regionale bildungsstrategie bucklige welt
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REGIONALE BILDUNGSSTRATEGIE BUCKLIGE WELT - WECHSELLAND Nach der Sonderrichtlinie des BMLFUW zur Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen des Österreichischen Programms für die Entwicklung des ländlichen Raumes 2007–2013 - „sonstige Maßnahmen", Lernende Regionen (M341), GZ BMLFUW-LE.1.1.22/0012-II/6/2007 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie AuftraggeberIn: Verein LEADER Region LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Franz Piribauer A-2813 Lichtenegg, Ransdorf 20 Tel.: 02643/7010-17 Projektleitung – Auftragnehmer: DI Dr. Hannes Schaffer, mecca Bearbeitung: arge lernende regionen mecca DI Dr. Hannes Schaffer DI Andreas Dillinger (Projektkoordination) Katja Rosner Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich Dipl.Pädagoge Ing. Hans Rupp Doris Winkler DI Dr. Hannes Schaffer Unternehmensberatung Technisches Büro für Raum- und Landschaftsplanung A-1130 Wien, Hochwiese 27 Tel.: +43 1 526 51 88 Fax: +43 1 526 51 88 11 [email protected] www.mecca-consulting.at Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich, A-1030 Wien, Schimmelgasse 13-15 Tel.: +43 1 533 18 99 Fax: +43 1 533 18 99 18 [email protected] Wien, Juni 2010 2 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG 5 2. LEADER REGION BUCKLIGE WELT - WECHSELLAND 5 2.1 ALLGEMEINE DATEN DER LEADER REGION BUCKLIGE WELT - WECHSELLAND 2.1.1 Lage der LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland 2.1.2 Rechtsform 2.1.3 Organigramm 2.2 ERHEBUNG DER BILDUNGSLANDSCHAFT 2.2.1 Bildungsrelevante Strukturdaten 2.2.2 Regionales Bildungsangebot 2.2.3 Ergebnisse der Bildungsbefragung 2.2.4 Regionale Bildungsinitiativen 2.2.5 Regionale Bildungsprojekte 2.2.6 Ziele der Lokalen Entwicklungsstrategie 3. REGIONALE BILDUNGSSTRATEGIE 5 5 7 8 9 9 14 16 23 25 27 28 3.1 BESCHREIBUNG DES ENTWICKLUNGSPROZESSES 3.1.1 Arbeitsschritte 28 29 3.2 KOHÄRENZ ZU BESTEHENDEN STRATEGIEN/VERORDNUNGEN 3.2.1 Regional relevante Strategien 3.2.2 Lokale Entwicklungsstrategie LEADER Region Bucklige Welt-Wechselland 30 31 32 3.3 SWOT 3.3.1 Ökologie/Energie 3.3.2 Wirtschaft 3.3.3 Landwirtschaft 3.3.4 Kultur 3.3.5 Tourismus 3.3.6 Gesundheit und Soziales 33 34 34 35 35 36 37 3.4 TRENDHYPOTHESEN 3.4.1 Außentrends 3.4.2 Regionale Trends 37 38 39 3.5 ÜBERSICHT REGIONALEN BILDUNGSSTRATEGIE 40 3.6 SCHWERPUNKTE 41 3.7 ZIELE DER LERNENDEN REGION 3.7.1 Tourismus, Kultur und regionale Identität 3.7.2 Landwirtschaft, Umwelt und Natur 3.7.3 Wirtschaft und Regionaler Arbeitsmarkt 3.7.4 Erneuerbare Energie 3.7.5 Soziale Dorf- u. Stadterneuerung, Jugend und demographischer Wandel 3.7.6 Geplante Evaluierung 44 44 44 44 45 45 45 3.8 NETZWERK 3.8.1 NetzwerkpartnerInnen 3.8.2 Zusammenarbeit der NetzwerkpartnerInnen 3.8.3 Unterstützung des Netzwerkes bei der Umsetzung und der Öffentlichkeitsarbeit 3.8.4 Gender Mainstreaming 46 46 48 48 50 3 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland 3.9 Regionale Bildungsstrategie FÖRDERPERSPEKTIVEN 50 4. ZEITPLAN 51 5. KOSTENPLAN 52 6. FINANZIERUNG 52 ANHANG 1: ANHANG 2: ANHANG 3: ANHANG 4: ANHANG 5: ANHANG 5: PROTOKOLL - BESPRECHUNG - 12.11.2009 PROTOKOLL - AUFTAKT - 19.01.2010 PROTOKOLL - REGIONSCAFÉS - 08.02.-11.02.2010 PROTOKOLL - PROJEKTBÖRSE - 07.04.2010 EINLADUNGSLISTEN EXKURS BILDUNGSFERNE 4 53 57 63 71 75 76 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland 1. Regionale Bildungsstrategie EINLEITUNG Die LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland möchte sich in der aktuellen Förderperiode LEADER 2007—2013 auch als Lernende Region positionieren und ein Netzwerk regionaler AkteurInnen rund um das Thema Lernen und Bildung aufbauen. Dazu wurde eine Regionale Bildungsstrategie, die genau auf die Bedürfnisse und das Potenzial der Region abgestimmt ist, erarbeitet. Ziel des Projekts war die Entwicklung einer praxisgerechten und bereichsübergreifenden Bildungsstrategie. Dieser Prozess erfolgte in einem Zeitraum von sechs Monaten. Die Strategie dient als Grundlage für die weitere Entwicklung als Lernende Region im Rahmen der Lokalen Entwicklungsstrategie 07—13. Lernende Regionen fördern das lebenslange Lernen und sichern dadurch die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes. Im Rahmen einer Lernenden Region bilden regionale Institutionen ein Netzwerk, erarbeiten eine regionsbezogene Strategie in Bezug auf Lernen und setzen diese in Folge gemeinsam um. Dabei werden regionale Bedürfnisse, Möglichkeiten und Synergien sichtbar.1 Folgende Zielsetzungen sollen erreicht werden: • Steigerung der regionalen Bildungsbeteiligung und der Bewusstseinsbildung • Entwicklung von erfolgreichen Lernprojekten und Begleitmaßnahmen wie Bildungsberatung und -information • Nutzung von Synergien durch bereichsübergreifende Zusammenarbeit • Aufbau eines regionalen Wissensmanagements („Wenn die Region wüsste, was sie weiß ...") • Stärkung der Identifikation der BewohnerInnen mit ihrer Region 2. LEADER REGION BUCKLIGE WELT - WECHSELLAND Die Beschreibung der LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland basiert auf der Lokalen Entwicklungsstrategie 2007—2013 und wird weiters durch zusätzliche bildungsrelevante Analysen sowie durch die Online-Befragung ergänzt. 2.1 2.1.1 ALLGEMEINE DATEN DER LEADER REGION BUCKLIGE WELT - WECHSELLAND LAGE DER LEADER REGION BUCKLIGE WELT - WECHSELLAND Die LAG Bucklige Welt – Wechselland geht aus den beiden Kleinregionen Bucklige Welt und Wechselland hervor. Beide Kleinregionen haben getrennt voneinander bereits LEADER+ erfolgreich umgesetzt. Die Region erstreckt sich über Teile der Bezirke Wr. Neustadt und Neunkirchen und umfasst 32 Gemeinden (insgesamt 872,95 km² siehe Karte 1, Seite 7). Die Region grenzt im Osten an das Burgenland und im Süden und Westen an die Steiermark, im Nordwesten liegt die LEADER Region Niederösterreich Süd. Insgesamt hat die LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland 48.796 EinwohnerInnen. 1 Nach Sonderrichtlinie des BMLFUW zur Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen des Österreichischen Programms für die Entwicklung des ländlichen Raumes 2007–2013 - „sonstige Maßnahmen“, Lernende Regionen (M341), GZ BMLFUWLE.1.1.22/0012-II/6/2007 5 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie 304 377 551 595 609 749 930 1.020 1.024 1.027 1.072 1.089 1.111 1.225 1.253 1.317 1.369 1.440 1.541 1.551 1.678 1.859 1.869 1.876 1.892 2.235 2.316 2.420 2.732 2.894 3.131 Raach am Hochgebirge St.Coro na am Wechsel Trattenbach Otterthal Mö nichkirchen Bad Schönau Edlitz Schwarzenbach Hochwolkersdorf Hollenthon Walpersbach Lichtenegg Feistritz Thomasberg Bromberg Seebenstein Grimmenstein-Hochegg Zöbern Wiesmath Warth Hochneukirchen-Gschaidt Aspang Markt Scheiblingkirchen-Thernberg Schwarzau am Steinfelde Aspangberg-St.Peter Krumbach Pitten Kirchberg am Wechsel Bad Erlach Kirchschlag Katzelsdorf Lanzenkirchen 3.740 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000 5,19 6,17 8,66 9,09 9,17 9,8 13,08 13,23 13,59 14,23 14,75 16,26 16,3 16,46 22,32 23,54 23,76 23,8 28,98 29,8 29,96 30,89 30,91 31,57 35,13 35,41 37,84 38,57 43,91 51,19 57,97 Aspang Markt Otterthal St.Corona am Wechsel Seebenstein Bad Erlach Schwarzau am Steinfelde Pitten Raach am Hochgebirge Bad Schönau Edlitz Grimmenstein-Hochegg Katzelsdorf Mönichkirchen Walpersbach Schwarzenbach Hochwolkersdorf Feistritz Hollenthon Thomasberg Lanzenkirchen Warth Bromberg Trattenbach Zöbern Hochneukirchen-Gschaidt Lichtenegg Scheiblingkirchen-Thernberg Wiesmath Krumbach Kirchberg am Wechsel Kirchschlag Aspangberg-St.Peter 81,43 0 20 40 60 80 100 6 Quelle: STATISTIK AUSTRIA; Dezember 2009 Diagramm 2: Gemeindeflächen Bucklige Welt - Wechselland 2009 in km² Quelle: STATISTIK AUSTRIA; Dezember 2009 Diagramm 1: : Bevölkerung Bucklige Welt - Wechselland 2009 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Karte 1: Übersichtskarte LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Das Gebiet der Buckligen Welt und dem Wechselland liegt geographisch im südöstlichen Niederösterreich. Die Region, seit den 20-er Jahren eines der bekanntesten Erholungsgebiete Österreichs, lockte schon immer mit ihrer unberührten Natur, den Dörfern und Märkten, Burgen und Schlössern. Die zwischen Gloggnitz und Kirchschlag breit entwickelte Hügellandschaft schließt sich im Norden mit dem Rosaliengebirge und im Süden mit dem Hochwechsel (1743m) zusammen. Geologisch gehört das Gebiet zu den Zentralalpen. Die Identifikation mit der Landschaft und der Umgebung ist das maßgebliche Kriterium für die Beteiligung der 32 Gemeinden an der lokalen Entwicklungsstrategie und somit die Abgrenzung der Region. Das Land der tausend Hügel ist bis heute ein Naturparadies geblieben. Das von Bauernhand gepflegte Land hat sich seine Struktur erhalten. Das macht diese Region lebens- und liebenswert. Sanfte, grüne Hügel und Almen, und viel Wald zeigen, wie gesund dieses Stück Erde ist. Zahlreiche Gastbetriebe bieten von der einfachen Verpflegung über kulinarische Köstlichkeiten und Komfortzimmer alles für den Tagesausflug, für das Wochenende oder für den Familienurlaub an. Erschlossen ist die Region Bucklige Welt – Wechselland im Norden durch die S6–Semmering Schnellstraße und durch die Südautobahn (A2), welche das Gebiet in zwei Hälften teilt. Die Aspangbahn hält in mehreren Gemeinden der Region und bindet diese an die Südbahnstrecke bei Wiener Neustadt an. 2.1.2 RECHTSFORM Organisationsform der LAG Bucklige Welt - Wechselland: Verein Mitglieder sind die 32 Gemeinden, vertreten durch die BürgermeisterInnen, sowie Einzelpersonen und juristische Personen des öffentlichen und privaten Rechts. 7 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland 2.1.3 Regionale Bildungsstrategie ORGANIGRAMM Folgende Entscheidungen werden getroffen: • Entscheidungen über Projekte im Vorstand bzw. LAG-Auswahlgremium • Entscheidungen über Strategien in der Hauptversammlung • Entscheidungen über die Finanzhoheit in der Hauptversammlung • Entscheidungen über Aufnahme von neuen bzw. Ausschluss bestehender Mitglieder in der Hauptversammlung Abbildung 1: LAG Aufbau Jährliche Hauptversammlung Mit VertreterInnen der 32 Mitgliedsgemeinden und Vorstand Vorstand Obmann und Delegierte Qualitätsteam LAG-Management Arbeitsgruppen Wirtschaft Ökologie, Energie, Umwelt Tourismus, Kultur, Kulinarik Verkehr und Infrastruktur Land- und Forstwirtschaft Gesundheit, Soziales, Bildung Quelle: nach LES Bucklige Welt - Wechselland, 2007 = Projektauswahlgremium Entscheidungen über Projekte im Vorstand bzw. LAG-Auswahlgremium: Der Vorstand bzw. LAG-Auswahlgremium entscheidet über neu eingebrachte Projektideen durch einfache Mehrheitsbeschlüsse. Der Vorstand setzt für alle Projekte ein einheitliches Bewertungsverfahren ein. In einer Portfolio-Analyse wird die formale Projektreife und die inhaltliche Übereinstimmung mit der lokalen Entwicklungsstrategie geprüft. Die Kriterien folgen der standardisierten Projektbeschreibung. Die Portfolioanalyse ist ein Hilfsmittel, das sich in der vorangegangenen LEADER+ Periode bewährt hat. Sie ist ein Leitfaden für die Anwendung der Inhalte der lokalen Entwicklungsstrategie und gleichzeitig eine nachvollziehbare Dokumentation. Die wichtigsten Vorgaben für ein Projekt sind dessen Beitrag zu Lokalen Entwicklungsstrategie bzw. den einzelnen dort definierten Aktionsfeldern, Zielen und Erfolgskriterien sowie die Übereinstimmung mit den in der Strategie definierten Grundsätzen in den Bereichen Gender Mainstreaming und Chancengleichheit, Umwelt, regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung. Diese Punkte sind Voraussetzung für einen positiven Beschluss im LAG-Auswahlgremium. Grundlegend gilt für neu eingebrachte Projekte, dass alle, die die erarbeitete Regionsstrategie unterstützen, nach vorheriger positiver Beschlussfassung seitens der LAG prinzipiell als von der Region förderwürdig erachtet werden. Der Vorstand bzw. das LAG-Auswahlgremium ist beschlussfähig, wenn alle seine Mitglieder eingeladen wurden und mindestens die Hälfte von ihnen anwesend ist. Er fasst seine Beschlüsse mit einfacher Mehrheit; bei Gleichheit der Stimmen gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. 8 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Entscheidungen über gemeinsame Projekte mit dem steirischen Wechselland: Folgende Typen von gemeinsamen Projekten mit der Steiermark sind geplant: • Spiegelprojekte: 2 getrennte Projektträger in den beiden Regionen führen parallel ein inhaltlich gleiches Projekt durch. Die Förderabwicklung erfolgt getrennt. • Kooperationsprojekte: o 2 getrennte Projektträger aus den beiden Regionen arbeiten an einem gemeinsamen Thema, wobei jeder der beiden Partner einen eigenen Teilbereich umsetzt. Die Förderabwicklung erfolgt getrennt.) o 1 Projektträger wickelt ein Projekt ab, dessen Wirkungsbereich sich auf beide Regionen erstreckt, die Kosten werden aliquotiert. Für diese hier genannten, gemeinsamen Projekttypen erfolgt die Entscheidung im erweiterten Auswahlgremium, d.h. unter Einbeziehung der beiden Vertreter aus dem steirischen Wechselland. Für die gemeinsamen Projekte mit dem steirischen Wechselland gelten die festgelegten Auswahlkriterien der LAG. Ad Entscheidungen in der Hauptversammlung: Sämtliche Entscheidungen in der Hauptversammlung werden nach Mehrheitsrecht (einfache Mehrheit der anwesenden Mitglieder) entschieden. Wesentliche Aufgabe ist die Entscheidung über die Zielerreichung der gewählten Strategie bzw. über eventuell im Lauf der Zeit notwendig vorzunehmende Änderungen in der Regionalentwicklungsstrategie. 2.2 ERHEBUNG DER BILDUNGSLANDSCHAFT Nachfolgender Analyseteil der LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland beschäftigt sich eingehend mit der Ausgangslage in Bezug auf Lernen. 2.2.1 BILDUNGSRELEVANTE STRUKTURDATEN Im Zuge des Erstellungsprozesses der Lokalen Entwicklungsstrategie Bucklige Welt - Wechselland im ersten Halbjahr 2007 wurden im Regionalanalyseteil bereits zahlreiche Informationen aus unterschiedlichen Bereichen dargestellt. Die nachfolgende Betrachtung konzentriert sich daher gezielt auf die wichtigsten statistischen Hintergründe zu den Themen Bildung und Arbeitsmarkt. Arbeitslose an der Gesamtbevölkerung Das Niveau der Arbeitslosigkeit liegt in der Region unter dem niederösterreichischen Schnitt. Auch die Entwicklung des Arbeitsmarktes von 2004-2009 zeigt ein positiveres Bild als der Landesschnitt, ist allerdings innerhalb der Region sehr heterogen. Während eine Hälfte eine positive Entwicklung aufweist, hat sich die Situation in der anderen Hälfte der Gemeinden verschlechtert. 9 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Quelle: AMS, Jan. 2010 Abbildung 2: Veränderung der Arbeitslosen an der Gesamtbevölkerung 2004-20092 Insgesamt gab es 2009 im Jahresdurchschnitt 1.016 Arbeitslose, wobei 61% davon Männer waren. Der Anteil der arbeitslosen Frauen ist in der gesamten Region niedriger als jene der der Männer. Regionsweit ist die Arbeitslosigkeit zwischen 2004 und 2009 um ca. 0,14 % zurück gegangen. Dies ist angesichts der allgemein schlechten wirtschaftlichen Lage jedoch eine positiv zu bewertende Zahl. Die stärksten Rückgänge waren in Schwarzenbach (-35,9 %), Wiesmath (-34,1 %) und Lichtenegg (26,3 %) zu bemerken. Die Gemeinde Walpersbach zeigt die negativste Arbeitsmarktenwicklung der Region mit einem plus von 140 %. Weiters gab es in den Gemeinden Otterthal (+54,7%), Trattenbach (+33,1 %), Thomasberg (+32,9 %), Warth (+31,3 %) und Mönichkirchen (+30 %) einen erheblichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Erwerbspersonen 2001 Die meisten Gemeinden der LEADER Region Bucklige Welt-Wechselland sind Auspendlergemeinden, d.h. es werden mehr AuspendlerInnen verzeichnet als Erwerbstätige, die aus anderen Gemeinden einpendeln. Positive Pendlersaldi innerhalt der Region wurden in Aspang-Markt, Bad Schönau und Grimmenstein festgestellt. Anhand des Anteiles der Erwerbspersonen, die am Wohnort beschäftigt sind, abzüglich der AuspendlerInnen lässt sich zeigen, wie viele Personen in ihrer Heimatgemeinde beschäftigt sind. Der Gesamtwert der Region von 29,3% ist eher niedrig. Vergleichsweise hohe Anteile weisen Kirchschlag in der Buckligen Welt (49,2 %), Kirchberg am Wechsel (43,4 %), Bad Schönau (43,3 %) und Lichtenegg (41 %). Eher niedrig sind die Werte in den Gemeinden Walpersbach (17 %), Katzelsdorf (18 %), Lanzenkirchen (19,1 %) und Otterthal (20,1 %). 2 gemittelte Daten im Jahresdurchschnitt 10 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Quelle: Statistik Austria, Nov. 2009 Abbildung 3: Erwerbspersonen3 am Wohnort Arbeitsstätten In Kirchschlag in der Buckligen Welt und Aspang-Markt befinden sich die meisten Arbeitsstätten, aber auch in anderen bevölkerungsstarken Gemeinden gibt es eine hohe Zahl an Betrieben. Bad Erlach, Katzelsdorf, Krumbach, Lanzenkirchen, Kirchberg am Wechsel und Lanzenkirchen verfügen über mehr als 80 Arbeitsstätten. Quelle: Statistik Austria, Nov. 2009 Abbildung 4: Anzahl der Arbeitsstätten absolut 2001 3 Erwerbsperson, Person, die einer durch Lohn oder Einkommen bezahlten Arbeit nachgeht und eine bestimmte minimale wöchentliche Arbeitszeit überschreitet. Als Erwerbspersonen zählen alle unselbstständig Beschäftigten und alle selbstständig tätigen Personen sowie Arbeitslose. Die Zahl der Erwerbspersonen beträgt in Österreich rund 3.596.000 (Mikrozensus 1991). Das Verhältnis der Erwerbspersonen zur Wohnbevölkerung ist die Erwerbsquote STATISTIK AUSTRIA, Nov. 2008 11 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Die vorhin genannten Gemeinden mit positiven Pendlersaldi zeichnen sich durch große Betriebe aus. Die Bedeutung dieser beschäftigungsintensiven Unternehmen ist für die Region sehr groß. In den Gemeinden Pitten, Grimmenstein und Bad Schönau sind vier Großbetriebe (mehr als 200 Beschäftigte: 0,2%) zu finden. Die Anzahl der Betriebe mit 50 bis 199 Beschäftigten beläuft sich auf 22 in der Region, wobei Aspang-Markt mit 4 Arbeitsstätten in dieser Größenordnung hervorsticht. Die wesentlichen Wirtschaftsmotoren der Gemeinden sind jedoch Klein- und Mittelbetriebe4 (keine unselbständigen Beschäftigten: 30,2 %, weniger als 10 Beschäftigte: 58,8 %), welche die Betriebsstruktur der gesamten Region prägen. Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Nov. 2009 Abbildung 5: Anzahl der Arbeitsstätten in % 2001 Bildung Der Bildungsstand der Bevölkerung ist für die Bewertung der Innovationsfähigkeit einer Region und für die Ansiedlung von Betrieben von hoher Bedeutung. Aus der Bildungsstatistik wurden dafür zum regionalen und lokalen Vergleich Bildungsstufen definiert: Die Bildungsstufe I umfasst den Abschluss einer Allgemeinbildenden Pflichtschule, einer Lehre oder einer Berufsbildenden Mittleren Schule, also die Bildungswege ohne Abschluss mit Matura. Bildungsstufe II entspricht dem Abschluss mit Matura (Berufsbildende Höhere Schule, Allgemeinbildende Höhere Schule, Kolleg), Bildungsstufe III dem Abschluss einer Hochschule oder hochschulverwandten Ausbildung. Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Nov. 2009 Abbildung 6: Bildungsstand der Wohnbevölkerung nach höchstem Abschluss 2001 4 Eine verbindliche Definition für kleine und mittlere Unternehmen gibt es nicht. Lediglich eine „Empfehlung betreffend die Definition der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen" dient als Anhaltspunkt für die Zuordnung der Unternehmen nach ihrer größenmäßigen Gliederung. Die Empfehlung nennt insgesamt vier Kriterien. Es handelt sich um Anzahl der MitarbeiterInnen, Umsatz oder Bilanzsumme sowie betriebliche Unabhängigkeit. [Quelle: Wirtschaftskammer Österreich, http://wko.at/Statistik/kmu/def.htm, 23.05.2009] 12 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Der Bildungsstand der Bevölkerung nach höchstem Abschluss in der Region deckt sich weitgehend mit dem Landesschnitt. Die Abschlüsse der Bildungsstufen II mit 10,2 % und III mit 4,8 % liegen unter dem niederösterreichischen Schnitt von 11,3 % und 6,2 %. Die Zahl der Abschlüsse von Hochschulen oder hochschulverwandten Einrichtungen liegt mit 84,9 % leicht über dem Vergleichswert von 82,5%. Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Nov. 2009 Abbildung 7: Anteil der Bildungsstufen an Personen mit Abschlüssen 2001 in % Die Schwankungen zwischen den einzelnen Gemeinden in der Bildungsstufe III sind besonders hoch, so weist Hochwolkersdorf mit 1,74 % den niedrigsten und Katzelsdorf mit 12,89 %, gefolgt von Pitten mit 6,84 % die höchsten Werte auf. Diese Zahlen sind vor allem von der Bevölkerungsstruktur und der regionalen Lage zu den nächstgelegenen Zentren geprägt. 13 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland 2.2.2 Regionale Bildungsstrategie REGIONALES BILDUNGSANGEBOT Die in der Karte dargestellte Übersicht des Bildungsangebotes in der LEADER Region Bucklige Welt Wechselland ist das Ergebnis einer Internetrecherche der offiziellen Gemeindewebsites sowie anderer offizieller Quellen (siehe Datenquellen in Karte 2). Das Ziel dieser Analyse war es einen Überblick über das Bildungsangebot in der Region und die Selbstdarstellung (online-Auftritt) der Gemeinden im Bereich Bildung zu geben. Karte 2: Bildungsangebot LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Die Gemeinden in der LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland sind beinahe flächendeckend mit Kindergärten und Volksschulen versorgt und haben damit eine gute Grundausstattung mit Bildungseinrichtungen. Lediglich die Kinder aus St. Corona am den Kindergarten und die Volksschule in Kirchberg, die Gemeinden Raach am Hochgebirge und Otterthal stellen sich gegenseitig Kindergarten und Volksschule zur Verfügung und in Warth, Aspangberg-St.Peter sowie Thomasberg werden die Volksschulen der Nachbargemeinden besucht. Die öffentlichen Betreuungseinrichtungen werden in den größeren Orten durch private Anbieter ergänzt. Haupt-, Sonder- und Polytechnische Schulen sind ausreichend vorhanden. Im Bereich der weiterführenden Bildungswege sind Einrichtungen in Kirchberg, Warth, Lanzenkirchen und Katzelsdorf vorhanden, ein vielseitigeres Angebot in diesem Bereich muss jedoch außerhalb der Region z.B. in Neunkirchen oder Wr. Neustadt gesucht werden. 14 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Eine Berufsbildende Höhere Schulen sowie ein Aufbaulehrgang (siehe Karte 3) befinden sich in Lanzenkirchen (Schwerpunkt: Wirtschaftliche Berufe). Weitere Angebote finden sich außerhalb der LEADER Region in Neunkirchen, in Semmering mit Schwerpunkt Tourismus und mit einem umfassenden Angebot in Wiener Neustadt. Karte 3: Bildungswege an einer Berufsbildenden Höheren Schule in NÖ Weiterführende Bildungswege an Allgemein bildenden Höheren Schulen (siehe Karte 4) können in Katzelsdorf und Kirchberg besucht werden. Karte 4: Bildungswege an Allgemein bildenden Höheren Schulen in NÖ 15 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Fachhochschul- bzw. Hochschulstudienlehrgänge werden in der Region (siehe Karte 5) nicht angeboten. Der Fachhochschulstandort Wiener Neustadt befindet sich jedoch in unmittelbarer Nähe. Karte 5: Bildungswege nach der Reifeprüfung in NÖ 2.2.3 ERGEBNISSE DER BILDUNGSBEFRAGUNG In der LEADER Region wurde eine online-Befragung (Jänner bis Februar 2010) zu den Themen Lernen, Bildung und regionale (Bildungs-) Schwerpunkte durchgeführt. Rund 65 % der rund 110 TeilnehmerInnen waren Privatpersonen, 24 % Bildungseinrichtungen und 12 % Unternehmen. Ziele dieser Befragung war die Aktivierung der Bevölkerung zu dem Thema Lernende Region sowie eine bessere Einschätzung der (Weiter-) Bildungssituation in der LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland. Ergebnisse Privatpersonen Die Befragung von interessierten Privatpersonen gliedert sich in folgende Abschnitte • Verfügbarkeit von Internetzugängen • Bildungsverhalten • Interesse und wichtige Themenbereiche • Motivation und Hemmnisse für (Weiter-) Bildung Verfügbarkeit von Internetzugängen Die Verfügbarkeit von Internetanschlüssen ist in der Region nicht sehr ausgeprägt. Nur 43 % der Befragten haben sowohl am Arbeitsplatz, als auch im privaten Bereich einen Anschluss. 16 % verfügen ausschließlich zu Hause über einen Internetzugang. Fazit: Internetzugänge sind gerade im ländlich geprägten Raum für die Informationsbeschaffung sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich eine wichtige Bezugsquelle. Der Grad der Versorgung mit dieser Technologie lässt Rückschlüsse auf die Dynamik sowie das Entwicklungspotenzial einer Region zu. Die Lernende Region kann über unterschiedliche Aktivitäten (Information, Kurse, bewusster Einsatz etc.) die Attraktivität dieses Mediums verstärken. 16 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Bildungsverhalten Die Bevölkerung in der LEADER Region verbringt durchschnittlich 34 Stunden im Jahr mit (Weiter-) Bildung. Der Median5 liegt bei 8 Stunden. D.h. die Hälfte der Befragten verbringt 1 bis 8 Stunden im Jahr mit Lernen. Dabei besuchen 28 % der EinwohnerInnen ein bis zwei Kurse, 20 % zwischen drei bis vier Kursen und 8 % vier bis sechs, nur 3 % besuchen mehr als sechs Kurse im Jahr. Rund die Hälfte der Personen ist bereit 301 bis 500 € pro Jahr auszugeben, 15 % würden 501 € bis 1.000 € und 6 % mehr als 1.000 € pro Jahr für Bildung investieren. Die Umfrage ergab, dass 44 % der Menschen am liebsten zu Hause lernen, 36 % bevorzugen Schulungsräume und nur 2 % ziehen den Arbeitsplatz als Lernort vor. Dieses Verhalten spiegelt sich nicht in den favorisierten Lernmethoden wieder. So lernen 25 % am liebsten in Gruppenarbeiten und im Selbststudium sowie bei Exkursionen, 24 % bevorzugen Frontalunterricht und nur 18 % sehen Lernen im Arbeitsprozess als geeignete Lernmethode. Die meisten Bildungswilligen (29 %) informieren sich bereits über das Web über ihre Ausbildung. 24% entscheiden sich für ihre Ausbildung auf Grund von Empfehlungen von Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen etc., 16 % bzw. 23 % kommen über Bildungsprogramme bzw. Printmedien zu der gewünschten Ausbildung. Fazit: In der Region besteht ein Grundinteresse für (Weiter-) Bildung. Die aufgewendete Zeit pro Jahr von 50 % der Befragten ist mit 8 Stunden jedoch sehr gering. Gleichzeit „darf“ Bildung etwas Kosten, denn 75 % würden zwischen 301 und 1.000€ für entsprechende Angebote aufbringen. Die erwünschte Methodik der Weiterbildung entspricht dem Stand der Technik. „Bildung darf etwas kosten in der LEADER Region Buckligen Welt - Wechselland“, diese Botschaft ist für Bildungsanbieter wichtig und stimmt mit deren Einschätzung überein. Die Steigerung der aufgewendeten Zeit für (Weiter-) Bildung kann durch gezielte Angebote vor Ort bzw. mit entsprechenden Unterrichtmethoden, die den Wünschen der potentiellen Nachfrager entsprechen, erreicht werden. Interesse und wichtige Themen Die Einschätzung von wichtigen Themen (siehe Diagramm 3, Seite 18) durch die Menschen in der Region ist für die Entwicklung der Lernenden Region wichtig. Die Befragung ist jedoch nicht repräsentativ. Sie stellt allerdings zusätzliche Inhalte für die Diskussion dar. Persönlichkeit, soziale Kompetenz sowie soziales Lernen bzw. Nachhaltigkeit, Lebensstile und Werte werden von 17 % bzw. 12 % der EinwohnerInnen als wichtige Themen für (Weiter-) Bildung erachtet. Für 11 % sind Allgemeinwissen sowie Kommunikationstechnik und Informationstechnologie von zentraler Bedeutung. Am wenigsten wichtig werden die Themen Gesundheits- und Pflegewesen, Sozialwesen als auch Gastronomie und Kulinarik in der Region eingeschätzt. Fazit: Die Themen, die die Menschen in der Region interessieren, decken sich mit der Hauptmotivation für Weiterbildung (siehe Diagramm 4, Seite 18). Auch die Angaben der UnternehmerInnen (siehe Diagramm 6, Seite 19) sowie der Bildungseinrichtungen (Diagramm 9, Seite 22) bestätigen diese Tendenz. Diese Tatsachen sollen bei der Entwicklung von gemeinsamen (Weiter-) Bildungsmaßnahmen beachtet werden. 5 Der Wert, der genau in der Mitte einer Datenverteilung liegt, nennt sich Median oder Zentralwert. Die eine Hälfte aller Individualdaten (Datensätze) ist immer kleiner, die andere größer als der Median. Bei einer geraden Anzahl von Individualdaten ist der Median die Hälfte der Summe der beiden in der Mitte liegenden Werte. 17 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Diagramm 3: Themenbereiche von Interesse Persönlichkeitsbildung, Soziale Kompetenz, Soziales… Nachhaltigkeit, Lebensstil, Werte Allgemeinwissen Kommunikationstechnik, Informationstechnologie Erziehung, Familie, Generationen Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau Regionswissen, Regionale Identität Fremdsprachen Erneuerbare Energie Ernährung Kultur- und Verwaltungsmanagement Tourismus Gastronomie und Kulinarik Gesundheits- und Pflegewesen, Sozialwesen 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% Motivation und Hemmnisse für (Weiter-) Bildung Das Hauptmotiv für Weiterbildung ist für 78 % der Befragten die persönliche Entwicklung. Für nur 11% sind bessere Berufschancen Grund für (Weiter-) Bildung. Unter „Sonstiges“ wurden Vereinsarbeit, Weiterbildung hält jung sowie regionale Kulturgeschichte als Motivation genannt. Diagramm 4: Gründe für Weiterbildung 4% 7% 78% Persönliche Entwicklung 11% Bessere Berufschancen Wirtschaftliche Entwicklung der Region Sonstiges Für die Lernende Region bedeutet das, dass für die Optimierung des Bildungsangebotes - neben gewerblichen Einrichtungen - vor allem Privatpersonen befragt werden sollten. Die Trennung in private und wirtschaftliche (Weiter-) Bildung ist jedoch fließend, denn es ist beinahe jede zusätzliche Qualifikation auch ein Gewinn für die ArbeitgeberInnen. Für Menschen gibt es unterschiedliche Hinderungsgründe (siehe Diagramm 5: Hinderungsgründe für (Weiter-) Bildung, Seite 19). So geben 24% der Befragten an, zu wenig Zeit für zusätzliche Qualifizierungen zu haben. Betrachtet man die Distanzen vom Wohnort zu den größeren (Weiter-) Bildungszentren, dann erscheint dies plausibel. Vor allem für Erwerbstätige (11 % geben Unvereinbarkeit Weiterbildung mit Arbeitszeiten an) sind viele Kurse und Seminare zu aufwändig. Zu geringes Angebot, zu hohe Kosten und schwierige Erreichbarkeit werden mit 11 %, 10 % und 9 % als weitere Hemmnisse genannt. Diese Fakten müssen in die Überlegungen der Bildungsanbieter einfließen. Dezentrale Bildungsangebote, umfassende Kommunikation von Förderangebote und zielgruppengeschärfte Angebote wären hier mögliche Ansätze. Erfreulich ist der sehr hohe Anteil von 7 %, der angibt keinerlei Hindernisse für (Weiter-)Bildung zu haben. 18 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Diagramm 5: Hinderungsgründe für (Weiter-) Bildung Zeitmangel Fehlendes bzw. zu geringes Angebot Unvereinbarkeit mit Arbeitszeiten Zu hohe Kosten für Kurse Mobilität: Erreichbarkeit des Kursortes (zu lange Anfahrtszeit) Keine Kein Angebot für meinen Bildungsbedarf Fehlende Kinderbetreuung UnternehmerInnen fördern Weiterbildung der… Mangelnde Qualität des Angebotes Zu wenig Information über regionale Angebote Pflege von Angehörigen Mangelnde Interesse (Lernen ist mühselig) 0% 5% 10% 15% 20% 25% Ergebnisse Unternehmen Mit der online-Befragung konnten trotz intensiver Bewerbung des Fragebogens insgesamt nur 10 Unternehmen erreicht werden. Dabei handelte es sich um Kleinst- und Kleinunternehmen. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die regionale Situation ist daher sehr gering. Folgende Inhalte waren für die Befragung vorgesehen: • Allgemeine Daten zum Unternehmen • Angebote für MitarbeiterInnen (Häufigkeit, Aufwand, Themenschwerpunkte, Ort, Zeit etc.) • Service für Unternehmen (Informationen, Angebote. Interesse etc.) • Motivation und Hemmnisse für (Weiter-) Bildung Für Unternehmen sind tendenziell Persönlichkeitsbildung und soziale Kompetenz sowie der kommunikative Bereich die zentralen Themen. Hier werden MitarbeiterInnen geschult. Diagramm 6: Angebotene (Weiter.) Bildung Persönlichkeitsbildung, Soziale Kompetenz Kommunikation, Marketing, Sales, Public Relations Informationstechnologie, EDV Schulungen(betriebsinterne und -spezifische) Technik, Preproduction Management Kultur- und Verwaltungsmanagement Fremdsprachen Allgemeinwissen 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 5 Unternehmen bieten für ihre MitarbeiterInnen Schulungen an und wenden durchschnittlich 12 Stunden pro Jahr dafür auf, wobei der größte Teil außerhalb der Region Angebote in Anspruch nimmt. 19 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Die wichtigsten Themen für (Weiter-) Bildung seitens der Unternehmen sind Kultur und Verwaltungsmanagments sowie Maßnahmen im Bereich der Persönlichkeitsbildung und kommunikative Fähigkeiten. Weiters wurden folgende Themen zusätzlich angegeben: • Gesundheit und lebenslanges Lernen • Tourismusspezifische Angebote für Betriebe / Gemeinden der Destination Ergebnisse Bildungseinrichtungen Die Bildungseinrichtungen haben 24 % Anteil an den gültig ausgefüllten Fragebögen. Dabei handelt es sich zum überwiegenden Teil (20 %) um Anbieter im Erwachsenenbildungsbereich (ARGE, IG, Verein etc.). Die Bildungseinrichtungen waren aufgefordert Angaben zu folgenden Themen zu geben: • Allgemeine Angaben zur Einrichtung • Allgemeine Angaben zum Angebot (Anzahl der TeilnehmerInnen, Tagungsort etc.) • Wichtige Themen für die Region • Zielgruppen Zielgruppen der regionalen BildungsträgerInnen 23% der Angebote der Bildungseinrichtungen der Region wenden sich an Jugendliche und 20% an Kinder. Die dritt wichtigste Zielgruppe ist mit 14% SeniorInnen. MigrantInnen, WiedereinsteigerInnen sowie Menschen mit Beeinträchtigung denen in der bildungspolitischen Diskussion ein sehr hoher Bildungsbedarf zugesprochen wird, belegen die letzten drei Plätze bei den Zielgruppen der regionalen Bildungsträgern. Diagramm 7: Zielgruppen der Bildungseinrichtungen MigrantInnen WiedereinsteigerInnen Menschen mit Beeinträchtigung Selbstständige Arbeitslose | Arbeitssuchende Erwerbstätige SeniorInnen Kinder Jugendliche 0% 5% 10% 15% 20% 25% Die unterschiedlichen Zielgruppen werden zu 18% bzw. 17% über Printmedien bzw. Webseiten angesprochen. Damit entsprechen die Werbemedien den bevorzugten Informationsquellen der BildungsnachfragerInnen. An dieser Stelle ist jedoch zu erwähnen, dass bildungsferne Personen über diese Informationskanäle kaum bzw. gar nicht angesprochen werden. Für diese Zielgruppen sind persönliche Kontakte und direktes Ansprechen besser geeignet. Es folgen mit 12% bzw. 11% Fachveranstaltungen bzw. Bildungskataloge bzw. Programme als Informationsmedien. Nur 1% bewerben ihre Angebote via Radio, Fernsehen und Sms bzw. machen überhaupt keine Werbung. Folgende Medien wurden unter „Sonstiges“ noch ergänzt: • Newsletter, Medien von Regionalentwicklern • Pflichtschulgesetz • Folder, Infoabende, Tag der offenen Tür • Werbe CDs mit Liedern von HDEE 20 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Themen und Inhalte der Bildungsangebote Die wichtigsten Themen der Bildungseinrichtungen der Region umfassen Ernährung, Allgemeinwissen, Kommunikationstechnik | Informationstechnologie, Fremdsprachen sowie Erziehung | Familie | Generationen. Tourismus, Gastronomie und Kulinarik sowie Kultur und Veranstaltungsmanagement finden sich am Ende dieser Einschätzung. Zusätzliche Themen die unter „Sonstiges genannt wurden waren: • Beratung zu allen Themen • Kaufmännische Fächer • ECDL • Nachhilfe /Legasthenietraining / Helen Doron Early English für Kinder (2-12 Jahre) • Wirtschaftswissen • diverse Veranstaltungen der Gemeinde mit Bildungscharakter Auffällig ist an dieser Stelle, dass jene Themenbereiche, die seitens der interessierten Personen als am interessantesten für Weiterbildung eingestuft werden (siehe Diagramm 3, Seite 18), sich bei den Angeboten der Bildungseinrichtungen eher im Mittelfeld befinden. Hier bietet sich eine vertiefende Nachforschung der tatsächlich nachgefragten Themen an, um die Angebote der (Weiter-) Bildungseinrichtungen besser auf die Nachfrage abstimmen zu können. Diagramm 8: Angebotene Inhalte und Themen in der Region Erziehung | Familie | Generationen Fremdsprachen Kommunikationstechnik | Informationstechnologie Allgemeinwissen Ernährung Nachhaltigkeit, Lebensstil, Werte Erneuerbare Energie Persönlichkeitsbildung | Soziale Kompetenz Regionswissen | Regionale Identität Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau Kultur- und Verwaltungsmanagement Gesundheits- und Pflegewesen | Sozialwesen Gastronomie und Kulinarik Tourismus 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% Wichtige Themen für die Region Genau wie von Unternehmen und interessierten Personen wurde die Einschätzung der wichtigsten Themen auch von Bildungseinrichtungen abgefragt. Dabei wurden - ähnlich wie bei den Anderen Erziehung, Familie, Generationen, Kommunikation sowie Nachhaltigkeit, Lebensstile und Werte als die zentralen Inhalte für (Weiter-) Bildung angeführt. Für weniger wichtig wurden Kultur- und Verwaltungsmanagement, Gastronomie und Kulinarik sowie Land- und Forstwirtschaft und Gartenbau genannt. Kultur- und Verwaltungsmanagement stuften einige Personen als überhaupt nicht wichtig ein. Im oberen Mittefeld finden sich auch „typische“ regionale Themen wie Regionswissen und Regionale Identität sowie Erneuerbare Energie wieder. 21 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Diagramm 9: Wichtigste Themen für die Region Erziehung, Familie, Generationen Kommunikationstechnik Nachhaltigkeit, Lebensstil, Werte Persönlichkeitsbildung Gesundheits- und Pflegewesen Regionswissen, Regionale Identität Erneuerbare Energie Allgemeinwissen Ernährung Fremdsprachen Tourismus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau Gastronomie und Kulinarik Kultur- und Verwaltungsmanagement 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% 55% 60% 65% 70% trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft zu trifft voll zu Zusammenfassung online Befragung (Weiter-) Bildung ist in der LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland ein wichtiges Thema. Das zeigt die rege Beteiligung an der online-Befragung. Von den 110 Antworten waren 65 % Privatpersonen, 24 % Bildungseinrichtungen und 12 % Unternehmen. Ziele dieser Befragung war die Aktivierung der Bevölkerung zu dem Thema Lernende Region sowie eine bessere Einschätzung der (Weiter-) Bildungssituation in der LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland. In der Region besteht ein Grundinteresse für (Weiter-) Bildung. Die aufgewendete Zeit pro Jahr von 50 % der befragten ist mit 8 Stunden jedoch sehr gering. Gleichzeit „darf“ Bildung etwas kosten, denn 75 % würden zwischen 301 bis 1.000 € für entsprechende Angebote aufbringen. Die erwünschte Methodik der Weiterbildung entspricht dem Stand der Technik. Am besten erreicht man bildungswillige Personen über das Medium Internet, gefolgt von positiver Mundpropaganda aus den Umfeld dieser Menschen, erst an dritter Stelle werden Bildungsprogramme und -kataloge herangezogen. Persönlichkeit, soziale Kompetenz sowie soziales Lernen bzw. Nachhaltigkeit, Lebensstile und Werte werden als wichtige Themen für (Weiter-) Bildung erachtet - gefolgt von Allgemeinwissen sowie Kommunikationstechnik und Informationstechnologie. Am wenigsten wichtig werden die Themen Gesundheits- und Pflegewesen, Sozialwesen als auch Gastronomie und Kulinarik in der Region eingeschätzt. Für Unternehmen sind tendenziell Persönlichkeitsbildung und soziale Kompetenz sowie der kommunikative Bereich die zentralen Themen. Hier werden MitarbeiterInnen geschult. 