit vergeht...
ABB. Da hat sich einiges getan: Das Magazin von RESULT Sports im Wandel der letzten 36 Monate
Robert Burkhardt wirft nach drei Jahren Newsletter, ‘Social Media & Sport’ bzw. ‘Digitale
Sport Medien’ einen Blick in den Rückspiegel.
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
„Mensch, wie die Zeit vergeht...!“ In der digitalen Welt
scheint dieser Satz noch mehr Realität zu sein, als im
normalen Leben. Gerade einmal sechs Jahre ist es her,
dass in Deutschland das Iphone auf den Markt kam.
Heute kann sich ein Großteil der Deutschen ein Leben
ohne Smartphone gar nicht mehr vorstellen. USB Sticks
können mittlerweile so viele Daten speichern, wie vor 10
Jahren ein ganzes Rechenzentrum.
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Und auch das monatliche Magazin der Result hat
sich verändert. Als die erste Ausgabe im Januar 2011
herauskam, war sie nicht mehr als ein Newsletter, der
über die Social Media Zahlen im Sport informierte. Mit der
zweiten Ausgabe erschien das erste Expertengespräch
mit den Eispiraten Crimmitschau. Es folgten viele
Interviews mit‚Social Media‘- und Presseverantwortlichen,
Einblicke in beispielhafte Kampagnen oder umfassende
Erläuterungen zu technischen Neuerungen.
Es wurde über Sportarten wie Fußball, Handball,
Eishockey, Motorsport, Leichtathletik, Tennis, Radsport
oder Eishockey berichtet, Athleten wie die Klitschkos,
Julia Simic, Sami Khedira oder Karl Platt interviewt,
Verbände wie den Deutschen Leichtathletik-Verband,
den Deutschen Olympischen SportBund, Handball-,
Basketball- und Volleyball-Bundesliga unter die Lupe
genommen, Events wie die Vattenfall Cyclassics, dem
Porsche Tennis Grand Prix oder die X-Games beleuchtet,
Medien-Präsenzen wie Sport1, Sky oder loala.tv
vorgestellt, Partner-Projekte des Sports wie mybet,
Sharp, Head oder Maxxis präsentiert oder technische
Details wie Apps, Plug-Ins oder W-Lan erläutert. Kerstück
waren von Anfang an Beiträge, Interviews und Features
von Fußballvereinen aus Deutschland und ganz Europa.
Ob AC Mailand, FC Liverpool, FC Barcelona, Benfica
Lissabon oder Real Madrid. Alle interessanten Aktivitäten
der Vereine werden beleuchtet und analysiert. Die
großen Fußballvereine des Kontinents geben und gaben
im „Digitale Sport Medien“ ihre Strategien, Ideen und
Inhalte preis. Sie bieten jedem Leser einen absoluten
Mehrwert.
Nun, nach 38 Heften hat sich das Magazin „Digitale Sport
Medien“ zu DEM Fachblatt über digitale Medien im
Sportbereich entwickelt. Die aufbereiteten Zahlen und
Tabellen bilden die Vorlage für viele Veröffentlichungen
in ganz Europa. Kein anderer Anbieter hat die
Entwicklungen der Vereine und Verbände aller großen
Sportarten so kompakt, so informativ und lückenlos
ROBERT BURKHARDT I 3 JAHRE MAGAZIN
Unser Gastautor
Sport befassen.
Ich möchte mich an dieser Stelle für drei tolle Jahre
bedanken und freue mich auf viele weitere interessante
und informative Ausgaben des Magazins. Apropos:
Im Januar 2011 hatte der FC Bayern gut 800.000
Facebookfans (heute über 10 Millionen) und war mit
14 Punkten Rückstand auf den BVB Tabellenfünfter.
„Mensch, wie die Zeit vergeht...!“
DIGITALE SPORT MEDIEN
aufbereitet wie das Team um Mario Leo.
Das Magazin wurde zum Nachschlagewerk und
Informationsquelle für 2.500 Medienverantwortlichen
und über 5.000 Leser und hat sich damit zum absoluten
„Must Have“ entwickelt. Das aktuelle Heft zum Beispiel
umfasst 30 Seiten voller Zahlen und Fakten aus
Fußball, Eishockey, Handball und Basketball. Ob Twitter,
Facebook, Google+ oder Instagram. Ein unschätzbarer
Wert für alle, die sich intensiv mit den Neuen Medien im
Magazin
Robert Burkhardt hat über elf Jahre im Medienbereich beim
Bundesligisten Hertha BSC gearbeitet. Als Leiter Neue Medien
hat er inbesondere die Bereiche Social Media, Website
und alle weiteren Online-Aktivitäten der Hauptstädter
verantwortet. Man darf ihn getrost als Neue Medien Pionier
im deutschsprachigen Bereich bezeichnen.
