Kap7_Umwelterklärung 2013 Überarbeitung nach Audit für

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Kap7_Umwelterklärung 2013 Überarbeitung nach Audit für
Überarbeitung 2013
Inhaltsverzeichnis
1 Vorwort .......................................................................................................................4
2 Das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR ...........................................................................5
2.1 Wir über uns..........................................................................................................5
2.2 Umweltarbeit ........................................................................................................8
2.2.1 In der Internationalen Entwicklungszusammenarbeit ........................................8
2.2.2 In Deutschland................................................................................................8
2.2.3 Historie des Umweltmanagements bei MISEREOR ...........................................10
3 Umweltpolitik ............................................................................................................11
4 Umweltbestandsaufnahme.........................................................................................13
4.1 Umweltkennzahlen..............................................................................................13
4.2 Umweltaspekte ...................................................................................................14
4.2.1 Materialproduktion .....................................................................................16
4.2.2 Veranstaltungen ..........................................................................................17
4.2.3 Dienstreisen innerhalb Deutschlands und Europas........................................18
4.2.4 Dienstreisen interkontinental.......................................................................18
4.2.5 Wärmeenergie.............................................................................................19
4.2.6 Elektrische Energie......................................................................................19
4.2.7 Weg zur Arbeit.............................................................................................20
4.2.8 Wasser und Abwasser..................................................................................20
4.2.9 Abfall..........................................................................................................21
4.2.10 Büroausstattung und Büromaterial ..............................................................22
4.2.11 Reinigung...................................................................................................23
4.2.12 Bewirtung...................................................................................................23
4.2.13 Außenanlagen ............................................................................................23
4.2.14 Emissionen.................................................................................................24
4.2.15 Recht und Sicherheit ...................................................................................24
4.2.16 Beschaffungswesen ....................................................................................24
4.3 Bewertung der Umweltaspekte.............................................................................26
5 Umweltprogramm ......................................................................................................27
5.0 Bereich: Kompensation........................................................................................27
5.1 Bereich: Mobilität Interkontinental .......................................................................27
5.2 Bereich: Materialproduktion und Vertrieb .............................................................29
2
5.3 Bereich: Beschaffung...........................................................................................30
5.4 Bereich: Wärme ...................................................................................................32
5.5 Bereich: Strom ....................................................................................................33
5.6 Bereich: Mobilität in Deutschland auf Dienstreisen................................................34
5.7 Bereich: Mobilität zur Arbeit.................................................................................35
5.8 Bereich: Veranstaltungen .....................................................................................36
5.9 Bereich: Geldanlagen ..........................................................................................38
5.10 Bereich: Abfall...................................................................................................39
5.11 Bereich: Wasser und Abwasser...........................................................................39
5.12 Bereich: Reinigung ............................................................................................40
5.13 Bereich: Bewirtung ............................................................................................40
5.14 Bereich: Kommunikation....................................................................................41
5.15 Bereich: Schulung .............................................................................................42
6 Umweltmanagementsystem ......................................... Fehler! Textmarke nicht definiert.
6.1 Umweltorganigramm ...........................................................................................43
6.2 Kommunikation...................................................................................................45
6.3 Schulung ............................................................................................................45
6.4 Umweltteam........................................................................................................46
7 Ansprechpartner ........................................................................................................47
8 Erklärung zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten......................................48
9 Anhang .....................................................................................................................49
Impressum ................................................................................................Umschlagseite
3
1 Vorwort
MISEREOR und Nachhaltigkeit
MISEREOR engagiert sich seit mehr als 50 Jahren in internationalen Entwicklungsprojekten
auch für den Erhalt einer intakten Umwelt und nachhaltiges Wirtschaften, damit zukünftige
Generationen auf unserer Erde leben können. Spätestens seit der Herausgabe der Studie
„Zukunftsfähiges Deutschland“ regt MISEREOR auch deutsche Bürgerinnen und Bürger
sowie Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger an, ihren Ressourcenverbrauch
kritisch zu prüfen und zu reduzieren. Demselben Anspruch unterwirft sich auch MISEREOR
selbst. Nachhaltig Haushalten ist oberste Devise in der Gestaltung der Geschäftsstellen in
Aachen, Berlin und München.
Umweltbericht als Anfang systematischen Umweltmanagements
2006 hat MISEREOR erstmals einen internen Umweltbericht nach der Systematik des EcoManagement and Audit Scheme (EMAS, siehe Anhang) erstellt. Aus der zugrunde gelegten
Befragung der Mitarbeitenden ergab sich, dass die meisten von ihnen im Vergleich zu
anderen Unternehmen sehr umweltbewusst sind und sich umweltgerecht verhalten. Beste
Voraussetzungen also, die Umweltverträglichkeit der Geschäftsstelle weiter zu verbessern.
Es wurde ein Maßnahmenkatalog erstellt, der sich auf folgende Handlungsfelder bezog:
nachhaltig Einkaufen; Abfall als Wertstoff begreifen; sparsamer Umgang mit Wasser und
Strom; zukunftsfähige Stromversorgung; beim Heizen nicht unnötig das Klima anheizen;
den Weg zur Arbeit klimafreundlich gestalten und Reisen über Land statt in der Luft.
Inzwischen ist der Maßnahmenkatalog weitestgehend umgesetzt.
Auf dem Weg zur emissionsarmen Geschäftsstelle
Im nächsten Schritt werden die internen Bemühungen durch eine externe Auditierung mit
Blick auf eine Zertifizierung überprüft. Seit September 2011 steuert und begleitet ein
Umweltteam die Einführung des Umweltmanagementsystems nach EMAS. Zusätzlich
besteht die Möglichkeit und der Wille, die nicht vermeidbaren und nicht weiter reduzierbaren Treibhausgas-Emissionen der Geschäftsstelle durch die Förderung zertifizierter
klimafreundlicher Aktivitäten in Entwicklungsländern auszugleichen. Dies gilt insbesondere
für die im Bereich der Internationalen Zusammenarbeit unerlässlichen interkontinentalen
Flugreisen. MISEREOR ist seit Mai 2011 Gesellschafter des kirchlichen Kompensationsfonds Klima-Kollekte (siehe Anhang)
Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften in Kirchen
Gleichzeitig will MISEREOR einen Beitrag dazu leisten, das eigene Beschaffungswesen
künftig noch stärker an ökologischen, sozialen sowie fairen Standards auszurichten. Als
Bischöfliches Hilfswerk will MISEREOR im Rahmen des Projektes „Zukunft Einkaufen“ (siehe
Anhang) zugleich die kirchliche Glaubwürdigkeit stärken.
Umweltteam und Umweltmanagementbeauftragte bei MISEREOR
Nachhaltigkeit und Umwelt haben bei MISEREOR seit langem auch auf Leitungsebene einen
hohen Stellenwert. Die Aufgabe der Umweltmanagementbeauftragten ist der Leiterin der
Abteilung Organisation, Frau Renate Bartholomäus, übertragen. Zum Umweltteam gehören
Leitungsverantwortliche der Hauptabteilungen, ferner die für das Beschaffungswesen
zuständigen Mitarbeitenden der Abteilung Organisation und ein Mitglied der
Mitarbeitendenvertretung. Auf diese Weise ist das Umweltmanagement mit allen
Arbeitsbereichen von MISEREOR verknüpft.
4
2 Das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR
2.1 Wir über uns
MISEREOR wurde 1958 von den deutschen Bischöfen als „Werk gegen Hunger und
Krankheit“ gegründet. 1991 erfolgte der Zusammenschluss mit dem Hilfswerk der
ehemaligen Berliner Bischofskonferenz Not in der Welt. MISEREOR ist die Fachstelle für die
Entwicklungsarbeit der katholischen Kirche in Deutschland und Mitglied der Catholic
International Cooperation for Development and Solidarity (CIDSE), einem Netzwerk von
16 katholischen Entwicklungsorganisationen aus Europa und Nordamerika. Seit 1962 ist in
Deutschland eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat im Bereich
der Entwicklungszusammenarbeit gewachsen. Auf katholischer Seite wird diese seither
durch die der MISEREOR-Geschäftsstelle angegliederte Katholische Zentralstelle für
Entwicklungshilfe e. V. (KZE) gestaltet.
Die Welt erlebt Umbrüche wie selten zuvor in der Menschheitsgeschichte. Die Armut nimmt
in vielen Ländern ‚des Südens‘ zu, und der überaus ressourcenaufwändige Lebensstil der
Menschen in den Industrieländern und zunehmend auch in den Schwellenländern bedroht
die natürlichen Lebensgrundlagen in einem Maße, dass die Zukunft der Menschheit in
Frage steht. Immer drängender wird die Suche nach Lösungen.
In dieser Lage steht MISEREOR denjenigen zur Seite, die aufgrund struktureller
Ungerechtigkeiten Not leiden – den Armen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Gemeinsam
mit allen, die das Werk tragen und unterstützen, ist MISEREOR im Geiste des Evangeliums
und der christlichen Sozialethik bestrebt, diesen besonders benachteiligten Menschen ein
Leben in Gerechtigkeit, Freiheit, Versöhnung und Frieden in der Einen Welt zu ermöglichen.
Das Angebot der Hilfe richtet sich grundsätzlich und ausdrücklich an alle Notleidenden,
„ungeachtet von Rasse, Geschlecht, Nation oder Religion“ (MISEREOR-Statut 1.1).
MISEREOR leitet die Überzeugung, dass jede Entwicklung von den Menschen selbst
ausgeht und alle Lebensbereiche umfasst. Deshalb ist die Hilfe so ausgerichtet, dass sie
die Selbsthilfekräfte der Menschen freisetzt, stärkt und es ihnen ermöglicht, ihr
individuelles und gemeinschaftliches Leben zu gestalten. Sie soll der Befriedung
materieller und ideeller Grundbedürfnisse dienen und gleichzeitig der Achtung vor der
Schöpfung verpflichtet sein.
Die Solidarität mit den Armen macht die Bekämpfung ihrer Not und ihres Ausgeschlossenseins zum Hauptziel. Wo ungerechte gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische
Strukturen die Menschen unterdrücken, bedeutet Entwicklung daher auch Befreiung von
solchen Strukturen. Unser Handeln erfordert politische Einflussnahme überall dort auf der
nationalen und internationalen Ebene, wo über das Fortbestehen oder die Beendigung
solcher Unrechtsverhältnisse entschieden wird.
Unsere Hilfe drückt sich aus in der Unterstützung von Entwicklungsprozessen in
Zusammenarbeit mit kirchlichen, aber auch nichtkirchlichen Partner-Organisationen in
nahezu allen Ländern der Einen Welt und in Spenden-, Bildungs-, Lobby- und Öffentlichkeitsaktionen zu Gunsten der Armen. An ihrer Seite erkennen wir die Notwendigkeit, uns
selbst und unsere Gesellschaft nachhaltig und gerecht zu verändern.
5
6
Die Arbeitsorte
Geschäftsstelle Aachen
Der weitaus größte Teil der Mitarbeitenden arbeitet in Aachen. Die Geschäftsstelle befindet
sich in Innenstadtlage in der Nähe des Bahnhofs mit sehr guter Anbindung an das
öffentliche Verkehrsnetz. Hier arbeiten die rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf
6.775,04 Quadratmetern im vom Bistum Aachen gemieteten Gebäude des ehemaligen
Priesterseminars des Bistums. Auf dem 13.559 Quadratmeter großen Gelände befinden
sich ebenfalls die Bischöfliche Akademie des Bistums, das August-Pieper-Haus, und das
Haus der pastoralen Dienste, das Bischof-Hemmerle-Haus, die beide nicht Teil des
Umweltmanagementsystems von MISEREOR sind.
Arbeitsstelle Berlin
Die Arbeitsstelle ist mit fünf Mitarbeitenden Anlaufstelle für Gruppen, Schulen und
Pfarrgemeinden der Diözesen in Ostdeutschland, Verbindungsstelle zu Parlament und
Regierung sowie Ansprechpersonen für Medien in und um Berlin.
In zentraler Lage und direkter Nachbarschaft zur Katholischen Akademie sowie dem Büro
der Bischofskonferenz, unweit von Reichstag, Bundeskanzleramt und mehreren Bundesministerien befindet sich die MISEREOR-Arbeitsstelle Berlin auf dem Areal der Katholischen
Höfe an der Chausseestraße. Vom Hauptbahnhof beträgt der Fußweg circa fünfzehn
Minuten. Die U-Bahnstation und die Straßenbahnhaltestelle Oranienburger Tor liegen vier
Gehminuten entfernt.
MISEREOR hat in dem Gebäude auf der vierten und fünften Etage Räume gemietet. Die
MISEREOR-Büros befinden sich auf der vierten Etage, wo auch ein Untermieter seine Büroraume hat. Die Räume der fünften Etage sind vollständig weitervermietet. Die ausschließlich von MISEREOR genutzten Büros (273 Quadratmeter) sind Gegenstand des
Umweltmanagementsystems.
Arbeitsstelle Bayern
Die Arbeitsstelle Bayern vertritt mit zwei Mitarbeitenden MISEREOR im Bundesland Bayern
mit den sieben (Erz-)Diözesen: München und Freising, Bamberg, Augsburg, Eichstätt,
Passau, Regensburg und Würzburg.
Die Arbeitsstelle befindet sich in angemieteten Räumen der vierten Etage des Bürogebäudes der Erzdiözese München und Freising an der Dachauer Straße 5 in unmittelbarer
Nähe des Hauptbahnhofes. Die Büroeinheit besteht aus drei Büroräumen mit insgesamt
58 Quadratmetern. Nur sie ist Gegenstand des Umweltmanagementsystems von
MISEREOR.
7
2.2 Umweltarbeit
2.2.1 In der Internationalen Entwicklungszusammenarbeit
Umweltarbeit ist sowohl Ziel als auch integraler Bestandteil und Querschnittsaufgabe in der
internationalen Entwicklungsarbeit von MISEREOR. Kontext sind oftmals die von den Armen
getragenen und lokal angepassten Entwicklungsprozesse. Im Hintergrund steht die
Erfahrung, dass arme Menschen – insbesondere in ländlich geprägten Lebenswelten – auf
eine gesunde Umwelt in besonderem Maße angewiesen sind. Ihr Leben ist in vielfacher
Weise mit der Natur verbunden: zum einen im Anbau lokal angepasster Lebensmittel und
der direkten Verwertung von Naturprodukten im Alltag, zum anderen ist ihre Umwelt (etwa
das Waldgebiet, in dem Indigene wohnen) mehr als die Grundlage für das tägliche Leben:
es ist ihre kulturelle Heimat.