5 Unternehmen bieten für ihre MitarbeiterInnen Schulungen an und wenden durchschnittlich 12 Stunden pro Jahr dafür auf, wobei der größte Teil Angebote außerhalb der Region in Anspruch nimmt. Die wichtigsten Themen für (Weiter-) Bildung in der Region seitens der Unternehmen sind Kultur und Verwaltungsmanagement sowie Maßnahmen im Bereich der Persönlichkeitsbildung und kommunikative Fähigkeiten. Weiters wurden folgende Themen angegeben: • Gesundheit und lebenslanges Lernen • tourismusspezifische Angebote für Betriebe / Gemeinden der Destination 22 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Von den befragen Bildungseinrichtungen bietet der überwiegende Teil Angebote für Kinder und Jugendliche als auch für SeniorInnen. Sie versuchen ihr Zielpublikum mittel Printmedien und Webangeboten zu erreichen. Die wichtigsten Themen der Angebote sind Ernährung Allgemeinwissen, Kommunikationstechnik | Informationstechnologie, Fremdsprachen sowie Erziehung | Familie | Generationen, Tourismus, Gastronomie und Kulinarik. Für die Region (Bildungsangebote) werden folgende Themen als zentral eingestuft: Erziehung, Familie, Generationen, Kommunikation sowie Nachhaltigkeit, Lebensstile und Werte. Für weniger wichtig wurden Kultur- und Verwaltungsmanagement, Gastronomie und Kulinarik sowie Land- und Forstwirtschaft gehalten. 2.2.4 REGIONALE BILDUNGSINITIATIVEN Überregional Neben den Regelbildungsangeboten gibt es eine große Zahl qualitativ hochwertiger privater Anbieter (WIFI, LFI, bfi etc.). Diese sind vor allem im Bereich Lebenslanges Lernen und Erwachsenenbildung zentrale Ansprechstellen. WIFI, LFI und bfi sind große Bildungsanbieter, die zwar nur wenige Standorte direkt in einer Region aufweisen, jedoch ein umfangreiches Bildungsangebot anbieten. WIFI - Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer Österreich Die WIFI Produkte basieren auf vier Säulen: WIFI Netzwerk, WIFI Unternehmerservice, WIFI Internationaler Know-how-Transfer und WIFI International Network. In jedem der Bereiche sorgen Spezialistinnen und Spezialisten aus dem gesamten Bildungsbereich für die professionelle Umsetzung6. Das WIFI Niederösterreich hat als Serviceunternehmen der Wirtschaftskammer NÖ die Aufgabe im eigenen Bundesland Wirtschaftsförderung zu betreiben: • Entwicklung von Menschen und Unternehmen durch Qualifizierung • Unterstützung aller Faktoren eines marktwirtschaftlichen Klimas • Stärkung der Leistungskraft und Wettbewerbsfähigkeit niederösterreichischer Unternehmen • Mitgestaltung und Beeinflussung von Märkten • Hilfe zur Bewältigung des Strukturwandels7 Das nächste WIFI Zentrum befindet sich etwas außerhalb der Region in Neunkirchen. Zusätzlich liegen auch die Einrichtungen des WIFI Burgenland in Oberpullendorf und Oberwart in Reichweite. bfi - Berufsförderungsinstitut Österreich Das Berufsförderungsinstitut (bfi) ist eine Aus- und Weiterbildungseinrichtung. Als Verein ist es gemeinnützig tätig. Das bfi besteht aus einem Dachverband und selbstständigen Landesorganisationen und ist einer der größten privaten Bildungseinrichtungen in Österreich. Die Mitglieder und Trägereinrichtungen sind die Kammern für ArbeiterInnen und Angestellte und der Österreichische Gewerkschaftsbund. Das Ziel ist es, Menschen durch qualitativ hochwertige und kostengünstige Bildungsangebote anzusprechen und sie in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Das bfi bietet umfassende Aus- und Weiterbildungen.8 Die nähesten bfi Zentralen befinden sich in Wiener Neustadt, Mattersburg, Oberpullendorf und Oberwart. 6 WIFI - Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer Österreich, http://www.wifi.at/DE/%C3%9Cber%20uns/Das%20WIFI%20in%20%C3%96sterreich/WIFI+%C3%96sterreich.aspx, April 2010 7 WIFI Niederösterreich, http://www.noe.wifi.at/default.aspx/Kontakt-Standorte/@/menuId/95/, April 2010 8 Berufsförderungsinstitut Österreich, http://www.bfi.at/Ueber_uns/Wer_wir_sind/, April 2010 23 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie LFI - Ländliches Forschungsinstitut Das LFI ist das Bildungsunternehmen der Landwirtschaftskammer. Menschen im ländlichen Raum, insbesondere Bäuerinnen und Bauern, stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Das LFI Niederösterreich wird unterstützt durch die Bildungsberatung Niederösterreich, Land-Impulse und den Maschinenring NÖ-Wien. Das Themenangebot wird in Zusammenarbeit mit den FunktionärInnen der Landwirtschaftskammer und der Beratungskräfte der LK-Fachabteilungen sowie der Bezirksbauernkammern erarbeitet und besteht aus Kursen in 11 Fachrichtungen9: • Persönlichkeitsbildung • Gesundheit und Ernährung • Unternehmensführung • EDV- und Informationstechnologie • Einkommenskombination • Bauen, Energie, Technik • Umwelt und Ökologie • Pflanzenbau • Tierhaltung • Forst- und Holzwirtschaft • Sonstiges Landwirtschaftliche Fachschule Warth Die Landwirtschaftliche Fachschule Warth hat die Schwerpunkte Rinderzucht und Grünlandwirtschaft, Hauswirtschaft und Soziales sowie Ausbildung zu MetallbearbeiterInnen im 4. Schuljahr. Das Einzugsgebiet erstreckt sich weit über die Regionsgrenzen. Das „außerschulische“ Bildungsprogramm ist sehr umfangreich. Die Schule bietet zahlreiche hochwertige Angebote wie z.B. die NÖ Imkerschulung oder die Greenkeeper Akademie an, die von Interessierten besucht werden können.10 Regional Regionale Bildungswerke (BW) sind Zusammenschlüsse Örtlicher Bildungswerke und weiterer Erwachsenenbildungseinrichtungen in der Region. Ziele sind Erfahrungsaustausch, gemeinsame Programmplanung und Herausgabe eines Regionalen Bildungskalenders.11 Ein Regionales Bildungswerk ist das regionale Bildungswerk Bucklige Welt des Bildungs- und Heimatwerkes Niederösterreich. Katholisches Bildungswerk Das Katholische Bildungswerk (KBW) ist ein eigenständiger kirchlicher und staatlich anerkannter Verein, mit der Rechtspersönlichkeit einer Körperschaft öffentlichen Rechts. Zweck des KBW: • Förderung der Erwachsenenbildung auf dem gesamten Gebiet der Diözese St. Pölten im Sinne der Lehre der katholischen Kirche und christlicher Grundsätze • • Service- und Dienstleistungsstelle für die örtliche Erwachsenbildung Analyse und Beobachtung der gesellschaftlichen und kirchlichen Entwicklungen und Trends Erstellung von Konzepten für die Zukunft • Initiierung von Projekten, die modellhaft selbst durchgeführt und begleitet werden • Initiativen von örtlichen Bildungswerken aufgreifen, unterstützen und verstärken 9 LFI – Ländliches Fortbildungsinstitut, www.lfi.at, April 2010 http://www.lfs-warth.ac.at/page.asp/index.htm, April 2009 11 Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich, http://www.bhwn.eu/system/web/zusatzseite.aspx?menuonr=219903235&detailonr=219903221, April 2010 10 24 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie • Förderung von Aus- und Weiterbildung von MitarbeiterInnen • Der Verein KBW ist eingebunden in diözesane und überdiözesane Gremien der katholischen und anderer Erwachsenenbildungsorganisationen und nimmt entsprechende Vertretungsaufgaben wahr.12 In der LEADER Region Bucklige Welt-Wechselland befinden sich insgesamt 15 KBW, dies entspricht in etwa der Hälfte der Mitgliedsgemeinden (Verortung siehe Karte 2: Bildungsangebot LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland, Seite 14). BHW - Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich Das BHW versteht regionale Bildungsvernetzung organisationsübergreifend und nicht organisationsintern - jede Erwachsenenbildungs-Organisation die will, kann dabei sein. Ebenso wie Dorferneuerungsvereine, Gesunde Gemeinden, Elternvereine usw. Das regionale Bildungswerk der Kleinregion Bucklige Welt besteht bereits. Ziel ist der Aufbau eines Netzwerks von Bildungs- AkteurInnen sowie gemeinsame Bewerbung des Angebots. 13 Lokal Örtliche Bildungswerke Diese Bildungswerke haben die Aufgabe im Ort bzw. ihrer Gemeinde „Bildung vor Ort“ zu organisieren. Sie werden von ehrenamtlichen BildungswerkleiterInnen geführt. Derzeit sind in Niederösterreich 202 BHW-Bildungswerke aktiv.14 In der LEADER Region Bucklige Welt-Wechselland gibt es 23 Bildungswerke, die auf dieser Basis Bildungsaktivitäten anbieten. (Verortung siehe Karte 2: Bildungsangebot LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland, Seite 14). 2.2.5 REGIONALE BILDUNGSPROJEKTE Neben den etablierten Bildungsanbietern werden auch zahlreiche bildungsrelevante Projekte durch private Personen und Organisationen umgesetzt: Bildungsberatung Niederösterreich Das Forum Erwachsenenbildung NÖ betreibt das EU kofinanzierte Projekt Bildungsberatung Niederösterreich, das umfassend über Aus- und Weiterbildungsangebote sowie Förderungs– möglichkeiten informiert und berät.15 In der LEADER Region Bucklige Welt-Wechselland ist Wolfgang Grohs für Beratungen zuständig und bietet zahlreiche (kleinregionale) Termine an, die über die Website der Bildungsberatung Niederösterreich abrufbar sind. Regionalmanagement Industrieviertel Das Management im Industrieviertel beschäftigt sich als Plattform unter anderem auch mit Projekten im Bereich Bildung und regionale Identität. Dabei werden regionsspezifische Fragestellungen und Herausforderungen bearbeitet und geförderte Projekte gemeinsam mit regionalen AkteurInnen durchgeführt. Einige dieser Projekte sind16: • Regionet aktiv - Unterstützung und Aufbau von regionalen und grenzüberschreitenden Unter– nehmensnetzwerken zur Stärkung der Wirtschaft: Kleinregionen, regionale Wirtschaftsentwicklungsorganisationen, Wirtschaftsverbände, Unternehmensnetzwerke und regionale Unternehmen sollen angesprochen und in das Projekt mit einbezogen werden. 12 Katholisches Bildungswerk der Diözese St. Pölten, http://www.kbw-bildung.at/index.php?option= com_content&task= view&id=13&Itemid=34, April. 2010 13 Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich, http://www.bhwn.eu/system/web/zusatzseite.aspx?menuonr=219903235&detailonr=219903221, April 2010 14 Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich, http://www.bhwn.eu/system/web/zusatzseite.aspx?menuonr=219571868&detailonr=219904478, April 2010 15 Bildungsberatung Niederösterreich, www.bildungsberatung-noe.at, April. 2010 16 Regionaler Entwicklungsverband Industrieviertel, http://www.industrieviertel.at/, April 2009 25 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie • EduCorp - Educational Cooperation in the Border Region: Ziel ist die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Jugendlichen am Arbeitsmarkt durch Verbesserung sprachlicher, interkultureller und wirtschaftlicher Kompetenzen sowie der Know-how Transfer durch Best-Practice Beispiele. • NetLab: Die Kernaufgabe des grenzüberschreitenden Arbeitsmarktprojektes „Network for Labourmarket Cooperation in the Border Region HU-AT“ (NetLab) ist der Aufbau eines aktiven grenzüberschreitenden und interessensübergreifenden Netzwerkes der regionalen SozialpartnerInnen, arbeitsmarktpolitischen AkteurInnen und Arbeitsmarktverwaltungen im österreichisch-ungarischen Grenzraum (Industrieviertel, Burgenland, Westungarn). Diese Kooperation ermöglicht den gegenseitigen Austausch, die Schaffung eines gemeinsamen Problembewusstseins und die Erarbeitung von Lösungsansätzen und Strategien (zu Themen wie Fachkräftemangel, Vergleichbarkeit von Qualifikationen, grenzüberschreitende Vermittlung etc.) um gemeinsam und rasch auf Veränderungen und Herausforderungen im grenzüberschreitenden Beschäftigungsraum reagieren zu können. • U.S.P. 2005 - 2007 Ungarisch und Slowakisch in der Praxis: Die EU-Osterweiterung entwickelt sich und in einigen Jahren werden Ostösterreich und Westungarn einen gemeinsamen Wirtschaftsraum von zentraleuropäischer Bedeutung darstellen. Um die Jugend und die Firmen mit Niederlassungen bzw. Partnerunternehmen in Ungarn auf die Herausforderungen dieser Entwicklungen vorzubereiten, wurde das grenzüberschreitende Schulprojekt Ungarische Sprache in Schulen initiiert. Der Wirkungsbereich der Projekt-Aktivitäten umfasst die Region Industrieviertel (Bezirke Neunkirchen, Wiener Neustadt (Stadt und Land), Baden, Mödling, Schwechat, Bruck/Leitha) sowie die westlichen ungarischen Komitate Györ-Moson-Sopron, Zala und Vás. Wechsellandakademie Die Wechsellandakademie hat ihren Sitz im Umweltkompetenzzentrum Wechselland-Schäffern. Ziel der Einrichtung ist es bedarfsorientierte Informations- und Bildungsangebote für verschiedene Hörergruppen im Wechselland anzubieten. Dabei sollen Ressourcen und Kompetenzen aus der Region genutzt und Arbeitsplätze geschaffen werden. Es gilt Bewusstseinsförderung zu betreiben, Innovationen zu unterstützen sowie den Erfahrungs- und Informationsaustausch anzuregen. Die WEELAK baut auf drei Säulen auf: Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft.17 Wirtschaftsplattform Bucklige Welt Die Wirtschaftsplattform besteht seit dem Jahr 2003 und konnte sich durch viele erfolgreiche Aktivitäten in der Region als Wirtschaftsnetzwerk und Drehscheibe etablieren. Die regionalen Unternehmen sind zwar bereit regionalwirtschaftlich zu denken und zu arbeiten, benötigen aber ein spezialisiertes Umfeld. Mit diesem Projekt soll seitens der Wirtschaftsplattform ein neuer strategischer Weg eingeschlagen werden, der die Wirtschaftsplattform Bucklige Welt als "Den Partner für die regionalen Unternehmen" sieht. Eine dieser Projekt-Maßnahmen ist z.B. der Wirtschaftsaward. Regionale Unternehmen können sich einer Prüfung von externen und internen Kriterien (Kundenbetreuung, Marketing, Qualifikation, ...) unterziehen und wer diese Kriterien erfüllt, erhält den Wirtschaftsaward Bucklige Welt.18 17 18 Wechsellandakademie, www.welaak.at, April 2010 LEADER Region Bucklige Welt, http://www.buckligewelt-wechselland.riskommunal.net, April 2010 26 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland 2.2.6 Regionale Bildungsstrategie ZIELE DER LOKALEN ENTWICKLUNGSSTRATEGIE Die LEADER Region Bucklige Welt-Wechselland setzte sich im Rahmen der Erarbeitung der Lokalen Entwicklungsstrategie 2007—2013 folgende Ziele: Tourismus und Kultur • Positionierung als Erholungsregion mit den Schwerpunkten „Gesundheit – Sport – Natur – Genuss“. Gestützt wird dies durch „gesunde“ Produkte in der regionalen Gastronomie und ein, die Region umspannendes öffentliches Verkehrsnetz • Steigerung der Besucherzahl im Ausflugstourismus • Eine verbesserte Gästeinformation sowie eine professionelle Bewerbung von Sport-, Naturund Kulturangeboten. • Einzelne Kulturveranstaltungen sind aufeinander abgestimmt. Es gibt ein vielfältiges Kulturprogramm. • Im Bereich der Archäologie und der regionalen Geschichte konnte die Region mit qualitativ hochwertigen Projekten (z.B. Themenradwege) ein zusätzliches touristisches Feld öffnen. Die entsprechenden Angebote sind gut ausgelastet und können ohne Fördergelder bestehen. Wirtschaft • Intensiv vernetzte regionale Wirtschaft: Rückgewinnung abwandernder Kaufkraft durch Qualitätsprodukte und eine geeignete Marketingstrategie. • Ein „Mehr an Miteinander“ – Ziele werden gemeinsam verfolgt Land- und Forstwirtschaft • Mehrere qualitätsvolle Produkte als Markenträger welche die Positionierung als „Gesundheitsregion“ unterstützen • Mindestend zwei neue Angebote im Bereich der landwirtschaftlichen Produkte • Zwei vorhandene Marken konnten weiterentwickelt, eingebunden und zusammengeführt werden. • Eine regionale Marke hilft regionale Produkte besser zu verkaufen (beispielsweise „Sooo gut schmeckt ...“. • Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Energieversorger der Region und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz durch den Einsatz erneuerbarer Energieträger. Ökologie/Energie/Umweltschutz • Ein hoher Selbstversorgungsgrad an erneuerbaren Energien • „Energiesparen“ und „Energieeffizienz“ werden vielfach umgesetzt und erreicht • Das Bewusstsein der Bevölkerung für ökologische Zusammenhänge ist erkennbar gestiegen • Das Naturraummanagement bezieht vorhandene Schutzgebiete mit ein. Diese sind eingeschränkt touristisch nutzbar. • Naturnaher Wasserbau wurde forciert, dies hat entsprechende Naturräume geschaffen Dorfentwicklung- und kommunale Zusammenarbeit • Flächendeckende, ambulante Hospiz- und Palliativversorgung • Im Bereich der Altenpflege hat sich sowohl ein Arbeitsplatz- als auch ein Ausbildungsangebot etabliert • Sämtliche Gemeinden sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar • Ein Pilotprojekt im Bereich „Cash-Pooling“ wurde von 3 Gemeinden erfolgreich durchgeführt und wird nun auf die Region ausgedehnt. • Eine Optimierung der Bauhöfe wurde erfolgreich von 3 Gemeinden umgesetzt – das Projekt wird auf die Gesamtregion ausgedehnt. • Ein flächendeckender Ausbau in der Region für Breitbanddienste ist abgeschlossen 27 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Bildung • Bildungsangebote sind an den Schwerpunktthemen der Region orientiert und umfassen vor allem Themen wie Projektmanagement, Konfliktmanagement, Marketing, Kooperations- und Netzwerkentwicklung, Qualitätssicherung • Bildungsmöglichkeiten für die regionale Bevölkerung sowie Unternehmen und Arbeitnehmer wurden in der Region im Sinne der Erwachsenenbildung geschaffen wie beispielsweise Schulungsmaßnahmen am Open-Source Programm „Blender“, Musicalkurse für Kinder und Jugendliche, Aufbau einer Interessensgemeinschaft zur Stärkung fachlicher und sozialer Kompetenz von Jugendlichen und Erwachsenen 3. REGIONALE BILDUNGSSTRATEGIE 3.1 BESCHREIBUNG DES ENTWICKLUNGSPROZESSES Die LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland verfolgte mit dem breit angelegten regionalen Beteiligungsprozess zum Aufbau der Lernenden Region zwei spezielle Ziele: Einerseits wurde durch die Veranstaltungen in kleinregionalen sowie den zwei Großveranstaltungen ein großer Teil der Bevölkerung und der Bildungseinrichtungen angesprochen. Andererseits sind die Ergebnisse dieser Veranstaltungen die Basis der vorliegenden Regionalen Bildungsstrategie. Bei den Veranstaltungen wurde auf folgende inhaltliche Schwerpunkte geachtet: • Ausgangsbedingungen rund um das Thema (Weiter-) Bildung sowie Trendhypothesen • Ziele für die zukünftige Lernende Region • Projektideen und Umsetzungsmaßnahmen im Rahmen der Lernenden Region sowie anderer bildungsrelevanter Förderungsmöglichkeiten • Vernetzung der regionalen Institutionen und Organisationen • Erste Kontakte potenzieller ProjektpartnerInnen Der Ablaufplan verdeutlicht die zeitliche, inhaltliche und organisatorische Abwicklung des regionalen Entwicklungsprozesses. Abbildung 8: Ablaufplan regionaler Entwicklungsprozess Bucklige Welt-Wechselland Quelle: mecca, April 2010 28 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Die Regionale Bildungsstrategie wurde unter Federführung des LEADER Managements Bucklige Welt Wechselland erarbeitet. Nur jene Bausteine (Bildungsbedarfserhebung, Ausformulierung der Bildungsstrategie, Erarbeitung spezieller Bildungsprogramme für die Region etc.) wurden extern beauftragt. Diese Herangehensweise stellte sicher, dass die Strategie qualitätsvoll und kostengünstig waren und die regionalen AkteurInnen nicht zusätzlich belastet wurden. Die externe Unterstützung umfasste folgende Bereiche: • Prozessentwicklung • Moderation von Veranstaltungen und Netzwerktreffen • Projektorganisation • Ausformulierung des strategischen Konzeptes Es gab verschiedene Zielgruppen, mit welchen die Zusammenarbeit in unterschiedlicher