13
EXPERTE I KARL PLATT
Platt’s Form
Der Mountainbiker Karl Platt gehört seit 20 Jahren zur Szene. Downhill, Cross-Country
oder Marathon sind ihm genauso wenig fremd wie die gekonnte Selbstvermarktung. Wie er
die in den ‘Sozialen Medien’ angeht? Mountain-Bike Kollege Andy Eyring hat ihn auf einer
Trainingsfahrt begleitet und nachgehakt.
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
ABB. Bergauf, bergab ist des Mountainbikers täglich Brot. Karl Platt berichtet darüber gekonnt in den sozialen Medien.
14
Es ist Montagmorgen, als wir uns zum Biken mit Fahrradlegende
Karl Platt verabredet haben, um ein kleines Interview zu führen.
Wir sind schon etwas früher am vereinbarten Treffpunkt,
einem matschigen Waldparkplatz und gehen noch einmal
einige Fragen im Kopf durch, als wir von einem Donner aus der
Ferne aus unseren Gedanken gerissen werden. Ein Blick zum
Himmel bestätigt aber das vorhergesagte gute Wetter hier
in der Pfalz. Die Sonne steht zwar noch tief, aber keine Spur
von Gewitterwolken. Im gleichen Moment wird uns klar, dass
dieses Donnern immer näher kommt und es wohl unseren
Interviewpartner ankündigt. Zugleich biegt ein silberner
Porsche GT 3 im Drift auf den matschigen Waldparkplatz ein,
was ein skuriles Bild ergibt, schließlich ist dieses Auto nicht
für seine Geländegängigkeit bekannt. Das Donnergrollen
verstummt, ein in enge Radlerhosen gekleideter Mann steigt
aus und ruft uns nur lachend entgegen: „Die Semislicks sind
nicht das richtige bei Matsch!“
Viele würden dieses Auftreten als übertrieben und
angeberisch abtun, aber wer Karl Platt kennt, weiß, dass er nur
auf maximalen Spaß aus ist und es ihn kaum kümmert, was
andere dabei über ihn denken. Genau diese Lebenseinstellung
zieht sich durch sein Leben wie ein roter Faden und ist mit
großer Wahrscheinlichkeit auch sein Erfolgsrezept.
Der Mann vom Profi Mountainbike Team Bulls klappt seine
Sportsitze nach vorne, um sein komplett zerlegtes Fahrrad
aus dem Porsche zu holen und wir staunen nicht schlecht,
wie geräumig dieser Sportwagen doch sein kann. Es dauerte
nur ein paar Minuten, bis der Bike-Profi sein Arbeitsgerät
EXPERTE I KARL PLATT
Jetsetter Leben geht auch an einem so lebensfrohen Mensch
wie Karl Platt nicht spurlos vorüber. Letztes Jahr war er kurz
vor einem Burnout, konnte sich dann aber mit Hilfe seiner
Familie doch wieder motivieren aufs Rad zu steigen und für
die neue Saison 2014 zu trainieren. „Ich bin so viel unterwegs,
da braucht man vollste Unterstützung der Familie, sonst
bringt man keine Leistung“. Zudem kann er es kaum lassen
immer am Limit zu sein, sei es mit dem Mountainbike auf den
Trails, oder mit seinem Sportwagen auf dem Nürburgring, wo
er auch gerne mal richtig Gas gibt.
Karl Platt ist nicht nur auf seinem Bike ein echter Experte, er
versteht es sein Image immer und überall zu pflegen und
sich selbst zu vermarkten. Einen Berater hat Karl nicht, er lebt
und gibt sich so, wie er ist und das macht ihn so beliebt. Er
kommuniziert hauptsächlich über seinen Twitter Kanal: „Ich
poste keine Rennergebnisse, ich poste das, was mir gerade
durch den Kopf geht und was mich bewegt, meine Social
Media Strategie ist, dass ich keine habe.“ Auf eine eigene
Art und Weise macht das auch Sinn, schließlich wurde
Facebook, Twitter und Co. erfunden, um sein Leben und
seine Alltagssituationen mit anderen zu teilen. Dass er nur
auf Twitter und auch nur in Englisch postet vermindert zwar
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
zusammengebaut hatte und wir losfahren konnten.
Karl Platt lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in
Osthofen in der Pfalz und vermarktet sich und seine Karriere
selbst, mit Erfolg. 2014 startet der 35 Jährige in seine 20.