Die Förderung eines Lebens mit der Natur korrespondiert mit Maßnahmen zur Bewahrung
der Biodiversität, die Förderung umweltfreundlicher Landwirtschaft und einer Kompromisslosigkeit gegenüber Bestrebungen, Lebensräume und landwirtschaftliche Flächen für den
Anbau von Monokulturen (oftmals Energiepflanzen) oder Hochertragssorten zu verwenden,
was zur Zerstörung der Böden führt. Zugang zu angepasster und ohne Stromversorgung
funktionierender Bewässerungstechnologie und der Zugang zu alternativer und
umweltfreundlicher Energieversorgung, etwa durch Solarlampen, ist ein weiterer Teil der
von MISEREOR geförderten Entwicklungsprozesse im Kontext der Umweltarbeit. Projekte
dieser Art können neben ökologischen Erfolgen auch positive soziale Veränderungen
herbeiführen, zum Beispiel wenn in Indien Kastenlose als Besitzer von Solarlampen an
sozialem Status in ihren Dorfgemeinschaften gewinnen. Ein von MISEREOR in Indien
finanziell unterstütztes Projekt dieser Art ist Teil des MISEREOR-Engagements in der KlimaKollekte.
Umweltarbeit beschränkt sich gleichzeitig nicht nur auf das Leben der Ärmsten und Armen
im ländlichen Raum. Auch Entwicklungsprojekte in städtischen und ‚moderneren‘ Lebensräumen berücksichtigen pro-aktiv Umweltaspekte oder haben diese explizit
zum Thema: Umwelterziehung an Schulen, Sensibilisierung von Journalisten, Lobbyarbeit
für organische Landwirtschaft, Förderung lokaler und oder regionaler Vermarktungsstrukturen, Unterstützung der Bevölkerung in ihrem Kampf gegen ökonomische
Großprojekte wie den umweltzerstörenden Abbau von Energieträgern (Öl, Kohle, Uran).
2.2.2 In Deutschland
Spätestens seit der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung (UNCED)
1992 und dann vor allem mit der Studie „Zukunftsfähiges Deutschland“ hat MISEREOR
realisiert, dass sich der ursprüngliche Auftrag der Armutsbekämpfung nicht von dem Erhalt
der natürlichen Lebensbedingungen lösen lässt und dieser nicht möglich ist ohne
tiefgreifende Kurskorrekturen unserer Gesellschaft: Wir in Deutschland beanspruchen für
uns im Ganzen mehr an natürlichen Ressourcen, als uns unter Berücksichtigung der
Lebensinteressen aller jetzt und künftig lebenden Menschen zusteht.
So geht MISEREOR in seiner Inlandsarbeit davon aus: das Subjekt des notwendigen
Wandels sind wir alle: jede und jeder Einzelne gleich welchen Alters und Milieus, die
privaten Haushalte, die Unternehmen, die Kirchen – in Diözesen, Gemeinden und
Verbänden –, die Kommunalpolitik, die Politik in ihrer Verantwortung für die Gestaltung des
8
(inter-)nationalen Wirtschaftsgeschehens, die Bildungseinrichtungen in ihrer ganzen Breite,
die Nichtregierungsorganisationen der Zivilgesellschaft und andere mehr. Mit der Etablierung eines Umweltmanagementsystems und einer Zertifizierung nach EMAS und „Zukunft
einkaufen“ folgt MISEREOR dieser Einsicht für sich selbst.
Die Inlandsarbeit von MISEREOR differenziert sich nach Adressaten als Lobby-, Bildungsund Pastoralarbeit, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Ehrenamtsarbeit sowie
Spenderkommunikation und ereignet sich in einer vielgestaltigen Zusammenarbeit mit
kirchlichen Gruppen und Organisationen und der Zivilgesellschaft. In möglichst breiten
Kreisen ist das Problembewusstsein für den Zusammenhang zwischen der Wirtschafts- und
Lebensweise der Industrieländer des Nordens, der Verarmung in vielen Ländern des
Südens und der globalen Umweltkrise zu schärfen und die Bereitschaft zu stärken, sich mit
den Leitbildern unserer Gesellschaft und des jeweils eigenen Lebens kritisch
auseinanderzusetzen und für den notwendigen gesellschaftlichen Wandel zu öffnen.
Thematische Schwerpunkte der Arbeit setzt MISEREOR zurzeit unter anderem in den
Bereichen Ernährungssicherung, Klimawandel sowie Wirtschaft und Entwicklung.
Neben den Partnern in den Ländern des Südens und den Mitarbeitenden der
Geschäftsstelle wird MISEREOR entschieden auch von den vielen Ehrenamtlichen und
Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Deutschland getragen. Durch vielfältige Aktionen
und Kampagnen werden die Anliegen von MISEREOR in Kirche und Gesellschaft in
Deutschland getragen. Mit der Fastenaktion werden jedes Jahr circa
12.500 Pfarrgemeinden erreicht.
Einen Schwerpunkt richtet MISEREOR auf die Sensibilisierung der Kinder und Jugendlichen.
Die Kooperation mit dem Bund der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ) hat lange
Tradition. Mit Materialien für den Unterricht, Impulsen für außerunterrichtliche Aktivitäten
und persönlichen Besuchen vor Ort werden über die Lehrerinnen und Lehrer auch
Schülerinnen und Schüler erreicht.
Die Homepage www.misereor.de nimmt eine zentrale Bedeutung in den Bereichen
Information und Kommunikation ein. Eine durchschnittliche Zahl von 18.700 Zugriffen im
Monat zeigt die zunehmende Bedeutung dieses Mediums, um Menschen mit Fragen der
Umwelt und Nachhaltigkeit in Kontakt zu bringen.
9
2.2.3 Historie des Umweltmanagements bei MISEREOR
Der Umweltschutz hat bei MISEREOR eine lange Tradition. Mit dem dualen Auftrag, den
Armen ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ zu gewähren und ‚den Reichen ins Gewissen zu reden‘, liegen
die Umweltauswirkungen in den Entwicklungsländern und deren Zusammenhang mit dem
Lebensstil in den Industrieländern auf der Hand.
MISEREOR ist als Spenden sammelndes Werk dem sparsamen und umsichtigen Umgang
mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen verpflichtet. Ursprüngliche Überlegungen
und Maßnahmen im Bezug auf finanzielle Sparsamkeit erweisen sich oft gleichzeitig als
ressourcenschonend und damit umweltfreundlich.
1993/1994
Eine erste Umweltgruppe etabliert sich und gibt eine vierseitige Sammlung
von Anregungen für die Mitarbeiterschaft heraus.
Der grüne MISEREOR-Öko-Frosch bekommt seinen Platz als Postfach, wo
Anregungen „eingeworfen“ werden können.
1995
Die Studie „Zukunftsfähiges Deutschland“ wird veröffentlicht. Herausgeber
sind MISEREOR und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.
2004
Die Abteilungsleitungskonferenz bildet eine Untergruppe:
Umweltmanagement wird zum strategischen Querschnittsthema.
ab 2004
MISEREOR beschäftigt sich intensiv mit der Frage MISEREOR-Projekte für
Klimakompensation zu zertifizieren.
2006
Ein interner Umweltbericht nach EMAS-Systematik einschließlich einer
Mitarbeitendenbefragung führt zu einem umfangreichen
Maßnahmenkatalog, der in den Folgejahren umgesetzt wird.
2007
Das Projekt „Klimawandel und Gerechtigkeit“ wird von MISEREOR und der
Münchener Rück auf den Weg gebracht. Durchgeführt wird das Projekt vom
Potsdam Institut für Klimafolgenforschung und dem Institut für Gesellschaftspolitik der Jesuiten in München.
2010
Die MISEREOR-Fastenaktion wird unter dem Leitwort gestaltet:
Gottes Schöpfung bewahren, damit alle leben können.
2011
MISEREOR wird Mitgesellschafter der Klima-Kollekte.
2011
Die Einführung eines Umweltmanagementsystems mit Ziel der Registrierung
nach EMAS wird begonnen.
2012
Die Mitarbeitenden werden umfassend zu umweltrelevanten Aspekten
befragt, umweltpolitische Leitlinien werden erstellt und verabschiedet. Die
Registrierung nach EMAS erfolgte im Dezember.
2013
Vollständige CO2-Kompensation über die Klima-Kollekte.
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3 Umweltpolitik
Die Erde – zum Leben gemacht …
Umweltpolitische Leitlinien bei MISEREOR
„20 Jahre nach Rio“ (siehe Anlage) ist das internationale Ringen um die globale
Zukunftsfähigkeit der menschlichen Zivilisation und allen Lebens noch dringlicher
geworden. Während die Weltbevölkerung in den nächsten Jahren um zwei Milliarden
Menschen wachsen wird, leiden schon jetzt circa 900 Millionen Menschen unter Hunger
und Mangelernährung; zweieinhalb Milliarden Menschen müssen ihren Lebensunterhalt
mit einem Einkommen von nur zwei Dollar am Tag in äußerster Armut bestreiten.
Globale Umweltveränderungen wie Klimawandel, Ozonabbau, Verlust der biologischen
Vielfalt und vieles mehr sind vom Menschen gemacht. Vielerorts leiden die Menschen heute
schon unter den Folgen: Das Trinkwasser wird in vielen Weltgegenden dramatisch knapp;
mehr landwirtschaftliche Nutzfläche geht durch rücksichtlose Ausbeutung unwiederbringlich verloren als durch Kultivierung neu gewonnen werden kann; die Weltmeere sind
zunehmend verschmutzt und werden überfischt; mit Abfällen und giftigen Stoffen wird
weithin verantwortungslos gegenüber der Gesundheit von Mensch und Natur umgegangen;
und alle diese Gefahren werden sich noch gegenseitig verstärken.
Im Einklang mit der Natur: Begrenzte und knapper werdende Ressourcen verschärfen einen
sich weltweit abzeichnenden Verteilungskampf. Immer mehr auf industrielle Zulieferfunktionen reduziert, gelangt die Natur an den Rand ihrer Trage- und Verarbeitungskapazitäten. Nachhaltige Entwicklung und Wirtschaften im Einklang mit der Natur – das ist
für die Weltgesellschaft ein Lernprozess von existenzieller Bedeutung, ein Prozess, dem
sich MISEREOR als kirchliches Werk der Armutsbekämpfung und Entwicklungszusammenarbeit unbedingt verpflichtet fühlt. Umwelt und Entwicklung sind zwei Seiten derselben
Medaille.
Zum Leben gemacht. Dass alle Menschen die gleichen Lebenschancen haben sollen, ist
oberste Maßgabe des Lernprozesses. Alle Menschen haben das gleiche Recht auf ein Leben
in Würde. Jeder jetzt und künftig lebende Mensch hat das gleiche Recht auf eine intakte
Umwelt und das gleiche Recht, die gemeinsamen Güter der Menschheit zu nutzen. In
christlicher Schöpfungsverantwortung treten wir auf all unseren Arbeitsfeldern dafür ein,
die von Gott geschenkte Erde als ein für alle Geschöpfe zukunftsfähiges ‚Lebenshaus‘ zu
bewahren:
1. In den Grenzen von morgen. In unserer Arbeit suchen wir nach den Rahmenbedingungen,
in denen sich die Weltgesellschaft neu organisieren und neu erfinden muss. Damit
setzen wir die Linie fort, die in der Vergangenheit unter anderem mit den Studien
„Zukunftsfähiges Deutschland. Ein Beitrag zu einer global nachhaltigen Entwicklung“,
„Der Klimawandel: Brennpunkt globaler, intergenerationeller und ökologischer
Gerechtigkeit“ und „Global aber gerecht. Klimawandel bekämpfen, Entwicklung
ermöglichen“ zukunftsweisend vorgezeichnet wurde.
2. An den Brennpunkten nachhaltiger Entwicklung. In der Entwicklungszusammenarbeit
mit mehr als 2.500 Partnerorganisationen stehen wir einerseits vor den größten Herausforderungen, haben wir andererseits aber auch die effektivsten Handlungsmöglichkeiten. Die Beratung der Partner der circa 1.200 laufenden Projekte und der Einsatz von
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über 150 Millionen Euro jährlich sind ein wichtiger Beitrag, die Weltgemeinschaft nachhaltig zu gestalten. MISEREOR und seine Partner nehmen die Verantwortung gemeinsam
wahr. MISEREOR fördert Partner in den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung;
Wohnen, Siedeln, Umwelt; Gesundheit; Bildung, Ausbildung, Kultur; Nothilfe sowie
allgemeine gesellschaftliche Rahmenbedingungen von Entwicklung. Nachhaltigkeit ist
ein zentrales Kriterium unserer internationalen Arbeit.
3. Entwicklungsland Deutschland. Nicht minder bedeutsam indes ist der Einsatz für
nachhaltige Entwicklung in unserem eigenen Land. Unter der Voraussetzung, dass die
notwendigen Entwicklungsprozesse im Süden mit einer stärkeren Inanspruchnahme der
natürlichen Ressourcen verbunden sind, eine weitere Steigerung des globalen
Ressourcenverbrauchs ökologisch aber fatal wäre, ist der ökologische Umbau der
Industriegesellschaft im Norden ein zwingendes Erfordernis für weitere Entwicklung im
Süden und den Erhalt der natürlichen Lebensbedingungen. MISEREOR gestaltet diesen
Lernprozess mit allen Mitteln seiner Lobby-, Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit aktiv
mit.
4. Das eigene Haus in Ordnung bringen. Die Erde als zukunftsfähiges ‚Lebenshaus‘ bewahren zu wollen, ist für uns nicht zuletzt auch Grund und Ziel nachhaltigen
Haushaltens unserer Geschäfts- und Arbeitsstellen. Mit der Einrichtung eines Umweltmanagementsystems und der Durchführung einer Umweltbetriebsprüfung nach EMAS
und eines zukunftsfähigen, ökofairen Beschaffungswesens nach den Kriterien von
„Zukunft einkaufen“ setzen wir die Eigenanstrengungen fort, die schon Mitte der 90er
Jahre begannen und die MISEREOR 2006 mit einem internen Umweltbericht nach EMASSystematik unternommen hat. Hiermit verfolgen wir das Ziel, unsere betrieblichen
Umweltwirkungen kontinuierlich weiter zu verbessern. Im Rahmen externer Auditierung
und Zertifizierung werden konkrete Ziele und Maßnahmen vereinbart.