Intensität erfolgt: Steuerungsgruppe LAG Management und Obmann VertreterInnen der Kleinregionen, Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BHW- und kath. Bildungswerke, Volkshochschulen, Kleinregionen, Schulen, NetzwerkpartnerInnen LFS Warth, AbsolventInnenverbände, Zukunftsakademie, Unternehmen, Institutionen und Organisationen wie AMS, Kammern, Tourismusinstitutionen, Wirtschaftsplattform etc. 3.1.1 ARBEITSSCHRITTE Schritt 1: Aufbau und Etablierung eines Netzwerkes regionaler AkteurInnen rund um das Thema Lernen und Bildung • Erhebung der Bildungslandschaft in der LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland • Kontakte mit einzelnen Bildungsträgern, Vorerhebung der Erwartungen der Bildungsträger in Bezug auf eine Lernende Region, Einbeziehung des Forschungsatlas Niederösterreich und anderer relevanter Dokumente • Alle AkteurInnen, die zum Thema Lernende Region kooperieren wollen, werden zur Beteiligung eingeladen und durch Informationsmaterialien bzw. persönliche Gespräche informiert. Schritt 2: Bestandsaufnahme der relevanten Dokumente und allgemeinen Entwicklungsziele für die Region Befragung relevanter Personen/Institutionen, Einbeziehung bestehender Strategien (z.B. Lokale Entwicklungsstrategie, WIN, KREK etc.); Darstellung regionaler Stärkefelder in der Zusammenschau und unter Berücksichtigung regionaler und übergeordneter Strategien und globaler Trends. Schritt 3: Ausarbeitung der Regionalen Bildungsstrategie • Diskussion der Trendhypothesen mit dem Netzwerk regionaler AkteurInnen zum Thema Lernen und Bildung • Definition von Zielen bzw. Schwerpunktthemen für die Regionale Bildungsstrategie. Diese Strategie baut auf den folgenden Aktionsfeldern auf: o Tourismus & Freizeitwirtschaft o Landwirtschaft, Forstwirtschaft & Ernährung o Kooperation mit der Wirtschaft o Erneuerbare Energiewirtschaft o Lebensqualität 29 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie o Regionsüberschreitende Kooperation o Qualifizierung und Bewusstseinsbildung Schritt 4: Operationalisierung der Regionalen Bildungsstrategie • Erarbeitung eines Vorschlags für die Funktionsweise der teilregionalen und hauptregionalen Netzwerkstrukturen • Vorschläge zu marketingwirksamen Aktivitäten (z.B. regionaler Bildungskalender: Möglicherweise auch Teil einer Regionszeitung, die jene Bildungsmaßnahmen, die für die Gesamtregion relevant sind, zum Inhalt hat.) • Erstellung eines Regionalen Businessplanes (Arbeitsplan) mit bis zu zehn möglichen Projektvorhaben (darunter können auch beispielsweise Familienbildungskonzepte, LEADERshipLehrgänge, regionale Schulungskonzepte mit dem Ziel, die Heimat besser kennen zu lernen, sein.) • Vorschlag zur Erschließung neuer möglicher Finanzierungsquellen und Förderinstrumente • Vorbereitung von bis zu zwei Pilotprojekten • Ausarbeitung eines Vorschlags zur Qualitätssicherung • Erstellung eines Zeit- u. Arbeitsplanes zur Projektumsetzung • Sicherstellung der Niederschwelligkeit und Barrierefreiheit schon bei der Projektentwicklung sowie Projektumsetzung entsprechend den regionalen Bedürfnissen basierend auf dem inklusiven Ansatz19 (z.B. bzgl. Lernort, Lehrpersonal, Mitbestimmungsrecht) 3.2 KOHÄRENZ ZU BESTEHENDEN STRATEGIEN/VERORDNUNGEN Im LE 07-1320 wird die Ausrichtung der Lernenden Region an bereits vorhandenen regionalen Strategie- und Zieldefinitionen gefordert. Dafür werden Informationen sowie alle notwendigen Materialien und Dokumente erhoben. Hierzu zählen unter anderem: Gemeinde 21, Klimabündnis, Umweltberatung, Bodenbündnis, Wasserbündnis, Natur im Garten, NÖ - Schöner gestalten, Netzwerk Bildung und Umwelt. Abschließend werden die für die Bucklige Welt - Wechselland wichtigsten strategischen Dokumente dargestellt und mögliche Übereinstimmungen mit den Schwerpunkten der Regionalen Bildungsstrategie aufgezeigt. 19 Geht nicht mehr von der Aufnahme bestimmter "Anderer" aus, sondern vom selbstverständlichen Vorhandensein aller, die gleich und unterschiedlich sind und die einen Anspruch haben, als Gleichgestellte partizipieren zu können und anerkannt zu werden. Hier ist eine fixierte allgemeine Normalität nicht mehr vorhanden. (http://www.ibea.co.at/ibea.nsf, 03.11.2008) 20 Programm ländliche Entwicklung 2007-2013 30 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland 3.2.1 Regionale Bildungsstrategie REGIONAL RELEVANTE STRATEGIEN Die Ziele der einzelnen strategischen Planungsdokumente, die den Raum der LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland betreffen, fließen in die Ziele und Ausrichtung der Regionalen Bildungsstrategie ein. Abbildung 9: Relevante Strategie für die Regionale Bildungsstrategie Bucklige Welt - Wechselland WIN Entwicklungskonzept Dorf- u. Stadterneuerung Bildungsstrategie Lernende Region Bucklige Welt Wechselland Ziele LES Aktionsprogramm Quelle: mecca, Februar 2010 Tabelle 1 zeigt die Anknüpfungspunkte der strategischen Dokumente an die Schwerpunkte der Regionalen Bildungsstrategie. Eine Nichtkennzeichnung bedeutet keinen Widerspruch zu den einzelnen Konzepten und Programmen, sondern nur dass hier keine explizite Behandlung dieses Themas stattfindet. Tabelle 1: Bildungsrelevante Dokumente WIN21 Regionalwirtschaftliches Aktionsprogramm südliches Industrieviertel22 Regionales Entwicklungskonzept Strategie Industrieviertel23 Dorf- und Stadterneuerung24 X X X X Wandel demographischer Stadt. Jugend, Soziale Dorf- u. Energie Erneuerbare Arbeitsmarkt Wirtschaft und Umwelt und Natur Landwirtschaft, und Identität Tourismus, Kultur Ziele X X X X X X X X Die Strategie Niederösterreich beschreibt umfassend die Entwicklungsziele für das ganze Land Niederösterreich sowohl räumlich als auch gesellschaftspolitisch. Für die Regionale Bildungsstrategie Bucklige Welt-Wechselland sind dabei vor allem Vorgaben in den Bereichen Arbeitsmarkt und Wirtschaft sowie Kinder und Jugend besonders wichtig. Ähnlich verhält es sich mit dem Regionalwirtschaftlichen Aktionsprogramm südliches Industrieviertel, das sich mit regionsspezifischen wirtschaftlichen Standortfragen beschäftigt, wobei hier auch Übereinstimmungen vorliegen. 21 Amt der NÖ Landesregierung, Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr, WIN - Strategie Niederösterreich, St. Pölten, 2007 22 Regionaler Entwicklungsverband Industrieviertel, Regionalwirtschaftliche Aktionsprogramm südliches Industrieviertel Bezirke Baden, Neunkirchen, Wr. Neustadt Land/Stadt, Wr. Neustadt, 2004 23 Land Niederösterreich, Regionales Entwicklungskonzept Strategie Industrieviertel, ÖAR Regionalberatung GmbH, Wien 2005 24 Satzungen des Vereins NÖ Dorf- und Stadterneuerung Verband für Landes-, Regional- und Gemeindeentwicklung, Fassung vom 15. Februar 2003, LV/6/131 31 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Das Regionale Entwicklungskonzept Strategie Industrieviertel behandelt umfassend Fragestellungen zu der zukünftigen räumlichen Entwicklung des Industrieviertels. Hier kann eine Überschneidung zum Thema Tourismus, Kultur und regionale Identität als auch Landwirtschaft, Umwelt und Natur sowie Wirtschaft und Arbeitsmarkt abgeleitet werden. Einige Agenden der NÖ Dorf- und Stadterneuerung finden sich in den Schwerpunkten Tourismus, Kultur und regionale Identität sowie soziale Dorf- und Stadterneuerung und demographischer Wandel wieder. 3.2.2 LOKALE ENTWICKLUNGSSTRATEGIE LEADER REGION BUCKLIGE WELTWECHSELLAND Die nachfolgende Aufstellung verdeutlicht die Einbettung der Regionalen Bildungsstrategien in die Verordnungen und Richtlinien der EU, Österreichs, Niederösterreichs bis hin zur LEADER Region Bucklige Welt-Wechselland. Abbildung 10: Systematik der regionalen Bildungsstrategie in übergeordnete Programme und Dokumente EU VO(EG) Nr. 1698/2005 („Ratsverordnung LE“) [1] VO(EG) Nr. 1974/2006 („Durchführungsverordnung“) VO(EG) Nr.1975/2006 („Kontrollverordnung“) [3] [2] AT Österreichisches Programm für die ländliche Entwicklung 2007 – 2013 Sonderrichtline “Lernende Regionen” [4] NÖ Leitfaden für die Umsetzung der Maßnahme “Lernende Regionen” (M341) in Niederösterreich Bucklige Welt – Wechselland Lokale Entwicklungsstrateg ie LEADER Bucklige Welt - Wechselland Bucklige Welt – Wechselland Regionale Bildungsstrateg ie Bucklige Welt - Wechselland VO( EG) Nr. 1698/2005 Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 des Rates v om 20. September 20 05 über die Förderung der Entw icklung des ländlichen Raums durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums [2] VO(EG) Nr. 1974/2006 Veror dnung (EG) Nr. 1974/2006 der Kommission vom 15. Dezem ber 2006 mit Durchführung sbestimmungen zur Verordnung ( EG) Nr. 1698/2005 des Rat es über die Förderung der Entwick lung des ländlichen Raums durc h den Eur opäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) [3] VO( EG) N r.1975/2006 Veror dnung (EG) Nr. 1975/2006 der Kommission vom 7. Dezember 2006 mit Durchf ühr ungs best immungen zur Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 des Rat es hins icht lich der Kontrollverfahren und der Einhaltung anderw eitig er Verpflichtungen bei Maßnahmen zur Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums [4] Sonderricht linie des Bundesminist ers für Land- und Forstw irtschaft, Umwelt und Wasserw irtschaft zur Umsetzung von Maßna hmen im Rahmen des Österreichischen Programms für die Entwicklung des ländlichen Raums 2007 – 2013 – „sonstige Maßnahmen“ [1] Quelle: mecca, März 2010 Jede Verordnung muss mit ihren Zielen und Maßnahmen mit der „darüber liegenden“ Verordnung kohärent sein. Mit der Kohärenz zu der Lokalen Entwicklungsstrategie und der niederösterreichischen Richtlinie fügt sich die Regionale Bildungsstrategie harmonisch in die Hierarchie der Verordnungen ein und erfüllt die Förderfähigkeitsvoraussetzungen seitens des Landes Niederösterreich bzw. Österreichs. 32 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Das Ziel ist die Stärkung des Lebenslangen Lernens und der Aufbau eines regionalen Wissensmanagements. Dabei baut die Region auf den Ergebnissen der Lokalen Entwicklungsstrategie in folgenden Bereichen auf: • Tourismus (inkl. Kultur) • Wirtschaft • Land- und Forstwirtschaft • Energie/Ökologie/Umweltschutz • Dorfentwicklung und kommunaler Zusammenhalt • Bildung Die Lokale Entwicklungsstrategie enthält auch Ziele zum Bereich Bildung sowie Qualifizierung. Diese sollen wesentlich dazu beitragen die Region eindeutig erkennbar zu positionieren. Die Aus- und Weiterbildungs- bzw. Qualifizierungsmaßnahmen betreffen sämtliche thematische Schwerpunkte. Das primäre Ziel der Region ist es für die oben angeführten Themenbereiche bzw. zugrundegelegte Strategien entsprechende Bildungsangebote zu entwickeln. Diese umfassen im Wesentlichen die Themen: • Produktentwicklung • Angebotsentwicklung • Projektmanagement • Konfliktmanagement • Marketing • Kommunikation • Kooperations- und Netzwerkentwicklung • Qualitätssicherung Gleichzeitig sollen aber auch Bildungsmöglichkeiten für die regionale Bevölkerung und für die Unternehmen und ArbeitnehmerInnen der Region im Sinne von Erwachsenenbildung angeboten werden. Detaillierte Angebote dazu sind beispielsweise: • regelmäßige Schulungsmaßnahmen von Jugendlichen am Open-Source Programm „Blender“ • Musicalkurse für Kinder und Jugendliche • Aufbau einer Interessensgemeinschaft zur Stärkung fachlicher und sozialer Kompetenz von Jugendlichen und Erwachsenen25 3.3 SWOT Die Methode der SWOT (Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats)-Analyse dient der Identifikation der wirtschaftlichen Problemlagen, Entwicklungspotenziale, Hemmnisse und Optionen der Region. Durch eine Auflistung und Bewertung der regionsinternen Faktoren können die Stärken, Schwächen und offensichtliche Probleme erkannt werden. Die externen Faktoren, welche von außen auf die Gemeinde einwirken, werden hinsichtlich ihrer Chancen und Risken, die sie in Bezug auf die Region auslösen, aufgelistet. Es ist zu beachten, dass ein und derselbe Faktor sowohl eine Chance als auch ein Risiko für die Region darstellen kann. 25 Lokale Entwicklungsstrategie der LAG Bucklige Welt-Wechselland, 2007 33 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland 3.3.1 ÖKOLOGIE/ENERGIE Stärken • • • • • • • • • Schwächen Forstwirtschaft und Waldpflege Ökologische Landwirtschaft Almen und naturnahe Almwirtschaft großes Potential für Energieeinsparung und Energieeffizienz vorhanden Interesse an verschiedenen Formen der „Erneuerbaren Energien“ gestiegen Klimabündnisregion und Energieregion Energiewerkstätte Biogas für die regionale Energieversorgung Biotechnologie für Lebensmittel und Energieerzeugung Chancen • • • • • • Lernbereitschaft und Sensibilisierung steigt gute handwerkliche Tradition, Qualität und Know-How noch gute Struktur an Klein- und Mittelunternehmen Markenbildung wurde durchgeführt und wird aktiv umgesetzt – bisher zwei Wirtschaftsplattformen „Bucklige Welt“ und „Wechselland“ Chancen • • • • • • • Förderungen der Gemeinden für „Erneuerbare Energie“ und Energiesparmaßnahmen uneinheitlich Holz als Baustoff im Hausbau derzeit. noch wenig eingesetzt „Erneuerbare Energien“ werden noch immer als Nischenprodukt angesehen (von Produzent und Abnehmer) mangelnde Erkennung der Notwendigkeit an der Energiewende fehlende Bewusstseinsbildung Knowhowtransfer und Vernetzung im Bereich der Erneuerbaren Energien und ihren Einsatz - vor allem der (Weiter-) Bildungseinrichtungen • • • Umsetzungsproblem für neue Technologien teilweise negative Stimmung gegenüber neuen innovativen Projekten starke unterschiedliche dynamische Entwicklungen in einzelnen Gemeinden WIRTSCHAFT Stärken • • • Risken Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen gezieltes Ausnutzen des steigenden Gesundheits- und Umweltbewusstsein für den Bereich Ökologie und Energie (Weiterbildung, Bioprodukte, nachwachsende Rohstoffe, Sonnenenergie...) gezielte Verwendung und Ausnutzung der vorhandenen Marke „Bucklige Welt“ Neue qualifizierte Jobs im Bereich der Erneuerbaren Energie 3.3.2 Regionale Bildungsstrategie Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen gezielte Verwendung und Ausnutzung der vorhandenen Marke „Bucklige Welt“ Schwächen • • • • • • • • Selbstbewusstsein für eigene Potentiale fehlt Kooperation Qualitätsbewusstsein im Umgang mit Kunden mangelhaft es wird zu wenig gemeinsam gearbeitet schwache Gründungs- u. Ansiedelungsdynamik Standortnachteile durch dünne Besiedelung Kaufkraftabfluss Entfernung zum Markt, z.B. Wien Risken • • 34 starke unterschiedliche dynamische Entwicklungen in einzelnen Gemeinden teilweise negative Stimmung gegenüber neuen Ideen LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland • • • Weiterentwicklung der traditionellen Handwerkskultur durch betriebliche Kooperationen und Netzwerke Gesundheits- und Umweltbewusstsein für die Wirtschaft (Bioprodukte, nachwachsende Rohstoffe,...) Nützung von neuen Kommunikationsmitteln für Telearbeit 3.3.3 • • • • • • • • • Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein steigt – gut für Bio-Landwirtschaft Lernbereitschaft und Sensibilisierung steigt gute handwerkliche Tradition, Qualität und Know-How noch gute Struktur an landwirtschaftlichen Klein- und Mittelbetrieben Mostheurige und Mostkultur Markenbildung wurde durchgeführt und wird aktiv umgesetzt, z.B.: Obst-MostGemeinschaft Bucklige Welt, Sooo gut schmeckt die Bucklige Welt, Genussregion Österreich –Bucklige Welt Apfelmost • • • • • • • • • • • Selbstbewusstsein für eigene Potentiale fehlt Kooperation Tourismus mit Landwirtschaft und Direktvermarkter fehlt Qualitätsbewusstsein im Umgang mit Kunden mangelhaft es wird zu wenig gemeinsam gearbeitet sinkende Zahl von Beschäftigten in der Landwirtschaft und Einkommenseinbußen schwache Umstrukturierung Richtung Gewerbe durch dünne Besiedelung Standortnachteil größere Entfernung zu den Märkten • • • • • • • einzelbetriebliches Denken teilweise negative Stimmung gegenüber neuen innovativen Projekten mangelnde Kooperationsbereitschaft Bevölkerungsabwanderung aus Landwirtschaft gemeinsame Marken Entwicklung Bucklige Welt und Wechselland Überlastung guter Betriebe, damit weniger Kapazität für neue Ideen Pflege der schönen Natur durch die Abwanderung der Betriebe gefährdet KULTUR Stärken • • Risken Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen gezielte Verwendung und Ausnutzung der vorhandenen Marke „Bucklige Welt“ Absatz und Zuerwerb für landwirtschaftliche Betriebe Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Gastronomie gezieltes Ausnutzen des steigenden Gesundheits- und Umweltbewusstsein für die Landwirtschaft (Bioprodukte, nachwachsende Rohstoffe,...) 3.3.4 • Mangelnde Kooperationsbereitschaft Einzelbetriebliches Denken teilweise Abwanderung der Fachkräfte Abwanderung der Wirtschaft in begünstigte Fördergebiete, Gunstlagen zu wenig Beachtung und Einbeziehen der Wirtschaft in Gemeindeentwicklungen derzeit zwei Marken Bucklige Welt und Wechselland Schwächen Chancen • • • • • LANDWIRTSCHAFT Stärken • Regionale Bildungsstrategie noch starke kulturelle Identität – zahlreiche Vereine, Brauchtumsgruppen und Brauchtumspflege (Advent Bucklige Welt,…) Volksmusikgruppen Regionale Musikschulen zahlreiche kulturelle Sehenswürdigkeiten (Burgen, Wehrkirchen, Mühlen, Keltendorf Schwächen • • • • • • 35 „Sehenswürdigkeiten“ verfallen bereits Fremdbräuche (z.B. Perchten) Jugend verliert Bezug zu traditioneller Kultur Finanzschwäche im Kulturbereich wenig Öffentlichkeitsarbeit und professionelles Marketing mangelnde regionale Abstimmung und LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland • Schwarzenbach, Heimatmuseen, Zinnfigurenwelt,...) zahlreiche Initiativen für moderne Kunst und Kultur (Ausstellungen, Konzerte, Wittgenstein, Anton Wildgans,...) Chancen • • Regionale Bildungsstrategie fehlende Nachhaltigkeit bei Event-Projekten Risken gezielte Verwendung und Ausnutzung der vorhandenen Marke „Bucklige Welt“ Potenzial an regionalen Kulturträgern • • • • 3.3.5 TOURISMUS Stärken • • • • • • • • • • • • • • Kurtourismus in Bad Schönau Bau „Therme Linsberg“, Eröffnung Sommer 2008 Entwicklung und Umsetzung einer Kulinarikmarke - „Sooo gut schmeckt die Bucklige Welt“, Wirtshauskultur Mostheurige „Buckl Biken“ Panoramaloipe Wechsel-Semmering Schischaukel Mönichkirchen-Mariensee, Skigebiet St. Corona Etablierung von „Geschichte erlebbar machen“ Qualitätsmerkmale, z.B. regionaler Heurigenkalender, goldener Mostkrug, Schnaps im Schloss Wanderlandschaft Almen und Schwaigen Wehrkirchenstraße, Wehrkirchenkonzerte zahlreiche Kulturveranstaltungen (traditionelle und moderne) Chancen • • • • • „Flexibilität“ der Künstler Verknüpfung von traditioneller und moderner Kultur Sicherung der Nachhaltigkeit von Veranstaltungen „längeres“ finanzielles Durchhaltevermögen ist schwierig Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen gezielte Verwendung und Ausnutzung der vorhandenen Marke „Bucklige Welt“ gezieltes Ausnutzen des steigenden Gesundheits- und Umweltbewusstsein für den Fremdenverkehr innovative Angebotsentwicklung im Gesundheitstourismus integrierte Angebotsentwicklung, Schwächen • • • • • • • • suboptimale Betriebsstrukturen – Auslastung, Eigenkapitalbasis Tourismus ist in manchen Gemeinden kein Thema Info der Bevölkerung Bettenangebot – Quantität und Qualität fehlende Tourismusbetreuung und fehlendes Verständnis für Tourismus in manchen Gemeinden teilweise zu wenig Regionalbewusstsein Koordination Keine Kooperationsprojekte z.B. zwischen Tourismus und Handwerk/Gewerbe oder Tourismus und Gastronomie Risken • • • • • • • 36 Wirtschaftlichkeit mangelnde Kooperationsbereitschaft Kirchturmdenken noch nicht ganz überwunden starke unterschiedliche dynamische Entwicklungen in