Radsportsaison, angefangen hat er mit den Disziplinen
Downhill und Cross Country und feierte schließlich im Marathon
mit dem Sieg beim Südafrikanischen Etappenrennen Cape
Epic 2004 seinen bis dahin wohl größten und wichtigsten
Erfolg. Dieses Ergebnis machte ihn international bekannt
und ebnete den Weg für eine erfolgreiche Zukunft. Die Cape
Epic wird im Zweierteam bestritten und ist das wichtigste
Mountainbike Etappenrennen der Welt. Karl Platt konnte es
mit verschiedenen Partnern insgesamt vier mal gewinnen
und hält damit einen durchaus ehrvollen Rekord. Solch ein
Erfolg bringt nicht nur gute Verträge, sondern auch eine
Menge Druck und Erwartungen mit sich. Südafrika wurde zu
seiner zweiten Heimat, wo er den Winter über eine Großzahl
seiner insgesamt 40.000 Fahrradkilometer im Jahr abspult,
um fit für die großen Rennen im Frühjahr und Sommer zu
sein. „Natürlich vermisse ich meine Familie, wenn ich im
Trainingslager bin, aber nur da habe ich die Ruhe um mich
konzentriert auf die Rennen vorzubereiten“ so Platt. Dieses
ABB. Er weiß sein Image zu pflegen: Das Startportal seiner Homepage www.karlplatt.de
15
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
EXPERTE I KARL PLATT
16
seine Reichweite in Deutschland, zollt aber seinen vielen
Fans in anderen Ländern, wie eben Südafrika Tribut. „Ich bin
offengesagt zu faul und mir fehlt auch die Zeit alles nochmal
schön aufzuarbeiten und auf Facebook zu posten, da habe
ich einfach keine Zeit für“, antwortete Karl auf die Frage,
warum er keine eigenen Inhalte auf seiner Facebook Fanpage
postet, sondern nur seine Twitter Tweets mit Facebook
verknüpft. Scrollt man du durch seine Tweets, entdeckt man
eine Menge Eindrücke aus dem Leben des Karl Platt und
ausschließlich Dinge, die mit seinem Beruf, dem Radsport zu
tun haben. Man findet viele Retweets zu seinen Rennen oder
Pressemitteilungen, aber noch viel mehr Tweets, in denen er
mit Freunden und Kollegen Späße macht: „Thanks @huber_urs
for such great partner!!! Even racing solo @tankwatrek we still
partners haha!!!Really loving it@TeamBulls“. Für Außenstehende
ist im ersten Moment schwer nachzuvollziehen, was der
Hintergrund dieses Postings ist, doch für eingefleischte Karl
Platt Fans und Follower offenbart sich der Sinn hinter vieler
solcher Tweets. Er lässt somit wirklich interessierte Follower
nah an sich und sein Leben heran, sperrt aber gleichzeitig die
Mehrheit der User aus, da man seine Aktivitäten außerhalb
der Tweets verfolgen muss, um zu wissen, was gemeint ist.
Es ist wie in einem eingeschworenen Freundeskreis, wo es
immer Witze gibt, die ein Außenstehender nicht versteht.
Dieses Verhalten schafft eine enge Anhängerschaft von
externen Experten, die ausreichend mit interessanten und
teils witzigen Inhalten von Karl Platt versorgt werden, macht
sich aber für gelegentliche Tweet-Leser uninteressant, da
diese nur die Hälfte der Tweets versteht.
Das ist wahrscheinlich ein Grund dafür, warum er sich mehr
in Print Bike Magazinen als Experte engagiert und damit eine
höhere Reichweite und Akzeptanz erreicht, als es sein Twitter
Kanal bisher zulässt. Dennoch sieht er auch die Chancen für
sich und möchte sich in Zukunft mehr um seine Facebook Fans
kümmern, schließlich lebt ein Sportler von seinem sportlichen
Erfolg und seinem Image. Die sozialen Medien bieten gerade
für Sportarten, wie Mountainbike, die in Deutschland nicht so
sehr im Rampenlicht stehen eine gute Plattform sich selbst
und seine Sportart zu präsentieren.
Auf den engen Trails in der Pfalz merkt man schnell, was einen
Profi vom Freizeitbiker unterscheidet, zum Mountainbiken
gehört nämlich nicht nur das schnelle Bergauf strampeln,
sondern auch eine artistische Radbeherrschung, um auf
den nassen Wurzeln und Steinen nicht die Kontrolle zu
verlieren. Dieser Balance Akt zwischen Bäumen und steinen
beherrscht er wie im Schlaf, zudem ist Karl Platt für seine
langen Trainingseinheiten und seine Ausdauer bekannt. Ein
paar mal im Jahr steht er früh auf, setzt sich auf sein Rennrad
und kommt erst nach Sonnenuntergang wieder nach Hause.