5. MISEREOR verpflichtet sich, alle umweltrelevanten Gesetze, Auflagen und Vorschriften
einzuhalten; alle seine direkten oder indirekten Umweltwirkungen zu untersuchen, zu
bewerten und regelmäßig begutachten zu lassen; bei allen umweltrelevanten Aktivitäten
umweltschonende Lösungen anzustreben: umweltfreundliche Produkte, Verfahren und
Dienstleistungen werden ebenso bevorzugt wie Waren aus fairem Handel, Ressourcen
wie Energie, Papier und Wasser werden so sparsam wie möglich genutzt, bezüglich
Abfalls gilt: ‚Vermeiden‘ vor ‚Verwerten‘ vor ‚Beseitigen‘, Dienstreisen werden so
umweltverträglich wie möglich gestaltet, und unvermeidbare und nicht weiter reduzierbare Treibhausgas-Emissionen, die vor allem auch in Verbindung mit den notwendigen
Flugreisen in unsere Partnerländer erzeugt werden, werden über gezielte Förderung
klimafreundlicher Aktivitäten in den Entwicklungsländern kompensiert; die anvertrauten
Gelder werden den Umweltkriterien entsprechend verantwortlich eingesetzt; MISEREOR
verpflichtet sich ferner, die Mitarbeitenden möglichst aktiv am Umweltmanagement zu
beteiligen und ihr Umweltbewusstsein und -verhalten durch Fortbildung und Anreize zu
fördern; die Kooperationspartner und die Öffentlichkeit werden regelmäßig über die
jeweils aktuellen Maßnahmen des Umweltmanagements informiert.
6. Strategische Allianzen. Als Bischöfliches Hilfswerk und Werk der deutschen Katholiken
sucht MISEREOR in seiner Umweltpolitik eine enge Zusammenarbeit mit Personen,
Organisationen und Verbänden auf nationaler, europäischer und weltkirchlicher Ebene
und geht auch über alle Grenzen der Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen
hinweg strategische Bündnisse ein.
Aachen, 6. Juli 2012
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4 Umweltbestandsaufnahme
4.1 Umweltkennzahlen
Gesamtdarstellung Aachen, Berlin und München
Kennzahl
Einheit
2010
2011
2012
Mitarbeitende/MA (Vollzeitstellen)
Anzahl
258,40
258,65
259,15
m²
m²
m²/MA
m²
13.889,71
5.230,00
20,24
7.105,75
13.889,71
5.230,00
20,22
7.105,75
13.889,71
5.230,00
20,18
7.105,75
2010
2011
2012
MWh
MWh
762,06
0,00
582,94
0,00
767,79
MWh
776,72
717,01
889,72
MWh/m²
MWh/MA
€
0,11
3,01
47.726,41
0,10
2,77
43.027,89
0,12
3,42
60.813,85
2010
2011
2012
Verbrauch gesamt
MWh
davon grüner Strom
MWh
Verbrauch/Fläche
MWh/m²
Verbrauch/Mitarbeitende
MWh/MA
Stromerzeugung über Fotovoltaik
MWh
Kosten des Stromverbrauchs
€
Gesamtenergieverbrauch
Gesamtenergieverbrauch
MWh
Energieeffizienz (Gesamtenergieverbrauch/MA)
MWh/MA
335,45
335,45
0,05
1,30
4,05
58.617,59
2010
1.097,51
361,38
361,38
0,05
1,40
4,19
67.930,94
2011
944,33
362,38
362,38
0,05
1,40
4,11
71.019,90
4,25
3,65
4,36
%
30,56
38,27
32,15
m³
m³/MA
€
2.116,17
8,19
11.413,11
2.185,76
8,45
11.705,67
2.124,80
8,20
11.705,67
kg
162.785,05
227.176,00
%
%
kg
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
5,72
94,28
629,36
4,85
94,14
876,62
%
k.A.
8,26
897,40
%
k.A.
36,62
6,66
%
k.A.
91,74
26,74
%
k.A.
63,38
93,34
Flächen
Grundstück
Bebaute Fläche
Bebaute Fläche / MA
Beheizbare Nutzfläche
Umweltkennzahlen
Wärmeenergie
Klimafaktoren
Energieverbrauch gesamt
davon aus regenerativen Energiequellen
witterungsbereinigter Energieverbrauch
Verbrauch bereinigt = (Verbr. in kWh x
Klimafaktor)
bereinigter Verbrauch/Fläche
bereinigter Verbrauch/Mitarbeitende
Kosten der Wärmeenergie
Elektrische Energie
Anteil regenerativer Energien
1.130,17
Wasser
Verbrauch gesamt
Verbrauch/Mitarbeitende
Kosten Wasser/Abwasser
Papier
Verbrauch gesamt
Anteile
Büropapier (Kopieren und Drucken)
Werbedrucksachen und Publikationen
Verbrauch/MA
Anteil Frischfaser-Papier (ohne Plakate und
Beilagen)
Anteil Frischfaser-Papier (einschließlich
Plakate und Beilagen)
Anteil Recycling (ohne Plakate und Beilagen)
Anteil Recycling (einschließlich Plakate und
Beilagen)
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Verkehr
Dienstreisen gesamt einschließlich
interkontinentale Flüge
Dienstreisen ohne interkontinentale Flüge
Dienstreisen/Mitarbeitende einschließlich
interkontinentale Flüge
Dienstreise ohne interkontinentale Flüge
Anteile
Schienenverkehr (einschließlich
interkontinentale Flüge)
2010
2011
2012
k.A.
6.983.700,00
6.675.112,60
k.A.
1.234.476,00
93.846,00
km/MA
k.A.
27.000,58
26.700,45
km/MA
k.A.
4.886,11
3.723,38
%
k.A.
14,69
12,00
k.A.
83,10
86,03
k.A.
1,43
0,98
k.A.
8,12
7,82
k.A.
83,88
87,03
k.A.
8,78
6,15
km
Schienenverkehr ohne interkontinentale Flüge
Straßenverkehr (einschließlich
interkontinantale Flüge)
%
Straßenverkehr (ohne interkontinentale Flüge)
Flugverkehr (einschließlich interkontinentale
Flüge)
%
Flugverkehr (ohne interkontinentale Flüge)
Abfall
Abfall gesamt
Abfall/Mitarbeitende
Anteile
Restmüll (Entsorgung) und Sperrmüll
Papier
Wertstoffe (Grüner Punkt) einschließlich
Styropor, der gelegentlich bei bestimmten
Lieferungen in größeren Mengen anfällt.
Biomüll
Elektroschrott
gefährliche Abfälle hier: Leuchtstoffröhren
Kosten für Abfallentsorgung
2010
2011
2012
t
t/MA
34,19
0,13
31,51
0,12
28,14
0,11
t
t
8,00
23,78
8,12
20,99
6,96
18,88
t
0,44
0,39
0,30
t
t
t
1,56
0,41
0,04
1,56
0,46
0,03
1,56
0,44
0,03
€
11.878,71
12.072,42
10.140,00
k.A. keine Angaben
4.2 Umweltaspekte
Als Ergebnis unserer umfassenden Umweltbestandaufnahme im Sommer 2012 ergibt sich
folgende Einschätzung der indirekten und direkten Umweltauswirkungen in unserer
Organisation.
Internationale Zusammenarbeit und Inlandsarbeit
Die Arbeit von MISEREOR steht in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen:
Angesichts der Krisen des globalen Systems, des Klimawandels und der Folgen des wirtschaftlichen Wachstums und einer weit verbreiteten schlechten Regierungsarbeit ist eine
kontinuierliche und kritische Beobachtung und Reflexion der aktuellen und zukünftigen
Entwicklung in Nord und Süd erforderlich. Die Notwendigkeit eines gebündelten Dialogs
mit den Partnern und den Menschen vor Ort im Sinne gemeinsamen Lernens und eines
gleichberechtigten Einsatzes für entwicklungspolitische Ziele und internationale Solidarität
wird angesichts veränderter globaler Rahmenbedingungen immer deutlicher. Nachhaltige
und tragfähige Strategien und Konzepte können – und dürfen – nur auf der Grundlage
intensiven Austauschs zwischen und gemeinsam mit den Partnern entwickelt werden.
14
Klar scheint, dass sich die reichen Gesellschaften des Nordens nachhaltige Entwicklungsziele setzen sollten. Diese müssen ihrem hemmungslosen Ressourcenverbrauch Grenzen
setzen und fundamentale Umorientierung beinhalten. MISEREOR wird hierfür einen
Partnerdialog zur gemeinsamen Motivation zu einem besseren Leben für alle führen und
die notwendigen Schritte vereinbaren. Unter dem Leitmotiv „Eine andere Ökonomie ist
möglich“ nutzt MISEREOR seine Einflussmöglichkeiten, damit wirtschaftliche Prozesse so
gestaltet werden, dass sie einen nachhaltigen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten.
MISEREOR setzt sich dafür ein, dass die Förderung von Rohstoffen in Entwicklungsländern
dort zur Armutsreduzierung beiträgt und nur unter Achtung der Menschenrechte der
Betroffenen und der Umwelt erfolgt. Besonderes Augenmerk soll auf die Aspekte der
Einhaltung der von Gott zum Wohl aller geschenkten Schöpfung, der Ernährungssicherung
und der Energieversorgung unter nachhaltigen klimatischen und ökonomischen Bedingungen gelegt werden. Die zentrale Frage wird sein: wie wollen / werden wir leben?
Konkret wird MISEREOR seine Partner intensiv dabei unterstützen, mögliche negative
Folgen des Klimawandels zu erkennen, damit sie darauf bei der Gestaltung ihrer Projekte
reagieren können. Dabei geht es einerseits um Anpassung an zukünftige Veränderungen,
andererseits sind Maßnahmen zum Klimaschutz erforderlich. Die Zahl der Projekte, die
angepasste Klimaschutzmaßnahmen erfolgreich umsetzen, wird wachsen. Diese Maßnahmen sollen in den nationalen und internationalen Politikdialog eingebracht werden, um
darauf hinzuwirken, dass auch die Rahmenbedingungen verändert werden.
MISEREOR wird die in der Studie „Global aber Gerecht“ gelegten Grundlagen über die
Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Entwicklung vertiefen und mit seinen Partnern
umsetzen. Zentrale entwicklungspolitische Anliegen werden gemeinsam in die gesellschaftspolitische Debatte in Deutschland eingebracht. Dies geschieht durch kompetente
Ansprache von Vertreterinnen und Vertretern des Parlaments, der Regierung, der Wirtschaft
und sonstiger Entscheidungsträgerinnen und -träger. In der Gesellschaft geschieht dies
auch durch die Bildungsarbeit (zum Beispiel Workshops, Vorträge, Aktionen). Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit begleiten diese Aktivitäten. Wo immer es möglich ist, soll die
Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern und Bündnissen gesucht werden, um das
gemeinsame Anliegen zu stärken.
MISEREOR ein Gesicht geben
Um den Auftrag, der sich aus den Herausforderungen und Zielen der internationalen
Zusammenarbeit sowie der Inlandsarbeit ergibt, erfüllen zu können, gilt es, MISEREOR ein
Gesicht zu geben für eine Kommunikation auf Augenhöhe: in Afrika, Asien, Lateinamerika
und Ozeanien, in den Diözesen und Gemeinden Deutschlands, in der Gesellschaft, in den
nationalen und internationalen Kreisen der Wirtschaft und Politik. Letztendlich und konkret
bedeutet dies für die Mitarbeitenden und für die Partner von MISEREOR unvermeidbare
regelmäßige und auch interkontinentale Reisetätigkeit trotz maximaler Ausschöpfung
alternativer Kommunikationsmöglichkeiten und Optimierung der Reiseplanung. Das
Dilemma ist allen Beteiligten bewusst und hinterlässt oft bei allem Erfolg der jeweiligen
Reise ein ‚schlechtes Gewissen‘. Gleichzeitig werden durch die Gespräche vor Ort Entwicklungspfade intensiviert, die ökologische Nachhaltigkeit für die Menschen in den drei
Südkontinenten stützen. Um der eigenen ökologischen Glaubwürdigkeit gerecht zu werden,
wird MISEREOR in Zukunft noch stärker versuchen, mögliche Einsparungen beziehungsweise Vermeidungen zu realisieren. In diesem Sinne werden Kompensationen umfassend
genutzt werden, wohlwissend, dass damit das im Auftrag MISEREORs intrinsische Dilemma
nicht gelöst werden kann.
15
4.2.1 Materialproduktion
Ein wesentlicher Auftrag MISEREORs in Deutschland besteht darin, Menschen durch
Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit für die Themen des gerechten Zusammenlebens
in der Einen Welt zu sensibilisieren und um Unterstützung zu werben. Dies erfolgt ebenso
wie die Weitergabe von Informationen etwa über die Arbeit der Partnerorganisationen in
den Ländern des Südens oder die Verwendung der MISEREOR anvertrauten Gelder über
vielfältige Medien: neben Broschüren werden auch Filme, DVDs und Werbemittel produziert.
Besonders die jährlich stattfindende Fastenaktion, die sich vor allem an die circa 12.000
katholischen Gemeinden richtet, erfordert die Erstellung entsprechender Aktionsmaterialien. Aus diesem Grund ist vor allem der Papierverbrauch hoch. Für Großveranstaltungen werden aber auch andere Materialien, unter anderem Kunststoffe und Folien
verarbeitet. Bei der Produktion der Materialien und bei ihrem Versand wird auf Klimaneutralität hohen Wert gelegt. Jedoch ist dies noch nicht bei allen Produkten umzusetzen.
Insbesondere bezüglich der großformatigen Plakate und der Zahlscheine sind die
Möglichkeiten von Recyclingmaterial noch auszuloten. Es wird kontinuierlich geprüft,
welche Materialien online angeboten werden können, um den Ressourcenverbrauch zu
reduzieren.