einzelnen Gemeinden zwei Marken Entwicklung Bucklige Welt und Wechselland Vernetzung von mehreren Ansätzen Tourismusprojekte mit zu wenig Betrieben LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie insbesondere im sportlich-touristischen Bereich Themenparks Nutzung alter Bausubstanzen (Burgen, Schlösser, Klöster, landwirtschaftlicher Gebäude) Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Gastronomie • • • 3.3.6 GESUNDHEIT UND SOZIALES Stärken Schwächen funktionierende Alten- und Angehörigenpflege zahlreiche Impulsaktivitäten in den Gemeinden (Gesundheitstage, Vorträge,...) Kooperationsprojekte: SchulenPflegeeinrichtungen • • • Chancen • • 3.4 • • • Fachärzte fehlen Behinderteneinrichtungen fehlen Wenig Gemeinschaftsprojekte Risken integrierte Regional- und Dorfentwicklung als aktive Standortpolitik für den ländlichen Raum Nützung von neuen Kommunikationsmitteln für Telearbeit Gemeinsame Aktivitäten zwischen den Generationen, um Verständnis und Zusammenhalt zu stärken • im Hintergrund • • • • starke unterschiedliche dynamische Entwicklungen in einzelnen Gemeinden dadurch Frustration bei Bevölkerung und mangelnde Bereitschaft bei Mitarbeit teilweise Bevölkerungsabwanderung Demografischer Wandel führt zu Überalterung der Region und dem Auseinanderbrechen der Dorfgemeinschaften TRENDHYPOTHESEN Die Trendhypothesen ermitteln jene Lücke zwischen den Entwicklungstendenzen, die bislang in der Region noch nicht abgedeckt wurden. Sie umfassen die folgenden Trends: • • Außentrends: o Demographische Trends o (Inter-) kulturelle Trends o Politische Trends o Soziale Trends o Ökonomische Trends Regionale Trends: o Tourismus (inkl. Kultur) o Wirtschaft o Land- und Forstwirtschaft o Energie/Ökologie/Umweltschutz o Dorfentwicklung und kommunaler Zusammenhalt o Bildung 37 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland 3.4.1 Regionale Bildungsstrategie AUßENTRENDS Die Außentrends basieren auf den Ergebnissen26 des ExpertInnen-Workshops Prioritäre strategische Zielsetzungen einer kohärenten Life-Long-Learning-Strategie in Österreich bis 2010. Dabei wurden unter anderem die globalen Trends in Bezug auf Life-Long-Learning und (Weiter-) Bildung diskutiert. Sie sind allgemeine politische und soziale Entwicklungen mit Relevanz für die LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland. Demographische Trends Prognosen zur demographischen Entwicklung in Österreich verweisen auf eine langfristig sinkende Zahl an Kindern und Jugendlichen und eine Alterung der Bevölkerung im Haupterwerbsalter, die teilweise durch internationale Migrationsströme abgefedert wird. Eine Konsequenz daraus ist ein niedrig werdender Zustrom in die Ausbildungsprozesse und auf den Arbeitsmarkt. Wiederkehrende Bildungsphasen werden daher für alle Bevölkerungsteile im erwerbsfähigen Alter notwendig, um sie länger im Erwerbsprozess zu halten. Lebenslanges Lernen (LLL) ist folglich ein wichtiges Instrument für den Erhalt eines hohen Qualifikationsniveaus. Sowohl Bildungsanbieter als auch Bildungskonsumenten müssen sich dieser neuen Herausforderung stellen und ihre Förderstrukturen und Lernzeitmodelle verstärkt für LLL-Prozesse weiter entwickeln. (Inter-) kulturelle Trends Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung wird wesentlich von internationalen Migrationsströmen geprägt sein. Die große Herausforderung besteht darin, diese Personengruppen nicht nur in das Wirtschafts- und Sozialmodell zu integrieren, sondern auch ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten. Ein Europa der unterschiedlichen Kulturen – das sich einerseits durch die Interkulturalität innerhalb Europas und andererseits durch Migration aus anderen Ländern auszeichnet – sowie ein gemeinsamer Markt erfordern nicht nur ein hohes Maß an Mobilität innerhalb Europas, sondern auch einen adäquaten Umgang mit unterschiedlichen Kulturen. Migration verlangt nach einer Auseinandersetzung mit dem „Anderen“, dem Fremden. Dies beansprucht eine interkulturelle Dimension von Lernen, indem neben Fremdsprachenkompetenzen auch Offenheit und Toleranz gegenüber unterschiedlichen Kulturen vermittelt werden müssen. Ökonomische Trends Die Entwicklung hin zur Dienstleistungsgesellschaft, Globalisierung und Technisierung stellt die österreichische Wirtschaft vor eine große Herausforderung: Einerseits eröffnen sich neue Märkte, andererseits schreitet der technologische Fortschritt mit größeren Geschwindigkeit voran. Die Anforderungen an die Arbeitskräfte werden immer komplexer. Am Arbeitsmarkt zählen nicht mehr nur formale Qualifikationen. Auch nicht formale, informelle und soziale Kompetenzen gewinnen an Bedeutung. Die Verwertbarkeit von Erstausbildung geht zurück und gleichzeitig steigt die Bedeutung des Lernens im Erwerbs- und Lebenszyklus. Vor diesem Hintergrund kann das Konzept des Lebenslangen Lernens auf die Vielfalt der gesellschaftlichen, insbesondere ökonomischen Herausforderungen reagieren. Politische Trends Vor dem Hintergrund des ökonomischen und sozialen Wandels lassen sich zwei grundlegende Dimensionen feststellen: eine wirtschaftspolitische, die stark auf die Wirtschaft ausgerichtet ist und deren Ziel die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit ist, und eine demokratiepolitische Dimension, die eine aktive Teilhabe des Individuums an der Gesellschaft verlangt. Die Strategie des LLL baut 26 J.Bock-Schappelwein, P. Schlögl ua, .Vorschläge zur Implementierung einer kohärenten LLL-Strategie in Österreich bis 2010, Donauuniversität Krems, Krems, 2005 38 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie auf diesen beiden politischen Dimensionen auf, indem sie beide als gleichwertige Ziele formuliert — „Förderung der aktiven Bürgerschaft und Förderung der Beschäftigungsfähigkeit" (Europäische Kommission, 2000). Gemeinsam ist beiden, dass Lebenslanges Lernen die Grundlage zur Förderung sozialer Einbeziehung, d.h. zur Teilnahme am wirtschaftlichen und politischen Leben, darstellt. Soziale Trends Die soziale Segregation wird vor dem Hintergrund der Globalisierung und mit zunehmender Individualisierung immer größer. Die Kluft zwischen denen, die ausreichend qualifiziert sind und am Arbeitsmarkt bestehen können und jenen, die gering qualifiziert sind und von Arbeitslosigkeit und sozialer Ausgrenzung bedroht sind, wird stetig größer. Lebenslanges Lernen kann zu einem sozialen Ausgleich beitragen, indem der Zugang und die Teilnahme aller BürgerInnen an der Wissensgesellschaft gefördert werden. Da jedoch das Interesse am Lebenslangen Lernen mit dem Bildungsniveau korreliert, d.h. mit dem Bildungsniveau auch die Weiterbildungsneigung zunimmt, kann die allgemeine, unspezifische Förderung von Bildung zu einer Verstärkung bildungsspezifischer Unterschiede (Matthäus Effekt) führen und soziale Ausgrenzung forcieren. Deshalb muss besonderes Augenmerk auf die Förderung sozial und geographisch benachteiligter Gruppen, MigrantInnen, bildungsferner Schichten, Personen mit niedrigen Basisqualifikationen, WiedereinsteigerInnen, Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte ArbeitnehmerInnen gerichtet sein. Darüber hinaus sollen generell geschlechtsspezifische Ungleichheiten beseitigt werden und Gender Mainstreaming ein Prinzip der Strategie sein. Ziel ist der Aufbau einer integrativen Gesellschaft, die allen Menschen gleiche Zugangs- und Teilnahmechancen zum Lernen bietet. 3.4.2 REGIONALE TRENDS Regionsspezifische Herausforderungen im Bereich Bildung werden durch die regionalen Trends verdeutlicht. Diese Trends umfassen thematische Bereiche, die im Prozess zur Entwicklung der Lokalen Entwicklungsstrategie sowie im Zuge des Aufbaus als Lernende Region von den TeilnehmerInnen (online Befragung und Beteiligungsprozess) definiert wurden. Tourismus (inkl. Kultur) Tourismus und Kultur sind wichtige Wirtschaftsfaktoren in der Region. Aktivitäten in diesem Bereich wurden bei allen Veranstaltungen im Rahmen der Lernenden Region angeregt. Vor allem die landschaftliche Schönheit und die Schutzgebiete, die hohe Dichte an historisch bedeutenden Ereignissen als auch das kulturelle Erbe sollen für die eigene Bevölkerung und die Gäste zugänglich gemacht werden. Entsprechende Maßnahmen sollen dabei auch immer einen „Bildungseffekt“ haben. Wirtschaft Übereinstimmender Tenor bei allen Beteiligungsveranstaltungen war, dass der Aufbau der Wirtschaftsplattform eine Chance zu mehr Kooperation und wirtschaftlicher Weiterentwicklung darstellt. Basierend auf den Ergebnissen der SWOT und den Maßnahmen der Lokalen Entwicklungsstrategie stehen dabei Qualitätsorientierung, Produktentwicklung und gemeinsame Vernetzung und Vermarktung im Vordergrund. Entsprechende Bildungsaktivitäten vor allem MitarbeiterInnen- und UnternehmerInnenqualifizierungen sollen helfen, Arbeitsplätze zu sichern und neue Märkte zu erschließen. Land- und Forstwirtschaft Neue Produkte, innovative Kooperationen und die optimale Nutzung und Vermarktung (Sooo gut schmeckt die Bucklige Welt, Genussregion etc.) natürlicher Ressourcen sollen den LandwirtInnen nachhaltige Wertschöpfung ermöglichen. Als Ergebnis des Beteiligungsprozesses und der online Befragung sollen Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Tourismus eine Einkommensquelle eröffnen. Mit der Nutzung der eigenen Ressourcen kann die typische Kulturlandschaft erhalten werden. Umfangreiche Weiterbildungsangebote sind dazu notwendig. 39 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Energie/Ökologie/Umweltschutz Die Versorgung mit erneuerbarer Energie ist vor allem für Orte mit Randlage ein Thema. Die Eigenproduktion von Energie durch Kommunen, landwirtschaftliche Betriebe sowie private Haushalte stellt langfristig die klimaschonende Versorgung sicher. In der Befragung wird das Thema Erneuerbare Energie als wichtig eingestuft. Gleichzeit wird in der Region seit dem Herbst 2009 an einem Regionalen Energiekonzept gearbeitet, das den Mangel an umfassenden Informationen über den richtigen Einsatz der unterschiedlichen Technologien bzw. Kooperationen in diesem Bereich beseitigen wird. Dorfentwicklung und kommunaler Zusammenhalt Die eigene Geschichte und die landschaftlichen Besonderheiten haben einen hohen Stellenwert in der Region. Sie werden als identitätsstiftend betrachtet, wie zahlreiche Personen bei der online Befragung angaben. Das Vorantreiben entsprechender Projekte, vor allem in den Bereichen Kommunikations- und Kooperationsstrukturen beider Regionsteile, wird als wichtig erachtet und soll das regionale Selbstverständnis insbesondere bei Marketing/PR, Markterweiterung und Produktplatzierung etc. steigern. Bildung Regionale Identität und Tourismus, Kulinarik, Landwirtschaft, Wirtschaft und Arbeitsmarkt wie Erneuerbare Energie sind die zentralen Anliegen der Region (siehe auch Ergebnisse der online Befragung). In diesen Bereichen sollen spezifische (Weiter-) Bildungsangeboten auch im Erwachsenenbildungsbereich entwickelt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Region und die Lebensqualität der BewohnerInnen auch für die Zukunft zu sichern. Weiters ergab der Beteiligungsprozess, dass die Weiterbildungsmaßnahmen dezentraler angeboten werden sollen, dass Fehlen tertiärer Angebote und dass man vor allem Betriebe in die Erarbeitung neuer (Weiter-) Bildungsangebote stärker mit einbeziehen soll. 3.5 ÜBERSICHT REGIONALEN BILDUNGSSTRATEGIE Die Ausgangslage der Regionalen Bildungsstrategie der Leader Region Bucklige Welt - Wechselland bezieht sich auf die Inhalte der Lokalen Entwicklungsstrategie, SWOT Analyse, online Befragung, Trendhypothesen sowie den regionalen Beteiligungsprozess der im Zuge der Lernenden Region Bucklige Welt - Wechselland durchgeführt wurde. Daraus und als ein Ergebnis des Beteiligungsprozesses sowie der Abstimmung der regionalen AkteurInnen ergibt sich die strategische Ausrichtung für die Regionale Bildungsstrategie Bucklige Welt Wechselland. Auf Basis der Strategie lassen sich die Ziele der Lernenden Region Bucklige Welt - Wechselland ableiten, innerhalb derer Bildungsprojekte umgesetzt werden. Einige Ansätze dazu ergab der Beteiligungsprozess bzw. lassen sich aus der online Befragung ableiten. 40 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Abbildung 11: Systematik der Regionalen Bildungsstrategie Ausgangslage Strategie LES BWW* Tourismus, Kultur und Identität SWOT Erneuerbare Energie Befragung Wirtschaft und Arbeitsmarkt Trendhypothesen Landwirtschaft, Umwelt und Natur Beteiligung Soz. Dorf- u. Stadt., Jugend u. demograph. Wandel Laufende Qualifizierungsprojekte Ziele Projekte Qualitätssteigerung des Dienstleistungsangebotes im Tourismus Entwicklung regionaler Aus- und Weiterbildungsangebote Inwertsetzung der Regionalen Identität Unterstützung des gesellschaftlichen Zusammenhalts Projekt Stärkung der Erwerbsmöglichkeiten in der Landwirtschaft Intensivierung der sozialen Dorf- u. Stadterneuerung Projekt Schaffung neuer landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten Sicherung des ländlichen Raumes durch innovative Technologien Projekt Optimierung der Marktchancen von UnternehmerInnen Weiterentwicklung einer funktionierenden und nachhaltigen Wirtschaft Projekt Projekt Synergien zw. der Lw., der Bevölkerung und kom. Dienstleistungen Projekt * Bucklige Welt - Wechselland Quelle: mecca, April 2010 3.6 SCHWERPUNKTE Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses der Lokalen Entwicklungsstrategie sind Ausgangspunkt für die Bearbeitung des Themas Lernende Region Bucklige Welt - Wechselland. Die Bearbeitung dieser Schwerpunkte hat bereits die Notwendigkeit und Bedeutung von Qualifizierung und (Weiter-) Bildungsmaßnahmen deutlich gemacht. Im Zuge der Veranstaltungen und regionaler Arbeitstreffen (siehe Kapitel 4) zum Thema Lernende Region, der Diskussion der Trendhypothesen, der Durchführung der online-Befragung mit Fokus auf fehlende bzw. unzureichende (Weiter-) Bildungsangebote sowie der Recherche von bereits laufenden (Bildungs-) Initiativen konnten fünf Themenblöcke identifiziert werden: • Netzwerk Bildung: Kooperative Umsetzung von Projekten, gemeinsames Bildungsmarketing und -angebot sowie die Betreuung des Netzwerkes Lernende Region sind wichtige Elemente für das Funktionieren • Arbeitsmarkt/Wirtschaft: Die Funktionsfähigkeit der regionalen Wirtschaft und die Erwerbstätigkeit der Menschen sind für die Entwicklung der Region essentiell. Sie zu sichern und auf zukünftige Entwicklungen vorzubereiten ist Aufgabe der Lernenden Region • Identität/Region: Der regionale Bezug der EinwohnerInnen zu ihrer Region ist stark ausgeprägt. Regionale Themen und Geschichte sind wichtige Ansätze für die Lernende Region, wobei hier sowohl die Menschen als auch die Region lernen • Kinder, Jugendliche, Familie, Frauen, SeniorInnen: Das Einbinden der nachkommenden Generation in regionale Aktivitäten sowie die Vorbereitung der Kinder und Jugendlichen auf zukünftige Herausforderungen im privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Leben sind Themen der Lernenden Region • Umwelt, Energie, Nachhaltigkeit: Dieser Themenkomplex wird in der Region schon länger behandelt. Deshalb hat man sich auch im Herbst 2009 entschlossen ein regionales Energiekonzept zu erstellen. Trotzdem wurden diese Themen immer wieder bei Veranstaltungen der Lernenden Region eingebracht. Die Ideen und Anregungen dazu werden an die Zuständigen des regionalen Energiekonzeptes weitergeleitet, sofern sie nicht in das Konzept der Lernenden Region passen (Qualifizierung, Technologien, Schulungen für LandwirtInnen etc.). 41 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie In diesen Themenblöcken summieren sich die diskutierten und eingebrachten Projektideen und ansätze. Gemeinsam mit den bereits laufenden und geplanten Qualifizierungsprojekte als auch die Aktivitäten der Wechsellandakademie und der LFS Warth sowie des Regionalen Bildungs- und Heimatwerks bilden sie das Gerüst, aus dem sich die folgenden fünf Schwerpunkte für die Regionale Bildungsstrategie Bucklige Welt - Wechselland ableiten: • Tourismus, Kultur und Identität • Landwirtschaft, Umwelt und Natur • Wirtschaft und Arbeitsmarkt • Erneuerbare Energie • Soziale Dorf- u. Stadterneuerung, Jugend und demographischer Wandel Abbildung 12: Systematik des Entwicklungsprozesses Lernende Region Bucklige Welt - Wechselland Projektumsetzung ProjektträgerInnen Lernende Region REGIONALE BILDUNGSSTRATEGIE Bucklige Welt - Wechselland Tourismus, Kultur und Identität Landwirtschaft, Umwelt und Natur Wirtschaft und regionaler Arbeitsmarkt Erneuerbare Energie Soz. Dorf- u. Stadterneuerung, Jugend demographischer Wandel Netzwerk Bildung Umwelt, Energie, Nachhaltigkeit Identität Region LFS Warth Kinder, Jugendliche Familie, Frauen SeniorInnen Regionales BHW Arbeitsmarkt reg. Wirtschaft Wechsellandakademie Qualifizierungsprojekte Regionaler Abstimmungsprozess Arbeitskreise, Trendhypothesen, online Befragung, laufende Initiativen Beteiligungsprozess Lernende Region Bucklige Welt - Wechselland Ergebnisse des Bottom-up Prozesses der Lokalen Entwicklungsstrategie Tourismus (inkl. Kultur) Wirtschaft Energie Ökologie Umweltschutz Land- und Forstwirtschaft Dorfentwi. und kom. Zusammenhalt Bildung Quelle: mecca, April 2010 Tourismus, Kultur und Identität Der Ausbau und die Verbesserung des touristischen Infrastruktur- und Dienstleistungen sowie die Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft sollen eine Stärkung der Lebensqualität im ländlichen Raum ermöglichen.27 Mit der Professionalisierung der Vermarktung der Besonderheiten der Region (Sooo gut schmeckt…, Genussregion etc.) auch im kulturell historischen Bereich sollen nachhaltige Erwerbsmöglichkeiten, wie auch die SWOT ergab, geschaffen werden und gleichzeitig ein Beitrag zur regionalen Identität geschaffen werden. Dazu sind vor allem Qualifizierungs- und (Weiter-)Bildungsangebote28 von zentraler Bedeutung. 27 Nach ecoplus Richtlinie für die Fördermaßnahmen des Programms LE/Leader 2007-2013 in Niederösterreich, http://www.ecoplus.at/ecoplus/, Juli 2009 28 Gemeint sind alle Bildungsprojekt basierend auf der ecoplus Richtlinie für die Fördermaßnahmen im Rahmen des Programms LE/Leader 2007—2013 in Niederösterreich insbesondere der unter 5. Förderschwerpunkte definierten Aktivitäten. 42 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Landwirtschaft, Umwelt und Natur Die Zukunftssicherung des ländlichen Raums soll mit der Erarbeitung und Umsetzung der Regionalen Bildungsstrategie zur Stärkung des lebenslangen Lernens29 und dem Aufbau von regionalem Wissensmanagement erreicht werden. Intendiert wird die Vergrößerung der Lernchancen auf Ebene der Menschen in der Region, der beteiligten Institutionen sowie der Region als Ganzes.30 Diesem Ansatz folgend sowie – wie bei der SOWT festgestellt wurde - die Nutzung der Kulturlandschaft ohne die Entwicklungsmöglichkeiten der nachfolgenden Generationen zu schmälern sollen helfen die Zukunft der Bucklige Welt - Wechselland zu sichern. Wirtschaft und regionaler Arbeitsmarkt Die Region weist einige große und zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe auf. Sie sind für das Erwerbseinkommen der Region essentiell. Die Unterstützung vor allem kleiner Betriebe durch gezielte Maßnahmen wurde während des Beteiligungsprozesses oft geäußert. Die Arbeitsmarktbedingungen sind für Jugendliche, Arbeitssuchende, Lehrstellensuchende und WiedereinsteigerInnen schwierig und die (Weiter-) Bildungsmöglichkeiten nicht sehr groß (siehe auch online Befragung). Sie durch geeignete Aktivitäten zu unterstützen wird seitens der Lernenden Region Bucklige Welt - Wechselland angestrebt. Das Zusammenwirken von Bildungseinrichtungen u.