An solchen Tagen hat der Osthofener Bike Profi schon mal
300km auf dem Tacho stehen, was für Ottonormal Radfahrer
unerreichbar scheint. Es gibt zudem gesagt nicht sehr viel
Radprofis, die so lange Einheiten fahren, aber genau diese
ABB. ‚Plattos‘ twittert, was ihm „gerade durch den Kopf geht“..
ABB. Auch sportliche Erfolge bringt Karl Platt sehr persönlich rüber.
EXPERTE I KARL PLATT
ABB. Der Ort seines größten Triumphes: Insgesamt vier Mal gewann Karl Platt den Mountainbike-Marathon Cape Epic..
zählt ohne Zweifel dazu.
Dieses Jahr startet Karl Platt zusammen mit Teampartner, dem
Schweizer Urs Huber, in seine 20. Radsport Saison und hat
dasselbe Ziel wie jedes Jahr - schneller sein als alle anderen.
Speziell bei der bereits erwähnten Cape Epic, der Marathon
Weltmeisterschaft und der Trans Alp, welche er auch schon
gewonnen hat, will er ganz vorne mit dabei sein.
Derzeit ist Karl kurze Zeit zu Hause bei seiner Familie, um noch
einmal Kraft zu tanken, bevor es vom 23. bis 30. März 2014 in der
Nähe von Kapstadt um den Sieg bei der Cape Epic geht.
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
Einheiten und die daraus resultierende Kondition machen
den Bulls Fahrer nun mal aus. Radprofi zu sein, sei es nun
Rennrad oder Mountainbiker erfordert einen hohen Grad an
Leidensfähigkeit, ob es nun brennende Beine oder wie im
Fall von Karl Platt eine ausgekugelte Schulter ist, mit der er
bei so manchen Rennen zu kämpfen hatte. Er hat in seinen
Radsportjahren schon viele Höhepunkte und Erfolge erlebt,
aber wahrscheinlich drei mal so viele Enttäuschungen. Dieser
Ehrgeiz immer weiter zu machen und nie aufzugeben ist eine
Eigenschaft, die einen Siegertyp aus machen und Karl Platt
ABB. Wenn es noch schneller gehen soll, muss das Trainingsgerät auf die Rückbank seines Sportwagens
17
ADVERTORIAL I MIT IST-STUDIUM INS BERUFSLEBEN
New Media sei Dank
Andy Eyring ist Profisportler und Berufseinsteiger. Möglich machte das seine erfolgreiche
Weiterbildung beim IST-Studieninstitut und das aufmerksame Auge seines Dozenten und
jetzigen Chefs Mario Leo. Über diese Erfolgsgeschichte sowie die Bedeutung der Neuen
Medien im Sportbusiness haben wir mit beiden gesprochen.
ABB. Dank seines „Entdeckers“ Mario Leo (links), tauscht Andy Eyring nun öfter seinen Sattel gegen den Bürostuhl ein.
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
Im Oktober 2012 startete der Mountainbike-Profi
Andy Eyring seine Weiterbildung zum „New Media
Manager Sport“ beim IST-Studieninstitut. Durch
seine erfolgreiche Teilnahme und hohe Affinität
wurde auch sein Dozent und Geschäftsführer
der Agentur RESULT Sports, Mario Leo, auf ihn
aufmerksam. So kam es, dass Eyring heute parallel
zum Profisport als Angestellter für die auf Neue
Medien im Sport spezialisierte Agentur arbeitet. Wer
heute ins Sportbusiness einsteigen möchte, der hat
bessere Einstiegschancen, wenn er sich neben dem
gängigen Know-how, auch speziell mit „New Media“
gut auskennt. Dies beweist das Ausnahmebeispiel
von Andy Eyring und Mario Leo.
18
Andy Eyring: Mir wird zum Glück freie Hand gelassen,
wann und wo ich arbeite. Das bedeutet für mich, dass ich
das Training professionell ohne große Einschränkungen
durchführen kann. Allerdings ist es eine Umstellung,
wenn man sich vorher zu 100% auf den sportlichen Erfolg
konzentrieren konnte. Wie gut ich es tatsächlich unter
einen Hut bringe, wird die bevorstehende Saison zeigen,
aber bis jetzt bin ich sehr zuversichtlich. Ich bin Mario Leo
dankbar für die große Chance, die er mir gibt und mich
trotzdem in meinem sportlichen Vorhaben unterstützt.