Kilogramm
Kilogramm nicht
recyceltes Papier recyceltes Papier
2012 Kilogramm Papier
PPS / Broschüren
ÖKA / Plakate,
Beilagen
Bildung / Hefte
EPOL / Policypapiere
Einkauf / Büropapier
Mennicken /
Vervielfältigungen
Toilettenpapier
Handtuchpapier
Summe
49420,30
45149,25
4271,05
124067,48
39747,18
639,77
9989,68
70197,77
37528,96
514,49
9989,68
53869,71
2218,22
125,27
0,00
1030,15
991,20
1290,24
227176,00
775,58
991,20
1290,24
166437,18
254,57
0,00
0,00
60738,82
Einschließlich
ÖKA / Plakate
Anteil recyceltes Papier =
73,26 %
Ohne ÖKA/Plakat
Anteil recyceltes Papier=
93,34 %
Einschließlich ÖKA / Anteil Büropapier einschl.
Plakate
Vervielfältigungen
Anteil Webedrucksachen
und Publikationen
Anteil Hygienepapiere
4,85 %
94,14 %
1,00 %
Im Rahmen der entwicklungspolitischen Arbeit werden zahlreiche Publikationen in
Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren erstellt und verbreitet. Es wird Einfluss darauf
genommen, dass möglichst Recyclingpapier verwendet wird. Zukünftig soll eine
vollständige Bestandsaufnahme bezüglich der Beteiligungen an Publikationen, deren
Auflagenhöhe und Papierqualität Auskunft darüber geben, wie hoch der Papierverbrauch
in diesem Zusammenhang ist.
16
4.2.2 Veranstaltungen
MISEREOR führt eigenverantwortlich und in Kooperation mit anderen Organisationen und
Gruppen zahlreiche Veranstaltungen in den unterschiedlichsten Formaten durch. Das
Spektrum reicht von Bildungsveranstaltungen mit kleinen Gruppen in der Aachener
Geschäftsstelle oder in Schulen über Infostände in Gemeinden, die Organisation von
Konferenzen und Podiumsveranstaltungen bis hin zu Großveranstaltungen im Kontext der
bundesweiten Eröffnung der Fastenaktion, bei Aktionen wie „Solidarität geht“ oder
während des Katholikentages. MISEREOR nutzt Veranstaltungen als zentrales Instrument
zur Vermittlung entwicklungspolitischer Themen und um die gemeinsame Verantwortung
für die Eine Welt zu stärken.
Dabei kommt Veranstaltungen egal welcher Größenordnung eine entscheidende Bedeutung
zu:
Nicht allein bezüglich der direkten Auswirkungen, die die Versammlung vieler Menschen an
einem Ort mit sich bringt, auch und gerade die vermittelte Außenwirkung, das direkte
Erleben der sonst oft abstrakten Organisation MISEREOR wird im Rahmen von Veranstaltungen aktiv genutzt, ökologisches Handeln vorzuleben und zu vermitteln. Dieses VorLeben von Werten, die Demonstration, umzusetzen, was MISEREOR von anderen einfordert,
ist von entscheidender Bedeutung für die Glaubwürdigkeit der entwicklungspolitischen
Arbeit in Deutschland.
Darüber hinaus bietet eine Veranstaltung Gelegenheit, Teilnehmern zu zeigen, was auf dem
Gebiet grünen Veranstaltens möglich ist, und Gästen einen positiven Impuls mit auf den
Weg zu geben.
Weiterhin wird stets nach immer neuen Wegen und Möglichkeiten gesucht, die Veranstaltungen noch ökologischer zu machen, noch schonender mit den endlichen Ressourcen
der Erde umzugehen und der Vorbildfunktion auch in Zukunft gerecht zu werden. Gleichwohl steht MISEREOR vor der Aufgabe, jede Veranstaltung auf ihre Notwendigkeit hin zu
überprüfen und die negativen Auswirkungen mit den positiven Effekten abzuwägen. So
wird im Vorfeld grundsätzlich geprüft, ob die Durchführung einer Veranstaltung auch aus
ökologischen Gründen sinnvoll ist und der Nutzen die Kosten übersteigt. Wenn die Prüfung
positiv ausfällt, achtet MISEREOR zunehmend auf eine klimaschonende Durchführung. Das
bedeutet konkret etwa das Verpflegen mit regionalen, saisonalen und fair gehandelten
Produkten und der Verzicht auf Fleisch oder das Einwirken auf Gäste und Teilnehmende, bei
der Anreise auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen.
Die unvermeidliche Restbelastung einer Veranstaltung, die noch nicht vermieden werden
kann, wird in der Nachbereitung vermehrt über die Klima-Kollekte kompensiert.
All diese Bemühungen sind für MISEREOR keine Pflichtübung, sondern ein tief empfundenes Anliegen. Auch aus dem Bewusstsein heraus, dass Veranstaltungen und Kampagnen
und damit das Werk selbst nur so authentisch sein können, wie die Einhaltung der oben
genannten Kriterien bei der Durchführung eigener Veranstaltungen.
17
4.2.3 Dienstreisen innerhalb Deutschlands und Europas
Eine national und international stark vernetzte Organisation wie MISEREOR ist auf
Dienstreisen angewiesen. Gremiensitzungen, Tagungen, Lobbygespräche, aber auch die
Anreise zu Veranstaltungen sind nicht vermeidbar. Um mittelfristig Dienstreisen zu vermeiden, werden erste Erfahrungen mit Telefon- und Videokonferenzen gesammelt. Dazu
wurden weitere Räume der Geschäftsstelle mit Konferenztelefonen ausgestattet. Zurzeit
sind alle Mitarbeitenden im Rahmen der Dienstreiseregelung dazu verpflichtet, möglichst
öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Dies ist in Deutschland weitgehend umsetzbar, auf
europäischer Ebene jedoch nicht immer einzuhalten. Fahrten mit dem PKW werden nur in
besonderen Fällen, wie zum Beispiel bei schlechter Erreichbarkeit des Zielortes oder
Transport von Medien und Materialien, genehmigt. Für die Geschäftsstelle steht bereits seit
Jahren nur ein Dienstwagen zur Verfügung.
Flüge innerhalb Deutschlands und Europa sind ausschließlich nur dann möglich, wenn der
jeweilige Zeitrahmen der reisenden Person keine andere Reisemöglichkeite mehr zulässt
und eine Genehmigung der Geschäftsführung vorliegt.
Die Tabelle zeigt den hohen Anteil an Bahnfahrten am Gesamtreiseverkehr in Deutschland
und Europa.
Reiseverkehr 2012 Deutschland und Europa
Bahn
800.824,00 km
Auto
private PKWs
43.578,60 km
Dienstwagen
17.511,00 km
Leihwagen Mittelklasse
998,00 km
Leihwagen Transporter/Sprinter
7.946,00 km
DBCarSharing
CambioCarSharing
Auto gesamt:
Flüge
Deutschland und Europa
1.126,00 km
1.632,00 km
72.791,60 km
57.230,00 km
gesamt Flüge
GESAMT:
930.846 km
Kilometer pro Mitarbeiter
3723,38
km Anteile in %
Bahn
Auto
Flüge
86,03
7,82
6,15
4.2.4 Dienstreisen interkontinental
Auch in seiner internationalen Arbeit ist es das Ziel von MISEREOR, einen möglichst kleinen
ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Für einen engen Partnerdialog, der sich nicht auf
18
schriftliche Kommunikation alleine reduzieren lässt, und um die Möglichkeit zu haben, vor
Ort über das Leben der Menschen zu lernen und so aus eigener Erfahrung auskunftsfähig
zu sein, kann auf Dienstreisen mit dem Flugzeug nach Asien, in den pazifischen Raum, nach
Afrika und Lateinamerika nicht verzichtet werden. Gleichwohl werden sie nach Maßgaben
des Umweltschutzes geplant: längere Reisezeiten, um die Zahl der Interkontinentalflüge
gering zu halten; sorgfältig geplante Routen in dem zu besuchenden Land, um auf Inlandsflüge wo immer möglich verzichten zu können. Zum Ausgleich unvermeidbar anfallender
Emissionen durch Flüge und auch im Kontext von Projektförderungen ist MISEREOR einer
der Gesellschafter der Klima-Kollekte. Bei MISEREOR fallen jährlich rund sechs Millionen
interkontinentale Flugreisekilometer an.
4.2.5 Wärmeenergie
Die MISEREOR-Geschäftsstelle wird mit Fernwärme beheizt. Dabei handelt es sich um Sattdampf der aus dem Braunkohlekraftwerk in Weisweiler nach einer Nutzung zur Stromerzeugung ausgekoppelt und über wärmeisolierte Leitungen im Stadtgebiet verteilt wird. Diese
Form des Heizens ist aus ökologischer Sicht vorteilhaft, weil die sonst ungenutzte Abwärme
des Kraftwerks verwendet wird. Die Fernwärmeanlage versorgt nicht nur die MISEREORGeschäftsstelle mit Heizenergie, sondern alle Gebäude auf dem gesamten Gelände (siehe
2.1.). Der ankommende überhitzte Dampf hat eine Temperatur von 110 Grad Celsius.
Mittels zweier parallel geschalteter Wärmetauscher wird die Energie an die hausinterne
Anlage übertragen.
Im Haus wird die Wärme über verschiedene Stränge, die jeweils über einen eigenen Zähler
verfügen, verteilt. Die Regelung der Anlage ist außentemperatur-basiert. Daneben verfügt
die Anlage über eine automatische Nacht- und Wochenendabsenkung. Die einzelnen
Heizungsstränge für die unterschiedlichen Bereiche können unabhängig voneinander
geregelt werden. Die Mitarbeitenden haben zusätzlich die Möglichkeit, über ein Heizungsventil im jeweiligen Raum die Temperatur individuell zu regulieren.
Die MISEREOR-Geschäftsstelle ist in einem Altbau untergebracht. Hierdurch ist begründet,
dass leider keine optimale Außenisolierung erzielt wird. Die Fenster sind jedoch wärmeisoliert und zwangsbelüftet, um so Energie einzusparen. In regelmäßigen Abständen wird
die Dichtigkeit der Fenster überprüft. Eine Dachdämmung wäre wünschenswert und wird
angestrebt. Die Möglichkeiten zur Reduzierung der Wärmeenergie werden im Rahmen der
Vor-Ort-Termine mit der Energieagentur Nordrhein-Westfalen diskutiert und erarbeitet.
Die Verbrauchswerte sind seit Jahren stabil. Der Wärmeverbrauch von 0,1 beziehungsweise
0,11 Megawattstunden pro Quadratmeter verglichen mit zur Verfügung stehenden
Vergleichswerten ist nicht außerordentlich hoch, lässt sich aber gewiss noch optimieren.
4.2.6 Elektrische Energie
Die Verbrauchswerte der Geschäftsstelle sind seit Jahren relativ konstant und liegen mit
50 Kilowattstunden pro Quadratmeter im oberen Normalbereich. Im Rahmen der Energieberatung durch die Energieagentur Nordrhein-Westfalen wurde das bestätigt. Dies liegt vor
allem an der hohen Büro- und Arbeitsplatzdichte mit entsprechender technischer Ausstattung. Jeder Arbeitsplatz ist als PC-Arbeitsplatz eingerichtet.
Insgesamt wurden in den letzten Jahren zahlreiche Einzelmaßnahmen unternommen, um
den Stromverbrauch zu senken. In 2011 wurden an allen Arbeitsplätzen schaltbare Steckerleisten angebracht. Die Aufzüge wurden mit Bewegungsmeldern ausgestattet.
19
Neue technische Errungenschaften werden uns in den nächsten Jahren in die Lage versetzen, weitere Stromeinsparmöglichkeiten zu ergreifen. In nächster Zukunft ist geplant,
die Beleuchtung der Büros auf LED-Technik umzurüsten.
Im Mai 2007 wurde auf dem Flachdach des Trakts B eine Photovoltaikanlage installiert
(Leistung 4.100 Kilowattstunden). Der Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist.
Für die Geschäftsstelle wechselte MISEREOR im Jahr 2010 zu 100 Prozent regenerativ
erzeugtem Strom, der zurzeit von Lichtblick geliefert wird. In den Arbeitsstellen in Berlin
und München wird der Strom von Greenpeace Energy bezogen.
4.2.7 Weg zur Arbeit
Bei über dreihundert Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle Aachen spielt die Wahl des
Transportmittels, mit dem der Weg zur Arbeit tagtäglich zurückgelegt wird, eine
wesentliche Rolle in der CO2-Bilanz MISEREORs - gerade auch wenn man berücksichtigt,
dass eine nicht unbeträchtliche Zahl von ihnen jeden Tag aus einem Umkreis von über
60 Kilometern anreist.
Nicht-repräsentative Befragungen in den Jahren 2006 und 2012 zeigten, dass drei Viertel
der Mitarbeitenden auf ihrem Weg zur Arbeitsstelle den öffentlichen Personennahverkehr
nutzen. In Kooperation mit der Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs AG
unterstützt MISEREOR dies deshalb seit 2010 durch ein Jobticket. Von Beginn an wurde
dies von 110 Pendlerinnen und Pendlern genutzt, inzwischen nehmen 195 Personen oder
fast sechzig Prozent der Mitarbeitenden (Stand August 2013) dieses Angebot in Anspruch.
Da zahlreiche Mitarbeitende mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, fördert MISEREOR dies
unter anderem durch einen abgeschlossenen Fahrradparkplatz und einer Dusche, die von
den Radfahrerinnen und Radfahrern bei Bedarf genutzt werden können. MISEREOR hat im
Jahre 2013 an der Aktion Stradtradeln teilgenommen und bei 1.700 mit dem Fahrrad
zurückgelegten Kilometern 255 Kilogramm CO2 eingespart.
Für Fahrten im Stadtgebiet stehen den Mitarbeitenden seit 2012 zwei Dienstfahrräder
inklusive Helm, Regencapes und Stadtplan zur Ausleihe zur freien Verfügung.
4.2.8 Wasser und Abwasser
Das Wasser wird bei MISEREOR für haushaltsübliche Zwecke eingesetzt. Die Verbrauchsstellen befinden sich in den Teeküchen, der zentralen Kaffeeküche und den Toilettenanlagen. Im Kellergeschoss ist zudem eine Dusche installiert, die häufiger von Mitarbeitenden genutzt wird, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen.