ä. Institutionen mit den Betrieben der Region soll helfen gezielte Maßnahmen zu entwickeln. Erneuerbare Energie Schon bei der Entwicklung der Lokalen Entwicklungsstrategie wurde das Thema Erneuerbare Energie behandelt. Dieses Thema wird nun (seit Herbst 2009) auch im Rahmen der Erstellung eines Regionalen Energiekonzeptes weiterverfolgt. Wichtige Maßnahmen in diesem Bereich sind neben der Energieeinsparung, der Energieeffizienz sowie die Verwendung nachhaltiger Energieformen auch die komplexe Bewusstseinsbildung, Qualifizierung (LandwirtInnen, Betriebe, private Haushalte, öffentliche Einrichtungen etc.) und Einsatz der neuen Technologien. Bei der Erreichung der Ziele in diesem Bereich soll die Lernende Region Bucklige Welt - Wechselland ein wichtiger Baustein sein. Soziale Dorf- u. Stadterneuerung, Jugend und demographischer Wandel Die demographische Entwicklung in den ländlichen Gebieten lässt eine stetige Überalterung der Gemeinden erwarten. Die örtliche Struktur - wie wir sie in der Region vorfinden - in kleinen und mittelgroßen Gemeinden wird sich stark verändern. Auch leben die Familien nicht mehr mehrere Generationen übergreifend zusammen. Das gegenseitige Verständnis der spezifischen Bedürfnisse jeder Generation geht damit verloren. Die soziale Dorf- u. Stadterneuerung setzt hier an. Das Thema gesellschaftlicher Zusammenhalt und demographischer Wandel (siehe SWOT und online Befragung) werden zukünftige Themen der Region sein. Dabei nimmt die Jugend als zukünftiger Leistungsträger der Gesellschaft eine besondere Rolle ein. 29 Im Sinne der unter http://www.noe.gv.at/Politik-Verwaltung/Landesverwaltung/Amt-der-NOeLandesregierung/LV_Abt_LF2.html definierten Aufgabenbereiche der Abteilung Landwirtschaftliche Bildung der NÖ Landesregierung 30 Nach Österreichisches Programm für die Entwicklung des Ländlichen Raums 2007-2013, lebensministerium, S. 429, Wien, 2008 43 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland 3.7 Regionale Bildungsstrategie ZIELE DER LERNENDEN REGION Die Ziele spiegeln den Beteiligungsprozess im Zuge des Aufbaus der Lernenden Region Bucklige Welt - Wechselland wider und sollen die zielgerichtete und strategiekonforme Umsetzung von (Bildungs-) Projekten sicherstellen. Entsprechend der in Abbildung 12 dargestellten Systematik lassen sich aus den regionalen Veranstaltungen in Abstimmung mit den Programmvorgaben Lernende Region folgende Ziele ableiten: 3.7.1 1. 2. TOURISMUS, KULTUR UND REGIONALE IDENTITÄT Qualitätssteigerung des Dienstleistungsangebotes im Tourismus Inwertsetzung der Regionalen Identität Angestrebte Resultate • • • QUALITATIV Zusammenwachsen der Region Bucklige Welt - Wechselland im Bereich Tourismus und Ländlicher Raum Verbesserung der ökonomischen Lage durch besser qualifizierte UnternehmerInnen und Beschäftigte Verankerung des Themas Lernen und Weiterbildung als ein zentrales Zukunftsthema 3.7.2 • • • QUANTITATIV Durchführung von mindestens 1 Projekt Veranstaltung von min. 1 Netzwerktreffen pro Jahr, Thema: Tourismus, Kultur, regionale Identität Gezielte Information der regionalen AkteurInnen – mindestens 2 Aussendungen LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND NATUR 1. Nachhaltige Stärkung der Erwerbsmöglichkeiten in der Landwirtschaft 2. Schaffung neuer landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten Angestrebte Resultate • • • QUALITATIV Verbesserung der ökonomischen Lage durch besser qualifizierte LandwirtInnen Qualitätssteigerung regionaler Produkte und im Bereich Produktveredelung Erhaltung der typischen Natur- und Kulturlandschaft 3.7.3 • • QUANTITATIV Veranstaltung von mindestens 1 Netzwerktreffen pro Jahr, Thema: Landwirtschaft und/oder Umwelt und Natur Gezielte Information der regionalen AkteurInnen – mindestens 1 Aussendung WIRTSCHAFT UND REGIONALER ARBEITSMARKT 1. Professionalisierung und Optimierung der Marktchancen von UnternehmerInnen 2. Entwicklung und Stärkung von Synergien zwischen der ländliche Wirtschaft, der Bevölkerung und kommunalen Dienstleistungen 3. Entwicklung regionaler Aus- und Weiterbildungsangebote Angestrebte Resultate • • QUALITATIV Zusammenwachsen der Lernenden Region Bucklige Welt - Wechselland im Bereich Wirtschaft und Regionaler Arbeitsmarkt Verankerung des Themas Lernen und Weiterbildung als ein zentrales • • 44 QUANTITATIV Durchführung von mindestens 1 Projekt Veranstaltung von mindestens 1 Netzwerktreffen pro Jahr, Themenschwerpunkt: Wirtschaft und/oder regionaler Arbeitsmarkt LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland • • Regionale Bildungsstrategie Zukunftsthema Verbesserung des Angebotes und der Dienstleistungen durch spezifische Maßnahmen Qualitätssteigerung regionaler Produkte und im Bereich Produktveredelung 3.7.4 • Gezielte Information der regionalen AkteurInnen – mindestens 2 Aussendungen ERNEUERBARE ENERGIE 1. Sicherung des ländlichen Raumes durch innovative Technologien 2. Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung einer funktionierenden und nachhaltigen Wirtschaft Angestrebte Resultate • • QUALITATIV Verankerung des Themas Lernen und Weiterbildung als ein zentrales Zukunftsthema im Bereich Erneuerbare Energie Verbesserung des Angebotes und der Dienstleistungen durch spezifische Maßnahmen 3.7.5 • • • QUANTITATIV Unterstützung von mindestens 1 Projekt Veranstaltung von mindestens 1 Netzwerktreffen pro Jahr, Themenschwerpunkt: Erneuerbare Energie Gezielte Information der regionalen AkteurInnen – mindestens 2 Aussendungen SOZIALE DORF- U. STADTERNEUERUNG, JUGEND UND DEMOGRAPHISCHER WANDEL • Unterstützung des gesellschaftlichen Zusammenhalt • Intensivierung der sozialen Dorf- u. Stadterneuerung Angestrebte Resultate • • QUALITATIV Generationsübergreifende Aktivitäten Unterstützung und verstärkte Einbindung von Jungendlichen und SeniorInnen in den Gemeinden und der Region 3.7.6 • • • QUANTITATIV Durchführung von 1 Projekt Unterstützung von mindestens 1 Projekt Gezielte Information der regionalen AkteurInnen – mindestens 2 Aussendungen GEPLANTE EVALUIERUNG Nach zwei Jahren ist die Evaluierung der regionalen Bildungsstrategie geplant. Sie orientiert sich daran, ob die angestrebten Resultate und Erfolgskriterien für die Lernende Region auch tatsächlich erreicht wurden. Bereits bei der Einreichung des Antrags zur Entwicklungs- und Genehmigungsphase wurden Ziele definiert. Anhand der real umgesetzten Projekte lässt sich schließlich der Erfolg der Projekte der Lernenden Region bestimmen. Die Bewertung kann dabei anhand der drei Ebenen (Individuen, beteiligte Organisationen und Region) sowohl nach quantitativen als auch qualitativen Messkriterien erfolgen. Vor allem im Bereich des Lernens der Organisationen sowie der Region wird der qualitativen Bewertung eine größere Bedeutung zukommen. Evaluierungswerkzeuge sollen auf Bundesebene definiert werden. 45 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Tabelle 2: Beispiel Datengewinnung Evaluierung Datengewinnung Lern-Subjekt quantitativ qualitativ Individuen Nach Projekten: Anzahl, TeilnehmerInnen, Stunden, Gesamtkosten Befragung der TeilnehmerInnen Befragung der NetzwerkpartnerInnen Organisationen Anzahl der NetzwerkpartnerInnen, weitere beteiligte Organisationen, Anzahl neuer Kooperationen, weitere Effekte Anzahl der Projekte Befragung der NutzerInnen, Stakeholder und ExpertInnen Region Quelle: Handbuch Lernende Regionen, lebensministerium, Juli 2008 3.8 NETZWERK Im Zuge des Beteiligungsprozesses zum Aufbau der Lernenden Region Bucklige Welt - Wechselland sowie der online Befragung wurde der Wunsch artikuliert auch weiterhin Veranstaltungen zu bildungsrelevanten Fragen zu organisieren sowie ein Netzwerk zum gemeinsamen Austausch und Abstimmung aufzubauen. Basierend auf den Richtlinien Lernende Regionen sind die Ziele des Netzwerkes: • Abstimmung und Optimierung regionaler Bildungsangebote • Zusammenarbeit mit allen „bildungsrelevanten“ Institutionen • Einbindung der Bildungsbeauftragten in das Netzwerk • Aufbau eines Bildungsinformationssystems • Einbeziehung der regionalen Bildungs- und Berufsberatungen • Durchführung des Regionales Bildungsmarketing • Information der Öffentlichkeit 3.8.1 NETZWERKPARTNERINNEN Im Zuge des Beteiligungsprozesses der Lernenden Region konnten zahlreiche Institutionen, Organisationen und Personen angesprochen (Veranstaltungen, Online-Befragung, LEADER Website, regionale Medien etc.) werden. Mittels Mailzusage sowie Unterstützungsschreiben haben sich folgende Institutionen und Personen zum Zeitpunkt der Beantragung zu einer Zusammenarbeit im Netzwerk Lernende Region Bucklige Welt - Wechselland bereit erklärt. Vorname Nachname Organisation Brunner Bernhard HS Scheiblingkirchen Falkner Gerald Wechsellandakademie Hagenhofer Johann Hochwolkersdorf Kornfeld Willibald Reg. BHW Bucklige Welt Ponweiser Johanna Wirtschaftsplattform Bucklige Welt Stangl Hannes LFS Warth Steuergruppe Netzwerkpartner Auerböck Friedericke DEV Aspang Baumgartner Bernadette Edlitz Beisteiner Anita Hollenthon 46 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Blauensteiner Gerlinde Wirtschaftsplattform BW/Hochneukirchen Burger Fritz Feistritz Dandler Elisabeth Kirchberg Dvorak Nina Frohsdorf Dvorak Eva Frohsdorf Ehnert Gudrun Aspang Fellner Ursula Warth Fischl Roswitha Bad Erlach Gager Nina Pädagogisches Lernzentrum/Kirchschlag Gausterer Franz Dorf- und Stadterneuerung NÖ/Grimmenstein Geiderer Friedrich Krumbach Gruber Gertraud Schwarzenbach/Schule Haas Helene Zöbern Hennerfeind Johannes Trattenbach Hruby Irene Bad Erlach Holzbauer Rainer Krumbach Hütter Cornelia Bote aus der Buckligen Welt Kager Karl Kirchschlag/Schule Karpf Klaus Warth/Outdoorakademie Kerschbaumer Florian Gemeinsame Region Bucklige Welt/Krumbach Komtheuer Karl Edlitz Lang Heinz-Peter Feistritz Lechner Robert Pitten Lechner Roman Tourismusverband Bucklige Welt/Lichtenegg Leitner Rainer AMM NÖ Süd Morgenbesser Katrin Grimmenstein Pichl Manfred Bad Erlach Putz Rudi Seebenstein Rall Annemarie Katzelsdorf Sanz Friedrich Wirtschaftsplattform BW Schabauer Siegfried Zöbern Scherz Wolfgang Aspang Markt Schwarz Gerda VS Krumbach Seidl Monika HS Krumbach Sieder Erika Kulturinitiative Wexel Spies Helga Walpersbach/BHW, Erlach/HS Stephanek Margarete Schwarzau Thurner Marion Trimmel Friedrich Seebenstein LEADER Region Bucklige Welt – Wechselland/Krumbach Walla Michaela Warth/Bgm. Walli Gerda Destination Wiener Alpen in NÖ Wallner Wolf Warth/LFS Weiss Andreas RM Industrieviertel Wrana Günter Seebenstein Tabelle 3: NetzwerkpartnerInnen 47 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland 3.8.2 Regionale Bildungsstrategie ZUSAMMENARBEIT DER NETZWERKPARTNERINNEN Die Erstellung der Regionalen Bildungsstrategie Bucklige Welt - Wechselland führt zur Implementierung des Netzwerkes. Dieses Netzwerk hat dann die Aufgabe, die durch die Strategie gesetzten Ziele, umzusetzen. Das Netzwerk ist als Ort gedacht, an dem ständig neue Projektideen entwickelt und umgesetzt werden. LEADER Management Lead Partner Beratung Unterstützung Anfragen Projektanträge Projektideen Steuerungsgruppe Netzwerkpartner Grundlage Einladung Projektteilnahme Informationen Einladungen Regionale Bildungsstrategie Projektideen Interessierte Personen Abbildung 13: Arbeitsweise Netzwerk Kern des Netzwerkes ist die Steuerungsgruppe mit fünf bis zehn Mitgliedern, die vom Lead Partner, dem LEADER Management, koordiniert werden. Die Steuerungsgruppe ist der Think-Tank in dem neue Projekte entwickelt und von interessierten Personen bzw. den anderen Netzwerkpartnern Projektideen vorgeschlagen werden. Die Steuergruppe konkretisiert die Projekte organisiert Projekttreffen und informiert die Netzwerkpartner sowie die Region über wichtige Themen und Projekte. Sie ist Ansprechpartner für bildungsrelevante Fragestellungen und arbeitet eng mit dem LEADER Management zusammen. Sie ist der „inner Circle“ des Netzwerkes Lernende Region und offen für neue Mitglieder. Die Aufgabenfelder und die Schwerpunkte basieren auf der regionalen Bildungsstrategie. Neben der Steuergruppe besteht das Netzwerk Lernende Region Bucklige Welt-Wechselland mit allen interessierten Personen und Institutionen am Thema Lernen und Bildung. Die Mitglieder des Netzwerks stehen im engen Kontakt mit der Steuerungsgruppe und übermitteln Ideen und Informationen. Die NetzwerkpartnerInnen nehmen an den Veranstaltungen, Aktivitäten und Projekten (bei Beteiligung) Teil, erhalten Informationen. Das Netzwerk ist als offene Plattform konzipiert. 3.8.3 UNTERSTÜTZUNG DES NETZWERKES BEI DER UMSETZUNG UND BEGLEITENDEN ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Im Zuge des Entwicklungsprozesses der Lernenden Region wurde von vielen AkteurInnen der Wunsch einer Netzwerkkoordination geäußert. Diese Koordination soll im LEADER Management Bucklige Welt - Wechselland angesiedelt sein und wird durch die Steuerungsgruppe Lernende Region Bucklige Welt - Wechselland unterstützt: Abstimmung der Die Steuerungsgruppe der Lernenden Region wird zu Beginn der Netzwerk- Angebote aktivitäten vom LEADER Management zu einer Sitzung pro Halbjahr eingeladen, um das Arbeitsprogramm festzulegen. Abstimmung der Pro Jahr werden zwei Netzwerktreffen organisiert. Ein Treffen soll jeweils Angebote mit einem interessanten Fachinput angereichert werden, sodass der Sicherung der Grund- Nutzen für die TeilnehmerInnen über die Zusammenarbeit hinaus geht. Das 48 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland versorung Öffentlichkeitsarbeit Regionale Bildungsstrategie zweite Treffen kann gemeinsam mit den benachbarten Lernenden Regionen stattfinden, um so einen überregionalen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Die Zusammenarbeit und die Mitarbeit im Netzwerk sollen in einem realistischen Rahmen erfolgen. Das Motto lautet: Lieber langsam und beständig, als (zu) schnell (zu) viel wollen und somit die Nachhaltigkeit gefährden. Daher sollen der interne Austausch, das Kennenlernen und das Vertrauen im Mittelpunkt der Arbeit der kommenden zwei Jahre liegen. Als gemeinsame Aktivität ist daher im Jahr 2010 nur eine „interne Bildungsangebotspräsentation“ für die AnbieterInnen sowie für die Mitglieder des Netzwerks und der LAG geplant. Abstimmung der Projektgruppen bzw. Arbeitskreise, die die bestehende Projektmatrix Angebote (siehe Anhang 3: Protokoll - Regionscafés - 08.02.-11.02.2010, Seite 63) Marketing abarbeiten, werden organisiert. Sicherung der Grundversorung Bildungsinformation Öffentlichkeitsarbeit Bildungsinformation Öffentlichkeitsarbeit Der Bereich „Lernende Region“ der LAG-Homepage wird gewartet und aktualisiert. Die Adressdatenbank partnerInnen wird werden regelmäßig informiert und gewartet; in die neue Netzwerk- Adressdatenbank aufgenommen, sodass alle Informationen und Einladungen elektronisch verteilt werden (keine analoge Aussendungen). Bildungsinformation Bildungsberatung Basis für die Öffentlichkeitsarbeit ist die Eingabe der Angebote in eine elektronische Veranstaltungsdatenbank durch die AnbieterInnen selbst. Dabei soll auf eine bestehende, anbieterneutrale Veranstaltungsdatenbank zurückgegriffen werden, die eine regionale und gemeindespezifische Suche erlaubt, wobei der Einstieg in die Datenbank über die Homepages der LAG, der LFS Warth, Reg. BHW und der Gemeinden erfolgen soll. Verweis auf die Bildungsberatung sowie Kontakt zur Bildungsberatung. Marketing Die Herausgabe einer Printversion des Bildungskalenders sowie teilregionsspezifische Teile werden angedacht. Die genaue Vorgangsweise muss noch im Netzwerk abklärt werden. Bildungsberatung Bereits jetzt wird in einigen Gemeinde die Bildungsberatung des Forum Erwachsenenbildung NÖ (FEN) angeboten. Die NetzwerkoordinatorIn unterstützt bei der Ausweitung des Angebotes. Das Angebot wird unter anderem im Regionalen online Bildungskalender beworben. Bildungsberatung Ziel der Region ist, dass die Bildungsbeauftragten der Bucklige Welt Wechselland n in das Netzwerk aufgenommen werden. Bildungsberatung Die Beratung der TrägerInnen von Bildungs- und Lernprojekten erfolgt vom LEADER Management. Öffentlichkeitsarbeit Öffentlichkeitsarbeit (Journalistenkontakte, Presseaussendungen etc.) ist eine wesentliche Aufgabe der Netzwerkkoordination. 49 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland 3.8.4 Regionale Bildungsstrategie GENDER MAINSTREAMING Das politische Konzept Gender Mainstreaming der Europäischen Union wurde als duale Strategie angelegt. Das bedeutet, dass neben der Einbindung von Gender Mainstreaming in alle Politikbereiche und der Offenheit für beide Geschlechter auch spezifische Aktionen und Förderungen für Frauen betrieben werden sollen. Basierend auf diesen Leitlinien wurde versucht, bei der Erarbeitung der Regionalen Bildungsstrategie für ein ausgewogenes Verhältnis in den Arbeitskreisen zu sorgen. Weiters richten sich sowohl die Zusammensetzung der NetzwerkpartnerInnen als auch die Indikatoren zur Evaluierung der Resultate nach diesen Vorgaben. Ergänzend zu diesen Maßnahmen ist die Einbindung dieser horizontalen Querschnittsmaterie der EU in den Projekten vorgesehen. Besonders mit den geplanten Qualifizierungs- bzw. Diversifizierungsaktivitäten, aber auch in den arbeitsmarktwirksamen Tätigkeiten mit einem ausgewogen Verhältnis der Geschlechter, soll die gezielte Förderung der Frauen und eine Verbesserung ihrer Lebenslagen erreicht werden. Durch die Projektauswahlkriterien des LAG Vorstandes ist ein Steuerungsmechanismus eingebaut, der die Gleichverteilung der Geschlechter in den Projekten sicherstellen soll. Geeignete Projekte, die sich speziell mit der (Weiter-)Bildung von Frauen beschäftigen, werden grundsätzlich bevorzugt. 3.9 FÖRDERPERSPEKTIVEN Die Vielfalt der eingebrachten Projektideen haben zur Folge, dass nicht nur Förderungen im Rahmen der Lernenden Region in Betracht gezogen werden, sondern auch andere Förderschienen berücksichtigt wurden: • LEADER Kooperationsprojekte • LEADER Qualifizierungsprojekte • Europäischer Integrationsfonds • Jugend in Aktion • Niederösterreichische Jugendförderung 50 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland 4. Regionale Bildungsstrategie ZEITPLAN Datum Ort Art TeilnehmerInnen 12.11.2009 Weißes Kreuz Besprechung DI Friedrich Trimmel, Obmann LEADER Region, OSR Willibald Kornfeld, Obmann Reg. BHW Bucklige Welt, Franz Piribauer, LEADER Manager, Florian Kerschbaumer, Kleinregionsbetreuer Bucklige Welt, Johanna Ponweiser, Wirtschaftsplattform Bucklige Welt, Hannes Stangel, Landwirtschaftl. Fachschule Warth, Dr. Hannes Schaffer, mecca, DI Andreas Dillinger, mecca 19.01.2010 LFS Warth Auftaktveranstaltung siehe Anhang 2: Protokoll - Auftakt - 19.01.2010, Seite 57 08.02.2010 Kirchschlag Regionscafé 09.02.2010 Lanzenkirchen Regionscafé 10.02.2010 Kirchberg Regionscafé 11.02.2010 Bromberg Regionscafé 07.04.2010 LFS Warth Projektwerkstatt siehe Anhang 4: Protokoll - Projektbörse - 07.04.2010, Seite 71 04.05.2010 Hochegg Projektentwicklung Franz Piribauer, Florian Kerschbaumer, Johann Hagenhofer, Hans Rupp, Andreas Dillinger, siehe Anhang 3: Protokoll - Regionscafés - 08.02.