Herr Leo, wie hat Sie Herr Eyring überzeugt, in Ihrer Firma
tätig werden zu dürfen?
Annähernd 50 Millionen Deutsche sind regelmäßig online
– davon sind 76 Prozent in einem Sozialen Netzwerk als
Nutzer registriert, 20 Millionen alleine bei Facebook. Herr
Leo, New und Social Media gewinnen für die Sportbranche
einen immer größeren Stellenwert. Was bedeutet die
Entwicklung für Unternehmen und Vereine?
Mario Leo: Der Kontakt zu den Teilnehmern des Kurses
reißt nach Abschluss des Kurses ja nicht ab. Andy Eyring
berichtete, dass er sich neben seinen Aktivitäten im
Profisport auch ein berufliches Standbein aufbauen
möchte. Seine Art, seine Einstellung und seine Affinität zu
den Neuen Medien sind mir während des Kurses schon
aufgefallen, daher war dann der Schritt zur Anstellung bei
RESULT Sports gar nicht mehr so schwierig.
Leo: Die Neuen Medien sind weit mehr als ein
Trend, sie spielen mittlerweile eine zentrale Rolle im
gesellschaftlichen Leben. Somit ist es für das moderne
Sportmarketing unerlässlich, hier aktiv zu sein. Auch
für Unternehmen bringen die Neuen Medien im Sport
– aus Sponsorensicht – eine Vielzahl neuer, attraktiver
Möglichkeiten, um eine Bindung an die Fans aufzubauen
und sie für ihre Marken zu begeistern.
Herr Eyring, wie schaffen Sie es, den Job mit Ihrem Sport
zu vereinen?
Warum ist Ihrer Meinung nach eine Weiterbildung zum
„New Media Manager“ in der Sportbranche wichtig?
ADVERTORIAL I MIT IST-STUDIUM INS BERUFSLEBEN
Eyring: Das Potenzial der Neuen Medien ist längst noch
nicht ausgeschöpft und viele Sportorganisationen nutzen
nur einige der angebotenen Funktionen regelmäßig. Eine
Weiterbildung zum „New Media Manager“ bietet den
Teilnehmern den spezifischen Blickwinkel aus Sicht der
Sportbranche und vermittelt erforderliches Basiswissen,
um Konzepte für die Neuen Medien zu erstellen, richtig
einzusetzen und zu optimieren. Ohne fundierte Kenntnis
kann eine gut gemeinte Facebook-Strategie nicht, oder
nur in den wenigsten Fällen, von Erfolg gekrönt sein.
Herr Leo, welche Vorkenntnisse braucht man für die
Weiterbildung?
Leo: Eigentlich benötigt es gar keiner besonderer
Voraussetzungen, außer vielleicht ein Grundinteresse
an Digitaler Kommunikation. Wir hatten in allen
Kursen bisher einen „bunten“ Mix an Teilnehmern.
Nach meiner Einschätzung haben alle Teilnehmer des
Kurses – ob Einsteiger oder Profi – sehr viel von dieser
Weiterbildung mitnehmen können. Jeder Teilnehmer
kann eine verständliche und sehr praxisnahe Fortbildung
erwarten, bei der das eigene Wissen permanent und
sehr aktiv erweitert wird – vor allem in den beiden
Präsenz-Seminaren. Der Kurs richtet sich dabei sowohl
an Berufseinsteiger als auch Branchenkenner, die
neue Herangehensweisen, hilfreiche Instrumente und
nachhaltige Strategien erlernen möchten.
Und wie schätzen Sie die zukünftigen Arbeitsplatzchancen
Weitere Informationen zu der wieder im April
startenden Weiterbildung „New Media Management
Sport“ des IST-Studieninstituts gibt es unter www.
ist.de
oder
telefonisch
unter
0211/86668-0.
Leo: Die strukturellen Veränderungen, um den Einsatz
der Neuen Medien noch besser und zielgerichteter zu
nutzen, finden ja gerade erst statt. Und die Veränderung
beginnt beim Sport, weil erkannt wurde, dass die Neuen
Medien nicht nur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit oder
Marketing sind. Die Neuen Medien sind der direkte Weg
zur Zielgruppe, jegliche Form des Dialoges zu führen.