In den Sommermonaten wird eine kleinere Außenanlage bewässert.
Die Toilettenspülkästen sind mit Zwei-Mengen-Spülungen ausgerüstet. Die Urinale sind mit
Sensoren ausgestattet, die eine automatische Spülung auslösen, deren Wassermenge
einstellbar ist.
Zum Schutz der Hausinstallation vor Korrosion im Rahmen der DIN 1988 wird das Wasser
durch eine Dosierpumpe mit einer Minerallösung nachbehandelt. Diese ist sowohl unter
Gesundheits- als auch unter Umweltgesichtspunkten unbedenklich und entspricht der
Trinkwasserverordnung.
20
Der Wasserverbrauch ist in den letzten Jahren konstant geblieben: 8,7 Kubikmeter pro
Mitarbeitenden in 2011. Derzeit gibt es kein großes Potential, das Brauchwasser zu
reduzieren, da einerseits die alten bestehenden Leitungsnetze dagegen sprechen, die
Toilettenspülungen noch weiter zu reduzieren und andererseits der Verbrauch pro Kopf
relativ gering ist.
4.2.9 Abfall
Bei MISEREOR gilt: Wiederverwenden (vor Neubeschaffen), Vermeiden, Reduzieren.
Nur die Abfälle, die nicht vermieden oder verwertet werden können, müssen entsorgt
werden. Die Mülltrennung erfolgt nach Vorgaben der Stadt Aachen. In Aachen bedeutet
Entsorgung von Restmüll Beseitigung in der Müllverbrennungsanlage in Weisweiler und
anschließende Deponierung der Schlacken.
Die bei MISEREOR anfallenden Abfallgruppen sind typisch für den Bürobereich. Es fallen
hauptsächlich Altpapier, Verpackungsabfälle und Restmüll an, daneben aber auch Altglas,
Biomüll und kleinere Mengen an Sonderabfällen.
Für die Handhabung der Abfälle in der Geschäftsstelle gibt es eine Geschäftsanweisung.
Um die Abfälle innerhalb der Geschäftsstelle zu sammeln, werden für die unterschiedlichen
Fraktionen entsprechende Behälter bereitgestellt. In jedem einzelnen Büroraum stehen
Behälter für Restmüll und Altpapier bereit, die von Reinigungskräften täglich geleert
werden. Altpapier wird wöchentlich durch einen Fachbetrieb zur Verwertung abgeholt. In
den Etagenküchen befinden sich Gelbe Säcke zur Sammlung von Verpackungsabfällen, die
vom Dualen System Deutschland lizenziert sind. Dazu gehören zum Beispiel Getränkekartons, Folien, pfandfreie Einwegflaschen oder Joghurtbecher. Die Gelben Säcke werden
im Rahmen der städtischen Müllabfuhr abgeholt.
Verpackungsmaterialien werden zum Teil wiederverwertet oder materialabhängig dem
Gelben Sack beziehungsweise der Altpapiersammlung zugeführt.
Unweit des Hauses stehen Container zur Sammlung von Altglas bereit. Einwegflaschen
fallen im Rahmen von Beschaffungen nur in geringen Mengen an und werden in den
öffentlich aufgestellten Altglascontainern entsorgt. Die Mitarbeitenden müssen ihre
Einwegflaschen ebenfalls dort entsorgen.
Für die Entsorgung beziehungsweise Sammlung von Bioabfällen steht in der zentralen
Küche ein Behälter zur Verfügung. Hier soll im nächsten Schritt überlegt werden, wie
Bioabfall auch auf den Etagen gesammelt werden kann.
Schrott, der im Rahmen der Außerbetriebnahme defekter Büroausstattung anfällt, wird
zentral von den Hauswerkern gesammelt. Je nach Lagerkapaziät erfolgt die Sperrgutabholung zwei bis dreimal pro Jahr. Elektroschrott wird in einer Gitterbox gesammelt und
durch einen Fachbetrieb abgeholt und zur Wertstoffverwertung aufbereitet.
Leuchtstoffröhren werden ebenfalls von einem Fachbetrieb abgeholt. Im Erdgeschoss
befinden sich auch Behälter für Batterien, die so der Sammlung, Sortierung und Wiederverwertung durch eine Fachfirma zugeführt werden. Wiederfüllbare Büromaterialien werden
in speziellen Boxen im Erdgeschoss gesammelt und dann der Wiederfüllung bzw. der
Wiederverwertung zugeführt. Tonerpatronen werden je nach Art an den Dienstleister
zurückgegeben oder gegen Entgelt an einen Verwertungsbetrieb. Sonstige in Ausnahmen
21
anfallende gefährliche Abfälle werden ordnungsgemäß dem Recyclinghof zur Entsorgung
zugeführt.
4.2.10 Büroausstattung und Büromaterial
Alle Arbeitsplätze verfügen über einen ergonomischen Bildschirmarbeitsplatz.
Ein Standardarbeitsplatz besteht aus wahlweise 80 x 160 Zentimeter oder 100 x 200
Zentimeter großen Arbeitstischen aus dem Standardprogramm, so dass Besuchertische,
Rollcontainer und Tischergänzungen flexibel kombiniert und weiterverwendet werden
können. Bei Bedarf wird der Arbeitsplatz mit höhenverstellbaren Tischen ausgestattet. Bei
der Auswahl des Bürodrehstuhls können die Mitarbeitenden mitwirken. Es soll möglichst
gut zur Mitarbeiterin beziehungsweise zum Mitarbeiter passen und ein dynamisches Sitzen
ermöglichen.
Alle Arbeitsplätze haben einen PC mit Flachbildschirm mit Anbindung an das Netzwerk und
damit an die Netzwerkdrucker. Einzelplatzdrucker sind die Ausnahme.
Alle Kopierer sind ebenfalls in das Netzwerk integriert. Sie verfügen zudem über eine
Scanfunktion, so dass Dokumente digitalisiert und in Dateiordnern abgelegt werden
können. Das ermöglicht, das ursprüngliche Papierdokument als elektronisches Dokument
zu bearbeiten, zu vervielfältigen und weiterzuleiten.
Alle Kopierer und die Mehrzahl der Drucker verfügen über die Funktionalität „Doppelseitig
drucken“. E-Mails haben zudem in der Signatur einen Hinweis an den Adressaten, zu
überdenken, ob die Notwendigkeit des Ausdruckens überhaupt besteht.
Eines der wichtigsten Verbrauchsmaterialien ist Druck- und Kopierpapier, welches bei
MISEREOR an zahlreichen Stellen für unterschiedliche Aufgaben eingesetzt wird. Das bei
MISEREOR verbrauchte Druck- und Kopierpapier wird von der Firma Papyros (ehemals
Schneidersöhne) hergestellt. MISEREOR verwendet seit 2008 aus-schließlich die Sorte
RecyStar. Dabei handelt es sich um ein Recyclingpapier aus 100 % Altpapier mit dem
Blauen Engel. Der jährliche Verbrauch liegt bei circa 1.200.000 Bögen, hinzu kommen
200.000 Bögen MISEREOR-Briefpapier, das ebenfalls aus RecyStar hergestellt ist.
Papier ist nach wie vor ein wichtiges Hilfsmittel bei Konzeptentwicklung, Kommunikation,
Dokumentation und anderen Tätigkeiten. Daher wird trotz Computereinsatzes noch immer
viel Papier verbraucht. Ziel sollte allerdings sowohl aus ökonomischer als auch aus
ökologischer Sicht sein, den Papierverbrauch so weit wie möglich zu reduzieren. Dazu
werden kontinuierlich Verbesserungen und Tipps erarbeitet und veröffentlicht. Hinzu
kommt, dass die Mitarbeitenden bei MISEREOR, wie der Mitarbeitenden-Befragung zu
entnehmen ist, von sich aus auf einen sparsamen Umgang mit Papier achten.
Im Hygienebereich wird ausschließlich Recyclingpapier eingesetzt.
Neben dem Druck- und Kopierpapier benötigen die Mitarbeitenden in der täglichen Arbeit
viele unterschiedliche Büromaterialien. Der Einkauf in der Abteilung Organisation beschafft
all diese und verschiedene weitere Materialien. Dabei ist neben dem Preis-/Leistungsverhältnis und der Qualität die Ökologie ein wichtiges Entscheidungskriterium. Auch wenn
die Bedeutung der einzelnen Aspekte gering ist, hat die konsequente Umsetzung dieses
Gedankens doch eine Signalwirkung. Gerade Detailaspekte fallen manchmal besonders ins
Auge.
22
Ganz konkret existieren für die Vorgehensweise bei Einkäufen die Regeln des Auftragsmanagements bei MISEREOR. In der Praxis bedeutet dies, dass eine ganze Reihe von ökologisch beschafften Produkten verwendet wird. So sind zum Beispiel die ausgegebenen
Taschenrechner aus recycelten Kopierern hergestellt worden. Die Stifte und Marker sind
wiederfüllbar. Es werden bevorzugt wiederbefüllte Tonerkartuschen eingesetzt. Es wird
daran gearbeitet, eine Liste der umweltfreundlichen Büromaterialien zu erstellen.
4.2.11 Reinigung
An allen drei Standorten ist die Unterhaltsreinigung der Böden und Glasflächen an externe
Dienstleistungsunternehmen vergeben. In Berlin und München wurden die Aufträge an
Unternehmen vergeben, die bereits in den jeweiligen Bürohäusern tätig waren und für die
eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen wurde. Wichtiges Argument bei der
Vergabe an diese Unternehmen war und ist auch, dass damit kein zusätzlicher Anfahrtsweg
eines weiteren Reinigungsunternehmens anfällt.
Aus den vorgelegten Sicherheitsdatenblättern zu allen eingesetzten Reinigungsmitteln
geht hervor, dass diese als nicht gefährlich eingestuft werden.
Die an die Reinigungskräfte ausgezahlten Löhne werden in regelmäßigen Abständen
geprüft. Alle Firmen zahlen Tariflohn.
4.2.12 Bewirtung
MISEREOR betreibt lediglich eine kleine Kaffeeküche zur Versorgung der Mitarbeitenden
und Gäste mit Getränken und Gebäck. Der bei MISEREOR gebrühte Kaffee und auch der Tee
kommen ausschließlich aus Fairem Handel (GEPA). Die Kekse und Printen, die zum Kaffee
serviert werden, werden bei Aachener Süßwarenherstellern beschafft.
Zudem stehen ein Kaffee-, ein Wasser- sowie ein Snackautomat zur Verfügung.
Die Mehrzahl der angebotenen Snacks im Automaten sind GEPA-Produkte. Bei der Entscheidung für den Lieferanten der Automaten spielte neben der Ortsansässigkeit auch das
Argument der Produktunabhängigkeit eine wichtige Rolle. So können im Automaten halbLiter-Flaschen von unterschiedlichen Anbietern gekauft werden.
Bei größeren Veranstaltungen werden ortsansässige Betriebe und Cateringfirmen beauftragt. Produkte aus ortsnahem und biologischem Anbau werden bevorzugt. Bei allen
Veranstaltungen erfolgt eine fleischfreie Bewirtung.
4.2.13 Außenanlagen
MISEREOR hat einen direkten Zugang zum Quadrum, das vom ehemaligen Kreuzgang des
Priesterseminars umschlossen wird. Das Quadrum besteht hauptsächlich aus einer Rasenfläche und einem Pflanzenrand. Die Bepflanzung ist pflegeleicht ausgelegt. Bei Bedarf wird
der Rasen durch die Hauswerker gemäht (Elektrorasenmäher) sowie der Weg gekehrt und
Laub geharkt. Das Quadrum ist ein gern genutzter Ort in den Sommermonaten.
23
4.2.14 Emissionen
Der Ausstoß an klimaschädigenden CO2-Emissionen (Wärmeenergie, Strom und interkontinentale Reisen) sollte so gering wie möglich gehalten werden.
CO2
Emissionen aus Wärme
Emissionen aus Strom
Emissionsgutschrift für Strom aus
Fotovoltaikanlage
Emissionen aus Dienstreisen
Emissionen gesamt
Emissionen gesamt / Mitarbeitende
t
t
2010
108,07
75,05
2011
82,64
80,52
2012
108,87
80,18
(-) t
0,00
0,00
0,00
t
t
t/MA
0,00
183,12
0,73
1.347,27
1.510,43
5,98
1.336,17
1.525,22
6,02
Eine Ausweisung anderer Schadgase ist nur schwer möglich, da uns keine Angaben vorliegen und die sonstigen Emissionen wie NOx, SO2 sowie Staubpartikel als nicht-wesentlich
erkannt werden.
Bei MISEREOR ist die CO2-Bilanz geprägt von der interkontinentalen Reisetätigkeit. Diese
Tatsache bedarf einer besonders aufmerksamen Beobachtung, und es ist wichtig,
besonders hier über CO2-reduzierende Maßnahmen zu entscheiden. In erster Linie gilt es
die Anzahl der Reisen so weit wie möglich zu reduzieren, was bei MISEREOR bereits seit
Jahren über die ‚Deckelung‘ im Rahmen der Jahresplanung erfolgt. Kompensation
4.2.15 Recht und Sicherheit
Die Bestandsaufnahme hat gezeigt, dass die Organisation dank der Betreuung durch die
Fachkraft für Arbeitssicherheit und die Unterstützung des Sicherheitsbeauftragten keine
Mängel im Bereich der Einhaltung geltenden Umweltrechts und der Anforderungen aus dem
Bereich der Arbeitssicherheit zeigt. Begehungen finden alle zwei Jahre statt. Alle Anlagen
(Aufzüge, Klimaanlage und so weiter) sind ordnungsgemäß gewartet. Fluchtwege sind
gekennzeichnet und das Verhalten im Notfall wird mit den Mitarbeitenden geübt. Zur
Erfüllung der zutreffenden Auflagen steht MISEREOR in engem Kontakt mit der beauftragten
Fachkraft für Arbeitssicherheit.