-11.02.2010, Seite 63 Ingrid Schwarz, Gerald Falkner, Eva Fenyö 17.05.2010 Wien Projektentwicklung Florian Kerschbaumer, Anita Eybl, Johann Hagenhofer, Hans Rupp, Hannes Schaffer, Andreas Dillinger 07.06.2010 St. Pölten Abstimmung LF3 Gottfried Angerler, Michael Meissinger, Franz Piribauer, Florian Kerschbaumer, Friedrich Trimmel, Hans Rupp, Hannes Schaffer, Andreas Dillinger Juli/August Öhling LAG Auswahlgremium offen Herbst 2010 offen Abschluss/Transfer- offen veranstaltung 51 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland 5. Regionale Bildungsstrategie KOSTENPLAN 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Summe Strategieerstellung € 28.470,00 Netzwerkbetreuung € 10.450,00 € 10.580,63 € 10.712,88 € 10.846,79 € 10.982,38 € 11.119,66 € 64.692,34 € 500,00 € 500,00 € 500,00 € 500,00 € 500,00 € 500,00 € 3.000,00 Sachaufwand € 1.000,00 € 600,00 € 600,00 € 600,00 € 600,00 € 600,00 € 4.000,00 Öffentlichkeitsarbeit € 1.000,00 € 1.000,00 € 1.000,00 € 1.000,00 € 1.000,00 € 1.000,00 € 6.000,00 Bildungskalender € 3.000,00 € 3.000,00 € 3.000,00 € 3.000,00 € 3.000,00 € 3.000,00 € 18.000,00 Spesen Einmalaufwändungen (Adaptierung Website) Summe 6. € 28.470,00 € 1.500,00 € 1.500,00 € 45.920,00 € 15.680,63 € 15.812,88 € 15.946,79 € 16.082,38 € 16.219,66 € 125.662,34 FINANZIERUNG 2010 2011 2012 2013 2014 € 33.725,00 € 10.000,00 € 10.000,00 € 10.000,00 € 10.000,00 € 10.000,00 € 83.725,00 € 9.445,00 € 2.930,63 € 3.062,88 € 3.196,79 € 3.332,38 € 3.469,66 € 25.437,34 Sponsoring / Inserate / Netzwerkpartner € 2.750,00 € 2.750,00 € 2.750,00 € 2.750,00 € 2.750,00 € 2.750,00 € 16.500,00 Förderung Lernende Region Eigenmittel Region Summe 2015 Summe € 45.920,00 € 15.680,63 € 15.812,88 € 15.946,79 € 16.082,38 € 16.219,66 € 125.662,34 52 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie ANHANG 1: PROTOKOLL - BESPRECHUNG - 12.11.2009 18:00-19:30, Weißes Kreuz TeilnehmerInnen: DI Friedrich Trimmel, Obmann LEADER Region OSR Willibald Kornfeld, Obmann Reg. BHW Bucklige Welt Franz Piribauer, LEADER Manager Florian Kerschbaumer, Kleinregionsbetreuer Bucklige Welt Johanna Ponweiser, Wirtschaftsplattform Bucklige Welt Hannes Stangel, Landwirtschaftl. Fachschule Warth Dr. Hannes Schaffer, mecca DI Andreas Dillinger, mecca Terminplan Internetbefragung Beginn online gehen vor Weihnachten o Fragebogen auf Website www.buckligewelt.at verfügbar machen o Link zum Fragebogen soll mit der Einladung zur Auftaktveranstaltung ausgesendet werde o Informationen über das Projekt Lernende Region -> mecca Auftakt - regionsweit Termin 19.01.2010 19:00-21:00 Ort LFS Warth, 2831 Warth, Aichhof 1 Einladung: o Via Mail (Fragebogen, Information etc.) o Terminaviso vor Weihnachten, Einladung nach Weihnachten o Einladung zur Teilnahme am Internetfragebogen o 2 A4 Projektinfoseite (Projektinformation + mecca, BHW Beschreibung): Anmeldung erbitten, damit wir wissen ungefähr wer kommt Ablauf o Begrüßung o Vorstellen "Lernende Region" - Was steckt dahinter? o Ziele o Inhalte o Mögliche Maßnahmen o Ergebnisse Recherche, Internetzbefragung o Netzwerkcafé Netzwerkscafe - Generalthema "Netzwerk" Drei Fragen pro Gruppe o Was können und wollen sie ins Netzwerk einbringen? o Was erwarten sie vom Netzwerk? o Wann ist eine Lernende Region gelungen? Regionscafés 08.02.2010 BW Süd Hotel Post Hönigwirt (fixiert) 2860 Kirchschlag i.d.B.W., Günser Strasse 2 Gemeinden: Hochneukirchen, Bad Schönau, 53 19:00-20:30 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Zöbern, Kirchschlag, Krumbach, Edlitz, Thomasberg, Lichtenegg 09.02.2010 BW Nord Hotel Schlossblick (fixiert) 2821 Lanzenkirchen, Frohsdorfer Hauptstraße 275 Gemeinden: Bad Erlach, Katzelsdorf, Lanzenkirchen, Walpersbach, Pitten, Schwarzau, Seebenstein 19:00-20:30 10.02.2010 Wechselland Gasthof Grüner Baum (fixiert) 2880 Kirchberg am Wechsel, Hauptplatz 55 alle neun Gemeinden Kleinregion Wechselland 19:00-20:30 11.02.2010 BW Mitte Gasthof Pichler (fixiert) 2840 Petersbaumgarten, Wechselbundesstr 2 Gemeinden: Hollenthon, Wiesmath, Bromberg, Hochwolkersdorf, Schwarzenbach, Scheiblingkirchen, Warth, Grimmenstein 19:00-20:30 Strategische Fragen: o Welche Projekte sind denkbar? o Was ist besonders wichtig? o Wer unterstützt welches Projekt? Projektbörse - regionsweit Terminvorschlag 1.,2.,3. März 2010 Ort Zeit: 18:00-20:00 offen Generalthema "Bildungsprojektentwicklung": Ausarbeiten von Projektvorschlägen Abstimmungstermin LF3 Terminvorschlag offen Abstimmen der Strategie und der Projektvorschläge mit der Förderstelle Information der LAG-Mitglieder über die Projektvorschläge Terminvorschlag 2. Aprilhälfte, KW17 Erläuterung der Strategie und Abstimmung mit den BürgermeisterInnen Einreichung der Bildungsstrategie Abschluss-, Transferveranstaltung - regionsweit Terminvorschlag nach Einreichung Ort Zeit: ca. 1 h offen Präsentation der Ergebnisse Einreichung der Bildungsstrategie: Anfang Mai Projektinformation/Potenzielle NetzwerkpartnerInnen o Bezirksschulrat o Volkshochschule o WK o AK o AMS 54 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland o o o o o o o o o o o o o Regionale Bildungsstrategie BFI Wifi Landwirtschaftliche Fachschulen Bauernkammer Agrarmanagement Kirchliche Organisationen Bildungsberater - Wolfgang Grohs Regionaler Entwicklungsverband Industrieviertel Elternbildung BezirksseniorInnenbund Hauptschulen Privatpersonen etc. Mögliche Zielgruppen o Kleinkinder o Schulkinder o Jugendliche o Erwachsenen- u. Elternbildung o ArbeitnehmerInnen o SeniorInnen o Integration von Menschen mit besonderen Bedürfnissen Informationen o Es wurden bereits einige Bildungsprojekte über LEADER abgewickelt -> Anknüpfungspunkt für Projekte im Rahmen der Lernenden Region sowie Teil der Regionalen Bildungsstrategie (Bestandaufnahme) o Reg. BHW Bucklige Welt deckt alle Gemeinden der Kleinregion Bucklige Welt ab o Umfrage Wirtschaftsbetriebe: Umfassende Erhebung der Interessen für Weiterbildung der Betriebe in der Region (Verkauf, Kundenbetreuung, Rhetorik, Stressbewältigung etc.) -> Ergebnisse sollen auch in die Regionale Bildungsstrategie fließen o Wichtiges Thema: Qualität im Tourismus sowie RegionsführerInnen o Bestehender Bildungskalender (aktuell die 14 Auflage), ergeht an alle Haushalte o Wechselland Akademie in Schäffern To Do Wer Leader Management Inhalt Wann Sicherstellung der Veranstaltungsverpflegung vor VAs Feedback an mecca (Info, Fragebogen) 01.12.2009 Adressen: Sammlung aller relevanten Adressen für Verteilung des Fragebogens sowie der Informationen 23.11.2009 55 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland mecca Regionale Bildungsstrategie Eigener Menüpunkt “Lernende Region” auf Website für die Informationen sowie den Fragebogen (Inhalte des Fragebogens landen dann bei mecca 30.11.2009 Aussendung Projektinfo und Fragebogeneinladung 23.11.2009 Protokoll an Leader Management 19.11.2009 Fragebogenvorschlag an Leader Management 26.11.2009 Projektinfoblatt an LEADER Management 26.11.2009 56 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie ANHANG 2: PROTOKOLL - AUFTAKT - 19.01.2010 LFS Warth TeilnehmerInnen siehe Seite 5 Begrüßung DI Friedrich Trimmel, Obmann LEADER Region Inhaltliche Beiträge Präsentation der Inhalte zu den Themen: • Was ist eine Lernende Region? • Warum eine Lernende Region Bucklige Welt - Wechselland? • Projektbeispiele • Ergebnisse der Internetbefragung Ergebnisse der Gruppenarbeit Grundlage der Diskussion der TeilnehmerInnen waren folgende drei Fragen: 1. Was können Sie ins Netzwerk einbringen? 2. Was erwarten Sie vom Netzwerk? 3. Wann sind für Sie die Lernenden Regionen gelungen? Hier die Zusammenfassung der Ergebnisse der einzelnen Gruppen: ad 1. Was können Sie ins Netzwerk einbringen? • Eigene Erfahrung mit der Abwicklung von Bildungsangeboten • Einschätzung künftiger Bildungstrends in der Buckligen Welt – Wechselland: z.B. verstärkte Nachfrage nach Outdoorangeboten aus dem Ballungsraum Wien • Regionales Wissen und Initiativen (Wechselland) • Kontakte und interessierte (touristische) Betriebe • Wissen über die speziellen Bedürfnisse unterschiedlicher Gruppen • Unternehmen: Wissen um Grund und Boden • Kurse, die die Menschen begeistern • BHW: Reichhaltiges Regionswissen sowie Projekte, die funktionieren • Kirche: Riesige Ressourcen und Erfahrungen von Menschen, die Weiterbilden • ARGE Bäuerinnen (Kochen, Ernährung, Lebensmittel, Schule am Bauernhof etc.) • Waldpädagogik • Wirtschaft: Umfrage von Qualifizierungsbedarf durch die Wirtschaftsplattform • Virtuelle Regionsrundgänge • Bildungsangebot für ältere Menschen 57 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland • • Regionale Bildungsstrategie Kulturwanderwegführer Erlach (geführte Touren für Groß und Klein) Bildungsgemeinderäte (Schulungen) ad 2. Was erwarten Sie vom Netzwerk? • Gemeinsames Qualitätssicherung bei Kursangeboten durch regelmäßige Treffen: Sicherstellen das die Kernpunkte erfolgreicher Bildungsangebote abgedeckt sind: Herz, Hirn, Hand, Haxen, Humor • Regelmäßige Abstimmungstreffen sorgen für eine Abstimmung des Bildungsangebotes der einzelnen Veranstalter, es werden auch die Einschätzungen über künftige Schwerpunktthemen ausgetauscht • „Einkaufsgemeinschaft“ für erfolgreiche SeminarleiterInnen • Konsens darüber „Was macht unsere Region so einzigartig“ • Bildungsimpulse in der Bevölkerung • Finden der richtigen PartnerInnen für Projekte • Plattform zum Austausch zum Thema Lernen und Bildung • Mit Hilfe des Netzwerkes sollen räumliche und institutionelle Grenzen überwunden werden • Akzeptanz von Projekten und Initiativen auch wenn sie nicht „von der Gemeinde“ kommen • Umsetzung von Projekten mit Schulen aus der Region • Auch ein soziales Netzwerk (Caritas, Hilfswerk etc.) - Einbindung aller Generationen • Soziale Dorf- und Stadterneuerung (Fokus auf die sozialen Bedürfnisse der EinwohnerInnen) • Weitergabe des regionalen Wissens an die Jugend (Jugendbeteiligung) • Schaffung und Vertiefung des Heimatbewusstseins • Starke Einbindung der Kirchen • Zentraler Bildungskalender ALLER Bildungseinrichtungen • Bildungsbus -> Bibliotheken kommen in die Gemeinden • Animierung junger Menschen zu Sprachausbildung • Rückmeldung an Kammern -> Was wird benötigt? • Integration - Konfliktbewältigung: SchülerInnen werden zu Mediatoren ausgebildet • Lernen auch von anderen Regionen - Erfahrungsaustausch • Sprachangebot für ZuwanderInnen • Elternschulung: Erste Hilfe für Kleinkinder (auch in Fremdsprachen) • Wie kann man Interesse an Weiterbildung wecken? ad 3. Wann ist für Sie die Lernende Region gelungen? Sie ist gelungen, wenn … • … jeder Bildungsanbieter das tut, was er kann und was man ihm auch glaubt (Besinnung auf Kernkompetenzen) • … die Kataloge der AnbieterInnen dünner werden, aber die Zahl der Kurse die tatsächlich nachgefragt und durchgeführt werden steigt. • … vieler MultiplikatorInnen, um das Bildungsthema weiterzutragen, angesprochen werden. • … die Angebote besser auf die Zielgruppen abgestimmt sind. • … das Netzwerk der Lernenden Region einen Namen hat. • … wenn man in den Gastronomiebetrieben die Gäste in ihrer Landessprache 58 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland • • • • • • • • • • Regionale Bildungsstrategie begrüßen kann (Sprachkompetenz). … offene und ehrliche Diskussionen zwischen den einzelnen Bildungsanbietern möglich sind (man soll sich nicht gegenseitig als Bedrohung sehen). … am Beginn einer Initiative auch die Frage steht „Was bringt das der Region?“ … das regionale Wissen nicht nur punktuell/saisonal sondern das ganze Jahr über transportiert wird. … Slow Food ein zentraler Begriff für die GANZE Region und darüber hinaus ist. … man die Möglichkeit hat seine eigene Ideen zu verwirklichen. … 5% der Bevölkerung teil nehmen. … mehr Unternehmen Angebote für Mitarbeiter anbieten. … ich durch meine Beteiligung am Netzwerk etwas gelernt habe. … es in den Gemeinden (vor Ort) vielfältige und neue Angebote gibt. … neue MitbewohnerInnen an den Angeboten teil nehmen. AHA-Effekte • • • • • 90% der Anmeldungen für Bildungsangebote der LWS Warth erfolgen im Internet Die Halbwertszeit von Bildungsangeboten ist deutlich geringer als früher Bei vielen Bildungsangeboten muss man den Mut haben den Einstieg „ganz von unten“ anzubieten. (z.B. EDV wie schalte ich den Computer ein) Zielgruppen und BildungsnachfragerInnen ändern sich stark – die Gruppe 55+ Best Ager werden immer wichtiger. 10.000 BesucherInnen bei Schwaigen Reigen 2009 Nächste Schritte Datum Zeit 19.01.2010 19:00-20:30 08.02.2010 19:00-20:30 09.02.2010 19:00-20:30 10.02.2010 19:00-20:30 11.02.2010 19:00-20:30 Ort Gemeinden Auftakt regionsweit Kleinregionaler Workshop Bucklige Welt Süd: Hochneukirchen, Bad Schönau, Zöbern, Kirchschlag, Krumbach, Edlitz, Thomasberg, Grimmenstein Kleinregionaler Workshop Bucklige Welt Nord: Bad Erlach, Katzelsdorf, Lanzenkirchen, Walpersbach, Pitten, Schwarzau, Seebenstein Kleinregionaler Workshop Wechselland: Aspang Markt, Aspangberg-St.Peter, Feistritz, Kirchberg, Mönichkirchen, Otterthal, Raach, St.Corona, Trattenbach Kleinregionaler Workshop Bucklige Welt Mitte: Gemeinden: Hollenthon, Lichtenegg, Wiesmath, Bromberg, Hochwolkersdorf, Schwarzenbach, 59 LFS Warth Hotel Post Hönigwirt, 2860 Kirchschlag i.d.B.W., Günser Straße 2 Hotel Schlossblick, 2821 Lanzenkirchen, Frohsdorfer Hauptstraße 275 Gasthof Grüner Baum, 2880 Kirchberg a. W., Hauptplatz 55 Gasthof Karnerwirt 2833 Bromberg, Hauptstraße 16 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Scheiblingkirchen, Warth Anfang März Projektbörse regionsweit offen Ansprechpersonen Projektleitung Projektunterstützung Hannes Schaffer, Andreas Dillinger Verein LEADER Region Bucklige Welt Wechselland Franz Piribauer, Florian Kerschbaumer A-2813 Lichtenegg, Ransdorf 20 02643/7010-17 www.mecca-consulting.at Hans Rupp, Doris Winkler Bildungs- und Heimatwerk NÖ www.bhw-n.eu www.buckligewelt.at [email protected] Impressionen 60 © Bote aus der Buckligen Welt Regionale Bildungsstrategie © Bote aus der Buckligen Welt LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland TeilnehmerInnen: Vorname Elfriede Anita Gerlinde Gernot Bernhard Andreas Susanne Hermann Franz Gerald Wolfgang Hubert Willibald Nina Franz Friedrich Wolfgang Getraud Helene Johann Johannes Irene Rainer Cornelia Karl Klaus Florian Katharina Karl Willibald Robert Roman Rainer Katrin Manfred Franz Elfriede Johanna Rudi Anneliese Hans Friedrich Ernst Nachname Aichinger Beisteiner Blauensteiner Braunstorfer Brunner Dillinger Dissauer Ehrenhöfer Fahrner Falkner Fischer Fragner Fuchs Gager Gausterer Geiderer Grohs Gruber Haas Hagenhofer Hennerfeind Hruby Holzbauer Hütter Kager Karpf Kerschbaumer Kerschbaumer Komtheuer Kornfeld Lechner Lechner Leitner Morgenbesser Pichl Piribauer Oswald Ponweiser Putz Ringhofer Rupp Sanz Schabauer Gemeinde/Institution Scheiblingkirchen-Thernberg/HS Lichtenegg Hollenthon Wirtschaftsplattform BW/Hochneukirchen Sachsenbrunn, G/RG Aspangberg/Schule mecca Lanzenkirchen Neunkirchen/BHAK, BHS Bromberg Wechsellandakademie Pitten die umweltberatung Kirchberg/Wechsel Pädagogisches Lernzentrum/Kirchschlag Dorf- und Stadterneuerung NÖ/Grimmenstein Krumbach Bildungsberatung NÖ Schwarzenbach/Schule Zöbern Hochwolkersdorf Trattenbach Bad Erlach Krumbach Bote aus der Buckligen Welt Kirchschlag/Schule Warth/Outdoorakademie Gemeinsame Region Bucklige Welt/Krumbach Reg. BHW Bucklige Welt Edlitz Wiesmath/Reg. BHW Pitten Tourismusverband Bucklige Welt/Lichtenegg AMM NÖ Süd Grimmenstein Bad Erlach LEADER Region Bucklige Welt – Wechselland/Bromberg MBV-Pitten Wirtschaftsplattform BW Seebenstein Edlitz/Maßschneiderei BHW NÖ Wirtschaftsplattform BW Trattenbach 61 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Willi Siegfried Hannes Wolfgang Manfred Erika Helga Hannes Margarete Marion Friedrich Michaela Gerda Wolf Andreas Günter Schabauer Schabauer Schaffer Scherz Schuh Sieder Spies Stangl Stephanek Thurner Trimmel Walla Walli Wallner Weiss Wrana Regionale Bildungsstrategie BSR Wr.N.-Land Zöbern mecca Aspang Markt Edlitz Kulturinitiative Wexel Walpersbach/BHW, Erlach/HS Warth/Schule Schwarzau Seebenstein LEADER Region Bucklige Welt – Wechselland/Krumbach Warth/Bgm. Destination Wiener Alpen in NÖ Warth/LFS RM Industrieviertel Seebenstein 62 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie ANHANG 3: PROTOKOLL - REGIONSCAFÉS - 08.02.-11.02.2010 08.02.2010 09.02.2010 10.02.2010 11.02.2010 Kirchschlag i.d.B.W. Lanzenkirchen Kirchberg a. W. Bromberg Ablauf • • • Fachlicher Input Diskussion Nächste Schritte Fachlicher Input Lernende Regionen Präsentation der Inhalte zu den Themen: • Warum eine Lernende Region Bucklige Welt - Wechselland? • Projektbeispiele für Lernende Regionen • Ergebnisse der bisherigen Veranstaltungen Diskussion • • • Welche Projekte sind denkbar? Was ist besonders wichtig? Wer unterstützt welches Projekt? Nächste Schritte Vorstellung des Projektes Regionscafé Bucklige Welt Süd Regionscafé Bucklige Welt Nord Regionscafé Wechselland Regionscafé Bucklige Welt Mitte Projektbörse Projektskizzen, Netzwerkaufbau Abschlussveranstaltung 09.01.2010 08.20.210 09.02.2010 10.02.2010 11.02.2010 07.04.2009 19:00 bis 21:00 offen LFS Warth Kirchschlag i.d.B.W. Lanzenkirchen Kirchberg a.W. Bromberg offen Ansprechpersonen Projektträger LEADER Management Bucklige Welt - Wechselland Franz Piribauer Florian Kerschbaumer 2813 Lichtenegg Ransdorf 20 Tel: 02643/7010-20 [email protected] www.buckligewelt.at Bearbeitungsteam Hannes Schaffer, Andreas Dillinger mecca consulting www.mecca-consulting.at [email protected] Hans Rupp, Doris Winkler Bildungs- und Heimatwerk NÖ www.bhw-n.eu [email protected] 63 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Online Umfrage Lernende Region Der online Fragebogen kann noch bis 28.02.2009 ausgefüllt werden. Hier die Adresse: http://tools.mecca-consulting.at/limesurvey/index.php?sid=83647&lang=de 64 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Ergebnisse der Regionscafes vom 31.03., 31.03., 01.04. und 02.04.2009 Zielgruppen: Kinder, Jugendliche, Familie, Frauen, SeniorInnen Wissenspool 55+ SeniorInnen: Wer kann was weitergeben? Wer kann Wissen vermitteln? 