Hier schließe ich Werbung und Verkauf bereits mit ein,
auch wenn er noch ganz am Anfang steht. Entsprechend
steigern sich die Chancen, wenn man über entsprechende
Kenntnisse und ein breites und nachhaltiges Wissen
vorweisen kann. Ich denke, dass der Beruf des New Media
Managers immer mehr an Bedeutung zu nehmen wird,
da viele Unternehmen und Vereine die Relevanz und die
Kraft der neuen Medien mehr und mehr erkennen sowie
schätzen.
Herr Eyring, Sie selbst haben beim IST die Weiterbildung
„Sportmarketing“ und den Kurs„New Media Management“
absolviert. Wie hat Ihnen die letzte Weiterbildung gefallen?
Eyring: Sehr gut, vor allem, weil die Präsenztage mit dem
Dozenten Mario Leo sehr informativ und anregend waren.
Der Kurs hat mich sehr für das Thema der Neuen Medien
sensibilisiert und einen sehr guten Eindruck vermittelt,
was hinter den Kulissen passiert. Da ich viel unterwegs
bin und mich nicht an feste Termine binden kann, war die
Form des Fernstudiums für mich die perfekte Alternative,
um mich neben dem Studium noch voll auf meinen
Sport zu konzentrieren. Generell kann ich diesen Kurs nur
empfehlen.
Und welche weiteren beruflichen Ziele haben Sie?
Eyring: Ich möchte neben dem Sport nicht einfach nur
arbeiten, um mehr Geld zu verdienen, vielmehr geht es
mir darum, in der Wirtschaft Fuß zu fassen und gute Arbeit
abzuliefern. Schließlich wird das auf lange Sicht mein
Standbein werden, den Leistungssport kann ich leider
nicht ewig betreiben.
Herr Leo, Herr Eyring, vielen Dank für das Interview und
alles Gute für Ihre berufliche Zukunft.
Magazin
Herr Eyring, warum ist Ihrer Meinung nach dieses Knowhow in der Sportbranche so wichtig?
im Bezug auf die Neuen Medien im Sportbusiness ein?
DIGITALE SPORT MEDIEN
Leo: Gerade der Sport versteht Emotionen auszulösen
sowie zu vermitteln. Das ist seine Einzigartigkeit und
das funktioniert mit Hilfe von sozialen Netzwerken sehr
direkt und einfach. Die Neuen Medien oder besser die
Digitalen Medien sind in den vergangenen Jahren ein
fester Bestandteil des Kommunikations-Mix geworden.
Außerdem haben Smartphones und die Sozialen
Netzwerke einen sehr großen Zuspruch erfahren und
sind mitten in der Gesellschaft angekommen. Daher ist
es unerlässlich, dass sich Mitarbeiter in der Sportbranche
weiterführende bzw. ganzheitliche Kenntnisse aneignen.
19
ANALYSE
Rückblick 2013 Teil II
Nachdem wir in der Februar-Ausgabe des “Digitalen Sport Medien”-Magazins bereits die
Facebook-Vereinskanäle im Fußball analysiert hatten, werfen wir nun einen Blick auf die
Veränderungen im Jahr 2013 der höchsten Spielklassen im Basketball, Eishockey und Handball.
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
ABB. Das Facebook-Fanzahl-Wachstum der DEL, der BBL und der HBL im Jahre 2013 in der Übersicht
20
Im Basketball konnten sich die 19 Accounts der BBL auf
471.869 „Gefällt mir“-Angaben steigern. Anfang des Jahres
2013 standen sie noch bei 297.258 Facebook-Fans. Die
174.611 (+58,74%) neu hinzugewonnenen Nutzer gehen
allerdings zu einem großen Anteil alleine auf zwei Profile
zurück. So steigert sich der FC Bayern München gleich um
71.365 Fans (+116,48%) auf 132.635 „Gefällt mir“-Angaben
und belegte zum 01.01.2014 den ersten Rang. Doch der
eigene Auftritt der Beko BBL platzierte sich direkt dahinter.
Die Seite gewann ebenfalls gute 43.938 (+50,10%) Fans
hinzu und stand zu Jahresbeginn bei 131.641. Doch
kein anderer Verein konnte sich über eine fünfstellige
Veränderung freuen. Prozentual gesehen gilt es noch den
Aufsteiger RASTA Vechta hervorzuheben. Für den Neuling
ging es gleich um 191,98% (+5.005 Fans) nach oben. Der
Verein stand an Neujahr bei 7.612 „Gefällt mir“-Angaben.
Einige Verein konnten sich hingegen kaum steigern.
Die FRAPORT Skyliners legten nur um 16,01% zu (+1.003
„Gefällt mir“-Angaben) und belegten mit 7.267 Fans den
fünftletzten Rang.