4.2.16 Beschaffungswesen
Für die Organisation einer Geschäftsstelle wie der von MISEREOR ist die Bereitstellung von
unterschiedlichsten Materialien und Dienstleistungen unerlässlich. Einrichtung, Computer
und Telekommunikation; Geräte, Transport, Büromaterialien und Papier, Reinigungsbedarf,
Getränke und Lebensmittel - alles, was für die tägliche Arbeit oder für spezielle Projekte
benötigt wird, muss beschafft und eingekauft werden. Dabei spielen unterschiedliche
Gründe eine Rolle für die Entscheidung, welches Produkt jeweils ausgewählt wird. Dies
können zum Beispiel die Qualität oder der Preis sein, auch Markentreue kann von Belang
sein. Daneben wird aber auch immer mehr auf ökologische und ethische Kriterien geachtet.
„Unter welchen Bedingungen ist das Produkt hergestellt worden?“, „Wie ist die Geschäftspolitik und das Umweltverhalten des Lieferanten?“ oder „Welche Umwelteinflüsse
24
entstehen bei Herstellung, Gebrauch und Entsorgung des Produkts?“ sind Fragen, die im
Rahmen des Beschaffungsvorganges beantwortet werden müssen. Vor jeder Beschaffung
wird geprüft, ob eine Reparatur, ein Austausch oder eine Wiederverwertung in Frage
kommen.
Für die Begründung einer Beschaffung beziehungsweise eines Auftrags und ihrer
Dokumentation werden folgende Argumente geprüft.
Entscheidungsgrundlage zur Auftragsvergabe:
Anfordernde Stelle
Ansprechperson
Beschaffung von (*):
Preisvergleich durch Bestellwesen
Rahmenvertrag
Dauerkondition
Original Zubehör
Verhandlungsergebnis
Sonderangebot
Tel. Angebot
Vertreterbesuch
Schriftl. Angebot
Katalog
Internet
alleiniger Lieferant
Lieferzeit
Arbeitsmuster
Erfahrung (Arbeitsqualität, Zuverlässigkeit, Termintreue): ______________________________
_______________________________________________________________________________
Umweltfreundlichkeit
Recyclingmaterial/-fähigkeit
Ortsnah
Fair
Bio
Sozialer Aspekt
Klimaneutral
Langlebigkeit
Saisonal
Kein Genprodukt
Zertifikat Lieferant/Hersteller
Die Frage der Umweltfreundlichkeit ist bei Büromaterial mit Hilfe der entsprechenden
Kennzeichnungen Blauer Engel, Der Schwan, Euroblume, das Bio-Siegel, fairtrade, GEPA
relativ einfach zu klären. Bei komplexeren Beschaffungen muss bei jedem Vorgang abgewogen werden. Mitunter konkurrieren die Argumente fair, bio, ortsnah, klimafreundlich und
sozial miteinander.
Die Abläufe und Bedingungen für das Beschaffungswesen sind bei MISEREOR im Auftragsmanagement und in der Beschaffungsordnung festgelegt.
25
4.3 Bewertung der Umweltaspekte
Die Auswirkungen eines Umweltaspektes auf die Umwelt ergeben sich aus:
a) Umweltschädigungspotenzial
b) Anfälligkeit der Umwelt
c) Menge/Häufigkeit
d) Meinung interessierter Kreise
e) Rechte/Rechtliche Regelungen
Die Handlungsmöglichkeiten sind abhängig von:
a) Möglichen technischen oder organisatorischen Innovationspotenzialen
b) Ökonomischen Möglichkeiten
Die Bewertung der Umweltaspekte erfolgt insbesondere auf der Basis der bereits umgesetzten Maßnahmen, die im Rahmen des internen Umweltberichtes aus dem Jahre 2006
vereinbart wurden, so dass deshalb die Handlungsmöglichkeiten bereits zu einem guten
Teil abgeschöpft sind.
Bei MISEREOR bieten nach unserer Einschätzung weiterhin vor allem die internationale
Reisetätigkeit und die Materialproduktion noch Möglichkeiten zur Verbesserung. Im
Beschaffungswesen werden stetig neue Produkte, die umweltfreundlicher und sparsamer
sind, auf den Markt kommen und Verbesserungsmöglichkeiten anbieten. Dazu erfolgt im
Beschaffungswesen eine ständige Marktbeobachtung.
26
5 Umweltprogramm
MISEREOR geht den Weg der Nachhaltigkeit weiter und nimmt sich folgende Ziele und die zugehörigen Maßnahmen vor, deren Erreichung und
Umsetzung bis zum geplanten Termin schrittweise erfolgen soll.
Stand: 20.11.2013
Umweltprogramm 2013, 2014, 2015
5.0 Bereich: Kompensation
Ziel
MISEREOR begibt sich
sukzessiv auf den Weg zur
emissionsarmen Geschäftsstelle.
Maßnahmen
Die trotz Vermeiden und
Reduzieren noch verbliebenen.
Zuständig
Umweltteam
Termin
2015
Stand 2013
Beschluss des Vorstandes ab
2013 alle CO2-Emissionen über
die Klima-Kollekte zu
kompensieren.
5.1 Bereich: Mobilität Interkontinental
Ziel
Verringerung bzw. Vermeidung
von CO2 Emissionen durch
Dienstreisen von MISEREORMitarbeitenden zum Stand
2011
Maßnahmen
Die Zahl der interkontinentalen
Dienstreisen wird auf (in der
Regel) zwei pro Jahr pro Person
beschränkt.
Zuständig
Termin
Abteilungsleitungs2015
besprechung
Internationale
Zusammenarbeit (ALB)
27
Stand 2013
Konkretisierung: Diese
Regelung gilt für alle
Mitarbeitende, tatsächlich
gehört nur bei einem Teil der
Mitarbeitenden die
Reisetätigkeit zu deren
Aufgaben.
Die Jahresrahmenplanung
Verringerung bzw. Vermeidung
von CO2 Emissionen durch
Dienstreisen im Auftrag von
MISEREOR
Die Reisen in den Partnerländern
werden mit dem Ziel geplant,
möglichst auf Inlandsflüge zu
verzichten.
Skype- und Videokonferenzen
werden zunehmend genutzt, um
Fahrten im Partnerland zu
beschränken.
Kontinentalabteilungen
2015
Kontinentalabteilungen
2014
Es wird geprüft, welche
Beratungseinsätze von ortsansässigen Organisationen/
Fachleuten durchgeführt werden
können.
Abteilungsleitungs2015
besprechung
Internationale
Zusammenarbeit (ALB)
28
(internationale) Reisen für 2014
wurde in den
Kontinentalabteilungen wie in
den Jahren zuvor vorbereitet.
Neu: Vereinbarung im Spiegel
der Umwelterklärung,
zukünftig Leitfragen zur
Begrenzung der CO2Emissionen in den KA vorab zu
berücksichtigen und
entsprechend zu planen
Dies ist ebenfalls Teil des o.a.
ALB-Beschlusses.
Mit der Nutzung von Skype
werden bereits gute
Erfahrungen gesammelt. Im
nächsten Schritt soll ein
Videokonferenzsystem für die
Kommunikation zwischen der
Geschäftsstelle Aachen und
dem Büro Berlin beschafft
werden, dass die Möglichkeit
der erweiterten Nutzung bietet.
Soll Anfang 2014 in der ALB
weiter konkretisiert werden.
In den Fördermaßnahmen
mögliche negative ökologische
Auswirkungen durch
(erhöhten) Ressourcenverbrauch begrenzen bzw.
vermeiden.
Mit den Partnern werden gezielt
die Möglichkeiten erörtert, wie
ökologisch negative Nebenwirkungen der von MISEREOR
geförderten Maßnahmen
vermieden werden können.
Länder- und Fachreferentinnen
und -referenten
2014
s.o.
Zuständig
Leitungsbesprechung
Inland (LBI)
Termin
2014
Stand 2013
Erste Schritte sind getan.
Leitungsbesprechung
Inland (LBI)
2015
In Bearbeitung,
die Bezugsgröße der Reduktion
ist noch zu konkretisieren.
2014
In Bearbeitung.
2014
Materialien für die Schule
werden nicht mehr generell als
Printmaterial zur Verfügung
gestellt, sondern, wenn
möglich, zum download
angeboten.
5.2 Bereich: Materialproduktion und Vertrieb
Ziel
Klimaneutrale Produktion
weiter ausbauen (bis 2015
sollen 90 % der Materialien
klimaneutral produziert
werden)
Maßnahmen
Alle Produkte, die bei der MVG
Medienproduktion und
Vertriebsgesellschaft mbH
produziert werden, werden
klimaneutral beauftragt.
Es wird geprüft, ob weniger
Material möglich ist – mehr
online, weniger print.
Geplante Reduktion um 5 %.
Es wird geprüft, ob umweltschonend produzierte CD/DVDRohlinge verwendet werden
können.
Die Produktion von CD- und DVDRohlingen wird reduziert und der
Einsatz von Downloads gefördert.
29
5.3 Bereich: Beschaffung
Ziel
MISEREOR führt das Label
„Zukunft einkaufen“: Das
Beschaffungsmanagement
enthält umfassende Elemente
zur umweltfreundlichen
Beschaffung und ist
verbindlich.
Die Lieferanten von MISEREOR
kennen das Umweltanliegen
von MISEREOR
Maßnahmen
Zuständig
Das bestehende BeschaffungsOrganisation/Einkauf
management wird um eine
feinere Differenzierung zu Nachhaltigkeitsaspekten ergänzt: das
Formular “Entscheidungsgrundlage“ wird überarbeitet.
Die Checklisten und Leitlinien
„Zukunft einkaufen“ dienen als
umfassende Grundlage.
Die Verbräuche in den ArbeitsOrganisation/Einkauf
stellen Berlin und München
werden künftig erfasst und
komplett auf Recyclingpapier
umgestellt.
Termin
2013
Stand 2013
Erledigt
2013
Bei allen Lieferanten und
Herstellern werden Umweltzertifikate angefordert.
Organisation/Einkauf
2013
Umweltteam und
Organisation/Einkauf
Organisation/Einkauf
2014
Die Umstellung auf Recycling
papier ist erledigt; für die
weitere Umsetzung sind
aufgrund von Personenwechsel
die Zuständigkeiten in Berlin
und München neu zu klären,
Wird laufend mit erledigt,
allerdings sind immer wieder
Lieferanten und Hersteller mit
den Anfragen überfordert,
insbesondere Klein- und
mittelständische Betriebe.
Ist für 2014 geplant
2013
Erledigt.
Organisation und
IT-Dienste
2015
Wird bereits laufend mit
erledigt; erste Ergebnisse sind:
Die Lieferanten werden zu Nachhaltigkeitsaspekten befragt.
Bei allen Neuanschaffungen
Der neue Dienstwagen wird nach
wird die Umweltverträglichkeit Kriterien zur Umweltfreundlichzur primären Entscheidungskeit beschafft.
grundlage.
Die Möglichkeiten von Green-IT
werden geprüft.
30
Kühlschrank in der Arbeitsstelle
Berlin wird erneuert.
2013
31
Recycling-Mäuse, Fairphones,
In Bearbeitung und Änderung
der Maßnahme zu: die gesamte
Küche wird erneuert. Deshalb
wird die Maßnahme erst nach
dem Jahreswechsel
durchgeführt in
Zusammenarbeit mit der neuen
Leitung Büro Berlin.
5.4 Bereich: Wärme
Ziel
Der Bedarf an Wärmeenergie
soll um 5 % gesenkt werden
gegenüber dem Schnitt der
letzten drei Jahre.
Maßnahmen
Im Rahmen der Energieberatung
wird geprüft, ob zeitgeschaltete
Thermostate weitere Einsparungen bringen.
Zuständig
Organisation/Einkauf
Termin
2013
Es wird geprüft, ob eine
Organisation/Einkauf
Dämmung des Flachdachs im
Gebäudeabschnitt D‘ möglich ist
und damit weitere Einsparungen
erreicht werden können.
Es wird geprüft, ob die Dämmung Organisation/Einkauf
des Dachbodens im Gebäudeteil
C verbessert werden kann. Dies
soll im Rahmen der Energieberatung erfolgen.
32
Stand 2013
Mit der bestehenden zentral
zeitgeschalteten Nacht- und
Wochenendabsenkung sind die
Möglichkeiten zur Einsparung
ausgeschöpft – durch
individuell gesteuerte
Thermostate ist keine
Verbesserung zu erzielen.
Dazu Auszug aus Bericht:
„Zusammenfassend lässt sich
feststellen, dass der
Wärmeverbrauch den anderer
Liegenschaft
ähnlicher Nutzung
unterschreitet.“ Der Grund
hierfür ist wahrscheinlich die
sehr kompakte Bauweise, die
die Flächen der
Außenwände minimiert.
Verringerung des
Wärmebedarfes
Sinnvoll erscheint uns daher
eher bei sämtlichen
anstehenden kleineren
Ausbesserungund Umbauarbeiten auch die
Realisierung von
energiesparenden
Maßnahmen zu prüfen.
Beim Umbau Empore 341 wird
der Zwischenraum gedämmt.
Organisation/Einkauf
2013
Die Heizungsrohre im Keller und
im Garagenbereich werden auf
Isolierung hin geprüft.
Organisation
2015
Umbau findet in 2013 nicht
statt, Maßnahme bleibt an
Umbau gekoppelt und wird mit
diesem durchgeführt.
Wird mit und mit erledigt.
Maßnahmen
Die Beleuchtung in 341 wird auf
LED-Technik umgestellt.
Die gesamte Bürobeleuchtung
wird in den nächsten Jahren auf
sparsamere Leuchten mit
gleichzeitig längerer Lebensdauer umgestellt.
Wo immer möglich wird die
Beleuchtung mit Bewegungsmeldern ausgestattet.
Zuständig
Organisation
Termin
2013
Stand 2013
In Bearbeitung
Organisation
2013
2014
2015
3. und 4. Etage sind beauftragt,
der Rest ist in Bearbeitung.
Organisation
2015
Korrektur: Umstellung auf
Anwesenheits- und
Bewegungsmelder.
Installation zu Testzwecken in
drei Büros und einer
Sanitäranlage (1.Etage, Flur B)
bereits vorgenommen.
Laufend, in
Beschaffungsordnung
verankert.
In Bearbeitung; Die nötige
5.5 Bereich: Strom
Ziel
Der Stromverbrauch soll trotz
weiterer nötiger Anschaffungen nicht steigen.
Beim Anschaffen von neuen
Organisation
elektrischen Geräten wird auf
Sparsamkeit geachtet.