7 Projektcamp für Kinder in ganzen Region Langlaufen: Regionaler Schwerpunkt, Lehrer sollen als Langlauflehrer geschult werden Zusammenspiel von Generationen "Oma/Opa-Enkel" Arbeit (Regionale) Berufsorientierung, Berufsberatung für Jugendliche (ab 13J.) Schnuppermöglichkeiten in Betrieben 3 3 2 2+4 2 Gesunde Ernährung (Kochkurse für junge Familien) 2 Zurück zum "klassischen" Kochen Schulabgänge (Persönlichkeitstraining, "Inneren Ergänzung zu Angeboten in der Schule, AMS Weg finden") etc. Verkehrserziehungsgarten für Kleinkinder Vorschule erhalten ExpertInnenwissen (Kräuter, Bienen etc.) in Schulen weitergeben Ausbildung auch ohne Aussicht auf Abschluss Kurse und Seminare die "einfach nur" interessieren 1 Nina Gager Nina Dvorak Gerlinde Blauensteiner 1 1 1 1 Sprachcamp i.d. Sommerferien (Kindergarten, Schulalter) Möglichkeiten für Kinder- u. Jugendbeschäftigung (Betreuung) Kooperationsprojekt Helene Doron Early Englisch mit Schulen (Projekte) Bildungsberatung für Jugendliche an Schnittstellen 10J./14J./SchulabbrecherInnen Nina Gager Waldkindergarten Konrad Riegler, F. Burger Sprachkurse für alle Altersgruppen Gudrun Ehnert Arbeitsmarkt/Wirtschaft Vernetzung Wirtschaft-Schule/Jugend (Praxisbezug) Unterstützung Schulischer Aktivitäten Persönlichkeitsbildung (Rhetorik etc.) günstiger für v.a. Jugendliche u. SchülerInnen 65 2+0+3+6 6 Monika Seidl, Gerda Schwarz, Helene Haas LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Computerkurse für SeniorInnen, WiedereinsteigerInnen nach Babypause Sprachoffensive für Gastronomie (Ungarisch) Bildungsmarketing für Nahversorger Essen=Kultur Slow food (z.B. Grubenkraut etc.) Persönlichkeitstraining für MitarbeiterInnen (zu Ausbildende) Gezielte praxisnahe Ausbildung WiedereinsteigerInnen (Begleitung, Persönlichkeitstraining, Patenschaften) Kooperation mit Wirtschaftsplattform Vertiefung von naturwissenschaftlichem Grundlagenwissen und Berufsorientierung 3 1+1+0 2 2 1 1 1 Gerald Falkner F. Burger Naturbegleitung an Schulen (Info, Praxis, Projekte) Timemanagement Berufsbegleitende Weiterbildungsmöglichkeiten dezentral in der Region Netzwerk Bildung Infosmesse für "BildungsakteurInnen" Schulen als Bildungsorte nutzen Informationsplattform "Bildung" 7 5 Gudrun Ehnert 1+3+1 Erika Sieder, Gerald Falkner Informationen an Gemeinden, Regionswebsite 3 und Aussendungen 2+1 Gerda Schwarz, Helene Haas, Gerlinde Blauensteiner 4+0+3+1 Erika Sieder, F. Burger Abstimmung der Bildungsanbieter 1+0+1 Gerald Falkner Bildungsbus Bücher/Bibliotheksbus (Zusammenarbeit mit LZK, Katzelsdorf etc.) Bildungswünsche in Datenbank sammeln Bildungsbarrieren abbauen Nachhaltige, langfristige Kurse 2 2+0 1 1 Bildungsplattform Vernetzung der Bildungsangebote in Gemeinden (Seminare in den Gemeinden) Bildungswünsche in Datenbank sammeln Zusammenstellung der Fördermöglichkeiten "Einkaufsgemeinschaften" für erfolgreiche Seminaranbieter 66 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Neugier wecken Regionale Bildungsstrategie Was ist das? Wie geht das? Kann ich das? Exkursionen (Muster: Klimabündnis Zöbern) Dezentrales (Weiter-) Bildungsangebot web learning tools Identität/Region Soziale Dorf- und Stadterneuerung Soziale Kontakte (Umgang mit Menschen u. Gemeinschaft) 1+2+2+2 Orts- u. Dorfbewusstsein wecken Regionale Identität weitergeben (von Schüler bis SeniorInnen, Pflegheime ansprechen) Gemeinsame Projekte (z.B. Passionsspiele Krumbach) Gudrun Ehnert Erika Sieder 1+1+3+4 4 Erika Sieder Rainer Holzbauer Qualitative Ausbildung (Landschaft, Kulinarik, 6 Geschichte und G´schichteln) Pool an FührerInnen Regionsführer Geschichte(n) im Sommer (Halbtag Führung, Essen in der Region etc.) 1 Leitsystem Elektomobilität Nutzung der bestehenden Infrastruktur Guided Tours durch die Region Regionale Sprache und Bräuche fördern 3 3 "gelenkte" Freizeit für Kinder und Jugendliche 2 inkl. Bewusstseinsbildung für die Umwelt Pflegeheim: Vernetzung mit Schule -> Sozialprojekte 2 Wiki = Wechsel (White Box), Wissensmanagement 1 Regionsgeschichte Vereinsleben forcieren 1 Geführte Wandertouren (Vermarktung?, Werbung?) Kino in der Region Maler d. Wechsels Koordinierte Freizeitgestaltung 67 Gudrun Ehnert Heinz Lang Gerald Falkner LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Internationalisierung (Geschichte von 1900 bis 2010 und die Zukunft?) Umwelt, Energie, Nachhaltigkeit Bildung für betrieblichen Umweltschutz -> Kosteneinsparungsfaktor 2 Obstbaumschnittkurse 1 Energieproduktion, Solar, Biomasse, Wind Praktischer Umweltschutz (Garten, Boden, Wasser, Chemie etc.) Energiebewusstsein, Energie sparen aufzeigen 2 1 68 Gerald Falkner LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie TeilnehmerInnen Vorname Nachname Gemeinde/Organisation Termin Florian Gerda Christina Nina Bernadette Karl Thomas Christine Monika Gerlinde Friedrich Rainer Helene Siegfried Hans Hannes Florian Hannes Hans Irene Monika Margarete Günter Elfriede Nina Eva Silvia Norbert Helga Riki Gudrun Ernst Johannes Bernhard Heinz-Peter Erika Hubert Gerald Andreas Mark Franz Regina Hans Wolfgang Elisabeth Birgit Karl Willibald Fritz Franz Johann Johann Michaela Ursula Hannes Ferdinand Franz Sabina Anita Andrea Johanna Doris Andreas Kerschbaumer Schwarz Leitgeb Gager Baumgartner Korntheurer Heissenberger Pürrer Seidl Blauensteiner Sanz Holzbauer Haas Schabauer Rupp Schaffer Kerschbaumer Schaffer Rupp Hruby Stranzl Stephanek Wrana Schneider Dvorak Dvorak Buschka-Wistermayer Maleiner Spies Auerböck Ehnert Schabauer Hennerfeind Brunner Lang Sieder Haselbacher Falkner Dillinger Nadjafi Piribauer Simon Rupp Riegler Dandler Steinacher Mayerhofer Fuchs Burger Piribauer Kahofer Hagenhofer Walla Fellner Stangl Schwarz Fahrner Wallner Beisteiner Fičala Ponweiser Winkler Dillinger VGR Bucklige Welt Krumbach/VS Kirchschlag Kirchschlag/PLZ Edlitz Edlitz Hochneukirchen-Gschaidt Kirchschlag/Pfarre Krumbach/HS Hochneukirchen/Wirtschaftsplattform Hollenthon/Wirtschaftsplattform Krumbach/BHW Zöbern/BHW Zöbern BHW NÖ mecca-Ingenieurbüro VGR Bucklige Welt mecca-Ingenieurbüro BHW NÖ Bad Erlach Schwarzau Schwarzau Seebenstein Pitten Frohsdorf Frohsdorf Frohdorf/Lanzenkirchen Seebenstein Walpersbach/Bad Erlach Aspang Markt/DEV Aspang Markt/DEV Trattenbach/Bgm Trattenbach/GGR Aspangberg Mönichkirchen/"Wexel" Mariensee/"Wexel" Kirchberg/Vbgm Wechsellandakademie mecca-Ingenieurbüro Umweltberatung NÖ Lichtenegg/LEADER St. Corona/GR BHW NÖ Kirchberg/GGR Kirchberg/GGR Kirchberg/GGR Otterthal/Bgm Kirchberg/Bgm Feistritz Lichtenegg/LEADER Scheiblingkirchen/VizeBgm Hochwolkersdorf/GGR Warth/Bgm Warth Warth Bad Schönau/VizeBgm Bromberg/Bgm Bromberg Hollenthon Wr. Neustadt Bromberg/Wirtschaftsplattform BHW NÖ mecca-Ingenieurbüro Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Süd, 08.02.2010 Bucklige Welt Nord, 09.02.2010 Bucklige Welt Nord, 09.02.2010 Bucklige Welt Nord, 09.02.2010 Bucklige Welt Nord, 09.02.2010 Bucklige Welt Nord, 09.02.2010 Bucklige Welt Nord, 09.02.2010 Bucklige Welt Nord, 09.02.2010 Bucklige Welt Nord, 09.02.2010 Bucklige Welt Nord, 09.02.2010 Bucklige Welt Nord, 09.02.2010 Bucklige Welt Nord, 09.02.2010 Bucklige Welt Nord, 09.02.2010 Bucklige Welt Nord, 09.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Wechselland, 10.02.2010 Bucklige Welt Mitte, 11.02.2010 Bucklige Welt Mitte, 11.02.2010 Bucklige Welt Mitte, 11.02.2010 Bucklige Welt Mitte, 11.02.2010 Bucklige Welt Mitte, 11.02.2010 Bucklige Welt Mitte, 11.02.2010 Bucklige Welt Mitte, 11.02.2010 Bucklige Welt Mitte, 11.02.2010 Bucklige Welt Mitte, 11.02.2010 Bucklige Welt Mitte, 11.02.2010 Bucklige Welt Mitte, 11.02.2010 Bucklige Welt Mitte, 11.02.2010 Bucklige Welt Mitte, 11.02.2010 Bucklige Welt Mitte, 11.02.2010 69 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie 70 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie ANHANG 4: PROTOKOLL - PROJEKTBÖRSE - 07.04.2010 LFS Warth Ablauf • • • Fachlicher Input Projektwerkstatt Nächste Schritte Fachlicher Input Lernende Regionen Präsentation der Inhalte zu den Themen: • Warum eine Lernende Region Bucklige Welt - Wechselland? • Projektbeispiele für Lernende Regionen • Ergebnisse der bisherigen Veranstaltungen Diskussion der Projektideen Folgende Ideen wurden auf den vier Thementischen von den TeilnehmerInnen diskutiert und könnten in Zukunft in der Region umgesetzt werden: Bildungsmesse Die Bildungseinrichtungen der Regionen kennen sich teilweise überhaupt nicht oder nur oberflächlich (über Medien etc.). Daher wurde der Wunsch seitens der Bildungsanbieter geäußert eine „interne Bildungsmesse zu organisieren“, um sich kennenzulernen und abzustimmen bevor man sich gemeinsam bei einer Bildungsmesse / einem Lernfest o.ä. der Öffentlichkeit präsentiert. Ansprechperson: Florian Kerschbaumer, Reg. BHW Bucklige Welt Bildungskalender Das regionale Bildungswerk Bucklige Welt verfügt bereits über einen qualitätsvollen Bildungskalender. Angedacht werden: o ev. 2 Bildungskalender (Wechselland, Bucklige Welt) o Bei 2 Kalendern: Überlegen, welche Angebote aus dem Wechsel in der BW erscheinen sollen und umgekehrt. Regional bedeutsame Angebote (z.B. Leader-Qualifizierung) in beiden Kalendern o bessere Grafik und Aufmachung o Bessere Recherche über Angebote und Anbieter (bzw. vollständige dezentrale Eingabe in Datenbank organisieren Ansprechperson: Florian Kerschbaumer, Reg. BHW Bucklige Welt Internetdatenbank Eine Datenbank, die alle Bildungsangebote der Region mit entsprechenden Suchfunktionen erfasst, soll die Treffsicherheit und die Teilnehmeranzahl bei den unterschiedlichen Anbietern erhöhen. Eine entsprechende Lösung ist bereits NÖ weit in Arbeit. Florian Kerschbaumer ist für die Region Bucklige Welt an diesem Prozess beteiligt. Regionsführer Die Bucklige Welt bietet neben einer sehr schönen Landschaft, vielen kleinen und zwei großen touristischen Angeboten (Bad Schönau und Bad Erlach) auch ein sehr gutes kulinarisches Konzept (Sooo gut schmeckt die Bucklige Welt) und eine Fülle historischer Sehenswürdigkeiten. Auffallend ist die Dichte wichtiger historischer Ereignisse, die sich auf dem relativ kleinen Gebiet der Region abgespielt haben. Gut qualifizierte Regionsführer sollen diese Geschichte 71 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie sowohl den Kur- und Dauergästen als auch den Tagesausflüglern lebendig und anschaulich vermitteln. Ansprechperson: Dr. Johann Hagenhofer/Hochwolkersdorf Nähe genießen Immer mehr und größere Einkaufszentren gefährden die heimischen Familienbetriebe und KMU, welche als Nahversorger eine wichtige Funktion in der Aufrechterhaltung der lokalen und regionalen Versorgung und der Strukturen für lebenswerte Gemeinden und Regionen spielen. Durch ein kaum vorhandenes oder fehlendes Netz öffentlicher Verkehrsmittel haben nichtmobile Menschen nicht die Möglichkeit in kleinregionale oder regionale Zentren zu kommen, um dort ihre Einkäufe oder auch beispielsweise ein Freizeit- oder Bildungsprogramm in Anspruch nehmen zu können. Daher gilt es die Nahversorgung (Lebensmittel, Ärzte, Gewerbetreibende etc.) in den Ortschaften zu stärken und bewusst zu unterstützen. Ein auf die LEADER Region übertragbares Projekt wurde bereits in der Steiermark erfolgreich umgesetzt und kann auch in der Buckligen Welt - Wechselland helfen die „lebenswichtige“ Infrastruktur zu stützen. Ansprechperson: Gerald Falkner/Wechsellandakademie, Schäffern Faire Welt - Bucklige Welt Bereits 4 Gemeinden der Region (Mönichkirchen, Warth, Lichtenegg und Bad Erlach) sind Fairtrade-Gemeinden. Sie haben sich zu Maßnahmen für den Fairen Handel verpflichtet, darunter die Förderung des Fairen Handels bei der gemeindeeigenen Beschaffung, Einbeziehung von Gastronomiebetrieben, Maßnahmen zur Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Mit einer Gemeinderesolution haben sich die Gemeinden auch formal zum Fairen Handel bekannt: Verbindung mit AnbieterInnen regionaler Produkte, Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe, Produktschienen „aus der Region und fair“. Ansprechperson: Dr. Ingrid Schwarz/südwind Ungarisch Crashkurs Unsere ungarischen Nachbarn sprechen sehr gut Deutsch mit einer nahezu Selbstverständlichkeit. ÖsterreicherInnen hingegen verschließen sich zu meist immer noch dieser Sprache. Im Rahmen des Schwaigen-Reigens 2010 soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass Kinder und Jugendliche in einem Crashkurs die Sprache des Nachbarn lernen: Grüßen, Essen und Trinken bestellen oder einfach nur fragen „Wie geht es Dir?“ Angespornt werden sie durch ein Gewinnspiel. Ansprechperson: Dr. Erika Sieder, Kulturinitiative WeXel, Mariensee Demografischer Wandel Die demographische Entwicklung in den ländlichen Gebieten lässt eine stetige Überalterung der Gemeinden erwarten. Die örtliche Struktur in kleinen und mittelgroßen Gemeinden wird sich stark verändern. Auch leben die Familien nicht mehr mehrere Generationen übergreifend zusammen. Das gegenseitige Verständnis der spezifischen Bedürfnisse jeder Generation geht damit verloren. Mit diesem Hintergrund will das Projekt die junge und die ältere Generation zusammenbringen. Gegenseitiges Verständnis und gemeinsames „Tun“ stehen dabei im Vordergrund. Angestrebt wird eine regionsweite Zusammenarbeit von Schulen und Senioreneinrichtungen. Ansprechperson: Florian Kerschbaumer, Kleinregion Bucklige Welt Unterstützung: Friedrich Geiderer Wissenspool 55+ Das Wissen und die Fähigkeiten der Generation 55+ soll gesammelt werden und in weiterer Folge den jüngeren Generationen näher gebracht werden. Projekt kann auch als Basis für die Regionsführerausbildung dienen. 72 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie Expertenwissen (Bienen, Kräuter,…) soll an die Kinder weitergegeben werden – Zugang über die Schulen und Kindergärten. Ansprechperson: Franz Piribauer, LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Individuelle Projektentwicklung Im Zuge des Entwicklungsprozesses der Lernenden Region Bucklige Welt - Wechselland lädt das LEADER Management alle Projektträger mit ihrer Idee ein, diese gemeinsam zu besprechen und diskutieren sowie die Förderfähigkeit zu beurteilen. Der Termin dafür ist der 04.05.2010 von 14:00-19:00 in der Waldpension Hochegg, Prof. Robert Vogel-Str. 1, 2840 Grimmenstein. Um Anmeldung bei Florian Kerschbaumer (Tel: 02643/7010-20, [email protected]) wird ersucht. Nächste Schritte Vorstellung des Projektes Regionscafé Bucklige Welt Süd Regionscafé Bucklige Welt Nord Regionscafé Wechselland Regionscafé Bucklige Welt Mitte Projektwerkstatt Projektentwicklung - individuell NACH Terminvereinbarung Abschlussveranstaltung 09.01.2010 08.20.210 09.02.2010 10.02.2010 11.02.2010 07.04.2009 04.05.2010 14:00-18:00 offen LFS Warth Kirchschlag i.d.B.W. Lanzenkirchen Kirchberg a.W. Bromberg LFS Warth Waldpension Hochegg, Prof. Robert Vogel-Str. 1, 2840 Grimmenstein offen Ansprechpersonen Projektträger LEADER Management Bucklige Welt - Wechselland Franz Piribauer Florian Kerschbaumer 2813 Lichtenegg Ransdorf 20 Tel: 02643/7010-20 [email protected] www.buckligewelt.at Bearbeitungsteam Hannes Schaffer, Andreas Dillinger mecca consulting www.mecca-consulting.at [email protected] Hans Rupp, Doris Winkler Bildungs- und Heimatwerk NÖ www.bhw-n.eu [email protected] 73 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie TeilnehmerInnen Vorname Nachname Gemeinde/Institution Friederike Gerlinde Fritz Andreas Gudrun Gerald Ursula Roswitha Friedrich Traude Helene Johann Hannelore Johannes Irene Florian Franz Annemarie Hans Ernst Hannes Erika Hannes Friedrich Michaela Auerböck Blauensteiner Burger Dillinger Ehnert Falkner Fellner Fischl Geiderer Gruber Haas Hagenhofer Handler-Woltran Hennerfeind Hruby Kerschbaumer Piribauer Rall Rupp Schabauer Schaffer Sieder Stangl Trimmel Walla DEV Aspang Hochneunkirchen/Wirtschaftsplattform Feistritz mecca-Ingenieurbüro Aspang Markt Wechsellandakademie Warth Bad Erlach Krumbach Hochwolkersdorf Zöbern Hochwolkersdorf Katzelsdorf Trattenbach Bad Erlach VGR Bucklige Welt LEADER Management Katzelsdorf BHW NÖ Trattenbach mecca-Ingenieurbüro Kulturinitiative WeXel Bildungszentrum Warth-Aichhof Obmann LEADER Region BW-WL Warth 74 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie ANHANG 5: EINLADUNGSLISTEN Folgende Personen wurden zu den Veranstaltungen eingeladen: [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], , [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected] ,[email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], m.hannes, [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], [email protected], Weiters wurden regionsinterne Verteiler verwendet. 75 LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie ANHANG 5: EXKURS BILDUNGSFERNE Bildungsferne31 als Zielgruppe Unsere Gesellschaften wandeln sich zunehmend in Wissensgesellschaften, in denen Bildung und Wissen immer mehr zur strategischen Ressource werden. Drei Aspekte dieses Prozesses sind: • Der fortschreitende und vor allem beschleunigte berufliche, technische und gesellschaftliche Wandel: So hat sich innerhalb von zehn Jahren der Internetzugang in Österreich von 5 % (1997) auf 61 % (2007) verzwölffacht, der Besitz eines Computers immerhin von 38 % (1997) auf 76 % (2007) verdoppelt (alle Zahlen ORF Medienforschung). • Die Globalisierung verstärkte die weltweite Konkurrenz. Die Industrieländer sind darin übereingekommen, dass ihr Standortvorteil vor allem im Ausbau von Kompetenzen und Qualifikationen liegt. • Demokratie benötigt selbstbewusste Menschen mit eigener Meinung. Dazu ist Bildung zumindest ein Hilfsmittel. Vergleicht man die Teilnahme an allgemeiner und beruflicher Weiterbildung mit dieser Entwicklung, so ist noch Einiges zu tun. Laut STATISTIK AUSTRIA haben zwischen Juni 2002 und Juni 2003 insgesamt nur 21,8 % der Bevölkerung, davon 10,3 % der PflichtschulabsolventInnen, 20 % derjenigen mit Lehrabschluss und, 45,7 % der AkademikerInnen an Weiterbildungen teilgenommen. Der gesellschaftliche Wandel führt gesamtgesellschaftlich zu einer steigenden Bildungsbeteiligung, jedoch auch zu einem „knowledge gap“ zwischen den sozialen Gruppen. Dies führt zu beruflicher und sozialer Ausgrenzung. Rein ökonomisch betrachtet werden wichtige Ressourcen verschwendet, soziologisch gesehen steigen die Spannungen in der Gesellschaft. Was bedeutet Bildungsfern? Der Begriff Bildungsfern geht von einer bestimmten Bildungsnorm aus, von der die Betroffenen abweichen. Damit lässt sich der Begriff sehr flexibel anwenden. Gleichzeitig bezeichnet der Begriff eine negative Abweichung vom „Normalen". Damit ist eine Wertung verbunden, denn wer weicht schon gerne nach „unten" ab? Das führt oftmals dazu, dass sich Betroffene eher von Bildungsmaßnahmen „fernhalten," und mangelnde Kompetenzen verstecken, als sich der Gefahr auszuliefern, sich zu blamieren. Ein Beispiel findet man bei Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten und deren alltäglichen Bemühungen dieses Problem zu verbergen. Dabei gehören Betroffene meist zu den benachteiligten Personengruppen: Alleinerziehende, über 55 jährige, An- und Ungelernte, AnalphabetInnen bzw. Illiterate, (Langzeit-) Arbeitslose, Erwachsene mit Lernproblemen, Junge Erwachsene unter 25 Jahren ohne abgeschlossene Schul-/Berufsausbildung, Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen, MigrantInnen und AsylbewerberInnen, Personen im ländlichen Raum, SozialhilfeempfängerInnen, Strafgefangene, ...). Gerade für Bildungseinrichtungen ist es daher wichtig subtile Diskriminierungen zu vermeiden. Aus Sicht der Lernenden Region sind folgende Fragen wichtig: Was wollen Lernende? Weshalb suchen sie welche Kurse auf? Was sind deren Bedürfnisse? Welche Kosten und Nutzen erwarten sich Lernende? Weiterbildung als Chance statt als Drohung Lernen weckt ambivalente Gefühle. Es kann Spaß machen und Erfolg bringen, aber auch mit Angst, Druck, Last, Überforderung, Fremdbestimmung und Anpassung verbunden werden. Dabei spielen auch die bisherigen Erfahrungen, vor allem in der Schule eine wichtige Rolle: Kann ich mit der 31 Lerngruppe mithalten? Schaffe ich die auf Anfrage BHW NÖ, April 2009 76 Prüfung? Werden mich mein bzw. meine LEADER Region Bucklige Welt - Wechselland Regionale Bildungsstrategie PartnerIn/Familie/FreundInnen/ArbeitgeberIn unterstützen? Ressourcen ich an Zeit und Geld? Erwarte damit Verfüge ich Verbesserungen über in die meinen erforderlichen Arbeits- und Lebensbedingungen? Lernanlässe entstehen aus einer Diskrepanzerfahrung zwischen Intention und Kompetenz: Der Lernende hofft diese Differenz zwischen Wollen und Können verringern zu können. Hier gilt es die Vorzüge zu betonen, die sich aus der Weiterbildung ergeben. Weitere Kriterien sind: • Entfernung zum Schulungsort: Laut einer Studie aus Oberösterreich beträgt die durchschnittlich akzeptable Entfernung bei Niedrigqualifizierten 13 km, die maximal Akzeptable bei 60 km (bei Höherqualifizierten sind es 108 km). • Enthierarchisierung: Eine oftmals negative Erinnerung an die Schule sind Erfahrungen des Fremdbestimmtwerdens. Auch in der Erwachsenenbildung macht es einen großen Unterschied aus, ob Lernende aus eigenen Stücken zu einer Bildungsmaßnahme gehen oder geschickt werden. Wird gelernt um die „eigene Weltverfügung“ zu erweitern oder um Beeinträchtigungen und Bedrohungen abzuwenden? • „Erwachsene sind lernfähig, aber unbelehrbar“ (Dieter Gnahs): Wenn man die Lernenden ernst nimmt, muss man ihnen zugestehen, dass sie aus ihrer Sicht vernünftig handeln. Auch dann, wenn sie Widerstand leisten. Wie sollen Bildungsferne Erreicht werden? Bildungsferne zu erreichen ist eines der Ziele der Lernenden Region. Wichtig dabei ist die Kommunikationskompetenz der AkteurInnen in diesem Bereich, um die Menschen zu erreichen. Sie richtig zu schulen sowie die Entwicklung zielgruppenspezifischer Angebote sollen im Rahmen der Lernenden Region erfolgen. 77