Vergleichbare Steigerungszahlen, wenngleich weniger
konzentriert, liefert uns die DEL. Sie steht nun bei 475.985
„Gefällt mir“-Angaben, was einem Zuwachs von 147.657
Fans (+44,97%) entspricht. Am meisten verbessern
konnten sich die Kölner Haie, die um gleich 34.615
(68.50%) neue Fans auf 85.147 Nutzer wuchsen, was Platz
1 an Neujahr bedeutete. Rang 2 belegte die DEL selbst mit
72.292 Fans (+21.340 Fans/+41,88%). Doch auch auf den
ANALYSE
ABB. Veränderungen im Jahr 2013 in der DKB Handball Bundesliga
nachfolgenden Platzierungen steigerten sich die Adler
Mannheim, die Eisbären Berlin, die Hamburg Freezers
sowie die Düsseldorfer EG fünfstellig mit über 10.000 neue
„Gefällt mir“ Angaben. Wie schon im Basketball steigert sich
auch im Eishockey der Aufsteiger enorm. Die SERC Wild
Wings legen gleich um 88,99% zu, was einer absoluten
Veränderung von 9.773 Fans entspricht und insgesamt
Platz 8 mit 20.755 „Gefällt mir“-Angaben. Selbst bei den
Vereinen, die in der Tabelle weit unten stehen, geht es
prozentual steil nach oben. Die Krefeld Pinguine (+44,63%)
und der EHC Wolfsburg (+44,07) liefern durchaus positive
Zahlen.
In der Handball Bundesliga ging es im Durchschnitt
um 66,44% nach oben, was insgesamt einer absoluten
Veränderung von 171.612 Fans entspricht. Insgesamt
zählten alle Accounts zusammen 429.917 „Gefällt mir“Angaben. Platz 1 belegte der THW Kiel mit 73.342 Fans
(+27.442 Fans/59,79%), dicht gefolgt vom HSV Hamburg
mit 71.974 Fans (28.266 Fans/64,71%) und der DKB Handball
Bundesliga mit 70.477 Fans (+30.984 Fans/+78,45%).
Prozentual gesehen ist der Gewinner des Jahres der ThSV
Eisenach. Der Neuling steigert sich um 132,03% und steht
mit 2.869 neuen Fans bei 5.042 „Gefällt mir“-Angaben.
Insgesamt konnten also alle drei Ligen auf einem ähnlichen
Level zulegen, was die Balkenanzeige (s. ABB) noch einmal
verdeutlicht. Wie wird es 2014 weiter gehen? Wir werden
euch auf dem Laufenden halten!
ABB. Veränderungen im Jahr 2013 in der Deutschen Eishockey Bundesliga
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
ABB. Veränderungen im Jahr 2013 in der Beko Basketball Bundesliga
21
ADVERTORIAL I GLOBAL SPORTS JOBS
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Sehr geehrter Leserinnen und Leser,
wir freuen uns sehr, dass wir Ihnen ab dieser Ausgabe jeden Monat eine Auswahl an sehr
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RANKINGS
1. Fussball-Bundesliga
Facebook-Interaktionen
Google+-Fanzahlen
Twitter-Fanzahlen
DIGITALE SPORT MEDIEN
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Facebook-Fanzahlen
23
*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. März 2014 erhoben.
RANKINGS
2. Fussball-Bundesliga
Facebook-Interaktionen
Google+-Fanzahlen
Twitter-Fanzahlen
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
Facebook-Fanzahlen
24
*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. März 2014 erhoben.
RANKINGS
Topligen Deutschland
DKB Handball Bundesliga
Deutsche Eishockey Liga
2. Deutsche Eishockey Liga
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
Beko Basketball Bundesliga
25
*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. März 2014 erhoben.
RANKINGS
Europäische Top 25
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
Top 25 - Basketball
26
*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. März 2014 erhoben.
RANKINGS
Top 25 - Eishockey
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
Top 25 - Handball
27
*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. März 2014 erhoben.
RANKINGS
Topligen Deutschland
DKB Handball Bundesliga
Deutsche Eishockey Liga
Formel 1
DIGITALE SPORT MEDIEN
Magazin
Beko Basketball Bundesliga
28
*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. März 2014 erhoben.
ZU GUTER LETZT
IMPRESSUM
Big in China?