Großkopierer sollen Arbeitsplatz- Organisation
ständig
mittel-
33
drucker ersetzen und auch als
Drucker und Scanner dienen
können.
fristig
Software ist bereits in Betrieb
(Kyo-Control)
5.6 Bereich: Mobilität in Deutschland auf Dienstreisen
Ziel
Der CO2-Ausstoß durch die
Reisetätigkeit von Mitarbeitenden in Deutschland
und Europa soll um 5 %
gesenkt werden.
Maßnahmen
Der Dienstwagen wird nach
Gesichtspunkten der Umweltfreundlichkeit beschafft.
Der Dienstwagen Berlin wird
abgeschafft.
Bei jeder MISEREOR-Veranstaltung wird geprüft, welche und
wie viele MISEREOR-Mitarbeitende unbedingt bei der Veranstaltung anwesend sein und
anreisen müssen.
Bei jedem möglichen Außentermin wird geprüft, ob überhaupt und ggf. durch wen dieser
seitens MISEREOR wahrgenommen werden sollte. Mehrfachpräsenz von Mitarbeitenden des
Hauses wird minimiert, Vertretungsmöglichkeiten durch Dritte
optimiert.
Es wird geprüft, ob und wie die
Verbräuche für Gäste sowie
Besucherinnen und Besucher
Zuständig
Organisation
Termin
Stand 2013
kurzfristig Erledigt.
kurzfristig Erledigt.
Für die Veranstaltung 2013
zuständiger Arbeitsbereich, über den alle
Anmeldungen aus
dem Hause koordiniert
werden
Der jeweils angespro- 2013
chene/eingeladene
Arbeitsbereich
Umweltteam
Laufend.
Laufend.
langfristig In Vorbereitung
34
erhoben werden können.
Es wird geprüft, inwieweit Reisen Organisation/
durch Telefon- oder Videokonfe- Ablauforganisation
renzen ersetzt werden können.
und IT-Dienste
Innerdeutsche und europäische
Flugkilometer werden reduziert
und ggf. durch Bahnkilometer
ersetzt.
Reisende
langfristig In Vorbereitung; die
Beschaffung eines
Videokonferenz systems erfolgt
in 2013.
Weitere Konferenztelefone
wurden angeschafft,
Dienstreisen – wenn möglich –
durch Telefonkonferenzen
ersetzt.
2013
In
Bearbeitung.Berücksichtigung
bei der Überarbeitung der
Arbeitszetiordnung
/Reisezeiten
5.7 Bereich: Mobilität zur Arbeit
Ziel
MISEREOR fördert und unterstützt weiterhin die Nutzung
von öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrädern
Maßnahmen
MISEREOR versteht sich als fahrradfreundlicher Arbeitgeber und
fördert weiterhin die Mitarbeitenden, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen (z. B. Überdachung
des Fahrradhofes, Bereitstellung
Spinde, weitere Duschen).
Ein Fahrradaktionstag wird
geplant.
Zuständig
Umweltteam/
Organisation
Termin
mittelfristig
Stand 2013
In Bearbeitung, laufend.
Umweltteam
2013
Teilnahme am deutschlandweiten Wettbewerbs Stadtradeln des Klima-Bündnisses
im Rahmen der Kampagne
„FahrRad in Aachen“.
35
MISEREOR nimmt teil am alljährlichen Wettbewerb „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber
Aachen“.
Eine Ausweitung des Angebotes
an Jobtickets (z. B. KVB Köln,
Belgien, Niederlande) wird
geprüft.
Zur Absprache von Fahrgemeinschaften wird eine intranetbasierte Plattform bereitgestellt.
Es werden die Möglichkeiten von
rollierender Heimarbeit geprüft.
Umweltteam
jedes Jahr 2013: kein eigener Wettbewerb
im
stattdessen Teilnahme an
Sommer
Stadtradeln
Personalabteilung
2014
In Bearbeitung.
Umweltteam
2015
In Bearbeitung.
Organisation/
Ablauforganisation /
Personal
2015
In Bearbeitung.
Maßnahmen
Die Anteile fair gehandelter, biologischer, saisonaler, regionaler
Produkte in der Verpflegung
werden ausgeweitet.
Zuständig
Termin
Organisation/Einkauf/ 2014
Veranstaltungsmanagement
5.8 Bereich: Veranstaltungen
Ziel
MISEREOR führt seine Veranstaltungen emissionsarm
durch.
Ökologische Kriterien zur AusOrganisation/Veran2014
wahl von Veranstaltungsorten
staltungsmanagement
werden erarbeitet - wie z. B. gute
Erreichbarkeit mit öffentlichen
Verkehrsmitteln.
Gäste/Teilnehmende werden
Organisation und
2014
36
Stand 2013
Bei allen MISEREORVeranstaltungen wird auf diese
Maßgabe geachtet. Leider ist
die Anzahl der Caterer, die mit
dieser Thematik positiv
umgehen können, noch
beschränkt.
In Bearbeitung.
In Bearbeitung.
Ziel
MISEREOR führt seine Veranstaltungen emissionsarm
durch.
Maßnahmen
verstärkt zu klimaschonender
Anreise angehalten.
MISEREOR nutzt seine Veranstaltungen, um seine Umweltbestrebungen zu kommunizieren.
Zuständig
Termin
einladender Arbeitsbereich
Organisation/Veran2014
staltungsmanagement
und für die Veranstaltung verantwortlicher
Arbeitsbereich
Die Notwendigkeit von gedruckten Materialien für Veranstaltungen wird ständig überprüft.
Zuständiger Arbeits2015
bereich in Zusammenarbeit mit Veranstaltungsmanagement
Zuständiger Arbeits2014
bereich in Zusammenarbeit mit Veranstaltungsmanagement
Organisation/Veran2015
staltungsmanagement
Einladungen und Anmeldungen
zu Veranstaltungen erfolgen verstärkt auf digitalen Wegen statt
über Briefe und Antwortkarten.
Bei MISEREOR-Veranstaltungen
werden für die Teilnehmenden
Fahrgemeinschaften gefördert.
MISEREOR-Mitarbeitende bilden
zu gemeinsamen Terminen/
Veranstaltungen Fahrgemeinschaften.
MISEREORMitarbeitende
2015
37
Stand 2013
Wird bereits in ersten Schritten
erledigt, indem bei
Veranstaltungen fleischlos oder
mit Obst/Gemüse/Salat vom
Biobauern bewirtet wird,
Recyclingservietten, Tassen
statt Einwegbecher,
Tischdecken statt
Papiertischdecken usw.
verwendet werden.
Jährliche Teilnahme am
Aachener Klimaparcours für
Schulen.
In Bearbeitung.
In Bearbeitung.
In Bearbeitung.
In Bearbeitung bzw. es ist
bereits üblich , gemeinsam mit
der Bahn zu fahren.
Ziel
Maßnahmen
Die Checkliste für Veranstaltungsvorbereitungen wird um
Umweltaspekte erweitert.
Der CO2-Ausstoß in Verbindung
mit MISEREOR-Veranstaltungen
wird kompensiert.
Die „Faire Woche“ bei MISEREOR
wird um Aspekte der Nachhaltigkeit ergänzt.
Zuständig
Termin
Organisation/Veran2015
staltungsmanagement
Stand 2013
In Bearbeitung.
Organisation/ Veran- langfristig Testweise bereits Nutzung des
staltungsmanagement
CO2-Rechners der Klimaund zuständiger
Kollekte zur Bestimmung
Arbeitsbereich
veranstaltungs-bezogener
Emissionen.
Organisation/Entwick- mittel2013 im Rahmen des Fairen
lungspolitik/Fairfristig
Frühstücks und Beteiligung an
handelsrunde
der Fairen Reistafel in der
Citykirche St. Nikolaus in
Aachen.
5.9 Bereich: Geldanlagen
Ziel
Den Prozentsatz der
Anlagewerte auf 100 %
erhöhen, die in Einklang mit
den Prinzipien nachhaltiger
Geldanlagen stehen.
Maßnahmen
Mittelfristig wird MISEREOR eine
Alternative anstreben, die eine
direkte, unmittelbare und maßgebliche Einflussnahme auf die
der Anlageentscheidung zu
Grunde liegenden Nachhaltigkeits-Kriteriologie für MISEREOR
möglich macht.
In gewissen Zeitabständen sind
Portfolio-Analysen zwecks
Bestätigung der Einhaltung des
MISEREOR-Nachhaltigkeitsfilters
Zuständig
Finanz- und
Rechnungswesen
Termin
mittelfristig
Stand 2013
In Bearbeitung.
Finanz- und
Rechnungswesen
mittelfristig
In Bearbeitung.
38
bei den Anlageentscheidungen
angedacht.
5.10 Bereich: Abfall
Ziel
MISEREOR reduziert noch
weiter das Aufkommen an
Abfall, Elektronikschrott und
Verbrauchsmaterialien gegenüber dem Durchschnittswert
der letzten drei Jahre.
Maßnahmen
Vor Entsorgung und eventueller
Neubeschaffung von Büromöbeln
oder Geräten werden Reparaturmöglichkeiten geprüft.
Die Wiederverwendung von
ausgemustertem Bürobedarf
wird ausgeweitet (z. B.
Aktenordner).
Es wird geprüft, ob die separate
Sammlung von Bio-Müll auf
Etagen oder Büros ausgedehnt
werden kann.
Bei der Auswahl neuer Geräte
wird auf Recyclingfähigkeit
geachtet.
Zuständig
Organisation
Termin
2013
Stand 2013
Laufend.
Organisation
2013
Erfolgt bereits laufend
Organisation
2013
In Bearbeitung.
Organisation
2013
Laufend, in
Beschaffungsordnung
verankert. (z. B. Fairphones ,
Kopierer, Tischrechner)
5.11 Bereich: Wasser und Abwasser
Ziel
Maßnahmen
Zuständig
Termin
Stand 2013
MISEREOR hält den Wasserverbrauch auf dem niedrigen
Stand.
Es erfolgt eine Umstellung auf
wasserlose Urinale.
Die sanitären Einrichtungen auf
Flur B werden erneuert.
Organisation
2015
In Vorbereitung
Organisation
2014
Bereits erledigt
39
Die Verbräuche in Berlin und
München sollen zukünftig
engmaschiger kontrolliert
werden, um daraus eventuell
Maßnahmen abzuleiten.
Organisation/Arbeitsstellen Berlin und
München
2014
In Bearbeitung.
Maßnahmen
Die Waschmaschine der
Reinigungsfirma wird mit
Zeitschaltuhr ausgestattet.
Zuständig
Organisation/Einkauf
Termin
2013
Stand 2013
erledigt
Maßnahmen
Bewirtung geschieht ausschließlich mit Bio-, Fairen- und/oder
ortsnahen Produkten.
Zuständig
Organisation und
Veranstaltungsmanagement
Termin
2015
Die Bewirtung bei MISEREOR ist
grundsätzlich fleischlos.
Organisation und
Veranstaltungsmanagement
2014
Stand 2013
Wird bereits in ersten Schritten
erledigt, indem bei Caterern
nach Bio, Fairen und ortsnahen
Produkten angefragt wird oder
mit Obst/Gemüse vom
Biobauern beschafft wird.Es
gibt in Aachen einen ersten
kleinen Kreis von Caterern, die
sich auf diese Anfragen
einlassen
Seit 2013; diese Anforderung
ist deutlich einfacher
umzusetzen als die
Anforderung nach Bio-, fairen
5.12 Bereich: Reinigung
Ziel
5.13 Bereich: Bewirtung
Ziel
Die Bewirtung erfolgt fair, bio
und/oder mit ortsnahen
Produkten
40
Bei privaten Feiern in der Geschäftsstelle wird für eine Bewirtung geworben, die fleischlos
ist und aus bio-, fairen- und/oder
ortsnahen Produkten besteht.
Das Angebot im Automaten wird
vollständig auf fair, bio und ortsnah umgestellt.
Wir erläutern Catereringfirmen
unsere Anforderungen und
bestärken sie darin, faire, bio
und ortsnahe Produkte auch für
andere Kunden einzusetzen.
Umweltteam und
Organisation
2014
oder ortsnahen Produkten.
Allerdings waren die
Teilnehmenden in der
Anfangsphase irritiert, was sich
inzwischen gelegt hat.
In Bearbeitung / Laufend.
Organisation
2014
In Vorbereitung.
Organisation
2014
In Bearbeitung (siehe auch
Anmerkung zuvor)
Maßnahmen
Die Umwelt-MitarbeitendenBefragung wird zu den einzelnen
Themen ausgewertet und mit
Empfehlungen kommuniziert.
Die konkreten Vorschläge der
Mitarbeitenden werden auf
Umsetzbarkeit geprüft.
Im Intranet wird die Umweltseite
etabliert und weiter ausgebaut.
Zuständig
Umweltteam
Termin
2013 bis
2014
Stand 2013
Laufend.
Umweltteam/
Organisation
2013 bis
2015
Laufend.
Umweltteam
2013
Laufend.
5.14 Bereich: Kommunikation
Ziel
Die Mitarbeitenden sind über
das gemeinsame Umweltmanagement umfassend
informiert.
41
Es wird eine komprimierte
Umweltteam/
Information zusammengestellt
Organisation
mit Hinweisen, wo jede und jeder
selbst umweltrelevante Entscheidungsmöglichkeiten bei
MISEREOR hat.
2014.
In Bearbeitung.
Maßnahmen
Das Weiterbildungsangebot wird
verstärkt auf Umweltaspekte
ausgerichtet.
MISEREOR fördert Bildungsurlaub bzgl. Umweltthemen.
Zuständig
Umweltteam
Termin
2014
Stand 2013
In Bearbeitung.
Personalabteilung
2014
In Bearbeitung.
5.15 Bereich: Schulung
Ziel
Es gibt Schulungen zum
Themenbereich Umweltfreundlichkeit.
42
6 Umweltmanagementsystem
MISEREOR versteht das Umwelt- und Beschaffungsmanagement als einen Beitrag zur
Organisationsentwicklung. Vereinzelte Aktivitäten im Umweltschutzbereich sollen nun
besser strukturiert und koordiniert werden. Eine effiziente Aufbauorganisation ist die
Voraussetzung für kontinuierliche Verbesserungen.