DIGITALE SPORT MEDIEN:
DAS Fachmagazin für das digitale
Sport Business. Dieses Magazin
erscheint
monatlich und
widmet sich dem Einsatz, den
Anwendungen, der Nutzung,
sowie den Entwicklungen und
Trends der digitalen Medien im
Sportbereich. Als
‘digitale
Medien’
bezeichnen wir die mobile
Kommunikation,
die
unterschiedlichen Plattformen
der Sozialen Netzwerke und
die Websiten. Das Magazin
wird in enger Zusammenarbeit
zwischen
der
Lehre
und Praxis erstellt und von der
RESULT Sports herausgegeben.
REDAKTION
Mario Leo
Geschäftsführer
RESULT Sports
Hubert Raschka
Managing Partner
RESULT Sports
Florian Gress
Social Media Manager
RESULT Sports
Arndt Götze
Projektmanager
RESULT Sports
Andy Eyring
RESULT Sports
Club im chinesischen Markt ist. Borussia
Dortmund (TencentWeibo und SinaWeibo)
und der VfL Wolfsburg (SinaWeibo) stiegen
bereits Ende 2013 ein. Der Club mit der
größten chinesischen Anhängerschar ist
der FC Bayern (SinaWeibo & TencentWeibo),
der bereits mehr als 1 Millionen Follower auf
jeder der beiden Plattformen aufweist.
Fanzahlen lassen sich bekanntlich nicht
automatisch steigern. Die Zielgruppe
möchte mit aktuellen Inhalten bedient
werden. Wenn nicht, wendet sich die
Zielgruppe ab. Fünf Clubs mussten dies zum
1. März erfahren: Sampdoria Genua (-924)
und SSC Neapel (-676) bei TencentWeibo,
Ajax Amsterdam (-30), Valencia CF (-584) und
der FC Liverpool (-49.925!) bei SinaWeibo.
Merke: Auch für den chinesischen Markt
bedarf es einer Kommunikationsstrategie für
die ‚Sozialen Medien’!
*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. März 2014 erhoben.
Robert Burkhardt
Freier Mitarbeiter
ABONNEMENT
Sie können sich auf unserer
Website www.result-sports.de
eintragen oder einfach eine
Nachricht an [email protected] senden. Alternativ
oder für sonstige Fragen stehen
wir unter +49 (0) 89 / 5454 0789
zu ihrer Verfügung
Magazin
25 europäische Fußball-Clubs sind derzeit
mit offiziellen Profilen bei chinesischen
Netzwerken aktiv. Warum chinesische
Netzwerke?
Die Erklärung ist recht leicht. China bietet
eine riesige Zielgruppe, und das Volk ist
sportbegeistert. Aber Facebook, Twitter & Co.
wurden von chinesischen Behörden geblockt.
Vier Plattformen haben sich mit hohen
Nutzerzahlen etabliert. ‚YouKu‘ ist die VideoPlattform, ‚RenRen‘ ein Facebook-Äquivalent
und ‚SinaWeibo‘ ein Microblogging-Dienst,
ähnlich Twitter. ‚Tencent‘ beinhaltet mehrere
Anwendungen, wobei ‚TencentWeibo‘,
(Microblogging) die größten Nutzerzahlen
vorweisen kann. ‚Tencent‘ und ‚SinaWeibo‘
sind die beiden meist genutzten Plattformen
der europäischen Clubs.
Für die beiden hat sich auch der Schalke 04
entschieden, der nun der vierte deutsche
Dennis Wegner
Haimspiel Media
DIGITALE SPORT MEDIEN
ABB. Übersicht europäischer Vereine in der chinesischen ‚Social Media‘-Landschaft
Digitale Sport Medien
München, März 2014
29
RESULT SPORTS - CLUB MEDIEN REPORT
ANALYSIEREN UND OPTIMIEREN
FÜR BESSERES WACHSTUM
WIE SIE ALS VEREIN DEN CLUB MEDIEN REPORT OPTIMAL NUTZEN KÖNNEN
• Der Club Medien Report umfasst alle digitalen Club Medien in einem Wochen- oder
Monatsreport. Woher kommen ihre Besucher? Welche Wünsche und Vorlieben hat ihre
Online-Community? Gibt es Synergien zwischen Web&Mobil oder Web&Social?
• Auflistung aller offiziellen Auftritte, inkl. Web,
Mobil und Social Media Profilen
• optional: Werbe- und Banner-Reporting
• optional: Ticketing und Shop
• Neben einer übersichtlichen und analytischen Aufbereitung in Grafiken und Tabellenform, erfolgt eine interpretation der zahlen,
inklusive RESULT Handlungsempfehlungen.
Ihr Ansprechpartner für weitere Unterlagen:
Arndt Götze
E: [email protected]
www.result-sports.com
„Digitale Sport Medien“ ist ein Magazin von RESULT Sports