Wir haben unser Umweltmanagementsystem in einem Umweltmanagementhandbuch
beschrieben. Die Originalversion wird elektronisch geführt und ist über das Intranet für alle
Mitarbeitenden der Organisation verfügbar.
Die Eignung des Systems überprüfen wir im jährlichen Turnus im Rahmen der internen
Audits. Im Anschluss bewertet die Leitung unser System.
6.1 Umweltorganigramm
Das Umweltmanagementsystem gliedert sich in die folgenden Bereiche:
Vorstand
Umweltmanagementbeauftragte/r
Umweltteam
Vor-Ort-Beauftragte der Arbeitsstellen
in Berlin und München
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
43
Vorstand
• Gesamtverantwortung für das Umweltmanagement
• Integration des Umweltmanagements in die Gesamtorganisation
• Bereitstellung finanzieller und personeller Mittel
• Jährliche Überprüfung (Managementbewertung)
Umweltmanagementbeauftragte (Frau Bartholomäus)
• Einrichtung, Aufrechterhaltung, Weiterentwicklung des Umweltmanagementsystems
• Leitung und Koordination des Umweltteams
• Koordination der internen und externen Audits
• Berichterstattung
Umweltteam
• Pflege des Umweltmanagementhandbuches
• Fortlaufende Erhebung der Umweltkennzahlen
• Umsetzung und Fortschreibung des Umweltprogramms
• Pflege des Rechtskatasters und Überprüfung auf Einhaltung
• Erstellung und jährliche Aktualisierung der Umwelterklärung
• Information und Motivation der Mitarbeitenden, Partner, Spenderinnen und Spender etc.
• Einbindung der Vor-Ort-Beauftragten der Arbeitsstellen durch regelmäßige Information
seitens des Vorgesetzten und zuständigen Mitglieds des Umweltteams (Herr Gulde). Die
Vor-Ort-Beauftragten nehmen ein bis zweimal pro Jahr an Treffen des Umweltteams teil.
Projektgruppen (bei Bedarf)
• Projektgruppen werden maßnahmenbezogen temporär eingesetzt
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
• Integrieren die Anforderungen des Umweltschutzes in ihren Arbeitsalltag
Aufgabenbeschreibung Umweltmanagementbeauftragte bei MISEREOR
Im Auftrag des Vorstands koordiniert die Umweltmanagementbeauftragte den Aufbau, die
kontinuierliche Fortführung und Weiterentwicklung des Umweltmanagements. Dabei
arbeitet sie eng mit dem Umweltteam und Projektgruppen zusammen.
Die Umweltmanagementbeauftragte hat im Rahmen des Umweltmanagementsystems unter
anderem folgende Aufgaben:
• Einberufung und Moderation des Umweltteams und bei Bedarf Einberufung von
Projektgruppen
• Koordination der Mitarbeitenden-Motivation, -Beteiligung und -Qualifikation im
Umweltschutz
• Pflege des Umweltprogramms und Begleitung der Umsetzung
• Sicherstellen der Pflege des Umwelthandbuchs und der dazugehörigen Dokumentenlenkung
• Koordination der Kontrolle und Optimierung des Umweltmanagementsystems
• Koordination der Umweltbestandsaufnahme (Umweltbetriebsprüfung) und die damit
verbundene Erstellung des Prüfungsberichtes
• Koordination der internen Kommunikation und externen Öffentlichkeitsarbeit
Frau Bartholomäus wird bereits im Vorfeld über alle umweltrelevanten Entscheidungen
unserer Einrichtung informiert und hat zu entsprechenden Beschlüssen Anhörungsrecht.
Der Vorstand unterstützt die Arbeit der Umweltmanagementbeauftragten, des Umweltteams und der Projektgruppen.
44
6.2 Kommunikation
Die zentrale Informationsplattform für die Mitarbeitenden bei MISEREOR ist das Intranet.
Bekanntmachungen, Neuigkeiten, Berichte, aber auch verbindliche Anweisungen der
Geschäftsführung oder der Personalabteilung sowie Informationen der Mitarbeitendenvertretung werden hier bereitgestellt. Auch das Umweltmanagement hat hier einen eigenen
Bereich, in dem Allgemeines und Hintergründe, aber auch Daten, Zahlen und Fakten
abrufbar sind und sein werden. Für die inhaltliche Ausgestaltung dieses Bereiches sowie
der angebotenen Informationen ist das Umweltteam zuständig.
Im April 2012 wurde das Intranet für eine Befragung der Mitarbeitenden zu umweltrelevanten Aspekten genutzt und die Ergebnisse anschließend dort veröffentlicht. Die
Beteiligung von über einhundert Mitarbeitenden zeigt nicht nur reges Interesse an
umweltrelevanten Themen innerhalb der Geschäftsstelle; besonders die zahlreichen
Kommentare und Vorschläge dienen auch als Anregung und Grundlage für weitere
Maßnahmen im aktuellen Prozess.
Im Rahmen etablierter Formate innerhalb der Geschäftsstelle spielen umweltrelevante
Themen seit Jahren eine wichtige Rolle: ein „faires“ und seit diesem Jahr „klimafreundliches Frühstück“ parallel zur Fairen Woche oder ein vegetarisches von Aktionskoch Wam
Kat zubereitetes Essen aus nicht-verkäuflichen Gemüsen im Rahmen der Jahrestagung
2012 „In den Grenzen von Morgen“ und so weiter.
6.3 Schulung
Die Einbeziehung und Schulung der Mitarbeitenden erfolgt bei MISEREOR auf mehreren
Wegen.
Fort- und Weiterbildung
Die Personalabteilung ist verantwortlich für ein jährliches Weiterbildungsangebot zu
gruppenbezogenen Maßnahmen, zu inhaltlichen, fachlichen und methodischen Schwerpunkten sowie zur Persönlichkeitsentwicklung und EDV-Themen. Das Angebot generiert
sich sowohl aus nachgefragten als auch aus angebotenen Themen, und das können auch
Umweltthemen sein, die das Umweltteam benennt.
Pflichtschulungen
Von der Personalabteilung und begleitet durch die Fachkraft für Arbeitssicherheit werden
auch die gesetzlich vorgeschriebenen Schulungen wie zum Beispiel für Erste-Hilfe und
Brandschutzhelferin koordiniert. Die nötigen Schulungen, die sich aufgrund der Gefährdungsbeurteilung ergeben, werden in Absprache mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit
durchgeführt
MISEREOR-konkret
Zusätzlich werden aktuelle und konkrete Themen bedarfsorientiert im Rahmen von
„MISEREOR-konkret“ angeboten. Zu diesen Veranstaltungen werden alle Mitarbeitenden
eingeladen. Die Termine sind in der Regel donnerstags von 10:00 bis 12:30 Uhr. Die
Einladung und die Veranstaltungen werden ebenfalls von der Personalabteilung koordiniert.
Am 26.062013 gab es ein MISEREOR-konkret zum Thema Emissionshandel. Auch 2014
sollen Themen aus dem Umweltmanagement aufgegriffen werden.
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MISEREOR-Intranet-Startseite
Wichtige Informationen werden prominent auf der Startseite des MISEREOR-Intranets
veröffentlicht. Die Informationen und Anweisungen auf der Startseite haben bei Bedarf den
Charakter einer Geschäftsanweisung und sind verbindlich. Hier werden immer wieder
umweltrelevante Informationen zur Verfügung gestellt.
TIPP der WOCHE
Weniger verbindlich für die Mitarbeitenden, aber als nützlicher Hinweis (oft mit umweltrelevanten Aspekten) fungiert der Tipp der Woche, der ebenfalls auf der Startseite des
MISEREOR-Intranets veröffentlicht wird. Der „Tipp der Woche“ wird von der Abteilung
Organisation verantwortet.
6.4 Umweltteam
Um die Anstrengungen des Hauses im Umweltmanagement zu bündeln sowie die EMASZertifizierung vorzubereiten und zu begleiten, wurde im September 2011 ein erstes
Umweltteam ins Leben gerufen. Bei der Auswahl der Mitglieder wurde bewusst auf einen
breiten Querschnitt durch die Abteilungen und Bereiche der Geschäftsstelle geachtet.
Leiterin des Umweltteams und Umweltbeauftragte bei MISEREOR ist Renate Bartholomäus,
Abteilungsleiterin Organisation.
Thomas Kamp-Deister, externer Berater
Dr. Ulrich Füßer, Leiter Abteilung Asien und Ozeanien
Michael Mondry, Mitglied der Mitarbeitendenvertretung
Tobias Teiwes, Veranstaltungsmanagement
Franz Gulde, Leiter Abteilung Bildungs- und Pastoralarbeit
Margret Brügger, Einkauf
Renate Bartholomäus, Leiterin Abteilung Organisation
Doris Jenniges, Einkauf
Vera Flecken, externe Beraterin
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7 Ansprechpartner
Renate Bartholomäus
Umweltbeauftragte
Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e. V.
Mozartstraße 9
52064 Aachen
Beraten und begleitet wurden wir bei der Einführung des Umweltmanagementsystems von:
Vera Flecken
FLEXUM Umwelt-Management-Beratung
Thomas Kamp-Deister M.A.
Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der Deutschen (Erz) Diözesen
LVHS Freckenhorst
Bistum Münster
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8 Erklärung zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten
Der für die KPMG Cert GmbH Umweltgutachterorganisation mit der Registrierungsnummer
DE-V-0328 Unterzeichnende, Georg Hartmann, EMAS-Umweltgutachter mit der
Registrierungsnummer DE-V-0245 akkreditiert oder zugelassen für die Bereiche 94.9
(Kirchliche Vereinigungen), 88.99 (sonstiges Sozialwesen, hier: karitative Maßnahmen wie
Spendensammlungen oder andere Hilfsmaßnahmen im Sozialbereich), bestätigt,
begutachtet zu haben, ob die Standorte Aachen, Berlin und München, wie in der
aktualisierten Umwelterklärung der Organisation Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e. V.
angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221 / 2009 des Europäischen
Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von
Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und
Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllen.
Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass
• die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen
der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden,
• das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die
Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen,
• die Daten und Angaben der aktualisierten Umwelterklärung der Organisation ein
verlässliches glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der
Organisation innerhalb des in der aktualisierten Umwelterklärung angegebenen
Bereichs geben.
Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMASRegistrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221 /
2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die
Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden.
KPMG Cert GmbH
Umweltgutachterorganisation
Barbarossaplatz 1a
50674 Köln
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9 Anhang
Eco-Management and Audit Scheme (EMAS)
Das Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (Eco-Management and Audit Scheme, EMAS) ist ein von den Europäischen Gemeinschaften 1993 entwickeltes Instrument für Unternehmen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen. Die aktuelle Rechtsgrundlage ist die Verordnung (EG) Nr. 1221/2009. Diese
Novellierung ist am 11. Januar 2010 in Kraft getreten. Der Aufbau eines Umweltmanagementsystems und die Abläufe entsprechen seit 2001 auch bei EMAS der ISO 14001
Quelle: www.emas.de/ueber-emas/was-ist-emas/
Klima-Kollekte
Die Klima-Kollekte ist ein CO2-Kompensationsfonds christlicher Kirchen in Deutschland. Sie
versteht sich als kirchliche Ergänzung zu bereits bestehenden Ausgleichsangeboten. Hervorzuheben ist, dass der Ausgleich von CO2-Emissionen durch Klimaschutzprojekte kirchlicher Organisationen oder ihrer Partner in Entwicklungsländern und Osteuropa geschieht.
Die Klima-Kollekte profitiert von ihrer Anbindung an die Kirchen: So kann sie langjährige,
gleichberechtigte Beziehungen zu Projektpartnern in den Entwicklungsländern und in
Osteuropa nutzen.
Gründungsmitglieder sind Brot für die Welt, der Evangelische Entwicklungsdienst (EED), die
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft Heidelberg (FEST) und das Nordelbische Missionszentrum (NMZ).
Katholischerseits ist bisher das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR e. V. beteiligt.
Quelle: https://klima-kollekte.de/
„20 Jahre nach Rio“
„20 Jahre nach Rio“ nimmt Bezug auf die Konferenz der Vereinten Nation über Umwelt und
Entwicklung (United Nations Conference on Environment and Development, UNCED) 1992 in
Rio de Janeiro. Diese häufig als ‚Erdgipfel‘ bezeichnete Konferenz ist mit den zentralen Vereinbarungen der sogenannten Agenda 21, der Rio-Erklärung über Umwelt und Entwicklung,
der Klimarahmenkonvention, den Forest Principles und der Biodiversitäts-Konvention ein
Meilenstein für die Integration von Umwelt- und Entwicklungsbestrebungen.
Zukunft einkaufen - glaubwürdig wirtschaften in den Kirchen
startete als ein von den Umweltbeauftragten der evangelischen Landeskirchen und der
katholischen Bistümer getragenes Projekt, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
bewilligt wurde. Mit dem Projekt soll in den Kirchen der Gedanke des nachhaltigen
Einkaufens etabliert werden und den christlichen Gedanken der „Bewahrung der Schöpfung“ konkret umsetzen:
„Zukunft einkaufen“ betrifft die Qualität und die Menge dessen, was je kirchlicherseits
beschafft wird, wie auch die Verbesserung der Beschaffungsstrukturen. Durch
Volumenverminderung, Volumenbündelung, Entwicklung von Qualitätsstandards und
gezielte Nachfrage von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen sollen öko-faire
Marktsegmente in Deutschland gestärkt werden.
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Inhaltliche Schwerpunkte:
• essentieller Beitrag zur Verbesserung der kirchlichen Beschaffung unter Nachhaltigkeitskriterien und damit Umweltentlastung. Fokus auf „kirchentypische“ Beschaffungsschwerpunkte wie Büromaterialien, technische Geräte, Energie, Mobilität sowie Lebensmittel.
• Qualifizierung der Hersteller- und Dienstleisterseite durch gesteigerte Nachfrage nach
nachhaltigen Produkten bewirken.
• Impulse für die Veränderung des Beschaffungsverhaltens anderer Institutionen (z. B.
Kommunalverwaltungen) geben durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, Vorbildwirkung und Vernetzung.
• den privaten Konsum und Lebensstil der Gemeindeglieder zu thematisieren und Wege
zu nachhaltigen Konsummustern aufzuzeigen.
Quelle: www.zukunft-einkaufen.de/ueber-uns/projektziele/
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